Darmstädter Tagblatt 1903


06. März 1903

[  ][ ]

Abonnemenkspreis
monatlich 50 Pfg, vierteljährlich 150 Mr.
halbjährlich 3 Mk. einſchl. Bringerlohn.
Auswärts werden von allen Poſtämtern
Beſtellungen entgegengenommen zu 1.80 Mk.
vierteljährlich.

166. Lahrgang.
Verbunden mitWohnungs=Anzeigeru und der Sonntags=Beilage:
Aluſtvierkes Unterhaſkungsbſatl.

Inſerake

für das wöchentlich 6mal erſcheinende Tag=
blatt
werden angenommen in Darmſtast
von der Expedition Rheinſtraße Nr. 23, in
Beſſungen von Blößer Beſſungerſtraße
Nr. 48 und Schießhausſtr. Nr. 14 ſöwie aus=
wärts
von allen Annoncen=Expeditionen.

Amtliches Organ für die Bekanntmachuugen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und der andern Behörden.

N55.

Freitag, den 6. März.

1903.

B e k a u n t m a ch u n g.
Bezugnehmend auf die Bekanntmachung des Verwaltungsrats der ſtädtiſchen
Sparkaſſe d. d. I. Mts., Tagblatt Nr. 50, bringen wir zur Kenntnis der Inter=
eſſenten
, daß die Fragebogen, welche bei unſeren Revieren unentgeltlich verabfolal
werden, nach geſchehener Ausfüllung bis längſteus zum 10. k. Mts. an die
Reviere zum Zweck ihrer Atteſtierung zurückgeliefert werden müſſen.
Die Fragebogen werden alsdann von den Jutereſſenten zweckmäſziger=
weiſe
den Revieren zur Weiterbeförderung an uns überlaſſen. Wir legen
demnächſt die bei uns eingelaufenen Fragebogen geſammelt und geordnet der
Sparkaſſeverwaltung vor.
Darmſtadt, den 4. März 1903.
Großherzogliches Polizeiamt.
Dr. Kratz.
(4372fs

Spülung des Waſſerrohrnetzes.
Im Laufe der nächſten Woche wird eine Spülung des Waſſerrohrnetzes
nach unten angefügtem Spülplan vorgenommen. Da die Möglichkeit vorliegt,
daß während der Spülung in den betreffenden Straßenzügen die Waſſerabgabe,
während der Zeit von 10 bis 5 Uhr nachts, auf kurze Zeit unterbrochen wird,
ſo werden die Konſunenten gebeten, ſich vorher mit Waſſer verſorgen zu wollen.
S p ü l pl a n.
1) In der Nacht von Moitag, den 9. zu Dienstag, den 10. März
werden geſpült:
die Spüllbezirke 1. und II.
In dieſe Bezirke fallen alle Straßenzüge ſüdlich der Bismarcksſtraße, weſtlich vom
Paradeplatz nördlich des Teiles der Rheinſtraße; zwiſchen Ernſt=Ludwigsplatz und
Wilhelminenſtraße, weſtlich des Teiles der Wilhelminenſtraße. zwiſchen Rheinſtraße
und Heinrichſtraße. weſtlich vom Wilhelminenplatz. nördlich des Teiles der Heinrich
ſtraße von der Wilhelminenſtraße bis zur Heidelbergerſtraße, öſtlich des Teiles der
Heidelbergerſtraße, zwiſchen Heinrichſtraße und Eſchollbrückerſtraße, nördlich der Eſcholl=
brückerſtraße
, zwiſchen Heidelbergerſtraße und Stadt=Allee, nördlich der Stadt=Allee von
der Eſchollbrückeritraße bis zur Mäin=Neckar=Bahn und öftlich der Main=Neckar=Bahn,
zwiſchen Stadt=Allee und Bismarckſtraße.
10
Von den dieſe Spülbezirke umgrengenden Straßen und Plätzen werden mitgeſpült
die Bismarckſtraße, die oben angegebenen Teilſtrecken der Wilhelminenſtraße und der
Heinrichſtraße und die Nordſeite der Rheinſtraße, zwiſchen Ernſt=Ludwigsplatz und
Wilhelminenſtraße. Ferner wird noch mitgeſpült die Frankfurterſtraße, zwiſchen Bis=
marck
= und Kahlertſtraße.
5
2 In der Nacht von Mittwoch, den 11. zu Dounerstag, den 12. März
werden geſpült:
die Spülbezirke HI. und IV.
In den Soülbezirk III. fallen ſämitliche Strahenzüge närdlich der Bismarck=
ſtraße
und weſtlich der Frankfurterſtraße, ſowie die Straßentzüge nördlich der Holzhof=
Allee und weſtlich der Main=Neckar=Bahn.
Von den dieſen Bezirk umſchließenden Straßen werden mitgeſpült die Frank=
furterſtraße
von der Kahlertſtraße aus in der Richtung nach Arheilgen und die
Holzhof=Allee.
In den Spülbezirk 1V. fallen die Straßenzüge öſtlich des Teiles der Wil=
helminenſtraße
, zwiſchen Heinrich= und Rheinſtraße, ſüdlich des Teiles der Rhein=
ſtraße
, zwiſchen Wilhelminenſtraße und Ernſt=Ludwigsplatz, ſüdweſtlich vom Ernſt=
Ludwigs= und Marktplatz. ſüdweſtlich und weſtlich der Kichſkraße, weſtlich des Teiles
der Karlſtraße, zwiſchen Kirch= und Heinrichſtraße und nördlich des Teiles der
Heinrichſtraße, zwiſchen Karl= und Wilhelminenſtraße.
Von den dieſen Spülbezirk eingrenzenden Gtraßen und Plätzen werden mitgeſpült
die Kirchſtraße, die oben angegebenen Strecken der Karl= und Heinrichſtraße, ſowie die
Gildweſtſeite des Ernſt=Ludwigs= und des Marktplatzes und die Oftſeite des Wilhelminen.
plaßzes, ferner wird mit dieſem Bezirk geſpült die Kapellſtraße.
3) In der Nacht von Samstag, den 14. zu Sonntag, den 15. Mürz
werden geſpült:
die Spülbezirke V. und WI.
Dieſe Spülbezirke umfaſſen alle Strahenzüge oftlich der Frankfurterſtraße, des
Herreligartens und des Paradeplatzes. nordöſtlich des Ernſt=Ludwigs= und des Markt=
plahes
, nordöſtlich und öſtlich der Kirchſtraße, nördlich der Kapelſtraße, weſtlich der
Mühlſtraße und nördlich der Dieburgerſtraße.
Von den dieſe Bezirke einſchließenden Straßenzüge und Plätzen werden mit=
geſpült
die Mühlſtraße, die Dieburgerſtraße, die Nordoſtſeite des Ernſt=Ludwigs= und
des Marktplatzes, ferner wird mitgeſpült der Teil der äuberey Ringſtraße zwiſchen
Dieburgerſtraße und Seiterswieſenweg.
Darmſtadt, den 28. Februar 1953.
Städtiſche Waſſerwerks=Verwaltung
14366k0

Be k a n n t m a ch u ng.
Nach den für Abgabe von Waſſer aus dem Waſſerwerk beſtehenden Satzungen
werden als Groß=Kouſumenten angeſehen diejenigen Induſtriellen, Gewerb=
treibenden
und Grundſtücksbeſitzer, welche pro Jahr mehr als 1000 Kubikmeter
Waſſer verbrauchen und ſich vor Beginn des Verwaltungsjahres hierzu auf ein
Jahr verpflichteten. Es iſt hierbei gleichgültig, ob der Waſſerverbrauch an einer
Stelle ſtattfindet, oder ob der Konſument mehrere eigene Verbrauchsſtellen be=
ſitzt
. Im letzteren Falle wird er indeſſen zum Erſatz der Koſten herangezogen,
ſwelche der Stadt durch die Ausführung der weiteren Zuleitung nebſt Waſſer=
meſſern
u. ſ. w. erwachſen ſind.
Diejenigen Waſſerkonſumenten, welche gemäß dieſer Beſtimmungen im
Verwaltungsjahr 190311904 auf den Groß=Konſumpreis Anſpruch zu machen
gedenken. werden erſucht, bindende ſchriftliche Erklärung bis Ende d. Mts. an die
ſtädtiſche Waſſerwerksverwaltung gelangen zu laſſen.
Die ſeitherigen Groß=Konſumenten ſind, bei weiterer Beanſpruchung des
Groß=Konſumpreiſes, zur Erneuerung ihrer Erklärung innerhalb gedachten Termins
verbunden.
Denjenigen Konſumenten, welche keine Erklärung abgeben, wird das Waſſer
im Verwaltungsjahr 190311904 zum gewöhnlichen Preis, beziehungsweiſe zur
feſtgeſetzten Minimaltaxe berechnet.
Darmſtadt, den 1. März 1903.
(4071a
Städtiſche Waſſerwerks=Verwaltung Darmſtadt.

ueberſicht.
der Durchſchnittspreiſe von folgenden/
Früchten in der Zeit vom 16. bis
28. Februar 1903.
Weizenp. Sack 100 Ko. M.16 50bis 1750
1450, 15.
Korn
15.50, 17.
Gerſte
15.50, 16.-.
Hafer
Butter per ¹ Kilo M. 1.10.

Butter in Paͤrtien M. 1.
Cier per Stück 7½ Pfg.,
Eier in Partien per 25 Stück M. 1.70.
Kartoffeln per 100 Kilo M. 6.50.
Kartoffeln per 25 Kilo M. 1.50.
Kornſtroh per 50 Kilo M. 3.-.
Heu per 50 Kilo M. 5.-
Darmſtadt, den 4. März 1903.
Großh. Polizeiamt Darmſtadt.
Brennholz=Verſteigerung.
Die am 23. vor Mts. ſtattgehabte
Verſteigerung aus der Beſſunger Tanne
iſt genehmigt.
Die Abfuhrſcheine ſind von Donners=
tag
. den 5. l. J., ab bei der Stadt=
kaſſe
erhältlich und müſſen bis zum
10. 1. Mts. daſelbſt abgeholt ſein.
Ueberweiſung und erſter Abfuhrtag
des Holzes:
Moutag, den 9. März l. J.
Darmſtadt, den 3. März 1903.
Großh. Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V:
(4301
Jaeger.

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Die Tochter des Abgeordneten.
Von Georges Ohuet. Machdruck verboten)
28)
Antoriſierte Ueberſezung a. d. Franzöſiſchen von Emmy Becher.
Das iſt der helle Unſinn, rief Heinrich, Du willſt
der abſcheulichen Tyrannei Deines Vaters freies Spiel
laſſen! Solang wir getrennt ſind, iſt er allmüchtig
ſind wir vereinigt, ſo wird er ſich nicht einmal mehr
die Mühe geben, Widerſtand zu leiſten.
Willſt Du mir damit nahelegen, ich ſolle das
Haus meines Vaters verlaſſen;
Um Dich mir anzuvertrauen, Gilbertel rief
Heinrich jubelnd. Verſteh mich recht, Gilberte! Du
darfſt verſichert ſein, daß meine Achtung für Dich
grenzenlos iſt, darfſt auf meine ehrfürchtige Ergeben=
heit
zählen. Nie ſoll eine Schweſter zärtlicher be=
hütet
, aufmerkſamer verwöhnt worden ſein, als Du
es bei mir ſein wirſt.. ob Du mich ſehen willſt,
oder ob ich Dich meiden ſoll, ſteht nur bei Dir. Du
kannſt mit Deiner alten Roſalie ruhig zuſammenleben,
und ich werde nicht zu Dir kommen, Du müßteſt
mich denn rufen. Haſt Du kein Vertrauen in das,
was ich Dir anbiete? Willſt Du Dich lieber unter

den Schutz meiner Mutter ſtellen? Ich kenne ſie ja,
ſie tut uns alles zu liebe; wenn Du das willſt, wird
ſie mit Dir auf Reiſen gehen . nach dem Süden
vielleicht. Ich werde Euch nicht begleiten, nicht nach=
kommen
, mir liegt nur daran, daß Du Dich der
Gewalt Deines Vaters entziehſt. Darin liegt für uns
beide das einzige Heil .. es gibt keinen andern
Ausweg... ſiehſt Du das ein?
Ich verſtehe Dich wohl, erwiderte Gilberte, aber
ich darf auf Deine Vorſchläge nicht eingehen. Nicht,
weil es mir an Vertrauen zu Dir fehlte, Heinrich
überdies bin ich meiner ſelbſt ſicher genug, um mich
vor keiner Gefahr zu fürchten. Es wäre ganz ver=
kehrt
, Deine gute Mutter in ein Abenteuer zu ver=
wickeln
, das bei der Sinnesart meines Vaters öffent=
liches
Aergernis geben und mit einer gerichtlichen
Klage enden könnte. Er hat mir völlige Freiheit
eingeräumt, aber er hat das Recht, darüber zu
urteilen, ob ich ſie mißbrauche oder nicht, und mir
ſie nötigenfalls wieder zu entziehen. Ich werde ſein
Haus verlaſſen - hat er mich doch beinahe daraus
verjagtl aber nicht um mich unter Deinen Schutz
zu ſtellen, Heinrich, ſondern um im Kloſter Zuflucht
zu ſuchen. Dort entgehe ich jeder Verdächtigung;

weder mein Verhalten, noch meine Abſicht können
mißdeutet werden. Ich ſtehe dort unter einer Obhut,
die jedes Angriffs ſpottet, und werde nicht mit einem
Mädchen verwechſelt werden, das ſich entführen läßt,
um eine glänzende Partie zu machen. Dort wagt
ſich kein Tadel an mich heran, da kann man nichts
in mir erblicken als ein armes Menſchenkind, das,
dem Drang ſeines Gewiſſens folgend, Frieden und
Belehrung ſucht. Und wenn der Tag kommen ſollte,
wo mein Vater ſeine Härte erkennen und nachgeben
würde, dann dürfte ich Dir mit gutem Gewiſſen die
Hand reichen, kein Zweifel, kein Schatten würde auf
mich und unſern Bund fallen, alles wäre klar, rein,
ehrlich; und ſo möcht ich's haben, Heinrich, damit
wir uns nie etwas vorzuwerfen hätten, damit wir
uns, getrennt oder vereinigt, in tiefſter Seele achten,
von ganzem Herzen lieben können!
O Gilbertel verſetzte der junge Mann beklommen.
Was Du da ausſprichſt, raubt mir jede Hoffnung,
iſt das Todesurteil unſres Glücks, und doch iſes ſo
ſchön, ſo ſtolz, ſo edel gedacht, daß mein verzagendes
Herz keinen Widerſpruch dagegen erheben kann. Ich
ſoll Dich alſo verlieren, Gilberte, verlieren in dem
Augenblick, wo ich erkenne, wie ganz Du mein eigen

[ ][  ][ ]

Gelte 2.

Darmſtädter Tagblatt, Freitag. den 6. März 190*.

Nummer 56.

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Freitag Samstag
6. März 7. Märx

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Hindor-Schürnen!

Großherzogliches Realgymnaſium
zu Daruftudt.
Die Anmeldungen neuer Schüler für das Schuljahr 1903ſ04 werden im
Bealghmuaſial=Gebände auf dem Direktorzimmer
Freitag, den 6. und Samstag, den 7. März l. J.,
von 9-12 Uhr vormittags,
entgegengenommen.
Geburts= und Impfſchein ſind dabei vorzulegen.
Großh. Direktion des Realgymnaſiums.
(40S2imdl
Prof. Münch.

Vorſchule
des Realgymuaſiums und der Oberrealſchule
zu Darmſtadt.
Die Anmeldungen neuer Schüler für das mit Oſtern beginnende Schuljahr
werden im Realgymuaſial=Gebäude auf dem Direktorzimmer
Freitag, den 6. und Samstag, den 7. März l. J.,
von 2-6 Uhr nachmittags,
entgegengenommen.
Geburts= und Impfſchein ſind dabei vorzulegen.
Großh. Direktion des Realgymnaſiums.
(40SZimdt
Prof. Münch.
E AEAAuOION
Samstay, den 7. März l903;
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im Abonnement,
ausgeführt von der ganzen Kapelle des Feld.=Art. Begts. Nr. 61
unter perſönlicher Leitung ihres Dirigenten Herrn Stabstrompeters H. Weber.
Anfang 4 Uhr.
Eintritt 25 Pfennig.

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französisch, Englisch, alien. ete. v. Lehrern der betr. Mation.
Prirat und KlassenAnterricht am Jage und abends.
Privat-Airkel kür Damen auf Wunsch.
Die Berlitz-Methode vermeidet jede Art von Veber.
setaung. Von der ersten Stunde bis zur letaten hört, spricht
und schreibt der Schüler nur die Sprache, die er lernen will.
Die Berlitz-Methode zwingt den Schüler, in der
fremden Sprache zu donken. Er soll Englisch, Französisch,
Italienisch, Spanisch, Russisch u. S. w. sprechen und gchreiben,
ohne sich dabei der Uuttersprache zu bedienen.
Die Berlitz-Methode ist eine bewusste Anwendung
der natürlichen Methode, die jede Mutter unbewusst anwendet,
um ihr Eind sprechen zu lehron.
Die Berlitz-Methode vernachlässigt keineswegs das
Studium der Grammatik. Aber statt von Anfang an dem
Schüler ihm unverständliche und deshalb auf ihn abschreckend
wirkende Begeln einzutrichtern, gestaltet sie dieses Studium
interessant und lebendig, indem sie die Sprachgesetze, je nach
dem Vortgang des Unterrichts, aus praktischen Beispielen und
Vergleichen vor den Angen des Schülers allmählich entwickelt.
Die Berlitz-Methode unterscheidet sich von den
sogenannten Konversationsmethoden durch ihr logisches und
konsequentes System. Sie besteht aus Fragen und Antworten,
einem Austausch von Begrikfen und Gedanken, bei dem der
Schüler ebenso tätig sein muss wie der Lehrer, so dass er auf
fast unmerkliche Weise vom bekannten zum unbekannten, vom
einkachen zum zusammengesetaten, vom konkreten, zum
abstrakten kortschreitot.
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Prospekte und Probestunden gralis.
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Näh. in der Exped. d. Bl.

biſt, wo Du mir mit Deinem Heldenſinn und Deiner
Beſonnenheit noch tauſendfach begehrenswerter er=
ſcheinſt
als jel Achl Ich bin nicht ſo mutig wie Du,
ich bin unvernünftig, bin feige, und ich vermag
nichts zu tun, als mein verlorenes Glück zu be=
beinen
.
Er war ſtehen geblieben; ſein Geſicht von
Gilberte abwendend, ließ er ſeinen Tränen freien
Lauf. An ſeiner Seite ſtand das junge Müdchen.
In dieſer ſtillen Einſamkeit war ſie einzig erfüllt von
dem Weh, das der Geliebte durch ſie erlitt. Mit
entfürbten, ſtummen Lippen ſah ſie ihn an, keines
Troſteswortes müchtig, denn ſie fühlte wohl, daß ſie
beim erſten Laut auch in Schluchzen ausbrechen
würde. Es dünkte ihr eine Ewigkeit, daß er ſo von
ihr abgewendet ſtand, ſich an einen Baumſtamm
lehnend, die Stirne gegen die rauhe Rinde gepreßt,
alles um ſich vergeſſend, in dunkler Nacht der Ver=
zweiflung
untergehend. Endlich ergriff ſie ſeine
Hand, faßte ſie feſt zwiſchen ihre beiden und ſagte
ſchüchtern: Heinrich, ich bitte Dich, das bricht mir ja
das Herzl Muß ich Dir Mut zuſprechen? Ich habe
ja ſelbſt all meine Kraft nötig, um meine ſchwere
Aufgabe zu erfüllen!
Du haſt recht, Geliebte, ſagte er, ſich raſch
faſſend. Verzeih mir, ich ſteh beſchämt neben Dir.
ich bin ja weniger übel dran als Du und zeige mich
doch ſoviel kraftloſer. O Gilberte! Kann uns denn
die Zukunft Freuden genug vorbehalten, um uns für
dieſe Schmerzen zu entſchädigen?

Es wird ein Tag kommen, verſetzte ſie troſtreich
mit wehmütigem Lächeln, wo die Erinnerung
dieſer Tränen unſer Glück erhöhen und vergolden
wird.
So haſt Du nicht alle Hoffnung aufgegeben?
Nein, Heinrich, denn ich werde Gottes Barm=
herzigkeit
anrufen und ihm meinen Glauben als
Opfer darbringen. Er muß ja ſo gut und groß ſein,
daß er mein beſcheidenes Opfer annehmen und uns
dafür das erſehnte Glück ſchenken wird.
Sie gingen eine Weile ſchweigend, von der Laſt
ihres Kummers bedrückt, nebeneinander her.
Und in welches Kloſter willſt Du Dich zurückziehen?
Ich weiß es noch nicht. Ich wäre lieber nicht
in Paris ſelbſt, und doch auch wieder nicht zu weit
entfernt, um meinem Vater erreichbar zu ſein...
Sie verſchwieg das im ſtillen Gedachte: Und
Dirl aber ihr Blick ſprach es deutlich aus.
Wer wird Dich bei dieſer Wahl beraten?
Ein ſehr Mächtiger und ſehr Weiſer, verſetzte
ſie mit innerer Sicherheit. Sobald die Entſcheidung
getroffen iſt, werde ich Mittel und Wege finden, Dich
davon zu benachrichtigen.
Sie waren indeſſen wieder bei der Bank an=
gelangt
, wo die alte Roſalie an ihrem unvermeid=
lichen
Strickzeug arbeitete.
Gilberte, bemerkte die Alte, wir ſind ſchon
länger von Hauſe fort, als wir ausgemacht hatten.
Es iſt Zeit, heimzugehen.

Heinrich wurde ganz blaß, aber er wagte keinen
Widerſpruch.
Noch fünf Minuten! bat Gilberte, ſein Er=
ſchrecken
gewahrend.
Und raſch hing ſie ſich an ſeinen Arm und zo9
ihn in den einſamen Baumgang zurück, kein Wort
wurde gewechſelt, nur ihre leuchtenden Augen ſprachen;
eng und innig aneinander geſchmiegt, ſchritten ſie
dahin. Am Ende des Wegs angelangt, blieben ſie
einen Augenblick ſtehen, beide beſtrebt, die letztmalige
Umkehr hinauszuſchieben. Die Sonne ſtand ſchon
tief, und ihre Strahlen ſchoſſen quer durchs Gehölz;
nur hie und da unterbrach Vogelſang das ringsum
herrſchende Schweigen.
Wir müſſen Abſchied nehmen, Heinrich, ſagte das
junge Mädchen leiſe.
Da umſchlang er ſie zum erſtenmal im Leben,
und ſie wehrte ihm nicht, als er ſie an ſeine Bruſt
drückte. Seine Augen ſogen ihr Bild mit verzehrender
Glut ein, als ob er ſich das geliebte Antlitz auf
ewig einprägen wollte, dann preßte er ſeine Lippen
in innigem, keuſchem Kuß auf ihren blonden Scheitel.
Auf ewig, Gilberte!
Auf ewig!
Ohne ein längeres Beiſammenſein erhandeln oder
erſchleichen zu wollen, kehrten ſie Arm in Arm feſten
Schritts und raſchen Gangs zu der alten Beſchützerin
zurück, und mit lächelndem Mund ſagten ſie ſich lebewohl.
(Fortſetzung folgt.)

[ ][  ][ ]

Rummer 55.

Darmſtädter Tugblatz, Freitag, den 6. März 1993.

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5 29 181 1 69 (00b 25 é loobl 13 91 5e 48 9s loobl 233 19
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8 A

[ ][  ][ ]

D. Beilage zum Darmſtädter

N55.

Freitag, den 6. März

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techniſche Gründe zu kleinen Verſchiebungen nötigen. Solchergeſtalt
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In Szene geſetzt von Herrn Oberregiſſeur
Valdek.
Guido Colonna, Komman=
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der Beſatzung von
Piſa.
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Marco Colonna, ſein Vater Herr Wagner.
Giovanna Monna Vanna) Frl. Eichetsheim.
Prinzivalli, Feldhauptmann
im Solde von Florenz. Herr Hacker.
Trivulzio, Kommiſſar der
Nepublik Florenz. . Herr Viebeg
Vorſo, Guidos Hr. Kreidemann.
Torello, Leutnants
Herr Mickler.
Vedio, Prinzivallis Se=
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11. März. 127. Ab.=Vorſt. 4 33. Zum
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Aerzte und Krankenkaſſen.
Zur Stellungnahme der deutſchen Aerzte zur
Krankenverſicherungsgeſetz=Novelle iſt,
wie ſchon mitgeteilt, auf den 7. März ein außer=
ordentlicher
Aerztetag nach Berlin einberufen. In
den ärztlichen Kreiſen herrſcht große Erbitterung
darüber, daß in der erwähnten Novelle die Forde=
rungen
der deutſchen Aerzte, wie ſie von denſelben
ſeit Jahren nachdrücklich erhoben werden, gänzlich
unberückſichtigt geblieben ſind. Das Aerztliche Ver=
einsblatt
veröffentlicht einen ſehr entſchieden ge=
haltenen
Aufruf zu möglichſt zahlreicher Beteiligung
an dieſem außerordentlichen Aerztetag. Es heißt da:
Die Zeit des geduldigen Zuwartens und der Miß=
handlung
der deutſchen Aerzte muß vorüber ſein. Der
bevorſtehende Aerztetag ſoll den Beweis liefern, daß
die deutſchen Aerzte in allen Hauptfragen einig ſind,
einig nicht nur in dem Proteſt gegen die Behand=
lung
, die man ihnen bietet, ſondern auch einig über
die Maßnahmen, die als Antwort hierauf zu dienen
haben: Arzt, hilf Dir ſelbſt: Auf zur Tatl- Die
M. Med. W. begrüßt es lebhaft, daß der Geſchäfts=
ausſchuß
des Aerztevereinsbundes hiernach dieſesmal
entſchloſſen zu ſein ſcheine, ſich nicht mit einem Pro=
teſt
zu begnügen, ſondern zu handeln. An der ein=
mütigen
Gefolgſchaft der Aerzte werde es ihm dabei
nicht fehlen. Die Tat aber, ſagt die , M. Med. W.
zu der der Geſchäftsausſchuß aufruft, und die die
Antwort der deutſchen Aerzte auf die Novelle bilden
ſoll, kann nach unſerer Meinung nur darin beſtehen:
Kündigung ſämtlicher Verträge mit

Krankenkaſſen im Deutſchen Reich am
1. April auf 1. Juli l. Js. und Neuabſchluß
derſelben nach einheitlichen Geſichtspunkten und unter
Berückſichtigung der den Aerzten durch die Novelle
aufgebürdeten Mehrleiſtungen und aller anderen von
den Aerzten ſeit Jahren angeſtrebten berechtigten
Forderungen. Auch ſolche Verträge, die auf eine
längere Friſt als auf ein Vierteljahr abgeſchloſſen
ſind, ſind kündbar, da ja durch die vis major des am
1. Juli in Kraft tretenden Geſetzes die Grundlagen,
auf denen alle Verträge abgeſchloſſen ſind - 3. B.
13wöchige Verſicherungsdauer -, verrückt werden.
Eine ſo günſtige Gelegenheit, durch einheitliches gleich=
zeitiges
Vorgehen aller deutſchen Aerzte und dabei
auf durchaus geſetzlichem einwandfreiem Wege unſere
Stellung zu den Kaſſen zu verbeſſern und alte Fehler
wieder gut zu machen, werde nie wiederkehren.
Der Kampf der Aerzte mit den Krankenkaſſen
und alle ſeine Folgeerſcheinungen, wozu auch die
Nichtberückſichtigung der ärztlichen Wünſche bei der
neuen Novelle ſeitens der Regierung gehört, ſind ein
Sympton der Zeit und verdienen als ſolches ein all=
gemeines
Intereſſe.
Deutſches Reich.
Der Kaiſer ordnete vor ſeiner Abreiſe
aus Wilhelmshaven an, daß die aus Anlaß der Vene=
zuela
=Angelegenheit gebildete Kreuzer=Diviſion
in Oſt=Amerika weiter beſtehen bleibt. Dem
mit der Wahrnehmung der Geſchäfte dieſer Diviſion
beauftragten Kapitän zur See Scheder werden fünf
Kriegsſchiffe unterſtellt ſein.
Eine jantiultramontane Wahl=
vereinigung
= hat ſich zur Abwehr des Ultra=
montanismus
bei den politiſchen Wahlen: gebildet.
Der das Datum Berlin, den 1. März; tragende

Aufruf weiſt etwa 400 Unterſchriften von Männern
der verſchiedenſten Berufe. Geſellſchaftskreiſe und
politiſchen Parteien aus allen Teilen des Reichs auf.
Von der Sozialen Vereinigung der Volks=
ſchullehrerinnen
Berlins und der Umgegend iſt ein
Zuſammenſchluß der verſchiedenſten Vereine, die den
Alkoholismus bekämpfen, zu einem Zentralver=
band
zur Bekämpfung des Alkoholismus
herbeigeführt worden. Dem Verbande ſind bisher
23 Vereine und Körperſchaften der verſchiedenſten
Richtungen beigetreten, unter andern faſt alle Ab=
ſtinenzvereine
außer dem blauen Kreuz, alle Tempe=
renz
=, Frauen= und einige Lehrerinnenvereine. Seine
nächſten Ziele ſieht der Verein im gemeinſamen
Vorgehen zur Aufklärung der Kinder, der Volks=
maſſen
, in der Errichtung alkoholfreier Wirtshäuſer,
in der Abſchaffung des Trinkzwanges und in der
Herbeiführung geſetzlicher Maßnahmen auf dem ge=
ſamten
Gebiete des Alkoholismus. Die Selbſt=
ſtändigkeit
der Vereine innerhalb dieſes Verbandes
bleibt gewahrt.
Unwiderſprochenen Blättermeldungen zufolge
wird es bei der entſcheidenden Abſtimmung im
Bundesrate über die beantragte Aufhebung des 8 2
des Jeſuitengeſetzes, die in den nächſten
Tagen bevorſteht, vorzugsweiſe auf die von Baden
und Heſſen abzugebenden Stimmen ankommen.
Die heſſiſche Staatsregierung hat bisher gegenüber
allen Beſtrebungen auf Aufhebung des Geſetzes eine
ſtreng ablehnende Haltung bewahrt. Das Groß=
herzogliche
Oberkonſiſtorium hat in Verfolg eines
bereits vor Jahresfriſt an das heſſiſche Miniſterium
gerichteten Berichts in letzter Stunde ſich jetzt nochmals
mit einer Eingabe an die Staatsbehörde gewandt,
worin der dringenden Bitte Ausdruck verliehen wird,
Großherzogliche Staatsregierung wolle der Auf=

[ ][  ][ ]

Seite 10.

Darmſtühter Tagblatt, Freitag, den 6. Mürz 1903.

Nummer 55.

hebung auch nur des 5 2 des Jeſuitengeſetzes ihre rich Hürz von Gumpersberg. wohnhaft dahier, wegen
Zuſtimmung im Bundesrate verſagen.

Die Prüfung der drei mit dem letzten Aus=
ſtand
der Eiſenbahnangeſtellten in Holland
zuſammenhängenden Regierungsvorlagen, in den
Bureaus der Zweiten Kammer ergab, daß die
liberale Minderheit die bisher von der Regierung
getroffenen Maßnahmen billigt, daß ſie aber in der
Meinung. die vorgeſchlagene Enquete werde zur
Wiederherſtellung und Sicherung der Ordnung ge=
nügen
, ſich dem Ausſtandsverbot widerſetzen werde.
Die Mehrheit des Hauſes dürfte dagegen, wie ver=
lautet
, geneigt ſein, falls ſich kein anderes Mittel
bietet, die Vorlagen der Regierung unverändert an=
zunehmen
. Der geplanten Errichtung einer Eiſen=
bahnbrigade
wurde, namentlich mit Rückſicht
auf den internationalen Verkehr, allgemein zu=
geſtimmt
. Nach dem Telegraaf= iſt der Belage=
rungszuſtand
vorbereitet und kann jeden Augenblick,
wo es auch ſei, in Holland verhängt werden. Vor=
läufig
iſt alles ruhig.
Dem Teinps wird aus Athen gemeldet,
daß Griechenland den Großmächten eine Note
überreicht habe, in der es ſeine Befriedigung über die
von Rußland und Oeſterreich zu gunſten der Vilajets
Koſſowo, Saloniki und Monaſtir verlangten Refor=
men
ausſpricht und gleichzeitig erſucht, die Mächte
mögen beim Sultan intervenieren, damit dieſe Rofor=
men
auch auf das Vilajet Janina ausgedehnt werden,
wo die griechiſche Bevölkerung unter der gegen=
wärtigen
Lage ſehr leidet.
Der Senat der Vereinigten Staaten ge=
nehmigte
die Berichte über das Marinebudget
und die allgemeine Nachforderungsvorlage, welche
von den zur gemeinſamen Konferenz abgeordneten
Vertretern beider Häuſer des Kongreſſes erſtattet
wurden. Das Marinebudget ſieht einen Kredit von
insgeſamt 81877291 Dollars vor. Das Reprüſen=
tantenhaus
nahm in der Schlußſitzung den Bericht
der gemeinſamen Konferenz beider Häuſer über die
Marinevorlage, welche Rooſevelt noch vor der Ver=
tagung
unterzeichnete, an. Das Geſetz bewilligt die
Mittel für den Bau von drei Schlachtſchiffen zu
16000 Tonnen und drei Schlachtſchiffen zu 13000
Tonnen Gehalt. Indes ſind keine Mittel für den
Bau von Kreuzern, der urſprünglich von beiden
Häuſern geplant war, vorgeſehen. Für Munitions=
beſchaffung
ſind 1500000 Dollars ausgeworfen,
darunter ein Betrag von 120 000 zu Preiſen für
Scheibenſchießen. Die Vorlage, betreffend weitere
Herabſetzung der Zölle auf Erzeugniſſe der Philip=
pinen
, iſt nicht mehr zur Verabſchiedung gelangt.
Der Spezial=Korreſpondent des Heraldo
in Fes meldet, daß die Truppen des Sultans von
Marokko nach heftigem Kampfe mit den Aufſtändi=
ſchen
gezwungen worden ſeien, ſich zurückzuziehen.
Die Aufſtändiſchen hätten die Offenſive ergriffen.
= Rom, 4. Mürz. Der Oſſervatore Romanou ver=
öffentlicht
folgende Rote: Der Papſt hielt heute keiner=
lei
Empfang ab, weil er nach den außergewöhnlichen
Anſtrengungen der letzten Tage auf Anraten des Arztes
beſchloſſen hat, mehrere Tage ſich völlig ruhig zu ver=
halten
. Die Tribuna teilt mit, daß der Leibarzt
Lapponi heute vormittag feſtſtellte. daß die Erkältung
des Papſtes einen regelmäßigen Verlauf nehme. Die
übrigen unbedeutenden Erſcheinungen dauerten an und
veranlaßten Lapponi vielleicht, darauf zu beſtehen, daß
der Papſt die Ruhe pflege. Meſſagerol meldet, der
Huſten, an dem der Papſt leidet, ſei leicht katarrhaliſch
geworden. Die Oyſenterie verſtärke das Darniederliegen
der Kräfte. Der Zuſtand habe nichts beſorgniserregendes.
in Anbetracht des Alters des Papſtes ſei jedoch Ruhe er=
forderlich
.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 6. März.
1. Die geſtrige Schwurgerichtsverhandlung. die
letzte für diesmal, richtete ſich gegen den Taglöhner Hein=

Sittlichkeitsverbrechens. Auch hier war natürlich die
Oeffentlichkeit ausgeſchloſſen. Der Angeklagte wurde zu
8 Monaten Geſänanis verurteilt, welche er ſofort antrat.
II.V. Der Vorſtand des Heilſtätten=Vereins hat in
Ausführung des Beſchluſſes der Mitgliederverſammlung
vom 20. v. M. am 4. d M. in der Gemarkung
Winterkaſten ungefähr 15 Morgen Gelände als
Bauplatz der geplanten Lungenheilſtätte für Frauen ſich
vorläufig geſichert. Die Vorarbeiten der Bauarbeiten
werden alsbald in Angriſf genommen und ſoll der Bau
möglichſt beſchleunigt werden. Somit wird die Lungen=
heilſtätte
, die zum Segen der unbemittelten und minder=
bemittelten
lungenleidenden Frauen Heſſens dienen ſoll,
in der idealen Höhenlage am Abhange der Neunkircher=
höhe
zur Erbauung kommen. Der Verein, lediglich auf
die Unterſtützung durch Mitgliederbeiträge und freiwillige
Zuwendiingen angewieſen, bittet alle, die ein Mitgefühl
für ihre leidenden Mitmenſchen haben. ihn in ſeinem
gemeinnühigen Beſtreben durch Zeichnung eines Jahres=
beitrags
Mindeſtbeitrag 2 Mark pro annd oder eines
einmaligen Scherfleins zu unterſtühen.
4 Bei den 42 öſfentlichen Sharkaſſen des Groſ=
herzogtumns
iſt im Verlaufe des Jahres 1900 die Zahl
der Einleger von 235561 auf 242033, alſo um 6472, die
ſheſamtſumme der Einlagen von 196655025 M. auf
203 257140 M., alſo um 6602115 M. geſtiegen. Die
ſtädtiſche Sparkaſſe Darmſtadt ſteht in Bezug
auf die Höhe der Einlagen an zweiter Stelle mit 15 002385
Mark, gegen Mainz mit 32265177 M., behauptet dagegen
in Bezug auf die Zahl der Einleger mit 34344
nach wie vor die erſte Stelle Mainz 29 929, dann Zwingen=
berg
mit 14755).
- Die Fahrgeldeinnahme der ſtädtiſchen elek=
triſchen
Straßenbahn betrug im Monat Februar
1903 17887 M. 45 Pf., gegen 15233 M. 05 Pf. in dem
gleichen Monat des Vorjahres.
2 Das Konzert zum Beſten der Peuſionsanſtalt
Deutſcher Zourualiſten und Schriftſteller in München
findet am 23. d. ſtatt. Von den mitwirkenden Künſtlern
ſei in erſter Linie Fräulein Gertraude Werthſchitzky aus
Leipzig erwähnt. Die jugendliche Künſtlerin. die ſich
bereits eines ſehr vorteilhaften Rufes erfreut und deren
ſchöne Altſtimme allerorts einmütige Vewunderung er=
regt
, wird eine Arie aus Händels xerxes ſowie Lieder
von Brahms, Kohn und Humperdinck zu Gehör bringen,
ferner wird ſich der rühmlichſt bekannte Heldentenor des
Königl. Theaters in Wiesbaden, Herr Siegmund Krauß.
zur Freude ſeiner zahlreichen hieſigen Freunde bei dieſer
Gelegenheit hier wieder hören iaſſen. Um das Programm
möglichſt abwechslungsreich zu geſtalten, iſt auch das
Gebiet der Rhetorik verückſichtigt worden und hat ſich
das Mitglied unſeres Schauſpiels und der Liebling des
hieſigen Publikums, Frl. Paula Müller, bereit finden
laſſen, verſchiedene auserleſene Dichtungen zum Vortrag
zu bringen. Aber auch dem inſtrumentalen Teil hat maͤn
ganz beſondere Sorgfalt angedeihen laſſen, indem der
vortreffliche Geigenkünſtler Herr, Hofkonzertmeiſter
H. Bobell gewonnen worden iſt, der mit der brillanten
Carmen=Fankaſier von Biget=Hubay, dem reizvollen
Es-dur=Nocturnol von Chopin=Saraſate und den zünden=
den
Zigeunerweiſen; von Saraſate aufwarten wird.
lleberdies wird noch der jugendliche Klaviervirtuoſe Herr
Paul Ruggli aus Wiesbaden in einer ſtimmungs=
vollen
Romanze (Albumblatt von H. Spangenberg,
der gewichtigen Fauſt=Fantaſie von Gounod=Lisst,
Berceuſe; von Chopin und der ebenſo effektvollen als
eminent ſchwierigen Ungariſchen Rhapſodie Nr. 6 von
Franz Lisst Proben von ſeiner hochentwickelten Künſtler=
ſchaft
ablegen. Die Klavierbegleilung liegt in den be=
währten
Händen von Herrn Martin Klaſſert, Lehrer
an der Ph. Schmittſchen Akademie für Tonkunſt. Es
ſteht demnach ein äußerſt genußreicher Abend in Aus=
ſicht
, der das Intereſſe weiteſter Kreiſe in Anſpruch
nehmen dürfte. Den Kartenverkauf hat die Hofmuſikalien=
handlung
von G. Thies gütigſt übernommen.
F. In der am Mittwoch abend in der=Stadt Pfung=
ſtadt
; abgehaltenen Monatsverſammlung des
Kriegervereins Darmſtadt widmete der 1. Vorſitzende,
Herr Hauptmann a. D. Waldecker, den ſeit der letzten
Verſammlung verſtorbenen Kameraden Herrn Wacht=
meiſter
i. P. Preher und Poſamentier Wagner einige
ehrende Worte; ſodann teilte der Vorſitzende das Hin=
ſcheiden
des Schriftſtellers Herrn Gottfried Schwab mit
und führte etwa folgendes aus: Gottfried Schwab habe
dem Kriegerverein ein reges Intereſſe entgegengebracht,
ndem er durch die herriichen Dichtungen der Prologe
für Kaiſers= und Großherzogsgeburtstag viel zur Ver=
herrlichung
dieſer Feſte beigetragen habe. Gottfried
Schwabs Wunſch ſei der geweſen, daß der Geiſt, der in
dem Kriegerverein lebe, die ganze Bevölkerung durch=
dringen
möge. Wir beklagen das zu frühe Hinſcheiden
eines hervorragenden Schriftſtellers, der ſtets ſeine Dich=
tungen
in patriotiſchem Sinne zu geſtalten wußte. Die
Verſammlung ehrte das Andenken der Dahingeſchiedenen
durch Erheben von den Sitzen. Nachdem über die letzten
Vorſtandsſitzungen Bericht erſtattet worden war, ergriff

Kamerad Herr Oberleutnant a. D. Lotheißen das Wort=
zu
ſeinem Vortrag über: Bilder aus der heſſiſchen Ge=
ſchichte
; unter Mitbenutzung der Regimentsgeſchichte des
1. Großh. Heſſ. Infanterie=Leibgarde=Regiments Nr. 115.
Der Redner ſchilderte eingelne Epiſoden und begann mit=
dem
Gefecht im Buſeckenthal 1621. Bilder, auf welchen
die Truppen in Uniform bis auf den heutigen Tag ab=
gebildet
waren, wurden vorgezeigt. Reicher Beifall lohnte
den Redner für ſeine volkstuͤmlichen Ausführungen
2 Die Eheleute Karl Roth hier, Alexanderſtraße,
feierten Mittwoch das Feſt der ſilbernen Hochzeit,
welches durch die Geſangsvorträge des Geſangvereins
Olympia;, deſſen Kaſſier Herr Roth iſt, noch verherr=
licht
wurde. Vor einigen Tagen waren es 25 Jahre her,
daß Herr Roth bei der Firma Altien= Maſchinenbau=
anſtalt
vorm. Venuleth & Ellenberger angeſtellt iſt. Aus
Anlaß dieſes Tages machte die Firma dem Jubilar ein
ſchönes Geldeeſchenk.
2 Am Montag, 2. März, fand im,Hotel zur Traube
der diesjährige Ball der Akademiſchen freiſchlagenden
Verbindung Fidelitasu ſtatt. Viele alte Herren und
Vertreter auswärtiger Verbindungen waren zum Feſte
herbeigeeilt und ſo konnten ſich die zum Balle erſchienenen
zahlreichen Damen ſicherlich nicht über Mangel an tanz=
luſtigen
Herren beklagen. Gegen 11 Uhr fand ein Abend=
eſſen
ſtatt, bei welchem der erſte Chargierte, Herr stud.
Fabian, in beredten Worten der zum Feſte erſchienenen
Damen gedachte. Das Feſt findet mit einem Ausflug
nach Auerbach am heutigen Freitag ſeinen Abſchluß.
2 In der zuletzt abgelaufenen Woche vom 23. bis
28. Februar wurden bei dem ſtätiſchen Tiefbauamt noch
111 Arbeitsloſe beſchäftigt, darunter 42 als Steinſchläger,
49 beim Straßenbau, 15 beim Kanalbau und 5 bei der
Straßenreinigung. Während der genannten Woche ſind
26 durch Austritt, 1 durch Entlaſſung und 4 durch Er=
krankung
, zuſammen 31 ausgeſchieden, ſo daß am Wochen=
ſchluß
nöch ein Beſtand von 80 Arbeitsloſen verblieb.
2 Während des Monats Februar wurde die ſtädtiſche
Leſe= und Bicherhalle im gaͤnzen von 2917 lim Februar
1902: 1995) Perſonen beſucht, durchſchnittlich an jedem
Tage von 104. Aus der Bücherhalle nach Hauſe ent=
liehen
wurden im ganzen 3930 Bände 1902. 1617). da=
runter
1275 wiſſenſchaftliche und belehrende Werke; die
Zahl der Leſer ſtieg auf 1701. An Büchergeſchenken
gingen in dieſem Monat weiter ein: Von Fräulein
Bender, Tochter des 7 Oberhofpredigers, 26 Bände von
Herrn Hauptmann v. Heſſert 23 Bände; von Herrn
Hofbuchhändler Klingelhöffer 31 Bände; von Freifräulein
v. Malagert=Neufville 1 Band; von der Muſikgruppe
des Lehrerinnenvereins 2 Jahrgänge Zeitſchriften: von
Frl. Nordmann 3 Bände; von Frau Major Reh 27 Bände;
von Freifrau von Stein 2 Bände: von Frl. Pfeffinger
4 Bände; von Frl. Strecker, Lehrerin, 1 Jahrgang Zeit=
ſchriften
: von Fräulein Trier 4 Bände und mehrere Karten;
v. Frau v. Tatſchalow 2 Bände. Allen Gebern herz=
lichen
Dank! Weitere Geſchenke von Büchern, ſoweit ſie
nicht veraltet, ſind willkommen.
4 Während des Monats Februar ds. Js. wurden
im ftädtiſchen Krankenhauſe 473 Kranke verpflegt; die=
ſelben
hatten insgeſamt 5946 Pflegetage, ſo daß die durch=
ſchnittliche
Tagesbelegung 212 Kranke betrug. Im Februar
des vorigen Jahres waren die entſprechenden Ziffern 344
Kranke, 5799 Pflegetage und 207 Kranke als durchſchnitt=
liche
Tagesbelegung.
2 Am vergangenen Sonntag ſpielte die erſte Mann=
ſchaft
des Darmſtadter Fußbaliklubs gegen die Mann=
heimer
Fußball=Geſellſchaft Union 11 das Retourſpiel
in Mannheim und gewann mit 2.1 Goal. Nächſten
Sonntag begibt ſich der D. F.=C. nach Bingen.
2 Wie man uns mitteilt, gelangt im Orpheum nur
noch heute die Poſſe Ein unnatürlicher Sohn:, darge=
ſtellt
von den Budapeſtern, zur Aufführung.
Offenbach, 4. März. Die Metzger haben den Preis
für Schweinefleiſchum 5 Pfg. per Pfund herab=
deſetzt
und man darf auf weitere Reduktionen hoffen.
Die Schweinepreiſe ſind im Odenwald abermals be=
deutend
zurückgegangen. Die Händler zahlen gegen=
wärtig
56 bis 58 Pfg. für das Pfund Schlachtgewicht.
Dementſprechend ſind auch die Fleiſchpreiſe bei den
Metzgern auf dem Lande meiſt auf 76 Pfg. und noch
weniger zurückgegangen. (OOffenb. 3t9.)
Mainz, 4. März. Die Glocke des Turmes der St.
Stephanskirche, mit der geſtürmts, d. h. der Ausbruch
eines Brandes angezeigt wird, iſt ſeit einigen Tagen ge=
ſprungen
, was beim Anſchlagen derſelben deutlich hörbar
iſt. Ob die Glocke durch eine neue erſetzt werden wird,
ſteht noch dahin.
Worms, 4. März. Ein neues Cafs in groß=
artigem
Stile und mit den modernſten Einrichtungen
ausgeſtattet, ſoll hier errichtet werden. Es handelt ſich
um einen Neubau des Cafs Convent auf dem an der
Stephansgaſſe liegenden Garten des genannten Cafss.
Der Bau gelangt dreiſtöckig nach den Plänen des Herrn
Architekten Auguſt Hoffmann zur Ausführung. Außer
den Parterre=Lokalitäten ſind auch für die 1. Etage Wirt=
ſchafts
=Räumlichkeiten vorgeſehen.

Vorträge.
L-r. Am Mittwoch abend fand in der Aula der
lechniſchen Hochſchule der erſte der 3 Vorträge ſtatt, die
auf Veranlaſſung des Frauen=Schiller=Bundes in dieſem
Monat hier gehalten werden ſollen. Frau Dr. E. Men=
zel
aus Frankfurt ſprach über Das geiſtige Leben
in Darmſtadt zur Zeit des jungen Goethe
und Schillerr. Eine der hervorragendſten Perſön=
lichkeiten
jener Zeit, ſo führte ſie aus, war die damalige
Erbpringeſſin Karoline von Heſſen, die ſpätere große
Landgräfin; die ſchon in Buchsweiler, dann aber auch
in Darmſtadt ſelbſt, den Erzeugniſſen der zeitgenöſſiſchen
deutſchen Dichtung, beſonders den vaterländiſchen Oden
Klopſtocks verſtändnisvolle Teilnahme widmete und mit
führenden Geiſtern jener empfindſamen Zeit in regem
Briefwechſel ſtand. Die treue Fürſorge jür ihre Kinder
ließ ſie den Mangel an fürſtlicher Pracht nicht empfinden:
ihr Sinn für die Schönheit der Natur ſchuf einen Teil
des Herrngartens, dem Geſchmack jener Zeit entſprechend,
in eine engliſche Anlage= um, deren Einſiedelei ihr
Lieblingsaufenthalt wurde. Beſonderen Genuß bereitete
ihr der Verkehr mit den gebildeten Kreiſen ihrer Neſidens
und auswärtigen Gäſten, die ſich vornehmlich im Hauſe
des Kriegsrats Merck und Geheimrats Heſſe ver=
einigten
. Unter den Damen dieſes Kreiſes, lautjubelnden
und zerſchmelzenden Herzen;, iſt beſonders Karoline
Flachsland zu nennen, die ſpätere Gattin Herders,
und unter dem Namen=Pſyche; aus Goethes Dichtungen
bekannt. Der Verkehr Herders im Hauſe Mercks und
ſeine Beziehungen zu Karoline Flachsland ſowie die
Eigenark des Kriegsrats Merck wurden eingehend ge=
ſchildert
, ebenſo der Eindruck, den der junge Goethe
bei ſeinem erſten Beſuche mit Schloſſer in Darmſtadt im
März 1772 machte. Beſondere Darſtellung erfuhren noch
die Beziehungen Goethes zu Leuchſenring und zu den

Hofdamen v. Ziegler und v. Rouſſillon, der Urania
und Lilal ſeiner Dichtungen, und der Beſuch, den lite=
rariſch
bedeutende Perſönlichkeiten wie Wieland und
Gleim ſowie Sophie la Roche dem Darmſtädter Kreiſe,
der Gemeinſchaft der Heiligens, abſtatteten.
Der zweite, kürzere Teil des Vortrags, brachte
wiſſenswerte Angaben über Schillers Aufenthalt 1784
in Darmſtadt und über den Eindruck, den die Vor=
leſung
, ſeines Don Carlos am Darmſtädter Hofe
machte. Ein Hinweis auf die wichtige Rolle, die deutſche
Fürſtenhöfe als Stätten des Schußes und der Pflege
deutſcher Dichtung im 18. Jahrhundert geſpielt haben,
ſchloß den intereſſanten Vortrag, dem eine zahlreiche Zu=
hörerſchaft
verdienten Beiſall ſpendete.

Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
Kunſtzeitſchriften ꝛc. Im Märzheft der
Zeitſchrift Deutſche Kunſt und Dekoration
veröffentlicht der Herausgeber derſelben, Herr Alexan=
der
Koch=Darmſtadt einen längeren Aufſatz über
Reformen im Ausſtellungs=Weſen und die
Vertretung deutſcher Kunſt in St. Louis 1904½, in
dem mancherlei beherzigenswerte Anregungen für die
bevorſtehende deutſche Ausſtellung in St. Lonis gegeben
werden, die, wie der Verfaſſer ſagk, keine Bücher=Weisheit
und keine Theorien vom grünen Tiſch= ſind, ſondern
das Reſultat langjähriger Erfahrungen, ſorgfältiger Be=
obachtungen
, zugleich in Uebereinſtimmung mit bewährten
Kennern und erfahrenen Induſtriellen. Deutſchland
müſſe, ſo ſagt der Verfaſſer, nach einem ganz beſtimmten
Programm ausſtellen und ein anderes wie das in
Darmſtadt vorgeführte, nur in etwas erweitertem Maße,
gebe es nicht, das habe inzwiſchen die geſante, ſelbſt ge=
häſſigſte
Kritik zugegeben, 3. B. daß in St. Louis nach
eingeforderten Konkurrens=Entwürfen ein oder mehrere

moderne Bauten errichtet würden, die nach feſtgeſtelltem
Plane künſtleriſch ausgeſtattet würden. Wie er ſich eine
deutſche Ausſtellung für Architektur, Kunſt und Kunſt=
gewerbe
modernen Stiles in St. Louis denkt, ſkigziert
A. Koch in großen Umriſſen folgendermaßen: Die aus=
guſtellenden
Gegenſtände zerfallen in 3 große Haupt=
Gruppen: A. Hohe Kunſt: Malerei, Plaſtik, Radierungen,
Farben=Holzſchnitte ꝛc. B. Angewandte Kunſt: Holz=
Architektur, Kunſt=Verglaſungen, Möbel, Tapeten, Tep=
piche
, Beleuchtungskörper, Kamine und Heizungs= Ver=
kleidungen
, gemalte, ſtuckierte und Holz=Plafonds,
Stickereien, Webereien ꝛc., ferner an Kleinkunſt: Uhren,
Lampen. Schreibzeug, keramiſche Erzeugniſſe ꝛc. Dieſe
Gegenſtände werden ausgeſtellt in: G. Modernen Archi=
tektur
=Bauten: Repräſentations=Räumen, Herrſchafts=
und Landhäuſern, Ateliers, Theater, Pavillons. Er=
friſchungsräumen
ꝛc. Eine Sonder=Ausſtellung
jeder dieſer drei Abteilungen iſt alſo von vorneherein
ausgeſchloſſen, vielmehr ſollen dieſe drei ge=
meinſchaftlich
marſchieren und ausſchließlich in der
Anwendung, reſp. in der praktiſchen Vorführung an Ort
und Stelle ihr Beſtes in Bezug auf Kunſt, Material und
Technik zeigen. Selbſtverſtändlich haben wir hier nur
die Hauptpunke des Aufſatzes herausgehoben, deſſen
Lektüre jedem, der ſich dafür intereſſiert, warm empfohlen
ſei. Ein eigenartiges Werk liegt uns vor, eigenartig
durch ſeinen kefflichen Inhalt, ſowie in ſeiner Zu=
ſammenſtellung
und hervorragend durch die ſchöne, ge=
ſchmackvolle
Ausführung: Die Hulbeſche Samm=
lung
von Ehrengabenn. Es dürfte wohl kaum
ein zweites Werk geben. das als Ueberſicht über die
Leiſkungen eines geſchäftlichen oder kunſtgewerblichen
Inſtituts eine ſo große Anzahl hervorragender Arbeiten
in ſich vereinigt als dieſe, naturgemäß nur eine beſchränkte
Anzahl Abbildungen der vielen im Laufe der Jahre aus
der berühmten Hulbeſchen Werkſtatt hervorgegangenen

[ ][  ][ ]

Rummer 55.

Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 6. März 1903.

Seite 11.

Neich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 4. März. Zu einem
Jeruſalem=Diner hatten ſich auch in dieſem Jahre
etwa 80 Teilnehmer an der offiziellen Feſtjahrt auf der
Mitternachtsſonnel von 1898 in den Näumen des
Künſtlerhauſes vereinigt, der Einladung des Komitees
folgend. das wieder aus dem Hausminiſter v. Wedel,
dem Regierungspräſidenten Frhrn. v. Seherr=Thoß und
dem Geh. Hofkammerrat Dr. Wühliſch beſtand. Den
Trinkſpruch auf den Kaiſer brachte Exzellenz Wedel aus.
Gegen Ende der Tafel erſchien auch Kultusminiſter
Dr. Studt. Zahlreiche Teilnehmer der Feſtfahrt hatten
von auswärts telegraphiſche und briefliche Grüße geſandt.
Wieder iſt ein Vorort Berlins in die Reihe der
deutſchen Großſtädte getreten: Rizdorf hat ſeinen
hunderttauſendſten Einwohner erhalten. Zu
Anfang des Jahres 1800 hatte der Ort 680 Einwohner,
1850 3000, 1860 4100 und im Jahre 1870 ſchon 15000 Be=
wohner
. Im Jahre 1885 ſchnellte die Zahl auf 23000
empor, im Jahre 1895 auf 59950 und jetzt weiſt Rigdorf
eine Einwohnerzahl von mehr als 100000 auf. Der Ort
wurde 1360 gegründet. Der Streit um den Nachlaß
der ermordeten Gipsſchultzenu iſt jetzt endgültig
entſchieden. Wie mehrfach gemeldet, hatten die am
11. Auguſt 1897 in dem Hauſe Königgrätzer Straße 35
zwiſchen 9 und ¼11 Uhr vormittags von Gönczi ermor=
dete
Witwe Auguſte Schultze und deren Stieftochter Klara
Schultze ſich gegenſeitig zu Erben eingeſetzt. Nach dem
Lode der beiden hatten die Witwe Nobiling, eine
Schweſter der Klara Schultze, und die Kinder des ver=
ſtorbenen
Bruders der letzteren behauptet, daß zuerſt die
Witwe Auguſte Schultze ermordet worden ſei und hierauf
erſt deren Stieftochter Klara. Letztere ſei ſomit bei ihrem
Tode die alleinige Beſitzerin des Vermögens geweſen,
das infolgedeſſen ihren Verwandten zufallen müſſe. Der
Pfleger der Nachlaßmaſſe, Herr Rechtsanwalt Holtz, ver=
weigerte
aber deren Herausgabe und ward nunmehr von
den erwähnten Verwandten verklagt. Der dritte Zivil=
ſenat
des Kammergerichts kam geſtern ſchließlich zu der
Aeberzeugung. daß die Witwe Schultze zuerſt ermordet
worden ſei, und verurteilte den Pfleger zur Herausgabe
des Nachlaſſes an die Kläger. Von einem tapferen
Jungen erzählt das Kl. J. folgendes: Geſtern
Mittag fuhr eine junge Dame im offenen Einſpänner die
Schönhauſer Allee entlang. Sie lenkte den ſchönen
Rappen, während der Lutſcher hinter ihr Platz genommen
hatte. An der Ringbahnſtation wurde das Pferd ſcheu,
ging durch und raſte auf die Pappel=Allee zu. Da warf
ſich ein etwa 15jähriger Junge dem Tier entgegen, ergriff
es am Zügel und 30g es zur Seite. Der Rappe bäumte
ſich, blieb aber dann ſtehen. Laute Beifallsrufe tönten
von allen Seiten. Die Dame nahm den wackeren Knaben
zu ſich auf den Wagen und fuhr mit ihm zuſammen
weiter.
Dresden, 4. März. Der Dresd. Anzeiger erfährt:
Die Meldungen Wiener Blätter über ein zwiſchen dem
ſächſiſchen und dem toskaniſchen Hofe ge=
troffenes
Abkommen, betreffend Begegnung der früheren
Kronprinzeſſin mit ihren Kindern unter der Bedingung.
daß ſie jede Beziehung zu Giron abbricht, beruhen auf
Erfindung. Rechtsanwalt Zehme=Leipzig erklärt,
ihm ſei von einem ſolchen Abkommen nichts bekannt.
(Wir hatten von der Meldung keine Notis genommen,
da ſie nicht wahr ſein konnte.)
Helgoland, 4. März. Das Linienſchiff Kaiſer
Wilhelm 11. mit dem Kaiſer an Bord, iſt mit den
Begleitſchiffen Niobel und Sleipner' heute nachmittag
um 6 Uhr unter Salutſchüſſen der Strandbatterie vor
Helgoland eingetroffen.
Prag. 4. März. Der 25jährige Prinz Eugen
von Thurn und Taxis iſt an Typhus geſtorben.
Prag. 5. März. Der Andrang zu den Kaſſen der
Böhmiſchen Sparkaſſe ließ geſtern und heute
weſentlich nach. Im Laufe des heutigen Tages wurden
an 1002 Einleger 1600000 Kronen zurückgezahlt, während
von 345 Parteien, darunter 59 neuen, 108373 Kronen
eingezahlt wurden.
Zürich, 5. März. Geſtern iſt das bekannte Fremden=
hotel
Gottſchalkenberg am Züricher See vollſtändig
niedergebrannt.
London, 5. März. Nach einer Meldung der Morgen=
blätter
aus Portsmouth fand geſtern auf einem in den
dortigen Kriegshafen zurückkehrenden Unterſeeboote eine
Gaſolinexploſion ſtatt. wodurch das Innere des
Schiffes zerſtört und vier Mann ſchwer verletzt wurden.
Korſu, 4. März. Die Jacht Saphir= mit dem
deutſchen Kronprinzen und dem Prinzen
Eitel Friedrich an Vord traf heute abend 10 Uhr
nach ausgezeichneter zehnſtündiger Fahrt von Brindiſi
hier ein. Die Prinzen werden zwei Tage hier ver=

weilen, um die Sehenswürdigkeiten der Inſel zu be=
ſichtigen
.
Breſt,. 4. März. Die Inſel Sein iſt infolge
des herrſchenden Unwetters ſeit 14 Tagen ohne Ver=
bindung
mit dem Feſtlande. Heute früh ſind
vier Schiffe von hier abgegangen, um zu verſuchen, für
die notleidenden Bewohner der Inſel Lebensmittel zu
landen. Drei von dieſen Schiffen ſind heute nachmittag
hier wieder mit Havarie eingetroffen.
Zweite Kammer der Stände.
L. Darmſtadt, 5. März. Das Haus ſetzte die
Beratungdes Hauptvoranſchlagsfort. Zum
Titel Kunſtſtraßenweſen; wünſcht Abg. Berthold eine
Straße von Kelſterbach nach Walldorf, von Klein=Gerau
nach Büttelborn und eine Verlegung der Straße im
Brombachtal nach Zell. Abo. Häuſel brachte den
Mangel richtiger Straßen im Kreiſe Erbach zur Sprache.
Abg. Senßfelder bedauert, daß ſich bei der Straße
Büttelborn-Griesheim Weiterſtadt ins Mittel gelegt
habe; der neue Plan ſei für Büttelborn intereſſelos. Abg.
Euler rät dazu, in Zeiten geſchäftlicher Hochflut
Straßenpläne auszuarbeiten und dieſelben bei einer wirt=
ſchaftlichen
Depreſſion ausführen zu laſſen. Miniſterial=
rat
v. Biegeleben verteidigt das Inſtitut der Bau=
inſpektoren
, beanſtandet werde mit Recht nur das Zu=
ſammenwerfen
des Ingenieur= und Hochbauweſens.
Abg. Haas (Darmſtadt) meint, die kleinen Mißſtände
an der beſtehenden Organiſation ließen ſich wohl be=
ſeitigen
und durch die guten Beziehungen der Bau=
inſpektoren
zu den Verwaltungsbehörden hätte ſich die
neue Organiſation im großen und ganzen bewährt. Abg.
Brauer fordert eine Trennung des Hochbau= und
Ingenieurweſens. Abg. Noack mahnt insbeſondere zu
der Erwägung, ob die beſtehende Organiſation nicht zu
koſtſpielig ſei. Vielleicht empfehle ſich ſtatt der Kreis=
eine
Provinzorganiſation. Nachdem noch Abog. Schön=
berger
und Erk zur Sache geſprochen und Miniſterialrat
v. Biegeleben eine Vereinigung des ſtaatlichen und ge=
meindlichen
Hochbauweſens zur Erwägung empfohlen
hatte. wurde der Titel genehmigt.
Zum Titel: Handelskammers beantragt Abg. Rein=
hart
, 500 Mk. für den Handelskammertag zu bewilligen.
Nach kurzer Beſprechung wird dies beſchloſſen. Zum
Titel Förderung des kaufmänniſchen Unterrichts! ver=
langt
Abg. Reinhart, daß der kaufmänniſche Fortbil=
dungsunterricht
ſo geſtaltet werde, daß er den Anforde=
rungen
unſerer Zeit genüge. Dies erheiſche eine beſſere
Ausbildung der Lehrer als bisher. Der Titel wird ge=
nehmigt
, ebenſo derjenige Handwerkskammer und Ge=
werbeaufſicht
: Zu letzterem wurde von verſchiedenen
Seiten die tüchtige Arbeitsleiſtung der beſtehenden In=
ſpektion
anerkannt und eine Zuziehung von Arbeitern
nach Inkrafttreten des Kinderſchutzgeſetzes in Ausſicht
geſtellt. Zum Titel Eichamt beanſtandeten einige
Redner, daß der Beamte des Eichamtes auch zugleich der
Reviſor ſei. Dies gehe nicht an, auch müßte dem Eich=
beamten
der Verkauf von Gegenſtänden ganz verboten
werden. Zum Titel 3entralſtelle für die Gewerbe ꝛc
bittet Abg. Schmitt um Mitteilung über die mit der
vom Staat unterſtützt geweſenen Künſtlerkolonie ge=
machten
Erfahrungen. Miſtiſterialrat Braun antwortet,
die Freude daran ſei nicht ganz ungetrübt. Halte man
Perſon und Sache auseinander, ſo müſſe zugeſtanden
werden, daß die Künſtlerkolonie auf das Gewerbe einen
großen Einfluß ausgeübt habe. Bildern der Vergangen=
heit
dürfe man nicht fort und fort nachleben, auch der
Fortſchritt habe ſein Recht. Im gewerblichen Leben
dränge heute alles zum kapitaliſtiſchen Großbetrieb. Da=
zu
komme, daß zwar zweimal 4000 Mk. das vorige=
mal
eingeſtellt waren, daß aber für Vorträge zwei Pro=
feſſoren
nur 3000 und 2000 Mk. den Monat verlangten,
während hierfür 4000 Mk. bewilligt waren, weshalb man
diesmal von der Einſtellung eines Betrags abſehe.
Handel und Verkehr.
G) Frankfurt, 4. März. Eruchtmarkt=
bericht
.) Am Wochenmarkte waren größere Kaufordres
ſüddeutſcher Händler für Landweizen vorhanden und
wurden die vorliegenden Angebote zu den vorwöchigen
Preiſen ſchlank akzeptiert. Auch Landroggen unverändert
gegen die Vorwoche bei genügenden Beſtänden, hin=
gegen
ausländiſche Brotfrüchte in effektiver Ware knapp
am Markte und im Preiſe anziehend. Auf Lieferung
war jedoch Weizen zu leichteren Bedingungen erhältlich,
zumal auch die Mühlen infolge des ſchwachen Mehl=
abſatzes
zurückhaltend blieben. In Hafer beſchränkte ſich
der Verkehr auf das Bedarfsgeſchäft und wurden beſſere
Preiſe bewilligt. Gerſte in ruhigem Handel und eher
nachgebend; dagegen war Mais wieder knapp und

Kunſtwerke enthaltenden Sammlung. Es iſt nicht mög=
lich
, hier alle die herrlichen Arbeiten eingehend zu be=
ſprechen
, welche Hulbe uns in dieſer Sammlung vor
Augen führt; wir beſchränken uns daher darauf, nur
einige hohe Perſönlichkeiten zu nennen, welche dieſelbe
empfingen, oder in deren Auftrage ſolche angefertigt
wurden: Kaiſer Wilhelm II., Kaiſerin Auguſta Viktoria,
der König von Sachſen, der König von Dänemark, der
Naiſer von Oeſterreich, der König von Rumänien, Fürſt,
Bismarck, Graf Walderſee, Papſt Leo XIII., Prinz von
Wales, Prinzeſſin Viktoria u. a. m. Schon hieran kann
man ermeſſen, wie ungemein intereſſant das Werk iſt,
welches außerdem noch viele Ehrengaben für die Ver=
treter
der verſchiedenſten Verufssweige und Stände ent=
hält
. Hulbe hat ſich mit der Ausgabe dieſer Sammlung
ein ſchönes Denkmal geſetzt. Das Werk bildet ſchon allein
ſeiner vornehmen Ausſtattung wegen für jeden Salon
und jede Bibliothek eine Zierde. Zuſendung erfolgt
gegen 120 M. in Marken franko. Bekanntlich war es
Georg Hulbe, der nach ca. 200 Jahre langer Vergeſſenheit
in Hamburg die ſchöne alte Kunſt des Lederſchnitte=
neu
ins Leben gerufen hat.

Kleines Feuilleton.
Das moderne Babel. Nach den Angaben
des Prof. Karl D. Buck von der Chicagoer Univerſität
kann Chicago als das moderne Babel: bezeichnet werden.
Es werden insgeſamt vierzig Sprachen in der Stadt
geſprochen, davon viergehn von mehr als 10000 Menſchen
Chicago iſt die zweitgrößte böhmiſche Stadt der Welt,
die drittgrößte ſchwediſche und die fünftgrößte deutſche.
Zeitungen erſcheinen in zehn verſchiedenen Sprachen und
Gottesdienſt, wird, in zwanzig Sprachen abgehalten.
Ulnter den fremden Kolonien in Chicago beſteht eine au=
Jgländern, eine andere aus Basken und eine dritte ans
Bretonen.
I.W. Eine Sammlung von Marterwerk=
zeugen
für Pferde wurde in einer Sitzung des
Tierſchutzvereins in Petersburg demonſtriert. Es waren
das alles Inſtrumente, die von den Droſchkenkutſchern
und Laſtfuhrleuten zur Aufmunterung: der Tiere an=

gewendet werden. Peitſchen aus Eiſendraht; eiſengefüt=
terte
Schweifriemen; metallene Schraubenmuttern. die an
die Leine geheftet; kupferne Knöpfe, die an den Peitſchen
befeſtigt werden; Knüppel; Naſenriemen mit ſtechenden
Vorſten oder aus alten Sohlen mit ſcharfen Nägeln;
Niemen, mit denen die Zunge der unglücklichen Opfer
eingeſpannt wird, u. A. m. Alle dieſe Werkzeuge ſind in
kurzer Zeit dort Kutſchern abgenommen worden. Der
Tierſchutzverein beabſichtigt, alle Vereinsmitglieder zu
erſuchen, die Tiere in ihren Martern zu photographieren,
um ſpäter ein Album zuſammenſtellen zu können, das
augenfällig die herzloſe und brutale Art des Umganges
mit Pferden, u. ſ. w. illuſtrieren würde.
1 Einſonderbarer Automobilunfall er=
eignete
ſich im Iffesheimer Wald bei Raſtatt, den drei
Herren aus Mannheim abends 10 Uhr durchfuhren.
Zwei Rehe ſprangen bei dieſer Fahrt über die Straße
und eines davon wurde von dem Automobil erfaßt und
getötet. Das Automobil fiel dabei um und zwei ſeiner
Inſaſſen verunglückten. Der eine brach den Oberſchenkel
und der andere den Fuß.
Somußes kommen! In derTägl. Rundſch.
Nr. 79) wird angezeigt: Witwer ſucht. geſtützt auf die
beſte Empfehlung ſeiner bisherigen Köchin, welche acht
Jahre bei ihm hausgehalten hat und zu Oſtern heiratet,
eine ältere Köchin oder Witwe mit guten Zeugniſſen aus
ähnlicher Stellung. Jede ordentliche Herrſchaft ſollte,
ſo bemerkt der Kladderadatſch; dazu, ein Herrſchaftsbuch
haben, damit die abgehenden Dienſtboten ihr ein Zeugnis
hineinſchreiben können.
Einoberheſſiſcher Landbürgermeiſter
richtete an einen Lehrer ſolgendes Schreiben, welches das
Mainz. Tgbl. in der Orthographie des Originales
wiedergibt: Benachrichtige Sie hiermit, daß mir meremale
geſagt wurde, daß Sie Ihre Gänße auf dem Fridhof
weiteten und auf demſelben einſperren es iſt mir die
Klage ſchon mehrere mal geſagt worden und ſehe mich
deßhalb genötigt Ihnen mittheilung zu machen ſolches zu
unterlaſſen im nicht der Fall bin ich genötigt mich an
Großh. Kreisamt zu wenden. Achtungsfoll Der Berger=
meiſter
(folgt Nameſ=

Preiſe hoch gehalten. Futterartikel feſt, Mehl ſtill und
eher ſchwächer. Die Wetterbefürchtungen beginnen all=
mählich
an den amerikaniſchen Getreidebörſen eine Rolle
zu ſpielen, da in den ſüdlichen Diſtrikten der Vereinigten
Staaten die Entwicklung der Saaten nun in Zug kommt.
Vorgeſtern befeſtigten zeitweiſe Nachrichten über un=
günſtige
Witterungsverhältniſſe, da es aber noch zu früh
iſt, um daraus ernſtere Nachteile zu ziehen, ſo ging die
beſſere Haltung wieder verloren, zumal man auf an=
ſehnliche
dieswöchentliche Weltverſchiffungen und dem=
entſprechend
auf Zunahme der ſchwimmenden Zufuhren
rechnet. Bemerkenswert iſt, daß heute in Chicago ein
Antrag zur Entſcheidung ſteht, der bezweckt, daß
neben den jetzt, lieferbaren Sorten Weizen: Red=
winter
2 und Northernſpring fortan auch Hard=
winter
zur Lieferung zugelaſſen werde, welch letzterer
für den deutſchen Import eine wichtige Rolle ſpielt.
Hier ſtellen ſich die Preiſe bei 100 Kilo wie folgt:
Weizen, hieſiger und Wetterauer 16.25-1635 M., norddeut=
ſcher
16.30-16.40 M. kurheſſiſcher 16.30-1645 M., ruſſiſcher
17.25-1800 M. La Plata 1730-1780 M., Kanſas 1750
bis 1775 M. Redwinter 1725-17.40 M. rumäniſcher
17.40-1780 M. Roggen, hieſiger 1455-1465 M. Pfälzer
14.50-14.70 M., ruſſiſcher 14.75-1500 M. Gerſte, Pfälger
1700-1725 M. hieſige 16.25-1640 M. fränkiſche 1625-
16.50 M. Riedgerſte 1700-1725 M., ungariſche 18.00-1825
M. Hafer, hieſiger 14.20-1475 M., bayeriſcher 14.25
bis 15.25 M. ruſſiſcher 14.25-15.25 M. rumäniſcher 14.20-
14.90 M. Mais mixed 13.40-13.50 M. La Plata 14.25-
14.50 Mark, Donaumais 14.25-1450 M. ruſſiſcher 14.30-
14.60 M. Weizenſchalen 9.10-9.40 M. Weizenkleie 900-
9.25 M. Roggenkleie 9.90-1020 M. Futtermehl 1150-
13.50 M. getrocknete Biertreber 1075-1125 M., Weizen=
mehl
, hieſiges Nr. 0 25.50- 26.00 M., feinere Marken
28.50-29.00 M. Nr. 1 2350-2400 M. feinere Marken,
25.00-25.50 M. Nr. 2 22.50-2300 M., feinere Marken,
23.50- 24.00 M. Nr. 3 2150-2200 M., feinere Marken,
22.50- 23.00 M. Nr. 4 18.75-1925 M. feinere Marken
1950-20.00 M. Roggenmehl, hieſiges Nr. 0 23.00-23.50

1. M. Nr. 12050-21.50 M. Nr. 2 15.50-16.00 M.
I.W. In einigen Berliner Zeitungen findet ſich ein
höchſt ſonderbarer Epilog zu der Venezuela= Ange=
legenheit
. Es heißt darin, daß das energiſche Vor=
gehen
gegen Venezuela auf ſäumige Kontrahenten ähn=
licher
Art einen wohltätigen Einfluß ausüben dürfte und
infolgedeſſen mit größerer Beruhiguing und weniger
Zurückhaltung als bisher deutſches Kapital im
Auslandeangelegt werden könne. Damit wird
gerade das empfohlen, was von einſichtigen Leuten ſtets
energiſch bekämpft worden iſt: Die übermäßige Inveſtie=
rung
=deutſchen Kapitals in fremde, nicht ganz ſichere
Staatsfonds und ausländiſche Unternehmungen. Gerade
weil die deutſche Regierung nicht in der Lage iſt, für
jeden ihrer durch das Ausland geſchädigten Untertanen,
mit Waffengewalt und Flottendemonſtration Genugtuung
zu fordern und ſich zum Exekutor von Privatleuten zu
machen, muß der Einzelne vorſichtig ſein und ſich vor
Augen halten. daß er im Allgemeinen gegen ſäumige
ausländiſche Schuldner auf niemals Hülfe zu rechnen
hat. Statt nun dieſe den Tatſachen entſprechende An=
ſchauung
zu verbreiten, wird, laut obiger Darlegung, der
Glaube erweckt, als werde die deutſche Regierung künftig=
hin
in gleicher Weiſe wie bei Venezuela Privatintereſſen
vertreten. Dieſe zu Gunſten des Auslandes und zum
Schaden des heimiſchen Kapitaliſtenpublikums gemachte
Reklame; erſcheint ſo bedenklich, daß ihr nicht allein
durch die Preſſe ſondern vor allen Dingen durch die Re=
gierung
energiſch entgegen getreten werden ſollte.
Vermiſchtes.
Wohlfahrtseinrichtungen fuͤr, be=
mittelte
Stände. Die in den letzten Jahrzehnten
ins Leben gerufenen Wohlfahrtseinrichtungen haben faſt
aUsnahmslos die Aermſten unter den Armen zum
Gegenſtand ihrer Betätigung. Der Mittelſtand,
welcher doch den kulturellen Grundſtock einer Nation
bildet, findet ſehr wenig Gelegenheit, Wohl=
fahrtseinrichtungen
für ſich in Anſpruch
nehmen zu können. Gerade er verdiente aber am
allermeiſten in vielen Fragen des wirtſchaftlichen und
familiären Lebens die Unterſtützung des Staates und
wohltätiger Korporationen. Was iſt 3. B. in den letzten
Jahren, nicht alles für arme Kinder in Bezug auf
Ferienverpflegung durch die ſogenanten Ferienkolonien
getan worden. Der Gedanke, auch den Kindern
des Mittelſtandes einen billigen Erholungsaufent=
halt
in den Ferien zu geben, hat ſchon im Jahre 1898
einen Frankfurter Volksſchullehrer veranlaßt, eine An=
meldeſtelle
für billigen Ferienaufenthalt zu gründen. Die
ſegensreiche Wirkſamkeit dieſer Stelle, die von allen
Kreiſen der Bevölkerung ſhöheren Beamten, Großkauf=
leuten
, kleineren Kaufleuten, Lehrern, Aerzten, Anwälten,
Handwerkern und Unterbeamten) in Anſpruch genommen
wird, hat durch den Verkehr mit den Eltern neue An=
regungen
für weitere gemeinnützige Arbeit erhalten.
Zu den wichtigſten Fragen für die Eltern gehören
3. B. die Berufswahl für Knaben und Mädchen, fach=
männiſche
Vorſchläge von Schulen und Penſionaten für
Kinder, die genötigt ſind, außerhalb des Elternwohnortes
dieſe Anſtalten zu beſuchen. Wie nötig iſt es doch für
Eltern, zu wiſſen, in welche Familie, in welchen neuen
Lebenskreis ihr Kind beim Verlaſſen des Vaterhauſes
eintritt. Ihnen will die Stelle Auskunft über Zweck,
Beſtimmung. Lehrplan. Berechtigungen, Aufnahme=
bedingungen
, Preiſe, Schulbeginn, Lage, klimatiſche Ver=
hältniſſe
der Anſtalt und des Ortes geben und ſie mit
den wirtſchaftlichen und häuslichen Verhältniſſen der
Penſionsgeber bekannt machen. Eine ſegensreiche Auf=
gabe
ſtellt ſich die Geſchäftsſtelle mit der Ermittelung
kranker Kinder, um deren Eltern zu beraten. Sie erfreut
ſich hierbei der Unterſtützung hunderter von Lehrern und
Aerzten. Für kränkliche oder körperlich ſchwache Kinder,
die in der Schule nicht recht vorwärts kommen, werden
geeignete Orte und Familien nachgewieſen. wo die Kin=
der
in Gebirgsluft bei guter körperlicher Verpflegung in
der Familie eines Pfarrers oder Lehrers vorübergehend,
oder dauernd billige und fürſorgliche Aufnahme finden.
Es wird hierbei von der Vorausſetzung ausgegangen,
daß kränkliche Kinder auch nicht gut lernen können, und
daher ihr Aufenthalt in einer vollen Klaſſe, in welcher
wiſſenſchaftlicher Unterricht erteilt wird, weder ihnen
ſelbſt, noch ihren Mitſchülern förderlich iſt. In der Ab=
teilung
für Kleinkinderpflegen iſt es das Beſtreben des
Inſtituts, für Säuglinge und kleine Kinder aller Kon=
feſſionen
gute, gewiſſenhaft geprüfte Pflegeſtellen in
Stadt und Land über gang Deutſchland nachzuweiſen.
Die Leitung der Zentrale für Schülerheime und
Kinderpflege; in Frankfurt a. M. Oederweg 59 I, liegt
in den Handen von Frau Dr. Waldemar Belck, der
Gattin des bekannten Altertumsforſchers und Archäo=
logen
.
Alle Anfragen, die ſich auf Schülexpenſion und
Kinderpflege beziehen. werden von der Geſchäftsſtelle be=
reitwilligſt
und ſchnell beantwortet.

[ ][  ][ ]

Seite 12.

Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 6. März 1903.

Rummer 55.

Der Kaiſerin=Auguſta=Verein für
deutſche Töchter, der die Fürſorge für hülfs=
bedürftige
Töchter im Kriege gefallener oder an Kriegs=
folgen
verſtorbener deutſcher Offiziere pflegt, veröffentlicht
ſeinen 30. Jahresbericht, aus dem ſich ergibt, daß er ſeine
Fürſorge inzwiſchen auf Verwaiſungen ſowohl infolge
von Unternehmungen der Marine und der Schütztruppen
als auch infolge von Unfällen im Frieden ausgedehnt
hat. Die Fürſorge erfolgt durch Einweiſung der des
Vaters beraubten Töchter in etwa offene Freiſtellen der
vom Verein abgezweigten Kaiſerin=Auguſta=Stiftung oder
durch Erziehungsbeihülfen oder durch Beihülfen zur
Erwerbsbefähigung. In den 31 Jahren ſeines Beſtehens
hat der Verein 937 Erziehungsbeihülfen mit 179 500 Mk.
und 226 Beihülfen zur Berufsausbildung mit 47965 Mk.
gezahlt. Das Jahr 1902 weiſt Erziehungsbeihülfen für
19 Töchter mit 5325 Mk. und Beihülfen zur Berufs=
ausbildung
für ſechs Töchter mit 1425 Mk. auf. Das
Protektorat über den Verein hat die Kaiſerin übernömmen.
Unter den Mitgliedern befindet ſich eine Anzahl Truppen=
teile
und einzelner Kommandoſtellen des Landheeres,
ſowie die Kaiſerliche Marine und die Schutztruppen in
Kamerun, Deutſch=Oſtafrika und Südweſtafrika, und
kürglich iſt auch die Kriegsakademie mit ihren neun
Hörſal=Abteilungen dem Vekein als Mitglied beigetreten.
Der Verein wird durch den großherzoglich badiſchen
Geſandten v. Jagemann als Vorſitzenden und den Geh.
Regierungsrat H. Meyer als Schaßmeiſter geleitet.

Literariſches.
Der Pfandleiher betitelt ſich eine ergreifend ſchöne
Großſtadtgeſchichte aus der rühmlichſt bekannten Feder
des vielgeleſenen Lprikers und Novelliſten Karl Buſſe,
deren Anfang wir in dem neueſten (3) ſoeben zur Aus=
gabe
gelanaten Hefte der illuſtrierten Zeitſchrift 3ur
Guten Stunder (reis des Verzehntagsheftes
40 Pfennig.- Deutſches Verlagshaus Bong ∓ Co.
Berlin W. 57 mit Vergnügen leſen. Das Heim der
deutſchen Botſchaft in London beſchreibt in Wort und
Bild ein intereſſanter Aufſatz. während die beiden großen
Romane J. Oppen, Veamtentöchter und Hellmut Wille,
Die höchſte Inſtanz, auch in ihren neuen Partien den Leſer
durch ſpannende Handlung und feſſelnde Charakter=
ſchilderung
packen. Auf der gleichen Höhe wie der vor=
zügliche
ſterariſche Teil ſteht auch diesmal wieder der
reiche und vornehme künſtleriſche Schmuck des prächtigen
Hefkes. Die vollendet ausgeführte Kunſtbeilage Ihr Stolg
durfte ebenſo wie das liebliche Genrebildchen Zwei
Mütter' des allgemeinen Beifalls ſicher ſein. Auch
W. P. Wereſchtſchagins Die Belagerung des Sergius
Troißki Kloſters. die Auswahl ſchöner Frauentypen aus
allen Ländern And ein romantiſches Landſchaftsbild aus
der ſchönen Schweiz ſeien rühmend genannt. Schließlich
ſei noch der wertvollen illuſtrierten Grätisbeilage Klaſſiſcher
Humor der Weltliteratur an dieſer Stelle gedacht.
Goldr iſt der erſte Noman der illuſtrierten
Lieferüngs=Ausgabe von Gerſtäckers Ge=
ſammelten
Werken Dieſelben gehören zum Beſten,
Intereſſanteſten, Belehrendſten, was die deutſche Erzäh=
lungslilteratur
aufzuweiſen hät. - Gerſtäcker durchſtreifte
alle Weltteile und ſchildert aus eigener Anſchauung eigene
Erlebniſſe. Er erzählt uns von dem Goldgräberleben in
Californien, von Falſchſpielern. Brandſtiftern und Räuber=
banden
im wilden Weften Amerikas, von den Flußpira=
ten
des Miſſiſſippi, die tauſende von Menſchen den
gelben Fluten überantworten, er ſchildert das freie Jäger=
ſeben
in den Prärien und Felſengebirgen und blukige
Kämpfe mit den Indianern ꝛc. Jede Lieferung im Um=
fange
von 64 Seiten, künſtleriſch illuſtriert, koſtet nür
20 Pfo. ſwöchentl. 1 Heft, ein Preis, ſo enorm billig,
wie er noch nie geboten. Beſtellungen nimmt jede Buch=
handlung
entgegen. Lieferung 1 und 2 verſendet zur
Probe Jegen Enſendung von 40 Pf. in Marken der
Verlag Kich. Eckſtein Nachf. (H. Krüger, Berlin W. 57.
Bülowſtraße 5l.

Letzte Nachrichten.
WB. Verlin, 5. März. Reichstag. Die zweite

Beratung des Etatz der Juſtizverwaltung
wird beim Titel Staatsſekretärs fortgeſeht. Abg. Lenz=
mann
ifri. Vp) wünſcht, in der Kommiſſion möchten doch
weniger Spezialwünſche vorgebracht werden. Die reichs=
geſetzliche
Regelung der bedingten Begnadigung reſp.
bedingten Verurteilüng ſei durch den neueſten Erlaß im
September vorigen Jahres in ein falſches Geleiſe geraten.
Hiernach bleibe ein Straferlaß noch immer ein Gnaden=
erlaß
. während er als Forderung des obiektiven Rechts
zur Kompetenz des erkennenden Gerichts gehören müßte.
Redner wünſcht ein neues Strafvollzugsgeſetz, noch bevor
die Reform des Strafgeſeßbuches vollendet ſei, ferner
eine Aenderung in der Vollſtreckungsart der Todesſtrafe.
Auch die Beſchäftigung der Gefangenen müſſe reichs=
geſetzlich
geregelt werden. Was die Hausſuchungen
ängeht, ſo würden immer noch etwa 90 pCt. auf An=
ordnüng
der Polizei ohne Zuziehung von Schöffen vor=
genömmen
. wenn von einer Gefähr im Volizuge gar
keine Rede ſein könne. Der grobe Unfugsparagraph
werde von den Gerichten noch vielfach falſch Angewendet.
Es wäre ritterlich. löhal und angemeſſen für die Juſtis=
verwaltung
, wenn ſie den Paragraphen in eine prägziſere
Form kleidete. Die Verbündeten Rehierungen ſollten auch
endlich zu einer verſtändigen Reformierung des Majeſtäts=
beleidigungs
=Paragraphen ſich entſchließen.
Staatsſekketär v. Nieberding kömmk auf die Behaup=
tungen
des Vorredners zurück, daß die Richter im Weſten
Deutſchlands beſſer qualifiziert ſeien als andere. Das
müſſe er zurückweiſen. Bezüglich des bedingten Straf=
aufſchubs
ſcheint es ihm nicht richtig, hier über die
Methoden desſelben zu debattieren.- So lange die
einzelnen Regierungen ſich über die Frage noch nicht ge=
einigt
haben, halte er es für ſehr wohl Röglich, daß die
Arbeiten und Maßnahmen der Bundesregierungen ſchließ=
lich
zu dem Reſultak führen werden, welches im weſentlichen
dem entſpricht, was die Mehrheit des hohen Hauſes wünſcht.
Der Vorredner hat behauptet, daß es nicht möglich ſei,
den Strafvollzug vor der Fertigſtellung des neuen
Strafgeſetzbuches; reichsgeſetzlich zu kegeln. Das beſtreite
ich. Wir können bei dem neuen Strafgeſetzbuch zu ſehr
einſchneidenden Reformen kommen. Wir werden uns
alſo noch etwas behelfen müſſen. -- Abg. Spahn (Zentr.)
wünſcht eine Reform des Geſetzes über den unlauteren
Wettbewerb und die Konkursordnung. Das Reichs=
gericht
- müßte entlaſter; werden Burch Erhöhung
der Reviſionsſumme. Redier wendet ſich gegen die
Vermehrung der Senate bei dem Reichsgericht.
Abg. Dr. Eſche inatl.) ſpricht für Hinaufſehzung des ſtraf=
mündigen
Alkers von dem 12. auf das 14. Lebensjahr.
- Staatsſekretär v. Nieberding verweiſt demgegenüber
auf die hohe Zahl der jugendlichen, größtenteils rück=
fälligen
Verbrecher. Die Umfrage iſt noch nicht abge=
ſchlofſen
, aber Nach der Stimmung in den einzelnen

Staaten beſteht zur Zeit keine Ausſicht auf eine geſetz=
geberiſche
Reform.-Was die Ueberlaſtung des Reichs=
gerichts
angeht, ſo iſt die Erhöhung der Reviſionsſuͤmme
vor einigen Jahren abgelehnt worden. Er trage Bedenten,
den verbündeten Regierüngen Vorſchläge zu machen, ſo lange
er nicht eine gewiſſe Sicherheit beſitze, daß auch die Stim=
mung
im Reichstag für die Reform iſt. Die Vermehrung
der Richter in den einzelnen Senaten des Reichsgerichts
oder der Senate ſelbſt iſt ausgeſchloſſen. - Abg. Heine
(Sos.) ſpricht über willkürliche Verhaftungen. Der Staats=
ſekretär
habe ſich ſeiner Zeit über dieſen Punkt im Namen
des Reichskanzlers loyal und entgegenkommend geäußert.
Einige Wochen ſpäter habe ſich die Berliner Korreſpondenz
und dann auch die preußiſche Regierung in ganz
anderem Sinne; ausgeſprochen Der Miniſter von
Hammerſtein; habe die Polizei gerechtfertigt unter
Angabe unwahrer Behauptungen. - Graf Stolberg: Ich
nehme an, daß Sie meinen, der Miniſter habe etwas
obiektiv Unwahres geſagt. - Heine fährk fort: Ich habe
es ſo gemeint, aber wenn Sie mich jedesmal Unterbre=
chen
, wenn wir einer Meinung ſind, ſo werde ich nicht
weik kommen. Präſident Graf Stolberg ſſehr erregt):
Wenn ich Sie unterbrechen will, iſt das ganz meine
Sache; Abg. Heine führt hierauf noch weitere Fälle
unrechtmäßiger Verhaftungen un und foͤrdert geſetzliche
Regelung und Entſchädigüngspflicht des Staates, ver=
bunden
mit der Regreßpflicht der beteiligten Beamten.-
Es iſt ein Antrag' Diembowski=Pomian eingegangen.
auf Berechtigung von Polinnen den Vatersnamen anf
zu führen. - Staatsſekretär Nieberding proteſtiert
gegen die Verdächtigunc daß die deutſchen Nichter den
Polen gegenüber pareiiſch ſeien.- Abg. Müller=Meiningen
bringt die Zunahme der jugendlichen Verbrecher den
bohen Progentſatz der Rückfälligen und die Mißgriffe der
Sittenpolizei zur Sprache. Der kautſchukartige Parazraph
über die Gottesläſterung ſei aufzuheben oder wenigſtens
einzuſchränken. Der Staatsſekretär teilte noch mit, daß
Preußen die von ihm aufgeſtellten Grundſäße für die
Feſſelung von Gefangenen den anderen Bundesſtaaten
mitgeteilk habe. Einige ſtänden noch aus. Es ſei zu
hoffen. daß bald ein gleichmäßig befriedigender Zuſtand
geſchaffen werde. - Abg. Beckh (Koburg wünſcht Ab=
ſchaffung
des Zeugniszwangsverfahreſls gegen die
Redakteure. Schließlich wird der Etat der Reichsjuſtis=
verwaltung
genehmigt. Morgen 1 Uhr Reichsſchahzamt,
Rechnungshoͤf. Schluß nach 6½. Uhr.
- us. Verlin. 5. März. Die Nordd. Allg. 3tg."
ſchreibt: Die Behauptung der ſozialdemokratiſchen Mün=
chener
Poſt; nach welcher der Kaiſer den in den
Grenzbotens veröffentlichten Brief an Admiral von
Hollmann über das Thema Babel und Bibel nicht
ſelbſt verfaßt haben ſoll. wird von der Rheiniſch= Weſt=
fäliſchen
Zeitung- mit Behagen breitgetreten. Wir ſtellen
feſt, daß dieſer bedeutſame Brief vom erſten bis zum
letzten Wort aus der Feder Seiner Maieſlät gefloſſen
iſk und kein von anderer Seite herrührender Ent=
wurf
; dabei, benutzt wurde. Selbſt wer dies
hinter die Unkenntmis dieſer Umſtände zurückführen
wollte, dürfte ſchon aus allen äußeren wie inneren Merk=
malen
der Kundgebung. die Satz für Satz das Gepräge
der kaiſerlichen Perſönlichkeit trägt, entnehmen können,
daß die in leicht erkennbärer Ablicht aufgeſtellte Behaup=
tung
des ſogialdemokratiſchen Blattes Jfalſch iſt. Die
Rhein.=Weſtf. Zeitunge wird ihrem nationalen Stand=
Bunkt nichts vergeben wenn ſie der geiſtigen Bedeutung
des Monarchen, die nicht auf byzantiniſcher Erfindung
beruht. unbefangen gerecht werden wollte. ſtatt bei
ſogialdemokratiſchen Verkleinerungskünſten mitzuhelfen.
WV. B. München, 5. März. Heute begann vor dem
hieſigen Schwurgericht der Prozeß gegen die Vor=
ſteherin
des Maximilian=Waiſenſtiftes, Eliſe von
Heusler wegen Körperverletzung. Die Anklage nimmt!
an, daß Fräulein von Heusler am 20. Juli nachmittags
im Stifte einer Bedienſteten, dem 26jährigen Dienſt=
mädchen
Wilhelmine Wagner aus Feuchtwangen, fünf=
zehnprozentige
Salzſäure in den Kaffee gemiſcht hat, um
dadurch zu erreichen, daß die Wagner erkranke und dann
den Dienſt verlaſſen müſſe. Die Verteidigung führt
Rechtsanwalt von Pannwitz. Der Sitzungsſäal iſt dicht
gefüllt. Die Angeklagte ſchildert in ihrer Verteidigung
die Wagner als Trinkerin und beſtreitet, der Wagner
Salgſäure in den Kaffee getan zu haben; alles, was
dieſe gegen ſie ausgeſagt habe. ſei erlogen.
ſBL Dindau, 5. März. Der ſächſiſche Geſandte
in München, Freiherr von Frieſen hatte geſtern hier
eine Beſprechung in der Villa Toscana. Die Prin=
zeſſin
Luiſe verweilt nur noch etwa 8 Tage in Lindau.
WVB. Blauen i. Votland. 5. März. In der ver=
gangenen
Nacht gegen 2 Uhr wurde in vielen Orten des
oberen Vogtlands, dem Vogtländiſchen Anzeiger= zu=
folge
, ein Erdͤſtoß von der Heftigkeit verſpürt, wie er
in der gegenwärtigen Erderſchütterungsperiode noch nicht
empfunden worden iſt.
W.B. Helgoland, 5. März. Um 11) Uhr vormit=
tags
landete der Kaiſer, begleitet vom Prinzen Hein=
rich
und dem Großherzog von Oldenburg mittelſt eines
Helgoländer Bootes an den Dünen und beſichtigte be=
ſonders
die Buhnen=Schutzbauten. Es herrſcht Regen=
wetter
.
V.B. Wien, 5. März. Die Einnahmen der
öſterreichiſchen Staatsbahn im Februar betrugen
3837366 Kronen, minus 23057 Kronen gegen den gleichen
Zeitraum des Vorjahres. Richtigſtellung; Oktober plus
303 160 Kronen. Die Einnahmen der öſterreichiſchen Süd=
bahn
im Februar betrugen 7183545 Kronen, plus 77049
Kronen gegen den gleichen Zeitraum des Vorjahres.
Paris, 5. März. Die radikale Gruppe hielt geſtern
abend eine Verſammlung ab, in der ſie es als not=
wendig
erklärte, daß der Miniſterpräſident in der Kön=
gregationsangelegenheit
die Vertrauensfrage
ſteller weil die Parkei befürchtet. daß ſonſt eine Anzahl
von Mitgliedern der Union démoeratique,, die unter
der Führüung Etiennes ſieht, gegen die Regierungsvor=
ſchläge
ftimmen werde. Ferner beſchloß die Gruppe, von
der Regierung die baldige Schließung des-Nancyer
Kloſters Zum guten Hirtens, das kürzlich
wegen Ausbeutung einer Näherin zu 10000 Francs
Schadenserſatz verurteilt wurde, zu fordern.
W.B. Mantes. 5. Märs. Geftern nachmittag iſt drei
Meilen von der Küſte ein großer nach Norden fahrender
Dampfer, deſſen Name und Nationalität unbekannt
iſt, untergegangen.
W.B. Konkanfinopel, 5. März. (Wiener Korreſp=
Bureau.) Wie verlautet, verbreitek die Pforte ein
Memorandum über die Propaganda der
mazedoniſchen Komitees und die jüngſten mit
dem Bandenunweſen zuſammenhängenden Vorfälle zur
Mitteilung an die hieſigen Botſchafter oder durch dieſe
an die Großmächte. Es heißt forner, die Pforre ſei be=
Unruhigt. weil England die Entſendung von zwei ſudane=
ſiſchen
Bataillonen nach dem Hinterlande von Aden vor=
bereite
.

Todes-Anzeige.
(Statt jeder beſonderen Anzeige.)
Geſtern abend entſchlief nach kurzem
Krankenlager unſere liebe, gute Mutter, Schwie=
germutter
und Großmutter
(4406
Frau Betty van der Umdo
im 88. Lebensjahre.
Um ſtille Teilnahme bitten
Reinhold van der Emdo,
New=York.
Wilhelwine Heinbuch,
geb. van der Emde.
Eilly Krämer, geb. van der Ende.
Reinhold Lautz
und Enkol.
Darmſtadt, den 4. Mürz 1903.
Die Beerdigung findet Sonntag. 8. Mürz.
nachmittags 3 Uhr, vom Trauerhauſe,
Wendelſtadtſtraße 11, aus ſtatt.

Dankſagung.

Für die vielen Beweiſe herzlicher Teil=
nahme
bei dem uns ſo ſchwer betroffenen Ver=
luſte
unſeres unvergeßlichen Gatten und Vaters
ſagen wir, da es uns unmöglich iſt, jedem ein=
zelnen
Dank zu ſagen, auf dieſem Wege unſeren
innigſten Dank. Insbeſondere ſeinen Vorge=
ſetzten
und dem Werkſtätte=Arbeiterverein für
die herrlichen Kranzſpenden, den vielen Kollegen
für die zahlreiche Beteiligung und Teilnahme,
ſowie den Veteranen der Kampfgenoſſenſchaft ſei
inniger Dank.
(4412
Im Aamen der lrauernden Hinterbliebenen:
Frau Marie Schmidt Nwe.

Brieflaſten.
J.8B. Nach der letzten Voikszählung ſam 1. Dez.
1900) hatten die 6 größten Städte: Verlin 1884151,
Hamburg 305738. München 499959. Leipzig 455089.
Breslau 422 738 und Dresden 359349 Einwohner.
Telegraphiſcher Wetterbericht.
Hamburg, 5. März. Mildes, trübes Wetter mit
Regenſällen währſcheinlich.
Tageskalender.
Hoftheater, Anfang 7 Uhr: Monna Vannar.
Vorſtellung um 8 Uhr im Orpheumi.
Konzert um 6 Uhr im Schützenhof
Konzert um 18 Uhr im Reſtaurant=Metropole
Hauptverſammlüng des Heſſiſchen Landesvereins
vom Roten Kreuz um 3½ Uhr im Saalbau.
Gemälde=Ausſtellung der Freien Vereinigung
Darmſtädter Künſtler in der Kunſthalle; geöffnet von
10-1 und 2-5 Uhr.
Welt=Punoramd Soderſtraße 2.
Kaiſer=Panorama im =Darmſtädter Hofn.
Verſteigerungskalender.
Samstag, 7. März.
Holzverſteigerung um 10 Uhr: Zuſammenkunft auf
der Kreisſtraße Langen-Offenthal.
Kunſtgegenſtände=Verſteigerung um 10½ und
3½ Uhr zu Frankfurt, Kaiſerſtraße 19-
Städtiſche Leſe= und Bücherhalle, Louiſenſtr. 20.
Die Leſehalle iſt geöffnet an Wochentagen von
10-2 und von 6-9 Uhr, Sonntags von 11-1 und
von 5-9 Uhr. Bücheraüsgabe findet ſtatt: Diens=
tags
, Donnerstags und Frektags von 10½ - 12½ und
von 7 9 Uhr; Samstags von 10½-1½ und von
6½-9¼ Uhr.
Kirchliche Anzeige.
Evangeliſche Gemeinde.
Freitag, 6. März.
Stadtkapelle: Nachm. um 6 Uhr: Paſſionsandacht.
Pfarraſſiſtent Pabſt.
Gottesdienſt in der Hynagoge der ioraelitiſchen Religions-
geſellſchaſt
.
Samstag, den 7. März.
Vorabend 5 Uhr 35 Min. Morgens 8 Uhr - Min.
Nachmittags 4 Uhr Min. Sabbatausgang 7 Uhr
5 Min.
Wochengottesdienſt von Sonntag, den 8. März an:
Morgens 6 Uhr 30 Min. Nachmittags 5 Uhr 45 Min.
wB. Dönnerstag, den 12. März: Taänis Esther.

gafk- Unſer heutiges Blatt enthält ein Flugblatt
der homöopathiſchen Aerzte Heſſens als Bei=
(4409
lage.

Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei, verantwortlich für die Redaktion: Dr. D. Waldaeſtel, beide in Darmſtadt.

[ ][  ][ ]

Seit Beginn des vergangenen Jahrhunderts iſt uns homöo=
pathiſchen
Aerzten erlaubt, unſere Heilmittel ſelbſt zu dispen=
ſiren
, d h. zuzubereiten und unſeren Patienten unentgeltlich abzu=
geben
; nur im Jahre 1832 hat die heſſiſche Regierung ohne Zu=
ſtimmung
der Landſtände auf Veraulaſſung der allopathiſchen
Aerzte dieſe Befugniß aufgehoben. Da aber beide Kammern der
Landſtände faſt einſtimmig für das Selbſtdispenſirrecht der hom.
Aerzte eintraten, wurde dasſelbe ihnen ſchon im folgenden Jahre
wieder gewährt.
Nun haben in den letzten Jahren die allop. Aerzte, namentlich
in Mainz, wiederum die Aufhebung dieſes Rochtes wiederholt
und dringend: bei der Regierung beantragt, weil dasſelbe eine
Bevorzugung für uns ſei und uns einen größeren Zuſpruch des
Publikums ſichere.
Auf Veraulaſſung des Miniſteriums, uns zu dieſen Anträgen der
allop. Aerzte zu äußern, haben wir durch Eingaben im Juli 1901
nachgewieſen, daß dieſelben Gründe, welche im vergangenen Jahr=
hundert
für die Ertheilung der Dispenſirerlaubniß an die hom.
Aerzte maßgebend waren, heute mindeſtens noch in demſelben
Maaße beſtehen wie damals. In erſter Linie handelt es ſich
hierbei um die Unzuverläſſigkeit der Apotheken bei hom. Verord=
nungen
; dies war auch im Jahre 1833 von mehreren Mitgliedern der Land=
ſtände
als allgemein bekannt hervorgehoben; der Herr Abgeordnete
Wolf hat unter anderem nachgewieſen, daß die Apotheker für das
hom. Heilverfahren nicht allein überflüſſig, ja ſogar unter allen
Umſtänden nur nachtheilig ſein können und müſſen. Protokoll
Nr. 74 vom 4. Juni 1833, Verhandlungen der I. Kammer.)
Ziemlich allgemein bekannt iſt ja auch der in der Leipziger
populären Zeitſchrift für Homöopathie mitgetheilte Fall jener
Dame, welche homöopathiſche Mittel aus einer Apotheke, außerdem
aber von einem Kaufmann eine Baumwollſorte, Eſtremadura
Nr. 5, holen laſſen wollte; da aber der Arzneibeſtellzettel ver=
loren
gegangen war, ſo erhielt ſie aus der Apotheke nach Vor=
zeigen
des für den Kaufmann beſtimmten Zettels ein Fläſchchen
mit einer Flüſſigkeit und der Bezeichnung Eſtremadura Nr. 5=
Indeſſen, wie gewiſſenlos in heſſiſchen Apotheken bei Abgabe
hom. Mittel verfahren wird, das wurde doch damals nicht entfernt
ſo klar bewieſen, wie wir es im Juli 1901 der Großh. Re=
gierung
gegenüber darthun konnten. Zu unſerem Bedauern waren
wir nämlich gezwungen, zum Nachweiſe dieſer Unzuverläſſigkeit
die Apotheken in der unten geſchilderten Weiſe auf die Probe
zu ſtellen; denn die hom. Mittel können bekanntlich in niederen
Potenzen ſelten, in höheren überhaupt auf Gehalt und Be=
ſchaffenheit
mit den heute der Wiſſenſchaft zu Gebote ſtehenden
Methoden noch nicht geprüft werden. Ver hom. Mittel aus
Apotheken bezieht, iſt alſo in den allermeiſten Fällen allein
auf die Gewiſſenhaftigkeit der Apotheker angewieſen und wie
es ſich mit dieſer bei heſſiſchen Apothekern verhält, zeigt ſol=

gendes traurige Reſultat unſerer Kontrollverſuche. Wir ließen
drei Arten von Mittelu' entnehmen; zunächſt ſolche bekannte hom.
Mittel, welche in der verlangten flüſſigen Form nicht abgegeben werden
können, 3. B. Calcar carb. D. III, d. i. kohlenſaurer Kalk Silicea D. I
und D. III. d i. Kieſelerde, Cale. fuor D. II, d. i. Kußſaurer Kalk, Cuprum
met. D. III. d. i. metalliſches Kupfer; alle dieſe hom. Mittel ſind in
dieſen Potenzen unlöslich, es wurde eben einſach Spiritus ab=
gegeben
.
Des weiteren wurden bekannte hom. Mittel entnommen, welche bei
reeller Darſtellung durch Farbe und Geruch leicht erkennbar ſind, z. B.
Carbo veget. D II. d.i Holzkohle, Ledum palustre D. II, d. i. Sumpf=
porſt
, Sticta pulmon. D. II, d. i. Ahornflechte, Berberis D. II, d. i. Sauer=
dorn
, China D. III. Arsen. jod. D. IV. Mephit's D. III. Wiederum wur=
den
ſtatt allec dieſer Mittel weißer Milchzucker (Holzkohle in einer Ver=
dünnung
1 zu 1001) oder farb= und geruchloſe Flüſſigkeiten abgegeben,
während dieſe Mittel theils dunkelgraue, theils gelbliche, theils braune Farbe
bezw. ſtarken Geruch aufweiſen müſſen.
Um aber jedem Einwand die Spitze abzubrechen, ließen
wir nach Art hom. Arzneimittel verordnete Dinge aus den
Apotheken holen, die entweder gar keine Arzneien ſind, alſo auch in
den Apotheken gar nicht vorräthig gehalten werden können, oder über=
haupt
nicht exiſtiren, z. B. Estremadura d. i. Baumwolle, Cornu
Ammonis und Tuber einereum, (beſtimmte Theile des menſchlichen
Gehirns), Urticaria rubra ſrother Neſſelausſchlag), Pempigus foliae.
(bösartiger Blaſeuausſchlag), Gussellia lein freierfundenes, gar
nicht exiſtirendes Wort), Botryllus albicans (ein ſeltenes in Deutſchland
ganz unbekanntes Thier), Acanthia lect. Gettwanze), Culex annulatus
lgeringelte Stechmücke oder Pothammeh, Madaroma fraudul. ( betrüge=
riſcher
Glatzkopfl. Auch auf dieſe Beſtellungen hin wurden an=
ſtandlos
farbloſe Flüſſigkeiten verkauft und die betr. Gläschen
ſämmtlich mit den Namen der Mittel' bezeichnet, theilweiſe
ſogar auf gedruckten Originaletiketten, ja ſelbſt mit dem Auſ=
druck
: Homöopathiſche Abtheilung.
Von 12 Apothekern, welche auf dieſe Weiſe von uns kontrollirt
wurden, erwies ſich ein einziger als gewiſſenhaft und erklärte,
die verlangten Stoffe nicht abgeben zu können, alle anderen
dispenſirten anſtandslos Spiritus bezw. Milchzucker gegen die
bekannte gute Bezahlung.
Dieſes ganze Beweismaterial wurde zur Kenntniß der Re=
gierung
gebracht. Letztere übergab einen kleinen, und zwar den
am wenigſten beweiskräftigen, Theil desſelben der Staatsan=
waltſchaft
in Mainz. Die Staatsanwaltſchaft aber hat das
Verfahren gegen die betr. Apotheker durch Beſchluß vom 17. Fe=
bruar
1902 eingeſtellt; dieſer Beſchluß wurde ſo eigenartig be=
gründet
, daß er von 5 zu Rathe gezogenen Juriſten, darunter
2 preußiſchen Richtern, einſtimmig für unſtichhaltig und, nach
dem Ausdruck eines der Herren, für vielſach geradezu über=
raſchend'
erklärt wurde.

25)

Von Geoeges Gyue.

(Ntachoruck vervoten.)

[ ][  ][ ]


e7L.


RL

Trotzdem unterließen wir damals eine Anſechtung dieſes
Beſchluſſes,
1) weil wir unſererſeits nicht einen Skandalprozeß einleiten
wollten;
2) weil wir nicht zu einer Beſtrafung einzelner, zufällig heraus=
gegriſſener
, Apotheker beitragen wollten; hätten wir 60 kontrollirt,
ſo hätten höchſt wahrſcheinlich 55 davon die Probe nicht be=
ſtanden
:
3) weil wir es nicht für möglich gehalten haben, daß die
Regierung nach Kenntnißnahme obigen Materials das reine Geld=
intereſſe
eines Standes, deſſen Vertreter zu einem erheblichen
Theile noch nicht einmal gewiſſenhaft ſind, über das Wohl weiter
Kreiſe des Publikums ſtellen könnte.
Den Apothekern geſchah unn alſo nichts, weder ſeitens der
Staatsanwaltſchaft, noch ſeitens der Regierung auf dem Dis=
ziplinarwege
; wie einzelne weitere Kontrollverſuche ergaben, übten
ſie ihre unredliche Praxis in Abgabe hom. Mittel während,
und nach der ſtaatsanwaltſchaftlichen Unterſuchung weiter aus
in dem ſicheren Bewußtſein, daß das hom. geſinnte Publikum
von Juſtig und Regierung nicht ausreichend geſchützt ſei.
Uns hom. Aerzten aber wurde durch eine Miniſterialverord=
nung
, welche uns ſowohl wie den Apothekern einige Tage vor
Weihnachten 1902 als Druckjache zugeſandt wurde, mitgetheilt,
daß uns das Dispenſirrecht vom 1. Januar 1004 ab im Weſent=
lichen
entzogen ſei; eine andere Antwort auf unſere begründeten
Eingaben erhielten wir nicht. Wir ſollen alſo nebſt unſern
Patienten den ſo bewährten Apothekern ausgeliofert werden. Man
wills, wie in den Kammerverhandlungen des Jahres 1833 der
Herr Abgeordnete Graf Lehrbach ſich ausdrückte, die hom. Aerzte
zwingen, ihre Mittel gerade von denjenigen Männern bereiten
zu laſſen, welche ſelbſt das größte Iutereſſe dabei haben, der
nenen Wiſſenſchaft entgegen zu arbeiten, und auf der anderen
Seite gar kein Iutereſſe, derſelben Vorſchub zu leiſten.
Nachdem wir bisher alles gethanhaben, umeinen
Skaudal zu vermeiden, nachdem wir ſogar der Re=
gierung
und derStaatsauwaltſchaftmitgetheilthaben,
daß wir gar kein Zutereſſe an der Beſtrafungder
Apotheker hätteu, jehen wir uns zu unſerem großen
Bedauern jetzt gezwungen, die thatſächlichen
Verhältuiſſe der Oeſfentlichkeit zu unterbreiten
im Intereſſe unſerer Patienten, unſerer Wiſſonſchaft und der Ehre
unſeres Standes, und dies um ſo mehr, als zahlreiche Aeußerungen
in der Preſſe uns die Gewißheit geben, daß das Vorgehen der
heſiſchen Regierung unſern Geguern als Vorbild für eine gleiche
Benachtheiligung der Homöopathie in Preußen dienen ſoll, wo die
Verhältniſſe bezügl. der Gewiſſenloſigkeit der Apotheker ähnlich
liegen wie in Heſſen.
Welche Umſtände ſind es, die den ſonſt ſo ehrenwerthen
Stand der Apotheker zu dem oben geſchilderten Benehmen gegen=
über
dem hom. geſinnten Publikum veranulaſſen?
Wie bei allop. Aerzten, ſo liegt auch bei den Apothekern
die Urſache für die feindliche Stellungnahme unſerer Heilmethode
gegenüber einmal in dem mangelhaften Verſtändniß derſelben,
dann aber auch in finanziellen Momenten. Einerſeits lernen
ſie auf der Univerſität nichts von der Homöopathie und werden
durch die ihnen befreundeten allop. Aerzte täglich in der An=
nahme
beſtärkt, daß die Homöopathie Schwindel und die hom.
Arzueien Nichtſe; ſeien; dieſe allop. Aerzte verſtehen aber eben=
ſowenig
davon und kennen als Homöopathie nur den von Geg=
nern
unſerer Heilmethode aus veralteten Werken zuſammenge=
tragenen
, von uns ſelbſt vielfach läugſt widerlegten Unſinn.
Andererſeits ſehen die Apotheker in der immer mehr auf=
blühenden
einfachen und billigen Homöopathie die gefährlichſte
Geguerin ihres ſonſt ſo einträglichen Gewerbes. Daher kommt
es, daß ſie jede von hom. Seite kommende Verordnung mit
einem gewiſſen Widerwillen entgegennehmen oder gar mit hämiſchen
Bemerkungen begleiten, und alle Hebel in Bewegung ſetzen, um
das Publikum den hom. Aerzten zu entfremden.

Dazu kommt noch das Verhältniß der Medizinalbehörden
zu uns; aus dem ganzen Verfahren ſieht man recht deutlich,
wie man, von den unteren Beamten ganz abgeſehen, ſelbſt in
der Miniſterial=Abtheilung für öffentliche Gejundheitspflege die
Homöopathie behandelt, wo allop. Beamte eine die Homöopathie
betreffende Verordnung ausarbeiten, ohne Zuziehung eines hom.
Arztes, dabei noch mit ausdrücklicher Berufung auf württem=
bergiſche
Verhältniſſe, die doch ganz anders liegen; in dieſem Lande
bekennen ſich mauche amtliche Aerzte zur Homöopathie und
einer derſelben hat auch in der Miniſterial=Abtheilung Sitz
und Stimme in hom. Angelegenheiten. Glaubt man etwa, daß
dieſes Verhalten der heſſ. Medizinalbehörden zu uns nicht auch auf die
Apotheker einwirke:
Vor Unredlichkeiten obengenannter Art ſowohl als erſt recht
vor abſichtlich verkehrter Verabreichung unkontrollirbarer hom. Mittel
vermag uns keine Kontrolle, auch nicht die in dem neuen Mini=
ſterialerlaß
vorgeſehene Vorſchriſt, zu ſchützen, denn die Kon=
trolle
kann ſich in allen Fällen nur auf das Vorhandenſein
der hom. Mittel in den Apotheken erſtrecken, niemals aber
auf das richtige Verabreichen derſelben; bei der großen Zahl
von Mitteln und Potenzen, die hier in Betracht kommen, iſt
die Kontrolle eines Apothekers, der nicht im eigenen Intereſſe
gewiſſenhaft iſt, techniſch ganz unmöglich; kein Menſch, der
dieſe Verhältniſſe kennt, wird glauben, daß 3. B. ein allop.
Apotheker die Potenz eines ſelten gebrauchten hom. Mittels,
die durch langes Lagern etwa verdorben iſt, vernichten wird.
Das Selbſtdispenſiren iſt daher auch den hom. Aorzten in allen
ziviliſirten und unziviliſirten Ländern erlaubt, außer in Holland,
Dänemark, Sachſen und einigen ſüddeutſchen Staaten, wo aber eben
deswegen dieſe ſegensreiche Heilmethode nur in den größeren Städten
florirt, welche rein hom. Zentral=Apotheken beſitzen.
Die einzige Möglichkeit, welche nach Aufhebung unſeres Selbſt=
dispenſirrechtes
die weitere Ausübung unſerer Heilmethode wenigſtens
einigermaßen gewährleiſten könnte, wäre die Errichtung genügend
zahlreicher, von jeder Verbindung mit allop. Apotheken völlig
nnabhängiger, rein hom. Apotheken, in welchen das Publikum
von Apothekern und Gehülfen bedient würde, welche durch Aus=
bildung
in hom. Zentral=Apotheken genügendes Verſtändniß unſerer
Arzneibereitungslehre ſich erworben haben.
Wie ſehr aber ſelbſt in dieſem Falle das Publikum gegenüber
dem bisherigen Zuſtande durch Zeit= und Geldverluſt geſchädigt
wäre, geht 3. B. daraus hervor, daß allein die Ortskrankenkaſſe
in Mainz bezw. die Frauen und Kinder ihrer Mitglieder nach dem
Durchſchuitt der letzten Jahre mindeſtens die Summe von
Mark 8000 pro Fahr an die Apotheken zu zahlen hätte,
während uns hom. Aerzten noch nicht ein Zehntel dieſer
Summe insgeſammt gewährt wurde, um einigermaßen unſere
Selbſtkoſten decken zu können. Wenngleich nicht einmal dieſer
Betrag zu unſerer Schadloshaltung in den Kammerverhandlungen
des Jahres 1833 vorgeſehen war, weil damals Krankenkaſſen
überhaupt noch nicht exiſtirten, ſo hat doch die Ortskrankenkaſſe
Mainz ſelbſt es für recht gehalten, uns bei dem geringen ärzt=
lichen
Honorar, welches ſie zahlen konnte, unſere Selbſtkoſten zu
erſetzen.
An dieſer Herabſehung des ärztlichen Honorars, welche zeit=
weiſe
ſo weit ging, daß ca. 30 Pfennige für einen Beſuch,
23 Pfennige für eine Konſultation bezahlt wurden, haben ſicher=
lich
nicht die homöopathiſchen Aerzte Schuld, deren Durch=
ſchnittsrechnung
für den einzelnen Krankheitsfall Mark 4.- nur
wenig überſtieg, während bei allop. Aerzten vielfach ein weit
höherer Turchſchuittsbetrag, bis zu Mark 16-17.-, für den ein=
zelnen
Krankheitsfall reſultirte. Da die=hom. Aerzte in Folge des
Bohkotts durch die Allopathen nicht Mitglieder der ärztlichen Kreis=
vereine
ſind, und ihnen daher keine Möglichkeit geboten iſt, auf
allop. Aerzte einzuwirken, welche zum Nachtheile ihrer Kollegen
ſo wenig haushälteriſch mit dem von der Krankenkaſſe ausge=
worfenen
Geſammthonorar umgehen, ſo blieb ihnen nur übrig,
mit der Kaſſe einen Separatvertrag zu ſchließen.

uveno ene Betſuntung uo
MinzclArwräſid ent
12

.7 der

von o

O.
Dannzretags und Trektaas von 10t-l2½ und

[ ][  ][ ]

Ein Vorrecht, über welches die allop. Aerzte ſich wiederholt
und dringend= beklagten, exiſtirt für uns in der That nicht, da
wir nachweislich - von obiger genügend begründeter Ausnahme
abgeſehen - von unſeren Patienten keine höheren Honorare beau=
ſpruchen
als die allop. Aerzte. Der von allop. Seite beklagte
größere Zuſpruch der Kranken zu uns iſt unſerer Methode an ſich
zuzuſchreiben, welche weniger umſtändlich, aber angenehmer,
zeitgemäßer und erfolgreicher iſt, als die allop. Wir können auch
den Nachweis führen, daß die allop. Aerzte durch Beſeitigung
unſeres Selbſtdispenſirrechtes nicht ein Vorrecht aus der Welt
ſchaffen, ſondern die hom. Heilmethode vernichten wollen, nachdem
die ärztlichen Kreisvereine zunächſt einen völligen Boykott aller
hom. Aerzte durchgeführt haben. Andernfalls müßten ſie logiſcher
Weiſe den Antrag ſtellen, ebenfalls dispenſiren zu dürſen; wie
ſie ſelbſt zugeben, ſind hauptſächlich durch die Verdienſte Hahne=
mann's
, des Begründers der Homdopathie, die ellenlangen Rezepte,
nach denen ein halbes oder ganzes Dutzend Mittel in den Apo=
theken
gemiſcht wurden, jetzt eine ſeltene Ausnahme; die heutige

bereitung nur Mihe und keinen Gewinn, ſondern vielmeyr Schaden
hat, iſt dieſelbe Gewiſſenhaftigkeit ſwie dem hom. Arzte) billiger=
weiſe
nicht einmal zuzumuthen. Hierzu kommt noch, daß der Arzt
bei dem hom. Mittel nicht wie bei dem allop. durch chemiſche
Verſetzung ſich von der richtigen Bereitung derſelben überzeugen
kann. Auch die Vorſtellung der Apotheker, daß ſie zu Grunde
gehen würden, kann bei dem Landmanne keinen Eingang finden,
der zu viele Beiſpiele erlebt hat, daß ganze Familien durch die
Apothekerrechnungen zu Grunde gerichtet wurden, oder weil ſie
den Betrag nicht erſchwingen konnten, auf alle ärztl. Hilfe ver=
zichten
mußten. Das geringere Uebel, welches bei der unbe=
ſchränkten
Verbreitung der Homöopathie einige Wenige trifft,
vermittelt eine nicht zu berechnende Wohlthat für alle nebrigen,
beſonders die ärmeren Einwohner. Wenn die allop. Aerzte ſich
wirklich entſchließen könnten, ihre Arzneien ihren Kranken unent=
geltlich
zu verabreichen, ſo iſt zu hoffen, daß die Regierung mit
großer Vereitwilligkeit dieſes im höchſten Grade dankenswerthe
Anerbieten annehmen werde."
Iu manchen allop. Kreiſen kommt man in der That neuerdings
zu der Ueberzeugung, daß die Apotheken für die einfachen Medika=
mente
, wie ſie jetzt zu einem großen Theile verordnet werden,
unnöthig ſind. Dies iſt z. B. in einem Artikel in Nr. 27 des
Aerztlichen Zentral=Anzeigers, Jahrgang 1901, ausgeführt, in wel=
chem
auch offen zugegeben wird, daß Unzuträglichkeiten bei dem
Dispenſiren der Homöopathen bis jetzt nicht vorgekommen ſeien,

und daß für einſache Arzneien auch für die allop. Aerzte das
fakultative Dispenſirrecht am Plaßze ſei.
Der Einwand, daß dies bei der allop. Methode nicht angängig
ſei, iſt nicht ſtichhaltig; denn in den Vereinigten Staaten
von Nordamerika z. B. iſt jeder Arzt nach Ablegung ſeiner
Staatsprüſung dispenſirberechtigt. Bei allop. Aerzten ſind die
Wände des Sprechzimmers mit Schräuken verſehen, in denen
die ſofort abzugebenden Medikamente aufbewahrt ſind, nur was
zu zeitraubend iſt, wird vom Apotheker auf ärztliches Rezept
hin angefertigt, und nur die bequemeren der allop. Aerzte dis=
peuſiren
dort nicht ſelbſt, während die hom. Aerzte alle ihre
Arzneien ſelbſt abgeben. In Nordamerika iſt alſo von einem
Vorrecht der hom. Aerzte keine Rede; troßdem und obwohl die
hom. Heilmethode nicht viel länger als ein halbes Jahrhundert
dort eingeführt iſt, gibt es derſelben 12000 in den Vereinigten
Staaten mit vielen Univerſitäten, Krankenhäuſern ꝛc. Das amerika=
niſche
Volk iſt eben praktiſch, es läßt ſich das als gut Erkannte weder
durch gegueriſche Verleumdung noch durch Regierungsmaßnahmen
Stellung übrigens die Regierungsbehörden da=
r
Homöopathie einnehmen, das beweiſt u. a. die
g des Hahnemanu=Denkmals zu Waſhington am
che in Gegenwart des Präſidenten Mac
ſt eine Anſprache hielt, ſowie einer großen An=
beamten
ſtattfand.
erwähnten Weiſe die allop. Aerzte ihre Medi=
ſelben
Bedingungen an ihre Patienten abgeben
hätte z. B. die Ortskrankenkaſſe Mainz
2 ſtatt Mark 82,600.- noch nicht
. - für Medikamente zu zahlen gehabt, während
einder der Kaſſenmitglieder ebenfalls mindeſtens
00 erſpart hätten.
igung eines Vorrechtes der hom. Aerzte kann
den Anträgen der Allopathen nicht gehandelt
r um den Verſuch, eine bewährte und beim
hr zu Jahr beliebter werdende Methode zu
können wir noch weitere Beweiſe beibringen.
3 des ärztlichen Zentralausſchuſſes vom 28. Juni
t ſpricht der Geheime Medizinalrath Dr. Heß
Mainzer Kreisvereins der Regierung ſeine An=
Beſtrebungen zur Förderung der Intereſſen
andes aus. Der ärztliche Kreisverein Mainz
, den Stand hoch zu halten, und unwürdige
rnen. Von dieſem Standpunkte aus ſeien daher
vie ſchurſien mußregeln gegen die Kurpfuſcherei zu veran=
laſſen
, er ſtelle aber zugleich wiederholt den Antrag, das Selbſt=
dispenſirrecht
der hom. Aerzte aufzuheben. Dieſe Zuſammen=
ſtellung
von Homöopathie und Kurpfuſcherei weiſen wir mit
Entrüſtung zurück und wiſſen uns hierin eins mit unſeren Pa=
tienten
.
Damals lehnte der Vorſitzende der Miniſterialabtheilung den
Antrag ab, da der Aufhebung des Dispenſirrechtes immer noch
Schwierigkeiten entgegenſtänden. Was hat ſich denn ſeitdem ge=
ändert
? Reviſionen der Apotheken von uns hom. Aerzten haben
ſeit 1899 nicht mehr ſtattgefunden, ſie haben auch vordem, da über=
haupt
keine Vorſchriften bekannt gegeben waren, nur formelle An=
ſtände
ergeben und konnten keine Anſtände thatſächlicher Art ergeben,
da wir hom. Aerzte ſelbſt das größte Intereſſe daran haben, unſeren
Patienten wirkſame Mittel abzugeben.
Daß ferner die Allopathen Kurpfuſcherei und Homöopathie als
gleichbedeutend erachten, beweiſt u. a. folgender Abſchuitt in Nr. 2
der Straßburger ärztlichen Mittheilungen vom 17. Januar 1903,
welche unter Mitarbeit eines Mainzer und Darmſtädter Arztes er=
ſcheinen
. Dort heißt es Seite 19.
Kurpfuſcherei=Bek ä m pfung.
Der Miniſterpräſident der Niederlande hat in der I. Kammer
erklärt, daß die Errichtung eines hom. Lehrſtuhls an einer Univer=
ſität
davon abhinge, ob die Anhänger der Homöopathie aus eigenen

chomiſche Grnkindnſtrie macht don Annthokor von Too n Ta=

PoStkarte.

A2

Herrn Dr.

homöopathischer Arzt

12

22)

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Dor. Hr=

tachoruck verooten.)

[ ][  ][ ]




2 Me.
ſeri-
Trozdem unterliehen wir damals eine Anſechtung dieſes
Beſchluſſes,
1) weil wir unſererſeits nicht einen Skandalprozeß einleiten
wollten;
M.

2) weil wir nicht zu einer Beſtrafung einzelner, zufällig heraus=
gegriſſener
, Apotheker beitragen wollten; hätten wir 60 kontrollirt,
ſo hätten höchſt wahrſcheinlich 55 davon die Probe nicht be=




11

1


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m.
21
ie




Der!

ſtanden:
Z) weil wir es nicht für möglich gehalten haben, daß die
Regierung nach Kenntnißnahme obigen Materials das reine Geld=
intereſſe
eines Standes, deſſen Vertreter zu einem erheblichen
Theile noch nicht einmal gewiſſenhaft ſind, über das Wohl weiter
Kreiſe des Publikums ſtellen könute.
Den Apothekern geſchah nun alſo nichts, weder ſeitens der
Staatsanwaltſchaft, noch ſeitens der Regierung auf dem Dis=
ziplinarwege
; wie einzelne weitere Kontrollverſuche ergaben, übten
ſie ihre unredliche Praxis in Abgabe hom. Mittel während
und nach der ſtaatsanwaltſchaftlichen Unterſuchung weiter aus
9½
in dem ſicheren Bewußtſein, daß das hom. gef=
von
Juſtis und Regierung nicht ausreichend geſchütz
Uns hom. Aerzten aber wurde durch eine ½
nung, welche uns ſowohl wie den Apothekern e
Weihnachten 1902 als Druckjache zugeſandt wu
lichen entzogen ſei; eine andere Antwort auf unf an thre Wanken abgeben zu düpſen.
Eingaben erhielten wir nicht. Wir ſollen alſ=
Patienten den ſo bewährten Apothekeru ausgeliefert
will=, wie in den Kammerverhandlungen des 3
Herr Abgeordnete Graf Lehrbach ſich ausdrückte,
zwingen, ihre Mittel gerade von denjenigen
zu laſſen, welche ſelbſt das größte Zuteroſſe dab
nenen Wiſſenſchaft entgegen zu arbeiten, und a
Seite gar kein Intereſſe, derſelben Vorſchub zu
Nachdem wir bisher alles gethauhab
Skandal zu vermeiden, nachdem wir ſl
gierungund der Staatsauwaltſchaftmitg=
daß
wir gar kein Iutereſſe an der Veſ
Apotheker hätten, ſehen wir uns zu unf
Bedauern jetzt gezwungen, dietha
Verhältniſſe der Oeſſentlichkeit zu
im Intereſſe unſerer Patienten, unſerer Wiſſonſchaf
unſeres Standes, und dies um ſo mehr, als zahlrei=
in
der Preſſe uns die Gewißheit geben, daß da=
heſſiſchen
Regierung unſern Gegnern als Vorbild fuͤr eine gleiche
Benachtheiligung der Homöopathie in Preußen dienen ſoll, wo die
Verhältniſſe bezügl. der Gewiſſenloſigkeit der Apotheker ähnlich
liegen wie in Heſſen.
Welche Umſtände ſind es, die den ſonſt ſo ehrenwerthen
Stand der Apotheker zu dem oben geſchilderten Benehmen gegen=
über
dem hom. geſinnten Publikum veranlaſſen?
Wie bei allop. Aerzten, ſo liegt auch bei den Apothekern
die Urſache für die feindliche Stellunguahme unſerer Heilmethode
gegenüber einmal in dem mangelhaften Verſtändniß derſelben,
dann aber auch in finanziellen Momenten. Einerſeits lernen
ſie auf der Univerſität nichts von der Homöopathie und werden
durch die ihnen befreundeten allop. Aerzte täglich in der An=
nahme
beſtärkt, daß die Homöopathie Schwindel und die hom.
Arzneien Nichtſe; ſeien; dieſe allop. Aerzte verſtehen aber eben=
ſowenig
davon und kennen als Homöopathie nur den von Geg=
nern
unſerer Heilmethode aus veralteten Werken zuſammenge=
tragenen
, von uns ſelbſt vielfach läugſt widerlegten Unſinn.
Andererſeits ſehen die Apotheker in der immer mehr auf=
blühenden
einfachen und billigen Homöopathie die gefährlichſte
Gegnerin ihres ſonſt ſo einträglichen Gewerbes. Daher kommt
es, daß ſie jede von hom. Seite kommende Verordnung mit
einem gewiſſen Widerwillen entgegennehmen oder gar mit hämiſchen
Bemerkungen begleiten, und alle Hebel in Bewegung ſetzen, um
das Publikum den hom. Aerzten zu entfremden.

Dazu kommt noch das Verhältniß der Medizinalbehörden
zu uns; aus dem ganzen Verfahren ſieht man recht deutlich,
wie man, von den unteren Beamten ganz abgeſehen, ſelbſt in
der Miniſterial=Abtheilung für öffentliche Gejundheitspflege die
Homöopathie behandelt, wo allop. Beamte eine die Homöopathie
betreffende Verordnung ausarbeiten, ohne Zuziehung eines hom.
Arztes, dabei noch mit ausdrücklicher Berufung auf württem=
bergiſche
Verhältniſſe, die doch ganz anders liegen; in dieſem Lande
bekennen ſich mauche amtliche Aerzte zur Homöopathie, und
einer derſelben hat auch in der Miniſterial=Abtheilung Sitz
und Stimme in hom. Augelegenheiten. Glaubt man etwa, daß
dieſes Verhalten der heſſ. Mediginalbehörden zu uns nicht auch auf die
Apotheker einwirke?
Vor Unredlichkeiten obengenannter Art ſowohl als erſt recht
vor abſichtlich vorkehrter Verabreichung unkontrollirbarer hom. Mittel
vermag uns keine Kontrolle, auch nicht die in dem neuen Mini=
ſterialerlaß
vorgeſehene Vorſchrift, zu ſchützen, denn die Kon=
trolle
kann ſich in allen Fällen nur auf das Vorhandenſein

vie) Cuiler æeichnuetela) vichteiſn) an die Hohen Landstände der I. und
I. Kammer die eygebene Bille, gütigst dahin zut aoivken, dass den
daß uns das Dispenſirrecht vom 1. Januar 190½ hom. Aerzlen das Recdt gewahrt bleide, die homöob. Araneien, wie disher,

und Laname.

Jand.

Wehnon:

Lahl der
Angehövigen:

Durchſchuilt der letzten Jahre mindeſtens die Summe von
Mark 8000 pro Fahr an die Apotheken zu zahlen hätte,
während uns hom. Aerzten noch nicht ein Zehntel dieſer
Summe insgeſammt gewährt wurde, um einigermaßen unſere
Selbſtkoſten decken zu können. Wenngleich nicht einmal dieſer
Betrag zu unſerer Schadloshaltung in den Kammerverhandlungen
des Jahres 1833 vorgeſehen war, weil damals Krankenkaſſen
überhaupt noch nicht exiſtirten, ſo hat doch die Ortskrankenkaſſe
Mainz ſelbſt es für recht gehalten, uns bei dem geringen ärzt=
lichen
Honorar, welches ſie zahlen konnte, unſere Selbſtkoſten zu
erſetzen.
An dieſer Herabſetzung des ärztlichen Honorars, welche zeit=
weiſe
ſo weit ging, daß ca. 30 Pfennige für einen Beſuch,
23 Pfennige für eine Konſultation bezahlt wurden, haben ſicher=
lich
nicht die homöopathiſchen Lerzte Schuld, deren Durch=
ſchnittsrochnung
für den einzelnen Krankheitsfall Mark 4- nur
wenig überſtieg, während bei allop. Aerzten vielfach ein weit
höherer Turchſchuittsbetrag, bis zu Mark 16-17.-, für den ein=
zelnen
Krankheitsfall reſultirte. Da die -hom. Aerzte in Folge des
Boykotts durch die Allopathen nicht Mitglieder der ärztlichen Kreis=
vereine
ſind, und ihnen daher keine Möglichkeit geboten iſt, auf
allop. Aerzte einzuwirken, welche zum Nachtheile ihrer Kollegen
ſo wenig haushälteriſch mit dem von der Krankenkaſſe ausge=
worfenen
Geſammthonorar umgehen, ſo blieb ihnen nur übrig,
mit der Kaſſe einen Separatvertrag zu ſchließen.

[ ][  ][ ]

Ein Vorrecht, über welches die allop. Aerzte ſich wiederholt
und dringend; beklagten, exiſtirt für uns in der That nicht, da
wir nachweislich - von obiger genügend begründeter Ausnahme
abgeſehen - von unſeren Patienten keine höheren Honorare bean=
ſpruchen
als die allop. Aerzte. Der von allop. Seite beklagte
größere Zuſpruch der Kranken zu uns iſt unſerer Methode an ſich
zuzuſchreiben, welche weniger umſtändlich, aber angenehmer,
zeitgemäßer und erſolgreicher iſt, als die allop. Wir können auch
den Nachweis führen, daß die allop. Aerzte durch Beſeitigung
unſeres Selbſtdispenſirrechtes nicht ein Vorrecht aus der Welt
ſchaffen, ſondern die hom. Heilmethode vernichten wollen, nachdem
die ärztlichen Kreisvereine zunächſt einen völligen Bohkott aller
hom. Aerzte durchgeführt haben. Andernfalls müßten ſie logiſcher
Weiſe den Antrag ſtellen, ebenfalls dispenſiren zu dürſen; wie
ſie ſelbſt zugeben, ſind hauptſächlich durch die Verdienſte Hahne=
mann's
, des Begründers der Homvopathie, die ellenlangen Rezepte,
nach denen ein halbes oder ganzes Duzend Mittel in den Apo=
theken
gemiſcht wurden, jetzt eine ſeltene Ausnahme die heutige
chemiſche Großinduſtrie macht den Apotheker von Tag zu Tag
mehr zum bloßen die Arzueien gewaltig vertheuernden Zwiſchen=
händler
und nimmt ihm die Zubereitung derſelben immer mehr
aus der Hand. Erfahrene brauchen wir ja nur an die Tabletten
der engliſchen Firmen zu erinnern. Warum ſtellen die Herren alſo
nicht den Antrag, diesbezüglich uns gleichgeſtellt zu werden und
ebenfalls ihre Arzueien, ſoweit wie thunlich, unentgeltlich bezw.
gegen Erſtattung der Selbſtkoſten abgeben zu dürfen? Dies wäre
ja, wenn das Selbſtdispenſiren nur den geprüften Aorzten geſtattet
würde, auch der ſicherſte Weg zur Bekämpfung der Kurpfuſcherei;
für die nothwendige Entſchädigung der privilegirten Apotheker ließe
ſich ja wohl ein Ausweg finden.
Wie man bei den geſetzgebenden Faktoren darüber ſchon früher
dachte, zeigt eine Stelle in der oben ſchon erwähnten Rede des
Herrn Abgeordncten Wolf: Sollten übrigens Zene (llopathen)
verlangen, ihre Arzneien auch unentgeltlich und prompt verab=
reichen
zu wollen, ſo kann uns dies nur höchſt angenehm ſein,
und es wird dann gewiß auch an unſerem eifrigen Fürworte
nicht fehlen.: In ähnlicher Weiſe ſprachen ſich der Herr Abgeord=
nete
Hoffmanu, ſowie die Mitglieder der Hohen Erſten Kammer
aus, ſpez. die Herren Freiherr von Breidenſtein, Freiherr von
Gagern und Prälat Schwabe. Und der Roferent des Ausſchuſſes
der Erſten Kammer, Se. Durchlaucht der Fürſt von Solms=Lich
erklärte Geilage Nr. 72). Dem Apotheker, der kein Intereſſe an
der Wiederherſtellung des Kranken und bei dieſer (hom.) Arznei=
bereitung
nur Mühe und keinen Gewinn, ſondern vielmehr Schaden
hat, iſt dieſelbe Gewiſſenhaftigkeit ſwie dem hom. Arzte) billiger=
weiſe
nicht einmal zuzumnthen. Hierzu kommt noch, daß der Arzt
bei dem hom. Mittel nicht wie bei dem allop. durch chemiſche
erſetzung ſich von der richtigen Bereitung derſelben überzeugen
kann. Auch die Vorſtellung der Apotheker, daß ſie zu Grunde
gehen würden, kann bei dem Landmanne keinen Eingang finden,
der zu viele Beiſpiele erlebt hat, daß ganze Familien durch die
Apothekerrechnungen zu Grunde gerichtet wurden, oder weil ſie
den Betrag nicht erſchwingen konnten, auf alle ärztl. Hilfe ver=
zichten
mußten. Das geringere Uebel, welches bei der unbe=
ſchräukten
Verbreitung der Homöopathie einige Wenige trifft,
vermittelt eine nicht zu berechnende Wohlthat für alle nebrigen,
beſonders die ärmeren Einwohner. Wenn die allop. Aerzte ſich
wirklich entſchließen könnten, ihre Arzueien ihren Kranken unent=
geltlich
zu verabreichen, ſo iſt zu hoffen, daß die Regierung mit
großer Bereitwilligkeit dieſes im höchſten Grade dankenswerthe
Anerbieten annehmen werde.
Iu mauchen allop. Kreiſen kommt man in der That neuerdings
zu der Ueberzeugung, daß die Apotheken für die einfachen Medika=
mente
, wie ſie jetzt zu einem großen Theile verordnet werden,
nnnöthig ſind. Dies iſt z. B. in einem Artikel in Nr. 27 des
Aerztlichen Zentral=Anzeigers, Jahrgang 1901, ausgeführt, in wel=
chem
auch offen zugegeben wird, daß Unzuträglichkeiten bei dem
Dispenſiren der Homöopathen bis jetzt nicht vorgekommen ſeien,

und daß für einfache Arzneien auch für die allop. Aerzte das
fakultative Dispenſirrecht am Platze ſei.
Der Einwand, daß dies bei der allop. Methode nicht angängig
ſei, iſt nicht ſtichhaltig; denn in den Vereinigten Staaten
von Nordamerika z. B. iſt jeder Arzt nach Ablegung ſeiner
Staatsprüſung dispenſirberechtigt. Bei allop. Aerzten ſind die
Wände des Sprechzimmers mit Schränken verſehen, in denen
die ſofort abzugebenden Medikamente aufbewahrt ſind, nur was
zu zeitraubend iſt, wird vom Apotheker auf ärztliches Rezept
hin angefertigt, und nur die bequemeren der allop. Aerzte dis=
peuſiren
dort nicht ſelbſt, mährend die hom. Aorzte alle ihre
Arzneien ſelbſt abgeben. In Nordamerika iſt alſo von einem
Vorrecht der hom. Aerzte keine Rode; troßdem und obwohl die
hom. Heilmethode nicht viel länger als ein halbes Jahrhundert
dort eingeführt iſt, gibt es derſelben 12009 in den Vereinigten
Staaten mit vielen Univerſitäten, Krankenhäuſern ꝛc. Das amerika=
niſche
Volk iſt eben praktiſch, es läßt ſich das als gut Erkannte weder
durch gegueriſche Verleumdung noch durch Regierungsmaßnahmen
entreißen. Welche Stellung übrigens die Regierungsbehörden da=
ſelbſt
gegenüber der Homöopathie einnehmen, das beweiſt u. a. die
feierliche Enthüllung des Hahnemann=Denkmals zu Waſhington am
21. Juli 1900, welche in Gegenwart des Präſidenten Mac
Kinley, der ſelbſt eine Anſprache hielt, ſowie einer großen An=
zahl
hoher Staatsbeamten ſtattfand.
Wenn in der erwähnten Weiſe die allop. Aerzte ihre Medi=
kamente
unter denſelben Bedingungen au ihre Patienten abgeben
wollten, wie wir, ſo hätte z. B. die Ortskrankenkaſſe Mainz
pro Jahr 1902 ſtatt Mark 82,600.- noch nicht
Mark 30,000.- für Medikamente zu zahlen gehabt, während
die Frauen und Kinder der Kaſſenmitglieder ebenfalls mindeſtens
noch Mark 40 000- erſpart hätten.
Um die Beſeitigung eines Vorrechtes der hom. Aerzte kann
es ſich alſo bei den Anträgen der Allopathen nicht gehandelt
haben, ſondern nur um den Verſuch, eine bewährte und beim
Publikum von Jahr zu Jahr beliebter werdende Methode zu
vernichten. Hierfür können wir noch weitere Beweiſe beibringen.
In der Sitzung des ärztlichen Zentralausſchuſſes vom 28. Juni
1900 in Darmſtadt ſpricht der Geheime Medizinalrath Dr. Heß
im Auftrage des Mainzer Kreisvereins der Regierung ſeine An=
erkennung
für die Beſtrebungen zur Förderung der Intereſſen
des ärztlichen Standes aus. Der ärztliche Kreisverein Mainz
werde beſtrebt ſein, den Stand hoch zu halten, und unwürdige
Elemente zu entſernen. Von dieſem Standpunkte aus ſeien daher
die ſchärfſten Maßregeln gegen die Kurpfuſcherei zu veran=
laſſen
, er ſtelle aber zugleich wiederholt den Antrag, das Selbſt=
dispenſirrecht
der hom. Aerzte aufzuheben. Dieſe Zuſammen=
ſtellung
von Homöopathie und Kurpfuſcherei weiſen wir mit
Entrüſtung zurück und wiſſen uns hierin eins mit unſeren Pa=
tienten
.
Damals lehnte der Vorſitzende der Miniſterialabtheilung den
Antrag ab, da der Aufhebung des Dispenſirrechtes immer noch
Schwierigkeiten entgegenſtänden. Was hat ſich denn ſeitdem ge=
ändert
? Reviſionen der Apotheken von uns hom. Aerzten haben
ſeit 1899 nicht mehr ſtattgefunden, ſie haben auch vordem, da über=
haupt
keine Vorſchriften bekannt gegeben waren, nur formelle An=
ſtände
ergeben und konnten keine Anſtände thatſächlicher Art ergeben,
da wir hom. Aerzte ſelbſt das größte Iutereſſe daran haben, unſeren
Patienten wirkſame Mittel abzugeben.
Daß ferner die Allopathen Kurpfuſcherei und Homöopathie als
gleichbedeutend erachten, beweiſt u. a. folgender Abſchuitt in Nr. 2
der Straßburger ärztlichen Mittheilungen vom 17. Januar 1903,
welche unter Mitarbeit eines Mainzer und Darmſtädter Arztes er=
ſcheinen
. Dort heißt es Seite 19.
Kurpfuſcherei=Bek ä m pf u n g.
Der Miniſterpräſident der Niederlande hat in der I. Kammer
erklärt, daß die Errichtung eines hom. Lehrſtuhls an einer Univer=
ſität
davon abhinge, ob die Anhänger der Homöopathie aus eigenen

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Mitteln einen genügenden Fonds aufbrächten, um einen Lektor an=
zuſtellen
.
Zu dieſer Zuſammenſtellung von Homöopathie und Kur=
pfuſcherei
bemerken wir: Jeder hom. Arzt hat genan denſelben
Studiengang auf denſelben deutſchen Gymnaſien und Univerſi=
täten
und dieſelben Examina abſolvirt wie die allap. Aerzte.
Erſt nach dem Staatsexamen hat er die hom. Arzneilehre hinzu ge=
lerut
. Dieſe iſt ſo ſchwierig, daß mancher allop Arzt, der den ſpäteren
Homöopathen von Gymnaſium und Univerſität her als tüchtig, ehrenhaft und
gewiſſenhaft kennt, ehrlich und offen zugibt, ſie ſei ihm zu ſchwer zu er=
lornen
. Weun es alſo Aerzte erſter und zwei=
ter
Klaſſe gibt, zu welchen gehören die ho=
möopathiſchen
Aerzte?
In Nr. 498 des ärztlichen Vereinsblattes vom Januar 1903
findet ſich folgende Auslaſſung eines allop. Arztes, des Dr. Maher
in Fürth: Wir würden nicht anſtehen, Apotheker und vor Allem
deren Gehülfen auf Eid befragen zu laſſen, ob und wie weit die
hom. Arzneimittel nach Vorſchrift hergeſtellt reſp. wie weit
Potenzen überhaupt abgegeben werden. Wir wiſſen durch direkte
Mittheilung, daß da und dort von der dritten Verdünnung ab
nur reiner Spiritus abgegeben wird."
Aehnliche Auslaſſungen von allop. Aorzten finden ſich ſehr
häufig, auch im Aerztlichen Zentral=Anzeiger, der jedem Arzte zugeht.
Wir wiederholen alſo: Die Allopathen wiſſen, daß die Kranken,
welche hom. Mittel in der Apotheke verlaugen, meiſtens in
gröbſter Weiſe hintergangen werden, ſie wiſſeu, daß viele Apo=
theker
, ſelbſt wenn ſie die Mittel richtig vorräthig haben oder
aus ihren Vorräthen mit Leichtigkeit herſtellen können, dieſe
nicht abgeben, daß alſo jede Kontrolle durchdie Apo=
thekenreviſionunmöglich
iſt.
und weil ſie aus Konkurrenzrückſichten die Homöopathen ver=
nichten
wollen, ſo haben ſie nicht etwa das Selbſtdispenſirrecht der

Homöopathen auch für ſich verlangt, ſondern ſo lange zwiederholt
und dringend: bei der Regierung gebeten, den Homöopathen das
Dispenſirrecht zu nehmen, bis die nur von Allopathen berathene Re=
gierung
nachgab.

Demgegenüber ſtellen wir ſeſt, was Se. Hoheit der Erb=
großherzog
von Heſſen bei den Verhandlungen des
Jahres 1833 in der Erſten Kammer erklärte: Es iſt bekannt, daß die
Homöopathie außerordentliche und große Reſultate in vielen
Fällen geliefert hat, und ich würde es für einen großen Ge=
winn
für die Menſchheit halten, wenn die Homöopathie ſich
wirklich als eine dem bisherigen Heilverfahren vorzuziehende
Methode erproben ſollte.: Dieſe Probe hat ſie inzwiſchen reichlich be=
ſtanden
; unſerer Heilmethode gehört die Zukunft, wie ſchon die
Verhäliniſſe in Nordamerika beweiſen, wo ſie bisher allein frei ſich ent=
wickeln
konnte. Sie bietet auch ſo enorme ſoziale Vortheile, daß die
Regierung, ſtatt ſie zu unterdrücken, alles thun ſollte, um ſie zu heben.
Das Publikum hat ſich noch nie über die Homöopathen beſchwert, und bis
jetzt iſt es auch noch nicht erwieſen, daß das Publikum bloß der Apo=
theker
wegen da ſei

Diejenigen heſſiſchen Staatsbürger alſo. welche

nicht wollen, daß die unduldſamkeit ſiege und un=

fere bewährte Heilmethode in Heſſen gewaltam

unterdrückt werde, werden gebeten. die beigeſügte

Karte,mitihreruuterſchriftverſehen, einem be=

liebigen derunterzeichneten Aerzte einzuſenden

oder abzugeben. Dieſe Unterſchriften ſollen nicht an die Oeſſent=

lichkeit oder in unbejugte Hände lommen, ondern zuſammengeſtellt den
Mitgliedern der Hohen Erſten und Zweiten Kammer zur Unterſtützung
nuſerer Petition eingeſandt werden, damit dieſe erkennen, ein wie großer
Theil des Publikums für Recht und Wahrheit einzutreten gewillt iſt.

Die homöopathiſchen Aerzte heſſens:

Dr. Sellentin, Darmſtadt.
Dr. Affmann
Dr. Doerr
Mainz.
Dr Schier

Dr. Stumpf
Dr. Gergen, Worms

Rarten zur Sammlung von Unterſchriften werden jedem Anhänger der Homsopathie koſtenfrei zugeſandt.

Drus von Joh. Fan Ml. Cöhne, Mainz.

Javr.-tacz-nd. Freltaas von 10 -2½. und
Miviftznrä