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166. Jahrgang.
monatlich 50 Pig., vierteljährlich 150 Mr.,
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vierteljährlich.
Verbunden mit„Wohnungs=Anzeigeru und der Sonntags=Beilage:
Aluſtrierkes Unkerhaſkungsblakl.
für das wöchentlich 6mal erſcheinende
Tag=
blatt werden angenommen in Darmſtadt
von der Expedition Rheinſtraße Nr. 23, in
Beſſungen von Blößer, Beſſungerſtraße
Nr. 48 und Schießhausſtr. Nr. 14, ſowie
aus=
wärts von allen Annoncen=Expeditionen.
Amtliches Orgau für die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und der andern Behörden.
N 37.
Freitag, den 13. Februar.
1903.
Bekanntmachung, den Kreishaushalt des Kreiſes Darmſtadt betreffend.
Gemäß Art. 43 letzter Abſatz der Kreis= und Provinzial=Ordnung vom 12. Juni 1874, bringen wir hiermit den Auszug aus der von Großh. Ober=
Rechnungskammer abgeſchloſſenen Rechnung der Kreiskaſſe des Kreiſes Darmſtadt für 1900f01 zur öffentlichen Kenntnis:
Einnahme.
Rubr. Nr.
11. Beiträge der Gemeinden und Gemarkungen.
3. Gebühren für Duplikate von Militärpapieren
6. Kapitalzinſen
2. Beihilfe an Mannſchaften der Reſerve und
Landwehr
8. Koſten des öffentlichen Verfahrens
9. Strafgelder zur Belohnung des
Auſſichts=
perſonals
10. Erſatzpoſten.
11. Beiträge zu Wegbau= und Unterhaltungskoſten
12. Aus Nutzungen von Kreisſtraßen
13. Gebühren in Bauangelegenheiten
14. Beihilfe für ehemalige Kriegsteilnehmer
15. Gebühren aus dem Vermeſſungsweſen.
16. Strafen aus Uebertretungen des
Nahrungs=
mittelgeſetzes.
20. Kaſſevorrak aus vorhergehenden Jahren
Rubr. Nr. Betrag 249 240 M. — Pfg. 22. Beſoldungen 18498 Ml. 91 Pf 30 „ 50 23. Diäten und Gebühren 4447 72 693 40 24. Botenlohn und Verkündigungskoſten 216 7 37 25. Für Bureaubedürfniſſe und Gerätſchaften 3079 78 672 61 26. Kreisunterſtützungen! 99488 06 76 25 „ 28. Unterhaltung und Erbauung von Kreisſtraßen 144329 08 30. Zuſchuß in andere Kaſſen 107044 70 6197 31. Uneinbringliche Ausſtände 17 27457 15 „ 32. Strafgelder zur Belohnung des Aufichtsperſonais 6475 98826 91 „ 33. Für Bertilgung ſchädlicher Vögel 168 70 4684 98 „ 34. Koſten der Brandhilfe. 39 75 7034 46 „ 35. Koſten der Nahrungsmittelkontrolle 1177 09 4500 36. Beihilfe an ehemalige Kriegsteilnehmer. 4 360 41 3714 10 37. Penſionen an Kreisangeſtellte 621 50 38. Sanitätspoligeiliche Aufwendungen 996 227 09 39. Sicherheitspolizeiliche Aufwendungen 50 30181 96 40. Kreisanſtalt fuͤr techniſche Verarbeitung und Verwertung von Tierkadavern 350 41. Für das Vermeſſungsweſen in den Landgemeinden 6998 80 42. Auszuleihende Kapitalien 3200 76
Summe der Einnahme 433 536 Ml. 41 Pfg.
Summe der Ausgabe 400 510 Ml. 13 Pfg.
Abſchluß:
Die Einnahme beträgt
433536 Mk. 41 Pfg.
400 510 „ 13
Die Ausgabe beträgt
beſtehend in barem Vorrat.
Darmſtadt, den 31. Januar 1903.
Verglichen bleibt Reſt 33026 Mk. 28 Pfg.
Der Kreis=Ausſchuß des Kreiſes Darmſtadt.
J. V.: Wick.
3109
B e k a n n t m a ch u n g.
Wir bringen zur Kenntnis der Intereſſenten, daß das Abladen von
Schutt auf öffentliche Wege oder Plütze nur mit ſchriftlicher Erlaubnis
des Tiefbauamtes und nur an den in der Erlaubniskarte bezeichneten Stellen
zuläſſig iſt.
Dieſe Erlaubnis wird in der Regel nur für reinen Baugrund erteilt.
Zuwiderhandlungen gegen die vorerwähnte Beſtimmung ziehen Beſtrafung,
ſowie Entfernung des unrechtmäßig verbrachten Schuttes, Baugrundes ꝛc. auf
Koſten des Verbringers nach ſich.
Ferner bemerken wir, daß zum Abladen von Schutt auf Privatgrundſtücke
die Erlaubnis des Grundeigentümers oder ſeines Vertreters erforderlich iſt.
An die Eigentümer von Bauplützen, welche eine Erlaubnis zum Abladen von
Schutt behufs Auffüllung dieſer Plätze erteilen, richten wir das Erſuchen, dafür
Sorge zu tragen, daß keine in Fäulnis übergehenden Abfallſtoffe, welche den
Boden verunreinigen können, auf die Bauplätze verbracht werden.
In Fällen, in denen eine die Geſundheit gefährdende Verunreinigung des
Bodens durch Verbringung derartiger Abfallſtöffe auf Baugelände feſtgeſtellt
wird,. werden wir Maßregeln zur Wegbringung der Stoffe eventuell auf Koſten
des Eigentümers ergreifen.
Darmſtadt, den 10. Februar 1903.
Großherzogliches Polizeiamt.
(3110
Dr. Kratz.
Nutz= und Breunholz Verſleigermuſ.
Dienstag, den 17. d. Mts., vormittags 9 Uhr beginnend,
werden in dem oberen Lokal der Turngemeinde, Woogsplatz 5, nachſtehende
Holzſortimente aus dem ſtädtiſchen Oberwald öffentlich meiſtbietend verſteigert,
und zwar:
1) Aus den Diſtrikten Kühlache, Scheftheimer= und Holzſchlag:
1.91 obm Inhalt,
5 Fichtenſtämmchen von zuſammen
b23
157 Fichten=Derbſtangen von zuſammen
125
90 Fichten=Reisſtangen
2) aus den Diſtrikten Schöftheimerſchlag und Holzſchlag:
Buchen Birken Eichen Radelholz Erlen
Scheiter
324 Am. 4 Nm. 33 Am. 14 Rm. 4 Am.
70
Knüppel,
230
53
Reiſigknüppel
10
28
8
Stöcke, klein geſpalten 148
Kaufliebhaber werden erſucht, das Hölz vor der Verſteigerung einzuſehen.
Das Brennholz gelangt bis Abz. Nr. 650 zum Ausgebot.
Darmſtadt, 7. Februar 1963.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
(299bdk
J. B.: Jneger, Beigeordneter.
Die Tochter des Abgeordneten.
Von Georges Ohnek. Nachdruck verboten)
10)
Autoriſierte Ueberſetzung a. d. Franzöſiſchen von Emmy Becher.
Die Frage, ob ihr Vater Erkundigungen über den
neuen Mieter habe einziehen laſſen, ſchwebte dem jungen
Müdchen auf der Zunge, aber ſie wagte Heinrichs
Namen nicht auszuſprechen. Es war ihr, als ob ſie
damit ihre Seele aufſchließen würde und als ob man
alles entdecken könnte, was ſie darin verbergen wollte.
So verfloſſen acht Tage. Courcier war ganz und
gar von der Politik erfüllt und ſchien das
Vorhanden=
ſein des neuen Nachbars vollſtändig vergeſſen zu
haben. Zufällig war er ihm ſeither nicht wieder
be=
gegnet und ſo war er ihm gänzlich aus dem Sinn
gekommen. Trotzdein erſchien Heinrich Gervais
regel=
mäßig und eifrig im Hauſe; gegen vier Uhr kam er
und ſobald es dunkelte, das heißt, ſobald Gilberte
aus dem Garten verſchwunden war, verließ er ſeine
Wohnung wieder. Es traten Regentage ein, wo das
junge Mädchen die aufgeweichten Gartenwege nicht
betreten konnte, dann hörte ſie den Mieter zwei
Stunden lang in ſeinem Zimmer auf und ab gehen
und konnte aus dem langſamen, matten Schritt
ſchließen, daß dieſe Art, die Zeit totzuſchlagen, wenig
hach ſeinem Geſchmack war. Sie war einmal nahe
darar, ihren Schirm zu nehmen und in dem jetzt
gerade ſtrömenden Regen wenigſtens bis zu dem
runden Beet zu gehen, nur damit der arme Junge
die Freude hätte, ſie zu ſehen, unterließ es aber, weil
ihr ein ſolcher Schritk doch zu bedeutſam und bindend
vorkam. Sie ergab ſich alſo darein, die Schuhſohlen
ihres Liebhabers einen wehmütigen Trauermarſch
ausführen zu hören, und das ununterbrochene,
ein=
tönige Geräuſch gewann für ihr Ohr ſymphöniſche
Bedeutung. Einen Klagegeſang, heißes Flehen,
ſtammelnde Geſtündniſſe hörte ſie heraus, wie wenn
ein Klopfgeiſt ihr Gefühle und Gedanken eines
ver=
bannten Liebenden übermittelt hätte.
Coureier war indeſſen doch nicht ſo vergeßlich,
als es den Anſchein hatte. Mit der Hartnäckigkeit
des echten Parteimannes ſeinen Gedanken feſthaltend,
hatte er ſofort den Polizeidirektor von dem
geheim=
nisvollen und verdächtigen Auftauchen eines jungen
Mannes, der angeblich Gervais heiße, in ſeinem Haus
benachrichtigt. Der Direktor hatte einen ſeiner
Hilfs=
arbeiter, einen jungen Mann, der wie ſo viele hier
ſeine Lehrzeit im Verwaltungsfach durchmachte, um
die Freuden der Hauptſtadt zu genießen, mit dieſer
Nachforſchung beauftragt. Sie koſtete weder viel Zeit,
noch Kopfzerbrechen, denn Heinrich tat nichts, um
ſeine Spien zu verwiſchen. Der Beamte hatte den
Weg von der Spontini= nach der Preßburgſtraße
leicht gefunden, und nach Verlauf eines halben Tags
war die Nachricht da, der Mieter des Zwiſchengeſchoſſes
in Nr. 48. der ſich Heinrich Gervais nannte, ſei der
Sohn des Bankiers Baron Tröſorier, des
Vizepräſi=
denten der Handelsgeſellſchaft, eines der reichſten
Männer Frankreichs.
Der Zufall hatte es gewollt, daß jener junge
Hilfsarbeiter ein Schulkamerad von Heinrich war, ein
netter Junge, den Mangel an Vermögen und Anlage
zum Streber in das Verwaltungsfach gelockt hatten.
Er überlegte ſich die Sache, ehe er handelte. Wenn
Trsſorier ſich in einer abgelegenen kleinbürgerlichen
Stadtgegend eine Wohnung zu tauſend Franken
ge=
mietet hatte, ſo ſteckte da gewiß nichts
Staatsgefähr=
liches dahinter, ſondern irgend eine Liebesgeſchichte,
ein Herzensgeheimnis. War es nötig, ein ſtilles
verſchwiegenes Glück zu ſtören und mit den plumpen
Stiefeln der Polizei heimliche Wege zu betreten, wo
Liebende ihre Seligkeit ſpazieren führten? Er ließ
alſo Heinrich nicht einmal vorladen, ſondern ging
nach dem Frühſtück an der Börſe vorüber, ließ ſich
den alten Schulfreund in den Garten kommen und
warf ganz unverſehens die Frage hin: Sag einmal,
Gervais, was für Ränke ſpinnſt Du denn in der
Spontiniſtraße?
Da der junge Troſorier ſichtlich erſchrocken Miene
machte, den ungeſtümen Frager mit vornehmer Kälte
Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 13. Februar 1803.
Rummer 37.
Zufolge Verfügung Großh. Kreisamts Darmſtadt vom 30. v. Mts. bringen
wir Nachſtehendes hiermit zur öffentlichen Kenntnis.
Darmſtadt, den 11. Februar 1903.
Großherzogliches Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.: Jäger.
B e k a n n tm a ch u n g.
Betreffend: Geländeerwerbungen zur Regulierung der Heinrichſtraße zwiſchen
Gervinus= und Inſelſtraße.
Die Großh. Bürgermeiſterei Darmſtadt hat namens der Stadt Darmſtadt
auf Grund der Artikel 1 und 2 des Geſetzes vom 26. Juli 1884, die Enteignung
von Grundeigentum betr. ſin der Faſſung der Bekanntmachung vom 30. Sep=/
tember 1899), bei der unterzeichneten Behörde den Antrag auf Einleitung des
Enteignungsverfahrens bezüglich der nachſtehend angeführten in der Gemarkung
Beſſungen gelegenen Grundſtücksteile geſtellt, da dieſelben zur Weiterführung der
Heinrichſtraße zwiſchen Gervinus= und Inſelſtraße erforderlich ſeien.
In Anſpruch genommen werden von den Grundſtücken:
Ord=Nr. Flur Parzelle eingetragen auf: eine Fläche von: IV. 52¼ Weicker Jakob u. Ehefrau 180 am (ber.) geb. Walter zu Darmſtadt, 180¹⁄₁₀ am (red.) 53 a. Kunzendorf, Pauls II. Ehefrau Katharine geb.
Blümlein ½
b. Schwalb, Pauline 1 184 am (ber.:
188 am (red. c. Kunzendorf, Pauls I. Ehefrau geb. Blümlein Kinder: Agnes, Anna,
Marie,Pauline u. Martha
zu Darmſtadt¼
Es wird dies mit dem Anfügen zur öffentlichen Kenntnis gebracht, daß
der Plan nebſt Antrag der Bürgermeiſterei Darmſtadt vom 14. bis
28. Februar l. Js. auf dem Stadthauſe zu Darmſtadt zu Jedermanns
Einſicht offen liegen wird.
Zur Verhandlung über den Plan und die zu leiſtenden Entſchädigungen,
zur Entgegennahme etwaiger Einwendungen und Anträge und zur Unterſuchung
aller Verhältniſſe, die für die Beurteilung der Einwendungen, für die
Entſchä=
digung eines jeden Berechtigten, für eine ev. Sicherheitsleiſtung und Ausdehnung
der Enteignung von Einfluß ſind, wird
Tagfahrt vor der Lokalkommiſſion
auf Donnerstag, den 12. März l. Js.,
in dem Gebäude des Großh. Kreisamts Darmſtadt (
Sitzungs=
ſaal des Kreis= und Provinziglausſchuſſes). nachmittags 3 Uhr,
anberaumt.
Die Eigentümer, Pächter, Mieter und ſonſtige an den abzutretenden
Grund=
ſtücken perſönlich Berechtigte, ſowie alle übrigen an der beantragten Enteignung
Beteiligten werden aufgefordert:
1) Einwendungen gegen den Plan bei Meidung des Ausſchluſſes und
An=
nahme der Einwilligung in die beanſpruchte Abtretung oder Beſchränkung,
2) Erklärung auf die angebotene Entſchädigungsſumme bei Meidung der
Unter=
ſtellung der Annahme des Angebots,
3) Anträge auf Ausdehnung der Enteignung bei Meidung des Ausſchluſſes
mit ſolchen,
4) Anträge uuf Aufrechterhaltung beſtehender Laſten (Art. 19 des Geſ.) bei
Meidung des Ausſchluſſes mit ſolchen,
5) Anträge auf Einrichtung und Unterhaltung von Anlagen, welche für die
benachbarten Grundſtücke oder im öffentlichen Intereſſe zur Sicherung gegen
Gefahren und Nachteile notwendig ſind oder notwendig werden bei
Mei=
dung des Ausſchluſſes mit ſolchen,
6) etwaige noch unbekannte Anſprüche und Rechte an die zu enteignenden
Grundſtücke bei Meidung des Ausſchluſſes mit ſolchen,
in dem obenerwähnten Termin vom 12. März l. J. vorzubringen.
Darmſtadt, den 19. Januar 1903.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
(3115
von Graney.
Brennholz=Verſteigerung.
Montag, den 16. Iſd. Mts., vormittags 9 Uhr beginnend,
werden in dem oberen Lokal der Turngemeinde, Woogsplatz Nr. 5. die
fol=
genden Holzſortimente aus der ſtädtiſchen Tanne öffentlich meiſtbietend verſteigert
und zwar:
1 Rm. Birkenrundſcheitholz. 299.50 Rm. Kiefernſcheiter, 63 Rm. Kiefern=
Knüppel, 280 Rm. Kiefern=Reiſigknüppel, 67 Rm. feingeſpaltenes und
89 Rm. grobgeſpaltenes Kiefern=Stockholz.
Nähere Auskunſt erteilt Forſtwart Ganßert, Gräfenhäuſerweg Nr. 37.
wohnhaft.
Darmſtadt, den 6. Februar 1903.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. B. Riedlinger.
0994A
B e k a n n t m a ch u n g.
Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß, in teilweiſer
Abände=
rung der 88 9 und 14 der für die ſtädtiſche Leſe= und Bücherhalle erlaſſenen
Benutzungsordnung, das Nachſtehende beſtimmt worden iſt:
1) Die Bücherausgabe findet, mit der im Schlußſatz des 8 9 feſtgeſetzten
Ein=
ſchränkung, fernerhin ſtatt:
Dienstags, Donnerstags und Freitags. vormittags von 10½ bis
12¼ Uhr und abends von 7½ bis 9½ Uhr; Samstags vormittags
von 10½ bis 12½ Uhr und abends von 6½ bis 9½ Uhr.
2) Der Wechſel eines ausgeliehenen Buches kann fernerhin ſchon am
nächſt=
folgenden Ausleihetag ſtattfinden.
Die vorſtehenden Beſtimmungen treten alsbald in Kraft.
Darmſtadt, den 5. Februar 1903.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. Dr. Gläſſing.
(299344
Stamm= und Hrennholz=Verſteigerung.
Nächſten Montag,. den 16. und Dienstag. den 17. Februar l. Js.,
jedesmal vormittags 9 Uhr aufangend, ſollen in dem Nieder=Beerbacher
Gemeindewald aus den Diſtrikten Aulſtatt, Schöppenberg, Eimſe und Streittanne
nachfolgende Holzſortimente öffentlich an Ort und Stelle verſteigert werden.
Brennholz:
Buche: 69 Rm. Scheiter, 76 Am. Knüppel, 5550 Wellen, 56 Rm. Stöcke,
Kiefer: 41
Eiche:
2260
22
31 „ Nadel=Stämme 14-22
92
22
Stümmholz:
25 Stuck eichene Stämme, 14-28 em Durchm, 5-9 m lg. - 495 Fm.,
7-I2m „=594
Derbſtangen: 15 Stück Eiche, 175 Nadel und 600 Stück Bohnenſtangen.
Die Zuſammenkunft iſt an beiden Tagen an der Roßmann'ſchen Mühle;
das Brennholz kommt am erſten, das Stammholz am zweiten Tage zum Ausgebot.
Nieder=Beerbach, den 11. Februar 1903.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Nieder=Beerbach.
Roß.
6100
Brennholz=Verſteigerung.
Vienstag,. den 17. Februar l. J. vormittags 10 Ahr aufaugend,
ſollen auf dem Rathaus dahier aus dem Roſedörfer Gemeindewald, Diſtrikt
Mark, Abteilung Hardeck, das Langholz und am Zimmerweg das Wellenholz
und zwar:
Birke.
Eiche.
Nadel. Erle.
Scheiter Rm.:
8
219
3
Knüppel
86
Wellen Stück.: 1020 Buche, 2430 Eiche
verſteigert werden.
Roßdorf, den 10. Februar 1903.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Roßdorf.
(30464
Müller.
Ein guter, gebrauchter-
Schreinerofen
[2011ik
billig zu verk. Off. R 70.
5000 Ul.
auf 2. Hypothek zu 6%⁄ Zinſen geſucht.
Off. unter N10a. d. Exped. (2606
abzuweiſen, ſetzte er hinzu: Ja, ja, mein Lieber, die
Polizei iſt Dir ſeit zwei Tagen auf den Ferſen, und
wäre ich nicht geweſen, ſo hätteſt Du ſchon eine
un=
liebſame Ueberraſchung erlebt. Vielleicht gilt es
Rückſichten zu wahren gegen Dich oder andre
jedenfalls glaub' ich kaum, daß Du die ſtaatliche
Ordnung umſtürzen willſt3 Ich hab's alſo für
rat=
ſam gehalten, Dir einen Wink zu geben
Der ein großer Freundſchaftsdienſt iſt, mein
Alterl rief der junge Mann. Wie ſoll ich Dir nur
dafür danken?... Deine Vermutung iſt ganz richtig
... ich bin zur Vorſicht gezwungen... aber ich kann
Dir mein Wort darauf geben, daß es ſich nicht um
Politik handelt. Sag mir aber, bitte, wer den
Auf=
trag gegeben hat, mich zu überwachen?
Ein Abgeordneter von der äußerſten Linken, der
ſich gern wichtig macht, ein ruhmrediger Demokrat,
hinter dem blutwenig ſteckt, Courcier...
Zum Teufell Aber weshalb iſt er mir aufſäſſig?
Er will nur wiſſen, wer und was Du biſt, woher
Du ſtammſt und was Du treibſt. Er iſt ein
Schafs=
kopf, der ſich einbildet, die ganze Welt drehe ſich um
ſeine armſelige Perſönlichkeit, und der für ſich ſelbſt
die Polizei fürchtet und haßt, es aber nicht verſchmäht,
ſie auf andre zu hetzen. Nun ſag mir, was für einen
Beſcheid ich dem Herrn geben ſoll.
Daß ich Gervais heiße und in der
Spontini=
ſtraße eine ruhige Wohnung gemietet habe, um
un=
geſtört Nationalökonomie ſtudieren zu können, wenn
Du ſo gut ſein willſt.
Abgemacht! Begeh aber keine Unbeſonnenheiten,
damit wir nicht in die Klemme geraten!
Darauf kannſt Du Dich verlaſſen... hab' tauſend
Dank.
Courcier war vollſtändig beruhigt, als man ihm
mitteilte, der neue Bewohner heiße in der Tat
Heinrich Gervais und beſchäftige ſich mit harmloſen
Studien. Er bekümmerte ſich auch gar nicht mehr
um ihn, bis er an einem Donnerstag gegen vier Uhr
abermals im Hof mit ihm zuſammentraf, wobei der
junge Mann ſich nicht mit einem Gruß begnügte,
ſondern ihn mit ausgeſuchter Höflichkeit anſprach.
Herr Abgeordneter, begann er mit einer
Ver=
beugung, die einem gekrönten Haupt Genüge getan
hätte, ich weiß nicht, ob ich die Ehre habe, von Ihnen
wieder erkannt zu werden? Ich hatte ſchon einmal
das Glück, mit Ihnen zuſammenzutreffen... wenn
ich mich erkühne, Sie anzuſprechen, ſo wage ich es
nur, weil ich weiß, daß ein Mann von Ihrer
Be=
deutung ſich niemals verächtlich von einem Anfänger
abwenden wird und den ehrlichen Fleiß zu ſchätzen
weiß, mag ſein Ergebnis auch noch ſo beſcheiden ſein.
Courcier warf ſich in die Bruſt und verſetzte im
Ton ſeiner Volksreden: Ich ſehe, daß Sie mich kennen,
junger Mannl Gewiß iſt mein Anteil jedem fleißigen
Arbeiter und inſonderheit den Anfängern ſicher.
worin kann ich Ihnen nützlich ſein?
Ich habe eine ausgedehnte Arbeit über den
Kommunismus begonnen, und da ich weiß, daß Sie
der Hüter der reinen Lehre ſind, hätte ich den heißen
Wunſch, über verſchiedene einzelne Punkte Aufſchluß
von Ihnen zu erhalten, damit leidenſchaftliche Gegner
nicht meine Schwächen als Angriffspunkt gegen die
Sache nützen können.
Der Blick von Blanquis geiſtigem Erben ruhte
mit Wohlgefallen auf dem jungen Mann, und in
ſchmelzendem Ton kam es von ſeinen Lippen: Ach
ſo, junger Freundl, Ueber den Kommunismus
ſchreiben Sie? Ein unendliches Gebiet, das die
höchſten Geiſtesfähigkeiten erheiſcht
Weshalb mir der Gedanke kam, mich an Sie
zu wenden!
Jawohl, das war ohne Fwerſel das Richtige.
aber... ich wollte, Sie hätten den „Vater= ſelbſt
gekannt, das war ein Kopf, ein Rieſengehirn!
In Ermangelung ſeiner
O ja, ja, ich weiß es wohl... ich darf ſagen,
daß ich der einzige bin, der ſeine Lehre rein und
unverfälſcht beſitzt - ja der einzige ... troßz der
Ver=
meſſenen, die .. aber was kümmern uns diel Ich
werde Ihnen Gehör ſchenken - ich bin der Verkünder
der kollektiviſtiſchen Anſchauung und darf Ihnen alſo
meine Beihilfe nicht verſagen. Suchen Sie mich
morgen gegen elf Uhr in der Kammer auf, da werden
wir ungeſtört ſein. Sie können durch einen Diener
Ihre Karte hineinſchicken.
Meine Dankbarkeit.
Danken Sie mir nichtl Es iſt meine Pflicht,
Ihnen beizuſtehen, weil Sie gleich mir für den
Fort=
ſchritt der Menſchheit kämpfen.
Mit gönnerhaftem Gruß trennte ſich der
Abge=
ordnete von dem jungen Mann und trat in ſeine
Wohnung. Abends bei Tiſch erlebte Gilberte die
große Ueberraſchung, ihren Vater plötzlich ſagen zu
hören: Ich bin dieſem Gervais wieder begegnet und
habe ihn ſogar geſprochen ein reizender junger
Menſch mit vortrefflichen Anſichten es ſollte mich
nicht wundern, wenn er eine Zukunft hätte!
Was hat er nur angeſtellt, um den Papa zu
kirren? dachte das junge Mädchen bei ſich. Er muß
es ſehr geſchickt angegriffen haben und mich ernſtlich
lieben, denn daß er dieſen Schritt nur gewagt hat,
um ſich mir zu nähern, iſt ja ſonnenklar. Wer weiß,
vielleicht findet der Papa Gefallen an ihm? Er ſah
ganz wohlwollend drein, als er von ihm ſprach!
Sie fühlte ſich an dieſem Abend merkwürdig froh
und glücklich.
(Fortſetzung folgt.)
Nummer 32.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 13. Februar 1903.
Seite 3.
Bekanntmachung.
Die am 29. Januar und 9. Februar
l. Js. im hieſigen Gemeindewald
abge=
haltenen Holzverſteigerungen ſind,
ge=
nehmigt und können die Abfuhrſcheine
vom 14. d. Mts. ab bei dem Gemeinde.
Einnehmer dahier in Empfang genommer
werden.
Spachbrücken, am 11. Februar 1903.
Großh. Bürgermeiſterei Spachbrücken.
(3099
Illert.
Große Auswahl.
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Großherzogliche Beal= und Landwirtſchafloſchule
zu0
Das Schuljahr 190304 beginnt Montag, den 20. April. - In die
dritte Klaſſe können ſolche Schüler aufgenommen werden, die nach IIb einer
höheren Lehranſtalt verſetzt ſind, oder eine entſprechende Prüfung beſtehen. Das:
Abgangszeugnis der erſten Klaſſe berechtigt zum Einjährig=freiwill. Dienſt.
Weitere Auskunft erteilt
die Großherzogliche Direktion.
63101
Dr. Lahm.
Verdingung.
Die Lieferung von etwa 52 chm Brennholz (Weichholz), 2700½g Petroleum,
3600 kg Lagerſtroh zum Füllen der Lagerſäcke und eines kleinen Quantums
Seife und Soda für das hieſige Artillerie=Kaſernement bezw. für das Garniſon=
Jagarett ſoll öffentlich verdungen werden und iſt hierzu Termin auf
Montag, den 16. Februar 1903, vormittags 10 Uhr,
im Geſchäftszimmer der unterzeichneten Garniſon=Verwaltung anberaumt.
Bedingungen liegen daſelbſt zur Einſicht offen.
Angebote mit der Aufſchrift: Angebot auf Materialienlieferung= ſind
ver=
ſiegelt und portofrei vor dem Termin an die genannte Garniſon=Verwaltung
ſeinzureichen.
Babenhauſen, den 6. Februar 1903.
(2944ik
Garniſon=Verwaltung.
Stammholz-Verſteigerung.
Montag, den 16. und Dienstag, den 17. ds. Mts., jedesmal
vormittags 9½ Uhr anfangend,
ſollen im Eberſtädter Gemeindewald, Diſtrikt Klingsackertann, 540
Kiefern=
ſtämme von 18-48 Ctm. Durchmeſſer und 5-16 Meter Länge an Ort und
Stelle öffentlich verſteigert werden.
Die Zuſammenkunft iſt an beiden Tagen am Hotel Waldfriede.
(90t3d
Eberſtadt, den 10. Februar 1903.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Eberſtadt.
Schäfer.
ſeinſte Liſchmarinade,
per 1 Pfund=Doſe ca. 20 Stück
60 Pfennig.
Jacob Lorens,
Juh. der Firma Heinrich Röhrich.
Sandſtraße 10. (2919iko
Hüühnmerdumg,
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beſtes und triebkräftiges Dungmittel,
loſe p. Kilo 20 Pf., 3tr. Mk. 7.50,
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26402)
Ernſt=Ludwigſtr. 5.
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Echt bei H. Klink & C. Retthorg. Ecke
Ludwigsplatz u. Schulſtraße.
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Wirtsleute ſuchen per 1. April gutes
Geſchäft am Platze.
(2188is0
Off. unt. 0. 20 bef. die Exped.
ObIbdo ſoz rhgineho L-Durdu.
Anmeldungen für das neue Schuljahr werden gerne
entgegen=
ſgenommen Waldſtraße 31.
[3102
Die Vorsteherin.
2oooooooooocoeeoooepsooo dodoseeeeeeee voceeeooeonoood
landols u. Sprachlohranstalt Emi Held
Rheinstragse 16.
Unterricht in allen Handels-Fächern,
Franz., angl, Opan., ital. Sprache Grammat, Konvers., kaufm.
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Freitag, den 13. Februar.
1903.
Einladung zum Vortrag
des Herrn Oberleutnant hessner aus Worms
über
land und Jente im Innern von Hamerun,
und seine dortigen Erlobnisse
(verbunden mit Vorführung von Lichtbildern)
am Freilag. den 13. Februar 1903, abends 8 Uhr,
im Saale des Durmstädter Hofs,
veranstalter von der Abteilung Darmstadt der Deutschen Kolonial.
gesellschaft in Verbindung mit dem Handelsverein Darmstadt.
Eintrittsharten z 50 Pfg. Studenten, Schüler und Schülerinnen zu
20 Pfg) sind in den Buchhandlungen von Vergstraeaser und Waitz, sowie
abends au der Kasse zu haben. Die Mitglieder obiger Vereine haben freien
(3108
Eintritt.
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(Nicht eingetr.
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9 4
2 2
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Frl. Kerzengrad mit dem beweglichen Daumen.
Mr. Hochdasbein, genannt Prima Peter.
gerenissimus mit Gelolge.
Der gepanzerte Wuſchl, F. F. Soubrette.
Der Dienſtmann Kuippeldick.
Heiner un Schorſch mit dem Owerohr.
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Geſchwiſter Drehiourm oder: Wer macht mit?
Der rote Schuſter i. P.
4 Müdchen und kein Mann.
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Fran Bembelmeier, zweimal verheirat.
Mr. Gleich und Gleich, die erblich belaſteten Brüder.
Anfaug abends S Uhr II.
Eintrittskarten Mk. 1.- in allen Orpheum=Vorverkaufsſtellen, ſowie
bei den Herrn D. Faiz & Söhne, Iugo de Waal, Rheinſtr., Valent. Woissmüller,
Rheinſtr., Lagar Wotastein und otto Eitae, Eliſabethenſtr., uur bis Freitng
Abend 3 Uhr.
Um Samstag werden nur Farten zu 2 Mk. verkaufl.
Orpheum=Dutzendkarten, Pasopartoutkarten ꝛc. haben an dieſem Abend
keine Giltigkeit.
Eintritt wird nur gewährt gegen Vorzeigen der von der Darmſtädter
Karneval=Geſellſchaft ausgegebenen Tageskarten.
Uuſere Mitglieder erſuchen wir, bis Freitag Abend ſich ihre
Ein=
trittskarten zu ſichern.
Um einer Ueberfüllung zu begeguen, werden uur eine beſchräukte
Anzahl Karten ausgegeben.
Der grosse Rat.
W. Die Lieder und Vorträge zu dieſer Sitzung bitten wir unſerem
Präſidenten Herrn Kans Soaramm, Ballonplaß 6, bis Donnerstag, den 12.
einzureichen.
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uum Besten dor deutsch-armonischen Waisenhäusor,
veranſtaltet von der
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E am 16. Februar 1903 städtischen Gaalbau
unter gütiger Mitwirkung der Frau Schriftſtellerin Iae Frappan Akunlanz
aus Hamburg, der Konzertſängerin Fräulein M. Stegmayer von hier, des
Herrn Hofopernſängers A. Kioas, des Herrn Hofſchauſpielers F. Kroidemann
und des Herrn Kapellmeiſters W. Grümmer aus Gera.
Anfang pünktlich abends 8 Uhr.
1. und H. Teil: Chor in Haliönältrackt (Nationallieder). Geſang. Deklamationen,
Violine. - III. Teil: Vortrag der Frau Ilſe Frappan Akunianz (, Für Armenien ),
Lichtbilder und Lebende Bilder aus Armenien.
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Thies’schen Hofmuſikalienhandlung. Eliſabethenſtr. 12, und in der Hofmuſikalien=
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Sonntag, 15. Februar, abends 8 Uhr, im Konkordiaſaale,
Waldſtraße 33:
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des Volksvereins für das katholiſche Deukſchland,
wozu die Mitglieder und Freunde desſelben hiermit freundlich eingeladen werden.
Herr Rektor Gallei wird über
„Papſt Leo KIII. und deſſen ſoziales Wirken'
ſprechen.
Schulpflichtige Kinder haben keinen Intritt.
6112
Die Geschäftsloitung.
HVerender Nüedembergee
Darmstadk.
Wir geſtatten uns, Landsleute, Freunde
und Gönner unſeres Vereins, ſowie alles was
Humor hat, zu unſerem am
Samstag, den 14. Februar 1903,
abends 91,
im Honkordiasaale. Waldstrasse 33,
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Ernſt=Ludwigsplatz-Saalbau wird
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vormittags.
eröffnet und mit der vorhandenen
Teil=
ſtrecke Ernſt=Ludwigsplatz-Tanusſtraße
(Faſanerie) zu einer Bahnlinie mit
durchgehendem Betrieb vereinigt werden.
Die Teilſtrecke Ernſt=Ludwigsplatz-
Hermannſtraße bildet vom genannten
Zeitpunkt ab eine ſelbſtändige Bahnlinie.
Die Signalfarbe der Motorwagen iſt
fernerhin für die Linie Saalbau-
Taunusſtraße (Faſanerie) grün, Linie
Ernſt=Ludwigplatz-Hermannſtraße blau.
Halteſtellen
auf der neuerbauten Strecke ſind, außer
den Endpunkten:
Schuchardſtraße
Ludwigsplatz
Wilhelminenſtraße
Grafenſtraße
Saalbauſtraße (Ecke der
Eliſabethen=
ſtraße)
Maͤrienplatz
Saalbau.
Fahrplau.
Die Wagen verkehren auf der
neu=
erbauten Strecke, wie auf den übrigen
Strecken innerhalb der Stadt, in
Ab=
ſtänden von 7½ Minuten.
Die Abfahrt des erſten Wagens vom
Saalbau erfolgt morgens 652 Uhr, die
des letzten Wagens abends 105 Uhr.
Was den
Taxif
etrifft, ſo findet eine Aenderung
des=
ſelben durch die Inbetriebnahme der
neuen, in den Bezirk des
Zehnpfennig=
tarifs fallenden Strecke nicht ſtatt.
Darmſtadt, 12. Februar 1903.
Großh. Bürgermeiſterei Darmſtadt.
3166)
Morneweg.
piLre.
Großherzogliches Hoftheater.
Freitag, 13. Februar.
Außer Abonnement.
Schüler=-und Volksvorſtellung
bei ermäßigten Preiſen.
Zum Gedächtnis von Richard Wagners
Wiährigem Todestag f 13. Februar 1883)
Trauermuſik aus „Götterdaͤmmerung?
Der fliegende Holläuder.
Romantiſche Oper in 3 Akten von
Richard Wagner.
Anfang 7 Uhr. Ende nach 10 Uhr.
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Das Urteil im Dresbener Eheirrungs=
Prozeß.
4 Wie geſtern ſchon mitgeteilt worden, iſt auf
Scheidung der Ehe des Kronprinzen von Sachſen
wegen Ehebruchs der Beklagten erkannt worden.
Durch dieſe Entſcheidung hat die Angelegenheit ihren
geſetzmäßigen Abſchluß gefunden, denn gegen das
er=
gangene Urteil ſind Rechtsmittel jeder Art
ausge=
ſchloſſen. Das Sondergericht wurde bekanntlich durch
königliche Verordnung vom 30. Dezember v. J.
be=
ſtellt und mit dem Präſidenten des Oberlandesgerichts
und ſechs Räten beſetzt. Die rechtliche Grundlage
für die Verordnung des Königs von Sachſen und
das Verfahren iſt durch die Reichsgeſetzgebung
ge=
geben, die den landesherrlichen Familien eine
Sonderſtellung einräumt, und eine,
Sonder=
regelung iſt in Sachſen ausdrücklich aufrecht erhalten
worden durch einen Nachtrag zum Hausgeſetze vom
20. Auguſt 1879. Danach war der König nicht nur
befugt, ſondern ſogar verpflichtet, einen
Sonder=
gerichtshof zu beſtellen und das vor ihm zu
be=
obachtende Verfahren zu ordnen. Für das Verfahren
vor dieſem Gerichte ſind nach der erwähnten
könig=
lichen Verordnung die für das Verfahren in
Ehe=
ſachen geltenden Vorſchriften der Zivilprozeßordnung
und des Gerichtsverfaſſungsgeſetzes im allgemeinen
als maßgebend erachtet worden, - mit einigen
Aus=
nahmen: die Oeffentlichkeit der Verhandlungen ſowie
die Mitwirkung der Staatsanwaltſchaft war
ausge=
ſchloſſen, auch waren die Parteien nicht zum
Er=
ſcheinen verpflichtet. Der Richterſprüch des
Ehe=
gerichtshofs iſt vor ſeiner Verkündigung durch das
Gericht vom Könige beſtätigt und damit als ein
ge=
rechter anerkannt worden.
Das Urteil hat noch eine weitergehende
Bedeu=
tung. Nach dem B. G.=B. darf das ehebrecheriſche
Paar ohne weiteres keine Heirateingehen,
wenigſtens nicht eine nach deutſchem Geſetz gültige.
Der darauf bezügliche 8 1312 lautet:
„Eine Ehe darf nicht geſchloſſen werden zwiſchen
einem wegen Ehebruchs geſchiedenen Ehegatten und
dem=
jenigen, mit welchem der geſchiedene Ehegatte den
Ehe=
bruch begangen hat, wenn dieſer Ehebruch in dem
Schei=
dungsurkeil Als Grund der Scheidung jeſtgeſtellt iſt. Von
dieſer Vorſchrift kann Befreiung bewilligt werden. Die
Bewilligung einer ſolchen Befreiung ſteht dem
Bundes=
ſtaate zür dem der geſchiedene Ehegatte angehört.
Ferner kommt der 8 172 des deutſchen
Straf=
geſetzbuchs hier in Betracht, welcher lautet:
„Der Ehebruch wird. wenn wegen desſelben die Ehe
geſchieden iſt, an dem ſchuldigen Ehegatten, ſowie
Seſſen Mitſchuldigenumkr Gefängnis bis
zu6 Monaten beſtraft. Die Verfolgung tritt nur
auf Antrag ein:
Es iſt aber nicht anzunehmen, daß ein ſolcher
Antrag geſtellt wird. Das weitere Schickſal dieſer
unſeligen Frau, über deren verbrecheriſche Tat
die=
jenigen eine heimliche Freude empfinden, welche an
der Diskreditierung und Untergrabung der chriſtlichen
Sitte und Religion ein Intereſſe haben - wird es
doch jetzt ſchon ſo hingeſtellt, als habe man die
arme Mutter ſchroff von dem Krankenbette ihres
Kindes zurückgewieſen und als verfolge man ſie und
laſſe ihr keine Ruhe, und was der albernen und
un=
wahren Reden mehr ſind - das weitere
Schick=
ſal dieſer Frau, welche ſich ſelbſt gerichtet hat, hat
für die Oeffentlichkeit ietzt ſo gut wie gar kein Intereſſe
mehr. Konnte der Skandal auch kaum größer ſein,
als er geworden iſt, ſo war es doch, um Verdrehungen,
Legendenbildungen oder verſteckten Verherrlichungen
einer verbrecheriſchen Leidenſchaft vorzubeugen, das
beſte, daß die Angelegenheit eine ordnungsmäßige
gerichtliche Behandlung erfahren hat und ſo
akten=
mäßig für alle Zeiten feſtgelegt iſt.
Die Regelung der Venezuelafrage.
Aus Berlin, 11. Februar, wird der „Weſer=
Zeitung; telegraphiert: Der von dem britiſchen
Botſchafter Lord Herbert vorgelegte Entwurf eines
Protokolls über die Regelung der
Vene=
zuelafrage enthält folgende Punkte: Die
Blockade wird aufgehoben. Die Frage der
Vor=
zugsbehandlung wird an das Haager Schiedsgericht
verwieſen. Venezuela zahlt an jede der drei
ver=
bündeten Mächte 27500 Doll. Das Schiedsgericht
im Haag ſetzt einen Plan für die Verteilung der
30 Prozent der Zolleinnahmen in Puerto Cabello
und La Guaira unter die Gläubiger Venezuelas feſt.
Zur Regelung der britiſchen Forderungen wird
eine britiſch=venezolaniſche Kommiſſion eingeſetzt.
Falls dieſe Kommiſſion nicht zu einer Einigung
ge=
langen kann, ſoll ein europäiſcher Herrſcher erſucht
werden, in den ſtreitigen Punkten als Unparteiiſcher
Seite 10.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 13. Februar 1903.
zu entſcheiden. Falls Venezuela nicht innerhalb eines
Monats nach Beginn der feſtgeſetzten Zeit mit der
Zahlung aus den Zolleinnahmen beginnt, ſoll
Belgien erſucht werden, die Verwaltung der Zölle
in La Guaira und Puerto Cabello zu übernehmen.
Es ſollen Verhandlungen über einen neuen
Handels=
vertrag zwiſchen Großbritannien und Venezuela
ein=
geleitet werden.
Die =Agenzia Stefani= meldet aus Waſhington:
Gegenüber anders lautenden Gerüchten wird in
amt=
lichen Kreiſen geglaubt, daß über alle Punkte der
drei Protokolle die Einigung mit den Vertretern
der drei verbündeten Mächte erzielt worden
iſt, ſo daß das Protokoll in der Venezuela=
Angelegen=
heit nächſtens unterzeichnet werden könne.
— Die Budgetkommiſſion des
Reichs=
tags beriet den Reichseiſenbahnetat und genehmigte
die geforderten 200 000 Mark zu baulichen
Verände=
rungen am Perſonenbahnhofe zu Straßburg, 188000
Mark zur Erneuerung und Verſtärkung von
Eiſen=
bahnbrücker., 50000 Mark als erſte Rate zur
Er=
weiterung des Bahnhofs Spikel. Die Kommiſſion
ſetzte die Forderung zur Neubettung im Unterbau der
zweigleiſigen Bahn von Fentſch nach Deutſch=Oth,
letzte Rate. von 1280000 Mark auf 1 Million und
zur Neubettung des Rangierbahnhofes Flörchingen,
dritte Rate, von 1 Million auf 700 000 Mark herab,
lehnte die Forderung zur Erweiterung des Bahnhofs
in Luxemburg, dritte Rate, 100 000 Mark, ab und
genehmigte ſodann die übrigen Forderungen des
Extraordinariums.
— Die, wie bekannt, zwiſchen Magdeburg und
Leipzig ſtattfindenden Kaiſermanöver beginnen
am 24. Auguſt. Vom 24. bis 26. ſind Brigade=
Manöver, vom 28. bis 31. Diviſionsmanöver. Am
2. September hat das 12. königlich ſächſiſche
Armee=
korps Kaiſerparade, am 3. das 4. preußiſche und am
4. September das 19. königlich ſächſiſche Armeekorps.
Daran ſchließen ſich die Korpsmanöver.
— Die kürzlich veröffentlichte Geſetzvorlage
uber die Kaufmannsgerichte hat im
allge=
meinen eine freundliche Aufnahme in den beteiligten
Kreiſen gefunden. Beſonders entſpricht die
Anglie=
derung an die Organiſation der Gewerbegerichte
durchaus den Wünſchen der Angeſtellten. Die
Re=
gierung hat dieſe Form einem vom Deutſchnationalen
Handlungsgehilfen=Verband dem Reichstag vor einem
Jahre unterbreiteten Entwurf entnommen. In
Ein=
zelheiten weichen beide Entwürfe allerdings
weſent=
lich von einander ab, ſo daß ſich der genannte
Ver=
band veranlaßt geſehen hat, ſeine Vorſchläge noch
einmal dem Bundesrat zur Berückſichtigung
einzu=
ſenden. Hierzu gehören u. u. die Zuſtändigkeit der
Kaufmannsgerichte für alle Handlungsgehilfen ohne
Unterſchied des Gehalts und auf die Streitigkeiten
aus Konkurrenz=Klauſeln, das Verbot aller Verträge,
durch die die Zuſtändigkeit des Kaufmannsgerichts
aufgehoben wird, die Ausdehnung des aktiven
Wahl=
rechts auf alle Angeſtellten über 21, des paſſiven
auf alle über 25 Jahre. Das Wahlverfahren ſoll
auf dem Grundſatz der Liſtenwahl aufgebant werden.
Eine Berufung gegen die Entſcheidung des
Kauf=
mannsgerichts wünſcht der Verband nur bei
Streit=
fällen eingeführt zu ſehen, deren Wertgegenſtand
500 M. überſteigt. Endlich ſoll dem
Kaufmanns=
gericht auch die Befugnis beigelegt werden, als
Einigungsamt zu wirken; ſeine begutachtende
Tätig=
keit ſei auf alle handelsgewerblichen Fragen
auszu=
dehnen. Sollte der Bundesrat dieſen Forderungen
keine Folge geben, ſo wird ſich der Reichstag mit
ihnen zu befaſſen haben.
Ausland.
Der Budgetausſchuß des öſterreichiſchen
Abgeurdnetenhauſes nahm die
Konverſions=
vorlage unverändert an, nachdem ſich der
Finanz=
miniſter wiederholt gegen die Anträge auf
Ausdeh=
nung der Konverſion über den Betrag von 3620
Millionen hinaus ausgeſprochen hatte. Die Vorlage
wird auf dringlichem Wege im Hauſe zur Beratung
gelangen. Der Wehrausſchuß nahm mit 18 gegen
14 Stimmen die Regierungsvorlage an. Der
An=
trag der Sogialdemokraten auf Einführung der
zwei=
jährigen Dienſtzeit wurde abgelehnt.
Im Wehr=Ausſchuſſe des
Abgeordneten=
hauſes erklärte der Landesverteidigungsminiſter im
Laufe der Debatte über die Wehrvorlage, die
Be=
ſeitigung der Duelle müßte auf tunlichſt
prak=
tiſchem Wege angeſtrebt werden. Der Miniſter
ver=
weiſt auf den jüngſten Erlaß, der dahin geht,
Un=
gehörigkeiten auf dem ordentlichen Wege der
Inter=
vention ſeitens des Kommandanten und der
Kame=
raden auszutragen. Uebrigens müßten die bürgerlichen
Gerichte die Sekundanten mehr zur Verantwortung
ziehen.
Die franzöſiſche Kammer lehnte die
bean=
tragte Sonderberatung über die Aufhebung des
Privilegs der Hausbrenner mit 278 gegen 290
Stimmen ab. Das Haus ſchritt zur Beratung der
einzelnen Artikel des Finanzgeſetzes. Die Artikel 11
und 12, welche nähere Beſtimmungen über die
Er=
klärung, die die Fabrikanten von
Deſtillations=
apparaten und die Händler mit ſolchen abzugeben
haben und Beſtimmungen über den Abſatz dieſer
Apparate enthalten, wurden genehmigt. Der Artikel
13, welcher ſich auf die Erklärung bezieht, welche die
Beſitzer ſolcher Apparate abzugeben haben, gab zu
einer längeren Beratung Anlaß. Die erſten beiden
Paragraphen dieſes Artikels wurden angenommen
und die Weiterberatung der übrigen Paragraphen
auf Donnerstag vertagt.
— Die bilgariſche Regierung hat tatſächlich
bei den Großmächten Vorſtellungen wegen angeblicher
türkiſcher Truppenanſammlungen an den
bulgariſchen Grenzen erhoben und darauf
hin=
gewieſen, daß bei einer Fortdauer dieſer Maßregeln
ſie gezwungen wäre, ſelbſt Vorkehrungen für eine
Mobilmachung zu treffen. Wie verlautet, hat
angeſichts der Bewegung der Mazedonier der
Miniſterrat beſchloſſen, in mehreren Bezirken den
Belagerungszuſtand anzuordnen.
Peſt 11. Febr. Der König und die Königin
von Serbien trafen heute vormittag kurz nach 9 Uhr
in Semlin ein und wurden auf dem Bahnhofe durch den
Banus von Kroatien, Grafen Khuen=Hedervary, im
Namen des Kaiſers Franz Joſef begrüßt. König
Alexander antwortete, er und die Königin ſeien ganz
be=
ſonders erfreut, daß Kaiſer Franz Joſef den Banus von
Kroatien mit der Aufgabe betraute, ſie zu begrüßen und
ihnen das Geleite zu geben. Er erblicke hierin einen
neuen Beweis der Freundſchaft, die der Kaiſer ſtets der
Dynaſtie Obrenowitſch bekundet habe. Alsdann wurde
die Weiterreiſe nach Karlowitz angetreten. Von
Karlo=
witz fuhren der König und die Königin zu Wagen nach
dem Kloſter in Kruſedol, geleitet von einer Huſaren=
Eskorte. Nach einem Trauergottesdienſt wurden der
König und die Königin von dem Biſchof Sevics zur
Gruft geleitet. Der König kniete am Grabdenkmal zum
Gebet nieder und verweilte dort längere Zeit. Dann
wurde im Refektorium das Frühſtück eingenommen, an
welchem auch der Banus von Kroatien, Graf Khuen=
Hedervary, teilnahm. Kurz nach 3 Uhr erfolgte die
Rückkehr nach Karlowitz, wo am Bahnhof eine
Ehren=
kompagnie des 70. Infanterie=Negiments mit Muſik
auf=
geſtellt war. Das Königspaar trat ſofort die Rückfahrt
nach Belgrad an.
1 Amſterdam, 10. Febr. Wie wenig man noch
dem Frieden in der Arbeiterſchaft trauen darf, mag
daraus hervorgehen, daß der Vorſtand der
niederländi=
ſchen Vereinigung des Eiſenbahn= und
Straßenbahnper=
ſonals in dem Fachblatt dieſer Vereinigung an alle
Ab=
teilungen und Zweigvereine die Aufforderung richtet,
„die minutiöſeſten Maßregeln zu treffen, um imſtande
zu ſein, die Arbeit augenblicklich niederzulegen, ſobald der
Vorſtand das Zeichen dazu gegeben habel Und warum?
Weil das Gerücht ſich verbreitet hatte, daß der demnächſt
wieder zuſammentretenden sweiten Kammer ein
Geſetzent=
wurf vorgelegt werden ſolle, durch welchen allen weiteren
Ausſtandsverſuchen vorgebeugt werden ſolle. Bis jetzt
hat noch nichts darüber verlautet, ob die Regierung
über=
haupt die Abſicht hat, Maßregeln zu treffen, welche eine
Wiederholung der letzten Vorkommniſſe zu verhindern
geeignet wären, und was die Hafen= und
Transport=
arbeiter betrifft. ſo gehen ſie, weil der Ausſtand der
Kutſcher teilweiſe noch fortdauert, mit dem Plane um,
die Beförderung aller für Fuhrherren mit noch
aus=
ſtändigem Perſonal beſtimmter Waren zu verweigern.
Die Hafenarbeiter haben in ihrem Blatte die Bürger von
Durgerdam aufgefordert, dafür zu ſorgen, daß beim
nächſten Ausſtand aus ihrem Dorfe keine Erſatzarbeiter
mehr für voykottierte Schiffe geſchickt werden möchten,
würde dieſer Aufforderung zuwidergehandelt, dann
wür=
den die aus dieſem Dorfe in Amſterdam während des
Winters mit Nahrungsmitteln aller Art hauſierenden
Händler ihre blauen Wunder erfahren. Das iſt das
Traurige während der letzten Woche, daß nirgends die
nötige Macht entfaltet und angewandt worden iſt, um
die Arbeitswilligen, deren Anzahl viel größer iſt, als die
Ausſtändigen zugeben wollen, zu ſchützen. (K. 3.)
Eine ſchlaue Ueberrumpelung. Aus
Italien wird berichtet: Die armen Mitglieder der
ſozialiſtiſchen Legha von Cerignola ſind
über Nacht „Eigentümer: geworden. Jeder von ihnen
beſitzt heute einen Streifen Land, das er bebauen und
auf dem er ſich ein kleines Häuschen errichten kann. Wie
iſt das zugegangen? Seit undenklichen Zeiten beſtehen
in der Capitanata breite Wieſenſtraßen, tratturi genannt.
Wenn im Sommer das Ghras in den Niederungen durch
die Hitze verdorrte, dann zogen früher und ziehen auch
jetzt noch, aber nur mehr in geringer Anzahl, auf dieſen
öffentlichen Weidewegen unzählige Hammelherden zum
Gebirge. um ſpäter im Herbſt denſelben Weg wieder
zurückzukehren. Wochenlang dauerte manchmal dieſe
Wan=
derung, und darum ziehen die meiſten Viehzüchter es heute
vor, ihre Hammel mit der Bahn befördern zu laſſen.
Die Folge davon war, daß bald dieſer bald jener an die
Weideſtraße angrenzende Beſitzer ſich ein Stück von ihr
wegnahm, ohne daß der Staat allzu großen Widerſtand
erhob. Das machten ſich die Sozialiſten von Cerignole
gunutze und beſetzten einfach in einer der letzten Nächte
10 Kilometer der Weideſtraße nach Caroſa und 15
Kilo=
meter derjenigen nach Foggia hin. Die Leute hatten ſich
vorher mit einem Advokaten ihrer Partei, der zugleich in
Monteciterio ſitzt, beraten und hatten, nachdem das Land
von ihnen in gleiche Parzellen geteilt und verloſt worden
war, die Aeberrumpelung vorgenommen. Kein Streit iſt
bei der Verteilung vorgekommen. In Eile wurden die
Grundſtücke abgeſteckt und mit Grengſteinen verſehen, die
die Anfangsbuchſtaben der neuen Beſitzer tragen. Die
beherzteren Arbeiter haben auch ſchon angefangen,
primi=
tive Hütten zu errichten, in denen ſie nun mit dem
Gewehr in der Hand ſitzen, um ihren Beſitz gegen jeden
Eindringling zu verteidigen. Die Regierung wird ſich
wohl kaum rühren, da ihre Beſitztitel von manchen
Gerichten in früheren Fällen nicht anerkannt worden ſind.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 13. Februar.
G. Die Abteilung Darmſtadt der
Deut=
ſchen Kolonial=Geſellſchaft, iſt in der erfreulichen
Lage, dieſen Freitag. 13. l. Mts., abends 8 Uhr, im
Saale des „Darmſtädter Hofsl wiederum einen
Vor=
trag abhalten laſſen zu können. Diesmal wird Herr
Oberleutnant Leßner vom 4. Großh. Heſſ. Inf.=Regt.
Nr. 118 über Land und Leute im Innern von Kamerun
und ſeine dortigen Erlebniſſe ſprechen und durch
Vor=
führung einer Anzahl großer Lichtbilder ſeine
Schilde=
rungen noch anſchaulicher machen. Herr Leßner war von
Herbſt 1900 bis Ende 1802 Offizier in der dortigen
Schuhtruppe und im Auftrage des kaiſerl. Gouvernements
vorzuigsweiſe im nordweſtlichen Hinterland iener
Ko=
lonie tätig und beſonders auch mit der Herſtellung
friedlicher Verhältniſſe, in jenen, noch von
räube=
riſchen Menſchenfreſſern bewohnten, kaum bekannt
ge=
weſenen Gebieten mit großem Erfolge betraut. Er iſt
deshalb in der Lage, uns über den neueſten Stand der
Dinge dort zu berichten; ſein intereſſanter Vortrag
hierüber hat auch anderwärts außerordentlichen Beifall
gefunden. Der Beſuch desſelben iſt deshalb ſehr zu
empfehlen, er wird den Beſtrebungen der Deutſchen
Kolonialgeſellſchaft wieder neue Freunde zuführen. Im
Aebrigen erlaubt man ſich, auf die in dieſem Blatt
er=
ſcheinende Anzeige zu verweiſen.
2 Am nächſten Sonntag, den 15. Februar, findet
nachmittags 4 Uhr in der Johanneskirche das
diesjährige Kirchenkonzert zum beſten der
Klein=
kinderſchule im Johannesviertel ſtatt. Auch dieſes
Jahr haben wieder eine Reihe namhafter Künſtler ihre
Mitwirkung zugeſagt. Wir nennen nur Herrn Profeſſor
A. Mendelsſohn, der mehrere Orgelſtücke zu Gehör
bringen, ſowie Herrn Hofmuſiker Weyns, der uns mit
Cello=Vorträgen erfreuen wird. Unter den Soliſten ſeien
die Damen Frl. K. Bögel und E. Kempf ſowie Herr
H. von Heſſert (Bariton) genannt. Die Chöre werden
durch Schüler der Senffſchen Geſangsſchule ausgeführt,
deren Damenabteilung u. a. den 23. Pſalm von Schubert
mit Orgel= und Lautebegleitung ſingen wird.
Eintritts=
karten ſind im Gemeindehaus der Johannesgemeinde
ſowie in der Thiesſchen Muſikalienhandlung zu haben.
2 Ein „Wolzogen=Konzert; findet am Freitag.
den 20. d. Mts. im Saalbau ſtatt. Frhr. von Wolzogen
hat ſich auf Veranlaſſung des Impreſario Herrn Martin
Stein entſchloſſen, mit einem aus Künſtlern allererſten
Nanges beſtehenden Enſemble auf Tournée zu gehen
und ſeinen Wirkungskreis auf den Konzertſaal zu
ver=
legen. Das Verdienſt Wolzogens, unſere Lyrik neu
belebt zu haben, iſt nicht gering anzuſchlagen und wird
auch - in vollſtändiger Unabhängigkeit von des „
Ueber=
brettl's Glück und Ende; - unvergeſſen bleiben. Iſt
Wolzogen ſchon als genialer Schriftſteller eine ſehr
intereſſante Perſönlichkeit geweſen, ſo iſt er das jetzt
um=
ſomehr, als man bei dieſen „Wolzogen=Konzerten! auch
Gelegenheit hat, ihn auf der Bühne hören zu können.
Als meiſterhafter Rezitator ſtellt er ſich dem Publikum
vor und erfreut durch das Geben ſeines Beſten das Herz
jedes Kunſtfreundes. Auch ſeine Gattin Elſa Laura, die
als Sängerin ihr reizendes Repertoir teilweiſe ſelbſt auf
der Guitarre begleitet, hat Anſpruch auf rückhaltloſe
Anerkennung, wie ja überhaupt ein derartiges Konzert
nur von wirklichen Künſtlern ausgeführt zur vollen
Geltung kommen kann.
1 Wie wir hören, hat Herr Dr. Nowak ſeine Stelle
als Dirigent des „Männerchors Humanitasb wieder
auf=
gegeben.
2 Der Volksverein für das katholiſche
Deutſch=
land hält am nächſten Sonntag im „Konkordiaſaale”
einen Familienabend ab, wobei Herr Rektor Gattei
über das ſoziale Wirken Papſt Leo XIII. ſprechen wird.
(S. Anzeige.)
L In der Woche vom 2. bis 7. d. Mts. hat ſich die
Zahl der vom ſtädtiſchen Tiefbauamt beſchäftigten
Arbeitsloſen etwas verringert, indem 17 Zugängen
31 Abgängen gegenüberſtanden, ſo daß zu Ende genannter
Woche noch 185 Leute verblieben waren. Insgeſamt
wurden in genannter Woche 216 Leute beſchäftigt, und
zwar 132 als Steinſchläger, 61 beim Straßen=, 19 beim
Kanalbau und 4 bei der Straßenreinigung.
2 Die von dem Verein für Sammlung von
Zigarren=
abſchnitten in hieſigen Lokalen aufgeſtellten allgemeinen
Sammelkiſtchen ergaben in dem Jahre 1902 bei
einer zweimaligen Entleerung, außer einer größeren Partie
Zigarrenſpitzen. Staniol, Seidenbänder p. in bar Mk.
55778. Mk. 35.19. zuſammen Mk. 9097 Pfa. Es enthielten
die einzelnen Kiſtchen bei: Ripper 9 Pfg., Haas 29,
Seipel 102. Schuchmann 34, Hettinger 52. Müller 41,
Bayer. Hof 29,. Adler, Wenckſtr., 124, Landsberg 180,
Grünen Laub 104, Hanauer Hof 13, Deutſches Haus 134,
Herting 107, Pfenning 172. Frank 16, Seipel 33,
Ludwigs=
halle 97, Gerhardt 185, Reichsadler 57, Schwanen 129,
Thumm 65, Schloßbierhalle 64, Garde=Unteroffigiers=
Comp. 95, Roth. Löwen 23. Sommer 40, Geſemann 16,
Gold. Hirſch 82. Café Stamm 38, Stadt Frankfurt 40,
Schöfferhof 5. 2. Bat. Regt. 115 61, Brauerei Fay 53.
Blome 162, Stadt Nürnberg 24, Gold. Kette 22,
Bocks=
haut 13, Brauerei Heß 98, Krone 136, Anker 311, Schäfer
26, Stiehler 34. Inſel 243. P. Gut 87, Turngemeinde 5.
Becker 2. Ihrig 96, Kilian 39, Schmitz 286, Hettinger 38,
Süd=Oſt 687, Kahmann 55, Vereinigte Geſellſchaft 15,
5. Revier 72, Patrontaſche 161, Hotel Merz 133,
Weihen=
ſtephan 763, Rheiniſcher Hof 6, Odeon 13. Mohr 7,
Saalbau 24, Bürgerverein 57. 4. Revier 8. Grohe 75.
Eintracht 9, Palais=Reſtaurant 308, Kehres 42.
Poligei=
wachtſtube 3, Schützenhof 84, Sitte 105, Roth 27, Schenck
29. Winter 60, Stromberger 76, Kaiſer Friedrich 19.
Sevin 16, Maurer 141, Heſſiſcher Hof 79, Schaub 4
Kleber 16, Frankfurter Hof 89, Heiniſch 116, Höhl 45,
Prins Karl 143, Eichberg 69, Stadt Koburg 36, Adler 51,
Storchenbräu 35,. G. Schmidt 113, Fuchs 22, Hotel Prinz
Heinrich 22, Arheilger 31. Gutenberg 22, Rummelbräu 63,
Paſſet 110, Jäckle 17. Pfälzer Hof 131, Stadt Pfungſtadt
184, Heppenheimer 55. Erfriſchungsraum in der Techniſchen
Hochſchule 320. Albrecht 35. Schäfer 72. Kratſch 103,
Molter 8. Markthalle 60, Gunder 7. Englert 107.
Der Vorſtand des Vereins ſagt allen Spendern
beſten Dank, ſpricht aber zugleich die Bitte aus, in die
Sammelkiſtchen nur einzuwerfen, was entſprechende
Ver=
wendung finden kann. Die Spitzen können nur dann
zur Verwertung gelangen, wenn die Ware vollſtändig
rein, ohne Beimiſchung fremder Gegenſtände, namentlich
angerauchter Zigarren geliefert wird. Es iſt dieſe
Be=
dingung eine ſchwere Aufgabe für den Vorſtand. da bei
jedesmaligen Entleerungen alle mögliche und unmögliche
Gegenſtände entfernt werden müſſen. Auch die
Auf=
ſtellung der Kiſtchen läßt viel zu wünſchen übrig. Trotz
den wiederholten Bitten des Vorſtandes werden dieſelben
in irgend eine verborgene Ecke geſchoben und ſind
da=
durch für die Gäſte gar nicht ſichtbar, verfehlen alſo
voll=
ſtändig ihren Zweck. Es würde doch nur eine geringe
Mühe verurſachen, darauf zu achten, daß die Kiſtchen
jederzeit zum hardlichen Gebrauch bereit ſtehen. Dieſe
kleine Mühewaltung kommt ja doch armen Kindern zu
gut, denen aus den eingehenden Spenden eine
Weihnachts=
freude bereitet wird. Die Herren Wirte, welche ſich für
die Sache intereſſieren und ein Sammelkiſtchen zur
Auf=
ſtellung übernehmen wollen, werden gebeten, ſolches den
Herren Bankkaſſier Balſer oder Rechnungsrat Kalbfleiſch,
Soderſtraße 9 gefälligſt mitzuteilen.
2 Am Sonntag, den 8. Februar, fand im kleinen
Saale des „Schöfferhofesl hier die
Generalver=
ſammlung des Milchhändlervereins Darmſtadt
und Uugegend ſtatt. Der Präſident, Herr Milchhändler
Groh, hier, eröffnete die Verſammlung um 4½ Uhr, hieß
die Anweſenden herzlich willkommen und dankte ihnen
im Namen des Vereins für ihr zahlreiches Erſcheinen.
Nach Ablegung des Rechnungsberichtes ſchritt man zur
Wahl des Vorſtandes. Der ſeitherige erſte Vorſitzende,
Rummer 37
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 13. Februar 1903.
Seite 11.
Herr Groh, wurde faſt einſtimmig wiedergewählt, in den
Vorſtand kamen weiter die Herren Hellermann, Mahr,
Ahl, Klinger, Kraft, Daniel, Romig, Lotz, Hörr und
Stappel, als Erſatzmänner die Herren Habiſch, Poth und
Trietſch. Hierauf ergriff der Vorſitzende das Wort,
dankte herzlich für ſeine Wiederwahl und das ihm ſchon
ſeit Jahren geſchenkte Vertrauen. Mit einem Hoch auf das
Blühen und Gedeihen des Vereins ſchloß er um 8½ Uhr
die Verſammlung.
1 Die neue Strecke der elektriſchen Straßenbahn
wird morgen Samstag vormittag eröffnet.
2 Im ſtädtiſchen Pfründnerhaus an der
Frank=
furterſtraße hat im Verlauf des Januar d. Js. eine
Neuaufnahme ſtattgefunden, während ein freiwilliger
Austritt erfolgt iſt. Die Zahl der zu Ende gedachten
Monats verpflegten Pfründner betrug noch 83. worunter
35 männlichen und 48 weiblichen Geſchlechts. In die
mit dem Pfründnerhaus verbundene Kinderpflegeſtation
wurden 3 Kinder neu aufgenommen, 8 dagegen wieder
entlaſſen, ſo daß Ende Januar die Station noch mit
9 Kindern belegt war. - Im gleichen Monat haben im
ſtädtiſchen Armenhaus an der Pallaswieſenſtraße 7
Neu=
aufnahmen und 9 Austritte ſtattgefunden, ſo daß zu Ende
dieſes Monats noch 61 Inſaſſen verpflegt wurden,
dar=
unter 41 Männer, 18 Frauen und 2 Kinder. Die
Be=
legung des Armenhauſes iſt hiernach, troßz der ungünſtigen
Jahreszeit und teilweiſer Arbeitsloſigkeit, doch nur eine
mäßige.
DN. Noch einmal ſei auf die heute abend
ſtatt=
findende Herrenſitzung der Darmſtädter Narrhalla
und der Turngemeinde hingewieſen, die mit allem
närriſchen Pomp im großen Saal der Turnhalle am
Woogsplatz vor ſich gehen wird. Von der Anſicht
aus=
gehend, daß beim Karneval alles fremde Weſen als nicht
zur Sache gehörig ſtörend und für die gute
karne=
valiſtiſche Stimmung hinderlich empfunden wird, hat der
Große Rat auf die Gewinnung auswärtiger Redner, ſo
viel Angebote ihm auch gemacht wurden, ebenſo
ver=
zichtet, wie auf die Mitwirkung fremder, nicht
karne=
valiſtiſcher Elemente. Mit dieſer Beſchränkung auf die
eigenen Kräfte wird der Abend zu einer Tummelſtätte
beſten einheimiſchen Humors werden, deſſen Pflege von
jeher das Beſtreben der Narrhalla geweſen iſt. Zwei
und ein halbes Dutzend Redner werden ſich gegenſeitig
den Rang abzulaufen ſuchen und ein wahres
Blend=
feuerwerk geiſtreicher Ausſprache über Politik und Kunſt,
Heimat und Fremde bieten. Das Liederbuch weiſt
eben=
falls eine ſtattliche Anzahl neuer und origineller Lieder
auf. und daneben werden geſangliche Darbietungen
ein=
heimiſcher Amateure und neue humoriſtiſche Weiſen der
Narrhalla=Hauskapelle Meiſter Hilges den Ohren und
Hergen etwas noch nie Dageweſenes zu bieten ſuchen.
Die Sitzung geht, um jedermann Gelegenheit zu geben,
an dieſer einzigen Herrenſitzung der diesjährigen
Karne=
valſaiſon überhaupt teilzunehmen, im großen Saal der
Turnhalle vor ſich unter der alten, ewig jungen
Narr=
halladeviſe; „Allen wohl und niemand weh!
8 Polizeinachricht. Geſtern vormittag gegen
8 Uhr wurde in der Anlage am Darmſtädter Friedhofe
die Leiche eines etwa 40jährigen Mannes aufgefunden.
Derſelbe hat ſich anſcheinend mit Karbolſäure vergiftet.
- Babenhauſen, 11. Febr. Eine ungewöhnlich
bohe Preisſteigerung ergab die in den letzten
Lagen ſtattgehabte Verpachtung der hieſigen Feld=
und Waldjagd. Die Jagd, die ſich auf 1440 Hektar
Wald und 1480 Hektar Feld erſtreckt, koſtete ſeither in
drei Bezirken zuſammen 2520 Mk. und kam heute auf
zuſammen 4625 Mk. zu ſtehen. Die beiden erſten Vesirke
pachtete Herr J. M. Königswarter=Frankfurt a. M.
Den 3. Bezirk erſtand Herr H. Schmitt=Nierſtein für
1650 Mk. Letzterer Bezirk koſtete ſeither 305 Mk. wurde
alſo um ſage und ſchreibe mehr als 400 pCt. geſteigert.
Heppenheim (ergſtraße). 11. Febr. Der hieſige
Verſchönerungsverein hat beſchloſſen, den 100jährigen
Geburtstag des berühmten Chemikers Juſtus v.
Liebig am 12. Mai feſtlich zu begehen. Liebig war
bekanntlich in den Jahren 1818 und 1819 in der hieſigen
Apotheke, als Lehrling tätig. Am Vormittag des
ge=
nannten Tages wird an der Apotheke eine mit
ent=
ſprechender Inſchrift verſehene Gedenktafel angebracht
werden, am Abend ſoll ein Kommers, unter Beteiligung
von Damen, im Gaſthaus „Zum Halben Mondi
ſtatt=
finden, wobei ein Vorſtandsmitglied einen Vortrag über
das Leben und Wirken des großen und verdienſtvollen
Gelehrten halten wird.
König. 12. Febr. Die Taufe des jüngſtgeborenen
Sohnes des Erbgrafen und der Erbgrüfin zu Erbach=
Schönberg findet Samstag ſtatt. Es werden außer
den Gräflich Erbach=Schönbergiſchen Herrſchaften
er=
wartet: der Fürſt und die Fürſtin zu Waldeck, der
Herzog von Koburg, Prins und Prinzeſſin Franz Joſeph
von Battenberg und Graf Viktor zu Erbach=Schönberg.
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 11. Febr. Im Weißen
Saale des Schloſſes fand heute abend ein kleiner Ball
bei den kaiſerlichen Herrſchaften ſtatt. Nach
der Begrüßung der Erſchienenen durch den Kaiſer und
die Kaiſerin begannen ſofort die Tänze, wobei
Rund=
tänge mit Lanciers und anderen Schrittänzen,
ab=
wechſelten. Zugegen waren etwa 800 Perſonen. Nach
dem Souper, welches den Tanz um 10¼ Uhr unterbrach.
wurde das Feſt fortgeſetzt. Dasſelbe erreichte um
12¼ Uhr ſein Eiide. — Der Steckbrief gegen den
Kur=
pfuſcher Nardenkötter iſt erlaſſen. Die Flucht
von Nardenkötter wird vom Publikum vielfach beſprochen.
Aeberraſcht hat ſie freilich koum, da eine Kaution von
15000 Mark für einen Kurpfuſcher mit ſo großem
Ein=
kommen gering war angeſichts der ihm drohenden
ſchweren Straſe. Man wundert ſich aber, daß
Narden=
kötter ebenſo, wie ſ. 3t. Luppa, überhaupt entfliehen
konnte. Jetzt findet, nach einer Behauptung der „Berliner
Morgenpoſt eine ſorgfältige polizeiliche Ueberwachung
des Hauſes Friedrichsſtraße 160 ſtatt. Vorher ſcheint es
indeſſen doch an ausreichender Ueberwachung des
an=
geklagten Kurpfuſchers gefehlt zu haben. Es fragt ſich,
ob die Polizei, die von ſelbſt und ohne Auftrag ſich
einzumiſchen keinen Anlaß hatte, nicht zu einer ſolchen
Ueberwachung hätte veranlaßt werden können. Jetzt iſt
leider die Seele des ganzen Getriebes, der Hauptſchuldige,
entkommen.
Frankfurt, 12. Febr. In einem Hauſe der
Praun=
heimerſtraße ſtürste ſich heute morgen ein
Dienſt=
mädchen aus dem Fenſter und blieb ſofort tot.
Aſchaffenburg. 12. Febr. Dem „Beobachter am
Mainz zufolge iſt nunmehr das Proiekt für einen
Großſchiffahrtsweg vom Main zur Donau
von der guſtändigen Stelle in Würzburg fertiggeſtellt.
Dem Proiekt iſt eine umfangreiche volkswirtſchaftliche
Begründung beigegeben. Demnächſt werden Erhebungen
bei Körperſchaften des Handels und Gewerbes über
deren Stellungnahme zum Projekt vorgenommen.
München, 12. Febr. Der Großherzog von
Oldenburg, iſt aus Gmunden am Traunſee kommend,
heute früh hier eingetroffen. Ein Empfang am
Bahn=
hofe hat nicht ſtattgefunden.
München, 12. Febr. Die
Schwurgerichts=
verhandlung gegen die Stiftsvorſteherin Eliſe
v. Heusler, für die ein Tag angeſetzt war, wird an
dieſem Tage nicht zu Ende geführt werden können, es iſt
ſogar fraglich geworden, ob das Urteil am zweiten
Ver=
handlungstag (Dienstag, den 17. Februar) gefällt werden
kann. Die Verteidigung hat eine große Anzahl von
Ent=
laſtungszeugen geladen, darunter aus den hohen und
höchſten Geſellſchaftskreiſen, was eine Verlängerung der
Verhandlung zur Folge haben wird. Die Verhandlung
begegnet dem lebhafteſten Intereſſe. Beim Gericht ſind
bis jetzt ſchon über 1500 Geſuche um Eintrittskarten zu
den reſervierten Plägen des Schwurgerichtsſaales
einge=
laufen. Int günſtigſten Falle können jedoch höchſtens
180 Plätze zur Verfügung geſtellt werden.
Dresden, 11. Febr. Das Allgemeinbefinden des
Prinzen Friedrich Chriſtian ſchreitet, zu
weiterer Beſſerung fort. Der Kranke ſchlief auch heute
den Tag über viel.
Mülheim a. Rh., I1. Febr. Geſtern ſtürzte
Landrat v. Nieſewand in Düſſeldorf, als er den Aufzug
in einem Hotel benutzen wollte, in den Fahrſtuhlſchacht,
da er bei der Dunkelheit nicht ſah, daß der Fahrſtuhl
nicht da war und brach den linken Oberarm.
Wien, 12. Febr. Die Großherzogin von
Toskana iſt mit ihren beiden Töchtern nach Salzburg
zurückgereiſt.
Lomberg, 11. Febr. Die,Gageta Narodowal meldet:
Vorgeſtern beſtiegen 120 Bauern die Fähre, um über
den Wislokafluß zu ſetzen. Die Fähre ſank unterwegs.
Während etwa 20 Perſonen ans Ufer ſchwammen, trieben
die übrigen auf der ſinkenden Fähre ſtromabwärts.
Hülfe zu bringen war unmöglich. Bisher ſteht feſt, daß
50 Perſonen ertrunken ſind.
Genf, 11. Febr. Giron, der in Lauſanne mit
Leopold Wölfling zuſammentraf, kam heute nachmittag
in Genf an und reiſte am Abend wieder nach Brüſſel ab.
Giron war nicht im Sanatorium La Metairie.
Cadir, 11. Febr. Die Nacht verlief ruhig. Die
Bäcker verharren im Ausſtande. Das Brot wird von
Soldaten hergeſtellt. Der Bürgermeiſter verſicherte, es
werde weder an Brot noch an Fleiſch mangeln. In Röus
iſt der Ausſtand vollſtändig beigelegt. Heute wurde die
Arbeit überall wieder aufgenommen.
Zweite Kammer der Stände.
L. Darmſtadt, 12. Febr. Die Zweite Kammer
der Stände, die heute wiederum zuſammentrat, erklärte
die Wahlen der Abgeordneten Reinhart, Reh, Möllinger,
Pennrich, Schönberger, Gutfleiſch, Braun, Lang,
See=
linger, Joutz und Schmalbach für gültig und verwies
eine Reihe Anträge und Vorſtellungen an den
zuſtändigen Ausſchuß. Zur Vorſtellung, betr. die
Ein=
führung von Schulärzten im Deutſchen Reich, machte Abo.
Langenbach unter Hinweis auf die hieſige erfolgreiche
Tätigkeit von 4 Schulärzten einige begründende
Be=
merkungen.
Die Beratung des Hauptvoranſchlags für
1903¼4 begann mit einer Generaldebatte, bei der zuerſt
Finanzminiſter Gnauth das Wort ergriff. Derſelbe legte
dar, daß der urſprünglich auf 11 Millionen Mark geſchätzte
Betrag der Ueberſchüſſe der Gemeinſchaftseiſenbahnen
nur 10100 000 Mark betrage. Da auch Minderausgaben
gegenüberſtehen. werde der Budgetabſchluß dadurch nicht
erheblich beeinflußt. Es ſei zu wünſchen, daß eine
günſtigere Entwicklung der Eiſenbahneinnahme geſtatten
werde, das Vermögen aus früheren Jahren weniger als
vorgeſehen werden mußte, heranzugiehen. Sehrſchwierig
ſei der Anſchlag der Einnahmen aus den
Domanialwal=
dungen geweſen. An direkten Steuern ſei gegen das
Vorjahr ein Mehrbetrag von 279000 Mark in Anſatz
ge=
bracht worden. Die dank der eifrigen Tätigkeit der
Ein=
ſchätzungskommiſſionen vorliegenden Arbeiten ließen dieſe
Summe eher als zu gering denn als zu hoch erſcheinen.
Was die Verhältniſſe zum Reich angehe, werde dieſes
durch ein Zuſchlagsanlehen ſeine Mehrausgaben decken.
Schon bisher ſei die Regierung mit anderen und zwar
nicht ohne Erfolg bemüht geweſen, dahin zu wirken, daß
eine Erhöhung der Matrikularbeiträge unterbleibe. Wie die
Finanzlage auch ſei und ſich entwickle, eine
Steuer=
erhöhung müſſe vermieden werden. Bei der
Budget=
beratung dürfe man nicht kleinmütig und kleinlich aber
auch nicht übermütig ſein in der Hoffnung auf beſſere
Zeiten. - Berichterſtatter Möllinger erwartet ſicher eine
Beſſerung der Verhältniſſe und verſichert, daß der
Vor=
anſchlag ſolid aufgeſtellt ſei und die Zahlen reiflich
er=
wogen würden. Derſelbe biete eine ſichere Grundlage
für eine geſunde Fortentwicklung unſeres Landes.
Abg. Molthan vertritt die Meinung, daß in den nächſten
zwei Jahren die Einkommenſteuer ſtatt zu wachſen
herabgehen werde und begrüßt die Erklärung mit Freude,
daß eine Steuererhöhung zu vermeiden ſei. Der
Vor=
wurf, daß man früher etwas zu flott gewirtſchaftet habe,
ſei berechtigt, damals habe man eben, wie geſagt wurde,
im Geld geſchwommen. Vielfach werde darüber geklagt,
daß die Zahl der Beamten zu groß ſei, in dieſer
Be=
ziehung wünſche, er ſtatiſtiſche Mitteilungen. Der
Schaffung neuer Stellen und dem Wunſche einzelner
Beamtenkategorien nach Gehaltsaufbeſſerung müſſe man
ſich zur Zeit widerſetzen. Der Behauptung, daß nan
in Heſſen zu teure Staatsbauten herſtellte, gegenüber ſei
es angezeigt, keine Dienſtwohnung mehr zu bewilligen,
ehe die Dienſtwohnungsentſchädigung angemeſſen geregelt
ſei. Zur finanziellen Stärkung des Reichs würden eine
Reichseinkommen= und eine Erbſchaftsſteuer in Vorſchlag
gebracht, ja auch die Weinſteuer tauche wieder auf. Seine
Partei ſei ſowohl gegen die Trankſteuer als auch gegen
die Landesweinſteuer. — Staatsminiſter Rothe bemerkt,
daß man bezüglich der Zahl der Beamten nicht überſehen
dürfe, daß in Heſſen der Staat vieles durch ſeine
Be=
amten beſorgen laſſe, was ſonſtwo in anderer Weiſe
er=
ledigt werde. Hier wurde abgebrochen.
Stimmen aus dem Publikum.
Gür die Veröfſentlichungen unter dieſer Ueberſchriſt übernimmt ble
Redaktion keinerlei Verantwortung.)
- Factis non verbisl In den kommenden
Monaten will man, wie in allen Städten Deutſchlands.
auch in Darmſtadt eine größere Propaganda zu
Gunſten der Acht Uhr=Ladenſchluß=Frage
unternehmen. Chefs wie Gehilfen begrüßen dieſe
al=
einen ſogialen Fortſchritt, der ihnen mehr Erholung nach
aufreibender Berufstätigkeit gönnt, und erblicken in dieſem
Vorgehen Tendenzen zur Geſundung mancher
Rück=
ſtändigkeiten, die im öffentlichen Handel derzeit ſich noch
ungerügt breit machen. Die Preſſe meldet täglich aus
allen Gegenden das Zuſtandekommen der Acht Uhr=
Ladenſchlußſtunde und berichtet von der Einſicht und
Sympathie der Ladeninhaber, wie des konſumierenden
Publikums, mit welcher man dieſer wichtigen Frage
gegenüber ſteht. Den Gehilfen iſt zu dieſer Erweiterung
perſönlicher Freiheit im Intereſſe ihrer allgemeinen
Bil=
dung und hauptſächlich ihrer Geſundheit herglichſt zu
gratulieren, auch die Prinzipale dürfen wir zu dieſem
Fortſchritt, der ſie eine Stunde früher wie bisher, und
weniger ermattet in den Schoß ihrer Familie führt,
be=
glückwünſchen. Es iſt kaum zu bezweifeln, daß die
Darm=
ſtädter, welche für ſogiale Reformen von jeher ein großes
Verſtändnis bekunden, dem Beiſpiele anderer Städte
folgen. Leute, die durch Einführung der Acht Uhr=
Schlußſtunde eine Zunahme der Vergnügungsſucht bei
Gehilfen und Gehilfinnen, oder geringere Einkünfte der
Chefs, oder Unbequemlichkeiten fürs Publikum befürchten,
werden dieſe Bewegung nicht aufhalten! Die Frage, aus
ſogialen Verhältniſſen erwachſen, iſt da, und wird, ob
jetzt oder ſpäter, gelöſt werden! Gehilfen geringwertiger
Qualität werden ſich auch durch einen ſpäteren
Laden=
ſchluß nicht verhindern laſſen, ihren mannigfaltigen
Ge=
lüſten zu fröhnen, während die edleren Elemente unte:
demſelben entſchieden zu leiden haben; denn ſie werden
durch die berufliche Tätigkeit zum Umfallen müde, in
päter Stunde geiſtige Bedürfniſſe, die auch ein Gehil
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
Die Bemühungen, um
Fortbildungs=
ſchulen für die Mädchen in Deutſchland zu
errichten, weiſen bis heute ein geradezu klägliches
Ergeb=
nis auf. Für junge Männer gibt es in Deutſchland
rund 12500 Fortbildungsſchulen mit 540000 Schülern.
Für das weibliche Geſchlecht beſtehen dagegen nur 2600
ſolcher Schulen mit 106 000 Mädchen. Württemberg und
Baden haben auch für die ſchulentlaſſenen Mädchen den
Pflichtbeſuch und haben infolge deſſen allein 68000
Fort=
bildungsſchülerinnen. Bringt man dieſe in Abzug, ſo
bleiben für das gange übrige Deutſchland 38000 Mädchen
Ubrig, denen für ihr ſpäteres Leben eine beſſere
Ausbil=
dung gegeben wird. So viel Opfer auch Familie,
Ge=
meinde und Staat zur beſſeren Ausbildung für die
Söhne bringen, für die Töchter geſchieht blutwenig, an
den allermeiſten Orten garnichts. Die Landesgeſetzgebung
hat in verſchiedenen deutſchen Staaten, 3. B. Heſſen,
Sachſen, Weimar, Meiningen, Koburg, Gotha ꝛc. ſeit faſt
30 Jahren den Gemeinden das Necht gegeben, den
Schul=
zwang auch für Mädchen durchzuführen, und doch ſind
auch hier die Erfolge auf dem Gebiete des
Fortbildungs=
ſchulweſens für Mädchen herzlich unbedeutend. Die letzte
Urſache iſt in der Gleichgültigkeit unſerer Bevölkerung
zu ſuchen, die eine Weiterbildung der Mädchen für zweck=
105 und überflüſſig halten. Und das in unſerer Zeit,
da zahlloſe junge Mädchen dem Erwerb nachgehen und
keinerlei Vorbereitung für die Erfüllung ihrer künftigen
Hausfrauenpflichten erhalten, da die weibliche
Bevölke=
rung in Deutſchland die männliche um faſt eine Million
überragt! Man erhöht die Verantwortlichkeit der Frau
und gewährt ihr nicht die Mittel, derſelben gerecht zu
werden. Man benuzt die Arbeitskraft der Frau für
wirtſchaftliche Zwecke und raubt ihr gleichzeitig die
Mög=
lichkeit, einſt einem Haushalt mit Exfolg vorzuſtehen.
Gegen eine Million Frauen kann ſchon aus dem ein=
fachen Grunde nie in die Ehe treten, weil es gerade an
ſo viel Männern fehlt, und doch geſchieht, ſo gut wie
nichts für die berufliche Ausbildung unſerer Töchter. Das
ſind ſchwere Anklagen gegen unſere Zeit.
Kleines Feuilleton.
Einteuerer Kuß. In einem Frankfurter
Gaſt=
hauſe ſaßen zwei alte Herren aus dem Bürgerſtande
beiſammen. Die Zeit war ſchon vorgerückt, als die
Tochter des Einen kam, ihren Vater abzuholen. Das
hübſche junge Mädchen fiel dem Einen in die Augen und
er bat es um einen Kuß mit dem Bemerken, er werde
ihm dafür bei erreichter Volljährigkeit 1500 Mark geben.
Nach längerem Weigern entſchloß ſich das Mädchen auf
Zureden eines Dritten, der darauf hinwies, daß der
Vater eine große Jamilie habe und die Tochter das Geld
ſoäter einmal gut brauchen könne, mit Einwilligung des
Vaters deſſen Freund den erbetenen Kuß zu geben. Der
alte Herr ſchlug dann in die Hand des Vaters ein und die
Sache ſchien abgemacht. Als aber das Mädchen die
Voll=
jährigkeit erreicht hatte. wollte der Freund des Vaters
vom Zahlen nichts wiſſen und das Mädchen klagte ihn
endlich auf einen Teilbetrag von 500 Mark ein. Nachdem
die Klägerin beſchworen hatte, daß ſie das
Zahlungs=
verſprechen des alten Herrn für vollen Ernſt genommen
habe, wurde dieſer vom Landgericht Frankfurt a. M. auch
zur Zahlung verurteilt. Die köſtliche Arteilsbegründung
führte u. a. aus: es handle ſich hier um einen Vertrag
über Handlungen, der, nachdem die Handlung ſeitens der
Klägerin geleiſtet ſei, die Schriftform zur Klagbarkeit
nicht bedarf. Die Hingabe des Kuſſes ſei eine der freien
Willensbeſtimmung unterliegende Handlung der Klägerin.
Daß die zum ſogenſtande eines Vertrages gemachte
Handlung ein vermögensrechtliches Iniereſſe habe, ſoi
nicht erforderlich Der Vertrag verſtoße auch nicht gegen
die guten Sitten. Denn darin, daß ein noch nicht majo
rennes Mädchen im Beiſein und mit Genehmigung ihre=
Vaters einem älteren Manne, wie dem Veklagten, einen
Kuß gegen Entgelt verabfolgte, ſei nach den ſogialen Ver
hältniſſen, den Lebensgewohnheiten und Sitten der
be=
teiligten Familie etwas Demoraliſierendes oder die
Ehr=
barkeit Verletzendes nicht zu erblicken. Für die beſtritten=
Ernſtlichkeit des Vertragswillens ſei der Erfüllungseid
auferlegt und geleiſtet worden. Es ſei zwar gewiß un
gewöhnlich, daß ein Mann im reifen Alter für einel:
Kuß einem jungen Mädchen 1500 Mark verſprochen
hab=
auch berechtige der Umſtand. daß das Verſprechen an
Viertiſch abgegeben ſei, zu Zweifeln. Dagegen komme
anderſeits in Betracht, daß eine animierte
Stimmun=
auch zu ernſten Torheiten reize.
1 Wir Japaner ſind doch beſſere Men
ſchenl Die Japaner, die das parlamentariſche Syſtem,
vom Abendlande übernommen haben, wenden es mit
großem Eifer und ſehr ſtreng an. Sie haben eine ſehr
ernſte Auffaſſung von den Pflichten der Abgeordneten,
wofür jetzt eine bezeichnende Tatſache berichtet wird.
Eines Tages gähnte ein Abgeordneter in Tokio. Bei
uns würde wohl kaum einer darauf achten, im fernen
Oſten gab es deswegen einen großen Skandal. Der
Delinquent wurde vor Gericht geſtellt, ſchuldig befunden,
die geſetzlichen Einrichtungen ſeines Landes nicht geni
gend geachtet und ſich der Regierung ſyſtematiſch
miß=
liebig gemacht zu haben, und er wurde verurteilt.
Elektriſch beleuchtete Zylinderhüte
ſind die, neueſte Reklame in München. Kürzlich
Abend, als nach Schluß der Vorſtellung im Hoftheater
die Zuſchauermenge aus dem Hauſe ſtrömte, bewegten
ſich zwei Herren durch den Menſchenſchwarm, an deren
Zylindern in feuriger Schrift abwechſelnd die Namen,
vielannoncierter Haar= und Mundwaſſer erſchienen.
Zeite 12.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag. den 13. Februar 1903.
haben kann, nicht mehr befriedigen können, gans
abge=
ſehen von der ihnen wohl zu gönnenden Ruhe, welche
durch den alten Modus um eine Stunde (meiſtens mehr!
gekürzt wird. Auch die Einkünfte der Chefs, denen etwas
mehr Erholung ebenjalls erwünſcht iſt, werden nicht
weiliger, denn nur ein Unzurechnungsfähiger könnte aus
der Acht Uhr=Ladenſchlußſtunde ein Zurückgehen des
Konſums folgern. Und was die häufig zitierte
Unbe=
quehlichkeit fürs taufende Publikum betrifft, ſo dürfte
dieſe wohl nur darin beſtehen, daß die hochgeehrten
Hauls=
frauen gur rechten Zeit ihre Einkäufe beſorgen. An dieſem
Punkte dürfte die Frage nicht ſcheitern, denn die
geſetz=
liche Einführung des Acht Uhr=Ladenſchluſſes iſt
Men=
ſchenpflicht!
Vermiſchtes.
Schühe, des Hebens wert, harren in
Eng=
land des Sterblichen, der gewiſſe Bedingungen erfüllen
kann. So hinterließ der bekannte Luftſchiffahrer Melton
Payne die Summe von 240000 Mk. für den erſten
ge=
borenen Engländer, der ein lenkbares Luftſchiff erfinde.
Ueber ein Dutzend Erfinder haben ſich um den Preis
beworben und tauſende Pfund Sterling angelegt; aber
bis jetzt vergebens. Einem Arzte bietet ſich die
Geiegen=
heit, ſein Einkommen um 20000 Mk. jährlich zu
ver=
nehren, indem Sir John Bean, ein bekannter engliſcher
Arzt und Gelehrter, die Zinſen von 700000 Mr. ſ35 00d
Pfund Sterling) dem Manne vermachte, der ein ſicheres
Verjahren zur Heilung der Schwindſucht finde.
Kur=
pfuſcher brauchen ſich nicht um das ſchöne Geld zu
ve=
mühen, denn die Preisrichter ſind das College of
Physi-
cians und das British Medical Couneil: beide laſſen ſich
nicht anführen. Die zu erfüllenden Bedingungen ſind
auch nicht leicht, denn die Kur muß die vollſtändige
Heilung von 17 Dungenkranken von 20 die ſich noch dazu
im letzten Stadium befinden ſollen. bewirken. Sir John
berechnete. daß jährlich in Großbritannien allein 80000
Perſonen dieſer Krankheit erliegen; ſodaß, falls ſeine
Bedingungen erfüllt würden, 68000 Menſchenleben im
Jahre dem Tod entriſſen würden. Außer dem Gelde
wäre dem Retter der Baronettitel ſicher, den die Krone
als weitere Belohnung ausſetzt. Soweit ſind die
ausge=
ſchriebenen Preiſe nur für geborene Engländer erreichbar.
Weniger voreingenommen iſt Mr. Henry Scudamore
geweſen. Scudamore war ſeinerzeit ein großer
Berg=
ſteiger vor dem Herrn, und pour encourager les
autres-
hinkerließ er vor drei Jahren 5000 Pfund Sterling. das
ſind 100000 Mark, für den, der die Spitze des höchſten
Berges der Welt, des Mount Evereſts in Indien, der
mit s ſeiner Höhe von 29000 Fuß nach dem
geheimnis=
vollen Tibet ſchaut, auf Schuſters Rappen erreiche. Der
Preis iſt offen für die ganze Welt; aber der Gebrauch
von Luftſchiffen iſt ausgeſchloſſen. Die Beſteigung des
Evereſts hat während der letzten 20 Jahre ſieben Steigern
das Leben gekoflet; kein Sterblicher aber hat bisher die
Spitze erreicht. Auch iſt es zweifelhaft, ob ein Menſch
dort oben länger als eine halbe Stunde leben kann und
- ob die Unternehmung nicht auch mehr Geld koſten
wird, als der Preis beträgt. Ein anderer Engländer,
Mr. Shaw, hat vor zehn Jahren dem Manne 20000 Mk.
geſtiftet, der ein wirklich brauchbares unterſeeiſches Boot
erfinde. Die Bedingungen ſind aber ſchwer zu erfüllen.
Das Boot muß zehn Stunden, ohne aufzuͤſteigen, unter
dem Waſſer bleiben können; es muß imſtande ſein, ſieben
Knoten die Stunde zurückzulegen, und außerdem
Tor=
pedos mitzuführen und zu entladen. Außerdem muß die
Bemannung aus mindeſtens drei Mann beſtehen; das
fahrzeug darf nicht vom Dampf abhängen und der
Er=
finder müß ein Engländer ſein. (Köln. 3tg.)
Muſik.
Den nach vielen Tauſenden zählenden Freunden
des Meeres und unſerer Marine wird das ſoeben im
Verlage von P. J. Longer in Köln erſchienene Taſchen=
Album =d. XXIII „Volldampf vorausé, 100
deutſche Flotten= und Seemannslieder, nach
bekannten und neuen Weiſen für eine mittlere
Sing=
ſtimme mit leichter Klavierbegleitung für deutſche
Flottenfreunde und Seeleute herausgegeben ſchön und
ſtark karton. Mk. 1.-) eine hochwillkommene Gabe ſein.
Dieſes Bändchen bringt in ſorgfältiger Auswahl die
beſten Lieder und Weiſen und eignet ſich ebenſo für den
Einzelnen wie für den Gebrauch an Schulen - höheren
und niederen - als auch ganz beſonders für Vereine,
die ſich aus Freunden des Seelebens zuſammenſetzen.
Das genannte Album hat folgenden Inhalt: 1. Kaiſer
und Admiral. II. Von der Waſſerkante. III. Die See.
- Ins freie Meer hinaus. IV. Deutſche Flagge, deutſche
Flotte. V. Die Seeleute. — Matroſenleben. - Im Hafen
der Liebe. VI. Abſchied und Heimweh. — Trauer.
Letzte Nachrichten.
W.B. Berlin, 12. Febr. Reichstag. Die zweite
Veratung des Etatz des Reichsamts des
Innern wird bei Titel Staatsſekretär fortgeſetzt. Abg.
Trimborn (Zentr.) empfiehlt nochmals die Reſolution
Heyl=Trimborn, namentlich die Beſtimmung, daß
jugend=
lichen Arbeitern und Arbeiterinnen Arbeit nicht mit nach
Hauſe gegeben werden darf. Redner tritt den geſtrigen
Ausführungen Hochs entgegen, welcher die?
ſogial=
politiſchen Erfolge des Zentrums angriff. Seiner
Partei bleibe der ſosialpolitiſche Ruhm, die Witwen=und
Waiſenverſicherung hier hineingetragen zu haben.-
Abg. Trimborn fährt, zu den Sozialdemokraten gewendet,
fork: Ihre Kampfesweiſe iſt nicht ritterlich. nicht
vor=
nehm. Sie ſollen unſer Volk aber nicht verhetzen Sie
ſagen dem Volke nur, was nicht erreicht iſt, verſchweigen
aber, was erreicht iſt. Wer ſolche Unobiektivität
beob=
achtet, verachtet das Volk. Uns Heuchelei vorzuwerfen,
iſt eine ganz nichtswürdige Verdächtigung. Unſere
Poſi=
tion iſt gefeſtigt. Wenſ Sie dagegen angehen, werden
Sie ſich blutige Köpfe holen, Auf Wiederſehen bei den
Wahlen' (Stürmiſcher Beifall im Zentrum und bei der
Mehrheit, Lärm bei den Sogialdemökraten) — Abg.
Horſt=Sachſen (oz./ widerſpricht dem Vorredner und geht
äusführlich auf die Mißſtände in den Glashüttenwerkenein.
Abg. Hilbck ſnatl) kommt auf die Ausführungen des
Abg. Wurm zurück. Schuld an der Kluft zwiſchen den
Arbeitern und Arbeitgebern tragen die Herren von der
äußeren Linken. Wi wollen die Arbeiter behandeln
auf der Baſis voller Gleichberechtigung.- Wir wollen
Frieden, aber nicht um jeden Preis. Abg. Wurm
behauptet, daß in Rheinlaͤnd und Weſtfalen Arbeiter
entlaſſen werden, die mit den Fabrikinſpektoren in
Ver=
kehr treten. Hoffentlich wartek ver mit den Beweiſen
hierfür nicht ſo lange wie Abg. Bebel mit dem „
Tucker=
briefn Reoner hält den 1dſtündigen Arbeitstag für
Nurchaus genügend. Manz knn - wohl den
Arbeitgebern vorſchreiben; daß ſie die Arbeiter
nicht länger beichäftigen dürfen, falls ihre häus=
lichen Verhältniſſe es wünſchenswert machen und
ihre Körverkräfte es erlaubent. Stehen wir züjammen
gegen die Sogialdemotratie! Wit zwingen ſie doch noch
zu Voden. Beifall bei der Mehrheit, Lachen bei den
Jogialdemokraten.) - Llbo. Ganw' Reichsp): Die
Sogialdemokraten ſollen uns doch erſt zeigen. wo ſie
ſelber mit gutem Beiſpiel vorangegangen ſind.
Wo=
haben Sie denn den Achtſtundentas? Ver „Vorwärts”
hat ja ſo erhebliche Aeberſchüſſe. Fangen Gie doch da
an. Leuten Honorare zu zahlen, wie Sie ſie für
ange=
meſſen halten. (Sehr richtig; rechts, Lachen bei den
Sozialdemokraten) Sie mäſten' ſich von den
Groſchen der Arbeiter. (Vizepräſident Graf
Stol=
berg: Sie; meinen doch niemanden im Hauſe?
Heiterkeit, Lachen bei den Sozialdemotraten. Abg. Gamp.
Ich habe uſies kleingeſchrieben) Gamp beſtreiket dann
ferner, daß die Invalidenrente ſo niedrig iſt. daß ſie den
Arbeitern nichts nütze. Die Bäckereiverordnung Pifft den
Mittelſtand ſehr ſchwer. In der Handwerkerfrage iſt das
geringe Wohlwollen der Regierung dem Handwerkerſtand
gegenüber zu berlagen. Früher hät man wohlwollendere
Worte vom Regierungstiſch gehört. - Abg. Augſt (So3.)
ſpricht gegen den Befähigungsnachweis. - Abg. Staudy
ſkonſ) kikiſiert die Mittelſtandsvolitik.
Staatsſetretär Graf Poſadowsky gibt eine
Darſtellung der Geſchichte der Gaſtwirtſchaftsordnung.
die jetzt Angriffe erfahre. Er bitte zu deren Aenderung
annehmbare Vorſchläge zu machen. Dem Abg. Staudh
erklärt er, daß ſeine Erörterungen über die
Mittel=
ſtandspolitik ' ſich anknüpfen an die Frage des
Be=
fähungsnachweiſes. Die Frage des Mittelſtandes
dürfe nicht zuſammengefaßt werden mit der Frage des
Befähigungsnachweiſes. Abg. Stöcker bezeichnet die
Rede=
weiſe des Abg. Wurm als Unerhört. Unter den
ſogial=
demokratiſchen Abgeordneten ſeien nur 3 wirkliche Arbeiter.
Redner geht dann auf die Reſolutionen ein. Hierauf
wird die Weiterberatung auf morgen vertagt. Schluß
6 Uhr.
WB.: Berlin. 12. Febr. In der heutigen Sitzung
des Bündesrats wurden die Ausſchußanträge zu der
Vorlage vom 30. Dezbr. 1902. betr. den Entwurf einer
Zollordnung für den Kaiſer Wilhelm=Kanal, ſowie betr.
den Zoll= und Salgſteuer=Verwaltungskoſtenetat für das
Großherzoatum Baden. und über die Vorlage vom
6. Nobbr. 1902, betr. den Anteil Luxemburgs an dem
Ertrage der ſtatiſtiſchen Gebühr, genehmigt; ſerner wurde
den Ausſchußberichten über die Vorlage betreffend die
ſtatiſtiſche Behandlung des Zollausſchlußgedictes Bremen.
ſowie über die Vorlage betrefſend; Asprägung von
Reichsſilbermünzen und über die Vorlage betreffend
Ab=
änderung des Wahlreglements für den Reichstag die
Zuſtimmung erteilt.
1 Marburg, 12. Febr. Auf den Schnellzug
Nr. 72 Kaſſel-Frankfurt a. M. wurde geſtern
Abend bei der Station Wiera bei Neuſtadt ein ſcharfer
Schuß abgegeben. Die Kugel gertrümmerte die Fenſter
eines mik Reiſenden beſetzten Poteils im vorletzten
Wagen des Zuges, glücklicherweiſe ohne einen Reiſenden
zu verletzen.
Skuttgart, 12. Febr. Die Kammer hat
einſtim=
mig mit 84 Stimmen einen Antrag angenömnen, der
gegenüber der Regierung die Bereitwilligkeit erkiärt, bei
dem Zuſtandekommen einer zeitgemäßen
Verſaſſungs=
reform mitzuwirken.
W.B. Dresden, 12. Febr. Der König begab lich
heute Vormittag zur Jagd nach der Dresdener Haide.
Die Königin=Witwe, die vor einigen Tagen an Katarrh
erkrankte, leidet gegenwärtig an einer leichten
Zellgewebe=
entzündung und iſt daher genötigt, einige Tage das
Zimmer zu hüten. Fieber iſt nicht Börhanden.
1 Dresden, 12. Febr. Anitlicher Krankheitsbericht
von 8 Uhr morgens. Prinz Friedrich Chriſtian
hat eine wenig gute Nacht verbracht. Die Temperatur
ſchwankt zwiſchen 394 Grad abends und 366 Grad
morgens. Der Kräftezuſtand iſt befriedigend. Der Appetit
läßt imnier noch zu wünſchen übrig.
W.B. Bremen, 12. Febr. Die„Weſerzeitung'
mel=
det. daß nach bei der Firma Melchers eingegaſgenen
Berichten aus Mazatlan in Mexiko die Peſt dort
lokaliſiert iſt und nicht im Zunehmen begriffen zu ſein
ſcheint. Kein Peſtfall, wird außerhals Mazatlans
gemeldet. Bis zum 8. Februar iſt kein Europäer
er=
krankt, auch die Zahl der Todesſälle und Erkrantungen
iſt geringer, als die letzten nach Europa gelangten
Meldungen beſagen. Im Januar ſind 133. in der
erſten Februarwoche 24 Perſonen an der Peſt geſtorben.
Im Hoſpital werden durchſchnittlich täglich 40 Kranke
behandelt.
v Wilhelmshaven, 12. Febr. Unter Teilnahme der
Behörden, der hieſigen Makneteile, ſowie der
Marine=
vereine und Kriegervereine wurde heute vormitttag auf
dem Kaſernenhof der zweiten Matroſen=Diviſion ein
Denkmal für die bei dem Feldzug in China
Gefallenen feierlich enthüllt.
W.B.b Nom, 12. Febr. Kammer. Miniſter
Zanar=
delli bringt einen Geſezentwurf, betreifend die Reſorm
des Juſtizweſens, ein und beantragt, den Beginn der
Beratungen auf den 3. Märs feſtzuſetzen. Das Haus
ſtimmt dem Antrage zu.
London, 12. Febr. Die verbündeten drei
Mächte ſind darin übereingekommen, daß die Bowen
Unterbreiteten Protokolle zuſämmen
unter=
zeichnet werden müßten, ſodaß keine Rede davon
ſei=
daß das Protokoll einer Macht früher erledigt werden
könne, als das einer anderen. Sämtliche drei Mächte
handelten in dieſer Angelegenheit in vollſtändiger
Uebereinſtimmung. Die; Prokokolle beſtimmen; daß
die Frage der Forderungen der drei Mächte gejondert
von denen aͤnderer Mächte, behandelt und dem
Haager Schiedsgericht unterbreitet werden ſoll. Dieſer
Punkt iſt der einzige, welcher dem Hager Schiedsgericht
uͤberwieſen werden ſoll. Er zeigt die Art an, wie
Venezuela den Betrag anweiſen kann, der unter die
ver=
ſchiedenen Gläubiger verteilt werden kann. In dieſer
Frage wollen Deutſchland, Englans und Italien als
einzige Macht vor dem Schiedsgericht erſcheinen, da
ihre Intereſſen unter eine Rubrik jälen. Es verlautet,
daß die unmittelbaren Barzahlüſigen von Venezuela ſich
auf erſtklaſſige Forderungen Denſchlands und
Eng=
lands beziehen, da Italien keine derartigen Forderungen
erhoben hat.
WB. Madrid. 12. Febr. In Cadix, wo ſich
Mangel an Lebensmittel fühlbar macht, wirden
aber=
mals Verhaftungen vorgenommen. Sämtliche
Arbeiter=
verbände in Coruna entſchieden ſich für den
General=
ausſtand.
⁄ Waſhington, 12. Febr. England und Italien ſind
befragt worden, ob ſie gegen die Erhöhüng der
Barzahlungen an Deutſchland auf mehr als
5500 Pfund Sterling Einſpruch erheben würden. falls die
deutſche Regierung darauf beſtehen ſollte. Die
Vot=
ſchafter Englands' und Italiens berichten ihren Regie=
Nummer 37.
rungen telegraphiſch darüber. Es wird von keiner Seite
Prokeſt erwartet. Der deutſche Geſchäftsträger bemüht
ſich in jeder Weiſe, eine baldige Einigung zu erzielen.
Die Antwort Deutſchlands auf Bowens
Er=
ſuchen, bei Aufhebung der Blockade die von den deutſchen
Kriegsſchiffen beſchlagnahmten venezolaniſchen Schiffe
auszuhändigen, wie es im engliſchen und italieniſchen
Protokoll vorgeſehen iſt, wurde bisher nicht überreicht.
Bowen weiſt dagraulf hin, daß die Schiffe keine
Kriegs=
ſchiffe. ſondern Zollkutter ſeien, die zur Aufrechterhaltung
der Ordnung erforderlich ſind.
Todes-Anzeige.
(Statt jeder beſonderen Anzeige.)
Nach längerem Leiden iſt unſere liebe
Schweſter
(2123
Charlotte
heute zur ewigen Ruhe eingegangen.
Darmſtadt, den 11. Februar 1903.
Marie Wider.
Sophie Wider.
Die Einſegnung findet ſtatt, Freitag den
13. Februar, nachmittags 3½ Uhr, die
Bei=
jetzung ¼ Stunde ſpäter vom Sterbehaus,
Hügelſtraße 6 aus.
Todes-Anzeige.
Verwandten, Freunden und Bekannten
die traurige Mitteilung, daß mein lieber,
treuer Mann, unſer innigſtgeliebter, guter
Vater
(r2250
Heinrich Bindewald
nach kurzem, ſchwerem Leiden ſanft
ent=
ſchlafen iſt.
Im Aamen der krauernden hinkerbliebenen:
Katharina Bindewald.
Die Beerdigung findet Sonntag, 15. Febr.,
nachmittags 3 Uhr, vom ſtädtiſchen
Krankenhauſe aus ſtatt.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teil=
nahme bei dem Hinſcheiden unſerer geliebten
Mutter, Schwiegermutter und Großmutter
Fran Elise Röder Wwo.
ſagen wir hiermit Allen, insbeſondere dem
Herrn Pfarrer für die troſtreiche Grabrede,
ſowie allen Freunden, Bekannten und
Ver=
wandten für die zahlreiche Beteiligung herzlichen
(3113
Dank.
Zie kieftrauernden Hinkerbliebenen.
Darmſtadt, New=York, 11. Februar 1903.
Telegraphiſcher Wetterbericht.
Hamburg, 12. Febr. In Deutſchland herrſchen
an der Küſte ſtärke, im Binnenland mäßige, meiſt
weſt=
liche Winde. Trübes und mildes Wetter, vielfach Regen
gefallen. Etwas kälteres, veränderliches Wetter
wahr=
ſcheinlich.
Tageskalender.
Hoftheater, Anfang 7 Uhr: „Der fliegende Hol=
ländern.
Vorſtellung um 8 Uhr im =Orpheumi.
Vortrag vön Oberleutnant Leßner um 8 Uhr im
„Darmſtädter Hofn.
Herrenſitzung der Narrhalla um 8 Uhr 11 Minuten
in der Turnhalle am Woogsplatz.
Konzert im Reſtaurant Zur Reichskrone”
Bürgerverein'Eintracht: Hauptprobe für die
Teil=
nehmer am Feſtzuge „Durbar in Delhi um 8½ Uhr
im Saalbau.
Gemälde=Ausſtellung der Freien
Darmſtädter Künſtler in der Kunſthalle; geöffnet von
Vereinigung
10-1 und 2-5 Uhr.
Welt=Pandrama Soderſtraße 2.
Kaiſer=Panorana im Darmſtädter Hofn.
Städtiſche Leſe= und Bücherhalle, Louiſenſtr. 20.
Die Leſehalle iſt geöffnet an allen Wochentagen von
10.2 und von 6-9 Uhr, an Sonn= und Feiertagen
von 11-1 und von 6-9 Uhr. Bücherausgabe
findet ſtatt: Dienstags, Donnerstags und Freitags
von 10½—12½ und vön 7—9 Uhr; Samstags von
10½- 1¾½ und von 6½- 9 Uhr.
ruck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei, verantwortlich für die Redaktion: Dr. O. Waldaeſtel, beide in Darmſtadt.