Abonnemenkspreis
166. Fahrgang.
monatich 50 Pfo, vierteljährlich 150 Mr.,
halbjährlich 3 Ml. einſchl. Bringerlohn.
Auswärts werden von allen Poſtämtern
Beſtellungen entgegengenommen zu 180 Mk.
vierteljährlich.
Verbunden mit„Wohnungs=Anzeigeru und der Sonntags=Beilage:
Aluſſviorkes Unkerhaſbungshlakk.
fur das wöchentlich 6mal erſcheinende
Tag=
blatt werden angenommen in Darmſtadt
von der Expeditkon Rheinſtraße Nr. 29, in
Beſſungen von Blößer, Beſſungerſtraße
Nr. 48 und Schießhausſtr. Nr. 14, ſowie
aus=
wärts von allen Annoncen=Expeditionen.
Amtliches Orgau für die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und der andern Behörden.
V2.
Donnerstag, den 19. Februar.
1903.
Amtliche Nachrichten des Großherzoglichen Freisamts Darmſtadt.
Die Zuſammnenſtellung der Schießtage — Tagblatt Nr. 27 - erfährt
inſofern eine Abänderung als der 27. Februar als Schießtag ausfällt und die
Abſperrung am 26. Februar ſtatt von 9 Uhr 15 Min. vormittags bereits von
9 Uhr vormittags ab erfolgt.
(Dder Kreis Darmſtadt ſucht für ſeine Auſtalt zur unſchädlichen Beſeitigung
7 und Verwertung der Tierkadaver einen Verwalter. Demſelben liegt
u. a. auch die Bedienung des Dampfkeſſels ob, weshalb er geprüfter
Reſſel=
heizer ſein muß. Gelernter Schloſſer wird bevorzugt. Fertigkeit in
ſchrift=
lichen Arbeiten iſt unerläßlich. Anfangsgehalt 1000 Mk. jährlich, außerdem
freie Wohnung, Brand, Licht und Hausgarten. Schriftliche Bewerbungen ſind
binnen 10 Tagen an die unterzeichnete Stelle zu richten.
(3485
Darmſtadt, am 16. Februar 1903.
Der Kreis=Ausſchuß des Kreiſes Darmſtadt.
J. V.. Wick.
B e k a u n t m a ch u n g.
Betreffend: Geſuch der Dampfdreſchgeſellſchaft zu Erzhauſen um Genehmigung
einer Dampfkeſſel=Anlage in der Gemarkung Erzhauſen.
Die Dampfdreſchgeſellſchaft zu Erzhauſen beabſichtigt auf dem Grundſtück
Flur VII Nr. 330⁄₁₀ Gemarkung Erzhauſen eine Dampfkeſſel=Aulage zu
errichten.
Pläne und Beſchreibung hierüber liegen 14 Tage lang. vom Erſcheinen
dieſer Bekanntmachung an gerechnet, auf der Großh. Bürgermeiſterei Erzhauſen
zur Einſicht der Beteiligten offen.
Etwaige Einwendungen ſind binnen dieſer Friſt bei Vermeidung des
Aus=
ſchluſſes bei Großh. Bürgermeiſterei Erzhauſen vorzubringen.
Darmſtadt, den 14. Februar 1903.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
von Granch.
(3481
B ek a u n tm a ch u n g.
Wir ſehen uns veranlazt, darauf aufmerkſam zu nachen, daß das
Ein=
fahren in die Ernſt=Ludwigſtraße vom Ernſt=Ludwigsplatze aus auf der
Weſtſeite und das Herausfahren aus der genanuten Straße nach dem
Eruſt=Ludwigsplatze auf der Oſtſeite des Weißen Turmes zu geſchehen hat.
Zuwiderhandlungen unterliegen der Beſtrafung nach Art. 271 des
Polizei=
ſtrafgeſetzes.
(347]
Darmſtadt, den 17. Februar 1903.
Großherzogliches Polizeiamt.
Dr. Kratz.
Ueberſicht:
der Durchſchnittspreiſe von folgenden
Früchten in der Zeit vom 1. bis
15. Februar 1903.
Weizenp. Sacka100 Ko. M.16 50bis1 750.
Korn „ „ 14.75 „ 15.50.
Gerſte „ „ „ 15.50, 17.—
„ 15.50 , 16.—
Hafer „ „
Butter per ¹ Kilo M. 1.10,
Butter in Partien M. 1.-
Eier per Stück 7½ Pfg.,
Eier in Partien per 25 Stück M. 170.
Kartoffeln per 100 Kilo M. 6.-
Kartoffeln per 25 Kilo M. 1.50.
Kornſtroh per 50 Kilo M. 3. 50 Kilo M. b.-
Heu
Darmſtadt, den 16. Februar 1903.
Großh. Polizeiamt Darmſtadt.
Im Handelsregiſter V. wurde heute in
a9 Bezug auf die Heſſiſche Landes=
Hypothekenbauk, Attiengeſellſchaft,
in Darmſtadt, eingetragen:
Laut Beſchluß des Aufſichtsrats vom
17. Januar 1903 müſſen bei Zeichnung
der Firma zwei Mitglieder des
Vor=
ſtands unterſchreiben; bei Poſtquittungen
genügt die Unterſchriſt eines
Vorſtands=
mitglieds.
(3463
Darmſtadt, den 14. Februar 1963.
Großh. Amtsgericht Darmſtadt I.
Gut erhaltenes Sofa,
einige Herrenkleider
(3369imd.
zu verkaufen.
Zu erfragen in der Exped. d. Bl.
Darmſtadt, 16. Febmuar 1005.
Vetreffend: Das Beſchneiden der Hecken.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Landkreiſes.
Die nachſtehende Polizei=Verordnung bringen wir mit dem Anfügen in
Erinnerung, daß diejenigen, welche ſich der fraglichen Arbeit bis Ende dieſes
Monats nicht unterzogen haben, zur Anzeige zu bringen ſind, worauf Beſtrafung
der Säumigen mit 1 bis 5 Mark und Ausführung des Zurückſchneidens ꝛc. auf
deren Koſten von Amtswegen eintritt.
v. Graney.
Polizei=Verordnung,
betr.: Das Beſchneiden der Hecken.
Auf Grund des Art. 31 des Feldſtrafgeſetzes vom 21. September 1841,
der Art. 78 und 48. V. 2 der Kreis= und Prov=Ordn. mit Zuſtimmung des
Kreis=Ausſchuſſes, ſowie mit Genehmigung Großherzoglichen Miniſteriums des
Innern und der Juſtiz vom 16. Dezember 1881 und Nr. M. J. 25744 wird
ſunter Aufhebung der für die Gemarkung Darmſtadt erlaſſenen Lokal=Polizei=
Verordnung vom 25. April 1877 für den Kreis Darmſtadt verordnet, wie folgt:
8 1. Alle Hecken an öffentlichen Fahr= und Fußwegen im Kreiſe
Darm=
ſtadt müſſen jeweilig und zwar in der Zeit zwiſchen dem 1. Auguſt des einen
und dem 1. März des folgenden Jahres ſoweit zurückgeſchnitten und jederzeit
zurückgebunden werden, daß ſie nicht uber die Nachbar=und Weggrenze hinausragen.
8 2. Alle Garten=Einfriedigungen, ſoweit ſie an öffentliche Wege oder
Plätze angrenzen, ſind ſtets in ordnungsmäßigem Zuſtande zu erhalten und
ſetwaige Lücken in denſelben auszubeſſern.
8 3. Zuwiderhandlungen unterliegen einer Geldſtrafe von ein bis fünf
Reichsmark und wird außerdem das Zurückſchneiden der Hecken, Zurückbinden
der Schößlinge und die Ergänzung der mangelhaften Garten=Einfriedigungen
ſ wenn nötig auf Koſten der Säumigen von Amtswegen ausgeführt.
Darmſtadt, den 12. Januar 1882.
(3406md
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
Brennholzverſteigerung.
Montag. den 23. ds. Mts. vormittags 9 Uhr beginnend, werden
in dem oberen Lokal der Turngemeinde, Woogsplatz No. 5, die folgenden
Holz=
ſortimente aus dem Diſtrikt=Kaiſerſchlag; der früheren Beſſunger Tanne öffentlich
meiſtbietend verſteigert und zwar:
Stöcke
Knüppel
Scheiter
Reiſigknüppel
klein geſpalten
Kiefern: 240 Em
359 Um
152 Em
197 Um
Nähere Auskunft erteilt Forſtwart Geriſch, Forſtmeiſterſtr. No. 9 wohnhaft.
Darmſtadt, den 18. Februar 1903.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. B.: Niedlinger, Beigeordneter.
(3483
Verſteigerungs=Anzeige.
Donnerstag, den 19. Februar 1903, nachmittags 3 Uhr,
verſteigert der Unterzeichnete im Gaſthaus „zur Roſenhöher gegen Varzahlung
zwangsweiſe nachverzeichnete Pfänder, als:
Betten, Kleider= und Waſchſchränke, Kommoden, Tiſche, Stühle,
Schreib=
tiſche, Spiegel, Bilder, 1 Eisſchrank, 1 Ladentiſch, 1 Rolle, 1
Kaſten=
wagen und 1 Oekonomiewagen.
Darmſtadt, den 18. Februar 1903.
Thüre,
3457)
Großh. Gerichtsvollzieher in Darmſtadt.
Die Tochter des Abgeordneten.
15)
Von Georges Ohnel. Gachbruas verlboten)
Autoriſierte Ueberſehung a. d. Franzöſiſchen von Emmy Becher.
Seiner Mutter zu bekennen, daß er Gilberte liebe
und daß er ſich unter falſchem Namen bei Courcier
Zutritt verſchafft habe, das war verhältnismäßig eine
Kleinigkeit geweſen, aber Gilberte über ſeine eigentliche
Perſönlichkeit, ſeine wahren Verhältniſſe aufzuklären,
ihr zu geſtehen, daß er nicht nur ſie, ſondern in noch
viel bedenklicherer Weiſe ihren Vater getäuſcht hatte,
das war ſchwierig und konnte zur ernſten Gefahr
werden. Er gab ſich deutlich Rechenſchaft von dieſer
Gefahr, und doch ſchreckte er vor keinem Bedenken,
keinem Hindernis mehr zurück. Er brannte vor
Un=
geduld und ſeine Zuverſicht wurde durch eine heiße
Sehnſucht belebt, die ihn fähig gemacht hätte, ohne
Leiter Mauern zu überſteigen und mit einem Sprung
über Abgründe zu ſetzen.
Es war die Stunde, wo Courcier am
Schenk=
tiſch im Abgeordnetenhaus den Propheten zu ſpielen
oder in einer Kommiſſionsſitzung der Regierung in
die Zügel zu fallen pflegte; er war alſo ſicher, Gilberte
allein zu treffen. Seit die alte Roſalie ſah, auf
welch vertrautem Fuß er mit dem Vater ſtand, war
ſie weniger wachſam und gewiß würde ſie ihm heute
nichts in den Weg legen, wenn er zur Tochter
vor=
dringen wollte. Ganz ſeinem Gefühl gehorchend,
ging er eilends hin und ſtand vor dem jungen Mädchen,
ohne ſich Anfang und Form ſeiner Erklärung
aus=
gedacht zu haben. Ohne den leiſeſten Argwohn kam
ſie aus ihremn Stübchen, um ihn im Wohnzimmer
zu einpfangen; vertrauensvoll und heiter war das
Lächeln, womit ſie dieſen abgefeimten Lugner
will=
kommen hieß, nur fragte ſie ſofort, ob ihr Vater ihn
mit irgend einer Botſchaft herſchicke.
Die argloſe Frage brachte ihn aufs neue zum
Bewußtſein, wie wenig ehrenhaft ſeine bisherige
Handlungsweiſe dem jungen Mädchen gegenüber war,
und ein wenig errötend, gab er ihr tapfer zur
Ant=
wort: Nein, gnädiges Fräulein, ich habe Ihren Herrn
Vater heute noch nicht geſehen.
Alſo wollen Sie ihn hier aufuchens
Rein, im Gegenteil. ich wußte, daß er um
dieſe Zeit nicht zu Hauſe iſt.
Gilbertes Geſichtchen zeigte eine Wandlung.
Eine gewiſſe Aengſtlichkeit verriet ſich in ihrem Blick;
offenbar tat es ihr weh, dem einen Vorwurf machen
zu müſſen, zu deſſen Tun und Weſen ſie ſo gerne
be=
wundernd aufgeblickt hätte, aber feſt und ſicher ent=
gegnete ſie: Wie kommt es dann, daß Sie gerade
jetzt hier ſind ?
Heinrich ſenkte bewegt und demütig den Blick.
Vom erſten Augenblick trmten ſich ihm alſo alle
die Schwierigkeiten entgegen, die er vorausgefühlt
hatte. Wie gern hätte er ein wenig mehr Zeit gehabt,
un Gilberte durch ein harmloſes Geplauder auf ſein
beſchämendes Geſtändnis vorzubereiten, aber er war
nicht minder tapfer als ſie und wich der Notwendigkeit
nicht länger aus.
Weil ich Sie anzutreffen hoffte und mit Ihnen
zu ſprechen habe.
Gilberte ſchenkte ſich die bei Backfiſchen üblige
Verlegenheit und ſpielte nicht das verſchämte Kind.
Nach Geiſt und Herz war ſie eine fertige Frau und
ihrer Reinheit ſo gewiß, daß ſie ungefährdet anhören
konnte, was Heinrich ihr zu ſagen haben würde. Sie
ſetzte ſich und wies ihm mit einer ruhigen
Hand=
bewegung einen Stuhl an. Draußen vor dem Fenſter
lag der einſame ſchweigende Garten und die ſchlichte
Häuslichkeit, worin Gilberte aufgewachſen war,
um=
gab beide, als ſie ſich ein paar Sekunden hindurch
ſchweigend gegenüber ſaßen, beide beklommen von
dieſer Stille, beide gewiß, daß die Worte, die ſie nun
austauſchen würden, über ihr künftiges Leben
ent=
ſcheiden ſollten. Endlich raffte ſich Heinrich auf und
Selte D.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 19. Februar 1963
Mummer 42.
Die Lieferung von Betriebs= und Werkſtätten=Materialien pro 1903,04 für
unſere Bahnen ſoll auf dem Submiſſionswege vergeben werden. Angebote mit
der Aufſchrift
„Submiſſion auf Betriebs= und Werkſtätten=Materialien”
ſind bis ſpäteſtens am 2. März er., vormittags 10 Uhr, an die
unter=
zeichnete Stelle einzureichen, bei welcher auch die Lieferungsbedingungen
einzu=
ſehen reſp. gegen Einſendung von 75 Pfg. bezogen werden können.
Darmſtadt, im Februar 1903.
Güddeutſche Eiſenbahn=Geſellſchaft, Maſchinentechniſches Bureau.
Eichwald.
(3373md,
Rutzholz-Verſteigerung.
Donnerstag, den 26. Februar d. J. von vormittags 9 Uhr au,
wird im Gemeindehauſe zu Groß=Gerau aus den Domanialwalddiſtrikten
Ober= und Niederwald verſteigert:
Stämme 63 Eichen (bis 115 em Mitteldurchmeſſer) = 62; 73 Kiefern
= 79; 10 Fichten = 26; 111 Eſchen = 39; 25 Ulmen = 20; 109
Buchen 2 94; 24 Hainbuchen = 7; 18 Birken - 6 und 6 Linden
= 3 ebm; ferner 1 Rm. Eichen=Rutzſcheiter.
Gedruckte Stammholz=Verzeichniſſe ſind vom 22. ds. Mts. an erhältlich.
Wegen Vorzeigung des Holzes wolle man ſich an Großh. Förſter Wieſel zu
Forſthaus Nikolauspforte und Großh. Forſtwart Dillemuth zu Groß=Gerauer
Falltorhaus wenden.
Groß=Gerau, den 14. Februar 1903.
Großherzogliche Oberförſterei Groß=Gerau.
(3459
Joſeph.
naturell geröſtel,
er Pfund von 80 PL9. an
S bis zu den feinſten Vorten.
L Gttl Akdl2.
Ecke Liebig= und Landwehrſtraße.
Welephon 1154.
(1731:
NW. Ich mache beſonders darauf aufmerkſam, daß meine Kaffees
ſtets friſch geröſtet und von bekannt guter Qualität ſind.
Ich habe einen großen Poſten
vySudens SSEIOON
oarriert, extra prima qualiät, garantierl Waschecht
uuter Preis gekauft.
Dieſe verkaufe, ſo lange Vorrat reicht, zu den
S0hr Dälllgem Preisem
vollſtändige Größe, ganze Stoffbreite exlra groß
Mk. 2.20.
M. 2.40.
E Bei¼ Duizend Ubnahme entsprechend billiger. 2
KAilz,
W HO6
14
4
Darmstadt, Marktstrasse 13, Filiale Arheilgerstrasse I.
Sountags geſchloſſen. — Teleßhon 615. (3484d0
Aüe Artikel für
Graul-Ausstallungon
Beitwäsche, Tischwäsche, Leibwäsche, Küchen-
Wäsche, Betten, Sieppdecken eto.
Leinen und Halbleinen, Madapolames und Cretonne, Stickereien und
Handfestons. - Sorgfältigste Anfertigung jeder Art Wäsche unter Leitung
einer erfahrenon Directrice. - Dauerhafte Qualitäten, sehr billige Preise.
Beferenzen über gelicferte Ausstattungen.
(1615a
G. F-Erb, Uehelshäusser's Nachf.
Elisabethenstr. 7. Gegr. 1861. Inh.: Louis Lebach.
5 In meinon Erkern und in meinem Lokal ist nährend
einiger Tage eine elegante
Braut-Ausstattung
zur gefl. Besichtigung ausgestelt.
ueSonatts-EGAIUL,
Der geehrten hieſigen Einwohnerſchaft und Herrn Architekten zur gefälligſten
Kenntnisnahme, daß die aus der aufgelöſten Baufirma Müller u. Comp. in
Griesheim ausgeſchiedenen Unterzeichneten ihr Baugeſchäft unter der Firma
0 Gerhardt & Müller
e-
weiter betreiben und für alle vorkommenden Arbeiten prompte und reelle Be=
(3432md
dienung zuſichern.
Achtungsvoll zeichnen
Gerhardt & Müller, Haugeſchäfl.
Griesheim b. Darmſtadt, 17. Februar 1903.
Für die Haustrau!
Schnenzt Ahm
„Bären-Marke.
Der sterilisierte Berner Alpen-Rahm ist monatelang
haltbar, Stets tadellos süss und nie Hockig; kann daher
in beliebiger Henge vorrätig gehalten werden und
schütat gegen die häufigen Verlegenheitsfälle.
Sohweizer Apen Rahm
ist ein vorzügliches Hilfsmittel für die gute Küche.
Er hebt das Aroma des Hafkees.
Der sterilisierte Berner Alpen-Rahm kann zur
Hälkte mit Milch verdünnt werden.
(2460a
Hiederlage: Hofliek. Th. Stemmer Hachl. E. Proimor.
Die öffentliche Bücherhalle Bessungen
Beſſungerſtr. 41 kann vom 15. Februar au von Jedermann unentgeltlich
benutzt werden. Vorläufig feſtgeſetzte Ausleihſtunden: Sonntags vormittags von
(3230sid
11½ 12¼ Uhr, Mittwochs abends von 7—9 Uhr.
ver Vorstand des Vereins für Verbreilung von Volksbüldung.
9leN,
Brilzetts, Bremmhohz.
in vorzüglicher Qualität
offerieren zu billigſten Tagespreiſen
Maz
PetarsG TAULuain,
Nieder=Ramſtädterſtraße 11 und Telephon Nr. 111.
1579a
Frankfurterſtraße 53.
begann ſtockend, mit dem Gefühl, in einen Abgrund
zu ſpringen: Fräulein Gilberte, Sie und Ihr Vater
haben mir viel zu verzeihen.. ich habe Sie getäuſcht,
habe Ihr Vertrauen mißbraucht. Mein Name iſt
nicht Gervais, meine Geſinnungen ſind nicht die eines
Umſtürglers.. alles, was Sie von mir wiſſen, iſt
Lug und Trug. Ich fühle mich ſehr ſchuldig und
will in Demut Abbitte leiſten.
Eine heiße Röte ſtieg dem jungen Mädchen ins
Geſicht; in ihren Augen ſchimmerte es von Tränen
und das Atmen ward ihr ſo ſchwer, als ob ihr das
Herz ſtillſtände.
Und warum haben Sie uns die Unwahrheit
ge=
ſagt? fragte ſie, ohne ihren tiefen Schmerz verhehlen
zu wollen. Welche Gründe konnten Sie veranlaſſen,
Menſchen zu betrügen, von denen Sie nichts zu
er=
warten hatten, denn wir ſind ja arm und keineswegs
einflußreich? Hatten Sie denn die Abſicht, uns zu
ſchädigen, meinen Vater oder mich?
Heinrich rang die Hände.
Das werden Sie mir doch nicht zutrauen erwiderte
er flehentlich.
Nein, verſetzte ſie einfach. Es würde mir ſchwer
werden, daran zu glauben. Aber was war denn
Ihr Zweck bei dieſem Verſteckſpiel?
Er ſah ſie an mit einem Blick voll inniger
Zärt=
lichkeit, und eindringlich, aber mit ſchonend gedämpfter
Stimme, erklärte er ihr ſeine Handlungsweiſe.
Mein einziger Zweck war, mich Ihnen zu nähern,
Sie zu ſehen, mit Ihnen zu ſprechen, an Ihrem
Da=
ſein teil zu haben, Ihren Leiden und Freuden nicht
fremd zu bleiben, Gilberte, weil ich Sie liebe, weil
ich nicht mehr leben könnte, ohne Sie zu lieben.
Blaß, aber ohne ein Wort des Vorwurfs, ohne
Einwand, ohne Aufſchrei oder nur eine heftige Gebärde,
aber voll unbewußter Hoheit erhob ſie ſich und wollte
ſich entfernen. Er war aber raſcher an der Türe
als ſie und rief, ihr den Ausgang verſperrend, in
fieberhafter Erregung: Ich flehe Sie an, ich beſchwöre
Sie, gehen Sie ſo nicht von mirl Wenn Sie mich
jetzt verließen, ohne mir die Möglichkeit gegönnt zu
haben, mich von Schuld zu reinigen, Ihnen alles zu
erklären, Sie zu überzeugen, Ihre Milde anzurufen,
vielleicht Ihre Verzeihung zu erlangen, dann wäre
alles verloren, dann würden wir uns nicht
wieder=
ſehen.. das hieße mich töten, Gilbertel Verſtehen
Sie mich nur recht, Gilberte, wovor können Sie
ſich denn fürchten? Sind Sie meiner Achtung nicht
ſicher? Zweifeln Sie an meinem ehrlichen Wort?
Sie ſah ihn an, ſo tief traurig, daß es ihn mit
heißem Weh überlief.
Das ehrliche Wort eines Menſchen, der Sie
be=
logen hat.. ſo denken Sie, nur Ihre Großinut
hindert Sie, es auszuſprechen. Aber glauben Sie
denn, daß auch meine Selbſtanklage Täuſchung ſei?
Welchen Vorteil würde ſie mir bringen? Oder
zweifeln Sie an meiner Zurechnungsfähigkeit? Wenn
ich auf die Gefahr hin, Ihr Wohlwollen in Abſcheu
zu verwandeln, vor Sie trete und mich Ihnen zeige,
wie ich bin, wenn ich Ihnen bekenne, was ich
ge=
wagt und wie ich gefehlt habe, ſo bürgt Ihnen das
doch für meinen feſten Entſchluß, einer Lage ein
Ende zu machen, die Ihrer unwürdig iſt und meiner
nicht minder. Ich hätte ja ganz ruhig und glücklich
noch lange bei Ihnen aus und ein gehen können,
wenn ich weiter geſchwiegen hätte, aber ich habe
meiner Mutter gelobt, alle Heimlichkeit abzuſtreifen,
und deshalb ſetze ich aus freien Stücken in dieſem
Augenblick meine ganze Glückſeligkeit aufs Spiel.
(Fortſetzung folgt.)
am Ludwigsplatz.
Rummer 42.
Lum
Schwoineschmalz,
garantiert rein,
per Pfund 60 Pfg.
Bostes Spoisofett
per Pfund 50 Pfg.
Marke „Sennerei”
Feinste
Güssrahm Hargarine,
beſter Butter=Erſatz.
per Pfund 72 Pfg.
Foinstes, holles, Klares,
Spoise-ool
per Schoppen 34 Pfg.
S. Sosam-Back-gol
per Schoppen 44 Pfg.
Palmim.
Fbinstos Hoiaonmohl
per Pfund 20, 18 u. 16 Pf.
5 Pfund 95, 85 u. 25 Pf.
Friſche Preßheſe.
Gnanuol Fuld,
Kirchſtraße 1. (414a
Telephon 137.
Altes, buntes Porzellan,
als Teller, Figuren, Vaſen, auch Kaffee=,
Thee= und Eßſervice ꝛc. zu kaufen geſucht.
Off. mit Preis unt. L. 5 bef. d. Exp.
Grossartiger Lichtefkekt!
Mehrere tausend Beleuchtungen!
HrennlannUhſt”
Hektoliter 70
Pf=
bei 10 Hektolitern 65 Pfg.
hichlenzapfen
per Hektoliter 40 Pfg.,
bei 10 Hektolitern 35 Pfo
Heinrich Holler Cohn,
Heidelbergerll. 28. Eelephon 10I.
32700d
Darmſtädter Tagblatt,. Donnerstag, den 19. Februar 1903.
Seite J.
Darmstädter
RUETASUAGN
Gexr. 187,
Camstag, don A. Fobruar 1903
in sämtlichen Räumen des städtiechen
p. SAAIOOU E
Der Besidenz grösster
GaAat 1.uAStAANAouhe
Der Ganzpunkt des Karnevale 1903.
2 2 Musixkapellen!
N. E. G. I. D. H.
(Nicht eingetr.
Geſell=
ſchaft mit
unbeſchränk=
tem Humor.)
Giron-Conto bei der
Herrngarten=Bank.
unter perſönlicher Leitung der Herren Muſikdirektoren W. Hige und 0. Engel.
Anfang abende S Uhr II.
ves vär aach
vas-
vos mache mer mit aam Schlog!
Eintrittskarten für Mitglieder 3 Mk. 2.- gegen Abſtempelung der Mitgliedskarte bei H. Otto
Titze, Hutgeſchäft, Eliſabethenſtraße 4.
Gaſtkarten Mk. 5. - bei den Herren D. Faiz & Göhne, Hugo de Waal, Rheinſtraße,
Val. Weiasmüller, Rheinſtraße, Edgar Wetzstein, Eliſabethenſtraße.
An der Kaſſe im Saalbau werden am Abend nur Karten für Mk. 6.- ausgegeben. Studenten=
(3339a
karten zu ermäßigten Preiſen nur bei H. Hans Sehramm, Ballonplatz 6.
Der grosse Wat.
Emser Pastillen
mit Plombe,
dargestellt aus don echten Salzen der
Rönig Wilhelms-Felsenquellen, sind ein
bewährtes Mittel gegen Husten,
Heiser-
keit, Vorschlelmung, Hagenschwäche
Und Verdanungsstörung.
Eum Gurgeln, Inhaliren und zur
For-
stärkung des Emder Wassers beim Trinken
benutze man das aus den nämlichen
qnellen gewonnene natürliche
Emser Guellsalz
mit Plombe.
Um keine Nachahmungen zu erhalten,
beachte man, dass jede Verpackung mit
einer Plombe verschlossen ist und
ver-
lange ansdrücklich
Emser Pastillen
mit Plombe
oder
Emser quellsalz
mit Plombe.
Vorrätig in den Apotheken und
Drogenhandlungen. (771M
von lean Rabét in Paris.
Greiſe und rothe Haare ſofort
braun und ſchwarz unvergänglich echt
zu färben, wird Jedermann erſucht,
dieſes neue gift= und bleifreie
Haarfärbe=
mittel in Anwendung zu bringen, da
ein=
maliges Färben die Haare für immer
ſecht färbt.
(8612
9
d Carton HE. c.50.
Zu haben in der Beſſunger Drogerie
Apotheker Fr. Lohnes.
Zu verkauten:
1 Waſſerausgußbecken (Gußeiſen
1 Partie leere Kiſten.
Näheres Mathildenplatz 19. (2417
Jeden Freitag friſch gebackene
Fisch-Karbonaden,
entgrätet, per Stück 30 Pfg.
Rocerei C.8erget,
858a)
Hölgesſtr. 1, 1. St.
ObStbösmme l. Gualilät
in allen Sorten und Formen, beſonders ſchön formiertes Auergobat, als
Eyramiden, Spalior und Cordons. ſowie
Rosen, Liersträucher ete.
offeriert, beſorgt deren Pflanzung und übernimmt die ſachkundige und
gewiſſen=
hafteſte Ausſührung größerer und kleinerer
M. Obst- und Gartenanlagen, ald.
auch nach auswärts, die
(619a
delsgärtnerei G. Wölker,
Hügelſtraße 25.
Feruar 1OOR
Während dieses Monats
govähre 25% Rabatt,
auf Zämtliche
2 DamonHoidorstoſſo=
und
GGAk AGutaadton.
Wilhelm Lanz
GGAIOD N
6
alle Sorton, Hoks, Braun. und Steinkohlen-Briketts,
ſowie trockenes Schwartenholz in Fuhren und Sackzentner liefert
in nur prima Qualität billigſt.
Vr. Schubſiegel,
Holz= und Lohlenhandlung,
1852a)
Landwehrstrasse i - Celephon 750.
Grösste Ersparnis für jeden Haushalk!
bietot,
CAn GESUTSSRAUT
GA6GnGISOERGOh
wegen Umbau und Imuug.
Verkauf nur gegen bar. E
634
Holzstrasse S mnächst der „Krone
Gelte 4.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag.
Februar 1903.
Rummer 42.
GSUUAUAAON
Aum Hroppelbackon empfehle:
Gules Weizenmehl
per Pfd. 16 Pfg.
1o Pfd. Mk. 1.50.
Hoohfeines Backöl
Hochprima abgelagertes
Speiseöl
Badkpulver
Janillonuoker
Voruſigl. Woinonmohl
per Pfd. 18 Pfg.
10 Pfd. Mk. 1.70.
P a l m i m
Feinates amerik.
Sohweinesohmalz
(garant. rein) per Pfd. 62 Pfg.
Hargarime
per Pfd. 20 Pfg.
10 Pfd. Mk. 1.90.
Täglich frische
Pressheſe
Hochſeinste
Lamdhutter
per Pfd. 1 Mk.
Vrische Hior
Aum Hreppelüllen: Mehrere Sorten Marmelade
(in ganz vorzüglichen Qualitäten) per Pfd. 30 und 35 Pfg.
Metzer Mirabellen-Marmelade per Pfd. 40 Pſg.
EUUmUSURTAAUN
Warlstrasse 6D, gogenüber dor Steinackorstr. (iss
RRRRRTRRRRRARTANNTTTTARATRRRRATATARARAARNN
IIm alle Gerüchte zu widerlegen, teile ich dem geehrten Publikum hierdurch
1 ergebenſt mit, daß ich nur die bahnamtliche Güterbeſtatterei nicht mehr
( betreibe, jedoch mein
weditiomsgeschiſt
nach wie vor weiter führe. - Anfahren und Abholen der Güter und Reiſeeffekten
Ich ſuche Fuhrleiſtuugen ſnach allen Bahnhöfen. Wagenladungen billigſt nach Uebereinkunſt.
als Nebenleiſtung für ein Pferd billig
Framz Waguer Hachſl.,
ſlologenheitskauf.
Gut gearbeitete Divaus wegen
Raum=
mangel billig abzugeben.
(2421a
Kiesſtraße L. parterre.
zu übernehmen.
(2497mds
Off. unt. L 6 an die Exped.-
Beckenhaub's
Katarrh. Bonbons,
botes Jindorungsmittel Logen
Husten, Hoiserkeit und
Versshlei-
mung, in Bouteln 30 Pfg.
Nur echt bei: (3089a
Fr. Beckenhaub,
Progerie aum roten Kreuz,
Ecke Schul. und Hirchstrass,
Drogerie
OD
C.Watzimgor,
Wilhelminenstrasse 1I.
3090a)
Johannes Komp,
Telephon 632. - Obergaſſe 16.
90500000000000,
ſogenanntes Miliou in Ja. Moquette iſt Platzmangels halber
ſehr billig abzugeben. — Näheres Niedeſelſtr. 18. (33somd
Voggen, Weizenkleie, Futtermehl,
m Hühnerfutter, billigſt bei
J. Andres, Mehl en gros,
3285a)
Grafenſtraße 33.
in guter Geſchäfts=
Ladem lage - per oio.
oder ſpäter geſucht. Offerten mit
Prei=
unter P 2 an die Exped. (515mak
Aand An 2oes.
Wer Mandolinenſpiels
Off. mit Stundenpreis unt. G. Auepke
(T2479md
Bleichſtraße 39, 2. St.
Empfehle
2.
ſCGRS1GnorAsot.-
Gabelsau,
im ganzen Fiſch, per Pfund 30 Pfg.,
im Ausſchnitt entſprechend höher.
roße
Schellfiſche
per Pfund 40 Pfg.,
Kleine Badfiſche,
per Pfund 25 Pf.,
Feinste Landbutter.
Pfund Mk. 1,10.
udwig l. Fortig.
47 Karlſtraße 47. (3486
Jaturbutter, 10Pfd=Kolli frco. M. 5.80,
4 f. Tafelb. 6 80.5 Pfd. Butter, 5 Pfd
Blütenhon. 5,60 M. Sälzer &ap Co,
Export=
haus, Tluste 21 via Breslau. (32731
Friſch eingetroffen:
Prachtvolle ſüße
GOOIA
Gangon,
per Stück 6 Pfg.,
10 Stück 50 Pfg.,
Grig=Hiſl, 100 Slütkh, 5 Al.
Emanuel Fuld,
Kirchſtraße 1. (3300id
G IUEOAtukung des
Spotthillig
iſt ſchöne und gemütt. einger, faſt neue
m. prachtv. Obſt=
ꝛc. Garten,weg.
ſchwerer Er=
Beſitzers in
Jugenheim a. d. B.
feil. - Höhenlage! 7 Zimmer, Waſſerl.,
alle Bequemlichkeiten. Preis, äußerſter, nur
18000 Mk., Anzahlg. n. Vereinbarung.
Off. u. M30 an d. Exp. (2375
Geschöftshaus.
Nächſt der Frankfurterſtraße ein
neu=
erbautes 3= und 4=Zimmerhaus mit
heller geräumiger Werkſtätte, für jedes
Geſchäft oder kl. Fabrik paſſend, unter
ſehr günſt. Beding. vom Eigent. zu
ver=
kaufen. Offerten unter E85 an die
Expedition d. Bl.
(25802
In wVerskadt
ſind 12000 ⬜=Mtr. ſch. Bangelände
(3199a
zu verkaufen.
Näh. in der Exped. d. Bl.
H=Zimmerhaus,
nächſt der oberen Waldſtraße, für jedes
Geſchäft paſſend, ſehr rentabel, maſſiv
gut gebaut, mit Einfahrt, Hof, iſt zu
dem billigen Preis von 60000 Mk. zu
verkaufen. —- Reflektanten erhalten näh.
Auskunft u. F 19 an d. Exp. (2560dk
¼ man gut und billig?
Wologier1 Im Gaſthaus
„Aur Stadt Mannheimé
bei J. Blome, Schloßgaſſe 27. (446a
Solider, energiſcher Herr,
kauf=
männiſch gebildet, Anf. dreißig, von
repräſentabl. Aeußern, wünſcht ſich
mit Kapital, evtl. bis zu 10000 M.,
an einem bereits beſtehenden ſoliden
Druckerei-deschäfte
mmliebſten Lichtdruckanſtalt ꝛc.
in hieſiger Stadt oder Umgegend
zu beteiligen.
Gefl. Offerten unter O. 22 an
2283oms
Exped. erbeten.
1. Beilage zum Darmſtädter Tagblatt.
75 42
Donnerstag, den 19. Februar.
1903.
Die elektriſche Straßenbahn.
Der Betrieb der hieſigen Straßenbahn iſt, im ganzen
genommen, nur gut zu nennen: deſto mehr aber muß es
befremden, daß ein Mißſtand. der ſchon wiederholt
be=
ſprochen wurde, nicht beſeitigt wird, nämlich die
aus=
ſchließliche Benützung des Ernſt=Ludwigs=
Plaze= äls Amſteigeſtation. Schon jetzt mächt
ſich der hierin liegende Nachteil für den Verkehr wie auch
für die Eigentümerin ſelbſt geltend. Bekanntlich iſt heute
Zeit gleich Geld. Wenn man dies berückſichtigen würde.
könnte man doch den zahlreichen Fahrgäſten, welche 3. B.
von Beſſungen her nach dem Herdweg oder Soderviertel
machenl nicht zumuten, zuerſt bis züm Ernſt=Ludwigs=
Platze zu fahren und wieder dieſelbe Strecke zurück bis zum
„Prins Karks und damit 7 Minuten Zeit zu opfern,
während die Gelegenheit zum umſteigen an dieſem Platze
ſchon jetzt vorhanden und durch kleines Zuſammenrücken
der beiden Ausweichen weſtlich und nördlich des alten
Gymnaſiums noch verbeſſert werden kann. Der
Grund=
ſaß nur auf dem ſog. Zentralbahnhofe den Wagen
wech=
ſeln zu dürfen, kann und darf jedenfalls nicht
aufrecht=
erhalten werden, ſobald noch weitere Linien,
nament=
lich endlich die Blumenthal=Bahnſtrecke, hinzutreten. Wenn
dieſe, wie es doch das natürlichſte wäre und in letzter
Zeit ja auch mehrfach erſtrebt wird, durch die
Grafen=
ſtraße geführt wird, ſo wäre es doch eine unerhörte
Be=
läſtigung, wenn man bei Fahrten von dem
Blumenthal=
vierkel nach der Süd= oder Südweſtſtadt jedesmal den
rieſigen Unweg an den Hauptbahnhöfen vorüber nach
dem Ernſt=Ludwigs=Platze machen müßte. Die ganz
un=
nötige Belaſtung der Wagen mit Menſchen erfordert
ſelbſt=
verſtändlich mehr Zugrräft (Strom und demgemäß
er=
höhte Ausgaben und hat dabei noch fur die Mitfahrenden
Unbequemlichkeiten und für die Schaffner Mehrarbeit und
Erſchwerung der Kontrolle zur Folge.
Man ſollte doch meinen, daß das, was in anderen
Städten möglich iſt, auch hier ausführbar ſein müßte,
nämlich: an jedem Trefſpunkte der verſchiedenen
Linien umſteigen zu können. Nach dem in den meiſten
Orten eingeführten Syſtem iſt auf den Fahrſcheinen, dem
Rande entlang laufend, die Zeit nach Stunden i8-9.
g-10. 1011) und weiter das Reiſeziel ängegeben. Durch
die betreffenden Felder zieht bei Abgabe des Fahrſcheines
der Schaffner einfach mit Blauſtift einen Strich (
Durch=
lochen iſt ebenſo unnstig als zeitraubend) und hierdurch
wird der Ausweis giltig zur Fahrt innerhalb der
bezeichneten Stünde; es kann alſo in dieſer Zeit
jeder beliebige Anſchlußwagen benützt werden. Da bei
den kürzlich in Gebrauch genommenen neuen Fahrſcheinen
Stundenfelder bereits aufgedruckt ſind, ſo ſcheint wohl
die Abſicht zu beſtehen, die beſchriebene Einrichtung auch
hier zu treffen; weshalb dies aber nicht ſofort geſchieht,
iſt nicht einzuſehen; abzuwarten, bis die neuen Strecken
hingukommen, dazu liegt nicht der mindeſte Grund vor.
Sollte äber noch immer der früher gehörte Einwand
er=
hoben werden, die Sache ſei wegen Kontrollſchwierigkeiten
nicht durchführbar, ſo möge man einfach einen der ſehr
tüchtigen Kontrolleure der Llektriſchen Bahn in die
benach=
barten Städte - etwa Frankfurt, Mannheim und
Karls=
ruhe - ſchicken, wo er die dort eingeführten höchſt
prak=
tiſchen Kontrollmaßregeln ſehr raſch kennen lernen und
deren Uebertragung auf unſere Verhältniſſe vorbereiten
kann. Es ſteht außer Zweifel, daß die vorgeſchlaoene
Verbeſſerung der Bahn eine ganz erhebliche Anzahl
Per=
ſonen mehr zufuhren würde, Als jetzt fahren, denn 3. B.
von der Hermann= oder Wilhelmſtraße nach dem
Haupt=
friedhofe gelangt man tatſächlich jetzk raſcher zu Füß äls
zu Wagen auf dem großen Umwege.
Werfen wir noch zum Schluß einen kurzen Blick auf die
im Baue begriffenen und weiter in Ausſicht genommenen
Strecken, ſo finden wir, daß die Verbindung
Hermann=
ſtraße=Landskronſtraße eine lediglich Opfer heiſchende
werden wird. weil die bisher nach bezw. von der
Her=
mannſtraße Fahrenden nicht mehr bezahlen als jetzt auch,
nämlich 10 Pfg.; aus dem ländlichen Ur=Beſſungen aber
einen nennenswerten Zugang zu erwarten, wird Auch der
wohlgeſinnteſte Optimiſt ſich nicht beikommen laſſen. Da
die fragliche Strecke ſchon nahezu fertiggeſtellt iſt ſſtatt
deren ünbedingt eine Verbindung mik dem Beſſunger
Bahnhofe durch die Beſſunger Straßel zu erſtellen
ge=
weſen wäre), ſo iſt freilich eine weitere Betrachtung
hier=
uber zwecklös, indeſſen können wir uns doch nicht
ver=
ſagen, zu betonen, daß vor allem Anſchlüſſe an die
Bähnhöfe, alſo außer dem Beſſunger auch an den
Oſt=
bahnhof Moſenhöhe), anzuſtreben bleibt. Bei dem ſehr
bedeutenden Verkehr des letzteren und der großen
Ent=
fernung bis zur Stadt haben Verbindungslinien dorthin
letwa einerſeits durch die Erbacher= andererſeits durch die
Soderſtraße) ſichere Ausſicht auf rege Benützung. Sowohl
die Verbindung mit dem Beſſunger als mik dem
Oſtbahn=
hofe und auch weiter die Führung der Blumenthalſtrecke
durch die Grafenſtraße ſind übrigens ſchon in der im
Jahre 1894 erſchienenen Broſchüre vorgeſchlagen, deren
ſonſtige Vorſchläge, wie namentlich eigene Regieführung
durch die Stadt, Oberleitungsſyſtem uſw. ſich durchaus
bewährt haben, wogegen in anderen Städten, wo man
glaubte, Privatunternehmungen. Betrieb mit
Akkumula=
koren uſw. vorziehen zu ſollen, die übelſten Erfahrungen
gemacht wurden und jetzt große Opfer gebracht werden
müſſen, um die vorhandenen ſchweren Schäden zu
be=
ſeitigen.
F. Sch.
Aus täglich eintreffenden Zufuhren
empfehlen in feinſter Qualität:
in allen Größen,
Kabeljan,
Rotzungen,
Karbouade,
Merlan,
Stinte.
Steinbutt,
Seezungen.
Heilbutt.
Rheinfalm.
Leb. Rheinhechte.
Spiegelkrpf.,
Schuppeukf.,
„ Alale,
Schleien,
„ Barſch,
Breſem,
Buckiſche,
Weſerjalm.
im Ausſchnitt per Pfund Mk. 2.
Leebende Elummer.
Feinſte Holländiſche Auftern.
Honikendamer Braibüchlinge.
Hohf. Zoländer Maljesheringe.
An Gelse;
Aal, Hering, Nordſee=Krabben.
Eraf Bülev=Aeringe.
ſewässerten Siocküisoh.
Nüucherfiſche und Marinaden/
in größter Auswahl täglich eintreffend.
Eiſchhalle siss
Roitinger ≈ Blechsehmidt.
A GAUAASATAAAN
Iu der Kochſchule
von Frau A.- Hleln,
Nieder=Ramſtädterſtraße 53
können wieder einige junge Mädchen
eintreten. Billige Preiſe. Vorzügliche
Empfehlungen. — Auch können Damen/
an Mittnagstiſch teilnehmen. (2613a
empfehle in friſcheſten, feinſten Qualitäten:
0Peindte Mausmnohor-Biornudeln
per Pfund 40, 50, 60 und 80 Pfg.
öper Pfund 40, 60
Eoinste Aier-xadennudeln
und 80 Pfg.
Feimstes Dörr-Ohet
laut Separat=Annonce im heutigen Blatt.
p. Weimitot Wurhermehl
per Pfund 16, 18 und 20 Pfg., bei 5 Pfund 15½ 17½ und 18 Pfg.,
bei 10 Pfund 15, 17 und 17½ Pfg.
(3488
Weinstes Rachöl:
sesam 40 Pfg., Speissöl, allerf. Marke, 36 Pfg. per ½ Liter.
Awerikeap. Schmalz,
garaut. rein (kein Kunſtfeth per Pfund 62 Pfg., 10 Pfund M. 6.-.
in Tafeln
Cakznm (hyg. Puanzenſelt) per Piund 70 Pfg.
Feinste frischeste Bier,
Gikronen.
Fpiedviek Resermekl,
Ecke Kies= und Nieder=Namſtüdterſtraße.
Telephon 1054.
Guslul Danislonskr-hango.
vormals Airsehbaum,
20 Sandſtraße 20.
1hlaſſige höhere Mädchenſchule und Lorkbildungskurſe.
Beginn des Sommer=Semeſters Dienstag, Bf. April.
Anmeldungen nehmen die Vorſteherinnen vormittags Sandſtr. 20
(3469
entgegen.
Vermiſchtes.
Ein Sperlingdenkmal in Berlin. Dag
ſeltſamſte Denkmal in ganz Berlin ſteht nach dem
„B. T.i unſtreitig an der Südſeite des
Nordrinzbahn=
hofes „Zentralviehhofl. Dasſelbe beſteht aus einer
Sandſteinpyramide von 50 Centimeter Höhe, wird - im
Sommer - von einer 1½ Meter hohen Eiche beſchattet=
und zeigt die Widmung: Hier ruhet Kube, geboren am
30. April 1892, geſtorben am 30 Ott. 1898.- Wer war:
Kube ? Ein gewöhnlicher Sperling! Bis zur höchſten
Potens Zahm, ließ er ſich von jedem uniformierten
Bahnbeamten in die Hand nehmen und füttern. Nachts
ſchlief er über dem Fenſter des Warteraumes und bei
Tage trieb er ſich im Stationsbereiche herum oder er
weilte bei ſeinem Freunde, dem Stationsaſſiſtenten Kube.
von dem er auch ſeinen Rufnamen erhielt, in deſſen
Bureau zu Beſuch. Am 30. Oktober 1898 wurde der
Spatz bei einer Reviſion der Geleiſe von einer Lokomotive
angefahren, wobei er ſich drei Rippenbrüche zuzog. was
ſeinen Tod herbeiführte. Der ſo im Dienſt Berunglückte
wurde durch eine Abordnung der Bahnangeſtellten am
Südgeleiſe beigeſetzt. Die trauernden Hinterbliebenen
ſtifteken ihm das oben beſchriebene Denkmal und ſorgen
für die Inſtandhaltung des kleinen Hügels.-Die dort
patrouillierenden Schußleute werden öftmals über den
Zweck des Denkmals befragt.
Die NarurimGkeiſenalter. Aus Toronto
wird einem engliſchen Blatt berichtet: Ein Zivilingenieur,
der von einer Forſchungsreiſe im höchſten Norden der
Provinz Quebec zurückgekehrt iſt, berichtet merkwürdige
Einzelheiten von einer Natur, die alle Merkmale des:
Greiſenalters an ſich trägt. Am Nordrande des Gebiets:
der Weimutskiefer giebt es ungeheuer viel Zirbelbäume,
die wertvollen bläuen Eichen und andere prächtige
Baumarten; aber alle ſind bis ins Innerſte verfault.
Es iſt ein ungeheurer Wald von Skeletten. Die Bäume;
ſterben an Altersſchwäche. Die Seent ſind reich an ſich
träge bewegenden Fiſchen, die leicht mit einem Stück
Schweinefleiſch oder rotem Flanell zu fangen ſind. Die
kleinſten Forellen, die man fing, wogen drei bis ſieben
Pfund daz Stück. Sie ſchienen von der Mattigkeit und
dem patriarchaliſchen Alter im ganzen Lande angeſteckt;
zu ſein. Die Vögel waren ſo zahm und leblos, daß man
ihnen nahe genug kommen konnte, um ſie mit einem
Stein oder Stock zu erſchlagen. Auch das gewöhnlich
am ſchwerſten zu beſchleichende Elentier konnte leicht
er=
reicht werden, und da es gleichgiltig gegen die Annäherung;
von Menſchen und Hunden war, ließ es ſich bequem
erſchlagen. Das nordamerikaniſche Renntier ließ ſich mit:
einem roten Shawl fangen, Pelztiere wurden in großen!
Mengen mit Schlingen gefangen oder getötet, und die
nicht getöteten blieben, um das Abhäuten der gefangenen
zu beobachten.
Pariser Kopfsalat,
per Stück 13 Pfg.
al. Blumenkohl
per Stück 20-25 Pfg.
Hoinrich Böhrich,
Hoflieferant,
Iuhaber: Jacob Loronz,
Sandſtraße 10, (3501
an der kathol. Kirche.
Wir benachrichtigen unſere Mitglieder hierdurch, daß der
(83482
Betrag für die ausgeloſten
A m teilscheimo
Nr. 52. 53, 410 und 565 gegen Rückgabe derſelben bis zum 28. ds. Mts. täglich
von 2-5 Uhr nachmittags bei unſerem Rechner Herrn Wilhelm Weuchel,
Kiesbergſtraße 56, in Empfang genommen werden kann.
Der Vorstand.
raſſe= und zimmerrein, dgl.
eokel, junge Hündchen, k. Raſſe,
und eine ſchöne Vogelhecke billig zu
verkaufen. Schulzenaaſſe 12. I. (2594
200-250 ebr
Gtoimschottor,
zu Straßenbau geeignet, billig abzugeben
bei Wilhelm Freiſſer, Steinbruch=
(3507dis
beſitzer Eberſtadt.
Heiſche
(3506
Donnerstag, Freitag eintreffend.
H
2k
Paml vaära,
Eche Fiebige u. Landwehrſtr. - Telephon 1154.
Iodol
in beſter Ware empfiehlt Kumpf= und
Malterweiſe billigſt
(3491a
Wilholm Stumpf,
Nundeturmſtraße. — Telephon 194.
Eine Partie
Baumlungen
billig abzugeben.
(26100
Jac. Stunpk, Bundekurmſtrahe.
olhlligiöhe ohle
pro Liter 30 Pfn. franko Haus.
Dr. Af. Hiiohle,
82831) Schießhausſtraße 70.
ſiter bürgerl. Wittagstiſch zu hab.
18) Eliſabethenſtr. 37. H. L. (1950a
Selte 6.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 19. Februar 1903.
Mummer 42.
UIE Auz ur GlOSUkETOTUAUN
Preisgekronte Karnevalspoſſe mit Geſang in Darmſtadter Mundart und 4 Auſzügen von Milhelm Ravincky. Regie: Herr Gnslap Hletz. Wiederaufluhrung am
Fastnachtsmontage, den 23. Fshruar, abends 8 Vhr. im O2pheumi. Preiſe der Pläße: Sperrſitz Mk. 2.-, Saal Mk. 1.-, Eſtrade 75 Pfg.,
Gallerie 50 Pfg. Im Vorverkauf bei D. Faiz & Söhne und C. & W. Haminsly; Sperrſitz und Saal wie vorſtehend, Eſtrade 60 Pfg, Gallerie 40 Pfg.
Die Vorſtellung findet bei Reſtauration ſtatt.
(34³
ver grosse Rat der Darmstädier Narrhalla Eng-Verein).
Nouos
Dösrobsl!
Türk. Tuetschen per Pſd. 22.
30 und 35 Pfg.
Bosn. Pſlaumen ohne Steine
per Pfd. 55 Pfg.
Caliſorn. Pſtaumen per Pid.
40, 50 und 60 Pfg.
„ Apriltosen per Pfd. 60 und
80 Pfg.
„ Birnen per Pſd. 75 Pfa.
„ Pfirsiche per Pfd. 80 Pfg.
Franz. Birnen, ganze, per Pſd.
75 Pfg.
Ital. Prüncllen p. Pfd. 75 Pfg,
„ Hirachen per Pfd. 40 Pfg.
Kaliſat Datteln p. Pfd. 30Pfg.
Iranzſeigen per Pfd. 30 Pfg.
Dampfäpſel, „Holz getrocknet;,
per Pſd. 45 Pfg.
Amerikan. Apſelschnitzen
per Pfd. 45 Pfg.
Birnschnitzen per Pſd. 2Pfg.
Föillsts Chotmigshulgoh
per Pfd. 30, 50 und 70 Pfg.,
jedoch wird dasſelbe auch ganz
nach Wunſch des Käuſers gemiſcht.
Sämtl. Obſt friſch eingetroſſen
u. von nur allerfeinſter Qualität
empfiehlt
Ecke Kies= und
Nieder=
ramſtädterſtraße.
Felephon 1054. (336
Hohhohelnaſchine.
gebrauchte. 40918 em hobelnd,
abzu=
geben mit Vorgelege.
W. Mahr, Weiterſtädterſtr. 70.
Fernſprecher 709. (3493a
ut erhaltenes Taſelklavier
G'billig zu verkaufen.
2582dk.
Viebigſtraße b. 1. St.
3 neue Pfuhlfäſſer, gr. Badewanne,
5 Hacktlöhze; einige Meter Weißb.
tr. Werkholz.
C256Smei
Kuferei Gelſius.
Achtung!!
Prima Magyeum bonum p. Zentner
3 Mr. liefert frei ins Haus (3473a
Jacob Eirschinger
Obſt= und Gemüſehandlung
. Magdaleneuſtr. 6.
Rarneval 1903½
Faslnaohk-Sonnlag, don 22. Februar
abends 2 Uhr 11 Min.
im gröesten Saale der Residenz
(Turnhaus Woogsplatz):
2 hotzte grooge
Damen=
erren=Gihun
mit Wamzl
25 harnevaliſliſche Glanznummern 2. -
W Nur eigene Krüfte. v.
EE Alles bis jetzt Gebotene übertreffend. H
Veberraschung auf Veberraselung.
Loosn nor emol goh, wos er mache willl
Verkauf: Elegant. Harmonium,
D. 1 Petroleumlüſter (fl.) u. 1
Kin=
derbett. Martinſtraße 6. (25r7dsm
Zu verkaufen:
1 gebr. Gasherd, 2
Gasküchen=
lanipen, 1 gr. Goldſpiegel (Empire)
1 Schräukchen (Altertum, 1 eichener
gr. 2türiger Kleiderſchrauk,
Ver=
ſchiedenes. Dieburgerſtr. 55½ (33672
Hewürzmühle zu verk., Mk. 6.-
Heidelbergerſtraße 28. (2bAömd
Zum Schneiden von
SkanOls
1
auf Horizontalgatter halte mich beſtens empfohlen.
H. Berdux,
Griesheimerweg 33.
21319)
Esau0s zu vormieten.
A. W. Timmermann, Marionplath.
Zu prachtvoller Pare
empfehle:
Pariser
Hopk-Salat,
große Häupter,
per Stück 15 Pfg.
Héal.
Blumenkohl,
blütenweiß,
per Stück 25 Pfg.
Wilbehm Völb.
Karlſtraße 60, (3465
gegenüber der Steinackerſtr.
BEintrittskarten nur im Vorverkank
3 50 Prz. pro Person für Iuhaber von Kappe u.
Stern und Mitglieder der Turngemeinde bei den Herren
Emil Markvort, Soderſtraße 10, u. Ludwig Philippi,
Schulſtraße 4.
für NiehimiigiederLMie. pro Person
bei den Herren D. Faiz é; Sönne, Ernſt=Ludwigsplatz,
W. Kaminsky, Marktplatz, ſowie Obigen. (43ömds
Der grosse Rat.
290200
300a.
HerrenThznüte
werden das ganze Jahr gewaſchen,
ge=
färbt und nach den neueſten Formen
umfagonniert.
(3072a
Hochachtend
Supper-Pouargé,
Nieder=Namſtädterſtr. 2.
Eine gut erhaltene ¼⁄ geuundene
Holxtreppe
17 Tritte von Pappelholz. 3 m Höhe,
nebſt eiſernem Geländer, eine Haustüre
mit Futterrahmen und Beſchlag,
preis=
wert zu verkaufen. Hölgesſtr. 9. (20022
MKlla-
hUlROnIGh, Koué, AIIITaIIb,
5
Rheiniſche Brannkohlen-Zrikelts.
„Maria=Beiketts,
nicht rußend, ſparſamſter und vorzüglichſter Brand für Porzellau=Oeſen,
em=
pfiehlt in jedem Quantum zu billigſten Tagespreiſen
(470a
Seorg Säneider,
Vertreter der Vereinigungs=Geſellſchaft in Kohlſcheid.
foines Woinenmeh 9
per Pfd. 18 Piæ, bei 5 Pfl. 85 Plg.
foinstes Woizenmehl 00
per Pid. 20 Plg, bei 5 Pfd. 95 Plg.
Augar. Peizenmehl
per Pfd. 22 Pig., bei5 Pfd. Mk. 405.
Prima Backöl.
Gürocco-
Häaffee
unöbertoften
per Pfund 90 Pig., Kk. I.
L.10, 120, 1.40, 160 u. böher.
ſig. Wlb. Weid;
hoflieferant
Nachfolger (3292ids
Hams Müller,
Schulstrasse 4.
Telepuon Nr. 345.
D. Beilage zum Darmſtädter Taghlatt.
N42.
Donnerstag, den 19. Februar.
1903.
Mohnunnen.
8=Zimmerwohnung
mit Zubehör, 2. Stock, per 1. April zu
vermieten. Wohnung beſonders
geeig=
net für Aerzte und Rechtsanwälte.
Franz Gaydoul,
60id3)
2 Markt 2.
(Vas herrschattshaus
Landskronſtraße 53,
zum Alleinbewohnen, enthalt. 12 Zimmer,
Küche, Bad, Gas, Veranda, Vor= und
Hintergarten, iſt per 1. Juli beziehbar
zu verm. 1500 Mk. Näheres
Karl=
ſtraße 110, 2. St.
G2016ids
zum Hlleinbewohnen.
Eckhaus Frankenſteinſtr. 70 6
ca. 10 Zimmer ꝛc. enthaltend,
iſt per ſofort zu vermieten oder
z zu verkaufen.
Desgl. Landskronſtraße 55
ca. 7 Zimmer mit Zubehör ſofort
zu vermieten oder zu verkaufen.
Frankenſteinſtraße 68 ca. 10
Zimmer mit Zubehör, Stallung ꝛc.
per 1. April 1903 zu vermieten
oder zu verkaufen.
In der neuen Straße zwiſchen
Herrngarten= u. Moosbergſtraße
werden 2 Häuſer zum Frühjahr
fertig, welche ebenfalls 7. reſp.
10 Zimmer enthalten. (3480od
Nähere Auskunft Saalbauſtr. 79
auf dem Bureau von Marres & Barth.
AAAAAO
errſchafl=swohnung
Landwehrſtraße 7½ nahe dem
) Herrngarten, hochelegante Bel=
) etage, 7 Zimmer, Erker und
große gedeckte Veranda, Küche
mit Speiſekammer, Waſchküche
und Bleichplatz, Mädchenzimmer,
Bodenkammer und Bodenraum,
Heiz= und Leuchtgas per 1. April
g zu vermieten. Näheres daſelbſt
(321 ⁄
2. Stock.
775ä3) Neuban -Cce Nieb''
eſel= und Saulbauſtraße, 3. Stock,
1 6 Zimmer, Bad. Gas und elektr. 5
Licht zu vermieten.
Näheres Pallaswieſenſtr. 26.
Ludwigstr. 15
sind zwei sefr schöne
Woh-
nungen (ie 6 Zimmer nebst
allem Zubehör) möglichst
zusammen zu vermieten.
Dieselben eignen sich
beson-
ders f. einen Geschüftsmann,
Arzt oder Rechtsanwalt.
wel-
cher die Räume der I. Etage
für, seine Geschäftszwecke
Gureau, Verkaufslokal etc.)
zu verwenden. die der II. Et.
(elegante Limmer mit
Par-
kettböden) als Vohnräume
au benützen gedenkt. (3107t
Joseph Stade.
Drei elegante
6. Iimmerwohnungen
G mit Bad, Fremdenzimmer, Magd=
4 kammer, Veranda ꝛc., der Neuzeit
A entſprechend eingerichtet, mit Heiz= 9
und Leuchtgas verſehen, per ſofort
z zu vermieten. 1. Etage M. 1200,
4 2. Etage M. 1000, 3. Etage M. 800.
6 Näh. Heidelbergerſtr. 89. G644ids 5
4rern.
271ids) Roßdürſerſtraße 27
Neubau, 5=Zimmerwohnungen mit Bad,
Gas, Balkon, Vor= und Hintergarten,
ſalles der Neuzeit entſprechend.
Näh. Soderſtr. 102.
4000000000000
0000
379id8) Lagerhausſtr. 4 eine 8
8 ſchöne 5 Zimmerwohnung mit 1
8 Manſardenzimmer per 1. April.
Leooeoaoooooooeoeoooogooooes
Darmſtr. 41
4 eine ſchöne, der Neuzeit entſprechend
eingerichtete =Zimmerwohnung p.
Näheres daſelbſt, parterre.
- H=Zimmerwohnung
mit allem Zubehör per ſogleich zu
vermieten. Nähere Auskunft Gervinus=
(56100
ſtraße 34 parterre.
Remvam
Liebfrauenſtraße 80 große 4=
Zimmer=
wohnung mit Bad, Magdk., Leucht=und
Heizgas per ſofort.
(871t
Moosbergſtraße 46
ſchöne 4=Zimmerwohnung per 1. April
zu verm., der Neuzeit entſprech. einger.,
Zu erfr. Moosbergſtr. 70. pt. G81228t
frankensteinstr. 66
in fein eingerichtetem Haus iſt der zweite
und dritte Stock, enthaltend 4 Zimmer/
in jedem Stock, Balkone, Veranda, Gas
und Bad, zu billigem Preis ſofort zu
verm., eventl. beide Stöcke zuſammen.
Näh. Karlſtraße 110, 2. St. (82018ids
2710mds) Verlängerte
Schwanen=
ſtraße 25. Nähe der Frankfurterſtr.,
iſt der 3. Stock beſtehend aus 4 Zimmer,
Balkon, Manſardenzimmer, Heiz= und
Leuchtgas mit allem Zubehör per 1. April
zu vermieten, Näheres daſelbſt 2. St.
3120id8) Kiesſtraße 21, Beletage
4 Zimmer mit Zubehör p. 1. April ev.
3316id8) Neue Niederſtr. 15 zwei
3= Zimmerwohnungen, neu hergeſtellt,
ſofort zu vermieten.
r2447ich Wendelſtadtſtraße 44 eine
große 3=Zimmerwohnung mit Zubehsz
per 1. April an ruhige Leute zu verm.
r2519m0) Gardiſteuſtr. 35 eine
ſchöne 3=Zimmerwohnung, Manſarde mit
ſabgeſchloſſ. Vorplatz bis 1. März zu verm.
Frankenſteinſtraße 44.
der Parterreſtock u. III. Stock, je 3
Zim=
mer ꝛc. enthaltend, ſofort zu vermieten.
Nähere Auskunft im Hauſe ſelbſt I. St.
oder auf dem Bureau von Harres u. Barth,
(34790d.
Saalbauſtraße 79.
Herrngartenſtraße 11.
der untere Stock, 3 Zimmer und Küche
nebſt Kammer, ſowie der Dachſtock, 2.
Zimmer und Küche ſind ſofort zu
ver=
mieten. — Nähere Auskunft auf dem
Bureau von Harres u. Barth,
Saalbau=
ſtraße 79.
[3477od.
83908) Soverſtraße 106 iſt eine
elegante Wohnung, beſtehend aus 5 Zim.
Vor= u. Hintergarten, 2 Keller, 2
Boden=
kammern, Trockenboden u. ſonſt. Zubeh.
per 1. April zu verm. Zu erfragen
Kiesſtraße 81, part.
Heinheimerſtraße 99
6=Zimmerwohnung, Bad, Magdkammer,
Leucht= und Heizgas, Veranda, per 1.
(869
lpril zu vermieten.
1608i0) Wilhelminenſtr. G, Beletage,
elegante Wohnung,. 3 auch 4 gr. Zimmer,
Küche nebſt Zubehör, Gas u. Elektr., für
Bureau, Arzt, Rechtsanwalt, auch als
Geſchäftsräume vorteilhaft, geeignet,
ſ anderweit abzugeben.
3092a) 5=Zimmerwohnung zu
ver=
mieten Kiesſtr. 53..
2164i08) Messtrasse 75, 1. St.
5 Zimmer, Küche und Zubehör per
G0
1. April zu vermieten.
Rülchertſraße 26.
nächſt der Hochſtraße, elegante Fünf=
Zimmerwohnung, Bad, Veranda, Gas
und 2 Manſardez. ꝛc. per 1. April zu
vermieten. Näheres Friſeurladen Wil=
G2265ids
helminenſtraße 13.
3243a) Schulſtr. 3, Hths., 2. St.,
3=Z.=Wohn. April. Näh. Vorderh. 2. St.
Hochſtraße 58
5=Zimmerwohng, Balkon, Badezm. mit
Einrichtung, elektr. Licht, Gas u. ſ. w.
per 1. April.
(72468ide
Vilstoriaplatz 8
ſchöne 5=Zimmerwohnung (part.) mit
Zubehör per 1. April zu verm. Eit
zuſehen 8-10 u. 1-3 Uhr. (3279t
früher zu verm. Näh. im Laden. A 29000s) Biumentyalſtraße 89,
Manſarde links, 1 Manſardenzimmer,
T11 Kammer und 1 Küche ꝛc. per 1. April
Liebigſtraße 15, zu 16 Ml. pro Monat zu verm. Näh.
1. April zu vermieten. 520ids ½ große 4=Zimmerwohnung. auf Wunſch zu erfragen Erbacherſtr. 4, 1. St.
lauch 7 Zimmer, per 1. März zu verm.
Näheres parterre.
(238900
3389ias) Kranichſteinerſtraße 32 AlAUARAzl
4-5=Zimmerwohnung mit Gas an
349i0s) Manſarde zu vermieten.
ruh. Mieter.
Zu erfragen Kiesſtr. 20, part.
83448i0s) Heidelbergerſtraße 66
B3061ds) Forſtmeiſterplatz 3 keine
eine Wohnung, mittl. Etage, 4 Zimmer,
Wohnung mit Zubehör.
für den Preis von 550 M. per 1. April
73405ia) Schloßgaſſe 12 u3
auch ſpäter zu vermieten. Zu erfragen
kleine Wohnung zu vermieten und am
Heidelbergerſtr. 66, part.
1. März zu beziehen.
an hübſche 4=Zimmer=
HEhlLotr. b! wohnung neuzeitl. per
1. April. Einzuſehen von vormitt. 10 bis
nachmitt. 5 Uhr. Näh. L. Etage. C2533md,
347800) In dem Eckhauſe
öldhon Mluſſi sſohdtr. 1.
iſt der unere, L. H. u. H. Stock, je
4 Zimmer mit allem Zubehör ꝛc.
ent=
haltend, ſofort beziehbar, zu vermieten,
reſp. das Haus unter günſtigen
Be=
dingungen zu verkaufen. — Nähere
Aus=
kunft Ludwighöhſtraße 84, parterre oder
auf dem Bureau von Harres u. Barth,
Saalbauſtraße 79.
3499ms) Junere Ningſtraße 100,
nächſt der Kranichſteinerſtr., Neubau ſind
vier 4=Zimmerwohnungen mit Verandas.
Badezimmer, gr. Küche mit Speiſekam.
ſabgeſchl. Vorplatz, 2 Manſ.=Kammern.
2 Keller, Mitbenutzung der Waſchküche,
Bleichplatz und Trockenboden, Leucht= u.
Kochgaseinrichtung. alles der Neuzeit
ſentſprechend, per ſofort oder ſpäter zu
vermieten. — Näh. Stiftſtr. 19, part.
zwiſchen 2-5 nachmittags.
31211) Magdalenenſtr. 11 kleine
Wohnung an kinderloſe Familie zu verm.
35t) Beſſungerſtr. 97, ſch. ger.
5 ⁄⁄ Zimmerwohn. mit allem Zub. jof. zu
verm. Näheres part.
97¾.
Waldſtraße 30
iſt der erſte Stock, enthaltend 4
Zim=
mer, Küche mit Speiſekammer,
Bleich=
platz, elektr. Licht und Kochgas nebſt
allem Zubehör per ſofort oder ſpäter an
ruhige Leute zu vermieten. (252id
50) 950
Kiesſtr. 1ö6 ias
Manſarde, 4 Zim., abgeſchl. Vorplatz.
Kochgas. 1. April zu verm. Näh. park.
3096ids) Heinheimerſir, 81,
Neu=
bau. 4½4=Zimmerwoynungen mit allem
Zubehör per jofort billigſt.
2
M
Liebfrauenflr. 68. 70. 72
mehrere 3= und 4=Zimmerwohnungen
alsbald zu vermieten. Näh. Baubureau
Kiesſtraße 28.
(37t
8 Mlathildenplatz 8
ſind 3= und 5=Zimmerwohnungen,
teils für Bureau und Geſchäftsräume
paſſend, zu vermieten.
(244id.
303id8) Nenbauten Junere Ning.
ſtraße 52 und 59 3= u. 4=
Zimmer=
wohnungen ſofort zu bezieh. Näh. daſ
ombam
Liebfrauenſtraße 28 große 3=
Zimmer=
wohnung per 1. April.
(868t
2136id8) Heinheimerſtr. 42 Manſ.,
3 Zimmer, Küche, abgeſchloſſ. Vorplatz,
vom 1. April ab 3. om. Preis 300 M.
Neubau Beckſtraße 14
Drei=Zimmerwohnungen mit Zubehör.,
der Neuzeit entſprechend hergerichtet,
ſo=
fort zu vermieten.
(2430ids
Hherrngartenſtraße 9. 1. St.
ſchöne 3=Zimmerwohnung mit Leucht=
und Heiggas und allem Zubehör zum
Eine Wohnung von
Eberſtadt. 3 Zimmer, Küche,
wo=
möglich mit Gartenanteil, ſofort zu
ver=
mieten Mühltalſtraße 30.
(2268sid
Lagerhausſtr. 16
geräumiger Laden
A mit 2 Erkern ſgeeignet für
1 Schreibmaterialienhandlung)
zu vermieten und per ſofort
zu beziehen.
Das Nähere bei der
Expe=
dition oder Bismarckſtr. 37,
parterre.
(355ids
3594) Rheinſtr. 14 ein ſconer
Ladem
in dem ſeit Jahren ein Zigarrengeſchäft
betrieben wurde nebſt Comptoir und 3
Näumen per ſofort, anderwärts zu
vermieten.
2707ids) Lanteſchlägerſtr. 10 Laden
m. Ladenzimmer, Küche u. Keller ſof. 3. v.
Laden mit Wohnung
per 1. Juli zu vermieten. Näheres
Eliſabethenſtraße 30. 1. St. (3317ids
r256Imsi) Kl. Laden mit Einricht.
3 kl. geſ. Wohnungen ſofort. Näh.
Hohler Weg 11.
1. April zu verm. Naͤheres part. (827501 Plüſchgarnitur ꝛc. ſofort zu verm.
[ ← ][ ][ → ]Selte S.
Darmſtadter Tagblatt, Donnerstag, den 19. Februar 1903.
Rummer 42.
421ids ahlertstr. T’schöne Schlafstellen.
515ids) Zwei möblierte Zimmer
in 2. Etage mit oder ohne Penſion zu
vermieten. Restaurat. Tivoli,
Schloßgartenſtraße.
895i0s) Soderſtr. 50, part., möbl.
Zimmer. Näh. im Friſeurgeſchäft.
1486ids) Rahlertstr. 7 schön mbl. Zimm.
1822id8) Mühlſtr. 25, 2. St. Is.,
ſchön möbl. Zimmer bis 15. Febr.
2426ids) Niedeſelſtr. 35, 2. St
ein ſchönes, freundliches, gutmöbliertes
Zimmer zu vermieten.
B2454imd) Kurlſtr. 61 kleine und
große gut möbl. Zimmer ſofort billig
zu verm.
2500id8) Ludwigſtraße 5 gut möbl.
Zimmer mit Kabinett vom 1. März an
zu vermieten. Beamter oder Kaufmann
oder eine Dame vorgezogen.
2582i0s) Heidelbergerſtr. 5. Hth.
1. St. möbl. Zimmer mit Schlafkabinett!
ſofort billig zu vermieten. P. Grein
2624ids) Wilhelminenſtr. 12 möbl.
Wohn= und Schlafzimmer zu verm.
2812ids) Waldſtr. 10. I. zwei gut möbl.
Zimmer (Wohn=u. Schlafzim.) zu verm.
2811id8) Hübſch möbliertes Wohn=
und Schlafzimmer per 1. März zu,
vermieten. Näh. Expedition.
3105a) Mauerſtr. 23. 1. Stock,
zwei ſchön möblierte Zimmer zu verm.
3159i0s) Gardiſteuſtr. 36, part.,
gut möbliertes Zimmer.
320bi0s) Ruthsſtr. 9 ein möbliertes
Zimmer zu vermieten.
3318t) Marienplatz 4, 1. St., zwei
gut möblierte Zimmer ſofort.
3320t) Eliſabethenſtr. 43, Hinterh.
2. St. links, möbliertes Zimmer mit
zwei Betten und Koſt per 1. März.
17672) Kirchſtr. 19 I großes, fein
möbl. Zimmer mit Penſion an 2 Herren.
3319i08) Wenckſtr. 45, pt., großes,
ſchön möbliertes Zimmer an ruhigen,
Herrn zu vermieten.
3315i0) Saalbauſtr 26, L., m. 8.
B3313i0) Herdweg 12 möbliertes
Zimmer mit Kabinett ſofort zu vermieten.
3345t) Waldſtr. 32 ſch. möbl. Zim.
3362i08) Luiſenſtraße 8, Seitenbau
ſchön möbl. Zimmer zu vermieten.
3450ids) Saalbauſtr. 13, 1. Stock
gut moͤbl. Zimmer mit od. ohne Penſion
41768a) Kirchſtraße 19, II., ſchön
möbl. Zimmer mit Penſion zu verm.
72484md) Woogſtr. 1. 3. St. I.
ſchön möbl. Zimmer zu verm.
r2483mat) Karlſtr. 57. 2. St., ein
gut möbl. Zimmer zu verm.
r2526md) Heidelbergerſtraße 29
möbl. Manſ.=Zim. mit Penſion M. 40.
3422i08) Neckarſtr. 24 gut möbl.
Wohn= und Schlafzimmer zu verm.
3423om) Eink. m. Mans.L. Waldstr. 34 p
125550k8) Markt 10, 2. St., möbl.
Zimmer zu verm.
725570t9) Schuſtergaſſe 3 möbliert.
Zimmer mit Koſt per ſofort zu verm.
42565080) Kahlertſtraße 30 möbl.
Zimmer zu om., monatl. 10 M.
3476ids) Roßbörferſtr. 40, 1ſchönes,
helles Manſardenzimmer ſofort zu verm.
3474a) Nieder=Namſtädterſtr. 37
hübſch möbliertes Zimmer zu vermieten.
525780k8) Wendelſtadtſtr. 48. I.
kann ein anſtändiger Arbeiter Koſt,
und Wohnung erhalten.
52583) Pallaswieſenſtraße 54 kann
anſtändiger, ruhiger Mann Wohnung
erhalten.
3464ak) Pallaswieſenſtraße 37.
Seitenb. 1 Tr., kann ein anſtändiger
Arbeiter Schlafſtelle mit Kaffee erhalt.
3498m) Parcusſtr. L. 1. St., möbl.
Zimmer mit Penſion zu verm.
34971) Aliceſtr. L. I. gut möbl.
Wohn= und Schlafzimmer an ruh. ſol.
Herrn zu vermieten.
52599) Karlſtr. 16 möbl. Zimmer.
Restaurant
mit großem Umſatz in vorzüglicher
Ge=
ſchäftslage am hieſigen Platze iſt per
1. Juli 1903
(83352
anderweitig zu vermieten.
Offerten von kautionsfähigen, ſoliden
Wirten oder leiſtungsfähigen Brauereien
befördert unter 0 Ok die Expedition.
RCar Maisr,
Liebigstrasse 36, (628e
Ammobilien-Agent.
S6ouorenane.
PlogERo dnsi GhEarMstst½.
⁄₈
G GattAAk U AOUN
am Freitag, den 20. Februar 1903 im „Maigersaalt
Beginn pünktlich 8½ Uhr abends.
I. Teil: Projektions=Vorführung von Herrn Dr. Ernſt W. Büchner: „Reiſe in
das Berner Oberland und in den Wallis=
I. Teil: Gemütliche Abendunterhaltung mit Geſangs= und Muſikvorträgen.
II. Teil: Tanz. Pal.
Wir laden unſere Mitglieder und deren Damen zu recht zahlreicher
Be=
teiligung ein. Auch Gäſte, durch Mitglieder eingeführt, ſind willkommen.
34620k)
Der Vorstazd.
vooonaoaoouzasoooohoauooood
Donnerstag, den 19. Februar, im Städtiſchen Saalbau,
zum Heſten der heidenreich=v. Zieboldſchen Sliftung zur Anterſtlützung
armer Wöchnerinnen:
„Die Familie huslgi
Dialekt=Poſſe in 4 Aufzügen von Dr. Georg Büchner
(dargestellt von Damen und Herren des Muslkvereins).
Orchester: Kapelle des Infanterie=(Leibgarde=) Regts. Nr. 115
unter Leitung des Herrn Muſikdirektors W. Eülge.
Kartenverkauf in der Muſikalienhandlung von Thies Eliſabethenſtraße:
Beſonderer Sperrſitz M. 4. -, Sperrſitz M. 3.-, Saal, Eſtrade und Balkon
(nummeriert) M. 2.-, Saal, Eſtrade und Balkon (unnummeriert) M. 1.-
Anfang 8 Uhr. - Ende ¾10 Uhr.
(3045domd
Die Jamen werden gebeken, vor Zekreken des Saales die hüte abzulegen!
34
Natholien-Verem Darmstadt.
Oe.
Sonntag, den 22. Februar 1903, abends 8 Uhr:
WasRenDall,
wozu verehrliche Mitglieder und deren erwachſene Familienangehörige freien
Zutritt haben. Fremde Teilnehmer, welche durch Mitglieder eingeführt werden/
können, zahlen Mk. 1.50 für eine Herrenkarte. Masken und eingeführte Fremde
bedürfen beſonderer Eintrittskarten, welche am Samstag, den 21. Februar, von
nachmittags 5—8 Uhr, und Sonntag, den 22. Februar, vormittags von 11 bis
1 Uhr, im Vereinslokal (Leſezimmer) zu haben ſind.
Nichtmaskierte werden gebeten, im Ball= oder Geſellſchaftsanzug zu
erſcheinen.
Dienstag, den 24. Februar:
GaPPanAhemd
mit Karnevalistischem Honzert.
Anfang 8 Uhr 11 Minuten abends.
Lieder und Vorträge bittet man bis ſpäteſtens Freitag, den 20. Februar
(3301id
einzureichen bei der
Vergnügungs-Kommission.
25r10h =eoend!
Rheinsalm, Austorn,
Wosorsaim. Hummor,
Horwogersalm, Porollon,
achsſorollen, Hechte,
Seonungen,
harpfen,
Gtoinhutt.
Sehloion,
Rotnungon,
Sehollon, Bresom.
Fisch.
karhonado,
ſowässerl.
früne Heringe,
Potermann. Hookfisoh.
6
1=OTASO0
WUAUUAmUnAh,
und
Habolsao
in allen Größen und
Preislagen.
ſoinste Dolikalesse
die Poſe kal. 20 Stück 60 pfo.
Eodt, „oduugor,
3494) Hoflieferant,
Grafenſtraße 19.
Eolephon 40.
nüVig H. 1olbe.
47 Harlſtraße 47.
empfiehlt zu nachſtehend büligen
Preiſen:
Die Restuestämde
meines Warenlagers als:
nur bsssere Sachen
müſſen bis zum 20. Februar vollſtändig geräumt ſein
und werden zu ſpottbilligen Preiſen abgegeben.
per Pfund M. 1.10.
Reines Schweineschmalz
per Pfund 65 Pfg.
Vorzügliches
RACI5N
per Schoppen 40 Pfg.
Rochſeines
Welzemmehl
per Pfund 18 Pfg.
10 Pfund M. 1.60.
Frische Sied-Eier
2 Stück 13 Pfg.,
große per Stück 3 Pfg. (3509
WB. Alle anderen Dareu billigſ.
Schützenſtraße V.
7 Schützenftraße.
Wriedrichs Weimstuve
Lo
u66O
vorzügliche Qualität, von heute an im Ausſchauk.
(3502dks
Mrlt=Yanorunn
Goderstrasge Nr. D.
Mapellplatz.
Kunstausstellung
L. Ranges.
Dieſe Woche
Gſlee=Bäder.
Raleriſche
See= und
Ttrand
Partien.
Eintritt: Erwachſene 30 Pfg.
(3284a
Kinder 15 Pfg.
Abonnementskarten Preigermäßigung.
Nummer 42.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 19. Februar 1903.
Seite 9.
12295) Fräulein, welches ſchon in
Stelle war C½ J. in Kaffeefiliale), ſucht
Stelle als Verkäuferin, Kinderfräulein od.
Stütze. Off. u. D. J. postl. Bensheim.
72566) Geübte Weißnäherin
(Witwe), perfekt im Flicken und geübt/
in Knabenkleidern, hat noch einige
Tag=
frei. - Zu erfragen bei Frau Frauk
Schulſtraße 9.
72563ds) Schneiderin nimmt n. Kund.
Mühlſtraße 6, 1. St.
an.
12534md) Mädchen ſucht Putzen u
Laufdienſt, Hügelſtr. 16, Hinterb.
B3438) Stelle als Hausmädchen od.
Mädchen allein bei älteren Leuten bis
1. März geſucht. Gute Zeugniſſe
vor=
handen. WoL ſagt die Exped.
42328si0) Frau geht halbe Tage aus
Nuhen. Schloßgaſſe 33, 1. St.
72554) Mehr. Landmädch., w. gedient
haben, ſuch. zum 1. April u. 15. Stellen in
Darmſtadt, Mädch., welch. koch. k., ſucht
Stelle auf gleich, Kindermüdch., welches
4 J. bei einer Herrſch. war, ſ. ſof. Stelle.
Frau Neßling, Marktpl. 7.
72556) Mädchen geht als Aush. oder
Bleichſtraße 39 II.
Taufdienſt.
Eine
unab=
hängige Frall 6llollt Laltllölldl.
Arheilgerſtraße 14, Seitenbau. (2579
72576) Unabh. Frau ſucht Laufdien,
ſt
oder Aushilfe. Arheilgerſtr. 16, Mſ.
Eine
an=
ſtändige Frall 6lloht Lalltulölsl,
vormittags 2 Stunden u. nachmittags zum
waſchen. Schloßgaſſe 33, 1. St. (257öm
3468) Suche per ſofort ein
6
ehrmädchen
zur Erlernung der ſeinen Binderei. h
Blumengeſchäft Raltberg,
Schulſtraße 6.
Erſte Aulegerin
bei ſehr gutem Lohn geſucht. Nur ſolche
welche durchaus geübt ſind, wollen ſich
melden bei
(3434md
Papierhang Hlbert.
3487) Eine ordentliche ſaubere
Kaufhaus Max Levy, Ludwigſtr. 12.
3372md) Mädchen geſucht.
Saalbauſtraße 10 II.
Ein fleißiges und zuverläſſiges
Dienſtmädchen
zum 1. März geſucht.
(3440
Otto Sehade, Kaſinoſtr. 16.
B3366) Tüchtiges Mädchen, Ms
welches ſelbſtändig kochen kann, geſucht
Herdweg 65.
Möidahem
finden dauernde und lohnende
Be=
ſchäftigung.
3306a
Strumpivarenfahrik
Frankfurterſtr. 26.
4239bids) Anſtändiges, williges un
zuverläſſiges Mädchen, im Nähen und
Bügeln bewandert, das ſchon in beſſerem
Hauſe gedient hat, bei gutem Lohn zum
1. März als zweites Mädchen geſucht.
Steinſtraße 20 part.
42585) Mädchen nimmt Aushülf,
an oder Putzen.
Kiesſtraße 18. Hinterh.
12591) Mehr. Müdch. vom Lande
17, 19 und 20 Jahre alt, noch nicht
ge=
dient, ſuch. Stelle zum 1. März.
Bureau Debus, Ballonplatz 6.
34890fs) Junge Dame mit guter
Handſchrift übernimmt zu Hauſe
echriſtliche Arbeiten
zum Abſchreiben ꝛc. Schuelle
Aus=
führung zugeſichert.
Off. unt. F 24 an die Exped.
12587) Einfaches Fräulein ſucht Stelle
für nachmittags zu Kindern.
Roßdörferſtr. 63, Seitenbau.
72172) Geb. Mädchen, 19 J., im
Schneidern, Weißnähen, Sticken bewand.
ſucht Stelle per 1. Mai als Fräulein
in beſſerem Haushalt. Familienunſchluß
erwünſcht. — Offerten unter 0. 14
befördert die Exped.
Amshülſsveise
für ein paar Wochen auf hieſiges Kontor
Dame oder Herr geſucht d. flott
ſteno=
graphiert u. a. Schreibmaſchine
Reming=
ton gewandt.
(83357
Offerten unter 0 92 an die Exped.
LChrmäsdeh em
gegen ſofortige Vergütung geſucht.
A. Anton, Eliſabethenſtr. 1. (1569a
Arbeiterin und Lehrmädchen
(83311
ſucht
Damenkonfehtion
Karlſtraße 102
1497a) Lehrmädchen geſucht.
DamenKonfektion, Schuchardſtr. 4, 1. St.
Ein Lehrmadchen
gegen Vergütung ſofort geſucht.
K. Roeze, Hoflieferant,
Karlſtraße 20. (3305.
Lehrmadchen
aus ordentlicher Familie für gleich oder
Oſtern bei ſofortiger Vergütung geſucht.
Gelegenheit, Wäſche nähen und zuſchneiden
zu erlernen.
(3470d3
C. F. Erb. Vebelshänsser's Rachf.
42571) 1 Müdchen, das kocht und
1 Mäbchen für alle Arbeiten ſof.
in beſſ. Re=tauration geſucht.
Frau Franlt,
Kiesſtraße 30III.
Wegen Verheiratung
des jetzigen geſucht ein ülteres, beſſeres
Hausmädchen oder einfache Jungfer,
die perfekt weißnähen, bügeln, ſervieren
kann (Schneidern erwünſcht) und
Zim=
merarbeit verſteht, zum 1. od. 15. März.
Vermittelung durch Verdingerin nicht
ausgeſchloſſen. Adreſſe zu erfahren in
der Expedition.
(*2440is
12569s) Ordentliches Mädchen oder
Frau für 2 Stunden morgens geſucht.
Aliceſtraße 28.
72570) Mehrere Mädchen, die
kochen und nicht kochen, erhalten
ſofort, zum 1. März und 1. April
gute Stellen bei hohem Lohn.
Frau Frank,
Kiesſtraße 30III.
72592) Ich ſuche zum 1. u. 15. Mürz
mehr. brave Mädchen, die ſchon gedient
haben, 1 Wirtſchafterin bei hohem Lohn
nach auswärts zum 15. März.
Bureau Bebus, Ballonplatz 6.
Ein ordentliches
Dienſtmädchen
E3496
bis 1. März geſucht.
Karlſtraße 107
72593) Eine große Anzahl Mädchen
finden jetzt, ſpäter und zur Saiſon in
nur erſten Häuſern Stellung durch
Tran Schmitt,
Teleph. 1172. Wilhelminenſtr. 35.
72590) Junges Mädchen nach
aus=
wärts in kleinen Haushalt geſucht. Zu
erfr. Neugaſſe 5, part.
Ein Serviermäbchen
für Wirtſchaft ſofort geſucht.
Näheres Expedition.
2597dk=
Näherim
für Weißgeug und zugleich zum
Aus=
beſſern von Wäſche und Kleider für
dauernd geſucht.
Näh. in der Exped.
(3376md
g00a0000
a60.
3240a) Ein fleißiges und 8
4 tüchtiges Dienſtmädchen 3.
0 1. März geſucht.
Neckarſtr. 18 II, rechts.
8
000000e0aoganea2
Grdenklicher zunger Mann
als Kutſcher u. Hausburſche geſ. P.
Wald=
hauſen, Nebungsplatz, Kaſino. C2s48me
Jnngen -agſchneider
uch für Ausgänge, ſucht
(3384
Wilh. Welhansen
Wilhelminenſtraße 6.
T2559ms) Schneidergehülſe auf
Woche ſofort geſucht.
Kirſch. Bleichſtraße 39, 2. St.
779
AESraAlOn
ſofort geſucht.
(r242oimd
Stellung dauernd.
Näheres Expedition.
3077a) Suchen zu Oftern einen
4.
mit guten Schulzeugniſſen.
Gehr. Bieemann.
3455m0) Sauberer Hausburſche ge=
Erbacherſtraße 9.
ſucht.
hohrlnge
für die Keſſelſchmiede werden jetzt
eingeſtellt.
3073a
vampfkessellabrik
Vorf. Arthur Rodberg, A.l
73342a) Für meine Drogenhandlung
ſuche per 1. April a. c. einen
L=Chriimg
mit guter Schulbildung. Gründliche
Fachausbildung zugeſichert.
Jr. Beckenhaub.
Ecke Schul= u. Kirchſtraße.
LChrlimge
für Dreherei und für Gieſerei geſucht.
W. Ge. Otto
Pallaswieſenſtr. 45. (3324imdk
Gorſte Sendun,
frischer
Philipp
Meine
Damon- C7sia
RastOh.
flarderohe
ſowie Dominos O
hringe ich in
empfeh=
lende Erinnerung.
Saalbaustrasse
Böhm,
37 L.
askenanzug zu verleihen. 7
[ Erbacherſtraße 13. part. C2581dk
54 Sch. Damen=Masken z. verl.
(52580
ſE Gr. Ochſeng. 18.
Schwz. Atas-Domino mit Hut,
ſehr elegant, zu verleihen. ullk
Mühlſtr. 37. II. St.
[2574
ſßleg. Damenmaske zu 3 u. 4 M. zu
G verl. Ernſt=Ludwigſtr. 18 I. (2584
ſehr elegante Masken=Anzüge
S zu verleihen.
(2563ds
Kirchſtraße 4. 1. St.
Tpaniſche Tänzerin und Harlekin
D zu verleihen.
(2562dks
Arheilgerſtraße 6, 1. St.
Fleganter Maskenhut, roſa, billig
(2561dks
Gervinusſtraße 50, 2. St.
C= zu verleihen.
HIIIoobt Elllwllo
eingetroffen bei
[35080
Luduig Bd. Fertig.
47 Karlſtraße 47.
Damenmasken mit Domino
A½ Mr. zu verleihen.
(2558
Liebigſtraße 79. part.
Eleganter Maskenhut
und Maskenanzug
zu verleihen.
(2598
Näheres in der Expedition.
2 elegante Maskenkoſtüme,
GBerner Oberländerin und Elſäßerin)
(3335id
zu verleihen.
Löffelgaſſe 2.
eg. Maskenkoſt. (Vierrette) faſt neu, zu
verkf. Grüner Weg 12 I. (2402id
„)
(e
ſchöne Damenmasken zu vermiet.
3293i0)
J. Hartmanm,
Kaſinoſtr. 25.
59 ruſſ. Nationalkoſtüme für Damen,
(0 1 Herrenmaskenanzug verleiht b.
42409i0) Fleiſchmann, Sandbergſtr. 40.
„3)
Verſchiedene Damenmasken billig
zu verleihen.
C216odid
Alexanderſtr. 13, Vordh. Manſ.
daskenanzug (Zigeunerin) zu verl.
Pe Kiesſtr. 64.
(2506mds
clegantes Maskenkoſtüm (Winzerin)
C. zu verleihen.
(3287a
Heinheimerſtraße 42 im Laden.
S.
S
chöne Damenmasken zu verleihen,
(18562.
Schützenſtraße 9.
gut erh. Sofa, 1franz. Bett m. Sprungf.
u. pr. Roßhaarmatr. (wienen), 1Brief=, Bettzeug; daſelbſt auch diverſe
Damenkleider ꝛc. Anzuſ. v. 10-12 u.
½3 - 4 Uhr: Hoffmannſtr. 18 II. (2588
AAAONAN
eines äußerſt lukrativen
maſchinentech=
uiſchen Artikels für die Stadt
Darm=
ſtadt ſoſort zu vergeben. 100-200 M.
erforderlich. Gefl. Offerten unt. P 1
n die Exped.
(337Omd
H ſchöne Masken (Türkin u. Monte
ECarlo) bill. z. verl. Karlſtr. 79 L. Eimd
Jasken=Anzüge zu verl. u. zu v.
De Mauerſtraße 20.
C247Imdk
22 Beduinen (für H. u. D.), 1 Klatſch=
E roſe (rot. Samt), 1 Clown=
Masken=
anzug billig zu verleihen. (247Imdkoi
Lindenhofſtraße 4, part.
[.
übſche Maskeuanzüge billig zu
(246smdk
verleihen.
Nieder=Ramſtädterſtr. 75. Vdhs.
6
D
ſchöne Herren= u. Damen=Maskenanz.
bill. 3. verl. Mauerſtr. 28. H. (252Imd
Digennerin billig bei Richter, Kirch=
4 B ſtraße 21.
C5somd
Fin Damenmaskenanzugu. Domino
C billig zu verl. Landwehrſtr. 19.
3. St. rechts.
[X2503ds0
ſ ſeidene Maskenkoſtüme billig zu
2 verl. Mühlſtr. 6, 1. St. (25oömdfs
Schöne Damenmasken, 2-4 Mk.,
zu verleihen.
(24012
Müllerſtraße 5, Hinterb. 1 St.
425890k) Zur Erteilung von
Privat=Unterricht in kaufm. Rechnen,
Chemie einen
H=Chral
ſofort. - Off. u. Ehiffre F 25
an die Exped. ds. Bl.
Asken-hostüme; ſirosse Auswahl
Fob Untildenplatz 10. 2. St. C574
Wchöne Herren= u. Damen=Masken=
S koſtüme, Dominos und Clowns
leiht man billig. Kiesſtr. 5, Hinterhaus,
1. St., rechts.
(25300
Einige eleg. Damenmasken
und Dominos (94sa
zu verleihen. Soderſtraße 59, 1. St.
Gewehrſchrank
(ſehr geräumig), für M. 30 zu verkaufen.
Näheres Expedilion.
G1931
Seite 10.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 19. Februar 1903.
Rummer 42.
CBOSNEUTUIIUON
Geküllt in den Reuern
der Brauerei,
dlrelt vom Lagerlass.
Brauerei Louis hess.
Mell. R Rein Malz und hopfen garantiert. R Dunkzel.
Saalbaustrasse. (571a
Laſſnachk 1903!
RTSTCUPC1CUo-
½
d sds zooodooooo3
gOSoodo000506
XARAAIRAN
3 handois I. Oprachlenranstalt Emd Held,
voraüiglich zum Kreppelbacken
per Pfd. 13 Pfg., 10 Pfd. Ml. 1.40
Gules Hroppolmohl
per Pfd. 16 Pfy., 10 Pfd. Ml. 1.50
Amerilaamisches
Sehweime=Sehmola.
garantiert rein
per Pfd. G5Pf9., bei 5 Pfl. G3Pf9.
Wir führen in Schmalz nur das Allerbeſte und Feinſte
und bitten unſere verehrl. Kundſchaft
den großen Qualitätsunterſchied
zu beachten.
Margarine -Palmim.
Wheinstrasse 16.
Unterricht in allen Handels-Fächern,
Franz., ongl., Mpan., ital. Sprache Grammat, Konvers, kaufm.
Korresph Deutsch für Ausl.
654a
Vekorsetz. in ob. Sprachon u. Portug.
Vebernahme v. Buchführ. u. Bücher-Revisionen
20L000osdoooeoeod oooooogoo ooogocooogoogoooooooooooooo0e
gmgſiehlt
VDIErEnBach
Dardsrapr
Uaddessen
bekannte Verkauſsslellen.
Mſeines Grundſtiücke Nähe Nennbahn.
81 zu verkaufen. Klafter M. 25. Off
(2891a
unter F72 an die Exp.
Bas Auvesem
Karlſtraße 99
(3o2 CeMr.) iſt unter günſtigen
Be=
dingungen zu verkaufen.
Näheres daſelbſt.
G2901
5000 Ml. v
gegen gute Sicherheit u. Burgſchaft per
ſofort auf mehrere Jahre zu leihen geſucht.
Off. unt. 0 89 an die Exped. erbt.
von tadellos reinem Geschmack
wer Schoppem a5PL.
129060 N'8sns uossuepesshsle
Woriz Liamdau,
Mathildenplatz I.
Stoockly's Konsumgoschükt,
Karlſtraße 74½.
(3500
Fachmann ſucht ſich an ſolidem
Bau=
geſchäft zu beteiligen. Vorläufige
Ein=
lage 10000 Mark. Würde auch event.
als ſtiller Teilhaber in ein Geſchäft ein=
(2419a
treten.
Offert. unt. M48 an die Exped.
2500 bib 300 Mf.
geſucht auf 2. Hypothek auf prima
Obiekt von einem Geſchäftsmanne.”
5 Doppelte Sicherheit, pünktliche
Zinszah=
lung. - Gefl. Offerten unter 0 96
(2450ids
an die Expedition.
Gut erhalteues, gut federndes
Hallverdeels
zu kaufen geſucht.
(2552
Offerten unt. H 17 an die Exped.
Heltenbeit!
Ein kleiner, 4 Monate alter Swert-
Piuſcher zu verkaufen.
(3247a
Wenner, Neckarſtraße L.
Pöder=Reſtaurationsherd, 150,90em,
D wie neu, billig zu verkaufen.
Ang. Koch, Grafenſtr. 27. (3447a
Immobilien u. Hypothokensesohäſt
kleinrich Castritius,
Darmſtadt,
(an8a
38 Kahlertſtraße 38.
Sprechſtunden: 2-3 Uhr.
euſter im Akkord zu verglaſen.-
1 Offerten unter F 3 an die Expd.
d3. Bl. erbeten.
C24Sömd
Frauhenfahrſluhl,
verſtellbar in horizontale Lage,
zu leihen oder zu kaufen
ge=
ſucht. - Geſl. Offerten unter
P 26 an die Exped. C2bgbdks
parterre, nebſt Seitenbau für Lager=
Adobmplb H1Dult0. fraume. moglichſt nahe der Bahn. in
Bedeutenden Induſtrie=Firmen-2)ſeinem Hauſe per 1. Juli d. J. auf
4
D
A4
4
werden zur Ausnützung ihrer Escompte=
Kredite Prima=Rimeſſen ihrer Brauche
im Tauſchwege prompt und diskret zur
Verfügung geſtellt.
Anfragen unter -Escompte 4209 Budolf Mosso, Berlin. (33541
Frima gemischtes Obsl
per Pid. 40, 50 u. 60 Pfg.
70f3₈
Peeon 9.
g0oOB HN8o, Spriosen, Houeo,
billigſt.
Amerik. Dampfähfel,
Hausm. Ciergemüſenndeln
per Pſd. 40, 50, 60 u. 80 Pfg. (2783skl
Hamrmamm
Masinostr. 23
Telephon 94.
von 2500 ⬜=Meter an der
Heidel=
bergerſtraße iſt billig zu verkaufen event.
gegen Bauplätze od. Haus zu vertauſchen.
Offerten unter 0 10 an die Exped.
(3078a
d. Blattes erbeten.
bis 600 der Taxe 31
uuT- 4¹ l
(1898.
zu vergeben durch
Adolph Rady, Zimmerſtr. 1.
mehrere Jahre zu mieten geſucht.
Offerten mit Preisangabe unter P 11
G44Amdk
an die Exped. erbeten.
Eine große Scheune
möglichſt frei liegend, zu Lagerzwecken
(3467dks
ſofort geſucht.
Geſl. Off. unt. P 18 an die Exp.
Tnabhängige junge Dame ſucht
24 für ſofort auf einige Zeit
gut möbl. Zimmer
bei feiner Familie und in guter Tage.
Gefl. Offerten unter P 20 an
G2564
die Expedition.
Keoſtüme werden gutſitz. angefert. für
Hin Schneider empfiehlt ſich im Abänd.,
L= Ausbeſſern und Reinigen von Klei 650 M. Hauskl. 3 M. Bluſe 2 M
dern. Schloßgartenſtraße 33. (2572
Forſtmeiſterſtr. 5. Vdhs. p. (2586
Einige junge Kaufleute (iſr.)
Füx ſuchen guten bürgerl.
Mittag= und Abendtiſch
im Zentrum der Stadt. Offerten unter
P. 23 n die Exped. d. Bl. (2573
Hosige Brausrel
ſucht zur Uebernahme ihres neuerrichteten
(3310a
Reſtaurants
tüchtige Wirtslonto.
Kautionsfähige Bewerber, die Geſchäfte
mit Erfolg geführt, wollen ſich unter
0 81 an die Exped. ds. Bl. wenden.
B. Beilage zum Darmſtädter Taohlatt.
N42.
Donnerstag, den 19. Februar.
1903.
Französisch-
EmglisCh.
Ataliemisch.
Deutsch für Kusländer.
Nationale Eohrkräfte.
Untorricht einzoln und in Keinen
Lirkeln. Auk Wunsch aucb im
Hause der Schülor. Separatkurse
für Damen.
[712
Tho Borlity School,
Sprachlehrinstitut für Erwachsene.
Ludwigstr. 16, I.
Ein Cvorrsituplato V
abzugeben. Hoffmannſtr. 44. II. (83504
Heirat. Junge Waiſe
Ko1che 650000- M. Vermög.
(Mein Kind iſt zu adoptieren.) Edel geſinute
Herren, wenn auch ohne Vermög., erſahren
Näher. a. Bild. Refarm=Herlin Poſi 14.12935a
Vriefmarkenſammlung ä 3
B verkaufen. Anzuſehen 2- 3 Uhr
nachmittags. (411i0) Rückertſtraße 16.
Orphenm.
Direktion: M. Fahrenkampf.
Telephon 320.
Täglich abends 8 Uhr:
ſlastspiel dos orientalischon Laudertheaters
Bin Ali Boy.
Unter Anderem:
Hias Sulamith, Ind. Zauberin.
Die liebreigenden Japanerinnen
Elles. Osoka und Desima,
aſſiſtiert von den bildſchönen Pagen
Hiss Sarako und Herino.
Koſtume und Dekorationen mit dem
; größten Komfort der Neuzeit
aus=
geſtattet.
IB. Dieſes Gaſtſpiel dauert nur
(3503
kurze Zeit.
Gexforom
lam Samstag im „Orpheumé ein
Fächer, chineſiſch mit brauner
Rück=
ſeite. Gegen Belohnung abzugeben.
Ludwigſtraße 5 II.
(34580k
ſ6
gebund Schlüſſel verloren.
Abzu=
geben Hohlerweg 20.
(*2596
Koſfer u. Taſchen, geb. b. zu okfn. Rep.
bill. Sattler., Karlſtr. 16. (52599
Für die israel. Osterleiertage
orbitte
Ragzenbestehongen
mir gefl. jetzt schon zukommen zu lassen.
hof=Bäckere Mainzer.
346108) Bleichstrasse 13.
MEin ſtarker Krankenfahrſtuhl, nur
E. kurze Zeit benutzt, für 40 Mark
zu verkaufen.
Inſelſtraße 26, 2. Stock. (2600ds
Großherzogliches Hoftheater.
l( Doſnerstag. 19. Februar.
Abonnement b2g.
113. Abonnements=Vorſtellung.
Der Poſtillon von Lonjumean.
Komiſche Oper in 3 Akten von Adam.
Dirigent: Herr Kapellmeiſter Rehbock.-
Regie: Herr Oberregiſieur Baldek.
„ Perſonen des 1. Attes:
Chapelou, ein Poſtillon Herr Wolf.
Vijou, ein Wagner. . Herr Riechmann.
Marquis von Cörey,
könig=
licher Kammerherr .. Herr Schulze.
Magdalene, Wirtin. . Frl. Kapuſt.
Perſonen des 2. und 3. Attes:
Saint=Phar, erſter Sänger
der königlichen Oper Herr Wolf.
Marquis von Corcy
Herr Schulize.
Alcindor, Chorfuͤhrer der Herr Riechmann.
Bourdon, königl. Oper Herr Kothes.
Frau von Latour
Frl. Kapuſt.
Roſa, ihr Kammermädchen Frau Lerch.
p el.
„Nacht iſts in kiedlichem
Schummer=
von ſogel,
geſungen von Herrn Wolf.
Hierauf:
Tanz=Potpourri,
arrangiert von der Balletmeiſterin
Frau Thiele=Leonhardt.
Nach dem 1. und 3. Akte der Oper findet
je eine längere Pauſe ſtakt.
Anfang 7 Uhr. Ende nach 10 Uhr.
Kartenverkauf von 11-1 Uhr u. v. 6 Uhr an.
Freitag. 20. Febr. 114. Ab=Vorſt. 4 29.
Im weißen Röhlä. Joſepha Vogelhuber
Frl. Sieger, als Gaſt. Kleine Preiſe.
Anfang 7 Uhr. - Sonntag, 22. Febr.
115. Ab=Vorſt. G 29. „Die Fledermausr.
Große Preiſel. Anjang ½7 Uhr.-— Montag.
23. Febr. Extra=Vorſtellung. Anfang 6 Uhr.
Neu einſtudiert: „Sneewittchen Und die
Zwerge: Große Preiſe. Es iſt geſtattet,
daß eine erwachſene Perſon mik einem
Kinde, oder zwei Kinder einen Platz benützen.)
— Dienstag, 24. Febr. 116. Ab=Vorſt. D30.
.Robert und Bertram= Große Preiſe.
Anfang 7 Uhr. — Mittwoch, 25. Febr.
117. Ab=Vorſt. B 29. Roſenmontag:.
Große Preiſe. Anfan= 7 Uhr.
ſtnorama.
Kaiſer=k
4H.
6öF Hotel Darmatädter Hof.
Neue, hochintereſſante Aufnahmen:
Sän d-Akattem.-
Capri-Neapel. (3333id
Forman (Schnupfenäther)
kliniſch erprobt und ärztlicherſeits
mehrſach als geradezu ideales
Schnupfenmittel bezeichnet: Bei
leichtem Schnupfen Forman=Watte
DDoſe 30 Pf.). Bei ſtarkem Schnupfen
Forman=Paſtillen (50 Pf) zum
Inhalieren mittels Riechgläschens.
Wirkung fravpaut: Bei
beginnen=
dem Schuupfen faſt unfehlbar. In
allen Apotheken. Man frage ſeinen
128892
Arzt.
Von zahlreichen wiſſenſchaftlichen
Au=
torſtäten u. vrattiſchen Aerzten geſchäst.
ſind die Avotheier Rich.
Brandr=
ſchen Schwelzekvikten fei
Jahr=
ehnten Iin allen areijen das betlebieſte
Hausmitterr
Ansiohtspostkarten
der Lénweiz.
die intereſſankeſten Gegenden.
24 Verten L5Skuck ſind in
ſaſt allen Avotteken gratis erhaltlich.
Maae'
fur
Oh.
46
Mranhe. Morur Cruochotaie lage
au Südabhang des’Taunus. Behuß. k
lich LingerieRote. kisins Angtaftß
ſbis OPätenten Centrale Heizung k
und Béleucutung, gohrizts Liegéh
Uhalie und Corridors. Goreaufe tzi
Verpüerunz. Prosnecte franco.”
Dr. H. Schuizo-Kahieyis. kerrenarrt.
Sanatorium Hoflieim in Januns. HAii
fobrikont=Theodor Maller.friedrichs darf Caunue)
We
Nur
Schl,
Orisingloackund.
0¼
Von der deutſchen Auswanderung.
Auch im Jahre 1902 iſt ein Steigen unſerer
Auswanderung zu bemerken geweſen, ſie hat die
Zahl 30000 überſchritten. Im Vergleich zu den
ſiebziger und achtziger Jahren iſt ſie noch niedrig-
1872 wanderten 128 152 Reichsdeutſche aus und
1881 gar 220 9021 Ein bemerkliches Fallen dieſer
Zahlen trat mit dem Jahre 1893 ein. Die
fol=
gende Aufſtellung gibt ein getreues Bild unſerer
Auswanderung:
insgeſamt
davon Deutſche
59048 1 Hamburg
55007 Bremen
15038 Hamburg
73997 1896 33286 52748 12448 12324 1897 38930 35049 9569 9805 1838 56218 43385 8977 8360 1899 86072 73664 8988 11136 1900 95951 100 568 9073 12 264 1901 110 806 92 692 9143 13351 1902 143 329 123 555 13960 17654
Die öſterreichiſch=ruſſiſche Reformnote
iſt den Kabinetten in Berlin, London
Paris und Nom überreicht worden und ſoll
am Donnerstag der Pforte übermittelt werden.
Sollten ſeitens der Mächte Einwendungen erhoben
werden, erfolgt die Ueberreichung an die Pforte erſt
am Samstag. Die Reſormvorſchläge Oeſterreichs
und Rußlands ſind finanzieller und
admini=
ſtrativer Naͤtur, zum überwiegenden Teile
ſolche, welche die Pforte bereits ſelbſt wiederholt
machte, aber nie ausführte. Neu iſt die Forderung,
daß die Zehnteneingänge nicht mehr nach
Konſtantindpel geſchickt, ſondern im Lande für deſſen
Verwaltung verwendet werden. Ferner ſoll ein
Gouverneur ernannt werden, der zwar kein Chriſt
ſein muß, aber ſo ausgedehnte Vollmacht erhalten
ſoll, daß er nicht in jedem einzelnen Falle ſich um
Inſtruktion an die Pforte zu wenden braucht.
Die Reformvorſchläge gelten den bulgariſchen
Vertretern in Wien als unzureichend. Der
General=
inſpektor biete nicht die genügende Burgſchaft; die
ſogar vom Sultan begonnene Gerichtsreform und
Wegebaureform ſei nicht einmal erwähnt.
Mace=
donien brauche Gleichberechtigung der Chriſten,
auto=
nome Gemeindeverwaltung und Landesverwaltung.
wenn auch unter einem türkiſchen Statthalter wie
im Libanon. Jetzt ſei ganz Macedonien im
Kom=
plott, Albanien und Altſerbien nicht mitgerechnet.
Im eigentlichen Macedonien ſeien aber auch die
ein=
heimiſchen Griechen und Serben für Verſchwörung
und Auſſtand, der unvermeidlich ſei. Das
Fürſten=
tum Bulgarien wolle den letzten Verſuch der Mächte
nicht ſtören. unterwerfe ſich loyal ihren Geboten,
glaube aber nicht an das Gelingen.
Deutſches Reich.
— Der „Reichsanzeiger veröffentlicht eine
Be=
kanntmachung des Reichskanzler vom 16. Februar.
welche lautet: Nachdem die zwiſchen Deutſchland
und Venezuela entſtandenen Streitigkeiten
bei=
gelegt ſind, iſt die von den deutſchen Seeſtreitkräften
über die Häfen Puerto Cabello und Maracaibo
ver=
hängte Blocka aufgehoben worden. Daran
an=
ſchließend teilt der „Reichsanzeiger- mit, daß nach
amtlichen Mitteilungen Englands bezw. Italiens auch
die ſeitens der Seeſtreitkräfte dieſer Staaten
ver=
hängte Blockade aufgehoben worden iſt.
Zu der erwähnten Interpellation im
preußiſchen Abgeordnetenhauſe, betr. die
Vorgänge in Trier iſt erläuternd zu bemerken:
Am letzten Sonntag iſt von ſämtlichen Kanzeln der
Kirchen der Stadt Trier auf Anordnung des Biſchofs
Korum den katholiſchen ſchulpflichtigen Kindern der
Beſuch der paritätiſchen höheren Töchterſchule bei
Strafe der Abſolutionsverweigerung verboten worden.
Die Schule, um die es ſich handelt, hat den Charakter
einer öffentlichen Anſtalt und erhält zudem einen
Zuſchuß aus Staatsmitteln. Der Biſchof beruft ſich
aͤuf ein Schreiben des Papſtes Pius IX. an den
Erzbiſchof von Freiburg vom 14. Juli 1864, wonach
es nicht erlaubt ſei, ſolche Schulen, die ſich von der
Autorität der Kirche loslöſen, zu begründen, ſie zu
leiten oder ſie zu beſchicken. Nur im äußerſten
Not=
falle könne es katholiſchen Eltern geſtattet ſein, ihre
Kinder in ſolche Schulen zu ſchicken. Wo aber, wie
in Trier. neben den konjeſſionsloſen Schulen auch
eine katholiſche beſtehe, da ſeien die katholiſchen Eltern
in ihrem Gewiſſen verpflichtet, die Kinder eben in
katholiſche Schulen zu ſchicken. Um dieſer ſeiner
Meinung Nachdruck zu geber. drohte der Biſchof jeinen
Diözejanen an, daß er mit der Anwendung eines
ſcharfen Kirchenzuchtmittels. nämlich mit
Verweige=
rung der Abſolution, nicht zögern werde, falls ſeiner
Anordnung betreffend das Verbot des Beſuches jener
paritätiſchen Schulen nicht Folge geleiſtet werde. Der
Biſchof hat dieſen Schritt jetzt getan.
— Der Landtag des Größherzogtums
Olden=
burg hat nach längerer Debatte die Vorlage der
Regierung über die Stempelſteuer abgelehnt und
be=
ſchloſſen, die Regierung zu erſuchen, die Beſeitigung
der Stempelſteuer in die in Ausſicht geſtellte
Steuer=
reform einzubeziehen.
Ausland.
— Die franzöſiſche Kammer beſchloß auf
An=
trag des Finanzminiſters, der die Notwendigkeit
be=
tonte, die Beratung des Budgets vor Ende März zu
beendigen, mit 313 gegen 256 Stimmen,
Abend=
ſitzungen abzuhalten. — Der Senat nahm Artikel
34-50 des Geſetzes über die zweijährige Dienſtzeit
an und begann die Beratung des Titels 4, der von
den Kapitulationen handelt.
- Das engliſche Oberhaus begann am
Dienstag die Adreßdebatte.
Lord Sreucer führt aus, es ſei von guter
Vorbedeu=
tung. daß die Thronrede weder Chinanoch
Ruß=
land erwähne. Er möchte daraus' ſchließen, daß die
dem Auswärkigen Amte über die Beziehungen Englands
zu allen am äüßerſten Oſten intereſſierten Mächten
vor=
liegenden Nachrichten befriedigend ſeien. Die
Vene=
zuela=Angelegenheit ref große Beſorgnis her=
Bor, weil in England Jedermann eifrig bedacht war, daß
die guten Beziehungen zu den Unionsſtaaten nicht
ge=
ſtörk werden, und weil man das Gefühl gehabt hat, daß
England durch das Zuſammengehen mik einer anderen
Macht in ernſte Schwierigkeiten geraten könnte. Er wolle
dabei bemerken. däß er Alles. was eine Beſſerung der
gegenſeitigen Geſinnungen zwiſchen Englanzründ
Deutſchland herbeiführen könite, mik Freude und
Genngtung begrüßen würde. (Hört, hörth Es beſtehe
aber einiger Zweifel, ob nicht ein gemeinſames Vorgehen
mit einer anderen Macht in ſolchen Angelegenheiten,
wenn man nicht ſehr auf der Hut ſei, unheilvolle
Ergeb=
niſſe zeitigen könnte Der Nedner erwähnt dann die
magedöniſchen Unruhen und die Expedition
nach dem Somalilande. — Der Herzog von
Devon=
ſhire erwidert, Lord Spencer ſcheine der Anſicht zu ſein,
daß alle Verhandlungen in der Venezuela=
Angelegen=
heit abgeſchloſſen ſeien. Das ſei nicht der Fall. Es gebe
noch Fragen, die einem Schiedsgericht zu unterbreiten
ſeien. Es'ſei nicht zu leugnen, daß die jüngſten Vorgänge
Gefahren mit ſich führten. Vies könnte nicht gut anders
ſein, wenn verſchiedene Großmächte es für notwendig
er=
achteten. gegen einen Kleinſtaat Anſprüche zu erheben,
der keine beſonders verantwortliche Regierung beſitzt.
Daß die Verhandlungen zu einem befriedigenden Abſchluͤß
gekommen ſeien. ohne irgendwelche ernſten Folgen für die
guten Beziehungen der Mächte, ſpreche im höheren Grade
für die Mäßigung aller Beteiligten, auch für die
Diplo=
maten, die die Verhandlungen führten. Er freue ſich,
daß Lord Spencer nicht die törichte und übertriebene
Frage bezüglich der ſog. Allians mit Deutſchland
bei=
behalte. Es ſei immer erklärt worden, daß nichts
beſtan=
den habe. was einer Allianz gleichkomme. Es habe nur
ein gemeinſames Vorgehen zu einem beſtimmken und
genallen Ziel zwiſchen Deutſchland, England und Italien
gegeben. Ueber die Vorgänge im Somalilande
er=
klärt der Herzog von Devonſhire, daß nichts Derartiges
wie die Beſiznahme irgend einer wüſten Einöde oder
einer Beſiznähme überhaupt geplant ſei. Ueber die
Reiſe Chamberlains nach Güdafrika führte
Redner aus: Ich gebe zu, daß die Fülle, in denen ſolche
Schritte von einem Miniſter unternommen werden, von
außerordentlicher Art ſein müſſen, aber die Umſtände in
Güdafrika ſind außerordentlicher Art. Die Regierung
war der Anſicht. daß die Regelung der grohen in Frage
ſtehenden Aufgäben durch eine verſönliche Unterſuchung
erleichtert werden wurde: Der Hedanke, Lord Milners
bewährter Autorität Schranken zu ſeten, iſt der Regierung
niemals in den Sinn gekommen. Varauf wurde die
Adreſſe angenommen und das Haus vertagte ſich.
Im Unterhauſe polemiſierte Cämpbell=
Ban=
nerman in Beſprechung der Thronrede gegen das
Ahkommen mit Deutſchland in der Venezuela=Sache.
Seite 12.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 19. Februar 1903.
Nummer 42.
Balfour erklärte, die Zuckerkonvention berühre nicht
die Meiſtbegünſtigungsklauſel. Die Regierung
ver=
trete vollkommen die von Chamberlain in Südafrika
erklärten allgemeinen politiſchen Grundſätze. Balſour
verteidigt die Haltung der Regierung in der
Vene=
zuela=Angelegenheit.
— Unter den Begrüßungsadreſſen, welche
Cham=
berlain bei ſeinem Eintreffen in Paarl (Kapland)
überreicht wurden und in denen die Hoffnung auf
eine Vereinigung der weißen Raſſen in Südafrika
ausgeſprochen wird, befand ſich auch eine Adreſſe der
deutſchen Einwohner Paarls. In ſeiner
Erwide=
rung ſagte Chamberlain, daß er ſich freue, eine
Adreſſe von deutſchen Genoſſen in der Koloniſation
zu erhalten. Er hob die Loyalität und das gute
Verhalten der Deutſchen unter britiſcher Flagge
her=
vor und begrüßte ſie als britiſche Untertanen, deren
Vorrechte ihnen, wie er hoffe, niemals entzogen
würden, vorausgeſetzt, daß ſie ſie nicht dazu benutzen,
Englands Stellung zu untergraben. Der
gegenwär=
tige Zuſtand ſei nicht zufriedenſtellend. Die Männer
ſeien einander entfremdet, Familien durch die
Feind=
ſeligkeiten geſchieden. Wir müſſen darauf bedacht ſein,
daß wir einig ſein müſſen, wenn wir in Zukunft
zuſammen arbeiten ſollen.
— Die ſchwediſche Regierung brachte im
Reichs=
tage eine Vorlage, ein betreffend den Beitritt
Schwedens zur Brüſſeler Zucker=
Kon=
vention.
— Der portugieſiſche Finanzminiſter Mattoſo
brachte einen Geſetzentwurf ein betr. Konverſion
der inneren Schuld in 4½proz., in 99 Jahren
rückzahlbare Titres ſowie einen Geſetzentwurf, nach
welchem die Regierung ermächtigt wird, bis 30 pCt.
der Zölle in Gold zu erheben.
- Staatsſekretär Hay und Bowen unterzeichneten
das Protokoll, nach welchem in Caracas eine
aus einem Venezolaner und einem Amerikaner
be=
ſtehende Kommiſſion eingeſetzt wird zur Regelung der
Forderungen der Vereinigten Staaten
gegen Benezuela. Wenn die Kommiſſion eine
Einigung nicht erzielen kann, ſoll auf Vorſchlag
Bowens die Königin der Niederlande um Ernennung
eines Schiedsrichters erſucht werden. Königin
Wil=
helmina willigte ein, vorkommenden Falles einen
Schiedsrichter zu ernennen. Der Vertreter der
amerikaniſchen Intereſſen wird John W. Foſter ſein.
— Die „Morning Poſt” meldet aus Tanger
vom 17. Februar: Das langſame Vorgehen der
Regierung in Marokko bei der Unterdrückung des
Aufſtandes führt der Sache des Prätendenten neue
Kräfte zu. Der Abgeſandte des Sultans, Muley
Arafa, iſt an der Riffküſte gelandet, kann aber wegen
Widerſtandes der Riffſtämme nicht ins Innere des
Landes vorrücken.
Präſident Krüger. Herr Pfarrer Schowalter
ſchreibt der „Tägl. Nundſchau”: Gegenüber den aus der
„ Rheiniſch=Weſtf. 3t9.” in die Preſſe übergegangenen
niederdrückenden Nachrichten über Krügers
Geſundheits=
zuſtand bin ich ermächtigt, zu erklären, daß an all den
von dem „Amſterdamer Korreſpondenten: der zur Zeit
in verſchiedenen Blättern ſpukt, verbreiteten Nachrichten
nicht eine Spur von Wahrheit iſt. Krüger iſt auch heute
noch ein Mann des Glaubens und der Hoffnung. Auch
ſeine körperliche Kraft iſt in Anbetracht ſeines hohen
Lebensalters eine ſtaunenswerte. - Gegenüber der
immer wieder auftauchenden kürzlich auch von Dr. Peters
als abſolut feſtſtehende geſchichtliche Tatſache wiederholten
Behauptung, daß Präſident Krüger einſt Deutſchland das
Protektorat über ſein Land angeboten habe, und daß
Bismarck damals den Fehler gemacht habe, dieſes
An=
erbieten nicht anzunehmen, läßt mir Krüger unter dem
8. Februar mit der Ermächtigung davon öffentlich
Ge=
brauch zu machen, wörtlich folgendes mitteilen: „Es iſt
Verſönlichkeit hat jemals ſolch einen Vorſchlag gemacht."
nicht ein wahres Wort an dieſer ganzen Behauptung.
Weder ich, noch irgendwelche andere verantwortliche
Stadt und Land.
Darmſtadt, 19. Februar.
- Verliehen wurde dem praktiſchen Arzt Dr. Ludwig
Vormuth in König das Ritterkreus 1. Kl. des
Verdienſt=
ordens Philipps des Großmütigen.
In den Ruheſtand verſetzt wurde der
evange=
liſche Pfarrer Kirchenrat D. Friedrich Heß zu Crumſtadt,
Dekanat Eberſtadt, auf ſein Nachſuchen mit Wirkung vom
1. April l. Js. unter Anerkennung ſeiner langjährigen
treuen und erſprießlichen Dienſte.
- Ernannt wurde der Oberfahnenſchmied Konrad
Stroh in Darmſtadt zum Amtsgerichtsdiener bei dem
Amtsgericht Michelſtadt.
- Das Großh. Regierungsblatt Nr. 10 enthält:
Verordnung, die Ausführung des Geſetzes über das
Ver=
fahren in Forſt= und Feldrügeſachen in der Faſſung der
Bekanntmachung vom 13. Oktober 1800 betreffend.
Militärdienſenachricht. Wolff, Studierender
der Kaiſer Wilhelms=Akademie für das militärärztliche
Bildungsweſen, vom 15. Februar d. J. ab zum
Unter=
arzt des Friedensſtandes ernannt und beim 2. Großh.
Heſſ. Inf.=Regt. Nr. 116 angeſtellt.
9 Die öffentliche Straßenbeleuchtung erfolgte in
unſrer Stadt am 1. April 1902 durch 1886 Laternen mit
insgeſamt 1952 Flammen, von welch letzteren 1939 mit
Auerſchen Glühlichtbrennern verſehen waren. In dem
Zeitraum vom 1. April 1901 bis dahin 1902 iſt die
Straßenbeleuchtung durch 58 Laternen mit 130 Flammen
vermehrt worden. Das Elektrizitätswerk hatte
im nämlichen Zeitraum, außer dem Hoftheater und der
elektriſchen Straßenbahn. 770 Konſumenten mit 15647
angeſchloſſenen Hektowatt (das Hoftheater 1771, die
elek=
triſche Straßenbahn 4802 angeſchloſſenen Hektowatth. Die
größte Anzahl der angeſchloſſenen Konſumenten weist die
Rheinſtraße mit 53 auf, dann folgt die Wilhelminenſtraße
mit 51.
* Der Ortsgeſundheitsrat trat am Dienstag
nachmittag unter dem Vorſitze des Großh.
Regierungs=
rats Dr. Kratz im Rathausſaale zu einer Sitzung
zu=
ſammen. Gegenſtände der Beratung waren u. a. die
Regelung des Rettungsdienſtes, Beſchaffung eines
Kranken=
wagens für anſteckend Kranke, Erbauung eines
Jſolier=
hauſes für gemeingefährliche Krankheiten, Organiſation
des Desinfektionsweſens und Erlaß von Schuhvorſchriften
gegen Krankheitsübertragung durch die Ausübung des
Barbier= und Friſeurgewerbes.
B.VB. Die Hauptverſammlung des Beſſunger
Be=
zirksvereins findet am 19. d. Mts. im Galthaus „Zum
Ochſen; ſtatt; wir verfehlen nicht, die Mitglieder auf
dieſe Verſammlung und auf deren wichtige
Tagesord=
nung nochmals hinzuweiſen. (Siehe Anzeige.)
- Stand der Darmſtädter Volksbank
e. G. m. b. H., am 31. Januar. 1903. Aktiva. Kaſſebeſtand
54977M. 76Pf. Bankverkehr=Konto 716115 M. 01 Pf.
Mo=
bilien=Konto 1231 M. 56 Pf. Zinſen=Konto 2812 M.48 Pf.
Debitoren=Konto 1421358 M. 54 Pf. Wechſel=Konto und
Deviſen=Konto 903418 M. 52 Pf. Effekten=Konto,
Cou=
pons= und Sorten=Konto 218591 M. 67 Pf.
Verwal=
tungsoſten 2910 M. 14 Pf. Haus=Konto und
Haus=
unterhallungskoſten=Konto 100 142 M. 06 Pf. Vorſchuß=
und Vorſchußwechſel=Konto 596113 M. 77 Pf. Lombard=
Konto 289732 M. 47 Pf. —- Paſſiva. Zinſen=Konto
3005 M. 63 Pf. Gewinn=u. Verluſt=Konto 101 721 M. 11Pf
Reſervefond 10728 M. - Pf. Gewinn=Reſerve= und
Delcredere=Konto 46 304 M. 98 Pf. Geſchäftsanteile
1350 838 M. 96 Pf. Depoſiten, Sparkaſſe. Giro=
Kredi=
toren ꝛc. 2537111 M. 8s Pf. Penſions=und
Unterſtützungs=
ſonds 78693 M. 42 Pf. Umſchlag im Januar3 780 842 M.
20 Pf. Zahl der Mitglieder 1718.
DN. Der ſeit vielen Jahren hier beliebte große
Maskenball der Darmſtädter Narrhalla am
Faſt=
nachts=Dienstag wird, wie ausdrücklich bemerkt ſei, auch
in dieſem Jahre ſtattfinden und zwar in ſämtlichen
Räumen der Turnhalle am Woogsplatz. Nach dem
glanzvollen Verlauf und dem koloſſalen Zuſpruch, den
die Veranſtaltungen der Narrhalla in dieſem Jahre
ge=
funden haben, zu urteilen, läßt ſich erwarten, daß am
nächſten Dienstag mit dem Balle ein wirdiger Abſchluß
er diesjährigen Karnevalſaiſon gemacht werden wird,
zumal neue großartige Ueberraſchungen in Hülle und
Fülle geplant ſind.
D.R.G. Noch iſt der glänzende Erfolg der großartio
erlaufenen Sitzung der Darmſtädter Karneönl=
Geſel=
ſchaft im Orpheum in friſcher Erinnerung und ſchon
wieder iſt der Große Rat in voller Tätigkeit, um den
Großen Gala=Maskenball am nächſten
Sams=
tag im Saalbau zu der glänzendſten Feſtlichkeit der
Karnevalsſaiſon zu geſtalten. Dieſer Maskenball bildet
alljährlich ſeit Jahrzehnten den Höhepunkt der
karne=
valiſtiſchen Veranſtaltungen hieſiger Stadt und hat ſich
ſozuſagen dermaßen eingebürgert, daß er zum abſoluten
Bedürfnis geworden iſt. Viele Empfehlungen demſelben
auf den Weg zu geben halten wir daher für überflüſſig.
Wie es der Große Rat verſteht, alle ſeine Feſtlichkeiten
geſchmackvoll, intereſſant und amüſant zu geſtalten, iſt ja
hinreichend bekannt und daß gerade der Gala=Maskenball
mit der größten Liebe gepflegt wird, ſichert ihm jedes
Jahr ſeinen ganz enormen Erfolg. Die geradezu
ver=
ſchwenderiſche Ausgeſtaltung des Abends, blendende
Be=
leuchtung, märchenhafte Dekoration des Saales,
gemüt=
liche chambres separées, ununterbrochene muſikaliſche
Ge=
nüſſe zweier hervorragender Muſikkapellen, alles das ſind
die Vorbedingungen für ein ganzes Gelingen, welches
der Große Rat in muſtergiltiger Weiſe durchzuführen
verſteht und ihm die Sympathie des feinen Publikums
erhält.
2 Unſere Leſer ſeien hiermit auf den am 28. Februar
im „H0tel zur Traube; ſtattfindenden Maskenball
der „Liedertafel; aufmerkſam gemacht, der, totz der
übergroßen Anzahl karnevaliſtiſcher Veranſtaltungen in
dieſem Jahre, dennoch dazu beſtimmt zu ſein ſcheint, den
Glanzpunkt der diesmaligen Saiſon zu bilden. Bei dem
mehr als 6dährigen Renommee, deſſen ſich die „Liedertafel”
mit Recht bei allen ihren Veranſtaltungen erfreut, bedarf
es keiner weiteren Reklame, es genüge hier in Kürze
auf=
zuzählen, was geboten werden ſoll. An erſter Stelle
ſteht die große freie Damen=Schönheits=Konkurrenz la
Spaa, die um ihrer Eigenartigkeit willen, die größte
Beachtung verdient. (. Preis: eine prachtvolle Stand=
Pendule mit Schlagwerk. Ferner Kreppel=Preiseſſen,
Ethnographiſches Muſeum, Auszug der Kinder Jsrael,
Girons Flucht, die 183 Millionen der Humberts ꝛc. ꝛc.
Bemerkt ſei noch, daß die Ballmuſik von Herrn
Kapell=
meiſter M. Weber geſtellt wird.
— Ein ſeltener Gaſt hat im Orpheum ſeinen Einzug
gehalten. Es iſt, wie unſere Leſer ſchon wiſſen, der
be=
kannte orientaliſche Magier Ben=Ali=Bey, welcher
mit ſeiner ganz einzig daſtehenden Zauber=Moſchee,
welche nicht im entfernteſten mit dem zu vergleichen iſt,
was die allbekannte Salonmagie heute noch zu bieten
vermag, große Triumphe feiern wird. Der Künſtler,
welchen anderweite Verpflichtungen an einem zuerſt
ge=
planten 14tägigen Gaſtſpiel verhindern, kann unſerm
Plaßze nur auf 7 Tage ſeinen Beſuch abſtatten. Um ſo
intereſſanter werden aber die wenigen Abende, welche
einen umfangreichen Apparat bedingen, der ſchon zum
Teil im Orpheum Unterkunft gefunden hat, ſich
zweifel=
los geſtalten. Der Künſtler kommt von einem überaus
erfolgreichen Gaſtſpiele aus Hamburg, wo die
eigen=
artigen, ſtets Neues und Abwechſelung bietenden
Vor=
führungen den Brennpunkt des geſamten Intereſſes
bildeten. Auch die hauptſtädtiſche Preſſe iſt voll hohen
Lobes für den erfindungsreichen Mann. Das „Verliner
Tageblatt” ſchreibt: „Ein Stündchen bei Ben=Ali=Bey,
dem berühmten Magier aus dem Morgenlande, der eben
in dem Saale des Hotel de Ruſſie ſeine orientaliſche
Zauber=Moſchee aufgeſchlagen hat, gehört zu dem
unter=
haltendſten und amüſanteſten, was unſere an
Ver=
gnügungen und Zerſtreuungen gewiß nicht arme
Haupt=
ſtadt gegenwärtig bietet. Neu und eigenartig iſt das
meiſte, was er uns vorführt. Oder hat man es ſchon
erlebt, daß ein Zauberer ſeinen eigenen Kopf vor den
Augen der Zuſchauer vom Rumpfe nimmt und auf ein
Tiſchchen ſtellt, daß beſagter Kopf ſich einige Minuten
lang in geſpenſtig=unheimlicher Weiſe bewegt und die
Augen verdreht, bis der Hexenmeiſter wieder hereintritt,
ihn aufhebt und an die gehörige Stelle ſetzt? Gewiß
nicht. Und hat man Geiſter, Tod und Teufel ſo
ver=
blüffend kommen und verſchwinden ſehen, wie es Ben=
Ali=Bey bewirkt? Auch das iſt - Ben Akiba wird es
uns nicht verübeln, wenn wir dies offen
ausſprechen-
noch nicht dageweſen! Und was den Vorſtellungen Ben=
Ali=Beys einen beſonderen Reis verleiht, das iſt ſein
humorvoller, formgewandter Vortrag.
Mainz. 17. Febr. Ein bedeutender Einbruch iſt
verfloſſene Woche auf dem zur Winterszeit unbewohnten
Gute der Familie Schick von hier in dem nahen
Harx=
heim verübt worden, bei welchem den Einbrechern ſehr
wertvolle Kunſtſchätze in die Hände fielen. Neben
ſilbernen Eßgeräten, Beſtecken, Platten u. ſ. w. brachten
die Diebe zunächſt einen prachtvollen, in Elfenbein
ge=
ſchnitzten Pokal mit Goldeinſatz aus dem 17. Jahr
hundert an ſich, der einen Wert von mehreren tauſend
Mark präſentiert. Ferner nahmen, laut „M. J.., die
Einbrecher wertvolle, auf Silber gemalte Bilder, zwei
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag, 17. Februar.
„Die Jüdinz.
I.V. Halsvys hier ſeit einigen Jahren nicht mehr
ge=
gebene effektvolle „große Operl wurde bei ihrem
Wieder=
erſcheinen auf unſerer Hofbühne am Dienstag von
einem zahlreichen Publikum aufs freundlichſte
aufge=
nommen. Trotzdem faſt ſämtliche Rollen des Werkes
neue Vertreter erhalten hatten, nahm die Vorſtellung
doch einen recht abgerundeten und glatten Verlauf. Ein
beſonderes Intereſſe wurde ihr durch die Mitwirkung
eines Gaſtes, Frau Rocke=Heindl vom Hof= und
Nationaltheater in Mannheim, verliehen, die als Erſatz
für Frau Kaſchowska, welche heiſer geworden war, die
„Recha” ſang. Die Künſtlerin, die dem hieſigen
Publi=
kum als „Brünnhilden und „Sentau bereits als tüchtige
Wagnerſängerin bekannt geworden war, zeigte ſich uns
bei dieſer Gelegenheit auch als treffliche Beherrſcherin des
bel canto und nahm die Hörer durch ihr ſympathiſches,
volles und klares Organ, dem nur in der Höhe
manch=
mal eine gewiſſe Härte anhaftet, ihre ungemein deutliche
Diktion und die tiefe Beſeelung des dramatiſchen
Aus=
drucks ſehr für ſich ein. Mit der geſanglichen Sicherheit
ging ein durchdachtes und allen Situationen beſtens
ge=
recht werdendes Spiel Hand in Hand. Frau Nocke=
Heindl hatte ſich denn auch des lebhafteſten Beifalls des
Publikums zu erfreuen.
Den „Eleaſar” ſang erſtmalig Herr Spemann,
der damit ſein Rollenrepertoire um eine weitere
erfolg=
reiche Nummer bereichert hat. Schien es auch anfangs,
als ſei der Künſtler nicht beſonders günſtig disponiert,
ſo gewann er doch im Laufe des Abends mehr und mehr
die Herrſchaft über ſein Organ wieder, um in der großen
Arie des 4. Aufzugs: „Necha, als Gott Dich einſt zur
Tochter mir gegebeni eine Plaſtik, eine Kraft und
Brillanz der Tongebung zu entfalten, die alles mit ſich
fortriß und dem Sänger viermaligen enthuſiaſtiſchen
Hervornuf eintrug. Auf das Spiel müßte Herr
Spemann allerdings gerade in dieſer Rolle noch
be=
deutend mehr Sorgfalt verwenden: diesmal gab ſich alles
noch gor zu konventionell. Recht unbehaglich ſchien ſich
Herr Welf in der Jammerrolle des Leopold= zu
fühlen, ſtattete ihn aber trohdem mit bedeutendem
Ton=
aufwande aus, während Fräulein Kapuſt aus der
„Eudoxia' zu machen ſuchte, was in ihren Kräften ſtand.
Hübſche Fortſchritte gegen früher bekundete Herr Koths.
als „Kardinal Brogny; wenn auch die Leiſtung als
Ganzes noch ziemlich ungleichwertig war. Chöre,
Orcheſter und Ballett verdienten ſich alles Lob,
und die Ausſtattung der Oper zeigte wieder die hier von
alters gewohnte ſtilvolle Pracht.
Vorträge.
Am Montag, den 16. d. Mts, hielt Herr
Privat=
dogent Lic. Niebergall aus Heidelberg im hieſigen
Zweigverein des Evangeliſchen Bundes
einen apologetiſchen Vortrag über das Thema= „Das
religiöſe Denken in der Gegenwartr. Der Herr
Vortragende zeichnete 3 Gruppen dieſes religiöſen Denkens.
die aber zugleich 3 geſchichtliche Entwickelungsſtufen im
religiöſen Denken der Vergangenheit wie des einzelnen
modernen Menſchen ſeien: nach dem biogenetiſchen
Prin=
zip wiederhole ſich der Gang der Entwickelung des ganzen
in der Entwickelung des einzelnen. Die erſte Gruppe
und Stufe, die Ortgodoxie habe eine unleugbare
Aehn=
lichkeit mit dem römiſchen Katholizismus; dieſer ſei die
konſequent durchgeführte Orthodoxie, und die Orthodoxie
inkonſequenter Katholisismus. Die Orthodoxie habe
ihren Schwerpunkt und Stützpunkt in der Vergangenheit,
daher die Verehrung eines heiligen Buches, heiliger
Glaubensſätze und =ſatzungen, heiliger Formeln und
Formen, Sitten und Gebräuche; daher die ablehnende
Haltung gegenüber den Fortſchritten der Gegenwart und
dem Gedanken einer Entwickelung überhaupt. Die
weit=
reichende Herrſchaft der Orthodoxie erkläre ſich einmal
aus ihrer engen Verknüpfung mit der Ethik: viele möchten
den alten Glauben nur deshalb für ſich ſelber feſthalten
oder ihre Kinder in ihm unterrichtet wiſſen, weil ſie
fürchten, daß mit ihm auch die alten Grundlagen der
Sittlichkeit über Bord fallen oder geworfen werden könnten.
Sodann ſpiele auch die Volitik hierbei zuweilen eine Rolle:
man dürfe dem „Volku ſeinen alten Glauben nicht rauben,
damit es ſich nicht etwa an den Thronen oder an den
Geldſäcken vergreife. Anzuerkennen ſei aber auch, daß
viele Orthodoxe nicht nur infolge der Macht der
Ge=
wohnheit, der Ueberlieferung und Erziehung orthodox
ſeien, ſondern aus dem tiefſten Herzensbedürfnis der
Frömmigkeit heraus und mit der Ueberzeugung
ſelbſtän=
digen Erlebens und Erfahrens.
Im ſchärfſten Gegenſatz zu dieſer Orthodoxie ſtehe
die zweite Gruppe und Stufe, die Aufklärung. Sie
be=
ginne im Menſchen mit dem Erwachen des eigenen
Nach=
denkens, mit der Kritik an einzelnen Stücken der
Ueber=
lieferung und ende ſehr oft mit der Verwerfung der
ganzen orthodoxen Welt= und Lebensanſchauung. Und
- was das Traurigſte ſei - man gebe gar zu leicht mit
der Orthodoxie auch die mit ihr verbundene Sittlichkeit
auf. Dieſe Aufklärung führe dann zum kraſſen
Materia=
lismus oder zum Monismus Haeckels, der Geiſtiges und
Materielles als Einheit betrachtet. Bei dem Bruch des
einzelnen mit der Orthodoxie wirkten außerdem noch
per=
ſönliche Erlebniſſe mit. Frage man nach der Moral dieſer
Aufklärung, ſo höre man nicht ſelten die Antwort: „Tue
recht und ſcheue niemand 1 Die Aufklärung habe auch
noch ein gewiſſes, allerdings nur äſthetiſches Intereſſe an
religiöſen Dingen und Vorgängen, 3. B. an einer „ſchönen”
Predigt. Aber im Grunde ſei dieſe Welt= und
Lebens=
anſchauung bedauernswert; wenn ſie alles erklärt und
durchſchaut zu haben meine, dann hätten die Gegenſtände
ihres Denkens auch allen Reis verloren. In der
Ge=
ſchichte ſei dieſe Aufklärung freilich ſchon überholt:
heut=
zutage würden ſchon die Grundlagen des Darwinismus
von namhaften Naturforſchern untergraben, der
Darwi=
nismus ſei ſeinem Ende nahe; das Dogma von der
Schutzanpaſſungsfähigkeit des Schwächeren in der Natur
werde ſchon ſtark angezweifelt, überhaupt ſei dieſe ganze
Naturauffaſſung ſchließlich auch nur eine Sache des
Glaubens. Und viele unſerer Zeitgenoſſen, - ſie dächten
zwar noch mit dem Kopfe; aber das Hers ſei
unbefrie=
digt; ſie ſehnten ſich nach einer Kopf und Hers
befrie=
digenden Weltanſchauung, ſie ſuchten nach einem Sinn
der Welt und des Lebens und nach einem Halt am
Leben: das Gefühl, das Gemüt fordere gebieteriſch ſein
Recht. Dieſes religiöſe Sehnen wende ſich zu Tolſtoi, zu
Buddha, zu theoſophiſchen und ſpiritiſtiſchen Richtungen;
dieſem Sehnen die rechte Richtung zu geben, das müſſe
unſere Aufgabe dem modernen Menſchen gegenüber ſein.
Nummer 42.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 19. Februar 1903.
Seite 13.
Beutel alter Münzen von beträchtlichem Werte, alte
Vorzellangegenſtände, Doſen, Pfeifen und noch eine
Reihe kleinerer Gegenſtände von bedeutendem
Kunſt=
werte an ſich. Die Einbrecher, welche durch einen
Garten von der Rückſeite in die Gebäulichkeiten
ein=
gedrungen ſind, müſſen mit den Verhältniſſen in dem
Schickſchen Hauſe ſehr vertraut geweſen ſein, was aus
der Tatſache hervorgeht, daß man ein verborgenes Fach
in einem alten Möbelſtück regulär geöffnet vorfand.
Silberne Leuchter, die an verſchiedenen Stellen
umher=
ſtanden, ließen die Diebe unberührt.
Bingen, 18. Februar. Prinz Heinrich von
Preußen wird kommenden Sommer einige Wochen
Aufenthalt auf dem ihm durch Erbſchaft zugefallenen
Schlößchen „Rheinſtein' nehmen. Mit Herrichtung der
Räume wird ſchon in nächſter Zeit begonnen werden.
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 17. Febr. Reiche
Vermächtniſſe hat, laut „Conf” der verſtorbene
Kommerzienrat Albert Pfaff beſtimmt: 200000 Mk.
für die Beamten und Arbeiter ſeiner Firma, 200 000 Mk.
für eine Albert Pfaff=Stiftung für arme Handwerker, die
das Kunſtgewerbe erlernen wollen, 200 000 Mk. für das
Auguſta=Hoſpital, 200 000 Mk. für das Krankenhaus in
Bethanien, 200000 Mk. für die Lungenheilſtätte in Belzig,
100 000 Mk. für die Friedrich=Wilhelm=Viktoria=Stiftung
der Aelteſten der Kaufmannſchaft, 100 000 Mk. für das
Aſyl für Obdachloſe. 100000 Mk. für die Penſionskaſſe
der Feuerwehr, 100000 Mk. für die Berliner
Rettungs=
geſellſchaft, 100 000 Mk. für den Letteverein, 100 000 Mk.
für die Penſionskaſſe der Schuhmannſchaft, 100 000 Mk.
für die Ferienkolonien und 100000 Mk. für den
Krippen=
verein. — Als heute Nachmittag der Buchhalter Arndt
und ſeine Geliebte Sander auf ein Telegramm der
Mag=
deburger Poligei wegen Unterſchlagung von 17000 Mk.
in einem Hotel in der Mittelſtraße feſtgenommen werden
ſollten, erſchoß Arndt ſeine Geliebte und ſich. - Beim
Abſpringen von der Straßenbahn brachte ſich
geſtern Abend um 8 Uhr ein junges Mädchen zu
Char=
l0ttenburg in Lebensgefahr. Es ſprang etwa 30 Meter
vor der Halteſtelle von der hinteren Plattform des erſten
Wagens ab und ſtürzte rückwärts zu Boden.
Glücklicher=
weiſe war das junge Mädchen auf den Bürgerſteig
ge=
flogen und der Gefahr überhoben, durch den
Anhänge=
wagen überfahren zu werden. Dort blieb es eine Weile
bewußtlos liegen. Beim Abſturz war die Hutnadel
ab=
gebrochen und in die Kopfhaut eingedrungen. Beamte
der Straßenbahn nahmen ſich ſofort der Verunglückten
an, die ſich dann erholte und nach der Wohnung begleitet
werden konnte.
Dresden, 18. Febr. Das Befinden des Prinzen
Friedrich Chriſtian iſt recht befriedigend, die
Tem=
peratur ging gurück. Der Prinz hat in der vergangenen
Nacht gut geſchlafen.
Gneſen, 17. Febr. In dem bevorſtehenden Prozeß
wegen Geheimbündelei ſind 19 Perſonen
an=
geklagt. Der Hauptangeklagte iſt der relegierte Gymnaſiaſt
Grodzki. Von den Angeklagten ſind 4 Studenten, 14
aus=
gewieſene Gymnaſiaſten, der 19. beſucht das Gymnaſium
noch. Die Unterſuchung in dieſer Sache dauerte über
ein Jahr.
Nom, 17. Febr. Miniſter Prinetti iſt ſoweit
wieder hergeſtellt, daß er das Bett auf einige Stunden
verlaſſen kann. - Der verantwortliche Redakteur der
„Propagandau in Neapel wurde wegen der
Krupp=
affäre zu zwei Monaten Gefängnis und 400 Lire
Geldſtrafe verurteilt. Die Verhandlung erfolgte
unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit.
Florenz. 17. Febr. Spät abends brach in der Villa
Medici ein Feuer aus, welches auch einen Teil des
Werkes Vollambroſa vernichtete. Erſt nach großen
An=
ſtrengungen der Feuerwehr und einem Militär=Aufgebot
konnte der Brand lokaliſiert werden.
Paris, 18. Febr. Frau Humbert iſt an einem
Lungenſpitzenkatarrh erkrankt und ſoll in ein Hoſpital
ge=
bracht werden.
Zweite Kammer der Stände.
L. Darmſtadt, 18. Febr. Das Haus ſetzte heute
alsbald die Veratung des Hauptvoranſchlags
fort. Zum Kapitel „Staatseiſenbahnen und
Privat=
ſowie außerheſſiſche Staatseiſenbahnen; wovon erſteres
mit 10100000 Mk. Einnahmen und 280000 Mk. Ausgaben
abſchließt, bat Abg. Wolf um die Anſchaffung
geeig=
neter Wagen, damit Weinſendungen nicht durch Hiße
und Kälte leiden. Abg. Cramer führt Klage über die
Behandlung der übernommenen Arbeiter der Main=
Neckar=Bahn durch die Eiſenbahngemeinſchaftsverwaltung
und verlas einen Ukas, indem die Arbeiter gewarnt
werden, ſich aller ordnungswidrigen Beſtrebungen zu
enthalten und mit Sogialdemokraten keinen Verkehr zu
unterhalten. Im Uebertretungsfall wird den Leitern einer
Verſammlung Entlaſſung angedroht. Auch klagte Redner
über Mißſtände bei den Wohlfahrtseinrichtungen.
Finanz=
miniſter Gnauth führte aus, daß außer bei der
Tarif=
regelung und einigen beſonderen Punkten der Regierung
kein Einfluß zuſtehe. Geſuche aus Dieburg wegen
Arbeiterrückfahrkarten und Mainz wegen der
Vieh=
beförderung wurden entgegenkommend erledigt. Die
Verwaltungsgrundſäße der Eiſenbahndirektion Mainz
habe er nicht zu kritiſieren. Abg. Schmitt erachtete es
als die Pflicht der heſſiſchen Regierung, ungweckmäßige
Dinge bei dem Mitkontrahenten zur Sprache zu bringen.
Alsdann wandte er ſich zu den Mainzer Vorortbahnen,
deren Zuſtand dringend Abhilfe erheiſche. Finanzminiſter
Gnauth ſichert ſofort eine intenſivere Aufſicht zu. Abg.
Frenay bringt insbeſondere die Zuſtände an der
Station Bensheim, die Bahn Bensheim-Lindenfels und
den Tarif für Gemüſe zur Sprache. Abg. Molthan
fordert dringend für Dienheim eine Halteſtelle. Abg.
David fordert Abhilfe für eine in Worms und
Mainz empfundene übermäßige Arbeitszeit und
Be=
ſchränkung der Sonntagsruhe. Abg. Langenbach rät
dazu, alle Mißſtände in weitgehendſtem Maße zur Sprache
zu bringen, in Mainz ſei man gegen Beſchwerden ſehr
empfindlich. Außerdem fragt er bei der Regierung an,
ob ſich für die Nebenbahn Gernsheim-Pfungſtadt-
Eber=
ſtadt ein Unternehmer gefunden habe, wenn nicht, ob die
Regierung geneigt ſei, das Geſetz dahin zu ändern, daß
die Bahn ſchmalſpurig gebaut werde und ob ſie die
Ge=
ſellſchaft, welche ſich für den Bahnbau gebildet habe,
nämlich Darmſtadt und die Süddeutſche
Eiſenbahngeſell=
ſchaft. unterſtützen wolle. Abg. Dr. Heidenreich hob
hervor, daß die Eiſenbahngemeinſchaft der Heſſiſchen
Ludwigsbahn gegenüber erheblich mehr für die Arbeiter
und Beamten tat. An höheren Löhnen wurden 2 bis 3
Millionen Mark bezahlt. Die Einführung der vierten
Wagenklaſſe empfehle ſich auch für die Main=Neckar=Bahn
und ihre Nebenbahnen, eventuell müſſe man wie bei der
Bahn Darmſtadt-Eberſtadt für Nichtarbeiter beſondere
Wagen in Arbeiterzügen einſtellen. Abg. Noack
be=
ſchwert ſich über die traurigen Zuſtände beim
Oden=
wälder „Lieschen= Abg. H üuſel lenkt die
Auf=
merkſamkeit, auf die Vahn, Höchſt-Aſchaffenburg.
Abg. Ulrich führt lebhafte Beſchwerde gegen die
Ge=
meinſchaftsverwaltung und fragt wie weit die elektriſchen
Bahnen im Kreiſe Offenbach gediehen ſeien.
Finanz=
miniſter Gnauth erklärt ſich bereit, ſoweit dies ſofort
möglich ſei, die geſtellten Fragen zu beantworten. Die
Verlegung des Güterbahnhofes in Bensheim ſei in der
Vorbereitung, dieſelbe hinge übrigens mit der Bahn
Bensheim-Lindenfels zuſammen, welche nunmehr als
Vollbahn gewünſcht werde und über die Berechnungen
nötig ſeien. Für eine normalſpurige Bahn Gernsheim-
Pfungſtadt-Eberſtadt, habe ſich kein Unternehmer
ge=
funden. Sobald die Verhandlungen zwiſchen Darmſtadt
und der Süddeutſchen Eiſenbahngeſellſchaft zu einer
Verein=
barung geführt haben,ſei er bereit, zu einer Geſetzesänderung
dahin die Hand zu bieten, daß die Linie ſchmalſpurig
ge=
baut werde. Die Frage der Einführung der 4.
Wagen=
klaſſe auf der Main=Neckar=Bahn ſei insbeſondere wegen
des Anſchluſſes an Baden nicht ſo leicht. Die bayeriſche
Regierung habe angefragt, wie es Seitens Heſſens
ge=
halten werde und ſich bereit erklärt, für eine Bahn
Aſchaffenburg-Höchſt normalſpurig bis an die Grenze
zu bauen. Die Ausſichten für dieſe Strecke ſeien hierdurch
geſtiegen. Abgeordneter Heidenreich habe bezüglich der
von der Gemeinſchaft gemachten Aufwendungen noch zu
niedrige Zahlen mitgeteilt, der Konzeſſion der elektriſchen
Bahnen im Kreiſe Offenbach ſtehe nichts mehr im Wege.
Miniſterialrat Ewald legt die allgemein gültigen
Tariſſätze für Gemüſe dar. Abg. Haas (Darmſtadt)
tritt dem Abgeordneten Langenbach entgegen und
ver=
langt, daß die Bahn Gernsheim-Pfungſtadt-Eberſtadt
normalſpurig gebaut werde. Sobald der in Ausſicht
ſtehende höhere Staatszuſchuß käme, werde ſich auch ein
Unternehmier finden. Im übrigen beantragt, er an der
Main=Neckar=Bahn eine Station für Hähnlein. Abg.
Langenbach hofft, daß das Haus demnächſt der
Ge=
ſetzesänderung zuſtimmen werde, daß die Bahn
Geins=
heim-Pſungſtadt-Eberſtadt ſchmalſpurig zur Ausführung
komme. Abg. Haas (Darmſtodt) widerſpricht dem und
rät zu einer Verſtändigung. Nach Ausführungen der
Abgg. Berthold, Erk, Damm, Bähr, Weidner, Brauer
und Braun wurde abgebrochen.
Handel und Verkehr.
G) Frankfurt, 17. Febr. (
ruchtmarkt=
bericht.) Am Wochenmarkt beeinflußte das knappere
Angebot von Landweizen, ſowie die andauernd
un=
rentablen überſeeiſchen Offerten, daß die Preiſe für
Weigen bei gutem Begehr und relativ lebhaften Umſätzen
ſich befeſtigen konnten. In ausländiſchen Brotfrüchten
blieb der Verkehr, infolge der anhaltend hoch gehaltenen
Forderungen, beſonders für effektive Ware, auf das
Be=
darfsgeſchäft beſchränkt. Landroggen war genügend
offeriert und blieben die Preiſe ziemlich unverändert.
Gerſte wurde weniger gehandelt und ſtabile Notierungen
für deſſen Umſätze erzielt. Hafer reichlich am Markte
und zu ermäßigten Forderungen gehandelt. Mais feſt,
ebenſo Futterartikel und Mehl, wobei ſich jedoch nur
ſchleppendes Geſchäft entwickelte. Während über
Argen=
tinien die Weigen= und Maisernte=Ergebniſſe fortgeſetzt
günſtig lauten, wurden an den amerikaniſchen
Getreide=
börſen Saatenſtandsklagen aus dem Weſten bekannt.
Anderſeits hielt ſich drüben die Beſſerung in engen
Grenzen, denn die anhaltend anſehnlichen Ablieferungen
von Weizen, welche die gleichzeitigen, des
Vor=
jahres merklich übertreffen, laſſen die Befürchtung
aufkommen, daß die demnächſt zu erwartenden
Be=
ſtandzahlen nicht unerheblich zugenommen haben werden.
Hier ſtellen ſich die Preiſe bei 100 Kilo wie folgt:
Weizen, hieſiger und Wetterauer 16.101625 M.
norddeut=
ſcher 16.20-16.30 M., kurheſſiſcher 16.20-16.30 M. ruſſiſcher
17.25-18.00 M. La Plata 17.50-18.10 M. Kanſas 1725
bis 1760 M. Redwinter 17.10-1740 M. rumäniſcher
17.25- 1775 M., Roggen, hieſiger 1450-14.70 M. Pfälzer
14.50-1470 M. ruſſiſcher 14.60-14.90 M. Gerſte, Pfälzer
1700-1725 M. hieſige 16.25-16.50 M., fränkiſche 16.25-
16.50 M. Niedgerſte 17.00-1725 M., ungariſche 1825-18.50
M. Hafer, hieſiger 14.00-1475 M. bayeriſcher 14.50
bis 15.25 M. ruſſiſcher 14.25-15.50 M. rumäniſcher 14.20-
15.10 M. Mais mixed 13.50-1375 M. La Plata 1400-
14.60 Mark, Donaumais 1475-15.00 M. ruſſiſcher 14.60-
14.80 M., Weizenſchalen 9.10-9.40 M., Weizenkleie 900-
.25 M., Roggenkleie 9.90-1025 M. Futtermehl 1150-
13.50 M., getrocknete Biertreber 10.75-1100 M.
Weizen=
nehl, hieſiges Nr. 0 25.50-26.00 M., feinere Marken
28.50-29.00 M. Nr. 1 23.50-2400 M., feinere Marken
25.00- 25.50 M. Nr. 2 22.50-23.00 M. reinere Marken
23.50- 24.00 M. Nr. 3 21.50-22.00 M., feinere Marken
22.50- 23.00 M. Nr. 4 18.7519.25 M. feinere Marken,
19.50- 20.00 M., Roggenmehl, hieſiges Nr. 0 23.00-23.50
M. Nr. 12050-21.50 M. Nr. 2 15.50-16.00 M.
— Aus Anlaß der Veranſtaltungen des Karneval=
Vereins in Mainz verkehren am 22, 23. und 24. Februar
Sonderzüge von Darmſtadt nach Mainz
Um 9 Uhr 20 Min. vorm. ſan Mainz 1027 und 120
nachm. lan Mainz 214; von Mainz nach Darmſtadt
602 nachm. lan Darmſtadt 712).
Stimmen aus dem Publikum.
Gür die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt di
Redaktion keinerlei Verantwortung.)
- Im Johannesviertel macht ſich eine immer
mehr zunehmende Erbitterung geltend, daß dort noch
immer keine Straßenbahnverbindung entſtanden iſt, und
es wird eifrig agitiert für die dieſem Stadtteile von
Anfang an zugedachte direkte und kürzeſte
Straßenbahn=
linie nach der Innenſtadt, durch die Grafenſtraße
bis mindeſtens zur Rheinſtraße, woſelbſt ſich durch
Um=
ſteigen gleichzeitig ein guter Anſchluß nach allen Seiten
und namentlich zu den Hauptbahnhoͤfen bieten würde.
Man kann in immer, weiteren Kreiſen nicht begreifen,
warum dieſe ſelbſtverſtändliche und ſicher gut rentierende
Linie, deren ſtaatliche Genehmigung ſchon zwei Jahre
vorliegt, nicht gebaut worden iſt und daß dafür die ganze
Stadtverordneten=Verſammlung auf einen ſpäteren
Vor=
ſchlag der Bürgermeiſterei einer andern Linie zugeſtimmt
hat, die wir. die weitaus meiſten Bewohner des Viertels,
ablehnen müſſen. da ſie einen rieſigen Umweg und eine
Zeitverſchwendung nach der ganzen Stadt (mit alleiniger
Ausnahme der Hauptbahnhöfe) bedeutet, alſo viel länger und
teurer als die natürliche Linie iſt und nicht rentieren
kann. - Da das Konzeſſionsgeſuch an das Großh.
Miniſterium für die zuletzt beſchloſſene Zickzacklinie vom
Schloßgartenplatz bis zu den Hauptbahnhöfen erſt
kürg=
lich eingereicht und noch nicht entſchieden iſt, ſo wäre es
doch das zweckmäßigſte, wenn es zurückgezogen und der
Bau der Bahn nach der vorhandenen erſten Konzeſſion
ſofort in Angriff genommen würde! Einer der Herren
Stadtverordneten hat ja dieſes vor einigen Monaten
beantragt; aber man hört nichts mehr hiervon.
Kürzlich war dieſerhalb eine Deputation beim Großh.
Miniſterium und demnächſt ſoll eine größere Proteſtver=
Es gelte, ihm Jeſum zu zeigen, nicht dogmatiſch
ver=
kleidet, aber auch nicht bloß als ſittliches Vorbild, ſondern
als den Heiland. den Erlöſer, als die überragende
Per=
ſönlichkeit, die Macht über den Menſchen gewinnen kann
und will; denn der Hunger unſeres Geſchlechts nach
Religion könne wie jeder Hunger nicht durch
wiſſenſchaft=
liche Unſerſuchungen über die Natur des Hungers oder
die Zuſammenſetzung der Nahrung geſtillt werden,
ſon=
dern nur durch wirkliche Nahrung; die großen
Wirklich=
keiten, Gott den Vater Jeſum Chriſtum und die geiſtige
Welt, ſie allein könnten das religiöſe Sehnen unſerer
ſuchenden Zeitgenoſſen befriedigen. Nicht das dürfe die
Loſung ſein: „Zurück zum alten Glauben!, ſondern:
„Vorwärts und aufwärts zu
In der anſchließenden Diskuſſion kamen Redner der
verſchiedenſten Altersſtufen und Vernfsarten zum Wort.
Zum Schluß ſchon jetzt die Mitteilung, daß der Herr
Privatdogent Lie. Niebergall vorausſichtlich am 16. März
hier einen Vortrag über den Spiritismus halten wird.
— Der Vortrag über die Geſchichte der
Huge=
notten, den Herr Pfarrer Correvon von
Frank=
furt a. M. am Mittwoch abend im
Frauen=
verein der Johannesgemeinde hielt, hatte
eine zahlreiche Zuhörerſchaft verſammelt, für die der
Redner in kurzen, aber äußerſt markanten Zügen ein
treffliches Vild der reformierten Kirche Frankreichs
zeich=
nete. Die große Perſönlichkeit Calvins - ein Tag aus
ſeinem Leben zeigte ſeinen Fleiß, ſeine Vielſeitigkeit, ſeine
Herrſchergabe - die Geſtalten der bedeutendſten
Prote=
ſtanten am Hofe Franz L. die Bartholomäusnacht, die
Dragonaden Ludwigs XIV und einzelne Epiſoden aus
den bis zur franzöſiſchen Revolution dauernden Leiden
der Hugenotten wußte Redner in lebendigſten Farben
zu ſchildern, um am Schluſſe noch einen Ausblick auf
die jetzige evangeliſche Bewegung unter den franzöſiſchen
Prieſtern zu werfen, der, weil auf eigener Anſchauung
beruhend, intereſſant und in dem Endurteil maßvoll und
nüchtern war. - Herr Pfarrer Dingeldey konnte in
einem Schlußworte mit Necht betonen, daß der
Vor=
tragende nicht nur die Kenntniſſe der Anweſenden über
den franzöſiſchen Proteſtantismus ergänzt, ſondern auch
die Herzen erwärmt habe für die Güter, die wir
unan=
gefochten und darum aber auch oft ohne genügende
Wertſchätzung beſitzen.
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
V.w. Frankfurt a. M. 17. Febr. Heute iſt hier
zum erſtenmale „Venus Anadyomener von
Rudolf Presber aufgeführt worden. Der Inhalt
des dreiaktigen Dramas iſt folgender: Ein talentierter
Maler wohnt mit ſeinem Modell, einem Mädchen, das
er in ſein Herz ſchließt, in einem Hauſe. Da er mit
ſogialem Elend zu kämpfen hat, läßt er ſich dazu
über=
reden, die kranke Tochter eines reichen Konſuls zu
heiraten, die ihren Gemahl unglücklich lievt. In Davos,
wo die kranke Frau zur Kur weilt, findet der Maler
ſeine erſte Geliebte wieder. Die Frau ſtirbt und der
Maler kehrt mit der Geliebten in ſein erſtes Heim zurück,
wo er auch den erſten Fehler gutmachen und Elſe
heiraten will. Da plöhlich erſcheint dem Maler der Geiſt
der verſtorbenen Konſulstochter. Es entſteht in ihm ein
ſtarker Seelenkampf, der ihn in den Tod treibt. Er
ſtürzt ſich vom Balkon auf die Straße. Dieſen Vorgang
hat Presber recht geſchickt und in einer fließenden
Sprache dargeſtellt. Doch erhebt ſich das Drama nicht
über den Nahmen der dramatiſchen Erzeugniſſe, die in
der letzten Zeit unſere Bühnen beherrſchen. Die
Dar=
ſtellung war bis auf die Nolle der Elſe, die mit mehr
Feuer und Temperament gegeben werden müßte,
vor=
züglich. Der Dichter wurde nach dem erſten und letzten
Akt ſtürmiſch gerufen. Doch läßt ſich nicht ſagen, wieviel
von dem Beifall dem Dichter und wieviel dem
Frank=
furter und dem geiſtreichen Plauderer galt.
Kleines Feuilleton.
Die Letzte des Geſchlechts von Schilliſt
in dieſem Monat zu Grabe getragen worden. Der Name
des Mannes, der ein ſchönes Blatt in der Geſchichte
unſeres Vaterlandes Anfang des neunzehnten
Jahrhun=
derts zeichnete, erloſch mit Fräulein Luiſe von Schill,
geſtorben am 11. Februar im 87. Lebensjahre im
Fran=
giskaner=Aſyl zu Maria=Schmollen in Oeſterreich, wo man
ſie Aloyſia v. Schill nannte. Sie war die Stiefſchweſter
des durch ſeine begeiſterte Vaterlandsliebe und durch
ſeinen Heldenmut in Zeiten der tiefſten Schmach und
Erniedrigung des preußziſchen Staates bekannt gewordenen
Mannes, des Majors Ferdinand von Schill. Der Lotzten
ſeines Namens war erſt vor kurzem die Nichte des
Majors von Schill, Frau von Roſen, geb. von Schill, in
Neudorf am Gröditzberg vorangegangen.
(Eineſonderbare Eidesformel gebrauchte
dieſer Tage bei einer Gerichtsverhandlung in Duisburg
ein als Zeuge vernommener Soldat aus Weſel. Er
ſprach dem Vorſitzenden die Eidesworte nach und änderte
dabei: daß ich die reine Wahrheit ſagen, nichts
verſchweigen, alles verſetzen werde.. Die allgemeine
Heiterkeit ließ ihn ſtutzig werden, dann verſicherte er, er
wolle ynichts hinzuſetzen. — Der folgende Zeuge,
eben=
falls ein Soldat, ſtolperte merkwürdigerweiſe an der
gleichen Stelle; er hatte aber von der Entgleiſung des
Kameraden keine Kenntnis. Er ſchwor: „nichts zu
ver=
ſetzen.
Die Antwort eines Gelehrten. Ein
Profeſſor an einer ſüddeutſchen Univerſität, bekannt als
Feinſchmecker, wurde vor nicht langer Zeit von ſeinem
Gaſtgeber gefragt: „Woran können Sie die alten Hühner
von den jungen unterſcheiden, Herr Profeſſorzu - „Sehr
einfach: an den Jähnen; war die Antwort. - „Aber die
Hühner haben doch keine Zähnek - „Stimmt! Die
Hühner nicht - aber ich!
Kikerikil Einem in eine Wirtſchaft auf der
Hinteren Bleiche in Mainz tretenden Bauersmann
woll=
ten mehrere Stammgäſte einen lebenden Hahn abkaufen.
Dem Bauer war jedoch der Hahn nicht feil. Da ſagte
ein Gaſt; „Ich gebe Euch ſovielmal eine Mark, als der
Hahn in der erſten Viertelſtunde krähtn Der
Bauers=
mann beſann ſich einen Augenblick, dann erwiderte er:
„Es iſt mir recht.: Alles ſaß nun in geſpannter
Er=
wartung. Da vernahm man plötzlich den gackernden Ton
einer Henne, der Hahn hob den Kopf, ſchuttelte ſich und
ließ fünfmal ein lautes „Kikerikis hören. Ein homeriſches
Gelächter folgte. Der Käufer wollte Einwendungen
machen, da aber der Bauersmann auf Zahlung beſtand,
mußte der Gaſt blechen.
Aus dem Tagebuch der Frau Huber.
Am 16. Februar iſt mein Mann den 17. Februar
Mor=
gens¹8 Uhr nach Hauſe gekommen.
- Glückstag. Studioſus lein Vierlokal betretend):
„Iſt das heute ein Glückstag. Vorhin habe ich meiner
Anna den erſten Kuß gegeben und jetzt wird friſch
an=
geſteckt; MMegg. Bl.)
Gelke 14.
Darmſtädter Tagblatt, Tonnerstag, den 19. Februar 1903.
Nummer 42.
ſammlung gegen dieſe verfehlte Linie veranſtaltet werden,
zu welcher hoffentlich auch die Bewohner der anderen
Stadtteile erſcheinen werden, da dieſe, wenn ſie Geſchäfte
im Johannesviertel beſorgen wollen, doch ſicherlich
eben=
falls nicht eine Viertelſtunde länger im Wagen ſitzen
wollen, alſo ebenfalls nicht geſchädigt werden.
Wir Johannesvierteler wollen nicht länger die
ein=
zigen Stiefkinder in Bezug auf Beförderung ſein und
werden unſeren Proteſten ſchon Nachdruck zu verſchaffen
wiſſen.
Wir gehen jedoch das Vertrauen zu unſerer ſonſt ſo
einſichtigen Stadtve- valtung und =Vertretung noch nicht
auf und hoffen, daß ie unſeren Wünſchen gerecht werden.
Und ſollten wir uns hierig täuſchen, dann wird wohi
die Großh. Regierung die Konzeſſion zu einer verfehlten
und die Steuerjahler ſchädigenden Bahnlinie verſagen.
Einige im Namen Bieler.
Verniſchtes.
S Vom 18. -9r. Ppril findet in Köln die 4.
Wander=
ausſtellung der Freien Vereinigung
Beut=
ſcher Inſtallateureſtatt. Dieſe Ausſtellungen, welche
die F. V. D. J. zweimol in Jahre gelegentlich ihrer
Frühjahrs= und Herbſtverſammlungen abwechſelnd in den
größeren Städten Deutſchlands veranſtaltet, dienen den
Intereſſenten, der Hebung und Organiſation des Deutſchen
Inſtallateurgewerbes. Ausgeſchloſſen ſind Gegenſtände
für andere gewerbliche Zwecke, ebenſo alle dem Vergnügen
und der Schauluſt dienenden Gegenſtände.
Verantwört=
licher Leiter der Ausſtellungen iſt das Vorſtandsmitglied
L. Henking. Stuttgart, Kriegsbergſtr. 42. wilchem der
Vorſtand und Ausſchuß der F. V. D. J., ſowie ein
Komitee der Ausſtellungsſtadt zur Seite ſtehen. Geöffnet
iſt die Ausſtellung jeden Tag von morgens 5 Uhr bis
abends 9 Uhr. Für das Publikum iſt der Eintrittspreis
auf 50 Pfennige pro Perſon feſtgeſetzt. Für beſonders
hervorragende Leiſtungen iſt eine Prämierung mit
ver=
goldeten und verſilberten Medaillen, ſowie Diplome, beide
künſtleriſch ausgeführt. vorgeſehen. In der
Verleihungs=
urkunde, in dem Diplom, welches von ſämtlichen
Mit=
gliedern der Prämiierungskoramiſſion unterzeichnet iſt.
wer=
den die Art des Preiſes, der Gegenſtand oder die
Geſamt=
leiſtung, für welche der Preis zuerkannt iſt, und das
Datum der Verleihung genau bezeichnet. Die
Wander=
ausſtellungen in Dresden. Saarbrücken und Nürnberg
haben ein 'ſchönes Bild gegeben von der Kraft, welche
der Handwerkerſtand aus ſich entwickeln kann.
Litterariſches.
- Das Militär=Wochenblatt Verlag der
Königlichen Hofbuchhandlung E. S. Mittler & Sohn,
Verlin Süa) kündigt in ſciner neueſten Nummer an,
daß es vom 1. April d. J3. ab, ſtatt zweimal, forkan
dreimal wöchentlich (Dienstag, Donnerstag, Sonnabend
zur Ausgabe gelangen wird. Dies vermehrte Erſcheinen
wird man mit Freuden begrüßen: einmal ermöglicht es,
die Verſonalveränderungen in der Armee!
noch ſchneller bekannt zu geben; zugleich geſtattet aber
auch der entſprechend erhöhte Umfang eine weitere
Aus=
dehnung des journaliſtiſchen Teiles, der hierdurch ſeine
militärwiſſenſchaftlichen Aufgaben noch mehr als bisher
erfüllen wird. Troß des durch das dreimalige Erſcheinen
vergrößerten Umfanges tritt keine Erhöhung des
Bezugs=
preiſes ſviertelährlich: Mark 450) ein. Auch werden die
dem Militär=Wochenblatt angegliederten Veihefter und
„Militär=Literatur=Zeitung; in gleicher Stärke beibehalten.
2 Nach Italienmmit der Gotthardbahn.;
Die Gotthardbahn gibt auch dieſes Jahr ein elegant
ausgeführtes, mit zahlreichen Illuſtrationen und Karten
verſehenes Handbuch heraus, welches eine genaue
Be=
ſchreibung der Bahnſtrecke und deren intereſſanten Punkte
ſowie auch der oberitalieniſchen Seen enthält und daher
ein willkommener Reiſebegleiter nach dieſen ſchönen
Gegenden ſein dürfte. Dieſes Handbuch gelangt durch
das Reiſebureau Schottenfels. Frankfurt, zur
Gratis=
verteilung.
Letzte Nachrichten.
WB: Verlin. 18. Febr. Reichstag. Der
Präſi=
dent eröffnet die Sitzung 1 Uhr 20 Min. Nach
Erledi=
gung von Petitionen. welche von der Kommiſſion
zür Petitionen als nicht geeignet zur Erörterung im
Plenum erachtet wurden und im Bureau des Hauſes
niedergelegt ſind, wird die zweite Beratungdes;
Etats des Reichsamts des Innern fortgeſetzt.
Abg. Crüger (fr. Vp.) kommt nochmals auf den
Aus=
ſchlüß von Genöſſenſchaften auf dem Kreugnacher
Partei=
tage zurück und wirft den Sozialdemokraten vor, daß ſie
ihm das Wort im Munde verdrehten.- Der Ausſchluß
ſei aus wirtſchaftlichem nicht politiſchen Gruͤnden erfölgk.
Ferner habe der „Vorwärtsk ſeine Bemerkung, die 24 Ruhezeit im Gaſtwirtsgewerbe müſſe beſeitigt
werden in der Form wie ſie beſtehe, ſo wiedergegeben, als öb
er 24ſtündige Ruhezeit überhaupt verlangte. Dann ſtellt ſich
Molkenbuhr hin und behauptet, beides ſei ganz dasſelbe.
Abg. Schwarze=Lippſtadt (Zentr.) befürwortet baldige
Einführung des Befähigungsnachweiſes im Baugewerbe.
Redner verteidigt dann die Politik des Zentrums gegen
die ſogialdemskratiſchen Angriffe. - Abg. Stöcker
(fraktionslos): Die Kurrendekmder von denen Zubeil
geſtern ſprach. werden nicht ausgebeutet, ſondern ſingen
täglich nur 2-3 Stunden, nur Syleſter und am
Weih=
nachtsabend etwas länger. Es ſei das nur eine Arbeit
der Liebe. Iſt denn der Ausſpruch: „Chriſtlich=ſogial iſt
Unſinn' authentiſch ? Der chriſtlich=ſoziale Beoriff hat in
England ſehr viel zur Beruhigung der
Arbeiterbe=
wegung beigetragen. Er iſt in der katholiſchen
Kirche, wenn auch in etwas anderem Sinne gang und
gäbe und hat endlich in Wien die ganze
Sozialdemo=
kratie und das Judentum aufs Haupt geſchlagen.
Die Herren Sozialdemokraten bezeichnen die Verdienſte
des Unternehmens als Blut= und Handgeld, aber wenn
der Sogialdemokrat ſelbſt Geſchäfte macht, ſo iſt das
et=
was anderes. Herr Bebel iſt von dem Schweizer
Schumann des Meineides angeklagt worden. Mankümmere
ſich alſo um Herrn Bebels Meineid. nicht um meine
Wahrheitsliebe. (Lärm bei den Sozialdemokraten. Glocke
des Präſidenten) — Abg. Reißhaus (So3.): Herrn Stöcker
wäre etwas weniger Ueberhebung zu wünſchen. Abg.
Heyl zu Herrnsheim hat der „Wormſer
Volkszeitun=
niederträchtige Verleumdung vorgeworfen. Dieſe hält
ihre Behaupkung aufrecht. Vielleicht wiederholt Herr von
Heyl daraufhin ſeine Beſchuldigungen, damit gerichtlich
feſt=
geſtellt werden kann, ob die„W. Volksjta. oder Herr v. Heyl
verleumdet. — Abg. Stöcker: Es hat ſich klar herausgeſtellt,
Haß nicht eine Spür von Unrecht an mir geblieben iſt.
Sehen Sie zu (zu den Soz.). daß Herrn Bebels Meineid
Plargeſtellt wird, von demſelben iſt in angeſehenen
Schweizer Blättern wiederholt die Rede geweſen. Er iſt
auch in einem Flugblatt mit ſpöttiſchen Bemerkungen
7 gegen die Sozialdemokraten überhaupt aufgenommen
woͤrden. Cärm bei den Sos.) Singer ruft: Verfaſſer
des Flugblattes iſt ja Ihr Freund Normann=Schumann.
GGlocke des Präſidenten.) WWiederholte Unterbrechungen
bei den Sos.) Vigepräſident Graf Stolberg bittet, den
Redner icht zu unterbrechen. - Abg. Wurm (Sos.):
Herr Stöcker weiß, daß der Meineid Bebels behauptet
Purd= von einem notoriſchen Lump und Schuft, von
einem Gerichtsſpitzel, der allerdings Herrn Stöcker ſehr
nahe ſteht. Dem Abg. Crüger gegenüber bemerke er, daß
er mit den Behauptungen über den Ausſchluß vön 38
Genoſſenſchaften, die hauptſächlich von Sozialdemokraten
geleitet wären. den kleinen Leuten nur Sand in die
Augen habe ſtreuen wollen. - Abg. Herzfeld (Sos.)
er=
bittet Aufklärung über die Tragweite der neuen
See=
mannsordnung bezüglich der beſtehenden Heuerverträge.
— Nach Erwiderung Poſadowskys ſprach Ledebour (Soz.).
Stöcker ſcheute ſich nicht, Bebel hier des Meineids zu
be=
ſchuldigen.- Vizepräſident Graf Stolberg bemerkt, er
häbe nicht gehört: daß Stöcker Bebel Meineid
vorgeworfen habe. Stöcker habe nur geſagt, in
ſchweize=
riſchen Blättern werde Bebel des Meineids beſchuldigt.
(Widerſpruch bei den Sozialdemokraten.) Ledebour
be=
merkt, am Schluſſe zuerſt ſagte Stöcker
ausdrück=
lich: Bekümmern Sie ſich um den Meineid Bebels.
(Zuſtimmung dei den Soziaidemokraten.) — Vizepräſident
Graf Stolberg führt aus: Stöcker habe in der zweiten
Rede dieſe Woͤrte dahin ausgelegt. daß er den Meineid,
meinte, deſſen Bebel in ſchweizeriſchen Blättern
be=
ſchuldigt wurde. — Ledebour polemiſiert hierauf gegen
Stöcker und weiſt ausführlich die gegen ihn (Ledebour)
gerichteten Angriffe zurück. - Aba. Lenzmann geht
noch=
mals auf den Proͤzeß Witte=Stöcker ein. Darauf wird
die allgemeine Diskuſſion geſchloſſen.- Die Abſtimmung
über die Reſolution wird bis zur 3. Leſung
aus=
geſetzt. Abg. Beckh=Koburg (frf. Vp.) tritt für
Alsdehnung des Vogelſchutzes ein. - Abg. Pachnicke
frf. Vag) wünſcht eine einheitliche Verkehrsordnuntz
für Fahrräder und Automobile. — Staatsſekretär Graf
Poſadowsky hofft, daß es möglich ſein wird, einen
Ge=
ſetzentwurf, bekr. den Vogelſchuß. dem Hauſe vorzulegen.
Bezüglich der Verkehrsordnung für Fahrzeuge auf
öffent=
lichen Wegen ſeien alle Regierüngen damit einverſtanden,
daß man einheitliche Grundjätze aufſtelle. Hierauf
ver=
tagt das Haus die Weiterberatung auf morgen 1 Uhr.
Schluß 5. Uhr.
w.B. Berlin, 18. Febr. Die Budgetkommiſſion
des Reichstags lehnte mit 15 gegen 12 Stimmen
gemäßz dem Antrag Rören die im Etat vorgeſehene
Gehaltserhöhung der Oberſtleutnants der Infankerie ab.
Dagegen ſtimmten das Zentrum, Freiſinnige und
Sozial=
demokraten.
W.B. Verlin, 18. Febr. In der heutigen Sitzung des
Abgeordnetenhauſes, ertlärte, Handelsminiſter
Möller auf eine Anfrage, wie es mit der Reform des
Börſengeſetzes ſtehe, das Börſengeſetz hätte zweifellos
in dieſer Seſſion eingebracht werden können. aber bei der
Geſchäftslage des Reichstages wäre im vorigen Herbſte
an eine Erkedigung nicht mehr zu denken geweſen.
Eben=
ſowenig ſei jett Ausſicht, das Geſetz noch zuſtande zu
bringen. Was die Stempelſteuer angehe, ſo ſei es richtig,
daß die Erwartung auf Mehrerträgniſſe getäuſcht habe.
Es ſei zu erwägen ob nicht im reichsfiskaliſchen Intereſſe
eine Herabſetzung der Stempelſteuer zu empfehlen ſei.
W.B.: Berlin. 18. Febr. Die deutſche Regierung
wies nach Prüſung des zwiſchen den Kabinetten von
Petersburg und Wien vereinbarten
Reförmpro=
gramms für Mazedonien den Botſchafter in
Kon=
ſtantinopel an, die Annahme und Durchführung dieſes
Programms bei der türkiſchen Regierung zu unterſtützen.
2 Berlin, 18. Febr. Die „Nat.=3tg.- meldet:
Pro=
feſſor Mommſen befindet ſich nach dem heutigen
Un=
jalle ganz wohlauf. - Die „Voſſ. 3tg.- meldet: In
einem hieſigen Variststheater wurden bei der „Fahrt im
Todesring; heute abend die drei Radfahrer aus dem
Ring herausgeſchleudert. Einer blieb tot, zwei wurden,
ſchwerverletzt.
W.t. Frankfurt a. M. 18. Febr. Der Aufſichtsrat
der Frankfürter Vank ſchlägt eine Dividende von
8 pCt. wie im Vorjahre vor.
wB. Stuttgart, 18. Febr. Die Kammer hat ſich
auf unbeſtimmte Zeit vertagt, da wegen Erkraukung
des Finanzminiſters die Generaldebatte über den neuen
Finangetat verſchoben werden mußte.
W8L Leipsig. 18. Febr. Das „Leipziger Tagebl.”
meldet: Die Nachricht, daß Rechtsanwalt Dr. Zehme
ſich nach Lyon begab, beſtätigt ſich nicht. Die
Prin=
zeſſin Tüiſe wird in La Metairie ſo lange verbleiben.
bis die dortigen Aerzte imſtande ſein werden, Gutachten
über ihren Geiſteszuſtand abzugeben. Das körperliche
Befinden der Prinzeſfin iſt zufriedenſtellend. Ihr
zukünf=
tiger Aufenthaltsort iſt im Einverſtändnis mit den
Rechts=
anwälten bereits feſtgeſetzt, doch kann vorläufig nuͤr ſo
viel geſagt werden, daß derſelbe nicht innerhalb
Deutſch=
lands und Oeſterreich=Ungarns liegt.
WB. Braunſchweig, 18. Febr. Der Landtag
be=
ſchloß einſtimmig, die Regierung zu erſuchen, Ihren
Bevollmächtigten anzuweiſen, gegen die Wiederzulaſſung
der Jeſuiten Zu ſtiminen.
WB. Hamburg, 18. Febr. Die Hamburg=
Amerika=Linie errichtete für gemeinſame Rechnung
mit der Firma Kunſt a Alberz in Hamburg, wie
die „Hamburger Nachrichten; mitteilen können; eine
Küſtenlinie. Welche von Hongkong nach Shanghai über
Korea (Hafen: Chemulpo) nach Pört Arthur und zurück
über Niutſchwang nach Canton geleitet wird.
CW.k. Bremen, 18. Febr. Bösmanns Bureau meldet:
Eine Kömmiſſion der Verladungsarbeiter in
Bremerhaven, welche heute vormittag vor der
Direktion des Norddeutſchen Lloyd erſchien, erbot ſich.
dafür einzutreten, daß die Arbeit ſofort, in vollem
Um=
fange wieder aufgenommen werde, wenn der entlaſſene
Arbeiter Krimmſieg bis zur gerichtlichen Entſcheidung
ſeiner Differenz mit dem Vormann Nieſteter wieder in
Dienſt geſtellt werde. Da der Vorſtand des Nordd. Lloyd
dieſen Wunſch als billig anerkannte und die
Wiederan=
ſtellung Krimmſiegs demgemäß anordnete, wurde ſeitens
der Kömmiſſion die ſoforkige Wiederaufnahme der Arbeit
zugeſichert und der Streik damit für beendet erklärt.
W.B. Kiel, 18. Febr. Um 9 Uhr vormittags nahm
das Erbprinzenpaar von Meiningen die
Glück=
wünſche der Familienmitglieder anläßlich ſeiner ſilbernen
Hochzeit entgegen. Prinz Adalbert erſchien ebenfalls.
Um 12 Uhr begaben ſich Prinz und Prinzeſſin
Heinrich mit den (fürſtlichen Gäſten an Bord des
Linienſchiffes „Kaiſer Friedrich 111.1 zur Frühſtückstafel.
WB. Baden bei Wien. 18. Febr. Die Leiche der
Erzherzogin Eliſabeth wurde heute früh von
dem Bahnhofe nach Weilburg gebracht. wo dieſelbe um
11 Uhr vormittags feierlich eingeſegnet und ſodann
proviſoriſch in der Kapelle beigeſetzt wurde. Die Stadt
hatte Trauerſchmuck angelegt.
WB. Paris. 18. Febr. Deputiertenkammer,
Finanzminiſter Rouvier verlangt ein drittes proviſorb
ſches Budgetzwölftel. Das Haus ſetzt alsdann die
Be=
ratung über die Aufhebung des Privilegs der
Haus=
brenner fort.
WB. Paris, 18. Febr. Das Kolonialminiſterium
er=
hielt ein Telegramm aus Libreville, ffranzöſiſch=Congol
das beſagt, doß franzöſiſche Truppen bei Biraltali
ein Gefecht mit Tuaregs hatten. Letztere ſeien mit
erheblichen Veriuiten geſchlagen. Auf franzöſiſcher Seite
ſeien zwei Offigiere leicht verwundet.
W.B. Konſtantinovel, 18. Febr. Meldung des
Wiener Korreſv=Bureaus.) 28 albaneſiſche Chefs und
Notabeln des Gebietes Jpek und Diakowa ſchloſſen eine
Vereinigung gegen Reformen, welche die Albaneſen
ſchädigen könnten. Die „Agence de Conſtantinople”
be=
zeichnet die Londoner und Pariſer Zeitungsmeldung von
der angeblichen Mobiliſierung türkiſcher Truppen erneut
als völlig erfunden.
Waſhington. 18. Febr. Amerika nahm unter
Vorausjetzung der Ratifigierung des ſchwebenden
Ver=
trages mit Columbien das Angebot der Panäma=
Geſellſchaft, ihr Eigentum und ihre Rechte am
Kanal für 40 Millionen Dollars zu erwerben, formell
an. Damit wird die Dauer des Vorkaufsrechtes, das
ſouſt am 4. Mirz erloſchen wäre, verlängert.
Kodes-Inzeige.
(Statt jeder beſonderen Anzeige.)
Am Sonntag nachmittag entſchlief ſanft
nach kurzem, ſchweren Leiden unſer lieber
Gatte, Vater, Sohn, Bruder, Schwiegerſohn
und Schwager
(3460
Ober=Ingenieur
Marl Heinzerlino
im vollendeten 38. Lebensjahre.
Zie trauernden Hinterbliebenen.
Berlin, Darmſtadt, Frankfurt a. M.
18. Februar 1903.
Wir erfullen hiermit die traurige Pflicht,
den Herren Kollegen mitzuteilen, daß es
Gott dem Allmächtigen gefallen hat, unſeren
früheren Kollegen
(2601
Verrn Friedrich Ewald
aus dieſem Leben abzurufen.
Die Beerdigung findet Donnerstag, 19. Febr.,
nachmittags 3 Uhr, vom Sterbehauſe,
Steinſtraße 14, aus ſtatt.
Tageskalender.
Hoftheater, Anfang 7 Uhr: „Der Poſtillon von
Lonjumeaui, hierauf Tanz=Potpourri”
Vorſtellung um 8 Uhr im „Orpheum=
Wohltätigkeits=Aufführung lDie Familie Luſtigr)
um 8 Uhr im Saalbau.
Hauptverſammlung des Bezirksvereins Beſſungen
um 8½ Uhr bei Gaſtwirt Volle.
Konzert um 18 Uhr im Reſtaurant=Metropoles.
Konzert um 6 Uhr im „Kölniſchen Höfr.
Gemälde=Ausſtellung der Freien Vereinigung
Darmſtädter Künſtler in der Kunſthalle; geöffnet von
10-1 und 2-5 Uhr.
Welt=Panorama Soderſtraße 2.
Kaiſer=Panorama im „Darmſtädter Hofl.
Verſteigerungskalender.
Freitag, 20. Februar.
Stammholz= ꝛc. Verſteigerung um 9 Uhr im Ober=
Namſtädter Gemeindewald; Zuſammenkunft am Diſtrikt
Griesbach auf dem Vizinalweg Nieder=Ramſtadt-
Nieder=Modau.
Holzverſteigerung um 9 Uhr; Zuſammenkunft auf
dem Schnittpunkt von Fuchsbauſchneiſe und
Thömas=
hüttenſchneiſe.
Stammholz=Verſteigerung um 10 Uhr in der
„Weſtendhaller zu Langen.
Gottesdienſt der igraelitiſchen Religionsgemeinde.
Hauptſynagoge.
Freitag, den 20. Februar.
Vorabendgottesdienſt 5 Uhr 20 Min.
Samstag, den 21. Februar.
Morgengottesdienſt 8 Uhr 35 Min. Schrifterklärung.
Sabbatausgang 6 Uhr 35 Min.
Gottesdienſt in der Hynagoge der igraeliliſchen
Religions-
geſellſchaft.
Samstag, den 21. Februar.
Vorabend 5 Uhr 10 Min. Morgens 8 Uhr — Min.
Nachmittags 4 Uhr — Min. Sabbatausgang 6 Uhr
35 Min.
Wochengottesdienſt von Sonntag, den 22. Febr an:
Morgens 6 Uhr 30 Min. Nachmittags 5 Uhr 15 Min.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei, verantwortlich für die Redaktion: Dr. O. Waldaeſtel, beide in Darmſtadt.