Abonnemenk=preis
monatlich 50 Pfg, vierteljährlich 150 Mr.,
Auswärts werden von allen Poſtämtern
Beſtellungen entgegengenommen zu 1.80 Ml.
vierteljährlich.
Inſerake
166. Jahrgang.
halbjährlich3 Mr. einſch. Bringerlohn.: Verbunden mit„Wohnungs=Anzeigeru und der Sonntags=Beilage: blatr werden angenommen in Darmſtadt
ngsblakk.
Aluſkviorkes Unkerh=
Amtliches Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und der andern Behörden.
für das wöchentlich 6mal erſcheinende
Tag=
von der Expedition Rheinſtraße Nr. 33. in
Beſungen von Plöber, Beſſungerſaße
Nr. 48 und Schießhausſtr. Nr. 14, ſowie
aus=
wärts von allen Annoncen=Expeditionen.
75 48.
Donnerstag, den 26. Februar.
1903.
ſtatt.
Be k a n n tm a ch u ng.
Der diesjährige Frühjahrs=Faſelmarkt zu Reinheim findet
Samstag, den 14. März l. Js.
Mit demſelben wird ein
Zucht= und Nutzviehmarkt
verbunden.
Für die preiswürdig erkannten Tiere ſind Geldprämien ausgeſetzt, welche
jedoch nur zur Auszahlung gelangen, wenn der betreffende Beſitzer Mitglied des
landwirtſchaftlichen Bezirksvereins Dieburg iſt.
Die Körkommiſſionen ſind auf dem Markt anweſend.
Dieburg, den 14. Februar 1903.
Der Vorſitzende des landwirtſchaftlichen Bezirksvereins.
[3827
Lochmann, Großh. Kreisrat.
Bekanntmachung.
Auf Grund des Artikels 80 des Feldſtrafgeſetzes ordnen wir hiermit an,
daß die Eutfernung abgeſtorbener Bäume und Aefte, das Ausſchneiden
der auf den Bünmen wachſenden Miſteln, die Säuberung der Bäume,
Geſträucher und Hecken von Naupenueſtern, ſowie das Entfernen der
mit Raupenueftern behafteten Aeſte und Zweige in den Gemarkungen
Darmſtadt und Beſſungen längſtens bis 14. März l. J3. zu erfolgen hat. Die
ſäumigen Beteiligten verfallen in eine Geldſtrafe bis zu 60 Mark Loder in eine
Haftſtrafe bis zu 14 Tagen, und es wird die nötig werdende Säuberung der
Bäume und Entfernung der Aeſte und Zweige auf ihre Koſten verfügt. Die
Viſitation durch die Feldſchützen, zu welcher ſich die Grundeigentümer und
Pächter einfinden wollen, beginnt am 16. März und findet in den nachbenannten
Terminen und den dabei angegebenen Gemarkungsteilen ſtatt.
1) Im Oberfeld am 16. März d. Js.:
a. Von vormittags 7½ Uhr an in allen von der Erbacherſtraße bis zu
den drei Brunnen rechts, ſodann in den in der Mühlſtraße, dem Mühlweg. der
Soder= und Darmſtraße, der Nieder=Ramſtädterſtraße und der Kiesſtraße bis
zur ſeitherigen Beſſunger Grenze liegenden Gärten und Baumſtücken.
h. Von nachmittags 1 Uhr an in dem zwiſchen der Erbacherſtraße und
der Dieburgerſtraße bis zum Wald liegenden Gemarkungsteile.
2) Im Heinheimerfeld am 17. März d. Js.:
a. Von vormittags 7½ Uhr an in den Baumſtücken und den Gärten
zwiſchen Dieburger= und Kraͤnichſteinerſtraße bis zur Faſaneriemauer.
b. Von nachmittags 1 Uhr an in den Baumſtücken und Gärten zwiſchen
G
der Kranichſteiner= und Frankfurterſtraße.
3) Im Löcher= und Niederfeld am 18. März d. Js.:
a. Von vormittags 7½ Uhr an in allen von der Frankfurterſtraße links
liegenden Gärten ꝛc., ſodann in denjenigen vor den ſogenannten Main=, Rhein=
und Neckartoren bis zur Arheilger reſp ſeitherigen Beſſunger Grenze.
b. Von nachmittags 1 Uhr an in den Hallsgärten.
4) Im ſeitherigen Beſſunger Feld, und zwar:
a. Am 15. Mürz d. Js. von vormittags 7½ Uhr an, in den ſüdlich
der Heinrichſtraße und öſtlich der Martinſtraße, ſowie, des Martinspfads
belegenen Gärten und Baumſtücken.
b. Am 20. März d. Js. von vormittags 7½ Uhr an, in den zwiſchen
Martinspfad, Martinſtraße, Heinrichſtraße und Heidelbergerftraße belegenen
Gärten und Baumſtücken.
c. Alm 21. Mürz d. Js. von vormittags 7½ Uhr an, in den weſtlich
der Heidelbergerſtraße belegenen Gärten und Balimnſtüͤcken der Gemarkung
Beſſungen.
Darmſtadt, den 19. Februar 1903.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
368000)
J. V.: Dr. Gläſſiug.
Bekanntmachung.
Die Lieferung von Steinkohlen für die Ober=Poſtdirektion, die Poſtümter
1 und 2 und das Telegraphenamt in Darmſtadt für die Zeit vom 1. Oktober 1903
bis Ende März 1904 ſoll im Wege des Anerbietungsverfahrens vergeben werden.
Angebote ſind verſchloſſen, mit der Aufſchrift „Lieferung von Steinkohlen= bis
zum 10. März d. J. 10 Uhr vormittags, an die Kaiſerliche Ober=Poſtdirektion
einzureichen. Die Lieferungsbedingungen können daſelbſt während der
Geſchäfts=
ſtunden im Zimmer 33 eingeſehen oder in Empfang genommen werden.
Darmſtadt, den 23. Februar 1903.
Kaiſerliche Ober=Poſtdirektion.
(3823
Kobelt.
Bekanntmachung.
Die Gemeinde= und Kirchenſteuer=
Nachtrags=Hebregiſter, Nr. TXxyr.
bis XII der Gemeinde Darmſtadt, ſowie
Nr. XXXbis XXXIIder Gemeinde
Darm=
ſtadt GBeſſunger Stadtteil) für 19033
liegen zur Einſicht eines jeden Intereſſenten
vom 25. Februar an 8 Tage lang auf
dem Bureau der Stadtkaſſe, Grafenſtr. 28,
offen. Beſchwerden gegen die
Beitrags=
pflicht oder gegen das angenommene
Beitragsverhältnis müſſen binnen der
erſten vier Wochen nach Ablauf der
Offenlegungsfriſt entweder ſchriftlich oder
mündlich zu Protokoll bei Großherzogl.
Kreisamt vorgebracht werden. Später
vorgebrachte Beſchwerden finden keine
Verückſichtigung.
Darmſtadt, den 23 Februar 1903.
Großherzogl. Bürgermeiſterei Darmſtadt.
(383(
Morneweg.
Brennholz=Verſteigerung.
Die am 17. Ifd. Mts. ſtattgehabte
Verſteigerung aus dem ſtädt.
Ober=
wald iſt genehmigt.
Die Abfuhrſcheine ſind von Freitag
den 22. l. Mts. ab bei der Skadtkaſſe
erhältlich und müſſen bis zum 14. k.
Mts. daſelbſt abgeholt ſein.
Ueberweiſung und erſter Abfuhrtag
des Holzes
Dienstag, den 3. Mürz l. J.
Darmſtadt, den 24. Februar 1983.
Großherzogl. Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.:
Miedlinger. (3779md
Bekanntmachung.
Die geſtern in Waſchenbach
ab=
gehaltene Holzverſteigerung iſt
ge=
nehmigt und können die Abfuhrſcheine
vom 3. März ab bei den Kaſſenſtellen
in Empfang genommen werden.
Ober=Namſtadt, 24. Februar 1903.
Großh. Oberförſterei Ober=Ramſtadt.
(3838
Daab.
Bekanntmachung.
Die Lieferung von 5000 Kilogramm
Weichblei in Blöcken
ſoll verdungen werden.
Angebote ſind bis
Freitag. den 6. Mürz l. J.,
vormittags 10 Uhr.
bei unterzeichneter Stelle (Städt.
Gas=
werk Lagerhausſtraße 5) einzureichen.
Die Bedingungen liegen auf dem
Betriebsbureau des Gaswerks zur
Ein=
ſicht offen. Dieſelben können ebenſo wie
das Lieferungsverzeichnis, welches letztere
gleichzeitig als Angebotſchein dient,
da=
ſelbſt eingeſehen, beziehungsweiſe erhoben
ſoder von auswärts durch die Poſt gegen
Einſendung von 20 Pfennig für die
portofreie Zuſendung bezogen werden.
Darmſtadt, den 25. Februar 1903.
Städtiſches Gaswerk Darmſtadt.
Friedrich. Schüttler. (3845dei
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1.
zu vergeben.
(r2793id
Off. unt. P 69 an die Exped.
Die Tochter des Abgeordneten.
Von Georges Ohnet. Nachdruck verboten)
21)
Autoriſierte Ueberſezung a. d. Franzöſiſchen von Emmy Becher.
Die Baronin hatte ihr inneres Gleichgewicht
wieder errungen. Mit der weißen, ſchlanken Hand
Gilbertes Wange ſtreichelnd, ſetzte ſie mit innigſten
Zärtlichkeit hinzu: Mein kleines Heidenkind: Bis jetzt
haben Sie nur die Natur angebetet, und der ſie ſchuf
iſt Ihnen fremd und unbekannt geblieben wem
haben denn Ihre Lehrer ſein Meiſterwerk zugeſchrieben.
Etwa dem Zufall?
Gilberte lächelte und ein gewiſſer Mutwille
blitzte in ihren Augen auf.
Dem Zufall? Rein, gewiß nicht, gnädige Frau
Wer könnte das annehmen ? Einfach der folgerichtigen
Entwickelung der Materie.
Lächelnd hielt ihr die Baronin den Mund zu.
Kleines Ungeheuer! Stille, ſtillel Sie läſtern
ja den Schöpfer! Mein Gott! Von unſerm
himm=
liſchen Vater keine Silbe, aber Darwins Lehre wird
Ihnen gepredigt! Jetzt aber, liebes Kind, verlaſſen
Sie mich: Wir haben für unſere heutige Nachtrühe
ſchon viel zu viel geſchwatzt, hoffen wir, daß die morgige
zuverſichtlicher zu erwarten ſein wird.
Die Baronin war aufgeſtanden und führte das
junge Mädchen der Türe zu. Im Vorübergehen
fiel ihr in einem der ſchönen Glasſchränke, worin
ihre Koſtbarkeiten aufgeſtellt waren, ein Gegenſtand
in die Augen. Es war ein kleines, in violettes Leder
mit Goldornamenten gebundenes Büchlein, deſſen
ver=
gilbte Blätter ein Schloß in Kreuzesform
zuſammen=
gepreßt hielt. Frau von Trsſorier blieb' ſtehen,
öffnete den zierlichen Schrank, nahm den Band
her=
aus und reichte ihn ihrem Gaſt.
Sie ſollen nicht mit leeren Händen von mir
gehen, Gilberte; nehmen Sie dieſes Büchlein. Seinen
geſchichtlichen Wert werden Sie zu ſchätzen wiſſen,
wenn ich Ihnen ſage, daß es Eigentum der Madame
Eliſabeth war, der Schweſter Ludwigs XVI.; ſie
hatte es im Temple bei ſich, und es war ihr Tröſter,
während ſie auf den Tod wartete. Der ſelbſtändige
Wert ſeines Inhaltes aber ſteht noch höher es
heißt Die Nachfolge Chriſti' Leſen Sie darin! Sie
werden noch Spuren der Tränen jener Märtyrerin
entdecken, der es geholfen hat, mit Ergebung zu leiden.
Es iſt das ſchönſte Werk, das Menſchengeiſt und
Menſchenhand hervorgebracht haben, und es wird
Sie den erkennen lehren, den man Ihnen ſträflich
vorenthalten hat.
Mit leiſe zitternder Hand empfing Gilberte den
koſtbaren Band; ſie wollte ein Dankeswort ſtammeln,
aber Frau von Trsſorier zog ſie mütterlich an ſich
und küßte ſie innig. Die Tur ging jetzt auf; wie
von einem Traum Umfangen, ſah Gilberte ihre alte
Getreue im Vorzimmer ſitzen, und mit einem ſtummen
aber beredten Abſchiedsblick trennte ſie ſich von der
Mutter des Geliebten.
Neuntes Kapitel.
Vom Fenſter ſeines Zimmers aus, hinterm
Vor=
hang verſteckt, hatte Heinrich Gilberte ins Haus treten
ſehen Es war für ihn ein Augenblick höchſter Wonne
geweſen, den er mit wild pochendem Herzen
durch=
lebte - die Geliebte die Schwelle des Elternhauſes
überſchreitend. Dieſe erſte Beſitzergreifung, die in
ſeinen Augen eine endgültige war - denn daß
Gil=
berte nicht die ſeinige werden könnte, war eine
ver=
pönte Möglichkeit — hatte er ja ſelbſt vorbereitet und
herbeigeführt und dabei eine Tatkraft und
Beharrlich=
keit entwickelt, die an ihm neu waren. Seine
Ge=
laſſenheit und etwas weichlich träumeriſche Art hatten
ſich in Entſchiedenheit ud Unternehmungsluſt
ver=
wandelt. Er war zum Kampf bereit und gewappnet,
und am Sieg zweifelte er keinen Augenblick.
Geite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 26. Februar 1903.
Rummer 48.
Hauptverſammlung
des Heſiſchen Landeovereins vom Bolen Hreuz.
Die Mitglieder des Heſſiſchen Landesvereins vom Roten Kreuz werden
hierdurch zur Teilnahme an der
Freitag, den 6. März d. J., nachmittags 3½ Uhr,
im kleinen Ruſikſaal des Saalbaues
dahier ſtattfindenden öffentlichen Hauptverſammlung für 1901 und 1902
eingeladen.
Gegenſtünde der Tagesordnung ſind die regelmäßigen in 8 13 Ziſſer 3.
8 22 verglichen mit 8 23 der Statuten bezeichneten.
Stimmberechtigt ſind nach 8 21 alle Perſonen, welche dem Verein als
Mitglieder bereits vor der Einladung zur Hauptverſammluug beigetreten waren.
Darmſtadt, den 21. Februar 1903.
Der Vorstand
des Beſſiſchen Lundesvereins vom Roten Kreuz.
Dr. Weber,
Buehner,
Regierungsrat,
Oberkonſiſtorialpräſident,
als Schriftführer.
(3831
als Vorſitzender.
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Dem gedämpften Ton von Schritten und
Tür=
öffnen lauſchend, ſagte er ſich: Jetzt geht ſie die
Haupttreppe hinauf, jetzt muß ſie gleich vor Mamas
Wohnzimmer ſtehen, jetzt tritt ſie ein, jetzt ſehen ſie
ſichl Wenn ſie nur nicht ängſtlich und verſchüchtert iſt!
So ſehr er ſein Gehör anſtrengte, mehr war
nicht zu unterſcheiden. Aufgeregt ging er, um die
Zeit totzuſchlagen, im Zimmer hin und her, war bald
am Kamin, um nach der Uhr zu ſehen, bald am
Schreibtiſch, bald am Fenſter. Mit Befriedigung
be=
obachtete er, daß die Unterredung ſich ſehr in die Länge
309. Endlich, nach drei Viertelſtunden, ward eine
gewiſſe Bewegung hörbar, eine Türe fiel ins Schloß,
ein leichter Schritt erklang in der Halle, der Beſuch
mußte zu Ende ſein. Er trat ans Fenſter, ſah
Gil=
berte aus dem Haus treten und im Geleit ihrer alten
Roſalie quer durch den Ehrenhof ſchreiten. Sie hielt
den Kopf geſenkt, die ganze Haltung verriet innere
Verſunkenheit. Der Pförtner öffnete die kleine Türe
neben ſeiner Wohnung, und Gilberte verſchwand.
Eine große Traurigkeit, für die er keinen Grund hätte
nennen können, kam über Heinrich; mit einem Gefühl,
als ob ſich Eiſeskälte über ſein Herz ausbreite, ſtand
er hinter der Scheibe und ſtarrte auf die mit Sand
beſtreute Zufahrt. Der Eindruck war ſo peinlich, daß
er ihn möglichſt ſchnell abſchütteln wollte. Er ſuchte
alſo eilends ſeine Mutter auf.
Die Baronin ſaß nachdenklich wieder auf
dem=
ſelben Platz vor dem Kamin, wo ſie bei Gilberts
Ein=
tritt geſeſſen hatte. Als der Sohn hereinſtürmte,
deſſen Spannung ihr wohl begreiflich war, ſagte ſie:
Eben iſt ſie fort, mein Kind, und ... leider Gottes
iſt ſir entzückend.
Ja, warum denn leider Gottes, Mamas
Weil alles, was wir von ſeiten des gräulichen
Vaters zu fürchten haben, nichts iſt im Vergleich mit
der Entdeckung, die ich an ihr ſelbſt machen mußte!
Wieſo, Mamaz Was meinſt Du nur?
Sie hat keine Religion, mein Sohn!
Heinrichs Geſicht ſagte ſo deutlich: Wenn es
weiter nichts iſtl daß die Mutter eilends hinzuſetzte:
Ich wüßte nicht, was uns Schlimmeres hätte
wider=
fahren können.
Ich bitte Dich, Mama, übertreiben wir die Sache
nicht. Sie iſt ja wichtig und ernſthaft, das geb ich
zu, aber nicht unabänderlich, und ſchließlich immer
noch viel günſtiger, als zum Beiſpiel ein lahmes Beinl
Abſcheulichl rief die Baronin entrüſtet. So denkt
die Jugend von heutzutage, und das kann mein
Sohn ſagen?
Komm, komm, Mama, beſchwichtigte ſie Heinrich.
Ich bitte Dich, ſtellen wir uns doch nicht auf den
Standpunkt eines Großinquiſitorsl Du weißt ja ganz
gut, daß ich kein Umſtürzler bin, aber ſchließlich lebe
ich doch mit meiner Zeit, und etwas Geiſtesfreiheit
ſteht jedem wohl an. Seien wir duldſam.
Aber ſchließlich... Du wirſt doch nicht im Sinn
haben, Dich nur auf dem Standesamt trauen zu laſſen,
nicht wahr? Und ein Mädchen, das nur getauft
worden iſt... ja, wer weiß, ob ſie es überhaupt iſt?
Sie ſagt zwar, aber.
Frau von Trsſorier beendete dieſen Satz nicht,
denn das Wort erſtarb ihr auf den Lippen. Die
Türe des nebenan liegenden Salons hatte ſich
ge=
öffnet und ihr Mann ſtand auf der Schwelle. Mutter
und Sohn tauſchten angſtvolle Blicke aus; dem
Familien=
oberhaupt gegenüber waren ſie auf der Stelle wieder
Verbündete.
Nun, nun2 Was geht denn hier vor? fragte der
Vater, vollends hereintretend. Man verſtummt, wenn
ich komme? Die Unterhaltung ſchien mir etwas
er=
regt zu ſein, es ſah ſtark nach Zank aus.. handelt
ſichs immer noch um die Grillen dieſes jungen Herrn,
die den Frieden des Hauſes ſtören? Was hat ſich
zugetragen? Ich bitte allen Ernſtes um Aufklärung!
Mein lieber Mann, begann die Baronin, ſich
opfermutig in die Breſche ſtellend Du wirſt es
ge=
wiß verzeihlich und begreiflich finden, daß ich
neu=
gierig war, dieſes junge Mädchen kennen zu lernen...
Dieſes Fräulein Courcier3
Ja; ich hab' ſie daher bitten laſſen, mich zu
be=
ſuchen, und eben ging ſie fort.
Gut und wie findeſt Du ſie?
Entzückend! Es gibt gar kein andres Wort als
entzückend!
Sieh mal einer anl
Nur... das hat mich in die äußerſte Beſtürzung
verſetzt. hab ich im Lauf des Geſprüchs von ihr
erfahren, daß ſie keinen Begriff von Religion hat,
nie ihre kirchlichen Pflichten erfüllen lernte.
Die Baronin war auf einen Zornesausbruch
ge=
faßt, aber ihr Mann verzog keine Miene.
Nun ? fragte er ganz ruhig. Warum wunderſt
Du Dich denn darüber?
Wie? Du biſt nicht empört, außer Dir...
Warum ſollte ich denn empört ſein? Das hatte
ich mir wohl gedacht, gar nicht anders erwartet!
Wie ſollte es denn anders ſein? Da ſucht Ihr Euch
die Tochter eines Straßenräubers aus und ſeid dann
höchlich verwundert, daß ſie keine Heilige iſtl Ihr
ſeid wirklich naiv, Kinder.
(Fortſetzung folgt.)
Nummer 48.
Darmſtüdter Taghlakt. Donnarstag, den 26. Februnr 1903.
Seite 3.
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Seite C.
Darmſtädter Tayblatt, Donnerstag, den 26. Februar 1903.
Mummer 48.
Die Ausführung der heſſiſchen
Geſetz=
gebung über die Wohnungsfürſorge für
Minderbemittelte.
Die Geſetzgebung Heſſens hat in der Wohnungsfrage
im vergangenen Jahre durch das Geſetz, die
Wohnungs=
ffürſorge für Minderbemittelte betreffend. vom 7. Auguſt
2902 und das Geſetz über die Landeskreditkaſſe vom 6.
gl. Mts. ſehr Bedeutſames geſchaffen.
Beide Geſetze geben die Handhaben, um im Wege
der Verwaltung und in Betätigung freier, dem
Gemein=
wohl gewidmeter Vereinstätigkeit eine Hebung der
Woh=
nungsverhältniſſe der minderbemittelten Klaſſen in
wirk=
ſamer Weiſe zu erreichen.
Bereits durch das Geſetz vom 1. Juli 1893 über die
poligeiliche Beaufſichtigunc von Mietwohnungen und
Schlafſtellen war Heſſen der Wohnungsfrage näher
ge=
treten, indem es den ſtaatlichen Geſundheitsbeamten und
den Ortspoligeibehörden die Befugnis gab. die zum
Ver=
mieten beſtimmten Wohnungen und Schlafſtellen, ſowie
die von Arbeitgebern, ihren Arbeitern. zugewieſenen
Schlafräume einer Unterſuchung in der Nichtung zu
unter=
werfen, ob aus deren Benutzung zum wohnen oder
ſchlafen Nachteile für die Geſundheit oder Sittlichkeit zu
beſorgen ſind. Das Geſetz war in der Hauptſache für
Gemeinden von mindeſtens 5000 Einwohnern geſchaffen
und hat dort bisher ſehr gut gewirkt. Die Erkenntnis
aber, daß die Wohnungszuſtände in den kleineren
Ge=
meinden. und zwar nicht nur in Städten, ſondern auch
auf dem Lande, nicht beſſer, oftmals eher ungünſtiger
ſind als in den größeren Städten, hat dazu geführt, das
Geſetz vom 1. Juli 1893 durch das neue Geſetz vom
7. Auguſt 1902 auf das ganze Land
auszudeh=
nen, ſodaß nunmehr in allen. auch den kleinſten
Ge=
meinden mit der Unterſuchung der Mietwohnungen und
Schlafſtellen in obengedachtem Sinne vorgegangen
wer=
den kann.
Das Geſetz über die Landeskreditkaſſe regelt zwar in
eſter Linie den Geſchäftskreis dieſer Kaſſe, beſtimmt aber
auch gleichzeitig, daß die Kaſſe, ſoweit ihre Mittel reichen,
außer zu anderen Zwecken auch Darlehen zur Förderung
der Erbauung von Wohnungen für Minderbemittelte
hin=
geben kann. Gerade mit dieſer Beſtimmung hat Heſſen
einen von allen Sachkennern freudig begrüßten Schritt
getan. Denn ſoweit bisher in der Geſetzgebung deutſcher
Bundesſtaaten Mittel zum Bau von Kleinwohnungen
bereitgeſtellt wurden, geſchah dies lediglich im Intereſſe
der eigenen Angeſtellten, eine Beſchränkung, die nach
vor=
ſtehendem in der heſſiſchen Geſetzgebung nicht enthalten
iſt. Die übrigen geſetzgeberiſchen Maßnahmen deutſcher
Bundesſtaaten im Wohnungsweſen beziehen ſich auf die
Ausgeſtaltung der Bauordnungen oder auf die
Be=
ſeitigung ſchlechter und ungeſunder Wohnungen, nirgends
uber iſt geſetzliche Vorſorge für die nötigen Geldmittel
gum Erſatze ſolcher Wohnungen getroffen worden. Die
Folge davon iſt, daß bei ſtrenger Durchführung der
Be=
heitigung ſchlechter und ungeſunder Wohnungen die Ge=
Fahr einer Obdachloſigkeit in größerem Umfange droht,
weshalb man in manchen Städten von derartigen
Maß=
regeln ganz abgeſehen oder ſie auf Jahre hinaus
ver=
ſchoben hat. Einem ſolchen unbefriedigenden Zuſtande
beugt die heſſiſche Geſetzgebung vor, eben weil ſie auch
Mittel zur Beſchaffung neuer Wohnungen bereitſtellt.
Der Exfolg der Geſetze hängt davon ab, welche
Stellung die zu ihrer Ausführung berufenen Organe
ein=
nehmen werden.
Als die wichtigſten Trüger der Wohnungsfürſorge
fleht das Geſetz vom 7. Auguſt 1902 die Gemeinden an.
Ferner betrachtet das Geſetz als bedeutſame Förderer
ſeiner Zwecke den Ernſt=Ludwig=Verein ſheſſiſchen
Zentral=
verein für Errichtung billiger Wohnungen) und die
ge=
meinnützigen Bauvereine; es wendet ſich alſo
gewiſſer=
maßen an alle Vereinigungen und Perſonen, welche durch
Grundung oder Unterſtützung gemeinnütziger Bauvereine
an dem großen Werke einer Wohnungsreform im
In=
tereſſe des kleinen Mannes mitwirken wollen.
Das Maß der Mitwirkung aller dieſer Faktoren wird
von dem Verſtändniſſe des einzelnen für die große
Be=
deutung guter Wohnungen für alle Bevölkerungsklaſſen
in geſundheitlicher, ſittlicher und ſogialer Beziehung, ſowie
von ſeinem ſogialen Empfinden abhängen. Der
Er=
kenntnis, daß Volkskraft und Volksgeſundheit die
Grund=
lagen des Wohls der Nation bilden und daß beide nur in
geſunden Wohnungen gedeihen können, wird ſich indeſſen
kein Einſichtiger verſchließen. Es muß mithin auch das
Beſtreben immer mehr und mehr an Boden gewinnen,
ungeſunde Wohnungen zu beſeitigen und durch gute zu
erſetzen, ohne dabei berechtigte Privatintereſſen zu
ver=
letzen.
Was die Tätigkeit der Gemeinden anbelangt, ſo ſoll
ſie einerſeits beſtehen in der Unterſuchung der kleinen
Wohnungen ſvon 3 oder weniger Räumen einſchl. Küche),
und Abſtellung etwa feſtgeſtellter Mängel
geſundheits=
oder ſittlichkeitsgefährdender Natur, andererſeits in einer
poſitiven Wohnungsfürſorge, indem von den Gemeinden
im Bedürfnisfalle für Erbauung derartiger Wohnungen
Sorge getragen wird. Beide Aufgaben ſind gleich
wich=
tig. Aber während die Gemeinde die eine derſelben, die
Wohnungsbeſichtigung, ſelbſt oder unter Mitwirkung der
ſtaatlichen Geſundheitsbeamten durchführen muß, kann
ſie ſich bei Erledigung der zweiten Aufgabe der wirkſamen
Mithilfe eines gemeinnützigen Bauvereins bedienen. Da
der Geſchäftskreis der Gemeinden ſo umfangreich iſt, daß
ſie ſich nicht ohne Not mit einer weiteren bedeutenden
Arbeit, wie ſie die Erſtellung von kleinen Wohnungen in
eigener Regie erfordert, belaſten ſollten, ſo werden
ſie-
ſoweit die Wohnungsinſpektion oder ſonſtige Umſtände
ein Bedürfnis erkennen laſſen - gut tun, die Gründung
gemeinnütziger Bauvereine in die Hand zu nehmen. Die
Tätigkeit der Vereine wird ihnen die Wohnungsinſpektion
auch weſentlich erleichtern, da die guten Wohnungen des
Bauvereins in der Regel die Inſaſſen ſchlechter
Woh=
nungen an ſich ziehen werden und der Bauverein es
ferner in der Hand hält, verbeſſerungsfähige alte und
un=
geſunde Wohnungen und Häuſer umzubauen, falls der
Eigentümer dies beantragt und eine Verſtändigung mit
ihm erzielt wird.
Wenn die gemeinnüihigen Bauvereine auf dieſe Weiſe
den Gemeinden die Erfüllung ihrer Aufgaben auf dem
Gebiete des Wohnungsweſens erheblich erleichtern, ſo iſt
es geradezu ſelbſtverſtändlich. daß die Gemeinden den
Vereinen möglichſt entgegenkommen und ſie tatkräftig
unterſtützen. Dies kann in ſehr verſchiedener Weiſe
ge=
ſchehen. Die Gemeinden können 3. B. aus ihrem eigenen
Beſitz Baugelände zu billigem Preiſe zur Verfügung
ſtellen, ſie können Straßen= und Kanalbaukoſten erlaſſen
oder ermäßigen, oder durch Uebernahme von
Geſchäfts=
anteilen des Bauvereins ſich an dieſem beteiligen. Die
tatkräftigſte Förderung können die Gemeinden den
Bau=
vereinen dadurch angedeihen laſſen, daß ſie von der
Be=
ſtimmung in Artikel 5 des Wohnungsfürſorgegeſetzes
Ge=
brauch machen, wonach die Gemeinden Darlehen bei
der Landeskreditkaſſe auch zu dem Zwecke aufnehmen
können, dieſe Gelder an einen gemeinnützigen Bauverein
weiterzugeben.
Ein derartiges Hand in Hand=Arbeiten der
Gemein=
den mit den gemeinnützigen Bauvereinen iſt in großem
Umfange im Rheinland eingebürgert. Dort beſtehen weit
über 100 Bauvereine, und es iſt zur Regel geworden, daß
ſich die Gemeinden an den Vereinen in hervorragender
Weiſe beteiligen. Dies gilt nicht nur für die großen
Städte, ſondern auch für kleine Gemeinden. Es kann
nur gewünſcht werden. daß dieſer Vorgang in Heſſen recht
zahlreiche Nachahmung findet.
Die auf Gemeinden bezüglichen Vorſchriften des
Wohnungsfürſorgegeſetzes finden auf weitere
Kommunal=
verbände Anwendung. Dieſelben können alſo - ſofern
die Gemeinden verſagen - die Wohnungsfürſorge
eben=
falls in die Hand nehmen.
Endlich ſieht das Geſetz die Bildung einer
Land=
wohnungsinſpektion vor, welche die Aufgabe hat, im
Zu=
ſammenwirken mit den ſtaatlichen und kommunalen
Be=
yörden die Wohnungsverhältniſſe der minderbemittelten
Volksklaſſen in geſundheitlicher und ſittlicher Hinſicht
feſt=
zuſtellen und in Gemeinſchaft mit dem heſſiſchen
Zentral=
verein für Errichtung billiger Wohnungen, ſowie mit den
gemeinnüthigen Bauvereinen des Landes auf Beſeitigung
der ſich ergebenden Mißſtände hinzuwirken. Der
Landes=
wohnungsinſpektor iſt nicht Polizeiorgan, ſondern Organ
eigentlicher Wohlfahrtspflege. Durch ihn ſoll den Ge=
meinden die Ausführung des Geſetzes möglichſt erleichtert
werden, da er verpflichtet iſt, ihnen jederzeit in Fragen,
welche die Ausführung des Wohnungsfürſorgegeſetzes
betreffen, mit Rat und Auskunft zur Seite zu ſtehen.
Es bedarf alſo ſeitens der Gemeinden nur eines
ent=
ſprechenden Erſuchens an das Miniſterium des Innern,
Abteilung für Landwirtſchaft, Handel und Gewerbe,
welchem der Beamte unterſtellt iſt, um ſich der
Mit=
wirkung des Landeswohnungsinſpektors zu verſichern.
Selbſtverſtändlich hat derſelbe auch allen anderen
Be=
hörden und ſonſtigen Intereſſenten in allen auf
Ver=
beſſerung der Wohnungsverhältniſſe gerichteten
Be=
ſtrebungen Rat und Auskunft zu erteilen; er ſoll ferner
u. a. zur Gründung gemeinnütziger Bauvereine anregen
und ſtatiſtiſche Nachweiſe auf allen Gebieten des
Woh=
nungsweſens beſchaffen.
Die Stelle des Landeswohnungsinſpektors iſt
in=
zwiſchen beſetzt worden. Dem Veamten wurde
gleich=
zeitig die Geſchäftsführung des unter dem Protektorate
Sr. Königl. Hoheit des Großherzogs ſtehenden heſſiſchen
Zentralvereins für Errichtung billiger Wohnungen
über=
tragen. Dieſer Verein will alle Körperſchaften und
Per=
ſonen zuſammenfaſſen, die inſolge freiwilliger
Ent=
ſchließung an der Hebung der Wohnungsverhältniſſe der
minderbemittelten Klaſſen mitarbeiten wollen, er will
dieſen Veſtrebungen die zu einem erſprießlichen Ziele
führenden Wege zeigen. Es war deshalb ſehr
zweck=
mäßig. die Geſchäftsſührung des Vereins in die Hand
des Landeswohnungsinſvektors zu legen, deſſen amtliche
Obliegenheiten in der gleichen Richtung liegen wie die
Aufgaben des Vereins.
Hier und da hat man gegen das
Wohnungsfürſorge=
geſetz den Einwand erhoben, daß es möglicherweiſe den
Abzug der Arbeiter vom Lande fördern werde. Die
ſo=
genannte „Landflucht: der Arbeiter iſt allerdings ſchon
ſeit langen Jahren eine ſtändige Klage der
Landwirt=
ſchaft. Man führt ſie darauf zurück, daß ſich den
Ar=
beitern in den Städten höhere Löhne bieten und daß ſie
dort dem Vergnügen mehr nachgehen können als auf dem
Lande. Verſorge man - ſo wird in Bezug auf das
Wohnungsfürſorgegeſetz eingewendet - nun die Leute in
den Städten auch noch mit guten Wohnungen, ſo würden
ſie die Städte erſt recht vorziehen. Bei näherer
Betrach=
tung erweiſt ſich dieſer Einwand nicht als ſtichhaltig.
Es iſt zuzugeben, daß die Möglichkeit der Erzielung
höheren Lohnes manchen ländlichen Arbeiter in die Stadt
zieht, auch mag dies - wenigſtens bei
Unverheirateten-
manchmal der Vergnügungen halber geſchehen. Von
Sachkennern wird aber nicht mit Unrecht darauf
hin=
gewieſen, daß recht häufig ſchlechte und unzureichende
Wohnungen auf dem Lande die Arbeiter zum Wegzuge
veranlaſſen und hier iſt deshalb der Punkt, wo die
länd=
lichen Gemeinden zur Verhinderung der ſog.„Landflucht”
einſetzen ſollten. Es kann keinem Zweifel unterliegen,
daß der ländliche Arbeiter nicht ſo leicht geneigt ſein wird,
in die ihm fremde Stadt zu ziehen, wenn er ein
behag=
liches Heim hat, ein eigenes Häuschen mit etwas
Garten=
oder Ackerland beſitzt. Denn er weiß ſehr wohl, daß ihm
in der Stadt leicht Not und Entbehrung drohen, daß er
dort in weit höherem Maße unter ſchwankenden
Erwerbs=
verhältniſſen zu leiden hat, als auf dem Lande. Die
ländlichen Gemeinden ſollten deshalb darauf ſehen, daß
gute Wohnungen für die kleinen Leute vorhanden ſind
und ſie ſollten im Bedürfnisfalle zur Erſtellung ſolcher
Wohnungen die Hilfsmittel in Anſpruch nehmen, welche
ihnen das Wohnungsfürſorgegeſetz in dem gleichen Maße
bietet wie den Städten. Es liegt alſo ganz in der Hand,
der ländlichen Gemeinden, mit Hilfe des Geſetzes die
„Landflucht: der kleinen Leute einzuſchränken oder
mög=
licherweiſe ganz zu verhindern. Einem auf Beſſerung der
geber anſchließen. Denn ebenſo, wie die induſtriellen
Arbeitgeber ſich dadurch einen Stamm tüchtiger Arbeiter
heranzuziehen ſuchen, daß ſie dieſen gute und billige
Wohnungen bieten, werden auch die ländlichen
Arbeit=
geber ſich auf die Dauer gute und verläßliche Arbeiter
nur dann erhalten, wenn ſie denſelben ebenfalls ein
be=
hagliches Heim ſchaffen.
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Uebereinkunft.
Der Eigentümer:
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Mein Kind iſt zu adoptieren.) Edel geſinnte
Herren, wenn auch ohne Vermög., erfahren
Näher. a.Bild, Reform=Verliu Poſt 14.(2935a
in allen Rechtsſachen erteilt,
341 Bittſchriſten, Nachlaß= und
Wiederverehelichungsinventarien fertigt
an, Forderungen treibt ein: (13804,
Rechtskonſulent I. 8. Kling, Darmstadt,
Mühlſtraße Nr. 23 1 (zwiſchen Blumen=
und Rundeturmſtraße).
Nummer 48.
Darmſtädter Tayblatt, Donnerstag. den 26. Februar 1903.
Seite V.
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„Die Ehrer. Kleine Preiſe. Anfang 7 Uhr.
Seite 10.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 26. Februar 1903.
Nunimer 48.
Ein großer Gewinn für die Schönheitspflege iſt
die durch deutſches Reichspatent geſchützte Erfindung der
Ray-Seiſe, welche bekanntlich aus Hühnerei hergeſtellt
wird. Durch den überaus wohltätigen Einfluß, welchen
die in der Ray-Selfe enthaltene Eiſubſtanz auf die
Haut ausübt, erhalten Teint und Hände ſchon nach
wenigen Waſchungen ein zartes und weißes Ausſehen.
Eine Waſchung mit Ray-Seiſe bereitet ganz beſonderes
Wohlbehagen. Wenige Reibungen genügen, um einen
prächtigen Schaum zu erzeugen, der durch ſeine Weichheit
und eigenartige Konſiſtenz direkt verblüfft. Säumen Sie
nicht, einen Verſuch zu machen, Sie werden von der
wohltätigen Wirkung überraſcht ſein.
(383011
Die gelstige Ermüdung der
Schul=
kinder, welche ſo viele derſelben heutzutage
kennzeichnet, weicht gemeiniglich dem Hauſens
Kaſſeler Hafer=Kakao, welcher ſchnell die
rich=
tigen Erſatzſtoffe zu den ermüdeten Organen
führt.
Hauſens Kaſſeler Hafer=Kakao iſt nur
echt in blauen Kartons 1 Mark, niemals
(3829D
loſe.
Ueber die Streiklage in Holland
ſchreibt der Mitarbeiter der =Tägl. Rundſchau= im
Haag:
Es war nicht blos Siegerübermut, als die
ſozialiſti=
ſchen Arbeiterorganiſationen trotz der bedingungsloſen
Kapitulation der Transport= und Eiſenbahngeſellſchaften
mit einem neuen Streik drohten, ſondern vielmehr die
Verzweiflungstat der Enttäuſchung darüber, daß der
Transportarbeiter=Ausſtand gekommen und auch ſchon
wieder beendet war, ehe man ihn gerade den heißeſten
Wünſchen des Arbeiter=Proletariats hätte dienſtbar machen
können. Seit Monaten hatten die Führer alles ſo
wun=
derſchön eingefädelt: im Juli ſollte die Lohnfrage
auf=
gerollt und dann je nachdem am 1. Auguſt der General=
Kreik verkündet werden; der Wirrwarr, der in dieſer Zeit
des ſtärkſten Perſonen= und Güterverkehrs daraus entſtehen
mußte, ſollte die Arbeitgeber den Forderungen der
Ar=
beiter wie nichts ſonſt gefügig machen. Und da ſchießt
nun ſubalterner Unverſtand zur Unzeit los und vergißt
im Taumel eines ſchnellen Sieges ganz und gar die
Magenfrage! Was Wunder alſo, wenn man ihre Löſung
nur auf dem Wege eines neuen Streiks herbeiführen zu
können glaubt? Während die Regierung noch immer
jede Initiative vermiſſen läßt, quälen ſich die
ſtaats=
erhaltenden Elemente ab, wie einem neuen Streik
be=
gegnet werden könnte, ob nicht durch die Aufſtellung von
Eiſenbahntruppen, ob nicht durch die Bildung eines
Studenten=Freiwilligenkorps u. ſ. f. Daneben laufen
Proteſtkundgebungen der katholiſch= und
proteſtantiſch=
chriſtlichen Arbeiter=Vereinigungen gegen „den Eidbruch
und die Revolution unſerer Mitarbeiter, ſowie gegen die
jammervollen Ereigniſſe in den letzten Tagen des Januar
1903 mit dem heiligen Gelöbnis, yin der Stunde der
Gefahr Männer ſtellen zu wollen, die das Vaterland vor
Unheil und Schande bewahrens.
Von der Regierung hört man bei alledem nur im
Zuſammenhang mit den wildeſten Gerüchten. Man
glaubt, die Regierung plane einen Geſetzentwurf, der ſich
mit den drakoniſchſten Beſtimmungen gegen das
Streik=
recht wende. Die Beſtätigung dafür, daß die Regierung
in der Tat etwas Außergewöhnliches plane, glaubt man
in der Aeußerung eines Wiſſenden erblicken zu dürfen,
daß die Kapitulation der Transport= und
Eiſenbahnge=
ſellſchaften am 1. Februar der Regierung völlig
uner=
wartet und wider ihre Pläne gekommen ſei. Das wird
allgemein ſo ausgelegt, daß die Regierung damals ſchon
ſcharf geweſen und nach der Drohung mit einem neuen
Streik nur noch ſchärfer geworden ſei. Die liberalen
Parteien ſprechen ſich unzweideutig gegen jede
Geſetzes=
änderung aus, die den Charakter eines Ausnahmegeſetzes
trägt, während die Sogialdemokraten in Fortführung
ihrer Politik des Bangemachens dreiſt und gottesfürchtig
verkünden, daß ſie jeden Hieb gegen die Freiheit des
Streikens mit dem Aufruf zum Generalſtreik parieren
würden.
Nach den beſtehenden Geſetzen hat eine
verhältnis=
mäßig geringe Zahl von Menſchen die Macht, den
Ver=
kehr über das gange Land hin und mit den
Nachbar=
ſtaaten zum Stillſtand zu bringen, ohne daß ſie daran
irgendwie gehindert werden könnte. Wie dieſe
unheil=
volle Lücke im Geſetz ausgefüllt werden ſoll, dieſe Frage
wird jedenfalls noch ſchwere Kämpfe koſten, die mit dem
Zuſammentritt der Zweiten Kammer beginnen.
Die Rüſtungen werden inzwiſchen eifrig fortgeſetzt.
Nach den verſchiedenen Eiſenbahnknotenpunkten wird
Militär geſandt, und alle Auslandspäſſe des
Mili=
tärs ſind eingezogen worden. Das Amſterdamer
Infanterie=Regiment ſoll durch ein Limburgiſches
er=
ſetzt werden, da erſteres viele Amſterdamer Arbeiter
enthält. Die ganze Unruhe in der Stadt wurde am
Sonntag noch erhöht durch ein Bulletin des „Volk=,
wonach am Montag der Belagerungszuſtand über die
drei Hauptſtädte verhängt werden ſolle. Das iſt
natürlich unrichtig, da die geſetzlichen Bedingungen
vorläufig noch nicht vorhanden ſind. Der
Geſetzent=
wurf, der das Streiken den Eiſenbahnern verbieten
ſoll, iſt, wie verlautet, bereits gedruckt. Die Sache
muß ſich alſo in dieſer oder in nächſter Woche
ent=
ſcheiden. Daß die Kammer den Entwurf annehmen
wird, ſteht feſt.
Deu'ſches Reich.
— Der Reichskanzler hat Erhebungen darüber
angeordnet, ob nach den ſeit dem 1. April 1895
ge=
ſammelten Erfahrungen die Aufhebung oder
Ein=
ſchränkung einzelner Ausnahmen von der geſetzlich
vorgeſchriebenen Sonntagsruhe zuläſſig ſei. Es
wird bei dieſer Prüſung von dem Geſichtspunkt
aus=
gegangen werden, daß die Arbeiter ein Anrecht auf
die Beſeitigung von Beſtimmungen haben, die ihnen
die Sonntagsruhe verkürzen, ſoweit dadurch nicht
berechtigte Intereſſen der Arbeitgeber geſchädigt
wer=
den. Die Erhebungen ſollen ſich zunächſt nach zwei
Richtungen bewegen: einmal ob einzelne Vorſchriften
über Ausnahmen von der Sonntagsruhe in der
Praxis nicht oder doch ſo ſelten zur Anwendung
ge=
langen, daß gegen ihre Aufhebung oder Einſchränkung
ſEinwendungen nicht zu erheben ſind, und ferner, ob
ſonſtige Erfahrungen vorliegen, die eine Aufhebung
oder Einſchränkung einzelner Ausnahmen von der
gebotenen Sonntagsruhe angezeigt erſcheinen laſſen.
— Nach einer Meldung des deutſchen
Kommo=
dore in den venezolaniſchen Gewäſſern
ſind die von den deutſchen Seeſtreitkräften
weggenommenen venezolaniſchen Kriegs=und
Handels=
fahrzeuge zurückgegeben worden.
Im preußiſchen Abgeordnetenhauſe
wurde die zweite Beratung des Eiſenbahnetats
fortgeſetzt. Miniſter Budde griff wiederholt in die
Debatte ein und bezeichnete es als ſeine vornehmſte
Aufgabe, Disziplin und Ordnung in der Eiſenbahn=
Verwaltung aufrecht zu erhalten. Im Laufe der
De=
batte bat Abg. Lotichius (natl.) den Miniſter,
Wies=
baden nicht die Bau= und Betriebs=Inſpektion zu
nehmen. Miniſter Budde erwiderte, die neu zu
er=
bauenden Rheinbrücken in der Gegend der
Main=
mündung müßten ſchon aus ſtrategiſchen Gründen
der Direktion in Mainz und nicht derjenigen in
Frank=
furt a. M. unterſtellt werden. Irgend eine ſonſtige
Veränderung der beiden Direktionsbezirke ſei in keiner
Weiſe beabſichtigt.
Ausland.
— Die Zweite Kammer der Niederlande
trat am Dienstag nachmittag wieder zuſammen.
Abg. Mees (liberal) erklärt, er wolle die Regierung
über den Ausſtand der
Eiſenbahnange=
ſtellten im Januar interpellieren, ebenſo will
Troelſtra (Sog.) die Regierung interpellieren über
die ungewöhnliche Einberufung der Miliz; er wünſcht
zu wiſſen, welches ihre weiteren Pläne ſeien und ob
ſie beabſichtige, geſetzliche Maßregeln anläßlich des
letzten Ausſtandes zu ergreifen. Der Tag der
Ver=
handlungen über beide Interpellationen wird ſpäter
feſtgeſetzt. — Die liberal=demokratiſche Partei brachte
einen Geſetzentwurf ein, welcher dahin geht,
eine Aenderung der Verfaſſung hinſichtlich des
Wahlrechtes in Erwvägung zu ziehen. In
dem=
ſelben wird das allgemeine Stimmrecht vorgeſchlagen,
auch für die Frauen. Nur Geiſteskranke und nicht
unabhängige Perſonen ſollen kein Stimmrecht beſitzen.
Ferner wird das Alter für die Wähler auf 21 Jahre
feſtgeſetzt und derſelbe Wahlkörper ſoll für die Erſte
und Zweite Kammer wählen.
— Das engliſche Unterhaus lehnte nach langer
Debatte, an der ſich auch der Premierminiſter
be=
teiligte, das von Beckett zur Adreſſe eingebrachte
Amendement, betreffend Mißbilligung der
Heeres=
organiſation des Kriegsminiſters mit 261 gegen
145 Stimmen ab. Der Premierminiſter Balfour
führte aus:
Die Armeekorpsfrage iſt lediglich eine Frage der
Organiſation. Die wirkliche Streitfrage iſt die, ob die
Armee zu groß iſt oder nicht. Natürlich ſteht bei der
Frage der Verteidigung des Reiches die Flotte voran.
Aber die Flotte kann nicht alles tun, und wir würden
töricht ſein. wenn wir uns der Macht beraubten, ein
offenſives Vorgehen zu ergreifen, für den Fall, daß ſich
ein Anlaß dazu einſtellt. Es iſt nicht die Frage der
Ver=
teidigung des Mutterlandes, die die Größe der Armee
beſtimmt, ſondern es iſt die Frage, was für eine Armee
zum Werben in einem von unſeren Küſten weit entlegenen
Tätigkeitsgebiete berufen werden kann. Der
Premier=
miniſter ging dann zur Aufgählung der von der
Regie=
rung in der Armee durchgeführten Verbeſſerungen über
und ſchloß mit folgenden Worten: Bei der heutigen
Ab=
ſtimmung handelt es ſich um die Frage des Vertrauens
zur Regierung. Ich ſchrecke nicht vor dem Ergebnis
gurück, weil ich an die Politik glaube, gegen welche die
Angriffe gerichtet ſind. Wir ſchrecken nicht vor der
Ver=
antwortlichkeit zurück, denn wir würden uns aufs äußerſte
verächtlich machen, wenn wir infolge des natürlichen, aber
bedauerlichen Umſchlags der öffentlichen Meinung jetzt
zugeben würden, daß wir nicht glauben, daß die
ver=
langten Streitkräfte die für die Sicherheit des Reiches
notwendigen ſind und ſagten, Imperialismus ſei ſehr
ſchön geweſen, ſolange er populär war und ehe die
Oeffentlichkeit ſich über deſſen Koſten klar war. Jetzt,
nachdem man über den Preis klar iſt, würde es
verücht=
lich ſein, wenn wir unſere Forderungen bezüglich deſſen,
was für die Verteidigung des Reiches notwendig iſt,
ändern würden.
- In der griechiſchen Kammer brachte der
Kriegsminiſter Lymbritis ver= chiedene Vorlagen ein,
welche die Reorganiſation der Armee
be=
zwecken.
Die Dienſtzeit ſoll auf 16 Monate herabgeſetzt werden.
Alljährlich im Mai werden 36000 Mann unter den
Fahnen ſtehen. Große Manöver ſollen ſtattfinden. Eine
beſondere Kaſſe zur Beſchaffung von Kriegsmaterial mit
einer jährlich verfügbaren Summe von 2 Millionen ſoll
geſchaffen werden. Ein Teil dieſes Betrages ſoll aus den
Erträgniſſen der Monopoliſierung des Sprengpulvers
entnommen werden, welche die Regierung der Kammer
vorſchlagen wird. Eine andere Vorlage beſtimmt die
Abſchaffung der Stelle eines Oberbefehlshabers der
Armee, die nach dem Geſetz von 1900 der Kronprinz
be=
gleitet. Der letztere ſoll Kommandeur des einzigen zu
bildenden Armeekorps werden, welches die drei
beſtehen=
den Diviſionen umfaßt. Der Armeekorps=Kommandeur
kann gleichgeitig General=Inſpekteur der Armee ſein. Der
Kriegsminiſier bemerkte zu dieſer Vorlage, daß durch die
Inſtitution eines Oberbefehlshabers der Armee, alle
Rechte des Miniſters unterdrückt und damit die
Armee=
verwaltung unmöglich gemacht werde. Die Ausführungen
des Miniſters machten großen Eindruck und wurden mit
lebhaftem Beifall aufgenommen.
- Die rumäuiſche Kammer nahm mit 73
gegen 7 Stimmen das Geſetz, betreffend Aufhebung
der Gemeindeabgaben, an und begann ſodann die
Beratung des Geſetzentwurfs, betreffend Verlängerung
des Privilegiums der Bodenkreditanſtalten auf weitere
dreißig Jahre, ſowie betreffend einiger Abänderungen
des Statuts dieſer Banken. In der Generaldebatte
hoben Miniſterpräſident und Finanzminiſter die von
dieſen Inſtituten geleiſteten Dienſte hervor. Die
An=
ſtalten hätten an ländlichen Grundbeſitz bisher 260
Millionen zu 5 Prozent geliehen. Die Miniſter ſetzen
auseinander, daß kein anderes Inſtitut zu ſo
gün=
ſtigen Bedingungen zur Kreditgewährung in der Lage
ſei, wie die genannten Banken, die auf dem Prinzip der
Gegenſeitigkeit aufgebaut ſeien und kein
Gründungs=
kapital benötigten.
- Das Wiener „Fremdenblatt= bringt eine
lüngere Beſprechung über die Reformvorſchläge
für Mazedonien, welche die geſchichtliche
Entwicke=
lung dieſer Frage in kurzen Zügen anführt und
ſchließt: Das ſolidariſche Vorgehen der Mächte bietet
der Bevölkerung weitere Bürgſchaft für den Ernſt,
mit dem Europa die Situation auffaßt. Durch
auf=
richtiges Zuſammenwicken aller beteiligten Faktoren
wird es hoffentlich gelingen, eine friedliche Beilegung
der Frage zu erzielen, deren gewaltſame Löſung
ge=
eignet wäre, unberechenbare Konſequenzen nach ſich
zu ziehen.
— DieMorning Poſt- meldet aus Shanghai:
Einer japaniſchen halbamtlichen Meldung zufolge
be=
abſichtigt Rußland eine Anleihe für China
aufzubringen, um China die Entſchädigungszahlung
an die Mächte zu erleichtern.
T.W. Rom, 24. Febr. Der bevorſtehende Beſuch
des Deutſchen Kaiſers in Rom ſteht im
Hin=
blick auf das Bedeutſame ſeiner Perſönlichkeit weit mehr
im Vordergrunde des Intereſſes als das Kommen des
ruſſiſchen Zaren. Daß Kaiſer Wilhelm nicht nur im
Quirinal ſondern auch im Vatikan erſcheinen wird,
gilt als bemerkenswertes Ereignis. Man weiſt darauf
hin, daß die Anweſenheit des Monarchen in der Ewigen
Stadt bisher ſtets mit einem Jubiläum des Papſtes
zu=
ſammenfiel. Im Jahre 1888 war es das 50jährige
Prieſterjubiläum Papſt Leos, 1893 das goldene
Biſchofs=
jubiläum und in dieſem Jahre das ſilberne
Papſtuubi=
läum. Der Deutſche Kaiſer werde alſo - sit venia verbo
- zwei Fliegen mit einer Klappe ſchlagen, diesmal ſogar
drei; denn er beabſichtigt, die berühmte Benediktiner=
Abtei auf dem Monte Caſſino gleichfalls zu beſuchen.
Das hat ſeine beſondere Bewandtnis: Der Abt, Mſgr.
Krug iſt nämlich ein Deutſcher. Als Papſt Leo vor
etwa 10 Jahren den Benediktinern eine neue Verfaſſung
mit einem Primas an der Spitze gab, erhob ſich
zu=
nächſt lebhafter Widerſpruch, aber der Papſt ſetzte ſeinen
Willen ſchließlich doch durch. Die Primasäbte werden
dem berühmten Benediktinerkloſter Beuron entnommen,
das von deutſchen Mönchen zur Zeit des Kulturkampfes
errichtet wurde. Von dieſer Stelle aus ſind
Kongre=
gationen in Braſilien, Portugal und den Vereinigten
Staaten gegründet worden, die alle deutſche Aebte an
der Spitze haben. Wilhem II. wird ſich demnach quasi
im „Familienkreiſen befinden, wie man hier ſagt, denn
im Kloſter auf dem Monte Caſſino iſt alles deutſch. Im
Uebrigen dürfte die beſondere Vorliebe des Kaiſers für
den Benediktinerorden ſchon durch Uebertragung der
Be=
aufſichtigung des Gebietes der Dormition in Jeruſalem
und durch ſeine häufigen Beſuche in der Abtei Maria=
Laach bekannt geworden ſein.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 26. Februar.
2 Durch Entſchließung Großh. Miniſteriums des
Innern wurde der Großherzogliche Regierungsaſſeſſor
Kirnberger in Oppenheim mit Wahrnehmung der
Dienſtverrichtungen eines Kreisamtmanns bei; dem
Großherzoglichen Kreisamt Groß=Gerau beauftragt.
2 In der Ausſtellung der Freien Vereinigung
Darmſtädter Künſtler im Kunſtverein iſt ein
Damen=
bildnis von Fräulein Anna Becker, ſowie ein
Herren=
porträt von Kurt Kempin neu ausgeſtellt.
G.H. Die Großh. Handelskammer Darmſtadt
be=
grüßte in ihrer Sitzung vom 23. Februar den Entwurf
eines Geſetzes, betreffend weitere Abänderungen
des Krankenverſicherungsgeſetzes, als einen
glücklichen Fortſchritt und erklärte ſich mit den
Beſtim=
mungen dieſes Geſetzentwurfes im allgemeinen
einver=
ſtanden, hat jedoch zu den 88 34a Abſatz 3. 35 Abſatz 3
und 42 Abſatz 4 und 5 einige Bedenken zu äußern, da
eventuell das Fortbeſtehen der Selbſtverwaltung der
Krankenverſicherung in der bisherigen Weiſe durch die
Faſſung dieſes Paragraphen gefährdet erſcheint. Es
wird beſchloſſen, dieſe Bedenken in einem dem Deutſchen
Handelstag zu unterbreitenden Gutachten zum Ausdruck
zu bringen. - Die Kommiſſion des Deutſchen
Handels=
tages, betreffend Verkehr, hatte im Anſchluß an das
Vorgehen der Handelskammer zu Vielefeld eine
Ver=
einheitlichung und Vereinfachung der
Per=
ſonentarife im Deutſchen Reiche als dringend
wünſchenswert bezeichnet und die Mitglieder des Deutſchen
Handelstages erſucht, zu den vorliegenden Vorſchlägen
Stellung zu nehmen. Die Großh. Handelskammer
er=
klärte ſich mit den von der Handelskammer zu Bielefeld,
entwickelten Geſichtspunkten einverſtanden und beſchloß,
dem Vorſtand des Deutſchen Handelstages davon
Mit=
teilung zu machen. - Die Generaldirektion Karlsruhe
beabſichtigt. vom nächſten Sommerdienſte ab den jetzt
um 9.45 vormittags von Eberbach nach
Heidel=
berg abgehenden Zug 104 bereits um 820
vor=
mittags von Eberbach abzufahren. Da nun zur Wahrung
des Anſchluſſes des Zuges Darmſtadt-Wiebelsbach, ab
Darmſtadt 645 vormittags der letztere Zug etwa 1½
Stunden früher verkehren müßte, hat die
Eiſenbahn=
direktion Mainz die Handelskammer um Mitteilung
darüber erſucht, ob irgend welche Bedenken gegen eine
ſolche Früherlegung vorhanden ſeien. Es wurde
be=
ſchloſſen, genannter Eiſenbahndirektion zu antworten, daß
die Handelskammer im Intereſſe der Bevölkerung
Darm=
ſtadts und Umgebung nur unter der Bedingung
dieſen Zugverlegungen zuſtimmen könne, daß ein neuer
Zug mit je einem durchgehenden Wagen zweiter und
dritter Klaſſe von Darmſtadt nach Wiebelsbach
ein=
gelegt würde, der den Anſchluß an den Schnellzug
Frankfurt (Oſt-Eberbach, ab Frankfurt 720
vor=
mittags, erreichen würde. Hierauf wurde wieder auf
den Mißſtand hingewieſen, daß die Rückfahrkarten
Darmſtadt-Mainz im Verhältnis zu den
Rück=
fahrkarten Frankfurt-Mainz viel zu teuer ſeien. Es ſoll
mit allen Kräften angeſtrebt werden. daß künftighin der
Fahrpreis für dieſe Rückfahrkarten entſprechend demjenigen
der ehemaligen Heſſiſchen Ludwigsbahn bemeſſen wird.-
Die deutſchen Hagelverſicherungs=Aktiengeſellſchaften hatten
die Großh. Handelskammer unter Ueberſendung ihrer
Ein=
gabe an das Heſſiſche Staatsminiſterium erſucht, ſie möchte
Rummer 48.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 26. Februar 1903.
Seite 12.
in beſonderer Eingabe auch ihrerſeits die von dem eventuellen
Abſchluß eines Vertrages mit der
Nord=
deutſchen Hagelverſicherungsgeſellſchaft
auf Gegenſeitigkeit zu erwartenden ſchweren
wirtſchaft=
lichen Schädigungen in geeigneter Weiſe geltend machen,
zu dem Zwecke, daß der Abſchluß des erwähnten
Ver=
trages mit der Norddeutſchen
Hagelverſicherungsgeſell=
ſchaft auf Gegenſeitigkeit unterbleibe. Man beſchloß, dem
Wuinſch der Deutſchen Hagelverſicherungs=
Aktiengeſell=
ſchaft nachzukommen. - Eine Firma des
Handels=
kammerbezirkes hatte von neuem den Wunſch geäußert,
die Handelskammer möchte in der ſchon früher
be=
handelten Angelegenheit, betreffend Verbilligung
der Fracht für Käſe an maßgebender Stelle
noch=
mals vorſtellig werden. Es ſoll dieſem Wunſch Rechnung
getragen werden. - Aus der Geſchäftsführung ſeit der
letzten Sitzung iſt noch beſonders hervorzuheben, daß
das Großh. Miniſterium des Innern die Großh.
Handels=
kammer um eine ſofortige Stellungnahme zu einem dem
Bundesrat vorliegenden Geſetzentwurf über die
Kaufmannsgerichte erſucht hatte. Die Kommiſſion
für Geſetz=, Steuer= und Zollweſen der Handelskammer
erklärte ſich in einer Sitzung am 3. Februar d. J. nach
längerer Beratung mit dem vorliegenden Geſetzentwurf
im allgemeinen einverſtanden, wünſchte jedoch, daß aus
der Konkurrenzklauſel entſtehende Streitigkeiten ebenfalls
der Zuſtändigkeit der Kaufmannsgerichte unterliegen ſollten
und daß die Berufungsſumme auf 300 Mk. erhoͤht werde.
Nachdem die übrigen Mitglieder der Handelskammer auf
entſprechende Anfrage hin keine Bedenken gegen dieſe
Kommiſſionsbeſchlüſſe geäußert hatten, wurden letztere in
einem eingehenden Bericht dem Großh. Miniſterium des
Innern zur weiteren Verfügung unterbreitet. — Weiter
wurden auf eine Mitteilung des Großh. Miniſteriums
des Innern hin, daß der aus Amerika zurückgekehrte
Reichskommiſſar für die Weltausſtellung in St.
Louis, Herr Geh. Oberregierungsrat Lewald am 2.
Feb=
ruar d. J. nachmittags 31 Uhr, im Gebäude der
Zentral=
ſtelle für die Gewerbe dahier ſeine perſönlichen Eindrücke
und Auffaſſung von der Bedeutung der Weltausſtellung
in St. Louis und über den Wert einer Beſchickung
der=
ſelben darzulegen beabſichtige, von Seiten der
Handels=
kammer 48 Intereſſenten des Bezirkes zu dieſer
Verſamm=
lung eingeladen. Eine Anzahl von Druckſachen, betr. die
Beteiligung des Reiches an dieſer Weltausſtellung, wurden
auf Wunſch des Herrn Reichskommiſſars an eine
ent=
ſprechende Anzahl von Intereſſenten des Bezirkes verteilt.
— Endlich erklärte ſich die Großh. Handelskammer mit
den von den Aelteſten der Kaufmannſchaft von Verlin
überſandten Reformvorſchlägen, betr. das
Börſen=
geſetz, vollſtändig einverſtanden. — Es liegen wiederum
eine Anzahl der Handelskammer von wohlunterrichteter
Seite zugegangener Mitteilungen über zweifelhafte
Firmen im Auslande vor, welche auf dem Bureau
der Handelskammer, Wilhelminenſtraße 34 II, während
der Geſchäftsſtunden von 10-1 Uhr vormittags eingeſehen
werden können.
2 Wie nun feſtgeſetzt, tritt der Geigenkünſiler Franz
Ondricek Montag, den 16. Märg, im großen Saale des
Saalbaues auf.
Die Buchdruckerei der,Heſſen=Darmſtädter Zeitung”
in New=York, die den H5. Gebrüder Völcker gehört, iſt
durch Feuer zerſtört worden. Die HH. Völcker ſchreiben
darüber der Ggw..; „Das ſiebenſtöckige Offizegebäude
am Cooper Square 34 bis 36, deſſen dritte Flur wir
einnahmen, begann in der Nacht zum Sonntag den 18.
Januar zu brennen. Durch eine unheilvolle Verkettung
von Umſtänden geſtaltete ſich die Feuersbrunſt zu der
ge=
waltigſten und verheerendſten, welche New=York ſeit langen
Jahren in ſeinen Mauern erlebt hat. Das Feuer ſpottete
den Rieſenanſtrengungen der geſamten Feuerwehr; es
brannte über zwei Tage - und als endlich die Flammen
gelöſcht waren, da hatten ſie von unſerer Buchdruckerei
faſt nichts mehr übrig gelaſſen Mit einem Worte: Wir
haben alles verloren und müſſen erſt wieder von neuem
auf=
bauen 1 (Die „Heſſen=Darmſtädter Zeitunge die uns ſeit
Jahren regelmäßig zugeſandt wurde, iſt in der letzten
Zeit nicht mehr eingetroffen. Es ſcheint danach. daß ihr
Erſcheinen unterbrochen iſt. Genannte Zeitung iſt das
Organ der Heſſen in Amerika, das ausführliche
Nach=
richten aus dem Großherzogim Heſſen, Heſſen=Naſſau
und Heſſen=Homburg bringt, natürlich nach einheimiſchen
Zeitungen. D. N.)
Eine Geſellſchaft von 11 jungen Leuten in
Masken=
koſtümen hatte am Faſtnauls=Dienstag in der
Soder=
ſtraße einen der üblichen Faſinachtsbeſuche gemacht und
ſich ſamt und ſonders in eine Droſchke geſetzt. Letztere
ſchlug bei einer Wendung um und ſetzte ſämtliche Inſaſſen
auf das Pflaſter. Sie ſcheinen aber weich gefallen zu
ſein, denn außer der Laterne der Droſchke nahm niemand
Schaden.
2 Groß=Umſtadt, 24. Febr. Die bis jetzt ſchon
beim Geflügelzuchtverein zahlreichen
Anmeld=
ungen und die nachträglich noch geſtifteten Ehrenpreiſe
linsgeſamt einige 40) laſſen auf eine für jeden
Geflügel=
güchter und =Liebhaber hochintereſſante Ausſtellung
ſchließen. Der Endtermin für die Anmeldungen iſt auf
vielſeitigen Wunſch bis zum 28. Februar d. J. verlängert.
Bei dem guten Rufe, den der Umſtädter Verein genießt.
hofft derſelbe auf eine zahlreiche Beteiligung, ſowie auf
den Beſuch hieſiger und auswärtiger Geflügelliebhaber.
Programm und Anmeldebogen ſind durch Herrn Auguſt
Holzapfel und Herrn Max Roth zu beziehen.
Offenbach, 24. Febr. Die „Offenb. 3tg” meldet:
Eine Affäre, die hier in Offenbach mit größter Spannung
verfolgt wurde, hat nun ihre endgiltige Erledigung
gefunden: Das auf die Anzeige des Beigeordneten
Wolff gegen den Armenhausverwalter Schiff eingeleitete
Verfahren wegen Meineids iſt eingeſtellt
wor=
den. Bekanntlich war ſeiner Zeit Herr Schiff in
dem gegen den Beigeordneten Wolff, ſchwebenden
Disziplinarverfahren als Zeuge vernommen und
nach=
träglich von Herrn Wolff beſchuldigt worden, unter
ſeinem Eide falſche Ausſagen gemacht zu haben. Der
nun vorliegende Beſchluß des Großh. Landgerichts zu
Darmſtadt, das Verfahren gegen Herrn Schiff
einzu=
ſtellen, bedeutet eine um ſo glänzendere Rechtfertigung
des Beſchuldigten, als bei allen dreizehn gegen ihn
vor=
gebrachten Punkten der Anklageſchrift auch nicht der
Schatten eines Beweiſes erbracht werden konnte und die
Begründung der Gerichtsbehörde ausdrücklich hervorhebt,
daß Herrn Schiff nicht einmal eine fahrläſſige, geſchweige
denn eine wiſſentliche Verletzung ſeiner Eidespflicht
vor=
geworfen werden kann.
F. Beerfelden, 24. Febr. Einen eifrigen Förderer
der Landwirtſchaft verliert die hieſige Gegend durch den
Weggang des Herrn Grafen v. Kleiſt, der in den
nächſten Tagen die Verwaltung ſeiner in Preußen
be=
legenen Erbgüter übernimmt. Derſelbe gab nicht nur
durch vorzügliche Bewirtſchaftung des Gräfl. Hofgutes
Etzean ſtrebſamen Landwirten ein ausgezeichnetes Muſter,
ſondern unterſtühte auch jedes auf Hebung dieſes wichtigen
Erwerbszweiges abzielende Unternehmen in freigebigſter
Weiſe. Als Vorſitzender der verſchiedenen
landwirtſchaft=
lichen Vereinigungen. wie der hieſigen
Molkereigenoſſen=
ſchaft, des Schweinezuchtvereins u. ſ. w., hat er ſich
weſentliche Verdienſte erworben und die Beiſpiele ſeiner
Opferwilligkeit werden ſich nicht minder ſegensreich für
die Landwirtſchaft erweiſen.
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 24. Febr. Die
Grund=
ſteinlegung zu der Bismarckwarte auf den
Müggel=
bergen wird zur Freude der Berliner Stadtverordneten,
die bekanntlich einen Beitrag nicht bewilligt haben, nach
den bisherigen Dispoſitionen des Vereins im April
ſtatt=
finden. Die Vorarbeiten ſind bereits im Gange und
ſollen bis zum 1. April erledigt werden. damit die
offi=
zielle Feier möglichſt noch am Geburtstage des
Altreichs=
kanzlers ſtattfinden kann. Der „Verein Bismarckwarte:
hat bereits eine rege Tätigkeit entwickelt, ſo daß es ihm
möglich war, bisher zu ſeinem Zwecke 50000 Mark zu
ſammeln; da das Denkmal aber 120000 Mk. koſten wird,
ſo beabſichtigt er, ſich mit einem Aufruf an die Verliner
Bevölkerung zu wenden. - Die vom „Verein
Urheber=
ſchutz' einberufene Proteſt=Verſammlung gegen
die Theater=Zenſur fand geſtern abend in der
Viktoria=Brauerei unter außerordentlich lebhaftem
An=
drange ſtatt. Bereits eine Stunde vor der Eröffnung
war der Saal faſt vollſtändig gefüllt, und zu Beginn der
Verſammlung verwehrte die Polizei der nachdrängenden
Menge den Eintritt. 500-600 Perſonen wurden ſo
zurück=
gewieſen - ein Zeichen, welch großes Intereſſe an der
beregten Frage genommen wird. Der Syndikus des
ge=
nannten Vereins, Rechtsanwalt Viktor Fränkl, hielt das
Referat, in dem er die Nachteile der Präventivzenſur
dar=
legte und ihre Ungeſetzlichkeit in Rückſicht auf den Art. 27
der preußiſchen Verfaſſung betonte. Seine Ausführungen
wurden mit langanhaltendem Beifall aufgenommen, der
ſich auf eine Anzahl weiterer Redner übertrug. Nach
An=
nahme der Reſolution, daß die Theater=Zenſur als
un=
vereinbar mit der verfaſſungmäßig gewährleiſteten
Frei=
heit der Meinungsäußerung erachtet und es deshalb als
eine dringliche Aufgabe der Reichsgeſetzgebung angeſehen
wird, die Unzuläſſigkeit der präventiven Theater=Zenſur
unzweideutig auszuſprechen, wies der Vorſitzende, Herr
Otto Waldau, darauf hin, daß, wenn wirklich ein Erfolg
erzielt werden ſollte, weiter gewirkt werden müſſe. Der
„Verein Urheberſchutz' ſei bereit, etwaigen geeigneten
An=
regungen zur Erreichung dieſes Zweckes im weiteſten
Sinne nachzukommen. — Eine Exploſion hat, wie
bereits gemeldet, im Hauptpoſtamt ſtattgefunden. Der
Poſtbote Hermann Beilfuß ſtempelte Briefe ab. Plöhzlich
hörte man einen mächtigen Knall. und in demſelben
Augenblick verlöſchte ein Teil der Bogenlampen. Beilfuß
war ſchwer verwundet. Stücke Fleiſch waren aus dem
rechten Arm herausgeriſſen und an die Decke geſchleudert;
auch die Maus der rechten Hand war verletzt. Das
Ge=
ſicht war gleichfalls verwundet, und beide Augen waren
ſtark beſchädigt. Die übrigen Beamten ſind mit dem
Schreck davongekommen. Der bedauernswerte Beamte
ward nach der Univerſitätsklinik gebracht. Wie ermittelt
iſt, hatte ein Brief ſogenannte Knallblätter enthalten, die
beim Stempeln explodierten. Als der leichtſinnige
Ab=
ſender des Unglücksbriefes iſt ein Handlungsgehilfe
Leopold Jacobowicz feſtgeſtellt worden. Der Abſender
hat nicht nur den Schaden zu erſetzen, den er durch
ſeinen ſträflichen Leichtſinn angerichtet, ſondern er ſieht
auch der Aburteilung durch den Strafrichter entgegen.
Die Unſitte, leicht explodierende Gegenſtände ohne
weiteres in Briefen oder als Poſtpaket zu verſenden, iſt
leider ſehr verbreitet. So wird Magneſiumpulver ſehr
oft in Briefen verſandt. Dadurch kann das größte
Un=
heil angerichtet werden.
Frankfurt, 24. Febr. Der Buchhalter Wendland.
der im September 1901 nach Unterſchlagung von 50000
Mark bei der Baufirma Beck ap; Grünwald flüchtig ging.
hat ſich geſtern freiwillig der Polizei geſtellt.
Von dem unterſchlagenen Gelde beſitzt er nichts mehr.
Bochum, 25. Febr. Im benachbarten Orte Weitmar
brannte heute nacht das Haus des Feldbauern Wedig
bis auf die Umfaſſungsmauern nie der. Der„Bochumer
Zeitung; zufolge kam ein Kind in den Flammen um.
Fünf Perſonen wurden durch die Feuerwehr gerettet.
Wedig wurde noch in der Nacht wegen Verdachts der
Brandſtiftung verhaftet.
Wien, 25. Febr. Hier wurde die frühere bayeriſche
Hofopernſängerin Carola Berger, vermählte Bedzwarz.
wegen zweier Taſchendiebſtähle, die ſie in der
Kirche verübte, verhaftet. Man brachte ſie vorläufig in
die pſychiatriſche Klinik, da man ſie für irrſinnig hält.
Prag, 24. Febr. Die Rückzahlungen bei der
böh=
miſchen Sparkaſſe, zumeiſt an kleine Sparer vom
Lande, dauern fort. Sie umfaßten heute 2 Millionen
Kronen. Im Ganzen ſeit Beginn 10 Millionen Kronen.
Handel und Verkehr.
G) Frankfurt, 24. Febr.
Fruchtmarkt=
bericht) Am Wochenmarkt konnte Landweizen infolge
der fortdauernd, hohen Forderungen für überſeeiſches
Getreide und ſchwacher Kaufluſt der Mühlen ſich weiter
befeſtigen, wenngleich das Geſchäft nicht ſehr belebt war.
Auch in ausländiſchen Brotfrüchten blieben die Umſätze
bei knappen Beſtänden auf das äußerſte Bedarfsgeſchäft
beſchränkt und die Preiſe gut gehalten. Landroggen war
reichlich angeboten, doch blieben die Preiſe unverändert
gegen die Vorwoche. Gerſte wurde billiger offeriert,
ebenſo Hafer leicht abgeſchwächt. Mais iſt anhaltend
knapp am Markte und recht feſt. Mehl unverändert bei
ſchleppendem Umſatz. Futterartikel feſt. An den
ameri=
kaniſchen Getreidebörſen war durchweg ein feſter
Grund=
ton vorherrſchend, weil die beſſeren Berichte aus England
und Frankreich die dortigen Verkäufer vorſichtig gemacht.
Auch die wiederum ſchwachen Ablieferungen der Farmer,
welche nun erheblich hinter den gleichzeitigen des
Vor=
jahres zurückbleiben, befeſtigten daſelbſt die Tendenz.
Hier ſtellen ſich die Preiſe bei 100 Kilo wie folgt:
Weizen, hieſiger und Wetterauer 16.25-1635 M.
norddeut=
ſcher 16.30-16.40 M., kurheſſiſcher 16.25-16.40 M. ruſſiſcher
17.25-1800 M. La Plata 17.50-1800 M. Kanſas 17.40
bis 1760 M. Redwinter 1725-17.40 M. rumäniſcher
1725-1775 M. Roggen, hieſiger 1450-1465 M. Pfälzer
1455-1465 M. ruſſiſcher 1475-15.00 M. Gerſte, Pfälzer
1700-1725 M. hieſige 1625-16.50 M. fränkiſche 1625-
16.50 M. Riedgerſte 1700-1725 M., ungariſche 17.75-18.25
M. Hafer, hieſiger 14.00-1475 M. bayeriſcher 14.25
bis 15.25 M. ruſſiſcher 14.25-15.50 M. rumäniſcher 1425-
15.50 M. Mais mixed 1325-13.50 M. La Plata 13.50-
14.00 Mark, Donaumais 13.50-14.10 M. ruſſiſcher 13.50-
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
Die Ausſichten in den 4
Hauptfakul=
täten. Noch immer iſt, wenigſtens in Preußen,
Ueber=
fluß an Juriſten, der auch noch anhalten wird, da dieſe
ſtaatliche Karriere nach der des Offigiers die an äußeren
Ehren reichſte und bevorzugteſte iſt. Von 5617 Abiturienten
Preußens warf ſich der vierte Teil in die Arme der
Juris=
prudens, obgleich die Zahl der Referendare ſeit 16 Jahren
von 2979 auf 5319 die der Aſſeſſoren von 1827 auf 1979
geſtiegen iſt. Die Zahl der Aerzte verdoppelte ſich ſeit
dem Jahre 1876 und betrug 1902 29133 (34 Progent
mehr als 1901). Im Deutſchen Reich kam ein Arzt auf
2000 Einwohner, in den größeren Städten ein Arzt auf
1868 bis 621 Einwohner, und auf dem Lande war alles
reichlich mit Aerzten verſorgt. In Berlin war jeder vierte
Arzt Spezialiſt, in den übrigen Städten jeder dritte, und
es gibt kaum Städte über 20 000 Einwohner, in denen
nicht wenigſtens Augen= und Ohrenärzte Praxis betreiben.
Die Zahl der Zahnärzte hat ſich ſeit 1876 vervierfacht
(1902 1800. Dieſer trüben Ausſicht gegenüber herrſcht im
ganzen Lande Mangel an Philologen und Mathematikern,
ſodaß zur Zeit allein in Preußen 600 Lehrerſtellen an
höheren Schulen unbeſeht ſind. Zwei Städte Sachſens
und eines kleineren Staates bemühten ſich um einen
Studenten der Mathematik, den ſie mit 150 Mk. monatlich
beſolden wollten, da es ihnen unmöglich war, einen
examinierten Fachmann zu bekommen. Die Zahl der
Theologie Studierenden verminderte ſich ſeit
Sommer=
ſemeſter 1890. bis Sommerſemeſter 1991 um die Hälfte
(4536: 2286) und jank auf den verſchiedenen
Landes=
univerſitäten ſtändig. ſo in Verlin von 686 auf 274,
Erlangen von 290 auf 175. Jena von 113 auf 45, Tübingen
von 432 auf 27½. Heidelberg von 91 auf 57, Gießen von
106 auf 67 und ſo fort.
Kleines Feuilleton.
DienTanzhuſaren; In der Budgetkommiſſion
des Reichstags iſt die Verlegung des Hularen=Regiments
von Düſſeldorf nach Krefeld geſtreift worden. Dabei hat
laut Protokoll der Kriegsminiſter geäußert: „Die
Ver=
legung des Regiments ſei ſchon ſeit längerer Zeit in
Ausſicht genommen. Die Aeußerung Sr. Majeſtät des
Kaiſers in Krefeld ſei nur als Scherz aufzujaſſen. Die
Ausſicht für die Ehrenjungfrauen ſer übrigens jehr ſchlecht,
1 inſofern die Mehrzahl der Offiziere des Düſſeldorfer
Huſaren=Regiments bereits verheiratet ſei.”
Die Feuerwehr in Berlin iſt bekanntlich
das „Mädchen für Allesr. Kürzlich wurde ſie in der
Nacht alarmiert. Nachdem ein Dutzend Feuermelder
ab=
gefahren waren, entdeckte die Wehr endlich um 2 Uhr
die Urſache. Der Veſitzer eines Schoßhundes hatte die
Feuerwehr alarmiert, weil das Tier in einen Kellerſchacht
gefallen war, damit die Wehr es wieder herausholen
ſolle. Dem Mann wird eine anſtändige Rechnung
zu=
gehen, und außerdem eine Anklage wegen groben
Unfugs.
Eine Tauſchſtellefür Hochzeitsgeſchenke
iſt die neueſte Idee der praktiſchen Amerikaner, die auch
in London eingeführt werden ſoll. Statt der 28
Butter=
doſen, die ſorgſam verpackt in einer entlegenen
Schrank=
ecke ſtehen, will der elnternehmer, Mr. Cyrus Finthorn,
den Vorrat auf eine, höchſtens zwei verringern und für
die übrigen etwas geben, was wirklich im Hauſe
ge=
braucht wird. „Man ſehe nur, was für eine
Verſchwen=
dung ſeit Jahren damit getrieben wird= meinte er.
Damit wies er auf eine Provinzzeitung, die ein
Ver=
zeichnis der Hochzeitsgeſchenke bei einer vornehmen Hoch=
Zeit enthielt. „Die Anzahl der Geſchenke beträgt 423. von
denen nach meiner ſorgfältigen Prüfung 57 nützlich ſein
werden. Die übrigen ſind entweder mehrfach vorhanden
oder nuhlos. Unter den Duplikaten befinden ſich zwöl,
Service Apoſtellöffel, 14 Butterdoſen, 7 Garnituren
Meſſerbänkchen. 18 Garnituren ſilberner Salzfäſſer,
5 ſilherne Teeſervice, 21 Zigarettentaſchen, 28
Streichholz=
büichſen ꝛc. Was geſchieht nun? Wird etwas davon
umgetauſcht ? Einige Geſchenke werden mit der Bitte
um etwas anderes an ſolche Geber zurückgehen, von
denen man annimmt, daß ſie es nicht übelnehmen. Die
übrigen Geſchenke aber werden nicht umgetauſcht werden.
Dabei fehlt es in dieſen Familien an der Schreibmaſchine,
dem elektriſchen Bügeleiſen, der Wärmſchüſſel und den
neueſten Geräten zur Vereinfachung des Lebens. Dagegen
kenne ich andere arme Familien, deren Glück darin
be=
ſtehen würde, eine neue Butterdoſe, eine Traubenſcheere,
ein Fiſchbeſteck oder ein Dutzend Apoſtellöffel zu haben.”
Mr. Finthorn ſieht ſeine Miſſion in England nun darin,
dioſe beiden Klaſſen von Familien in Verbindung zu
ſetzen, damit ſie ſich gegenſeitig helfen und auf der„Börſe
für Hochseitsgeſchenke: einen Austauſch vornehmen
können. Es gibt nun aber Geſchenke, die von Freunden
oder Verwandten ſtammen, und die man deshalb nicht
fortgeben kann, weil der betreffende Geber ſie bei ſeinem
jedesmaligen Beſuch zu ſehen erwartet. „In ſolchen
Fällen müſſen die Leute ſelbſt entſcheiden” meinte Mr.
Finthon. „Gewiſſe Geſchenke muß man, auch wenn ſie
doppelt da ſind, aus Diplomatie behalten. Aber auch
dieſe Schwierigkeit iſt zu überwinden. Sie könnten
zwiſchen den Beſuchen ihrer empfindlichen Geber an
Leute verliehen werden, deren Geſchmack ſie entſprechen
- natürlich bleibt dann immer das Wagnis eines
uner=
warteten Beſuches
Die Rattenplage in London, die wir
kürzlich erwähnten, iſt immer noch nicht behoben.
Nacht=
tummeln ſich am „Strand; große Rattenherden auf den
Trottoirs, ſie laufen die Fenſtergeſimſe entlang und
ver=
treiben die Menſchen. In einem Reſtaurant haben ſie
für 100 000 Mark Schaden angerichtet, mehrere Tauſend
Servietten zerfreſſen und ſogar einige vierzig Weinflaſchen
fortgeſchleppt. Ein Barmädchen erzählt, daß ſie eines
Tages hinter der Bar frühſtückte, als einige Herren um
Getränke baten. Sie bediente ſie und wollte dann weiter
eſſen, aber ihr Teller war leer. Zuerſt hatte ſie die
Herren in Verdacht, dann aber hörte ſie ein Raſcheln
und ſah eine große Ratte das vermißte Beefſteak ruhig
freſſen. Dutzende Zitronen und friſche Eier ſind von den
Ratten gefreſſen worden, die aus den Kiſten auch
Ziga=
retten holen und Dekorationspflanzen bis auf die leeren
Zweige abfraßen. Ein Hund, der über Nacht im
Reſtau=
rant gelaſſen wurde, lag am anderen Morgen tot da,
und einem Mann, der eine Ratte zu fangen ſuchte, wurde
ein Finger bis auf den Knochen durchgebiſſen.
Wieman in AmerikaSchuldeneintreibt.
Wie die„Magdeb. 3tg." berichtet, begann in New=York
dieſer Tage eine neue Agentur, die es ſich zur Aufgabe
gemacht hat, das Geld von faulen Schuldnern
einzu=
treiben, ihre Tätigkeit; ſie hat ein etwas ſenſationelles
Mittel gewählt, um auf die ſäumigen Leute einzuwirken.
Die Geſellſchaft verwendet große rote Wagen mit der
Aufſchrift Sammler ſchlechter Schulden” die auf jeder
Seite weithin ſichtbar aufgemalt iſt. Dieſe Wagen fahren
vor das Haus des Schuldners und ſtehen dort vor der
Tür, während ein Agent bei dem Schuldner vorſpricht.
Bei jedem folgenden Beſuch bleibt der Wagen länger
ſtehen, bis die Schuld eingetrieben iſt. Das Erſcheinen
der Wagen erregt allenthalben große Heiterkeit.
keite 12.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 20. Februar 1903.
14.10 M., Weigenſchalen 910- .40 M. Weizenkleie 900-
925 M. Roggenkleie 9.90-1020 M. Futtermehl 11.50-
13.50 M., getrocknete Biertreber 1075-11.00 M.
Weizen=
mehl, hieſiges Nr. 0 25.50-26.00 M-feinere Marken
28.56 29o0 M. Nr. 123.50 2400 M. feinere Marken
25.00- 25.50 M. Nr. 2 22.50-23.00 M., feinere Marken
2350 24.00 M. Nr. 321.50-2200 M., feinere Marken
22.50- 2300 M. Nr. 4 1875-1925 Mi feinere Marken
19.50- 2000 M. Roggenmehl, hieſiges Nr. 0 2300-23.50
M. Nr. 1 2050-21.56 M. Nr. 21550-1600 M.
Allgemeine Rentenanſtalt zu
Stutt=
gart. Ueber die Entwickelung des Verſicherungsgeſchäfts
im Jahr 1902 werden folgende vorläufige Angaben
ge=
macht: In der Lebensverſicherungsabteilung bezifferte
ſich der Neuzugang an Verſicherungskapital auf 6285 000
Mk. gegen 5929000 Mk. im Vorjähr. Die Sterblichkeit
verlief günſtig; es waren für 295 Sterbefälle 906 295 Mk.
zu zahlen. Die Einlagen auf Rentenverſicherung betrugen
rund 26 Mill. Mk' gegen 16 Mill. im Jahr 1901.
Kapitalverſicherungs=Policen wurden 239 über 365000 Mk.
ausgeſertigt.
Vermiſchtes.
2 Das Hundeſtehlen als Veruf. Aus
Lon=
don wird berichtet: Das Hundeſtehlen iſt im Weſten
Londons eine regelmäßige Beſchäftigung, und ein
Sach=
verſtändiger behauptet, daß etwa fünfzig Leute mit dieſem
„Beruft ihren Lebensunterhalt verdienen. Einige
inter=
effante Enthüllungen über den Handel mit geſtohlenen
Hunden förderte eine Verhandlung zu Tage, bei der der
Händler Henry Fanſhaw Jewell und der Hundeſcherer
John Skinnerton eingeſtanden, daß ſie für die
Wieder=
erlangung geſtohlener' Hunde Belohnungen genommen
haben. Eine Anzahl elegant gekleideter Damen, deren
Lieblinge geſtohlen worden waren, wohnten der
Verhand=
lung bei; infoige des Eingeſtändniſſes der Schuldigen
war ſie jedoch unerwartet kurz. Inſpektor Drew erklärte.
daß Skinnerton ſeit langem ſyſtemattſch den Handel
be=
triebe, geſtohlene Hunde zurückzubringen. Auf ſeinem
Grundſtück fänd nan vier Hunde und neunzehn
Hunde=
halsbänder mit Namen und Adreſſen. Er hatte Summen
von 40 bis 260 Mark für das Zurückbringen von
Hun=
den erhalten. Skinnerton gab einen Hund nur gegen
eine geſchrisbene Quithung gürück. die ihn vor Verfolgung
ſicherke. In einigen Füllen, in denen Damen ſich weigerten.
das zu tun. weigerte er ſich, die Hunde zurückzugeben.
Skinnerton hatte augenſcheinlich im Weſt=End Agenten;
denn ſobald ein Hund geſtohlen war, erhielt der Beſitzer
einen Brief von einem Unbeteiligten, der ihn belehrte.
was für Schritte er zur Wiedererlangung des Hundes
tun ſollte. Skinnerton war Beſitzer von 24 großen
Häuſern und ein ſehr reicher Mann. Er gab ſich als
Tierarzt und Hundeſcherer aus. Er wurde zu 18 Monaten
Gefängnis und Zewell zu 12 Monaten verurteilt. Nur
ſehr ſeſten handelt der Hundedieb. ohne vorher einen
ge=
nauen Plan zu haben. Er notiert einen Hund, der
täg=
lich ins Freie geführt wird, und macht Bekanntſchaft mit
ihm hinter dem Rücken des Beſitzers. Wenn dann eines
Tages der Hund hinter ſeinem Herrn zurückbleibt, wird
er ergriffen, in einen Sack geworfen und fortgeſchleppt.
Manchmal wird auch ein Lockhund verwendet: dieſe
Methode ſchlägt nie fehl. Der Eifer der Leute, ihre
Lieb=
linge wiederzuerlangen, hilft den Dieben. Wenn ſie nicht
annoncieren, laſſen ſie ſich von einem Hundehändler
einen Rat erteilen, der dann ſagt: Sie können Ihren
Hund bekommen, wenn Sie ſich än Brown, dort
wohn=
haft, wenden. Er iſt „Hundedetektivs. Brown, der alle
beim Hundeſtehlen beteiligten Leute kennt, verſpricht, für
100 oder 200 M. den Hünd zurückzubringen, und ſelten
gelingt es ihm nicht. Ein Detektiv ſagte. daß ein in dieſem
Beruf beſchäftigter Mann lange Zeit wöchentlich 1000 M.
dabei verdient habe.- Gewöhnlich bringen die
Hunde=
diebe es auf 60 bis 200 M. wöchentlich.
1
Literariſches.
Ein Heldenbuch verdient das ſoeben im
Verlage von F. A. Brockhaus in Leipzig in prächtiger
Ausſtattung erſcheinende Werk „Die Skella Polare
im Eismeer” ſelegant gebunden 10 M.) genannt zu
werden. Das Werk iſt ungewöhnlich ſchon durch ſeinen
Verfaſſer, den Herzog der Abruzzen, einen
ſchnei=
digen Königsſohn aus dem Hauſe Savoyen. Zunächſt
lernt der Leſer an der Hand des fürſtlichen Verfaſſers
das Leben an Bord der „Stella Polare während ihres
Vordringens bis zur nördlichſten Inſel und während der
langen Polarnacht kennen. Da Schiff und Mannſchaft
Gefahr laufen, mußte es ganz geräumt und auf dem
wüſten Kronprinz Rudolf=Lans ein Winterquartier
ge=
ſucht werden. Dramatiſch iſt der Bericht. den
Kapitän=
leutnant Cagni über ſeine nin folgende
Schlittenexpedi=
tion erſtattet. Dem Herzog ſelbſt mußten zwei erfrorene
Finger amputiert werden, ſo daß es für ihn ausgeſchloſſen
war, an dem Vorſtoße teilzunehmen, welcher Ikalien dem
Pole am nächſten brachte. War ſchön Nanſens
Schlitten=
expedition überaus kühn, ſo bewundern wir noch mehr
die Verwegenheit dieſer italieniſchen Seeleute und
Berg=
führer, deren Mannesmut tagtäglich dem Tode ins Auge
ſieht, um der Wiſſenſchaft zu dienen und unbekannte
Regionen unſeres Erdballes der menſchlichen Kenntnis
zu eröffnen. Tag für Tag verzeichnet Cagni, den
Hunger=
tod vor Augen, bei den monatelangen Wanderungen
über die unter dem Einfluſſe des Windes und der
Strö=
mung ſich ſtauenden und preſſenden Eisfelder des
Polar=
meeres mit erſtarrten Fingern den furchtbaren Ernſt der
Lage. Wie ein Märchen erſcheint es, was von feſtem
Willen beſeelte Menſchen in jenen Einöden des weißen
Todes auszurichten vermögen. Auch der Bericht des
Arztes der Expedition, welcher den Schluß des Werkes
bildet, iſt von hohem Intereſſe. Von beſonderem Reiz
ſind die in zwei Farben ausgeführten Separatbilder und
nameitlich die 2 farbigen Panoramen, aus denen man
ſo recht die troſtloſe Einöde dieſer Eiswüſten erſehen
kann. Vergeblich ſucht man auf der Karte des Kaiſer=
Franz=Joſef=Archipels einige von früheren Forſchern
an=
geblich geſehene Inſeln. Das Werk reiht ſich würdig den
übrigen Publikationen der Firma F. A. Brockhaus an,
insbeſondere iſt es für jeden der zahlreichen Leſer von
Nanſens „In Nacht und Eisr von ganz beſonderem
Intereſſe.
Den Kampf zwiſchen Pflicht und Liebe, der ſeit
Beſtehen der Welt bis in unſere Tage grauſam ſeine
Opfer fordert, ſchildert die talentvolle Verfaſſerin des
vierten Bandes von „Vobachs illuſtrierter
Roman=Bibliotheki, Emilia von Pardo=Bazan
in ihrem Roman: „Um einen Königsthronz in
geradezu meiſterhafter Vollendung. Der Sproß eines
bekannten Königshauſes verliebt ſich mit der ganzen
Glut einer erſten und wahren Liebe in die durch
Schoͤn=
heit und Herzensbildung gleich ausgezeichnete Nichte
eines berühmten Malers. Seine Pflichten als
Thron=
folger, ſowie die Traditionen des Hauſes müſſen natürlich
zu dem unausbleiblichen Konflikt führen, der durch die
Hof=Intriguen und die Parteiränke noch verſchärft wird.
Die Schilderung iſt packend und lebenswahr. Von
„Vobachs illuſtrierter Roman=Bibliothek” erſcheint
ali=
monatlich ein Band ſür nur eine Mark. Die über 200
Seiten umfaſſenden Bände ſind äußerſt elegant und
dauerhaft gebunden und gereichen jedem Bücherſchrank
zur Zierde.
- Reiſeſkizzen aus Rumänien' von Dr.
Hugo Ganz (Wien). Verlag von H S. Hermann.
Ber=
lin i903. Preis 1 M. 148 Seiten. Der bekannte
Schrift=
ſteller Dr. Hugo Ganz ſchildert aus eigener Anſchauung
die Verhältniſſe des Königreichs Rumänien. Das Buch
iſt zugleich im hohen Grade unterhaltend und belehrend.
Bilder des Volkslebens und der Natur wechſeln ab mit
Erörterungen voll Sachlichkeit und Schärfe über die
wirtſchaftliche und finanzielle Zukunft des Landes. Das
Buch iſt warm ſowohl Politikern, wie Finanzleuten, wie
den Freunden anregender Reiſebeſchreibungen zu
em=
pfehlen.
Letzte Nachrichten.
wB: Verlin, 25. Febr. Reichstag. Das Haus
iſt ſehr ſchwach beſucht. Zu Beginn der Sitzung waren
12 Abgeordnete anweſend. Die zweite!
Etatsberatung desReichsamts des Innern!
wird bei Kapitel „Geſundheitsamt= fortgeſeßt. Abg.
Zwick fr. Bp.) bringt das Verbor der Anwendung von
Vorſäure zur Sprache. Dasſelbe ſei nicht gerechtfertigt,
da ſich zahlreiche mediginiſche Autoritäten gegen die
Ge=
ſundheitsſchädlichkeit der Borſäure ausgeſprochen hätten.
- Abg. Dr. Oertel konſ.): Die Praxris hatte genügend
Gelegenheit, ſich auf däs Verbot voraubereiten Eine
große Reihe von Autoritäten. ſo Profeſſor Dr. v.
Hof=
mann in Leipzig. kommen zu dem Ergebnis. daß die
Vorſäure ein ſehr bedenkliches Zellengift iſt. — Abg.
Oertel (Centr.) bittet den Bundesrat. das Vorſäureverbot
im vollen Umfange aufrecht zu erhalten.- Abg.
Dein=
hard ſnatl.) hält das Vervot für gerechtfertigt.
Staatsſekretär Graf Poſadöwsky verteidigt das
faſſungen des Reichsgeſundheitsamtes über die
Schädlich=
keit der Borſäure beigetreten. Die Markthallen=Kontrolle
hat ſich ſowohl auf mnländiſches wie auf ausländiſches
Fleiſch erſtreckt. Die Regierung wird das Verbot aufrecht
erhalten,. bis der unwiderlegliche Wiſſenſchaftsnachweis
erbracht iſt, daß die Behauptungen des
Reichsgeſundheits=
amtes unhaltbar ſind.
Abg. Müller=Meiningen (fr. Bp.) beklagt ſich über die
Handhäbung der Verordnung betr. die Geheimmittel.
Staatsſekretär Graf Poſadowsky erklärt: Betreffs der
Liſte der Geheimmittel ſollen nochmals engere
Kommiſſar=
verhandlungen ſtattfinden. Die Regierüng wird nicht
allzuſcharf vorgehen. — Nach Bemerkungen Müller=
Mei=
ningen und Oertels rühmt Waldow=Reitzenſtein Ckonſ.
die verdienſtvolle Tätigkeit der biologiſchen Abteilung
für Land= und Forſtwirtſchaft im Reichsgeſundheits
amte. - Abg. Schmidt ſSoz.) fragt. wie es mit
der Sache eines Reichswohnüngsamtes und einer
Reichwohnungsinſpektion ſtünde und ob etwas von
Reichswegen geſchehe. wie zugeſagt worden ſei. -
Staatsſeketär Graf v. Poſadöwsky bemerkt hierauf:
Es iſt ein Ausſchuß gebildet, der die Frage der
Woh=
nungshygiene ſtudieren ſoll. In Preußen wird ein
Wohnungsgeſetz vorbereitet und dieſes wird für den
Reichsgeſundheitsrat die Grundlage geben. Das Kapitel
„Reichsgeſundheitsamt: wird hieräuf genehmigt.
Beim Kapitel „Patentamt- wünſcht Ab= Paaſche
eine Vermehrung der höheren Stellen.-- Müller=Meiningen
beklagt ſich über den Mangel an Einheitlichkeit in der
Rechtſprechung und über Mängel des
Patentanwalts=
weſens. Alsdann beginnt die Beratung des Kapitels
„Reichsverſicherungsamtu. — Präſident Valleſtrem bittet
nach der 8tägigen ſogialpolitiſchen Debatte bei dem Titel
„Gehalt des Staatsſekretärs” ſich auf ſpezielle Themata zu
beſchränken.- Auf eine Frage Schmidt=Warburgs (Zentr.)
betr. die Anlage von Kapitalien durch die
Verſicherungs=
anſtalten, erklärt Graf Poſadowsky, er habe veranlaßt, daß den
Geſchäftsberichten genaue Nachweiſungen beigelegt werden.
Ueber die Verſchiedenheit der Progentſätze koͤnne er keine
Auskunft geben. - Abg. Roeſicke=Deſſau lb. k. Fr.)
ver=
breitet ſich über allgemeine ſozialvolitiſche Fragen und
proteſtiert u. a. gegen den Vorwurf der Verſchwendung.
beſonders bei der Verſicherungsanſtalt Berlin. - Abg.
Molkenbuhr (So3.) bemändelt die Rechtſprechung im
Reichsverſicherungsamt- Morgen 1 Uhr Fortſetzung.
Petitionen, Krankenkaſſengeſetz. Schluß 6' Uhr.
WB=Verlin, 25. Febr. Auf dem Lehrter Bahnhof
machten heute Abend 2 aus Halle zugereiſte Knaben
von 14-15 Jahren einen Selbſtmordverſuch. Sie
ſchoſſen ſich in die Bruſt und wurden ſchwer verletzt in
die Charits gebracht.
WB: Verlim, 25. Febr. Für die durch die
Feuers=
brunſtin Huertgen obdachlos Gewordenen ließ das
Zentral=Komite vom roten Kreüs auf telegrapbiſche
Bitte des Oberpräſidenten der Rheinprovinz 4
Kriegs=
baracken abgehen.
WB. Leipzig. 25. Febr. Prozeb Exner. Auf
Befragen des Präſidenten. warum in dem Protokoll der
Aufſichtsratsſitzung vom 20 Februar 1900, welche die
Bilanz und den Geſchäftsbericht fertigſtellte, die
Treber=
engacements nicht erwähnt ſeien, bemerkt Exner, dies ſei
mit Rückſicht auf die Konkurrens geſchehen. die ſonſt der
Leipziger Bank einen ſo guten Kunden zu nehmen
ver=
ſucht hätte. Bankier Plaut erklärt, eine Bank von
48 Millionen Kapital. die. wie die Leipziger Bank. Kaiſer=Panorama im -Darmſtädter Hofr.
51 Millionen verliehen habe, hätte dies ihren Aktionären
mitteilen müſſen. wäre dies geſchehen ſo wäre der
Zuſammenbruch ſchon damals fertig geweſen.
W.B.' Prag. 25. Febr. Wie und ſächſiſchen
Voigt=
lande, wurden vorgeſtern und geſtern auch in Grasnitz
und Umgebung heftige Erderſchütterungen
wahr=
genommen. Es wurde kein Schaden angerichtet.
WB.. Viao, 25. Febr. Während des geſtrigen
Faſchingtreibens kam es zu einem
Zuſammen=
ſtoß zwiſchen der Polizei und einem Volkshaufen. Da
die Poligei in Bedrängnis geriet, erſchien eine kleine
Ab=
teilung Infanterie, welche angeblich auf Befehl des
Leut=
nants Feuer gab. Ein 13jähriger Junge wurde
ge=
tötet, fünf andere Perſonen verwundet, darunter eine
tödlich.
W.B. Petersburg, 25. Febr. Der „Regierungsbote
veröffentlicht ein Communiqus über die Reformen
in Masedonien, in dem es heißt: „Das politiſche
Leben glaubensverwandter Völkerſchaften unermüdlich
verfolgend, hat die kaiſerliche Regierung. durch ihre
Ge=
ſandten über die wahre Sachlage rechtzeitig benachrichtigt,
nicht aufgehört, die ernſteſte Aufmerkſamkeit der Pforte
auf die Unaufichiebbare Notwendigkeit der Verbeſſerung
der Lage der Chriſten in den Vilajets Saloniki, Koſſows
und Monaſtir zu richten. Dem im Oktober 1902 nach
Nummer 48.
Jalta berufenen Botſchafter in Konſtantinopel wurde
die Ausarbeitung eines Projektes der weſentlichſten
Re=
formen aufgegeben, mit der Anweiſung die Pforte auf
das dringende Bedürfnis der ſchnellſten Anwendung
derſelben ' hinzuweiſen zur gründlichen Beſeitigung
der Urſachen der Unzufriedenheit der Untertanen.
Das im November 1902 veröffentlichte Reform=Jrade
enthält aber keine genügende Garantie für die
Verbeſſe=
rung der Lage der Chriſten. dient daher auch nicht zur
vollſtändigen Beruhigung." Es folgt dann die Mitteilung
über die Sendung des Grafen Lamsdorff. Nach
Zu=
ſammenfaſſen der Barſtellung der Reformvorſchläge heißt
es in dem Communiqus dann weiter: „Dieſe?
Maß=
nahmen, welche in der Zukunft eine weitere Anwendung
finden können erſcheinen genügend, eine weſentliche
Ver=
beſſerung des Lebens der Chriſten zu ſichern. Autzerdem
ſoll in einigen Gegenden unter der Leitung der Botſchafter
in Könſtantinopel eine ausreichende Kontrolle durch die
Kon=
ſuln über die Anwendung der Reformen eingerichtet werden.
Bei der Benachrichtigung der Vertreter auf der
Balkan=
halbinſel über die erzielten Reſultate, habe die kaiſerliche
Regierung es für nötig befunden. zur möglichſt weiten
Reformiekung der jlawiſchen Stämme den Vertretern
Rußlands abermals die in dieſem Falle leitenden
Grund=
ſäße einzuſchärfen. Die durch Opfer Rußlands zu einem
ſelbſtändigen Leben berufenen Balkanſtaaten duͤrfen
zu=
verſichtlich auf die beſtändige Fürſorge der kaiſerlichen
Regierung für tatſächliche Bedürfniſſe und auf den
mäch=
tigen Schutz der geiſtigen und materiellen Intereſſen der
Chriſten rechnen Vdabei aber nicht aus dem Auge
ver=
lieren. daß Rußland nicht einen Tropfen Biuk ſeiner
Söhne und auch nicht den kleinſten Teil des Erbes des
llawiſchen Volkes opfern wird wenn die ſlawiſchen
Staaten, entgegen rechtzeitig erteilten und beſonnenen
Ratſchlägen, durch revolutionäre und gewaltſanle Mittel
eine Veränderung der Staatsordnung auf der Balkan=
Hlls Nolbins gladie bodlehen elldiebaleler
züglich der Lage ſn China. Der Botſchafter ſprach
die Hoffnung aus, daß die Vereinigten Staaten mit den
Verbot. -Eine ganze Reihe von Gelehrten ſind den Auf= anderen Mächten gemeinſam vorgehen werden. um der
unrechtmäßigen Einführung von Waffen in China
Ein=
halt zu tUn. - Stadtsſekretär Hay und Caſſini hatten
mehrere Beſprechungen in der Angelegenheit, es iſt aber
noch nicht feſtgeſtellt welchen Weg die Vereinigten Staaten
einſchlagen könnten, um die Ausfuhr von Waffen zu
verhindern.
Die Beerdigung unſeres lieben
Ver=
ſtorbenen, des Herrn
(3844
Ernst Helfmann
findet Donnerstag, den 26. Februar,
nach=
mittags ½5 Uhr, nicht vom Sterbehauſe,
ſondern vom Portale des ſtädtiſchen
Friedhoſes aus ſtatt.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teil=
nahme an dem Verluſte unſerer lieben Mutter,
insbeſondere, der verehrlichen Nachbarſchaft,
Freunden und Bekannten, ſowie der Abordnung
des Männerturnpereins Wiesbaden, für die
zahlreichen Blumenſpenden, dem Herrn Pfarrer
ſagen wir hiermit unſeren herzlichen Dank.
Darmſtadt, den 24. Februar 1903.
Im Aamen der lrauernden hinterbliebenen:
83797) Rob. Kuntze.
Veleoraohilſcher Wetterberiche.
Hamburg, 25. Febr. In Deutſchland iſt bei
ziem=
lich lebhaften ſüdlichen Winden veränderliches und
mildes Wetter. Trübes, etwas kälteres Wetter mit
Niederſchlägen wahrſcheinlich.
Tageskalender.
Hoftheater, Anfang 7 Uhr: „Die Zwillinge=
Konzert um 7 Uhr im Reſtaurant,Zur Reichskrones.
Konsert um 18 Uhr im Reſtaurant=Metropole=
Gemälde=Ausſtellung der Freien Vereinigung
Darmſtädter Künſtler in der Kunſthalle; geöffnet von
10-1 und 2-5 Uhr.
Welt=Panoramd Soderſtraße 2.
Verſteigerungskalender.
Freitag. 27. Februar.
Holzverſteigerung um 10 Uhrr Zuſammenkunft auf
der Chauſſee MeſſelLUrberach än der Klöpperſchneiſe.
Gottesdienſt der igraelitiſchen Religionsgemeinde.
Hauptſynagoge.
Freitag, den 27. Februar.
Vorabendgottesdienſt 5 Uhr 35 Min.
Samstag, den 28. Februar.
Morgengottesdienſt 8 Uhr 30 Min. Predigt 9 Uhr
15 Min.
Sabbatausgang 6 Uhr 50 Min.
Gotteodienſt in der Zynagoge der israeliliſchen
Religions-
geſellſchaft.
Samstag, den 28. Februar.
Vorabend 5 Uhr 25 Min.- Moͤrgens 8 Uhr — Min.
Nachmittags 4 Uhr — Min. Sabbatausgang 6 Uhr
50 Min.
Wöchengottesdienſt von Sonntag, den 1. März an:
Morgens 6 Uhr 30 Min. Nachmittags 5 Uhr 30 Min.
NB. Freitag,. den 27. und Cabbat. den 28. Februar.
Rausch Chaudesch Ador.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei, verantwortlich für die Redaktion: Dr. O. Waldaeſtel, beide in Darmſtadt.