monatlich 50 Pfa, vierteljährlich 150 Mk.,
halbjährlich 3 Ml. einſchl. Bringerlohn.
Auswärts werden von allen Poſtämtern
Beſtellungen entgegengenommen zu 1.80 Mk.
vierteljährlich.
Verbunden mit„Wohnungs=Anzeiger' und der Sonntags=Beilage:
Aluſtriorkes Ankorhaſkungsblatk.
fur das wöchemtlich 6mal erſcheinende Tag
blatt werden angenommen in Darmſtads
von der Expedition Rheinſtraße Nr. 23. t
beſſungen von Blößer Beſungerſtrat
Nr. 48 und Schießhausſtr. Nr. 14, ſowie
aus=
wärts von allen Annoncen=Expeditionen.
Amtliches Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und der andern Behörden.
1903.
Dienstag, den 27. Januar.
„ 22.
Brennholzverſteigerung.
Die in unſerer Bekanntmachung vom
21. Iſd. Mts. zur Verſteigerung auf den
28. d. Mts. ausgeſchriebenen 81 Rm.
grob geſpaltenes Eichen=Stockhol,
aus dem Diſtrikt „Franzoſenberg
des früheren Beſſunger Laubwaldes
ge=
langen nicht zum Ausgebot. (196Sei
Darmſtadt, den 24. Januar 1803.
Großh. Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.:
Riedlinger, Beigeordneter.
Bekanntmachung.
Die Lieferung von 2 Normal= und
10 ſympathiſchen Uhren fſtr ſtädtiſche
Gebäude ſoll verdungen werden.
Arbeitsbeſchreibungen und Bedingungen
liegen bei dem ſtädt. Elektrizitätswerk,
Schuchardſtr. 5. während der
Dienſt=
ſtunden zur Einſicht offen. Auch werden
dort die Angebotſcheine abgegeben.
Angebote ſind bis
Montag, den 23. Februar l. J.,
vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Darmſtadt, den 23. Januar 1903.
Städtiſche Elektrizitätswerksverwaltung
Darmſtadt.
19270i)
Meyer.
Brennholz=Verſteigerung.
Die am 20. Iſd. Mts. ſtattgehabte
Verſteigerung von Brennholz aus dem
ſtädt. Oberwald iſt genehmigt.
Die Abfuhrſcheine ſind von
Mitt=
woch, den 28. Ifd. Mts., ab bei der
Stadtkaſſe erhältlich und ſind bis zum
10. ½ft. Mis. daſelbſt abzuholen.
Ueberweiſung und erſter Abfuhrtag
des Holzes
Freitag, den 30. Januar 1903.
Darmſtadt, den 23. Januar 1903.
Großherzogl. Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.:
Niedlinger. (96lei
Donnerstag, den 20. lſd. Mts.
nachmittags 41 Uhr.
ſoll der auf dem ſtädtiſchen Gelände an
der Pallaswieſenſtraße, zunächſt des
früheren Schachtgrabens, lagernde
Kom=
poſt, etwa 340 ebm, losweiſe an Ort
und Stelle öffentlich meiſtbietend
ver=
ſteigert werden.
Zuſammenkunft auf der
Pallaswieſen=
ſtraͤße, unterhalb des Bahnüberganges.
Darmſtadt, den 23. Januar 1903.
Großherzogl. Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. B.: Miedlinger. (872oi
Zrennholzverſteigerung.
Mittwoch, den 4. Februar d. J. ½9 Uhr vormittags.
wird in Arheilgen (Brücherſche Wirtſchaft) das Dürr= und Windfallholz
laus Forſtwartei Kalkofen (Nr. 1-305, ausgenommen blau unterſtrichene
Nummern) verſteigent:
Scheiter, Am.: 12 Buchen I. Kl., 66 Buchen I. Kl., 9 Birken,
122 Eichen II. Kl., 25 Nadelholz. 17 Pappeln; Kuüppel, Rm.
116 Buchen, 17 Birken, 35 Eichen, 31 Nadelholz. 27 Pappeln; Reiſig,
Wellen: 1420 Buchen, 1030 Eichen, 550 Nadelholz. 300 Pappeln;
Stöcke, Rm.: 9 Buchen, 46 Eichen, 5 Nadelholz. 5 Pappeln.
Auskunſt erteilt Großh. Forſtwart Löſch zu Kalkofen ſoſt Darmſtadt).
Darmſtadt, 24. Januar 1903.
Großherzogliche Oberförſterei Kranichſtein.
van der Hoop.
(2011
Holzanfuhr=Vergebung.
Die Anfuhr des diesjährigen Holzbedarfs in den Großh. Holzhöf dahier,
beſtehend in:
545 Am. Buchen=Scheiter,
205
Kiefern= „
1200
Buchen=Knüppel,
300
Kiefern=
50 „ Kiefern=Reiſigknüppel,
ſoll auf dem Submiſſionswege an die Wenigſtfordernde in 16 Loſen vergeben
werden. Das Holz wird aus den Domanialwaldungen der Oberförſterei Beſſungen
und Kranichſtein, 200 Rm. Kiefern=Knüppel aus Diſtrikt Klingsackertanne des
Eberſtädter Gemeindewaldes, entnommen. Die Submiſſionsofferten ſind
ver=
ſchloſſen und mit entſprechender Aufſchrift verſehen bis ſpäteſtens Montag, den
2. Februar l. Js. vormittags 9 Uhr, um welche Zeit deren Eröffnung in
Gegenwart der etwa erſchienenen Submittenten erfolgen wird, bei unterzeichneter
Stelle einzureichen. Wegen näherer Auskunft über die Akkordbedingungen und
die Zuſammenſetzung der Loſe wolle man ſich ebenfalls an letztere wenden.
Darmſtadt, den 24. Januar 1903.
Großherzogliche Holzmagazins=Verwaltung.
Heinemann, Oberforſtmeiſter.
[1996
laal.
Drennholz=Verſteigerung.
Mittwoch, den 28. lſd. Mts., vormittags 9 Uhr beglunend, werden
in dem oberen Lokal der Turngemeinde, Woogsplatz 5, die folgenden
Holz=
ſortimente aus dem früheren Beſſunger Laubwald, Diſtrikt Franzoſenberg,
öffent=
lich meiſtbietend verſteigert und zwar:
Stöcke
Knüppel
Reiſigknüppel
Scheiter
46 Rm.
72 Am.
32 Rm.
164 Am.
Buchen
klein geſpalten
Am.
Birken
13
31
5
Eiche
79
75
Nadelholz
15
Darmſtadt, 21. Januar 1903.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. B. Jaeger, Beigeordneter.
grob geſpalten
- Rm.
(1763dsi
Hlammholz zum Schmeiden
kann jederzeit angefahren werden.
(1696
Eberſtadt.
Wieſenmühlen
W. Hüldebrand TH.
Schreinerarbeiten.
Die Anfertigung von 9 Zeichentiſche
für das Vermeſſungs=Amt ſoll vergeben
werden.
Arbeitsbeſchreibungen und Bedingungen
liegen bei dem unterzeichneten Amte,
Grafenſtraße 30, Zimmer Nr. 9. während
der Dienſtſtunden offen, woſelbſt auch
die Angebotsſcheine abgegeben werden.
Angebote ſind bis
Montag. 2. Februar 1903,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Darmſtadt, den 22. Januar 1903.
Stadtbauamt.
[1997im
Frenah.
Bekanntmachung.
Die Stellung einer Dampfſtraßew
walze zu den in der Zeit vom 1. April
1903 bis 31. März 1906 vorkommenden
Neueindeckungen ſtädt. Chauſſeen ſoll
verdungen werden.
Arbeitsbeſchreibungen und Bedingungen
liegen bei dem Tiefbauamt, Waldſtraße,
Zimmer Nr. 6 während der
Dienſt=
ſtunden zur Einſicht offen. Auch werden
dort die Angebotsſcheine abgegeben. Eine=
Verſendung der Bedingungen nach
aus=
wärts findet nicht ſtatt.
Angebote ſind bis
Freitag, den 30. Januar l. J.
vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Darmſtadt, den 26. Januar 1903.
Städtiſches Tiefbauamt.
Keller.
(9gsiw
A. A. .
Weckenhaub'e
RAIS-ESUTabN
garantiert rein,
altbewährtes Mittel gegen
Austen Aeisdrkolt u. Verschlsimung
in Flaſchen 45 u. 35 Pfg.
Nur echt bei: (1395a
kr. Bockenhaub,
Rediainal. Prog. 2. roten Treuz,
3 Schulftr. geg. Hotel Prinz Karl.
Drogerie
C. Wälälüger,
Löilhelminenſtr. 11.
Gut erhalt. Winterüberzieher zu verk.
G Nied=Ramſtädterſtr. 31 H. (573oim
Der Amateurphotograph.
Von Thomas Glahn.
Gachdruck verboten.
Leo Winterfeld konnte den Mund nicht halten,
und ſo geſchah es, daß Bernhard König häufig
ge=
neckt ward. „Der Bilderapoſtel= hieß er bald unter
ſeinen Freunden. Es ſcherte ihn wenig, weil er von
Anfang an durch den freien Willen, den man ihm
ſtets gelaſſen, ſehr ſelbſtändig geworden war.
Eines Mittags trieb er ſich wieder im Tiergarten
umher. Er kam vom Luiſendenkmal, ging an der
Rouſſeau=Inſel vorüber und ſchlug den Weg ein,
der zum neuen See führte. Vor ihm, mit einem
Paketlein in der Hand, ſchritt eine junge Dame. Er
ward unruhig und nahm eine ſchnellere Gangart an.
Nun war er nur noch fünf Schritte hinter ihr.
Sein Herz ſchlug ihm plötzlich wie ein Hammer.
Drei Schritte - noch einen - jetzt war er neben
ihr - und jetzt - Bernhard König blieb ſtehen.
Vielleicht beunruhigt durch ſeinen ſchnellen Schritt
oder die Nähe, in der er an ihr vorüber wollte, hatte
die junge Dame ihr Geſicht einen Moment nach ihm
hingedreht und ihn ſekundenlang mit verwunderten
Augen angeſehen. Und eben da war Bernhard König
ſtehen geblieben - ſo jäh, als wäre ſein Fuß plötzlich
an die Erde gefeſſelt.
Sie war es. Es gab keinen Zweifel. Genau
ſo mußte ſie ſich gewandt haben in dem Augenblick,
als er damals am Luiſen=Denkmal knipſte.
Durch ſein auffälliges Benehmen erſchreckt, war
die junge Dame ſchneller ausgeſchritten. Vorwärts!
dachte er. Was er ſagen wollte, wußte er nicht.
Nur ſie noch einmal ſehen, ihre Stimme hören.
Gnädiges Fräulein
Wie ein Schulknabe kam er ſich vor, als er,
den Hut in der Hand, mit klopfendem Herzen ſie
anſprach. Eine gute Figur mochte er gerade jetzt
ſchwerlich machen. Sie ſah ihn halb ängſtlich, halb
trotzig ablehnend an und ſchritt dann, ohne den Gruß
zu erwidern, ohne eine Antwort zu geben, auf die
andere Seite des Weges. Aber ſie entging ihm nicht.
Im Ru war er neben ihr.
Ich bitte ſehr herzlich darum, gnädiges Fräulein,
mich nicht in einen Topf zu werfen mit den
Frech=
lingen, die Damen auf der Straße beläſtigen. Mein
Name iſt Doktor König. Ich möchte weiter nichts
als die Beantwortung einer Frage. Es würde mir
ſehr weh tun, wenn Sie mich in unrechtem Verdacht
hätten.
Er hatte ſo ſchnell geſprochen, daß ſie ihm das
Wort nicht abſchneiden konnte. Und zuletzt hatte ſie
erſtaunt aufgeblickt. Sie mochte ſchwanken, was ſie
tun ſollte. Ihr Geſicht rötete ſich.
Ich wollte ... Sie nicht beleidigen, ſagte ſie,
aber man tut das doch nicht.
Es kam ſo backfiſchmäßig=naiv heraus und ſo
ſehr ernſt, daß ſein Herz ganz erfüllt ward. Nein,
antwortete er und ſchritt reſpektvoll in beſtimmtem
Abſtand neben ihr, man tut es nicht. Doch eine
andere Möglichkeit war nicht vorhanden. Ich wollte
nur fragen: war das gnädige Fräulein am
vierund=
zwanzigſten März zwiſchen zwölf bis ein Uhr im
Tiergarten, und zwar vor dem Luiſendenkmal?
Sie blieb ſtehen. Die Hand, die das Paketlein
hielt, ſank herab. Am vierundzwanzigſten Märzs
Das iſt .. eine ſonderbare Frage. Das weiß ich
nicht. Aber es iſt ſchon möglich.
Plötlich mochte ihr wohl einfallen, ob er ſie
am Ende nur anführen und hinhalten wolle, denn
ihr Geſicht ward ſtrenger und ein forſchender Blick
flog über ihn hinweg. Er las ihre Gedanken daraug.
Seite 2.
Stamm=, Autz= und Brennholz=Verſteigerung.
Donnerstag, den 29. Januar l. J., vormittags 10 Uhr
fangend, ſollen im Spachbrücker Gemeindewald verſteigert werden:
50 Stück eichene Stämme von 41-67om Durchm., 2-13m lang, - 5936 Fm.,
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 22. Januar 1903.
Rummer 22.
7 30— 40
14
3-11,
„ 21-33
9 „ Hainbuchen
3- 7
1 Obſtbaum=Stamm
45
29 Stuck Fichten=Stämme , 16-25
9-18
16u. 23
3 Erlen=
6u. 13
5 Rm. eichene Scheiter I. Klaſſe,
Stöcke: 2 Am. Buchen, 93 Rm. Eichen und 6 Am. Nadel.
Das Stammholz kommt zuerſt zur Verſteigerung.
Die Zuſammenkunft iſt auf dem Markhaus.
Spachbrücken, den 21. Januar 1903.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Spachbrücken.
Illert.
6,80
186
1.11
1835
066
GRGGUnUAAAAN
zum Schneiden kann angefahren werden. ſ2004a
Dauptsigeuerla Gamss
Pallaswieſenſtraße 104, hint. d. Henninger'ſchen Maſchinenfabr.
Bureau: Jreneſtr. 81, HI., Ecke Frankfurterſtr. Telephon 739.
Hastumſrisurem
9
Veberall erhältlich!
narrrrrrirrrrrrzrrrrrrrrrrrrrirrrrzrrrzrrzrzzrrrrzzrrar
(840si
PLAII8OT „AAISOTAIde
Prima ſehr ſtückreiches Fettſchrot.
95 Pfo.
Primn gewaſchene Nuß III.
110
Prima rheiniſche Braunkohlen=Briketts . 100
per Zentner frei Keller exkl. Oktroi netto Kaſſe in Fuhren von 30 Zentnern.
Beſtellungen unter HO6 an die Exped. d. Bl.
(9822
16
Gydulaton „Maresl
franzöoische Haarwelle, haltbar 2-3 Wochen, wird in höchſter Vollendung
ausgeführt, auch bei den in meinem Atelier für künſtliche Haararbeiten
ange=
fertigten Aufträgen.
Wegen Umbau und Umzug
äumungs-Vorkauſ
in Resten
zu W enorm billigen Preisen ZA von
Hemdenflauelle, Bettzeuge, Bettkattune,
Hand=
tücher, Jacken= und Kleiderflanelle, Kleiderſtoffe,
ſchwarz u. farbig, Juponſtoffe, Unterrockſtoſſe,
Kleider=
knttune ꝛc. ꝛc.
Auf obige Restenpreise geben wir noch
B½. Rabatt extra. (2ssnii
Vorkauf nur gegen bar.
An RARUUDAA
Holastrasse 6, nächst der „Kronel.
ſowie alle Ball-, Gesellschaſts. und Tages-Frisuren erhalten nur
durch erſte Kräfte die geſchmackvollſte Ausführung.
Abonuemenk für in und antzer dem Hauſe bei billigker Lerechnung.
D. Theaterfrisieren und Perüoken-Verleihanstall.
(1819
L. Nachtigall Nachk.,
Hoffriseur u. Hoflieſerant Sr. Kgl. Hoheit des Grossherzogs,
Wilhelminenſtraße 13.
Wilhelminenſtraße 13.
Felephon 958.
Telephon 959.
E4A4AAAA44A4AAATTAAATAAAAAAAAAAAAAA444444A4A4AAAAT441
EAAUSUOTTAUAN
Das Anweſen Eliſabethenſtraße 51, beſtehend aus 2ſtöckigem
Wohnhaus, Stallung, Seitenbau und großem Garten,
Geſamt=
flüche ca. 1600 ⬜ Meter mit 30 Meter Straßenfront,
E iſt zu verkaufen. w
Das gut formierte Grundſtück eignet ſich auch event. zur
Gr=
bauung zweier großer Wohnhäuſer mit Seiten= und Hinterbauten.
Reflektanten erfahren nur Näheres in dem Immobiliengeſchäfz
des Bankbeamten Sebastian Eekler, Klappacherſtraße 7
Telephon 243.
C64bma
Verlangen Sie nur
Gxuuar-Coamud
der A.- G. Deutsche Cognacbrennerei
vorm. Gruner & Co., Siegmar i. S.
ergter und älsester Grovsbetrieb Dentschlands,
erhältlich in Apotheken, Drogerien, Ligarrenhandlungen und besseren
Kolonialwaren han dungen.
659a
Gengral-Vertretung:
Carl Diebm & Co., Hoſlieferant,
Barmstadl, Alioestrasse 24.
Zweigvereini
Eess. Fechtvorehn WaisensGhuts, Darmſtadt.
Lieder und Vortrüge zu dem am Sonntag, den 8. Februar, abends
7 Uhr 11 Min., im Konkordiaſaale, Waldſtraße, ſtattfindenden Kappenabend,
er=
ſuchen wir bis ſpäteſtens Montag, den 2. Februar, an Herrn Robert Schneider,
Rheinſtraße 8, ſchriftlich einzureichen.
(1721)
Die Elker.
Ich habe nämlich . . am vierundzwanzigſten
März das gnädige Fräulein im Tiergarten geſehen,
wenigſtens glaube ich es beſtimmt und ſeitdem.
tagtäglich geſucht, Ihnen wieder einmal zu begegnen.
Nun iſt's genug. Ihre Augen blitzten. Mit
energiſchem Ruck machte ſie eine halbe Wendung zur
Seite und ſchritt davon. Was hatte er da wieder
angerichtet? Jetzt mußte ſie ja glauben, er ſei einer
jener irrenden Ritter, die galante Abenteuer ſuchten!
Das durfte ſie nicht meinen — alles andere, nur
das nicht.
Darf ich Sie bitten, gnädiges Fräulein, einen
Blick auf dieſe Photographie zu werfen! Er hatte
die Uhr aufgeklappt. Die Neugierde ſiegte bei ihr.
Und plötzlich ſchoß die helle Röte in ihr Geſicht.
Wie kommen Sie zu dem Bilde, mein Herr ?
Heiliger Himmel, verdarb er ſich denn heute
alles! Sollte er ihr geſtehen, daß — Ein jäher
Einfall ließ ihn ſtutzen.
Es iſt das Bild einer lieben Toten, gnädiges
Fräulein.
Das trotzige Blitzen ihrer Augen ließ nach, ein
großes Staunen kam hinein. Dieſes. Bild?
Bernhard König wurde verlegen. Aber hatte er
einmal ſo angefangen, half ihm kein Gott mehr.
Ja .. einer 20ten, die mir ſehr nahe ſtand. Nun
werden Sie vielleicht verſtehen, gnädiges Fräulein,
weshalb ich . .. ſo betroffen war.. und welche
Beweggründe mich leiteten, als ich ... immer von
neuem mir Mühe gab, Sie noch einmal zu ſehen.
Sie war noch immer rot.
Die Ahnlichkeit iſt allerdings frappant.
Nicht wahr? Und wenn man jemanden ſehr
geliebt hat - wenn das z. B. meine Schweſter
wäre - Brrl Er konnte ſchlecht lügen.
Ich habe auch eine Schweſter verloren, ſagte ſie
ſchlicht.
In dieſem Augenblick kam ſich Bernhard König
wie der jämmerlichſte Kerl vor, den Gottes Sonne
jemals beſchienen. Wie dieſes herrliche Mädel von
der lieben Schweſter ſprach, die ihr geſtorbenl Und
dazu ſeine gräßliche Schwindelei. Nur ja kein Wort
mehr darüber! Und ſelber purpurrot ſprach er: Ich
hoffe, gnädiges Fräulein, Sie werden mir nun
ver=
zeihen und mir nicht nachtragen, daß ich ſo
unkon=
ventionell vorgegangen bin.
Langſam ſchüttelte ſie den Kopf. Sie haben ſich
ja legitimiert, antwortete ſie.
Und darf ich Sie jetzt - jetzt vielleicht
Begleiten? fragte ſie lüchelnd. Rein, auch jetzt nicht.
Und nie wiederſehen?
Niel
Gnädiges Fräulein ..
Eine flehende Bitte lag darin. Eine Bitte, die
ſie erröten machte.
Wir verreiſen ja auch Montagl kam es ihr
wieder ganz backfiſchmäßig über die Lippen. Aber
im ſelben Augenblick erſchrak ſie, ſagte mit blutrotem
Geſicht=Adieul- und ſchritt direkt hinüber zur Friedrich=
Wilhelmſtraße.
Bernhard König ſtand einen Augenblick ganz ſtill
in der warmen Sonne. Er ließ ſie gehen. Er ſah
ihr nach und ſein Herz jubelte. Wir verreiſen ja
auch Montag - wir verreiſen ja auch Montag!
Herrgott, wie das geklungen hattel Und wie ſein
Herz. ſo lachte nun ſein Antlitz.
Aber er durfte ſie jetzt nicht verlieren, wo er ſie
eben gefunden. Noch ſah er ſie - ſie hatte ſich nicht
ein einziges Mal umgewandt. Das erleichterte ſeinen
Plan. Er ging ihr in einiger Entfernung nach, bis
ſie im Eingang eines Hauſes der Friedrich=
Wilhelm=
ſtraße verſchwand. Alſo hier wohnte ſie. Das Haus
war verſchloſſen. An der Portierwohnung hing ein
Schild, in dem ſich ein Schneider für Zivil und
Militär empfahl. Bernhard König lachte plötzlich.
„Studentenſtreichel= brummte er vor ſich hin. Dann
öffnete er die Tür zur Portierwohnung und ſtieg die
paar Stufen hinab.
Schön guten Tag, guten Tagl begrüßte ihn der
Meiſter, der mit der Hornbrille auf dem
Schneider=
tiſch ſaß und die Beine übereinandergeſchlagen hatte
- kommen der Herr wegen der Wohnung im vierten
Stock, oder was ſteht dem Herrn zu Dienſten?
Neugierig drängte die Frau, ein ſchreiendes Kind
an der Schürze, näher. Nein, dachte Bernhard König,
hier geht das nicht. Und laut ſagte er: Ich möcht
mir von Ihnen gern ein paar Anzüge aufbügeln
laſſen, Meiſter. Wie wär's, könnten Sie heute gegen
fünf mal zu mir kommen und ſie abholen? Aber
Sie müſſen ſchon ſelber da ſein, ich muß Ihnen extra
ſagen, wie Sie's machen ſollen!
Natürlich war der Meiſter dabei, Bernhard
König hinterließ ſeine Adreſſe und erwartete ungeduldig
die fünfte Stunde zu Hauſe. Sie kam und mit ihr
Meiſter Habermann.
(ortſetzung folgt.)
Rummer 22.
Meink
Herren-
Hasken.
ſlardorohe
0800
ſowie Dominoo bringe ich ir
empfehlende Erinnerung.
vA9
Georz Wölm,
Karlſtraße 14.
(1617a
Scherhetts-
Petroleum,
gefahrlos brennend,
Gtearin-Rerzen, x.
extraprime,
in verſchiedenen Größen,
Vachtlfehter-Ool,
zuverläſſige Qualität,
Cosmos-Heller
Gachtlichter)
empfiehlt;
Friedrich Sohaeter,
Ludwigsplatz 7. (15302a
neu bezogen, iſt billig
1gebr. Jofa zu verkaufen.
1794)
J. Frieß, Tapezier,
Kiesſtraße 43.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 22. Januar 1903.
Selte C.
Mein diesähriger
CoAser Ausuertaud
S
dauert von 28. Januar bis inel. 8. Februar
Epiedeieh Warnealee
Rheinstrasse h neben dem lagdhause.
Tuche, Manufaktur., Hode- u. Woissmaren,
Bluson- u. Wäschefabrikation.
(200ba
WB. Cünstige dolegenheit zu Einkäuſen für Hotels, Reslaurateure, Pensionate u. Ansstallungen.
58 Bührkohlen, Hohs, Anthrauit, 38
Rheiniſche Zraunkohlen-=Lriketts.
„Marta=Briketts.
nicht rußend, ſparſamſter und vorzüglichſter Brand für Porgellan=Oefen,
em=
pfiehlt in jedem Quantum zu billigſten Tagespreiſen
(470a
Georg Säneider,
Vertreter der Vereinigungs=Geſellſchaft in Kohlſcheid.
Billigsto Borugsauelle
nur allererſtes Fabrikat.-
Vollnichlige Pahug. - Für jede Boſe weilgehendſle Garaulie.
W Bei Abnahme von größerem Quantum
entſprechenden Rabatt.
(1668a
Prompter Verſand nach augwärtg und nach allen Itadtleileu.
Thilipp Weber,
Hoflieferant
Inh. Gobbr. Dmelseels
Karlstrasee 24.
2 Tmisemstrasse A.
Günſige Kapilalanlage!
3¼ſtöck. 6=Zimmerhaus, im
Herd=
wegviertel gelegen, modern und ſolid
gebaut, iſt direkt durch den Beſitzer
um=
ſtändehalber ſehr preiswert
zu verkaufen.
Off. unt. M10 an d. Exp. (620a
bis 60⁄ der Taxe
[5)
G E
zu vergeben durch
(1898a
Adolph Rady, Zimmerſtr. I.
Pachtgelände.
Ein zu Lagerzwecken geeignetes
Ge=
lände mit Bahngleisanlage, im Norden
der Stadt, unweit der Bahnhöfe gelegen,
iſt ſofort zu verpachten.
(517a
Intereſſenten belieben ihre Adreſſe
unter G 90 bei der Expedition d. Bl.
niederzulegen.
Ver hustet kaufe
um 10 oder 20 Pfg.
Althee-
bonbous bei A. Reichard,
Bleichſtraße.
(570a
2
000090008
Haus-Verhäamf.
Das Anweſen Kiesſtraße 49 - 3=ſtöckiges Etagenhaus mit
großem Seitenbau - iſt erbteilungshalber aus freier Hand
W zu verkaufen. pay Uboom=
Kaufpreis und Zahlungsbedingungen ſind günſtig geſtellt. Zur
Führung der Verhandlungen iſt ermächtigt der Bankbeamte
Gebastian Echler, Klappacherſtr. 7 Telephon 243.
G2OTL UOO4
Haushaltungsherde- und Ofenlager
= Elisabethenstrasse 49 ſein reichhaltiges Lager in allen Sorten
Oefen ſowie in guß= und ſchmiedeeiſ. Kochherden
(1539.
zu billigſten Preiſen.
Bottfedern n.Daunen.
Rothnagel & Weiles,
Hoflioferanten Sr. Königlichen Hohieit des drosshorzoge
(60a
Eax Marktplatz A. Ta.
WB. Um das denkbar Beſte bieten zu können, laſſen wir eine
nochmalige Entſtaubung aller Federn vermittelſt einer in unſerem Lokale
aufgeſtellten Entſtaubungs=Maſchine mit Motor=Betrieb eintreten.
Floischsaft Puro,
Foischontrakt, Paggo,
Floischpepton,
Bouillonkapsoln
4 ſtets friſch. empfiehlt
Friedricb Sohaaier,
Ludwigsplatz 7. (15304a
Bäokereish,
ſehr gute Geſchäfte, in
Darm=
ſtadt, auch auf dem Lande,
werden zum Verkauf
nachge=
wiefen. Sichere Exiſtenz für
Anfänger. - Off. zu richt=”
unter L 21 an die Exh. (93
Rostautsonuuug
von 2500 Mark, zu 4½pCt.
ver=
zinslich. vor 5 Jahren unkündbar, zu
eedieren geſucht. — Anerbietung unter
L. 19 an die Exped. erbeten. (993imd
Machen Sie einen Verſuch
mit meinem
Schlüchtern=Kornbrod,
4 Pfd. 48 Pfg., 2 Pſd. 24 Pfg.
Wiener Feinbäckerei,
hügelstr.1 — Telephon 1009.
Verſand nach allen Stadtteilen. (1192
20 verschiedene Tauben,
zuſammen oder auch einzeln, abzugeben.
Hügelſtraße 16.
[1193
Vorzüglich bewährt gegen Huſten
und Heiſerkeit:
Stollwerek's Russische
Honig-Bonbons,
doppelt gemalzt, per Paket 10 u.
(667a
20 Pfg.
Honsumhaus „Südontss,
Nieder=Ramſtädterſtr. 57a.
Darmſtädter Brauerei
ſucht
irtschaſton
zu mieten ꝛc.
Offerten unter F 44 an die Exped.
d. Bl.
(203942
D Damen=Masken zu verl. Blumen=
S thalſtr. 109, 1. St.
E1160oid
Georg Winkler,
Dentist,
Hügolstr. BB.
Sprechſtund. v. 9-12u.½3-6 Uhr.
Sonntags von 9-19 Uhr.
(Deutsehes Relchs.)
Sehmidt's Patent=Wasehmasehinen ſeuen ne. 77e) Zind allen vorant
Im 5. Mal igo2 wurde die
man aehte genau auf namen und Patent=nummer und hüte zleh vor nachahmungen.
te Maschine
l0000l
22 Jedes Geschält mit haushaltungs=Artlkein führt dlese Maschlnen.--
2 2 2 hergestellt. oa
GESSAUUuOUGAUUee
Geküllt in den Rellern
der Brauerei,
„dlrekt vom Lagerlass-
Brauerei Louis hess.
Hell. x Rein Malz und hopfen garantiert. x Dumkel.
Saalbaustrasse. (571a
Neule, Henslas. den M. uns Mrnach, den 28. lanuar 1o;
Mayollsa- u. Glas-Vasen-Arrangements-Ausstellung
in meinem Schautonster Wilhelminenstrasse 7, xunächst der Rheinstrasso.
Grosse Auswahl von prächtigen Blatt- und blühenden Pflanzen, (165
als auoh stets in fertigen frischen Arrangements für alle Celegenheiten
zu billligoten Preisen.
CD. EJ. IOLO
Grossh. Hessischer und Kaiserl. Russischer Hoſlioferant.
cac G GAOON
Curngemeinde!
Manrhallas
Gamstag, dem 8I. Jamuar 1D0T
abends 8 Uhr 1 Min.:
Glhoé hrsdes-oluGe cos Wonltoht
in sämtliehen Räumen des Curnhauses am Woogsplatz
mid Preisverteilumg
kür die schönste sovie originellste Damon-Maske und originellste Herren-Maske.
C Ballanzng Vorschrift. 4.
Eintrittskarten: Herren 3 Mark, Damen 2 Mark nur im Vorverkauf bei D. Falz & Göhne, Ernſt=
Ludwigsplatz, W. Mamiusky, Marktplatz, Emi Markwort, Soderſtraße 10, und L. Philippi, Schulſtraße 4.
Abends an der Laſſe pro Perſon 4 Mark.
Für Iuhaber von Kappe und Stern Eintritt frei und ſind Eintrittskarten gegen Abſtempelung der
(18883is
Sterne nur bei den Verkaufsſtellen W. Raminsky und Emi Markwort abzuholen.
Dor grosse Wal.
Fur
(168210
Wöchnerinnen,
Eranke u. Kinder
Gummi=
Wetteimlagem,
garant. Rasserdichtl, von Mk. 1.60 p. Ut.
Verbaudwatte, Bettpiannen,
Erigatore,
Thermometer,
Eisbeutel,
bufk- und
Inhallations.
Nasserkisson,
Lpparate, Lerstäuber,
Badeschürzen, ſummistrünyio
Lelbbinden,
Damenbinden,
Goxhlet-Apparate
empfioblt in grosser Ausnahl billigst
Herm.
Hehmmüller,
Gamuinaron und Trolhriemonkabrik,
Schulstrasse l, am Judvigsplatz.
Bringe meinen
hochfeinen Wurſtauoſchuitt
in empfehlende Erinnerung.
5 Neu eingekührt.
die als dellkat ſchmechend
bekannten
alberſtädter
Siedewürſtchens
per Paar 25 Pfg.
Philipp Wober
Inh. Gobr. Duckech
Harlstrasse 24 1856a
Filiale Luisenstrasse 4.
Hausverkauf.
Kiesſtraße, 3 Stock, je 5 Zimmer ꝛc.,
Einfahrt und großer Garten, iſt unter
günſtigen Bedingungen zu verkaufen
durch das Immobilien=Geſchäft
W. Stamm.
1767a8i)
deyl &a Joho. Hannkakturnaron 76=
I. Beilage zum Darmſtädter Tagblatt.
B=
N22.
Dienstag, den 27. Januar.
1003.
Mohnungen.
8=Zimmerwohnung
mit Zubehör, 2. Stock, per 1. April zu
vermieten. Wohnung beſonders
geeig=
net für Aerzte und Rechtsanwälte.
Franz Caydoul,
2 Markt 2.
60id3)
(ſas herrschaftshaus
Landskronſtraße 53.
zum Alleinbewohnen, enthalt. 12 Zimmer,
Küche, Bad, Gas, Veranda, Vor= und
Hintergarten, iſt per 1. Juli beziehbar
zu verm. 1500 Mk. Näheres Karl=
G2016ids
ſtraße 110. 2. St.
M
Martinſtraße 7.
nächſt der Heinrichſtraße, 1. Stock,
be=
ſtehend aus 5 Zimmren nebſt Zubehör,
Mitbenutzung der Waſchküche und des
Bleichplatzes, per 1. April 1903 zu
ver=
mieten. Näheres parterre. (6lis;
195i0s) Pallaswieſenſtraße 39
6=Zimmerwohnung zu verm. Näh. part.
I96ids) 5= u. 2=Zimmerwohnung
mit allem Zubehör, „freundl. u. ſauber,
in gutem Hauſe, an einzelne Dame oder
Herrn (bezw. Familie ohne Kinder), ſof
beziehbar, zu verm. Nähere Auskunft
Jacoby, Mathildenplatz 8.
Darmſtr. 41
eine ſchöne, der Neuzeit entſprechend
eingerichtete b=Zimmerwohnung p.
1. April zu vermieten. 520ids
Näheres daſelbſt, parterre.
Herrſchafl=gwohnnn,
) Landwehrſtraße 7½ nahe dem
9 Herrngarten, hochelegante
Bel=
h etage, 7 Zimmer, Erker und
) große gedeckte Veranda, Küche
mit Speiſekammer, Waſchküche
J und Bleichplatz, Mädchenzimmer,
2 Bodenkammer und Bodenraum,
) Heiz= und Leuchtgas per 1. April
) zu vermieten. Näheres daſelbſt
5 2. Stock.
(33t
M
5is) Neubau Ece Nieb='
eſel= und Saalbauſtraße, 3. Stock,
6 Zimmer, Bad, Gas und elektr.
Licht zu vermieten.
Näheres Pallaswieſenſtr. 26
Frankkurterſtraße 64
iſt der 1. Stock: 6 große Zimmer,
ein Badezimmer mik Einrichtung,
großem Garten zur alleinigen
Be=
nutzung per ſofort oder ſpäter zu
vermieten. - Auskunft
Frank=
furterſtraße 80.
(180is
Drei elegaute
6. Iimmerwohnungen H
mit Bad. Fremdenzimmer, Magd=M.
V kammer, Veranda ꝛc., der Neuzeit
Ventſprechend eingerichtet, mit Heiz=h
J und Zeuchtgas verſehen, per ſofort
6 zu vermieten. 1. Etage M. 1200,
2. Etage M. 1000, 3. Etage M. 800. 6
4 Näh. Heidelbergerſtr. 89.(644ids
CE
Lagerhaugſtraße 16
iſt die Beletage von 6 Piecen,
Küche, Bodenkammer u. allem
Zubehör zu vermieten und per
ſofort zu beziehen.
Näheres bei der Expedition
oder Bismarckſtr. 37. part.
1215ids
herlſchafl. Pohnnh
Part. u. 1. Stock, 6 u. 7 Zimmer, mi
Dienertreppe, auch mit allem
Komfor=
der Neuzeit ausgeſtattet, in feinſten
ruhiger Lage (Viktoriaplatz) per 1. Jul
d. J. zu vermieten, ev. 1. April, aud
getrennt. Näheres bei Caſtritius
Darmſtadt, Kahlertſtr. 38. (1627i
M
Juſelſtraße 17
Parterre 5 Zimmer, Bad, große
Ve=
randa, 2 Manſarden, 2 Keller, Bleich.
platz, per 1. April zu verm. Näheres
Inſelſtraße 22. 2 Stock. (646ime
21 Kirchstrasse AI,
Neuban Pallmann,
3. Stock eine 5=Zimmerwohnung.
N der Neuzeit entſpr., per 15. März h.
4event. 1. April zu verm. (643ids H
912i40) Mieder Namſtädterſr. 3.
5=Zimmerwohnung im 2. Stock nebſt
10
Zubehör per 1. April.
Heinheimerſtraße 59
5=Zimmerwohnung, Bad, Magdkammer,
Leucht= und Heizgas, Veranda, per 1.
April zu vermieten.
(869t
Hochſtraße 56
elegante 5=Zimmerwohng, Balkon, kompl
Bad, elektr. Licht, Gas ꝛc. mit Manſ.=W.
3-4 Zimmer per 1. April. (1194id
11207) Liebiaſtr. 6. Beletage, 5 Zim.
Balkon und 1 Manſardezimmer.
958
Kiesſtr. 106 ia
Manſarde, 4 Zim., abgeſchl. Vorplatz,
Kochgas, 1. April zu verm. Näh. part.
EIUII
Neubauten
Liebfrauenſtr. 68. 70. 72
mehrere 3= und 4= Zimmerwohnungen
alsbald zu vermieten. Näh. Baubureau
Kiesſtraße 28.
(37t
8 ſlathildenplatz 8
ſind 3= und 5=Zimmerwohnungen,
teils für Bureau und Geſchäftsräume
paſſend, zu vermieten.
(244ids
-303i0s) Neubauten Junere
Ning=
ſtraße 52 und 59 3= u. 4=
Zimmer=
wohnungen ſofort zu bezieh. Näh. daſ.
Vembam
Liebfrauenſtraße 28 große 3=Zimmer=
(868t
wohnung per 1. April.
5117ſoim) Obergaſſe 4 - W
an der Infanteriekaſerne eine
neuherge=
richtete 3=Zimmerwohnung zu verm.
und ſofort beziehbar.
1202i0s) Roßdörferſtr. 26¼ ſchöne
3=Zimmerwohnung ſofort zu verm.
15941) Mollerſtraße 14. 1. St.,
3 Zimmer, Bleichplatz, Manſardezimmer
und alle Bequemlichkeit per 1. April.
1947is) In den Neubanten nächſt
der Windmühle, am
Gräfenhäuſer=
weg, ſind noch ſchöne 3=Zimmerwohngn.
per 1. April zu billigen Preiſen zu vm.
Auskunft daſ. und Frankfurterſtr. 80.
H1226ims Holzſtr. 15 3=Z.=Wohnung,
neu hergerichtet, mit abgeſchl. Vorplatz,
Kloſett zu Mt. 300 p. Jahr an ruh. Leute.
148
8758i8) Weinbergſtr. 46, eine 2=8.=
Wohn. ſofort zu verm.
Bl60t) Hochſtraße 57. Mauſ.,
2 Zimmer Küche, Kammer, Gas.
471.
ſan eine anſtänd. weibliche Perſönlichkeit
billig zu vermieten. — Näh. in der
G2000
Expedition ds. Bl.
271i0s) Noßdörferſtraße 73
Neubau, b=Zimmerwohnungen mit Bad
Gas, Balkon, Vor= und Hintergarten,
alles der Neuzeit entſprechend.
Näh. Soderſtr. 102.
35t) Beſſungerſtr. 97, ſch. ger.
5⁄₈ Zimmerwohn. mit allem Zub. ſof. zu
verm. Näheres part.
Waldſtraße 35
iſt der erſte Stock. enthaltend 4 Zim=!
mer, Küche mit Speiſekammer,
Bleich=
platz, elektr. Licht und Kochgas nebſt
lallem Zubehör per ſofort oder ſpäter an
ruhige Leute zu vermieten. (252ids
Lismarckſtraße 66
nächſt der Bahn iſt der erſte Stock.
14 Zimmer, Balkon und Zubehör per
1. April 1903 an ruhigen Mieter zu
vermieten. Näheres im Comptoir
daſelbſt.
(268ids
Irenestrasse
eine ſchöne, neuhergerichtete, freundliche
4 Zimmerwohnung mit Zubehör zu
vermieten. Näheres parterre. (867ids
Nembam
Liebfranenſtraße 80 große 4=
Zimmer=
wohnung mit Bad, Magdk., Leucht= und
Heizgas per ſofort.
(871t
Moosbergſtraße 46
ſchöne 4=Zimmerwohnung per 1. April
zu verm., der Neuzeit entſprech. einger.,
Zu erfr. Moosbergſtr. 70. pt. (B1228t
1608i0) Wilhelminenſtr. G6, Beletage,
elegante Wohnung, 3 auch 4 9r. Zimmer,
Küche nebſt Zubehör, Gas u. Elektr., für
Bureau, Arzt, Rechtsanwalt, auch als
Geſchäftsräume vorteilhaft, geeignet,
anderweit abzugeben.
Frankensteinstr. 66
in fein eingerichtetem Haus iſt der zweite
und dritte Stock, enthaltend 4 Zimmer
in jedem Stock, Balkone, Veranda, Gas
und Bad, zu billigem Preis ſofort zu
verm., evenll. beide Stöcke zuſammen.
Näh. Karlſtraße 110, 2. St. (B2018ids
Riedeſelſtraße 10
Geräumige Villa, mit Stallungen,
Remiſen, überhaupt reichlichem Zubehör
und ſchönem Garten, iſt billig zu
vermieten.
(24ik
Näheres Holzhof=Allee 1.
349ids) Manſarde zu vermieten.
Zu erfragen Kiesſtr. 70. part
Eranichſteinerſtraße 39
iſt der 2. Stock mit Zubehör zu
600 M. alsbald od. ſpäter zu verm.
Auskunft daſelbſt Parterre und
Frankfurterſtr. 80.
(959is
u
Lugerhausſtr. 16
geräumiger Laden
A mit 2 Erkern ſgeeignet für
M Schreibmaterialienhandlung)
9 zu vermieten und per ſofort
zu beziehen.
Das Nähere bei der Expe=
9 dition oder Bismarckſtr. 37.fl.
parterre.
(355ids
Laden mit Wohnung
per 1. Juli zu vermieten. Näheres
Eliſabethenſtraße 30. 1. St. (1184ids
44
7½
41206) Liebigſtraße 6 Stallung
nebſt Zubehör ſgfort zu verm.
17682) Kirchſtraße 19. I., ſchön
möbl. Zimmer mit Penſion zu vermieten.
426) Beckſtr. 64. I. zwei ſchön
möbl. Zimmer zu vermieten, zuſammen
oder getrennt.
8464) Steinackerſtr. 14 mb. Zm.
47t) Eliſabetheuſtr. 32, Hth. I.
1 gut möbl. 8. mit ſep. Eing. u. Penſ.
zu verm.
74) Hügelſtraße 1 möbliertes
Zimmer zu verm.
421ids ahlertstr 7 schöne Sehlafstellen.
423i0s) Ecke der Blumental= u.
Liebigſtr. 80 fein möbl. Zimmer,
Plüſchgarnitur ꝛc. ſofort zu verm.
515ids) Zwei möblierte Zimmer
in 2. Etage mit oder ohne Penſion zu
vermieten. Restaurut. Nivoli,
Schloßgartenſtraße.
895i0s) Soderſtr. 50. part., möbl.
Zimmer. Näh. im Friſeurgeſchäft.
10484) Landwehrſtr. 22. 2 ſchön
möblierte Zimmer 15 und 25 Ml. ſogl.
zu vermieten, auch Penſion.
1149t) Saalbauſtr. 14, 1. Stock, ein
möbl. Zimmer, ſep. Eing. per ſofort zu
vermieten.
1358i06) Soderſtr. 52. 2. St., kann
jung. Mann billig Wohn. u. Koſt erh.
1410i0s) Wilhelminenſtraße 13
möbl. Zimmer ſofort.
14471) Waldſtraße 14, 2. St.,
ein=
fach möbl. Zimmer mit oder ohne
Pen=
ſion per ſofort.
1486ide) Kahlortstr. 7 ochön mbl. Aimm.
1693i0s) Junere Ringſtr. 69 I
ſchön möbliertes Zimmer mit hübſcher
Fernſicht per 1. Februar zu verm.
Bl063) 2 — möbl. Zim.
Veranda. Näh. Erpez.
1626i0s) Schwaneuſtr. 25, Ecke des
Schloßgartenplaßzes, Beletage, ein fein
möbliertes Zimmer mit ſeparatem
Ein=
gang ſowie ein weiteres Zimmer per ſof.
1666i0s) Dieburgerſtr. 8 2. Stock
hübſches freundlich mbl. Zim. zu verm.
1717t) Hölgesſtr. I. 2. St. rechts,
ſchön möbliertes Zimmer zu vermieten.
767a) Kirchſtraße 19. I., großes
feinmöbl. Zim. mit Penſion an 8 Hrn.
1785a) Soderſtr. 101, M. links.
ruhig möbl. Zimmer mit ſep. Eingang.
1821t) Stiftſtr. 46. 2. St., möbl. 3. 3. v.
1822ids) Mühlſtr. 25, 2. St. Is.,
ſchön möbl. Zimmer bis 1. od. 15. Febr.
18841) Grafenſtr. 20, I. möbl. Z.
1977a) Landwehrſtr. 2. L, Ecke d.
Frankfurterſtr., ſchön möbl. Zimmer mit
oder ohne Penſion zu vermieten.
1986t) Waldſtr. 11a, 3. St., gut
möbl. Zimmer ſofort zu vermieten.
11148sic) Rheinſtr. 10. 2. Stock,
ſchön möbl. Zimmer an Kaufmann od.
Veamten zu vermieten.
11106st) Heidelbergerſtr. 6
Hin=
terhaus ein möbl. Zimmer ſofort.
511538i) Karlſtraße 41, 2. Stock,
freundlich, einfach möbl. Zimmer.
111476i) Karlſtraße 26, möbliertes
Zimmer an Fräulein.
11163si0) Wilhelminenſtraße 35.
2. Vorderh. part. gut möbl. Zimmer
ſofort zu vermieten.
11190i0s) Liebigſtr. 32. 1. Stock,
gut möbliertes Wohn= u. Schlafzimmer
in beſſerem Hauſe zu verm.
4130Imdks) Waldſtraße 23. 2. St.
links, 2 fein möbl. Zimmer mit 1 od.
2 Betten zu verm.
Haasimd) Kiesſtr. 20, p. möbl,
Zimmer an einen ſoliden Arbeiter.
x1230ids) Gartenſtr. 20, 1. Stock,
ſchön mbl. Zim. m. Penſion z. 1. Febr.
2036a) Viktoriaſtr. 27, 1. St., ein
fein möbl. Zimmer mit ſep. Eing. zu
verm. — Näh. parterre.
2038ids) Eliſabetheuſtr. 28, Stb.
ſob. Stock möbl. heizb. Zimmer billig z”
vermieten.
in fremder Geſchäftsmann kauft guse=
E getragene
(1834k,
Herren= und Damenkleider
und dgl. Schriftl. Off. unter H100
an die Exped. (Jeden Mittwoch hier.)
Schöne Damenminäten zu verleihen.
C Schützenſtraße 9.
(856a
Seite C.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 22. Januar 1903.
Darmatädter
Nummiek 22.
ſeschäfssbücher.
14
Gegr. 1878.
N. E. G. M. u. G.
(Nicht eingetr.
Geſell=
ſchaft mit
unbeſchränk=
tem Humor.)
Giron-Conto bei der
Herrngarten=Bank.
Des wär aach was —
Des mache mer mit aam Schlogl
Jamstag, don 2. Februar 1903
Gr GeVG EGIU aGUN
in sämtlichen Räumen dos Städt. Saalbauos.
Amſang abends S Thr II.
W Eintrittskarten für Mitglieder Mk. 150 nur bei Herrn ollo Eitae,
Eliſabethenſtraße 4 und nur gegen Abſtempelung der Mitgliebskarte.
u. Gaſtkarten Mk. 4.- bei den Herren D. Paiz & Söhne, Ernſt=
Ludwigs=
platz, Val. Weissmüller, Rheinſtraße und Fagar Hetastein, Eliſabethenſtraße.
WAbends an der Kaſſe im Saalbau werden nur Karten zu Mk. 5. — ausgegeben.
2035a)
Der gosse Ral.
3 3lal. Hirnſchnitzen
per Pfund 15 Pfg.
Türk. Zweiſchen
per Pfund 18 Pfg.
Neno beste
Dampkäpfel
per Pfund 40 Pfg.
Neue kaliſornische
APriſzosem
per Pfund 50 Pfg.
Leines Miſch=Obl.
25, 30, 40, 50 u. 60 Pfa
Emanuel Fuld,
Kirchſtraße 1. (aooim
Ets=
e.
per Pfd.
Hochépfel, 12Pf.
empfiehlt Frau Sehuchmann,
F1040dsi)
Viktoriaplatz 2.
Eine gut erhaltene ⁄₄ gewundene,
Holxtreppe
17 Tritte von Pappelholz, 3 m Höhe,
nebſt eiſernem Geländer, eine Haustüre
mit Futterrahmen und Beſchlag,
preis=
wert zu verkaufen. Hölgesſtr. 9. (2002a
1½ Stöck. Wohnhaus
mit Garten für Verbindung geeignet zu
verkaufen. - Anfr. unter L. 22 bef.
(2001,
die Expd. ds. Bl.
öine 3 teil. Seegras=Matratze mit
E Polſter, ſowie ein Sopha neu
aufgearbeitet und neu überzogen billig
[1232im
zu verkaufen.
Kaſinoſtraße 7. part.
Ct.
Owei vollftändige Betten, franzöſ.
4P Bettſt. mit Roßhaarmatratze und
noch verſchied. Möbel billig zu verkfn.
Näheres Expedition.
(1220im
Sine Partie Pflaſterſteine -
G2o33!
⁄ hat abzugeben
Haas, Herdweg 12.
eoooece occooe0e0o0eo
Hochfeine
3 kaliſornische Pflaumen
und Hprikosen,
prachtvolle
hochfeine
Obst-Mischungen
in ſeder Preislage und ganz nach
Wunseh hergestellt
von 25 Plg. pro Pfund an
empfiehlt
(1657a
5 Philipp Nobor, Hoflieferant,
3 Inh. Gebr. Duckech.
Eelephon 46. Marlstr. 24.
Fillale: Luisenstrasse 4.
11999
4 Dieſes neu erfundene Fußboden=Lacköl hat einen ozon=
GANaSOpk01: reichen, belebenden Geruch, ſchafft geſunde Wohnräume.
iſt ſehr ausgiebig, trocknet raſch glanzhart, ſpringt nicht,
klebt nicht, kann mit jeder Farbe vermiſcht werden! Eignet ſich auch für
Ge=
täfel, Holzgerätſchaften, Parkettböden und Linoleum. Aerztlich begutachtet und
warm empfohlen, patentamtlich geſchützt, bereits in zahlreichen Heil= und
Pflege=
ſtätten, Bädern, Hotels, Villen u. ſ. w. eingeführt. Preis per Kilo 1.25 Mk.
Muſter ꝛc. gratis und frankol Die benötigten Farben, ebenſo wie unſere übrigen
Abteilungen, Lacke, Firniſſe, Bronzen, Kitte ꝛc., ferner unſere neuen Erfindungen
Sanami (für Hunde), Sanaporcol (für Schweine) empfehlen gefl. Erinnerung.
Vertreter und Niederlagen erwünſcht. Chemisch-echn. Fabrik Maz Hohn (vorm
(20431
Geyer & Comp.) in Ladenburg bei Mannheim.
fädchen können das Glanzbügeln
M in kurzer Zeit grundlich erlernen. Kl. Kopital, auf ein
[17152
Mollerſtraße 12, part.
J. junge Dam=
Beiche alleinſtehend.
wirt=
ſchaftlich erzogen, wünſcht bis Oftern
Heirat. Reelle Off. erb.,ReformiVerlin
o920000000000000oogoooges Poſt 14. Vermögen nicht bedingt. 4854al2. Stock
2. Hypoth.,
nenes Haus in guter Lage geſucht.
Offerten unter K88 an die
Expe=
x1078,
dition erbeten.
Süchtige Büglerin nimmt Kunden
T an im Hauſe. Dieburgerſtr. 48.
(434])
ſtin ſehr großes, gebrauchtes Sofa
G billig abzugeben. Ernſt=Ludwigsplatz 2
2. Stock rechts.
(2013
Eulaie=gevernayme.
Wegen Verheiratung des Fräuleins
ſuche Jemand, der per 15. April oder
1. Mai
die Filiale übernimmt.
Kirchſtr. 27 Wurſtfabrik. C2olZimd
ebr. Sopha billig zu verkaufen
H Viktoriaſtr. 26.
[11990s
Handelslehranſtalt Darmſtadt.
Leiter: F. Fehr,
W. Woogsplatz Nr. 12.
Schönſchreiben, einf., dopp. amerik.
Buchhaltung,Korreſpondenz, Kaufm.
Rechnen, Wechſellehre, Stenographie,
Maſchinenſchreiben ꝛc. (1488a
ſEintritt jederz. Zu Stellen behilflich.
Nuchenſcheitholz -x einige Meter
C zu verkaufen.
G11810,
Johs. Spietz. Eberſtadt.
P. Gnterhaltene
Schreibuaſchine
billig zu kaufen geſucht. —
Schriſt=
probe mit Syſtem= und Preisangabe u.
L. 18 an die Expedition.
[E119,
kompl. Bett, guterhalten, 1 Kleider=
M ſtänder, Holz, 1 Seſſel, Nachtſtuhl,
1 Schirmſtänder, eiſen, billig zu
ver=
kaufen. Erfragen in d. Exp. (1397a
Weklrische hioht-AAnlags
. mit Akkumulatoren billig abaugeben.
4½ Martinstrasse 25, I. Iinks. Er869t
7Oin ſchöner Pudel und ein echter
d0 Wolfſpitz mit kurzer Schnauze
E, entlaufen. Vor Einbehalten und
Ankauf wird gewarnt. —f
Abzugeben gegen gute Belohnung
[51912im
Landwehrſtraße 83.
Rummer 22.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 27. Januar 1903.
Seite 7.
*1250imd) Tüchtige Verkäuferin
ſucht ſofort Stellung. Weißwaren= und
Offerten, unter
Gardinenbranche.
L. 34 befördert die Expedition dieſes
Blattes.
31246) Tüchtige, gewandte
Ver=
käuferin durchaus erfahren in der
Papierbranche ſucht Stelle.- Off. u.
L. 38 an die Exped.
511680i) Junge Frau ſucht für
vor=
mittags einen Laufdienſt. Nimmt auch
Laden oder Kontor zu reinigen an.
Zu erfragen Gr. Kaplaneigaſſe 66.
71198) Eine Reſtaurationsköchin
mit guten Zeugniſſen und
Herrſchafts=
köchin ſuchen Stelle. Stellenb. Röſe,
Ernſt=Ludwigſtr. 18. 3. Stock.
71221) Junge Frau ſucht Laufſtelle.
Zu erfragen große Ochſengaſſe 39 bei
Frau Findeiſen.
41216) Ige. Frau ſucht Waſch. u.
Putzen. Große Ochſengaſſe 12 Mittelb.
*1227im) Frau empfiehlt ſich im
Kleidermachen, Flicken und
Ausbeſſer=
von Kleidern. Frau Wolf, Herdweg 23
31197) Mädchen erhalten ſehr gute
Stelle. Röſe, Ernſt=Ludwigſtr. 18. II
Geſucht nach Frankfurt a. M.
zu zwei Mädchen von 5½ u. 7 Jahren
ſeine erfahrene Kindergärtnerin.
Schriftliche Offerten unter L. 16 an
die Expedition d. Bl.
[1196imd
Kindergärtnerin
geſucht.
Näh. Inſelſtr. 19, part. E1169oi
1868s01) Ein erfahrenes, zuverläſſiges
Kindermädchen
oder Kinderfrau) zu 4 Wochen altem
Kinde für 1. Februar geſucht.
WoL ſagt die Expedition.
51235) Putzfrau für Samstag
vormittag auf 2-3 Stunden geſucht.
Wilhelmſtraße 55. 1. Stock rechts.
411541) Tüchtiges,
zuverläſ=
ſiges Dienſtmädchen das etwas
kochen kann, in klein. Haushalt
(3 Perſonen) gegen guten Lohn
geſucht. Eintritt 1. Februar evt.
ſofort. — Näh. Exped.
2032) 1 Köchin u. 1Frau ſ. Aushülfs
ſtelle, ſow. mehr. Müdch. u. 1Kinderfrl.
ſ. Stell. Benkendörier, Schnehardstr. 13.
F1205mdk) Jung. verh. Mann wünſcht
ſich in ſeiner Vater=u. Geburtsſtadt
Darm=
ſtadt niederzulaſſen u. wünſcht daſelbſt
irgendwelche dauernde Beſchäftigung.
Suchender ſteht in ungekünd. Stellung
als Walzmeiſter in einer
Induſtrie=
ſtadt Süddeutſchlands.
Gefl. Adreſſ. u. 1. 25 an d. Exp. erb.
[1994
GeSmChb
zu fofortigem Eintritt ein durchaus
anſtänd. ehrliches Müdchen f.
Privat=
haushalt (ein groß. Kind). Sehr gute
Behandlung zugeſichert. Vom 29. Jan.
ab zu melden Moſerſtraße 9 bei Frau
Landes=Wohnungsinſpektor G. Gretzſchel.
Eine reinliche Lauſtrau
gesmeht.
Viktoriaſtraße 27. 1. St. (2ol4im
41210) Br. Müdch., welch. koch. u.
Hausarbeit verſt., zwei 17jähr. Mädch.
(Württemb.), hier fremd, ſuch. Stellen.
Frau Koch, Döngesborngaſſe 3.
71209) Braves, kathol. Mädchen,
welches in beſſeren Häuſern gedient,
ſucht Stelle als Hausmädchen, welches
auch ein Kind übernimmt. Gute
Be=
handlung erforderlich.
Offerten unter L. 23 an die
Expe=
dition erbeten.
41245) 1 Mädchen ſ. ſofort Stelle
als Spülmädchen, geht auch für all. in
Wirtſchaft. Frau Frank, Kiesſtr. 30.
11229) Kinderloſe Frau ſucht
Lauf=
dienſt kleine Kaplaneigaſſe 4.
Wjähr. Hausmädchen
mit 2jährigen Zeugn. ſucht per erſten
Februar Stelle. Ferner ſucht ein
Zim=
mermädchen mit 2jähr. Zeugniſſen per/
15. Februar oder 1. März in nur erſten
Häuſern Stelle. Bureau Schmitt
(1241
Wilhelminenſtraße 35.
H1225im) Verh. kräft. zuverlüſſiger
Arbeiter ſucht Beſchäftiguvg, wenn
möglich dauernd.
Näheres in der Expedition.
C2oodaegaoooasdooanaaoogooos
199loim) Junger Kaufmann ſucht
Aushülfſtelle per ſofort.
Offerten unter L. 14 an d. Exped.
gecoooanaaaaieassocosoeonet,
*1222) Gutempf. Mann ſucht Stelle
als Hausburſche. Offerten u. L. 30
an die Expedition.
41217im) Einf. brav. ehrl. Mädchen
zu aller Arbeit ſofort geſucht. Friedrich
ſtraße 9, 2. Stock.
Beſſeres zuverläſſiges
Zimmermädchen,
evangeliſch. nach Frankfurt a. M
in feines Herrſchaftshaus geſucht.
Ein=
tritt ſofort oder 1. Februar. Dasſelbe
müßte tüchtig ſein in häuslichen Arbeiten,
im Nähen, Bügeln und etwas ſchneidern
können. Gute Zeugniſſe erforderlich.
Näheres hier in Darmſtadt, wo? ſagl
(2020
die Expedition.
4121Iim) Jünger. Mädchen tagsüb
Grafenſtr. 1, 2. St.
geſucht.
4117601) Ein einfaches, zu aller Arbeil
williges Mädchen ſofort geſucht.
Landwehrſtraße 2, 1. St.
2037a) Eine Frau oder Mädchen
für Samstag nachm. geſucht.
Stein=
ſtraße 14, 1. Stock.
Lauſfran sogleich gesucht.
Hoffmannſtraße 39, 2. St. (123,
71238) Brave Müdchen erhalten
jederzeit ſofort gute Stellen bei hoh.
Lohn. Stellenburenn Debus,
Ballonglatz 6.
31239) Geſucht: Kinderfr.,
Haus=
mädchen, das gut nähen und bügeln u.
mehrere Köchinnen ſofort, 1. und
15. Februar. Stellenburean Debus,
Ballonplatz 6.
11242) Privatköchinnen, Hotel=
Zim=
mermädchen, Servierfräulein, ſowie eine
größere Anzahl Mädchen aller Art
erhalten ſofort Stellung in nur erſte
Häuſer. Schmitt, Wilhelminenſtr. 35.
und Lehrmädchen ſofort geſucht.
Kapellplatz 8. 1. Stock. (1824a
1497a) Lehrmädchen geſucht.
DBamen=Konfektion, Schuchardſtr. 4, 1. St.
Tüchtige Stadtreiſende
von eingeführtem Spezialhaus gegen
Firum und hohe Proviſion geſucht.
Offerten unter 157 an die
Expe=
dition d. Bl.
(17osmko
LCAarzädchom
gegen ſofortige Vergütung geſucht.
A. Ankon, Eliſabethenſtr. 1. (569a
1595a) Tüchtige, zuverläſſige
Gämlegerim
ſofort geſucht.
E. Simon, Schirmgaſſe 2.
*1224) Junges Mädchen für
vor=
mittags geſucht. Hoffmannſtr. 17.
2031) Ein braves, fleißiges
Mäd=
hen wird vom 1. Februar bis 1. März
tagsüber geſucht. Karlſtr. 14, part.
1059oimd) Reinliches Müdchen oder
jüngere unabhäng. Frau für Laufdienſt ꝛc.
Taunusſtr. 7. L. St.
geſycht.
Jüngerer Küfor
mit guten Zeugniſſen geſucht.
Cerdinand Wolkk,
Weinhandlung. (2osoim
Fuhrknecht
von einer hieſigen Kohlenhandlung
per ſofort geſucht.
Näheres Expedition. (2042im
2041) Junger, ſtadtkundiger
Hausburſche
mit guten Zeugniſſen geſucht.
Kvinrich Röhrich,
G1h. Jacob Lorenz.
Sandſtraße 10.
Hungen Hausburſchen
(2o28im,
ſucht
Wilh. Werner,
Bauglaſerei mit Maſchinenbetrieb.
Lehrung geſucht.
In mein Tuch=, Manufaktur=,
Mode= und Weißwarengeſchäft kann
Oſtern ein junger Mann gegen
Vergütung in die Lehre treten.
Offerten unter H 35 an die
(1597a
Exped. erbeten.
122) Vir ſuchen p
„
Lahrhämg
mit guten Schulzeugniſſen.
Gebrüder Hen,
Ludwigsplatz 9.
Kleiderfloffe und Jamen=Lonfeklion.
Großer Nebenverdienſt i2006M
6 aauaags 8I1 o uiat onuosndV
gav2ſ6-8E 01 606 cloaß (uoj6unz
quvhaaauug) -oguagiaahD Hinnas anl
verdien. mühelos Perſonen
14l. 30 Ml. jed. Standes (beſ. Händl.
d. Generalvertret. f. vorzügl. Maſſenartil
Proſp. gr. d. J. J. Richter, Herbesthal.(2007N
Junge Frau od. Witwe,
welche den Verkauf eines gangbaren
Artikels an Private übernimmt, bitte
ihre Adreſſe unter L 22 an die Exped.
zu ſenden.
C2204id
Dunger Herr, 23 Jahre alt, evang.,
28 vermögend, wünſcht ſich mit einer
jungen Dame, vermögend, bis Oſtern
zu verheiraten.
Offerten unter L. 26 an die
Erpe=
dition erbeten.
(1200im
Wachſamer Hofhund
zu kaufen geſucht Liebigſtr. 46. (1214in
FuL ColssoInd0k:
3 Gruben Carbid=Abfall abzugeben
Dieburgerſtraße 241.
(2046
Wegen Weozud
verkaufe ich meine ſiebenjährige Ungar.
Vollblutſtute, ſowie ein ſehr gut
er=
haltenes Halbverdeck mit abnehmbaren
Bock und ein amerikaniſches Gig,
ſeh=
wenig gebraucht. Anzuſehen
Dieburger=
ſtraße 241.
(2047
v2000000100000000000000000d
E1 Kerzenlüſter, bronce,
8 Flammen, und
1 Wendeltreppe, W
4,70 m hoch,
3 preiswert abzugeben. (2008id
Rheinſtraße 14.
Eine gut erhaltene
Geh. Rat. Uniform
Goldſtickerei auf dunkelrotem Sammet
[51248
wird zu kaufen geſucht.
Näheres bei Alfred Burkhardt,
Student.=Utenſilien, Militär=Effekten,
Darmſtadt, Luiſenplatz 4.
veAßL vaAlO,
Liebigstragse 36, (628a
Ammobilien-Agent.
Cuter Privatmittagstiſch zu 70 P
E zu erfr. in der Expd. El23lid=
prima bayeriſche Kalk=Eier
empfiehlt
Josoph Lenker,
Eerhandlung, Holastrasse 18,
Tolephor 139. (2930ik
HHEH.
Sorgfältig gewählte Mischungen aus
neuer Ernte in verschiedenen
Preislagen.
Besonders beachtenswert:
Meine
Gormama-Mischung
Mk. 3.- per Pfund.
Theespitzen
in stets frischer qualität
Mk. 1.80 und 2.40 per Pfuud.
Viederlage von 204Aimf
Messmer.
E08eSchmidt.
Germania-Progorie.
AAL1 GGInallsek,
Ecke Mühl- und Hieder-
Ramstädterstrasse.
Vieburgerſtraße 20, 2. Stock, zu
ver=
kaufen: Kanapee 18 M. Bettſtelle
mit Sprungfedermatr. 16 M., ält. vollſt.
Bett 12 M., ⬜ Tiſch mit Schublade
4 M., Waſchtiſch u. kl. Spiegel 5 M.
4 Polſterſtühle 4 M.
(1244
Laun, Bordwand oder
Gülker, s0wieL Vor
für Garteneinfriedigung geſucht.
Offerten unter L 32 an die
Expe=
dition d. Bl.
(2040i0
ſcin faſt neuer Kameltaſchen=Divan
E ſofort billig zu verkaufen.
Näheres Expedition.
(31240
Hausverkauf.
Ein fein eingerichtetes Herrſchaftshaus
in ſüdlicher Lage, enthaltend 10 große
Zimmer, Nebenräume, Balkone, Gas,
Bad, Vor= und Hintergarten, iſt zu
ver=
kaufen. Preis 32000 Mk. (2019
Off. unt. L. 39 an die Exped.
HxaAUS
zu kaufen oder zu mieten geſucht
mit großen Räumen im Parterre oder
Hinterhaus.
[121Aids
Offerten unter L. 28 an die
Expe=
dition erbeten.
man gut und billig;
Wologiork Im Gaſthaus
„Aur Stadt Mannheimé
bei J. Blome, Schloßgaſſe 27. (446a
Dr. Vgo Parenti erteilt
L606. E0L6bb6
frammatit e Rondersation a Litterakur.
Gefl. Anfragen schriftlich: Karlstr. 34.
nur keinste Referenzen: (805a
Sehr ſchöner Maskenanzug billig zu
d verleihen. Waldſtr. 23. I. r.(r121bid
2 Herren=Maskenanzüge
zu verleihen. Marktſtr. 5. E121Simd
Seiner Maskenanzug (Elſäſſerin)
2ß wie neu, zu verleihen.
Roßdörfer=
ſtraße 3. 1. St.
(1233i0
Sauberes Damen=Maskenkoſtüu,
3 Mark, darunter Damen=Orgl.
Banditin, preiswert zu verl. (1202
Pankratiusſtraße 71, 2 Tr. I3.
H elegante Maskenkoſtüme (Sonne
6 und Winzerin) zu verleihen. Näh
„Schloßbierhalle;, Marktpl. 5. (2023id
1)
übſche Damenmaske bill. zu verleih
Ernſt=Ludwigſtr. 18 II. (*120:
amenmaske (3 M.), und hell. Tuch
(*121]
koſtüm zu verkaufen.
Heinrichſtraße 108, 1. St.
9 ſch. Maskenanzüge billig zu ver
V leihen. Gr. Ochſeng. 18. (123.
ſin eleganter Damenmasken=Anzu;
w billig zu verleihen. Kirchſtraß.
El2asim
Nr. 4.
Selte G.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 27. Jannar 1903
Rummer 22.
Cafs-Rostauvant yMetropole,
Alexanderstrasge.
Zur Feier des Allerhöchſten Geburtstages
Seiner Majeſtät Kaiſer Wilhelm II.
vienstag nachmittag von 4 Uhr an:
(2045
gGEutoanOuv WuAUL
Eintritt frei!
Eintritt frei!
WiAAOs Al vermieten.
A. M. Timmermann, Harienplath.
[4712
Ei uagerpats
Imit oder ohne Haus, oder Acker mit
5 ESO6660
per Flaſche Mk. 1.10.
„GRAAOS
per Flaſche Mk. 1. 10 Flaſchen je 10 Pfg. billiger.
f. W. Woidig. Hoſl.,
Nachkolger, (34la
Hams Müller,
Darmſtadt. — Schulſtraße 4.,
Telephen 345.
q00aoooooeoeceogoaaooooooos
8Mittagstisch 85, 70,60Pk.
Abondtisch 60 Pk.
Him Abonnement.
Thalysia, Reform-Restaurant
Alexanderstrasse 4 L. (9279¾
Aaogagagoogaaooooeeage2
nglscher Unterrieht, Gramm.,
E Konv., Litt. wird von einer
Englän-
derin ert. Heidolborgerstr. 25. IIl. Coms
Lu sprechen von 11-12 Uhr.
Gesollschaftshloicker, Blusen,
Sehlaſröche ete. b. n. e. Anprobe
fertigt Wiener Sohneicorin in und
außer d. Hauſe. -- Schriftl. Beſtellung
wird angenommen.
(T117001
Frau Engier, Wienerſt. 41 part.
Altes, buntes Forzellan,
als Teller, Figuren, Vaſen, auch Kaffee=
Thee= und Eßſervice ꝛc. zu kaufen geſucht.
Off. mit Preis unt. L. 5 bef. d. Exp.
Ein 2½ſtöckiges
AIimmerhaus
im Südoſtviertel zu kaufen geſucht.
Offerten unt. L. 3 mit Preisangabe
4114980i
an die Exped. d. Bl.
Vrima Reſtkaufſchilling v. 8000 M.
„0 abzugeben gegen hohe Zinſen. Fr.
Offerten unter L. 29 an die Exped.
(2029ids
dieſes Blattes.
59blte Oelgemälde und bunte Stiche
[11578oi
56 zu kaufen geſucht.
Off. mit Preis unt. L. 6 bef. d. Exp.
tte Freimarkensammlung
(1155s0i
zu kaufen geſucht.
Offert. mit Preis u. nähere Angabe
unter L. 4 bef. die Exped.
guter Zufuhrſtraße zu kaufen geſucht.
Offerten an Herrn J. Busch,
Heidel=
bergerſtraße 88 abzugeben. (1860soi
Cogmad,
deutsoh,
fein und mild,
die ¼ Literflaſche
O Uh. 2. - ohne filas. O
Gebr. Vierheller,
14 Schuſtergaſſe 14,
Telephon Nr. 200. 1394a
Lie ſchönſten u. originellſteu
Hask6ll A06IIl6
und
&am Domimos,
für Damen und Herren
erhält man leihweiſe (199a
P Gralenetranse 18. I. St.
Einige eleg. Damenmasken
und Bominos
zu verleihen.
Soderſtraße 59, 1. St.
Naskenanzug zu verleihen.
B Arheilgerſtraße 41.
Miſche aller Art zum Waſchen u.
500) Bügeln wird angenommen. Fr.
Ganſert, Mauerſtr. 9½. (G1131s0im
Weübte Stickerin empfiehlt ſich für alle
G1175oim
6 Stickarbeiten.
Nieder=Ramſtädterſtr. 81, part.
4=Zimmerwohnung,
mittlere Lage der Stadt, per 1. Apri
geſucht. — Offerten mit Preisangabe
unter L. 20 an die Exped. (1191id
Pehme noch Kunden an im Kleider=
A machen in und außer dem Hauſe.
Wienerſtr. 38.
1150ei0)
Dieſe Woche
Gber=Hayern
Legeruſee
Schlierſee.
Tage in der Woche vergeben. Kinder 15 Pfg.
Piktoriaſtraße 44.
Zerſekte Büglerin kann jetzt einige Eintritt: Erwachſeue 30 Pfg,
(1987a
(1236ia1 Abonnementskarten Preisermäßigung.
Stammholz-Verſteigerung.
Montag, den 2. Februar, vormittags 9½ Uhr anfangend,
ſollen im Eberſtädter Gemeindewald, Diſtrikt Klingsackertanne:
460 Kiefern=Stämme von 18 bis 50 Ctm. Durchmeſſer und 6 bis
16 Meter Länge
an Ort und Stelle öffentlich verſteigert werden.
Die Zuſammenkunft iſt auf dem Griesheimerweg am Eingang des Waldes.
Eberſtadt, den 22. Januar 1903.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Eberſtadt.
Schäfer.
- (20alim
Verſteigerungs-Anzeige.
Mittwoch, den 28. Januar 1903. nachmittags 3 Uhr anfangend,
verſteigere ich im „Schöfferhof:, Alexanderſtraße dahier, unwiderruflich
nachverzeichnete Pfänder, als:
eine große Partie Zigaretten, Zigarren,
Par=
fümerien u. a. m.;
ferner ſollen verſteigert werden:
diverſe Kleiderſchränke, Sofas, Spiegel, Vertikow, 1 II. Rolle, 1
Sym=
phonium mit Platten, 6 Stücke Moleskin und Waſchbuckskin, 1
Schreib=
tiſch mit Aufſatz, Büfett (geſchnitzt), 1 Pferd, 1 Wagen, 2 Pianinos,
1 Fahrrad, 1 Ladentheke, 1 Büfett aus dunklem Holz, 1 braunes Pferd
U. d. m.
Darmſtadt, den 26. Januar 1903.
(2022
Wittich, Gerichtsvollzieher.
Loooovoooooocooooceoosoee ooceoooooooode
⁄ llandols u. Sprachlohranstalt Emd Geld,
Rheinstrasse 16.
Interricht in allen Handels-Fächern,
Frauz., ongl., span., ital. Sprache drammat, Konvers, kaufm.
Korresph Deutsch für Ausl.
66542
Vebersetz. in ob. Sprachen u. Portug.
Eebernahme v. Buchführ. u. Bücher-Revisionen
Leoeeeeeeeoooeooee oooeoooeo oooeooeoooosoooes
2229
Falholiſcher Paramentenverein.
ſeneralvorsammlung mit Rochnungsablage
Mittwoch, den 28. Januar, vormittags 10 Uhr,
im Vereinslokal (Wilhelminenplatz 1I).
Hierzu ladet alle Mitglieder und Wohltäter des Vereins freundlichſt ein
Der Vorstand.
1995)
9000000000000020000000000000
GOudt GAIvD
der
[943a
3 Mk.
(945a
ſtleg. E. Damenmasken=Anzug
G Jockey) preiswert zu verkaufen.
41165801) Inſelſtraße 24, 3. Stock.
14
Zwei elegante Damen=Masken
zu verleihen. (ro94soi
Arheilgerſtr. 6, 1. Stock.
Ein eleganter Damen=Masken=
G anzug billig zu verkaufen.
Schulſtraße 8. 2. Stock. (1982a
7Wine kleine ſchwarze Ledertaſche
2 mit Portemonnaie, deſſen Inhalt
J, ca. 150 Mk. betrug, Samstag
nachmittag in der Gegend des
Schloſſes
VOTIOIOM.
Redlicher Finder erhält gute
Beloh=
nung. Abzugeben Riedeſelſtr. 2. (2025
Welt=Nanorannd
Goderstrasse Nr. D.
Kapellplatz.
Kunstausstellung
L. Ranges.
bdt Merder voddenzonohut”
Utor don holon Protoktorate Sr. Höniglichen Hoheit des Erdssharnogs
Hüst Kllllig Vol H66s6I UII boi Rhaill.
z am A. Februar 1003 sämtlichen Räumen des städtischen Saalbaues.
Anſang pünktlich abende 8 Uhr.
Festordnung.
L. Tell:
Avondunterhaltuug
ſesangs. u. Istrumentalvorträge, Restrede n Theateraullhrwg,
unter gütiger Hitwirkung
des Herrn Hofopernsängers H. Spemann, des „Akademischen
Chorsé unter Leitung seines Dirigenten Herrn oppel
und der
Kapelle des frosskerzogl. Hessischen Infanterie-Gelbgarde).
Regimenis He. u5 unter Leitung des Musikdirektors Herrn
N. E. Hülge.
H. Tell=
HI. Tell:
L. STD
G
Der Reinertrag des Festes ist für die Errichtung siner
Bismarcksäule bestimmt.
Eintrittskarten zum Preise von 3 Mk., 2 Mk., (amilienkarten zu
5 Mk. für 3 Porsonen) und 1 Mk. sind zu haben in den Geschäften
von Herrn Thion, Borgsträsser und abends an der Kasse.
Der Vorverkauf beginnt am Mittwoch, den 28. Januar. (2048isi
E Ansführliche Progranme sind aw Fest-Abend zu erhalten. p.
„2D.
Direktion: H. Fahrenkampf.
Telephon 329.
Dienstag, 27. Januar,
ullt Hoblt itugdiozr
Sr. Majestät
Haiser Wilholm II.
Grosse
extra arrangierte
Dienstag, den 27. Januar.
1903.
U mit verſtärktem Orcheſter.
Kuftreten sämtl. Speziali.
täten in Gala-Rostümen.
(2009 6
Täglich abends 8 Uhr
Vorstellung
roßfrüchtige Johannisbeerſträuch.
Gzuverk. Dreibrunnenſtr. 11. G1249is
chriſtliche Arbeiten jeder Art,
O souie Buchführungen und Korre-
Spondenzen ete. ete. werden an
Tages-
oder Abendstunden diskret und billigst
besorgt. Gefl. Adressen unter H 3 an
lie Expedition d. Bl. 1437sid
Neltere Dame ſucht in gutem Hauſe
14 Wohnung und Peuſion.
Off. unt. L. 31 an d. Exp. G2o17
für 2 Perſonen
GAIlllGIoUlllt per April.-Mai
geſucht. Pak
(1208
Offerten mit allen Details u. Preis
unter L. 24 an die Erpedition.
gſndrana.
E Hotel Darmatädter Hof.
Wunderbar schöne Reise in der
(1920sid
malerischen
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag, 27. Januar.
Abonnement B 25.
97. Abonnements=Vorſtellung.
Feſtvorſtellung
bei feſtlich beleuchtetem Hauſe
zur Feier des Allerhöchſten Geburtsfeſtes
Sr. Majeſtät des deutſchen Kaiſers.
Die Hugenotten.
Große Oper in 5 Akten von G. Meyerbeer.
Dirigent: Herr Hofkapellmeiſter de Haan.
Regie: Herr Oberregiſſeur Valdek.
Margarethe von Valois. Frl. Kapuſt.
Graf St. Bris
Herr Kieß.
Valentine, ſeine Tochter Frau Kaſchowska.
Hraf v. Nevers,
Tavannes,
Coſſs.
De Res.
Thors,
Meru,
Maurevert,
Raoul de Nangis
Marcel, ſein Diener:
Herr Weber.
Herr Joachim.
katho= Herr Waigandt.
liſche Herr Schulze.
Edelleute Herr Lang I.
Herr Seidler.
Herr Klotz.
Herr Spemann.
Herr Koths.
r1243idsi) Arheilgerſtr. 81, 3. St.
kann anſt. Arbeiter Wohnung erhalten. Zweites Mädchen
Urbain, Page der Königin Frl. Rödiger.
Ehrendamen der Königin! Frau Schulze.
Frl. Roßmann.
Erſtes, katholiſches Frau Lerch.
Frau Müller.
Mönche
Herr Sautier.
Herr Seidler.
Herr Göllnitz.
Hr. Birrenkoven.
Frl. Zinn.
Frl. Kahle.
Boisroſs, Soldat
Erſte
Zweite Zigeunerin
Ein Anführer der
Schar=
wache
Herr Ungibauer
Preiſe der Plätze:
Erſter Rang 4 M. Erſter Rang
Fremden=
loge 5 M. Zweiter Rang Balkon 3.50 M.,
Zweiter Rang 3 M., Zweiter Rang
Mittel=
loge 3 M. Dritter Rang Balkon 2.20 M.
Dritter Rang 170 M. Dritter Rang
Mittel=
loge 2 M. Parkettloge 3.70 M. Sperrſitz
350 M. Parterre 220 M. Vierter Ran.
Balkon 150 M. Erſte Gallerie 1 M. Zweite
Gallerie 50 Pf.
Anfang ¼7 Uhr. Ende vor ¼11 Uhr.
Mittwoch. 28. Jan. 98. Ab=Vorſt. 4 25
Zum erſtenmale wiederholt: „Die
Gerechtig=
keit= Große Preiſe. Anfang 7 Uhr.
Donnerstag, 29. Jan. 99. Ab=Vorſt. G25
„ Die Ehrel Kleine Preiſe. Anfang 7 Uhr.
- Sonntag. 1. Febr. 101. Ab.=Vorſt. D 26
Zum erſtenmale: „Die Zwillinge; Komiſche
Oper in 3 Aufzügen von Karl Weis. Große
Preiſe. Anfang½7 Uhr.
Waiſenhaus=Nachrichten.
Im Monat Dezember 1902 ſind aus dem
Opferſtock vor dem Waiſenhaus 70 M.
95 Pfg. eingegangen, teilweiſe mit folgen
den Inſchriften:
1) F. W. Den a. W. zu Weihnachten 1902
als Dank für erhaltenes „Andenken' an
einen in Gott ruhenden von mir ſo hoch
zeſchätzten Herrn. 10 M. 2) Dr. A. L. 5 M.
3) Den a. W. aus Dankbarkeit für Gottes
Hilfe in ſchweren Tagen. Möge der
all=
mächtige Gott uns auch fernerhin nicht
ver=
laſſen. 5 M. E. V. 4) Den a. W. zu Weih
nachten von K. St. 5 M. 5) Bitte kaufen
Sie dafür ein Weihnachtsgeſchenk für ein
Waiſenkind. 393 M. E. W. 6) Ihr l. W
betet, daß meinem Jungen die Kopfwunde
gut und glücklich zuwächſt. M. 3 M. 7) L.
Waiſenkinder bittet für eine kranke Frau,
daß die neue Kur, die ſie angefangen hat,
von Erfolg ſein möge. M. D. 3 M. 8 2
Waiſenkinder bittet für m. l. Mutter, daß
die großen Sorgen von ihr genommen
wer=
den mögen. M. D. 2 N. 9) Den a. W.
aus Dankbarkeit 2 M. E. V. 10) Ihr l.
W. bittet den Allmächt gen ur beizuſtehen
m. ſchwere Pflichten zu erfullen. St. 2 M.
11) Den a. W. zu Weihnachten. M. S. 2 M.
12.112. 02. 12) Ihr l. W. bittet Gott, daß
Er m. Wunſch erfülle. D. 1. Jan. 190. M.
2 M. 13) D. l. W. 150 M., bittet für mich
den l. Gott. daß Er mir ein ſolches Jahr
nicht wieder beſchere und ich Geſundheit u.
gute St. finde. Chriſtabend 1902. 14) Den
a. W. 125 M. Ludwig=Georgs=Gymnaſium.
15) An Gottes Segen iſt alles gelegen. Fr.
L. H. 1 M. 16) Den a. W. zum Dank,
weil der l. Gott m. Gebet erhöret. A. K.
1 M. 17) L. W. bittet den l. Gott. daß er
mir wieder kräftige Geſundheit ſchenkt, und
daß Er mich am Leben behält, bis meine
Kinder erſt erwachſen ſind und ſelbſt ihr
Brot verdienen können. D. d. 18.112. 02.
Eine einſame Witwe. 1 M. 18) Ihr l. W.
bittet mit mir den l. Gott, daß Er meine
Kinder vor Not. Kummer und Sorgen
be=
wahrt und ihnen Glück und Segen ſchenkt.
Eine beſorgte Mutter. 1 M. 19) Den l. W.
1 M. E. S. 1902. 20) 2mal 50 Pf. zu
Weih=
nachten den a. W. mit der Bitte zu Gott,
um Erfüllung m. Wünſche. 21) Ich danke
Gott. daß Er mir m. Kind wieder geſund
werden ließ und ſchenke deshalb den a. W.
1 M. 8.,12. 1902. 22) Den a. W.zum Danke
für eine erfüllte Bitte. 1 M. 23) Ihr l. 9.
W. betet, daß ich doch ein glückliches.
zu=
friedenes Heim bekomme. Ein a. Mädchen
bittet um zu beten. 50 Pf. 24) Meinem
Verſprechen gemäß ſende 50 Pf. den a. W.
L. K. 25) Ihr l. W. betet für m. Wunſch.
daß ich von m. Krankheit befreit werde.
M. E. 50 Pf. 26 11. Dezbr. 1902. 50 Pf.
F. E. 27) Von m. erſten Verdienſt 50 Pf.
L. K. 30.12. 1902. 28) Ihr l. W. betet. daß
mich der l. Gott fernerhin beſchützen möchte.
A. H. 50 Pf. 29) Den l. W aus
Dankbar=
keit, daß m. Herzenswunſch ſoweit in
Er=
füllung gegangen iſt, und mit der Bitte 3.
d. L. Gott zu beten, daß Er mir weiter ſeinen
Segen zu meinem Vorhaben geben möge.
30 Pf. 30) Ihr l. 9. W. bittet den l. Gott,
mit mir, daß er allen Kummer und Unglück
von mir und meinen Lieben abhält, doch
nicht wie ich will, ſondern wie Du willſt.
Darmſt. im Dezember. A. K. 30 Pf. 31)
20 Pf. für die a. W. 32) Den a. W.aus
Dankbarkeit. 20 Pf. 33) Den l. W. aus
Dank die verſprochenen 20 Pf. und bittet
mit mir 3. l. Gott, daß ich wieder ganz
ge=
ſund werde. L. 21.12. 02. 34) Fur die a.
W. 10 Pf. Liebet eure Feinde, ſegnet, die
euch fluchen ꝛc. 35) Ihr l. W. bittet den
Gott, Er möge unſern l. Vater u. Mutter
wieder geſund werden laſſen. 10 Pf. H. G.
Darmſtadt, den 6. Januar 1903.
Großh. Landes=Waiſenkaſſe.
Forman (Schnupfenäther)
kliniſch erprobt und ärztlicherſeits
mehrfach als geradezu ideales
Schnupfenmittel bezeichnet! Bei
leichtem Schnupfen Forman=Watte
DDoſe 30 Pf.). Bei ſtarkem Schnupfen
Forman=Paſtillen 650 Pf.) zum
Inhalieren mittels Riechgläschens.
Wirkung frappant: Bei
beginnen=
dem Schnupfen faſt unfehlbar. In
allen Apotheken. Man frage ſeinen
Argt.
(2003a
Sei ſparſam: Wer dieſes Wort recht verſteht, ſieht
bei allen Dingen zuerſt auf die Qualität der Ware. Das
beſte und billigſte Mittel, ſchwache Suppen, Saucen ꝛc.
im Geſchmack zu kräftigen, iſt und bleibt die altbewährte
Maggi=Würze.
12020
Gäntis - was iſt Säntis2 fragen unſere geehrten
Leſer. Die Antwort fällt nicht ſchwer und ſei der guten
Sache wegen an dieſer Stelle erteilt. Fäntis iſt der
beſte Magenbitter, der bis heute auf den Markt gebracht
wurde, ein Likör, der als pikantes Genußmittel ſich
ebenſo großer Beliebtheit erfreut, wie er als
ſchätzens=
wertes Heilmittel bei Verdauungsſtörungen ꝛc. die
größten Erfolge aufzuweiſen hat. Säntis wird von
der Firma Dr. W. Kneeht & Co. in
Frank-
furt a. M. hergeſtellt und von vielen Aerzten empfohlen.
Seiner vorzüglichen Eigenſchaften halber verdient er
warme Empfehlung. Probeflaſche Mk. 1.-, große
Flaſche Mk. 2.50. Ueberall erhältlich.
1123H
Kaiſers Geburtstag.
Auf den Thron Meiner Väter berufen, habe
Ich die Regierung im Aufblick zu dem König aller
Könige übernommen und Gott gelobt, nach dem
Bei=
ſpiel Meiner Väter Meinem Volke ein gerechter und
milder Fürſt zu ſein, Frömmigkeit und Gottesfurcht
zu pflegen, den Frieden zu ſchirmen, die Wohlfahrt
des Landes zu fördern, den Armen und Bedrängten
ein Helfer, dem Rechte ein treuer Wächter zu ſein.-
So hat einſt unſer Kaiſer im Jahre 1888 kurz nach
ſeiner Thronbeſteigung zu ſeinem Volke geredet und
mit kurzen, aber inhaltsreichen Worten die Aufgabe
Hlar gezeichnet, die ihm ſein hohes Amt ans Herz
legt. Und wenn er heute in ein neues Jahr ſeines
arbeitsreichen Lebens tritt, wenn tauſende von
Wünſchen in Gebeten ihn begrüßen, ſo darf unſer
deutſches Volk vor allem dankbar anerkennen, mit
welch unermüdlicher Pflichttreue er auf den von ihm
ſelbſt gezeichneten Bahnen allerwege zu wandeln
be=
ſtrebt war.
Der aufmerkſame Beobachter unſeres öffentlicher,
Lebens kann gewiß nicht überſehen, daß Unzufrieden=
heit und Ungeduld weite Kreiſe unſeres Volke;
er=
füllen und daß Regierungsverhalten und
Volks=
empfinden oft weit auseinandergingen. Noch ſind
wir Deutſche infolge einer jahrhundertelangen
Denk=
weiſe nicht politiſch genug geſchult, um unſere Kritik
an den Maßnahmen der Regierung zu zügeln. Aber
auch der erwachſene Sohn iſt nicht immer mit den
Anordnungen ſeines Vaters einverſtanden und dünkt
ſich klüger auf ſelbſterwählter Straße. Darum kann
er doch mit ihm verbunden bleiben in dem Geiſte
der Liebe, und ſpätere Tage zeigen es ihm ſo manches
Mal, daß des Vaters reichere Erfahrung, höhere
Warte, ſchärferer Blick und kühleres Blut doch das
Rechte getroffen. Als Kinder eines großen
Vater=
landes ſcharen wir uns heute um den Thron unſeres
geliebten Kaiſers, in berechtigtem Stolz, der Fahne
eines ſolchen Fürſten folgen zu dürfen, der
unver=
rückt das große Ziel im Auge behält: Die
Herrlich=
keit des Vaterlandes. Möchte Gottes Segen auch
im neuen Jahre über unſerem Kaiſer walten, damit
er immer mehr ſein Wort erfüllen kann: „Herrlichen
Tagen führe Ich Euch noch entgegenl.
Abäuberung des Reichstags=
Wahlreglements.
Der Antrag des Reichskanzlers auf
Aende=
rung des Reichstags=Wahlreglemente
zur Sicherungdes Wahlgeheimniſſes iſt
dem Bundesrat zugegangen; er lehnt ſich durchweg
an den vom Reichstag angenommenen Antrag
Rickert an. Die Stimmzettel müſſen 9 Zentimeter
im Quadrat groß und von mittelſtarkem weißen
Schreibpapier ſein und ſind von dem Wähler in
einem mit amtlichem Stempel verſehenen Umſchlage,
der ſonſt keine Kennzeichen haben darf, abzugeben.
Die Umſchläge, ſollen 12 Zentimeter im Quadrat
groß und aus undurchſichtigem weißen Papier
her=
geſtellt ſein; ſie ſind am Vorſtandstiſch in der
er=
forderlichen Zahl bereit zu halten und in Empfang
zu nehmen. Jeder Wähler hat nach Empfang des
Umſchlages den bereitgeſtellten Nebenraum zu
be=
treten, wo er unbeobachtet den Stimmzettel in den
Umſchlag legen kann. Der Wahlvorſtand hat alle
Stimmzettel zurückzuweiſen, die nicht in dem
Reben=
raum in den Umſchlag gelegt worden ſind. Die
„Köln. 3tg.- bemerkt hierzu: „Unſeres Erachtens
ſollte das Betreten des Rebenraums ſakultativ ſein;
die zwingende Vorſchrift dürfte ſich in
Rieſenwahl=
kreiſen als undurchführbar erweiſen oder aber von
der Ausübung des Wahlrechts abſchrecken. Die
„Deutſche Tageszeitung= bemerkt, daß die jetzt
ge=
dachte Art der Geheimhaltung Räume auf dem Land
vorausſetze, die nicht vorhanden ſeien.
Falls übrigens der Entwurf Geſetz werden ſollte,
würde das Geſchäft der Stimmenzählung
außer=
ordentlich erſchwert und verzögert werden und die
Reſultate der Wahlen viel ſpäter bekannt werden,
als bisher.
Deutſches Reich.
- Die „Kreuzztg.- druckt nochmals den Artikel
ab, in dem ſie die Haltung des
Reichstags=
präſidenten Grafen Balleſtrem gegenüber
dem Abgeordneten v. Vollmar kritiſierte und bemerkt
dazu: „Wir können nur unſerem aufrichtigen
Be=
dauern Ausdruck geben, daß der Präſident unſere in
jeder Beziehung loyale Kritik zum Ausgangspunkt
einer, ſo ungewöhnlichen Maßregel genommen hat.
Mit Bedauern ſtellen auch wir feſt, daß Graf
Balleſtrem eine Aeußerung der „Kreuzztg.: der
kon=
ſervativen Fraktion zurechnet, obwohl ihm unſere
Unabhängigkeit von der Fraktion bekannt ſein ſollte.
Von unſeren damaligen Aeußerungen können wir
ſelbſtverſtändlich nichts zurücknehmen; aber Präſident
Balleſtrem wird an unſerer Aufrichtigkeit hoffentlich
nicht zweifeln, wenn wir erklären, daß wir in ſeiner
Wiederwahl die beſte Löſung der durch ihn
perſön=
lich herbeigeführten Präſidentenkriſis erblicken würden.
Die konſervative Partei insbeſondere würde ganz in
unſerem Sinne handeln, wenn ſie ſich einmütig an
dieſer Wiederwahl beteiligte. Die „Freiſ. 3tg.
des Abg. Richter ſchreibt: „Die Entſchließung des
Präſidenten erklärt ſich nur aus einer hochgradigen
nervöſen Gereiztheit, für welche auch ſonſt ſchon
mehrfach Anzeichen im Laufe dieſer Tagung
hervor=
getreten ſind. Dieſe Erſcheinung kann niemand
be=
fremden. Die Zeitungsleſer haben nicht entfernt den
Eindruck der Erregung, welche die Sitzungen im
Reichstag bei den Zolltarifkämpfen und jetzt bei der
Budgetdebatte mehrfach beherrſcht hat. Der
Präſi=
dent aber iſt in die Notwendigkeit verſetzt,
ſtunden=
lang ſcharf zu achten darauf, daß die zuläſſigen
Grenzen parlamentariſcher Verhandlungen nicht
über=
ſchritten werden. Mehrfach iſt er auch von
ſogial=
demokratiſcher Seite in der Sitzung ſelbſt rohen
Be=
ſchimpfungen ausgeſetzt geweſen. Das Blatt bemerkt
weiter, daß in dieſer Wahlperiode Graf Balleſtrem
zuerſt 1898 mit 279 von 287 Stimmen bei 53 weißen
Zetteln gewählt worden iſt. Bei der neuen
Präſi=
dentenwahl am 15. November 1900 erhielt Graf
Balleſtrem 268 Stimmen unter 294 Zettel; 26 weiße
Zettel waren abgegeben worden. Die
Sozialdemo=
kratie hat ſtets weiße Zettel abgegeben. Inſofern
ſei die Erklärung des Abg. Singer, wonach Graf
Balleſtrem das Vertrauen der Sozialdemokratie erſt
verloren haben ſoll, nicht zutreffend geweſen. Zitz
Seite 10.
Mehrheitsparteien ſind dem Gedanken nahegetreten,
den Grafen Balleſtrem für den Reſt der
Legislatur=
periode wieder zu wählen. Wie verlautet, verhandeln
die genannten Fraktionen über eine Ergänzung der
Geſchäftsordmung im Sinne eines geſicherten Schußzes
der Perſon des Kaiſers, um Vorgänge, wie die
jüngſten in Zukunft unmöglich zu machen. Auf
dieſer Baſis dürfte Graf Balleſtrem eine Wiederwahl
annehmen.
- Bei der Reichstagsſtichwahl in
Danzig iſt der Kandidat der Freiſinnigen
Ver=
einigung, Bankdirektor Mommſen, mit Unterſtützung
der Konſervativen gewählt worden. Er erhielt
10 472 Stimmen, während, in der Hauptwahl auf
den freiſinnigen und konſervativen Kandidaten
zu=
ſammen 10447 Stimmen entfielen. Der Sozialiſt
Bartel, der in der Hauptwahl 5569 Stimmen bekam,
erhielt in der Stichwahl gegen die Hauptwahl nur
800 Stimmen mehr. Man darf annehmen, daß
dieſe meiſt von den Polen herrühren, während das
Zentrum in der Hauptſache ſich der Abſtimmung
enthalten hat.
Ausland.
Ueber die neuen
Steuerreformvor=
lagen in Dänemark beſtanden zwiſchen der
Regie=
rung und der linken Reformpartei
Meinungsverſchie=
denheiten, über die nach mehrtägigen Verhandlungen
eine Einigung erzielt wurde. Es werden einzelne auf
die Sicherung des finanziellen Gleichgewichts
abzie=
lende Abänderungen in den Vorlagen vorgenommen.
- Der belgiſche Senat hat der von ſeiner
Kommiſſion vorgeſchlagenen Aenderung des
Wort=
lautes der lex Woeſte zugeſtimmt und den
Ent=
wurf in der neuen Faſſung an die Kammer
zu=
rückverwieſen. Der die Ueberweiſung des
Ent=
wurfs an die Kammer begleitende Bericht des
Sena=
tors Braun und die mündlichen Erklärungen des
Juſtizminiſters Van den Heuvel laſſen keinen Zweifel
beſtehen, daß nur die unzüchtige Abſicht für die
Ver=
urteilung beſtimmend ſein ſoll. Da aber im
Wort=
laut der neuen Faſſung dieſe Einſchränkung nicht
be=
ſonders ausgeſprochen iſt, wird nach wie vor der
Strafrichter freie Hand haben, das Geſetz auch in
den Fällen anzuwenden, die nach jenen Erklürungen
ſtraflos bleiben müßten. Man erwartet deshalb,
daß es den gemäßigten Liberalen der Kammer
ge=
lingen wird, die Mehrheit und die Regierung zu
bewegen, den neuen Text durch ausdrückliche
Auf=
nahme der erwähnten Einſchränkung zu
vervoll=
ſtändigen.
— Außer den bekannten Einzelheiten ſetzt der
Panamavertrag feſt, daß das Gebiet am Kanal
neutral ſein ſoll und daß die Vereinigten Staaten
die Neutralität, ſowie die Oberhoheit Columbiens
garantieren. Es wird eine gemeinſame
amerikaniſch=
columbiſche Kommiſſion eingeſetzt, um Beſtimmungen
betr. die Geſundheitspolizei einzuführen und
aufrecht=
zuerhalten. Die Vereinigten Staaten weiſen jede
Abſicht zurück, die dahin zielt, der Oberhoheit
Columbiens Eintrag zu tun oder ihr Gebiet auf
Koſten Columbiens oder anderer Staaten von Süd=
und Centralamerika zu vergrößern. Im Gegenteil,
die Vereinigten Staaten erklären, daß ſie zur Stärkung
obengenannter Republiken beitragen, ſowie dieſelben
in ihrer Entwicklung und in der Aufrechterhaltung
ihrer Wohlfahrt und Unabhängigkeit unterſtützen
wollen. Columbien geſteht zu, daß es keiner Macht
innerhalb beſtimmter Grenzen dieſes Gebietes Teile
zu Kohlenhäfen weder abtreten, noch pachtweiſe
über=
laſſen wird, oder daß es überhaupt etwas tun werde,
was dem Bau, der Sicherheit oder dem freien
Ge=
brauch des Kanals Eintrag tun könnte. Die
Ver=
einigten Staaten werden Columbien materielle Hilfe
leiſten, um zu verhindern, daß dies Gebiet beſetzt
werde. Panama und Colon ſind zu freien Häfen
erklärt worden für Kauffahrteiſchiffe, die beſtimmt
ſind, den Kanal zu durchfahren. Der Kanal wird
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 22. Januar 1903.
Nummer 22.
dem Handel 14 Jahre nach Austauſch der
Rati=
ſikationen geöffnet.
- Ernſte Nachrichten gingen aus Marokko
ein. Der Prätendent iſt offenbar entſchloſſen, die
Offenſive zu ergreifen. Er rückt an der Spißze einer
beträchtlichen Truppenmacht vor, deren Zahl man
nicht ſchätzen kann. Nach einem vom 21. Januar
datierten Brief erreichte die Vorhut einen Ort, der
25 bis 30 Meilen von Fez entfernt liegt. Zu einem
Gefecht kam es nicht, aber der Zuſammenſtoß ſei
nur eine Frage von Stunden. Man erwartet, daß
es eine Entſcheidungsſchlacht ſein werde. Sollte es
dem Prätendenten glücken, die Hauptmacht der am
Sebu=Fluſſe poſtierten Truppen zu ſchlagen, ſo
würde Fez unvermeidlich in ſeine Hände fallen.
Dresden, 26. Jan. Als Vertreter der
Kron=
prinzeſſin werden in dem am 28. Januar ſtattfindenden
Eheſcheidungstermin vor dem beim Ober=Landesgericht
Dresden gebildeten beſonderen Gerichtshofe die
Rechts=
anwälte Dr. Zehme=Leipzig und Dr. Bondi=Dresden
gemeinſam tätig ſein. — Ueber die letzten Vorgänge in
Genf bringt der „Frankf. Cour.” folgende für Giron
wenig ſchmeichelhaften Mitteilungen; „Aus den neueren
Verhandlungen mit der Kronprinzeſſin ging wieder klar
hervor, daß der Abenteurer Giron das Verhältnis mit
der Kronprinzeſſin und das Unglück der beiden Höfe
Sachſen und Toskana benutzen will, um ſich für die
Lebensdauer eine ſorgenfreie Exiſtenz zu ſchaffen, und es
werden die Daten im geeigneten Augenblick veröffentlicht
werden, damit die Welt André Giron, der wie ein
vir=
tuoſer Schauſpieler handelte, kennen lernt. Es iſt nicht
wahr, daß der Kronprinzeſſin vom ſächſiſchen Hofe im
Einverſtändnis mit dem toskaniſchen Hofe volle
Be=
wegungsfreiheit bis zur Geburt des Kindes geſtattet
wurde, denn dies wäre einer indirekten Anerkennung des
Verhältniſſes mit Giron gleichgekommen. Wahr iſt aber,
daß Giron verſprochen hat, während des Prozeſſes
ent=
fernt von der Kronprinzeſſin zu leben, und dieſes Wort,
wie ſo viele, ſchließlich nicht gehalten hat. Wahr iſt, daß
troßz der Abreiſe des Kriminalbeamten Schwars aus Genf
die Kronprinzeſſin und ihr Sprachlehrer auch jetzt noch
und überall, wohin ſie ſich immer begeben, ſehr genau
bewacht werden, und daß in demſelben Zuge, in welchem
„Herr und Frau Gerard” wie Giron und die
Kron=
prinzeſſin ſich jetzt nennen, auf Umwegen nach Mentone
reiſten, einige ausgezeichnete Detektivs mitfuhren. Dieſe
Vegleitung wird das Paar nicht los bis nach der Geburt
des Kindes - die Beiden mögen ſich wenden, wohin ſie
wollen.; — Die „Chemnitzer Allgemeine Zeitung; kann
auf Grund von Erkundigungen an maßgebender Stelle
in Angelegenheiten der ſächſiſchen Kronprinzeſſin mitteilen,
daß eine Urteilsverkündigung im Verhandlungstermine
am 28. ds. Mts. nicht erfolgen wird, da eine königliche
Verordnung die Beſtätigung des Urteils durch den König
vorſieht, ſodaß alſo das Urteil vor der Bekanntgabe dem
König zur Beſtätigung vorgelegt werden muß. Es ſind
alle Mitteilungen über Anträge der beiden Parteien nur
Vermutungen, da tatſächlich bisher keine Anträge geſtellt
ſind.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 27. Januar.
- Ernannt wurde der Oberlandesgerichtsrat Dr.
Ernſt Werle für die Dauer des dermalen von ihm
bekleideten Amtes zum Mitglied des
Verwaltungs=
gerichtshofs.
- Das Großh. Regierungsblatt Nr. 6 enthält eine
Verordnung, das Staatswappen betreffend.
Da=
nach treten als Staatswappen an Stelle des unter dem
29. Juli 1808 eingeführten Staatswappens das Großh.
Staatswappen und das Großh. kleine Staatswappen.
Erſteres iſt von den Staatsbehörden bei allen ſolchen
ſchriftlichen Ausfertigungen und Urkunden in Anwendung
zu bringen, welchen bisher, nach beſtehender Ordnung oder
Uebung, das große Staatsſiegel beigedrückt worden iſt.
Das letztere bleibt, bis die neuen Stempel angeſchafft
ſein werden, einſtweilen noch im Gebrauche. Das kleine
Staatswappen, welches für Ausfertigungen anderer als
der in vorſtehendem Abſatz bezeichneten Art beſtimmt iſt.
kommt jeweils dann zur Einführung. wenn eine
Er=
neuerung der im Gebrauch befindlichen Siegelſtempel
er=
forderlich ſein wird.
— Um bei der Einführung der einheitlichen
Recht=
ſchreibung in den Schulen, die am 1. April l. Js.
ſtatt=
finden wird, die Eltern der Schüler und Schülerinnen vor
unnützen Koſten zu bewahren, den Schülern ſelbſt die
Eingewöhnung in die neue Schreibweiſe ohne Härte zu
ermöglichen und zugleich die berechtigten Intereſſen des
Buchhandels zu ſchützer, hat die Miniſterialabteilung für
Schulangelegenheiten am 30. Dezember v. J. folgende
Anordnungen getroffen und durch Ausſchreiben den
ſämtlichen Schulvorſtänden des Landes bekannt gemacht:
1) Zur Neueinführung dürfen fortan nur ſolche
Schul=
bücher vorgeſchlagen werden, die den Negeln der neuen
Rechtſchreibung entſprechen. 2) Es iſt wünſchenswert, daß
für den Anfangsunterricht im deutſchen Leſen und Schreiben
vom 1. April 1903 an nur Lehrmittel in der neuen
Recht=
ſchreibung gebraucht werden. Doch wird auch gegen
Bei=
behaltung bereits eingeführter in der ſeitherigen Schreibung
verfaßter Fibeln u. ſ. w. bis zum Schluſſe des
Schul=
jahres 190304 dann nichts zu erinnern ſein, wenn ſich
die Lehrer der nicht allzuerheblichen Mühe unterziehen,
dieſe Bücher im Sinne der neuen Regeln abzuändern.
3) Für alle jenſeits der Elementarſtufe gebrauchten
Schul=
bücher und ſonſtigen Lehrmittel mit alter Schreibweiſe
wird vom 1. April 1903 an eine Uebergangszeit von
5 Jahren gewährt. Doch wird erwartet, daß die Lehrer,
namentlich im deutſchen Unterricht, jedes Leſeſtück mit
abweichender Schreibung vor der unterrichtlichen
Behand=
lung durch die entſprechenden Aenderungen mit den Regeln
in Einklang bringen laſſen. 4) Bei der Beurteilung der
Schülerleiſtungen ſoll Unſicherheit in der neuen
Recht=
ſchreibung für die nächſten Jahre nicht entſcheidend in
Betracht kommen. Darmſt. 3t9.)
Zu der anläßlich der letzten Landtagswahlen
mehrfach ſnicht nur in Anknüpfung an die Wahlen in
Darmſtadt) erörterten Frage, ob ſolche Perſonen
wahl=
berechtigt ſind, welche zwar die heſſiſche
Staatsan=
gehörigkeit erworben, ihre frühere
Staatsan=
gehörigkeit aber nicht aufgegeben haben, ſchreibt die
„ Frankf. 3t9.”: Artikel 6 des heſſiſchen Wahlgeſetzes vom
8. November 1872 beſtimmt „Bei den Wahlen der
Wahlmänner und Abgeordneten ſind nur Staatsbürger,
welche das 25. Lebensjahr zurückgelegt haben,
ſtimm=
berechtigt.” Dieſer Artikel iſt eine wörtliche Wiedergabe
des Artikels 5 des Wahlgeſetzes vom 6. September 1856.
Die Motive des Geſetzes von 1872 faſſen ſich ſehr kurz
mit den Worten: „Dieſer Artikel iſt wohl nicht zu
bean=
ſtanden” Auch in der ſehr eingehenden Debatte wurde
Artikel 6 ohne jede weitere Erörterung angenommen, und
doch wäre, wenn der geringſte Zweifel beſtanden hätte,
eine Ausſprache wohl am Plahze geweſen. Nach den
Motiven zu dem ſchon erwähnten Artikel 5 des
Wahl=
geſetzes vom Jahre 1856 ſchließt nämlich die Vorſchrift,
„daß nur Staatsbürger ſtimmberechtigt wären” laut
Artikel 14 der Verfaſſungsurkunde die Bedingung in ſich
ein, daß dieſe Inländer männlichen Geſchlechts ſeien, welche
in keinem, fremden perſönlichen Untertanenverband
ſtehen” Nun hatte ſich aber ſeit dem Jahre 1856 der
ſtaatsrechtliche Begriff des„Fremden” bedeutend geändert.
Artikel 3 der Verfaſſung des norddeutſchen Bundes
be=
ſtimmt für den ganzen Umfang des Bundesgebietes ein
gemeinſames Indigenat, mit der Wirkung, daß der
An=
gehörige eines jeden Bundesſtaats in dem anderen
Bun=
desſtaat als Inländer zu behandeln und demgemäß.
zur Erlangung des Staatsbürgerrechts und zum Genuſe
aller ſonſtigen bürgerlichen Nechte unter denſelben
Vor=
ausſetzungen, wie der Einheimiſche, zugulaſſen iſt. In
Ausführung dieſes Artikels wurde das ſchon erwähnte
Geſetz über die Erwerbung und den Verluſt der
Staats=
angehörigkeit erlaſſen. das nach 8 3 der Reichsverfaſſung
als Reichsgeſetz zu gelten hat. Jeder Deutſche kann alſo
das Staatsbürgerrecht in Heſſen erlangen und iſt dann
berechtigt, alle Funktionen eines Staatsbürgers
auszu=
üben, denn verſchiedene Kategorien, mehr oder minder
berechtigte Staatsbürger, kennt das heſſiſche Geſetz nicht.
Das Beibehalten einer anderen deutſchen
Staatsange=
hörigkeit kann aber nicht als „Verharren in fremdem
perſönlichen Untertanenverband= angeſehen werden.
Selbſt wenn dies die Meinung der Verſaſſungsurkunde
ſein ſollte, ſo wäre dies für die heutigen Verhältniſſe
ohne Bedeutung. Neichsrecht bricht Landrecht und nach
deutſchem Reichsgeſetz iſt der Angehörige eines anderen
Bundesſtaats kein Fremder. ſondern er iſt als Inländer
zu behandeln. Dieſer Standpunkt wird u. a. auch von
Coſak in ſeinem heſſiſchen Staatsrecht und von Cahn in
ſeinem Kommentar zum Reichsgeſetz über die Erwerbung
und den Verluſt der Reichs= und Staatsangehörigkeit
vertreten. Die Anfechtung der Wahl iſt aber auch ſchon
deshalb unzuläſſig, weil die Wahlliſte nach Ablauf der
geſetzlichen Auslegungsfriſt formelles Recht ſchafft und
nicht mehr beanſtandet werden kann. Dieſe Anſicht iſt
auch von der heſſiſchen Regierung und in mehreren,
Miniſterialſchreiben bezüglich der Gemeinderatswahlen
niedergelegt. Kürzlich hat auch wiederum der Provinzial=
Ausſchuß für Starkenburg in dieſem Sinne entſchieden.
Artikel 21 des Wahlgeſetzes vom Jahre 1872, der mur
eine Uebernahme des früheren Artikel 24 des
Wahl=
geſetzes von 1856 darſtellt, ſtimmt wörtlich mit dem
Artikel 24 des Geſetzes über die Bildung des
Orsvorſtan=
des und Wahl des Gemeinderats vom 8. Januar 1852
überein. In den Motiven und in dem Ausſchußbericht
zum Wahlgeſetz von 1856 wurde wiederholt ausdrücklich
auf das Gemeinderatswahlgeſez von 1852 Bezug
ge=
nommen. Artikel 24 des Wahlgeſetzes von 1856 und
Artikel 21 des Geſetzes von 1872 wurde ohne jede weitere
Bemerkung angenommen. Hieraus geht hervor, daß die
Konzerte.
4 Der Männerchor „Humanitasu
veran=
ſtaltete am Samstag abend im Saalbau anläßlich ſeines
10. Stiftungsfeſtes unter Leitung des Vereinsdirigenten,
Herr Dr. Nowak, ein Konzert, an welchem außer dem
Chor der Königl. Muſikdirektor und Violinvirtuoſe, Herr
Hugo Rückbeil aus Cannſtatt, und Gemahlin, die
Kömigl. Kammerſängerin Frau Emma Nückbeil=
Hiller mitwirkten, letztere in Vertretung der wegen
Unpäßlichkeit verhinderten Konzertſängerin Frl.
Stapel=
feld aus Frankfurt. Nach der feierlichen, ſtimmungsvoll
geſungenen Mottete mit Poſaunenbegleitung von M.
Haupt=
mann, „Ehre ſei Gott in der Höhe= ſprach Herr Hans
Schramm einen Prolog, welcher der zehnjährigen
ehrenvollen Geſchichte des Männerchors „Humanitas”
gedachte und folgendes ausführte; „Allzeit voran, nie
ſtille ſtanz dieſer Spruch hat ſich an unſerem Verein
be=
währt. Er war bei der Gründung desſelben das
Leit=
motiv für unſer Streben und ſoll es auch in Zukunft
ſtets bleiben. Die zehn Jahre ſind reich geweſen an
Mühe und Arbeit und nicht ohne Kampf verlaufen, aber
auch Anerkennung und Lob haben ihm nicht gefehlt; wir
freuen uns heute deſſen mit innigem Dankgefühl und
hoffen, daß unſerem Verein die Gunſt aller erhalten
bleiben möge. Mögen alle diejenigen, welche dazu
be=
rufen ſind, den vor 10 Jahren gegründeten Bau, der
jetzt herrlich und gefeſtigt daſteht, zu erhalten, allgeit
getreu ſein unſerer Humanitas, allzeit vorangehen in der
Pflege des Männergeſangs und im Gutes tun und nie
ſtille ſtan in ihrem Eifer.
Herr Muſikdirektor Rückbeil trug, als erſte
Nummer,Romanze” für Violine von M. Bruch vor, welcher
er ſpäter ein empfind ungstiefes Nocturne von E. Singer
und Capricciol von A. Jenſen folgen ließ. Dieſe mit
techniſcher Beherrſchung, warmer Empfindung und künſt=
leriſcher, aller Effekthaſcherei abholden Vornehmheit
geſpielten, Stücke, wechſelten, mit Vorträgen, des
Chors und Liedervorträgen der Kammerſängerin Frau
Rückbeil=Hiller ab. Letztere, die wir bisher
nur als Oratorienſängerin kennen gelernt haben,
be=
währte ſich auch als Liederſängerin par excellenee.
Zum Vortrag hatte ſie ſechs der ſchönſten Lieder
ge=
wählt: Ganymed” „An die Muſik= und Wohin Lu von
Schubert, ferner „Dein Angeſicht= und „Widmungr von
Schumann und „Volksliedr von Mendelsſohn. Mit
ſchönen ſtimmlichen Mitteln und muſterhafter
Geſangs=
technik vereinigte die geſchätzte Künſtlerin in dieſen
Liedern eine vornehme Kunſt und edle Wärme des
Vor=
trags, in welchem Sinne das zweite der genannten
Lieder als eine Muſterleiſtung zu bezeichnen war.
Hoffent=
lich bekommen wir die vortreffliche Sängerin bald wieder
im Mu'ik=Verein hier zu hören. Die Klavierbegleitung
zu den Solovorträgen führte Herr Architekt Julius
Harres mit feinem Verſtändnis und gutem Gelingen
aus. Der Chor trug unter der tüchtigen Leitung des
Dirigenten Herrn Dr. Nowak mit gewohnter Prägiſion,
ſtimmlicher Friſche und Feinheit der Nüancierung außer
der genannten Motette noch „Weihnachtsliedr von
L. Thuille und „Spielmannsſahrt von M.
Plüdde=
mann vor.
Ein Promenadenkonzert und Feſtball ſchloſſen ſich
dem Konzert an. Nach Beendigung des letzteren
über=
reichte Herr Schramm im Namen des Vereins zum
Andenken an das zehnjährige Beſtehen, desſelben
dem Präſidenten des Vereins, Herrn Harres, mit
einer warm empfundenen Anſprache eine Brongebüſte,
welche die Mitglieder in Anerkennung der Verdienſte
des=
ſelben um die Humanitas dieſem geſtiftet hatten. Letzterer
dankte mit herzlichen Worten und der Verſicherung, daß
er auch in Zukunft ſtets ſeine Kräfte dem Vereine
widmen werde.
Kunſt, Wifſenſchaft und Leben.
- Darmſtadt, 26. Jan. Ein junger Darmſtädter
Künſtler Herr Guſtav Stier, der ſeine geſangliche
Ausbildung ſ. 3. bei dem verſtorbenen Direktor Brandes
in Frankfurt a. M. erhalten und ſich dann unter dem
Theaternamen Guſtav Stein der Bühnenlaufbahn 31
gewendet hat, war im letzten Winter in Wismar engagiert
und wirkt, in dieſer Saiſon mit ſchönem Erfolge als
zweiter Bariton am Stadttheater in Colmar. Uns
vor=
liegende Rezenſionen ſprechen ſich über ſeine Leiſtungen
als „Heerruferl „Silvio' „Valentin” „Graf Nevers”
in höchſt anerkennender Weiſe aus.
Kleines Feuilleton.
Die Zahl der Millionäre in Preußen
belief ſich bei der letzten Ergänzungsſteuerveranlagung.
auf 6601 gegen 6016 im Jahre 1899, hat alſo in dieſen
drei Jahren um 585 oder 97 Progent zugenommen.
Anter ihnen befinden ſich fünf mit Vermögen von mehr
als 50 Millionen Mark. 1899 wurden 4 Millionäre
ermittelt mit Vermögen von mehr, als 50 Millionen
Mark. Das größte Vermögen hatte ein Millionär mit
186 bis 187 Millionen Mark. Im Jahre 1899 war nach
einer Zuſammenſtellung der„Voſſ. 3tg. noch eine Perſon
mit 265 bis 266 Millionen Mark Vermögen da.
Dieſe=
reichſte Mann Preußens, vermutlich Krupp, hätte danach
von 1899 bis 1902 einen Vermögensverluſt von run;
79 Millionen Mark gehabt. Auch der zweitreichſte
Man=
hat 9 Millionen Mark verloren.
„Krieg im Frieden” Aus Klein=Rohrheim,
25. Januar, wird der Wormſer 3tg.” berichtet: Unſer
ſo pflichtgetreuer Herr Beigeordneter ließ geſtern
ein=
kaiſerliche Ordre nicht allein durch die Schelle, ſondern
auch durch Anklebung bekannt machen. Kreidebleich mit
ſchlotterigen Knien und mit Tränen erſtickter Stimme
Rummer 22.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 27. Januar 1903.
Seite 11.
Entſcheidung des Miniſteriums für die Wahl des
Ge=
meindevorſtands auch für die Wahl der
Landtagsabge=
ordneten zu gelten hat, und daß ebenſowenig, wie eine
vorſchriftsmäßig hergeſtellte und ausgelegte Wählerliſte
zum Zweck der Gemeindewahlen nachträglich angefochten
werden kann, dies auch bei den Landtagswahlen der
Fall ſein kann.”
Jedenfalls iſt zu erwarten, daß bei dieſer
Veran=
laſſung eine endgültige Entſcheidung in dieſer prinzipiell
wichtigen Frage herbeigeführt werden wird.
4 Zu dem Bismarckfeſt im ſtädtiſchen Saalbau
am 4. Februar, deſſen Reinertrag der Errichtung einer
Bismarckſäule zugute kommen ſoll, ſind die Vorbereitungen
in vollem Gange. Das Feſt ſteht unter dem hohen
Protektorat Sr. Königl. Hoheit des Großherzogs.
Den erſten Teil des Feſtprogramms werden Solovorträge
des Herrn Opernſängers Spemann, Vorträge des
akademiſchen Chors und der Kapelle des Großh. Inf.=
Regts Nr. 115 und die Aufführung eines Theaterſtücks
ausfüllen. Die Feſtrede wird der als Redner hochgeſchätzte
Herr Prof. Trümpert halten. Für die Aufführung iſt
das Stück „Badekuren: von G. zu Puttlitz gewählt
worden; die Einſtudierung desſelben hat Herr
Hofſchau=
ſpieler und Regiſſeur Hacker übernommen. An dem
großen Bazar, der nach der Beendigung des erſten
Teils im Vorſaal, den Nebenſälen und dem Gartenſaal
eröffnet wird, beteiligen ſich gegen 80 Damen aus
aka=
demiſchen und anderen Geſellſchaftskreiſen, welche die
Bedienung der Büffetts, Blumen=und Poſtkartenbuden, des
Cafés, der Tombola ꝛc. übernommen haben. Für den Kotillon
ſteht noch eine ganz beſondere Ueberraſchung in
Aus=
ſicht. Bedeutende künſtleriſche Kräfte und hieſige
Ge=
ſchäftsleute haben zur Ausſchmückung der Bazarräume
in anerkennenswerter Weiſe beigetragen. Das
Bismarck=
feſt verſpricht ſomit ein Feſt in großem Stile zu werden,
bei dem jung und alt Unterhaltung und Anregung finden
wird. Durch die Veteiligung der akademiſchem Jugend
und vieler junger Damen wird ihm außerdem ein
be=
ſonderes, friſch=fröhliches Gepräge verliehen werden. Wegen
Eintrittskarten ꝛc. verweiſen wir auf die heutige Anzeige.
- In der letzten Januarwoche tritt noch der
Darm=
ſtädter Journaliſten= und Schriftſteller=Verein mit
einem Vortragsabend auf den Plan: unſer wohlbekannter
heimiſcher Forſcher Herr Hofrat Kofler wird am
Mitt=
woch, 28. Januar, abends½9 Uhr, über Blicke in die
vorgeſchichtliche Zeit Heſſens ſprechen. Der Vortragende
gedenkt zunächſt die Abteilungen und Unterabteilungen
der verſchiedenen Zeitalter und ihre beſonderen
Merk=
male zu behandeln und wird ſodann Niederlaſſungen,
Gräber, Wohnſtätten, Ackerkulturen, Verkehrswege u. ſ. w.
eingehender beſchreiben, wobei auf das Vorkommen ſolcher
Dinge im Lande ſowohl wie in der Umgebung der Stadt
beſondere Rückſicht genommen werden ſoll. Fundſtücke
werden den im Schlaraffiaſaale des Kaiſerſaals
ſtatt=
findenden Vortrag noch näher veranſchaulichen, auf den
man ſich mit dem Bemerken aufmerkſam zu machen
er=
laubt, daß auch Gäſte dazu willkommen ſind.
2 Am vergangenen Freitag, den 23. Januar, hielt
der hieſige Gabelsberger Stenographen=Verein im
„Kaiſerſaal= ſeine 43. ordentliche
Hauptverſamm=
lung ab. Nach Erledigung von geſchäftlichen
Mit=
teilungen erſtattete der Vorſitzende einen ausführlichen
Bericht über die Tätigkeit des Vereins in dem
abge=
laufenen 42. Vereinsjahr, dem wir folgendes entnehmen:
Der Mitgliederbeſtand, betrug am 1. Januar 1903 200
Mitglieder, gegen 176 im Vorjahre. Eröffnet wurden in
dem Berichtsjahre 6 Anfängerkurſe mit 81
Kurſusteil=
nehmern und geſchloſſen 5 Kurſe mit der Schlußziffer
von 77 Teilnehmern, von denen 36 dem Verein beitraten.
Einzelunterricht iſt außerdem von verſchiedenen
Vereins=
mitgliedern erteilt worden. Der Fortbildungsunterricht
ſtand unter der Leitung des 1. Vorſizenden und des
1. Schriftführers und fand in 3 Abteilungen an
wöchent=
lich 3 Abenden ſtatt. Der Beſuch und die Erfolge
des=
ſelben konnten im allgemeinen als befriedigend bezeichnet
werden. Ziel des Fortbildungsunterrichts iſt die
Aus=
bildung der Mitglieder zu tüchtigen Geſchäfts= und
Diktatſtenographen. Sämtlichen Mitgliedern lieferte der
Verein bei einem Jahresbeitrage von nur 6 M. die
„Deutſche Stenographenzeitung= gratis, ebenſo iſt der
Fortbildungsunterricht und die Benutzung der
reich=
haltigen ſtenographiſchen Vibliothek unentgeltlich. Die 2
feſtlichen Veranſtaltungen des Vereins: Geburtstagsfeier
Gabelsbergers und die Feier des Stiftungsfeſtes erfreuten
ſich auch im verfloſſenen Jahre einer lebhaften
Be=
teiligung ſeitens der hieſigen Bevölkerung. Praktiſch
an=
gewendet wird die Gabelsbergerſche Schnellſchrift bei
einer Anzahl hieſiger Behörden und Geſchäftshäuſer,
u. a. von der Großh. Bürgermeiſterei, der Bank für
Handel und Induſtrie u. ſ. w. Als Mitglied des
Ver=
bandes der Stenographen des Main=Rheingaues und
von Heſſen=Naſſau hat der Verein an den
Verſamm=
lungen und ſonſtigen Veranſtaltungen dieſer Körperſchaft
durch Entſendung von Vertretern regelmäßigen Anteil
genommen. Die Einnahmen des Vereins haben 1752
Mark 22 Pfg. und die Ausgaben 1732 M. 73 Pfg.
be=
tragen. Bei der ſodann folgenden Vorſtandswahl
wur=
den für das Jahr 1903 in den Vorſtand gewählt die
Herren F. Albrecht als 1. und Ph. Harth als 2.
Vor=
ſitzender, K. Kräckmann als 1. und H. Schönhals als
2. Schriftführer, G. Schäfer als Rechner, H. Balzer als
Kontrolleur, Fr. Hoſſeus als Zeitungswart, K. Schneider
als Bücherwart, Fr. Steinberger und P. Bach als
Bei=
ſitzer. Um 12 Uhr ſchloß der 1. Vorſitzende die von 32
Vereinsmitgliedern beſuchte 43. Hauptverſammlung.
—6 Der Sachſenverein zu Darmſtadt beging am
Samstag im großen Saale des „Kaiſerſaales= ſein
zweites Stiftungsfeſt. Von dem gut gewählten
Programm gefielen ganz beſonders die Vorträge der
Herren Robert Baer, Opernſänger, und Mar Böhm.
In der Feſtrede gedachte der geſchätzte Redner der am
18. Januar erfolgten Wiederkehr der Errichtung des
Deutſchen Reiches und führte aus, daß nicht
Parti=
kularismus, ſondern die Liebe zu heimatlichen Sitten
und Gebräuchen die Gründung des Vereins veranlaßt
habe. Der heutige Abend lege Zeugnis davon ab, daß
die Sachſen auch in Freundes Land ſich heimiſch fühlen.
Die Rede ſchloß mit einem ſtürmiſch aufgenommenen
dreimaligen Hoch auf Seine Königl. Hoheit den
Groß=
herzog. Im Verlaufe des Tages war an Se. Majeſtät
den König von Sachſen folgendes Telegramm geſandt
worden: Sr. Majeſtät König Georg, Dresden. Die
heute zur Feier des zweiten Stiftungsfeſtes verſammelten
Mitglieder des unterzeichneten Vereins bitten Ew. Majeſtät
alleruntertänigſte Verſicherung aufrichtiger Ergebenheit
unter dem Ausdruck unverbrüchlicher Treue huldvollſt
entgegennehmen zu wollen. Sachſenverein Darmſtadt.
Pille, Vorſitzender.” Das Antworttelegramm, welches mit
einem Hoch aufgenommen wurde, lautet: „Ich danke
den zum zweiten Stiftungsfeſt verſammelten Mitgliedern
des Sachſenvereins Darmſtadt herzlich für mir
über=
ſandten Gruß und Gelöbnis. Georg.: Ein fröhlicher
Tanz vereinigte die Feſtteilnehmer bis zur frühen
Morgen=
ſtunde. — Die Vereinsabende des Sachſenvereins finden
jeden Sonnabend im Reſtaurant „Kaiſerſaal' ſtatt.
G.k Die „Darmſtädter Karneval=Geſellſchaft” hatte
für den heurigen Faſching nur eine Große Herren=
und Damenſitzung vorgeſehen. Dieſelbe fand am
Sonntag abend in den Räumen des ſtädtiſchen
Saal=
baues, der prächtigen karnevaliſtiſchen Schmuck zeigte,
unter großer Beteiligung ſtatt. Nachdem das Elfer=
Komitee unter den Klängen des Karnevalmarſches ſeinen
feſtlichen Einzug gehalten, hielt der närriſche Präſident,
Hans Schramm, ſeine mit köſtlichem Humor gewürzte
Begrüßungsanſprache. Ihr folgte der allgemeine Geſang
von Lied Nr. 1. „De Faſching kimmt! Dem Verfaſſer
desſelben (Robert Schneider, der, nachdem das Lied
verklungen, die Bütt beſtieg und in halbſtündigem
Vor=
trag das Protokoll verlas, das dank ſeiner urkomiſchen
Abfaſſung reichen Beifall erntete, wurde am Schluſſe
eine ſtürmiſche Ovation bereitet und ihm als
An=
erkennung von dem Präſidenten eine hervorragende
Ordensauszeichnung überreicht. In Gemeinſchaft mit
dem auf karnevaliſtiſchem Gebiete hier beſtens bewährten
Narr, Hennemann, (Sereniſſimus) führte Narr
Schneider (Kindermann) die vom Sommertheater
bekannte Szene, aus „Schall und Rauch= in
er=
götzlicher Weiſe vor. Durch verſchiedene Vorträge,
die, durchweg als „vorzüglich= zu, bezeichnen
ſind, machten ſich verdient die Narren Hohmann
l.Moderne Frauy, SchmidtlSchuhmachermeiſtero),
Hennemann l.-Weißbinder.), G. Schneider (=Alter
Darmſtädterl), Rupp und Schmidt
ſaLeyerkaſten=
paar”, ſowie Narr Metz (Koupletgeſang). Die mit den
Vorträgen abwechſelnd zum Vortrag gebrachten Lieder
hatten zum Verfaſſer: Nr. 2 l„Diverſesh: Singer,
Nr. 3 (Unſerm Hans Schrammo: Bernhard. Nr. 4
.Rhabarber): Robert Schneider Nr. 5 (Heiner=
Triumphgeſang.): Enders Nr. 6 ſ„Den Damen”:
Kart Schmidt und Nr. 7 (Aus dem Leben”:
K. Schmidt. Sämtliche Vortragende und Verfaſſer der
Lieder fanden durch den Präſidenten verdiente
Aner=
kennung und Auszeichnung in Geſtalt von Orden. Auch
die Herren Friſeur Kraft und Maler Bauer, die
ihre Kunſt in den Dienſt der Karneval=Geſellſchaft
ge=
ſtellt und ſo nicht unweſentlich zum ſchönen Gelingen
der Veranſtaltung beigetragen, wurden unter
anerkennen=
den Worten mit einem Orden dekoriert. Der auch auf
karnevaliſtiſchem Gebiete vorzügliches leiſtenden Kapelle
des Großh. Infanterie=Regiments Nr. 115. unter Leitung
des Herrn Muſikdirektor Hilge, wurde für ihre
Dar=
bietungen ſtets brauſender Beifall geſpendet. Nachdem
das reichhaltige Programm ſein Ende gefunder,
ver=
einigte ein Tanzvergnügen die meiſten der anweſenden
Närrinnen und Narren bis zum frühen Morgen.
H. Das Orpheum war am Sonntag vollſtändig
ausverkauft. Sämtliche Nummern des
abwechſelungs=
reichen Programms ernteten wieder lebhaften Beifall.
Die beiden Excentric=Akrobaten Brothers Revell boten
ganz Unvergleichliches und vereinigten mit ihrer auf hoher
Stufe ſtehenden Kunſt trefflichen Humor. Die beiden
komiſchen Reckturner riefen Stürme der Heiterkeit und
des Beifalls hervor. Der Humoriſt ſchoß bei dem heiter
geſtimmten Publikum mit ſeinen gündenden Couplets
und der gelungenen Komik des Vortrags heute den Vogel
ab. Die rätſelhaften Produktionen der Hellſeherin Fräu=
verkundete unſer Poligeidiener die Mobilmachungsordre.
Alles war auf den Beinen, die Fremden hatten ſchon
gepackt, um dem heimiſchen Herde zugueilen, gar manche
Abſchiedsträne floß dahin. Kein Telephon, kein
Tele=
graph konnte uns Aufklärung verſchaffen, mit was für
einer Nation unſer Vaterland in Konflikt geraten ſein
ſoll, und ſo eilte man der Nachbarſtadt Gernsheim zu,
um ſich Klarheit zu verſchaffen. Dort erfuhren ſie, daß
das Vaterland außer Gefahr ſei, und die übereilte Ordre,
welche unſer Oberhaupt erlaſſen, nur für einen Ernſtfall
hätte eintreten müſſen.
Nochmals die=Schiffstaufer Die „Köln.
3t9.' ſchreibt: Die Abneigung gewiſſer Kreiſe gegen den
Gebrauch des Wortes „taufen; bei der Namengebung
eines Schiffes findet in den breiten Schichten kein
Ver=
ſtändnis, aber auch kein Entgegenkommen an den
maß=
gebenden Stellen. So lange eine preußiſch=deutſche
Marine beſteht, iſt kein Schiff „ungetauft; zu Waſſer
gegangen. Die Behauptung des,Ev.=Prot. Kirchenboten!
daß bei der jüngſten Taufe eines Kriegsſchiffes von dieſer
Sitte abgewichen ſei, iſt vollkommen irrig. Vor dem
Stapellauf der „Braunſchweig= ſagte Prinz Albrecht von
Preußen. Prinzregent von Braunſchweig. ausdrücklich:
„Auf Allerhöchſten Befehl taufe ich dich auf dieſen Namen.
der in der preußiſchen und deutſchen Geſchichte einen
ruhmreichen Klang hats.
Zur Warnung für leichtfertige
Aus=
kunftserteiler möge der nachſtehende Progeß dienen,
den Rechtsanwalt Raphael im,Grundeigentum; mitteilt:
In Abweſenheit des Wirtes gab der Hausverwalter
über eine frühere Mieterin die Auskunft; es wäre eine
ſehr anſtändige Frau, die nur deshalb fortziehe, weil ihr
wohl die Wohnung zu klein ſei. Der Hausverwalter
wußte aber ſehr wohl, daß gegen jene Mieterin die
Ex=
miſſionsklage angeſtrengt worden, weil ſie ihre Wohnung
zu unſauberen Zwecken mißbrauchte. Auf dieſe „
Em=
pfehlung' hin ſchloß der neue Wirt mit der Mieterin
einen mehrjährigen Vertrag über eine Wohnung zum
Preiſe von 1500 Mark. Die neue Mieterin benutzte aber
alsbald auch dieſe Wohnung zu ihren Zwecken. Sie
wurde deshalb exmittiert und rückte heimlich aus. Der
Vermieter, der einen außerordentlichen Mietausfall und
einige Hundert Mark Prozeßkoſten zu beklagen hatte,
ſtrengte nun die Schadenserſatzklage gegen jenen
Haus=
verwalter an. Das Gericht hat nun den Hausverwalter
zum Erſatze des vollen Schadens verurteilt, da die wider
beſſeres Wiſſen abgegebene Empfehlung ſich als
uner=
laubte Handlung darſtelle, durch welche er dem Kläger
einen erheblichen Vermögensnachteil zugefügt habe.
( Der Gipfel der Frechheit. Der,Elbinger 3tg."
wird berichtet: Vor einigen Tagen wurden einem Beſitzer
in Ramſen in folgender Weiſe mehrere
Schweinege=
ſtohlen. In der Nacht klopfte es bei dem Beſihzer
plötzlich ans Fenſter. Ein Fleiſcher bat um Beiſtand, da
ihm zwei Schweine vom Wagen gefallen wären.
Nach=
dem der Beſitzer beim Aufladen der Vorſtentiere Hilfe
geleiſtet und ein Trinkgeld erhalten hatte, fuhr der
Fleiſcher davon. Sehr erſtaunt war am anderen Morgen
der Beſitzer, als er ſeinen Schweineſtall leer fand. Es
wurde ihm klar, daß er dem Diebe ſeine eigenen Schweine
auf den Wagen geladen hatte.
Zeitbild. „He, guter Freund, was ſchleppt Ihr
denn da den Berg hinauf?
- Im kloanen Faßl
a Bier; im großen a Tinten fürs Anſichtskartelſchreiben!
(Megg. Bl.)
Immerim Geſchäft. Friedensrichter: Nehmen
Sie die Beleidigung zurück, die Sie gegen Herrn Schulze
ausgeſtoßen haben? Kaufmann: Ich nehme prinzipiell
nichts zurück - aber umtauſchen will ich ſie!
lein Kreps mußten diesmal weſentlich abgekürgt werden.
Anlaß hierzu gab das ungehörige Betragen einiger
Galeriebeſucher, welche durch Zwiſchenrufe, Nachahmungen.
und ſonſtige Ungezogenheiten die Dame ſtörten und auch
im Publikum einen peinlichen Eindruck hervorriefen. Es
dürfte der Direktion zu empfehlen ſein, ſolchem Unfug
künftighin mit allen Kräften zu ſteuern.
8 Gießen, 26. Jan. Der 71. Gauturntag de=
Gaues Heſſen tagte geſtern in Steins Saalbal,
Um 10 Uhr eröffnete der 1. Gauvertreter Helm=Gießen
die Verſammlung, an welcher 75 Delegierte und zahlreiche
Turner teilnahmen. Der Mittelrheinkreis zählt jetzt 601
Vereine (gegen 549 im Vorjahr mit 77000 Mitgliedern
gegen 73000, hat alſo genau 4037 zugenommen; darunter
ſind 25990 Turner, 9803 Zöglinge, 57781 Steuerzahlende.
Damenturnvereine ſind es 33lgegen 30 im Voriahr), deren
Mitgliederzahl von 708 auf 726 geſtiegen iſt. Der Gau
Heſſen verlor ſeinen 1. Turnwart Schneider=Marburg.
Sein Andenken wird durch Erheben von den Sitzen
geehrt. Am 3. Dünsberg=Wettturnen nahmen aus
35 Vereinen 189 Turner teil. Der 50. Todestag Jahns
115. Okt.) wurde in mehreren Vereinen gefeiert. Der
Gau zählt 48 Vereine lgegen 46). die Mitgliederzahl iſt
von 5880 auf 6107 geſtiegen. Die Zahl der
Steuer=
zahlenden hat um 1000 zu=, die der Turner leider aber
um 100 abgenommen. Die Gauſteuer wird für 1903 auf
25 Pf. feſtgeſetzt. Der Antrag Gießen: „Man möge
beſchließen, daß wieder um Ehrenpreiſe geturnt werden
darf; wird gegen 21 Stimmen abgelehnt. Der
Turn=
verein Bad Nauheim zieht ſeinen Antrag,
be=
treffend Haftpflichtverſicherung. zurück. Bei der Wahl
zu Gauvertretern werden gewählt: Helm und Eidmann,
beide zu Gießen, zu Gauturnwarten: Will=Wetzlar und
Heußer=Bad Nauheim, zu Gauſchriftführern: Wenzel=
Gießen und Papſt=Marburg, als Rechner: Poſt=Alsfeld.
Friedberg, 26. Jan. Ueber die ſchon gemeldeten
Vorgänge auf der hieſigen
Gewerbeaka=
demie teilen die „N. H. Volksbl.” noch mit: Die ſeit
wenigen Jahren hier beſtehende Gewerbe=Akademie hat
Dank der tüchtigen Leitung. wie ſchon kürzlich erwähnt
wurde, einen höchſt erfreulichen Aufſchwung genommen.
Eine für den unbefangenen Beobachter weniger erfreuliche
Tatſache beſtand jedoch darin, daß die Nachahmung des
ſtudentiſchen Verbindungsweſens, wie es an Univerſitäten
und Techniſchen Hochſcholen beſteht, in immer
ausge=
dehnterem Maße Nachahmung fand. Daß durch die
Be=
teiligung an ſolchen ſtudentiſchen Nachahmungen die
wiſſenſchaftlichen Leiſtungen der jungen Leute gehoben
werden, wird niemand, behaupten wollen. Dieſe Dinge
und die mancherlei Veranſtaltungen, wie Fackelzüge,
Fahnenweihe mit Ball u. ſ. w. koſten aber auch viel
Geld. was den Eltern der jugendlichen Teilnehmer,
welche dafür aufzukommen haben, weniger angenehm
ſein dürfte. Daß das gegebene Beiſpiel für die Schüler
der übrigen Lehranſtalten, wie des Gymnaſiums, der
Realſchule, und des Lehrerſeminars von nicht
be=
ſonders vorteilhaftem Einfluß war, ſoll nur nebenbei
bemerkt werden. Die Direktion der Gewerbe=Akademie
wird ſich nun der Ueberzeugung nicht haben verſchließen
können, daß die Nachahmung ſtudentiſchen
Lebens auf die Dauer für die gedeihliche
Fortentwicke=
lung der Anſtalt nur ein Nachteil ſein könne.
Jeden=
falls aus dieſen, nur von jedem Unbekannten ſehr zu
billigenden Erwägungen, ſah ſich die Direktion, welche
darauf bedacht ſein muß, das gute Renommee ihrer
Anſtalt, welches auf deren wiſſenſchaftlichen Leiſtungen
beruht, zu erhalten, zu einigen einſchränkenden
Be=
ſtimmungen veranlaßt. Das wurde ihr aber von den
jungen Leuten, welche ſich geme als „Studenten'
be=
zeichnet hören und ſich als ſolche fühlen, gewaltig
ver=
uͤbelt. Sie fühlten ſich in ihrer „akademiſchen
Freiheit=
beeinträchtigt und hielten eine Verſammlung im Hotel
Trapp, in der ſie verlangten, daß ihnen ihre bisherigen
Rechte und Freiheiten wiedergegeben würden. Es wurde
zur Erreichung dieſes Zweckes ein Ausſchuß gewählt und
Adreſſen an die Direktion und an den Stadtvorſtand
beſchloſſen. Gleichzeitig wurde als Demonſtration und
um einen Druck auszuüben ein „Streikl in Ssene geſetzt,
indem am Donnerstag von den nahezu 300 Schülern der
Anſtalt, nur ca. 20 die Vorleſungen beſuchten. Die
Direktion der Anſtalt wird, wenn ſie die gedeihliche
Fort=
entwickelung der letzteren will, vor den übel beratenen
jungen Leuten, nicht den Rückzug antreten können und
ebenſowenig iſt zu erwarten, daß der Stadtvorſtand,
ſchon mit Rückſicht auf die anderen Lehranſtalten, gegen
die Direktion Stellung nimmt. Hoffentlich ſehen die
jungen Leute bald ein, daß die Einſchränkungen nur
im Intereſſe der Anſtalt, ſowie ihrem eigenen Beſten
er=
laſſen wurden.
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 25. Jan. Die jüngſte
Schweſter der Ktaiſerin, Prinzeß Feodora von
Schles=
wig=Holſtein weilt gur Zeit in einer Privatklinik zu
Frankfurt am Main, wo ſie der bekannte Kliniker Prof.
Dr. von Noorden behandelt. Wie es heißt, leidet die
Prinzeſſin an einer Störung des Stoffwechſels; ſie iſt
26 Jahre alt. — Der Zug Nr. 40 Berlin=München
iſt geſtern, wie das „Verl. Tagebl.” meldet, durch die
Wachſamkeit eines Lokomotioführers in der Nähe der
Station Kueps in Bayern einem großen Unglück
ent=
gangen. Der Lokomotioführer bemerkte noch rechtgeitig
einen Achſenbruch und konnte den Zug, ehe ein Unfall
eintrat, zum Stehen bringen.- Die Bahlder Städte,
die Berlin umgeben, wächſt. Charlottenburg hat jetzt übe
200,000 Einwohner, Schöneberg über 100,000, Rixdor
95,000. Wilmersdorf, das mehr als 40,000 zählt, ſoll zur
1. April Stadt werden.
Wiesbaden, 25. Jan. Das „Wiesb. Tgbl.u melde
Die Trauung des Fräuleins Eliſabeth
Will=
helmi von hier und des Großinduſtriellen Herrn Ott=
Bößneck aus Glauchau, welche geſtern mittag 1 Uhr
der Marktkirche ſtattfand, hatte ein ſo zahlreiche
Publikum angelockt, daß die Kirche gedrängt voll war
Die meiſten werden wohl des künſtleriſchen Ereigniſſeswege
gekommen ſein, das dieſe Feier bot. Sollte dieſelbe doc
von dem Onkel der Braut, dem Geigerköni
Auguſt Wilhelmi, mit deſſen Kunſt, welche d
ganze Welt bewundert hat, verherrlicht werden. Und
geſchah es. Wie ein weihevoller, ergreifender Geſang e"
füllte der edle Ton ſeines koſtbaren Inſtruments da=
Gotteshaus. Der große Künſtler ſpielte zuerſt allei=
Airt von Bach und dann in Gemeinſchaft mit
ſeinen=
hervorragendſten Schüler, dem hier im Konzertſaale be
reits aufgetretenen Herrn Spamer, der zu dieſem
Zwec=
mit von London herübergekommen war, einen Satß
au=
dem Bachſchen Doppelkonzert.
Stuttgart, 26. Jan. Der König hat ſich lau=
„Schwäb. Merkur” heute vormittag zur
ſeburtstagsfeie=
des Kaiſers nach Verlin begeben. — Ein von
Pari=
nach Ulm fahrendes Automobil brachte die
Pferd=
vor einem Wagen des Dragoner=Regiments zum Scheuen.
Zwei Dragoner ſtürzten ab, einer derſelhen wurde von
dem Automobil ſo ſchwer überfahren, daß der Tod
augenblicklich eintrat.
Deſſau, 26. Jan. Ueber das tragiſche Ende
des Leutnants Freiherrn v. Salmüth, welcher,
wie gemeldet, in ſeinem Bette den Erſtickungstod fand,
werden noch folgende Einzelheiten berichtet: Herr von
Salmuth war erſt vor ganz kürzer Zeit nach langer
Ab=
weſenheit, welche durch ſeiſten Uebertritt in das
deutſch=
oſtäfiatiſche Expeditionskorps bedingt wurde, nach Deſſau
zurückgekehrt und hatte vorläufig im dortigen
Regiments=
hauſe Wohnung genommen. Als eines Morgens der
Offisier nicht zum Vorſchein kam, begab ſich der Burſche
in das Schlafzimmer und fand hier ſeinen Herrn entſeelt
im Bette liegend vor. Die Kerze auf dem Tiſche, welche
der Verunglückte beim Schlafengehen auszulöſchen
ver=
geſſen hatte, war niedergebrannt, hatte ein daneben
liegendes Taſchentuch und ein paar Handſchuhe
ent=
zündet und von dieſen Gegenſtänden war das Feuer auf
die Gardinen und Tapeten des Zimmers übergeſprungen,
bis es ſchließlich aus Manael an Luftzug von ſelbſt
er=
loſch. Infolge der ſtarken Rauchentwicklung iſt Freiherr
v. Salmuth erſtickt Der Unglückliche, welcher ſich bei
ſeinen Kameraden größter Beliebtheit erfreute, war ein
Neffe des Superintendenten Oberkonſiſtorialrats Werner
in Deſſau; ſeine Mutter, die verwitwete Frau
Oberforſt=
meiſter Freifrau v. Salmuth, iſt in Ballenſtedt anſäſſig.
wohin die Leiche des jungen Offiziers zur Beiſetzung
übergeführt werden wird.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 22. Januar 1903.
Einſendung aus dem Publikum.
- Bezugnehmend auf den Artikel des Herrn
Kreis=
obſtbautechnikers Lorentz am 15. Januar d. J5. in Nr. 37
Ihres Blattes über Obſtbaumſchnitt müſſen wir deſſen
Ablicht einesteils ſehr anerkennen, jedoch iſt es unſerer
Anſicht nach nicht am Platze, eine ſolche Kritik in ſolcher
Weiſe anzuwenden. Warum ? Das wollen wir dem
Publikum, das vielleicht einesteils aus Unkenntnis und
andernteils aus Rückſicht auf die Stellung des genannten
Herrn die Sache entweder falſch auffaßt oder aber
über=
haupt nicht verſteht, klarlegen. Wir muͤſſen betonen, daß
das Schneiden der Bäume ſpeziell'ins Gärtnerfach
gehört, und daß jeder Gartenbeſitzer beim Leſen des oben
genannten Artitels in erſter Linie an ſeinen Gärtner
denken wird. und auf dieſen die Beſchuldigung und ſeinen
Zorn ausſchüttet. Aber dieſe Angſt und dieſer Zorn
ſind ganz unbegründet. Viele Leute geben ſich als
Gärtner aus, obwohl ſie auch nicht ein einziges Zeugnis
aufweiſen können, gerade dieſe Leute ſind es. die die
Bäume ruinieren. Die meiſten derſelben haben bei einem
Handelsgärtner einige Jahre als Taglöhner gearbeitet
und ſich dann als Gaͤrtner etabliert.
Wenn die Gartenbeſitzer durch ſolche Leute zu
Schaden kommen, dann' haben ſie es ſich ſelber
zuzu=
ſchreiben, da es' hierbei nur auf Billiakeit und
Un=
begründete Sparſamkeit abgeſehen iſt. Wenn nun jetzt
gar Herr Lorentz die ſogenannten ſtaatlich geprüften
Obſtbaumwärter für Darmſtadt empfiehlt. dann müſſen
wir der Abſicht des genannten Herrn aufs entſchiedenſte
entgegentreten, da wir in Darmſtadt über genügende
Kräfte verfügen und es keines geprüften
Obſtbaum=
wärters bedarf, um ſeine Bäume richtig behandelt zu
wiſſen.
Weiter iſt zu beachten, daß die ſtaatlich geprüften
Baumwärter. die einen Kurſus von 6-8 Wochen
abſolviert haben, mit einem Gärtner, der 3 Jahre in der
Lehre war und in fortdauernder Tätigkeit auf dieſem
Gebiete mit ſeinen Pfleglingen in innigſter und engſter
Berührung ſteht, in dieſer Hinſicht durchaus nicht
konkurrieren können.-Wir möchten daher alle
Garten=
beſitzer in ihrem eigenen Intereſſe dringend bitten, ihr
Vertrauen auch fernerhin ihrem Gärtner zu ſchenken,
derſelbe wird ſtets bemüht ſein, dieſes Vertrauen nach
Kräften zu rechtfertigen. Da wir nach unſerer Anſicht
dieſen Artikel für erledigt betrachten, enthalten wir uns
jeden Kommentars.
Der Vorſtand
des Gärtnervereins „Feronia', Darmſtadt.
Vermiſchtes.
( Die Klagenübereine zunehmende
Ver=
rohung des Volksgeſanges ſind leider nicht
un=
berechtigk. Wichtiger iſt die Frage nach den Urſachen dieſer
Erſcheinung und nach Abhilfe. Zwei Umſtände ſind es
wohl, die einen großen Teil der Schuld tragen. Einmal
werden in der Schule zu viele Lieder geſungen, die die
erwachſene Jugend verächtlich bei Seike ſchiebt. Man
ſollte in der Schule eine größere Auswahl von wirklich
guten Volksliedern und volkstümlichen Tiedern haben
und nicht viele von ihnen weglaſſen oder „verbeſſern;
weil darin das Wort „Liebe= vorkommt. Das iſt eine
falſch angebrachte Zimverlichkeit und oft zugleich eine
Geſchmacksverirrung. Sodann aber wirken die Lieder,
welche die Reſerveleute aus den Garniſonen nach Hauſe
bringen, im höchſten Maße verderblich. Es iſt meiſt
un=
glaublich dummes, rohes und vielfach ſchmutziges Zeug.
Ein probates Mittel, ſolche Lieder auszurotten, hat einmäi
ein Hauptmann des 55. Infanterieregiments angewendet.
Er ließ die Mannſchaften ſeiner Kompagnie fleißig gute
Marſchlieder und Geſänge üben und auch Unterricht im
Chorgeſang erteilen. Unanſtändige Lieder hatte er
ver=
boten. Bei der Heimkehr von einer Nachtübung nun
ließ ſich ein Füſilier, als der Hauptmann das Singen
erlaubt hatte, einfallen, ein verpöntes Lied anzuſtimmen.
Der Sänger kam aber nicht über die erſten Silben hinaus,
als das KommandoBataillon halt” erſcholl. Auf die
Frage wer das Liedlangeſtimmt habe, mußte ſich der
Betkeffende melden, und die Strafe, die er dafür erhielt,
hat ihm und der ganzen Kompagnie das Singen
un=
anſtändiger Lieder ein für allemal verleidet. So können
Schule und Militär viel gegen die Verrohung des
Volks=
geſanges tun.
Frauen im Miſſionsdienſt. Während die
engliſchen und amerikaniſchen Miſſionsgeſellſchaften ſeit
langer Zeit über tauſende von Frauenkräften verfügen,
war in Deutſchland die Beteiligung des weiblichen
Geſchlechts an der Heidenmiſſion ſehr gering. Neuerdings
iſt aber ein Wandel eingetreten. Faſt alle deutſchen
Geſellſchaften haben ſich bereit erklärt, unverheiratete
Miſſiönarinnen auszuſenden, und die Zahl derer, die ſich
zu dieſem Beruf ventſchließen, iſt ſichtlich im Wachſen
Ihre Aufgabe iſt in erſter Linie Mädchenerziehung und
Krankenpflege; in Indien und den Gebieten des Jslam
fällt ihnen auch die direkte Miſſionstätigkeit in den
Frauengemächern zu. Wie die Leipziger Miſſion bekannt
gibt, hat ſie ſich mit drei deutſchen Diakoniſſenhäuſern
Meuendettelsau, Dresden und Hannoverſ in Verbindung
geſetzt und die Zuſage erhalten, daß Schweſtern dieſer
Häuſer aus der innern Miſſion in die Heidenmiſſion
übergehen.
Litterariſches.
— Jahrmärkte und Meſſen, Kirchweihen und
Volks=
feſte bieten uns auch heutzutage noch oft Gelegenheit, die
Fahrenden Leute kennen zu lernen, dieſe unruhigen Gäſte,
die von Stadt zu Stadt, von Land zu Land ziehen und
ihr Heim in den Bretterwagen haben, in welchen ſie
durch die Welt kutſchieren. Es iſt und bleibt eine
merk=
würdige Geſellſchaft, was ſich da auf den Plätzen unſrer
Städte und Dörfer zu gewiſſen Zeiten tummelt. und
mehr oder minder wird man gefeſſelt durch das freilich
öfters auch künſtlich zur Schaul getragene Fremdartige,
das ſich unſern Blicken zeigt. Die Beſißenden allerdings
unter dieſen Wandergeſellen, diejenigen, die ihr Geſchäft
im Großen betreiben können, ſie verſchmähen die
hölzernen Häuſer auf vier Rädern, ſie reiſen wie die
großen Zirkuſſe mit der Eiſenbahn und wohnen in
H0tels. Und mit ihnen alle jene, welche als
Zauber=
künſtler, Reckturner, Tänzer, Sänger u. ſ. w. im Salon
oder in den Varistss auftreten. Aber dieſe gehören auch
zu den Fahrenden Leuten. es iſt nur eine andre Form
der alten Gaukler, Poſſenreißer und Spielleute. In
einer hochintereſſanten kuͤlturgeſchichtlichen Skigge beleuchtet
Prof. Dr. Ed. Heyck in der „Gartenlaube: die
Ent=
wicklung der Fahrenden Leute aus den joculatores der
Römer, die die alten Germanen auf ihren Höfen und an
ihren Lagerfeuern aufſuchten und ſie mit ihrem bunten
Spiel ergötzten, bis zu den mödernſten Varistskünſtlern.
Das vom Kaiſer bei Pröfeſſor C. Röchling
be=
ſtellte und von ihm ſelbſt auch The Germans t3 the
kront': betitelte Gemälde. das eine für unſer Volk ſo
ruhmvolle Epiſode aus der chineſiſchen Expedition d. J.
1900 darſtellt. vervielfältigt die „Moderne Kunſtu in
einem alle Reise des Originals treu wiedergebenden
trefflichen farbigen Kunſtblakt in ihrem ſoeben zur
Aus=
gabe gelangten Heft 9- Verlag von Rich. Bong,
Berlin W. 57. Ein außerordentlich glücklicher Gedanke
war es, uns den reichen Bilderſchmuck des neuen
Linienſchiffes der deutſchen Reichsmarine „Kaiſer Karl
der Großel vors Auge zu führen. Dieſe Bilder ſind
nämlich Nachbildungen der berühmten Fresken des
Kaiſerſaales im Aachener Rathauſe und haben das Leben
und die Taten des deutſchen Nationalhelden zum
Gegen=
ſtande, nach dem der Panzerkoloß getauft worden. Guſtav
Zieler erzählt von einer luſtigen Nordkap=Beſteigung,
Fred Vincent bringt unter dem Titel„Sauen im
Wimter=
eine reich. u. a. mit einem wundervollen Holzſchnitt nach
G. J. Rötigs gleichnamigem Gemälde illuſtrierte, hübſche
Jagdplauderei, Georg Hollſtein ſchildert in„Mein Freund
der Clowni das ernſte, arbeitsvolle Leben eines Zirkus=
Spaßmachers. wie es ſich hinter den Kuliſſen vollzieht,
Julius Norden läßt in dem Aufſatz „Bildet des Kindes
Auge im Intereſſe der Erziehung zur Kunſt einen
weiteren beherzigenswerten Mahn=und Weckruf laut
werden, u. ſ. w. Das Heft bringt außer den vier großen
Kunſtblättern nicht weniger als 41, zum Teil auch recht
große Illuſtrationnen.
Letzte Nachrichten.
2 Verlin, 26. Jan. Der deutſche Kronprinz
traf heute früh wieder hier ein.
W.B. Berlin, 26. Jan. Das „
Marineverordnungs=
blatts veröffentlicht eine Kaiſerliche Ordre vom 10. Januar,
nach welcher die Kriegsartikelfür die Marine
von 1872 durch neue Lrſetzt werden, und veröffentlicht
ſodann letztere, die 29 Artikel umfaſſen.
WB Berlin, 26. Jan. Ver -frühere Direktor des
Reichspoſtamts Wirkl. Geheimerat Adolf Sachſe iſt
hier in der Nacht zu Sonntag geſtorbeu.
W. B.: Berlin, 26. Jan. Die „Nationalzeitungs
er=
hält folgende Mitteilung aus Paris: Die Mehrheik der
hieſigen größeren Banken vereinigte ſich, um der
marok=
kaniſchen Regierung eine Anleihe von7 Millionen
Francs auf vier Jahre zu gewähren. Als Sicherheit
werden die Zolleinkünfte Maroktos verpfändet.
WB. Frankfurt a. M. 26. Jan. Am Samstag
abend gelang es; einen ſchweren Einbrecher in der
Perſon des Bäckers Adolf Schönhardt aus Nettingen
feſtzunehmen. Bei ſeiner Feſtnahme leiſtete Schönhardt
heftigen Widerſtand. Er war im Beſitze mehrerer
gol=
dener Uhren,. Ringe u. ſ. w., die aus Einbrüchen
her=
rühren.- Außerdem wurden noch drei Perſonen, welche
als Heifer bezw. Hehler in Betrucht kommen. feſtgenommen.
Man hät es hier mit der Bande zu tun, die in letzter
Zeit hier verſchiedene Diebſtähle ausführte, indem die
Diebe die Rolläden hochhoben und die Schaufenſter
ein=
ſchlugen.
W.B. Bochum, 26. Jan. Der „Bochumer
Zeitung=
zufolge ſtürzke äm Samstag mittag auf der Zeche
„Preußen 21 infolge des hier herrſchenden Sturmes ein
Gerüſt ein, wodurch ein Arbeiter getötet und drei
ſchwer verletzt wurden.
V. B. Wien, 26. Jan. Die Einnahmen der
öſterreichiſchen Staatsbahn in der zweiten
Dekade des Monats Januar betrugen 1411761 Kronen,
minus 7010 Kronen im gleichen Zeitraum des Vorjahres.
Die Einnahmen der öſterreichiſchen Südbahn betrugen
in der zweiten Dekade des- Monats Januar 2337410
Kronen, minus 457 Kronen im gleichen Zeitraum des
Vorjahres.
WB. Peſt. 26. Jan. Das Magnatenhaus
nahm in ſeiner Sitzung die Brüſſeler Zuckerkonvention an.
W.B. Brüſſel. 26. Jan. Die Hauptverhandlung
gegen den Urheber des am 15. November gegen den
Koͤnig ausgeführten Mordanſchlages, Rubino, die
morgen beginnen ſollte, wurde vom Präſidenten des
Gerichtshofes auf den 6 Februar vertagt, weil die
Gattin eines Verteidigers des Angeklagten verſtorben iſt.
W. B. Caſtellane DDepartement Niederalpen), 26. Jan.
Graf de Caſtellane, deſſen Mandat von der
Mehr=
heit der Dexutiertenkammer für ungültig erklärt worden
war, wurde bei der geſtrigen Neuwahl mit einer
Mehr=
heit von über 100 Stimmen wiedergewählt. Der
Gegen=
kandidat war Andrs Siegfried, ein Sohn des früheren
Handelsminiſters.
Londvn, 26. Jan. Der „Daily Telegraph' ſchreibt:
Wenn die Beſatzung des Forts San Carlos das Feuer
auf den deutſchen Kreuzer eröffnet hat, ſo waren die
Deutſchen ganz im Recht, wenn 'ſie die Kanonen des
Forts zum Schweigen brachten. Zweifellos würden
eng=
liſche Kapitäne ebenſo vorgegangen ſein.
WB. Viymouth. 26. Jan. -Geſtern abend brach in
den Great Weſtern Railway=Docks Feuer in Bickles
Maſchinenbauwerkſtätte aus. Die Feuersbrunſt breitete
ſich räſch auf die benachbarte Dampffägemühle aus. die
viel Bauholz enthielt. Beide Gebäude waren in einem
Augenblick in Flammen gehüllt und binnem kurzem ein
Trümmerhaufen. Matroſen der Kriegsſchiffe unterſtützten
die Feuerwehr von Plymouth, ſo daß der Brand
loka=
liſiert werden konnte, doch war er heute früh noch nicht
gelöſcht. Der Schaden iſt beträchtlich.
WB. Konſtantinopel. 26. Jan. Die Morgenblätter
veröffentlichen eine amtliche Mitteilung, welche beſagt,
der Miniſter des Aeußeren übermittelte der Botſchaft in
Brüſſel den Befehl, die Leiche des in Brüſſel
ver=
ſtorbenen Mahmud Paſcha, welcher wegen Flucht
gerichtlich aller Würden und Ordensauszeichnungen
ver=
luſtig erklärt war nach Konſtantinopel zu befördern.
W.B. New=York, 26. Jan. Einem Telegramm des
„ New. York Herald; aus Willemſtad zufolge ſchlugen
die Aufſtändiſchen die Truppen Caſtros in einem
bedeutenden Treffen vierzig Meilen von Puerto Cabello.
Kleine Abteilungen der Regierungstruppen ſind in völliger
Auflöſung in Püerto Cabello eingetroffen.
W.B. New=York. 25. Jan. Nach einer Meldung
des „New=York Herald; aus Cargeas erklärte der
frühere venezolaniſche Finanzminiſter, die Meldung. daß
deütſche Kapitaliſten durch Vermittelung der
Dis=
conto=Geſellſchaft Venezuela fünfzig Millionen Francs
in bar geliehen hätten. ſei falſch.
Wafhington, 26. Jan. Zwiſchen dem
Bevollmäch=
tigten Benezuelas, Bowen, und den Vertretern
Eng=
lands. Deutſchlands und Italiens wurden hier
ſchriftliche Erklärungen wegen der Aufhebung der
Blockade ausgetauſcht. Janach ſaaten die drei
Ver=
treter die ſofortige Aufhebung der Blockade zu, ſobald
zwiſchen ihnen und Böwen ein Abkommen über die von
den Mächten aufgeſtellten Bedingungen abgeſchloſſen ſei.
Dieſe Bedingungen betreffen namentlich die von Venezuela
zu leiſtenden Gärantien. Venezuela bot einen Teil der
Zolleinkünfte in La Guaira und Puerto Cabello an.
Ventersdorv, 25. Jan. Delarey wandte lich in
einem Aufruf an die Burghers und forderte ſie auf. der
neuen Regierung ebenſo gute Bürger zu ſein, wie ſie es
der alten waren.
Lichtenburg, 25. Jan. Chamberlain traf aus
Ventersdorp hier ein und empfing eine Anzahl
hervor=
ragender Burghers. welche Delarey vorſtellte.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teil=
G nahme bei dem Hinſcheiden unſeres lieben
4 Vaters, Großvaters, Schwiegervaters und Ur=
4 großvaters
(2010
Herrn Martin Lautz
4 ſagen innigen Dank
die kranernden Hinterbliebenen.
Habitzheim, Altheim, Darmſtadt,
den 25. Januar 1903.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe aufrichtiger
Teil=
nahme bei dem uns ſo ſchwer betroffenen
Ver=
luſte ſagen wir unſeren herzlichſten Dank.
Darmſtadt, den 26. Januar 1903.
Eäthchen Maul, gob. Foy.
Marie Ley.
Lacob Haul.
(2015
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teil=
nahme bei dem uns ſo ſchwer betroffenen
Ver=
luſte unſerer innigſtgeliebten einzigen Tochter
Emma Naroline Pfaff
ſagen wir Allen, insbeſondere Herrn Hofprediger
Ehrhardt für die troſtreiche Grabrede und den
Mitſchülerinnen, ſowie für die zahlreichen
Blumen=
ſpenden auf dieſem Wege unſeren tiefgefühlten
(82021
Dank.
Bie trauernden Pinterbliebenen:
Familie Gerhard.
Darmſtadt=Beſſungen, Griesheim,
den 26. Januar 1903.
Tlehranohiſcher Wetterbericher.
Hamburg, 25. Jan. In Deutſchland iſt das Wetter
mild, trübe. bei ſüdlichen Winden meiſt Niederſchläge.
Fortdauer wahrſcheinlich.
Tageskalender.
Hoftheater, Anfang 17 Uhr: „Die Hugenottens.
Vorſtellung um 8 Uhr im =Orpheumb.
Konzert um 4 Uhr im Reſtaurant„Metropoles.
Verſteigerungskalender.
Mittwoch, 28. Januar.
Mobiliar= ꝛc. Verſteigerung um 9 Uhr
Runde=
turmſtraße 16.
Mobiliar= ꝛc. Verſteigerung um 3 Uhr im
„Schöfferhof”.
Brennholz=Verſteigerung um 9 Uhr Woogsplatz 5.
Brenn= und Stammholz=Verſteigerung um
9 Uhr im Gräfenhäuſer Gemeindewald:
Zuſammen=
kunft auf der Hardt am Erzhäuſerweg.
Holzverſteigerung um 9 Uhr in der Feurerſchen
Wirtſchaft zu Egelsbach.
Holzverſteigerung um 9 Uhr in der Gaydoullchen
Wirtſchaft zu Rohrbach.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei, verantwortlich für die Redaktion: Dr. O. Waldaeſtel, beide in Darmſtadt.