Darmstädter Tagblatt 1903


06. Februar 1903

[  ][ ]

Abonnemenkspreis
monatlich 50 Pfg, vierteljährlich 1.50 Mk.,
halbjährlich 3 Mk. einſchl. Bringerlohn.
Auswärts werden von allen Poſtümtern
Beſtellungen entgegengenommen zu 1.80 Mk.
vierteljährlich.

166. Jahrgang.
Verbunden mit,Wohnungs=Anzeiger= und der Sonntags=Beilage:
Illuſtworkes Unterhaſkungshlakk.

Zuſerake

für das wöchentlich 6mal erſcheinende Tag=
blatt
werden angenommen in Darmſtadt
von der Expedition Rheinſtraße Nr. 23, in
Beſſungen von Blößer, Beſſungerſtraße
Nr. 48 und Schießhausſtr. Nr. 14, ſowie aus=
wärts
von allen Annoncen=Expeditionen.

Amtliches Organ für die Bekanutmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und der andern Behörden.

Freitag, den 6. Februar.

1903.

B e k a n ntma ch u n g.
Betreffend: Wahlen zur Handwerkskammer im Jahre 1903.
Nach Prüfung der bei uns eingereichten Beſtandsliſten haben wir folgende
Handwerkerinnungen, Ortsgewerbevereine und ſonſtige gewerbliche Vereinigungen/
als wahlberechtigt anerkannt:

Arheilgen:
Darmſtadt:


Eberſtadt:
Griesheim:

Nieder=Namſtadt:
Ober=Namſtadt:

Ortsgewerbeverein
1. Bäckerinnung.
2. Konditorinnung für die Pro=
vinz
Starkenburg
3. Friſeur=u. Perückenmacher=
innung

4. Metzgerinnung
5. Schneiderinnung.
6. Schornſteinfegerinnung für
das Großherzogtum Heſſen,
Sitz Darmſtadt,
7. Ortsgewerbeverein
8. Vereinigung Darmſtädter
Zimmermeiſter
9. Vereinigung d. Weißbinder=
Maler= und Lackierermeiſter
v. Darmſtadt u. Umgebung
1. Bäckerinnung
2. Ortsgewerbeverein
1. Bäckerinnung.
2. Ortsgewerbeverein
: Ortsgewerbeverein
Ortsgewerbeverein

mit 57 Mitglieder
81
17
39
128
51

62
354

17
15
54
14
71
30
55

Pfungſtadt: 1. Metzgerinnung Pfungſtadt=
Eberſtadt
2. Bäckerinnung Pfungſtadt=
Hahn=Eſchollbrücken.
3. Ortsgewerbeverein
Noßdorf:
Ortsgewerbeverein
Traiſa:
Ortsgewerbeverein
Weiterſtadt:
Ortsgewerbeverein
Die feſtgeſtellten Beſtandsliſten liegen von Samstag, den 7. bis Freitag.
den 20. l. Mts. auf unſerm Bureau, Neckarſtraße 3. offen. Beſchwerde
gegen die Feſtſtellungen ſind binnen gleicher Friſt bei Meidung des Ausſchluſſes
bei uns anzubringen.
Darmſtadt. den 4. Februar 1903.
Großh. Kreisamt Darmſtadt.
2650
J. V. Wick.

24
26
75
51
18
33

neberſicht
der Durchſchnittspreiſe von folgenden
Früchten in der Zeit vom 16. bis
31. Januar 1903.
Weizenp. Sack 100 Ko. M.16.-bis17.-
1475 , 16.-
Korn
17.50.
16.
Gerſte
16.-
15.
Hafer
Butter per ¼ Kilo M. 1.10,
Butter in Paͤrtien M. 1.-
Eier per Stück 7½ Pfo.,
Eier in Partien per 25 Stück M. 170.
Kartoffeln per 100 Kilo M. 6.-
Kartoffeln per 25 Kilo M. 1.50.
Kornſtroh per 50 Kilo M. 3.50.
Hen per 50 Kilo M. 4.50.
Darmſtadt, den 3. Februar 1903.
Großh. Polizeiamt Darmſtadt.

Lieferung von Weichblei.
Die Lieferung von 5000 Eg beſtem
doppeltraffiniertem Weichblei für den
Bedarf des ſtädtiſchen Waſſerwerks für
das Geſchäftsjahr 1903,04 ſoll ver=
dungen
werden.
Bedingungen liegen bei der ſtädtiſchen
Waſſerwerksverwaltung, Waldſtraße 19.
während der Dienſtſtunden zur Einſicht
offen. Auch werden dieſelben dort gegen
Einſendung von 50 Pfg. in Briefmarken
ſabgegeben.
Angebote ſind bis
Donnerstag, den 19. Februar 1903.
vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Darmſtadt, den 2. Februar 1903.
Städtiſche Waſſerwerks=Verwaltung
(2630Em
Darmſtadt.

Stute nkörung des Landespferdezucht=Vereins im Großherzogtum Heſſen und
Prämierung von aus gebörten Stuten gefallenen Lohleu im Jahre 1903 bekr.:
Die Körtertermine finden in nachſtehender Reihenfolge ſtatt:

Ort Tag Stunde Komm i ſ ſ i o n e n. Starkenuburg: Bickenbach Donnerstag, 19. Febr. vorm. 9½ Uh= 10 Vorheimer, Fiſcher, Goebel, Hechler. Klein=Rohrheim Donnerstag, 19. nachm. 2 10) 1. 5. Marr. Frhr. v. Wangenheim. .
Vabenhauſen Freitag. 20. vorm. 8 10 Geißler, Gruͤnewald, Michel, Morgenſtern. Lönig reitag. 20. nachm. 2 1. Büchner Krämer,. Olt, Schwobel. Lamßertheim Samstag. 2. vorm. 8 110 Vorheimer, Fiſcher, Friedrich. Goebel. Dornheim
Trebur. 1.
Montag. 23.
Montag. 23. vorm. 9
nachm. 2 obr, Fendt, Heddaus, Schrimpf. Vörzenbach Dienstag. 24. vora. 10 20 Emich, Helmling, Schwöbel, Traut=
mann
, Frhr. v. Wangenheim.
H. Heil Kaffenberger, Ramge. Groß=Bieberau Mittwoch. 2. borm. 10 Rheinheſſen: Hechtsheim.
111 Arzey 12 Cauer=Schwabenheimt Greilſigs od 2n. vorm. 3 10 Kr Hetweiler, Fhr v. Rlaͤnger. Freitag. A. Lichtenſtein, Zimmermann. Alsheim.
Oberheſſen: nuachm. 2 13 H. Detweiler, Orb. Stauffer, Zoll. 14 Nieder=Wöllſtadt. Montag. 2. . vorm. 9 Bauſch. G. Müller, K. Müller Reif. Verſtadt. Montag. 2. nachm. 2 Brückmann, Hoffmann, K. Muller, Reif. ſe l.
Outzbach ienstag. 3. vorm. 9 Bichler, Hoffmann, G. Müller, ⁄L. Müller. 18 Ober=Ofleiden MMittwoch, 4. hachm. 2 Dienstag. 3.
1.) Grünberg. vorm. 10 1 12 12 Romrod: Mittwoch. 4. . nachm. 2½. Gemmer, Gundrüm, ubekorn, Heſſe, Pfannſtiel, F. Riedeſel. onnerstag. 5. hahm. 2½ Frhr. zu Eiſenbach. Engelrod Backhaus, Henkel, Kiepe, F. Riedekel.
Frhr. zu Eiſenbach, H. Riedeſch. Schlitz reitag. 6. borm. 9 Hofmuaͤnn Laſibfleiſch. F. Riedeſel, Frhr. zu Eiſenbach, H. Riedeſel,
Frhr. zu Eiſenbach. Hirzenhain Düdelsheim Camstag. 7. u Robirkan. Ruͤhmuin. lachm. 3 32½) Gungerich. C. Hahn, Rodrian,
Rullmann. oneknnel Gejamtſumme 6553 Beſtimmungen für die Stutenkörung. 1. In jedem der 23 Körbezirke wird alljährlich im Frühjahr, nach Eintreffen der Beſchäler auf den Landgeſtütsſtationen, ein Körtermiſt abgehälten, bei welchem im ſchlages entſprechen und rein gezogen ſind, gekört werden. Körbezirk ſtehende Stuten, die dem Züchtungsziel des Arbeits= öder des Wagen=

Vie Zuchtziele ſind nunmehr in folgende beide Arten eingeteilt:
a. Ein kräftiges, tiefes, breites Pfers, Belgiſchen Schlag's mit ſtarken Knochen,
guten Hufen und räumendem Gang. (rbeitsſchlag).
b. Ein kräftiges. tiefes, breites Pferd. Hldenburger Typus, mit guten Knochen und
Hufen und ſchönem Gang. Wagenſchlag.
2. Das Aörgeſchäft beſorgen zur Zeit 23 Körkömmiſſionen. Jede derſelben beſteht aus
dem Oberlandſtallnieiſter als Vorſitzendem, dem im Körbezirk beamteten Kreis=
veterinärarzt
, und 4 Landwirten mit den nötigen Stellvertretern.
3. Die Körung einer Stute iſt an Einſtimmigkeit der Kommiſſion gebunden.
4. Jede Stute muß Jahr für Jahr neu gekört werden; die im Vorjahre gekörte und
tragende Stute hat die Vorhand vor der noch nicht gekörten oder nicht tragenden
Stute. Im Aebrigen entſcheidet die Qualität.
5. Für jede gekörte Stute wird dem Beſitzer von der Körkommiſſion ein Deckhengſt
beſtimmt.
6. Der Beſitzer erhält für jedes aus ſeiner gekörten Stute von dem beſtimmten Hengſt
gefallene lebende Fohlen vom Verein nach Vorlage der beglaubigten Abſchrift des
Geburtsſcheines 20 Mark als ſogenanntes Fohlengeld ausbezahlt.
Je nach den vom Staate bewilligten Mitteln können 320 oder mehr Stuten
gekört werden.

Die Tochter des Abgeordneten.
Von Georges Hhuek. Nachdruck verboten)
4)
Autoriſierte Ueberjetzung a. d. Franzöſiſchen von Emmy Becher.
Mit bewimpelten Maſten nahte das ruſſiſche Ge=
ſchwader
im Geleit der franzöſiſchen Flotte, und in
der klaren ruhigen Luft erhoben ſich die Hurra= und
Vivatrufe, ſowie das Dröhnen der mächtigen Geſchütz=
ſtücke
, die dichte weißliche Dampfwolken über die
ſchimmernde Flut hinſandten. Je mehr die ruſſiſchen
Schiffe nahe und näher kamen, deſto raſcher folgten
ſich die Ehrenſalven auf den franzöſiſchen, denen die
Uferbatterien feierlich Antwort gaben. Dumpfer
Kanonendonner, Hurrarufe der Mannſchaften, ſchmet=
ternde
Akkorde der Militärkapellen, die klar und
durchdringend über die Waſſerfläche dahintönten,
alles erfüllte die Herzen mit unwiderſtehlicher Rührung.
Jetzt glitt das ruſſiſche Geſchwader an der Latouche=
Tréville: vorüber. Von allen Rahen, Verſchanzungen,
Maſten, woran die Mannſchaft in ganzen Klumpen
traubengleich herumhing, erſchallte erneutes, noch

ſchmetternderes Hurra, indes der breitſchulterige
fremde Admiral, von ſeinem Stab umgeben, ernſt und
würdevoll auf der Kommandobrücke ſeines Schiffes
ſtand und die ſeiner Nation geltenden Ehrenbezeu=
gungen
entgegennahm. Es war ein unvergeßlicher
Eindruck. Jetzt zitterte der ſchrille Ton aus der
Pfeife des Unterbootsmannes über das Deck der
Latouche=Treville' hin, und der Kreuzer ſetzte ſich
langſam in Bewegung, um im Gefolge der Gäſte
gleichfalls in den Hafen einzulaufen.
Als die Schiffe ſtoppten und die Boote anlegten,
um die vom Pulverdampf, den Liederklängen, dem
Sonnenſchein, dem ganzen verführeriſchen Zauber
des märchenhaften Bildes trunkenen Zuſchauer und
Gäſte an Land zu bringen, kamen die beiden jungen
Leute erſt wieder zur Beſinnung.
Lächelnd ſahen ſie einander ins Geſicht, und von
gemeinſamer Freudigkeit ergriffen, ſagten ſie gleich=
zeitig
: Ein großer, herrlicher Tagl
Der eine unverwiſchbare Erinnerung hinterlaſſen
wird!

Wie ſollich Ohnen danen fural Ihre Freundlich=
keit
.
Aber, gnädiges Fräulein, an mir iſt's, zu danken
für Ihre große Liebenswürdigkeit.
Sie hielten inne, gleichermaßen überraſcht, daß
jedes vom andern eine ſo günſtige Meinung gefaßt,
und daß ſie dieſe ſo freimütig geäußert hatten. Nach
kurzem Schweigen fuhr der junge Mann fort: Gnä=
diges
Fräulein werden doch heute abend den Ball
mitmachen?
Eingeladen ſind wir, aber vielleicht werde ich
mit meinem Vater gleich nach Tiſch nach Paris zurück=
fahren
.
Der junge Mann fühlte, daß ſeine Wißbegierde
die Grenze des Erlaubten erreicht hatte, und da der
vom ruhigeren Seegang gekräftigte Abgeordnete eben
an ſeine Tochter herankrat, verabſchiedete er ſich ohne
ein weiteres Wort mit ehrfurchtsvollem Gruß.
Ob der Abgeordnete das Bedürfnis empfunden
haben mochte, ſich für das zweifelhafte Vergnügen zu
Waſſer auf dem Feſtland ſchadlos zu halten oder ob
das reizende blonde Töchterchen den Papa zu über=

[ ][  ][ ]

Gelte Z.

Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 6. Februar 1903.

3. Mit der Körung wird eine Prämierung der Hengſt= und Stutfohlen verbunden,
die in den Jahren 1900 und 190l aus gekörten Stuten gefallen ſind. Die Prämiierung
dieſer dreijährigen und zweijährigen Hengſt= und Stutfohlen findet gleichzeitig mit
mit der Korung bei den einzelnen Körterminen ſtatt.
Die Beſitzer ſolcher Fohlen werden hiermit zu deren Vorführung aufgefordert
und beſonders darauf aufmerkſam gemacht, daß die Beſichtigung bezw. Prämiierung
nur erfolgt, wenn der Körkommiſſion Kör= und Deckſchein vorgezeigt wird.
Die Preiſe für die Prämiierung richten ſich nach den vom Staat hierzu
bewilligten Mitteln.
Rur fehlerfreie Tiere können prämiiert werden.
8. Der Käufer eines aus einer gekörten Stute gefallenen Fohlens kann bei dieſen
Prämiierungen nur dann auf eine Prämie Anſpruch machen, wenn er mindeſtens
ein halbes Jahr im Beſitz des Fohlens und ebenſolange Mitglied des Landes=
Pferdezuchtvereins iſt.
9. Der Beſitzer einer gekörten Stute iſt verpflichtet, dieſelbe decken zu laſſen. Ha
die Bedeckung aus irgend welchen Gründen nicht ſtattgefunden, ſo iſt der Beſiher
der Stute gehalten, dieſes dem Vorſtand vor Ablauf der Deckperiode anzuzeigen,
um für dieſe nicht gedeckte Stute eine gedeckte Reſerveſtute einſtellen zu können.
An Preiſen für 1903 ſind vorgeſehen:
1. Für dreijährige 1900 geb.) Fohlen:
2 Für zweijährige 1901 geb.) Fohlen:
8 Preiſe 100 = 800 Mk.
12 Preiſe 50 = 600 Mk.

Rumnmer 3½.


2.
13
28 Preiſe

60
40

480
480

14 40 = 560
16 30 = 480
42 Preiſe
1600 Mk.

2563)

1760 Mk.
Im Ganzen 70 Preiſe im Betrag von 3400 Mk.
Darmſtadt, 1. Januar 1903.
Der Vorſtand:
von Weſterweller. Naegels.

Großherzogl. Landes=Hoſpital.
Für das Großherzogl. Landes=Hoſpital Hofheim ſoll für das Rechnungs=
jahr
190304 auf dem Wege des öffentlichen Anerbietens zur Lieferung vergeben
werden:
A. Als Bedarf bis Ende September 1903:
1. 34000 Kilo Kornmehl,
4. 60 Zentner Kornſtroh,
2. 17000 Kernmehl,
b. 52
Hafer.
3. 35000 Schwingmehl,
B. Als Bedarf bis Ende März 1904:
a. Verzehrungsgegenſtäude:
6. 200 Kilo getrocknete Gemüſe= 17. 900 Kilo grüne Kern,
(Langſchnitt Bohnen, 18. 8000
Kaffee, indiſcher, kan=
7. 3100 Liter Mohnöl,
diert, geröſtet,
8. 16000 Kilo Kochſalz,
19. 2000 Liter Hefe,
9. 4000
dörre weiße Bohnen, 20. 70000 Stück Handkäſe,
10. 5000
Erbſen, geſchälte, ge=) 21. 350 Kilo Leguminoſe,
ſpaltene,
22. 1200
Käſematte,
4000
Linſen,
11.
23. 1400
Suppennudeln,
12. 100
24. 3000
Aepfel, gedörrte,
Reis,
13. 100
Zwetſchen, gedörrte, 25. 3000 Spelzgries,
26. 200
ausgeſteinte,
Meliszucker in Broten
27. 2500
14. 50000 Stück Eier,
in Würfeln,
28. 1500
15. 7500 Liter Speiſeeſſig,
geſtoßen,
16. 2200 Kilo geſchälte Gerſte,
b. Verbrauchsgegenſtände und zwar:
29. Schreibmaterialien u. Druckſachen, 32. 250 Kilo Rauchtabak, ordinärer,
Gail, Stern AA. Nr. 2.
30. 60000 Stück Zigarren,
31. 60 Spiele Spielkarten,
Der Bedarf an Geräten:

33. Porzellan=, Email=, Steingut= und
Glasgeräte,
34. 60 Stück verzinnte Kaffeebleche,
35. 200 Stück graue und weiße Körbe,

36. Flaſchenſtopfen, Gabeln,
und Meſſer,
37. 1 Schreibmaſchine,
38. 60 Stück Särge.

Löffeln

Der Bedarf an Reinigungsgegenſtänden:
39. Sämtliche Bürſten= und Beſen=! 43. 15 Kilo Schwämme,
weiße Kernſeife,
44. 3000
waren,
Glycerinſeife,
45. 150
40. 170 Stück Fenſterputzleder,
Schmierſeife,
41. 60 Dhd. verſchiedene Kämme, 46. 2500
47. 15000 Soda.
42. 800 Kilo Makulatur,

Der Bedarf an Heizungsgegenſtänden:
48. 60000 Zentner Nußkohlen für Herd= Ofen= und Maſchinenbrand,
49. 11000 Gießerei=Koks für Niederdruck=Dampfheizung.
Der Bodarf an Farbwaren, Maſchinenöl, Werkholg, Eiſen und
ſſonſtigen Materialien für die Werkſtätten, ſowie Erſatzſtücke für die
elektriſche Zentrale.
Die in Anlage A. des Erlaſſes der Großh. Miniſterien vom 16. Juni 1893.
das Verdingungsweſen betreffend, enthaltenen Bedingungen für die Bewerbung
um Arbeiten und Lieferungen, ſowie die hieſigen Lieferungsbedingungen und
Muſter liegen auf dem Geſchäftszimmer des Unterzeichneten am 16., 13. und
18. Februar l. J. vormittags von 9-12 Uhr und nachmittags von
2-5 Uhr offer.
Die Bedingungs= und Angebotsformulare können gegen Erſtattung der
Selbſtkoſten bezogen werden. Ein Verſand von Muſtern nach auswärts findet
nicht ſtatt.
Angebote ſind verſchloſſen und verſehen mit der Aufſchrift: Angebot zu
der am 2. Februar 1903 ausgeſchriebenen Lieferung= bis zum Eröffnungstermin
den 23. Februar d. J., vormittags 10 Uhr,
entweder durch die Poſt einzureichen oder in den Angebotskaſten einzulegen.
In den Angeboten ſind die Bedingungen anzuerkennen.
Zuſchlagsfriſt: 18 Tage.
Die einzureichenden Warenmuſter müſſen getrennt von den Angeboten
verpackt und mit der Aufſchrift=Muſter zum Ausſchreiben vom 2. Februar 1903 ſein.
Hofheim, den 2. Februar 1903.
Großherzogliche Direktion des Landes=Hoſpitals.
J. A.:
Stroh, Großh. Rechnungsrat.
(2632

Holzverſteigerung
Fuhrlohn=Arbeitsverdingung
Dienstag, den 10. Februar:
1) vormittags 9 Uhr die Lieferung und Anfuhr von 50 obm Steinſchotter
nach dem neuen Steckenbornweg zunächſt der alten Straße;
2) vormittags 9½ Uhr aus Diſtrikt Haſelberg an der alten Darm=
ſtädterſtraße
das Holz, nämlich:
Kieſern: 24 Am. Scheiter, 15 Rm. Knüppel, 12 Hdt. Wellen, 6 Am.
Stöcke; ferner aus Diſtrikt Kühruhe einige Fuhren Ginſternreiſig.
Zuſammenkunft auf der alten Darmſtädterſtraße, Waldeingang von Eber=
ſtadt
her.
Eberſtadt, den 2. Februar 1903.
Großherzogliche Oberförſterei Eberſtadt.
Joſeph.
(2633
Stamm=, Zlungen=und Arennhulz=
Herſteigerung.
Montag. den 9. Februar l. Js., vormittags 10 Uhr anfangend,
ſollen im Spachbrücker Gemeindewald verſteigert werden:
30 Eichen=Stämme 8.22 Fm. enth., 86 Fichten=Stämme 1751 Fm. euth.,
893 Fichten=Derbſtangen 49.42 Fm. enth., 20 Fichten=Reisſtangen
027 Fm. enth.,
4 Am. Nadel=Scheiter, 10 Rm. Nadel=Knüppel,
Wellen: 250 Stück Eichen, 650 Stück Nadel= und 260 Stück Weichholz,
Stöcke: 20 Rm. Eichen und 16 Rm. Nadel.
Bemerkt wird, daß ſich die Eichen=Stämme für Wagnerholz eignen und
die Fichten=Derbſtangen ſich vorzüglich für Gerüſtſtangen für Maurer und Weiß=
binder
eignen.
Die Zuſammenkunft iſt auf dem Markhaus bei der Bahnſtation Meſſel.
Spachbrücken, am 3. Februar 1903.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Spachbrücken.
(2629fs
Illert.

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auf 2. Hypothek zu 6% Zinſen geſucht.
Off. unter N10a. d. Exped. (82606

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G17890
Anzuſehen Emilſtraße 9 I.

zeugen gewußt hatte, daß es jammerſchade wäre, die
Nacht im Coups zu verbringen, ſtatt den Admiral
Avellan und ſeine Offigiere in der Nähe zu beſehen?
Vielleicht traf von beidem etwas zu, jedenfalls aber
erſchien gegen elf Uhr auf den Zügen des jungen
Fahrgaſts der Latouche=Tréville, der bisher einſam
und weltſchmerzlich durch die Säle des Marine=
kommandos
gewandelt war, ein ſtrahlendes Lächeln,
denn er hatte in einem Kreis von alten Damen die
einzige Perſönlichkeit entdeckt, die ihm einige Begeiſte=
rung
für dieſen Ball einzuflößen vermochte.
Sie trug ein ganz einfaches weißes Kleid ohne
allen Schmuck oder Ausputz, aber er ſah jetzt ihre
hübſchen Schultern und die tadellos geformten Arme
und mußte ſich geſtehen, daß er bisher noch kein weib=
liches
Weſen mit ſolchem ungeteilten Vergnügen be=
trachtet
habe. Plötzlich erblickte auch ſie ihn, wie er
zehn Schritte von ihr entfernt wie feſtgewurzelt und
derart in Bewunderung verſunken daſtand, daß ſie in
Verwirrung geriet. Als er ſich erkannt ſah, raffte
er ſich auf, trat auf ſie zu und ſtammelte ein paar
Worte, woraus ihr hervorzugehen ſchien, daß er ſie
zum Tanzen auffordere. Ohne ſich zu zieren, ſtand
ſie auf, und ſie tanzten ein=, zwei=, dreimal durch den
Saal. Beide walzten vorzüglich, und da er in dieſem
Schwarm von Geladenen nur ſie, ſie nur ihn kannte,
ſo plauderten ſie fröhlich miteinander, tauſchten unum=
wunden
ihre Eindrücke aus, unterhielten ſich köſtlich,
bezauberten ſich gegenſeitig, und erfreuten ſich arglos
der durch ihre Vereinſamung begünſtigten Vertraulich=
keit
. Gegen ein Uhr morgens ſtieß der junge Pariſer
indes doch auf einen weiteren Bekannten, auf den
Seekadetten, der ſie an Bord des Kriegsſchiffes be=
fördert
hatte, und die beiden jungen Männer ſchwatzten
eine Weile in einem ruhigen Eckchen.

Sie hätten heute früh gern gewußt, wer der Ab=
geordnete
iſt, den wir mit ſeiner Tochter abzuholen
hatten, bemerkte der junge Offizier beiläufig.
Nun, und 2
Jetzt weiß ich's..
Er heißt?
Courcier. Er iſt Abgeordneter für den Seine=
und Marnebezirk.
Wenn ſich die Zimmerdecke des Marinekommandos
plötzlich auf den jungen Mann herabgeſtürzt hätte,
vernichtender wäre die Wirkung kaum geweſen.
Ganz betroffen ſtarrte er ſeinen jungen Bekannten
an und hörte wie im Traum, daß dieſer hinzuſetzte: Ein
verbiſſener Demokrat, ein Freigeiſt, der in ſeiner
Zeitung die Geiſtlichkeit in Stücke hackt und all=
jährlich
im Parlament die Ausgaben für die Kirche
verweigert. Seefeſt iſt er gerade nicht... wenn er
ſich aber je ertränkt, geſchieht's ſicher nicht in einem
Weihwaſſerkeſſel!
Dieſer etwas flaue Witz fand nicht den geringſten
Anklang; ſtockſteif und eiſig nahm ihn der Angeredete
auf. Nach einer Pauſe, worin er mit ſich ſelbſt
Rat zu halten ſchien, wünſchte er mit etwas un=
ſicherer
Stimme dem jungen Offizier guten Abend,
ging ohne einen Verſuch, ſeine reizende Tänzerin noch
einmal zu ſehen, in die Vorhalle, ließ ſich ſeinen
Ueberrock geben und ſuchte ſeinen Gaſthof auf.
Drittes Kapitel.
Heinrich Troſorier war ſechsundzwanzig Jahre
alt und ein liebenswürdiger Menſch. Er gehörte
dem etwas weichlichen Geſchlecht an, das die Schrecken
des Kriegsjahres nicht an ſich erlebt hat, aber unter
den Schwierigkeiten, Parteiungen und Gewalttätig=
keiten
aufgewachſen iſt, die mit dem Ausbau und
der Befeſtigung der republikaniſchen Verfaſſung Hand

in Hand gingen, das einen heftigen Widerwillen
gefaßt hat gegen alles, was Politik heißt und ſich
darauf bezieht. Als ſein Vater eines Tages die
Abſicht ausgeſprochen hatte, ſich ins Parlament
wählen zu laſſen, war dem jungen Trsſorier in
höchſter Ueberraſchung das Wort entfahren: Ein
komiſcher Einfall!
Verblüfft und etwas verletzt hatte der Baron
ihm auseinandergeſetzt, daß er es für unerläßlich
halte, ſich den öffentlichen Angelegenheiten zu widmen,
und wärs auch nur, um die gegneriſchen Parteien
nicht ausſchließlich am Ruder zu laſſen, worauf
Heinrich mit etwas übertriebener Gleichgültigkeit
hingeworfen hatte, wenn es dem PapaSpaß; mache,
in der Kammer zu ſitzen, ſo finde er mchts Un=
paſſendes
dabei.
Welch ein Glückl Dafür muß ich Dir ja ſehr
dankbar ſeinl hatte der Baron gereigt erwidert.
Eine merkwürdige Jugend! Nichts intereſſiert ſie,
nichts erregt ihre Leidenſchaft; dieſe jungen Herren
ſind als Schneemänner auf die Welt gekommen.
So waren wir nicht in unſrer Jugend, und ſelbſt
heute noch mit fünfundfünzig Jahren gerate ich
leichter ins Feuer als mein Herr Sohn.
Daß der junge Trsſorier nicht leicht ins Feuer
geriet, war unbeſtreithar richtig. Er führte mit ſeinen
Altersgenoſſen ein höchſt regelmäßiges und ganz ver=
nünftiges
Leben, übte die Fechtkunſt, doch nicht bis
zur Erſchöpfung, war Radfahrer, vermied aber jede
Ueberanſtrengung, ging ins Theater, wohnte den Rennen
bei und arbeitete ſogar im Geſchäft, jedes Ding zu
ſeiner feſtgeſetzten Zeit wie ein Muſterknabe. Der
Vater war darüber in Verzweiflung.
(Fortſetzung folgt.)

[ ][  ][ ]

Numimek 31.
Ban= u. Rutzholzverſteigerung.
Die am 2. Ifd. Mts. ſtattgehabte Ver=
ſteigerung
in dem Beſſunger Laub=
wald
iſt genehmigt.
Die Abfuhrſcheine ſind von Sams=
ta
9. den 7. Ifd. Mts. ab bei der
Stadtkaſſe erhältlich und müſſen bis
zum 20. lfd. Mts. daſelbſt abgeholt ſein.
Ueberweiſung und 1. Abfuhrtag des
Holzes: Dienstag, den 10. Febr. l. J.
Die Abfuhr des im Diſtrikt Dieter=
ſchlage
liegenden Holzes muß 14 Tage
nach der Ueberweiſung beendet ſein.
Darmſtadt, den 5. Februar 1903.
Großh. Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.: Niedlinger. (2654fs

Dikmſtädter Tagblatt, Freitag. den 6. Bebeuur 1v03.

3

Lieferung von gußeiſernen
Muffenröhren u. Formſtücken.
Der Bedarf an gußeiſernen Muffen=
röhren
und Formſtücken des ſtädtiſchen/
Waſſerwerks im Verwaltungsjahr 190304
ſoll verdungen werden.
Bedingungen liegen bei der ſtädtiſchen
Waſſerwerksverwaltung, Waldſtraße 19,
während der Dienſtſtunden zur Einſicht
offen. Auch werden dieſelben dort gegen
Einſendung von 50 Pfg. in Briefmarken
abgegeben.
Angebote ſind bis
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oder von 3-10 Uhr abends erteilt
werden.
Das Schulgeld beträgt 2 Mark.
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9. Februar d. J3. vormittags von 9 bis
12 Uhr und abends von 78 Uhr in
der Küche im Schulhauſe der I. Stadt=
mädchenſchule
(undeturmſtraße) ent=
gegengenommen
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[ ][  ][ ]

Seite 4.

Darmſtädter Vagblatt, Freitag, den 6. Februar 1903.

Rummer 31.

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Oberleitung: Professor M. D. BRRLITL.-
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französisch. Englisch, ſtalien. eto. v. Lehr ern der betr. Mation.
Frivat- und Klassen Unkerrieht am Page und alends.
Privat-Airkel für Damen auf Wunsch.
Die Berlitz-Hethode vormeidet jode Art von Gebor-
Setzung. Von der ersten Stunde bis zur lotzten hört, spricht
und schreibt der Schüler nur die Sprache, die er lernen will.
Die Berlitz-Methode zwingt den Schüler, in der
fremden Sprache zu donken. Er soll Englisch. Französisch,
Italienisch, Spanisch, Russisch u. S. w. sprechen und schreiben,
ohne sich dabei der Muttorsprache zu bedienen.
Die Berlitz-Methode ist eine bewusste Anwendung
der natürlichen Methode, die jode Mutter unbewusst auwendet,
um ihr Eind sprechen zu lehren.
Die Berlitz-Methode vernachlüssigt keineswogs das
Studium der Grammatik. Aber statt von Infang un dem
Schüler ihm unverständliche und deshalb auf ihn abschreckend
wirkende Regeln einnutrichtern, gestaltet sie dieses Studium
intoressant und ſebendig, indem sis die Sprachgesetze, jo nach
dem Fortgang des Intorrichts, aus praktischen Beispiolen und
Vergleichen vor den Augen des Schülors allmählich entvickelt.
Die Berlitz-Methode unterscheidet sich von den
sogenannten Konversationsmethoden durch ihr logisches und
konsequentes System. Sie besteht aus Fragen und Antworten,
einem Austausch von Begriffen und Gedanken, bei dem der
Schüler ebenso tätig sein muss wie der Lohrer, s0 dass er auf
fast unmerkliche Woise vom boſannten zum unbekannten, vom
einfachen zum zusammengesetaten, vom, konkreten zum
abstrakten kortschreitet.
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billiger verkaufen zu können, als die meiſte Konkurrenz; als beſter
Beweis gilt der enorme Abſatz und das verhältnismäßig raſche Empor=
glühen
meiner Firma.
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Einfachheit. Um jedermann Gelegenheit geben zu können, ſeinen
etwaigen Bedarf auf das Vorteilhafteſte zu decken, habe die Preiſe
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, Etagèren, Notenhalter, Handtuch= und Garderobeſtänder,
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Mache beſonders darauf aufmerkſam, daß alle Polſterwaren,
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[ ][  ][ ]

I. Beilage zum Darmſtädter Tagblatt.

56 31.

Freitag, den 6. Februar.

1903.

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Hes mache mer mit aan Schlogl

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GAemthichem Vortrag
mit Hächtbildern
halten über das Thema:
Die Anatomie des Menſchen mit Rückſicht auf
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Unſere Mitglieder mit ihren Angehörigen haben zu dieſem Vortrag
gegen Vorzeigung der (grünen) Quittungskarte pro 1. Semeſter 1903 freien
zu verm, der Reuzeit enkſprech. einger Boke Liobig. u. Jandwohrstrase, Jütritt. - Don ichtmütgliedern mülſen wir als Beitrag zu den Koſten des

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4.

Der Vorstand.

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7 Samstag, 2. Februar a. C., abends 9 Uhr,
im Eleinen Turnsaal:
1) Vortrag des Herrn Turninſpektor Schmuok:
Die Wichtigkeit des Turnens für Frauen und Mädchen.
Wir erſuchen um zahlreiches und pünktliches Erſcheinen unſerer Mit=
glieder
, und ſind beſonders deren Angehörige, ſowie diejenigen Damen, welche
ſich für das Frauen= und Mädchen=Turnen intereſſieren, zu dieſem Vortragz
eingeladen.
2 Wahl der Abgeordueten für den Ganlurntag.
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Der Redewart.

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Samstag, den 7. Februar 1903,
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Der Vorgtand.

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[ ][  ][ ]

Rummer 31.

Darmſtadter Tagblatt, Frettag, den 6. Februar 1903.

Geite 7.

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am liebſt. bei alleinſtehendem Herrn oder
Dame, 1 Büfett= und 1 Servierfräulein.
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E1863
zeitig anzumelden.

11871) Köchin, welche 6 Jahre be=
einer
Herrſchaft iſt, ſucht ähuliche Stelle.
Frau Nessling, Marktplatz.

11853f60) Junge Frau ſucht Lauf=
dienſt
. Langegaſſe 27.

71869) Stelle ſucht: Bnv. Mädchen,
das 6 Jahre auf ihrer Stelle war,
zum 1. März.
Burean Debus, Ballonpl. 6.
41862) Ein Mädchen ſucht Aushilf
od. Putzen. Gr. Ochſeng. 36734 Hths

x1860) 17jähr. Mädch., das ſcho=
gedient
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Stellenbureau, Ludwigſtr. 16.

41850k0) Jüngerer Bauführer
(Abſolvent einer heſſ. Baugewerkſchule)
mit beſten Zeugniſſen ſucht Stellung
Gefl. Antr. u. N26 an die Exped.

B2668) Verh. Mann, in mittl. Jahren.
ſucht geſundheitshalber eine nicht 3
ſchwere Beſchäftigung oder Kaſſierer
u. dergl. Kaution kann geſtellt werden.
Wos ſagt die Expedition.

11834) Junge v. 15J. mit ſch. Hand
ſchrift, ſucht Stelle in größer. kaufm.
Geſchäft oder Bureau als Lehrling.
Off. unt. M 20 an die Exped.

Stellung suehen:
Eine große Anzahl Herrſchaftskutſcher
Diener, Burſchen aller Art durch
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Anfang 7 Uhr.

6 ist notwendig, ansdrücklich fest-
G zustellen, dass es nur eine
ächte Ray-Seife gibt, welche
nach deutschem Reichs-Patent
aus Mühnerei erzeugt wird. Wir
bitten beim Einkaufe stets Ray-Geife
zu verlangen und die zahlreichen, 80 Ei- oder Eidotter-Seifen als
Ersatz für Ray-Geife zurückzu-
weisen
. Jene Seifen haben ausser dem
Namen nichts mit dem Hühnerei ge-
mein
, da sie nur Spuren von Liweiss ent-
halten
, welche infolge ihrer Gering-
fügigkeit
koine Wirkung irgend
welcher Art ausüben können.

Nöhlslävong

0

Die Wirkung der paten-
tierten
RAT-STITE, von
welcher jedes Stück ea. 25
Gramm Hühnerei, enthült,
ist wissenschaftlich erwiesen
und beim Gebrauche sofort
erkennbar. Jeder, der Ray-Seife
einmal probiert hat, ist von derselben
entaückt und wird sie immer wieder
gebrauchen. WVer sich mit Ray-
Seife noch nicht gewaschen hat,
säume nicht, einen Versuch zu machen.
Die wohltätige Wirkung ist über-
raschend
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ſalda1

Zur Abänderung des Reichstags=
Wahlreglements.
Den Geſetzentwurf zur vollſtändigen Geheim=
haltung
der Reichstagswahlen erklärt die=Schleſiſche
Zeitung; nur dann für erträglich, wenn kein
Zwang zur Betretung des Rebenraumes
ausgeſprochen wird. Das Blatt ſchreibt:
Bei den Reichstagswahlen lehrt die Erfahrung, daß
die Wähler gerade Serjenigen Parteirichtungen welche
am zuvertäſſisſten am Ausbau des Reiches mitgewirkt
haben, am ſchwerſten an die Urne heranzubringen ſind
weil 'ſie ruhige Bürger und Landleute ſind und weder
Sondervorteile für ſich herausſchlagen wollen, noch ſich
weiſer als die Regierung dünken. Hingegen hängen die=
jenigen
Parteien, die zu eigenen Zielen manöverieren
und das Wohl des Reiches höchſtens in zweiter Linie
bezwecken, am ſtrafferen Bande unmittelbarer Intereſien
und einer dementſprechenden Disziplin. Sie werden ſich
auch durch eine verwickeltere Einrichtung der Wahlen
nicht abſchrecken laſſen, während jenen die ohnehin ſchon
zur Enthaltung neigen. die Abſtimmüng vollends ver=
leidet
wird. Der obligatoriſche Beſuch des bereitgeſtellten
Nebenraumes; würde dies zur praktiſchen Folge haben.
Der Antrag des Reichskanzlers begünſtigt zum min=
deſten
in der Form, in der er bis jetzt bekannt iſt - die
Parteizucht auf Koſten der dem Staate disziplinierten
Elemente. Er iſt ein politiſcher Fehler.
Der Zwang, den bereitgeſtellten Nebenraum
oder, wie das Ding in parlamentariſcher Sprache heißt,
das Kloſettn zu beſuchen, wäre nicht nur eine Unbe=
quemlichkeit
, welche vielen. und zwar gerade den dem
Gemeinwohle nützlichſten Wählern das Wählen verleiden
wuͤrde, ſondern würde auch Gelegenheit geben zu ge=
fliſſentlicher
Hemmung des Wahlaktes, wie ſie bei den
lietzigen Einrichtungen ſchon häufig vorkommt. Ob es

geraten iſt. denjenigen Elementen, welche durch obſtruktio=
nellen
Unfug den Geſchäftsgang zu ſtören und ihre Geg=
ner
zu vergewaltigen Pflegen, eine ſogenannte Klinke der

Lbchloͤſſen werden. ſöbeerisredern OPrnuͤngeuumnd Gnte.
daß wenigſtens die perſönliche Freiheit der Wähler da=
bei
gewahrt bleibe, daß die Anſtalt nur nach Bedürfnis
benutzt und daß niemand zu ihrem Beſuche gezwungen
werde.
Deutſches Reich.
- Aus Anlaß der Novelle zum Kranken=
verſicherungsgeſetz
richtet der Geſchäftsaus=
ſchuß
des Deutſchen Aerztevereinsbundes
ſoeben folgenden Aufruf an die Bundesvereine:
Eine Novelle zum Krankenverſicherungsgeſetz ſoll dem
Reichstage noch in dieſer Tagung vorgelegt werden. Sie
enthält nichts bezüglich der Regelung der Stellung der
Aerzte zu den Krankenkaſſen, troͤtzdem daß die bezüglichen
Wünſche und Anträge des Deutſchen Aerztevereinsbundes,
wie ſie zuletzt in Königsberg zum Ausdruck gelangt les
iſt. wie ſchön erwähnk, hieruber kürzlich eine Denk=
ſchrift
dem Bündesratrund dem Reichstage zuge=
gangen
). ſondern auch vorher bereits an zuſkaͤndiger
Stelle bekannt geweſen ſind, dem Bundesrate vorlagen,.
als der Antrag, die Novelle dem Reichstage vorzulegen,
bei ihm einging.: Wenn die Novelle in ihrer legen=
wärtigen
beſchränkten Faſſung, die hauptſächlich nür die
Verlängerung der Krankenverſicherung von 13 auf 26
Wochen betrifft, Geſetz wird, dann werden die berechtigten
Wünſche der deutſchen Aerzte auf Verbeſſerung ihrer
ſogialen Stellung den Krankenkaſſen gegenüber voraus=
ſichtlich
auf Jahre hinaus unerfüllt bleiben, es wird
weiter abwärts gehen mit dem Anſehen des ärztlichen

[ ][  ][ ]

Seite 10.

Standes, und die ſtandesunwürdige Behand=
lung
von Aerzten, wie ſie eben erſt in Gera
wiederum vorgekommen iſt, wird Nachfolge züchten.
Die Bundesvereine werden hierdurch aufgefordert, mit
allen ihnen geeignet erſcheinenden Mitteln den Verſuch
zU machen, dahin zu wirken, daß die Wünſche und An=
träge
des Deutſchen Aergtevereinsbundes, wie ſie auf dem
Königsberger Aerztetage feſtgelegt worden ſind. Berück=
ſichtigung
und Aufnahme finden in der den Bundes=
regierungen
bereits zur Beſchlußfaſſung vorliegenden
Novelle zum Krankenverſicherungsgeſetz. Auch der Ge=
ſchäftsausſchuß
des Deutſchen Aerztevereinsbundes wird
ungeſäumt die entſprechenden Schritte tun und zu dem
Zwecke am 8. Februar zu einer Sihung in Verlin zu=
ſammentreten
.
- Die Nat=3tg.: teilt mit: Die von dem
Verbande der Berliner Spezialgeſchäfte angeregte
Organiſation eines Bundes der Kaufleute
ſchreitet rüſtig weiter. Am 1. Februar waren bereits
Zuſtimmungserklärungen von über 100 Vereinen und
Verbänden eingelaufen.
Ausland.
- Das öfterreichiſche Abgeordnetenhaus
verhandelte am Mittwoch über die auf Abände=
rung
der Geſchäftsordnung abzielenden An=
träge
. Sämtliche Antragſteller betonten, ſie hätten
keinerlei politiſche Hintergedanken. Die Anträge
richteten ſich gegen keine Partei, ſie bezweckten ledig=
lich
eine Sicherung der Arbeitsfähigkeit des Parla=
ments
. An der Debatte beteiligten ſich Redner ver=
ſchiedener
Parteirichtungen. Sämtliche Redner, aus=
genommen
der radikal=tſchechiſche Abgeordnete Zaworka,
erkannten die Notwendigkeit einer Aenderung der Ge=
ſchäftsordnung
an. Die meiſten Redner traten für
Mittel zur Vermeidung mutwilliger Obſtruktion, ſo=
wie
für Erweiterung der Disziplinargewalt des
Präſidenten ein. Der Abgeordnete Iro machte die
Mitwirkung der alldeutſchen Partei an der Reform
der Geſchäftsordnung von der Feſtſetzung der deutſchen
Sprahe als Geſchäftsſprache des Hauſes abhängig.
Die Verhandlung wurde auf Freitag vertagt.
- Die frauzöſiſche Kammer erledigte am
Mittwoch zunächſt das Budget der ſchönen Künſte
und wandte ſich dann dem Budget des öffentlichen
Unterrichts zu. Carnaud (Soz.) verlangt, daß der
Unterricht in der Moral, der in den Schulen erteilt
wird. von jeder religiöſen Idee freigemacht werde.
Miniſterpräſident Combes erwidert, die Worte, die
er vor kurzem über dieſen Punkt geſagt habe, ſeien
anſcheinend falſch ausgelegt worden, er wolle daher
ihren genauen Sinn nochmals feſtſtellen. Er habe
niemals geſagt, daß der moraliſche Gedanke, der in
den Schulen gelehrt werde, an und für ſich nicht
genüge, wenn er ſich nicht auf das Dogma ſtütze.
Er habe ſtets der republikaniſchen Regierung dafür
beſondere Anerkennung gezollt, daß ſie den Unterricht
auf die Vernunft und Solidarität gegründet habe.
Frankreichs Sittenlehre ſei um ſo edler, als ſie ſich
auf die ewig währenden Begriffe der Gerechtigkeit,
des Rechtes und der Pflicht gründe. Man habe die
von ihm dargelegte Anſicht gegen ihn ausnutzen
wollen. Er konſtatiere, daß man die perſönlichen
Anſchauungen, die man im Senat entwickeln könne,
in der Kammer nicht vorbringen könne; unter dieſen
Umſtänden werde er ſich deſſen künftig enthalten.
Die erſten Kapitel des Unterrichtsbudgets werden ſo=
dann
genehmigt.
Die Regierung der Niederlande verlangte
von den Kammern die Ratiſizierung der Konven=
tionen
vom 12. Juni 1902, durch die die Wider=
ſprüche
in den Geſetzen von verſchiedenen Staaten
über Eheſchließung. Eheſcheidung, Trennung von
Tiſch und Bett und Schutz Minderjähriger geregelt
werden. Rußland allein erklärte, der Konvention
nicht beitreten zu können, Schweden und Norwegen
behält ſich die Entſcheidung vor.
Mexiko iſt ebenfalls in die Reihe der
Gläubigernationen gegenüber Benezueln eingetreten.
Der mexikaniſche Botſchafter de Azpiroz machte
Bowen davon Mitteilung, indem er die Forde=
rungen
der mexikaniſchen Untertanen an Venezuela
gleichzeitig auf etwa 18000 Pfund Sterling be=
rechnete
.

Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 6. Februar 1903.

folge

Aus Dresden 4. Februar, wird gemeldet: In=
der
Erkrankung ſeines Sohnes hat der Kron=

Rummer 31.

Kleines Feuilleton.
Vierzehn Tage umhergeirrt. Schwere
Tage hat das 20 Jahre alte Dienſtmädchen Martha
Philippowska durchlebt, das vor etwa 14 Tagen aus
Barmen in Berlin eintraf und plöthlich aus der Wohnung
einer Geſindevermieterin verſchwunden war. Das Ver=
ſchwinden
hat durch die Ergreifung des Mädchens eine kaum
glaubliche Erklärung gefunden. Auf einem Hausflur zu=
ſammengekauert
, wurde von einer Schutzmannsvairouille
ein faſt völlig entkräftetes Mädchen aufgefunden, das
als wohnungslos dem Polizeigewahrſam eingeliefert
wurde. Bei der näheren Feſtſtellung ergab ſich, daß es
ſich um das vermißte Mädchen handelt. Wie die Ph.
angibt, hat ſie bald nach ihrer Ankunft die Vermieterin
verlaſſen, um ſich Strümpfe zu kaufen. Dabei geriet ſie
in eine Nebenſtraße und konnte nicht wieder zurückfinden,
da ſie Namen und Hausnummer der Vermieterin ver=
geſſen
hatte. Seitdem iſt ſie 14 Tage lang Tag und
Nacht in den Straßen umhergeirrt, hat auf Haus= und
Treppenfluren genächtigt und faſt nichts genoſſen. Ihr
körperlicher Zuſtand war derart, daß ſie einem Kranken=
hauſe
zugeführt werden mußte.
Großes Pechhat den Herausgeber des Boten
vom Gardaſee' betroffen. Er hatte, einer italieniſchen
Zeitungspraxis folgend, eine Weihnachtsprämie aus=
geſetzt
, deren Gewinner freie Fahrt an den herrlichen
Bonacus und freien vierzehntägigen Aufenthalt in dem
Hotel Faſano genießen wird. Da naturgemäß die Ab=
nehmer
des trefflichen Blattes, der einzigen in 3talien in
deutſcher Sprache erſcheinenden Zeitung, mit wenigen
Ausnahmen am Gardaſee ſelbſt wohnen, ſo war anzu=

prinz den geplanten Aufenthalt in Meran, für den ſeit
längerer Zeit die Vorbereitungen getroffen waren, gan3
aufgegeben. Der Zuſtand des jungen Prinzen Friedrich
Chriſtian hat ſich weder verbeſſert noch verſchlimmert.
Die Temperatur beträgt noch immer 39 Grad. Wie die
Dresdener Nachrichten; melden, halte man es in Hof=
kreiſen
für möglich, daß die ehemalige Kronprin=
zeſſin
auf die Nachrichten von dem Befinden ihres
Sohnes hierher reiſen könnte. Es ſeien daher Weiſungen
ergangen, die mit den hier einlaufenden Zügen ankommen=
den
Perſonen zu beobachten.
Die Annahme, daß dieſe Frau zu ihrem kranken
Kinde zurückehren werde, iſt eigentlich mehr als naiv,
ebenſo diejenige, daß ſie das Unglaubliche wagen ſollte,
wieder in Dresden zu erſcheinen. Solche Annahmen
hätten nur dann einen Sinn, wenn man der Anſicht iſt,
daß die Frau ſich früher in einem Zuſtand pſychiſcher
Unzurechnungsfähigkeit befunden und in einem ſolchen
gehandelt habe. Dieſe Meldung iſt wohl ebenſo zuver=
läſſig
wie jene, welche beſagte, die Prinzeſſin ſei auf die
Nachricht von der Erkrankung ihres Sohnes in Ohnmacht
gefallen, ſo daß ſie mehrere Lage das Bett hütten müſſe.
Und an demſelben Tage reiſte ſie nach Genf. Merk=
würdig
iſt, daß das Wolffſche Burcau in der Mitteilung
von der neuerlichen Abreiſe der Prinzeſſin aus Men=
tone
ꝛc. immer noch kurzweg von der Kronprinzeſſin
von Sachſen= ſpricht, obwohl doch klar und bündig und
in amtlicher Form bekannt gegeben worden iſt, daß ſie
dieſen Titel ſchon ſeit längerer Zeit nicht mehr führt.
Man darf geſpannt ſein, ob auch nach erfolgter Scheidung
dieſe Gedankenloſigkeit weiter dauern wird. Wie aus
Genf mitgeteilt wird, hatte die Prinzeſſin unmittelbar
nach der Ankunft in Genf eine Unterredung mit dem
Rechtsanwalt Lachenal. Letzterer erklärt, der Reiſe der
Prinzeſſin nach Genf komme durchaus nicht diejenige
Bedeutung zu, welche ihr von der Preſſe beigemeſſen
werde. Was dieſe orakelhaften Worte bedeuten ſollen,
weiß man nicht. Vielleicht beziehen ſie ſich auf die an=
gebliche
Reiſe nach Salzburg. Der Aufenthalt in Genf
ſoll vorausſichtlich eine Woche dauern.
Gera, 4. Febr. Die geſtern Abend von dem Vor=
ſtand
der Textil=Betriebs=Krankenkaſſe ver=
anſtaltete
Volksverſammlung war von 3000 Perſonen
beſucht. Die ſtreikenden: Aergte waren nicht zugelaſſen.
Der Kaſſenvorſtand konnte den heftigſten Widerſpruch
der Kaſſenmitglieder nicht verhindern, und mußte ſchließ=
lich
zugeben, daß es den Vemühungen der Aerzte gelun=
gen
iſt, Zuzug von auswärtigen Kaſſenärzten fernzu=
halten
.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 6. Februar.
In den Ruheſtand verſetzt wurde der Direktor
an dem Schullehrerſeminar zu Friedberg Dr. Friedrich
Quentell auf ſein Nachſuchen mit Wirkung vom
16. April 1903 an unter Anerkennung ſeiner langjährigen
treuen Dienſte und wurde ihm die Krone zum Ritterkreus
1. Klaſſe des Verdienſtordens Philipps des Großmütigen
verliehen.
B. Nach dem Repertoire=Enwurf des Großh. Hof=
theaters
iſt zum Gedächtniſſe Richard Wagners an
ſeinem Todestage (3. Februar) eine Aufführung ſeines
Fliegenden Holländers vorgeſehen, die als Volks= und
Schülervorſtellung zu ermäßigten Preiſen ſtattfinden ſoll.
In der Oper folgen dann zunächſt Lortzings Andines,
Halsoys Jüdin: ſneu einſtudiert) und Adams Poſtillon
von Lonjumeau im Schauſpiel ebenfalls neu einſtudiert
Ehrliche Arbeitr von Paul Lindau und Im weißen
Rößls. Für die Faſtnachtstage ſind in Ausſicht ge=
nommen
: für Sonntag, 22. Februar, Die Fledermaus
für Montag. 23., Görners neueinſtudiertes,Steewittchen!
lals Kindervorſtellung) und für Dienstag, 24. Robert
und Bertramr. Die Premiere von Gerhard Hauptmanns
Schauſpiel Der arme Heinrich iſt nunmehr auf den
27. Februar feſtgeſetzt. Einſtudiert werden zur Zeit
außerdem Der Prophet= Der Zigeunerbaron= Des
Teufels Anteil= Hoffmanns Erzählungen Die weiße
Damel, Siegfried= Ein toller Einfall und ltimo
5 Die Bismarcksfeier der Darmſtädter Studenten=
ſchaft
, welche unter dem hohen Protektorate Sr. Königl.
Hoheit des Großherzogs am Mittwoch in ſämtlichen
Räumen des ſtädtiſchen Saalbaus ſtattfand, nahm in
allen einzelnen Teilen einen glängenden Verlauf. Der
große Saal war mit ſtudentiſchen Fahnen, Wappen und
Emblemen reich und prachtvoll geſchmückt und war bei
Beginn der Feier um 8 Uhr bis auf den letzten Platz
beſetzt. Ein ſchneidiger patriotiſcher Marſch der Kapelle
des Leibgarde=Regiments unter Leitung des Herrn
Muſikdirektors Hilge eröffnete das Feſt, deſſen Gäſte
darauf von dem 1. Vorſitzenden des Bismarckausſchuſſes,
Herr stud. Gg. Knoll, im Namen der Studentenſchaft
herzlich willkommen geheißen wurden, der damit zugleich
einen Dank an alle diejenigen, beſonders auch die Damen
verband, welche dazu beigetragen hätten. das Feſt zu
ſtande zu bringen und zu verſchönern. Der Zweck des
Feſtes ſei, die Errichtung einer dem Andenken des Fürſten
Bismarck gewidmeten Bismarckſäule zu fördern, die da=
von
Kunde geben ſolle, daß die deutſche Jugend die große
Zeit von 1870f71 und ihren Bismarck nicht vergeſſe.

nehmen, daß wenigſtens die Reiſekoſten des Glücklichen
nur ſehr gering ſein würden, da Faſano von allen
Rivieraorten mit der Straßenbahn um bare 20 Centeſimi
zu erreichen iſt. And nun hat es der tückiſche Zufall
gewollt, daß der Gewinn einem Leſer in dem meerum=
ſchlungenen
Schleswig=Holſtein zufiel! Das wird eine
geſalzene Rechnung werden, doch mag ſich der Bote
vom Gardaſeel damit tröſten, daß es noch weit ſchlimmer
geweſen wäre, wenn der Gewinn etwa nach Spitzbergen
gefallen wäre!
Im Reichstage erſchien am Dienstag Prinz
Heinrich von Preußen mit ſeinem Adjutanten in der
Hofloge. Ein launiger Zufall wollte es, daß in demſelben
Augenblick ein Abgeordneter bei ſeinen Beſchwerden über
Unzulänglichkeiten im Reichstagsgebäude in die Worte
ausbrach; ,ia, wenn ein Prins käme, und die Wünſche
äußerte, würden ſie ſofort erfüllt werden.
( Delbrück=Erinnerungen. Wegen ſeiner kör=
perlichen
Kleinheit hatte Delbrück, wie im B. B.=C.u er=
zählt
wird, während ſeiner Studienzeit manchen Spott
zu erdulden. So wäre es bei einem Frühſchoppen einſt=
mals
zu einem argen Renkontre gekommen. Ein Kommi=
litone
hatte ſchershaft geäußert; Den Delbrück ſtecke ich
in meine Weſtentaſchel. Schlagfertig repligierte der An=
geulkte
; Dann hätteſt Du in Deiner Weſtentaſche mehr
als in Deinem Kopfl= Beim Aſſeſſorexamen gings
Delbrück ähnlich. Ein Examinator apoſtrophierte ihn mit:
Sie Kleinerh Indigniert erhob er ſich mit der ſcharf
Pointierten Frage: Seit wann werden denn preußiſche
Aſſeſſoren mit der Elle gemeſſen:

Redner gab dann dem Bedauern darüber Ausdruck, daß es
nicht vergönnt ſei, den hohen Protektor des Feſtes, der in der
Ferne weile, heute zu begrüßen, und ſchloß mit dem
Wunſche für eine glückliche Heimkehr des Landesfürſten
und einem dreimaligen Hoch auf Se. Königl. Hoheit den
Großherzog, den hohen Protektor des Feſtes.
Nachdem die Kapelle die Friedensfeierouvertüre
von C. Reinicke geſpielt, ergriff Herr Prof. Trümpert
das Wort zu der Feſtrede, in deren Eingang er auf den
Zweck des Feſtes hinwies und bemerkte, daß das deutſche
Volk ſich nicht des Undankes ſchuldig machen wolle, der
ſtets ein Zeichen unanſtändiger Geſinnung ſei. Aller=
dings
hätte es nicht an Leuten gefehlt, welche eine ſolche
Geſinnung gegen den Fürſten Bismarck bei ſeinen Leb=
geiten
und nach ſeinem Tode an den Tag gelegt hätten.
Aber diejenigen, welche ihn angegeifert und dann totzu=
ſchweigen
verſucht hätten, würde niemand mehr nennen,
wenn einſt die Denkmäler und Ehrenſäulen Kunde geben
würden davon, was Bismarck unſerem Vaterlande ge=
weſen
iſt. Unſer Patriotismus dürfe ſich aber nicht er=
ſchöpfen
in bloßen Gefühlen, ſondern müſſe ſich dadurch
betätigen, daß wir eintreten für die höchſten Güter unſeres
Volkes; dadurch würden wir das Andenken Bismarcks
am beſten ehren. Redner gab darauf unter Zugrunde=
legung
der beiden Fragen: Wie ſtand es in Deutſchland
vor Bismarck 2u undWas hat Bismarck für Deutſchland,
getan zu ein ausführliches Bild von der geſchichtlichen
und nationalen Bedeutung Bismarcks und ſeiner unſterb=
lichen
Verdienſte um unſer Vaterland, die nicht bloß auf
dem Gebiete der äußern, ſondern auch, wenn es auch. zu
leugnen verſucht werde. auf dem der inneren Politik
liegen. Zum Schluſſe ſeiner Rede forderte er die An=
weſenden
auf, der Verſicherung ihrer Treue zum deutſchen
Vaterlande durch ein dreimaliges Hoch auf dasſelbe Aus=
druck
zu geben. Auf den abermaligen Vortrag eines
Muſikſtückes durch die Militärkapelle folgten Geſangs=
vorträge
des Akademiſchen Chors unter Leitung
ſeines jugendlichen Dirigenten, Herr Oppel, nämlich ſechs
altniederländiſche Volkslieder mit Orcheſterbegleitung,
deren lobenswerte Ausführung die Aeberzeugung ge=
winnen
ließ, daß der Chor über tüchtige Geſangskräfte
verfügt und ſich ſeiner Aufgaben mit warmer Begeiſterung
widmet. Das Bariton=Solo Wilhelmus von Naſſauen
wurde von einem Chormitglied, das Tenor=Solo
Abſchiedl von Herrn Hofopernſänger Spemann ge=
ſungen
. Letzterer trug dann noch von Herrn Oppel
auf dem Klavier begleitet, drei Lieder von Grieg, J.
Schultz und Hausmann und als Zugabe das Lenglied
aus der Walküres mit beſtem Gelingen vor und erntete
reichen Beifall. Durch Ueberreichung eines prächtigen
Lorbeerkranzes wurde der Anerkennung und dem Dank
für ſeine künſtleriſche Mitwirkung an dieſem Abend Aus=
druck
gegeben.
In ziemlich vorgerückter Zeit - die Temperatur im
Saale war inzwiſchen nicht minder vorgerückt - gelangte
dann das einaktige Luſtſpiel von G. v. Putlitz Bade=
kuren
; zur Aufführung, das von Herrn Regiſſeur
Hacker in Szene geſetzt und wegen ſeines dem akademi=
ſchen
Leben und der akademiſchen Freiheit huldigenden
Inhaltes für dieſe Feier gewählt worden war. Das
hübſche, abgerundete Spiel legte ebenſoſehr Zeugnis ab
von dem Eifer und dem Geſchick der Darſtellenden, als
von der Sorgfalt, welche die Regie auf die Einſtudierung
des Stückes verwendet hatte. Bei der Aufführung be=
teiligt
waren die Damen Frl. Hacker und Frl. Kratz
und die Herren Studierenden Heeß und Ph. C. Müller,
von denen Frl. Hacker und Herrn Heeß die größeren Auf=
gaben
zugefallen waren.
Dieſem erſten Teil des Programms ſchloß ſich als
zweiter ein Bazar an. In dem Vorſaale war in
hübſchem und gefälligem Arrangement rechts und links
je eine Tombola und dazwiſchen eine Blumen= und Poſt=
kartenbude
aufgeſtellt, die von zarten Damenhänden
bedient wurden. Das Durchgangszimmer zum Garten=
ſaale
war von der Firma Gebrüder Trier hier in ge=
ſchmackvoller
und origineller Weiſe zu einem gemütlichen
Cafs mit lauſchigen Plätzen hergerichtet worden, wo
Damen Kuchen, Zigarren und Kaffee verkauften; im
Gartenſaale waren die reich beſetzten Büffetts mit Speiſen
und Getränken aufgeſtellt, wo die Damen gleichfalls in
aufopfernder Selbſtverleugnung und unermüdlich bis
zur frühen Morgenſtunde ihres anſtrengenden Amtes
walteten. Eine große Zahl anmutiger junger Damen
hatte ſich als Verkäuferinnen von Blumen, Poſtkarten ꝛc.
in den Dienſt der guten Sache geſtellt. Eine der Poſt=
karten
rührte von der Hand des Herrn Malers G. Nitſche
hier her, der auch das Programm entworfen und ge=
zeichnet
hatte. Die Tombolas waren bald geräumt und
auch der Blumenſtand wurde völlig ausverkauft. Während,
des Tanzes wurden von der Feſtleitung mehrere Kunſt=
gegenſtände
verſteigert.
Der Tanz wurde nach Mitternacht mit einer Polo=
naiſe
eröffnet, an der ſich eine ſchier endloſe Zahl von
Paaren beteiligte, wodurch allerdings das Tanzen und
Ordnunghalten etwas erſchwert wurde. Wie enorm die
Beteiligung war, beweiſt, daß die letzte Frangaiſe um
4 Uhr morgens noch in 8 Reihen getanzt wurde. Der
erſte Damenwalzer brachte noch eine hübſche Ueber=
raſchung
: Ein rieſiges, prächtig geſchmücktes und be=
wimpeltes
Schiff wurde, begleitet von jungen unifor=
mierten
Matroſinnen, von der Bühne aus vom Stapel
gelaſſen und, nachdem es im Saale herumgefahren, vor
Anker gelegt. Es enthielt Geſchenke und Blumen in
großer Zahl, mit denen die Damen die Herren beglückten.
Das Schiff, ein wahres Kunſtwerk, war von der Firma
Hoflieferant Elbert hier hergeſtellt. Die Geſchenke fanden
natürlich reißenden Abſatz. Sehr ſpät und für viele viel=
leicht
doch noch zu früh, nahm der Tans und mit ihm
das fröhliche Feſt ſein Ende.
F. Die am Mittwoch abend in der Stadt Pfun=
ſtadt
abgehaltene Hauptverſammlung des Krieger=
vereins
Darmſtadt war zahlreich beſucht. Der 1. Vor=
ſitzende
. Herr Hauptmann a. D. Waldecker, leitete die
Verhandlungen mit einem dreimaligen Hoch auf Kaiſer
und Großherzog ein. Zunächſt widmete der Vorſitzende
dem verſtorbenen Mitgliede Oberſtleutnant a. D. Lotheißen
einige Worte der Anerkennung, worauf die Verſammlung
das Andenken des Dahingeſchiedenen durch Erheben von
den Sitzen ehrte. Hierauf wurden zunächſt verſchiedene
Verichte erſtattet. Aus dem von dem 1. Schriftführer,
Herrn Oberlandesgerichtskanzlei=Inſpektor Fink, über das
28. Vereinsjahr erſtatteten Jahresbericht entnehmen
wir u. a. folgendes: Die Zahl der Ehrenmitglieder be=
trägt
16. Ordentliche Mitglieder ſind 68 zugegangen.
Die Geſamtzahl betrug 955 Mitglieder. Abgegangen ſind
64 Mitglieder und zwar durch Tod 23, durch Domizil=
wechſel
26 und durch Austritt 15. Am Schluſſe des
Jahres gählte der Verein 891 Mitglieder. Die Vereins=
bibliothek
zählt etwa 3000 Bände, Haſſiajahrbücher wur=
den
770 Exemplare bezogen. Die Feldpoſt iſt einge=
gangen
und an Stelle der Parolel wird die heſſiſche
Kriegerzeitung Der Heſſiſche Kamerad gehalten. Ver=

ſicherungsverträge ſind mit drei Geſellſchaften abgeſchloſſen
worden und Zwar mit der Zürich:, der Providentia

[ ][  ][ ]

Rummer 31.

Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 6. Februar 1903.

Seite 11.

und dem Deutſchen Ankerr. An Geſchenken erhielt der
Verein Bücher und Bilder ꝛc. Bei dem Flottenverein
wurde die Mitgliedſchaft erworben. Nach der von dem
Rechner, Herrn Kontrolleur bei der Rentenanſtalt Wolff,
aufgeſtellten Jahresrechnung betrugen die Geſamt=
einnahmen
des Vereins 10215 M. 51 Pf. und die Ge=
ſamtausgaben
9738 M. 95 Pf. Das Kapitalvermögen
beträgt 19458 M. 31 Pf. An Unterſtützungen wurden
in 16 Fällen 395 M. verausgabt und ſeit dem Beſtehen
des Vereins 5128 M. in 211 Fällen. An Beerdigungs=
beihilfen
wurden an die Hinterbliebenen von 7 Mitglie=
dem
der ehemaligen Sterbekaſſe 75 M. - 523 M.
und an die Hinterbliebenen von 7 Vereinsmitgliedern
50 M. =350 M. ausbezahlt. Die Geſamtſumme der

betragen zuſammen 1268 M. Bei der vorgenommenen
Vorſtandswahl wurden im beſonderen Wahlgang
die beiden Vorſitzenden durch Zuruf einſtimmig wieder=
gewählt
, ebenſo faſt ſämtliche ſeitherige Vorſtandsmit=
glieder
. Neu in den Vorſtand gewählt wurde Herr Ober=
Zahlmeiſter a. D. Freiherr von Zedlitz=Neukirch. Der
Vorſitzende dankte für die Wiederwahl und verſprach das
Anſehen des Vereins nach innen und nach außen zu
fördern. Nachdem die umfangreiche Tagesordnung er=
ſchöpft
, bat er die Mitglieder bei der bevorſtehenden
Reichstagswahl dahin zu wirken, daß ein Mann mit
vaterländiſcher Geſinnung gewählt werde; er ſchloß ſeine
Ausführungen, daß der Verein nicht allein an Mitglie=
derzahl
, ſondern auch an guter vaterländiſcher Geſinnung
wachſen möge.
N. Auch in dieſem Winter wird hier. wie wir ver=
nehmen
, ein, Konzert, des Münchener, Kaim=
Orcheſters unter Hofkapellmeiſter Felix Weingartners
Leitung veranſtaltet werden, und zwar am Mittwoch,
25. März, im Saalbau.
= Vorträge über moderne Lhrik. Die langjährige
Leiterin der hieſigen Hofmann'ſchen Höheren Töchter=
ſchule
, Frl. C. v. C3csepanski, wird dem gebildeten
Publikum unſerer Stadt demnächſt wieder einen inter=
eſſanten
literariſchen Genuß bereiten. Frl. v. S3 cge=
panski
beabſichtigt, zum Beſten einer Bücherei für Schü=
lerinnen
, zwei Vorträge zu halten über das Thema:
Eine Wanderung durchs Leben an der Hand neuer
Lyrik.: Da die geſchätzte Vortragende bereits durch ihre
früheren, höchſt beifällig aufgenommenen geiſtvollen Vor=
träge
und ihr treffliches Arteil über unſere Litteratur in
beſter Weiſe hier bekannt iſt, ſo bedarf es wohl nur dieſes
Hinweiſes, um der Dame ein großes Auditorium zuzu=
führen
. Die Vorträge finden am Dienstag, den 10. und
Donnerstag, den 12. Febr., nachmittags 6 Uhr, im Saale
des Inſtituts, Neckarſtraße 5 ſtatt, woſelbſt auch Eintritts=
karten
1 Mark zu entnehmen ſind.
- Das am verfloſſenen Samstag im Chauſſeehaus
veranſtaltete Konzect zum Beſten der Verabreichung
von Milchfrühſtück an bedürftige Schulkinder hat den
anſehnlichen Reinertrag von 270 Mk. geliefert, der dem
Komitee des Unternehmens überwieſen worden iſt.
2 In der zweiten Hälfte des abgelaufenen Monat=
haben
bei der hieſigen Bürgermeiſterei 1552 (gegen 1508
im Vorjahr) Anmeldungen zur Militär=Stammrolle
ſtattgefunden, darunter 362 von im Jahr 1901, 402 von
im Jahr 1902 und 790 von im Jahr 1903 geborenen
Militärpflichtigen. Von den 1552 Angemeldeten ſind nur
454 in hieſiger Stadt, geboren. Dabei ſollen alle hier
wohnhaften Militärpflichtigen in ihrem eigenen Intereſſe
noch beſonders darauf aufmerkſam gemacht werden, daß
ſie verpflichtet ſind, einen Wechſel des Wohnorts vor
dem Wegzug bei der hieſigen Bürgermeiſterei anzu=
zeigen
.
2 Während des Monats Januar d. J. ſind bei
beiden hieſigen Standesämtern 97 Sterbefälle zur An=
zeige
gekommen, 84 beim Standesamt L und 13 beim
Standesamt 11 (eſſungen). Unter Annahme einer Be=
völkerungsgiſſer
von rund 75100 ergibt dies auf den
Jahresdurchſchnitt die Sterblichkeitsziffer von 15.5 %.
Dieſelbe iſt noch etwas günſtiger wie die ebenfalls ſehr
günſtige Ziffer vom Januar v. J., welche 1614 %⁄₁ be=
trug
. - Von den im Januar d. J. Geſtorbenen hatten
2 das 90. Lebensjahr überſchritten, 7 ſtanden im Alter
von 80-90, 16 im Alter von 70-80, 22 im Alter von
60-70, 8 im Alter von 50-60, 11 im Alter von 40-50,
4 im Alter von 30- 40, 2 im Alter von 20- 30 und 1 im
Alter von 10-20 Jahren. Kinder im Alter von 1-10
Jahren ſind 11, Kinder im erſten Lebensjahre 13 ver=
ſtorben
.
Die Konzeſſion für ein Varists=Theater, welche
bisher auf den Namen des Beſitzers des Orpheums
lautete, iſt dem jetzigen Direktor desſelben, Herrn
Fahrenkampf, dieſer Tage vom Kreisamt erteilt
worden.
Offcnbach, 4. Febr. Die Offenbacher Zeitung=
ſchreibt
: Auf eigentümlichen nächtlichen Schleichpfaden
iſt ein Stadtverordneter der Stadt Offen=
bach
am Montag abend bei Einbruch der Dunkelheit
ertappt worden. Der Betreffende ſuchte die von ihm
draſtiſch ausgelegten Lehren vom Zukunftsſtaat, in dem
aller Grund und Boden mit ſeinen Erträgniſſen Eigen=
tum
der Allgemeinheit iſt, dadurch ins Praktiſche zu
übertragen, daß er ſich als ſtiller Kompagnoni an der
Ausbeutung der Gemüſeäcker einiger Oberrader Gärtner
beteiligte, allerdings ohne Vorwiſſen der Beſitzer. Das
nächtliche Verſchwinden von allerhand Bodenerzeugniſſen
verdroß nun die biederen Gärtnersleute; ſie legten ſich
auf die Lauer und hatten auch bald dieſen eigentümlichen
Vertreters der Stadt Offenbach, der eben einen mitge=
brachten
Sack gefüllt hatte, erwiſcht. Die empörten
ſtämmigen Gärtner waren ſchon dabei, dem unter Be=
rufung
auf ſein Amt um Gnade bittenden Beſucher zu
beweiſen, daß ſie ſich auf ſein ureigenſtes Metier, das
Verſohlen nicht ſchlechter verſtehen als er ſelbſt, da
rettete die Dazwiſchenkunft eines Feldſchützen den Be=
drohten
vor einem Akte der Lyuchjuſtig. Dafür iſt die
Sache jetzt zur Anzeige gekommen. Daß durch dieſen
allerdings nicht gerade alltäglichen Vorfall das Anſehen
der Geſamtheit unſeres Stadtverordnetenkollegiums ſelbſt
nicht leiden kann, verſteht ſich von ſelber. Am peinlichſten
dürfte der Vorfall wohl für diejenigen ſein, die den
Mann aufgeſtellt und zur Annahme ſeines Mandats
veranlaßt, haben. Sie werden nun wohl Mittel und
Wege finden, das ſchleunige Verſchwinden dieſes Herrer,
deſſen politiſche Karriere nun einen endgiltigen, früh=
geitigen
Abſchluß gefunden haben dürfte, aus dem ſtädti=
ſchen
Parlament zu veranlaſſen."
Gießen, 4. Febr. Herr Hermann Steingötter,
derzeit Oberregiſſeur und ſtellvertretender Direktor am
Stadttheater Erfurt, iſt zum Direktor des Städte=
bundtheaters
Gießen=Marburg=Nauheim
aus 61 Bewerbern gewählt worden. Das auf neuer
Grundlage zu führende Unternehmen ſoll in vornehmem
künſtleriſchem Stile geführt werden. Herr Steingötter,
der ſich ſpeziell der kuͤnſtleriſchen Seite des Unternehmens
widmen wird, wird in der Direktionsführung durch ſeinen

Bruder F. A. Steingötter unterſtützt werden, der die ge=
ſchäftliche
Seite wahrnehmen wird. (Gieß. Ans.)
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 4. Febr. Im Weißen
Saale des Schloſſes fand heute großer Hofball ſtatt.
Ein Meer von Seide und Tüll in den duftigſten Tönen
durchwogte den weiten Raum, dazwiſchen die Galauni=
formen
des Militärs und der Johanniterritter und die
goldſtarrenden Fräcke der Miniſter und der fremden
Diplomaten. In feierlichem Zuge nahten der Kaiſe=
und die Kaiſerin, dahinter die hier anweſenden Fürſtlich=
keiten
. Das Kaiſerpaar begrüßte zunächſt die Erſchienenen.
Sodann begann ſofort der Tanz mit einem Walzer, den
folgenden Lancier tanzte auch der Kronprinz mit, der
etwas ſpäter erſchienen war. Dann wechſelten Polka,
Menuett, Walzer und Gavotten in raſcher Folge mit ein=
ander
ab. Das Kaiſerpaar 309 inzwiſchen viele An=
weſenden
ins Geſpräch. Nachdem um 10½ Uhr das
Souper eingenommen war, wurde der Tanz fortgeſetzt.
Der Ball ſchloß mit einem Reigen, der in einer Huldi=
gung
für den Kaiſer und die haiſerin auslief. - Zur
Orientreiſedes Kronprinzen wird der=Germ.
als Athen berichtet, daß der Kronprinz während ſeines
Aufenthalts in Griechenland die wichtigeren Stätten des
altgriechiſchen Kunſt zu beſichtigen, beſonders, auch
Oympia zu beſuchen beabſichtigt. Die Athener Univerſi=
tät
hat deshalb beſchloſſen, dem prinzlichen Beſucher
eine Abordnung von Archäologen zur Verfügung zu
ſtellen, welche ihn bei dem Beſuche von Olympia, My=
kene
, Delphi und andren Orten begleiten würde.
Der Präſident des Deutſchen Automobil=Verbandes,
Herzog v. Ratibor. hat den dem Verbande angehörenden
Vereinen mitgeteilt, daß der Kaiſer die Genehmigung
erteilt hat, daß von den Mitgliedern des Verbandes ge=
legentlich
der Eröffnung der Automobil=Ausſtellung zu
Berlin 1903 am 7. März d. J. eine Auffahrt mit
Automobilen vor dem Königlichen Schloſſe ſtatt=
finden
darf, um dem Kaiſer eine Huldigung dar=
zubringen
. Die Auffahrt, iſt für Sonnabend, den
7. März, abends 6 Uhr, geplaut. Die Automobile werden
mit Magneſiumfackeln beleuchtet und bekränzt ſein. Die
Fahrt beginnt von der Florar, geht durch den Tier=
garten
und das Brandenburger Tor und ſodann durch
den Luſtgarten vor das Königliche Schloß.-Der ſogial=
demokratiſche
Reichstagsabgeordnete Agſter machte heute
mittag in einem Anfall von Geiſtesſtörung im Reichs=
tagsgebäude
einen Selbſtmordverſuch. Er blieb
unverletzt, da er vorher die Kugel aus der Patrone
entfernt hatte. Er wurde vorläufig in die Charits ge=
bracht
. Agſter hatte ſeinem Logiswirt und mehreren
Abgeordneten geſchrieben, daß er ſich am 4. d. Mts. im
Reichstage erſchießen werde, und führte ſeine Abſicht
aus, ehe Maßnahmen zur Verhinderung getroffen werden
konnten. Man hörte aus dem Ankleidezimmer einen
Schuß fallen und fand Agſter bewußtlos liegen. Der
herbeigerufene Abgeordnete Endemann ſtellte feſt, daß
Agſter unverletzt war.
Frankfurt, 5. Febr. Für den Geſangswett=
ſtreit
im Juni ſind in der Sänger=Feſthalle auch die
Logen 1000 Mark nahezu alle vergeben. Der Finang=
ausſchuß
, Vorſitzender Bürgermeiſter Dr. Varrentrapp,
will daher dem Hauptausſchuß empfehlen, die wenigen
noch übrigen Logen zunächſt nicht zu verkaufen, da es
ratſam erſcheint, eine Anzahl Logenplätze verfügbar zu
halten. Für die Ermietung der Sänger=Feſthalle, welche
nach Beendigung des Geſangswettſtreits für andere
geeignete Veranſtaltungen auf kürzere oder längere Zeit
vergeben wird, laufen zahlreiche Anmeldungen ein. Die
Feſthalle befindet ſich in vorzüglicher Lage an der Forſt=
hausſtraße
; ſie, hat einen Flächeninhalt, von 8100
Quadratmeter im Erdgeſchoß und 6000 Quadratmeter im
Obergeſchoß.
Frankenthal, 3. Febr. In der hieſigen Kreis=
Kranken= und Pflegeanſtalt ſind ſeit etwa einem Jahr
zwei Leprakranke, Vater und Sohn, untergebracht.
Sie ſind aus Bergzabern und der Vater, ein Ingenieur,
iſt 55. ſein Sohn 17 Jahre alt. Selbſtverſtändlich werden
die Unglücklichen ſtreng iſoliert gehalten. Der Staat hat
für die beiden Kranken je 5 Mk. den Tag an die Anſtalt
zu entrichten, bis ſie in das Lepraaſyl in Memel, wo
alle 13 vorhandenen Plätze gegenwärtig. beſetzt ſind,
überführt werden können. Ueber die Sicherheitsmaß=
regeln
, die zur Vorbeugung einer Anſteckungsgefahr an=
gewendet
werden, weiß der Pfälz. Kur. folgendes zu
berichten: Die beiden Kranken haben hier ſeparate
Zimmer mit ſeparaten Eingängen und einen mit Stachel=
draht
abgeſchloſſenen Gartenraum zur Bewegung im
Freien, haben ihren eigenen Wärter, der mit Niemand in
der Anſtalt in Berührung kommt, wie denn auch mit
beiden Kranken, außer den Aerzten, Geiſtlichen und Chef=
wärter
, ſonſt Niemand verkehrt, aber die beiden Kranken
auch ſelbſt mit Niemand in Berührung kommen wollen.
Vor dem Glasabſchluß ihrer Wohnung ſtehen die nötigen
Desinfektionsmittel, welche beim Eintreten der genannten
Perſonen zu den Kranken angewendet werden, und auch
ebenſo wieder nach dem Verlaſſen derſelben. Vorſicht iſt
ſelbſtverſtändlich bei allen Infektionskrankheiten geboten,
und man hütet ſich von ſelbſt, in nähere Berührung mit
ſolchen Kranken zu kommen, da man von Natur aus
ſchon eine gewiſſe Abſcheu vor Ausſätzigen hat; aber, wie
erwähnt, kommt auch Niemand außer den dazu berufenen
Perſonen in die Nähe der Kranken. Der Wärter, welcher
ſie bedient, hat alle drei Wochen Ausgang. Bevor er
ſeinen Dienſt verläßt, unterzieht er ſeine Kleider und
ſeinen Körper einer gründlichen Desinfektion und dann
erſt kleidet er ſich um. Dieſelbe Progedur nimmt er dann
wieder beim Antritt ſeines Dienſtes vor. Die Krankheit
iſt bei Beiden eigentlich nicht viel weiter zum Ausbruch
gekommen, nur iſt der Sohn ſtärker davon heimgeſucht
als der Vater. Die Exkremente u. ſ. w. werden desin=
fiziert
, ſofort begraben und der Platz nochmals desinfigiert.
Die Frkf. 3tg.: bemerkt hierzu noch: Bei den hier zur
Beobachtung untergebrachten zwei Leprakranken - Vater
und Sohn - die nach längerem Aufenthalt in Braſilien
nach ihrem Heimatsorte Bergzabern zurückgekehrt waren,
iſt jetzt ärztlich feſtgeſtellt, g7ß eine Heilung ausgeſchloſſen
erſcheint, nachdem die furchtbare Krankheit völlig zum
Ausbruch gekommen iſt. Beide werden vorausſichtlich
bis an ihr Lebensende interniert und iſoliert bleiben
müſſen, da die Anſteckungsgefahr bekanntlich eine ſehr
große iſt.
Dresden, 5. Febr. Nach dem heutigen Bulletin
ſchlief Prinz Friedrich Chriſtian in der vergan=
genen
Nacht wenig und träumte lebhaft. Die Tempe=
ratur
, die im Laufe des geſtrigen Tages ſich in engen
Grenzen bewegte, ſteigerte ſich in den ſpäteren Abend=
ſtunden
und während der Nacht, ſodaß mehrere kühle
Bäder notwendig wurden. Gegenwärtig iſt die Tempe=
ratur
39.5, der Puls 108. Komplikationen ſind nicht
vorhanden.
Vonn, 3. Febr. Im Bankgeſchäft von Louis David
verſuchte heute nachmittag eine feingekleidete Dame einen

Wechſel über 5800 Mk. zu diskontieren. Da dem
Bankhauſe die Sache verdächtig vorkam, wurde die Dame
hingehalten und in der Zwiſchenzeit bei dem angeblichen
Akzeptanten N. Simons in Neuß angefragt, ob der
Wechſel in Ordnung gehe. Es ſtellte ſich heraus, daß das
Akzept gefälſcht war. Die Dame wurde von der inzwiſchen
verſtändigten Kriminalpoligei verhaftet. Sie gab auf der
PVoligei an, ſie ſei Inhaberin der Firma Scheuß u. Nöltgen
in Koblens, die Schreibmaſchinen und Zubehör vertreibe.
Sie geſtand ferner ein, daß ſie ſich in ſehr ſchlechten Ver=
mögensverhältniſſen
befinde und daß in den nächſten
Tagen ihre ganze Habe hätte verſteigert werden ſollen.
Sie habe in Koblenz verſchiedene Wechſel die ſie mit
gefälſchten Akzepten verſehen habe, untergebracht. Mehrere.
ſolcher Wechſel und 7000 Mk. bar wurden bei ihr
einem mit ihr verhafteten Geſchäftsreiſenden ihrer Fir=
gefunden
.
Brüſſel, 4. Febr. Das Schwurgericht verur=
teilte
van der Meulen wegen des von ihm am 30. Sep=
tember
1902 gegen das Haus des klerikalen Abgeord=
neten
Carton de Wiart verübten Oynamitanſchla=
ges
zu 10 Jahren Zwangsarbeit. Gegen Cammaerts,
den van der Meulen als Mitſchuldigen bezeichnet, wird
wahrſcheinlich das Verfahren von neuem eröffnet werden.
Paris,. 4. Febr. Der Marineminiſter erhielt ein
Telegramm, das über Unfälle berichtet, die den beiden
Torpedojägern Espingole; und Hallebarden in der
Nähe des Kap Lardier zugeſtoßen ſind. Espingole
iſt vollſtändig geſunken, Hallebarden befindet ſich in
ſchwieriger Lage. Man hofft, die Espingoler mit den
abgeſandten Hilfsmitteln noch zu bergen, zumal wenn
das Wetter gut bleibt. Verluſt an Menſchenleben iſt
nicht zu beklagen.
Sitzung der Stadtverordneten=Verſammlung
am 5. Februar.
L. Bei Begim der Sitzung teilte der Oberbürger=
meiſter
mit, daß die Vorſtände des Eliſabethen=
ſtifts
, des barmherzigen Schweſternhauſes
und des Alicehoſpitals in warmen Worten ihren
Dank für die gewährten Freikarten für die elektriſche Bahn
ausgeſprochen und zugeſichert haben, daß die Schweſtern
die Bahn nur benutzen, wenn ſie von anſteckenden Kranken
kommen, wenn ſie vorher ausreichend desinfigiert worden
ſeien. - An Stelle des verſtorbenen Schätzers für die
Entſchädigung für an Milzbrand und
Rauſchbrand gefallene Tiere, Ruths, wurde Oekonom
Martin Rinner senior gewählt.
In Betreff der Frage der Wahl eines dritten
beſoldeten Beigeordneten führte der Ober=
bürgermeiſter
aus, daß der kürglich beſtellte Sonder=
ausſchuß
beantrage, zu befürworten, daß in erſter Linie
verſucht, werden, ſolle, einen im Waſſerbauweſen,
Maſchinenweſen und Eiſenbahnbau erfahrenen Bau=
ingenieur
zu gewinnen, von einem Ausſchreiben ſoll
vorerſt abgeſehen werden. Für den Fall der Einführung
der Magiſtratsverfaſſung nimmt der Gewählte die Stelle
eines beſoldeten Stadtrats ein. Der Antrag wird damit
begründet, daß die techniſchen Arbeiten von Jahr zu
Jahr zunehmen, ſo daß nach dem Ausſcheiden des
Beigeordneten Riedlinger der Beigeordnete Baurat
Jaeger nicht in der Lage ſei, allein die techniſchen Arbeiten
vorzunehmen. Einem Ehrenbeigeordneten könne man
die Arbeitslaſt, nicht anſinnen. Hoffentlich werde
demnächſt auch die Wahl von zwei Ehrenbeigeordneten
möglich, ſein, zumal dieſen, nur eine geringere
Arbeitslaſt, zugemutet werden ſolle. Die Frage,
wie die Wahl, des, beſoldeten Beigeordneten zu
erfolgen habe, ſoll in nichtöffentlicher Sitzung erfolgen.
Stadtv. Lindt wünſchte, daß nunmehr auch der
wegen Einführung der Magiſtratsverfaſſung
geſtellte Antrag ſeine geſchäftsordnungsmäßige Erledigung
finde. Hiermit erklärte ſich der Oberbürgermeiſter ein=
verſtanden
. Der Ausſchußantrag fand einſtimmige An=
nahme
.-Die Stadtvv. Lindt und Stephan haben beantragt,
die Zuſtändigkeit des Gewerbegerichts Darm=
ſtadt
auf die Gemeinden des Amtsgerichts 1 und H aus=
gudehnen
. Verichterſtatter Gallus legte dazu dar, daß
die Antragſteller zu dem neuen Gewerbegerichtsſtatut be=
antragen
, daß die fraglichen Gemeinden einverleibt und
die Koſten progentual geteilt werden ſollen. Der Antrag
werde als im Intereſſe einer raſchen Erledigung gelegen
bezeichnet. Von ſachverſtändiger Seite werde ſich dahin
geäußert, daß für die Gemeinden des Amtsgerichts I kein
Bedürfnis vorliege die Zahl der vorkommenden Streitig=
keiten
ſei nicht groß. auperdem werde etwa die Hälfte
derſelben von dem Bürgermeiſter geſchlichtet. Dieſer Um=
ſtand
rechtfertige nicht ein Inſtitut, welches nicht un=
erhebliche
Opfer erheiſche. Das Amtsgericht 1 beſtehe nur
aus der Stadt, dieſe gehöre aber ſchon zum Gewerbe=
gerichtsbezirk
, alſo ſei für dieſe der geſtellte Antrag
ohne Bedeutung. Die Bürgermeiſterei verhält ſich nach
Lage der Dinge ablehnend gegenüber dem Antrag, ebenſo
beantragt der ſogialpolitiſche Ausſchuß gegen
1 Stimme, denſelben abzulehnen, da ein Bedürfnis nicht
beſtehe und die entſtehenden Koſten im weſentlichen zu
gunſten der Landgemeinden gemacht werden. Stadto.
Lindt ſtellte feſt, daß der geſtellte Antrag, welcher ein
gleichmäßiges Verfahren wolle, des berechtigten Kern=
nicht
entbehre. Stadtv. Stephan beſtätigte dies und
gibt zu, daß die Sache wohl mehr Kreisſache ſei. Der
Antrag des ſogialpolitiſchen Ausſchuſſes wurde ein=
ſtimmiggenehmigt
.
Der Metzgermeiſter Blumenſchein, Nieder= Ramſtädter=
ſtraße
54, hat die Einführung der elektriſchen Leitung in
ſein Haus beantragt. Es iſt deshalb nötig, zwiſchen der
Hoffmann= und Kiesſtraße ein elektriſches Kabel
zu legen. Die Arbeit koſtet etwa 3000 Mk. Da die An=
lage
auch im Intereſſe der Stadt liegt, wird vorgeſchlagen,
daß Herr Blumenſchein nur die Hälfte der Summe mit
pCt. verzinſe. Dies fand Annahme. Hinſichtlich der
Aenderung des Bauplans zwiſchen Dieburger=, Mauer=,
Pankratiusſtraße und Odenwaldbahn, insbeſondere der
Linienführung der Lichtenbergſtraße und der Vorgarten=
anlage
daſelbſt, wird der Antrag des Hochbauausſchuſſes
genehmigt. Die Stadtvv. Götz. und Lindt haben bean=
tragt
, eine Reihe von Geſchäftsordnungspara
graphen für die Stadtverordnetenver
ſammlung zu ändern. Berichterſtatter Oſann führte
dazu aus, daß der Ausſchuß beantrage, zur Zeit in die
Beratung und Beſchlußfaſſung, über dieſe An=
regung
nicht einzutreten. Es ſei zweckmäßig, zu=
erſt
den Antrag wegen Einführung der Magiſtrats=
verfaſſung
zu erledigen. Dies wurde ohne
Widerſpruch, beſchloſſen. Auf eine Bemerkung
des Oberbürgermeiſters wurde beſchloſſen, daß der
Wahlvorſchlagsausſchuß in der nächſten Sitzung
einen Sonderausſchuß vorſchlagen ſolle zur Erledigung
des Antrags Lindt und Saeng, betreffend Einführung
der Magiſtratsverfaſſung. Für die Beleuchtung der
Dienſträume des Vermeſſungsamts und die Ver=
ſetzung
des Geräteſchuppens desſelben wurden 850 Mark
bewilligt. Das Geſuch um Erweiterung des Fußſteigs

[ ][  ]

Seite 12.

Darmſtädter Tagblatt. Freitag, den 6. Februar 1903.

an der Ecke der Louiſen= und Eliſabethen=
ſtraße
nach erſterer Strecke hin wurde genehmigt.-
In der Ober=Realſchule ſind zwei Lehrſäle nötig
geworden, dieſelben werden durch die Teilung des Sing=
ſaales
gewonnen. Die Herſtellung koſtet 450 Mk., die be=
williat
wurden, ebenſo wird eine Ausgabe von 600 Mk.
zur Beſchaffung einer Drehbank für das Realgymnaſium
zu Zwecken des phyſikaliſchen Inſtitufs desſelben nicht
beanſtandet. Der Oberbürgermeiſter hob die Verdienſte
des Herrn Direktors Münch hervor, der in uneigen=
nützigſter
Weiſe bemüht ſei. das Verſtändnis für die
Naturwiſſenſchaft in weite Kreiſe zu tragen. Die Feſt=
ſetzung
der Verwaltungskoſten der Hehl=Stiſtuͤng
wurde dahin vorgenommen, daß wie bei der Bergſträßer
Stiftung 5 vCt. der Einnahme bezahlt werden. Für ein
Geſuch um Genehmigung des Branntweinaus=
ſchanes
für Roßdörferſtraße 46 wird die Bedürfnis=
frage
bejaht.
Litterariſches.
- Wiebeurteileichmeine Handſchriftp
Allgemein verſtändliches Lehrbuch der Graphologie zur
Förderung der Selbſterkenntnis und Menſchenkenntnis.
Von Hans H. Buſſe.- Mit 70 Handſchriftenproben,
5 Taſeln und einem Graphometer. Verlag von W.
Vobach & Co., Berlin=Leipzig. 1903. 100 Seiten. 1 Mark.
Im 1. Kapitel werden Geſchichte und Prinzipien der
Graphologie entwickelt; das 2. Kapitel gibt ſodaͤnn eine
vorurteilsfreie Anleitung zur ſachlichen Widerlegung von
Einwänden. Bei weitem am umfangreichſten ſind jedoch
das 3. und 4. Kapitel. Hier finden wir eine äußerſt
überſichtliche, leicht verſtändliche und praktiſch ſchnell an=
wendbare
graphologiſche Beſprechung aller wichtigeren
Handſchriften, Eigentümlichkeiten, und Eigenſchäften.
70 Handſchriftenproben und 5 Tafeln mit den charakte=
riſtiſchen
Schreibüngen von 100 Eigenſchaftsbezeichnungen
illuſtrieren die Darlegungen aufs trefflichſte Das
5. Kapitel endlich bietet wertvolle Anleitungen und tech=
niſche
Hilfsmittel zur praktiſchen Ausübung der Grapho=
logie
. Die Ausſtattung iſt vornehm und gediegen.
- Aus ſtillen Gaſſen und von kleinen
Leuten nennt Eugen Schickeinen ſoeben im Ver=
lage
von Hermann Ceemann Nachfolger in Leipzig er=
ſchienenen
Band kleiner Erzählungen (Preis Mk. 2..)
Selten lebt in einem Buche eine ſo einheitliche und gleich=
mäßige
Stimmung wie in dieſen Geſchichten Schicks.
Das Lebensgeſchick der ärmlichen Leute, das Liebes=Ach
und=Weh des Alltags, die geheime Tragik enger Stuben
findet einen empfindſam=beredten und klangvollen Aus=
druck
. Wer in dem haſtigen Treiben unſerer Zeit eine
ruhige, friedſame Stunde haben will, der wird gerne zu
Eugen Schicks: Aus ſtillen Gaſſen und von kleinen
Leüten; greifen.
Letzte Nachrichten.
WB. Berlin, 5. Febr. Reichstag. In der
fortgeſetzten Beratungdes Etats des Reichskanz=
lers
und der Reichskanzlei führt Abg. Ledebour (Soz.)
aus, ſeine Partei' ſei mit der Aufhebung des 8 2 des
Jeſuitengeſetzes durchaus einverſtanden und verlange eher
Aufhebung des ganzen Jeſuitengeſetzes als eines Aus=
nahmegeſetzes
. Das Entgegenkommen des Reichskanzlers
gegen das Zentrum ſei von ſeinem Standpunkt ſehr be=
rechtigt
, denn bei ſeiner Wirtſchaftspolitik brauche er ein
ſtarkes Zentrum. Die Wünſche zur größeren Sicherung
des Wahlgeheimniſſes werde ſeine Partei bei der Be=
ratung
der Geſetzesvorlage darlegen. Redner mißbilligt
die vom Reichskänzler befolgte Weltpolitik und kommt
dann auf die Marienburger Kaiſerrede zu ſprechen.
Reichskanzler Graf Bülow erklärt: Seit
beinahe 6 Jahren habe ich genügend bewieſen, wie fern
mir abenteuerliche Pläne ſind. Die Samoafrage iſt zur
allgemeinen Befriedigung beigelegt worden. Aus der
chineſiſchen Aktion ſind wir mit ungeſchwächten Kräften
hervorgegangen, in allen Ehren und einer befeſtigten
Poſition in Oſtaſien. In Venezuela bewegen wir Uns
genau auf derſelben Linie mit Italien und England, auf
der Bahn ruhiger Beſonnenheit. Wir wollen nur Sicher=
heit
für das Leben, den Handel und das Eigentum unſerer
dortigen Landsleute erreichen. In der Welwpolitik be=
mühe
ich mich die Mitte zu halten zwiſchen den An=
ſchauungen
der Linken und etwa dem Abg. Haſſe. Ich
halte mich fern von Kirchturmpolitik, bei der uns die
Wege abgegraben würden, und von einer Schnecken=
politik
, bei der unſer Schneckenhaus zertreten wer=
den
würde, ebenſo fern von einer Poltik, die
unſere Aktionsſphäre zu ſehr überſpannen würde
welche abhängig wäre von Gemütswallungen ſtatt von
dauernden nüchtern erwogenen Intereſſen des deutſchen
Volkes. Die Polenfrage gehört nicht vor das Forum
dieſes hohen Hauſes. Abg. Ledebur hat ſich auch hier
wieder mit der Perſon des Kaiſers beſchäftigt. Ich habe
während der erſten Etatsleſung genügend bewieſen, Laß
ich zu einer freien Ausſprache alich über Reden und die
Perſon des Kaiſers bereit bin. Ich habe kein Blatt vor
den Mund genommen. Ich glaube mich mit der großen
Mehrheit dieſes hohen Hauſes in Uebereinſtimmung zu
befinden, wenn ich ſage, daß es dem Weſen dieſes Staͤates
wie der Verfaſung entſpricht, die Perſon des
Reichsoberhauptes ſo ſelten wie möglich und nur bei
zwingenden Gründen in die Diskuſſion zu ziehen. Solche
Gründe liegen nach jeder ausführlichen Debatte nicht vor,
deshalb lehne ich es ab. dem Vorredner in dieſem Punkte
zu folgen. Beifall rechts und im Zentrum, Zurufe bei
den Sozialdemokraten.)
Abg.- Gamp Geichsp) iſt dem Reichskanzler für
ſeine Erklärungen ſehr dankbar und ſpricht namens ſeiner
Partei ſein volles Vertrauen aus für die auswärtige
Politik. Redner wünſcht baldige Kündigung der Han=
delsverträge
. - Aba. Jenſen ſDänef bringt Be=
ſchwerdens
über die Ausweiſungspolitik in Schleswig
vor. Visepräſident Graf Stolberg macht den Res=
ner
darauf aufmerkſam, daß dieſe Angelegenheit vor
das preußiſche Abgeordnetenhaus gehörer - Abg.
Richthofen ſkonſ.) hofft, daß die Regiekung der Jeſuiten=
forderung
gegenüber äuf dem ablehnenden Standpunkt
verharre. - Abg. Dasbach (Zentr) verteidigt die Abände=
rung
des Wahlreglements und hält den vorgeſchlagenen
Wahlmodus fürs praktiſch. - Abg. Glebocki-Pole)
kommt auf die Polen=Interpellation und die Erklärung
des Kriegsminiſters zu dem Thorner Gymnaſiaſtens
prozeß Zurück. Bei Berührung der Marienburger
Rede des Kaiſers wird Redner zur Ordnung gerufen.
Nach Bemerkungen des Fürſten Donnersmarck' erklärt
Staatsſekretär Graf Poſadowsky, er hätte nach den Dar=
legungen
des Reichskanzlers keine Veranlaſſung, auf die
Marienburger Rede einzugehen. Das Hauis vertagt ſich
dann. Weiterocratung morgen: Rechnungsſachen. Schluß
6 Uhr.

Rummer 31.

= Verlin, 5. Febr. Abgeordnetenhaus) Beim
Etat des Miniſteriums des Innern erklärte Miniſter
v. Hammerſtein: Ende vorigen Jahres iſt im
Reichstag eine Interpellation geſtellt worden über an=
gebliche
polizeiliche Mißgriffe in Preußen und
i anderen Bundesſtaaten. Ich habe es abgelehnt, im
Reichstag Rede zu ſtehen, aber dem Staatsſekretär des
Reichsjuſtizamts erklärt, daß ich die erſte Gelegenheit
benutzen würde, um auf die einzelnen Fälle einzugehen.
In einer Reihe derſelben ſind die Oraane der Polizei
mit der Rechtsſicherheit und dem Takt verfahren, die
verlangt werden müſſen. Doch haben ſich in der Hand=
habung
des Dienſtes und auch in der Einrichtung
gewiſſer polizeilicher Geſchäfte tatſächlich Mißſtände
herausgeſtellt, die ich aufrichtig beklage Unbeſchadet
der in gewiſſem Sinne' berechtigten Entrüſtung. die
in Verſammlungen und in der Preſſe laut geworden iſt.
glaube ich verſichern zu können. daß dieſe Zuſtände mich
Verſönlich noch tiefer ergriffen haben. Ich bin dieſem
Hauſe und jedem Staaksbürger verantwortlich, daß in
dem mir unterſtellten Geſchäftsteil der Verwaltung nach
beſtem Wiſſen und gerecht verfahren wird. Der Dienſt
der Polizei iſt undankbar und ſchwierig, aber jede Be=
günſtigung
des einen vor dem andern ſollte ausgeſchloſſen
ſein. Wir ſind jedoch alle Menſchen und es iſt erklärlich,
daß unter den mehr als 30000 Polizeibeamten auch ſolche
ſind. die nicht auf der Höhe ihres Beruſes ſtehen.
Eine gewiſſe Entſchuldigung mögen die Beamten auch
darin finden, daß leider vom Publikum ihnen mit
einem gewiſſen Mißtrauen und Mißachtung begegnet

wird. Die Achtung vor der Staatsordnung iſt eider
noch nicht das Gemeinaut preußiſcher Bürger geworden,
wenn auch vieles im Wandel der Zeiten beſſer geworden
iſt und die Zeit vorbei iſt, wo die Witzblätter den Poli=
ziſten
als eine Perſönlichkeit behandelten, die noch unter
dem Nachtwächter ſteht und die Sentenz umging, daß
ein Nachtwächter, der einen Nachtwächter totſchlägt, ſo
behandeit werden ſoll, als wenn er einen Menſchen tot=
geſchlagen
hätte. Im großen und ganzen verfügen die
königlichen Polizeiverwaltungen in den größeren Städten
über geſchulte Beamte, die auf einen gewiſſen Gras der
Bildung Anſprüche machen und wohl wiſſen. wo,
wann und wie ſie einzugreifen haben. Wenn der
einzelne einmal zu weit geht, ſo iſt das zu tadeln, aber
man ſolle da nicht gleich verallgemeinern und ſagen, der
ganze Stand tauge nichts. Mehr als je iſt die preußiſche
Polizei eine gute Polizei, und bei den Ausſchreitungen
Einzelner handelt es ſich um Auswüchſe, die zu beſeitigen
ſind durch die Ausmerzung der betreffenden Perſonen
und durch entſprechende Einrichtungen. Ich bin in jedem
der zahlreichen Fälle, die zu meiner Kenntnis gekommen
ſind, mit voller Energie eingeſchritten und habe feſtgeſtellt,
daß auch viele Uebertreibungen mit untergelaufen ſind
und es ſich vielfach nicht um Mißgriffe ſondern um ein
durchaus ſachverſtändiges Eingreifen handelt, das nur
durch Mißverſtändniſſe von Zuſchauern eine falſche Be=
urteilung
erfahren hat. (Frkft. 3tg.)
ws. Berlin, 5. Febr. In der heutigen Sitzung
des Bundesrats wurde den Ausſchußankrägen, betr.
Ergänzung und Abänderung der Schaumweinſteuer= Aus=
führungsbeſtimmungen
, die Zuſtimmung erteilt.
W8.: Stuttgart, 5. Febr. (Kammer) Bei der
Fortſetzung der Beratung der Volksſchulnovelle
wurde mik 52 gegen 23 Stimmen, meiſt dem Zentrum
angehörig. ein Antrag angenommen, welcher für die Bezirks=
ſchülaufſicht
im Hauptamte in der Regel Schulmänner
oder Geiſtliche vorſieht.
. Paris. 5. Febr. In parlamentariſchen Kreiſen
glaubt man, daß zwiſchen der Union dsmokratiquen
und den übrigen Gruppen der radikalen Regierungs=
Mehrheit in der Frage der Kongregationen ein
Einvernehmen erzielt iſt. Die,Union dsmokratiquer ſchlug
in der geſtrigen Delegiertenverſammlung der Linken vor,
daß über die vorliegenden Geſuche nach den Kategorien
abgeſtimmt werden ſoll, und zwar ſoll zuerſt die Ab=
ſtimmung
über die Geſüche der Prediger=Kongregationen.
dann die über die Schul=Kongregationen und ſchließ=
lich
die über die handeltreibenden Kongregationen vor=
genommen
werden. Bei der letzteren Kategorie würde es
ſich lediglich um die Karthäuſer handeln. Es wurde be=

ſchloſſen, eine Abordnung zum Miniſterpräſidenten zu
ſenden, um ſeine Anſicht zu hören.
W.B. Paris, 5. Febr. Der Matin meldet aus
Caracas vom 4. d., daß Truppen von Caracas nach
der Oſtküſte zu abgingen. Man glaubt, daß es in der
Nähe von Mario zu einem Gefecht gekommen ſei. Die
Regierung habe geſtern die einheimuͤchen und fremden
Kaufleute aufgefordert, eine zweite Zwangsanleihe von
etwa 175 Millionen Bolivares zu zeichnen.
w.B. London, 5. Febr. Nach dem heute veröffent=
lichten
amtlichen Krankheitsbericht beſſert ſich das Be=
ſinden
des Königs befriedigend.
W.B. London, 5. Febr. Der Daily Telegraphi
meldet: Eine Anzahl bekannter Amerikaner gründeke eine
Flottenliga'n den Vereinigten Staaten,
deren Präſident der frühere Marineſtaaksſekretär Tracy iſt.
WB. New=York. 4. Febr. Ein Telegramm des
New=York Heralde aus Caracas vom 3. ds beſagt,
daß die Armee der Auflſtändiſchen jetzt faſt vor den
Toren von Caracas ſtehen ſoll.

Dankſagung.
(Statt jedem beſonderen Dank.)
Für all die Beweiſe von Liebe und Teil=
nahme
, ſowie für die troſtreichen Worte des
Herrn Pfarrer Widmann und die liebevolle
Hülfeleiſtung der Gemeindeſchweſtern, welche
uns bei dem Hinſcheiden unſerer unvergeßlichen
Tochter, Schweſter, Schwägerin, Tante und
(2637
Nichte
fäthe Schmidt
zuteil wurden, ſagen herzlichen Dank
die trauernden Hinterbliebenen.
In deren Namen:
A. Schmidt,
Oberverwalteri. P.

Todes-Anzeige.
(Statt beſonderer Anzeige.)
Heute nacht ¼1 Uhr iſt unſer lieber
Vater, Schwiegervater und Großvater
Wilhelm Bufk
in Nieder=Wöllſtadt
im Alter von 75 Jahren nach langem Leiden
ſanft entſchlafen.
(2653
Nieder=Wöllſtadt, 5. Februar 1903.
Vie kranernden Hinterbliebenen:
Dr. med. H. Puth und Frau
Minna, geb. Buff,
nebet Familie,
Landgerichtsrat Dr. Bufſ u. Frau
Marie, geb. Buff.
Die Beerdigung findet Samstag, 7. Febr.,
nachmittags 2 Uhr, ſtatt.

Codes-Anzeige.
(Statt beſonderer Anzeige.)
Verwandten, Freunden und Bekannten
hierdurch die traurige Nachricht, daß es Gott
dem Allmächtigen gefallen hat, heute nach=
mittag
4 Uhr unſere innigſtgeliebte Frau,
Mutter, Schweſter, Schwägerin und Tante
Hatharine Hochendörfer
gob. Haas
nach längerem, ſchwerem Leiden in kaum
vollendetem 49. Lebensjahre in ein beſſeres
Jenſeits abzurufen.
(2639
Um ſtille Teilnahme bitten
im Aamen der kranernden hinterbliehenen:
Jakob Rochendörter.
Darmſtadt, den 4. Februar 1903.
Die Beerdigung findet Samstag, 7. Februar,
nachmittags 2 Uhr, vom Sterbehauſe,
Kaupſtraße 26, aus ſtatt.

Todes-Anzeige.
(Statt jeder beſonderen Nachricht.)
Verwandten, Freunden und Bekannten
die traurige Mitteilung, daß es Gott dem
Allmächtigen gefallen hat, unſeren lieben
Gatten, Vater, Großvater, Schwiegervater,
(2635
Onkel und Bruͤder
Horrn Franz Wonnel Gitto
Reſtaurateur
nach kurzem Leiden, verſehen mit den hl.
Sterbeſakramenten, heute mittag 3 Uhr in
ein beſſeres Leben abzurufen.
Darmſtadt, den 4. Februar 1903.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Die Beerdigung findet Samstag, 7. Februar,
nachmittags 3 Uhr, vom Sterbehauſe,
Karlſtraße 11, aus ſtatt.

Manrallder Deſelae.
Hamburg, 5. Febr. In Deutſchland iſt das Wetter
bei ſchwachen, meiſt ſüdweſtlichen und weſtlichen Winden
trübe, mild und meiſt trocken. Aufklärendes, meiſt trockenes
Wetter wahrſcheinlich.
Tageskalender.
Hoftheater, Anfang 7 Uhr: Penſion Schöller', hier=
auf
Die Eisköniginz.
Vorſtellung um 8 Uhr im Orpheum'.
Franzöſiſcher Vortrag von Dr. Ugo Parenti um
6 Uhr im Saalbau.
Vortrag von Dr. Franke um 8 Uhr im Kaiſerſaals.
Konzert um 8 Uhr im Burgbräur.
Konzert im ReſtaurantZur Reichskrones.
Welt=Panorama Soderſtraße 2.
Kaiſer=Panoräma im Darmſtädter Hofu.

von 9-1 Uhr.

Großh. Hofbibliothek, geöffnet Montag bis Freitag
von 9-1 Uhr und nachmittags von 2-4 Uhr, Samstas

Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei, verantwortlich für die Redaktion: Dr. O. Waldaeſtel, beide in Darmſtadt.