Darmstädter Tagblatt 1903


22. Januar 1903

[  ][ ]

monatlich 50 Pfg, vierteljährlich 150 Mk.
halbjährlich 3 Mk. einſchl. Bringerlohn.
Auswärts werden von allen Poſtämtern
Beſtellungen entgegengenommen zu 1.80 Ml.
vierteljährlich.

Verbunden mitWohnungs=Anzeiger= und der Sonntags=Beilage:
Aluſtuerkes Unterhaſkungsblakk.

fuͤr das wöchentlich 6mal erſcheinende Tag=
blatt
werden angenommen in Darmſtadt
von der Expedition Rheinſtraße Nr. 2, in
Beſſungen von Blößer. Beſſungerſtraße
Nr. 48 und Schießhausſtr. Nr. 14, ſowie aus=
wärts
von allen Annoncen=Expeditionen.

Amtliches Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und der andern Behörden.

N6 18.

Donnerstag, den 22. Januar.

1903.

Amtliche Lachrichten des Großherzoglichen Freigamts Darmſtadt.
Seitens des Großh. Heſſiſchen Feld=Artillerie=Regiments Nr. 61 wird am
24. d. Mts. um 12 Uhr mittags ein Schießen mit ſcharfer Munition in dem
Gelände Brandenberg-Dielshofen-Ober=Ramſtadt-Roßdorf-Roßberg- Zeil=
hard
- Brandenberg abgehalten werden.
Aus Gründen der Sicherheit werden folgende Beſtimmungen getroffen:
1) Von 9¼ Uhr vormittags darf das oben bezeichnete Gelände, welches
durch Sicherheitspoſten abgeſperrt wird, nicht mehr betreten und die im fraglichen
Gelände gelegenen Straßen nicht mehr befahren werden.
2) Das Schießen beginnt um 12 Uhr mittags und endigt vorausſichtlich
gegen 1 Uhr, um welche Zeit die Poſten eingezogen werden und das Gelände
dem Verkehr wieder freigegeben wird.
3) Etwa blind gegangene Geſchoſſe ſind wegen der damit verbundenen
Gefahr nicht aufzuheben, ſondern die Fundſtelle iſt dem Regiment baldmöglichſt
mitzuteilen. Der Finder ſolcher Geſchoſſe erhält 1 Mark Belohnung. Das,
Regiment wird für umgehende Sprengung ſolcher Geſchoſſe ſorgen.

Brennholz=Verſeigerung.
Mittwoch, den 28. ld. Mts. vormittags 9 Uhr beginnend, werden
in dem oberen Lokal der Turngemeinde, Woogsplatz 5, die folgenden Holz=
ſortimente
aus dem früheren Beſſunger Laubwald, Diſtrikt Franzoſenberg, öffent=
lich
meiſtbietend verſteigert und zwar:
Scheiter
Stöcke
Knüppel Reiſigknüppel
Buchen
164 Am.
72 Rm.
32 Rm.
46 Rm.
klein geſpalten
Birken
Am.

Eiche

10

31

Nadelholz 75
79
15
Darmſtadt, 21. Januar 1903.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. B.: Jaeger, Beigeordneter.

grob geſpalten
- Rm.
(763dsi

Verblegunosonen -ari,

des ſtädtiſchen Krankenhauſes zu Darmſtadt.
Auf Beſchluß der Stadtverordnetenverſammlung vom 27. November 1902
und mit Genehmigung Großherzoglichen Miniſteriums des Innern vom
30. Dezember 1902, zu Nr. M. d. J. 37297. wird hiermit, an Stelle des
dermalen geltenden Tarifs, der nachſtehende Tarif mit Wirkung vom 1. April 1903
an in Kraft geſetzt:
A. Für ſelbſtzahlende Kranke:
a. bei Verpflegung in Sonderzimmern:
und zwar:
I. für Erwachſene und über 10 Jahre alte Kinder,

1. ſofern ſie hieſige Einwohner ſind, täglich:

nicht ſind, täglich
2.

bei Kräzekuren:
3. ſofern ſie hieſige Einwohner ſind, insgeſamt
nicht ſind, insgeſamt:
4
II. für unter 10 Jahre alte Kinder, auch für Säuolinge,
1. ſofern ſie hier wohnen oder in Pflege gegeben ſind, täglich
2.
nicht wohnen oder hier nicht in Pflege gegeben ſind=
rtäglich

bei Krätzekuren:
3. ſofern die Pfleglinge hielige im Ginne der Ziffer 1 ſind insgeſamt
4.
hieſige im Sinne d. Ziffer i nicht ſind, insgeſamt

Mk. 4.
5.

8-
10.-

H. bei Berpflegung in Krankenfälen,
und zwar:
1. für Erwachſene und über 10 Jahren alte Kinder,
Mk. 170
1. ſofern ſie hieſige Einwohner ſind, täglich

nicht ſind, täglich ...
2.
2
bei Krätzekurenli
4 ſofern ſie hieſige Einwohner ſind insgeſamt
micht ſind insgeſamt:

4

I. für unter 10 Jahre alte Kinder,
1. ſofern ſie hier wohnen oder in Pflege gegeben ſind, täglich
nicht wohnen oder hier nicht in Pflege Fegeben ſind,
2.
wenn die Aufnahme erfolgt:
2. wegen äkuter Infektlons= oder anderer anſteckenden Krank=
heiken
(Krätze ausgenommen, die eine Jſolierung not=
wendig
machen, täglich
L. wegen einer Kirankheſt nicht infektiöſer Natur, täglich:
iw
bei Krätzekuren:
2
3. ſofern die Pfleglinge hieſige im Sinne der Ziffer 1 ſind, insgeſamt
1 nicht find.
4.

insseſamt '..

III. für Säuglinge,
ſofern ſie im Krankenhauſe geboren wurden, bezw. kurg nach der Geburt
Aufgenommen werden, innerhalb der erſten 14 Tage nach der
000)

Geburt, täglich

B. Von Kaſſen und Verbänden:
und zwar:
l. von der ſtädtiſchen Polizeikaſſe bei Verpflegung in Krankenſälen,

2. von Her Hroßh. Kriminalkaſſe, den Berufsgenoſſenſchaften, der In=
validenverſicherungsanſtalt
bei Verpflegung in Krankenſälen,
täglich
Die Süße für Mitglieder von Krankenkaſſen regeln ſich, inſofern nicht der
lallgemeine Tarif Zur Anwendung kommt, nach beſonders Labzuſchließenden Verttägen.
Doch ſoll bei vertraglicher Regelung unter die Mindeſtſätze, wie ſie hieſigen Einwohnern
gegenüber zur Anwendung kommen, nicht herabgegangen werden.
Der ftädtiſchen Armenkaſſe werden die Mindeſſätze, wie ſie hieſigen Einwohnern
gegenüber zur Anwendung kommen, berechnet.

Erläuterungen und bezw. Ergänzungen zum Tarif.
1. Aufnahme= und Entlaſſungstag werden zuſammen als zwei Tage berechnet.
2. Für Begleiter der ſelbſtzählenden Kranken ſind die allgemeinen Tarifſätze zu
entrichten.
3. Die Anſätze für Krützekuren beziehen ſich auf die Behandung und Verpflegung am
Aufnähme= und folgenden Tag. Sollte weitere Krankenhauspflege erforderlich
ſein, ſo tritt vom zweiten Tage ab der allgemeine Tarif in Geltüng.
4. Den in SGonderzimmern Verpflegten werden die Aufwenduigen für Araneien, Ge=
tränke
, Verbandſtoffe, etwaige Artikel der Krankenpflege Tag= u. Nachtwachen
ldieſe mit mindeſtens je 1 Mk.) wiederholte Bäder (60 Pfg. pro Bad), Kranken=
transvorte
, etwaige Desinfektion und Reinigung von Kleidern und Desinfektion
des Krankenzimmers, beſonders berechnet.
5. Auch für die in Krankenſälen Verpflegten können in beſonderen Fällen die Auf=
wendungen
für teuere Arzneien wie Diphterie= und anderes Serum, für
Kleiderdesinfektion, Krankentransporte in Rechnung geſtellt werden.
6 Für eine Entbindung wird ein Satz von mindeſtens 8 Mk. in Anſatß gebracht.
Darmſtadt, den 16. Januar 1903.

Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Morneweg.
(1729

Außerhalb der Bchranken.
Roman von B. M. Croker.
58)
Gachbruk verbotenz)
Miß Owyer ſetzte ihren Willen durch und die
Hochzeit, welche nach Mr. Hares Reden wahrſcheinlich
höchſt armſelig und ſchäbig ausfallen würde, erwies
ſich als das gerade Gegenteil. Die Damen des
Kirchſpiels Kathleen Hare und Doatie Vance an
ihrer Spitze - hatten die Kirche wunderſchön ge=
ſchmückt
, ſogar die alten Denkmäler der OBiern=
waren
bekränzt. Alle Palmen und Blattpflanzen aus
Gewächshäuſern der benachbarten Güter vereinigten
ſich, um den Altarplatz in eine grüne Halle zu ver=
wandeln
.
Vor der Kirche ſtanden die Zuſchauer in ihrem
beſten Sonntagsſtaat, manche waren meilenweit ge=
gangen
, um die Letzte der OVierne als Braut des
Erben von Carrig zu ſehen. Geraldine fuhr in Be=
gleitung
der beiden Miſſes Dwyer zur Kirche-
natürlich
nicht in Pat Mooneys Wagen, ſondern in
einem eleganten Brougham, von Schimmeln gezogen.
In dem weißen Atlasgewande, mit Miß Lucys
Spitzen und den Moneyſchen Orangeblüten, ſah die
Braut wunderſchön aus, als Lord Bundoran ſie zum
Altar geleitete. Es waren aber keine Brautdamen
da - nicht einmal ein Page.
Die Braut wurde durch ihre glückſtrahlende
Patentante fortgegeben, die in Brokat und Pelz außer=
ordentlich
ſtolz ausſah. Die Kirche war bis auf das
letzte Plätzchen gefüll. Die ganze Elite des Landes,

alle Pächter von Carrig, die Teilhaber an der Jagd,
Frau Moneys zahlreicher Bekanntenkreis - alle
waren vollzählig erſchienen.
Die ganze Geſellſchaft verſammelte ſich dann in
Creeſhe, um dem jungen Paare die Glückwünſche
darzubringen. Die großen Empfangszimmer ſahen
nicht mehr kalt und leer aus; ſie ſtrahlten in feſt=
lichem
Glanze. Im Speiſeſaale ſtand eine lockende
Tafel, die auf koſtbarſtem Silber und feinſtem
Kryſtall die ſchönſten Leckerbiſſen, Braten und
Geflügel aller Art aufwies - reichlich genug, um
eine ausgehungerte Garniſon zu ſpeiſen. - Miß
Narciſſa liebte Alles im Ueberfluß. Paſteten, Kuchen,
Obſt, Eis, Kompotts und alle Arten franzöſiſcher
Delikateſſen. Einmal wenigſtens konnte ihr gaſtfreies
Herz ſich Genüge leiſten und ohne ängſtliches Be=
denken
den Gäſten das Beſte bieten.
Um nicht zurückzuſtehen, gab Herr Money den
Pächtern von Carrig ein königliches Mittagsmahl in
der Reitbahn. Die herrlichſten Braten und viele
Füßchen Porter wurden geſpendet, und ein munterer
Tanz beſchloß das Feſt. Auf allen Bergen leuchteten
Freudenfeier, eine rieſige Teertonne wurde auf dem
Fort der Winde= abgebrannt, und Geraldines Hoch=
zeit
war ein Ereignis, an das noch nach zwanzig
Jahren Alles voll Entzücken dachte.
Carrig und Creeſhe ſtehen wie in früheren
Jahren wieder in regſtem Verkehr; der heimliche
Fußpfad zwiſchen beiden Gütern wird oft und gern
benützt Miß Nareiſſa hat ein zu gutes Herz und
zu viel Taktgefühl, um je, auch nur mit einer Silbe,

an Mooney von Clorane zu erinnern oder zu denken.
Anthony Money aber, mit ſeinem klaren Verſtande
und ſeiner umfaſſenden Geſchäftskenntnis, nahm ſich
der Vermögensangelegenheiten der Miſſes Dwyer an,
ordnete das Chaos und erzielte noch ein ganz an=
ſehnliches
jährliches Einkommen für die alten
Damen.
Mr. Scully hat Rennhill verkauft - ange=
griffener
Geſundheit wegen wie man auf den An=
ſchlagzetteln
leſen konnte, die viele Torpfoſten ver=
unzierten
. Er war nach Dublin gezogen und führte
dort mit Tilly und ihren Verehrern einen unge=
ordneten
, ſchlampigen, aber koſtſpieligen Haushalt.
Bei Pferdeverkäufen und Rennen hatte er noch gern
die vermittelnde Hand im Spiele, und wenn er
Abends mit ſeinen Genoſſen Whisky und Waſſer
ſchlürfte, hörte man viel von Handicap, Odds und
Rennen aller Art reden. Gelegentlich, in jange=
heitertem
: Zuſtande, prahlte er mit ſeiner Töchter,
Miß OVierne von Carrig, der ſchönſten Frau in
Irland, die jeden Tag in der Woche einen anderen
Hunter ritt; daran war ſie ja gewöhnt, als ſie noch
bei mir zu Hauſe warv. Wenn er auch hierbei der
Wahrheit nahe kam, ſo gehörten ſeine ferneren Be=
hauptungen
jedenfalls in das Reich der Fabel, daß
Geraldine ſich herzlich nach ihm ſehnte und ihn
täglich in ihren Briefen quälte, zu ihr zu ziehen.
Er wäre aber zu alt, ihn reigte ſelbſt der königliche
Stall nicht; in die feine Geſellſchaft tauge er nicht
mehr, ihm behagte es am beſten an ſeinem eigenen
Herde.

[ ][  ][ ]

Selte 2.

Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 22. Januar 1903.

Rummer 18.

Bekanntmachung.
Die geſtern in Roßdorf abgehaltene
Holzverſteigerung iſt genehmigt und,
können die Abfuhrſcheine vom 26. d. M.
ab bei den Kaſſenſtellen in Empfang
genommen werden.
Ober=Ramſtadt, den 20. Januar 1903.
Großh. Oberförſterei Ober=Ramſtadt.
(1742
Daab.
Bekanntmachung.
Auf freiwilligen Antrag werden die
zum Nachlaß der Johannes Glanz
Witwe, Karoline geb. Geyer, dahier ge=
hörigen
Grundſtücke:
Flur Nr. ⬜Mtr.
107 1600 Acker, oberſte
13
Golläcker,
1606 Acker daſelbſt,
108
19
13 109 1612 Acker daſelbſt,
13 238 1131 Acker im krum=
men
Jochert
Montag, den 26. Januar d. J.
vormittags 11 Uhr,
in dem Ortsgerichtslokal ( Beſſunger=
ſtraße
Nr. 48) dahier zum dritten
und letztenmal öffentlich meiſtbietend/
verſteigert.
Darmſtadt, den 21. Januar 1903.
Großherzogl. Ortsgericht Darmſtadt I
(Beſſungen).
Weimar. U761ds

5I3 gerichtlich beſtellter Pfleger der
Kinder des verſtorbenen Carl
Heitzenröder erſuche ich die
Nachlaßgläubiger mir möglichſt
umgehend die Höhe ihrer Forderungen
mitzuteilen.
Darmſtadt, 20. Januar 1903.
Ch. Erb,
174508) Eliſabethenſtraße 2. I.

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Verſteigerung.
In den Waldungen der Gemeinde Ober=Mamſtadt werden an Ort und
Stelle verſteigert:
1) Montag. den 26. Januar l. J., in den Diſtrikten Löhchen und
Buchwald:
106 Eichen=Stämme von 14-30 Em. mittl. Durchm., 3-9 Mtr. Länge,

3 Kiefern=
23 Lärchen=
8 Fichten=
259 Lärchen=Derbſtg. 7 7.11
78 Fichten=
25 Buchen=
200 Fichten=Reisſtg. 5-6

28-36
5-10
14-18
5-11
13-19
8-10
914
-11
14
IC-11
5 -6
2) Dienstag, den 22. Januär, daſelbſt;
24 Rm. Eichen=Scheiter, 4 Am. Birke und 84 Rm. Eichen=Knüppel, 71 Rm.
Buche, 26 Eiche und 12 Rm. Nadelholz=Stöcke.
Zuſammenkunft an beiden Tagen vormittags 10 Uhr im Diſtrikt Löhchen
am Pflanzgarten nächſt dem Dippelshoffeld. Bei ungünſtiger Witterung findet
die Brennholzverſteigerung am 2. Tage auf dem Rathauſe dahier ſtatt.
Ober=Ramſtadt, 19. Januar 1903.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Ober=Ramſtadt.
(1739ds
Fritſch.

Pfennigſparkaſſe Darmſtadt.
Diejenigen Pfennig=Marken=Blätter, welche eine auf volle Mark abgerundete
Geſamteinlage während des abgelaufenen Vierteljahrs nachweiſen, ſind nebſt den
ſtädtiſchen Sparkaſſebüchern Saustag, den 24. Januar 1903 an die Herrn
Stationserheber zur Veranlaſſung der Ueberſchreibung abzuliefern. (1750

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Donnerstag, den 21. d. Mts., nachmittags 3 Uhr anfangend,
verſteigere ich im Müllerſchen Lokale, Rundeturmſtr. 16 dahier, nachver=
zeichnete
Pfänder gegen Barzahlung:
1 Pferd, 1 Rolle, 1 Kaſtenwagen, 2 Möbelwagen, 3 Fahrräder, 2 Nüh=
maſchinen
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Sofas, Waſchkommoden, Vertikows, 150 Wiener Stühle und noch ver=
ſchiedenes
.
Darmſtadt, den 21. Januar 1903.
(1737
Bohenſtein,
Gerichtsvollzieher in Darmſtadt.

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Das war ein Glück und eine Tatſache, die
allgemein mit Befriedigung anerkannt wurde.

Mit dem doppelten Haushalte in Carrig ging
es vorzüglich. Geraldine ordnete ſich in jeder Be=
ziehung
unter und verſtand es bewunderungswürdig,
das ſonſt ſo wenig beliebte Inſtrument, die zweite
Violine=, zu ſpielen. Trotzdem blieb ſie Mrs.
OBierne;, ihre Schwiegermutter nur,Mrs. Money'.
Letztere hatte die Macht, aber nicht den Namen, und
ſie lebte in einem Lande, in dem man auf die
Frage: was iſt ein Name? die Antwort erhielt:
Alles!
Mrs. OVierne war der Liebling der ganzen
Baronie. Auf ſie blickten die Armen, die Pächter, die
ganze Geſellſchaft. Frau Money wurde ihrer Stellung
bald überdrüſſig; ſie hatte kein iriſches Blut in
ihren Adern. Sie klagte Uber Langeweile, gedrückte
Stimmung, Rheumatismus in den Knien - das
Land wäre nicht paſſend für Frauen über fünfzig,
die weder tanzten, fiſchten, jagten oder radelten,
noch weniger ſich dafür intereſſierten, Preisgeflügel
zu ziehen. Ein behagliches Haus in London - zum
Beiſpiel Hill Street W - und eine Villa an der
Riviera würden zuträglicher für ſie ſein. Sie dürfte
ihre zahlreichen Bekannten nicht aus den Augen ver=

lieren; mit der Herzogin Dundalk, mit Lady Bundoran
und Lady Scariff konnte ſie ebenſo gut in London
zuſammen ſein wie in Irland, und Geraldine und
Denis würden ſie oft beſuchen.
So entzog Frau Money Carrig das Licht ihrer
Gegenwart. Nur im Herbſte weilte ſie einige Wochen
dort, und das junge Paar hat ſo das Haus für ſich
allein. Anthony bringt regelmäßig den Winter bei
ſeinen Kindern zu; er liebt Cannes nicht, hängt aber
mit ganzem Herzen an ſeinem lieben, alten iriſchen
Gute, wie er es zärtlich nennt.
Garry iſt als erſter Groom und Beherrſcher der
Ställe in Carrig angeſtellt, während Biddy Shea ein
noch verantwortlicheres Amt bekleidet, das der erſten
Kinderwärterin. Nora iſt an Pierce Sullivan ver=
heiratet
, der als Förſter in einem hübſchen, roſen=
umrankten
Hauſe wohnt. Frau Mooney und ihre
Nichte ſind mit einem ſchwerwiegenden Geſchenk von
Herrn Money nach Amerika ausgewandert. Niemand
konnte Anthonys auffallende Vorliebe für ſie begreifen,
ebenſo wenig die für Pat Mooney, der ſich buchſtäblich
in ſeiner Gnade ſonnte und ſich einer fetten Farm
erfreute. Doch Paddy gehörte auch zu denen, die
beſſere Tage nicht vertragen können; ſeine Neigung
zur Arbeit verminderte ſich bald, nicht aber ſein Hang
zu alten üblen Gewohnheiten; und unglücklicher Weiſe
hielt er in einer mondhellen Nacht den Kanal für

die Landſtraße - ein Jrrtum, der ihn das Leben
koſtete.
Nicht lange nach ſeinem unzeitigen Tod heiratete
Nanny einen Steuerbeamten. Man wunderte ſich
über das Glück, das ſie machte Nanny Mooney,
die niemals eine Schönheit geweſen, und jetzt, da ſie
nahe den Dreißigern war, noch weniger dafür gelten
konnte, und ſie bekam einen ſo feinen jungen Mann,
mit einem ſchönen Schnurrbart und einem goldenen
Siegelring; wie ein Offizier ſah er ausl - bis es
allmählich durchſickerte, daß ſie ihm ein Vermögen
von fünfhundert Pfund zugebracht hattel Wo kam
das her? Pat Mooney hatte in ſeinem Leben keinen
Heller geſpart - ja, trotz Allem was er erhalten,
war er noch mit Schulden geſtorben - Schulden bei
Mahoney, dem Gaſtwirte! Aber die Leute erſchöpften
ſich vergeblich in Fragen; denn Nanny hielt reinen
Mund und lebt jetzt in Hongkong.
Wenn wir danach fragten, würde uns feierlich
die Verſicherung gegeben werden, daß von der Familie
Mooney niemand im Lande lebt: wir wiſſen es aber
beſſer: nur daß Denis Mooney von Clorane nach
Recht und Geſetz den Namen ſeiner Frau trägt: er
iſt jetzt der OBierne von Carrigs.
Ende.

[ ][  ][ ]

Nummer 18.

Darmſtädter Tagblatt. Dounerstag. den 22. Januar 1909.

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Darmſtädter Tagblatt, Donneretag, den 22. Januar 1903.

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Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 22. Januar 1903.

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den 25. Januar, vormittags von ¼10 Uhr bis 11 Uhr, perſönlich anmelden zu
wollen. Die Eintrittskarten werden alsbald verabfolgt.
Kinder unter 14 Jahren haben keinen Zutritt.
Das Vorausbelegen der Plätze iſt ſtreng unterſagt.
Der Saal wird um 7 Uhr geöffnet.
Die Mitgliedskarte iſt am Eingang vorzuzeigen.
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Nummer 18

Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 22. Januar 1903.

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w. koch. kön. 3. 15. Febr. letzt. g. auch z. einz.
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Frau für Laufdienſt geſucht. 2 mal
täglich. Kiesſtraße 112 I.

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Frankfurt, 1Hausmädchen nach Vingen,
1 Haushälterin nach der Schweiz,
2 Haushälterinnen und 1 Stütze f.
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Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 22. Januar 1903.

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Telephon 1132.
AusAuhuvo GllHON
Unſeren verehrl. Mitglieder zur gefl. Kenntnisnahme, daß
unſer ſeitheriger Akquiſiteur Herr Georg Sticht aus unſeren
Dienſten entlaſſen iſt und zu unſerem Verein keinerlei Beziehungen
mehr hat.
(781
Freiwillige Leuerwehr Darmſtadt.

Haupt.Versammlung
Montag, den 26. Januar, abends 9 Uhr
bei Kamerad Ph. Müller.
Tagesordnung: 1) Berichterſtattungen.
2) Neuwahl der Kommandanten, Führer und verſchiedener/
Kommiſſionen.
(1762ds
Das Hommando.

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LbEPbok
Tagblatt.

W18.

Donnerstag, den 22. Januar.

1903.

Bekanntmachung.
Für die Folge findet durch den bahnamtlich beſtellten Rollfuhrunternehmer
auch die An= und Abſuhr von Eil- und Frachtſtückgütern von und nach den
Bahnhöfen Darmſtadt H.=L.=B. und Darmſtadt M.=N.=B. nach und von dem
ſüdöſtlichen Gebiet von Beſſungen, nach der Kranichſteinerſtraße bis Karlshof
und nach der Dieburgerſtraße bis zur Bachenburg zu folgenden Gebühren ſtatt:
Eilgut und eilgutmäßig befördertes Frachtgut für je ange=
fangene
50 Kilo
30 Pfg.,
50
Mindeſtbetrag
15
Frachtgut für je angefangene 50 Kilo
30
Mindeſtbetrag
Darmſtadt, den 20. Januar 1903.
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Großh. heſſiſche Eiſenbahu=Verkehrsiuſpetion.

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am Malcherweg.
Pfungſtadt, 20. Januar 1903.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Pfungſtadt.
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Sünlis.

Ihre Vordauung
Elrs gerogolt, wonn 8t0 aaoh
ſeéer Rahlzolt elo Gllecohen
Dr. W. Rhécuris
2 lſrisirren shuris
eo oloh aohmen.
Hroboſl. R.1.- Grooooflill2 50
Coderall erhältilod.

arte, fpröde und trockene Haut iſt faſt ſtets die
O Folge eines Fettmangels in derſelben. Es gibt
nun kein beſſeres und gleichzeitig angenehmes Mittel,
einem ſolchen Fettmangel abzuhelfen, als die ſtete Ver=
wendung
der berühmten Wollfettpräparate Lanolin-
Tollette-Creamé und Lanolin-Seifeé mit dem
Pfeilring. Nach dem Verbrauch an Seife beurteilt man
die Fortſchritte der Ziviliſation. Unter allen Seifen aber
iſt die Lanolin=Seife mit dem Pfeilrings diejenige, welche
am meiſten verdient, von Alt und Jung. von Hoch und
Niedrig verſucht und gebraucht zu werden.
(1789

Nor echt, Mepn in Orisioslvackuns.

Die Venezuela=Angelegenheit.
Der Beginn der Verhandlungen über die
Venezuela=Angelegenheit wird für die nächſten Tage
in Waſhington erwartet. Der Bevollmächtigte Vene=
zuelas
, der amerikaniſche Geſandte Bowen, iſt, wie
bereits gemeldet, dort inzwiſchen eingetroffen. England
und Italien werden durch ihre Botſchafter, Deutſchland
zunächſt durch den Geſchäftsträger Grafen Quadt, ſpäter
durch den ſchon auf der Reiſe nach New=York befind=
lichen
Baron Sternburg vertreten ſein. Die deutſchen
Bevollmächtigten werden durch den deutſchen Ge=
ſchäftsträger
in Benezuela, v. Pilgrim=Baltagzi, unter=
ſtützt
, der zu dieſem Zweck bereits von Curaçao ab=
gereiſt
iſt. Ueber den Gang der Verhandlungen und
die Dauer der Blockade ſoll zwiſchen den drei Mächten
volles Einvernehinen beſtehen.

Die von Trinidad aus verbreitete Meldung,
daß ſich unter den britiſchen Offizieren eine ſtarke
Stimmung gegen das Zuſammengehen mit Deutſch=
land
zeige, iſt unwahr. Es herrſchen vielmehr die
beſten Beziehungen zwiſchen beiden Teilen.
Das Vorgehen des deutſchen Kanonen=
boots
Panther' ſoll in Waſhington verſtimmt
haben, weil man keine Erklärung dafür finde. Die
Preſſe bezweifelt die Aufrichtigkeit der Friedens=
beteuerungen
Deutſchlands, weil der neue Gewaltakt
kurz vor der Eröffnung der Verhandlungen in Waſ=
hington
erfolgt ſei. Die Regierungskreiſe verhalten
ſich reſerviert. Der nach Waſhington auf der Reiſe
befindliche amerikaniſche Geſandte in Caracas, Bowen,
erklärte in Charleſton in einer Unterredung, der
Zwiſchenfall der Beſchießung des Forts San Carlo
durch das deutſche Kanonenboot=Panther/ werde die
Schiedsgerichtsfrage nicht beeinfluſſen.
Ein Telegramm der Voſſ. 3tg.- gibt eine Lon=
doner
Meldung wieder, wonach England und
Italien nicht geneigt ſeien, die Fortdauer der
Blockade nach dem Beginn der Verhandlungen zu
begünſtigen. Deutſchland werde angegangen werden,
der Aufhebung der Blockade zuzuſtimmen. Sollte
Deutſchland dies verweigern, würden die beiden an=
deren
Mächte ihre Schiffe zurückziehen. ()

Deutſches Reich.
Die Vorarbeiten für den Geſetzentwurf
über den Verſicherungsvertrag ſollten be=
reits
, wie gehofft wurde, gegen den Ausgang des
vorigen Jahres ihrem Abſchluß entgegengeführt
werden können. Dies hat ſich nicht ermöglichen
laſſen. Die Schwierigkeiten der Materie haben ſich
als größer herausgeſtellt, als angenommen worden
war. Wahrſcheinlich wird der Februar oder März
ins Land kommen, bis der Geſetzentwurf an die
einzelſtaatlichen Regierungen zur Begutachtung gehen
und gleichzeitig zur Veröffentlichung gelangen kann.
- Die Novelle zum Krankenkaſſen=
geſetz
iſt dem Bundesrat zugegangen. Durch die
Novelle wird die Zeit der Krankenunterſtützung auf
26 Wochen und die Unterſtützungsdauer nach einer
Entbindung auf 6 Wochen erhöht. Ferner fällt die
Beſtimmung fort, welche die Gewährung von Kranken=
geld
bei Geſchlechtskrankheiten ausſchließt.
Der oldenburgiſche Landtag beſchloß
mit 20 gegen 19 Stimmen den Antrag Ahlhorn auf
ſEinführung des geheimen und direkten Wahlrechts
im Großherzogtum der Staatsregierung zur Berück=
ſichtigung
zu überweiſen.

Ausland.
- Die franzöſiſche Kammer bewilligte am
Dienstag einſtimmig für die notleidenden bretoniſchen
Fiſcher 500000 Fres. und ging dann zur Budget=
beratung
über. Paul Conſtant bemängelt, daß zwei
Drittel des Budgets lediglich für Heereszwecke be=
ſtimmt
ſeien. Es ſei zwecklos, zur Verteidigung des
Vaterlandes ein ſtehendes Heer zu unterhalten.
Ribot ſtellt feſt, daß die Schuld in den letzten beiden
Jahren um 640 Millionen gewachſen ſei. Das Land
könne ſolche finanzielle Situation nicht ertragen.
Zweiſellos ſeien die finanziellen Verhältniſſe Eng=
lands
und Deutſchlands auch nicht glänzend, ſie ſeien
aber jedenfalls beſſer, als diejenigen Frankreichs,
das bei der Verwertung ſeiner Hilfsmittel viel vor=
ſichtiger
verfahren müſſe. So müſſe man mit der
Gewohnheit brechen, unaufhörlich neue Kredite zu for=
dern
, welche die im Budget vorgeſehenen Mittel
überſchritten. Ribot wirft ſodann dem Marine=
miniſter
Pelletan vor, daß er der Kammer noch keine
Ueberſicht über den Stand der Schiffsbauten gegeben
habe. Er ſei gegen jede Erhöhung des Heeres= und
Marinebudgets. Man müſſe die Oefenſiokraft des
Landes in entſprechende Verhältniſſe zur Bevölke=
rungszahl
bringen. Mit den internationalen Theo=
rien
ſei aber nichts anzufangen. Frankreich ſei fried=
lich
geſinnt, es müſſe aber das Bewußtſein ſeiner
Würde haben. Es könne ſeine Stimme laut erheben,
zumal jetzt, wo es mit Rußland zuſammengehe. Er
ſei für zweijährige Dienſtzeit, erinnere aber auch hier
wieder an größere Sparſamkeit. Damit ſchloß die
Generaldiskuſſion. Das Haus beriet in der Spezial=
diskuſſion
zunächſt den Juſtizetat. Derſelbe wurde
ohne erhebliche Debatte genehmigt. Dann vertagte
ſich das Haus.
Der franzöſiſche Deputierte Graf de Mun
übermittelte der Zeitung La Croiç= zwei Schreiben,
die er vom Provikar Guebriant von Südſutſchuen
in Chinn, und vom Monſignore Dunand, Biſchof
von Südſutſchuen, erhielt. In den Schreiben wird
behauptet, in China mache ſich eine neue Boyer=
bewegung
bemerkbar, welche ſehr gefährlich zu
werden drohe. Dieſe neue Bewegung ſei zweifellos
von den Führern des Boxeraufſtandes von 1900
angezettelt, welche in Setſchuan angeblich im Exil,
in Wirklichkeit aber mit Ehren überhäuft, leben.
Guebriant meint, man ſchweige über die Bewegung,
weil durch derartige Nachrichten gewiſſe finanzielle
Kombinationen geſtörtwerden würden. Graf de Mun
bemerkt, er halte es für unerläßlich, die öffentliche
Meinung über die in beiden Briefen geſchilderte
äußerſt ſchlimme Lage der Chriſten in Südchina auf=
zuklären
.

[ ][  ][ ]

Seite 10.

Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 22. Januar 1903.

Rummer 18.

Der Sultan von Marokko und der Präten=
dent
ſtehen in lebhaften Verhandlungen mit
verſchiedenen in der Umgegend von Fez anſäſſigen
Stämmen.
Präſident Rooſevelt hat in den Vereinigten
Staaten einen Sturm heraufbeſchworen, weil er die
Poſten mehrerer höherer Beamten in den Südſtaaten
mit Negern beſetzt hat. Ganz Amerika ergreift Partei
für oder gegen die Negerbeanten im Süden, und ebenſo
ſind die Zeitungen im Kampfe geteilt. Der New=York
Heraldu führt die Partei derer an, die ſich die Neger als
Beamte nicht gefallen laſſen wollen. Um ſeiner Meinung
einen draſtiſchen Ausdruck zu verleihen und ſeinen Haſ
gegen alles Schwarze deutlich zu dokumentieren, wird
der New=York Heraldu nicht mehr mit ſchwarzer, ſon=
dern
mit lichter violetter Farbe gedruckt. Auch die Pa=
riſer
Ausgabe des Heraldu erſcheint ſeit einigen Tagen
violett. Sogar die Bilder des Grafen und der Gräfin
Lonyay, als der in dieſen Tagen am meiſten genannten
Perſönlichkeiten, ſind auf der erſten Seite in violettem
Drucke zu ſehen.
Petersburg, 20. Jan. Der deutſche Kron=
prinz
befindet ſich wieder ganz wohl und ſoll nur vor=
ſichtshalber
morgen noch das Zimmer hüten. Der Kaiſer
und die Kaiſerin ſtatteten dem Kronprinzen nachmittags
einen Beſuch ab. Der Großfürſt=Thronfolger ſowie Graf
und Gräfin Alvensleben ſtatteten heute dem deutſchen
Kronprinzen im Winterpalais Beſuche ab.

Stadt und Land.
Darmſtadt, 22. Januar.

Verliehen wurde dem Eiſenbahnſekretär und
ſeitherigen Vorſteher der Verkehrskontrolle 1 der Königl.
Preußiſchen und Großh. Heſſiſchen Eiſenbahndirektion
Mainz, Rechnunggrat Friedrich Jaennicke die Krone
zum Ritterkreus 2. Klaſſe des Verdienſtordens Philipps
des Großmütigen, dem Lokomotivführer in der Heſſiſch=
Preußiſchen Eiſenbahngemeinſchaft Wilhelm Gunkel
Zu Hanau das Allgemeine Ehrenzeichen mit der Inſchrift
Für treue Dienſte: dem Bahnwärter in der Heſſiſch=
Preußiſchen Eiſenbahngemeinſchaft Chriſtian Dickel zu

Heſſiſch=Preußiſchen Eiſenbahngemeinſchaft, Valentin
Burkart in Bingen aus Anlaß ſeines Ausſcheidens
aus dem Staatseiſenbahn=Werkſtättendienſt das Allge=
meine
Ehrenzeichen mit der Inſchrift Für treue
Arbeits.

Ernannt wurde der Geometer 1. Klaſſe Philipp
Schmidt aus Darmſtadt zum Kataſteringenieur bei
dem Kataſteramt.
Zur Feier von Kaiſers Geburtstags findet
Dienſtag. den 27. Januar, nachmittags 2 Uhr ein
Feſteſſenim Saalbau ſtatt.
In der Sitzung der Groſeh. Handelskammer
Darmſtadt am 19. Januar begrüßte Herr Direktor Parcus
die Verſammlung, insbeſondere die Mitglieder der neu
cinzugekommenen Wahlbezirke Groß=Gerau, Bensheim,
Heppenheim und Erbach und teilte mit, daß durch Ver=
Fügung Großh. Miniſteriums des Innern vom 9. d. Mts.
Die ſtattgehabten Wahlen der ſämtlichen Herren beſtätigt
worden ſeien, nämlich außer den bisherigen Mitgliedern
nus Darmſtadt die Herren Karl Opel zu Rüſſelsheim,
Heinrich Hirſch und Wilh. Diehl zu Groß=Gerau, Kom=
merzienrat
Wilhelm Euler zu Bensheim, Karl Kreuger zu
Lindenfels, Franz Hänlein zu Heppenheim und Joh. Jak.
Rein zu Michelſtadt. Dann ſtellte Herr Direktor Parcus
die Mitglieder untereinander und der Verſammlung den
ſeitherigen Handelskammerſekretär, Herrn Profeſſor Beck
und den neu ernannten Syndikus der Handelskammer,
Herrn Dr. Arthur Humann, bisherigen zweiten Sekretär
der Handelskammer Offenbach, vor. Hierauf wurde zur
Wahl des Vorſitzenden, eines ſtellvertretenden und eines
durch die ſtarke Vermehrung der Geſchäfte der Großh.

Handelskammer nötig gewordenen zweiten ſtellvertretenden
Vorſitzenden geſchritten. Einſtimmig wurden gewählt:
zum Vorſitzenden Herr Direktor C. Parcus, zum erſten
ſtellvertretenden Vorſitzenden Herr Geh. Kommerzienrat
Dr. L. Merck und zum zweiten ſtellvertretenden Vor=
ſitzenden
Herr Kommerzienrat F. Jacobi. Auf allgemeinen
Wunſch wurde beſchloſſen, auch künftighin die Sitzungen
der Großh. Handelskammer in der Regel monatlich ein=
mal
, und zwar Montag abends 6 Uhr, abzuhalten, da
auf dieſe Weiſe die auswärtigen Mitglieder nur einen
halben 2a9 von zu Hauſe abweſend zu ſein brauchen.
Auch die Oeffentlichkeit der Sitzungen ſoll in Zukunft
beibehalten werden. Bezüglich der Kommiſſionen wurde
einſtimmig beſchloſſen, an deren bisheriger Zuſammen=
ſetzung
aus Herren des Wahlbezirkes Darmſtadt nichts
z1 ändern, da die auswärtigen Mitglieder in den Plenar=
ſitzungen
ihre Anſichten üher die Kommiſſionsbeſchlüſſe
noch kundgeben und außerdem gegebenenfalls auch zu den
Kommiſſionsſihungen ſelbſt zugezogen werden könnten.
Das Kuratorium der kaufmänniſchen Fortbildungsſchule
ſoll ebenfalls in der ſeitherigen Zuſammenſehung beſtehen
bleiben, doch ſoll der Syndikus Mitglied desſelben werden
mit dem Auftrage, die Beſchlüſſe des Kuratoriums aus=
zuführen
. Es ſollen künftighin feſte Burcauſtunden Werk=
tags
in der Zeit von 10 bis 1 Uhr vormittags im Se=
kretariat
, der Handelskammer, Wilhelminenſtraße 34II,
eingehalten werden, in welchen die Beamten der Handels=
kammer
den Intereſſenten des Bezirks der Großh. Handels=
kammer
zur Auskunft über Zoll= und Frachtangelegen=
heiten
, ſowie über alle Fragen des Handels und der
Geſetzgebung zur Verfügung ſtehen ſollen. Hierauf wurde
mit Rückſicht auf die bedeutend erweiterte Tätigkeit der
Großh. Handelskammer ein neuer Etat für das Rech=
nungsjahr
1903104 feſtgeſtellt. Nach Verleſung des Proto=
kolls
der letzten Sitzung gelangte auf eine Denkſchrift der
Großh. Handelskammer Mainz hin, betr. Errichtung
einer Reichsbankhauptſtelle in Heſſen, dieſe
für Darmſtadt, ſo wichtige Frage nochmals zur Be=
ſprechung
, wobei ſich die neu hinzugekommenen Mit=
glieder
der Handelskammer ausdrücklich mit der ſeitherigen
Haltung derſelben in dieſer Angelegenheit einverſtanden
erklärten und, ſämtliche Mitglieder den dringenden
Wunſch äußerten, daß die Gr. Handelskammer mit allen
ihr zur Verfügung ſtehenden Mitteln und Kräften auf
die Errichtung dieſer Hauptſtelle in der Haupt= und
Reſidensſtadt des Landes, in Darmſtadt, hinwirken
möchte. Endlich wurde noch beſchloſſen. die Gr.
Handelskammer möchte nochmals eine Verbeſſerung des
Briefverkehres mit England energiſch anſtreben.
Im Saale der Gewerbeſchule wurde am Dienstag
von 8-12 Uhr vormittags und 2-5 Uhr nachmittags
die Meiſterbrüfung für die Provinz Starkenburg ab=
gehalten
. Der Prüfung, die unter der Leitung des Herrn
Ing. Markwort ſtand, unterzogen ſich im ganzen 52
Geſellen, aus den verſchiedenſten Handwerkszweigen.
Während die Fachprüfung von Meiſtern der eingelnen
Berufszweige vorgenommen wurde, geſchah die Prüſung
in Geſetzeskunde, Buch= und Nechnungsführung durch
Herrn Markwort, und, Herrn Reallehrer Backhaus=
Darmſtadt.
- Die evangeliſchen Bewohner Beſſungens
mögen auch an dieſer Stelle darauf aufmerkſam gemacht
ſein, daß morgen von 11 Uhr vormittags bis 2 Uhr
nachmittags die Wahlen für zwei Kirchengemeinde=
Vertretungen ſtattfinden werden, die durch eine Teilung
der Pfarrei Beſſungen, in zwei ſelbſtändige Gemeinden.
notwendig geworden ſind. Die Wahlen für die Mit=
glieder
der Petrusgemeinde werden in der Beſſunger
Kirche, die für die Paulusgemeinde im Saale Heerdweg
Nr. 58 vorgenommen werden. Eine recht rege Beteiligung
der Gemeindemitglieder an der Wahl iſt im kirchlichen
Intereſſe natürlich ledhaft zu wünſchen. Stimmzettel
werden an den Eingängen in jeder gewünſchten Anzahl
zu haben ſein. (Bei dieſer Gelegenheit ſei gleichzeitig
darauf aufmerkſam gemacht, daß auf den Zetteln der
Paulusgemeinde irrtümlich Landgerichts=Direktor Dr. Weiß
ſtatt Landgerichtsrat gedruckt worden iſt, was vor der
Wahl abzuändern gebeten wird.)

2 Auf dem von dem hieſigen Zweigverein des
Evangeliſchen Bundes am Sonntag, den 1. Februar,
im Saalbau veranſtalteten dritten dieswinterlichen
Familienabend wird Herr Profeſſor Dr. Chriſt=
macher
aus Heidelberg über Peter Roſegger= ſprechen.
Wir verweiſen hiermit auf die im heutigen An=
zeigeteil
befindliche Bekanntmachung der Königl.
Preuß. und Großh. Heſſ. Eiſenbahndirektion, betreffend
Beförderung von Eil= und Frachtgutſtücken von und
nach den Bahnhöfen.
9 Die zur Veranlagung der Hundeſteuer für das
laufende Jahr aufgeſtellte Liſte ergibt für unſere Stadt
2204 beſteuerte und 21 ſteuerfreie, zuſammen 2225 Hunde,
gegen 2135 beſteuerte und 26 ſteuerfreie, zuſammen 2161
Hunde im Vorjahr. Es liegt hiernach eine Vermehrung
um 43 Hunde vor.
V.k.G. Wie bekannt, gibt der Große Rat der
Darmſtädter Karneval=Geſellſchaft in dieſem Jahre
keine Kappen aus. Auf die vielen diesbezügl. Anfragen
ſei den Intereſſenten mitgeteilt, daß, von dem Sprichwort,
geleitet: Jedem Narr gefällt ſei Kapp, alle närriſchen
Kopfbedeckungen zugelaſſen werden. Ohne Kopfbedeckung
iſt der Zutritt zur Sitzung, ob Weiblein oder Männlein,
nicht geſtattet. Wer eine ſchöne Narrenkappe noch nicht,
oder nicht mehr ſein eigen nennt, dem iſt Gelegenheit ge=
boten
, am Abend im Saalbau, nach freier Wahl ſich eine
ſolche für billiges Entgelt zu beſchaffen.
2 Die Direktion des Orpheums hat nunmehr eine
recht lobenswerte neue Einrichtung getroffen, von der das
Publikum recht lebhaften Gebrauch machen dürfte. Um
an Wochentagen auch Familien den Beſuch des Etabliſſe=
ments
zu erleichtern, gibt die Direktion von nun ab ſo=
genannte
Abonnementsbüchelchen mit je 6Eintrittskarten
zu ermäßigtem Preiſe ab und zwar: 6 Karten für Saal
zu Mk. 4.80, Sperrſitz Mk. 7.- und Parkett Mk. 9.50.
Dieſe Abonnementsbüchelchen ſind in ſämtlichen Vorver=
kaufsſtellen
ſowie an der Kaſſe zu haben. Der Beſuch
des bis Ende des Monats weilenden erſtklaſſigen En=
ſembles
ſei hier nochmals empfohlen.
2 Nieder=Ramſtadt, 21. Jan. Am Montag abend
fanden ſich im Saale des Herrn Fr. Bender (Gaſthaus
Zum Löwenn) die Intereſſenten des Villenviertels ſowie
die Gemeindevertretung ein, zwecks Beſprechung der
Waſſerleitungsfrage. Das Reſultat war wider
Erwarten gut. Es wird ſich eine Art Genoſſenſchaft
bilden, welche der Gemeinde gegenüber für die Zinſen
aufzukommen hat und ſteht ihr dann das Recht zu,
wenn ſich ſpäter Intereſſenten anſchließen, den Ueberſchuß
zu teilen.
Worms, 20. Jan. Von den im Jahre 1894 geſam=
melten
Geldern zur Ueberreichung einer Huldigungs=
adreſſe
der Frauen und Jungfrauen Heſſens, der Pfalz
und Badens für den Fürſten Bismarck gelegentlich
von deſſen 80. Geburtstag iſt noch ein unverbrauchter
Betrag aus der Sammlung in Heſſen vorhanden,
welcher mit Zinſen ſich auf 460 Mk. beläuft. Dieſer
Ueberſchuß iſt hauptſächlich dem Umſtande zuzuſchreiben,
daß durch die außerordentliche Tätigkeit des Worniſer
Lokalkomitees in hieſiger Stadt ein verhältnismäßig ſehr
hoher Betrag geſammelt wurde, der nachher nicht ganz
zur Beſtreitung der Geſamtkoſten zur Verwendung kam.
Die Verteilung dieſer Summe ſoll nun derart vorgenom=
men
werden, daß die Hälfte derſelben als Beitrag zur
Errichtung einer Bismarckſäule auf der Waldeck bei Gau=
Algesheim in Rheinheſſen verwandt, die andere Hälfte
dagegen im Hinblick darauf, daß das Geld hauptſächlich
in Worms aufgebracht wurde, dem Fond für Errichtung
eines Denkmals für Kaiſer Wilhelm 1. in Worms über=
wieſen
wird. WW. 3tg.)

Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 20. Jan. Der Kaiſer
hat dem 1. Garderegiment zu Fuß 200 Exemplare des
Bildes =Germans to the fronte zur Verteilung an deſſen
Angehörige überwieſen.- Eine etatsmäßige Profeſſur
für Eiſenbahnweſen ſoll bei der Charlottenburger
Techniſchen Hochſchule errichtet werden. Die ſteigende
Bedeutung, die an der Hochſchule dem Eiſenbahnweſen

Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag, den 20. Januar.
Zum erſtenmale:
Die Gerechtigkeit
Eine Komödie in 5 Akten von Otto Ernſt.
W.-I. Otto Ernſts Komödie Die Gerechtig=
keit
, die urſprünglich den richtigeren und bezeichnenderen
Titel Die Revolverjournaliſten; geführt hat, ging heute
vor gut beſetztem Hauſe zum erſtenmale in Szene und
ergielte einen Achtungserfolg. Der Inhalt des Stückes
iſt den Leſern unſeres Blattes bereits bekannt und über=
hebt
uns der Aufgabe, einer Rekapitulation. Die
Komödie iſt bedeutend ſchwächer als desſelben Verfaſſers
Flachsmann als Erzieher- ſie iſt noch reicher an Ueber=
treibungen
und Unwahrſcheinlichkeiten und noch be=
deutend
ärmer an Handlung. Das beſte an ihr iſt der
Dialog und der als amüſanter Schwank ſich darſtellende
erſte Akt.
Es iſt gewiß eine dankbare Aufgabe der Komödie:
und ſie würde damit einen höheren Standpunkt ge=
winnen
- Auswüchſe und Mißſtände auf ſozialem, ſitt=
lichem
und politiſchem Gebiete zu ſchildern, bloßzuſtellen
und zu geißeln. Aber wer dieſe Aufgabe übernimmt,
der muß typiſche Fälle ſchildern, ſolche, welche die
Allgemeinheit wirklich als Schäden anerkennt und empfindet,
nicht aber einen Fall aus tauſenden, einen Ausnahmefall,
herausgreifen und daran verallgemeinernde Betrachtungen
knüpfen, wie O. Ernſt in dieſem Stücke getan hat. Der
Preßlump Struppmann und Konſorten ſind ebenſoſehr
und noch mehr ſeltene Ausnahmeerſcheinungen wie der
Lehrer Flachsmann mit ſeinem gefälſchten Zeugnis;
gegen Lumpen dieſer Art verteidigt ſich kein anſtändiger
Mann, viel weniger aber ſchreibt er ihretwegen Komödien.
Der Verfaſſer hat ausdrücklich betont, daß ſein Haß
ſich nur gegen die Revolverpreſſe richte. Hören wir, was
er ſelbſt hierüber geſagt hat:
Es wird mir von vielen Seiten der Vorwurf ge=
macht
, ich hätte in meiner jüngſten Komödie die Jour=
naliſten
falſch dargeſtellt, ich hätte zu viel ſchwarze, zu
wenig Lichtgeſtalten auf die Bühne geſtellt. Nun brauche
ich nur auf einen Umſtand zu verweiſen; auf den
früheren Titel des Stückes. Die Komödie, die ſich jetzt
Die Gerechtigkeit nennt, ſollte urſprünglich der Deutlich=
keit
wegen Die Revolverjournaliſten heißen. Da aber
dieſer Titel zu viel Senſation in ſich trägt, zu ſenſationell
kingt, entſchloß ich mich auf den Vorſchlag des Grafen
Seebach hin zu einer Aenderung. Ich bedaure ſie aber
jetzt. Denn die Komödie Die Revolverjournaliſten
ich muß offen geſtehen, daß ich an dieſem Titel noch
immer ſtark hänge - hätte keinen Zweifel darüber
übriggelaſſen, wen ich meine, gegen wen ich ſchreibe.
hätte keinen Zweifel übriggelaſſen, daß die anſtändige
Preſſe, die anſtändige Joumaliſtik von meinem Stücke

nicht im geringſten getroffen wird. Ich ſchätze und ver=
ehre
die anſtändige Preſſe. Ich verkenne nicht die unge=
heure
Bedeutung der Preſſe, ich verkenne nicht ihre ganz
Loloſſale Stellung als Trägerin und Verbreiterin der
Volksbildung. Ich habe in der Journaliſtik liebe, werte,
edle Freunde. und ich müßte ja blind ſein, wenn ich
nicht deutlich den Unterſchied zwiſchen der anſtändigen,
feinen, ernſten und der niedrigen, gemeinen, feigen
Preſſe wahrnehmen würde. . Die gute Preſſe liebe
und ſchätze ich."
Man kann aber dem Autor den Vorwurf leider nicht
erſparen, daß er der Aufgabe klarer Unterſcheidung und
Umgrenzung ſeines Themas nicht gewachſen geweſen iſt und
daß erden Fehler der Verallgemeinerung nicht vermiedenhat.
Da es, wie er ſagt, nicht Abſicht geweſen iſt, iſt es alſo
Ungeſchick. Wir wollen dies nachſtehend begründen:
Er greift einen Fall heraus, der möglichſt unwahrſchein=
lich
und kraß. ja auf zeitungstechniſchem Gebiete faſt un=
möglich
iſt; hier erkennt jeder ſofort, daß es ſich um
einen Ausnahmefall handelt; aber in der Nutzanwen=
dung
dieſes fkandalöſen Falles gemeinſter Geſinnungs=
roheit
wird er verallgemeinernd, er bekommt es
fertig, daß man nicht mehr daran denkt, daß es ſich um
erbärmliche Preßlumpen und die niedrige Nache eines
in ihrem Künſtlerſtolge gekränkten Weibes handelt;
er ſpricht in der Nutzanwendung immer nur von d er
Preſſe, wo er von dem Blatte,Gerechtigkeit' oder der
Revolverpreſſe ſprechen ſollte; noch zum Schluſſe heißt
es; die Preſſe wird es auch fertig bekommen, einen
ſolchen Erfolg hinwegzuſchminken. Weiter iſt ein Artikel
eines ſolchen Schmutz= und Skandalblattes gar nicht im=
ſtande
. die Exiſtenz eines Künſtlers in Frage zu ſtellen,
das Publikum leiſtet einem ſolchen Blatte, wie der Autor
glauben machen will, nicht Folge, das heutige Publikum
iſt viel gebildeter, als der Verfaſſer wähnt, es unterſcheidet
ſehr wohl zwiſchen einer guten und ſchlechten, einer ge=
wiſſenloſen
und anſtändigen Preſſe und räumt einer
Revolverpreſſe eine ſolche Bedeutung und Macht nicht
ein, wie in dem Stücke geſchieht. Auch hier wird man
alſo auf falſche Wege geleitet. In dem ganzen Kampfe
des Künſtlers Franck gegen das Revolverblatt wird nicht
einmal der Gedanke ausgeſprochen, daß die Preſſe (wir
verſtehen unter der Preſſe= nur die anſtändige Preſſe,
die 99 Prozent ausmacht ſich nicht als Feind der Kunſt
und der Künſtler betrachtet, ſondern als ihr Freund, daß ſie
es als eine ihrer idealen Aufgaben und Pflichten anſieht,
begabte und, talentvolle junge Künſtler durch An=
erkennung
und Lob zu ermuntern, anzuſpornen und zu
fördern. In tauſenden von Fällen iſt dies geſchehen und
hat die Preſſe jungen Talenten ſelbſtlos die Wege ge=
ebnet
, auch dem Autor ſelbſt. In dem ſonſt ſo langen
und redſeligen Stück hat ſich kein Platz gefunden, dieſem
ſo nahe liegenden Gedanken Ausdruck zu geben; er würde
edenfalls überzeugender wirken, als die unklaren Reden

des Dr. Auerbach, dieſes unſympathiſchen, verwäſſerten
Repräſentanten der anſtändigen Preſſe, der das Publikum
als ein urteilsloſes, blödes Herdenvieh hinſtellt, welches
der Revolverpreſſe als ſeinem Leithammel ſolgt. Es iſt
merkwürdig, daß der Autor, welcher eine ſo geringe, ja
verächtliche Meinung von der Moralität und dem Urteil
des Publikums hat, ſich wieder an dieſes als höchſten
Richter wendet und Beifall von ihm erwartet.
Mut zu beſitzen und zu zeigen iſt gewiß etwas
ſchönes, ſchöner aber noch und ehrenvoller für einen
deutſchen Dichter iſt es, wahr zuſein!
Daß wir mit unſerem Urteil übrigens nicht allein
daſtehen, beweiſt folgende ausgezeichnete Kritik der
Frankf. Zeitung die wir, unſerer ſonſtigen Gewohnheit
tgegen, an dieſer Stelle wiedergeben wollen. Es heißt
in derſelben:
Herr Ernſt wollte den Revolver=Journalismus an
den Pranger ſtellen, und dies iſt eine verdienſtvolle Sache
Eine ſehr verdienſtliche Sache, gewiß; in jedem Beruf
gibt es ſchofle Elemente, auch im journaliſtiſchen, und wir
würden uns dieſes Fehdezuges gern freuen, - hätte nur

der Herr Verfaſſer der Gerechtigkeitn die Vorſicht beob=
achtet
, das heikle Thema, das er ſich wählte, recht ſcharf
zu umgrenzen. Allein gerade in dieſem Punkte ließ
er die wünſchenswerte Präciſion vermiſſen, und dieſe
Fahrläſſigkeit bei einem Manne, der ſich ſonſt ziemlich
gewandt auszudrücken weiß, bringt ſnatürlich gegen
den Wunſch des Autors) beinahe den Anſchein hervor,
als liege dem Mangel an Deutlichkeit eine beſtimmte
Abſicht zu Grunde. Infolgedeſſen hat man häufig das
Gefühl, als ſchleiche etwas, gleichſam auf Katzenpfoten,
durch dieſes Stück: es iſt nicht hörbar, es iſt nicht faßbar
und doch: wer weiß, ob es nicht da iſt! Man hat den
Eindruck, daß der Verfaſſer etwas anderes
ſagt und etwas anderes meint, zumal
manche ſeiner Reden (da er doch nicht beſtändig
verſichern kann: Mein Haß richtet ſich nur gegen
die Revolver=Journaliſten) in ihrer verallgemeinernden
Faſſung die ganze Preſſe als ſolche treffen und herabſetzen.
Es iſt in ſeinem Intereſſe doppelt zu bedauern, daß
offenbar die raſche Art, wie er arbeitet, ihn verhindert
hat, Zweideutigkeiten zu vermeiden, die von übel=
wollenden
Zuhörern leicht mißverſtanden werden könnten.
Schließlich darf man auch keinem Autor, ehe er es nicht
ſelber ſchwarz auf weiß dargetan hat, zumuten, er ſei ſo
feige, daß er ſich mit ſeiner wahren Meinung hinter
allerhand Winkelzügen verkröche.
Im erſten Akt amüſierte das Publikum die ulkige
Schilderung der Redaktion des Revolverblattes, ſpäter
trat Ermüdung und ein Gefühl der Langweile ein und
erſt gegen das Ende hin erweckte das Schickſal des
gemißhandelten Künſtlers Franck wieder ein allgemeines
Intereſſe. Der Schluß ſchlägt wieder ins Schwankartige
Um. Die Aufführung ging in flotter Weiſe von ſtatten.

[ ][  ][ ]

Rummer 18.

Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 22. Januar 1903.

Seite 11.

beigemeſſen wird, gibt ſich auch darin zu erkennen, daß
bei dem Unterricht, im Eiſenbahnmaſchinenweſen in
neuerer Zeit namentlich der Lokomotivenbau und das
maſchinentechniſche Gebiet des Signalweſens in konſtruk=
tiver
Hinſicht mit beſonderer Vertiefung behandelt wird.
Die deutſche Geweih=Ausſtellung wird am
27. d. M. mittags 1 Uhr, eröffnet. Sie ſoll bis zum
15. Februar abends dauern. Es ſind eingeſandt worden
320 Rothirſchgeweihe, 80 Damſchaufeln, 1080 Rehkronen
und 50 Gemskrickeln.
Frankfurt, 20. Jan. In der vergangenen Nacht
ſtürgte der Reſtaurateur Franz Meiler von Neu= Iſen=
burg
auf der Landſtraße zwiſchen hier und Neu= Iſen=
burg
ſo unglücklich von ſeinem Rade, daß er das
Genick brach. Um 1 Uhr fand ein Förſter die Leiche
im Graben liegen.
Frankfurt, 21. Jan. Heute früh 5 Uhr wurde ein
Arbeiter Namens Brot aus Vilbel auf dem Staats=
bahnhof
in Eſchersheim von einem Zug überfahren.
Er ſprang ab, als der Zug noch im Fahren war, ſtürzte
hin und kam unter die Räder, welche ihm über den Leib
gingen, ſo daß der Tod ſofort eintrat.
Hamburg, 20. Jan. Die gerichtliche Ver=
handlung
der Primusr=Angelegenheit
findet am 17. Februar vor dem Altonaer Landgericht
ſtatt. Den Vorſitz führt Landgerichtsdirektor Lembke.
Die Anklage richtet ſich gegen den Kapitän der Hanſa
Sachs, und deſſen erſten Maſchiniſten und lautet auf
fahrläſſige Tötung.
Bremen, 20. Jan. Nach der letzten telegraphiſchen
Meldung aus Gibraltar iſt der Lloyddampfer
Lahn, ſoweit bis jetzt feſtgeſtellt iſt, unbeſchädigt. Er
wird nach Einnahme der gelöſchten Ladung und der ge=
landeten
Paſſagiere vorausſichtlich morgen abend die
Reiſe von Gibraltar nach New=York fortſetzen.
Wien, 21. Jan. In Innsbruck und Bruneck
herrſchten heute 20 Grad Celſius Kälte. Im Puſter=
tale
ſteigt die Kälte fortwährend. In St. Lorenzen
bei Bruneck waren 25. im Hochpuſtertale 30 Grad.

T.W. Nom, 19. Jan. Der Aberglaube hat
wieder einmal über die Wiſſenſchaft einen ſehr
bedenklichen Sieg davongetragen. In der kleinen Stadt
Coriano bei Bologna wurden 14 Perſonen von einem
Hunde gebiſſen. Dieſer iſt auf Anordnung des Arztes
getötet und ſein Kadaver an das Paſteurſche Inſtitut
nach Bologna geſchickt worden. Dort ſtellte man feſt, daß
der Hund an Lollwut gelitten habe, und der Leiter der
Station telegraphierte nach Coriano, die 14 Gebiſſenen
ſollten ſofort zur Behandlung nach dem Inſtitut geſchickt
werden. Aber der Pfarrer war anderer Anſicht. Er
verſammelte die Gemeindevertreter um ſich und ließ von
dieſen einen Kredit von 1000 Lire bewilligen, damit die
fraglichen Perſonen nach Cocullo gebracht würden, wo
der Heilige Dominikus die Tollwütigen geſund, macht.
Es wäre eine Sünde, ſich an das g0ttloſe; Inſtitut in
Bologna zu wenden, ſo meinte er. Der Magiſtrat
bewilligte ohne weiteres die geforderte Summe. Die
armen Kranken wurden alſo nach Cocullo transportiert,
Um durch Berührung der Säule des Heiligen Dominikus
geſund zu werden. Einer der Gebiſſenen, ein 6jähriger
Knabe, iſt bereits geſtorben und die übrigen befinden
ſich in hoffnungsloſem Zuſtande.
Neadel, 19. Jan. Während das Wetter zur
Weihnachtszeit in allen Gegenden Italiens lau ge=
weſen
iſt und an den Vorfrühling der nordiſchen Lande
erinnert hat, herrſcht ſeit einigen Tagen im Norden wie
im Süden der appeniniſchen Halbinſel große Kälte.
Auf dem Veſuv liegt Schnee und der Vulkan bietet mit
ſeiner weißen Haube ein bizarres Bild. In der Baſilicata
haben die ſtarken Fröſte der Vegetation unermeßlicher
Schaden bereitet und die Arbeiter dieſer Gegend leiden
ſchrecklich unter Hunger und Kälte. In der Lombardei
iſt die Queckſilberſäule auf -6 Grad Celſius geſunken,
während am Simplon die gerade nicht ſehr angenehme
Temperatur von - 20 Grad herrſcht.

Cosne (Departement Nisvreh, 20. Jan. Der Speiſe=
ſaal
des Offisierkaſinos wurde von einem, wie die
Polizei vermutet, anarchiſtiſchen Uebeltäter mit Petroleum

übergoſſen und in Brand geſteckt. Es gelang, den
Brand zu löſchen. Der Schaden iſt erheblich.
Durban, 20. Jan. Der erſte Fall, daß ein Guro=
päer
von Peſt befallen wird, iſt geſtern feſtgeſtellt.
Neun Eingeborene und drei Indier befinden ſich in
ärgtlicher Behandlung. Die Geſamtzahl der Krankheits=
fälle
ſeit Ausbruch der Peſt beträgt 34, von dieſen
waren 12 Fälle tötlich.

Der ſtädtiſche Verwaltungsbericht für den Zeitraum
vom L. April 1801 bis 31. März 1902
liegt ſeit geſtern im Stadthauſe offen. Sein Inhalt hat
diesmal eine weſentliche Bereicherung erfahren, nicht
allein durch Erweiterung des textlichen Stoffs, ſondern
auch - zum erſtenmale - durch Hinzufügung von
Illuſtrationen, für, welche als Vorwurf das ſo raſch
populär gewordene Oberwaldhaus, das Verwaltungs=
gebäude
der elektriſchen Straßenbahn am Böllenfalltor,
der Anbau an der Stadtknabenſchule in der Müllerſtraße
und die Erweiterungsbauten und Anlagen im Schlacht=
hof
dienten. In den letztvergangenen Jahren iſt bei Be=
ſprechung
des Berichts in d. Bl. wiederholt bemerkt
worden, daß bei dem ſtetigen Anwachſen des Arbeits=
gebietes
der ſtädtiſchen Verwaltung die Tagespreſſe es
ſich verſagen müſſe, eine auch nur annähernd voll=
ſtändige
und ſyſtematiſche Wiedergabe des Inhalts des
Berichtes zu bringen. Auch diesmal muß ſich hier dar=
auf
beſchränkt werden, aus dem überreichen Stoff hier
einiges beſonders Intereſſante und Wiſſenswerte mitzu=
teilen
, wobei vorzugsweiſe auf ſolches Rückſicht genommen
werden ſoll, was noch weniger bekannt und be=
ſprochen
iſt.
Die ſtatiſtiſchen Notizen im Eingang beſagen u. a.,
daß die Bevölkerungszunahme im Berichtsjahr
15485 Perſonen (3546 durch Zuzüge, 1939 durch Ge=
burten
), der Bevölkerungsabgang 12891 Perſonen (1683
durch Wegzüge, 1208 durch Sterbfälle) betrug, ſo daß ein
reiner Bevölkerungszuwachs von 2594 Perſonen zu ver=
zeichnen
iſt. Die Zahl der im Betriebe der Stadtver=
waltung
beſchäftigten Perſonen, welche der reichsgeſetz=
lichen
Kranken= und Invalidenverſicherung unterliegen,
war von 608 zu Anfang auf 739 dem Schluſſe des Be=
richtsjahres
geſtiegen. - Ueber die Erbauung von
Kleinwohnungen iſt geſagt, daß die linzwiſchen
fertig geſtellten) 4 Wohnhäuſer in der Verlängerung der
Darmſtraße nach der Stiftsſtraße, von welchen 3 je 8
Zweizimmerwohnungen, und, eines 8 Dreizimmer=
wohnungen
umfaßt, 240 000 M. koſten ſollen, worunter
208 000 M. Baukoſten und 32000 M. für Geländeerwerb.
Es iſt beabſichtigt, im nächſten Jahre ebenfalls 4 Häuſer
an der Dreibrunnenſtraße und im dritten Jahre auf dem
verbleibenden Reſt des Knabenarbeitsanſtalts=Geländes
3 Häuſer zu errichten, ſo daß dann nach Ablauf der in
Ausſicht genommenen Bauzeit im ganzen 11 Häuſer mit
88 Wohnungen zur Verfügung ſtehen. Entſprechen die
zu machenden Erfahrungen den gehegten Erwartungen,
ſo iſt weiterhin in der Peripherie der Stadt, in der
Nähe, des Schlachthofes der Bau weiterer Klein=
wohnungen
in Ausſicht genommen. - Auf den ſowohl
prinzipiell wie auch ſeiner praktiſchen Tragweite nach
wichtigſten Stadtverordneten=Beſchluß des Verwaltungs=
jahres
: vom 19. Dezember 1901 über den bekannten
Vertrag mit der Direktion der Süd=
deutſchen
Eiſenbahn=Geſellſchaft geht der
Bericht näher ein, ſeine desfallſige Betrachtung mit den
Worten ſchließend: Möge die Erkenntnis, daß das Wohl
des geſamten Heſſenlandes gefördert wird, wenn dem
wirtſchaftlichen Leben ſeiner Hauptſtadt und eines großen
Landesteils, ohne Benachteiligung anderer Landesteile,
Mittel zu ſeiner Stärkung und zu ſeinem Aufſchwung
geboten werden, wenn es dadurch ſteuerkräftiger gemacht
wird, bei den guſtändigen Stellen die Schwierigkeiten be=
ſeitigen
, die im rein fiskaliſchen Intereſſe der Staats=
eiſenbahnen
der Ausführung des Vertrags zur Zeit noch
im Wege ſtehen.
Auf dem Gebiete des Finanzweſens der Stad=
iſt
zunächſt der Abſchluß der Stadtkaſſerech:
nung von weſentlicher Bedeutung. Derſelbe ſtellte ſich:

1. Für die
II. Für dus
Verwaltung:
Vermöger:
Einnahme, 4567333 M. 92 Pf. 8237652 M. 66 Pf.
Ausgabe 3804138 69
1841 259 55
Reſt 763195 M. 23 Pf. 6396403 M. 11 Pf.
Der bedeutende Einnahmereſt bei der Vermögensver=
waltung
iſt darin zu ſuchen, daß eine Reihe von zu Laften
des Vermögens gemachten Herſtellungen teils gar nicht,
teils nicht vollſtändig zur Ausführung kamen, ſo daß
eine Uebertragung der betreffenden Kredite in das folgende
Jahr ſtattzufinden hat. Im übrigen kann beſtätigt wer=
den
, daß beinahe alle Verwaltungseinnahmen gegen den
Voranſchlag höhere Erträge, zum Leil weſentliche Mehr=
einnahmen
, zu verzeichnen haben. Beſonders iſt dies der
Fall bei den Betriebsüberſchüſſen der ſtädtiſchen Werke,
ſowie bei den Einnahmen aus Oktroi, aus den Waldungen
und den Gemeindeſteuern. Das geſamte Vermögen der
Stadt iſt zu 33284 791 M. 4 Pf. die Schulden ſind zu
23921307 M. 91 Pf. berechnet, ſo daß ein Vermögens=
Ueberſchuß von 9363483 M. 13 Pf. verbleibt. Die Ver=
ginſung
der Schuld erfordert einen Aufwand von
629 255 M. die Tilgung einen ſolchen von 235879 M.
51 Pf. - Die Gemeindeſteuer wurde zum erſten=
male
, und zwar in Höhe von 1752681 M., nach dem
Geſetz vom 30. März 1901 erhoben, welch letzteres inſo=
fern
mit der ſeitherigen Gemeindeſteuergeſetzgebung über=
einſtimmt
, als auch hiernach die Einkommenſteuerkapita=
lien
nur zur Hälfte, die Steuerkapitalien der Grund==
Gewerbe= und Kapitalrentenſteuer hingegen ganz zur
Gemeindeſteuer zugezogen werden. Das neue Geſetz paßt
ſich nur der veränderten ſtaatlichen Steuergeſetzgebung
an. Mit einem, von der ſtaatlichen Einkommenſteuer
befreiten und nur der Gemeindeſteuer unterliegenden
Einkommen unter 500 M. waren 1572 Perſonen zugezogen
und zwar 166 mit weniger als 300 M. 733 mit 300-400 M.
und 673 mit 400-500 M. Jahreseinkommen. Veranlagt
waren insgeſamt zur Grundſteuer 4292. zur Gewerbe=
ſteuer
3947, zur Kapitalrentenſteuer 3513 und zur Ein=
kommenſteuer
22878 Perſonen. Die progentuale Gemeinde=
umlage
von 80,972 Proz. war in Darmſtadt die niedrigſte
unter den größeren Städten Heſſens, indem Mainz
91,80 Pros., Gießen 100 Pros., Offenbach 82,093 Proz.
und Worms 89277 Prog. erhoben. Die Gemeinde=
hundeſteuer
belief ſich abzüglich der Hebgebühren
auf 9318 M. 66 Pf., gegen 9490 M. 89 Pf. im Vorjahre.
Die Oktroieinnahme hat mit 675493 M. 41 Pf.
gegen das Jahr vorher eine Steigerung von 20887 M.
32 Pf. erfahren. An dieſer Steigerung nehmen die
meiſten der mit Oktroi belegten Verbrauchsgegenſtände
teil, nur wenige zeigen einen Rückgang und dieſer iſt nur
bei den Steinkohlen von größerer Bedeutung. Die
Menge der eingeführten oktroipflichtigen Steinkohlen be=
trug
nämlich gegen vorjährige 209847533 Zentner, dies=
mal
nur 2034 1104 Centner, alſo weniger 6436433 Zentner.
An der Steigerung hat der Verbrauch an Schlachtvieh
normalen Anteil, nur der Bedarf an Schweinen iſt-
der
bekannten Preisverhältniſſe wegen - etwas zurück=
gegangen
, von 29730 auf 29 668. Der Bierbedarf iſt nach
beiden Richtungen geſtiegen, bei eingeführtem Bier von
38869 auf 42025 Hektoliter, bei in der Stadt gebrautem
an Malzbedarf von 72915 auf 74288 Zentner. - Die
rund 1550 Hektar umfaſſenden ſtädtiſchen Waldungen
lieferten einen Holgertrag von 10475,76 Feſtmetern. Die
Geſamteinnahme aus den Waldungen belief ſich auf
98449 M. 48 Pf. die Ausgabe auf 49991 M. 57 Pf.
ſo daß ein Reinertrag von 48457 M. 91 Pf. verblieb.
- Die finanziellen Kräfte der Stadt ſind im Berichts=
jahr
durch Geländeerwerbungen ſtark in Anſpruch=
genommen
worden, es wurden auf dieſem Gebiete nicht
weniger als 873895 M. aufgewendet, darunter allein
610000 M. für die neun Hofreiten der ſog. Schloßfreiheit.
- Zum erſtenmale bringt der Bericht einen Nachweis
über die Brandverſicherung der Gebäude in
unſerer Stadt. Im Jahre 1901 waren 5032 Gebäude mit
185 949370 M. Brandverſicherungskapital vorhanden, die
Zunahme gegen das Vorjahr (76588080 M.) beträgt
5301 Prog. - Bei der Baupolizei waren 1334 Bau=
geſuche
eingelaufen, 1903 Reviſionen haben ſtattgefunden,
587 neue Wohnungen wurden hergeſtellt. Unter den

Den Verleger Löhmann, der jauf Holzpantoffeln die
Dorfſchule beſucht hatr eine ganz ſchwankartige Figur,
ſtellte Herr Conradi mit beſtem Gelingen dar, dem
Chefredakteurs Dr. Memling gab Herr Friedrich
wohl einen reichlich gemütlichen Anſtrich, während die
Rolle des Dr. Auerbach: die von Herrn Hacker geſpiel,
wurde, über das Deklamatoriſche nicht weit hinauskommt
Den Oberlumpen Struppmann; ſtellte Herr Schulz=
mit
ſcharf ausgeprägter Charakteriſtik dar, den Vogel
aber ſchoß Herr Kreidemann mit ſeinem famoſer
Knebel ab. Temperamentvoll und lebenswahr war der
Franckel des Herrn Loehr, und eine recht ſympathiſche
Verkörperung fand die Mutter desſelben durch Frau
Möbius=Kuhn. Durch ihr reigendes und herzliches
Spiel geſtaltete Frl. Paula Müller die kleine, ſogu=
ſagen
angeflickte Sgene zu einer der eindrucksvollſten de=
ganzen
Stückes, ſie war im kleinen groß. Die übrigen
Rollen hatten eine entſprechende Beſetzung erhalten. Herr
Hacker hatte die Regie mit gewohnter Umſicht und
Sachkenntnis geführt.

Vorträge.
Lr. Die Deutſche Kolonialgeſellſchaft,
Abteilung Darmſtadt, veranſtaltete geſtern zuſammen
mit dem Handelsverein und der Kreisgruppe Darmſtadt
des Deutſchen Flottenvereins einen Vortragsabend, der
den Saal des Hotels Zur Traube; bis auf den letzten
Platz füllte. Herr Generalkonſul v. Heſſe=Wartegg
ſprach über ſeine Erlebniſſe an den Fürſtenhöfen
Indiensr Die Hauptſtadt des indiſchen Reiches, ſo
führte der Redner aus, iſt eigentlich Delhi, ſeit Jahr=
tauſenden
die Reſidens aller Dynaſtien und der Mittel=
punkt
der aſiatiſchen Geſchichte. Die Trümmerfelder von
ſieben ehemaligen Königsſtädten liegen nebeneinander
und erzählen von dem Glanz verſchwundener Herrſcher=
geſchlechter
. Die Erbweisheit der Engländer hat bei Zeiten.
dieſes reiche Land entdeckt und erworben: die Meuterei
der Indier im vorigen Jahrhundert bot Anlaß und Ge=
legenheit
, den letzten Großmogul und ſeine ganze Familie
zu beſeitigen. Jetzt ſteht das Land unter britiſcher Ober=
hoheit
; troßdem gibt es noch etwa 430 kleinere König.
reiche und Fürſtentümer, beſonders im Innern des
Landes, die bis heute eine gewiſſe Selbſtändigkeit be=
wahrt
haben. Stols und ritterliches Benehmen zeichnen
dieſe Beherrſcher des Landes der Königsſöhne; aus:
eigener Hofſtaat, eigenes Münz= und Poſtweſen und
eigenes Militär ſind die Zeichen der Unabhängigkeit
ie ihnen von England garantiert iſt. Dieſe Fürſten ſind
augenblicklich in Delhi verſammelt, um der Proklamation
des Königs beizuwohnen, und, ſie entfalten dabe:
einen Glanz und einen Reichtum, wie er nur im Orient
denkhar und möglich iſt. Da ſie keine Gelegenheit haben,
das Geld, das ihnen zuflietzt, auszugeben, zumal da die

Hofämter Ehrenſtellen ſind, können ſie alle Einkünfte zur
Vermehrung ihres Reichtums verwenden. Das ganze
Verhältnis der Großen dieſer Fürſtentümer zu ihrem
Herrn erinnert ſehr an die Zeiten und Formen des mittel=
alterlichen
Lehnsweſens. An dem Beiſpiel mehrerer
dieſer Fürſtenhäuſer erzählte der Vortragende eine Ge=
Geſchichte, wie man Maharadſcha Großkönig. wird,
und mit der Schilderung des Hofſtaates von Alwar gab
er ein Bild von der märchenhaften Pracht und dem un=
ermeßlichen
Reichtum, der für die Schlöſſer, die Waffen=
ſammlungen
und die Schatzkammern dieſer Fürſten be=
zeichnend
iſt. Einzelne Beiſpiele, wie die Beſchreibung
eines zweiſtöckigen, von Elephanten gezogenen Prunk=
wagens
, oder eines Marſtalls, deſſen Pferde tags über
im freien Walde weiden und auf ein Trompetenzeichen
angaloppiert kommen, erläuterten die Angaben über den
großartigen Prunk, der an dieſen Fürſtenhöfen herrſcht.
Sehr lehrreich waren die Ausführungen über den Kaſten=
geiſt
, der ſich oft in ſeltſamſter Weiſe äußert, und der
auch den Europäer, weil er das Fleiſch der Kuh,
des heiligen Tieres, ißt, als Paria betrachtet. In
welcher Weiſe der Reichtum eines Fürſten manchmal
zur Geltung kommt, zeigte der Vortragende, bei
der Beſchreibung des Hofhalts von Adaipur
und der feſtlichen Veranſtaltungen, wie ſie bei Aeußerungen
launenhafter Willkür des großen Rinderhirten' gefeiert
wurden. Der Gegenſatz zwiſchen dem Reichtum eines
Fürſten, der einen Teppich von Edelſteinen im Wert von
8 Millionen Mark herſtellen läßt, und der Armuk des
Volkes kam gerade an dieſer Stelle deutlich zum Ausdruck.
Den Schluß des Vortrags bildete eine lebendige
Schilderung des heutigen Delhi, in deſſen Umgebung
alle dieſe indiſchen Fürſten eingetroffen ſind, um in einer
rieſigen Zeltſtadt, angetan mit den überaus wertvolſen
Gewändern und Waffen, begleitet von ihrem farben=
prächtigen
Hofſtaat, umgeben von Elefanten, Kamelen
und Pferden, das Krönungsfeſt zu feiern, deſſen Augen=
zeuge
auch unſer Großherzog geweſen iſt.
Reicher Beifall lohnte den gewandten Redner ſuͤr
ſeine feſſelnden, lehrreichen, oft mit hübſchem Humor
durchſetzten Ausführungen. Die ausgeſtellten Photo=
graphien
veranſchaulichten Land und Leute, vermochten
aber die jetzt bei ähnlichen Vorträgen üblichen Lichtbilder
in keiner Weiſe zu erſetzen.

Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
Darmſtadt, 20. Jan. Man ſchreibt uns: Im
jüngſten Konzerte der Geſellſchaft Vereinigte Theater=
freunden
trat ein junger Sänger, Herr Heinrich Breulor,
welcher aus der Joachim'ſchen Geſangsſchule hier,
hervorgegangen, zum erſten Male vor die Oeffentlichkeit
und erntete mit dem Vortrag der beiden Arien: O Iſis
und Oſiris;, ſowie: In dieſen heilgen Hallen' reichen,

wohlverdienten Beifall. Der Sänger beſitzt eine umfang=
reiche
wohlgeſchulte Baßſtimme und dürfte ihm eine aus=
ſichtsreiche
Sängerlaufbahn beſchieden ſein.

Kleines Feuilleton.
Ordensſegen. Nach der Kreusstg ſind am
18. Januar im ganzen 2687 Orden und Ehrenzeichen
verliehen. 239 mehr als im Vorjahre. Am häufigſten
iſt der Rote Adlerorden verliehen worden, nämlich 1222
mal, darunter die 4. Klaſſe 949 mal. Der Kronenorden
iſt 533 mal verliehen (darunter die 4. Klaſſe 221 mal, der
Hausorden von Hohenzollern 32 mal, das Kreug des
Allgemeinen Ehrenzeichens 83 mal, das Allgemeine
Ehrenzeichen 815 mal.
Männerkorſetts. Während bei uns mannig=
fache
Anſtrengungen gemacht werden, dem Korſett der
Frauen den Garaus zu machen, ſcheint es ſich in Eng=
land
auch bei den Männern immer mehr einzubürgern.
M. Worth, der eine führende Stellung unter den Fabri=
kanten
von Männerkorſetts einnimmt, gibt zu, daß
künſtlich verbeſſerte' Figuren unter den Offizieren des
Heeres ſehr gewöhnlich ſind. Zu ſeinen Kunden gehören
einige ſehr bekannte Leute. Einem Vertreter von The
Faſhion' gegenüber machte er über dieſes Thema einige
intereſſante Mitteilungen:Man ſtellt ſich immer ſehr gern
vor, daß dieſe Korſetts nur von Dandies getragen wer=
den
. Aber mein Geſchäft hat mir gezeigt, daß ſie haupt=
ſächlich
unter den athletiſchen und militäriſchen Männern
zu finden ſind, die ihre Figuren in Ordnung halten
wollen, um ihre verſchiedenen Sports weiter betreiben
zu können, ohne plump oder ungeſchickt auszuſehen.
Jäger gebrauchen eine feſte Stütze um die Taille, die
ihnen enganſchließende Korſetts oder Gürtel mit ſtarken
Fiſchbeinen gewähren, und ſie ziehen aus drei Gründen
hohe Korſetts vor: weil ſie eine gleichmäßiger verteilte
Stütze des Körpers geben; weil ſie ſich nicht verſchieben,
und weil der Jagdrock über ihnen ohne Falten ſitzt.
Der ganze verwickelte Mechanismus des Körpers wird
angeſpannt erklärte ein Herr, der ein überzeugter An=
hänger
des Korſetts iſt, und bei körperlicher Ermüdung
verhindert das ſtützende Korſett, daß der Körper in eine
Lage ſinkt, bei der er weniger fähig wird, weitere ſtarke
Anſtrengungen zu ertragen.: Viele Männer tragen
überdies wegen körperlicher Schwäche orthopädiſche
Korſetts.
Heilgymnaſtikim Reichstage. Ein Mit=
glied
des Reichstages hatte die Einrichtung eines heil=
oymnaſtiſchen
Turnzimmers und eines Ralierraumes im
Gebände des Neichstages zur Benutzung für die Mit
glieder des Hauſes angeregt. Ihm ſchwebten ähnliche
Einrichtungen, im Waſhingtoner Repräſentantenhauſe
90r. Der Präſident Graf Balleſtrem hat die Erfüllung
dieſer Wünſche abgelehnt.

[ ][  ]

Seke 12.

Darmſtädter Tagklau, Donnerstag, den 22. Januar 1903.

letzteren befanden ſich 82 Zwei= 195 Drei=. 172 Vier=, 53
Fünf=27 Sechs=,6 Sieben=und 3 Achtzimmer=Wohnungen.
ſowie 49 Wohnungen in Häuſern zum Alleinbewohnen.
(Schluß folgt.)
Stimmen aus dem Publikum.
Gür die Veröfentlichungen unter dieſer Ueberſchriſt übernimmt die
Redaktion keinerlei Verantwortung.)
Der Theaterzettel bringt ſeit einiger Zeit folgende
direktionelle Mitteilung: Die Geſuche von Vereinen und
Korporationen um Mitwirkung unſerer Künſtler und
Künſtlerinnen in Konzerten, Aufführungen uſw. häufen
ſich bei der Großh. Hoftheater=Direktion in ſo ungewöhn=
lichem
Maße, daß ſich dieſelbe im Intereſſe eines unge=
ſtörten
künftleriſchen Bienſtes veranlaßt ſieht, künftighin
ſolche Genehmigungen nur in ganz beſonderen
Ausnahmefällen zu erteilen. Ohne weiteres
wird man zugeben, daß dieſe Verfügung vollauf be=
rechtigt
iſt, ſowohl im Intereſſe der Leiſtüngsfähigkeit
unſeres Kunſtinſtituts als auch der Geſundheit ſeiner
Mitglieder. Die Sache hat aber doch noch eine andere
Seike die Beachtung verdient. Bekanntlich ſetzte man
den Klagen der anerkanntermaßen äußerſt gering be=
zahlten
Hofmuſiker und deren Wünſchen nach
Beſſerſtellung verſchiedenerſeits den Hinweis entgegen,
daß ſie ihr Einkommen ja durch eine Menge Rebenver=
dienſte
vermehren könnten. In wie beſchränktem Maße
dies jedoch nur möglich iſi. zeigt an ihrem Teil wieder
die oben angeführte, in Anbetracht der hohen dienſtlichen
Anforderungen an ſich gewiß ganz beareifliche und zweck=
mäbige
Verfügung. Die beſtehenden Verhältniſſe machen
es eben zur dringenden Notwendigkeit, daß auf anderem
Wege, nämlich durch eine zeitgemäße Gehaltsaufbeſſerung.
den Mitgliedern unſeres Hoforcheſters raſch'und
gründl'ch geholfen wird. Hoffentlich ſind die Schritte.
die von den Beteiligten bei der Kammer und den übrigen
maßgebenden Stellen unternommen worden ſind, recht
bald von dem gewünſchten Erfolge begleitet! Derjetzige
Zuſtand iſt völlig Unhaltbar.
Eine hier gegenwärtig zirkulierende Liſte zur
Zeichnung von Betkägen für den Verein, der ſich die
lobenswerte Aufgabe geſtellt hat, gegen die fortſchreitende
Verbreitung der Trunkſucht zu wirken findet. wie nicht
anders zu erwarten war, recht zahlreiche Unterſchriften.
Doch möge ein ſehr naheliegender Gedanke wied erholt
ausgeſprochen werden, daß dem beklagenswerten Laſter
der Trunkſucht nicht wirkſamer geſteuert werden könne,
als wenn die Erlaubnis zum Ausſchank geiſtiger
Getränke nur in beſonderen Ausnahmefällen
erteilt würde. Die Erlaubnis neuer Bewilligungen
müßte Unbedingt. wie früher, von dem nachge=
wieſenem
Bedürfnis in jedem Einzelfalle abhängig
gemacht werden.
Handel und Verkehr.
G) Frankfurt, 20. Jan. Eruchtmarkt=
bericht
) Von den amerikaniſchen Getreidebörſen New=
York und Chicago werden ſteigende Preiſe für Weizen
auf größere Spekulationskäufe infolge ſtärkerer Aus=
landsfrage
und Abnahme der ſichtbaren Vorräte ge=
meldet
. Auch machte ſich die Knappheit in gutem
Springweizen angeſichts der lebhaften Mühlentätigkeit
an den nordweſtlichen Mühlenmärkten der Vereinigten
Staaten immer wieder bemerklich. In Mais vollzog
ſich hingegen dort eine Abſchwächung auf reichliches An=
gebot
aus dem Innern, veranlaßt durch günſtigeres
Wetter. Unſer Wochenmarkt wurde, ſpeziell für Weizen.
durch obige amerikaniſchen Nachrichten weſentlich beein=
flußk
und bedang Weizen bei reger Frage anziehende
Preisſätze. Für ausländiſche Brotfrüchke waren die
überſeeiſchen Angebote anſehnlich höher gehalten. ſo daß
ſich nur in ſofortiger Lieferung einiges Bedarfsgeſchäft
zu beſſeren Notierungen entwickelte und für ſpätere
Sichten Käufer ſehr keſewviert blieben. Roggen war
weniger belebt und wurde zu faſt unveränderken Sätzen
gehandelt, ebenſo Gerſte und Hafer ruhiger. Mais in
effektiver Lieferung knapp und feſt. Futterartikel feſt.
Mehl wieder in lebhafterer Frage und gebeſſert.
Hier ſtellen ſich die Preiſe bei 106 Kilo wie folgt:
Weizen, hieſiger und Wetterduer 15.90-1600 M., norddeut=
ſcher
15.90-16.00 M., kurheſſiſcher 15.80-15.90 M. ruſſiſcher
16.90-1750 M. La Plata 17.10-1750 M., Kanſas 17.10
bis 1750 M. Redwinter 17.10-17.50 M. rumäniſcher
1725 17.60 M., Roggen, hieſiger 14.40-1450 M. Pfälzer
14.40-14.50 M. ruſſiſcher 14.75-14.90 M., Gerſte, Pfälzer
1700-1725 M. hieſige 16.50-1680 M. fränkiſche 16.30-
16.70 M. Riedgerſte 1750-1725 M., ungariſche 1725-1760
M. Hafer, hieſiger 1440-1480 M. bäyeriſcher 1450
bis 15.50 M. ruſſiſcher 14.50-15.50 M xumäniſcher 1475-
15.50 M. Mais mixed 13.20-1350 M., La Plata 13.20-
13.40 Mark. Donaumais 13.10-1330 M ruſſiſcher 1310-
15.30 M. Weizenſchalen Aöd-25 M. Weizenkieie 830-
910 M' Roggenkieie 970-950 M. Futtermehl 11.50-
13.50 M. getrocknete Biertreber 1075- 11.00 M., Weizen=
mehl
, hieſiges Nr. 0 25.7. 26.25 M-feinere Marken
28.75 2925 M. Nr. 1 23.75- 24.25 M. feinere Marken
25.25- 25.50 M. Nr. 2 2275-2325 M., feinere Marken
2375 2425 M. Nr. 3 2175 2225 M. feinere Marken
22.75-23.25 M. Nr. 4 19.00-13.50 Mi feinere Marken
1975 20.25 M., Roggenmehl, hieſiges Nr. 6 2300-2375
M. Nr. 12050-21.50 M. Nr. 2 15.50-1600 M.
Litterariſches.
- Wiener Moder Der farbig ausgeführte
Umſchlag der letzten Rummer weiſt vier entzückende
Phantaſiekoſtüme, je zwei Frühling und Sommer dar=
ſtellend
, auf, die es verdienen, im diesjährigen Faſching
häufig benutzt zu werden. Der Inhalt des ſtattlichen
Heftes umfaßt zahlreiche Geſellſchafts= und Straßentoi=
letten
. Bluſen, Ballkleider ſamt Unterbekleidung, Kopf=
putzarrangements
für Koſtümfeſte, Kindergardersbe. ſehr
viel Handarbeitsvorlagen, und einen ſorglich gepflegten
Unterhaltunasteil. Im letzten intereſſiert uns die Fort=
ſetzung
des Romans Die Mainwarings deſſen Ende
wir mit Spannung entgegenſehen. Das Blatt gehört in
jede beſſere Familie. Man abonniert es bei allen Buch=
handlungen
und Poſtanſtalten ſowie direkt beim Verlage
Wien V2. Gumpendorferſtraße 87.

WBL Verlin, 21. Jan. Reichstag. In der fort=
geſetzten
Etatsberatung hebt Abg. Richter einerſeits
den hohen Anleihebetrag, den der Etat fordere, anderer=
ſeits
die Nichterhöhung der Matrikularbeiträge hervor
und kritiſiert dann beſonders die Steigerung des Marine=
etats
. Beim Flottengeſetz erklürte zwar der Reichsſchatz=
ſekretär
, daß Beſorgniſſe in finanzieller Beziehung nicht
vorhanden ſeien, aber ein ſo ungünſtiges Etatsjahr, wie
das jetzige, war überhaupt noch nicht da. Jemehr das
Reich 'genstigt iſt, Anleihen aufzunehmen, deſto mehr

Rmmer 18.

wird den Kommunen der Kredit erſchwert. Redner
beſpricht dann die Verhältniſſe in Kiautſchou, wo die
Ausſichten für Handel und Gewerbe ſehr gering ſind.
Einſchließlich der Koſten für Kanonenboote und der
Dampferubventionen werden für Kiautſchou etwa 40 Mil=
lionen
erforderlich. Der Handel und Verkehr von Deutſch=
land
dorthin haben ſich durchaus nicht ſo gehoben. daß
ſolche Ausgabe verantwortet werden könnte. Redner
beſpricht dänn die einzelnen Kolonialetats Unver=
ſtändlich
ſei, wie aus dem Hauſe ein Antrag
l auf Erhöhung der Militärpenſionen kommen könne.
In der Diätenfrage ſolle der Reichskanzler den Mut
ſeiner Meinung haben. Früher wurde der Name des
Kaiſers in der Debatte überhaupt nicht erwähnt, aber
andere Zeiten, andere Sitten. Die anderen Sitten wer=
den
uns aufgezwungen. Wenn wichtige Dinge überall,
nur nicht im Reichsfage, beſprochen werden. ſo iſt das
eine konſtitutionelle Farce. Durch das Wolffſche Bureau
würden' häufig viek wichtigere Dinge authentiſch
veröffentlicht. Als durch den Reichsanzeiger.-Er be=
grüße
die geſtrige Entſcheidung des Präfidenten als
einen Fortſchritt. denn der Präſident woͤllte damit feſt=
ſtellen
, daß alle öffentlichen Kundgebungen des Monar=
lchen
in öffentlichen Dingen. die irgendwie authentiſch
veröffentlicht ſind, Gegenſtand einer Parlamentsverhand=
lung
nicht ſein können. Das geſtern ausgeſchloſſene Thema
hiekk der Präſident zu ſehr mit privaten Verhältniſſen in
Zuſammenhang ſtehend. aber dieſe Ausnahme beſtätige
die Regel. Wenn ich den Reichskanzler recht verſtanden
habe. iſt er um die Telegrammangelegenheit gar nicht ge=
fragt
worden. Ich habe das Zutrauen zu ihm, daß
wenn er gefragt wäre, abgeraten hätte, in föderativem
Sinne und weil das Gegenteil des Zweckes erreicht wer=
den
mußte. Dem Zentrüm wurde dabei etwas beſchert,
was die Regierung ſonſt nur den Sozialdemokraten be=
ſchert
, es hat ein Schweineglück gehabt. (Heiterkeith.
Es iſt an ſich ſchon ſchwierig, ſich auf dem Gebiete der
Geſeßzgebung auf dem Laufenden zu erhalten und es
wird demjenigen. der alle dieſe Aufgaben zu vollziehen
hat. bei beſten Willen und Anlagen unmöglich ſein, ſich
in eine ſo eigene Sache ſo zu vertiefen, daß er eher das
Richtige trifft als der Reichskanzler und Staatsſekretär.
Wenn es mit der Kabinettsregierung ſo weiter geht,
werden die Herren zu Handlangern herabgedrängt, was
in hohem Maße bedauerlich wäre, nicht nur für das Staats=
weſen
, ſondern auch für die Krone ſelbſt. Geifall links).-
Abg. v. Kardorff ſkonſ): Die Induſtrie und Landwirt=
ſchaft
habe willig und ohne Murren die ſchweren Laſten
der ſogialen Geſetzgebung getragen. Den Zolltarif mußte
ſeine Partei annehmen, um der Regierung den Vorwand
zu nehmen, ſie hätte Gebotenes nichk angenommen.
Aebrigens werde nichts ſo heiß gegeſſen. als es gekocht
ſei. Er bedaure die Nichterneuerung des Sogialiſtengeſetzes.
Ohne ein ſolches könne Deutſchland nicht auiskömmen.
obgleich er nicht wiſſe, ob es richtig war. ihm den Charakter
eines Ausnahmegeſetzes zu geben. Der Kanzler müſſe
froh ſein, datz künftig -Exeigniſſe unmöglich ſeien,
welche im Hauſe, Majeſtäksbeleidigungen hervor=
rufen
könnten, die draußen ſchwer beſtraft werden
würden. - Abg. Schrader (frſ. V9.) meint, die Auf=
wendungen
für die Kolonien ſeien geboten. da alle
entwickelungsfähig ſeien, aber dabei ſei Vorſicht
nötig. Die Reichseinkommenſteuer werde die Einzel=
ſtaaken
viel weniger unangenehm treffen, als der jetzige
Zuſtand. Die Regierung werde vermutlich bei den Han=
delsverträgen
dem agrariſchen Drängen noch weiter nach=
geben
. Der Reichskanzler möchte doch dem Kaiſer die
Verhandlungen der letzten Tage vorlegen, damit man
künftig in den Stand geſetzt ſei, ſich mit dem Reichskanzler,
nricht immer mit der Perſon des Kaiſers, zu beſchäftigen.
Der Sogialdemokratie trete man am beſten entgegen,
wenn die bürgerlichen Parteien die Intereſſen der Ar=
beiter
möglichſk berückſichtigen und ſich hüten, ihnen un=
nötige
Beſchränkungen und Steuern aufzuerlegen.- Abg.
Liebermann v. Sonnenberg (Antiſ.) erklärt, der Zolltarif
ſei nur zuſtande gekommen, weil der Reichskanzler
Glück hatte.- Hoffentlich kommt die Landwirtſchaft
bei neuen, Handelsverträgen zu ihrem Rechte.
Beim Marine=Etat wären größere Erſparniſe notwendig.
Warum will man gerade dem Juden Hirſchfeld und
Genoſſen ihre Grundſtücke zum Neubau des Reichs=
Marineamtes abkaufen?- In'unſerem Verhältnis zu
England hat nur dieſes Vorteil. Die Berliner Bevölke=
rung
hat die Boerengenerale aufgenommen wie keinen
Fürſten ſeit dem alten Kaiſer.
Reichskanzler Graf Bülow kommt auf die
verſchiedenen Aeußerungen der Vorredner zurück. In
einem konſtitutionellen Staat müßte der leitende Staats=
mann
mit der Individualität des Monarchen rechnen.
Je ſtärker die Individualität des Fürſten iſt. umſomehr
wird er geneigt ſein, Einfluß zu gewinnen auf den Gang
der Staatsgeſchäfte. was dem leitenden Staatsmann
allerdings nicht immer die Geſchäfte erleichtert. Aber eine
ſtark ausgeprägte Individualität des Furſten iſt für ein Volk
von nicht zu unterſchätzendem, ſehr großem Vorteil.
Niemand ſollte ſich verſchließzen gegen den großen Zug
in dem Weſen unſeres Kaiſers, der einen Freien und
vorurteilsloſen Sinn hat, ich ſage das ohne Byaantinis=
mus
. Was ſie ihm auch vorwerfen mögen, ein Philiſter
iſt er nicht. (Zuſtimmung und Heiterkeit. Wenn Sie
Angriffe erheben, wollen, richten Sie dieſelben
gegen mich. Der Reichskanzler beſpricht ſodann
den Nichtempfang der Boerengenerale und fährt dann
fort: In der auswärtigen Politik werfen wir Uns nie=
mand
an den Kopf, ſo hölteriſch ſind wir nicht. Aber jeder
Kaufmann wird Ihnen' ſagen können, daß die Geſchäfte
nicht notwendig mit ſchlechter Manier geführt werden
müſſen. Grobheit iſt noch nicht Würde. Wir werden
nirgends Aſchenbrödel ſpielen, aber wir renommieren auch
nicht, ſondern handeln wie ein feſter Mann, der ohne
Schwäche, aber ohne Provokation ſich und die Seinen
ſchützt.
Abg. v. Kardorff wendet ſich kurg gegen die ſeitens
Liebermanns von Sonnenberg ihm genkachten Vorwürfe.
Dann vertagt ſich das Haus auf morgen 1 Uhr. Schluß
5. Uhr.
. WB. Frankfurt, 21. Jan. Der wegen Gattenmordes
flüchtige Fuͤhrmann Theodor Kloßbach von hier wurde
geſtern naͤchmittag in der Schäfergaſle feſtgenömmen.
WB. München, 21. Jan. -Die Erwiderung des
Reichskanzlers auf die Ausführungen des Abg.
Schädler zum Swinemünder Telegramm bes
Kaiſers an den Prinzregenten ſand, derMülchener
Allg. 3ta. zufolge, wegen ihrer rückhaltloſen Ofenheit
und wahrheitsgetreuen Darlegung der ganzen Anige=
legenheit
auch am bayeriſchen Hofe großen Anklang
Ws. Dresden, 21. Jan.- Die Beſſerung im Ve=
finden
des Königsſchreitet in erfreulicher Weiſe jort.
WB. Dresden, 21. Jan. Das Dresdn. Jouen..
meldet: Geſtern wohnte der Kronprinz in ſeiner
Eigenſchaft als kommandierender General des 12. Arnee=
korps
im Neuſtädtiſchen Kaſino einem Vortrag über

Mianangeothohitlungen bat no Mlnrſig dden
anſchließenden gemeinſamen Abendeſſen.
W.B. Stuttgart, 21. Jan. Der kürzlich wegen
Zweikampfs zu 3 Monaten Feſtung verurteilte;
Generalmajor v. Paczentky, Kommandeur der 52. Brigade,
iſt durch königliche Verfügung dieſer Stellung ent=
hoben
.
Braunſchweig, 21. Jan. Geſtern nachmittag wurden
abermals auf dem Käliwerke Beſenrode ſechs Dynamit=
Patronen und eine Zündſchnur. diesmal auf der
Fenſterbank des Betriebsführers Schultz, aufgefunden.
Die Zündſchnur iſt anſcheinend durch ſchmelzendes
Fenſtereis aufgelöſt und dadurch unbrauchbar geworden.
1 Köln, 21. Jan. Die Köln. Ztg.ſagt bezüglich
der amerikaniſchen Meldung. daß Caſtrö ſchon vor einer
Woche gewußt habe, die deutſche Regierung habe ihre
Marine angewieſen. vor dem Eintreffen Bowens in
Waſhington venezolaniſches Gebiet anzugreifen. Die
deutſche Regierung denkt nicht daran, die Ope=
rationen
in Venezuela von Berlin aus zu leiten.
Wenn man uns, ſagt das Blatt, ſchon alle möglichen
ſchwarzen Pläne zutraut, ſollte man doch bedenken, daß
die deutſche Regierung; nicht ſo hirnverbrannt iſt, ab=
ſichtlich
den Gang der friedlichen Verhandlungen zu
ſtören.
W.B. Abbazia, 21. Jan. Der Großherzog und
die Großherzogin von Luxemburg trafen
zum Winteraufenthalte hier ein.
1 Paris, 21. Jan. Der Matin meldet aus
Caracas vom 20. Januar: Der revolutionäre General
Riera griff um Mitternacht Coro an. Der Kampf im
Innern der Stadt dauerte 10 Stunden. Es gab zahl=
reiche
Tote und Verwundete. Der angerichtete Schaden
iſt beträchtlich. Die revolutionären Truppen ziehen ſich
zurück. Die Regierung und die Bevölkerung in Caracas
erwarten in voller Sorge das Ergebnis der Verhand=
lungen
Bowens, da die Lebensmittel ſtark im Preiſe ge=
ſtiegen
ſind und bald vollſtändig ausgehen werden. Die
Straßen in Caracas, ausgenommen der Bolivarplatz, ſind
nicht mehr beleuchtet.
51 London, 21. Jan. Das Reuterſche Bureau' er=
fährt
: Bowen wurde von dem Präſidenten Caſtro er=
mächtigt
, die venezolaniſchen Zölle als Garantie
für die Erfüllung der Verpflichtungen Venezuelas gegen=
über
den Forderungen der Mächte anzubieten. Beſtimmt
verlaute, daß die Vertreter der Mächte nach der Präli=
minarverſammlung
dazu übergehen würden, die Forde=
rungen
von Privatperſonen mit Bowen einzeln zu be=
raten
, da die verſchiedenen Intereſſen ein gemeinſames
Vorzehen in dieſer Richtung nicht zulaſſen.
; London, 21. Jan. Heute vormittag begann
vor den Richtern, einſchließlich des Lord=Oberrichters. der
großes Aufſehen erregende Hochverratsprogeß
gegen das Parlamentsmitglied Lynch wegen Teilnahme
am Transvaalkriege. Da es ſich um einen politiſchen
Progeß handelt, weicht das Verfahren erheblich von dem
gewöhnlichen ab. Tynch erklärt ſich für nicht ſchuldig.
Der Generalſtaatsanwalt führt zu Beginn der Verhand=
lungen
aus, Lynch ſei als britiſcher Untertan 1900 als
Berichterſtatter einer franzöſiſchen Zeitung nach Südafrika
gegangen und habe ſpäter die Waffen' gegen England
ergriffen.
Konſtantinohel, 20. Jan. Auf den armeniſchen
Patriarchen Ormanian wurde, während er am
Altare in der armeniſchen Patriarchatskirche im Quartier
zu Kumkapu die Meſſe zelebrierte, von einem 18jährigen
Armenier ein Attentat verübt. Er ſchoß dreimal und
verwundete Ormanian an der rechten Schulter. Der
Attentäter wurde ſofort verhaftet.
W.B. Konſtantinopel, 2. Jan. Der Apothekerlehr=
ling
Agop Hatſchikian, der das Attentat gegen
den armeniſch=gregorianiſchen Patriarchen Ormanian ver=
übte
ſtammt aus Erzerum. Ob er dem armeniſchen
Komitee angehört, iſt noch nicht feſtgeſtellt. Im erſten
Verhör gab er an, er habe beabſichtigt, Ormanian zu
töten. well dieſer ihn ſeinerzeit habe ausweiſen laſſen
wollen. Jedenfalls ſcheint, er, durch die Lektüre
armeniſch=revolutionärer Schriften und perſönlichen Haß
zu der Tat angeregt zu ſein. Alle Straßen von
Kumkapu werden militäriſch bewacht, Um ein weiteres
Attentat oder Kundgebungen ſeitens etwaiger Mik=
ſchuldiger
Hatſchikians= die übrigens wahrſcheinlich nicht
vorhanden ſind, zu verhindern. Zahlreiche Verhaftungen
wurden vorgenommen. Der Vatriarch wird Mittwoch
nach ſeiner Wohnung in Pera gebracht werden können. Der
Großweſier, Miniſter, Diplomaten und andere Würden=
träger
erkundigten ſich nach ſeinem Befinden. In
armeniſchen Kreiſen wird Hatſchikians Tat allgemein ver=
urteilt
, da Ormänian ſtets ſein Möglichſtes zu Gunſten
der Armenier bei der Pforte getan habe. Polizeilicher=
ſeits
wird auch beſtritten, daß dem Patriarchen in
neuerer Zeit Vrohbriefe des armeniſchen Komitees zu=
gegangen
ſeien.
W.B. Caracas, 20. Jan. Wie es heißt, kam es
während der letzten 48 Stunden zu einem Zuſammen=
ſtoß
.zwiſchen den Regierungstruppen und den Auf=
ſtändiſchen
. Einzelheiten ſind noch nicht eingegangen.
Tageskalender.
Hoftheater, Anfang 7 Uhr: Im bunten Rockr.
Vorſtellung um 8 Uhr im=Orpheum
Konzert um 8 Uhr in derLudwigshaler.
Welt=Panrama Soderſtraße 2.
Kaiſer=Panorama im Darmſtädter Hofr.
Verſteigerungskalender.
Freitag, 23. Januar.
Mobiliar= ꝛc. Verſteigerung um 10 Uhr im
Schöfferhof
Nutz= und Brennholz=Verſteigerung um 9l. Uhr
in der Gaydoulſchen Wirtſchaft zu Rohrbäch.
Holzverſteigerung um 10 Uhr im Hebererſchen
Saale zu Meſſel.

Gottesdienſt der israelitiſchen Religionsgemeinde.
Hauptſynagoge.
Freitag, den 23. Januar.
Vorabendgottesdienſt 4 Uhr 45 Min.
Samstag, den 24. Januar.
Morgengottesdienſk 8 Uhr 30 Min. Schrifterklgeung.
Sabbatäusgang 5 Uhr 56 Min.
Gottesdienſt in der Hynagoge der igraeliliſchen Religions-
geſellſchaft
.
Samstag, den 24. Januar.
Vorabend 4 Uhr 35 Min. Morgens 8 Uhr Min.
Nachmittags 3 Uhr 30 Min. Sabbatausgang 5 Uhr
55 Min.
Wöchengottesdienſt von Sonntag, den 25. Jan. an:
Morgens 6 Uhr 45 Min. Nachmittags 4 Uhr 30 Mizk.
Donnerstag, den 29. Januar.
Rausch Chaudesch Schewat.

Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei, verantwortlich für die Redattion: Dr. D. Waldaeſtel, beide in Darmſtadt.