Darmstädter Tagblatt 1903


30. März 1903

[  ][ ]

Inſerake

166. Jahrgang.
halbjährlich 3 Mr. einſchl. Bringerlohn. Verbunden mitWohnungs=Anzeiger und der Sonntags=Beilage: hlatt werden angenommen in Darmſtadt
Aluſtvorkes Ankerh,
ghlatl.
Amtliches Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und der andern Behörden.

Alonnemenkspreis
monatlich 50 Pfg. vierteljährlich 150 Mk.,
Auswärts werden von allen Poſtämtern
Beſtellungen entgegengenommen zu 1.80 Ml.
vierkeljährlich.

fuͤr das wöchentlich 6mal erſcheinende Tag=
von
der Expedition Rheinſtraße Nr. 23, in
Beiſüngen von Blößer, Beſſunger ſtraße
Nr. 48 und Schießhausſtr. Nr. 14. ſöwie aus=
wärts
von allen Annoncen=Expeditionen.

N25.

Montag, den 30. März.

1903.

B e k a n n t m a ch u n g.
Unter den Erbbegräbnisplätzen des Friedhofs an der Nieder= Ramſtädter=
ſtraße
befindet ſich eine große Anzahl, deren Beſitzer längſt verſtorben ſind.-
Da die Ueberſchreibung eines Plaßzes innerhalb 3 Monaten nach Ableben des
Beſitzers zu erfolgen hat, ſehen wir uns veranlaßt, alle Diejenigen, welche die
Rechte und die Pflichten des Beſitzers eines Erbbegräbnisplatzes ausüben, ohne
eine auf ihren Namen lautende Beſitzurkunde in Händen zu haben, hiermit
dringend aufzufordern, die Ueberſchreibung des Erbbegräbnisplatzes auf ihren
Namen alsbald bei uns, Waldſtraße 6, Zimmer Nr. 5, perſönlich - und unter
Vorlage der alten Urkunde - zu beantragen.
Unſere Aufforderung bezieht ſich in erſter Linie auf ſolche Plätze, deren
Erwerbungszeit bis in die erſte Hälfte des vorigen Jahrhunderts zurückfällt.
Abgeſehen davon, daß die Schwierigkeiten, die in manchen Fällen bei Er=
mittelung
des rechtmäßigen Erben ſich ergeben, mit jeder weiteren Verzögerung
der Beſitzregelung ſich naturgemäß vermehren müſſen, liegt es im Intereſſe der
Beteiligten, die Beſitzverhältniſſe geregelt zu wiſſen, weil die Unterlaſſung der
Beſitzregelung mancherlei Nachteile, auch Rechtsnachteile, im Gefolge haben kann.
Darmſtadt, den 10. März 1903.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. B. Dr. Gläſſing.
(4859a
Konkursverfahren.
Bekanntmachung.
In dem Konkursverfahren über das Für den Verkauf des Holzes aus
Vermögen des Bäckermeiſters und Gaſt=dem Holzhofe dahier ſind folgende Preiſe
wirts Friedrich Schneider zu Eber=ſpro Kaummeter bie auf weiteres feſt=
ſtadt
iſt Zur Abnahme der Schlußrechnung geſetzt:
des Verwalters, zur Erhebung von Ein=
Buchen=Scheiter 1. Kl. .13 M.
wendungen gegen das Schlußverzeichnis! Buchen=Scheiter II. Kl.: 10 M.,
der bei der Verteilung zu berüchſichtigen= Kiefern=Scheiter I. Kl.: 10 M.,
den Forderungen und zur Beſchluß= Kiefern=Scheiter II. Kl.: 8 M.
faſſung der Gläubiger uber die nicht) Scheiter I. Kl. beſtehen aus auf=
16002
verwertbaren Vermögensſtücke der Schluß=l geſpaltenem Knüppelholg.
Die Holzbeſtellungen haben bei Großh.
termin auf
Mittwoch, den 15. April 1903. Vezirkskaſſe Darmſtadt 11 zu erfolgen.
vormittags v Uhr,
Darmſtadt, 27. März 1903.
vor dem unterzeichneten Gericht, Neckar= Großh. Holzmagazins=Verwaltung.
(6009
ſtraße 3, beſtimmt.
Heinemann, Oberforſtmeiſter.-
Darmſtadt, den 25. März 1903.
Großherzogliches Amtsgericht II.
Bekanntmachung.

Verſteigerung von Alt=Eiſen.
Freitag, den 3. April d. Js.,
vörmittags 11 Uhr.
werden in dem Bahnhof am Böllenfall=
tor
lagernde alte Materialien und zwar:
1. ca. 2500 4g Schmiedeeiſen,
2. 1300 Eiſenſpähne,
3. 7 4000 Schienen= und Herz=
ſtücke
,
4. - 2300 Gußeiſen ( rems=
klötze
)
öffentlich meiſtbietend verſteigert.
Die Bedingungen werden vor der
Verſteigerung bekannt gegeben.
Darmſtadt, den 27. März 1903.
Großherzogl. Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.:
Niedlinger. 6936s0

Mittwoch, den 1. April d. Js.
vormittags 11 Uhr,
wird auf dem Hofe der Kaſerne-
Eſchollbrückerſtraße 24 - die
Matratzenſtreu
der 1. und 3. Kompagnie vom letzten
Halbjahr meiſtbietend verſteigert.
5989) Frain=Bataillon Nr. 18.

AAaESGAN,
Ca. 200 Juhre alt,
mit ¼ Stundenſchlag und
Muſikwerk, won
umzugshalber ſehr preiswert zu
verkaufen. Näh. Exped. (5796t

IGUUIUO N
in grossarliger Auswahl zu billigsten Preisen.
Wlefderstofſes
Cheviots, Gerges, Croisés, reine Wolle und
doppelbreit, in allen modernen Farben von Mk. A.- an.
Frächtvolle Nenheiten in Salins, Jollos,
Heiges, Hoppen, Rayés, Alpaccas, billigst.
Gehwarze und ereme Stoffe, reinwollen und
doppelbreit, vorzüglich geoignet für
RömArmation
Go33a
von Mk. A.- an.
Prachtvolle Neuheiten in Busenstoſſen, Carroanz
u. Rayés von Mk. -5an bis zu den feinsten Geures.

Damon-Honſoklions
Chice Faletote in Schmarzen u. englischen Stoffen
von Mk. 8.- an bis zu den elegantesten.
Vackett-Mostumes in Sacco- und Blusen-Paçon,
hochelegant, vorzüglich sitzend, in allen Preisen, billigst.
Wlusen in ganz enormer, grossartiger Auswahl, in Wolle
und Baumwolle, letztere von Mk. 2.10 an.

EN

am weissen Turm. - Telephon 1056.

0230

Anſertigung nach Hasa in kürzester Reit untor Garantie fur
vorzüglichen Sitz.

Kleine Grundſtücke

WD. Beſſunger Feld, Expedition ds. Blattes.

billig zu verkaufen. - Anfragen unter V 4 an
(6312a

Auf ererbter Hcholle.
Roman von Reinhold Ortmann.
Nachdruck verboten)
12)
Von Ihrer Abreiſe, teuerſte Grüfin, kann unter
keinen Umſtänden die Rede ſein, ſagte er halblaut,
während ſie langſam der Ausgangstür zuſchritten
Ich kann meinem Bruder wohl verzeihen, aber ich
denke nicht daran, ihm meine beſte Freundin und
meine liebſten Hoffnungen zu opfern. Mein Wort
darauf, daß Sie ihm unter meinem Dache nicht be=
gegnen
werden und daß er Rhinow ſpäteſtens morgen
wieder verläßt. Nein, nein, wehrte er haſtig ab,
da ſie Willens ſchien, dagegen zu proteſtieren, ver=
ſuchen
Sie nicht, mich anderen Sinnes zu machen,
denn mein Entſchluß iſt ganz unwiderruflich. Auch
brüderliche Großmuk hat ihre Grenzen, und nur in
der erſten Aufwallung alter Liebe konnte ich vergeſſen,
daß ich ſchon um meiner Kinder willen ängſtlich über
die Reinheit dieſes Hauſes zu wachen habe.
Es freut mich, daß Sie es ſo anſehen, Baron!
Wenn man eine heiratsfähige Tochter hat, darf man
ſich allerdings nicht ohne weiteres über das Urteil
der Welt hinwegſetzen.
Gewiß nicht Und ich bin Ihnen dankbar, daß
Sie mich zur rochten Zeit daran erinnert haben. Sie
werden alſo bleiben - nicht wahr?

Wenn Ihnen wirklich ſo viel daran liegt, uns
hier zu behalten - und wenn ich ganz ſicher ſein
darf, daß uns peinliche Begegnungen erſpart bleiben
werden-
Ich wiederhole, daß Sie nichts derartiges zu
fürchten haben. Ich werde meinen Bruder nicht
darüber im Zweiſel laſſen, daß unter meinem Dache
ſeines Bleibens nicht ſein kann.
Sie hatten, von Frau Loonie begleitet, das
Zimmer verlaſſen, und Graf Kurt war ihnen auf
einen befehlenden Wink ſeiner Großmutter gefolgt.
Herta aber, die noch gezögert hatte, führte Irene
um einige Schritte beiſeſte und fluſterte ihr zu:
Ich bin mit dem Verhalten meiner Großmutter
nicht einverſtanden, denn ich glaube nicht an die
Schlechtigkeiten, die man in unſeren Kreiſen Deinem
Oheim nachſagt. Es ſtimmt gar zu wenig zu dem,
was ich von anderer, mindeſtens ebenſo zuverläſſiger
Seite über ihn gehört habe. Und ich für meine
Perſon würde darum ſehr gern ſeine Bekanntſchaft
gemacht haben. Hüte Dich jedenfalls vor einem un=
gerechten
Urteil, liebſte Jrene, auch wenn es Deine
Angehörigen ſein ſollten, die Dich dazu beſtimmen
wollen.
Da ſie wahrnahm, daß Harald ſich ihnen näherte,
brach ſie ſchnell ab, und imf nächſten Moment war
auch ſie leichtfüßig aus dem Speiſeſaal verſchwunden.

Sechſtes Kapitel.
Vor dem Eingang der von den Woldenbergs be=
wohnten
Gemächer hatten ſich Baron Ewald und ſeine
Gattin von ihren Gäſten verabſchiedet, und nun, da
ſie ſich nicht länger Gewalt anzutun brauchten, um
ihren wahren Gemütszuſtand zu verbergen, blickten ſie
einander an wie ſchuldbewußte Sunder, die unerwartet
die Stunde des Gerichts hereinbrechen ſahen.
Barmherziger Gott, Ewald, was ſoll das werden?
flüſterte Loonie. Wie konnteſt Du der Gräfin ein
ſolches Verſprechen geben?
Er drängte ſie in das nächſtgelegene Zimmer und
ſchob hinter ſich den Riegel des Schloſſes vor.
Warum ich es getan habe? ſagte er mit heiſer
kingender Stimme. Weil es keinen andern Ausweg
gab, und weil es unſere einzige Rettung iſt, daß wir
ihn bewegen, Rhinow ſofork wieder zu verlaſſen.
Hätten wir die Gräfin jetzt abreiſen laſſen, ſo wäre
alles verloren geweſen; allesl Denn ich kenne
ihren ſtarren Charakter. Sie wäre niemals wieder=
gekommen
und wir hätten den Heiratsplan als für
immer abgetan anſehen können.
Die Baronin warf die Oberlippe auf.
Mit welchem Recht aber macht dieſe Frau ſich
zur Gebieterin über uns? Iſt es wirklich ſchon ſo
weit gekommen, daß wir uns ohne Widerſpruch den

[ ][  ][ ]

Seite 2.

Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 30. März 1903.

Vorſchule der beiden humaniſiſchen Gymnaſien
zu Darukadk.
Anmeldungen nimmt der Unterzeichnete
Freitag, den 17. April, von 9-12 Uhr
im Lehrerzimmer des Großh. Ludwig=Georgs=Gymnaſiums, Karlſtraße 2, ent=
gegen
. Geburtsſchein, Impfſchein und gegebenen Falls Abgangszeugnis ſind
vorzulegen.
Darmſtadt, 18. März 1903.
Dr. Hangold.,
(5708a
Großherzogl. Gymnaſialdirektor.
Kleinkinderſchuhe Dt. Martin in Beſſungen.
Unſere Kleinkinderſchule beabſichtigt vom 1. April d. Js. ab ihren kleinen
Pfleglingen, ſoweit deren Eltern es wünſchen, auch Aufenthalt über Mittag
zu gewähren und gegen eine nur geringe Vergütung (arme Kinder frei) Mittagskoſt,
verabreichen zu laſſen.
Angenommen werden ſchon Kinder von ½ Jahr und beliebe man bald=
gefälligſt
Aumeldungen bei der Schulſchweſter, Herdweg 28 (Kinderſchule),
(5649mo
zu machen.
Das Kuratorium.

Nummer 25.

Die Nemheſtem
GGnEuAlvtaGlOlGIIoN

und

Beschlennigter
UAvULNruUUTTUU
Die zur Konkursmaſſe Gebr. Blum, Kirchſtraße 19, gehörigen Waren,
insbeſondere die noch in großer Auswahl vorrätigen
Herren= und Knaben=Anzüge vom billigſten bis feinſten Genre, ferner
Mäntel, Paletots, Konfirmanden=Anzüge, Waſchſachen, Lüſtres und
Leinenjoppen, ſowie ſämtliche beſſere Schuhwaren
werden zu bedeutend herabgeſetzten Preiſen ausverkauft.
45 Der Verkauf dauert vorausſichtlich nur noch kurze Zeit von morgens
9 Uhr bis abends 7 Uhr, Sonntags nur von 11-1 Uhr.
Der Konkursverwalter:
Cg. Reichard.
59940kom)

EöbuERAuGnuGOtGIIOk
empfehle
in reichhaltigster Auswahl zu billigsten Preisen.
H. Zerbenichk,
22 Ernst-Audwigstrasse 22. (4942.

Vavoten!
Payolon!

Bei Bedarf überzeugen Sie ſich von der großen Auswahl
und billigen Preiſen
(57612
der Darmstädter Tapoten Industrio
Christian Schepp, Foderſtr. 21

Verlangen Sie nur
Gxumer-Goamdd
der A.-G. Deutsche Cognacbrennerei
vorm. Gruner & Co., Siegmar i. S.
ergter undältester Grogsbetrieb Dentschlando,
erhältlich in Apotheken, Drogerien, Ligarrenhandungen und besseren
Kolonialwarenhandlungen.
659a
Goneral-Vortretung:
Carl Diehm & Co., Hollieferant,
Darmstadt, Alisestrasse 24.
Wottfedern n. Daunen.
Nothuagel & Weiler,
Hoflioferanten Sr. Königlichen Hoheit des Grosshorzogs
E Marktplatz A. T
(560a

Wohnungsveränderungs=Anzeige.
Erlaube mir meiner hochgeehrten Kundſchaft, ſowie den hoch=
geehrten
Damen Darmſtadts und Umgegend die ergebene Mitteilung
zu machen, daß ſich mein Geſchäft vom 30. März 1903 ab
2)
G
yugeluraße NL. s, 1. Sloſk,
gegenüber der Adler=Apotheke,
Hochachtungsvoll
befindet.
Gottſried Prooser,
Damensehneider. (4g2lomk

NB. Um das denkbar Beſte bieten zu können, laſſen wir eine
A nochmalige Entſtaubung aller Federn vermittelſt einer in unſerem Lokale
4 aufgeſtellten Entſtaubungs=Maſchine mit Motor=Betrieb eintreten.
An unſere Mitglieder!
Zur Beantwortung verſchiedener Anfragen und um Mißverſtändniſſen vor=
zubeugen
, machen wir unſere Mitglieder darauf aufmerkſam, daß die neuentſtandene
Filiale Darmstädter Kohlen-Monsumié welcher ſogar das Wappen
der Stadt im Schilde führt, Keim Verein, ſondern ein Kohlengeſchäft wie
(5992oi
jedes andere, und zwar die Filiale eines Masseler Hauſes iſt.
Dor Vorstand des Hohlon-Honsum ,Concordias,
dor Gtoinkohlonbenugs-Gosellsch. Priodoé
dos Stoinkohlonbonugs-Joreins,Morkurt

eigenſinnigen Launen einer Fremden unterwerfen
müſſen ?
Es handelt ſich nicht bloß um eine eigenſinnige
Laune, Lsoniel Was ſie zu tun beabſichtigte, als
ſie vernahm, daß Horſt wieder in Gnaden aufgenommen
werden ſollte, war für ſie eigentlich ganz ſelbſtver=
ſtändlich
, denn wir dürfen nicht vergeſſen, daß mein
Bruder in ihren Augen nicht beſſer iſt als ein ge=
meiner
Verbrecher.
So hätteſt Du ſie über ihren Jrrtum aufklären
ſollen - Du, der Zu ſehr wohl weißt, daß er es
nicht iſt.
Biſt Du von Sinnen? Soll ich etwa als An=
kläger
auftreten gegen mich ſelbſt - jetzt, nach vier=
undzwanzig
Jahren? Und wenn ich verrückt genug
wäre, es zu tun, glaubſt Du vielleicht, daß damit
irgend etwas gewonnen wäre? Würde ſie nicht un=
fehlbar
jede Beziehung zu uns abbrechen in dem
Augenblick, da ſie die ganze Wahrheit erführe? Léonie
ſah ihn an, und wie unverhohlene Verachtung zuckte
es um ihre Mundwinkel, als ſie dann, ihr Geſicht
halb von ihm abwendend, ſagte: Freilich eine
Verſchwägerung mit Dir könnte ihr dann möglicher=
weiſe
noch weniger wünſchenswert erſcheinen als jetzt
eine Begegnung mit Horſt. Worauf aber haſt Du
nun eigentlich Deine Hoffnungen geſetzt? Von welchem
Wunder erwarteſt Du Deine Rettung? Muß Dein
Bruder denn nicht notwendig erfahren, was man hier
von ihm glaubt? Und hältſt Du ihn für ſo über=
menſchlich
großmütig, daß er dazu ſchweigen werde?
Nein, er würde nicht ſchweigen. Und deshalb
muß er fort, ehe er etwas erfahren könnte.
Wenn Du über ein Mittel verfügſt, ihn zu ent=
fernen
, weshalb haſt Du es dann nicht ſogleich in
Anwendung gebracht, ſtatt ihn im Bibliothekzimmer
warten zu laſſen. Ich meine, es hätte Dir ſehr er=
wünſcht
ſein müſſen, dieſe fatale Scene mit der
räfin im Beiſein unſerer Kinder zu vermeiden.

Ach, ich wußte ja vorhin kaum, was ich tat.
Wie hätte ich es auch wiſſen ſollen unter dem erſten
Eindruck einer ſo fürchterlichen, niederſchmetternden
Ueberraſchung! Er ſtand ja mit einemmal vor mir
wie ein aus dem Grab geſtiegenes Geſpenſt, und die
gleichmütige Sicherheit ſeines Benehmens brachte mich
vollends außer Faſſung.
Ich begreife das vollkommen. Aber ich begreife
um ſo weniger, woher Du nun jetzt den Mut nehmen
willſt, ihm die Tür zu weiſen. Ja, wenn Du ihm
wenigſtens ſein Erbteil auszahlen könnteſt! Aber Du
biſt doch, ſo viel ich weiß, dazu nicht imſtande.
Lant aufſtöhnend griff ſich Ewald von Brauch=
hauſen
mit beiden Händen vor die Stirn.
Mit welcher Gelaſſenheit Du das ausſprechen
kannſt! Du ſollteſt wahrhaftig lieber darauf bedacht
ſein, mir zu helfen, ſtatt mir zu ſagen, was ich ſelbſt
nur allzu gut weiß.
Ich Dir helfen? Das kann Dein Ernſt nicht
ſein. Wie ſollte ich denn das anfangen?
Er erfaßte ihre Hände und zog ſie trotz ihres
widerwilligen Sträubens neben ſich auf das kleine
Sofa nieder.
Höre mich ruhig an, Léonie, und denke daran,
daß es nicht nur meine Ehre und meine Exiſtenz.
ſondern auch Deine eigene und unſerer Kinder Zukunft
iſt, die hier auf dem Spiele ſteht. Horſt wird natür=
lich
die Auszahlung ſeines Erbteils verlangen. Er
ſieht nicht gerade aus wie ein Bettler, aber noch
weniget wie ein Rabob. Und ſelbſt wenn er als der
Beſitzer von Millinnen zurückgekehrt wäre, würde es
Wahnwitz ſein, auf ſeine Großmut zu rechnen. Hat
er mir doch vorhin bereits deutlich genug zu verſtehen
gegeben, daß die Dauer ſeines Aufenthalts einzig da=
von
abhängen werde, wie ſchnell ſich hier alles nach
ſeinen Wünſchen erledigt. Es kann natürlich nur die
Erbſchaftsregulierung ſein, die er damit meinte.

Das iſt mehr als wahrſcheinlich. Du wirſt alſo
einen Vorwand erſinnen müſſen, ihn zu vertröſten,
bis es Dir gelungen iſt, das Geld aufzutreiben.
Ja. Ich werde ihm ſagen, daß ich einige Wochen
brauche, um die erforderlichen Kapitalien flüſſig zu
machen - dieſe Kapitalien, die ich ſchon ſeit einer
Reihe von Jahren nicht mehr beſitze. Der Himmel
gebe, daß er vertrauensſelig genug iſt, ſich ſo lange
hinhalten zu laſſen, ohne vorher einen Beweis für das
Vorhandenſein ſeines Eigentums von mir zu verlangen.
Und dann - wenn die Friſt verſtrichen iſt -
Glaubſt Du, daß der Kaufpreis, den Dir Berringer
für das Vorwerk zahlen will, ausreichen wird, Deinen
Bruder abzufinden?
Die Furche auf der Stirn des Barons wurde
noch tiefer und mit einer heftigen Gebärde ſchüttelte
er den Kopf.
Nein, er würde nicht ausreichen. Und nicht von
daher kann mir die Hilfe kommen. Ehe ich dieſem
Berringer das Vorwerk verkaufe, tauſendmal eher
ſchöſſe ich mir eine Kugel durch den Kopf.
Du haſt alſo eine andere Hilfsquelles Wohl,
um ſo beſſer für Dichl
Es macht Dir, wie es ſcheint, Vergnügen, mich
zu martern. Nein, ich habe keine Hilfsquellen mehr.
Meine einzige und meine letzte Hoffnung iſt Gräfin
Jutta. Iſt das Verlöbnis erſt einmal zuſtande ge=
kommen
, ſo wird ſie ſich nicht weigern, mir beizuſtehen.
Begreifſt Du nun, weshalb ich ſie unter keinen Um=
ſtänden
von Rhinow abreiſen laſſen durfte?
Du denkſt natürlich nur an ein Verlöbnis zwi=
ſchen
Harald und der Komteſſa Herta? fragte die
Baronin, und ein Ausdruck feindſelig=trotziger Ent=
ſchloſſenheit
erſchien plötzlich auf ihrem Geſicht. Ihr
Gatte aber war viel zu ſehr von ſeinen Sorgen i
Anſpruch genommen, um ihn zu bemerken.
GFortſetzung folgt)

[ ][  ][ ]

Rummer 25.

Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 30. Mürz 1903.
OSES STAOE
Hoflieferant.
ſelegenheltskäuſe in Seldenstoſſen
Sehwere Seidentaffete und Failles a
Breite bis 60 em. 2-2 Grosses Farbensortiment
2 Mark per Meter

Seite 3.

Einzelne Roben und Reste
- lotater Saison-
bedeutend
unter Preis.-

WOyIe's
Enaben-Anzüge
sind die beste, solideste
Inabenbekleidung.
Vnübertrofen
als Schulanzug!
Hachen Sie einen Versuch.
Verlangen Sie die illustr.
- Proisliste.-
Alleinverkauf
kür Darmstadt
1660d. A1O1I8S
Markt 10. G07la

M1
C44oUe
4

Jeder Raucher sollte im eigensten Interesse diese mehr als preis-
werte
Ligarre probieren.
(587a

4308a)

Das
Wanderer-F’ahrrad
ist als beste deutsche flarke allgemein anerkannt und erhielt auf
den damit beschickten Ausstellungen stets die höchsten Ausxeich-
nungen
. das Wanderer-Motorzweirad verbindet äusserst
elegante Form mit gediegener, bewährter Konstruktion.
J. Donges &a. West, ſrafenstrasse 26.

Mdn

Deuisch-Aolländ.
GAAAO-AU8,
Marktſtraße 15 und Hoffmanuflr. 13½
Zuh.: Abort Woickor.
Empfehle geehrten Hausfrauen meine
geſetzlich geſchützten
Spenialmarken
in unübertroffenen Qualitäten:
per Pfund
Aaren=Aaſſee G. L.
Laren-Thee
1.80,
Baren Kakao
120,
Baren-Schokolade , l.-.

0
Hognat und Bököre
in feinſten Analitäten. (5829.
gnterzeichneter empfiehlt ſich in allen
UE Reparaturen von Herrenkleider
ſowie Waſchen und Fleckenreinigen.
H. Schuzidt, Schreider,
Kleine Ochſengaſſe 7.
44809)

GmOrGlON
für Garten und Fold
ſen en, cht und von hochster
Keimkraft liefert als Spezialität und
- unter Garantle-
Eugo Haessner, Darmstadt
P. Rettigs daehfoiger a Martt 12
- neben der Hofapotheke.-
Pramhiert in hamburg unafrankfurt e- M.
mie soiaenen und sſvorndn iſsdalllon.
(2855a

Herrsahaft. Besitatun.
Zu verkaufen das 3 ſtöckige hochelegaute, herrſchaftliche Etagenhaus
21 Emilstrasse 2l, per Stock 7 Zimmer, mit allem Komfort der Neu=
zeit
ausgeſtattet, elektriſches Licht, Leucht= und Kochgas, warme Waſſer=
leitung
, Vor= und Hiutergarten, ſchöner freier Blick nach dem Viktoria=
platz
, angenehme Zahlungsbedingung.
Alleinige Auskunft erteilt
(5615a
Heinrich Castritius,
38 Kahlertſtraße 38.

Meiner werten Nachbarſchaft ſowie verehrl. Publikum die
ergebene Mitteilung, daß ich vom 1. April d. J. ab die
Bestauration
9LU GOR GTOT TASON
Meinheimerstr. 42
übernommen habe.
Durch Ausſchank eines hellen Glaſes Expprtbier aus der
Brauerei Hanauerhof und reiner Weine ſowie Führung
beſter Küche hoffe ich meine Gäſte in jeder Hinſicht zufrieden zu
ſtellen. Indem ich mein Unternehmen unter Zuſicherung reellſter
und aufmerkſamſter Bedienung aufs wärmſte empfohlen halte, lade
ich zum Beſuche ergebenſt ein.
Ferner mache ich auf mein neu hergerichtetes Vereins= und
Geſellſchaftsſälchen (Klavier) ſowie ſchöne Gartenwirtſchaft
und Kegelbahn aufmerkſam.
Mit vorzüglicher Hochachtung
PSEer SChWaI3,
Westaurateur.
(6oloom

üsker,
Luglampen,
Ampeln,
Lyren.
Gaskochherde,
gonie Spiritus-. und Petroleum-
Hoizöfen.
Prime
(4976a
Glühstrümpfe (Seidengarngenebe)
grösste Leuchtkraft, per Dtad. 3 M.
H. Elink & C. Rellberg,
Ecke Judwigspl. u. Schulstr.

Aum
AnSfIOſ Von EIGGhoGI
empfehle:
Spiritus-Glanzlack,
geruchlos, ſchnell trocknend, hochglänzend
und ſehr haltbar, zum Selbſtanſtreichen,
per 1 Kilo M. 1.60.
Aum ſlätten der
Parkeliböden elo.
empfehle:

Linoleum-Wichse
in ½½ und ¹⁄ Kilo=Büchſen,
ſowie
8lahlopählo undl Torpoltiudl.
Ferner empfehle:
Leinsl, Salmiakgeist,
Bonzin,
Schmirgel -Schmirgelleinen,
Vitriolputz - Putzseife,
Putztücher.

Eche Erbacher= und Mühlſtraße.
Telephon 485. - (600s

O

1007=
000h6
Unglllnvt ülldl 10Idldgooonollſis
(85998
in größin Nuswahl.
Eugen Thomasius, Papierhandlung,

Ecke Herdweg und Wittmannſtraße.

Läskahen
10 u. 25Pkg.
Hasahen
5 25, 45 und
76 Pfg.
Einſache Anmen.
dung! Roinonde
Nüance! Grössto
usgiebigkeit!

Cr. Beckenhaub
Progerie zum roten freuz
gasr- Schulstr., gegenüb. Prinz Carl.
progerie C. Watzinger
Wu3-Wilhelminenstr. 11. (5314a

Kine prachtv. neue gr. Akkordzither m.
E, Noten ſohne Notenkenntnis 3. ſpielen)
und ein Reiſe=Neceſſaire billig zu ver=
kaufen
. Näheres. Expedition. (4444,

[ ][  ][ ]

verkaufe wegon Fillial-Autgabe grosson Pogten moderner

nur so lange Vorrat reicht,

Sorie L. nach Wahl

Beeller Wert mehr als das Doppelte.
Gleichzeitig mache auf mein überraschend grosses Lager in eleganten, gediegenen

zu wirklich auffallend billigen Preisen aufmerksam.
Sie benachteiligen sich selbst, wenn Sie die Offerte unbeachtet lassen
Kaufzwang.

Ludwigstragse 5, Parterre und I. Gtock.
O Telephon 149. 0

Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 30. März 1903.

Selte 4.

Rummer 25.

Am 5. Mai 1g02 wurde die

2 a2 2 hergestellt. o0a

(Neutsches Reichs=
Vasehmasehinen (paien no. w70) Zind allen voran!
man achte genau auf namen und Patent=nummer und hüte sleh vor nachahnungen.
o 2 Jedes Geschäkt mit haushaltungs=Artlkieln kührt diese Maschinen. -

mit Plombe,
dargestellt aus den echten Salen der
Eönig Wilhelms-Felsenquellen, sind ein
bewährtes Mittel gegen Husten, Heiser-
seit
, Verschleimung, Hagenschnäche
und Verdauungsstörung.
Lum Gurgeln, Inhaliren und zur Ver-
gtürkung
des Emser Wassers beim Trinken
benutze man das aus den nämlichen
quellen gewonnene natürliche
Emser Duollsalz
mit Flombe.
Um keine Hachahmungen zu erhalten,
beachte man, dass jede Verpackung mit
einer Plomhe verschlossen ist und ver-
lange
ausdrücklich

mit Plombe
Emser Guellsalz
mit Plombe.
Vorrätig in den Apotheken und
Drogenhandlungen.
(77111

bewährt ſich
Jahre nunmehr
Retter'sHaarwasser( München)
ſtaatl. geprüft u. begutachtet.
Zu hab. um 40 Pf. u. Mk. 1.10
bei M. W. Prassel, Rheinſtr. 16.

ut bürgerl. Mittagstiſch für 50 Pf.
O Eliſabethenſtr. 37. H. 1. St. (4618a

Hunſt= u. Handelogartneret LnaWILWGGkOT,
Spezialität: Friedhofgärtnerei.-
Anlage und Unterhaltung von arabetäten.
Großer Beſtand von Moniſeren in allen Gattungen.
Solitürpflanzen und Roſen.-
Aebernahme u. Anterhallung von Gärten. - Auferkigen von Bindereien in jeder Art.
Stets reich ausgeſtattete Auswahl von Trauerbindereien.
(6763
Dekorationen zu jeder Gelegenheit.
Hopfpſtanzen dor Jahreszoit entsprechend.

Privat-Amstitut
für zurückgebliebene und ſchwer zu

Vorbereilung für einen ſpäteren Lebeusberuſ. Liebevolle Plege und Eriehung.
(4089
Um Anmeldung bittet
Bismarckſtr. 82.

in einigen Stunden trocknend
- als beſter Fußbodenanſtrich von
keinem, namentlich billigeren
Oel=Schmelzprodukt erreicht.

ſofort trocknend
in 8 prachtvollen Tönen, von
höchſtem Glanz und großer
Dauer.
Eigenes Fabrikat aus beſtem
Material
in 1 und ½ Ko. Patent=Doſen,
ſowie loſe gewogen.
Ferner empfehlen: Sämtliche
Oelfarben und trock. Farben,
Lacke, Leinöl, La. holl. Leinöl=
firnis
, alle Sorten Piuſel in nur
1. Qualitäten billigſt.

ſeik über 30 Jahren bewährker,
beſler und dauerhafleſter Anſtrich für
Fureaus, Kinderzimmer, Greppen,
Vorplähe eh.

und andere Marken.
lohlüdlor Viorhollor,
Darzugtadt
14 Schuſtergaſſe 14
Spezialſarbengeſchäſt. Gegr. 1861.
WB. Eine Niederlage unſerer
Lacke, befindet, ſich bei Herrn
Paml Mürz, Wendelſtadtſtr. 32
und Herrn P. Fink Machf.,
(6004a
Arheilgerſtraße.

Wluse.

Ebhere
5 Fachschulel
Pur
8 Aasehlnonbau
und-
Bextrotechnlk
1ohrwertorark
5.Eiortrotechuik.
Progranme rreil
Direktor
Hoepke.
Behuler.ß.

ſeiter: G.

Altes Gold und Silber wird in Zah
[2892a
lung genommen.
Albert Grab,
Grafenſtraße 19.

An dem am Montag, den 30. Mürz beginnenden Privétkurgus
können ſich noch einige Damen und Herren beteiligen. Anmeldungen nehme
tets entgegen:
[4871s0
2 Mühlatrasse 62 am Hapellplatz. 7

[ ][  ][ ]

1. Beilage zum Darmſtädter Tagblatt.
3½0

N675.

Montag, den 30. März.

1903.

Voransehläge
und Vorlegen der
kompletten Rollektion
ohne jede
Verbindlichkeit.

hollekorant der löle
von
Russland und Hessen.

WARESTAOI
P25 Whelminenstrasse L5. ½
Grossartige Ausstellung homplett singerichteter Innenräume
in jedem Genre und in jeder Preislage.

Bei Entnahme
ganzor Ausstattungen
vollständi,
- Franko-Lieferung
durch ganz Deutschland.
hoſlotorant der Höto
von
Holland u. Eoburgſotha.

(492a,

ſoneralVerweter der WöbelFabrikale von Gebr- Weber in Sullgarl.
Dor grosse Erkolg, don sich obige Möbelfabrikate durch ihre golide und hochkeine Ausführung
in ganz Europa erworben haben, ist oin unbestrittener, und bin ich durch die Vbornahme dos
Goneral-Vortriobes im Stande, boi der hochfoinsten Ausführung und unter vollor Garantio
aussergewöhnlich billige Freise zu stellen.


Sicherheisbelten
für Vorplätze, Haustüren
(4795sc.
empfiehlt billigſt
große
Adam Bornot, Ogſensaſe.
Eiſenhandlung und Schloſſerei.
Auf Wunſch werden dieſe auch angemacht.
Ver
Rorsel-Ersalz
Johanna
kennt, trägt kein anderes
Korſett mehr.
C.-E. Johanna
iſt (Los6a
ohne Einlage, verſtellbar,
haltbar, waſchbar, gibt
gute Figur.
Für Damen von
Mk. 4.50 an,
10
für Kinder von
Ml. 2.75 an.
Loinenhaus
p H. E F. Becher,
Hoflieferant,
14 ErnstJndwigstr. 14
Darmſtadt.
KLAllEk

Jugenheim a. d. B.
Krankh. halber gemütl.
Höhenl, Schön. Garten. WVRIIO
7 Uim, Wasserltg., Hühnerh. ete.
nur 18500 Mk. feil, Anz. n. Vereinb.
Näheres im Bahnhoſshotel, Jugen-
(5616a1
heim a. d. B.

WU
4 Konſirmandon-
Herrene
In36s
Knaben-
empfiehlt

(602la
in großer Auswahl zu bekannt billigen Preiſen
J. Lehmamm Simom,
Kirchstrasse S.-
Hrrnnnunuunurrrrnnununuguuni,
GILMAGGnSs rGIOIGUI.
Unſer Geſchäftsbureau befindet ſich bis zum 15. April noch
Waldſtr. 15, parterre, vom 15. April au
Anhoilgerstr. 48.
Mannheim Bremor.
Petroleum- Aktiengesellschakt Mannheim
Depot Darmstadt.
[4935
Bnde-Anstalt Kasornestr. G2fnahe Dragonerkaserne) kernoprecher 800.
Darmstadt.
Carionbos
Wannenbüdor L. u. H. H. Douchehädor. Separate Damonbädor.
Hoorhäder. - Dampfkastenbäder.
Flektrisches Schmitabad artuich enplohley).
Nannenbad mit künsticher Bohlensäure ärztich omplohlen,.
erthischend tür Gounde, beilhuttig nie Nanhein, Kisiungon ete iur Franke
Hassage. Pedicure durch goprüktes Porsonal.
(1986a
Bei Abnahme von 5 Karton ermäsigte Abonnemontspreise.
Cämtliohe Arkükel für Kontirmanden
Ayd Gommonikanten
ſempfehlen in reichſter Auswahl zu dentbar billigſten Preiſen
Gg. Heckmann-Schmidt & Cie.,
8 Ludwigstrasse 8.
(5542a

Vorzüglich bewährt
haben ſich meine
Vornstein--Gpiriuo-
Fuosbodenlacke
ſowohl in Bezug auf
Haltbarkeit, Hochglanz. Deckkraf=
als
auch auf
raſches Trockuen. 6248a
Dieſelben werden in
Lo2 Horten u. 6 Hüancen
geliefert und hinſichtlich der
guarität und Billiskelt
v.heiner Honkurranzuarke
übertroffen!
ſermania Progerle
arl Steinhäuser,
Mühlſtr. 28. Ecke N.=Namſtädterſtr.

2 Jaschen-Divane,
neu, billigſt abzugeben.
Kiesſtraße T parterre.
L08b.

nAGTGhAll:
für Darmſtadt der geſetzlich geſchützten
Marke -etti,
hochfeine Qualität Vorstenlianden
7 Stück zu 40 Pf.,
Originalliſten 100 Stück 5.50 M.,
ſein Verſuch iſt ſehr empfehlenswert, bei
Heter Daab,
Nieder=Ramſtädterſtr. 55,
Aigarren-Sperlal-Geschält. tuogia

werden gut und billig
Beltfedern in und auber d. Hauſe
Frau Mant,
gereinigt.
490880
29 Langegaſſe 29.

Kin gut erhaltenes Opel=Damenrad
F biſſig zu verkaufen.
(5657a
Frau Grab, Juwelier, Grafenſtn 19

[ ][  ][ ]

Seite 6.
Mohnunaen.

Darmſtädter Tayblatt, Montag, den 30. Mürz 1903.

Nummer 25.

GETGOAGUUOON
GAISON
zulm Meinbevohnen.
Eckhaus Frankenſteinſtr. 70 6
ca. 10 Zimmer ꝛc. enthaltend,
iſt per ſofort zu vermieten oder
zu verkaufen.
Desgl. Landskronſtraße 55 H
ca. 7 Zimmer mit Zubehör ſofort
zu vermieten oder zu verkaufen.
Frankenſteinſtraße 68 ca. 10
Zimmer mit Zubehör, Stallung ꝛc.
per 1. April 1903 zu vermieten 8
oder zu verkaufen.
In der neuen Straße zwiſchen
Herrngarten= u. Moosbergſtraße
werden 2 Häuſer zum Frühjahr
fertig, welche ebenfalls 7 reſp.
10 Zimmer enthalten. (34800d
Nähere Auskunft Saalbauſtr. 79
auf dem Bureau von Jarres Parth.
90D

Vembam
Liebfrauenſtraße 80 große 4= Zimmer=
wohnung
mit Bad, Magdk., Leucht= und
Heizgas per ſofort.
(8711
Ecke der Ning= und
Neuban Schwanenſtraße.
nächſt der Frankfurterſtr., ſchöne 3= und
4=Zimmerwohnungen zu vermieten. Näh.
daſelbſt u. Pallaswieſenſtr. 23. (211L2oms
3389008) Krauichſteinerſtr. 37.
I. St., 4-b=Zimmerwohnung mit Gas
an ruh. Mieter.

Harlstr. 48
Atelier mit Nordl. auch f. Bureau ge=
eignet
per ſof. zu vermieten ebendaſ. ein=
Wagenremiſe.
(4619

347800) In dem Eckhauſe
GO060GIL. I. IIIVIöhOIII. o.
iſt der untare, L. H. u. II. Stock, je
4 Zimmer mit allem Zubehör ꝛc. ent=
haltend
, ſofort beziehbar, zu vermieten,
reſp. das Haus unter günſtigen Be=
dingungen
zu verkaufen. Nähere Aus=
kunft
Ludwighöhſtraße 84, parterre oder
auf dem Bureau von Harres u. Barth,
Saalbauſtraße 79.

36341) Karlſtr. 27 eine 4= Zimmer=
wohnung
. Karl Hein, Ochſenmetzger.
B4566) Große eleg. A= Zimmer=
wohnung
in freier Lage preiswert zu
vermieten. Näheres Expedition.

Herrſchaflswohnung
Landwehrſtraße 7½ nahe dem
Herrngarten, hochelegante Bel=
etage
, 7 Zimmer, Erker und
große gedeckte Veranda, Küche
mit Speiſekammer, Waſchküche
und Bleichplatz, Mädchenzimmer,
Bodenkammer und Bodenraum,
Heiz= und Leuchtgas per 1. April
zu vermieten. Näheres daſelbſt
2. Stock.
(32t

l

73 Heinrichſtraße 73
eine Wohuung, 3. Stock, be=
ſtehend
aus 5 Zimmern nebſt allem
Zubehör, p. 1. April zu vm. (428oms
Näh. Baubureau, Heinrichſtr. 49.

Heiheimerſtraße
5=Zimmerwohnung, Bad, Magdkammer

Leucht= und Heizgas, Veranda, per 1.
April zu vermieten.
[8691
Soderſtraße 110
eleg. H=Zimmerwohnung, Beletage. P
per 1. April zu vermieten. Näh. H
[711oms
parterre.
Viomanrdhiſſahe 5

unweit d. Bahnhöfe in d. Beletage
ſchöne, warme Wohuung
v. 5 Zimmern m. Zubehör u. Vorgarten
auf 1. Juli zu vermieten. Näheres
daſelbſt parterre.
(5659a
Steinackerſtr. 14.l.
5 ſch. Zim., reichl. Zubeh., Gas, Garten/
p. 1. Juli. Preis 750 Mk. (85962t

harlstrasse 17
1. Stock ſchöne 5=Zimmerwohnung,
Küche, Badezimmer, Mädchenkam-
mer
ꝛc., Leucht= und Heizgas ein=
gerichtet
; daſelbſt 2. Stock ſchöne
4=Zimmerwohnung, Küche, Bade=
zimmer
, Mädchenkammer ꝛc.
Leucht= und Heiggas eingerichtet,
zu vermieten. Näheres Hermann=
(V602 7. 1. Stock.
ſg. H. Volk, Maurermeiſter.

8

Veubam

Liebfrauenſtraße 78 große Z=Zimmer=
(868t
wohnung per 1. April.
Herrngarleuſtraße 1.
der untere Stock, 3 Zimmer und Küche
nebſt Kammer, ſowie der Dachſtock, 2
Zimmer und Küche ſind ſofort zu ver=
mieten
. Nähere Auskunft auf dem
Bureau von Harres u. Barth, Saalbau=
(3477o0
ſtraße 79.
Frankenſteinſtraße 44.
der Parterreſtock u. II. Stock, je 3 Zim=
mer
ꝛc. enthaltend, ſofort zu vermieten
Nähere Auskunft im Hauſe ſelbſt I. St
oder auf dem Bureau von Harres u. Barth,
(347900
Saalbauſtraße 79.
B5442t) Moosbergſtraße 52
Z=Ziemerwohuung
mit Bodenraum, Keller, Gas, Waſſer,
zum Preiſe von 300, 350 M. ſofort be=
ziehbar
, zu verm. Zu erfrag. Hinterb.
44289t) Krauichfteinerſtr. 411
ſchöne 3=Zimmerwohnung per 1. April
zu vermieten. Näheres Seitenbau part.
44755fe0) Eine neuhergerichtete
Prezimmer=Wohnung
an kinderloſes Ehepaar zu dem Preiſe
von 325 M. jährlich ſofort zu beziehen.
Näheres Obergaſſe 4 im Laden, nächſte
Nähe der Kaſerne.
Fralkonstoinskr. 49 Hllouhau)
4 Dreizim.=Wohn. der Neuzeit entſpr.
eingerichtet, per Juni oder Juli zu
vermieten.
E5s87ms
549280do0) Heidelbergerſtr. 108
zwei 3=Zimmerwohnungen, neu herger.,
mit Glasabſchluß, ſofort zu verm.

AII

giebigſtr. 35
ſchöne Manſardewohnung 2 Zimmer mit
(5393om
Zubehör zi vermieten.
5729t) Freundl. 2=Zimmerwohng.,
2. Stock, mit oder ohne Küche mit allen
Komfort per 1. April an alleinſtehenden
Herrn oder Dame, auch ülteres Ehepaar,
zu nermieton. Kiesſtraße 22. 1. St

Boſſurgerſtr. 95,
4=Zimmerwohn. mit allem Zub. ſof. zu

Verm. Näheres part.

5484500) Holgſtr. 10 ein Zimmer
m. Küche per 1. oder 15. April zu verm
1486100) Langegaſſe 23 ſchönes
Zimmer. Preis Mi

AEAhEElEdt

45361) Wienerſtraße 53 eine Woh=
nung
, Vorderhaus, bis 1. April.
14853som) Große Bachgaſſe 2 eine
kleine Manſardewohnung ſofort.
Ewoiter Stook
wegzugsh. zu beziehen bei L. Wolfſturm,
(6017od
Lindenhofſtraße 3.

6014a) Kirchſtr. 19, 2. St., ſchör
möbl. Zimm. mit Penſ. für 2 Herren
471) Eliſabetheuſtr. 37. Hth.
1 gut möbl. Z. mit ſep. Eing. u. Penſ. 3. v.
1378oms) Eliſabethenſtr. 29 I. 2
eleg. mbl. Zim. Wohn= u. Schlafz. zu vm.
3278oms) Heinrichſtraße 71 zwei
ſchön möbl. Zimmer (Wohn= u. Schlaf=
zimmer
) an einen ruhigen Herrn 3. vm.
3318t) Marienplatz 4, 1. St., zwei
gut möblierte Zimmer ſofort.
3320t) Eliſabetheuſtr. 43, Hinterh.
2. St. links, möbliertes Zimmer mi.
zwei Betten und Koſt per ſofort.
41741) Viktoriaſtraße 33. 1. St.,
elegant möbl. Wohn= und Schlafzimmer
an 1 oder 2 Herri
B4236t) Aunzlraße 8 part. ſchör
möbl. Zimmer zu vermieten.
4747oms) Manerſtraße 15 ſind
meine ſeither von Einjührig=Freiw. be=
wohnte
Zimmer anderwärts, auf Wunſch!
mit Penſion, zu vermieten.

46)1) Mühlftraße 5. nahe der
Infanteriekaſerne, verſchiedene ſchön
möblierte Zimmer mit oder ohne
Penſion billig.

49711) Laudwehrſtr. 22 groß. u
kl. gut möbl. Zimm., auch mit Penſion.
5010t) Waldſtr. 11a, II, 2 gut
möbl. Zimmer mit u. ohne Penſion ſof
5043oms) Kiesſtraße 5, 1. Stock
links, Neubau, ſchön möbl. Zimmer per
ſofort zu vermieten.
5046omk) Aliceſtraße 37, 2. St.,
gut möbliertes Zimmer zu verm.
51506) Pankratiusſtraße 1½
3. St. links, nahe der Infanteriekaſerne
und Hochſchule, ſchön möbl. Zimmer ſof

5203t) Soderſtr. 90, 1. Stock,
fein eingerichtete Zimmer mit gut.
Penſion für beſſere Herren.

TämmorStr. 5.
ein ſchönes, großes möbl. Zimmer ruhig
gel. für j. Beamten geeignet. (5208t
85277t) Heidelbergerftr. 20, I.
möbl. Zimmer mit Penſion monatlich,
55 Mark per 1. April zu verm.
Hisnbothenstr. 46,
1. St., ſchön möbl. Zimmer per 1. April
(5205oms,
zu vermieten.
54311) Eliſabethenſtraße 37. H. I.
gut möbl. Zimmer m. ſep. Eing. und
Penſion alsbald zu vermieten.
5546t) Saalbauſtraße 14 2. Stock
einfach möbliertes Zimmer ſofort.

55530m8) Grafenſtraße 35
ſchön möbl. Zimmer an anſtändig.
Herrn per 1. April zu verm.

b545oms) Markt 2 1. Stock rechts
freundlich möbl. Zimmer mit ſeparatem
Eingang per 1. April zu vermieten.
5618t) Saalbauſtraße 141, ein
möbliertes Zimmer von 1. April zu verm.
56711) Saalbauſtr. 17, 1. Stock,
möbl. Zimmer.
5673t) Liebfrauenſtr. 32. 1. St
möbl. Zimmer mit ſepar. Eingg. billi=
5674t) Waldſtr. 11a, 2. Stock,
Ecke Grafenſtr., gr. ſchön möbl. Zimmer
mit Penſion.
447000s0) Rheinſtr. 19 ſchön möbl.
Zimmer für Kaufmann oder Beamten
ſofort zu vermieten.
446200ks0) Nähe Artillerie= u. Train=
kaſerne
, Neue Niederſtraße 12 I,
1-2 gut möbl. Zimmer zu vermieten.
44753ks0) Kahlertſtr. 30 möbliertes
Zimmer zu verm., montl. 10 M.
44752ks0) Gr. Kaplaueigaſſe 40
für anſt. Arbeiter Schlafſtelle m. Kaffee.
4474480im) Karlſtr. 25, 2 Trpp.,
möbl. Zimmer mit Penſion.
44745001) Eruſt=Lndwigſtraße 2,
3. Stock, ein freundlich möbl. Zimmer
nach der Straße mit od. ohne Penſion.
5484630) Nieb.=Namſtädterſtr. 57.
Metzgerei, mbl. 8. mit vollſt. Penſ. bill.

584400) Lauteſchlägerſtr. 5Lr. mbl. 3.
5919a) Nieder=Namſtädterſtr. 38.
2 Tr., ſchönes möbl. Zimmer mit Balkon
an ſoliden Herrn ſofort zu verm.
Georgenstrasse 12. pt.,
ſchönes großes möbl. Zimmer für 1 auch
2 Herrn mit oder ohne Penſion zu om.,
daſelbſt auch noch Aufnahme für einen
Schüler od. beſſeren Lehrling. (5868a
r4799soim) Nied.=Namſtädterſtr. 15.
2. St., gut möbl. Zimm. mit Penſ. ſof.
4478780) Ob. Hügelſtr. 15, 3. Et.
lrechts, ein ſchön möbl. Zimmer, eventl.
mit Penſion, zu verm.
5877oms) Frankfurterſtr. 36, pt.,
möbl. Zimmer, ev. mit Kabinet, zu vm.
4487680) Eliſabethenſtraße 40,
2. Stock I3., großes hübſch möbl.
Zimmer, eventl. mit zwei Betten, an
zwei beſſere Herren zu verm.
5946008) Grafenſtraße 17 möbl.
Zimmer mit Kabinett zu verm.
59441) Neckarſtraße 24 fein möbl.
Wohn= und Schlafzimmer billig zu ver=
mieten
. Carl Nies.
14889801) Soderſtr. 44, Ecke Stiftſtr.
1. St. 2 g. Z. m. Balk. 9. möbl. 3. v.
54902801) Kaſerneſtr. 64 möbliert.
Zimmer zu vermieten bei Engler.
5976mos) Grafeuſtr. 31. 2. St.,
2 groß. ſchön möbl. Zimmer an 1 oder
2 Herren ſofort zu vermieten.
62 Arbeiter k. Schlafſtelle erhalten.
( Arheilgerſtraße 81, part. (4892s0
44773k00) Schönes Zimmer mit
2 Betten ſofort oder ſpäter zu verm.-
Jöckel, Karlſtraße 74.
5949a) Mauerſtraße 6, 2. St.,
2 ſchön möbl. Zimmer zu verm.
4943a) Saalbauſtraße 10, 2. St.,
ein möbl. Zimmer zu vermieten.
6003a) Schön möbl. Wohn= und
Schlafzimmer, part., an der Halteſtelle
Roßdörferſtr. per ſofort zu verm. Zu
erfragen in der Exped.
44937imd) Luiſenftr. 32. 1. Stock,
möbliertes Zimmer zu vermieten.
6015ms) Parcusſtr. 8. 1. Stock,
2 ſchön möblierte Zimmer zu verm.
6016omds) Landwehrſtr. 6 möbl.
Zimmer mit Penſion zu verm.
6019a) Mühlſtr. 20, 2. St. rechts,
in ruhiger Lage möbliertes Wohn= und
Schlafzimmer mit ſeparatem Eingang
per 1. April zu vermieten.
6013a) Kirchſtr. 19, 2. St., ſchön
möbl. Zimmer mit Penſion zu verm.
54916oim) Gartenſtr. 20, 1. St.,
ſchön möbl. Zimmer mit Penſ. ſofort.

Mein Wurezu
bofindet sich von heute an
Ammarsirasse I,
Eingang Hügelstrasse.
Reinhardt Has,
Architekt. Stadtbaumeister a. D.
Jechnisches Bureau
für
(5476a
Banentwürfe im Hoch- und Tiefbau.

Zu verkaufen
wegen Nuzu,
zu jedem annehmbaren Preis:
Verschiedener Hauarat, Ril-
der
, Glasschrank 18 Mark,
schönes Oelbild in reichem
Goldrahmen 40 Mark.
Näheres Expedition. (5795ksoi

für Mk. 80 2 feine, alte Geigen, 3
Mk. 120 und Mk. 70 wegen Umzug
5799t
zu verkaufen. Näh. Exp.

S
C

trümpfe werden auf der Strick=
(5653a
maſchine angeſtrickt.
Frau Kreh, Liebfrauenſtr. 72I.

Wohne jetzt
ThandWGhrStt. 14 I.
Dr. Jung,
prakt. Arzt.
(5995Amsi

[ ][  ][ ]

Rummer 75.

5996) Fein gebildete Dame, Ende
20er, muſik., m. gut. Zeugn., welche
befähigt iſt Schularb. von Kind. bis zu
höh. Klaſſen zu beaufſicht., ſow. d. Ueben
in Klav. u. Viol. zu überw. oder Anf.
ſelbſt Unterr. i. Klav. zu ert. u. welche
ſchon mehrere Jahre ein. kl. Haushalt
ſelbſt. geführt und einen größer. Haush
läng. Zeit ſelbſtänd. geleitet hat, ſucht
paſſ. Stelle in fein. Hauſe. Gehalt nad
Uebereink. u. je nach Art der Stellung.
Off. unt. W68 an die Exped.
Ein beſſeres Mädchen,
welches gute Zeugniſſe beſitzt, möchte ſich
zur Weiterausbildung in der Küche
per 1. April verändern, am liebſten zu
2 Lenten oder kl. Familie. Gefl.
Angb. unter W 46 bei der Expedition
(5930801
ds. Blattes abzugeben.
Woolſſoloho hosln. Jool.
Wilhelzasneustr. D.
Koch, Köchinnen, mehrere Kellner ſud
ſofort Stelle. Zum ſof. Eintr. Kock
u. Kellnerlehrl., Küchenmädch., 18 bis
25 M., Hausburſche geſucht. (6025
74936) Junge Frau ſucht für Mit=
tags
kleinen Lauſdienſt oder Spülen.
1
Langegaſſe Nr. 37.
5478980) E. brav. Mädch. ſ. Beſchüf=
tigung
tagsüber in beſſerem Hauſe.

Näheres Soderſtraße 36, part.
1
u. Putzen. Schwanenſtraße 23.
74926) Fleiß. Mädchen, das bür=ju. 15. April.
gerlich kochen kann, ſucht per 1. April
Stellung. Näh. Arheilgerſtr. 42.
0
gens oder mittags 2 Stunden. Mühl=/20 Mr. Hch. Wenzel, Kantinen=
ſtraße
37 Seitenbau.
74929) Gut empfohlene Frau ſucht
halbe Tage zu Putzen und Waſchen.
Mohlrieser,
Feldbergſtraße 17. 3. St. r.
5493301) Beſſeres Kinderfräulein
ſucht Stelle zu 1 oder 2 Kindern.
Off. erbet. unt. E. A. 3 poſtlagernd.
4493101) Junge ſaubere Fran ſucht
Laufdienſt für vor= und nachmittags.
Schulſtraße 2. Hths. 1 Tr.
1485180) Junger militärfreier Mann Hausfrau einfachen Haushalt führen kann,
1
ſucht Stellung als
Lageriſt oder Expedient.
44779k0) Unverh. Mann aus guter Lohn geſucht. Offerten erbeten an
Familie, w. üb. 11 J. in e. Fabrik beſch. Pitthan, Karlshof bei Darmſt. (5985s0
war, ſ. Stellung a. Lager od. 3. Ein=
kaſſieren
v. Geldern, f. Poſt= u. a. Ge= Lohn 8-9 Mk. Weitzel, Kahlert=
ſchäftsgänge
. Erfahrung i. Packenu
zu leichten Kontnrarbeiten befähigt.
Beſcheid. Anſprüche. Offerten erbeten
nnter W35 an die Exped. d. Bl.
74761130) Tüchtiger Spengler u.
Inſtallateur ſucht dauernde Arbeit.
Anerbieten unter W 33 an die Exped.
d. Bl. erbeten.
54932) Junger Mann, der die Prima=
reife
hat, wünſcht
A. Chrstelle

in einem Bank= oder Engrosgeſchäft. 1guten Bedingungen Aufnahme.
Gefl. Off. unt. E6 3'3 bef. die Exp.

44819s01) Arbeiterin u. Lehrmädchen
gegen ſof. Vergütung geſucht. Konfektion
Kapellplatz S. 1. Stock.
GCArmaGGhGn
aus achtbarer Familie gegen Vergütung
(5543a
geſucht.
P. Dreske. ErnſiJudwigllr. 12.
Lehrmadchen
aus guter Familie gegen Vergütung für
mein Kurz= und Modewarengeſchäft geſ.
J. Carl. Schmidt,
4928a)
Kirchſtraße.
5999oim) Wegen Erkrankung des
Mädchens zum 1. April ein Mädchen
geſucht, welches die bürgerliche Küche
verſteht und etwas Hausarbeit übernimmt.
Näheres Aliceſtraße 25. 3. St.
Vorzuſtellen 9-12 Uhr morgens
6-7 Uhr abends.

Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 30. Mürz 1903.

Seite V.

4166a) 2 Lehrmädchen geſucht
Konfektion Kapellplatz 8. 1. Stock.

581660) Ein Kochlehrmädchen ge=
ucht
. Penſion frei.
Näheres Expedition.

Ein Lehrling

ſofort oder auf Oſtern geſucht. Nähere=
bei
der Expedition d. Bl.
[479280.

der die Metzgerei
erlernen will, Dampfreinigung

kann bügeln lernen. Ar=
Müdchen heilgerſtr. S1.pt. E48oso

Gesmahb:
für Herrſchafts=
50 Mädchen und Geſchäfts=
häuſer
, Hotel= und Reſtaurat., für
ſofort, 1. und 15. April und 1. Mai,
hier und auswärts.
Mache die Mädchen beſonders darauf
aufmerkſam, daß ſie bei mir große Aus=
wahl
von Stellungen bei hohem
Salair finden.
[44934
Auch finden 2 jüngere Hausburſchen,
1 Fahrburſche ſofort Stellung durch
Georg & Auguste Schmilt,
Zentral=Stellenvermittelungs=Bureau,
Wilhelminenstrasse 35.
Telephon 1172 Telephon 1172

Güdweine.
Direkter Bezug, eigne Füllung.
incl. Glas ¼ Fl. ½ Fl.
Samuog, extra,
Priorato, ſüß 120
Malaga, fſt. alter 2.- 1.10
Portwein
2.- 1.10
Sherry u. Madeira 2.- 1.10
Marsala, Vino Vermonth di Torino
ꝛc. 2c.
(22002
Georg Luduig riegk
Rheinſtr. 17. Fernſpr. 779.

für Bettſedern und Daunen.
Denkbar beſte Einrichtung am Platze.
Barchente, Dannen= u. Federköper
für neue Hüllen.
J. Stritzinger, Hölgesſtr. 13,
nächſt der kath. Kirche. (4349a

14924) Mädchen zu einer Dame u.
zu 2 Leuten geſucht. Hoher Lohn.
Röſe, Ernſt=Ludwigſtr. 18. 3. Stock.

Fahrräder,
werden gut und billig repariert.
44938)
Debus, Ballonplatz 6.

44940oima) Geſucht in ein feines
Herrſchaftshaus ſofort oder ſpäter ein/
beſſeres Mädchen, 7 welches ge=
wandt
iſt im ſervieren, gut bügeln und
nähen kann. Zu erfragen in der Expd.
dieſes Blattes.
44939) Stellenbureau Debus, Ballon=
platz
6 ſucht ſofort u. 1. April mehrere
74920) Mädchen ſucht noch Waſch. brav. Mädchen in Reſtaur. u. Geſchäftsh.
b. hoh. Lohn, empfiehlt brav. Mädchen
mit guten Zeugn. in Privatſtellen f. 1.
5482180i) Ich ſuche per ſofort ein
Dienſtmädchen oder Frau für die Küche
14923) Frau ſucht Laufdienft mor=und den Haushalt. Monatlicher Lohn
pächter, Dragoner=Regiment Nr. 24.
7485080) Geſucht ſofort ordentliches,
ſauberes Laufmädchen (Lauffrau). Näh.
Mathildenſtraße 13, 1. Stock.
Ein tüchtiges
fleißiges Müdch e n
für die Küche ſofort geſucht. Lohn 25 M.
Friedrichs Weinstuhe
Schützenſtraße 7. (5941a
7475760) Köchin. u. Mädch. allein erh
ſehr gute Stellen, Mädchen, welches ohne
wird geſucht. Frau Neßling, Marktpl. 7.

7=Kammiger
Gaslüſter,
6 Außen=, 1 Innenlampe
(Suspenſion) zu verkaufen.
Näheres Riedeſelſtr. 23
2. St.
(4591t

Für Stubkateure,
Weissbindermeister
eto. eto.
Empfehle ſchönſten
Gräfenhäuſer Lloßſand
in jedem Quantum ſofort liefer=
bar
; auch ab Lager.
Sriedr. Stumpf,
Frankfurterſtr. 89.
572a)
W. Telephon 869.

D. W.

12507I.

orriohkung üll nlförIol Vo
B68ohlag ulldl Els an Sohall-

für 300 Mark abzugeben. - Fur Me=
chaniker
beſonders geeignet. Offerten
unter W70 an die Exped. (5990

Golegenheitskauf.
Mehrere gebrauchte gute

billig zu verkaufen.
(6000
Möbel=Geſchäft
H. WechOr,
Lauteſchlägerſtr. 6.
Nagnum bonum,
Hoilbronner Hioron
in vorzüglicher Qualität ſtets vor=
rätig
bei

Wachshumd
(Rüde), 6 Monate, reine Raſſe, abzu=
geben
. Zu erfragen nachmittags zwiſchen
3 und 4 Uhr.
Adreſſe in der Expedition. (5331a
Frachtvoll grossblühende
sol elön=
IOIIb
in Göpfen, für Grüber ſehr paſſend,
bei
(5541a
C. Völllser,
75 untere Hügelſtraße 75.

4
W. Rungosser,
Dum Milchfahrenſ. Jungmann Hofl. Machſigr.

Offerten unter W48 an die Exped. ſauberes geſundes Mädchen bei hohem
5638a) Junger Schneider geſucht.
ſtraße 49.
für Werkſtätte
9 fllohflgs Cohloilld geſucht.
(4483980
Kahlertſtraße 36.

Dieburgerſtr. 10.
Vernsprecher 864. (4084 Exped. d. Bl.

Immobilien u. Hypothekengesehäft
Heinrich Castritius,
Darmſtadt,
(478a
38 Kahlertſtraße 38.
Sprechſtunden: 2-3 Uhr.
50 iſrael. Schüler erhalten ſehr gute
( Penſion. Off. unt. W18 an die
E4r16oom

Schloſſerlehrling geſucht.
Heinr. Hoesor, Hochſtr. 23. (5502a
69
Oehelans
24
finden in unſerer Keſſelſchmiede unter
ſöhrig &ap Louohs oohe Hossolſahrik
Aktien=Geſellſchaft. 5533000

Tüchlige Schreiner
ſucht
J. Lohhe a 5öhn8,
Franhkurt a. M.,
Breitegaſſe 26.
(58331

50)
50

mit guten Schulkenntuiſſen
geſucht.
Frommann & Bünte,
5993oim) Noſdörferſtraße 60.
gOGaoaoaaioooe
34925) Lehrling für Auwalts=
bureau
geſucht.
Näheres Expedition.

Echte Holinger Stahlwaren.
Eischmesser und Gabeln. Scheeren. Caschenmesser.
alle ſcharf geſchliffen, ferner
Britannia-Esslöffel. Gabeln. Ehee= und Rinderlökkel
mit Stahleinlage, in großer Auswahl, nur beſte Fabrikate, zu billigſten Preiſen.
GAdam Geruet,
Eisenhandlung und Schlosserei,
Große Ochſengaſſe 12.
44913)

tsoisll

feine berahlten Lugabon, dafür besto Qualität.

3200 0ooooooooooooooovoco odedeoooooeooooogooo.

Handels u. Sprachlehranstalt Gndl Hold

Wheinstrasse 16.
Unterricht in allen Handels-Fächern,
Franz., ongi, span, ital. Sprache Grammat. Nonvers, kaufm.

Korresp.). Deutsch für Ausl.
Vebergetz. in ob. Sprachon u. Portug.
Vebernahme V. Buchfähr. u. Bücher-Revisionen

[6542

Seooooooooooooge ooocooooo ooooooo00o0ee0oooooo00

[ ][  ][ ]

Selte S.

Durmſtädter Tagblatt, Montag, den 80. Mürz 1903.

WEllGGter Verhzamf.

Jarhiugt

GGUGU

in
für Scheiben-Gardinen in weiss und
crsme, vorrätig bis zu den besten
Qualitäten, Mtr. 50, 40, 30, 20, 10 u.
breite Ware, bis 180 em breit, weiss
v. crsme, in allen Mustern u. allen Qual.
am Lager, Mtr. 85, 75, 60, 50, 40 u.
abgepasst, 3 und 3½ Mtr. lang, in
weiss und ersme, das Penster 6.-,
5.50, 5. -. 450, 4.-, 3.- und

1

ſt

4

FaxDive Vorhämoe

in schmal und breit, als: Hongress-Stoſſe, geblumte Battiste ete.
m Kolossal billig. m

EGAGUGGIT
AEGEAUAAtoh

in allen Parben und qualitäten, in
einfarbig, gestreift und mit Bordüre
Mtr. 1.-, 90, 80, 70, 60, 50, 40 u.
in allen Breiten und allen Qualitäten,
weiss, ereme, altgold, farbig eto. vor-
rätig
Mtr. von

VoII.
Nſ.

Linolenm-Länfer
in allen Breiten
2 Ausgesetat

Länker=Stoſke
in allen qualitäten.

9
1 Edib uodhiuint Lbbt

in Tuch, Püsch, Pan-
tasie
, in nur guten Qual.
weit unter Prois.
(6027

Markl

Marktk
A6REEGU EEEUUU8
Guggenheim & Marx

Geſchäftshaus
prima Lage in der Nähe des Marktes,
mit Hofraum und Hintergebäuden, ca.
500 am Flächeninhalt, für jedes Geſchäft
geeignet, iſt zu verkaufen durch das
ommobilien=Geſchäft
(5636ifod
P. Stamm.

Aeltere, ausgezeichnet gehende
Pavierhandunz,
All verkauten
in beſter Lage, wegen Kränklichkeit des
Beſitzers. Off. u. v MTa. d. Exp. 6316a

F=Bimmerhaus
im Südoſt=Viertel, 5½% rentierend,
unter ſehr günſtigen Bedingungen direkt
vom Beſitzer zu verkaufen.
Offerten unter W20 an die Expe=
dition
d. Bl.
(5837a
Meamter ſucht gegen gute Bürgſchaft
22) 504 300 Mark-
zu
leihen. Rückzahlung und Zinſen nach
[24887s.
Uebereinkunft.
Offert. unt. W 56 an die Exped.
. Tüchtige kautionsfähige
Wirkslente
per ſofort geſucht für eine gute Bier
wirtſchaft in der Nähe der Eiſen=

GdenWaldAIIO, SGlbon varmstallt.
Eämladumg
zur
2 Generalverſammlunz
Mittwoch, den L. April 1903,
Abends 8½ Uhr,
im oberen Haale der 8tadt Pfungſtadts.
Hogesordnung:
Bericht über das abgelaufene Vereinsjahr.
Rechnungsablage für 190203. Voranſchlag für 190304.
Genehmigung des Vereinsſtatutes.
Feſtſtellung der Ausflüge im neuen Vereinsjahr.
Anträge und Mitteilungen.
Ausloſung von 100 Anteilſcheinen (M. 2000) des Feldbergturmes.
6028
Neuwahl des Vorſtandes.
Der Vorstand.

Auskunſt erteilt Carl Dishl Naohf.
Dieburgerſtraße 96.
(5841a

Gul erhall. Hahrrnd

7 zu kaufen geſucht.
Offerten mit Preis unter W 74 an
[T4942
die Expedition d. Blattes.

Herren=u. Damenkleiderſtoſſe
Clegante Ware, ſowie Artikel der Ma=
nnfakturbrauche
erhalten Beamte und
zahlungsfühige Leute von ausw. Firma
auf 3 Monate Ziel oder monatl. Zahlung
unter Verſchwiegenheit. Offerten unter
9 68 an die Exped. d. Bl. (5997oms

Mummer 25.
Handelslehranſtalt Darmſtadt.
Leiter: F. Fehr,
47) Woogsplatz Nr. 12.
Schönſchreiben, einf., dopp. amerik.
Buchhaltung=Korreſpondenz, Kaufm.
Rechnen, Wechſellehre, Stenographie,
Maſchinenſchreiben ꝛc. (1488a
Eintritt jederz. Zu Stellen behilflich.

19
BrMllantg-genstände
in allen Faſſungen, Farbſteine, Per=
len
ꝛc., auch Antiquitäten von aus=
wärts
zu kaufen geſucht.
Gefl. Offerten unter F94 an die
(4824s.
Expedition d. Bl.
rin taaii
9egen Aufgabe des Fuhrwerks
3328 komplettes ſchweres Fuhrwerk,
faſt neu, mit prima Pferd zu verkaufen.
[4237
Näheres Annaſtr. 8.
2pu kaufen geſucht: 1 Kinderbett u.
4) 1 Sportungen. Off. u. W 75
(494loi
a die Exped. d. Bl.

Zufarbeiten und Beziehen von
Polſtermöheln und Betten,
ſowie alle Tapenierarbeiten. G
Aufmachen von Vorhüngen, Stores
und Junendekorationen nach jeder
modernen Art wird prompt und billigſt
ausgeführt. Möbel= u. Dekorations=
ſtoffe
, Matratzendrelle und Bar=
ſcheute
ꝛc., Polſtermöhelfabrik und
Lager.
[4944:
V. Struwo,
Tapezier,
Friedrichſtraße 1I.
GſmmlsltzO,
dreifach waſſerdicht verleimt, empfiehlt
38 40 42 Emt. G 39 Emt.
per St. 45 50 50
50 Pfg.
in braun und gelb lackiert.
große
Adam BGrn8, Ochſengaſſe.
Eiſenhandlung und Schloſſerei. 47960s
Haus zum Alleinbewohnen
in guter Lage, mit Garten, Stallung,
Remiſe ꝛc. zu mieten geſucht auf
1. April oder 1. Juli.
5848
Off. unt. W 28 an d. Exped. erbet.

Geräumige 4-= Zimmerwoh=
nung
mit reichlichem Zubehör,
Gartenanteil erwünſcht und bevor=
zugt
, zum 1. Juli d. J. von ſolider,
bürgerlicher Familie mit 6 Kindern
im Alter von 2½-15 Jahren ge=
ſucht
. Gefl. Anerbieten mit genauer
Beſchreibung und Preisangabe unt.
W12 an die Exp. erbet. (5779t

Hime Einderloſe Familie ſucht i der
C. Nähe d. Marienplatzes eine 3= Zimmer=
wohnung
mit Zubehör. w Offerten
mit Preisangabe unter W66 befördert
[4912soi
die Expedition d. Bl.

Eine Beamtenfamille mit Kindern
ſucht per 1. Juli eine
3= oder 4=Zimmerwohnung
mit Zubehör, ſchöner Hinterbau nicht
usgeſchloſſen. Offerten mit Preisan=
gabe
möglichſt bald erwünſcht u. W72
[4922oim
an die Expedition.

Rwei große freundliche Zimmer,
B nahe der Hochſchule, als Wohn= u.
Schlafzimmer zu benützen, ſind per
1. April zu vermieten. Dieſelben können
möbliert oder unmöbliert vermietet
werden, eventnell auch einzeln. Offerten
unter W 36 an die Expd. dieſes Bl.
(44778ts0
erbeten.

Voin Möbl. Himmor
OfIl. Wohn- und Cohlafumnor
in guter Familie geſucht. 7 Off.
(6001oi
unter W67 an die Expd.

Con Reparaturen, Aufpolieren, Wichſen
29 v. Möbel, Reinigen, Wichſen v. Par=
kettböden
empfiehlt ſich billigſt (251a
Ph. Huuz, Marktplatz 7. Hth.
Vin ſolides Fräulein ſucht per 1. April
E bei ruhiger Familie Ponoion zu
30 Mark. - Offerten unter W31
[4768t0
an die Expedition.
Febild. Fräulein findet gute Penſion
C und freundliche Aufuahme mit
Familienanſchluß. Offerten unter
EW6I befördert die Exped. (5960s0
Ein Herr ſucht in gutem iſrael. Hauſe
4. ganze Peuſion, 43l
leventl. auch ohne Wohnung.
Offerten erbitte nach Wiesbaden, Kirch=
(5814100
gaſſe 29. 3. St.
orchestriom
(Automat) 3 Monate im Gebrauch wegen
(4858o0i
Umuig billig abzu,ben.
Nüheres in der Expedon d. Blattes.

[ ][  ][ ]

D. Beilage zum Darmſtädter Taghlat.

N 75.

Montag, den 30. März.

1903.

Otlscher Einkuhr,
unerreicht durch ſorgfältigſte Pflege
und lange Lagerung im deutſchen
Haupthauſe für den Bezug der
edelſten Weine Griechenlands
Friodr. Carl Ott,
Würzburg,
ſind zu haben in härmstadlt
nur
bei R. M. Prassel, Rheinſtr. 16.
Per ächte Oté'sche Weine
will, beachte die Firma oder die
Schuhmarke auf den Flaſchen= Auf=
ſchriften
.
(1371a

Die beiden Geſchwiſter.
welche vorige Woche einen
Loonborger Hund
141)
kaufen wollten, werden um Angabe ihrer
Adreſſe von dem Verkäufer höflichſt
(5991
gebeten.
7W. yutes Sofn -7c billig
E zu verkaufen. - Feldbergſtr. 17.
[44930
iſchgarnitur, 1 Taſchen=
vier

garnitur, neu, billig zu verkaufen.
(6020
Viktoriaſtraße 26.

Für Nanls (oV. M. Ponsion) ollol

ein großes, gut möbliertes Zim=
mer
, nahe der elektr. Bahn.
Wittmannsſtr. 17. I. E51ss
76lte Steingutkrüge (Litergröße) zur
E5 Einfaſſung von Gartenbeten ge=
ſucht
. Grüner Weg 8, part. (6olLoim

Gscor Winter, Lannever. degr. 196.
Fabrik für Dauerbrandöfen Germanene.
Lit l0 Jahren ühor 250000 Gtück im Gebrauch.
Winter's Germania-
e
8 Caskoch-Platten se
D. R. P.

sind Universal-Koch, Grat. und Back-Apparate.
Billiger Anschaffungspreis.
Rusnutaung der Rochfläche wie beim Rohlenherd.
Bei Vollbrand nur 6 Pfennig Gasvorbrauch die Stunde.
ſian verlange Prospekte durch bessere Handlungen.
(5977a

Junger Kaufmann ſucht ſofort
uöDliertes Hännnon
evtl. mit Peuſion. Off. mit Preisang. u. W3431 an d. Expd.
141)

(6011

Vrauxäsksehn.
Euglisoh.
Htalfenisch.
7 Deutsch für Kusländer.
Nationale Lohrkräfte.
4 Unterricht einaoln und in Hleinen
4 Lirkeln. Auk Wunsch auch im
M Hause der Schüler. Separatkurse
für Damen.
[½a
The Vorlitn Gehool,
4 Sprachlehrinstitut für Ervachsene.
Eudvigstr. 16, I.
5⁄₈
eamter ſucht per 1. April
B msbl. Gimmee u. ſ. w.

in beſſerem Hauſe. Bedienung nicht) Eintritt: Erwachſene 30 Pig,
erforderlich.
Offerten erbeten unt. W53 a. d. Exp. Abonnementskarten Preisermäßigung.

Mainner's Horntaſelbrot, un.
EE erroicht vorzügl. und kräftig im Go-
chmack
, täglich frisch. Hof=Päckerei
Mainzer, Obere Bleichstr. 13. (4146a
Ailt-Panorone
Soderstrasse Nr. 2.
Hapellplatz.
Eunstausstellung
l. Ranges.
Dieſe Woche

Thüringen
Erfurt, Gotha,
Eiſenach,
Bad Liebenſtein
(6026a
(5943 Kinder 15 Pfg.

Bekanntmachung.
Die bahnamtliche An= und Abfuhr der
Eil= und Frachtſtückgüter bei den Güter=
abfertigungsſtellen
Darmſtadt=Hauptb.
Pr. Heſſ. Staatsb., Darmſtadt Hauptb.
M.=N.=B. und Darmſtadt Südb. Geſ=
ſungen
), iſt den Rollfuhrunternehmern
Herren A. und J. Honnapd in
Darmſtadt übertragen.
(6028
Wegen der Gebührentarife erteilen
ſowohl die genannten Güterabfertigungs=
ſtellen
als anh die Unternehmer Auskunft.
Darmſtadt, den 28. März 1903.
Großh. Heſſiſche Eiſenbahn=
Verkehrsinſpektion.

Groheum.
Heute, Montag, den 30. Mürz.
abends 8 Uhr:
Auwiderruflich lehles Auflrelen
und
ſlala-
Hoyoſin-Jorstollung
von
Me. Marqueritte
mit ihren
8 Löwen.
In der heutigen Vorſtellung:
Auſireken ſämlicher Sprzigiliien in
ihreu Glanzleißungen und Prachl=
koſtümen
.

3 Zu dieſer meiner Benefiz=Vorſtellung
Hlade ich ein geehrtes Publikun höf=
Hlichſt ein und bitte um recht zahlreiches
6 Erſcheinen. Hochachtungsvoll
J6024) Murgneritte.

Magen u.
Darm.

A. ver Losſueie odon uir
Milod auein; lnoßig ud
=ehnor verdaniſhep
b. Der geöffiete Nagen wit
Küch in Kassoier Hafer-
Käkao gekoohekoindockis,
Vicht Fordaulieh.

Bei Megen. und Darmeatarrh
.wird er Jung und Alt ständig
Lvorordnet. Bin so wichtiges
Adabrungsmittel fördert selbat.
Jvorständlich auob das Auge-
Imeindeſinden Geoundsr.
Aschuiern höh. Lohranst, jungen
Aldchen bekonmt ervorLügſich
JalsFrUhiticks- u. Abendgetriuz.
Durch kshen Gehair an Lnochen-
diläendon
Salzen wirkt er bei
Eleinen Kindern direct der
Rkachitis entgegen und hüft
die Auch verdausn. Pür Lekt
in blauen Cartons ½- Mk.,
viemais lod.

lagen u. Darm dind aoendagen
dis wichtigsten Orgaue. Sind sie
erkrankt, zo verursachen dr dis
oichresten Spoisen grögate 8is.
hwerden. Von geragezu Er.
öorragend gündisem Vinauss,
weil ſeicht Ferdauiich, etärkend
Jndzppeüitsrdernd erncisk dos
nach ubereinctinmendom brien
der Aerziewelt-

Die Frühjahrs=Saiſon ſteht vor der Tür, jedoch
hatter. bisher nür wenige Damen der unfreundlichen
Witterung wegen an die Frühjahrs=Kleidung gedacht.
Nun aber heißk es, ſchleunigſt dafür ſorgen, denn der
Frühlina zieht mit Macht ins Land und auch das
ſchöne Oſterfeſt iſt nicht mehr fern. Alle Welt ſucht
näturgemäß beſonders geſchmackvolle Modelle für die
Frühjahrs=Toilette und da kommt die neue Nummer der
jetzt ihren Jahrgang beginnenden Modenzeitung fürs
deutſche Hausä-wie gerufen-Gie bringt furriſs Pfs.
vierzehntäglich abwechſelnd Mode für Erwachſene und
Mode' für Kinder mit gebrauchsfertigen, praktiſchen
Schnittmuſterbogen und ausführlicher Anleitung zum
Selbſtanfertigen von Ober= und Unter=Kleidung. Sie
ſorgt dabei In befter Weiſe für die ſelbſtſchneidernde
Hausfrau, wie auch für die Berufsſchneiderin. Wird
nun neben dieſen Heften mit Mode, Wäſche, Hand=
arbeiten
, farbigen Tafeln, Putz, Friſuren ꝛc. auch für den
Hausherrn ein Blatt mit hochintereſſantem Unterhaltungs=
teil
gewünſcht, ſo kann man gegen Zuzahlung von 10 Pfg,
alſo im ganzen 25 Pfg. pro Heft, die große Ausgabe der
Modenzeitung fürs deutſche Hausr die den Titel Im
häuslichen Kreiſe' führt, beziehenr Der Inhält iſt aüßer=
ordentlich
reichhaltig und gut illuſtrierk. Das Nähere
über beide Zeltſchriften erſehe man aus dem unſerer
Stadtauflage beiliehenden Proſpekk. und nimmt die Buch=
handlung
von C. M. Rühn (Arthur Faduin), Darm=
ſtadt
, Soderſtraße 14, Beſtellungen hierauf entgegen. ſ6068

Die Kommiſſion für die Krankenkaſſen=
Rovelle
hat in der verfloſſenen Woche die erſte Leſung des
Artikels 1 der Novelle zu Ende geführt. Alle Ab=
änderungsanträge
wurden entweder zurückgezogen
oder abgelehnt, ſo daß es überall bei der Regierungs=

vorlage blieb. Artikel 2 der Vorlage, der Ueber=
gangsbeſtimmungen
trifft, wurde unverändert ange=
nommen
. Dagegen wurde ein Antrag der Sozial=
demokraten
, die Dauer der Krankenunterſtützung auch
für die Seeleute von 13 auf 26 Wochen zu ver=
längern
, gegen 3 Stimmen abgelehnt. Unverändert
angenommen wurde ſchließlich Artikel 3 der Vorlage.
Die Kommiſſion nahm dann noch zwei Reſolutionen
an. Die erſte, die vom Abg. Röſicke=Deſſau (freiſ.
V99.) herrührt, verlangt die baldige Ausdehnung der
Krankenverſicherung auf die land= und forſtwirtſchaft=
lichen
Arbeiter, die Hausinduſtrie, die Handlungs=
gehilfen
und Lehrlinge und auf die Dienſtboten. Die
zweite Reſolution, die vom Abg. Trimborn (Zentr.)
geſtellt war, erſucht die Regierung 1) dem Reichstag
kunlichſt bald. womöglich in der nächſten Seſſion,
einen Geſetzentwurf zum Zweck einer eingehenden und
gründlichen Reform des Krankenverſicherungsgeſetzes
vorzulegen; 2) in Vorbereitung dieſer Vorlage wie
den Vorſtänden der Krankenkaſſen, ſo auch den Ver=
tretungen
des Aerzteſtandes Gelegenheit zur Geltend=
machung
ihrer Anſchauungen und Wünſche zu geben
und dieſen ſo weit als möglich gerecht zu werden;
3) insbeſondere in eine Erwägung darüber einzu=
treten
, ob ſich nicht die Bildung von ſtändigen Kom=
miſſionen
je aus gewählten Vertretern der Kranken=
kaſſenvorſtände
und der Aerzte unter einem neutralen
Vorſitzenden empfiehlt, welchen die Regelung der
ärztlichen Behandlung nebſt Feſtſetzung eines Tarifs
der Honorierung ſowie die Entſcheidung bezüglicher
Streitigkeiten obliegt, mit der Maßgabe, daß alle
Aerzte, welche ſich dieſer Regelung unterſtellen, als
Kaſſenärzte gelten. Somit iſt die erſte Leſung
der Vorlage beendet.

Wehrkraft und Bevölkerungsrückgang in
Frankreich.
Den L. N. N.. wird aus Paris geſchrieben:
Der ärztliche Mitarbeiter des Journal des Debats=
Dr. Daremberg. nennt es einen Zahlenwahnſinn=
daß
die franzöſiſche Regierung an der jährlichen
Aushebung von 230000 Rekruten feſthalte. Er iſt
der Meinung. daß infolge der Notwendigkeit, ſtets
230000 Mann unter den ſich Stellenden auszu=
wählen
, die Militärärzte gezwungen ſeien, ſchwächliche
und ſelbſt kranke Leute einzuſtellen, die im Kriegs=
falle
oft nicht fünf oder zehn Tage die Strapazen zu
ertragen imſtande wären. Somit würden, noch ehe
man an den Feind herangekommen, ſchlimme Lücken
in die Reihen der Truppen geriſſen werden. Ehemals
hätten die franzöſiſchen Militärärzte von 1000 Unter=
ſuchten
120 als Untaugliche abweiſen können, heute
dürften es nicht mehr denn 84 ſein. Während man

in Frankreich von 400000 das Dienſtalter Erreichen=
den
230 000 benötigte, hätte man in Deulſchland die
Wahl unter 1270000 Leuten. Aus dieſen Gründen
wären die Todes= und Krankheitsfälle im franzöſi=
ſchen
Heere ſo bedeutende. Im Senat wurde, wie
bekannt, eingehend dieſe Frage beſprochen. Nach Dr.
Daremberg iſt es eine ausgemachte Sache, daß die
franzöſiſche Raſſe eine degenerierte, geſundheitlich auf
einem niedrigeren Niveau denn die Nachbarvölker
ſtehende iſt. Man müſſe ſehen, friſches, geſundes,
ausländiſches Blut dem franzöſiſchen Volke dienſtbar
zu machen. Bisher müſſe der Ausländer dafür be=
zahlen
, um die franzöſiſche Naturaliſation zu erlangen,
man müſſe ihn hinfort im Gegenteil bezahlen laſſen,
wenn er ihr nach mehrjährigem Aufenthalt entgehen
wolle. Wie viele Piemonteſer Arbeiter 3. B. ver=
langten
naturaliſiert zu werden. Deren Kinder wür=
den
kräftige Soldaten werden. Das Geld jener Aus=
länder
, die ſich von der Naturaliſation loskaufen,
wäre für die beſſere Verpflegung der franzöſiſchen
Jugend zu verwenden. Mögen die fremden Regie=
rungen
ihre Augen offen halten, um ihre Landes=
kinder
vor ähnlichen Ausnahmegeſetzen zu bewahren,
denn die nachwuchsarme Republik möchte ſie ihnen
abſpenſtig machen.
Deutſches Reich.
- Zur Förderung einer einheitlichen Stati=
ſtik
der Arbeitsnachweiſe haben der preußiſche
Handelsminiſter und der Miniſter des Innern durch
gemeinſchaftlichen Erlaß ſämtliche beteiligten Regie=
rungspräſidenten
im Königreich Preußen auf die
Beſchlüſſe aufmerkſam gemacht, die vom Verbande
deutſcher Arbeitsnachweiſe in einer eigens dazu ein=
geſetzten
Kommiſſion gefaßt ſind. In der Verfügung
wird ausgeführt, daß die Durchführung dieſer Grund=
ſätze
im Intereſſe der Herbeiführung einer brauch=
baren
Statiſtik des Arbeitsmarktes für das Gebiet
des Reiches von größter Bedeutung ſei. Die Regie=
rungspräſidenten
ſollen daher die in Betracht kommen=
den
Arbeitsnachweiſe mit tunlichſter Beſchleunigung
auf die Bedeutung dieſer Beſtrebungen des Verbandes
hinweiſen und ſie auffordern, in ihrer Verwaltung
dieſe Grundſätze zur Burchführung zu bringen und
hiernach ihre monatlichen Ueberſichten aufzuſtellen.
Es iſt dies in Preußen der erſte Anſatz zu einer
größeren Einheitlichkeit in der monatlichen Statiſtik
der Arbeitsnachweiſe, während bisher ein einheitliches
Formular lediglich für die Jahresſtatiſtik beſtanden
hatte. In Bayern, Baden und Württemberg
iſt bereits ſeit mehreren Jahren auch die Monats=
ſtatiſtik
einheitlich geregelt; auch in dieſen Staaten
wird gegenwärtig an einer Neuregelung unter Be=
rückſichtigung
der obengenannten Grundſäße gearbeitet.

[ ][  ][ ]

Seite 10.

Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 30. März 1903.

Rummer 35.

In der heutigen Sitzung des gemeinſchaft=
lichen
Landtages der Herzogtümer Koburg
und Gotha wurde einſtimmig eine Reſolution an=
genommen
, welche beſagt, die herzogliche Staats=
regierung
möge ihren Bevollmächtigten zum Bundes=
rat
anweiſen, einer weiteren Erhöhung der
Reichsausgaben entgegenzutreten, auf jede Er=
ſparnis
in den bisherigen Ausgaben Bedacht zu
nehmen, endlich eine anderweitige Regelung der
finanziellen Beziehungen des Reiches zu den Einzel=
ſtaaten
fortgeſetzt anzuregen und zu betreiben.
Ausland.
- Offiziös verlautet, daß den Kongrega=
tionen
in Frünkreich, welche ſich mit dem Mittel=
ſchulunterricht
befaſſen, für die Schließung ihrer
Anſtalten eine Friſt bis zum 1. Juli gewährt werden
ſoll. Für die Kongregationen, welche ſich dem Volks=
ſchulunterricht
widmeten, wird dieſe Friſt je nach den
örtlichen Verhältniſſen zwiſchen ein und vier Monaten
währen.
Das eugliſche Oberhaus ſetzte am Freitag
die Veratung der von Roſebery eingebrachten Reſo=
lution
betreffend den neuen nationalen Ver=
teidigungsrat
fort. Lord Spencer erklärte, der
nationale Verteidigungsrat werde die miniſterielle
Verantwortlichkeit vermindern. Der Herzog von
Devonſhire nimmt die Reſolution im Namen der
Regierung an, bemängelt aber die Erklärungen Roſe=
berys
. Die Reſolution wurde ſchließlich angenommen.
Der Herzog von Devonſhire teilte mit, daß das
Haus ſich wahrſcheinlich vom 30. März bis 27. April
vertage.
- Im norwegiſchen Storthing erklärte der
Staatsrat für die Finanzen und Zölle, Sunde, auf
eine Anfrage, wann der Maximalzolltarif ein=
geführt
werden könnte, der hinſichtlich etwaiger be=
ſonderer
Abkommen mit Deutſchland und
Rußland Intereſſe hätte, daß eine ſolche Maximal=
tarifvorlage
bereits ausgearbeitet ſei und gegenwärtig
dem Departement des Innern vorliege. Er hoffe,
daß es möglich ſein werde, die Vorlage noch in der
jetzigen Seſſion des Storthing einzubringen.
Seitens der Regierung der Vereinigten
Staaten wird bekannt gegeben, da die Mitglieder
des Senats dem Gedanken der Reciprocität,
wie er in den dem Senate vorgelegten Verträgen
ausgedrückt iſt, feindlich gegenüberſtänden, ſei ſie ent=
ſchloſſen
, nicht auf der Annahme des Prinzips zu
beſtehen. Die abgelehnten Verträge, unter denen ſich
auch der Vertrag mit Frankreich befindet, werden
dem Senat im Dezember von neuem unterbreitet
werden. Präſident Rooſevelt wolle, ſo heißt es, ver=
hindern
, daß man daran gehe, über neue Verträge
zu verhandeln.
VW. Paris 26. März. Mit beſonderer Genug=
tuue
) werden die Vorkämpfer des Klerikalismus in
Frankreich von dem Umſtande Kenntnis genommen haben,
daß Herzog Philipp von Orlsans, der Noy=
Philipp VII., wie ihn die Republikaner nennen, ihre Sache
zu der ſeinen gemacht habe. Dieſem Solidaritätsgefühl
hat der Thronprätendent in einem Briefe an Herrn von
Lamarzelle, Senator von Morbihan, Ausdruck verliehen.
Das intereſſante Schreiben iſt aus Genua vom 22. März
1903 datiert und lautet; Mein lieber Senatorl Ich er=
fahre
ſoeben von Ihrem energiſchen Eingreifen in die
Kultusbudget=Debatte und beeile mich, Ihnen meine leb=
hafteſte
Genugtuung darüber auszuſprechen. Ich kenne
die bewundernswerte Hingebung, die Sie fortgeſetzt den
Uns teueren Ideen widmen, und Sie dürfen verſichert
ſein, daß der Lohn für Ihre Treue nicht ausbleiben
wird. Mehr als ie weiſen die Ereigniſſe darauf hin, daß
die Sache Gottes mit derjenigen des Königs unlösbar
verbunden ſei, und die Zeit iſt nicht mehr fern, wo die
Kirche Frankreichs erkennen wird, daß Heil und Segen
für ſie nur in der Monarchie liegt. Werden Sie, teurer
Senator, nicht müde, das immer und immer wieder zu

betonen, wie Sie es bisher mit Ihrer unvergleichlichen
Rednergabe getan haben. Ich bin glücklich, Ihnen meine
tiefſte Dankbarkeit dafür ausdrücken zu können und mich
zu nennen Ihren wohlaffektionierten Philipp.

Stadt und Land.
Darmſtadt, 30. März.
Ernannt wurden mit Wirkung vom 3. April l. J.
an; der zweite Direktor der Hauptſtaatskaſſe Heinrich
Schäfer zum vortragenden Rat in der Abteilung für
Finanzwirtſchaft und Eiſenbahnweſen des Miniſteriums
der Finanzen mit dem Amtstitel Oberfinangrat, der
Hauptſtaatskaſſier Regierungsrat Karl Krebs zum
Direktor der Staatsſchuldenkaſſe und daneben mit der
Verſehung eines Referats in der Abteilung für Finanz=
wirtſchaft
und Eiſenbahnweſen des Miniſteriums der
Finanzen beauftragt, der Kaſſier bei der Staatsſchulden=
kaſſe
Regierungsrat Adolf Schläger zum zweiten
Direktor der Hauptſtaatskaſſe, der Kontrollbeamte der
Lokalkaſſeſtellen des Bezirks Darmſtadt ! Regierungsrat
Franz Hiemens zum Kaſſier bei der Staatsſchulden=
kaſſe
und daneben mit der Verſehung von Geſchäften
eines Hilfsarbeiters in der Abteilung für Steuerweſen
des Miniſteriums der Finanzen beauftragt und der
Miniſterialſekretär bei dem Miniſterium der Finanzen
Wilhelm Ebert zum Hauptſtaatskaſſier.
Verliehen wurde dem Kontrollbeamten der Lokal=
kaſſeſtellen
des Bezirks Mainz, Rentamtmann Balthaſar
Rloos zu Mainz der Charakter als Regierungsrat.
- In den Ruheſtand verſetzt wurde der evange=
liſche
Pfarrer Emil Sellheim zu Villingen, Dekanat
Hungen, auf ſein Nachſuchen unter Anerkennung ſeiner
langjährigen treuen Dienſte mit Wirkung vom 1. Mai
l. J5. an. Der Geheime Regierungsrat Karl Planz
wurde mit Wirkung vom 3. April d. J. an von der Ver=
ſehung
der Stelle des Direktors der Staatsſchuldenkaſſe
auf ſein Nachſuchen enthoben und ihm aus Anlaß ſeines
Ausſcheidens aus dem Staatsdienſte das Ehrenkreus des
Verdienſtordens Philipps des Großmütigen verliehen.
Ordensverleihungen. Seine Majeſtät der Kaiſer
haben folgenden Perſonen die Erlaubnis zur Anlegung
ihnen verliehener heſſiſcher Orden erteilt: des Komtur=
kreuges
2. Klaſſe des Verdienſtordens Philipps des Groß=
mütigen
dem Oberbaurat a. D. Knoche zu Hannover,
bisher Mitglied der Eiſenbahndirektion Frankfurt a. M.
die Krone zum Nittenreug 2. Klaſſe desſelben Ordens
dem Eiſenbahnſtationsvorſteher erſter Klaſſe Krüger
zu Frankfurt a. M. (Hauptperſonenbahnhof).
9 Nachdem ſich Herr Beigeordneter Niedlinger ge=
legentlich
ſeines Ausſcheidens aus dem ſtädtiſchen Dienſt
in der am vergangenen Donnerstag abgehaltenen Sitzung
der Stadtverordnetenverſammlung von dieſer letzteren
verabſchiedet hatte, fand am Samstag vormittag auch
noch eine Abſchiedsfeier im Stadthaus vor den Mit=
gliedern
der Bürgermeiſterei und den Vertretern der
ſtädtiſchen Beamtenſchaft ſtatt. Herr Oberbürgermeiſter
Morneweg und namens der Beamten Herr Rechnungsrat
Kröll richteten bewegte Worte an den Scheidenden, der
tiefergriffen dankte.
Ueber die Tätigkeit des Herrn Beigeordneten
Riedlinger auf dem Gebiete der ſtädtiſchen Verwaltung
ſeien ſchließlich noch folgende Daten gebracht. Herr
Riedlinger wurde im Januar 1871 erſtmalig in den
früheren Gemeinderat gewählt. Er iſt jetzt das einzige
überlebende Mitglied des bis zur Einführung der Städte=
ordnung
im Jahre 1874 unter Bürgermeiſter Fuchs
funktionierenden Gemeinderats. Als im Sommer 1874
die erſten Wahlen auf Grund der neuen Städteordnung
ſtattfanden, gehörte auch Herr Riedlinger zu den ge=
wählten
Stadtverordneten, er ſah ſich aber durch be=
ſondere
Umſtände damals veranlaßt, die Wahl abzu=
lehnen
, nahm dagegen die bei der erſten Ergänzungs=
wahl
im Jahre 1877 wieder auf ihn gefallene Wahl zum
Stadtverordneten an. Seit Februar 1879 bekleidete er
ſodann auf Grund mehrmaliger Wahl durch die Stadt=
verordnetenverſammlung
die Stellung eines Beigeordneten
m Ehrenamt.
Vor der Strafkammer hatte ſich am Samstag
der Inſtallateur Joſeph Seidl wegen Vergehen gegen 82
des Reichsgeſetzes vom 9. April 1900 zu verantworten.
Der Angeklagte hatte, wie ſchon mitgeteilt, in einer Pri=
vatwohnung
eine elektriſche Leitung angelegt und
mit dem ſtädtiſchen Kabelnetz verbunden. Da er die
Konzeſſion hierzu nicht beſaß, unterließ er es, der Stadt
die nötige Meldung zu erſtatten. Seidl wurde wegen
Entwendung elektriſcher Kraft zu einer Geldſtrafe von
50 Mk. verurteilt.
Der Vorſtand des Mozartvereins hat anläßlich
ſeines 60jährigen Jubiläums ſeinen Mitgliedern eine
Feſtſchrift gewidmet, die eine Fortſetzung der zum

50jährigem Jubiläum erſchienenen Feſtſchrift bildet und:
das Desennium von 1893-1903 umfaßt. Dem ausführ=
lichen
Berichte über die 50jährige Jubiläumsfeier folgt,
ein ſolcher über die Vereinstätigkeit in den letzten
10 Jahren, während welcher bekanntlich auch der Erwerb
eines eigenen Hauſes ſtattfand, das am 17. September 1899
eingeweiht wurde. Die Koſten des Hauskaufs und der
ſämtlichen Bauarbeiten mit Einſchluß der Mobiliar=
ausſtattung
beliefen ſich auf 208403 M. 81 Pf. Das
Mitgliederverzeichnis am 1. April 1903 führt auf: 3 Ehren=
mitglieder
, 104 aktive Mitglieder (23 erſte, 30 zweite
Tenöre, 26 erſte und 25 zweite Bäſſe) und 411 inaktive
Mitglieder, im ganzen 519. Mit Recht heißt es am
Schluſſe der Feſtſchrift: Darf der Verein mit Be=
friedigung
und Stolz auf die Leiſtungen und Erfolge
der letzten 10 Jahre zurückblicken, darf es ihn mit Freude
erfüllen, daß die Wünſche und Hoffnungen, denen bei
der 50jährigen Jubelfeier in ſo beredter, herzlicher Weiſe
Ausdruck verliehen wurde, ſich ſo herrlich erfüllt haben,
dann darf er auch frohen Mutes in die Zukunft
ſchauen; - Ad multos annos!
Die Poſtdienſträume in Beſſungen werden am
1. April in das neu erbaute Haus Hermanns=
ſtraßesverlegt
werden.
Von Profeſſor Hermann Müllers Darm=
ſtädter
Skizzenbuch iſt ſoeben die Nr. 4 erſchienen.
Dieſelbe führt den Beſchauer in die untere Rheinſtraße
mit dem Rheintor, der Main=Neckarbahn und dem Exert
im Hintergrund. Die Staffage iſt für dieſe Gegend der
Stadt beſonders charakteriſtiſch und humorvoll gehalten.
Eine Zeichnung des kleinen Moritz, Die Ordensver=
leihung
an der Main=Neckarbahn; dürfte manchem
Freude machen, die Grasernte in der guten alten Zeit=
ſtellt
ein idylliſches Bild aus der Mitte des vorigen
Jahrhunderts in unſerer Stadt dar; mehrere Typen und
manches andere wird der aufmerkſame Beobachter an
dem flott gezeichneten Blatt herausfinden.
L. In der Generalverſammlung des Orts=
gewerbevereins
am Freitag in der Stadt Pfungſtadt
hatten ſich Herren und Damen in einer ungewohnten
Anzahl eingefunden. Die Urſache lag darin, daß
elektriſche Kochapparate nicht nur zu ſehen ſondern auch
auf ihre Leiſtungsfähigkeit zu erproben waren. Der
Vorſitzende Stadtv. Nockel begrüßte die Erſchienenen
und erſtattete den Jahresbericht, inhaltlich deſſen der
Verein 601 Mitglieder zählt, 6 Vorſtandsſitzungen ab=
hielt
und 8 Vorträge veranlaßte, die leider zumeiſt nicht
ſo beſucht waren, wie man hätte wünſchen ſollen. Red=
ner
dankte allen, die förderlich für den Verein tätig
waren. An der Geſellenprüfung nahmen 49 Prüflinge
und Meiſter, ſowie 12 Geſellen teil. Die Beziehungen
zur Handwerkskammer wurden als kollegialiſch geſchildert.
Auch das gewerbliche Schulweſen hat ſich ordnungs=
mäßig
fortentwickelt. Rechnungsrat Stumpf legte Rech=
nung
ab. Die Ausgaben betrugen 1630 Mark, das Ver=
mögen
des Vereins betrug am Ende des Rechnungsjahres
15 463,10 Mark. An dem Geſamtvermögen der Eckert=
ſtiftung
mit 10042 Mark iſt die Stadt mit 5530 M. be=
teiligt
. Dem Rechner wurde Dank und Entlaſtung zuteil.
Bei den nun erfolgenden Neuwahlen wurden die Vor=
ſitzenden
des Vorſtands und dieſer ſelbſt wiedergewählt.
Nachdem der Vorſitzende alsdann noch unter anerkennen=
den
Worten der förderlichen Tätigkeit der Preſſe für den
Verein gedacht, brachte Ingenieur Markwort auf dieſen
ſelbſt unter Worten des Dankes für ſeine treue Pflicht=
erfüllung
ein beifällig aufgenommenes Hoch aus, für
welche Ehrung Herr Nockel dankte. Den Schluß des
Abends bildete ſodann die Vorführung, Erklärung und
Erprobung der von dem Prometheus: in Frankfurt aus=
geſtellten
elektriſchen Kochapparate.
2 Am Mittwoch in der Karwoche gedenkt der
Eoangeliſche Kirchengeſangverein, der Johannes=
gemeinde
wie im vergangenen Jahre ſo auch dies=
mal
das neue große Paſſionsoratorium von
Felix Woyrſch für Soli, Chor, Orcheſter und Orgel
zur Aufführung zu bringen. Dieſes hervorragende Werk
wurde überhaupt erſt einmal in unſerer Stadt zu Gehör
gebracht. Der genannte Verein, der ſeit Wochen ſchon
unter der Leitung ſeines trefflichen Dirigenten, des Herrn
Muſikdirektors Senff, dieſe Aufführung vorbereitet,
erwirbt ſich daher mit der Wiederholung dieſes Werkes
Anſpruch auf lebhafteſten Dank aller hieſigen Muſikfreunde.
Ueber die hohe muſikaliſche Bedeutung dieſer neuen
Paſſion, die zum erſtenmale die Mittel der modernen
Harmonik und Inſtrumentation für ihre Zwecke ver=
wendet
, über die klangvollen dramatiſchen Chöre, über
die herrlichen, tiefinnigen Solis u. ſ. w. iſt ſeinerzeit von
berufener Seite genaueres mitgeteilt worden. Beſonders
dankenswert iſt es, daß für dieſe neue Aufführung der
Eintrittspreis, ſo niedrig geſtellt worden iſt lunter den
Emporen 30 Pf9., im Schiff der Kirche 50 Pfg., auf den
Emporen 1 M.). daß den allerweiteſten Kreiſen die

Zur Honorarfrage im Privatmuſikunterricht.
Der in Berlin erſcheinenden muſik=pädagogiſchen
Zeirſchrift Der Klavierlehreri herausgegeben von
Anna Morſch, ſeien folgende Mitteilungen über eine
Bewegung entnommen, die beſtimmt iſt, die wirtſchaft=
liche
Lage der Privatmuſiklehrerund= Lehre=
rinneſ
zu heben und zu ſichern.
Innerhalb des Geſamtlehrerſtandes nimmt der
Meiſitpädagoge nach mancher Richtung hin eine Sonder=
ſiellung
ein. Er iſt ſtaatlich am wenigſten bevormundet,
aber auch ſtaatlich am wenigſten geſchützt. Die über=
wiegende
Mehrzahl der Muſiklehrenden iſt daher auf
private Wirkſamkeit angewieſen und infolgedeſſen iſt ihre
Exiſtenz von Zufälligkeiten aller Art abhängig. Ihre
ſEinkünfte wechſeln innerhalb der einzelnen Monate und
Wochen beſtändig und manche vermögen ihren Verdienſt
nicht einmal von heute auf morgen zu beſtimmen.
Niemand denkt daran, daß das Verhältnis zwiſchen Unter=
richtgeber
und nehmer einem Vertrag gleicht, deſſen
Obiekt die Zeit des Lehrers bildet, deren Vergütung der=
ſelbe
daher unter allen Umſtänden verlangen kann. Sind
doch die verabredeten Stunden für der Schüler reſerviert
und daher in der Regel weder bei vorübergehender
Unterbrechung noch bei unvermuteter Beendigung des
Unterrichts ſogleich anderweitig verwertbar. Anabweisbar
tritt daher an die offiziellen Vertreter des Standes die
Pflicht heran, eine Baſis für geſündere und würdigere
Verhältniſſe zu ſchaffen.
Der Stein wurde auch bereits ins Rollen gebracht,
und zwar durch die Muſikſektion des All=
gemeinen
Deutſchen Lehrerinnenvereins,
den Bund von Muſiklehrerinnen, welcher im Jahre
1895 gegründet. aus kleinſten Anfängen hervorging, jetzt
aber ſchon in 23 deutſchen Städten durch feſt organiſierte
Ortsgruppen Wurzel gefaßt hat und zur Zeit gegen
900 Mitglieder gählt. In der Generalverſammlung der
Muſikſektion Pfingſten 1901 zu Bonn wurde als Ziel
die Regulierung der Honorarverhältniſſe im muſikaliſchen
Privatunterricht aufgeſtellt. Es wurden gewiſſe Grund=
prinzipien
feſtgeſetzt, die im geſchäftlichen Verkehr mit

dem Publikum als Norm zu gelten haben. Dieſe be=
treffen
im weſentlichen folgende Punkte:
1. Das Honorar für den Privatunterricht iſt nur
ausnahmsweiſe nach Einzelſtunden zu berechnen, in der
Regel aber als Monats= oder Quartalsfirum zu be=
ſtimmen
. 11. Abzüge dürfen nur gemacht werden, wenn
der Unterricht durch den Lehrer verſäumt wird, während
alle ohne triftigen Grund vom Schüler abgeſagte
Stunden honorarpflichtig ſind. Ausgefallene Stunden
nachzuholen iſt Sache mündlicher Uebereinkunft. III. Bei
gänzlicher Aufgabe oder längerer Unterbrechung des
Unterrichts iſt eine Kündigungsfriſt einzuhalten.
Dieſe Leitſätze fußen auf den für den Privatunterricht
in Betracht kommenden Paragraphen 611-620 des
Bürgerlichen Geſetzbuches.
Jeder Vorurteilsloſe wird die Billigkeit dieſer
Anſprüche anerkennen, deren Fixierung nichts weiter
bedeutet als Schranken, die gezogen werden müſſen, um
die Unterrichtenden zu ſchützen vor den vielen un=
gebührlichen
Ausfällen, denen ſie bisher preisgegeben
waren."
Der zuſammenfaſſende Bericht über die bisher
erzielten Reſultate von Olga Stieglitz berichtet
weiter, daß in Berlin der Tonkünſtleroerein mit 600
Mitgliedern die von der Kommiſſion abgefaßten Be=
dingungen
angenommen hat. Wie zu erwarten war,
fanden dieſe Reformvorſchläge die lebhafteſte Zuſtimmung
der Kollegen und Kolleginnen und ſind bis jetzt in Kaſſel,
Stuttgart, Berlin, Bremen, Breslau. Frankfurt a. M.
Siegen, Eſſen a. d. R. Eiſenach und Wien in Verſamm=
lungen
unter zahlreicher Beteiligung der erſten Lehrer
und Lehrerinnen die neuen Geſchäftsprinzipien ange=
nommen
und unter Zuſtimmungdes Publikums
zur Ausführunggebracht worden.
Es beſteht nun auch bei den Lehrkräften in hieſiger
Stadt die Abſicht, ähnliche Honorarbeſtimmungen einzu=
führen
. Die Beteiligten dürfen dabei wohl auf ein freund=
liches
Entgegenkommen ſeitens des muſiktreibenden
Publikums rechnen, zumal nur durch einen regel=
mäßigen
Unterricht ein günſtiger Lehrerfolg erzielt
St.
werden kann.

Kleines Feuilleton.
Der Kaiſer im Verliner Tiergarten.
Die Ausholzung und Durchlüftung des Tiergartens, die
vorzugsweiſe auf Veranlaſſung des Kaiſers durchgeführt
worden iſt, hatte urſprünglich viele abſprechende Urteile
und lebhafte Gegnerſchaft hervorgerufen. Je mehr zutage
tritt, wie nützlich dieſer, allerdings umfaſſende Eingriff
für die Entwicklung des Baumwuchſes und vor allem
von friſcheren grünen, das Auge erquickenden Raſenflächen
geworden iſt, um ſo mehr finden die Neuerungen Aner=
kennung
und Beifall. An einigen ſolchen neu aufge=
ſchloſſenen
Stellen entlang der Tiergartenſtraße ſind die
Raſenflächen mit weiß, gelb und blau blühenden Krokus
und Seyllas beſetzt, die gerade jetzt einen wunderbaren
Blumenteppich darſtellen und zahlreiche Stadtbewohner
zur Beſichtigung anlocken. Auch auf der Siegesallee ſind
ausgedehnte Blumenbeete angelegt, die ſchon bald ihre
Blüten entfalten werden. Der Kaiſer nimmt an dieſen
Naturfreuden mehr als ie Anteil. Des Morgens pflegt
er ſchon in aller Frühe einen längern Spaziergang durch
den Tiergarten zu machen, den er meiſt mit einem
Beſuch beim Reichskanzler zu beendigen pflegt. Gleich
nach der Frühſtückstafel ſetzt er ſich zu Pferde und pflegt
dann meiſt ausgedehnte Ritte durch den Tiergarten und
den Grunewald zu unternehmen, die ihn etwa eine bis
anderthalb Stunden in Anſpruch nehmen. Zahlreiche
Berliner und Fremde nehmen gern die Gelegenheit wahr,
den Kaiſer bei dieſen Ritten zu begrüßen, zumal die
Aufſtellung zahlreicher Schutzmannspoſten den Kundigen
ſchnell verrät, welche Wege der Kaiſer wählen und zu
welcher Zeit er ungefähr eintreffen wird. Die kaiſerliche
Kavalkade macht einen glänzenden Eindruck. Der Kaiſer
pflegt regelmäßig vom Oberſtallmeiſter Grafen Wedel,
vom General la suite v. Loewenfeld mit einem
Flügeladjutanten beglcitet zu ſein, während meiſt ein
Leibgendarm, ein oder mehrere Lakaien und, als
Schließender ein Stallmeiſter folgen. Dieſer Tage ſah
man auch den zur Zeit in Berlin weilenden jugendlichen
Prinzen Adalbert mit ſeinem militäriſchen Begleiter an
der Seite des Kaiſers reiten. Der Kaiſer pflegt außer=

[ ][  ][ ]

Rummer 25.

Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 30. März 1903.

Seite 11.

Möglichkeit geboten wird, das treffliche Woyrſch'ſche Werk
kennen zu lernen.
VV. Veranlaßt durch den Verein für Verbreitung
von Volksbildung wird in deſſen letztem Wintervortrag
am Dienstag, 31. März (Kaiſerſaal, Herr Dr. med.
Heil das Thema behandeln; Ueber Kurpfuſche=
reil
Der Erfolg eines Nardenkötter und Genoſſen hat
aufs neue erwieſen, wie leicht Irreführungen, Täuſchungen
und Verbrechen in erſchreckend gahlreichen Fällen in
unſerer Gegenwart ausführbar ſind, wie nötig aber auch
Aufklärungen erſcheinen in einer Frage, mit der Wohl
und Wehe von Familie und Volkstum ſo enge in Ver=
bindung
ſtehen. Dieſer Aufklärung will obengenannter
Vortrag dienen, und ſei er darum zu recht zahlreichem
Beſuch hiermit empfohlen. Der Vortrag iſt unentgeltlich.
- Am 26. März fand die diesjährige Vorſtellung
und Schlußprüfung der hieſigen Freiwilligen Sanitäts=
Kolonne vom Noten Kreuz ſtatt. Zu derſelben waren
erſchienen als Vertreter des Vorſitzenden vom Heſſiſchen
Landes=Verein, Herr Oberſt v. Grolman nebſt den
Vorſtandsmitgliedern, Herren Fabrikant Hickler, und
Major Maaß. Herr General=Oberarzt Dr. v. Kühlewein
nahm die Prüfung der Kolonne ab, welche in einem
achtwöchigen Kurſe von Stabsarzt Dr. med. Rampoldt,
und in deſſen Vertretung von Herrn Aſſiſtengarst Dr.
Winkelmann unterrichtet wurde. Die Prüfung erſtreckte
ſich auf die verſchiedenſten Arten erſter Hilfeleiſtungen
bei Verunglückten und Verwundeten, welche durch Zettel
markiert waren, ferner auf Trageübungen über Hinder=
niſſe
ꝛc. Der Napport über den diesjährigen Winter=
kurs
weiſt eine Geſamtſtärke der Kolonne von 108 Mann
nach, wovon 89 Mann der Darmſtädter und 19 Mann
der Roßdorfer Abteilung angehören. Nach beendigter
Prüfung gab Herr Oberſt v. Grolman ſeiner Freude
über das vorgügliche Reſultat der Prüfung Ausdruck und
dankte im Namen des Heſſiſchen Landesvereins den
leitenden Aergten, Führern und Mannſchaften für ihre
bewieſene Hingebung zur Sache. - Die Kolonne ver=
ſammelte
ſich darauf zu einem Glaſe Bier in der Stadt
Pfungſtadt;, wo nach einem durch Herrn Oberſt
v. Grolman ausgebrachten Hoch auf Kaiſer und Groß=
herzog
Herr General=Oberarzt Dr. v. Kühlewein der
Kolonne ſeine volle Anerkennung über das bei der
Prüfung Beobachtete ausſprach. Herr Kolonnenführer
Seibert dankte für die freundlichen Worte und toaſtete
auf den Heſſiſchen Landesverein vom Roten Kreuz. Herr
Abteilungsführer Vogel dankte den Herren Garniſons=
ärzten
für deren erſprießliches Mitwirken mit einem
Hoch, in das die Verſammlung begeiſtert einſtimmte.
Herr Wamboldt gedachte der aufopfernden Hingabe des
Kolonnenführers Seibert, der unermüdlich in der Sache
des Roten Kreuges fortarbeitet. Bei fröhlichem, kamerad=
ſchaftlichem
Beiſammenſein floſſen die Stunden ſchnell
dahin.
0.WM. Diediesjährige Generalverſammlung
der Sektion Darmſtadt des Odenwald=Klubs findet
Mittwoch, den 1. April, abends 8 Uhr im oberen Saale
der Stadt Pfungſtadt= ſtatt, worauf die Mitglieder
hierdurch beſonders aufmerkſam gemacht werden.
E. Sx. Für den evangeliſch=ſozialen Kongreſe, der
in der Pfingſtwoche in Darmſtadt tagen wird, hat Herr
Geh. Kabinettsrat Römheld den Vorſitz des hieſigen
Ortsausſchuſſes übernommen.
1 Ungewöhnlich hohe Temperaturverhältniſſe herrſch=
ten
in der verfloſſenen Woche. Es waren morgens 7 Uhr
in Celſiusgraden zu verzeichnen am 22. 72' am 23.:
4 69, am 24.. F 104 am 25. 4 48° am 26. 4890
am 27. L. 13.40 am 28. 4 710. die Maxima an den
betreffenden Tagen ſvom 22.. 27.) die ungewöhnlich hoch
waren, betrugen J1835 5200 F 13, * 193 F 195,
4. 22¾o
Im Orphenm findet am Montag große Gala=
Abſchieds=Benefig=Vorſtellung für Mlle. Marquerite ſtatt,
für, welche, wir derſelben ein ausverkauftes Haus
wünſchen.
Wir verweiſen hiermit auf die im heutigen
Anzeigenteil befindliche Bekanntmachung. betreffend die
An= und Abfuhr von Frachtſtückgütern der Eiſen=
bahnen
.
49 Die Wochenmärkte der letzten Woche waren durch
gute Witterung begünſtigt und wieſen auch guten Ver=
kehr
auf. Es fehlt immer noch nicht an Wintergemüſen,
an vorjährigen Kartoffeln und Obſt. Daneben zeigen
ſich aber auch ſchon mannigfache Produkte des neuen
Jahres. Die Durchſchnittspreiſe der wichtigſten Markt=
viktualien
in der vergangenen Woche waren: Butter
½ Kg. 1-1,10 M., in Partien 95 Pf. bis 1 M. Eier
5-7 Pf., Handkäſe 4-10 Pf., Schmierkäſe ½ Ltr.
16-18 Pf., Aepfel¼ K9. 12-15 Pf., Apfelfinen 4-10 Pf.,
alte Kartoffeln je nach Sorten p. Kumpf (0 Liter)
50-60 Pf., p. Malter 100 K9.) 5-7 M., neue Kartoffeln

89. 12-14 Pf., Radieschen p. Bündel 4 Pf., Topf
Schnittlauch 18-20 Pf., Meerrettig 10-15 Pf., Sellerie
8-12 Pf., Kopfſalat 12-15 Pf., Lattigſalat das Körbchen
20 Pf., Feldſalat ½ Kg. 120-130 M. Endivienſalat
N9. 35- 40 Pf. Wirſing 10-12 Pf., Weißkraut
25- 35 Pf., einheimiſches Notkraut 12-15 Pf., Hollän=
diſches
30-35 Pf., Schwarzwurz ½ Kg. 25 Pf., Blumen=
kohl
25-30 Pf Spinat ¼ K9. 30-35 Pf., Roſenkohl
½. Rg. 25 Pf. Zwiebeln ½ Kg. 5-6 Pf. Enten
3-4 M., Hahnen 150-250 M., Suppenhühner 150-2 M.,
Tauben 60-70 Pf., Zuchttauben das Paar 150 -6 M.
und mehr. Lapins 90 Pf. bis 120 M., Zicklein 2-3 M.
- Erbach i. O., 28. März. Morgen findet die feier=
liche
Einweihung der neuen Lehrwerkſtätte
und Maſchinenanlagen der Großherzog=
lichen
Fachſchule für Elfenbeinſchniherei und ver=
wandte
Gewerbe ſtatt. Die Feſt=Ordnung lautet folgen=
dermaßen
; 4. Im Anſtaltsgebäude vormittags 11 Uhr:
Empfang der geladenen Gäſte. Eröffnung und Beſichti=
gung
der Ausſtellung von Schülerarbeiten, ſowie der
neuen Lehrwerkſtätten und der im Betrieb befindlichen
Maſchinen. B. Im Gaſthaus Zum Schützenhof nach=
mittags
5 Uhr: 1) Begrüßung der geladenen Gäſte durch
den Vorſihenden des Aufrichtsrats, Herrn Bürgermeiſter
Stegmüller. 2) Vortrag des Dirigenten der Anſtalt,
Herrn Großh. Hauptlehrer Klein: Die Fachſchule, ihre
Entwicklung, ihre Einrichtungen und Beſtrebungen.
3) Verteilung der Abgangszeugniſſe. Auszeichnung einiger
beſonders ſtrebſam geweſenen Schüler. 4) Prolog. Ge=
ſprochen
von einem Schüler der Anſtalt. 5) Eröffnungs=
marſch
von Fauſt. 6) Luſtſpiel=Quvertüre von Keler=
Béla. 7) Die alte und die neue Zeit. Feſtſpiel mit leben=
den
Bildern: Die Entwicklung des Handwerks aus der
Zeit der Leibeigenſchaft bis zur Gegenwart: Anſchließend
Huldigung der Anſtalt für den Landesfürſten ꝛc. Ver=
faſſer
des Feſtſpiels iſt Fachlehrer Fritz Schultz.
Mainz. 28. März. Der Großherzogliche
Schloßgarten wird neu umgeſtaltet und prächtig
hergerichtet werden. Verſchiedene Bäume werden eben
gefällt und mehrere Waſſerhydranten eingerichtet. Reiche
Blumenbeete werden dem Garten ein buntes Gepräge
verleihen und auch der großen Bleiche ſelbſtverſtändlich
zur Zierde gereichen. Der Großherzog gedenkt, im
Sommer öfters Aufenthalt im Schloſſe zu nehmen,
ebenſo ſoll der Kaiſer von Wiesbaden aus öfters hierher
kommen und im Schloſſe als Gaſt des Großherzogs
weilen. (M. Tgbl.)
C Wölfersheim i. d. Wetterau, 27. März. Auf
hieſiger Station auf der Strecke Hungen=Friedberg wurde
heute mittag der Bremſer Peter Honig wohn=
haft
in Hungen überfahren und ſofortgetötet.
Honig fiel unter den Zug; der Körper wurde mitten
durchſchnitten in zwei Teile. Honig iſt 38 Jahre alt und
gebürtig aus Rüdingshauſen, Kreis Gießen. Er hinter=
läßt
eine junge Witwe mit 4 unmündigen Kindern.

Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 28. März. Die, National=
zeitung
erfährt, die behandelnden Aerzte der Kaiſerin
nehmen an, die Verletzung werde in etwa 10 Tagen
geheilt ſein und keinerlei Funktionsſtörungen zurücklaſſen.
Das Befinden der Kaiſerin war am Abend den Umſtänden
nach durchaus befriedigend. Der Bruch des Vorderarm=
knochens
befinde ſich direkt oberhalb des Handgelenkes.
Die Fractur ſei eine einfache, ohne jede Komplikation.
Die Kaiſerin ſuchte ſich, als ſie aus dem Sattel glitt,
mit dem linken Arm auf den Boden aufzuſtüten, wobei
der Arm einknickte und der leichte Bruch des Vorder=
armes
eintrat. Dem Lokalanzeigerl zufolge erhielt die
Kaiſerin an der Unfallsſtelle vom Gefolge unter Anord=
nung
des Kaiſers einen Notverband und wurde ſodann
in einem vom Jagdſchloß Grunewald, herbeigeholten
Wagen dorthin verbracht, wo Oberſtabsarzt Ilberg und
die Generalärzte von Leuthold und Zunker erſchienen.
Nach Anlegung des ärztlichen Verbandes ritt der Kaiſer
nach Berlin, während die Kaiſerin zu Wagen folgte und
am Spätnachmittag im Schloſſe eintraf. Zahlreiche
Fürſtlichkeiten erſchienen im Schloſſe, um Erkundigungen
einzugiehen. Die Morgenblätter verzeichnen die Meldung,
daß das Pferd der Kaiſerin über eine Wurgel ſtolperte,
andere, daß es vor einem über den Weg ſpringenden
Reh ſcheute. Der Krankheitsbericht von heute lautet:
Das Beſinden der Kaiſerin iſt nach der größtenteils
ruhig verlaufenen Nacht zufriedenſtellend. Die Bruchſtelle
iſt im Verbande und iſt ſchmerzlos. Gezeichnet: Zunker.-
Wilde Automobilfahrer rufen in letzter Zeit
immer lebhaftere Klagen des Publikums hervor, das
durch ſie noch weit mehr gefährdet wird, als es je durch
die wilden Radler geſchehen. Wer am legten Sonntag
Charlottenburg durchwanderte, der ſah, daß ſich auf der

lebhaftes Tempo einzuſchlagen. Er ſitzt ſtramm und
gerade zu Pferde und man ſieht ihm leicht die Freude
an, die der ſchneidige Nitt auf einem ſchönen und aus=
gezeichneten
Pferde bei ihm hervorruft. Freilich iſt der
Vorzug, den die Verliner haben, auf dieſen Nitten den
Kaiſer zu begrüßen, immerhin nur ein verhältnismäßig
kurger. Sobald der Frühling weiter fortgeſchritten iſt,
pflegt das Kaiſerpaar Verlin zu verlaſſen und ſeinen
Wohnſitz in den ſchön gelegenen und dem Straßen=
trubel
, entrückten Neuen Palais bei Potsdam zu

nehmen.
Heiteres
dakteur Reinhold

aus dem Progeß Rothe. Re=
Gerling, Vorſitzender des Vereins

deutſcher Naturheilkundiger, der als Zeuge vernommen
wurde, erzählte folgendes: Bei einer Sihung in ſeiner
Wohnung war Frau Rothe einmal hinausgegangen und
man hatte beobachtet, daß ſie dort von einem Lebens=
baum
einen Zweig abgeriſſen hatte, den ſie nachher
apportierte. Der Zweig paßte genau in die Rißſtelle.
Beim Weggehen habe ſie auf dem Flur Geranienzweige
abgeriſſen, die ſie nachher als aus einer andern Welt
kommend apportierte. Mein kleiner Sohn hatte beobachtet,
wie die Rothe beim erſten Beſuch aus dem Album eine
Photographie herausgenommen hatte. Dieſe prodigierte
ſich nach etwa 14 Tagen bei einer Sitzung als Apport.
Wir ſahen in der zweiten Sihung deutlich, daß ſie die
Blumen nicht aus der Luft empfing. Sie hatte eine
eigenartige Art, die Aufmerkſamkeit abzulenken; ſie
ſtreckte die eine Hand weit hinaus. Wenn nun alles
geſpannt auf die Hand ſah dann warf ſie mit der
andern Hand, und zwar mit einer unübertrefflichen
Geſchicklichkeit die Blumen hinter ihrem Rücken in die
Höhe und fing ſie mit der ausgeſtreckten Hand auf. An
einer Entlarvung konnte mir nichts liegen. Das iſt auch
bei den Verliner Spiritiſten unmöglich, denn dieſe
glauben alles, und wer ihnen ſagt, daß ein Medium ein
Schwindler ſei, den bezeichnen ſie ſelbſt als Schwindler. In
einer andern Sihung verſuchte eine mir bekannte Dame,
an die Rothe heranzukommen. Sie beobachtete, wie die
Blumen auf Stühlen bereit gelegt waren. Sie ſprang
deshalb auf und rief: Jetzt ſehe ich, wie Sie die

Blumen zurecht legen; ſie betrügen! Da ſtürzte Jentſch
mit ganz rotem Kopf auf ſie los und der kleine ſchmäch=
tige
, bucklige Kerl hätte ſie erwürgt, wenn ich nicht
zwiſchengetreten wäre. Die Nothe bekam einen hyſteriſchen
Weinkrampf und lehnte es ab, die Sitzung fortzuſetzen.
Einmal brachte ſie als Apport die Glieder einer Kette,
die aus den äopptiſchen Königsgräbern ſtammen ſollte.
Ein Herr hatte aber genau dieſelbe Kette in einem Lager
in der Leipziger Straße gekauft. (Heiterkeit.) Die Damen,
die ſich neben ſie ſetzten, mußten immer recht wohlbeleibt
ſein, damit ſie ihr eine gute Deckung böten. (Heiterkeit.)
Als ich einmal meine fünfzehnjährige Tochter daneben
ſetzen wollte, ſagte Jentſch: Nein, das geht nicht, denn
der wird zu viel Kraſt genommen! Dafür ließ er
meine Schwiegermutter ſich dorthin ſetzen, die ſehr um=
fangreich
und auch kurzſichtig und gutmütig iſt. ( Heiter=
keit
) Jentſch hatte alſo ſchnell erkannt, daß ſie eine vor=
zügliche
Deckung abgebe.
Ein merkwürdiger Prozeß beſchäftigt in
Amſterdam die Gerichte. Auf ärztliches Anraten wurde
im vorigen Jahre ein auf den Namen Franz Gerhard
getauftes, etwas zu früh auf die Welt gekommenes Kind
der in Amſterdam beſtehenden Kinderbrutanſtalt an=
vertraut
. Nach einiger Zeit wurden die Eltern des
Kindes von der Leitung der Anſtalt benachrichtigt, daß
der Säugling nunmehr ſo kräftig entwickelt ſei, daß er
wieder in häusliche Pflege übernommen werden könne.
Wie überraſcht war jedoch die Mutter, als man ihr an=
ſtatt
ihres Buben ein kräftiges Mädchen reichte! Sie
weigerte ſich, dieſes zu übernehmen, und verwies auf
den fatalen Irrtum. Wärterin und Amme dagegen be=
haupteten
, die Eltern des Pfleglings müßten ſich geirrt
haben. 6) Das Rätſel blieb ungelöſt und der Vater von
Franz Gerhard klagte auf Schadenerſatz von 2500 Gulden
für den verlorenen Sohn. Mau glaubt, daß die Ver=
wechslung
durch Vertauſchen der den Pfleglingen ange=
hefteten
Nummern herbeigeführt worden iſt.
1 Stimmt. Die Frau des Oberlehrers kommt
mir etwas beſchränkt vor, wie iſt er eigentlich zu der
gekommen?u - In Geſellſchaften pflegte er ihren Geſang
auf dem Klavier zu begleiten.; - So, dann hat er alſo
die Gans beim Flügel erwiſcht.: Megg. Bl.)

Berliner Straße ein Wettrennen der Automobilfahrer
entwickelte. Vom Knie bis zur Höhe von Weſtend
flogen die Fahrzeuge über den Asphalt und das Pflaſter
dahin, daß Staubwolken hinter ihnen herwirbelten. Wer
den Fahrdamm überſchreiten wollte, mußte entweder
lange auf eine Lücke im Zug der daherrollenden Wagen:
und Fahrräder warten oder weite Sprünge machen. Der
Unfall der Frau Schulzen= von Aſten beweiſt, daß das
Schnellfahren der Automobiliſten in den Straßen der
Stadt eingeſchränkt werden muh. Schon auf der
großen Chauſſee zwiſchen Berlin und Potsdam, etwa bei
Wannſee und beſonders im Grunewald, bilden die
Automobile Sonntags das Entſetzen der Fußgänger,
nicht blos weil ſie ſchrecklichen Staub aufwirbeln, ſondern
mehr noch durch ihr raſend ſchnelles Fahren. Nachdem;
jetzt ein Autler wie gemeldet, gegen die Kutſche des
Prinzen Adalbert geraſt iſt, weil er ſich um das Halte=
zeichen
eines Schutzmannes nicht kümmerte, wird viel=
leicht
in Berlin zu ſchärferen Maßregeln gegriffen wer=
den
. Hoffentlich wird auch in der Umgebung für die
Sicherheit der Ausflügler geſorgt, denen auf den
Chauſſeen ſchon rückſichtsloſe, ungebildete Radler jeden
Spaziergang verleiden. Ruheliebende Leute gehen jetzt
nur noch in den Wald oder auf Sandwegen.
Frankfurt, 28. März. In der vergangenen Nacht
wurde, in der hieſigen Filiale der Wiesbadener
Maſchinenfabrik, vormals Philippi & Kalkbrenner, Kaiſer=
ſtraße
37, ein dreiſter Einbruch verübt. Vier Leute
drangen in das Geſchäftslokal, nahmen den Kaſſen=
ſchrank
weg, den ſie auf einen Wagen luden 6 und
über die Kaiſerſtraße und Wilhelmsbrücke in den Wald
fuhren. Dort meißelten ſie die Rückwand heraus und
ſtahlen circa 300 Mk. in barem Geld. Der Kaſenſchrank;
wurde heute morgen im Walde vorgefunden.
Hamburg, 27. März. Primus'=Prozeß. Heute
wurden die Sachverſtändigen vemommen. Navigations-
direktor
Niebur=Hamburg führt aus, Kapitän Peters
habe gegen die kaiſerliche Verordnung verſtoßen, weil er
im nördlichen Fahrwaſſer gefahren ſei. Den Angeklagten
treffe keine Schuld an dem Unglück. Der Steuermann
Wahlen habe nur die Befehle des Schiffsführers aus=
geführt
. Der Angeklagte Kapitän Sachs habe alles getan,
was ein beſonnener Schiffsführer tun mußte. Auf Vor=
halten
des Vorſitzenden gibt der Sachverſtändige zu, es
wäre vorſichtiger geweſen, wenn Sachs, als er ſah, daß
zwei Schiffe ihm entgegenkamen, die Fahrgeſchwindigkeit
ſofort ermäßigt hätte. Sachverſtändiger Kapitän Meyer,
von der deutſchen Seewarte bemerkt, er müſſe ſich eines
beſtimmten Urteils über die Urſachen des Zuſammen=
ſtoßes
enthalten, jedenfalls hätte der Primus= ſich im
nördlichen Fahrwaſſer aufhalten und die Hanſal nicht
im Bogen mit voller Dampfkraft ins nördliche Fahr=
waſſer
fahren dürfen. Sachverſtändiger Lootſe Jorian
bezeichnet das Verhalten des Angeklagten als korrekt.
Sachverſtändiger Navigationsſchuldirektor Prahm=Altona
meint, wenn die Hanſau ihren Kurs beibehalten und
mit halber Dampfkraft gefahren wäre, was die Hanſa= tun müſſen, wenn ſie die Dampfpfeife des
Primus' gehört hätte, dann wäre der Zuſammenſtoß
vermieden worden. Die Verhandlung wurde ſodann auf
morgen vertagt.
Athen, 27. März. Der König richtete ein
Telegramm an den König von Dänemark, in dem er
ihm mitteilt, daß er zu ſeinem Bedauern an den an=
läßlich
des 85. Geburtstages des Königs in Kopenhagen
ſtattfindenden Feſtlichkeiten nicht teilnehmen könne.
Aſſuan, 2. März. Der deutſche Kronprinz
iſt geſtern hier eingetroffen. Er beſuchte heute den Nil=
damim
bei Aſſuan und den Tempel von Philae. Sein
Geſundheitszuſtand iſt vorzüglich.

Erfte Kammer der Stände.
1. Darmſtadt 28. März. Das Haus erledigte
in raſcher Folge den Hauptvoranſchlag, indem es
den Abſtrichen, welche die Zweite Kammer wiederholt
beſchloſſen hat, zuſtimmte. Es ſind dies die 4000 Mark
wegen Pflaſterarbeiten im Hofſtall, 32000 Mark für
einen Verbindungsgang im alten Schloß dahier und
14700 Mark für die Forſtwartwohnung der Forſtwartei
Offenbach. Dem Erſuchen, im Bundesrat dahin zu
wirken, daß die Reichstagsmitglieder Diäten
erhalten, wurde nicht beigepflichtet. Das Finanz=
geſetz
und die Vorlage, welche im Fall der Gegen=
ſeitigkeit
anderen Staaten auch bei den Gebühren der=
Gerichtsvollzieher, Zeugen und Sachverſtändigen Gebühren=
freiheit
zugeſteht, geben zu keiner Veanſtandung Anlaß.
In Betreff der Vorlage betr. das Ausführungs=
geſetz
zum Reichsgeſetz wegen der Fleiſch=
und Schlachtviehbeſchau bedauerte Erbprinz
zu Leiningen die verſpätete Vorlage. Verichterſtatter Ge=
heimerat
Knorr empfahl den Artikel 1 zur Annahme.
In demſelben iſt die Nachbeſchau vorgeſchrieben und zwar
auch für Fleiſch, welches Private auf vorherige Beſtellung
von außen beziehen, eingeführtes Fleiſch, lediglich zum
Gebrauch in der Familie, ſcheidet jedoch aus. Geheimer
Juſtigrat Schmidt (Gießen) hegt Bedenken, daß die
Heranziehung des beſtellten Fleiſches zur Nachbeſchauver=
pflichtung
zu Unzuträglichkeiten führen könne. Miniſterial=
rat
Weber hob hervor, daß der Artikel 1 verhindern
wolle, daß ein Metzger vor dem Stadttore ſich niederlaſſe,
um gewerbsmäßig minderwertiges Fleiſch in die Stadt
zu liefern und das reelle Geſchäft daſelbſt zu ſchädigen.
Die Nachbeſchaugebühr, wirke, hier, ausgleichend.
Miniſterialrat Braun vertrat die Meinung, daß eine
Nachbeſchau nicht notwendig ſei, wenn ein Privater von
einem auswärtigen Metzger Fleiſch beziehe und wenn
ſich jemand von zu Hauſe einen Braten kommen laſſe.
Geh. Kommerzienrat Michel ſpricht für die Faſſung des
Artikels 1, weil dieſer verhindere, daß die Städte durch
minderwertiges Fleiſch beglückt werden. Graf Stolberg=
Roßla teilt die erhobenen Bedenken, im Intereſſe
der ländlichen Produktion und aus Furcht vor Ein=
griffen
in Familienverhältniſſe. Der Artikel 1 fand
ſchließlich Annahme, ebenſo Artikel 2-6. Zu dieſem
war ein Zuſaß beſchloſſen worden, daß der Kreisaus=
ſchuß
bei gewiſſen Gemeinden entſcheiden ſolle, ob ein
Bedürfnis vorliege, Einrichtungen zu ſchaffen, um
bedingt taugliches Fleiſch tauglich zu machen und zu
verwerten. Dieſer Zuſatz wurde fallen gelaſſen, weil es
genügt, daß die Kreisämter angewieſen werden, in dieſer
Frage lediglich den örtlichen Bedürfniſſen Rechnung zu
tragen. Der die Gebührenfrage regelnde, insbeſondere
eine Sondergebühr für die Freibank vorſchreibende Ar=
tikel
7 fand Billigung, ebenſo das ganze Geſetz, welches
14 Tage nach Vekanntgabe im Regierungsblatt in
Kraft treten ſoll. Dem Erſuchen an die Regierung, eine
Landesſchlachtviehverſicherung einzuführen,
wurde beigepflichtet. Miniſterialrat Braun erklärt, daß
eine Vorlage fertig vorliege, dieſelbe werde vorgelegt,
ſobald, was anzunehmen ſei, ſicher feſtſtehe, daß eine
reichsgeſehzliche Regelung dieſer Sache nicht eintrete.
Hiermit war der vorhandene Stoff aufgearbeitet.

[ ][  ]

Sette 12.

Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 30. März 1903.

Rummer 25.

Porlamentarſches.
Der Bericht des 3. Ausſchuſſes der Zweiten Kammer
uͤber die Wahl zweier Abgeordneten der
Haupt= und Reſidensſtadk Darmſtadt liegt
nunmehr im Druck vor. Gegen die Gülfigkeit der Wahl=
männerwahl
ſind folgende proteſtierende Vorſtellungen
eingelaͤufen:. 1) des Gebaſtian Mühlfeld zu Darmſtädt.
2) des Wilhelm Dreßel und Wilhelm Pfersdorff zu Darmi=
ſtadt
, nebſt ergänzender Vorſtellung des Erſteren. Der
erſtgenannte Wahlproteſt wird im weſentlichen motiviert
mit der angeblichen Abſtimmung verſchiedener, nach den
geſetzlichen Beſtimmungen nichk wahlfähiger Perſonen,
wödurch ein unberechkigter, und auch ziffermäßig zur
Alterierung des Wahlergebniſſes genügender Einfluß auf
letzferes aüsgeübt worden. In der zweitgenannten Vor=
ſtellung
wird die Wahl aus dem Gruſide angefochten,
weil eine großze Anzahl von Perſonen, welchen Jas heſ=
ſiſche
Staaksbürgerrecht fehle, weil ſie ihre frühere ander=
weite
Staatsangehörigkeit nicht aufgegeben und dem=
gemäß
nicht ſtimmberechtigt waren, in genügender An=
zahl
, um däs Wahlergebnis zu alterieren, zu Aurecht ge=
wählt
hätten. Als zu dieſer Kategorie gehörend werden
in dem Proteſte zunächſt 17 und in Ergänzung desſelben
weitere 41 Perſonen namhaft gemacht.
Aus den im Anſchluß an dieſe Proteſte vorgenom=
menen
Erhebungen ergibt ſich daß von den ſeitens der
Veklamanten nämhaft gemachten Perſonen zweifellos zu
Unrecht ihr Wahlrecht ausgeübt haben: 7 als in Beſ=
ſungen
wohnhaft, ſowie 3. die nür eine Außerheſſiſche
Staatsangehörigkeit beſitzen. Bei 3 erſcheint die als=
ſchließlich
heſſiſche Staatsängehörigkeit mindeſtens zweifel=
haft
, während 21 naturaliſierte Heſſen ihre anderweite
deutſche Staatsangehörigkeit nicht aufgegeben haben.
Der berichtende Ausſchuß glaubte mit Rückſicht auf ſeine
bereits in dem Berichte uber die Wahl in Offenbach=Stadt
des Ausführlicheren niedergelegte prinzipielle Auffaſſung in
Bezug auf die aus der Nichtaͤufgabe einer fremden:
Staakangehörigkeit refultierende Verletzung des Art. 14
der Verfäſſungsurkunde dieſer Seite der vorliegenden
Wahlproteſte Umſomehr nur eine ſekundäre Bedeutung
beilegen zu ſollen, weil der als erbracht anzuſehende Nach=
weis
vier tatſächlich zu Unrecht erfolgter Abſtimmungen
naͤch der ſeitherigen Praxis des hoheſt Hauſes al'kn
ſchon genügendberſcheinen würde, um die
Kaſſierung der beanſtandeten Wahlmännerwahl zu Darm=
ſtadt
und damit auch die Wahl der beiden Abgeordneten
zu rechtfertigen und einen dahingehenden Antrag zu
begruͤnden.Nichtsdeſtoweniger ſah ſich der Ausſchüß
mit Rückſicht auf die Winzigkeit der hier in Betrachk
kommenden. durch die zweifellos konſtatierten Kontra=
ventionsfälle
geräde gedeckten Stimmendifferenz veran=
laßt
, zwecks Schaffung breiterer Unterlagen für den un=
umgänglichen
Kaſſierüngsantrag Großh. Regierung noch
um Veranlaſſung weiterer Erhebungen nach der Richtung
anzugehen, ob außer den bis jetzt ermittelten böi der
Wahl am 29. Oktober vorigen Jahres noch weitere Per=
ſonen
abgeſtimmt haben. welche 7 die heſſiſche Stadts=
angehörigkeit
am Tage der Wahl überhdupt nicht be=
ſeſſen
haben, 2) zur Zeit der Wahl in Beſſungen ge=
wohnt
haben und 3) zwar die heſſiſche Staatsangehörig=
keit
erworben haben, ohne ihre fremde ſnur außerdeutſche)
Staatsangehörigkeit anfzugeben. Die diesbezüglichen
nachträglichen Ermittelungen Großh. Polizeiamts Darm=
ſtadt
ergaben das Reſultat, daß 1 weikere 11 Per=
ſonen
am Tage der Wahl die heſſiſche Staatsange=
hörigkeit
überhaupt nicht beſeſſen, aber troßden abge=
ſtimmt
haben, 2sweitere Perſonen, welche Ab=
ſimmten
, zur Zeſ der Wahk in Beffungen gewohnt
haben und 3) Wähler, die zwar die heſſiſche Staaks=
angehörigkeit
erworben, aber ihre fremde Staatsange=
hökigleitshur
außerdeutſche) nicht aufgegeben haben,
nicht ermittelt werden konmen.I
Danach erſcheinen im ganzen als zweiſellos bei der
Wahlmännerwahl zu Unrecht gewählt habend min=
deſtens
20 Perſonen konſtakierf während 4 ſolcher
Fälle bereits genügen würden, um die Möglichkeit einer
Alterierung des Reſultats derſelben als gegebenerſcheinen
zu laſſen. Der Ausſchuß glaubt deshalb äuch von einem
näheren Eingehen af die in den Wählproteſten geltend
gemachten ſönſtigen Beſchwerdepunkte Iſterpretatiön des
Begriſſes des Verharrens in fremdem Untertanenver=
bande
, unberechtigter Zurückweiſung von Wählern ꝛc.)
als minder ins Gewicht fallend, abſehen, und nach
Maßgabe der konſtanten Praxis der Kammer, ledig=
lich
geſtügzt auf die ralkulatoriſche Unanfechtbarkeit der
Möglichkeit eines anderen Wahlergebniſſes bei Nichtab=
gabe
der kritiſchen Stimmen die Ungültigkeitserklärung
der beanſtandeten Wahlen in Vorſchlag briſigen zu ſollen.
Der Ausſchuß beantragt demnach einſtimmig:
1) die Wahl' von 115 Wahlmännern der Haupt= und
Reſidensſtadt Darmſtadt und im Anſchluſſe daran die
Wahl der Abgeordneten Saeng und Lalgenbach für
ungültig zu erklären, 2 Großh. Regierung zu erſuchen,
auf Grund revidierter Wahlliſten eine
Neuwahl der Wahlmänner der Stadt
Darmſtadt zu veranlaſſen, und 3) die Vorſtel=
lungen
des Sebaſtian Mühlfeld und des Wilhelm Drezel
und Wilhelm Pfersdorff zu Darmſtadt für erledigt zu
erklären.
Unter den Wahlprüfungen, die für Dienstag auf
die Tagesordnung der Zweiten Kammer geſetzkſind,
befindet ſich die Wahl der Abgeordneten der Reſidens=
ſtadt
Darmſtadt an erſter Steller Es iſt ſomit zu er=
warten
, daß dieſelbe moͤrgen zur Debatte gelangt.

Letzte Nachrichten.
W.B. Mühlheim a. M. 29. März. In der chemi=
ſchen
Fabrik vorm Bernhardt &a Co, Mühlheim, iſt heute
nächmittag Größfeuer ausgebrochen, durch welches
das Farbmahlgebäude mit Mäkerialien und Maſchinen
zerſtört wurde. Der Schaden wird allf eine halbe Mil=
lion
geſchäzt. Der Betrieb erleidet keine Störung.
Verlin, 28. März. Der Reichsanzeigera veröffent=
licht
folgenden Krankheitsberichk Heute vor=
mittag
iſt über das Befinden der Kaiſerin folgender
Bericht ausgegeben worden: Die Unterſuchung mit
Roͤntgenſtrahlen ergab bei der Kaiſerin einen einfachen
Bruch der Speiche in ihrem uſteren Ende. Eine Er=
neuerlng
des Verbandes erſchien heute nicht nötig. Das
Allgemeinbefinden der Kaiſerin'iſt zufriedentellend.
v. Vergmann, Dr. Zunker.-Vem,Lokalanzeiger-wird mit=
geteilt
: Die Kaiſerin wird vorausſichtlich am nächſten
Mittwoch nach Schloß Bellevuc überſiedeln. Die Näume im
Verliner Schloſſe, der rege Verkehr im Schloßhofe und auf
der Straße ſind für die Luhebedürftige Patientin nicht ſehr
geeignet. Das Schloß Bellevne hingegen bietet die An=
nehmlichkeit
des Kömforts und des 'ſchönen Parks, der
im Frühlingsſchmucke doppelt reizvoll erſcheint. Von dem
Oberhöfmarſchallamt wurden heute die Räume beſichtigt.
Die Kaiſermi wird den Südflügel bewohnen und vön
dem jüngſten Prinzen und der Prinzeſſin begleitet ſein.

Die Ueberſiedlung wäre vielleicht ſchon heute erfolgt,
wenn nicht noch einige Anordnungen in Bellevue Zu
treffen geweſen wären. Zunächſt war die Ueberſiedlung
in das ſeue Palais in Erwägung gezogen worden.
Allein durch den Bau eines Fahrſtuhls herrſcht dort zur
Zeit eine ſolche Unruhe, daß hiervon Abſtand genommen
werden mugte.
W.B. Verlin, 29. März. Der heutige Vericht über
das Befinden der Kaiſerin lautet: Nach guter Nacht
läßt das allgemeine Befinden nichts zu wünſchen übrig.
Oertliche Schwellungen und Schmerzen fehlen.
r Verlin, 2. März. Die Koͤmmiſſion für die
Krankenverſicherüngs=Novelle hat am Frei=
tag
die zweite Leſungabgeſchloſſen. Angenommen
wurde ein Antrag des nationalliberalen Aba. Hofmann=
Dillenburg, wonach die Verträge über die ärztliche Be=
handlung
, Lieferung der Arznei, Kur und Veipflegung
mit beſtmmten Aerzten. Apotheken und Trankenhäüſern
der Aufſichtsbehörde mitzuteilen ſind, damit dieſe be=
quemer
Material für die künftige Reviſion der Aerste=
Und Apothekerfrage ſammeln kann. Nach heftiger Debatte
wurde auch ein Antras des Zentrumsabg. v. Savigny
angenommen, dem 8 ¾2 folgenden Zuſatz hinzuzufügen:
Die Raſſe hät eine Dienſtordnung zu beſchließen, Lürch
welche die Nechtsverhältniſſe uud allgemeinen Anſtellunas=
bedingungen
der Kaſſebeamten geregelt; werden. Die
Dienſtordnung und (ſpätere Abänderungen derſelben
unterliegen der Genehniigung durch die Auflichtsbehörden.
Einſtimmig angenommen wird ein weiterer Antrag von
Savigny, in den Geſetzen über die Unfall= und Kranken=
verſicherüng
der in der Land= und Forſtwirtſchäfk be=
ſchäftigten
Perſonen die Unterſtützungsdauer von 13 auf
26 Wöchen zu erhöhen.
Verlim, 8. März. Das Gericht verurteilte
das Blumenmediüm Röthe wegen Vetrugs
in 48 Fällen und verſuchten Betrugs in 12 Fällen zu
einem Jahre und ſechs Monäten Gefängnis.
Acht Monate wurden auf die erlittene Unterſuchungshaft
angerechnet. - Das Urteil wird folgendermaßen be=
gründet
: Das Gericht iſt der Anſicht, daß der größte Teil
der Teilnehmer ſich iſ der Annahme befändr Vor=
führuͤngen
aus der Geiſterwelt zu ſehen. Dieſe Perſonen
ſcien in ihrem Vermögen geſchädigt, für Taſchenſpiel=
kunſiſtücke
hätte niemand ſo höhe Summen gezahlt Das
Gericht iſt überzeugt, daß die Angeklagte bei den Trance=
reden
bei vollem Bewußtſein war; wenn ſie auch hyſteriſch
veranlagt iſt. ſo hat ſie doch nicht unter einem die Sträf=
barkeit
Ausſchließenden Zwange gehandelt. Verückſichtigt
wurde, daß die Angeklagte ſich mit einem verhältnis=
mäßig
beſcheidenen Gewinne begnügt hatte und daß ſie
vielleicht auch geglaubt hat, ein gutes Werk zu tun,
indem ſie den vielfach volr ihrer Religion abgefallenen
Spiritiſten durch eine Verbindung mik der Geiſterwelt
wieder den Glaüben an Gott und das Jenſeits beibringen
konne. Das ſei ja auch in vielen Fällen gelungen,
anderſeits war ſtrafſchärfend, daß ſie mit der Religion
frivol Mäßbrauch getrieben und daß ſie noch nach der
Feſtnahme Dinge die nicht zu leugnen waren, hartnäckig
ableugnete. Die Angeklagte behielt ſich ihre Erklärung
über den Strafantritt vor.
W.B.L Berlin. 29. März. Vel.) Nach kaiſerlicher Ver=
ordnung
vom 23. März' ſollen die Reichstags=
wahlen
am 16. Juniſtatffinden.
1 Dresven, 28. März."Das Dresdener Journal=
ſchreibt
: Der Generalkonſul der Ver. Staaten, Cole, der
ſeitens des Staatsminiſters von Metzſch üher die von
verſchiedenen Blättern gebrachte Notiz= den Zahnarzt
D= Brian betreffend. um Aufklärung gebeten wurde,
hat in einer Unterredung zugeſtanden, daß er allerdings
dem Zahnarzt auf deſſeſ Anſlchen, üm ihm ſein Fort=
koͤmmen
in Amerika zu erleichtern, ein Zeugnis allsſtellte.
daß ihm aber hierbei durchaus fern lag, der ſächſiſchen
Regierung den Vorwurf der Willkür zu machen. Er
beklage es tief, in die Angelegenheit hineingezogen zu
ſein, zumal er hinterher erfuhr, daß die ſächſiſcher Re=
gierung
reichlich Grund für ihr Vorgehen gegen OBrian
hatte. Er bitte überzeugt zu ſein, daß ihm jede beleidi=
gende
Abſicht fern 1a9.
1 Altona, 28. März. Im Primuss=Prozeß
wurden beide Angeklagte, Sachs und Waßlem.
freigeſprochen. Der Staatsanwalt hatte ſelbſt Frei=
ſprechuͤng
beantraat.
V4kel, 28. Märs. Prinz Heinrich tritt mit dem
erſten Geſchwader am 2. April eine viertähige Uebungs=
fahrt
an und wird dem Kaiſer auf der Fahrt nach Kopen=
hagen
bis zum Sund das Geleit geben.
Wy.B. Königsberg i. P. 29. März. -Eine hier lebende
Oberſtlentnantswitwe hat in einem Anfalle von
Schwermut ſich und ihren beiden Töchtern im Alter von
zehir und ſieben Jahren mit einem Meſſer die Kehlen
durchſchmitten.
1 Nom, 28. März. Der König, die Königin
und die Königin Mutter=Märgerita ſprachen
ſofort, nachdem ſie die Nachricht von dem Unfalk der
deutſchen Kaiſerin erhalten hatten, dem Kaiſer tele=
graphiſch
ihre Teilnahme aus. Miniſterpräſident Zanar=
delli
gab perſönlich ſeine Karte bei dem deutſchen Bot=
ſchafter
Grafen Monts ab.
ſ.B. Neapel, 29. März. Reichskanzler Graf
Bülow iſt heute hier eingetroffen und nach Sorrent
weitergereiſt.
ſB. Cherbourg, 29. März. Das Unterſeeboot
Narvali ſtieß mit dem Schlepper der Marinebau=
verwaltung
Navette' zuſammen. Der Schlepper ſank,
die Mannſchaft wurde gerettet.
Haag, 28. März. Die Regierung beantwortete
nunmehr den Bericht der Kommiſſiönen der Kammer.
betreffend die Geſetzentwürfe. welche ſich mit den
Ausſtändigen beſchäftigen. Danach ſpricht ſich die
Regierung gegen die Ginausſchiebung der Angelegenheit
aus, läßt je doch eine Milderung der Strafbeſtimmungen
Zu. Der Verluſt der politiſchen Rechte ſoll fortfallen.
Ferner verſpricht die Regierung eine Regelung der Dienſt=
vorſchriften
für Eiſenbahnangeſtellte, worin ein Schieds=
gericht
für die Streitigkeiten, welche die Disziplin betreffen,
eingeſeht wird.
Chriſtiania, 28. März. Das Storthting ver=
warf
mit 45 negen 45 Stimmen den von der Mehrzahl
des Zollausſchuſſes geſtellten Vorſchlag betreffend einen
Wertzoll vol 5 Prozent auf Maſchinen. Der beſtehende
Zoll auf Maſchinen bleibt ſomit unverändert.
B. Petersburg, 29. Marz. Der Petersburger
Herold ſchreibt an der Spitze des Blattes: Der
Unfall der deutſchen Käiſerin ruft auch in
unſerem Vaterlande die allgemeinſte Teilnahme hervor.
Wir wiſſen uns eins mit allen unſeren Leſern in dem
Wunſche, daß die Geneſung der hohen Frau, die durch
ihr ſelbſtaufopferndes, edles Weſen das leuchtende Vor=
bild
des deutſchen Weibes iſt bald eintreten möge, ſowie
daß ihr, deren erhabene Lebensaufgabe das' Stillen
fremden Schmerges iſt, die Schmerzen eines längeren
Kränkehlagers erſpart bleiben.

Kairo, 28. März. Der deutſche Kronprinz
unternahm heute von Aſſuan einen Kamelritt in
die Wüſte.
WB. New=York, 28. März. Die Eigentümer von
ſieben Baumwollmühlen in Lowell in Maſſachu=
ſetts
, wo 18000 Arbeiter beſchloſſen hatten, am Montag
wegen einer Lohnerhöhung von 10pCt. in den Aug=
ſtaͤnd
zu treten, kamen überein, die Mühlen trotz des
Ausſtandes am Montag zu öffnen und ſie erſt ſpäkr Lu
ſchließen, wenn ſie fänden, daß die Mühlen nicht in Be=
trieb
zu ſehen ſeien. Jetzt iſt indeſſen beſchloſſen worden.
die Mühlen am Montag zu ſchliehem.
WB. Buenos Aires, 28. März. Stürme, begleitet
von heftigen Regengüſſen, ſind auf die furchtbare Hiße
der letzten Tage gefolgt. Mehrere Stadtviertel ſiehen
unter Waſſer. In der Nachbarſchaft iſt viel Vieh um=
gekommen
.

Todes-Anzeige.
(Statt jeder beſonderen Anzeige.)
Geſtern abend um 7 Uhr entſchlief nach
langem, ſchwerem Leiden meine liebe Frau,
unſere gute Mutter, Schweſter, Schwägerin
und Tante
(6005
Frau Margarotho Tramer
gob. Escher,
im 63. Lebensjahre.
Wir bitten um ſtille Teilnahme.
Lamens der krauernden Familie:
alob Tramer,
Darmſtadt, den 28. März 1903.
Die Beerdigung findet Montag 30. März,
nachmittags 3½ Uhr, vom Sterbehauſe,
Eliſabethenſtraße 76 aus ſtatt.

Lodes-Anzeige.
(Statt jeder beſonderen Mitteilung.)
Hiermit die traurige Nachricht, daß unſer
[4927
lieber Sohn und Bruder
Hans Schüssler
nach langjährigem Leiden im 26. Lebens=
jahre
heute früh im akademiſchen Krankenhaus
zu Heidelberg ſanft verſchieden iſt.
Um ſtille Teilnahme bitten
die tieftrauernden Eltern
und Geſchwiſter.
Darmſtadt, den 28. März 1903.
Die Beerdigung findet Dienstag. 31. März,
nachmittags 3 Uhr, auf dem Darmſtädter
Friedhof von der Leichenhalle aus ſtatt.

Dankſagung.

Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme,
welche uns bei dem Verluſte unſerer lieben
Großmutter und Schwiegermutter entgegen=
gebracht
wurden, ſagen wir unſeren innigſten
(6807
Dank.
Darmſtadt, den 28. März 1903.
Im Aamen der lrauernden Hinterbliebenen:
Margarethe Henning.
geb. Schuchmann.

Tageskalender.
Vorſtellung um 8 Uhr im =Orpheumi.
Jonzert des Mozart=Vereins Um 8 Uhr im Saalbau.
Paſſionsſpiel um 4½ Uhr in der Turnhalle am
Woogsplatz.
Konzert um 8 Uhr im Reſtaurant=Metropoles.
Konzert um 8 Uhr in der Stadt Pfungſtadte.
Generalverſammlung des- Verſchönerungsvereins
um 6 Uhr im Saalbau.
Generalverſammlung des Sanitätsvereins Einig=
keit
. um 8½ Uhr in der Schloßbierhalle:.
Lorporatiö=Ausſtellung der Kunſtgenoſſenſchaft
Karlsruhe in der Künſthalle.
Welt=Panorama Goderſtraße 2.
Verſteigerungskalender.
Dienstag, 31. März.
Mobiliar= ꝛc. Verſteigerung um 10 Uhr Nunde=
turmſtraße
16.
Miſtverſteigerung um 9 Uhr Pallaswieſenſtraße 153.
Holzverſteigerung um 9 Uhr; Zuſammenkunft an
der Kreuzung der älten Roßdörferſtraße und Oden=
waldbahn
.
tammholz=ꝛc. Verſteigerung um 9 Uhr im Rat=
hais
zu Noßdorf.
Tüz=und Bkennholz=Verſteigerung um 8½ Uhr
auf dem Seitengelände der Bahnſtrecke Beſſungen-
Bickenbach, beginſend nördlich der Station Bickenbach.

Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei, verantwortlich für die Redaktion: Dr. O. Waldaeſtel, für den Inſeratenteil: F. Kroſt, ſämtlich in Darmſtadt.