Darmstädter Tagblatt 1903


02. Februar 1903

[  ][ ]

Abonnement=preis
monatlich 50 Pfa, vierteljährlich 150 Ml.,
Auswärts werden von allen Poſtämtern
Beſtellungen entgegengenommen zu 180 Mr.
vierteljährlich.

166. Jahrgang.
halbjährlich 3 Ml. einſchl. Bringerlohn Verbunden mitWohnungs=Anzeiger und der Sonntags=Beilage: blatt werden angenommen in Darmſtabt
Alluſkriertes Ankorſaltungsbſatk.
Amtliches Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und der andern Behörden.

Inſerake
fuͤr das wöchentlich 6mal erſcheinende Tag=
von
der Expeditſon Rheinſtraße Nr. 23. 4
Beſſungen von Blößzer Beſſungerſtraß
Nr. 48 und Schießhausſtr. Nr. 14, ſowie aus
wärts von allen Annoncen=Expeditionen.

N6 27.

Montag, den 2. Februar.

1903.

Gejunden: 1 Kragenſchoner. 1 braunes Rad zu einem Mantel 1 großer und

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Darmſtadt. 4 Zwanzigp kengmaten.
Verloren: Tbraüinlederne Brieftaſche. 1 braunledernes Portemonnaie mit 200 Mk.
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Portemonnaie mit 4 Mk. 67 Pfg.- 1ſchwarzledernes Portemonnaie mit 13 Mark.
1 braunledernes Portemonnaie mik 9 Mt. 67 Pfg.

Darmſtadt, den 31. Januar 1903.
Fundbureau Großherzoalichen Polizejguzts.

Vergebung von Unterſtützungen aus der
Carl Schloſſerſchen Stiftung.
Aus vorſtehender Stiſtung ſind dermalen drei Unterſtützuſigen und zwar
je nach der Dauer der Lehrzeit auf drei, zwei oder ein Jahr zu vergeben. Die
jährliche Unterſtützung beträgt 171 M. 43 Pfg.
Als Bewerber können auftreten die Göhne hieſiger Bürger und dahier
unterſtützungswohnſitzberechtigter Einwohner, zwelche in der Schule durch Sitt=/
lichkeit und Fleiß ſich ausgezeichnet und zur Erlernung eines ehrbaren Gewerbes
oder einer Kuͤnſt Anlage und Reigung haben.-
Schriftliche Bewerbungen ſind von jetzt an bis längſtens Freitag, den
20. Februar d. Js., bei uns einzureichen. Denſelben ſind die Belege, aus
welchen das Vorhandenſein der oben erwähnten Vorausſetzung für die Vergebun=
der
Unterſtutzung hervorgeht, beizufügen.
Darmſtadt, den 22. Januar 1903.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Morneweg.
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Brennholz=Verſteigerung.
Die am 28. l. Mts. ſtattgehabte Ver=
ſteigerung
von Brennholz' aus dem
früheren Beſſunger Laubwald iſt
genehmigt.
Die Abfuhrſcheine können von Diens=
tag
. den 3. k. Mts. ab bei der Stadt=
kaſſe
in Empfang genommen werden
und ſind bis zum 17. d. Mts. ab=
zuholen
.
Ueberweiſung und erſter Abfuhrtag
des Holzes
Domnerstag, den 5. Februar l. J.
Darmſtadt, den 30. Januar 1903.
Großherzogl. Bürgermeiſterei Darmſtadt.
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Mittwoch, 4. Februar l. J. von vormittags 9 Uhr an,
werden in dem oberen Lokale der Tukngemeinde dahier (Boogsplatz Nr. V)
ſaus den Domanialwald=Diſtrikten Baſſinteil und Burgwald:
Scheiter, Am.: 7 Buche, 6 Eiche, 322 Kiefer, 2 Linde ſungeſpalton);
Knüppel, Am.: 9 Buche, 5 Birke, 5 Eiche, 161 Kiefer, 1 Linde:
Reiſig. Wellen: 460 Buche, 210 Birke, 230 Eiche, 8100 Kiefer,
80 Weichholz (darunter 10 Buche, 170 Birke, 40 Eiche, 3810 Kiefer,
Stammreiſigh:
Stöcke, Am.: 3 Buche, 115 Kiefer, 2 Weichholz (darunter 24 Am.
Kiefernſtöcke zum direkten Verbrauch zerkleinert)
verſteigert.
Kaufliebhaber werden erſucht, das Holz vor der Verſteigerung einzuſehen.
Der Großh. Förſter Nold dahier (orſtmeiſterſtraße 9) wird dasſelbe auf Ver=
langen
vorzeigen. Die blau unterſtrichenen Nummern Holz kommen nicht zur
Verſteigerung.
Darmiſtadt, 26. Januar 1903.
Großherzogliche Oberförſterei Beſſungen.
(2049mo
Heinemann.

Pergebung des Ledarfs an Zorſtenwaren,
des Geſchirrs von Glas, Fahence, Steingut und Sanitätsgut ſowie des
Bedarfs von etwa 650 ebm Weichholz (Kiefern) und 63000 Utz Petroleum
(amerikaniſches) für die Garniſon=Auſtalten zu Darmſtadt und für den Truppen=
übungsplatz
bei Darmſtadt.
Termine für Borſtenwaren und Geſchirr am 10. Februar 1903, vor=
mittags
9½ Uhr, für Holz und Petroleum am ſelben Tage, vormittags
10½ Uhr, in Unſerem Geſchäftszimmer, Riedeſelſtraße 60, woſelbſt Be=
Ceosimo
dingungen ausliegen und erhältlich ſind.
Garniſon=Verwaltung Darmſtadt.

AugAATTRUULUNg.
Donnerstag, den 5. Februar d. J., nachmittags 2 Uhr,
wird die Wald= und Feldjayd, ca. 445 ha, im Rathauſe dahier auf 6 Jahre
ffentlich meiſtbietend verpachtet.
Die Jagd beſitzt einen guten Wildſtand und iſt der Jagdbezirk ſehr leicht
zu erreichen durch die Kreisſtraße Darmſtadt=Eſchollbrücken und 15 Minuten von
der Rebenbahn Eberſtadt=Pfungſtadt, Station Pfungſtadt.
Eſchollbrücken, am 29. Januar 1903.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Eſchollbrücken.
Leichtweiß.

8 durch das gesunde Urteil des Publikums nimmt Sunlighe,
Gestützt geite den ersten Rang dls Wach. v. Hansholtungsile öin.

uach Vorschriſt evgowendet veroinfachi Sle da Aehol und vorlängort de
Ballharksil Cer Häscha. de bei ihrer grossen Reivigungskralt der
schädlicho Sodazusal2 Uhorlllssig ist.
Ein Versuch überzeugt.

Der Amateurphotograph.
Von Thomas Glahn.
Gachbruck verboten.
Sechſtes Kapitel.
Ein wiſſenſchaftlich gebildeter Menſch kaut nicht
am Federhalter, ſagte Bernhard König mit grimmigem
Galgenhumor zwei Tage ſpäter zu ſich ſelber. Dabei
warf er den Halter ſo energiſch in das Schreibzeug
zurück, daß ein paar ſchwarze Spritzer auf den ange=
fangenen
Brief fielen.
Ganz recht, brummte er. Der Brief taugt doch
nichts.-o etwas muß in mündlichem Verfahren
erledigt werden. Baſſal wie Leo Winterfeld Jagt.
Dieſe zwei Tage waren grauenhaft geweſen. Am
erſten hatte er das Diner verſäumt, abends hatte ſich
Eva Römer nicht blicken laſſen.
Kopfſchmerzen! antwortete der Sanitätsrat auf
eine Frage. Was weiß ichl Die Seeluft war heute.
vielleicht zu ſcharf. Die Weiber haben ja immer was,
obwohl grade Ey ſonſt nicht pimplig iſt. Wie wär's
mit einer Schachpartie?

Und am zweiten Tage hatte das junge Mädchen
mit wahrer Augſt vermieden, auch nur einen Augen=
blick
mik ihm allein zu ſein. Schließlich konnte doch
niemand verlangen, daß er coram publico ſich einen
Lügner nannte und eine Erklärung vom Stapel ließ.
Deshalb der angefangene Brief.
Drunten läütete jetzt der Wirt ſeine Gäſte zum
Abendbrot zuſammen. Bernhard König hatte auch
ehrlichen Huͤnger. Das hatte ihm alle Liebe und aller
Aerger nicht nehmen können. Und vielleicht fand ſich
heute abend der Moment, mit Eva Römer allein zu
ſprechen. Das Glück wollte ihm wohl. Als einige
Gäſte ſich gleich nach der Mahlzeit zurückziehen wollten,
ſagte der Wirt: Die Herrſchaften ſollten heute noch
etwas warten. Heute werden vom Abenddampfer aus
die Kalkfelſen und der Strand durch Scheinwerfer
beleuchtet. Es wird um ſo hübſcher ſein, als die Nacht
dunkel iſt.
Mit Hallo ward die Nachricht aufgenommen
und als die beſtimmte Zeit herannahte, hüllten ſich
Männlein und Weiblein tüchtig ein und beſetzten die
Höhe vor dem Gaſthof, wo das Gelände ſteil zum
Strand abfiel. In der Ferne ward der Dampfer

ſichtbar. Ein breiter Lichtſtrom ging über die See.
Oben an der Landſpitze ſchimmerten Dünen und
Wälder plötzlich leuchtend auf und das Licht irrte weiter,
enthüllte neue Partieen, ward zurückgedreht und ließ
ſeinen Glanz auf den bergigen Ufern ruhen. Dik
Kinder riefen Hurra und die Erwachſenen warteton
geduldig, bis der Dampfer näher kam.
Män wird etwas höher ihn noch beſſer ſehen
können, ſagte Eva Römer zu ihrem Vater.
Und ſie ſchritt empor bis zu dem Punkt, wo die
Steigung des Geſtades am höchſten war. Halb von
Büſchen verdeckt, ſtand hier eine Bank. Sie ſetzte
ſich nicht, ſondern legte Uur die Hand auf die Lehne,
Da kommſt Du ja, ſprach ſie dann, als ſie hintes
ſich einen Schritt hörte.
Ja, da komm ichl
Blitzſchnell, zu Tode erſchrocken, wandte ſie ſich
um. Es war nicht ihr Vater, der hinter ihr ſtand.
Inſtinktiv tat ſie ein paar Schritte, um ihm
zu entfliehen und zu den andern zurückzugehen. Aber
er ließ ſie nicht.
In zwei, drei Minnten ſollen Sie den Weg
frei haben, Ey vorher nicht. Ich habe Sie önb

[ ][  ][ ]

Geüe 3

Darmſtädter Tayblatt, Montag, den 2. Februar 1903.

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gehört, Sie müſſen mich hören. Es ſoll ganz
kurz ſein.
Ihre Hand preßte ſie auf die Lehne der Bank.
Eigentlich, ſprach er ruhig, kann ich alles in
einem Satze erledigen. Er heißt: Die, deren Bild
Sie ſuchen, iſt gar keine Tote.
Ihre Augen wurden groß, ſie zuckte heftig zuſam=
men
. Alſo lebt ſie. Und wo - wo3
Es mochte ihr durch den Kopf gehen: Mit
Lebenden kann man kämpfen, mit Toten nicht!
Ganz in der Nähe - hier ſteht ſie.
Als ſei er plötzlich wahnſinnig geworden, guckte
ſie ihn an.
Ich habe Sie belogen. Belogen, um Sie zu
halten, um noch eine Minute mit Ihnen plaudern
zu können. Was ich Ihnen zeigte, war Ihr eigenes

Sie ſchwieg eine ganze Zeit. Der Dampfer
kam näher. Die Lichtſtraße wandte ſich mehr und mehr
ihnen zu.
Unmöglich. Wo hätten Sie - mein Bild hers
Sehr einfach. Am vierundzwanzigſten März
zwiſchen zwölf bis ein Uhr photographierte ich das
duiſendenkmal. Sie ſtanden davor und müſſen ſich
im Moment der Aufnahme mir zugewandt haben.
Ich beachtete Sie gar nicht. Erſt als ich auf der
Platte Ihr Bild ſah, ward ich neugierig. Sie hatten
ein ſo gutes, liebes Geſicht. In die Photographie
habe ich mich zuerſt verliebt. Und dann habe ich Sie
geſucht, bis ich Sie im Tiergarten fand.

Sie zitterte. Wer ſagt mir, daß Sie - jetzt die
Wahrheit ſprechen?
Er warf mit einer jähen Bewegung das Haupt
zurück. In dieſem Augenblick ſtanden ſie beide im
grellen Lichte des Scheinwerfers, das Ufer und die
Büſche mit ihnen. Sie konnten geblendet kaum auf=
ſehen
.
Wenn Sie mir nicht glauben, dann werden Sie
der Platte glauben müſſen. Die liebe Sonne bringt
es auch hier an den Tag. Ich ließ das Bild ver=
größern
und habe mir den kreisrunden Ausſchnitt in
die Uhr gelegt.
Wundervoll tönte etwas weiter unten die Stimme
des Sanitälsrats. Möchte nur wiſſen, was die
Flundern und Heringe zu dieſer Illumination ſagen.
Oder gibts hier keine?
Ev, flüſterte Bernhard König oben.
Immer feſter ſtützte ſie ſich auf die Bank.
Glaubſt Du'ss
Jal
Und wie ſteht es nun mit dem ewigen Reiſe=
gefährten
3
Die Beleuchtung, ſtammelte ſie mühſam, man
ſollte gar nicht glauben
Nein, man ſollte gar nicht glauben, was es oft
für Schwierigkeiten macht, eine vernünftige Frau zu
kriegen.
Dabei hatte er den Arm um ſie gelegt. Sie
wollte ſich wehren, wollte fliehen.

Der Weg war frei, wie Bernhard König es ver=
ſprochen
hatte.
Aber ſie floh nicht. Und es war ſehr gut, daß
der Scheinwerfer nicht zurückgelenkt ward
Wenn er wenigſtens noch ein beſſerer Skatſpieler
wär, Evl Will mir als Mittelhand meine Zehn
rausſchneiden! Es iſt nicht zu blaſen.
Bernhard König lachte glückſelig.
Na, hat ſchließlich auch ſein Gutes, Kind, fuhr
der Sanitätsrat fort, Du kannſt Geld damit machen.
Nur noch ein bißchen mogeln lernen, frag Deine
Mutter! Seit zehn Jahren bezahlt ſie alle Hüte vom
Skatgewinn!
Die Rätin empörte ſich und proteſtierte. Aber
ihr Gatte wehrte ab und das Brautpaar hatte mit
ſich ſelbſt zu kun.
Eigentlich, ſagte Bernhard König, muß ich der
Kamera dankbar ſein. Wäre ich nicht Amateur=
photograph
geweſen, würde ich jetzt nicht glücklicher
Bräutigam ſein. Da hat der Apparat wahrlich das
Menſchenmöglichſte geleiſtet. Nun häng ich den
Photographen an den Nagel.
Und bleibſt nur noch Amateur, brummte der
Sanitätsrat. Ich ſag's ja: man kann das kleinſte
Bad aufſuchen, das exiſtiert, wenn man eine leidliche
Tochter hat, ſchwimmen die Hechte doch nach und
im Handumdrehen iſt man Schwiegervater! Ev, Ev,
was machſt Du für Geſchichten!
Ende.

[ ][  ][ ]

Rummer 27.

Darmſtadter Tagblatt, Montag. den 2. Februar 1903.

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Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 2. Februar 1003.

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Winter 1902I003. CI. Vereinsjahr.)
Leitung: Herr Hofkapellmeiſter W. de Haan.
Unter Mitwirkung der Konzertſängerin Frau Alida Oldenboom aus
Amſterdam, des Herrn Opernſängers G. A. van der Boeck aus Straßburg,
des Herrn Profeſſor Johann Mosschaert, aus Wiesbaden und der
Grossherzoglichen Hofkapelle.
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Ende gogen 10 Uhr.
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2. Reihe Mk. 3.-, ferner nicht nummerierte Plütze, Balkon 3. Reihe u. Vor=
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ſträßer
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ſchön möbl. Zimmer mit od. ohne Penſ. Mitglieder eingeführt werden können, ſowie Masken, ſind in die in den Vereins=
Aufnahmegeſuche, die noch zur Teilnahme an dem Feſte berechtigen, ſind
zu richten:
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Bürgerverein: an Herrn Hofuhrmacher dg. Karp,
Ludwigſtr. 20,
Gesellschaft Eintracht: an Herrn Rechnungsrat
H. Weber, Nieder=Ramſtädterſtraße 15.
Statuten nebſt Mitgliederverzeichnis liegen bei Herrn Karp, ſowie in den
beiden Vereinslokalen, Saalbauſtraße 67 und Eliſabethenſtraße 12, zur Ein=
ſicht
auf.

99

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Hierdurch beehre ich mich ergebenſt anzuzeigen, daß ich das obige
Reſtaurant übernommen und dieſes am

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eröffnet habe.
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änderungen
des Krankenverſicherungsgeſetzes, der dem
Bundesrat vorliegt, enthält in erſter Linie den Vor=
ſchlag
der Ausdehnung der Krankenfürſorge von 13
auf 26 Wochen, dann den der Erſtreckung der Wöch=
nerinnen
=Unterſtützung von 4 auf 6 Wochen ſowie
drittens den der Gleichſtellung Geſchlechtskranker mit
den übrigen Kranken hinſichtlich der ihnen zu ge=
währenden
Leiſtungen. Dann enthält der Entwurf
noch Beſtimmungen, die erforderlich ſind, um Unzu=
träglichkeiten
bei der Anwendung des Krankenver=
ſicherungsgeſetzes
zu beſeitigen. Bei der Feſtſetzung
des Betrages des ortsüblichen Tagelohnes ſollen neben
der Gemeindebehörde künftig auch Vertreter der Ar=
beitgeber
und der Verſicherten zur Begutachtung her=
angezogen
werden. Ferner ſoll außer Zweifel ge=
ſtellt
werden, daß die Hinterbliebenen von Unfall=

verletzten das Sterbegeld nicht doppelt, nämlich von
der Krankenkaſſe und von der Berufsgenoſſenſchaft
beanſpruchen können. Finanziellen Schädigungen der
Kaſſen und der Verſicherten durch willkürlich oder
unredlich handelnde Kaſſenorgane ſoll vorgebeugt
werden. Die Vorſchriften über Uebertragung. Ver=
pfändung
, Pfändung und Aufrechnung der Unter=
ſtützungsanſprüche
werden den in der reichsgeſetz=
lichen
Invalidenverſicherung und Unſallverſicherung
geltenden Beſtimmungen angepaßt. Der Sonderſtel=
lung
der berggeſetzlichen Knappſchaftsvereine wird
durch Aufnahme einiger Beſtimmungen Rechnung
getragen. Die für die Verſicherten günſtigeren Be=
ſtimmungen
des Entwurfs ſollen auch auf die bei
ſeinem Inkrafttreten ſchwebenden Anſpruche auf Grund
des Krankenverſicherungsgeſetzes Anwendung finden.
Revolutionäre Bewegung in Südchina.
V.W. Ueber die drohende Revolution in den
ſüdchineſiſchen Provinzen ſind in London Nachrichten
aus beſter Quelle eingetroffen, die erkennen laſſen,
daß die Bedeutungsloſigkeit, welche namentlich von
den gewöhnlich zu optimiſtiſchen Miſſionaren der
Bewegung beigelegt wird, den Tatſachen nicht ent=
ſprichk
. In den Provinzen Kwantung, Kwangſi und
Tokiang finden ſchon ſeit längerer Zeit geheime Ver=
ſammlungen
ſtatt, deren Zweck die Befreiung von
der Pekinger Zentralregierung und die Einſetzung
einer eigenen Oberleitung für den ganzen Süden iſt.
Während nun die Curopäer nicht an einen Erfolg
dieſer Abſicht glauben wollen, ſind die chineſiſchen

[ ][  ][ ]

Gelke 20.

Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 2. Februar 1003.
Kreiſe, und zwar auch diejenigen, die dem Unter=
In der italieniſchen Kammer teilte der 5 ſchen Eiſenbahngeſellſchaft an und gingen ab, jedoch mit
nehmen fern ſtehen, der Meinung. daß noch keine Präſident mit, das Befinden Prinettis habe Veſſpätung. Der Dienſt auf den Stäatseiſenbahnen iſt
umſtürzleriſche Agitation ſo vieſe Chancen beſeſſen ſich merklich gebeſſert. Rudini ſpricht für den An= ausſtändig.- Das Blatt=Telegraaf erfährt, die Arbeiter
habe wie die erwähnte, weil ſie von Anfang an trag, jeder der vier Töchter der Tereſita Gari= der ſtädkiſchen Gasanſtälren beſchloſſen, keine
beſſer organiſiert geweſen ſei als jemals eine ähn= baldi eine lebenslängliche Rente von 2500 Lire zu Kohlenwagen jür die Anltalten heranzubringen, und
liche Veranſtaltung in China. Die Hongkonger Be= gewähren. Seinen Ausführungen folgt lauter Bei= beabſichtigen, wenn der allgemeine Ausſtand der Eiſen=
hörden
ſind ſchon vor Monaten auf die Ver= fall. Miniſterpräſident Zanardelli ſpricht ſich für ſtand zu treten. Der Haͤndelsminiſter richtete an alle
ſchwörung aufmerkſam gemacht worden und ließen den Antrag aus. Die Kammer zieht den Antrag in Automobilklubs und Beſitzer von Automobils das Er=
ſeitdem
die unſicheren Perſonen überwachen. Die

Nummer 27.

Rädelsführer weilen im Innern des Landes, um
Truppen zu werben. Die Aufſtändiſchen nennen ſich
Reformer= in der Erwartung, daß die Mächte
ihnen ihre Unterſtützung angedeihen laſſen werden
für den Fall, daß ſie ſiegreich ſein ſollten. Darin
dürften ſie ſich jedoch getäuſcht haben, es wird ſich
vielmehr einpfehlen, daß die fremden Regierungen
ihre Augen offen halten, um einen Aufſtand zu ver=
hindern
.
Deutſches Reich.
Die Budgetkommiſſion des Reichs=
tags
begann am Freitag ihre Beratungen mit dem
Etat des Auswärtigen. Eine umfangreiche Debatte
entſpann ſich bei Titel Brief= und Packetporto,
Telegraphengebühren 675000 Mark= Abg. Haſſe
wünſcht größere Sparſamkeit bei Telegrammen und
ſchlägt vor, 15000 M. zu ſtreichen. Staatsſekretär
Frhr. v. Richthofen führt aus, bei großen politiſchen
Fragen, wie der Chinafeldzug. würden die Tele=
grammkoſten
meiſt erheblich vermehrt. Im Verkehr
mit den Geſandtſchaften und Konſulaten komme es
auf ſchnelle Berichterſtattung an. Der Antrag Haſſe
wird mit 12 gegen 9 Stimmen angenommen, 15000
Mark ſind alſo abgeſetzt. Im Laufe der weiteren
Debatte empfiehlt Abg. Haſſe möglichſte Umwand=
lung
der Wahlkonſulate in Berufskonſulate. Die
Kommiſſion bewilligte ſchließlich alle übrigen ihr
zur Beratung überwieſenen Titel des Auswärtigen
Amts und der Kolonialverwaltung.
- Die bayeriſche Regierung hat an
Preußen eine Anzahl Trophäen zurückgegeben, die
in der Zeit des erſten Napoleon erobert worden
waren. Es handelt ſich um Fahnen und Geſchütze.
Dem Kaiſer wurde mit dieſer Rückgabe der wohl=
erhaltenen
Feldzeichen, die in der Zeik deutſcher Un=
inigkeit
erbeutet worden waren, eine beſondere und
inneiche Geburtstagsfreude bereitet, der er bei der
Beſichtigung im Zeughauſe am vergangenen Diens=
rag
lebhaften Ausdruck gab.
Ausland.
- Das öſierreichiſche Abgeorbnetenhaus
rteilte am Freitag der Brüſſeler Zucker=
onvention
die verfaſſungsmäßige Genehmigung
nd nahm die Zuckerſteuer in allen Leſungen
owie das Kontingentierungsgeſetz an; ferner wurde
ne Reihe von Beſchlußanträgen angenommen, dar=
nter
einer betreffend die Vorlage eines Geſetzes über
ſlmähliche Herabſetzung der Zuckerſteuer. Eiſenkolb
ellt an den Präſidenten die Frage, wie es komme,
ß die von Klofatſch bei der Verhandlung der
ehrvorlage gegen das mit uns verbündete Deutſche
leich und die gorreiche Dynaſtie der Hohenzollern
erichteten unqualifizierbaren Beſchimpfungen unge=
ügt
blieben. Vizepräſident Kaiſer erklärt, dies ſei
er Fall geweſen, weil er die Aeußerungen des
ledners nicht gehört habe. Er bedauere aufs tiefſte
derartige Ausſchreitungen und den Umſtand, daß ihm
ie Geſchäftsordnung nicht das Recht gebe, nachträg=
ich
einen Ordnungskuf zu erteilen. Langandauern=
der
, ſtürmiſcher Beifall links, welcher durch lärmende
Proteſte der Radikalen und Tſchechen übertönt wird.)
Hierauf wird die Sitzung geſchloſſen und die nächſte
Sitzung auf Mittwoch anberaumt.

Erwägung. Der Miniſter für Poſt und Telegraphie
Galimberki kündigt an, daß er demnächſt einen Ge=
ſetzentwurf
einbringen werde, welcher bezweckt, eine
Station für Funkentelegraphie zu er=
richten
, durch die Rom und Amerika auf 10000
Kilometer Enkfernung verbunden werden. Schließ=
lich
nimmt das Haus in geheimer Abſtimmung mit 176
gegen 45 Stimmen die Brüſſeler Zucker=
konvention
an.
Ueberden Stand der engliſchen Finanzen
hielt der Schatkanzler Ritchie im Kriſtallpalaſt zu
London eine Rede, in welcher er ausführte, man
müſſe alle Illuſionen von einer großen Zollermäßi=
gung
, die im nächſten Etatsjahre ſtattfinden ſolle,
fahren laſſen. Er zweifle nicht daran, daß mit Rück=
ſicht
auf die in Südafrika erforderlichen Abrech=
nungen
Englands Schulden einen weit höheren
Betrag erreichen werden als man jemals ange=
nommen
habe. Englands Unternehmen müſſe aber
bis zum Ziele durchgeführt werden, koſte es, was
es wolle. Er glaube indeſſen, daß man die Zölle
werde etwas ermäßigen können. Die Schlagfertigkeit
der Marine müſſe mit allen Mitteln aufrecht er=
halten
werden.
- Es wird erwartet, daß von den 30 Prozent;
der Zolleinnahmen Venezuelas, die als Garantie
gegeben werden ſollen, ein Ueberſchuß zur Bezahlung
der Forderungen der übrigen Mächte ver=
bleibe
. Man nimmt an, daß der Geſamtbetrag
der Anſprüche Deutſchlands, Englands und Italiens
in ungefähr ſechs Jahren bezahlt werde. Die belgi=
ſchen
Forderungen belaufen ſich auf 12 Millionen
Franes.
In einer Rede, welche Lord Cranborne
in Sheffield hielt, ſagte er bezüglich der Venezuela=
Frage:
Die Politik der Regierung wird durch den Entſchluß
diktiert. die Intereſſen engliſcher Autertanen zu vertei=
digen
: Das Vorgehen Englands war keine Verletzung
der Monroelehre. In der Angelegenheit beſtehr Pe'ſt
Bündnismir Deutſchlandz es handelt lich nur
um ein gemeinſames Vorgehen, wie wir es zuſammen
mit Italken im-Sömalilande, mit drei europäiſchen
Mächten in Kreta und mit allen Mächten in China ein=
ſchlugen
. Wenn wir mit Deutſchland zuſammenwirken,
konnken wir Deutſchland nicht im Skiche läſſenwAir
haben keinen Verbündeten in Eiropa, ſind aber bereit,
mit den Mächten nicht nur in Südamerika, ſondern auch
in Aſien, Afrika und Europa zuſammenzuwirkenrn Ber
Fall mit Japan iſt ein gans anderer Mit Japan haben
wir ein Bündnis, das wichtige Folgen haben kann. Wenn
wir auf die abſprechende deütſche Fritik unſerer bewaff=
neten
Streitkräfte zu ſprechen kommen wolien, eine Kritik.
die aus Unkenntnis und Vorurteil hervorgegangen iſt,
die wir ſehr übel aufgenommen haben, ſolkten wir unz
vorſehen, nicht in den gleichen Fehler gegenüber Deutſch=
land
zu verfallen. Gelfallh Cranborne'ſchloß, er ſei
giemlich betroffen geweſen über die Rückſichtsloſigkeit, mit
der gewiſſe unveräntwortliche Perſonen in England die
Handlungen Deutſchlands kitilieren, ohne irgendwie die
Sachlage zu kennen
=Amſterdam, 30. Jan. 300 Lokomotiv=
führerund
Heizer der Staatsbahngeſellſchaft ſind
ausſtändig. Der Reiſeverkehr iſt vollſtändig aufge=
hoben
. Die von Rotterdam kommenden Börſenbeſucher
wurden in Gouda erſucht zurückzukehren, Um eine
Wagenanhäufung in Amſterdam zu vermeiden. Die
Zeitungen werden mit Automobilen in die Provinz be=
foͤrdert
. Ein Allgemeinausſtand der Eiſenbahnangeſtellten
wird erwartet. Abendz - kafen hier 650 Mann In=
fanterie
und Kavallerie auf kelegraphiſche Ordre ein.
Bis 5 Uhr nachmittags kamen die Züge der holländi=

vollitändig eingeſtellt Die Weichenſteller ſind ebenfalls
bahnbedienſteten proklamiert wird, ebenfalls in den Aus=
ſuchen
, ihre Fahrzeuge für den Poſtdienſt herzuleihen.

Großherzogliches Hoftheater.
Freitag, den 30. Januar.
Die Ehren
WI. Sudermanns bühnenwirklames Drama Die
Ehre' ging heute nach dreiſähriger Pauiſe mit newohnten
ſtarken Exfolge wieder in Szene. Die Aufführung iſt
von früher her als vortreflich bekannt. Das Elterſwaar
Heinecken fand durch Herrn Viebeg-und Fräulein
Venthauſen eine ausgezeichnete, nicht übertrieben
kraß, aber doch realiſtiſch gezeichnete Darſtellung, die-
geräde
durch das richtige Maßzhalten - ofk Verabezu
ergreifend wirkte; für eine entſprechende Vertretung des
jungen Heinecke' beſitzt Herr Loehr alle individüellen
umd kunſtleriſchen Eigenſchaften und Vorzüge, ſo daß
dieſe Rolle kaum beſſer und eindrucksvoller geſpiel
werden kann. Neu war heute Fräulein Paula
Müller als Almai, in welcher Rolle ſie, wenn ſie ihr
im Grunde aüch wohl nicht liegt-, wieder eine ſehr
talentvolle und intereſſante Leiſkung bot. Es kann
ubrigens fraglich erſcheinen. ob die Rolle der Alma
Burchaus frech geſpielt werden mutz. Dadurch, daß Fräu=
ſein
Müller mehr das Kindliche dieſer ynaiven Verdoͤrben=
heit
= hervorkehrt, macht ſie die Rone ohne Frage ſym=
pathiſcher
, ohne daß ſie dadurch etwas gerädezu Unwahr=
ſcheinliches
erhält, zumal wenn vie von ſo gewandtem
umd überzeugendem Spiele getragen wird Gans gewiß
iſt dieſe Auͤffoſjung berechtigt und ſie enſpricht im weſentz
lichen der Schilderung des Grafen Traſt. Fräulein

der Rollen der Leonore' und desKurts durch Fräulein
Eichelsheim und Herrn Kreidemann haben wir
nur Worte des Lobes. Neu waren auch die beiden
SalonlöwenBrandt= und Stengel durch die Herren
Marlow und Gräffnervertreten.
Die ſtörenden Lacher aus den oberen Regionen wur=
den
von dem übrigen Publikum zur Ruhe gewieſen, und
zwar mit Recht. Man ſollte annehmen, daͤß es nach=
gerade
bekannk wäre, daß es in Guͤdermanns =Ehre
ſlichts zu lachen gibt.

Vernsdorff, welche zum erſten Male die Rolle der
Auguſtes ſpielte. zeichnete ſich vor ihrer Vorgängerin
burch größeres Maßhalten aus: den ſauberen Schwieger=
ohn
des Hinterhauſes ſpielte wieder Herr Schulge mit
churf ausgeprägter Charakteriſtik. In der Rolke des
Grafen Traſtvereinigte Herr Hacker Nobleſſe des
uftetens mit Gewandkheit des Spiels. Für Rollen, wie
ie des Kommerzienrats Muhlingku iſt Herr Friedrich
berüfener Vertreter: die Frau des Kommerzienrats
präſentierte Frau Möbius=Kuhn mit entiprechender
Hürde und Takt. Für die ausgezeichnete Darſtellung

Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
Die Hypnoſe=Kommiſſion, die auf Ver=
anlaſſung
des Medizinalminiſters von der Aerztekammer
Berlin=Brandenburg eingeſetzt worden iſt und ſich über
den Heilwertder Hypnoſe und über den Umfang
und den Erfolg ihrer Verwendung in der ärztlichen
Praxis äußern ſollte, hat der Kämmer einen Bericht
vorgelegt. Die Kommiſſion, der Profeſior Mendel.
Direktor Or Goch=Landsberg a. W. Dr. Munter und
Sanitätsrat Aſchenborn angehören, beſtreitet im allge=
meinen
die Bedeutung des Hypnotismus für die Bellſig
von Krankheiten. Es ſei ausgeſchloſſen, daß der Hypno=
tismus
imſtande ſein koͤnne, Krankheiten zu heilen. durch
welche eine organiſche Veränderung eines Organs bedingt
werde. Etwas anderes ſei es mit der Anwendung des
Hppnotismus als ſymptomatiſches Mittel, alſo zur Be=
ſeitigung
einzelner Gymptome einer Krankheite- Kein
verſtändiger Arzt werde am grankenbett auf eine ſug=
geſtive
Wirkung verzichten; daß die Wachſuggeſtion und
Sie Hppnoſe imſtande ſeien, die verſchiedenſten Krank=
heitsſymptome
zum Verſchwinden zu bringen Cohne
äber die Krankheit zu heilen - ſei nicht zweifelhaft. Der
Efolg werde beſtimmt durch das größere oder geringere
Geſchick des Suggerierenden durch äußere Umſtaͤnde und
durch die Suggeſtibilität des Kranken. Geſtehe man
aber der Hypfötiſierung einen Platz in der ſymptomati=
ſchen
Theravie zu, ſo dürfe man döch nicht außer Acht
laſſen, daß dieſelbe im Gegenſatz zu anderen Mitteln der

Stadt und Land.
Darmſtadt, 2. Februar.
Die Beſtätigung erteilt wurde der am 15. Jan.
durch die Stadtverordnetenverſammlung zu Gießen voll=
zogenen
Wahl des Kommerzienrats Louis Heyligen=
ſtädt
aus Gießen zum Bürgermeiſterei=Beigeordneten
der Provinzialhauptſtadt Gießen.
2. Nach den hier eingLtroffenen letzten brieflichen
Nachrichten aus Aaravvom 15. Januar hatten Se.
Königl. Hoheit der Großherzog vor der Abreiſe von
Delhi, die am 10. erfolgte; noch äm 8. Januar einer Pa=
rade
der engliſchen Truppen beigewohnk und am 3. dem
Ende des Poloturniers, das -mit einer Preisverkeilung
ſchloß. Am Abend des 9.hatten Se. Königl. Hoheit eine
Einladung des Lord Kitchener angenommen und begaben
ſich von Sa zu einem Empfang der indiſchen Fürſten bei
Sr. Exzellens dem Vigekönig. Se. Königl. Hoheit fuhren
am 10. nach Lucknow, beſichtigten am 11. däſelbſt die
Sehenswürdigkeiten und reiſten am 12 nach Benares,
wo Allerhöchſtdieſelben als Gaſt des Maharajah von
Benares in deſſen Raſthouſe abſtiegen und den Beſuch
des Maharajah empfingen, der am 13. von Sr. Königl.
Hoheit erwidert wurde. Am 14. Januar ſetzten Se.
Königl. Hoheit die Reiſe fort, um nach mehrſtündigem
Aufenthalt in Cawnpore am 15. früh in Agra einzu=
treffen
, woſelbſt ein längerer Aufenthalt bis zum 20. Jan.
vorgeſehen war. DDarmſt. 3t9.)
. Der Provinzialäusſchuße fällte am Samstag in
erſter Linie das Urteil in dem von der Preußiſch=
Heſſiſchen Gemeinſchafts= Eiſenbahnver=
waltung
veranlaßten Enteignungsverfahren behufs
Geländeerwerb in der Gemarkung Bſſchöfsheim für
die zu erbauende Bahn von Mombach über Koͤſtheim
nach Biſchofsheim. Der vorliegende Plan wurde für
feſtgeſtellt erklärt unter der Bedingung, daß die erforder=
lichen
Zufahrten auf die Aecker hergeſtellt, Feldwege be=
feſtigt
, andere auch neu angelegt werden, ſowie daß die
Verwaltung den von 56 Pfennig bis zu 1 Mark für den
Meter ſchwankenden Preis für das Gelände zahlt.
Außerdem wurden auch noch Beträge für Bäume ja ſelbſt
Johannisbeerſträucher und Spinat den Grundbeſitzern
gugebilligt. - In dem am Kuß der Tromm gelegenen
Dörſchen Unter=Scharbach war der Gemeindekechner
Leonhard Nicolai geſtorben und eine Neuwahl erfoͤr=
derlich
. Bei derſelben entfielen auf den Beigeordneten
Peter Heid5 und auf den Gemeinderat Georg Götz 1
2 Stimmen. Beide Kandidaten hatten mitgewählt, was
zu einer Beanſtandung des Beſchluſſes durch das Kreis=
amt
fuhrte. Dieſes ordnete eine nochmalige Wahl an
und hielt dieſelbe auch, als es nicht anders ging, ſelbſt
ab. Nunmehr änderte ſich das Bild. Heid erhieltin geheimer
Wahl 3. Adam Nicolai, der vom Militär nach Hauſe
freigegebene Sohn des früheren Rechners 3. Leonhard
Nicolai 1 und Peter Arnold'1 StinſinerHach dem bA
erklärte der Bürgermeiſter, daß er aus Verſehen der
Namen des Verſtorbenen aufgeſchrieben habe er habe
ebenfalls den Adam Nicolai wählen wollen, ſo daß dieſer
als gewählt zu betrachten ſel. Dieſe Verfügung focht
der Beigeordnete Heid an, wurde jedoch vom Kreis=
ausſchuß
zurückgewieſen, die weitere Beſchwerde an den
Provinzialausſchuß hatte ebenfalls keinen Erfolg. Der
Gemeinderechner wird nämlich nach Geſezesvorſchrift auf
Vorſchlag des Gemeinderats von dem Bürgermeiſter er=
nannt
.-Dieſer Vorſchrift iſt Genüge geleiſtet. Der Be=
ſchwerdeführer
hat die Koſten und eine Pauſchſumme
von 5 Mark zu zahlen.
2 Der Heſſiſchen Landeshupothekenbauk wurde
das Rechk zur Führung dez Ländeswappens verliehen.
Die Freie Vereinigung Darmſtädter Künſtler=
veranſtaltet
in der Zeit vom 8. Februar bis 15. März
in den Räumen der Kunſthalle ihre 4 Ausſtellung.
An dem Unternehmen ſins nur heſſiſche und in Heſſen
lebende Künſtler beteiligt, es werden von Malern die
Herren Wilh. Bader, Herm. Bahner=Bensheim, Adolf
Beyer, Prof. Eugen Bracht, O. H. Engel, Prok' Halm.
John Hammer, Prof. Albert Hartmann, Richard Hoelſcher.
Furk Kemvin, Melchior Kern, Hofmaler Kröh, Kari
Küſtner, Phil. Otto Schaefer, Karl Schmoll von Eiſen=
werth
. Eduard Selzam, Otto Ubbelohde und Auguſt
Wondra, ſowie die Bildhauer Prof. Ludwig Habich,

Suggeſtion nicht ohne Gefahren ſei, teils könnten geiſtige
Störungen eintreten, teils würden zwar einzelne Symp=
tome
wegſuggeriert, die Krankheit ſelbſt aber geſteigert.
Die Gefahr wachſe, wenn der Hppnotismus von Laien
angewendet werde, die nicht in der Lage ſeien, ungeeignete
Fälle von vornherein auszuſchließzen, beziehungsweiſe be=
gonnene
Hypnokiſierung im erforderlichen Fall abzu=
brechen
. Je bekannter ubrigens die Methode m Pusli=
kum
werde, deſto geringer ſeien die Erfolge gewoͤrden,
da gerade hier ja deben das Unbekannte. anſcheinend
Wunderbare und Uebernatürliche wirke, während der Er=
folg
mit dem mangelnden Glauben natürlich ausbleiben
müſe Nach der allgemeinen Erfahrung 'ſei es daher
ganz unzweifelhaft, daß in letzter Zeit der Umfang des
Hypnotiſierens ſehr erheblich abgenommen habeſ.
Kleines Zeuilleton.
Der Kaiſer als Schloß= und Grund=
beſitzer
. Im Etat des preußiſchen Finanzminilters iſt
ein Poſten aufgeführt der zum Baue eines für den
Kailer beſtimnten' Reſidensſchloſſes in Poſen lausge=
worfen
iſt. Zur Zeit iſt der Kaiſer Eigentümer von 32
Schlöſſern und ſchloßartigen Gebäuden einſchließlich der
Jagdſchlöſſer; Von dieſen befinden ſich 3 in Verlin:
Jönid'-Schloß, Schloßz Bellevue und Schloß Monbijou.
Auf Potsdam und ſeine Umgebung enkallen nicht
weniger als 13. das Stadtſchlöß. das Neue Palais,
Schloß Babelsberg, Schloß Sansjouci, das Marmor=
palais
, die Orangerie, Jagdſchloß Stern, das Belvedere,
das Schloß auf Sacro, Schloß Charlottenhof, das Schloß
auf der Pfaueninſel, das bayeriſche Haus im Wildpart,
das Landhaus: Alexandrowska. Im Stadtkreis Kaſſel
befinden ſich drei Schlöſſer des Kaiſers. das Stadtſchloß
in Kaſſel, das Schloß Wilhelmshöhe und die Löwenburg.
Ferner gehoren dem Kaiſer: das Relidensſchloß e Harſ=
ſoͤver
. das Stadtſchloß in Stettin, die Schlöſſer in Wies=
baden
. Straßburg i. C. Schwedt a. 3. 9 Breslg=
Celle, Charlottenburg bei Berlin, Froienwalde a. d. O.
Homburg v. d. H. Königsberg i. Pr. Königsmuſer,

[ ][  ][ ]

Rummer 27.

Darmſtädter Tagblatt, Montag. den 2. Februar 1903.

Seite 11.

Toni Schroeder und Fräulein Luiſe Staudinger ver=
treten
ſein.
2 Die Mitglieder des Bürgerhereins -Geſellſchaft
Eintracht ſeien auch an dieſer Stelle nochmals auf das
große Masken= und Koſtümfeſt am 14. Februar
im Städtiſchen Saalbau aufmerkſam gemacht. Das Feſt,
dem die Jdee des Durbars zu Delhi zu Grunde
liegt, verſpricht Dank der umſichtigen Vorbereitungen der
Vergnügungskommiſſion eine der glänzendſten dies=
jährigen
Karnevalsveranſtaltungen der Reſidenz zu werden.
Der große Saalbauſaal wird in eine indiſche Pracht=
landſchaft
umgewandelt werden, im Verlaufe des Abends
finden dann großer feierlicher Umzug des Vizekönigs und
der indiſchen Fürſten ſamt glänzendem Gefolge, Vor=
führung
intereſſanter Tänze und Quadrillen durch Neger=
knaben
, Sklavinnen, Bajaderen, Hindus ꝛc. ſtatt. Die
Einſtudierung der Tünze und Aufführungen, an denen
ſich über 50 Verſonen beteiligen, liegt in der Hand der
Gr. Hofballettmeiſterin Frau Thiele=Leonhard, die Koſtüme
werden nach künſtleriſchen Enrwürfen der Kunſtmalerin
Frau Enders=Kuhlmann gearbeitet. Die beiden Vereine
ſcheuen weder Mühe noch Koſten, um ihren Mitgliedern
etwas ganz Hervorragendes, in ſeiner Art einzig Da=
ſtehendes
zu bieten. Näheres iſt aus den bezüglichen
Anzeigen zu erſehen.
8 Die Wochenmärkte der vergangenen Woche waren
vom Wetter recht begünſtigt und wies beſonders der
Samstagsmarkt reiche Zufuhren und auch guten Verkehr
von Käufern auf. An Durchſchnittsvreiſen ſind zu notieren:
Butter 1 Kg. 1-110 M., in Partien 90-95 Pf., Cier
7-8 Pf., Handkäſe 4-10 Pfg. Schmierkäſe Ltr.
15-16 Pfg. Aepfel ½ Kg. 10014 Pf. Birnen! K9.
20. 22 Pf., Apfelſinen 5-15 Pf. Kartoffeln p. Malter
1100 89.) Roſen 5-7 M. Magnum Bonum 650-7 M.
Aeberrheiner 8 M. p. 10 Liter (Kumpf) je nach Sorten
50-80 Pf., Meerrettig 1015 Pf. Sellerie 8, 10 und
12 Pf., rote Rüben ½ Kg. 6 Pf., weiße Rüben ½ K9.
3 Pf., gelbe Rüben½ Kg. 3-4 Pf., Kopfſalat 12-14 Pf.,
Feldſalat das Körbchen 12-15 Pf. Endivien ½ K9.
50 Pf., Wirſing 8-10 Pf., Weißkraut 10-12 Pf. Rot=
kraut
, hieſiges 12-15 Pf., Holländer 25-30 Pf., Schwarz=
wurz
½ Kg. 25 Pf., Blumenkohl 25-30 Pf. Spinat
¹⁄. Kg. 30-35 Pf., Roſenkohl¼ Kg. 25-30 Pf., Grün=
Lohl 4-5 Pf. Zwiebeln ¼ Kg. 5-6 Pf., der Centner
5 M., Gänſe; Kg. 70 Pf., Enten 350-4 M. Hahnen
2- 220 M., Suppenhühner 2-3 M., Tauben 50-70 Pf.,
Haſen 3-350 M. Lapins 90 Pf. bis 1 M. Weißfiſch
½. Kg. 30 Pf.
Meſſel, 30. Jan. Die am heutigen Tage in den
in hieſiger Gemarkung gelegenen fiskaliſchen Wal=
dungen
abgehaltene Verſteigerung hatte inſofern
ein unerwartetes Reſultat, als die dabei erzielten Preiſe
diejenigen ähnlicher Verſteigerungen in hieſiger Gegend
weſentlich übertreffen, obſchon der Diſtrikt Dieburger
Mark wegen ſeiner weit abgelegenen Lage bisher meiſt
billiges Holz lieferte. Der Haufen Kiefernſcheit kam
durchſchnittlich auf 12-13 Mk. während Wellen pro
Hundert 3-5 Ml. Loſteten. Die von vielen Kaufluſtigen
der ganzen Umgegend erwarteten großen Verſteigerungen
in Buchen= und Eichenhols finden in den nächſten Tagen
hier ebenfalls ſtatt.
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 31. Jan. Das Militärge=
richt
der L. Garde=Diviſion verurteilte den Ober=
leutnant
v. Grawert wegen des Zweikampfes mit dem
Rechtsanwalt Aye zu 2 Jahren Feſtungshaft. Die
Verhandlung fand unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit
ſtatt. - Die Umwandlung des Zirkus Buſch in ein
Aktien=Unternehmen ſcheint, wie von gutunterrichteter
Seite mitgeteilt wird, ziemlich geſichert zu ſein. Ein
Konſortium von Finanzleuten beabſichtigte bereits ſeit
geraumer Zeit dieſe Umgeſtaltung. Als Grundſtock ſollen
die Zirkusbaulichkeiten des Direktor Buſch in Berlin,
Altona, Hamburg und Wien, ſowie das geſamte lebende
und tote Material des Unternehmens angeſehen werden,
ein Grundſtock, deſſen Wert man auf rund 3 Millionen
Mark, beziffert. Kommiſſionsrat Buſch ſoll ver=
pflichtet
werden, zunächſt auf weitere 10 Jahre an der
Spitze des Unternehmens zu bleiben.
Weinheim, 29. Jan. Auf der Burgruine Win=
deck
wurde dieſer Tage ein intereſſanter Fund
gemacht. Einige Knaben riſſen einen ſchweren Stein aus
der Nauer, worauf ſie ein vergilbtes Pavier bloßlegten,
deſſen Inhalt wie folgt lautet: Uſſ 23 Septembry 1623
hat Herr von Cordova das Schloß Windeck belagert und
verrungenirret und ſeindt wir Peter Dell und Reinhart
Mengeß der Raths=Bürgermeiſter von Weinheim heute

16. Octobriß uffs Schloß und haben nachts in den
Thorm unter dem Gefängniß der Stadt Geld 3628 Gülte
vergraben. Gott Beſſere die läuffte der zeyten. Dell,
Peter, Mengeß. Reinhart. Unter dieſer Schrift befindet
ſich ein Dokumentſtreifen mit daran befeſtigtem Wachs=
ſiegel
. Die Frkf. 3tg. welcher dies mitgeteilt wird,
läßt es dahingeſtellt ſein, ob es ſich um eine Myſtifika=
tion
handelt.
Wien, 31. Jan. Die,Morgenpoſt! meldet aus Wien,
daß ſich den Bemühungen Girons und ſeiner Geliebten,
zur evangeliſchen Kirche überzutreten, große Schwierigkeiten
entgegenſtellen. Wie verlautet, wolle Giron nunmehr
zur griechiſch=orthodoxen Kirche übertreten. Das Paar
dürfte wegen der unfreundlichen Haltung der Bevölkerung
Mentone, bald verlaſſen. Es ſoll Giron nahe gelegt
worden ſein, einen anderen Aufenthaltsort zu wahlen.
Bekanntlich hatte das Zuſammenleben beider auch in
Genf öffentliches Aergernis erregt.
I.W. Nom, 29. Jan. Gegen den noch immer in
Freiheit befindlichen Kollegen Muſolinos, den Bri=
ganten
Vaſſalona, wurde kürglich von ſeiten der
ihn verfolgenden Karabinieri eine förmliche Schlacht ge=
liefert
. Man hatte den Uebeltäter in Palermo entdeckt,
wo er ein ſorgloſes Kavalierleben führte, ohne ſich im
Mindeſten um die auf ſeinen Kopf geſetzte Prämie von
5000 Lire zu kümmern. Nun ging ein munteres Jagen
los, denn kaum hatte der Brigant durch einen ſeiner Ge=
treuen
von dem Nahen der heiligen Hermandad Wind
bekommen, als er ſich ſchleunigſt davon machte und in
ſeine Berge verſchwand. Das war ſchwieriges Terrain
für die Karabinieri, die ſich in den faſt unzugänglichen
Höhlen und Schluchten ſchwer zurecht fanden. Schließ=
lich
glaubten ſie, den Geſuchten in einer Grotte umſtellt
zu haben, auf die ein heftiges Gewehrfeuer eröffnet
wurde, um den Fuchs aus dem Bau zu treiben. Der
mußte jedoch durch einen freien Ausgang entſchlüpft ſein,
denn als die Soldaten in die Höhle eindrangen, fanden
ſie das Neſt leer. Nach den bisherigen Mißerfolgen zu
urteilen, dürfte Vaſſalona ſich noch einige Zeit der Frei=
heit
erfreuen.
Paris, 30. Jan. Der Marineminiſter empfing eine
Depeſche des Geſchwaderchefs aus dem Golf von St.
Juan, in der es heißt, die Panzer Gauloigu und
Bouvetu ſeien im Verlaufe einer Uebung anein=
andergeſtoßen
. Eine vorläufige Unterſuchung ergab,
daß dem Gaulois' eine Vorderplatte abgeriſſen und er
an Backbord und Steuerbord leicht beſchädigt iſt. Die
Beſchädigungen des Bouvet; ſind unbedeutend. Die
Havarie des Gaulois; iſt anſcheinend nicht ſo groß. daß
das Schiff außer Dienſt geſtellt werden muß.

Vermiſchtes.
= Gartenkalender für den Monat Februar.
1) Blumengarten. In dieſem Monat iſt in der
Regel im Garten noch wenig zu tun; höchſtens können
bei warmer Witterung, wenn der Boden vollſtändig auf=
getaut
iſt, die Blumenbeete und Rabatten hergerichtet
werden, ſoweit ſolche nicht mit Frühlingsflor bepflanzt ſind.
- 2 Obſtgarten. Es können noch Pfropfreiſer ge=
ſchnitten
werden, welche bis zum Gebrauch an einem
ſchattigen Ort in die Erde einzuſchlagen ſind. Bei gün=
ſtiger
Witterung kann man die Obſtbäume beſchneiden
und ausputzen, wobei die Raupenneſter ſorgfältig aufzu=
ſuchen
und zu vernichten ſind. Bei nicht gefrorenem
Boden können die Bäume auch gedüngt werden, nament=
lich
mit flüſſigem Dünger, welcher bei ſchon etwas
ſtärkeren Bäumen 1-3 Meter vom Stamm entfernt in
Gräbchen oder Löcher zu ſchütten iſt, worauf dieſelben
alsbald wieder zuzuwerfen ſind. Bei Kirſchen, Aprikoſen,
Pflaumen, Pfirſichen und Mandeln wird am beſten
zur Düngung guter Kompoſt, dem etwas gebrannter
Kalk zugeſetzt iſt, verwendet; derſelbe wird unter den
Bäumen, ſoweit die Aeſte reichen, aufgeſtreut und unter=
gegraben
. Auch können mit Waſſer verdünntes Blut, in
Waſſer angegorene Hornſpäne und Knochenmehl, ſowie
Holzaſche zur Düngung der Obſtbäume mit Vorteil be=
nutzt
werden. Stachelbeer., Johannisbeer= und Himbeer=
ſträucher
ſind Anfangs des Monats zu beſchneiden und
gegen Ende des Monats kann man auch mit dem Schnitt
der Zwergobſtbäume, mit Ausnahme der Pfirſiche und
Aprikoſen, die am beſten Ende Auguſt oder Anfang Sep=
tember
beſchnitten werden, beginnen. Auch ſoll man jetzt
die Weinreben beſchneiden, wenn dies nicht ſchon im
Spätherbſt geſchehen iſt, und dieſelben mit flüſſigem oder
anderem Dünger verſehen, ſoweit dies notwendig.-
3) Gemüſegarten. Bei milder Witterung können in
trocken gelegenen Gärten die Saatbeete, namentlich auf
ſonnigen Rabatten, umgegraben und zu Ende des Monats

hauſen, Osnabrück, Oliva, Koblenz. das Schloß in
Urville, die Hohkönigsburg, Schloß Stolzenfels a. Rh.
Jagdſchloß Nominten, das Schloß Schönhauſen, Jagd=
ſchloß
Grunewald, das Jagdſchloß in der Görde, die
Burg Hohenzollern, Jagdſchloß Hubertusſtock, das Schloß
in Cadinen, das Schloß Jägernhof bei Düſſeldorf, Schloß
Georgsgarten, die Burg Sonneck am Rhein, Jagdſchloß
Springe, das Schloß zu Benrath, das Schloß zu Brühl,
das Schloß zu Erdmannsdorf i. Schl., das der Kaiſer
dem Erbprinzen von Sachſen=Meiningen und ſeiner Ge=
mahlin
zur Verfügung geſtellt hat, und das Jagdſchloß
Letzlingen. Die Schlöſſer werden durch Kaſtellane uſw.
verwaltet und von Zeit zu Zeit beſichtigt ſie der könig=
liche
Haushofmarſchall in Bezug auf ihre Inſtandhaltung.
Einſchließlich der zu manchen dieſer Schlöſſer gehörenden
Güter, nennt der Kaiſer insgeſamt 3 Güter ſein eigen.
Dieſe verfügen in Wald und Feld über einen Geſamt=
umfang
von 83748 Hektar und liefern einen Grund=
ſteuer
=Reinertrag von 651631 Mark im Jahre. - Bei=
läufig
bemerkt folgt dem Kaiſer im Güterreichtum der
Fürſt von Pleß mit 75 Gütern (51112 Hektar Geſamt=
umfang
und 324042 Mark Grundſteuerreinertrag, der
Herzog von Ujeſt mit 52 Gütern (39742 Hektar Geſamt=
Umfang und 233701 Mark Grundſteuerreinertrag), der
Herzog von Ratibor mit 51 Gütern (33096 Hektar,
27462 Mark und ſchließlich König Georg von Sachſen,
der im Königreiche Preußen 50 Güter mit rund 31000
Hektar Geſamtumjang beſitzt.
Aus Berlin W erzählt das 8. To folgerde
Gheſchichte, die auf einem Wohltätigkeitsbazar beginnt.
Eine Dame hatte eine Verkaufsbude übernommen und
zu ihrer Unterſtützung zwei Dienſtmädchen mitgebracht
Nach 12 Uhr flaute die Kaufluſt der Bazarbeſucher ab
Die beiden Dienſtmädchen wurden entbehrlich und er=
hielten
einen Taler mit der Weiſung, in einer Droſchke
nach Hauſe zu fahren. Bald darauf verlor das Feſ=
auch
für die Dame und ihren Gatten ſeinen Reiz, und
auch ſie fuhren heimwärts. In angeborener Sparſamkeit.
aber hatten die beiden Zofen ſich in den Taler geteilt
und waren zu Fuß gewandelt. So kam das Anglück.
Sie ſchloſſen das Haus auf, durchſchritten den Hausflur
und betraten den Hof, um die Hintertreppe zu benutzen.
Da warf Marie einen Blick nach oben: zu ihrem Schrecken
waren die Fenſter erleuchtet. Der erſte Gedanke war:

Diebe! Der zweite: Nach vorn! Auf die Straße. Auch
von hier ſah man in der Wohnung Licht. Die Mädchen
weckten den Pförtner, dieſer holte einen möblierten Herrn
und letzterer noch die Polizei, der größeren Sicherheit
halber. Das Haus wurde beſetzt, und die Beamten be=
gaben
ſich nach oben und läuteten. Siehe da, es erſchien
im Nachtgewande die Frau des Hauſes und rief: Was
wollen Sie? Mein Mann liegt ſchon im Bett Nun
löſte ſich das Rätſel. Die Hausfrau hatte auf ihre
Mädchen gewartet und, um ſich die Zeit zu vertreiben,
in den verſchiedenen Näumen kleine Arbeiten vorge=
nommen
.
Kegelſchieben und Lenorgeſang. Daß
zu Zeiten der Schuldhaft und länger zurück noch unter
dem wenig für Primadonnenlaunen empfänglichen alten
Fritz die Sänger aus dem Gefängnis auf die Bühne
geholt wurden, war nichts Seltenes. Gemütlicher ging
es neulich in Breslau her, als in der Siegfried= Vor=
ſtellung
Herr Nowack plötzlich von einer ſtimmvernichten=
den
Heiſerkeit befallen wurde und man auf den zweiten
Mime=Sänger Herrn Martini fahndete. Man beſann
ſich, daß derſelbe Vorſitzender eines Kegelklubs iſt, und
bald war er dort entdeckt, als er - auch Homer ſchlief
bisweilen - gerade einen ganz präſidiumswidrigen, Sand=
haſen'
geſchoben hatte. Der Theaterdiener bot ihm Gele=
genheit
, ſich auf anderm Felde, nämlich im zweiten Akt
des Siegfried. glänzend zu rehabilitieren. Er wetzte durch
verdoppelte Sangeskraft ſogar die Scharte des Stimm=
mankos
ſeines Vorgängers wieder aus, und ein allge=
meiner
Ausdruck des Bedauerns entrang ſich dem Pub=
likum
, als Siegfried ihn kurzer Hand abmurkſte und im
Abgrund neben der Fafnerhöhle verſchwinden ließ. Herr
Martini aber ließ ſich nicht mehr graue Haare wachſen,
als er als Mime ſchon trug, kehrte in ſeinen Kegelklub
zurück und ſchob im ſtolzen Gefühl, das Theaterſchiff
vor dem Aufſitzen gerettet zu haben, diesmal galle
Neunz. K. 3t9.)
1. 2. 3. Für Briefmarkenſammler dürfte es Inter=
eſſe
haben, darauf aufmerkſam gemacht zu werden, daß
geſtern Sonntag ein intereſſantes Datum geweſen iſt.
Es war der erſte Tag des zweiten Monats des
dritten Jahres; abgekürzt geſchrieben war das Datum-
1. 2. 3. 103).

mit Spinat, Kerbel, Peterſilien, Karotten, Schwarz=
wurzeln
u. drgl. beſät werden; auch kann man Schalotten,
Verl= und Steckzwiebel legen. Hat man üver Miſtbeete
zu verfügen, ſo iſt mit der Anlage derſelben jetzt zu be=
ginnen
und ſind dieſelben, nachdem ſie warm geworden
ſnd, mit Karotten, Radieschen, Lattich, Kopfſalat und
Gurken zu beſäen. Um von Blumenkohl, Wirſing, Kohl=
raben
und Sellerie frühseitig ſtarke Pflangen zum Aus=
pflangen
ins freie Land zu bekommen, muß man dieſelben
Ende des Monats in den Miſtbeeten anſäen. MMonats=
ſchrift
des Gartenbauvereins.)
Litterariſches.
- Jede Hausfrau, die ſparſam ſein will, wird in
gunz vorzüglicher Weiſe ſowohl angeleitet, wie über alle
Neuheiten informiert durch die im Verlage von John
Henry Schwerin, Berlin W. 35, erſcheinende illuſtrierte
Monatsſchrift 3lluſtrierte Wäſche=Zeitung=
Der große praktiſche Nutzen dieſes Spezialblattes beſteht
in ſeinen herrlichen, überaus zahlreichen Vorlagen für
Damen= Herren= und Kinderwäſche, Babyſachen, den
zur Wäſche gehörigen Häkeleien ꝛc., in dem jeder Nummer
beigegebenen großen Schnittmuſterbogen, ſeinem orien=
tierenden
Wäſchebericht ꝛc., ſo daß dagegen der Abonne=
mentspreis
von nur 60 Pf. vierteljährlich für die Illu=
ſtrierte
Wäſche=Zeitung; gar nicht in Betracht kommt.
Abonnements vierteljährlich durch alle Buchhandlungen
und Poſtanſtalten.
Die ſchon beſtens bekannt gewordene Berliner
Schriftſtellerin Emma Böhmer behandelt in ihrem
neueſten, packend geſchriebenen Buch Ehe= Inter=
mezzol
(Leipzig. Hermann Seemann Nachfolger, Preis
250 M.) das pſychologiſche Problem der tief veranlagten
Frau. Sie ſchildert, wie in einer jungen Ehe, nachdem
der Rauſch des erſten Glücks verflogen iſt, der bange
Moment des Nichtverſtehens eintritt und die Ehegatten
einander entfremdet; auch äußerlich ſuchen dieſe nun ihren
Bund zu löſen, aber die Leere der Trennung läßt ſie
ungeahnter Weiſe die Zuſammengehörigkeit ihrer Naturen
erkennen und vereint ſie zu einem neuen Leben. - Mit
einem flotten und treffſicheren Impreſſionismus hat es
die Verfaſſerin verſtanden, ihre Geſchichte ſo gut zu er=
zählen
, daß man bei aller Spannung doch nie das Ge=
fühl
unmittelbarer Lebenswahrheit verliert.
Letzte Nachrichten.
Berlin, 31. Jan. Reichstag. Das Abkommen
mit Italien und der Schweiz, betreffend den
gegenſeitigen Patente, Muſter= und Markenſchutz wird in
dritter Leſung debattelos genehmigt. Hierauf wird die
zweite Beratung des Entwurfs des Geſezes, betr.
d ie Kinderarbeit in gewerblichen Betrieben fort=
geſetzt
. Ein ſogialdemokratiſcher Antrag Baudert will das
Geſetz auch auf die in der Landwirtſchaft und im Ge=
ſindedienſt
beſchäftigten Kinder ausdehnen und den
Unterſchied zwiſchen eigenen und fremden Kindern grund=
ſätzlich
aufheben. - Abg. Haſſe ſnatl) bittet um Ableh=
nung
der ſogialdemokratiſchen Anträge, weil ihre An=
nahme
das ganze Geſetz gefährden würde. - Abg. Trim=
vorn
(Zentr.) erklärt: Wir koͤnnen die Ausdehnung auf
die Landwirtſchaft und den Geſindedienſt nicht in dieſem
Geſetz regeln. - Staatsſekretär Graf Poſadowsky: Die
Landwirtſchaft denſelben Beſtimmungen zu unterſtellen
wie die Gewerbe, iſt ſchon deshalb unmöglich, weil im
Gewerbe ganz beſtimmte Arbeitszeiten vorgeſchrieben
ſind. während für die Landwirtſchaft Faktoren maßgebend
ſind. die wir alle nicht beherrſchen: Regen, Wind und
Sonne. Im großen und ganzen werden die gerügten
Mißſtände nur Ausnahmen ſein, denen man durch landes=
poligeiliche
Beſtimmungen ſehr gut begegnen könnte. Ich
bitte, ſich auf eine Reſolution zu beſchränken. Nach
weiterer unerheblicher Debatte wird 8 1 unter Ablehnung
der ſogialdemokratiſchen Anträge einſtimmig angenom=
men
. Es folgt 8 2: Als Kinder im Sinne dieſes Geſetzes
gelten Knaben und Mädchen unter 13 Jahren, ſowie
Knaben und Mädchen über 13 Jahre, welche noch zum
Beſuche der Volksſchule verpflichtet ſind. Ein ſogialdemo=
kratiſcher
Antrag will das Schutzalter auf 14 Jahre er=
höhen
und die Worte vonſowie bis verpflichtet ſtreichen.
Abg. Wurm (Sog.) begründet den ſogialdemokratiſchen
Antrag. - Abg. Trimborn (Zentr.) erklärt denſelben für
unpraktiſch. da er ein Vakuum ſei. Der Kommiſſions=
antrag
wird angenommen. 8 3 gibt eine Unterſcheidung
zwiſchen den eigenen und fremden Kindern. Ein ſogial=
demokratiſcher
Antrag will den ganzen Paragraphen
ſtreichen, eventuell wenigſtens den dritten Abſatz des=
ſelben
, nach dem die ſogenannten Fürſorgekinder ſzur
Zwangserziehung Uberwieſene Kinder) den eigenen gleich=
zuſtellen
ſind. Ein Antrag Trimborn will dem Abſatz 3
die Klauſel einkügen: Wenn Fürſorgekinder zugleich mit
eigenen beſchäftigt werdenr Nach kurger Debatte wird
der Antrag Trimborn angenommen. 8 4 zählt die ver=
botenen
Beſchäftigungsarten auf. Der Paragraph wird,
in der Kommiſſionsfaſſung angenommen. 85 handelt
von der Beſchäftigung in Betriebswerkſtätten, im Han=
delsgewerbe
und in Verkehrsgewerben. Der 2. Abſatz
des Paragraphen handelt von der Dauer der Beſchäfti=
gung
und den Ruhepauſen. Die ſogialdemokratiſchen
Anträge wollen die Heraufſetzung des Schutzalters auf
15 Jahre und Erweiterung der Ruhepauſen. Auf An=
regung
Wurms erklärt Staatsſekretär Graf Poſadowsky,
das Breslauer Oberlandesgericht habe allerdings für
guläſſig erklärt, daß die Gehilfen im Gaſtwirtsgewerbe
auf die ihnen geſetzlich zuſtehenden Ruhepauſen freiwillig
verzichten; wenn die oberſte Inſtanz ebenſo entſcheidet,
würde unſere ſogialpolitiſche Geſetzgebung zu Falle ge=
bracht
werden. Das Reichsgericht hat gerade in entgegen=
geſetztem
Sinne erkannt. Der Paragraph wird in der
Kommiſſionsfaſſung angenommen. Ohne erhebliche De=
batte
wird der Reſt des Geſetzes nach den Kommiſſions=
beſchlüſſen
angenommen. Ferner wird mit großer Majo=
rität
eine Reſolution angenommen, den Reichskanzler zu
erſuchen, zum Zwecke von Erhebungen über den Umfang
und die Art der Lohnbeſchäftigung von Kindern im
Haushalte (Aufwartung, Kinderpflege), ſowie in der
Landwirtſchaft und in deren Nebenbetrieben mit den
Landesregierungen in Verbindung zu treten und die Er=
gebniſſe
der vorgenommenen Erhebungen dem Reichstage
mitguteilen. Hierauf vertagt ſich das Haus auf Diens=
tag
, den 3. Februar, 1 Uhr.
Berlin, 31. Jan. (mtliche Meldung.) Von der
holländiſchen Eiſenbahngeſellſchaft iſt hier
folgende Depeſche aus Amſterdam eingegangen: Erſuchen
von heute ab, weder Reiſende, Gepäck, noch Güter zur
Beförderung auf unſeren Stationen anzunehmen. Wir
werden, inſoweit der Dienſt auf einzelnen Strecken noch
nicht eingeſtellt iſt, das Möglichſte tun, denſelben durch=
zuführen
, der Zuſtand iſt aber derart, daß eine vollſtän=
dige
Hemmung wegen Dienſtverweigerung jeden Augen=
blick
eintreten kann.
WB. Verlin, 1. Febr. (mtliche Meldung.) Ein
Telegramm, der, holländiſchen Eiſenbahn=
geſellſchaft
aus Amſterdam von heute morgen ½10
Uhr beſagt: Die Hemmung des Verkehrs auf allen un=

[ ][  ]

Geſte 12.

ſeren Strecken hat aufgehört. Reiſende, Gepäck und
Güter können wieder übernommen werden.
W. B. Berlin, 1. Febr. Auf dem Gelände des Luft=
ſchifferbataillons
fand heute vormittag die feierliche
Uebergabe des Denkſteins für den am 1. Februar 1902
in Antwerben verunglückten Hauptmann Bartſch von
Sigsfeld an das Offigierkorps des Bataillons ſtatt.
Der Feier, bei welcher Geheimerat Busley die Weiherede
hielt. wohnten der Bruder des Verunglückten, General=
oberſt
v. Hahnke, der Kommandeur des Gardekorps v. Keſſel,
Graf Zeppelin u. a, ſowie das Luftſchifferbataillon in
Paradeuniform bei.
W. B. Verlin, 1. Febr. Staatsminiſter a. D. v. Del=
brück
iſt heute nachmittag geſtorben.
WB. Berlin, 1. Febr. Dem Lokalanz.; zufolge
wurde der Prokuriſt der Handſchuhfirma Gebr. Pleßner,
Fritz Hans Rother, nach Verübung bedeutender
Unterſchlagungen flüchtig.
W. Frankfurt a. M. 1. Febr. Heute fand hier im
Frankfurter Hofn eine von Angehörigen der hieſigen
erften Geſellſchaftskreiſe und der franzöſiſchen Ko=
lonie
arrangierte Soirée zum Beſten der breto=
niſchen
Fiſcher ſtatt, in der Ciso de Merode mit=
wirkte
. Etwa 200 Perſonen waren anweſend. Das finan=
zielle
Ergebnis war ſehr günſtig.
Päris, 31. Jan. (Kammer) Bei Beratung des
Kriegsbudgets tritt Meſſinay für die zweijährige
Dienſtzeit ein und wünſcht beſſere Verwendung der
bewilligten Beträge. Nur in England ſeien die Ausgaben
für das Militär größer als in Frankreich, aber dort
würden nicht alle Leute eingeſtellt und aus ihrer Erwerbs=
tätigkeit
geriſſen. wodurch der Nation ihre beſte Kraft
entzogen werde Der Berichterſtatter Mauian erwidert,
Frankreich verzichte niemals auf eine ſeiner Forderungen.
Man werde niemals in einer republikaniſchen Verſammlüng
hören. daß die Grenze nur noch in einem Pfahl beſtehe.
Eine ſtarke Armee ſei die beſte Stütze der Repüblik und
der Demokratie. Nach den Erklärungen, die Jaurss ab=
gegeben
habe, bleibe von den Anklagen gegen ihn nichts
mehr beſtehen. Maujan wendet ſich dann an den Patrio=
tismus
der Kammer, um an die Reorganiſation der
Armee zu gehen. Er'ſtellt feſt, daß die Fordelungen für
das Kriegsbudget, welche 1902 715 Millionen bekrugen,
ſich für 1303 nur auf 690 Millionen belaufen, was eine
Exſparnis von 25 Millionen bedeute. Deutſchland,
welches 53 Millionen Einwohner habe, alſo mehr als
Frankreich, könne allerdings im Kriegsfalle vier Millionen
Soldaten ins Feld ſtellen, Frankreich dagegen nur drei,
aber es gäbe eine Grenze. die ſich nicht überſchreiten
laſſe. Frankreich habe in Wirklichkeit ein ſofort bereites
Heer, das mit ſeinen Reſerven mindeſtens mit dem deutſchen
gleich ſtark ſel. Die Pflicht des Landes ſei. die Einheiten
der Effektiobeſtände im Frieden in entſprechendem Zahl=
verhältnis
mit den im Kriege erforderten zu unterhalten.
Redner ſchließt mit der Bemerkung, der zweijährige
Militärdienſt könne Frantreich ein ſtarkes. den Schutz des

Darmſtädter Tagblatt, Montag. den 2. Februar 1903.

Rummer 27.

Landes bildendes Heer geben unter der Bedingung. daß
alle Franzoſen ohne Ausnahme zum Dienſt herangezogen
werden. Alsdann werden die erſten zwölf Kapitel des
Kriegsbudgets debattelos bewilligt und darauf mit 277
gegen 221 Stimmen ein Antrag angenommen, nach dem
die 13tägige Uebung für die Territorialarmee für 1903
zu Unterbſeiben hak. Ein Antrag, auch die 28tägige
Uebung für die Reſerviſten ausfallen zu laſſen oder ab=
zukürgen
, wird auf Wunſch des Miniſters. der gegen
denſelben iſt, der Kommiſſion überwieſen. Die Kammer
beſchloß zur Beſchleunigung der Budgetberatung von
Dienstäg an die Sitzungen um 1 Uhr beginnen zu laſſen.
Die Situng wird dann aufgehoben.
W.B. Bierzon Departenent Cher). 1. Febr. Jaurds
hielt in einer von etwa 2000 Perſonen beſuchten
Wählerverſammlung eine Rede, in der er erklärte,
daß trotz der vom Minifterpräſidenten Combes dieſer
Tage verfochtenen ſpiritualiſtiſchen Theorien die ſogiali=
ſtiſche
Paͤrtei und alle Republikaner dem Miniſterium
auch weiterhin Vertrauen ſchenken müßten. Sodann be=
ſprach
Jaurss die Dreyfus=Angelegenheit und ſagte, er
werde anläßlich der Beſprechung der Wahl Sppetons
auf der Tribüne neue Enthüllungen machen, welche die
ganze Wahrheit über verſchiedene Perſönlichkeiten an den
Tag bringen werde.
Haſo. 31. Jan. Nach einer kurzen außerordent=
lichen
Sitzung des Miniſterrätes hatte der Handels=
miniſter
eine lange Beſprechung mit den hier eingetroffenen
Mitgliedern der holländiſchen Eiſenbahn und hierauf mit
den Mitgliedern des Eiſenbahnrates. Die Regierung
traf für den Fall des Generalausſtandes eine
Reihe von Maynahmen. Die Milizurlauber des Jahr=
gangs
1902 erhielten den Befehl, ſofort zu ihren Truppen=
teilen
zurückzukehren.
Haag. 31. Jan. Heute abend 4 Uhr 30 Minuten
ſtellten die Maſchiniſten und das Perſonal des hol=
ländiſchen
Bahnhofes im Haag die Arbeitein. Der
Verkehr auf der Bahnlinie von hier nach Amſterdam und
Rotterdam iſt unterbrochen. Wie man hört, iſt das
Handelsminiſterium der Anſicht. daß der Direktion der
holländiſchen Eiſenbahn als Privatgeſellſchaft völlige
Freiheit gelaſſen werden müſſe, und daß ſie gemäß den
Geſetzen und Vorſchriften unabhängig von der Regierung
vorgehen könne.
2 Amſterdam, 31. Jan. Während der geſamte
Eiſenbahnverkehr von und nach Amſterdam ruht,
wird der Verkehr im Gebiete um Amſterdam bis Haarlem,
Abcoude und Hilverſum regelmäßig weiter be=
trieben
.-Laut einer Mitteilung des ſozialiſtiſchen
Blattes Het Volkl wird auch auf dem Haarlemer Bahn=
hof
geſtreikt,. weil die holländiſche Eiſenbahngeſellſchaft
die Züge bis halbwegs zwiſchen Amſterdam und Haarlem
verkehren läßt. Aus Rotterdam wird telegraphiert, daß
die dem dortigen Bahnhof der holländiſchen Eiſenbahn=
geſellſchaft
angehörigen Angeſtellten ebenfalls in den
Ausſtand traten, ſodaß von dieſem Bahnhof Züge nicht
mehr abgehen.
1 Amiſterdam, 31. Jan. Bis heute mittag iſt auf dem
Bahnhof der holländiſchen Eiſenbahngeſell=
ſchaft
weder ein Zug abgegangen noch angekommen.
Dagegen ſind drei Züge der Staatsbahngeſellſchaft ange=
kommen
und drei abgefahren. Die Führüng dieſer Züge
haben nicht ansſtändige Maſchiniſten. Auf den Lokomo.
tiven und in den Zügen befinden ſich Soldaten.
W.B. Amſterdam, 1. Febr. Seit heute morgen
9 Uhr gehen die Züge im Inlands= und Auslandsver=
kehr
wieder regelmäßig ab, wenn auch mit geringer Ver=
ſpätung
. Die ankommenden Züge erleiden beträchtliche
Verſpäkungen, indeſſen wird beſtimmt gehofft, daß morgen
der Verkehr wieder normal iſt.
2 Amſterdam, 31. Jan. Das Panzerſchiff
Everſen; wurde nach Amſterdam beordert, um den
Hafen zu überwachen. Drei Kanonenboote werden zur
Abfahrt nach Amſterdam bereitgehalten.
Amſterdam, 31. Jan. Das Komitee der Aus=
ſtändigen
teilte den Eiſenbahndirektiönen mit, daß,

wenn die Staatsbahn weiter Züge von oder nach
Amſterdam verkehren laͤſſe. der Ausſtandimganzen
Lande unverzüglich proklamiert werde. Die Eiſenbahn=
Sirektionen willigten darauf ein, den Verkehr vollſtändig
einzuſtellen. "
W.B. Amſterdam, 1. Febr. Nach Beratung der
Leiter der Arbeitervereinigungen über die von den Eiſen=
bahndirektionen
gegebene Antwort erklärte die Vollver=
ſammlung
der Eiſenbahnangeſtellten den Ausſtand
für beendet. Die Arbeit ſoll heute morgen um ſechs
Uhr wieder aufgenommen werden. Die erſten Züge
gehen gegen zehn Uhr von hier ab.
Cws. Rotterdam, 1. Febr. Eine vom Ausſtands=
komitee
unterzeichnete Bekanntmachung wurde heute
unter das Bahnperſonal verteilt. In der Bekannt=
machung
heißt es. daß der Ausſtand noch nicht
beendetſei Infolgedeſſen ſind nur einige Züge ab=
gegangen
. Im Bahnhof und in der Börſe ſind Plakate
ängeheftet, nach denen der regelmäßige Verkehr noch
nicht wiederhergeſtellt iſt. Gegenwärtig wird in einer
Verſammlung der Auslader der Plan beraten, ſich mit
den Ausſtändigen in Amſterdam ſolidariſch erklären.
- W.B. Chriſtiania, 1. Febr. Das Storthing be=
willigte
45000 Kronen für Maßnahmen zur Be=
kämpfung
der Arbetsloſigkeii.
1 London, 31. Jan. Das Reuterſche Bureau erfährt:
Die Verhandlungen in der Venezuelaangelegen=
heit
werden als im günſtigen Sinne fortſchreitend an=
geſehen
. Man glaubt, daß Bowen vor Unterzeichnung
Lines endgültigen Uebereinkommens Gelegenheit nehmen
wird. Caſtro das Ergebnis der Beratung mit den Ver=
tretern
der Mächte mitzuteilen. Deshalb dürften ein
oder zwei Tage verſtreichen, bevor dies endgültig geregelt
iſt. Die Stellung Frankreichs wird nicht als Grund
irgend einer Schwierigkeit angeſehen. da dies Land ſchön
ein Abkommen zur Zahlung von Venezuela ſich geſichert
hät, abgeſehen von den Abmachungen, die jetzt von den
übrigen Mächten getroffen werden.
W.B. Konſtantinopel, 31. Jan. Die letzten vier
ruſſiſchen Kriegsſchiffe, die die Erlaubnis er=
halten
haben, die Meerengen zu paſſieren. haben heute
unter der Händelsflagge die Durchfaͤhrt vollzogen.
Korfu, 31. Jan. In der Nähe des Kanals von
Korfu ſt ie ß der britiſche Kreuzer Pioneer mit einem
Torpedobootszerſtörer zuſammen, wobei mehrere
Mann getötet wurden. Zwei Leichen ſind gefunden,
etwa dreigehn Perſonen werden noch vermißt.
W.B. Korfu, 1. Febr. Das gemeldete Schiffs=
unglück
im Kanal von Korfu ereignete ſich bei Nacht=
übungen
, an denen die engliſchen Krlegsſchiffe Pioneer=
und Tynel nebſt 12 Torpedobootszerſtörern teilnahmen.
Dabei ſtieß der Torpedobootszerſtörer Orwellu mit dem
.Pioneers zuſammen und wurde im Vorderteil gerade
durchſchnitten. Der Vorderteil ſank in dem tiefen Waſſer.
Ein Artilleriſt und ein Oberheizer wurden getötet,
13 Mann werden vermißt. Man nimmt an, daß ſie mit
dem Bug des Torpedobootszerſtörers Orwellö unterge=
gangen
ſind. Orwells wurde mit dem Heck zuerſt in
Korfu angeſchleppt.
- Waſhington. 31. Jan. Bisher iſt noch keine
Antwort von den Verbündeten auf den letzten Vor=
ſchlag
Bowens eingegangen. Der britiſche Bot=
ſchafter
Herbert hat geſtern an Lord Landsdowne ein
längeres Telegramm gerichtet, in dem er ihm mitteilt.
daß, falls Bowens Vorſchlag abgelehnt werde letzterer
an die Vertreter der übrigen Mächte, die Anſprüche an
Venezuela haben, ſich wenden' und ihnen ſagen
würde, daß Venezuelä durch die drei verbündeten Mächte
gezwungen werden ſolle, ſich einem Plane zu fügen, der
die Intereſſen Frankreichs, Belgiens. Schwedens. Nor=
wegens
, Spaniens. Dänemarks, Hollands und der Ver=
einſgten
Staaten ernſtlich gefährde. Wenn das geſchehen
ſei, werde erwartet, daß Frankreich ſofort in London,
Verlin und Rom Vorſtellungen erheben werde. Die
übrigen Gläubiger Venezuelas würden dann wohl ſich
Frankreich anſchließen.Es beſtehe aller Grund. zu
glauben, daß Frankreich bereits in Amerika ſondiert. habe,
wie weit wohl ſeine Intereſſen in Venezuela mit denen
Amerikas übereinſtimmten. Es heißt, daß zwiſchen den
Forderungen beider eine große Aehnlichkek beſteht, und
daß dieſe vielleicht hinreichend groß iſt,. Um die beiden
zum Widerſtand gegen jede Politik' der verbündeten
Mächte zu vereinen die dahin geht, dieſe Intereſſen zu
vernichten oder zu ſchwächen. Z. B. habe Amerika durch
Venezuela der Claims=Kommiſſion eine beträchtliche
Summe zuſprechen laſſen, von der Venezuela Raten zu
zahlen habe. Dieſe Zahlungen ſeien in letzter Zeit im
Rückſtande geblieben. und da das Geld zum größten
Teile aus den Zolleinkünften herrührte, ſo habe Amierika
wohl ein gutes Recht darauf= gegen jedes Verhalten der
Verbündeten zu proteſtieren, das den Schuldner ver=
hindere
, ſeine Verpflichtungen Amerika gegenüber zu er=
füllen
. Frankreich habe andererſeits durch Vertrag und
Unterhandlungen ſich Zahlung ſeiner Forderungen an
Venezuela geſſchert. Er ſei der Anſicht, daß weder ſein
Schuldner zu Grunde gerichtet werden dürfe. noch die
Mittel Venezuelas, aus denen es ſeine Zahlungen an
Frankreich begleiche, geſchwächt werden dürfen, wie es der
Fall ſein würde. wenn irgend eine Vorzugsbehandlung
zugeſtanden würde. Alle dieſe Angaben bezweckten,
Frankreich und Amerika in eine Politik züſammenzuführen,
die wahrſcheinlich zu einem Streit mit derjenigen der
Verbündeten führen werde.
- W.B. Waſhington. 31. Jan. Heute früh hatte der
deutſche Geſandte Speck von Sternburg eine zwei=
ſtündige
Beſprechung mit dem Grafen Quadt=Wykradt=
Isnn. Er beſuchte alsdann den Staatsſekretär Hay und
den Präſidenten Rooſevelt. Hierauf begab er ſich nach
der engliſchen Botſchaft und hatte mit wir Herben eine
lange Beſprechung.
Iw.B. Wajbinaton,. 1. Febr. Staatsſekretär Hay
ſtellte heute den deutſchen Geſandten Speck v. Stern=
burg
dem Präſidenten Rooſevelt vor. Die Unter=
redung
mit dem Präſidenten war eine formelle. Der
Geſandte wollte ſein Beglaubigungsſchreiben als Spezial=
geſandter
überreicher bevor er die Geſchäfte der Bot=
ſchaft
übernimmt. Es wurden nur mündliche Erklärungen
ausgetauſcht. Der Geſandte beſchränkte ſich darauf, die
freundſchaftlichen Gefühle des deutſchen Kaiſers auszu=
drücken
und ſeine Befriedigung darüber auszuſprechen, in
ſeiner jetzigen Eigenſchaft nach Amerika zurückzükehren.
W. Tanger, 1. Febr. Ein beſonderer Bote aus Fez
meldet, daß die Truppen des Sultans unter dem
Befehl des Kriegsminiſters am 29. Januar bei Tages=
anbruch
die Stellung des Prätendenten angegriffen, ſeine
Anhänger geſchlagen und den Prätendenten gefangen ge=
nommen
haben.
Briefkaſten.
Es wird gebeten, die uns brieflich zugehenden für
den Anzeigeteil beſtimmten Anzeigen an die Expe=

dition, die für den redaktionellen Teil beſtimmten
Mitteilungen ꝛc. an die Redaktion des Tagblatts zu
adreſſieren.

Todes-Anzeige.
SStatt jeder beſonderen Anzeige.)
Freunden und Bekannten machen wir
die ſchmerzliche Mitteilung, daß unſere innigſt=
geliebte
Gattin, Mutter und Schweſter
Frau Minna Eissfeller
gob. Sauerwein
heute nacht nach langem, ſchwerem Leiden
ſanft entſchlafen iſt.
(2385
Die tieſtranernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 31. Januar 1903.

Die Beerdigung findet Dienstag. 3. Febr.,
nachmittags 3 Uhr, vom Portal des Fried=
hofs
aus ſtatt.

Todes-Anzeige.
Allen Freunden und Bekannten die trau=
rige
Mitteilung. daß es Gott dem Allmäch=
tigen
gefallen hat, unſere liebe Mutter,
Schwiegermutter und Großmutter (2394
Elise Luckhaunt
gob. Mack
nach langem Leiden in ein beſſeres Jenſeits,
abzurufen.
Darmſtadt, den 30. Januar 1903.
Im Lamen der kranerndeu Hinterbliebenen:
L. Röth und Frau.
Die Beerdigung findet Montag, 2. Februar,
nachmittags 3 Uhr, vom Sterbehauſe,
Eliſabethenſtraße 22, aus ſtatt.

Todes-Anzeige.
(Statt beſonderer Anzeige.)
Verwandten, Freunden und Bekannten
die traurige Mitteilung, daß unſere liebe,
gute Tochter, Schweſter, Schwägerin, Tante
(2402
und Nichte
fäthe Schmicht
heute abend 9 Uhr nach langem, ſchwerem
Leiden ſanft im Herrn entſchlafen iſt.
Im Aamen der krauernden hinterbliebenen:
B. Schmidt,
Oberverwalter i. P.
Darmſtadt, den 31. Januar 1903.
Die Beerdigung findet Dienstag, 3. Februar,
nachmitkags 2 Uhr, vom Sterbehauſe,
Kranichſteinerſtraße 39½ aus ſtatt.

Tageskalender.
Konzert der Großh. Höfmuſik um 7 Uhr im Hoftheater;
Hauptprobe vormittags 10 Uhr.
Vorſtellung um 8 Uhr im Orpheume.
Volks=Redoute um 8 Uhr im Schützenhof=
Monatsverſammlung des Vereins der Württem=
berger
um ¼9 Uhr in Ekers Brauerei.
Welt=Panorama Soderſtraße 2.
Kaiſer=Panorama im Darmſtädter Hofr.
Verſteigerung skalender.
Dienstag, 3. Februar.
Mobiliar= ꝛc Verſteigerung um 10 Uhr Runde=
turmſtraße
16.
Holzverſteigerung um 2 Uhr im Gaſthaus Zum
Löweni zu Weiterſtadt.
Stamm= und Ruhholz=Verſteigerung um 9 Uhr
im Näuheimer Gemeindewald: Zuſammenkünft auf der
Kreisſtraße Nauheim-Königſtädten am Eingang des
Waldes.
Städtiſche Leſe= und Bücherhalle, Louiſenſtr. 20.
Die Leſehalle iſt geöffnet an allen Wochentagen von
10-2 und von 6-9 Uhr, an Sonn= und Fekertagen
von 11-1 und von 6-9 Uhr. Bücherausgabe
findet ſtatt: Dienstags,. Donnerstags und Samstags
von 11-t2½ und von 7-9i, Uhr.
E3 Unſer heutiges Blatt enthält einen Proſpekt
vom Technikum Mittweida als Beilage. (3392

Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei, verantwortlich für die Redattion: Dr. O. Waldaeſtel, beide in Darmſtadt.