Darmstädter Tagblatt 1903


31. März 1903

[  ][ ]

Abonnemenkspreis
monatlich 50 Pfa, vierteljährlich 150 Mr.,
halbjährlich 3 Mk. einſchl. Bringerlohn.
Auswärts werden von allen Poſtämtern
Beſtellungen entgegengenommen zu 180 Mk.
vierteljährlich.

166. Jahrgang.
Verbunden mitWohnungs=Anzeigeru und der Sonntags=Beilage:
Aluſtvierkes Unkerh=
ſlungsblall
.

Inſerate

fuͤr das wöchentlich 6mal erſcheinende Tag=
blatt
werden angenommen in Darmſtadt,
von der Expedition Rheinſtraße Nr. 23, in
Beſſungen von Blößer, Beſſungerſtraße
Nr. 48 und Schießhausſtr. Nr. 14, ſowie aus=
wärts
von allen Annoncen=Expeditionen.

Amtliches Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und der andern Behörden.

N 76.

Dienstag, den 31. März.

1903.

B e k a n n tma ch u ng.
Betreffend: Schießübungen.
Nachſtehend bringen wir eine Zuſammenſtellung der Schießtage auf dem
Truppenübungsplatze bei Darmſtadt für den Monat April 1903 zur öffentlichen
Kenntnis. Die Abſperrungsgrenze, ſowie die Dauer der Abſperrung ſind in der
Zuſammenſtellung enthalten.
von Graneh.
(6052
Zuſammenſtellung
der Schießtage auf dem Truppenübungsplatz Darmſtadt für den Monat April 1903

Datum Tag Truppenteil Daue
Abſpe
von x der
rrung
obi= Die Abſperrung
erſtreckt ſich 3 Aprih Freitag- 5Inf=Deibg Megt. 115 75 V. 122 M. bis zum Landgraben 6. Montag desgl. [6 V. 1250 N. desgl. 8. Mittwoch desgl. 6=V. 12 N. 16. Donnerste 1. Vatl. Inf=Regt. 88 60 V. 12⁄₈ N. 18. Samstag desgl. 6V. 12⁄₀ N. 21. Dienstag Ir. Batl. Inf=Regt. 88 6V. 122 N. 23. Donnerst. desgl. 6N. 120 N. 25. Samstag. Drag=Regt. 23 7u6 V. 10 N. 28. Dienstag III. Batl. Inf=Regt. 88 6V. 125 N. 30. Sonnerstag desgl. 6V. 123 N.

B e k a u n t m a ch u n g.
Betr.: Die Wiederbelegung des Kinder=Begräbnisbezirks auf dem Beſſunger

Friedhof.
Nachdem durch Stadtverordneten=Beſchluß vom 12. d. Mts. die Ruhedauer
für Kinder=Reihengräber des Beſſunger Friedhofs auf 15 Jahre feſtgeſetzt
worden iſt, wird von Ende April d. 33. an mit der wiederholten Belegung des
auf dem genannten Friedhof befindlichen Kinderbezirts begonnen werden. Diel
vorherige Belegung fand vom 25. Februar 1883 ab ſtatt.
Es iſt geſtattet, Reihengrabſtätten gegen Entrichtung einer Gebühr von
2 Mark der wiederholten Verwendung zu entziehen.
Wir laden Diejenigen, welche von dieſer Befugnis Gebrauch machen wollen,
hiermit ein, bei Meidung der Annahme des Verzichts friſtzeitig anf unſerem
Bureau, Waldſtraße 6, Zimmer Nr. 5, bezüglichen Antrag zu ſtellen. Die
Stellung der Anträge hat zu erfolgen:
a. für Grabſtätten, welche vor dem Jahre 1888 entſtanden ſind, bis
längſtens 15. April d. Js.
b. für alle übrigen Grabſtätten je 3 Monate vor Ablauf der Ruhezeit des
betreffenden Grabes.
Darmſtadt, den 17. März 1903.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
(5260dmi
J. V.. Dr. Glüſſiug.

Bekanntmachung.
Dienskag, den 28. Aipril 1903,
vormittags 10 Uhr,
ſoll die den Wirt Wilhelm Gelfius
Ehelenten dahier gehörige Hofreite
Flur Nr. CMtr.
1 961³⁄₁₀ 266 Noßdörferſtraße
Nr. 49

Bekanntmachung.
Dienstag, den 28. April l. J.
vormittags 10 Uhr,
ſoll die dem Gaſtwirt Ludwig Glöckner
dahier gehörige Hofreite:
Flur Nr. CMtr.
I 841¹⁄₁₀ - 187 Nieder= Ram=
ſtädterſtr
. 64

Im Handelsregiſter A erfolgten heute
2 Eintragungen:
Neu eingetragen die Firma=
Braner & Heyl, Darmſtadt, Inhaber
Heinrich Brauer und Peter Adolf
Heyl daſelbſt. Angegebener Ge=
ſchäftszweig
: Asphalt=und Zement=
geſchäft
. Offene Handelsgeſellſchaft,
begonnen am 20. März 1903.
Aenderungen in Bezugauf dieFirmem,
1) Stein & Cie., Darmſtadt: Die
offene Handelsgeſellſchaft iſt durch
den Austritt der Meier Stein Ehe=
frau
am 9. März 1903 aufgelöſt.
Geſchäft und Firma ſind auf Meier
Stein als alleinigen Inhaber über=
gegangen
.
2) Adam Horn, Darmſtadt: Adam
Horn iſt geſtorben, Geſchäft und
Firma ſind am 6. Dezember 1902
auf Friedrich Horn als Einzelkauf=
mann
übergegangen.
Gelöſcht die Firmen:
1) C. Heitzenroeder, Darmſtadt,
2) Engen Becker, Darmſtadt.
Darmſtadt, 25. März 1903. (6049
Großherzogl. Amtsgericht Darmſtadt I
(on dem Konkursverfahren über das
25 Vermögen des Friedrich Schneider,
Gaſtwirt und Bäckermeiſter in Eberſtadt,
beträgt bei der bevorſtehenden Schluß=
verteilung
die verfügbare Maſſe 473 Mk.
47 Pfg., während die zu berückſichtigen=
den
nicht bevorzugten Forderungen
20925 Mr. 86 Pfg. betragen.
Darmſtadt, den 30. März 1903.
Der Konkursverwalter.
Georg Reichard. (6046
Bekanntmachung.
Auf freiwilligen Antrag werden die
zum Nachlaß der Eliſabethe Kadel da=
hier
gehörigen Immobilien:
Flur Nr. 1Mtr.
1 214⁄₁₀ 162 Hofreite Heidel=
bergerſtraße
,
164 Grabgarten da=
1 214⁄₁₀
ſelbſt (Haus
Nr. 22)
Donnerstag. den 2. April d. J.,
vormittags 11 Uhr,
in dem Ortsgerichtslokal ( Beſſunger=
ſtraße
48) dahier einer nochmaligen
ſöffentlichen Verſteigerung ausgeſetzt.
Darmſtadt, den 30. März 1903.
Großherzogl. Ortsgericht Darmſtadt II.
(Beſſungen).
J. V.:
Nohl,. Gerichtsmann. (6078

in unſerm Bureau zwangsweiſe ver=
ſteigert
werden.
Darmſtadt, 12. März 1903.

in unſerem Bureau zwangsweiſe ver=
ſteigert
werden.
Darmſtadt, den 13. März 1903.

Großherzogl. Ortsgericht Darmſtadt L Großherzogl. Ortsgericht Darmſtadt I.
(075a
Muͤller.
(5074
Müller.

Troibgurkon-Pſlannon
laus Töpfen, ſowie Salat= und Früh=
gemüſe
=Pflanzen hat abzugeben
G. Finkse, Erbacherſtr. 55. (48o5sid

Bekanntmachung.
Wir bringen hiermit zur öffentlichen
Kenntnis. daß die Geſchäftsſtunden
des ſtädtiſchen Vermeſſungsamts
(Grafenſtraße 30) vom 1. April l. J.
ab bis auf weiteres auf die Zeit von
8-12¼ und von 2½ 6 Uhr feſt=
geſetzt
worden ſind.
Darmſtadt, den 27. März 1903.
Großh. Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Morneweg. (6o7oi
Pferdeverkauf.
Donnerstag, den 2. April 1903.
vormittags 11 Uhr.,
wird im Hofe der Artillerie=Kaſerne am
Beſſungerweg ein überzählig gewordenes
Zienſtpferz;
öffentlich meiſtbietend gegen Barzahlung
(6065
verſteigert.
Darmſtadt, am 28. März 1903.
L. Abteilung
Feldartillerie=Regiments Nr. 61.

Trauringe

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Kirchſtraße 1.(603omdks

Auf ererster Hcholle.
Roman von Reinhold Ortmann.
Gachbruck verboten)
19)
Gewiß! erwiderte er. Harald iſt von meinem
Winſche unterrichtet, und er war ohne weiteres bereit,
ſich ihm zu jügen. Wenn er ſeine Sache nicht gar
zu ungeſchickt anfängt, muß es ihm gelingen, im
Verlauf der nächſten Tage mit dem Mädchen ins
Reine zu kommen.
Und wenn es ihm nun doch nicht gelingts
Wenn ſie ihn mit einem Korbe heimſchickt, wie ich
es nach ihrem heutigen Benehmen für ſehr wahr=
ſcheinlich
halte?
Auch der Aufmnerkſamkeit des Barons mochte
Hertas abweiſende Kälte nicht entgangen ſein, denn
er ließ bei dem Einwand ſeiner Frau den Kopf tief
auf die Bruſt herabſinken und ſagte leiſe:
Dann - nun, dann iſt eben alles verloren.
Du ſetzeſt unſer Schickſal da, wie mich dünken
will, auf eine recht unſichere Karte, erklärte Frau
Loonie hart. Und ich habe noch immer nicht erfahren,

worin die Hilfe beſtehen ſoll, die Du von mir er=
warteſt
.
Du mußt mit Horſt ſprechen, Looniel Du mußt
ihn bewegen, ſich zu gedulden und - was für den
Augenblick ja das Wichtigſte iſt Rhinow noch
heute zu verlaſſen.
Ich? Kannſt Du mir das im Ernſt zumuten,
Ewald? - Du - mir?
Es geht nicht anders. Ich ſehe keinen andern
Weg. Mir würde er es rundweg abſchlagen. Dir aber
ich weiß es Dir wird er es nicht verweigern.
Und worauf gründet ſich dieſe ſeltſame Zuver=
ſicht
? Wenn er gekommen iſt, ſich zu rächen, wird
er dann nicht vielmehr mit Freuden die Gelegenheit
ergreifen, mich abzuweiſen und bis in den Staub zu
demütigen?
Nein, das wird er nicht. Er ſagte mir, daß er
geſonnen ſei, einen Strich durch die Vergangenheit
zu machen und daß das Tote begraben ſein ſollte.
Aber ſelbſt wenn er es damit nicht aufrichtig
gemeint hätte, wird ſeine Rache ſich doch nur gegen
mich richten, nicht gegen Dich. Glaube mir das,

Loonie - denn ich kenne ſeinen Charakter. Er kann
hart und mitleidlos ſein, wenn es ſich um einen
männlichen Gegner handelt. Aber er iſt zu ritterlich,
um ſeine Macht über ein wehrloſes Weib zu mißbrauchen.
Auch nicht, wenn dies Weib ihn dereinſt ſchmählich
hinterging und verriets
Es ſind vierundzwanzig Jahre ſeitdem vergangen,
Looniel - Und dann - ich verbiete Dir nicht, Dein
damaliges Verhalten vor ihm zu rechtfertigen, wenn
Du es unter den obwaltenden Umſtänden für geboten
hältſt.
Wieder zuckte es verächtlich um die vollen Lippen
der Baronin. Ein Blick voll unſäglicher Gering=
ſchätzung
ſtreifte den Mann, der ſo jämmerlich ge=
brochen
an ihrer Seite ſaß.
Und Du verlangſt, daß ich auf der Stelle zu
ihm gehe - ich alleins
Ich weiß, daß es ein ſchweres Opfer für Dich
iſt, Looniel Aber es geſchieht um unſerer Kinder
willen, wenn ich es von Dir erbitte.
Gut! Ich will es verſuchen. Doch nur unter
einer ganz beſtimmten Bedingung.

[ ][  ][ ]

Geite 2.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 3½. Mürz 1903.

Rummer 76.

Zan= und Autzholzverſteigerung.
In dem oberen Lokale der Turngemeinde dahier (Woogsplatz 5) werden,
jedesmal vormittags 9 Uhr beginnend, verſteigert:
Donnerstag, den 2. April Ifd. Js.
aus Domanialwald=Diſtrikt Baſſinteil, Burgwald und Böllenfalltor (Pelz
Dommerberg ꝛc.), dem Hofheimer Hoſpitalwald und von dem früher der Schützen=
geſellſchaft
gehörigen Gelände in Fl. IV der Gemarkung Beſſungen: Stämme:
6 Eichen mit bis 69 em Durchm. - 6,92 Im; 66 Kiefern mit bis 49 em
Durchm. und 17 m L. 7182 Fm.; 74 Lärchen mit bis 26 em Durchm. und
25 m L. = 2807 Fm.; 24 Fichten -693 Fm.; 3 Weimutskiefern -073 Im.;
3 Rotbuchen mit bis 60 em Durchm. - 279 Fm.; 25 Pappeln - 1064 Fm.;
Derbſtangen: 36 Eichen (Wagnerholz) = 208 Fm.; 48 Fichten = 270 Fm.;
79 Lärchen = 615 Fm.; 1 Weimntskiefer 2 009 Fm.; Reisſtangen:
6 Fichten = 006 Fm.;
Freitag, den 3. April Ifd. Js.
aus Domanialwald=Diſtrikt Beſſunger Forſthaus: Stämme: 19 Eichen mit bis
77 om Durchm. 12,93 Fm.; 165 Lärchen = 3432 Fm.; 24 Fichten -
411 Fm.; 1 Ahorn = 13 Fm.. 12 Rotbuchen mit bis 54 em Durchm.-
780 Fm.; 19 Hainbuchen -460 Fm.; Derbſtangen: 1 Hainbuche -006 Fm.;
187 Fichten = 1078 Im.; 163 Lärchen 1418 ym.; Reisſtangen: 5 Fichten/
003 Fm.; Nutzſcheitholz: 4 Rm. Eichen=Werkholz, 6 Rm. Eichen=Rundholz.
Kaufliebhaber werden erſucht das Holz vor der Verſteigerung einzuſehen.
Wegen Vorzeichung des am 2. April zur Verſteigerung kommenden Holges wolle
man ſich an Gr. Förſter Nold dahier (Forſtmeiſterſtr. 9) und Forſtwart Klipſtein
zu Forſthaus Böllenfalltor, wegen des am 3. April zur Verſteigerung kommenden
an Gr. Förſter von der Au zu Beſſunger Forſthaus wenden.
Darmſtadt, den 23. März 1903.
Großherzogliche Oberförſterei Beſſungen.

Heinemann.
(b676mi

Die Möbellieſerung
für die innere Einrichtung des Neubaues eines Inſtituts für organiſche Chemie,
Los V-VIII. wird hiermit unter Verweiſung auf den Miniſterialerlaß vom
16. Juni 1893 zur Vergebung ausgeſchrieben. Die Unterlagen ſind bei uns
in der Zeit vom 30. März bis 6. April zur Einſicht ausgelegt; auch ſind Ab=
ſchriften
der Arbeitsbeſchreibung gegen Erſatz der Schreibgebühren daſelbſt erhältlich.
Die Angebote müſſen bis zum 6. April, vormittags 11 Uhr, bei uns
eingereicht werden; die Zuſchlagsfriſt beträgt 8 Tage.
Großherzogl. Zaubehörde für die Erweiterung der techniſch. Hochſchule.
Kranz.
(5812k
Lord-Verſteigerung.

Dienstag, den 31. ds. Mts., nachmittags präzis 4 Uhr,
verſteigere ich im Auftrage der Güterabfertigungsſtelle in Griesheim be
Darmſtadt in dem Bahnhof dortſelbſt

einen Waggon Verſchalbord, 15,600 Kilo,
öffentlich meiſtbietend unwiderruflich gegen gleich bare Zahlung.

Darmſtadt, den 30. März 1903.
Hugel,
Gerichtsvollzieher in Darmſtadt.

Mobiliar=Verſteigerung.
Mittwoch, den 1. April d. J., von vormittags 9 Uhr und
nachmittags½3 Uhr au,
werden im Hauſe Elisabethenstrasse 5oéé purtorre, Eingang in
der Saalbauſtraße, ſterbefallshalber folgende Mobilien, als:
Eine leine Salon=Einrlehtung: 1 Sofa, 2 Seſſel und 6 Stühle mit rot=
braunem
Seidedamaſtbezug, 1 Silberſchrank, 1 Stegtiſch, 1 hoher Spiegel

1 zuſammenlegbares Patentbett, 1 pol. Waſchſchrank mit Marmorplatte,
1 lack. Waſchtiſch, 1 Spieltiſch, 1 alter kl. Schreibtiſch, 1 Polſterſeſſel,
3 Rohrſtühle, 1 polierter Kleiderſchrank, 2 vergoldete Pfeilerſpiegel mit
Trümeau, 2 Spiegel mit Holzrahinen, Bilder, 1 große ſchwarze Mar=
mor
=Standuhr und 2 Vaſen, 1 Porzellan=Tafelſervice für 12 Perſonen,
Gegenſtände von Kriſtall, Glas, feinem Porzellan ꝛc., 2 hohe Marmor=
und 2 Alabaſtervaſen, 1 kl. Kerzenlüſter, 1 Hängelampe, kl. elektriſche
Lampen, 1 Zimmerteppich, 1 Läufer, Rips= und Tüllvorhänge, 1 eiſernes
Vorplatzgeſtell, 1 kI. Petroleumofen, 1 Ofenſchirm, 1 Mehlkiſte, 1 Küchen=
ſchrank
, kupfernes Küchengeſchirr und verſchied. Hausrat
öffentlich gegen bare Zahlung verſteigert.
(882si

H. Scharmamm,
Amtsgerichts=Taxator.

Wir geben hiermit zur Kenntnis, daß wegen der anläßlich des hojährigen
Jubiläums unſerer Bank ſtattfindenden Feſtlichkeiten unſere Kaſſen= und
Effekten=Schalter am Donnerstag, den 2. April 1903 nur von
8-10 Uhr vormittags und 2- 4 Uhr nachmittags
geöffnet ſind.
(6043
Bank für Handel und Industrie.

Einem verehrl. Publikum, meinen Freunden, Gönnern und Bekannten ſowie
werter Nachbarſchaft geſtatte mir die Mitteilung zu machen, daß ich vom
1. April ds. J3. an die
Restauration, LumkaiserFriedrhoh
Ecke Heinrich= und Nieder=Ramſtädterſtraße 2
übernehme.
Neben einem vorzüglichen Glas Exporthier aus der Brauerei Lur
Mronoéé empfehle ich einen prima Apfelwein ſowie reine Weine (eigene
Kelterei) und reichhaltige Speiſekarte.
Es wird mein Beſtreben ſein, den guten Ruf des Lokals auch fernerhin
aufrecht zu erhalten und empfehle ich mein Unternehmen dem geſchätzten Wohl=
wollen
des Publikums.
6034)
Hochachtungsvoll

Reinrick Aös.

Darmslädtor Fädago
Nieder=Ramſtäderſtraße
28.
Vorbereitung zum Einjührigen, Frimaner- und Abiturienten,
Examen, ſowie für mittlere und obere Klaſſen höherer Lehranſtalten.
Beginn des Sommerſemeſiers: 20. April.
M. HlüaS.
5576a)

Nenne ſie mir. Ich hoffe, Du wirſt meine
Hilfloſigkeit nicht mißbrauchen, um Unmögliches von
mir zu erlangen.
Du mußt das Projekt einer Heirat zwiſchen
Harald und Herta Woldenberg fallen laſſen. Ich
werde keinen Finger zu Deiner Rettung rühren, ſo
lange mir die Ausſicht droht, mit ihr als mit meiner
Schwiegertochter unter demſelben Dache leben zu
müſſen.
Entſetzt und voll flehender Angſt blickte Ewald
Bruchhauſen zu ihr auf. Aber er las in ihren Zügen,
daß er ſich auf ihre Nachgiebigkeit keine Hoffnung
machen dürſe.
So war alſo alles vergebens, was ich vorhin zu
Dir geſprochen habe? Woher, um des Hinnnels willen,
ſoll mir die Befreiung aus meiner ſchrecklichen Lage
kommen, wenn nicht von dieſer Heirat?
Ich ſage nicht, daß wir auf eine Verſchwägerung
mit den Woldenbergs verzichten ſollen. Aber ich will
nicht, daß Harald das Opfer ſei. Du wirſt Dein Ziel
nur um ſo ſicherer erreichen, wenn Irene die Gattin
des Grafen wird. Und dafür, daß er noch während
dieſes Beſuches um ſie anhält, dafür will ich mich ver=
bürgen
, ſobald ich Deines und ihres Einverſtändniſſes
ſicher bin.
Meines Einverſtändniſſes? Als wenn es darauf
überhaupt noch ankämel Du ſiehſt ja, daß ich nur
noch ein willenloſer Spielball der Verhältniſſe bin.
Ja, ich ſehe es, ſagte ſie mit eiſiger Kälte
Und weil es Dir ſo ganz an aller mannhaften Ent=
ſchloſſenheit
gebricht, fühle ich mich verpflichtet, ſtatt
Deiner zu überlegen und zu handeln. Ich bin ent=
ſchloſſen
, Irene zur Gräfin Woldenberg zu machen.
Und wie auch immer ſie jetzt darüber denken mag,
einſt wird ſie mir auf den Knieen dafür danken.
Aber ihr Gatte ſchüttelte traurig den Kopf.
Ich glaube ja, daß Du es gut mit ihr meinſt,
Loonie - und wie könnte es anders ſein, da ſie doch

Dein eigen Fleiſch und Blut iſt aber ich fürchte,
Du biſt in einem verhängnisvollen Irrtum befangen.
An der Seite dieſes bis auf den Grund ſeiner Seele
verderbten Roués wird ſie nimmermehr das Glück
finden, das Du von dieſer Heirat für ſie erwarteſt.
Er wird mit ihrer reinen Mädchenſeele nichts beſſeres
anzufangen wiſſen als ſie in den Staub zu treten,
und ſie wird grenzenlos elend ſein trotz allen Glanzes,
mit dem ſein Reichtum und ſeine große geſellſchaftliche
Stellung ſie vielleicht umgeben.
Wie poetiſch Du Dich mit einemmal auszudrücken
weißtl unterbrach ihn die Baronin mit ſchneidendem
Spott. Von dieſer Seite habe ich Dich bisher kaum
kennen gelernt. Und ich erinnere mich nicht, daß Du
ſeinerzeit meiner reinen Mädchenſeele eine beſonders
zarte und feinfühlige Behandlung hätteſt zu teil werden
laſſen. Vielleicht könnte ich Dir antworten, daß Irene
keinen Anſpruch auf ein beſſeres Los hat, als es einſt
ihrer Mutter gefallen iſt. Aber das könnte lieblos
klingen, und Du haſt vollkommen recht, wenn Du an=
nimmſt
, daß ich es aufrichtig gut mit ihr meine. Ich
bin nämlich der Anſicht, daß Graf Kurt um nichts
beſſer oder ſchlechter iſt als irgend einer der jungen
Kavaliere, unter denen Du doch früher oder ſpäter
Deinen Schwiegerſohn würdeſt auserwählen müſſen.
Es ſei dem, daß Du Dein Augenmerk auf den Doktor
Berringer gerichtet haſt, der ja vielleicht in der Tat
aus einem etwas beſſeren Holze geſchnitzt iſt.
Der Schloßherr fuhr auf, als ob ihm jemand
hinterrücks einen Schlag verſetzt hätte.
Es iſt das zweite Mal, daß Du den Namen
dieſes Menſchen in Verbindung mit dem unſerer
Tochter nennſt, Loonie: Soll ich glauben, daß dazu
in der Tat eine Veranlaſſung vorliegt?
Ich habe in dieſer Hinſicht nur Vermutungen,
keine Beweiſe. Aber ich bin allerdings der Meinung,
daß wir uns bei einer längeren Fortdauer der an=
genehmen
Nachbarſchaft auf allerlei hübſche Ueber=
raſchungen
gefaßt machen dürfen.

Bruchhauſen ſtand auf und durchmaß ein paar
mal mit haſtigen Schritten das Zimmer.
Wenn Du Recht hätteſt, ſtieß er hervor, wenn
ich zu allem anderen, was jene Sippſchaft mir an=
getan
, auch dieſe Schmach noch erleben müßte - bei
Gott, eher würde ich ſie dem erſten beſten geben, der
um ſie wirbt.
Er ſchien äußerſt aufgebracht, und doch glaubte
er in Wahrheit nicht einen Augenblick ernſtlich an
das, was ſeine Frau ihm da angedeutet hatte. Aber
die Furcht vor einem ſo unerhörten Skandal bot ihm
den willkommenen Vorwand, ihrem Verlangen nach=
zugeben
, ohne daß er ſich offen als ein jämmerlicher
Feigling hätte bekennen müſſen, der ohne weiteres
bereit war, mit dem Glück des eigenen Kindes eine
alte, verbrecheriſche Schuld zu zahlen.
Und Frau Löonie, die jetzt in ſeiner Seele las
wie in einem offenen Buche, wartete ſchweigend auf
die Erklärung, die, wie ſie wußte, unfehlbar folgen
würde.
Ihre Geduld wurde nicht allzu hart auf die
Probe geſtellt; denn ſchon nach Verlauf einiger Sekunden
fuhr ihr Gatte fort:
Ich habe Dir geſagt, daß ich mich nur mit
ſchwerem Herzen entſchließen würde, Irenens Zukunft
in die Hände dieſes Woldenberg zu legen - und ich
kann davon nichts zurücknehmen. Aber wenn es
Deiner Anſicht nach gilt, einer ſo viel ſchlimmeren
Gefahr zu begegnen, und wenn Du bereit biſt, die
Verantwortung auf Dich zu nehmen, ſo mag es in
Gottesnamen darum ſein. Wenn er bei mir um ſie
anhält, und ſie einwilligt, ſeine Frau zu werden,
werde ich meine Zuſtimmung nicht verſagen.
Durch eine unwillige Kopfbewegung gab die
Baronin zu erkennen, daß ſie damit nicht zufrieden
geſtellt war.
(Fortſehung folgt.)

[ ][  ][ ]

Nummer 76.

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Darmſtädtek Tagblatt, Dienstag, den 31. März 1909.

Seite 8.

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Darmſtädter Taghlatt, Dienstag, den 31. März 1903.

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daß am 1. April im Hauſe Tannenſtraße 35 ein
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eröffnen werde.
Durch langjährige praktiſche Erfahrungen bin in der Lage, allen an mich
geſtellten Anſprüchen Genüge leiſten zu können und bitte um gütigen Zuſpruch.
Hochachtend
Geora Bramar,
Tannenſtraße 35.

Gelcuttz-Empfehlung.
Den geehrten Damen und Herren zur gefälligen Nachricht, daß unſere
Nouvoantés für Frühyahr und Commor
eingetroffen ſind. Speziell machen wir die geehrten Damen darauf aufmerk=
ſam
, daß wir ſtets einige selbst angeſertigte Kostüme und Jackten,
genau wie Mass-Sachen verarbeitet, vorrätig auf Lager haben. Nicht
von uns gelieferte Stoffe werden ebenfalls bereitwilligſt angefertigt. (4306a
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Sämtliche in mein Fach einſchlagende Arbeiten werden ſachgemäß bei
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2. 15., 18., 21. April.
Beginn des Sommerſemeſters: 2. April. Kirſus zur Ausbildung
von Handarbeitslehrerinnen, Kurſe für Hand= und Maſchinennähen, Weiß= und
Buntſticken, Kleidermachen, Bügeln, Flicken. Kurſus für Blumen=Bindekunſt
während der Monate Juni, Juli und Auguſt. Schulgeld 25 Mk.
Handelskurſns, Eintritt im Herbſt.
Hoſpitantinnen werden für die einzelnen Fächer aufgenommen.
Der Voneland.
5867a)

[ ][  ][ ]

D. Beilage zum Darmſtädter Tagblatt

7 76.

Dienstag, den 31. Mürg.

1903.

U Montag, den 6. April, abends 8 Uhr,
im Garteuſaale des Städtiſchen Zaalbaues:
589)
Gordraos
einer älteren Krankenſchweſter aus Frankfurt a. M.
über:
[74950
Langjährige Erfahrungen und Erlebniſſe
16
in der Krankenpflege.

Voroin für Vorhreitung von Jolhsbildung.
Dienstag, den 31. März, abends 8½ Uhr
im Halsersaal
Vortrag
des Herrn Dr. med. Meil über Kurpfuscherel.
Der Vortrag iſt unentgeltlich und zugänglich für jedermann. (5702méi
oroöi dor hroishnigon Farto
Darmstadt.
Mittwoch, den I. April, abends 8½ Uhr
im Vebenaaal der=Operéi (am Theaterpl.)
Mitglieder=Verſammlung
P.

Vogolsche Du=

W Hügelſtaße 2. 7
Die diesjährigen k
Hauptprükungen
ſinden Freitag, den 3. April (nachmittags 2½ Uhr), Samstag, den 4. April
(vormittags 10 Uhr), Montag. den 6. April (vormittags 9½ und nachmittags
31 Uhr). Dienstag. den 7. April (vormittags 9½' und nachmittags 2½ Uhr)
und Mittwoch, den 8. April (nachmittags 2½ Uhr)
Em -Maisersuals
ſtatt. Programme ſind in der Muſikſchule zu haben.
(6o38im
Ein erſter rheiniſcher
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zu vergeben, die für feſte Rechnung bezieht.
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Möln.

6075)

Um zahlreiches Erſcheinen wird gebeten.

Der Vovstand.

Maydalenen-Hülſsverein.
Mitgliederverſammlung
Montag. den 6. April, nachmittags 6 Uhr,
im Bureau des Armenvereins, Grafenſtraße 29.
Tagesordnung: Feſtſtellung der Sahungen zwecks Eintragung des Vereins.
Der Vorſtand:
6050)
Beterſen, Oberkonliſiorialrat.

Ay noſere Mitglieder!
Zur Beantwortung verſchiedener Anfragen und um Mißverſtändniſſen vor=
zubeugen
, machen wir unſere Mitglieder darauf aufmerkſam, daß die neuentſtandene
Filiale Darmstädter Hohlen-Monsumiié, welcher ſogar das Wappen
der Stadt im Schilde führt kein Verein, ſondern ein Kohlengeſchäft wiel
(69920i
jedes andere, und zwar die Filiale eines Masseler Hauſes iſt.
Dor Vorstand des Hohlon Honsum ,Concordia
der Stoinkohlonboungs-ſosellsch. Friodos.
- dos Stoinkohlonbouugs-Voroins ,Morhuri

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[ ][  ][ ]

Geite 8.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 31. März 1993.

Nummer 76.

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bürgerlich kochen kann, ſucht ſof. Stelle
oder Aushilfe. Frau Joſt, Grafenſtr. 16.

F481901) Arbeiterin u. Lehrmädchen
gegen ſof. Vergütung geſucht. Konfektion
Kapellplatz 8. 1. Stock.

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Frau Hahn, Schuchardſtr. 11.

74957) Mädchen zu einer Dame u.
2 Leuten geſucht, hoher Lohn. Stellen=
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gleich geſucht. Grafenſtr. 20, I.

Laufmädchen geſucht.
Woogsplatz 13, 1. Stock. (4963

75006) Dienſtmädchen h.
für leichte Arbeit geſucht. Karlſtr. 26
Ecke Kiesſtraße.

Ein Mädchen tagsüber geſucht.
Niederramſtädterſtr. 18. I.
(55008

75009) Süche zum 15. April
Stelle als Allcinmödchen
zu kinderloſem Ehepaar.
Gefl. Offerten unter W86 an die
Expedition d. Bl.

5001) Ein tücht. Müdch., d. gut bürgl.
kocht, alle Hausarb. übern. u.g. Zeugn. beſ.,
ſ. zum 1. April Stelle für allein in Privath.
Frau Frank, Kiesſtr. 30, 3. St.
7493101) Junge ſaubere Fran ſucht
Laufdienſt für vor= und nachmittags.
Schulſtraße 2, Hths. 1 Tr.

14980) Frau geht Waſchen. Darm=
ſtraße
23, Hinterbau.
74982) Eine junge Frau ſucht Lauf=
dienſt
. Mühlſtr. 46, 1. Stock.

74981) Junge Fran ſucht Waſchen
und Putzen. Schulzengaſſe 10.

74996) Brave, reinl. Lauffran ſuch
Stelle. Nüh. Bleichſtr. 5, Seitenb. II.

B6088) Frau ſucht Waſchen u. Putzen
halbe Tage oder Aushilfe.
Klappacherſtraße 66, 1. St.
74958) Unabhängige Frau geht
Waſchen und Putzen.
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Gewandte Schneiderin
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ſtändig im Hauſe geſucht.
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6053)
Ludwigſtraße 12.

für feine Arbeit geſucht. (49s6im

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Kirchſtr. 19.

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bei dauernder und lohnender Beſchäf=
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geſucht.
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Mathildenplatz 2. (5579a
Liehrmnädahem
aus achtbarer Familie für den Laden
geſucht. Angemeſſene Vergütung nicht
ausgeſchloſſen.
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Hoflieſeraut. (43112
Arbeiterin u. Lehrmädchen
geſucht für Damenkonfektion.
Steinackerſtraße 15.
(B5804

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das gut kochen kann, gegen hohen
Lohn geſucht ſofort oder ſpäter.
Näheres in der Exped.

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ſucht Haus= und Serviermädchen, meh
Mädchen für Reſtauration, ſowie große
Anzahl Mädchen allein ſofort, 1. und
15. April.
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74989) Mehrere Mädchen, die kochen
und nicht kochen können, erhalten gute
Stellen z. 1. u. 15. April in beſſ. Ge=
ſchäftsh
. u. Privat bei hoh. Lohn durch
Stellenbureau Weißmantel,
Alte Niederſtr. 18.

6095) Zum Reinigen des Ladens und
Beſorgung geſchäftlicher Ausgänge ein
zunges Mädchen
geſucht. Demſelben iſt nebenbei auch
Gelegenheit geboten, Maſchinennähen ſo=
wie
ſonſtige Näharbeiten zu erlernen.
Es wird event. auch nur ein Lehe=
mädchen
für Laden und Nähſtube an=
genommen
. Näheres in der Exped.

5999oim) Wegen Erkrankung des
Mädchens zum 1. April ein Mädchen
geſucht, welches die bürgerliche Küche
verſteht und etwas Hausarbeit übernimmt.
Näheres Aliceſtraße 25, 3. St.
Vorzuſtellen 9-12 Uhr morgens,
6-7 Uhr abends.
14940oimd) Geſucht in ein feines
Herrſchaftshaus ſofort oder ſpäter eir
beſſeres Mädchen, Wz welches ge=
wandt
iſt im ſervieren, gut bügeln und
nähen kann. Zu erfragen in der Expd.
dieſes Blattes.

14997) Mehr. Köchin., beſſ. Hansm.,
ſowie Müdch. für allein erh. gute Stell.
hier und ausw. zum 1. u. 15. April.
Näh. Fr. Hartmann, Schulſtraße.

4 mehrere Köchin., beſſ.
Geſuchtgansmädch.= Kinder=
mädchen
und Mädchen für alle Arb.
zum 1. u. 15. April u. 1. Mai. (55000
Frau Frauk, Kiesſtr. 30, 3. St.

Ein tüchtiges
fleißiges Mädch e n
für die Küche ſofort geſucht. Lohn 25 M.
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Schützenſtraße 7. (5941a

74962im) Ein Dienſtmüdchen per
ſofort geſucht. Inſelſtr. 23 part.

14051) Aelkeres, küchtiges. fleißiges
Müdchen, welches zu Hauſe ſchläft, zur
Hausarbeit für dauernde Stellung
geſucht. Zu erfragen Rheinſtraße 14,
1. Stock rechts.

5080) Ein Mäbchen, welches Wochen
kann, ſofort geſucht. Heinrichſtraße 112,
2. Stock.

44976) Ein Laufmädchen geſucht
Hölgesſtraße 9.

74965) Laufmädchen od. unabh. Frau
geſucht. Bismarckſtraße 31, part.

74991) Ein Laufmädchen für nach=
mittags
. Luiſenſtr. 38, Hinterb. pt.

610Zim) Ein ſauberes, ſtadtkundiges
Hans= und Laufmädchen,
welches zu Hauſe ſchlafen kann, ſofort
geſucht. - Zu melden Schuchardſtr. 4,
2. Etage.

74949) In Geſchäftshaus tüchtig
Frar zum Waſchen und Putzen ge=
ſudzt
. WoL ſagt die Expedition.

604lim) Reinliche und durchaus
zuverläſſige Lauffrau
geſucht. Taunusſtr. 1. I.

74971) Lanffrau ſofort geſucht, zwei
bis drei Stunden tägl. Rheinſtr. 14. II.

74975) Lauffrau geſucht. Hoch=
ſtraße
16, 1. Stock.

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bei höchſten Löhnen ſuchen ſofort
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Pallaswieſenſtraße.
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Hausburſche
von anſtändigen Eltern ſofort geſucht.
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Rheinſtraße 16.

mit guten Schulkenntuiſſen
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Verſicherungs=Burenn offen. Ver=
gütung
wird gewährt.
(5766
Näheres durch die Expedition.

der die Metzgerei
Ein Lehrling, erlernen will,
ſofort oder auf Oſtern geſucht. Näheres
bei der Expedition d. Bl. (4792soi

5281a) Aufgeweckter Junge
mit guten Schulzeugniſſen kann zu
Oſtern auf dem Burean einer
Zeitungs=Expedition als

L66666,

eintreten. Selbſtgeſchriebene Be=
werbungen
ſind unter 63 an die
Exped. zu richten.

6062a) Tapezierlehrling geſucht.
J. Böttinger Hofſtallſtraße 6.

Schloſſerlehrling geſucht.
Heinr. Hoesor, Hochſtr. 23. (5502a

5500a) Lehrling geſucht.
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[ ][  ][ ]

Rummer 26

R. R P PN

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 31. März 1903.

Seite 9.

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Telephon 329.
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der jotnt ongagierton

Hierdurch erlaube ich mir, ein
hochverehrtes Publikum darauf auf=
merkſam
zu machen, daß der Kar=
woche
halber, worin keine Vor=
ſtellungen
ſtattfinden dürfen, mein
Etabliſſement mit dem heutigen Tage
geſchloſſen wird und findet die

am Oſter=Montag. den 13. April,
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ſtatt.
Die Direktion.

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Dienstag. 31. März.
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Alt=Heidelberg.
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Regie: Herr Regiſſeur Hacker.
Karl Heinrich. Erbprinz
von Sachſen=Karlsburg Herr Loehr.
Staatsminiſter von Haugk Herr Friedrich.
Hofmarſchall Freiherr von
Herr Viebeg.
Paſſarge
Kammerherr von Breiten=
Herr Koths.
berg
Kammerherr Baron von
Herr Knispel.
Metzing
Herr Wagner.
Dr. phil. Jüttner
Herr Conradi.
Lutz, Kammerdiener
Herr Marlow.
Graf von Aſterberg,
Hr. Kreidemann.
Karl Bilz
Hr. Birrenkoven.
Kurt Engelbrecht
Herr Sandrock.
von Banſin
5³5 Herr Indorf.
von Reinecke
v. Wedell, Saxo=Boruſſiae Herr Gräffner.
Herr Schulz.
Erſter,
Herr Ungibauer.
Zweiter
Dritter Student. Herr Waigandt.
Hr. Stallmann.
Vierter,
Hr. Jachtmann.
Fünfter
Herr Schulze.
Rüder, Gaſtwirt,
Frl. Wisthaler.
Frau Rüder
Frau Dörffel, deren Tante Frl. Denkhauſen.
Herr Mickler.

Kellermann.
Frl. P. Müller.
Käthie
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Ein Miſikus
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Herr Göllnitz.
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Nach dem 3. Akte findet eine längere
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Anfang 7 Ahr. Ende 10 Uhr.
Kartenverkauf von 11-1 Uhr u. v. 6 Uhr an.
Mittwoch. 1. April. 140. Ab=Vorſt. B35.
Im bunten Rockr. GroßePreiſe. Anfang
7 Uhr. Donnerstag, 2. April. 141. Ab.=
Vorſt. C35. Neu einſtudiert: Das Rhein=
goldr
Große Preiſe. Anfang 7 Uhr. -
Freitag. 3. April. 142. Ab.=Vorſt. D 36.
Neu einſtudiert: Niober. Hierauf, zum
erſtenmale wiederholt: Phantaſieſpiele
Ballet=Divertiſſement. Kleine Preiſe. An=
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7 Uhr. Samstag. 4. April. Außer
Abonnement. Schüler=und Volksvorſtellung
zu ermäßigten Preiſen. Martha An=-g
7 Uhr. (Letzte Vorſtellung vor Oſtern.,

[ ][  ][ ]

J. Beilage zum Darmſtädter Tagblatt.
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Dienstag, den 31. Mürz.
1903.

ſind es ſeit Doerings Eulen-
9 Seife auf dem Markte er=
k
2 r etsmlUſchienen iſt. Seit dieſer Zeit
- iſt eine Unmaſſe neuer Seifen
aufgetaucht, aber keine einzige konnte Doerings Eulen-
Soife überflügeln. Dieſe Tatſache ſpricht beredter als
glänzende Anpreiſung in Worten, ſie ruft jedem laut und
mahnend zu Waſchet euch mit Doerings Eulen-Seiſe,
ſie iſt die beſte, mildeſte, fettreichſte und verhältnismäßis
billigſte, denn ſie koſtet nür 40 Pfg. per Stück. - ſ610ark

Preßſtimmen zum Prozeß Rothe.
k Wie ſchon mitgeteilt, wurde das Blumen=
medium'
Frau Rothe wegen Betrugs zu 1½ Jahren
Gefängnis verurteilt. Wenn man die Berhandlungen
geleſen hat, ſo kann man fragen, ob nicht ein ein=
faches
polizeiliches Verbot des von ihr mit Hilfe des
durchgebrannten Jentſch verübten Schwindels genügt
haben würde. Aber einerſeits mögen dazu doch die
geſetzlichen Beſtimmungen nicht ausgereicht haben,
anderſeits mußte auch daran liegen, wirkliche Beweiſe
dafür zu erbringen, daß die von der Frau Rothe
bei ihren Vorſtellungen geſchleuderten Blumen nicht
von jenſeits oder der vierten Dimenſion, ſondern aus
ihrem Pariſer Unterrock ſtammten. Allgemein iſt die
Anſicht - und ſie trifft wohl das Richtige -, daß
die Entlarvung der Schwindlerin, ſo verdienſtvoll ſie
an ſich war, auf gewiſſe Leute gar keinen Eindruck
machen und ſie eines beſſeren nicht belehren wird. Ganz
gewiß werden diejenigen, welche vor Gericht mit dem
Bruſtton der Ueberzeugung und alberner Ueberhebung
ſolchen zum Teil haarſträubenden Blödſinn zu Tage
gefördert haben, an alles eher glauben, als an die
Mitwirkung des Apfelſinen und Blumen ſpendenden
Pariſer Unterrockes bei den =Apporten der Frau
Rothe, obwohl derſelbe als corpus delicti auf dem
Tiſche des Gerichts gelegen hat. In dieſem Sinne
äußern ſich auch die meiſten Blätter. Die =Tägl.
Rundſch. ſchreibt:
Seltſamere verwunderlichere Szenen hat der große,
hochgewölbte Schwurgerichtsſaal in Moabit'wohl noch
nie i ſeiner Halle abſpielen ſehen. als in dieſer Woche.
Wir flüchteten uns aus dem Saale, mit tiefem Bedauern
fuͤr die Nichter. die dieſem Hexenſabbath ſechs volle Tage
beiwohnen mußten. Es war ein toller Maſſenangriff
gegen Einſicht und geſundes Denken, eine demütigende.
lächerliche und beleidigende Herabwürdigung unſerer
Kultur, ein wirrer Narrenreigen, und allmählich legte
ſich einer der vielbeſprochenen Nebei= bedrückend und
quälend auf den Zuhörer, der ſich verſucht fühlte. das
Einmaleins herzuſagen, um feſtzuſtellen, daß er wenigſtens
noch bei geſunden Sinnen ſei. Unglaube und Ueber=
glaube
ſind der beſte Nährboden der dunklen Wiſſen=
ſchaften
. Die Zeugen, die an uns vorüberzogen. ſind
zum Teil fromme, den mittelalterlichen Moſtikern ver=
wandte
Gläubige, deren Glauben mit Eitelkeit verſetzt iſt.
die ſich mit dem Normalglauben, der Normalfrömmigkeit
nicht begnigen wollen Und als beſonders begnadet in
Tiefen zu ſteigen wagen, die ihre Mitmenſchen kaum
ahnen. Zum andern Teile ſind es unbefriedigte Mate=
rialiſten
, die in ihrem Seelenhaushalt doch nicht auf die
Länge mit dem Gegebenen und Beweisbaren aus=
kommen
können, und nun mit gewaltigem Sprunge über
den überlieferten, für ſie längſt überwundenen und un=
haltbar
gewordenen Glauben Vich der neuen Erkenntnis
zuwenden. Dazu kommt dann natürlich die Schar der
Neugierigen, die Maſſe derer, die eine neue Nerven=
ſenſation
brauchen. Eigenbrödler und Vereinigungs=
fanatiker
, die-Mittrotter aus Eitelkeit. die nür üm
Hotteswillen nicht mit der Herde laufen wollen. obwohl
ſie ſelbſt in ihr bei richtiger Selbſteinſchätzung nur einen
ſehr ſchlechten Platz' beanſpruchen dürften Hat der
Spiritismus durch die Verhandlungen in Moabit
und die Verurkeilung der Rothe einen Schlag er=
litten
? Wir glauben nein. Vielleicht daß das
Blumenapportieren aus der Mode kommt; der andere
Anfug nicht. Während der Verhandlungstage wurden
ſpirititiſche Sitzungen von den Zeugen abgehalten, und
wer glaubt. daß die Rothe heute auch von den Spiri=
tiſten
als Schwindlerin angeſehen wird, der hat nicht ge=
ſehen
. mit welcher Verehrung ſie im Gerichtsſaal von
ihren Anhängern behandelt.-wie ſie. wenn ſie in den
Pauſen aus dem Saal geleitet wurde, befriedigt und
faſt lächelnd durch ein Spalier von Gläubigen ſchreiten
konnte. Und die Zeugen in Moabit ſind nicht einmal
die typiſchen ihrer Anhänger. Die wohnen vielmehr im
Weſten Berlins, haben große Vermögen, große Namen.
große Stellungen und dankten der Staatsanwaltſchaft,
daß man es ihnen erlaſſen hat, als Zeugen zu erſcheinen.
Der Spiritismus hat in unſerer Geſellſchaft kiefer Wurzel
gefaßt, als mian glaubt, und die Verurteilung der Rothe
wird ihn nicht ausjäten, wohl aber ihm viele Neugierige
zuführen, von denen ein nicht unerheblicher Bruchteil
hängen bleiben wird: denn das Dunkle, Seltſame, Ge=
heimnisvolle
hat große Macht über die Menſchen, be=
ſonders
in uͤnſerer Zeit, da die wilde Erwerbsjagd die
natürliche Entfaltung der Seelenkräfte. die ernſte Be=
friediaunig
gemütlicher Bedürfniſſe hemmt und zur Jagd
nach Neiſem, Unerhörtem ſtachelt.
Die D. Tagesztg.u findet, daß das Licht, das der
Progeß auf die Höhe der Aufklärung wirft, die das be=
ginnende
20. JahrhundertV erreichk zu haben wähnt,
kiefbeſchämend'iſt. Wer woller noch über den
naiven, kindlichen Aberglauben unſerer Ahnen und der
kulturfernen Dörfler ſpokten, wenn er allen Ernſtes an
Materialiſierung, Dematerialiſierung und Rematerialiſi=

rungt von Blumen und Waren glaubt, die aus Handels=
gärtnereien
und 50 Pfennig=Bazaren nachgewieſenermaßen
vorher gekauft worden ſind ? Das Blatt möchte nicht in
Abrede ſtellen, daß beſonders fein organiſierte Seelen in
einer gewiſſen Verbindung mit lieben Heimgegangen
bleiben können: Aber daß tote Seelen- mit Tiſchen
klopfen, unter den Teller krißeln, abgeriſſene Zweige und
Blülnen. gekaufte Figuren und Schmückſachen, Steine
und Schinkenknochend i die Luft werfen. - daß eine
offenbar hyſteriſche, phantaftiſch angelegte Frau den
Geiſt Zwinglis im Sommeranzuge oder die Geiſter
von Leuten, die ſie gar nichts angehen, komman=
dieren
. zitieren und asportieren, laſſen könne; das
iſt man verzeihe wuͤns des ſtarken Ausdrucks
L doch nichts anderes, als Blödſinn oder Unfug. Was
in dem Prozeſſe gegen die Frau Rothe zu Tage getreten
iſt. iſt entweder Schwindel, der allerdings an Reckheit
nichts zu wünſchen übrig laſſen würde oder aber eine
ſeliſche Krankheit. auf deren Heilung. nicht aber Ver=
breitung
, man bedacht ſein müßte:
Die Verl. N. Nächr. ſchreiben: Sicherlich wird der
Aberglaube auch durch dieſen Prozeß nicht weſentlich
zurückgedämmt werden. Aber es iſt doch auch vom rein
menſchlichen. kultuͤrellen Standpunkt wünſchenswert und
notwendig. daß eine ſo lange und umfangreich betriebene
Praxis wie die der Frau Rothe und ihres Impreſario
einmal in der großen Oeffentlichkeit möglichſt durch=
leuchtet
wird. So wird wenigſtens Aufklärüng geboren
ſoweit ſie zu erreichen iſt. und für diejenigen, welche ihr
zugaͤnglich ſind. Krankheitserſcheinungen wie dieſe darf
man. mögen ſie für Unſere Kultur noch ſo wenig
ſchmeichelhäft ſein, nicht ungeſtört im Dunkeln weiter
wüchern läſſen.
Die Köln. 3tg meint, Anna Rothe kann mit der
Rolle, die ſie vor Gericht geſpielt hat, zufrieden ſein. Sie
hatte die Genugtuung, daß, obgleich die Betrügereien mit
den Blumen==Apporten unzweifelhaft nachgewieſen wur=
den
, eine größere Anzahl Zeugen für ſie Lintrat. Mit
einer gewiſſen Begeiſterung ſogar. Viele von Anfang
an mit einer propagandafreudigen Entſchiedenheit. Dem'
gegenüber ſtand die nüchterne Skepſis des Gerichtshofs
und der nach wiſſenſchäftlichen Methoden vorgehenden
Aergte. Vielfach hatte man da den Eindruck= daß ſich
hier zwei Welten gegenüberſtanden, die eine ganz ver=
ſchiedene
Sprache redeten: die dunklen Rätſelfraͤgen nach
dem Jenſeits, die bei jeder Gelegenheit berührk werden
mußten, geben eben dem Prozeß ſeine Senſation, die
ſonſt eigentlich ganz fehlte Viele mochten ſich fragen:
Wird dieſe Frau vielleicht ſelbſt betrögen ? Gie hat bis
zu ihrem 40. Jahre nüchtern und arbeitſam gelebt wie
jede andere. Der Impreſario fände ſein weibliches Ana=
logon
in der ſchönen Neapolitanerin Lorenza. die im 18.
Jahrhundert mit dem bekannten Balſamo, genannt Graf
Caaliöſtro. reiſte, und die ebenfalls von reichen Dumm=
köpfen
ſehr viel Geld einzog. während ihr Mann Geiſter
3itierte. Bekanntlich wurde Caglioſtro Auch als unzwei=
deutiger
Betrüger entlarvt, was ihm aber kaum einen
einzigen ſeiner Anhänger raubte. Ein Mann von der
Bedeutung Lavaters erklärte, als er von der Entlarvung
Caglioſtros hörte, das ſei ein anderer Caglioſtro= der
wirkliche Caglioſtro ſei ein heiliger Manr der Wunder
tun könne: Genau ſo iſt es mit Anna Rothe auch ge=
gangen
: Kriminalkommiſſar Leonhardt kann noch ſo viel
Apfelſinen und Blumen aus ihrem Unterrocke hervor=
ziehen
- eine ganz beträchtliche Anzahl Zeugen hat vor
Gericht laut und feft erklärt, daß ſie an die ſiritiftiſchen
Fähigkeiten der Rothe und an die Echtheit ihrer Geiſter=
erſcheinungen
glauben. Der Menſch will eben glauben.
Wir leben nicht mehr in der Epoche der Haͤckel und Dar=
win
, die Wiſſenſchaft hat ein bißchen von ihrer Alnacht
eingebüßt, und die Myſtik regt ſich wieder in einem da=
für
nur zu ſehr empfänglichen Volksſtamm. Daher ſind
gute Tage für ſchlaue Betrüger und findige Finger=
künſtler
.
Die Voſſ. 3tg." bringt eine Reihe ähnlicher Geiſter=
Spukgeſchichten aus früherer Zeit in Erinnerung, woran
ſie folgende Gloſſen knüpft: Wer die ſpiritiſtiſche Litera=
kur
verfolgt hat, der wird von den Vorgängen, die ſich
jetzt im Moabiter Gerichtsſaal abſvielen. nicht überraſcht
ſein. Der Glaube kann Berge verſetzen. Im Mittelalter.
das noch nicht weit zurückliegt, ſchwuren Tauſende, daß
Hexen den Kühen die Milch verzauberten oder mit dem
Teufel Buhlſchaft trieben und auf dem Beſenſtiel zum
Schornſtein hinausflogen. Das älles glaubten fie mit
eigenen Augen geſehen zu haben und beeidigten es mit
gütem Gewiſſen-Von Zeit zu Zeit verſichern Hunderte
und Tauſende. daß ſie die heilige Jungfrau auf einem
Pflaumenbaum geſehen haben. Sie würden jeden Eid
darauf leiſten, in beſtem Glauben. Jeder Geheimmittel=
ſchwindler
beſitzt ungezählte Zeugniſſe von Leuten. die
der jeſten Ueberzeugung ſind, daß er und nur er ſie ge=
heilt
hat. Von Lourdes kehren viele Perſonen geneſen
zurſick, weil die fromme Einfalt an die Heilkraft des ge=
weihten
Waſſers glaubt. Herr Nardenkötter hatte Kund=
ſchaft
in den =beſten Kreiſens: vor den Wohnungen der
Wahrſagerinnen halten die vornehmſten Equipagen. Und
da ſoll man über das Treiben eines=Blumen=Mediums
erſtaͤunt ſein und über die Ausſagen, die man von vielen
Zeugen hört ?ü- und ſelbſt die Eſtlärvung des Mediums
macht enragierte -Spiritiſtenz in ihrem Vertrauen nicht
wankend: Dann heißt es. das Medium mache manch=
mal
ſchlechte Scherze oder ſchwindle auch geradezu; aber
die falſchen Phänomene; ändern nichts an den echten.
Und überdies, wer das Medium ſcharf beobachtet, ſtört
die Harmonie'; wem ſich Perſonen in der Kette' be=
finden
, die, obwohl ſie ihr Woͤrt gegeben haben. nicht zu
ſtören oder nichts zu veröffentlichen, des Mißtrauens und
der Zweifelſucht verdächtig ſind ſo ſind dieyGeiſters ur=
willig
und erſcheinen nicht. Sie betätigen ſich nur bei
denen. die an ſie glauben. Wenn aber blind geglaubt
wird, ſo iſtFriedchen Medibumſel= redſelig. in ſächſi=
ſchem
Dialekt, und dann iſt das Medium auch freigebig
mit Apfelfinen und Blumen und Eukalnptuszweigen.
Hinter den Gittern des Gefängniſſes, ja Bauer, das iſt
etwas anderes. da hört die Medumitäts auf, denn da
iſt die geiſtige Kraft verſchöpft; und kann nichts mehr
materialiſieren= und dematerialiſierens und wieder
materialiſieren, und welche Narreteien'ſonſt noch das
Spiritiſten=Rothwälſch mit großen, tönenden Worten be=
legt
hat.

Deutſches Reich.
- Der Geſetzentwurf über den Ver=
ſicherungsvertrag
, durch den die Rechte der
prioaten Verſicherungsnehmer gegenüber den Ver=
ſicherungsanſtalten
feſtgelegt werden ſollen, geht ſeiner

vorläufigen Ausgeſtaltung entgegen. Er wird etwa
im nächſten Monat zur Verſendung an die Einzel=
regierungen
gelangen. Die mehrfach verbreitete An=
nahme
, für die öffentlichen Verſicherungsanſtalten
ſolle das demnächſtige neue Verſicherungsrecht nicht
gelten, iſt, wie wir hören, nicht zutreffend. Wenn
ſchon in einer gewiſſen Beſchränkuug, ſollen auch die
ſtaatlichen Verſicherungsanſtalten (Feuer, Hagel, Vieh)
unter das neue Geſetz fallen.
- Die Nordd. Allg. 3tg.- ſchreibt: Einzelne
Zeitungen, insbeſondere ein ſuddeutſches Blatt,
brachten kürzlich die Mitteilung. die preußiſche
Staatseiſenbahnverwaltung habe, um
den Spiritusring zu begünſtigen, den Bahnhofs=
wirten
die Auflage gemacht, die bisherige Petro=
leumbeleuchtung
durch Spiritusbeleuchtung zu er=
ſetzen
und den Spiritus von einem beſtimmten
Unternehmer zu beziehen. Wie wir von zuver=
läſſiger
Seite erfahren, iſt im Bereiche der
preußiſch=heſſiſchen Eiſenbahngemein=
ſchaft
keinem Bahnhofswirt eine derartige Auflage
gemacht worden.
Ausland.
- In der Sitzung des franzöſiſchen Senats
am Sonntag wurde das Finanzgeſetz beraten,
nach dem eine Fabrikationsſteuer von 125 Fres für
100 Kilogramm auf rohe mineraliſche Oele bei ihrem
ſEintritt in die Raffinerie erhoben werden ſoll. Wad=
dington
bekämpft dieſe Steuer, welche die Petroleum=
Raffinerien zum Verſchwinden bringen würde. Finanz=
miniſter
Nouvier befürwortet die Abgabe, die kaum
10 Prog. des Gewinnes der Raffineure erreichen
werde, welcher 30 Millionen jährlich überſchreite.
Artikel 31 wurde ſodann mit 171 gegen 76 Stimmen
angenommen.
Der kubauiſche Senat nahm mit 12 gegen
9 Stimmen den Reziprozitätsvertrag mit
den Vereinigten Staaten in der ihm vom Waſhing
toner Senat gegebenen Faſſung an.
Das geſamte Gebiet von Marokko zwiſchen
Fez und der algeriſchen Grenze iſt gegen den Sultan
aufſtändiſch. Die größten Kabylenſtämme im
Küſtengebiete halten in Maquea Beratungen ab, um
ſich über ihr Verhalten ſchlüſſig zu machen. Die
Mehrheit iſt dem Prätendenten günſtig. Nach den
letzten Nachrichten ſoll der Onkel des Sultans Hainza
von den Anhängern des Prätendenten eingeſchloſſen ge=
funden
haben.
- Im Departement Chontales in Nicaraqua
iſt eine Revolution ausgebrochen. Die Auf=
ſtändiſchen
haben die beiden Dampfer auf dem Nica=
ragua
=See genommen, die Verbindung mit dem
Atlantiſchen Ozean abgeſchnitten und ſind in das
Departement Granada eingedrungen. Die Lage iſt
ernſt. Die Revolution wird von auswärts unter=
ſtützt
. Die Verbindung nach dem Stillen Ozean er=
ſcheint
durch den drohenden Einfall nach Leon ge=
fährdet
. Die Regierung hebt ſtarke Truppenmaſſen
aus und hat eine Zwangsanleihe von einer Million
verfügt.

Stadt und Land.
Darmſtadt, 31. März.
- Ernannt wurden das Mitglied des Vorſtandes
der Heſſiſchen Landes=Hypothekenbank, Emil Baſtian,
zum Direktor der Landes=Hppothekenbank der teſter=
kommiſſariatsaſſiſtent
bei dem Steuerkommiſſariat Worms.
Regierungsaſſeſſor Guſtav Pflug zum Bezirkslaſſe=
aſſiſtenten
bei der Bezirkskaſſe Mains II.
9 Bei der Bürgermeiſterei iſt. wie wir hören, die
Anordnung zur Aufſtellung der Wählerliſten für den
Dentſchen Reichstag bereits eingegangen und ſollen
die desfalligen Arbeiten ſo geförderk werden, daß
ſpäteſtens bis Mitte April mit der Offenlegung der
Liſten begonnen werden kann.
Zür Reichstagswahl ſchreibt man uns: Ver=
ſchiedene
Tagesblätter enthalten unter der Ueberſchrift:
=An die Gewehre' einen der deutſchen Kriegerzeitung
7Parole- entnömmenenAppell an die alten Soldatens
deſſen Inhalt uns ſehr beherzidenswert erſcheint. Es wird
darin den nationalen Parteien die Pflicht vor
Augen gehalten. wenigſtens für die Zeit bis zur Ve=
endigung
der Reichstagswahlen die Streitaxt der politi=
'ſchen Meinungskämpfe zu begraben und bei der be=
vorſtehenden
Reſchstagswahl in einmütiger
Kraftentfaltung den gründſätzlichen Widerſachern vaker=
ländiſcher
Größe entgegenzutreten. Im Anſchluß hieran
können wir Ihnen die Mitteilung machen, daß man
ſich auch im Wahlkreis Darmſtadt=Groß=Gerau auf
Seiten der nationalen Parteien der erwähnten Pflicht
wohl bewußt iſt und Verhandlungen im Gange ſind,
die auf eine Vereinigung aller bürgerlichen Parkeien im
Wahlkreis zum Kampfe gegen den Zemeinſanien Geguer,
die Sogialdemokratie abzielen. Bieſe Verhandlungen
nehmen einen erfreulichen Fortgang und bieten die Aus=
ſicht
auf gutes Gelingen. Wir hoffen, nach kurzer Zeil
in der Lage zu ſein, beſtimmte Ergebniſſe mitteilen zu
können.
2 Am Sonntag vormittag von 12-1 Uhr fand in
der Freimanrerloge eine Gorkfried Schwab= Gedächtnis=
feier
ſtatt, welche von Freunden und Verehrern des ver=
ewigten
Tichters veranſtaltet worden war und zu welcher
die geladenen Hamen und Herren vollzählig erſchienen
waren. Das Podium des Saales, der verdinkelt worden
war und durch Gasflammen erleuchtet wurde, hatte durch
ein Arrangement von Palmen ud Blattpflanzen einen
dem Charäkter der Feier entſprechenden ernſten Schmuck
erhalten; zur Seite erblickte man auf einer Staffelel Pas
unflorte Bild des Verewigten, zu deſſen beiden
Seiten Armleuchter mit brennenden Kerzen ſtanden.
Nachdem der Chor der Humanitas; unter Leitung

[ ][  ][ ]

Seite 12.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 31. Mürz 1903.

ſeines Dirigenten Herrn Dr. Prelinger die Mo=
tette
von Hauptmann Ehre, ſei Gott= geſungen,
hielt Fräulein Dr. Ella Menſch die Gedächtnisrede, in
der ſie ein Bild von dem Leben und dem Schafſen des
Verewigten entwarf und dabei beſonders drei Grundzüge
in ſeinem Weſen hervorhob: ſeine hohe Achtung vor
dem Beruf des Künſtlers und der ſittlichen Aufgave des
Dichters, ſeine Liebe zur Natur und ſeine Begeiſterung
für das deutſche Vaterland. An dieſe Nede ſchloſſen ſich
Vorträge geſprochener un geſungener Lieder des ge=
feierten
Dichters an, und zwar als erſtes das von
Herrn Opernſänger Franz Harres geſungene Lied
Deutſche Wehru komponiert von Arnold Mendelsſohn.
Der weitere Verlauf der ernſten Feier war folgender:
Herr Hofrat Edward rezitierte die drei Gedichte Dem
Genins des Geſanges Der ſterbende Heiland= und
Dem toten Sänger des Waldmeiſters; worauf Herr
Opernſänger Hans von Heſſert, das bekannte preis=
gekrönte
Flettenlied Michel horch, der Seewind pfeift=
komponiert
von Chriſtoph Bach in Milwaukee ( vor=
getragen
zum Empfang des Prinzen Heinrich von
Preußen), ſang. Herr Hofſchauſpieler Wagner rezitierte
darauf die vier Gedichte Deutſcher Aar= Seeluft,
Zum Untergang der Gneiſenau= und Nicht zagen= und
Herr Opernſänger Franz Harres trug Das Lied vom
treuen Kanzler= Louwponiert von Arnold Mendelsſohn,
vor. Hieran ſchloß ſich die Rezitation des Liedereyklus
Der kranke Jägersmann' von Herrn Hofſchauſpieler
Knispel. Der von dem Chor der Humanitas geſungene
ſchottiſche Bardenchor von Silcher Stumm ſchläft der
Sänger= beſchloß die ernſte und würdige Feier, deren
ganzes Programm ſowohl, als auch die Ausführung der
einzelnen Teile der Stimmung entſprachen, aus welcher
heraus die pietätvolle Feier veranſtaltet worden war.
Die Anweſenden hörten die Rede und die Vorträge mit
andächtiger Aufmerkſamkeit und ſtiller Ergriffenheit an.
M. Dem 65. Turntag des 1X. Turnkreiſes der
deutſchen Turuerſchaft, welcher am Sonntag im großen
Turnſaale der Turngemeinde Darmſtadt ſtattfand, ging
am Samstag eine Ausſchußſitzung voraus, welche
unter Leitung des 2. Kreisvertreters Herrn Schatt=Hanan
ſtattfand, von 27 Ausſchußmitgliedern beſucht war und
von nachmittags 4 Uhr bis nachts ½12 Uhr dauerte.
Alsdann begaben ſich die Ausſchußmitglieder in den
Kneipſaal, in welchem zu Ehren derſelben eine Feſtkneipe
ſtattfand und blieb man unter Abſingen gemeinſchaft=
licher
Lieder, den Chören der Singmannſchaft und den
Klängen der Hauskapelle noch lange in fidelſter Stim=
mung
zuſammen. Der Turntag wurde am Sonntag
vormittag 10¼ Uhr ſeitens des 1. Kreisvertreters
Herrn Turninſpektor E. Schmuck eröffnet, und
begrüßt. Er gab zunächſt bekannt, daß der Gau=
vertreter
Jean Schmidt=Frankfurt zum 60. Male den
Turntag beſuche und brachte ihm ein Gut Heil= aus,
Hierauf begrüßte der 1. Sprecher der Turngemeinde,
Herr Prof. A. Friedrich, in herzlicher Weiſe den
Turntag namens der Darmſtädter Turnerſchaft und
ſchloß mit einem Gut Heil auf das Blühen, Wachſen
und Gedeihen des Mittelrheinkreiſes. Der Kreisvertreter
dankte hierauf der Turngemeinde für die ſo ſchön ge=
troffenen
Vorbereitungen zum Turntag. Aufgenommen
werden 34 neue Vereine. Der Kreisvertreter erſtattete
Bericht über das abgelaufene Jahr, gedachte des
leider zu früh verſtorbenen Geſchäftsführers H. Thierolf=
Darmſtadt in ehrender Weiſe und des 50. Todestages
des Turnvaters Jahn. Aus dem Verichte iſt erſichtlich,
daß der Kreis eine bedeutende Zunahme zu verzeichnen
hat. Die Zahl der Vereine iſt von 682 auf 707
geſtiegen, der Mitglieder on 67484 auf 70459, der Zög=
linge
von 9803 auf 10200, ie Vorturner von 2733 auf 2818,
der Mitglieder von Frauenabteilungen von 726 auf 816, der
Turnhallen von 115 auf 121, der Turnplätze von 196 auf 202.
32 Vereine haben mehr als 300 Mitglieder, der größte
davon iſt die Turngemeinde Darmſtadt mit 959 Mit=
gliedern
. Der Kreisturnwart Heidecker=Wiesbaden, be=
richtet
, daß das turneriſche Leben im Kreiſe ein gutes zu
nennen ſei. Auf dem Kreisturnfeſte beteiligten ſich 108
Vereinsriegen, 1400 Turner, bei den Stabübungen,
540 Wetturner, 80 Turner der Männerriegen, 45 Wett=
fechter
und 12 Vereine bei den Wettſpielen. Die Rech=
nungsablage
zeigt eine Einnahme von 839450 Mk., eine
Ausga e von 720891 Mk., alſo einen Ueberſchuß von
1185,59 Mk. Oeſterling=Darmſtadt beantragt namens des
Rechnungsprüſungsausſchuſſes Entlaſtung des Rechners.
welche auch erteilt wurde. Der Antrag des Gaues Rhein=
heſſen
, verſchiedene Satzungsänderungen betreffend, wird
angenommen. Anweſend ſind 7 Ausſchußmitglieder
19 Gauvertreter, 13 Gauturnwarte und 151 Vereine mit
251 Stimmen, zuſammen 290 ſtimmberechtigte Mitglieder.
Bei den Wahlen wurden die ſeitherigen Kreisvertreter
Turninſpektor E. Schmuck=Darmſtadt und Fabrikant
O. Schott=Hanau einſtimmig wiedergewählt. Da der
ſeitherige Kreisturnwart Fr. Heidecker=Wiesbaden eine
Wiederwahl ablehnt, ebenſo der zweite Kreisturnwart

Münch=Hachenburg dieſes Ami nicht annimmt, wurden
einſtimmig Turnlehrer A. Voltze=Frankfurt zum erſten
und Münch=Hachenburg zum zweiten Kreisturnwart
gewählt. Kreisgeſchäftsführer wurde G. Kaminsky
Pfungſtadt. Zu Mitgliedern des Turnausſchuſſes wurden
beſtimmt, Meller=Bockenheim, Graeſer=Frankfurt und
Frey=Mainz. zu deren Stellvertreter Gerhardt Hanau,
Engel=Wiesbaden, und Kleber=Biebrich. Außerdem
fand noch die Wahl von 29 Abgeordneten zum
Deutſchen Turntag und 14 Kampfrichter zum Deutſchen
Turnſeſt, ſtatt. Der Kreisvertreter, ſchlägt, hierauf
vor, den langjährigen verdienſtvollen Kreisturnwart
Fr. Heidecker zum Ehrenkreisturnwart zu ernennen, was
von der Verſammlung unter lautem Beifall einſtimmig
angenommen wurde. Von 3 Anträgen, die noch geſtellt
waren, wurde einer zurückgezogen und zwei angenommen.
Der Kreisvertreter teilte noch mit, daß der Ausſchuß
beſchloſſen habe, den Kinzig=Gau und den Unter=Taunus=
Bund aufzunehmen und einen Beitrag von 50 Mk. zum
Euler=Denkmal zu geben, was ohne Ausſprache ange=
nommen
wurde. Nachdem noch Turner Baberodt= Frank=
furt
dem Ausſchuß den Dank der Verſammlung ausge=
ſprochen
und ein Gut Heill auf denſelben ausgebracht
hatte, wurde die Verſammlung um 14 Uhr geſchloſſen.
Ein gemeinſchaftliches Mittagsmahl, an welchem ſich 130
Turner beteiligten, hielt die Teilnehmer noch einige
Stunden gemutlich zuſammen und herrſchte nur eine
Stimme des Lobes über die vorzügliche Vewirtung in
der Turnhalle. Möge auch dieſer Tag ernſter Arbeit
zum Sogen der deutſchen Turnerei gereichen!
- Am 1. April feiert die Handſchuhfirma Georg
Zorn ihr 25jähriges Geſchäftsjubiläum, aus welchem
Anlaß ſie eine größere Ausſtellung ihrer Erzeugniſſe
veranſtalten wird.
MV. Bezüglich des Karfreitags=Konzerts des
Muſik=Vereins (ach, Malthäus=Paſſion) ſind wir nun=
mehr
in der Lage, mitteilen zu können, daß ohne Unter=
ſchied
der Plätze ein Eintrittspreis von 1 Mk. erhoben
werden wird. Anſchließend an unſere neuliche Notis
betreffend der Soliſten bemerken wir, daß Frau Vierordt=
Helbing aus Karlsruhe die Sopranpartie, Fräulein
Henrici aus Hamburg die Altpartie übernommen hat.
h. Im großen Saale des Turnhauſes am Woogs=
platz
fand am Sonntag abend die erſte der für mehrere
Tage berechneten Aufführungen eines Paſſionsſpiels
ſtatt. Der Beſuch war ſchwach und hatte dies wohl ſeine
Urſache darin, daß das herrliche Frühlingswetter eher
zum Aufenthalte in der eben neu erwachenden Natur als
in einem geſchloſſenen Raume verlockte. Was die Dar=
ſtellung
betrifft, ſo können wir uns dem der Truppe aller=
orts
veſpendeten Beifall nur auſchließen, einzelne Mit=
glieder
boten ſogar ganz beachtenswerte Leiſtungen, ſo
u. a. der Interpret der Rolle des Kaiphas, des Judas,
des Jeſus und des Pontius Pilatus. Das Zuſammen=
ſpiel
war vortrefflich, die Koſtüme waren ſtilvoll und mit
Geſchick zuſammengeſtellt. Störend wirkten die über=
langen
Pauſen, die der ſehr häufige Sgenenwechſel be=
dingte
; auch der Amſtand tat unſres Erachtens der Wir=
kung
weſentlichen Abbruch, daß während der Pauſen
Bier gereicht wurde, was das Aufkommen einer ge=
hobenen
, ernſten Stimmung, die eine unerläßliche Voraus=
ſetzung
für derartige Veranſtaltungen iſt, in bedeutendem
Maße erſchwerte. Wir können den Beſuch der heutigen
Vorſtellung beſtens empfehlen. (Siehe Anzeige.)
Die elf Scharfrichter, die Münchener Künſtler=
Geſellſchaft. werden, wie mitgeteilt, am 1. April im
Kaiſerſaal: ein eintägiges Gaſtſpiel veranſtalten. Seit
zwei Jahrer ſpielten die Scharfrichter mit monatlich
wechſelndem Programm, das faſt ausſchließlich von den
Scharfrichtern ſelbſt verfaßt, komponiert und dargeſtellt
wurde. Es hat ſich ſomit ein Material von über 20
abendfüllenden Programmen angeſammelt, eine prodik=
tive
Leiſtung, die in Anbracht des kurzen Zeitraums, in
dem ſie entſtand, wohl als außerordentlich bezeichnet
werden kann. Für ihr Gaſtſpiel haben die elf Scharf=
richter
aus der Fülle des Repertoires alles das ausge=
wählt
, was in München von ſchlagendem Erfolg begleitet
war, und daraus einige wenige Muſterprogramme zu=
ſammengeſtellt
. Der Vorverkauf findet in der Hofmuſi=
kalienhandlung
von Thies ſtatt.
G. Ein Elite=Konzert war dasjenige, das die Sing=
mannſchaft
der Beſſunger Turngemeinde am Sonn=
tag
abend in ihrem ſchönen Heim an der Heidelberger=
ſtraße
, und unter freundlicher Mitwirkung des preisge=
krönten
Doppel=Quartetts Darmſtadt veranſtaltete. Nach
herzlicher Begrüßung der Erſchienenen und dem Ausdruck
des Dankes an das Doppel=Quartett für die gütige Mit=
wirkung
durch den zweiten Sprecher der Turngemeinde,
Herrn Karl Darmſtädter, wurde dasſelbe durch den Vor=
trag
zweier Kongertſtücke durch eine gut eingeſpielte Muſik=
abteilung
eröffnet. Die geſanglichen Vorträge der Sing=
mannſchaft
wie auch des Doppel=Quartetts wurden unter
der ganz vorzüglichen Leitung ihres gemeinſamen Diri=
genten
, Herrn Nichard Ehold, in exakteſter Weiſe zu

Vorträge.
Lr.Schillerals Philoſophi ſolantete das
Thema des Vortrags, den am Samstag abend im Frauen=
Schiller=Bund Prof. Dr. Paul Henſel aus Erlangen
hielt. Es iſt ein ſeltſames Zuſammentreffen, ſo führte er
alls, daß im 18. Jahrhundert die deutſche Dichtkunſt und
die deutſche Philoſophie gleichzeitig ihren Höhepunkt er=
reicht
haben. Die lebendige Vereinigung beider iſt der
Dichterphiloſoph Schiller. Schon als Mediziner hat er
Gelegenheit gehabt, die Newtonſche Naturphiloſophie
kennen zu lernen, die Lehre von dem Ineinandergreifen der
großen Naturkräfte, die in ihrer Geſamtheit als Makro=
kosmus
ähnlichen Geſetzen unterworfen ſind wie der
Mikrokosmus, der Menſch. VBeſonders in den Laura=
gedichten
zeigt ſich das Beſtreben Schillers, ſeine innerſten
Empfindungen in Beziehung zu ſehen zu einer philo=
ſophiſchen
Aebergeugung. Dann, hat beſonders das
Dichten und Denken Rouſſeaus auf Schiller eingewirkt.
Die Frage, die Rouſſeau ſeiner aufgeklärten Zeit vor=
gelegt
hat, ob wirklich Kultur und Glück gleichzuſetzen
ſeien, ob nicht vielmehr in der Entfernung von der Natur
durch die Kultur eine Minderung menſchlichen Glücks
bedingt und deshalb die Rückkehr zur Natur zu erſtreben
ſei, hat auch Schiller beſchäftigt und ihn in den Jugend=
dramen
, beſonders in den Räubern, beeinflußt. Vor
allem iſt es die Philoſophie Kants, deren Bekanntſchaft
Schiller ſeinem Freunde Körner zu verdanken hat, wie
der Briefwechſel zwiſchen beiden beweiſt. Immer mehr
und mehr findet ſich Schiller zurecht in dem großen Ge=
bäude
der Kantſchen Philoſophie, deren Terminologie er
völlig zu eigenen macht. Und beſonders iſt es die Aeſthetik
Kants, die die Grundlage bildet für Schillers eigene An=
ſchauungen
und Lehren.
Es kann hier nicht näher ausgeführt werden, inwiefern
Kant mit ſeiner Auffaſſung vom Weſen der Aeſthetik ſich
von ſeinen Vorgängern unterſcheidet, wie er theoretiſches
und praktiſches Urteil ſcharf trennt vom äſthetiſchen
Urteil, wie Schillers eignes Denken auf dieſem Gebiet

ſich als Formenäſthetik äußert, inwiefern gerade die künſt=
leriſche
Betätigung den Menſchen vom allen andern
Weſen unterſcheidet, wodurch der Künſtler zum Erzieher
ſeines Volkes wird, warum der naive Menſch anders
empfindet wie der ſentimentaliſche, und worauf der Ein=
druck
beruht, den die Werke des Genies auf uns machen.
Die geiſtvolle Verknüpfung und Beantwortung aller
dieſer Fragen führte den Vortragenden ſchließlich auf
die Beſprechung der Beziehungen zwiſchen Goethe, Kant
und Schiller und auf einen warmherzigen Hinweis,
wie, wir das Andenken Schillers ehren können
und ſollen.
Eine faſt überreiche Fülle geiſtreicher Gedanken, ein
Muſter glänzender Entwicklung und Beweisführung war
es. was uns in dieſem dritten und letzten Vortrag ge=
boten
wurde. Vielleicht aber ging mauches über das
Faſſungsvermögen des mit den Problemen philoſophiſcher,
beſonders äſthetiſcher Forſchung nicht vertrauten Geiſtes
hinaus.
Hoffentlich trifft der Schiller=Frauen=Bund auch in
Zukunft bei der Veranſtaltung ſeiner Vorträge, was
Perſönlichkeit und Gegenſtand aulangt, eine gleich glück=
liche
Wahl wie in dieſem Jahr. Wenn Tag und Sturde
der Vorträge richtig gewählt und möglichſt früh be=
kannt
gegeben werden, kann er eines neuen Erfolges
ſicher ſein.
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
Auf den 21 Univerſitäten des Deutſchen
Reichs ſind im eben abgelaufenen Winterſemeſter
1902,1903 insgeſamt 36655 Studierende eingeſchrieben
geweſen. Davon fallen auf Berlin 7091, München 4279,
Leipzig 3764, Vonn 2214, Breslau 1755, Halle 1740,
Heidelberg 1352, Göttingen 1335. Würzburg 1302,
Tübingen 1301, Freiburg i. Br. 1288, Straßburg 1193,
Münſter 1153, Marburg 1111, Gießen 1018. Königsberg
976. Erlangen 969, Kiel 879, Greifswald 706, Jena 697,
Roſtock 597 Studierende. Dazu kommen noch die zum
Hören der Vorleſungen berechtigten, nicht förmlich ein=

Nummer 20.

Gehör gebracht, ſo daß ſtürmiſcher Beifall ihnen dankte,
und namentlich das Doppel=Quartett zu Dreingaben ver=
anlaßte
. Auch die Soliſten des Abends: die Herren Hepp.
(Violine), Schubert (Piſton), R. Etold (Flöte), zeigten ſich
als Meiſter ihres Inſtruments und ernteten für ihre
virtuoſen Leiſtungen nicht endenwollenden Applaus; auch
die Herren Koch und Sulzmann (Mitglieder des Doppel=
Quartetts) fanden für ihre mit ſympathiſcher Bariton=
ſtimme
vorgetragenen Solovorträge reiche Anerkennung.
Von der Singmannſchaft und dem Doppel=Quartett
wurde gemeinſam Dürrners markiger Chor Die Sturm=
beſchwörung
; als Einlage zum Vortrag gebracht. Alle
Beſucher des Konzertes waren von dem Dargebotenen
hochbefriedigt und allgemein gab man dem Wunſche nach
Wiederholung ſolcher Veranſtaltungen Ausdruck.
2 Ein Rheinländer=Klub= hat ſich hierorts ge=
bildet
, worauf Intereſſenten hiermit aufmerkſam gemacht
ſeien. Im Uebrigen verweiſen wir auf die bez. Anzeige
in heutiger Nummer.
F. Veerfelden, 29. März. Unter Anweſenheit von
verſchiedenen berufenen Vertestern des Handwerks fand
heute die feierliche Ueberreichung der Geſellen=
briefe
an 11 angehende junge Handwerker in der
Turnhalle ſtatt. Es iſt dies bereits das drittemal, daß
die hieſige Handwerkerſchule ſolchen Lehrlingen, welche
die erforderlichen Kenntniſſe und Fertigkeiten nachge=
wieſen
haben, die Anwartſchaft auf die ſpätere Meiſter=
ſchaft
in dem betr. Handwerk geboten hat. Mit der
Feier war eine Ausſtellung von Zeichnungen und Ge=
ſellenſtücken
verbunden, welche Zeugnis von dem Fleiße
und Streben der ſeitherigen Lehrlinge ablegten. - Zwei
minderjährige Brüder einer hieſigen Arbeiterfamilie ſpielten
dieſer Lage mit einem geladenen Revolver, den
ſie der Kommode ihrer Eltern entnahmen. Dabei entlud
ſich die Schußwaffe und eine Kugel drang dem jüngeren
Bruder in die Hüfte.
v Ober=Noden, 29. März. In unſerer Nachbar=
gemeinde
Meſſenhauſen ereignete ſich vorgeſtern ein be=
dauerlicher
Unglücksfall. Mehrere kleine Kinder
hatten aus Spielerei auf dem Felde ein Feuerchen an=
gemacht
und beluſtigten ſich an den im dürren Graſe
züngelnden Flammen. Dieſe ergriffen alsbald auch eine
Hecke. Das zirka 4 Jahre alte Töchterchen des Land=
wirts
Malſy von hier wurde von den Flammen ergriffen
und brannte bald lichterloh. Zum Glück war raſch Hilfe
zur Stelle, ſo daß das arme Kind wenigſtens vor dem
Tode gerettet wurde. Immerhin ſind die Brandwunden
wahrhaft entſetzlich und liegt das Kind ſchwer krank/
darnieder.
Mainz. 29. März. Ein furchtbares Feuer
wütete in verfloſſener Nacht in Nieder=Saulheim.
Um 1 Uhr bereits mag der Brand begonnen haben, und
bis er von den nächſten Nachbarn bemerkt wurde, ſtand
ſchon alles in Flammen. Bis Alarm geblaſen und mit
den ſämtlichen Glocken Sturm geläutet werden konnte,
war der Brandherd bereits rieſig ausgedehnt. Genau
läßt ſich nicht ſagen, wo zuerſt das Feuer ausgekommen
iſt, erſte Brandherde waren die Scheunen der Landwirte
Fr. Appenheimer und A. Thörle, zu denen ſich dann
noch die von W. Thörle und zuletzt noch die von Joh.
Eedlich, ſämtlich mit Nebengebäuden, zugeſellten. In
allen Gebäuden fand das Feuer reichliche Nahrung.
Beſonders in letzter Scheuer hatten eine Anzahl geringe
Leute ihre ſämtlichen Strohvorräte liegen, die, natürlich
unverſichert, ſchweren Verluſt erleiden. Am ſchwerſten
geſchädigt iſt und am meiſten bedauert wird der Land=
wirt
Appenheimer, ein noch junger Mann, deſſen Pferd,
ein wertvolles Tier, nicht mehr gerettet werden konnte
und jämmerlich verbrannte, ebenſo zwei fette Schweine.
Auch dem Landwirt W. Thörle verbrannte ein Rind.
Ferner kamen eine Anzahl Hühner um. Der Brand
war, ſo arg in die dunkle Nacht leuchtend, daß das
Sturmläuten ſogar von den Nachbarorten aufgenommen
ward. Die tüchtige Wehr des kleinen Ober=Saulheim
war raſch zur Stelle, dann erſchienen noch die Wehren,
von Udenheim und Sörgenloch, ſowie eine Maſſe Leute
von genannten Orten. Sehr hindernd am Rettungswerk
war der Waſſermangel in der geführdeten Gegend, doch
gelang es, ſämtliche Wohnhäuſer ziemlich unbeſchädigt
zu erhalten. Wie der Brand entſtand, iſt vorerſt
unbekannt. Es war ein Glück, daß der bis zum ſpäten
Abend vorher tobende raſende Sturm ſich ziemlich gelegt,
hatte, ſonſt wäre das Feuer noch weit ürger geworden,
beſonders da ſich auch die beiden Kirchen in der Nähe
befinden. Gegen Tag gelang es, Herr über das ent=
feſſelte
Element zu werden. MM. Tgbl.)
Gießen, 30. März. Das Provinzial=
Siechenhaus an der Licherſtraße iſt vollendet und
wird dieſer Tage eröffnet. Die ſchönen Formen und die
geſchmackvollen freundlichen Farben des Anſtrichs geben
der Anſtalt einen anheimelnden, einladenden Anblick.
Entwurf und Pläne hat Herr Großh. Geh. Oberbaurat
von Weltzien ausgearbeitet, Bauleiter war Herr Breither.
Die Architektur der Anſtalt iſt in einfachen Rokokoformen
geſchriebenen Perſonen, nämlich 7862 männliche (davon
in Berlin: 5757) und 1271 weibliche in Verlin 552,
ohne Hörerinnen ſind nur Freiburg, Münſter und
Greifswald). Die Techniſchen Hochſchulen des
Deutſchen Reiches hatten insgeſammt 13269 Studierende,
2174 Hörer (erlin 601), 1590 Hörerinnen (Verlin 381).
Die einzelnen Zahlen ſind für: Berlin 3396, München
2419, Karlsruhe 1601, Darmſtadt 1506, Hannover 1292.
Dresden 934, Stuttgart 998, Aachen 821, Braunſchweig
351 Studierende. Auf Univerſitäten und Techniſchen
Hochſchulen zuſammen befinden ſich alſo zur Zeit rund
50000 Studierende.

Kleines Feuilleton.
Des Kaiſers Stiefelabſatz. Von einem
kleinen Mißgeſchick wurde der Kaiſer am letzten Freitag
anläßlich ſeiner Anweſenheit in Potsdam zur Beſichtigung
der Reitübungen der Kavallerie=Offigiere betroffen. Der
Kaiſer hatte dazu die Uniform des 1. Garde=lanen=
Regiments angelegt, und trug die kurgen Ulanenſtiefel.
Als er nun auf dem Bahnhof den Eiſenbahn= Salon=
wagen
verließ, ſaß er mit dem einen Stiefelabſatz plötzlich
ſo feſt, daß der Abſatz faſt ganz von dem Stiefel losriß.
Der Monarch nahm dies Mißgeſchick mit gutem Humor
auf, ließ ſich vorläufig mit Bindfaden den Abſatz feſt=
binden
und fuhr zu dem Offiziersreiten des Regiments
der Gardes du Corps, dem er beiwohnte. Es fiel, als
der Kaiſer die Reitbahn verließ. im Publikum allgemein
auf, daß er einen hinkenden Gang hatte, ohne daß man
eine Ahnung von der Urſache hatte. Während der Reit=
übung
war aber bereits angeordnet worden, daß ein
Schuhmacher nach dem Offigierskaſino des Regiments
mit dem notwendigen Handwerkszeug zu kommen habe.
Dorthin begab ſich alsdann der Kaiſer zu Wagen, worauf
dann der Stiefel nach kurzer Zeit wieder in Ordnung
gebracht wurde.
Der heißeſte März ſeit 150 Jahren.
Von der Riviera, aus Marſeille, aus-Madrid und San

[ ][  ][ ]

Neummer 26.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 31. März 1903.

Seite 13.

gehalten. Das Siechenhaus umfaßt die Gebäude:
Verwaltungshaus, Küchengebäude, Maſchinenhaus mit
Waſchküche, Oekonomiegebäude und die beiden eigentlichen
Krankenhäuſer. Leztere ſind für Kranke männlichen und
weiblichen Geſchlechts getrennt und nehmen je 120 Per=
ſonen
auf. An jedem der 2 Gebäude iſt noch ein beſon=
derer
Anbau für je etwa 24 ſchwer Leidende und Hülf=
loſe
. Gemeinſame Wohn= und Speiſeſäle ſind vorhanden.
Die Einrichtungen entſprechen allen Anforderungen der
Hygiene, überall iſt Badeeinrichtung, elektriſches Licht,
Waſſerleitung, Zentralheigung. Bentilations, Löſchvor=
richtung
und Kanaliſation. Das Verwaltungshaus
ſteht am Haupteingang an der Licherſtraße. Es enthält
im erſten Stock Bureauräume, Portierſtube, Warte= und
Sprechzimmer der Aergte. Der zweite Stock iſt für
heſſerſituierte Sieche bequem und geſchmackvoll eingerichtet.
Die Wohnung des Verwalters Lerch befindet ſich im
3. Stockwerk. In der Mitte des Gebäudekomplexes ſteht
die Anſtaltsküche mit den modernſten Einrichtungen.
Damit verbunden iſt die Waſchküche, in deren Erdgeſchoß
die drei großen Keſſel der Zentral=Dampfheigung liegen.
Die Waſchküche zeigt die neueſten maſchinellen Einrich=
tungen
: Waſch=, Wring=Spülmaſchinen, getrieben durch
einen Elektromotor, und eine Trockeneinrichtung. Hinter
der Waſchküche ſteht ein Oekonomiegebäude, um den
weliger ſchwer Leidenden Zeitvertreib und Beſchäftigung
zu bieten. Auch ein großes Stück Acker= und Gartenland
iſt vorhanden.

Reich und Ansland.

Aus der Reichshauptſtadt, 29. März. Die Nord=
deutſche
Allgemeine Zeitung= ſchreibt, der Vorwärts
habe den traurigen Mut, trotz des Dementis der Nord=
deutſchen
Allge neinen Zeitungl, für die Nichtigkeit der
Behauptung Singers einzutreten, nach welcher der
Stadt Berlin für die geplante Untergrundbahn
vom Potsdamerplatz nach dem Stadtinnern durch kaiſer=
liche
Ordre die Konzeſſion verweigert wurde, mit der
Bemerkung. daß dieſe Linie nicht die Stadt Berlin,
ſondern die Firma Siemens é; Halske bekomme, um
deren Hochbahn rentabel zu machen. Die Norddeutſche
Allgemeine Zeitung; erklärt, die Stadt Verlin habe
niemals eine Bahnverbindung vom Potsdamer Bahnhof
nach dem Stadtinnern geplant, ſondern nur eine Unter=
pflaſterbahn
, eine Nord=Süd= und eine Ringbahn; wenn
alſo eine ſolche Konzeſſion niemals nachgeſucht wurde,
konnte ſie auch nicht verweigert werden; vielmehr ſei
weder in Betreff der von der Aktiengeſellſchaft Siemens
amp; Halske geplanten Bahn vom Votsdamer Bahnhof
nach dem Stadtinnern, noch in Betreff der von Berlin
geplanten Unterpflaſterbahnen eine kaiſerliche Ordre nach=
geſucht
worden oder ergangen. Nach Unter=
ſchlagungen
von 20000 Mark ſtellte ſich der Kauf=
mann
Spieſecke ans Nagöſen bei Werder dem Potsdamer
Gericht. Die Unlerſchlagungen gehen auf mehrere Jahre
zurück.
München. 30. März. König Georg. von
Sachſen wird Donnerstag. 30. April, zu offigiellem
Beſuche am hieſigen Hofe von Wien hier eintreffen. Es
findet großer feierlicher Empfang des Königs durch den
Prinz=Regenten, ſämtliche Egl. Pringen und Behörden,
außerdem eine große Galatafel und eine Galavorſtellung,
wahrſcheinlich im Prinz=Regenten=Theater, ſtatt. Am
2. Mai wird ſich der König von hier nach Dres en begeben.
Leipzig. 29. März. Auf einer Wieſe vor dem
Frankfurter Tor, zwiſchen Schützenhof und Alter Elſter,
hatten ſich eine Anzahl Kinder ein Loch gegraben und
darauf eine Hütte gebout, die ſie mit Reiſig und dürrem
Gras überdeckten. In dieſer Hütte, hatten mehrere
Knaben Platz genommen, um Schuler zu ſpielen. Als
ſich etwa fünf oder ſechs Knaben in der Hütte befanden.
brannte ein Knabe vor der Hütte Gras mit einem
Streichhölzchen an. Infolge des Windes teilte ſich das
Feuer im Nu der Hütte mit. Während ſich die
größeren Knaben retten konnten, kam ein fünfjähriger
Knabe, in den Flammen um. Das Feuer
nahm infolge der Trockenheit und des herrſchenden
Windes ſo große Ausdehnung an, daß die Feuerwehr es
löſchen mußte.
Altenburg, 30. März. Der Herzog Ernſt von
Sachſen=Altenburg iſt im Gaſthof zu Mentone,
wo er ſich gegenwärtig zur Erholung aufhält, von einer
Treppenſtufe abgeglitten und hat ſich durch den Sturg
an der rechten Hüfte ſchwer verletzt Nach dem Urteil
des bekannten Chirurgen Prof. Dr. Kocher aus Bern
liegt rechtsſeitiger Schenkelhalsbruch vor in verhältnis=
mäßig
günſtiger Lage mit Einkeilung. der gute Ausſicht
auf Heilung bietet, deſſen vollſtändige Heilung aber
vorausſichtlich 6 bis 8 Wochen dauern wird Die Aorzte
hoffen indeſſen, daß ſchon nach einigen Wochen die Nück=
reiſe
von Mentone nach Altenburg ſich ohne Nachteil
wird ermöglichen laſſen. Der Unfall iſt durch die Ve=
ſchränkung
ſeines Geſichlsfeldes zuſtande gekommen, die
nach der Staroperation eingetreten iſt. Der Herzog
wandte ſich im Hinabſteigen und eifrig ſprechend einer
Dame zu, wobei er umknickte und ausglitt. Er fiel ſo

Zebaſtian wird übereinſtimmend gemeldet, daß ſeit
Menſchengedenken der Mnat Marz eine ſo intenſive
Hitze wie in dieſem Jahre nicht gebrachl hat. Jn Paris
reichte das Thermometer 253 Zentigrade und damit
den höchſten Thermometerſtand, der ſeit 150 Jahren
der, beſſer geſagt, ſeit in Paris überhaupt der Thermo=
eterſtand
regelmäßig regiſtriert wurde, konſtatiert werden
ounte. Die erſte Hizwelle kan Samstag und dauerte
5 Montag. Ihr folgte am Mittwoch eine zweite, die
onnerstag nachmiittags ihre höchſte Intenſivität er=
icht
zu haben ſchien, aber keine Zeichen der Ab=
hwächung
verriet. Während der letten 30 Jahre wal
er höchſte Hitzſtand in Paris 239 Grad. Er wurde am
. Mörz 1890 erreicht. Die damalige Hitzwelle dauerte
wei Tage, ihr folgte eine ebenſo plötliche und ſcharfe
tälte. Der Mürz 1896 brachte ſaſt ebenſo warme Tage.
1 Das Zunehmen der wilden Tierein.
ransvaal. In Folge des Krieges und der Oede
ſe5 Landes, vielleicht auch der Dürre in anderen
hegenden Südafrikas haben ſich die wilden Tiere in
ransvaal ſtark vermehrt. Dem Londoner Standard
t jetzt aus Johannesburg nachſtehende Geſchichte tele=
raphiſch
gemeldet worden: Ein Voer, der in Balmorel
intraf, erzählte, daß ein weißer Mann wit ſeiner Frau=
nd
ſeinem Kinde auf vem Trek begriffen geweſen ſei
l3 die Wanderer, helt, nachten und der Mann
ch für einige Augenblicke entfernt hatte, kamen zwei
öwen herzu, die Frau und Kind wegſchleppten und
uffraßen.
1 Nicht übel iſt ein Witz aus der Pfalz über
e Urſache des Erdbebens von vorigen Sonntag. In
andan wurden, wie ſchor, mitgcteilt worden iſt, au
Anordnung des Gerichts 40 Fuder gepantſchter Wein=
ufen
gelaſſen. Davon ſoll die Milter Erde Bauch=
rimmen'
bekommen haben!

unglücklich. daß er ſich nicht wieder ſelbſt erheben konnte
und, zu Vett gebracht, in Ohnmacht fiel. In der An=
nahme
, es liege nur eine Quetſchung vor, wurde zunächſt
Maſſage angewendet, wobei ſich aber bald herausſtellte,
daß das Bein gebrochen war. Eine Röntgenſtrahlen=
Unterſuchung ergab einen Schenkelhalsbruch, der bei dem
hohen Alter des Patienten - der Herzog ſteht bekanntlich
im 76. Jahr - nicht unbedenklich iſt.
I. W.n. London, 28. März. Der Herzog und
die Herzogin von Connaught, die =das eng=
liſche
Königspaar, bei der Krönungsfeier, in Delhi
vertreten hatten, kehrten heute morgen nach London
zurück. Der Herzog hat ſich eine ganze Menagerie aus
Indien mitgebracht.

Zur Bahnhofsfrage Darmſtadts.
In letzter Zeit und insbeſondere in letzter Stadt=
verordneten
=Sitzung iſt die Bahnhofsfrage wieder lebhaft
erörtert worden und ſieht jedermann der Löſung dieſer
für Darmſtadt ſo brennenden Frage mit größter Spann=
ung
entgegen.
Daß ein ſolches Projekt bei den - man kann ruhig
ſagen mehr als eigenartigen Verhältniſſen - anregend
auf die erſten Kreiſe der Fachwelt des Eiſenbahnweſens
wirken muß, iſt nicht zu verwundern und erfreulicher=
weiſe
können wir jetzt ſchon berichten. daß eine gans her=
vorragende
Antorität, kein Geringerer als der ſächſiſche
Eiſenbahn=Chefingenieur Engelhard, der Sache ſchon
näher getreten iſt und eine gans neue Jdee für unſeren
Bahnhofsumbau in Zeichnungen zur allgemeinen An=
ſchauung
gebracht hat, welche mit Genehmigung der
maßgebenden Stellen in den fertigen Sälen des Muſeums=
Neubaues zu jedermanns Einſicht offen ausgelegt ſind.
Daß bei einer Anlage, wie ſie ſich dieſer Fachmann
denkt, die bedeutenden techniſchen Schwierigkeiten, wieſie
jetzt bei der Expedierung größerer Güterſtücke beſtehen,
beſeitigt werden wird jeder bezeugen müſſen, der Einſicht
von den Plänen genommen hat.
Von den hohen Auslagen für Notbehelfsarbeiten,
die den Induſtriellen bei Expedierung größerer Güter zur
Zeit erwachſen, kann ſich der Laie keinen Begriff machen,
ſo 3. B. bedingt jetzt die Verladung eines großen Keſſels
wie er ſeitens der hieſigen Keſſelfabrik Aktien=Geſellſchaft
nächſten Mittwoch zum Verſand kommt, einen Koſten=
aufwand
von mehreren Tauſend Mark. Der Keſſel iſt
für die deutſche Bierbrauerei=Akt.=Geſ. vorm. Kohl u. Co.
in Kiautſchau beſtimmt und dient zur Speiſung einer
17 ooopferdigen Dampfmaſchine ꝛc., gewiß ein glänzendes
Zeugnis der Leiſtungsfähigkeit unſerer aufblühenden ein=
heimiſchen
Induſtrie).
Die Verladung dieſes Rieſenkeſſels iſt der Firma
Holzer in Frankfurt übertragen, welche bereits mit der
Montierung der Eiſenkonſtruktionen für den infolge der
ſchlechten Terrainverhältniſſe an der Güterhalle der Main=
Neckarbahn nötig werdenden rampenartigen Aufbau be=
gonnen
hat.
Um den Güterverkehr auf dem engen Eiſenbahnkörper
nicht zu ſehr zu beeinträchtigen, wurde dieſFirma vertrags=
mäßig
verpflichtet die ganze Ladung morgen innerhalb
7 Stunden und zwar in der am wenigſten güterverkehrs=
reichen
Zeit zwiſchen 11 und 1 Uhr mittags auszuführen,
wozu eine größere Anzahl Dampfwinden und ein unge=
wöhnlich
großes Aufgebot an Arbeitskräften erforderlich
werden.
Wenn man bedenkt, wie ſehr die hieſigen Induſtriellen
durch die jetzigen, ſolche umſangreichen Vorkehrungen be=
ingenden
Zuſtände geſchädigt werden, iſt es dringend
wünſchenswert, daß nunmehr die Frage mit allem Eifer
behandelt wird und baldigſt zur Erledigung kommt, viel=
leicht
unter Zugrundelegung der neuen Geſichtspunkte,
von denen der erwähnte Fachmann ausgeht.

Sitzung der Stadtverordneten=Verſammilung
am 30. März.
L. Der Oberbürgermeiſter teilte bei Zeginn der
Sitzung mit. daß die Eiſenbahnverwaltung bei
dem Elektrizitätswerk wegen Stromlieferung für
die elektriſche Beleuchtung des Bahnhofs angefragt habe.
Da die Bedingungen für die Stadt nicht lohnend ſeien,
habe die Elektrigitätswerksdeputation auf den Abſchluß
eines Vertrags verzichtet. Sodann wurde aus den vor=
liegenden
Akten feſtgeſtellt, daß bei der Behandlung
der hieſigen Bahnhofsfrage die Stadtver=
waltung
in keiner Weiſe ſäumig war. Am 26. Septem=
ber
v. Js. wurde vereinbart, daß das Proiekt der Darm=
ſtädter
Sachverſtändigen mit demjenigen der Mainzer
Eiſenbahnverwaltung umgetauſcht werden ſolle. Dies ſei
Seitens der Stadt am 7. Dezember geſchehen, die unlieb=
ſame
Verzögerung habe darin ihren Grund, daß der
Koſtenvoranſchlag bei Herrn Geheimerat Koch ſich ver=
ſchoben
hatte und erſt nach Wochen geſunden wurde.
Seitens der Bahnverwaltung iſt die Lieferung der von
dieſer veranlaßten Pläne bis heute noch nicht erfolgt, wie
mitgeteilt wurde, ſollen ſich dieſelben beim Miniſter der
öffentlichen Arbeiten in Berlin befinden.
Das Schulhaus in der Lagerhausſtraße
ſoll im neuen Schuljahre bezogen werden; es werden
vorerſt 14 Schulſäle in Auſpruch genommen; geradezu
auffallend iſt die Zunahme der angemeldeten Kinderzahl
dem Vorjahre gegenüber. Im Zuſammenhang damit
ſind 12 neue Lehrkräſte zu berufen. Stadtv. Nodnagel
brachte das bekannte Schmerzenskind. die elektriſche
Bahn in das Johannesviertel, zur Sprache.
Der Oberbürgermeiſter antwortete, daß erſt nach der
Konzeſſionserteilung die Möglichkeit gegeben war, das
Material zu beſtellen. vor deſſen Lieferung könne nicht
gebaut werden. Für die Führung der Bahn an die
Bahnhöfe ſei es wichtig, zu wiſſen, wie die Anlage des
Bahnhofs=Empfangsgebäudes geplant ſei. Zur Zeit könne
man dies nicht ſehen, weil die Pläne in Verlin liegen.
Seiner Anſicht nach werde eine Verbreiterung des Gebäudes
zweifellos erfolgen, und ſei es richtig, vor dem Bahnhofe
einen größeren Platz frei zu laſſen. Ein Plan werde
zur Zeit ausgearbeitet, der unabhängig von der Bahn=
hofsanlage
ſet.
Die Nechnung der Poligeikaſſe für 190102
ſchließt in Einnahme und Ausgabe mit 23184355 Mk.
ab. Der Bau der elektriſchen Straßenbahn
läßt ein Regulativ bezüglich des Erneuerungsfonds und
Reſerpefonds notwendig erſcheinen Am 1. April d. J5.
habe der Erneuerungsfonds bereits 166300 Mk. betragen,
die in Wertpapieren vorliegen. Das Anlagekapital be=
rechnet
ſich zur Zeit auf 1250000 Mk. Das Regulativ
ſchreibt vor, daß die Mittel nicht zur Vermehrung, ſondern
zum Erſatz für abgegangene Betriebsmittel dienen. der
Erneuerungsfonds ſoll nicht mehr als 20pCt. des Anlage=
kapitals
ausmachen. Der Reſervefonds, der für außer=
gewöhnliche
Fälle vorgeſehen iſt, darf nur 10000 Mark
betragen. Das Regulativ fand Annahme. Dasſelbe gilt
vom 1. April an fünf Jahre. Stadtv. Göt iſt mit dem
hier geſundenen Syſtem zufrieden und hofft, daß auch
bei den anderen ſtädtiſchen Betrieben in gleicher Weiſe

verfahren werde. In dem Saalbaugarten ſind
Herſtellungen an der Beleuchtungsanlage notwendig, für
dieſelben werden 600 Mark bewilligt. Ein Geſuch um
Dispenſation von baulichen Vorſchriften:
des Zimmermeiſters Schimmer für den Elfeicherweg,
uber welches das Miniſterium zu entſcheiden hat, wird
nicht für begründet erachtet. Ein ſolches des Dampfe
müllers Wolf für die Blumenthalſtraße findet dagegen
Billigung.
Bewohner des Villenviertels in der Schießhausſtraße
haben um Einbeziehung der Strecke Herd=
weg
-Schießhausſtraße in den 10=Pfennigtarif
nachgeſucht. Der Oberbürgermeiſter erklärte dazu, daß
dieſe Frage erledigt werden ſolle, ſobald man ſehe. wie
ſich die Frequenz bei der Linie Hermannſtraße- Lands=
kronſtraße
ſtelle, bis dahin ſoll der 10=Pfennigtarif gelten.
Stadtv. Vormet erachtet ſchon jetzt den Wunſch der Ge=
ſuchſteller
für berechtigt, wenn man bis an den Fuß der
Ludwigshöhe für 10 Pfennig fahre. Die Frage wird
vorerſt die zuſtändigen Ausſchüſſe beſchäftigen. Die Er=
werbung
von Straßengelände zur Liebfrauen=
ſtraße
, ſowie zu zwei proiektierten Straßen wird ge=
nehmigt
. Für die Teilung eines Klaſſenſaales der
Vorſchule, des Realoymnaſiums in, zwei
Klaſſenräume werden 1195 Mark bewilligt. Für ein Ge=
ſuch
um Genehmigung zum Kleinhandel mit
Branntwein für Frankfurterſtraße Nr. 36, ſowie für
Geſuche um Genehmigung zum Ausſchank von Brannt=
wein
wurde die Bedürfnisfrage bejaht. Faſt durch=
gehends
handelt es ſich um lange beſtehende Wirts=
häuſer
. Viel Staub, hat, ein Geſuch für kleine
Ochſengaſſe 6 aufgewirbelt, weil vermutet wird, daß es
ſich hier nr um eine ſogenannte Deſtillation handle.
Stadtv. Merck ſprach gegen das Geſuch, da man hier
mit einer Branntweinwirtſchaft genug habe. Die Sache
wird nochmals zurückverwieſen, um vom Polizeiamt
nähere Auskunft zu erhalten, nachdem Berichterſtatter
Koch in dieſem Sinne ſich ausgeſprochen. Vorſchläge
wegen Feſtſetzung des ortsüblichen Taglohns
fanden Zuſtimmung. Der Satz für erwachſene männliche
Arbeiter beträgt ſtatt 250 nunmehr 260 Mk., für weib=
liche
ſtatt 150 nunmehr 160 Mk., der durchſchnittliche
Jahresverdienſt der in land= und forſtwirtſchaftlichen
Betrieben beſchäftigten Perſonen ſtatt 690 nun 710 Mk.,
für erwachſene männliche und für weibliche 450 ſtatt
früher 390 Mk. Dieſe Sähe entſprechen, wie Beige=
ordneter
Gläſſing nachwies, den Forderungen der Gegen=
wart
. Im übrigen wurden die fruheren Satze beibehalten.

Stimmen aus dem Publikum.
Güt die veröfentlichungen unter dieſer Ueberſchriſt übernimmt die
Redaktion keinerlei Verantwortung.)
- Im Darmſtädter Tagblatt' erſchien in voriger
Woche nachſtehende Notiz:Durch Herrn Senſal J. Hendler
wurde ein großer Komplex, dem Herrn Nikolaus Heß
gehörig ſan der Erbacherſtraße, gegenüber der Hofmeierei),
zum Preiſe von 27000 Mark an Herrn Adolf Theiß ver=
tauft
. - Herr Senſal Hendler verkaufte an ein Frank=
furter
Delikateſſengeſchäft das Haus Dieburgerſtraße 69
zum Preiſe von 60000 Mark Beide Mitteilungen ſind
bezüglich des Preiſes unrichtig, auch rührt die bezügliche
Zeitungsmeldung nicht von mir her. J. Hendler.

Handel und Verkehr.
II) Frankfurt a. M. 30. Märg. Börſen=
wochenbericht
. Der bemerkenswerte Rückgang der
Engliſchen Konſols bis 90 Prozent, ſowie der franzöſi=
ſchen
Rente auf 9887. legte in der verfloſſenen Woche
der Spekulation eine größere Zurückhaltung auf, obwohl
bei erſteren hauptſächlich der geſpanntere Geldſtand in
England und New=York, ferner auch die in Ausſicht
ſtehende große Transvaalanleihe beeinfluſſen dürfte.
Weiter hervorzuheben iſt die Mattigkeit der Spaniſchen
Rente von 9l,70 auf 88 Progent infolge Rücktritts des
ſpaniſchen Finanzminiſters Villaverde, welcher ſich während,
der Zeit ſeiner Amtsführung durch die ſparſame Budget=
eintellung
das Vertrauen der Börſe gewinnen konnte.
Deutſche Staatsfonds haben ſich im Ganzen recht feſt
gehalten, teilweiſe ſogar beſſern können, da verlautete,
daß der Anleihebetrag des Reiches ſich auf nur 272 Mill.
beziffere und Preußen überhaupt vorerſt nicht an den
Markt herantreten werde. Der Geldſtand ſcheint ſich in
Deutſchland wieder etwas leichter zu geſtalten und
notierte Privatſatz 2⁄₁ pCt., in Berlin 21 pCt. Von
den ausländiſchen Fonds verkehrten die türkiſchen
Gattungen wieder recht lebhaft, aber ſchließlich bedeutend
abgeſchwächt, da die arbeitende Spekulation in Paris
jedes umlaufende Gerücht bezüglich der Unifikation aus=
nutzt
und auch tatſächlich der definitive Abſchluß bisher
fehlt. - Trausportwerte waren ruhiger, Mittelmeer,
Prince Henri und die Schweigeriſchen lagen feſt, dagegen
Staatsbahn billiger, weil man die Chancen bei deren
Verſtaatlichung ungünſtiger, beurteilt. Auf Prince
Henri machten die Nachrichten über größere Belebung
der luxemburgiſchen Induſtrie und Gerüchte, daß die
Verhandlungen wegen der neuen Verfrachtungskontrakte
mit der deutſch=luxemburgiſchen Bergwerks=Geſellſchaft
demnächſt zum Abſchluſſe kommen, günſtigen Eindruck. Der
Bankenmarkt zeigt durchgängig nur geringe Veränderungen.
Intereſſant bleibt auf dieſem Gebiete die ſtarke Kon=
kurreng
, welche ſich die verſchiedenen Bankengruppen
untereinander bei der Vergebung von Stadt=Anleihen
machen. So waren zum Beiſpiel bei der Submiſſion der
1½ Millionen Mark 3½progentiger Gießener Stadt=
Anleihe, nicht weniger als 11 Offerten eingelaufen, die
ſich in einer Kursdifferens von nur ⁶⁄₁ pCt. bewegten.
Das höchſte Gebot war 9977¾ das niedrigſte 99,17.
Auch bei der Darmſtädter Stadt=Anleihe war die Unter=
bietun
; eine ſehr ſcharfe. Die Emiſſionstätigkeit iſt eben
faſt null und bei den Städte=Anleihen bietet ſich keine
Gelegenheit, große Gewinne einzuheimſen; deshalb lieb
auch das Geſchäft in Bankaktien ein ſehr beſchränktes.
Montanwerte, waren, ebenfalls, ruhiger und eher
Realiſationsluſt vorhanden, umſomehr als die anhaltende
Beſſerung in der Induſtrie, ſchon lange in den
jetzigen, hohen Kurſen zum Ausdruck gelangt iſt.
Kohlenaktien waren gut gehalten, wozu die Meldung
von der von 9 auf 4 pCt. reduzierten Produktions=
einſchränkung
, ferner, daß die Verſammlung der Werke
des Halbzeugverbandes beſchloſſen habe, den Verkauf
gu den bisherigen Preiſen freizugeben, günſtig ſtimuliert.
Auch die Meldung von einer däniſchen Beſtellung machte
günſtigen Eindruck auf Kohlenaktien. Von dem girka
90000 Tonnen umfaſſenden Kohlenkonktrakte für die
Werkſtätten der däniſchen Staatsbahnen ſind etwa 50 009
Tonnen beim Rheiniſch=Weſtfäliſchen Kohlenſyndikat, der
Reſt in Wales beſtellt worden. Die deutſche Offerte iſt
nur wenig unter engliſchen Offerten, von der Tyne und
aus Schottland, geweſen. Bedentſam iſt zu konſtatieren,
daß es das erſtemal, wo eine ſo bedeutende Lieferung
Deutſchlands nach Däncmark geſchieht. Am Kaſſaindu=
ſtriemarkt
für Chemiſche Albert, Vielefelder Maſchinen

[ ][  ]

Seite 14.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 31. Mürz 1903.

Numner 26.

ſDDürkopf und Gasmotoren Deutz anſehnlich geſtiegen,
dagegen Mainzer Aktienbrauerei, Blech=und Emaillierewerke
(Rirrweiler) und Deutſche Gold= und Silber=Scheideanſtalt
weſentlich niedriger. Mexikaniſche Coupons beſſer (158¾
auf höheren Silberkurs in New=York 49½
Erleichtertes Oeffnen der Coupé=
türen
. Der Miniſter der öffentlichen Arbeiten in
Verlin hat die Direktionen der Preußiſch= Heſſi=
ſchen
Staatseiſenbahnen angewieſen, die An=
bringung
von Türſchlöſſern mit inneren Türgriffen bei
den Abteilperſonenwagen mit tunlichſter Beſchleunigung
durchzuführen. Dieſe zur Erleichterung des Ausſteigens
für das Püblikum und mit Rückſicht auf etwaige Anfälle,
bei denen ein ſchnelles Verlaſſen der Wagen geboten iſt,
getroffene nützliche Einrichtung iſt indeſſen dann nicht
ohne Gefahren ſowohl für die Reiſenden als für die
Zugbeamten, wenn das ordnungsmäßige Schließen der
Türen nach dem Verlaſſen der Wagen, bezw. nach dem
Einſteigen in dieſelben unterlaſſen wird. Insbeſondere
können durch das Anlehnen an die nicht vollſtändig ge=
ſchloſſenen
Türen der Abteilungen leicht Unglücksfälle
durch Abſtürzen aus den Wagen herbeigeführk werden.
Es iſt deshalb im allgemeinen Intereſſe dringend zu
wünſchen, daß die Reiſenden ſich der leichten Mühe des
Schließens der Wagentüren unterziehen, wenn nicht noch
andere Reiſende bei dem Ein= oder Ausſteigen nachfolgen,
ſowie ferner, daß die Türen zum Ausſteigen erſt geöffnet
werden, wenn der Zug hält. Durch einen Anſchlag an
den Türen der Wagen wird hierauf noch beſonders hin=
gewieſen
. Von Wichtigkeit iſt auch, daß die in den Ab=
teilen
befindlichen Reiſenden ſich vor Abfahrt der Züge
von dem Verſchluß der Wagentüren überzeugen und
Kinder, ſowie jugendliche Perſonen auf die etwa ein=
tretenden
Gefahren durch ihre Begleiter aufmerkſam ge=
macht
werden.
Vermiſchtes.
Das endgültige Programm des Ix. inter=
nationalen
Kongreſſes gegen den Alkoho=
Lismus, der in Bremen vom 14.-17. April ſtatt=
finden
wird, iſt ſoeben in deutſcher, engliſcher und fran=
zöſiſcher
Sprache herausgegeben worden und wird vom
Bureau des Kongreſſes, Bremen, Bahnhofſtraße !, bereit=
willigſt
an jede aufgegebene Adreſſe verſandt. Nach den
bisherigen Anmeldungen zu ſchließen, wird dieſer zum
erſtenmale in Deutſchland tagende Kongreß der beſuch=
teſte
ſeiner Art werden. Nicht zum wenigſten dürfte das
hochbedeutſame Kongreßprogramm dazu beitragen, das
22 hervorragende Redner und Rednerinnen, zur Hälfte
aus dem Auslande, Zählt. Auf dem Bremer Kongreſſe
wird nicht mehr die ganze Alkoholfrage, wie das auf
früheren Kongreſſen geſchah, behandelt werden, ſondern
elf hervorragende Kapitel derſelben ſind ausgewählt
worden, um Raum für eine ausgedehnte Beſprechung zu
behalten. Eine reichhaltig beſchickte Ausſtellung wird
ebenfalls dazu beitragen, den diesjährigen Kongreß be=
ſſonders
intereſſant zu geſtalten. Erwähnen wollen wir
noch, daß der Senat Bremens die Kongreßteilnehmer zu
einem Frühſtücke im Nathauſe einladen wird und daß
die Direktion des Norddeutſchen Lloyd eine Fahrt in
See auf einem ſeiner Schnelldampfer vorgeſehen hat.
Der Preis der Mitgliedskarte des Kongreſſes beträgt
5 Mark; ſie berechtigt zur Teilnahme an den Veranſtal=
tungen
des Kongreſſes und zum Bezuge des ſpäter zu
veröffentlichenden ſtenographiſchen Verhandlungsberichtes.
Für Jäger. Ein für Jägerkreiſe intereſſantes
Urteil wegen Jagdvergehens aus 8 292 fällte das
Schöffengericht in Gießen. Der in Dienſten des Herrn
v. Nabenau ſtehende Oberförſter Nikolaus von Londorf
hatte auf der Jagd, auf der er berechtigt war, zu jagen,
ein Reh krank geſchoſſen, das über die Grenze ging. Der
den Förſter begleitende Forſtwart hatte ſeinen Hund
erſolglos hinter das Reh gelaſſen. Nunmehr führte der
Oberförſter ſeinen eigenen Hund auf die Fährte und
dieſem gelang es, das Wild über die Grenze herüberzu=
ſchleifen
. Der Angeklagte erklärte, man ſei in Jäger=
kreiſen
allgemein der Anſicht, daß die Art, wie er ge=
handelt
, erlaubt ſei, man verfahre allgemein ſo und es
habe noch niemals jemand darin ein Jagdvergehen er=
blickt
. Das Schöffengericht war aber anderer Aſſicht und
verurteilte den Angeklagten zu zehn Mark Geldſtrafe
eventuell 5 Tagen Haft und ſprach die Einziehung des zur
Jagd benutzten Gewehres und Hundes aus. Es ſei
zweifelhaft, ſo wurde zur Begründung des Urteils aus=
geführt
, ob ein Jäger zu beſtrafen ſei, deſſen Hund im
Jagdeifer ein krankgeſchoſſenes Wild über die Grenze
verfolgend, es endlich zur Stelle bringt. Der Hund des
Jägers ſei aber angekoppelt geweſen und von ſeinem
Herrn von der Leine freigegeben und auf die Fährte des
Wildes gehetzt worden. In dieſer Handlung liege das
Strafbare. Der Verurteilte wird die Sache des Prinzips
wegen an die höheren Inſtanzen bringen.
Literariſches.
Paul Heyſe, Nomane und Novellen.
Wohlſeile Ausgabe. Erſte Serie: Nomane. 48 Liefe=
rungen
zu je 40 Pfo. Alle 14 Tage eine Lieferung.
Verlag der J. G. Cottaſchen Buchhandlung Nachfolger
G. m. b. H. in Stuttgart, und Verlin. Paul Heyſes
zweiter Roman Im Paradieſel, deſſen erſter Band in
den vor kurzem zur Ausgabe gelangten Lieferungen 16
bis 21 der wohlfeilen Ausgabe von Paul Heyſes
Romanen enthalten iſt, darf mit Necht als eine der reif=
ſten
Schöpfungen des Dichters bezeichnet werden, als ein
Kunſtwerk, in dem ſich die Eigenart Heyſes und ſein
Können in ſchönſter Entfaltung zeigt. Der Schauplatz
des Romans iſt München, das dem Dichter zur zweiten
Heimat geworden iſt, und die reichbewegte Handlung
ſpielt ſich meiſtens in Künſtlerkreiſen ab. Auf dieſem
Voden konnte der Dichter auch nur ſolche Kraftnaturen
finden, wie er ſie für die ſtarken ſeeliſchen Konflikte, auf
denen der Roman aufgebaut iſt, gebrauchte. Das Milieu
des Romans iſt überaus reizvoll, man wird yins Para=
diess
eingeführt, das Verſammlungslokal der Künſtler,
und lernt das luſtige Völkchen in ſeinem Uebermut und
ſeiner guten Laune kennen. Auf der andern Seite aber
ſgeigt der Dichter auch, wie ernſt dieſe Künſtler ſtreben
und wie ſie mit Not und Entbehrung um ihre Jdeale
kämpfen. Man fühlt es bei jeder Zeile, die Geſtalten
des Romans ſind nicht Phantaſiegebilde des Dichters,
er hat ſie alle mit eigenen Augen erſchaut, unter ihnen
gelebt, ſie aber mit dem Zauber umkleidet, den nur der
echte Dichter ſeinen Geſtalten zu verleihen vermag.
Vielbeſchäftigte und in Anſpruch genommene Per=
ſonen
lin Reiſebureaus und Auskunftsſtellen, Hotels ꝛc.)
werden mit Freude eine Erleichterung dieſer Nachſchlage=
arbeiten
begrüßen. wie ſie durch die Benutzung der in
Woerl's Reiſebücher=Verlag, Leipzig neu
erſchienenen, von dem Geh. Rechnungsrat W. A. Schulze
in Berlin mit Fleiß und Mühe geſchaffenen Fahrplan=
karte
von Europa tatſächlich erzielt wird. Dieſe
Karte, die man als Ein Reiſekursbuch auf Einem Vlatt=

bezeichnen kann, gibt eine überſichtliche Darſtellung der
wichtigſten Reiſeverbindungen auf Eiſenbahnen und
Dampfſchiffen zwiſchen allen nennenswerten Haupt=
verkehrsorten
von Europa mit den Abfahrts= und
Ankunftszeiten der Züge und der Angabe, welche
Wagenklaſſen dieſelben führen. Bei dem billigen Preis
von nur 50 Pfg. lin Umſchlag gefalzt oder auf Pappe
aufgezogen zum Aufhängen) wird die Karte zahlreichen
Intereſſenten, insbeſondere für Reiſebureaus, Hotels,
Geſchäftskontore, Spediteure ꝛc., ein erwünſchtes Hülfs=
mittel
ſein. - In demſelben Verlage erſchien: Illuſtrierter
Führer durch Straßburg i. E. und Umgebung.
15. Aufl. (Preis 50 Pfg) und illuſtrierter Führer
durch Mannheim nebſt Ausflügen nach Schbͤetzingen,
Heidelberg, Speyer und Worms. 12. Aufl. (Preis 50 Pfo.)
Letzte Nachrichten.
Berlin, 30. März. Der Kaiſer beſichtigte geſtern
im Herrenhaus den Platz für die Gruppe Die Krone,
der Hort des Friedens; Heute empfing der Kaiſer den
Reichskommiſſar für die Weltausſtellung in St. Louis,
Lewald. ſowie den Profeſſor Bruno Schmitz zur Vor=
lage
von Entwürfen für das Deutſche Haus auf der
Ausſtellung. ſodann den Oberbürgermeiſter Kirſchner.
Das Befinden der Kaiſerin iſt heute ebenſo
günſtig wie geſtern.
W.B.: Berlin, 30. März. Der Reichsanzeiger
meldet: Heute iſt folgendes Bulletin über das Be=
finden
der Kaiſerin ausgegeben worden In dem
zufriedenſtellenden Befinden Ihrer Majeſtät der Naiſerin
iſt eine Aenderung nicht eingetreten.
W.B. Berlin, 30. März. In der heutigen Sitzung
des Bundesrats wurde dem Ausſchußbericht über
die Eingabe der Handelskammer in Wiesbaden betreffend
Errichtung einer zweiten Unterſuchungsſtelle für das in
das Zollinland eingehende Fleiſch in der Provinz
Heſſen=Naſſau zugeſtimmt, ſowie dem Ausſchußbericht
über den Entwurf des Geſetzes betreffend Feſtſtellung
des Nachtrags zum Landeshaushalts=Etat von Elſaß=
Lothringen für das Rechnungsjahr 1903.
W.B. Berlin, 30. März. Dem Abgeordnetenhauſe
ging eine Vorlage, betreffend die Bebauung und Benutzung
der ehemaligen Wallgrundſtücke in Frank=
furt
a. M. zu.
Hechingen, 30. März. Heute nacht wurde ein
hefliger Erdſtoß, der von Oſten nach Weſten ging,
verſpürt, auch im Nagoldtale wurde ein Erdbeben
verſpürt.
Bonn, 30. März. Geſtern abend gegen 8 Uhr
brach in der auf dem Dottenhof aus Holz errichteten
großen Reſtaurationshalle Feuer aus. Dort waren in
einem Zentralkäfig funf Löwen untergebracht,
welche Eigentum einer franzöſiſchen Löwenbändigerin
waren. Das Feuer griff, laut dem Bonner General=
anzeiger
ſo ſchnell um ſich, daß die wertvollen Tiere
nicht mehr gerettet werden konnten und jämmerlich ver=
brannten
. Das Geheul und Gebrüll derſelben hatte eine
große Menſchenmenge herbeigelockt. Die Halle iſt voll=
ſtändig
niedergebrannt.
WB. Luxemburg, 30. März. Ein aus Sachſen ge=
bürtiger
Steingrubenarbeiter gab geſtern vormittag in
Diekirch bei Luxemburg auf ſeine Braut, die ſich weigerte,
ihn zu heiraten, einen Revolverſchuß ab, ſchoß dann
auf die herbeigeeilte Mutter und ſchließlich ſich ſelbſt in
die Lunge. Darauf lud er die Waffe von neuem und
ſchoß das Mädchen in den Kopf und ſich ſelbſt ins
Herz. Beide liegen, laut Luxemb. 3tg. im Sterben,
während die Verletzung der Mutter leichterer Art iſt.
WB. Paris, 30. März. Die Kammer beendete
in der Nachmittagsſitzung die Beratung des Ausgaben=
etats
, danach begann diejenige des Finanzetats.
W.B. London, 30. März. Die Königin iſt heute
früh über Calais nach Kopenhagen abgereiſt.
WB. Edinburg. 30. März. Die Leiche des Gene=
rals
Hektor Mac Donald iſt heute hier eingetroffen
und in aller Stille beigeſetzt worden.
W.B. Sofia, 30. März. Da Geſchows Verſuch ein
neues Kabinett zuſammenzubringen geſcheitert iſt,
wurde Danew mit der Neubildung betraut.
W.B. Konſtantinopel, 29. März. Nach Angabe der
Pforte iſt im Bezirke Iſtib die bulgariſche Bande
völlig aufgerieben. 26 Tote und 4 Verwundete blieben
auf dem Platze. Es ſollen nur noch zwei größere bul=
gariſche
Banden in der Umgebung von Monaſtir und
Verlepe vorhanden ſein, welche eifrig verfolgt werden.

W.B.t Fernſaiem, 30. März. In der vergangenen
Nacht 12 Uhr 45 Min. wurde hier ein heftig auftretender
ſtarker Erdſtoß verſpürt, der die geſamte Bevölkerung
in Schrecken verſetzte. Es iſt nur geringer Schaden ent=
ſtanden
.
Telegraphiſcher Wetterbericht.
Hamburg, 30. März. Veränderliches, mildes, meiſt
trübes, windiges Wetter mit Regenfällen wahrſcheinlich.
Tageskalender.
Hoftheater, Anfang 7 Uhr: Alt=Heidelbergs.
Vorſtellung um 8 Uhr im =Orpheumi.
Paſſionsſpiel um 4½ und 8 Uhr in der Turnhalle
am Woogsplatz.
Vortrag von Dr. med. Heil um 8½ Uhr im Kaiſer=
ſaals
.
Konsert um 18 Uhr im Reſtaurant=Metropoles.
Konzert um 8 Uhr in der Stadt Pfungſtadt
Generalverſammlung der Heidenreich von Siebold=
ſchen
Stiftung um 3¼ Uhr Rheinſtraße 43.
Korporativ=Ausſtellung der Kunſtgenoſſenſchaft
Karlsruhe in der Kunſthalle.
Welt=Panorama Soderſtraße 2.
Verſteigerungskalender.
Mittwoch, 1. April.
Hofreite=Verſteigerung des Georg Emrich Müller=
ſtraße
23) um 10 Uhr auf dem Ortsgericht I.
Mobiliar=Verſteigerung um 9 und 2 Uhr Eliſa=
bethenſtraße
50.
Mobiliar= ꝛc. Verſteigerung um 10 Uhr im
Schöfferhof
Matratzenſtreu=Verſteigerung um 11 Uhr in der
Trainkaſerne.
Gewerbe=Muſeum, Neckarſtraße 3. Täglich geöffnet
von 11-1 Uhr. Eintritt frei.

Dankſagung.
Für die Beweiſe herzlichſter Teilnahme bei
dem Hinſcheiden der Fräulein
(6090
Marie Friederich
ſagen Allen herzlichen Dank
die trauernden hinterbliebenen.

Darmſtadt, den 30. März 1903.

Dankſagung.

Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
bei dem uns ſo ſchwer betroffenen Verluſte
unſerer unvergeßlichen Gattin, Mutter, Groß=
mutter
, Schweſter, Schwägerin und Tante
Frau Johannette Aröh
geb. Stössol
ſagen wir Allen, beſonders für die troſtreiche
Grabrede des Herrn Pfarrer Widmann, für
das ehrenvolle Geleite des Oekonomenvereins,
ſowie für die zahlreichen Blumenſpenden unſeren
[6032
herzlichſten Dank.
Im Aamen der lranernden hinterbliebenen:
Georg Kröh.

WOdss-Anzsloe.
(tatt jeder besonderen Anzoige.)
Verwandten, Freunden und Bekannten hierdurch die schmeraliche Mit-
teilung
. dass meine innigstgeliebte, unvergessliche Frau, unsere liebe Tochter,
Schwiegertochter, Schwester, Schwägerin und Tante
A. RGdl KAAIATTU EfIdh1
g0b. Witmann
nach langem, schwerem Leiden heute morgen 6½ Uhr im 27. Lebensjahre sanft
dem Herrn entschlafen ist.
Um stille Teilnahme bitten
flamens der tieftrauernden hinterbliebenen:
Friedrich Weimar, Revisor.
Limmermeister und Stadtverordneter L. Ph. Wittmann
und Familie.
Ortsgerichtsvorsteher Chr. Weimar und Familie.
Darmstadt, den 30. März 1903.
Die Beordigung findet Mittwoch, den 1. April, nachmittags 4 Uhr, vom Sterbehause,
G6112
Heidelbergerstrasse 123, aus auf dem Bessunger Friedhok statt.

den Inſeratenieil: F. Kroſt, jämtlich in Darmſtadt.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei, verantwortlich für die Redattion: Dr. O. W.