Darmstädter Tagblatt 1903


20. Januar 1903

[  ][ ]

monatlich 50 Pfa, vierteljährlich 150 Mr.,
halbjährlich 3 Mr. einſchl. Bringerlohn.
Auswärts werden von allen Poſtämtern
Beſtellungen entgegengenommen zu 1.80 Mr.
vierteljährlich.

Verbunden mitWohnungs=Anzeigeru und der Sonntags=Beilage:
G0
bbe
o0oud, auſoooolo
n9s

fuͤr das wöchentlich 6mal erſcheinende Tag=
blatt
werden angenommen in Darmſtads
von der Expedition Rheinſtraße Nr. 23. in
Beſſungen von Blößer, Beſſungerſtraße
Nr. 48 und Schießhausſtr. Nr. 14, ſowie aus=
wärts
von allen Annoncen=Expeditionen.

Amtliches Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und der andern Behörden.

Dienstag, den 20. Januar.
N16.

1903.

1
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Das Erſatz=Geſchäft pro 1903, hier die Zurückſtellung der mit dem
Berechtigungsſchein zum einjährig=freiwilligen Militärdienſt ver=
ſehenen
Militärpflichtigen.
Diejenigen im Jahre 1883 geborenen Militärpflichtigen, welche ſich im
Beſitz des Berechtigungsſcheines zum einjährig=freiwilligen Militärdieuſt
befinden und im Kreis Darmſtadt dauernden Aufenthalt haben, werden
darauf hingewieſen, daß ſie gemäß 8 93, 2 der Wehr=Ordn. ihre Zurückſtellung
beantragen müſſen und daher aufgefordert, ihre Berechtigungsſcheine alsbald hier,
Neckarſtraße 3. 3. Stock Bureau für Militärangelegenheiten - vorzulegen,
damit in denſelben der erforderliche Zurückſtellungsvermerk eingetragen werden kann.
Es wird noch ausdrücklich darauf hingewieſen, daß die Abſicht, ſich am
1. April oder 1. Oktober l. Js. zum Dienſtantritt melden zu wollen, von den
Verpflichtung die Zurückſtellung zu beantragen, nicht entbindet.
Darmſtadt, den 2. Januar 1903.
Der Zivil=Vorſitzende der Erſatz=Kommiſſion des Aushebungsbezirks Darmſtadt.
Dr. v. Leonhardi.
(443a

1
B e k a n n t m a ch u n g.
1
Betreffend: Geſuche Militärpflichtiger um Verlängerung ihrer Zurückſtellung.
Ich bringe hierdurch zur Kenntnis derjenigen Militärpflichtigen, welche!
Berechtigungsſcheine zum einjährig=freiwilligen Militärdienſt beſitzen und deren
Zurückſtellung am 1. Oktober l. Js. abläuft, daß Geſuche um Ver=lden Ort verlaſſen werden.
längerung der Zurückſtellung
1) bei derjenigen Erſatz=Kommiſſion einzureichen ſind, welche nach
Ausweis des Berechtigungsſcheins die erſte Zurückſtellung verfügt hat,
2) daß dieſe Geſuche ſchriftlich unter näherer Begründung zu ſtellen und
denſelben der Berechtigungsſchein, ſowie eine Beſcheinigung aus der ſich
die Notwendigkeit weiterer Zurückſtellung ergibt, beizufügen und
3) daß dieſe Geſuche im Juli oder Auguſt l. Js. anzubringen ſind.
Geſuche, die jetzt ſchon eingereicht werden, würden als verfrüht zurück=
gegeben
werden müſſen.
Darmſtadt, den 2. Januar 1903.
Der Zivil=Vorſitzende der Erſatz=Kommiſſion des Aushebungsbezirks Darmſtadt.
Dr. v. Leonhardi.
(9882
Darmſtadt, am 23. Dezember 1902.
Betr.:: Das Militär=Erſatz=Geſchäft für 1903, hier Aufſtellung der
Stammrollen.
Zer Zivil=Vorſithzeude der Großh. Erſatz=Kommiſſion Darmſtadt
au die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Ich empfehle Ihnen die Aufſtellung der Rekrutierungsſtammrollen für 1903
nunnehr alsbald vorzunehmen, ſo daß deren Einſendung unfehlbar bis zum!
1. Februar k. Js. erfolgen kann und verweiſe Sie dabei auf die genaueſte
Beachtung der ergangenen Beſtimmungen, namentlich des 8 46 der Wehr=Ordnung
vom 22. November 1888 (Reg=Bl. Nr. 68 von 1901), umſomehr, als alle nicht!
vorſchriftsmäßig aufgeſtellten Stammrollen zur Berichtigung und event. voll=
ſtändigen
Umarbeitung, bezw. Neuaufſtellung zurückgegeben werden müßten.
Im weiteren wollen Sie für rechtzeitige ortsübliche Bekanntmachung der
Aufforderung Sorge tragen, daß in der Zeit vom 15. Januar bis
1. Februar nicht allein die Militärpflichtigen des Jahrgangs 1903,
ſondern auch diejenigen der Jahrgänge 1802 und 1901, ſowie über=
haupt
alle Militärpflichtige, welche eine endgültige Entſcheidung über ihre Dienſt=
pflicht
durch die Erſatzbehörden noch nicht erhalten haben, ſich bei der Bürger=

meiſterei desjenigen Orts zur Stammrolle anmelden müſſen, an welchem ſie
ihren dauernden Aufenthalt haben. Auf dieſe letztere Beſtimmung des
8 25, 2 d. W.=O., wird um ſo nachdrücklicher hingewieſen, als es ſchon häufig
vorgekommen iſt, daß Militärpflichtige aus anderen Kreiſen des Großherzog=
tums
, obgleich ſie im diesſeitigen Bezirk ihren dauernden Aufenthalt nicht
hatten, nur aus dem Grunde in die Stammrollen des Kreiſes eingetragen worden
waren, weil ſie ſich hier zu ſtellen wünſchten. Dies iſt nicht ſtatthaft. Sie
wollen daher Anträgen, welche in dieſer Beziehung an Sie geſtellt werden ſollten,
unter keiner Bedingung ſtattgeben, die betr. Militärpflichtigen, bezw. deren
Angehörige, vielmehr auf die beſtehenden geſetzlichen Beſtimmungen verweiſen,
ſowie darauf aufmerkſam machen, daß Leute, welche im diesſeitigen Kreiſe nach,
den geltenden Beſtimmungen nicht geſtellungspflichtig ſind und ſich dennoch hies.
zur Muſterung ſtellen wollen, zu derſelben nicht zugelaſſen werden würden und
ſich die daraus dann entſtehenden Nachteile ſelbſt zuzuſchreiben hätten.
Ebenſo iſt es unter keinen Umſtänden ſtatthaft, daß umgekehrt Militär=
pflichtige
, welche in Ihren Gemeinden dauernden Aufenthalt haben, die An=
meldungen
deshalb unterlaſſen, weil ſie ſich in ihren reſp. Heimatsgemeinden
melden wollen oder gemeldet haben, um ſich demnächſt in ihrem Heimatsbezirk
zur Muſterung ſtellen zu können. In Füllen dieſer Art, welche Ihnen bekannt
werden, ſind die Betreffenden von Ihnen zur Meldung anzuhalten. Außerdem
iſt eine von ſolchen Militärpflichtigen ſpäterhin, vor Beginn der Muſterung,
beabſichtigte Abmeldung nur dann entgegenzunehmen, wenn Sie ſich die Ueber=
zeugung
verſchafft haben, daß dieſelben katſächlich außer Arbeit getreten ſind und
Insbeſondere aber wäre darauf zu achten, daß
1. die Entgegennahme der Anmeldung zur Stammrolle ſeitens der nicht am
Orte der Aumeldung geborenen Militärpflichtigen ſtets abhängig zu
machen iſt:
a. bei den Milltärpflichtigen des jüngſten Jahrganges (hier 1903) von
Vorlage eines Geburtsſcheins. (Auszug aus dem Zivilſtandsregiſter).
Heimatſcheine, Abmeldebeſcheinigungen, Arbeitsbücher, ſowie anderweite,
wenn auch von Amtsſtellen ausgefertigte, Beſcheinigungen oder Mittei=
lungen
genügen nicht;
b. bei den Militärpflichtigen der ülteren Jahrgäuge (hier 1902, 1901
und event. früher) von Vorlage des Loſungsſcheines;
II. genaues Augenmerk auf die Rechtſchreibung der Namen der Militär=
pflichtigen
zu richten iſt, ſowie auch darauf, daß der Geburtsort richtig
bezeichnet und der in Betracht kommende Verwaltungsbezirk (Kreis, Amts=
hauptmannſchaft
, Oberamt, Bezirksamt ꝛc.) zutreffend angegeben wird;
III.a. der hauptſächliche oder alleinige Beruf, ſoweit angängig, genau zu
bezeichnen iſt, 3. B. Bäckergeſelle, Zigarrenarbeiter, Handlungsreiſender
u. ſ. w.),
b. bei Arbeitern und Taglöhnern derjenige Arbeits= oder Geſchäfts=
zweig
anzugeben iſt, in welchem dieſelben ſtändig oder meiſtens arbeiten;
ſob in Landwirtſchaft, bei Forſt=, Garten=, Bau=, Eiſenbahn=, Chauſſee=,
Hafen=, Kanalarbeiten u. ſ. w.),
c. derjeuige Beruf einzutragen iſt, welcher ſeit Verlaſſen der Schule
die läugfte Zeit hindurch ausgeübt wurde,
d. ſpeziell in Hinſicht der Sattler, Schloſſer, Schmiede, Schneider,
Schuhmacher, Wagner und Zimmerleute feſtzuſtellen wäre, ob die=
ſelben
dieſes Gewerbe ordnungsmäßig gelernt haben, ſowie jetzt noch
betreiben,
L. bei den in der Landwirtſchaft tätigen Militärpflichtigen durch Ein=
tragung
des Vermerks m. Pf.; (mit Pferden) oder 0. Pf. (ohne
Pferde) in Spalte 8 erſichtlich zu machen iſt, ob dieſelben mit Pferden
umzugehen verſtehen oder nicht;

Außerhalb der Bchranken.
Roman von B. M. Croker.
56)
Gachbruck verboten)
Wahrhaftig, ja, Euer Gnadenl fuhr der junge
Mann fort, mit Miß OVierne lief es gut ab. Als
der Sturm ſo heftig wurde, daß ſie ſich nicht mehr
auf den Füßen halten konnte, lief ſie in die Burg,
um Schutz zu ſuchen, und Paddy eilte ihr wahr=
ſcheinlich
nach um ſie zu warnen, als der Bau ein=
ſturgte
und ihn auf der Türſchwelle begrub. Sie
war ſchon hineingegangen und ſo glücklich in einem
Raume geborgen, zwiſchen der Hauptmauer und einer
abgeſtürzten Balkendecke, daß der ganze Sturz über
ſie hinwegging und ihr kein Leid antat. Sie hat
nicht die geringſte Verletzung davongetragen - nur
den Schrecken und die Angſt mußte ſie aushalten
und die Kälte - und vielleicht einige kleine Schrammen.
Paddys Hunde fanden ſie; wir ſahen, wie ſie immer
kratzten und heulten und wühlten, und da brachten
wir ſie hinter der alten Mauer geſund und un=
verſehrt
heraus. Möge Gott ihr noch ein langes
Leben beſcheren!
Nun möchte ich gern, daß Sie noch etwas für
mich tun: ich kenne Sie, aber ich weiß nicht, wie
Sie heißen, ſagte Deuis.
Pierce Sullivan, Ener Gnaden; ich arbeite ja
im Parke von Carrig.
Gut, Pierce! Möchten Sie ſo ſchnell als mög=
ich
nach Carrig laufen und meinen Eltern die guten

Nachrichten überbringen? Je früher ſie alles erfahren,
deſto lieber wird es mir ſein; ich reite indeſſen zu
Frau Shea. Sie können ſicher ſein: ſo lange ich
lebe, werde ich Sie niemals vergeſſen, Pierce Sulli=
vanl
Und der Blick, den er Pierce zuwarf, ſagte
dieſem noch mehr als die Worte.
Pierce nickte bereitwillig, wandte ſich ſofort um
und eilte mit großen Schritten davon, während Denis
Black Pat anſpornte, um ſchnell zu Katty Shea zu
gelangen.
Katty empfing ihn ſchon vor der Hütte.
O Euer Gnaden, meine Knie zittern mir noch,
ich bin vor Angſt bald geſtorben, als ich das Schreck=
liche
hörte. Aber dem Himmel ſei Dank, es geht
ihr gut, nur zu Stein erfroren iſt ſie. Sie ſitzt am
warmen Feuer, und Nora Driscoll iſt um ſie und
bereitet ihr eine Taſſe heißen Tee. Ich habe der
heiligen Brigitta vier Kerzen gelobt und vier der
heiligen Jungfrau. Wenn Paddys Hunde nicht da=
geweſen
wären, hätte ſie bis zum jüngſten Tage
unter den Steinen liegen könnenl
Darf ich zu ihr gehen3 fragte er, indem er ab=
ſtieg
. Um zehn Jahre war er in der kurzen Zeit
gealtert. Katty Shea ſtarrte ihn erſchreckt an, ſo
blaß und elend ſah er aus.
Natürlich dürfen Sie, gleichl Laſſen Sie mich
das Pferd halten. Sie faßte ohne Umſtände Black
Pat an dem Kopf. Na, na, komm, komm zu mirl
Er ſcheint Damen nicht zu lieben, ſagte ſie, als
Pat den Kopf fortzog und ſchnaubte. Miß OVierne

hier iſt Mr. Moneyl Sie ſtieß die Türe mit dem
Fuße auf, indem ſie den Beſuch ankündigte.
Geraldine ſaß, in Noras beſten blauen Mantel
gehüllt, am Feuer; ihr ſchönes, langes Haar hing
ufgelöſt um ihre Schultern; bleich und angegriffen
ſah ſie aus, aber ſonſt unverändert nach den grauen=
vollen
, gefahrdrohenden Erlebniſſen der letzten Nacht.
Die hübſche Nora, Pierce Sullivans Schatz, ſtand
errötend neben ihr; und ob Mitgefühl ſie ver=
ſtändnisvoll
trieb, oder nur Schüchternheit - eilig
verſchwand ſie mit einer gemurmelten Entſchuldigung
in Frau Sheas gute Stube- und ließ Denis und
Geraldine allein.
In unglaublich kurzer Zeit - dem jungen Paare
ſchienen kaum fünf Minuten verfloſſen zu ſein
langten Herr und Frau Money an. Sie waren ſo
weit als möglich in einem leichten Wagen gefahren
und hatten die letzte Strecke zu Fuß erſtiegen. Die
arme Frau Moneyl Seit Jahren war ſie nicht ſo
weit und ſo ſchnell gegangen. Purpurrot, tief atmend
langte ſie an, um Geraldine aus Kattys Hütte in
ihre Heimat zu geleiten.
Katty ſtrahlte vor Freude und Stolz, ſie kam
ſich unſagbar wichtig vor. Ihre kleine Küche war
mit vornehmen Herrſchaften vollgepfropft geweſen
wie ſie ſich in ihren ſpäteren Erzählungen ausdruckte.
Und da ſie eine ſchlaue, alte Perſon war, erkannte
ſie wohl den Vorteil, der für ſie aus der Tatſache

[ ][  ][ ]

Sette;

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 20. Januar 1903.

Rummer 16.

IV. bei den Namen derjenigen Militärpflichtigen, von welchen ſich ein Bruder
im aktiven Dienſt befindet oder ein ſolcher gleichfalls bei der Muſte=
rung
hier oder auswärts zu geſtellen hat, ein entſprechender Vermerk
zu machen iſt. Die Militärpflichtigen würden daher bei Anmeldung zu der
Stammrolle in dieſer Hinſicht zu befragen ſein;
V. bei den Namen derjenigen Militärpflichtigen, welche ſchon gerichtliche
Strafen erhalten haben, dieſe unter Angabe des betreffenden Gerichts und
Datums des Urteils einzutragen ſind, auch anzugeben iſt, ob die Strafe
verbüßt iſt.
Indem ich Ihnen ſchließlich noch empfehle, bei der von Ihnen zu erlaſſen=
den
Aufforderung wegen Anmeldung zur Stammrolle zugleich auf die Strafen/
aufmerkſam zu machen, welche nach 8 25, 11 d. W.=O. denjenigen treffen, welcher
die vorgeſchriebene Meldung zur Stammrolle oder zur Berichtigung derſelben
unterläßt, beauftrage ich Ste am Schluſſe der Stammrolle noch ausdrücklich zu
beſcheinigen:
1) daß, bezw. wann die Aufforderung ſich zur Stammrolle anzumelden, erfolgt iſt,
2) daß die in derſelben eingetragenen, nicht im Orte geborenen Militärpflichtigen
dort ihren dauernden Aufenthalt haben, bezw. in Arbeit ſtehen,
3) daß die in Ihren Gemeinden zuſtändigen, ſich jedoch daſelbſt nicht a. f=
haltenden
Militärpflichtigen angewieſen worden ſind, ſich bei der Bürger=/
meiſterei ihres Aufenthaltsortes zur Stammrolle anzumelden.

Zer Zivil=Vorſithende der Erſatz=Kommiſſon des Aushebungsbezirks Darmſtadt.
Dr. v. Leonhardi.
(20842a

B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Die Prüfung der Bewerber um die Berechtigung zum einjährig=
freiwilligen
Militärdienſt im Frühjahr 1903.
Diejenigen jungen Leute, welche beabſichtigen, ſich der im Frühjahr 1903
ſtattfindenden rubr. Prüfung zu unterziehen, werden hierdurch aufgefordert
ihre desfallſigen Geſuche um Zulaſſung bei Meidung des Ausſchluſſes von dieſer
Prüfung

ſpäteſtens bis zum 1. Februar 1903
bei der unterzeichneten Kommiſſion einzureichen.
Hinſichtlich der Anbringung der Geſuche wird im ſpeziellen das Folgende
bemerkt:
1) Das Geſuch iſt bei der unterzeichneten Prüfungs=Kommiſſion nur
dann einzureichen, wenn der ſich Meldende im Großherzogtum
Heſſen ſeinen daneruden Aufenthaltsort hat.
2) Die Zulaſſung zur Prüſung kann nicht vor vollendetem 17. Lebens=
jahr
erfolgen.
3) Das Geſuch muſe von dem Betreffenden ſelbſt geſchrieben ſein.
Auch erſcheint es zweckdienlich, wenn ſtets die nähere Adreſſe an=

gegeben wird.
4) Dem Geſuche ſind folgende Papiere beizufügen:

a) Geburtszeugnis;
b) die Einwilligung des geſetzlichen Vertreters mit der Erklärung
daß für die Dauer des einjährigen Dienſtes die Koſten des Unter=
halts
, mit Einſchluß der Koſten der Ausrüſtung, Bekleidung und
Wohnung von dem Bewerber getragen werden ſollen; ſtatt dieſer
Erklärung genügt die Erklärung des geſetzlichen Vertreters oder eines
Dritten, daß er ſich dem Bewerber gegenüber zur Tragung der be=
zeichneten
Koſten verpflichte und daß, ſoweit die Koſten von der
Militärverwaltung beſtritten werden, er ſich dieſer gegenüber für die
Erſatzpflicht des Bewerbers als Selbſtſchuldner verbürge.

Die Unterſchrift des geſetzlichen Vertreters und des Dritten,
ſowie die Fähigkeit des Bewerbers, des geſetzlichen Vertreters oder
des Dritten zur Beſtreitung der Koſten iſt obrigkeitlich zu beſcheinigen.
Uebernimmt der geſetzliche Vertreter oder der Dritte die in vorſtehendem
Abſatze bezeichneten Verbindlichkeiten, ſo bedarf ſeine Erklärung, ſofern
er nicht ſchon kraft des Geſetzes zur Gewährung des Unterhalts ver=
pflichtet
iſt, der gerichtlichen oder notariellen Beurkundung;
e) ein Unbeſcholtenheitszeuguis, welches von der Polizei=Obrigkeit
oder der vorgeſetzten Dienſtbehörde auszuſtellen iſt;
d) ein ſelbſtgeſchriebener Lebenslauf.
6. In dem Geſuche iſt außerdem anzugeben, in welchen zwei fremden
Sprachen (von Franzöſiſch, Engliſch, Lateiniſch und Griechiſch und an
Stelle von Engliſch, Ruſſiſch) der ſich Meldende geprüft ſein will.
6. Iſt bereits früher ein Geſuch um Zulaſſung zur Prüfung eingereicht
worden, ſo bleibt dem erneuten Geſuche nur ein Unbeſcholtenheits=
zeuguis
beizulegen.
Ueber die Anforderungen, welche an die zu Prüfenden geſtellt werden, gibt
die Prüfungs=Ordnung (Anl. 2 zur Wehr=Ordn. vom 22. Novbr. 1888-
Reg=Bl. Nr. 68 von 1901) Aufſchluß.
Bezüglich des Prüfungstermins, ſowie des Lokals, in welchem die
Prüfung ſtattfindet, erfolgt event. weitere Bekanntmachung; auf ſpezielle Ladung
kann nicht gerechnet werden.
Darmſtadt, den 23. Dezember 1902.
Großherzogliche Prüfungs=Kommiſſion für einjährig Freiwillige.
Der Vorſitzende:
Wick.
(20843a

B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Die Nachſuchung der Verechtigung zum einjährig freiwilligen Dienſt
auf Grund von Schulzeugniſſen.
Diejenigen jungen Leute, welche auf Grund ihrer Schulzenguiſſe die
Berechtigung zum einjährig=freiwilligen Dienſt nachſuchen wollen, werden hier=
durch
auf die nachfolgenden, bei Anbringung der Geſuche zu beachtenden Vor=
ſchriften
mit dem Anfügen aufmerkſam gemacht, daß hiernach unvollſtändige
Geſuche ohne weiteres zurückgegeben werden.
1. Das Geſuch iſt bei der unterzeichneten Prüfungs=Kommiſſion nuur
dann einzureichen, wenn der ſich Meldende im Großherzogthum geſtellungs=
pflichtig
iſt, d. h. ſeinen dauernden Aufenthaltsort. hat.
2. Die Berechtigung zum einjährig freiwilligen Dienſt kann nicht vor
vollendetem 13. Lebensjahr und muß ſpäteſtens bis zum 1. Februar des
Jahres nachgeſucht werden, in welchem das 20. Lebensjahr vollendet wird.
Sollten einzelne der nachſtehend unter a-d aufgeführten Papiere und
insbeſondere das Schulzeugniß wegen noch nicht vollendetem Schulbeſuch bis zu
vorangeführtem Termin mcht vorgelegt werden können, ſo iſt gleichwohl das
Geſuch bis zu dieſem Zeitpunkt einzureichen und in demſelben anzugeben, daß
die etwa noch fehlenden Papiere nachfolgen würden. Die Einreichung dieſer
Papiere muſt bei Verluſt des Anrechts der Berechtigung ſpäteſteus bis
1. April desſelben Jahres erſolgen.
3. Das Geſuch muß von dem Betreffenden ſelbſt geſchrieben ſein und iſt
hierzu ein Bogen in Aktenformat (nicht Briefpapier) zu verwenden. Auch iſt
die nähere Adreſſe anzugeben.
4. Dem Geſuche ſind folgende Papiere beizufügen:
a) Geburtszenguis (Auszug aus dem Zivilſtands=Regiſter, nicht Tauf=
ſchein
).

entſprang, daß ihre beſcheidene Hütte der Schauplatz
einer ſo großen Begebenheit wurde. Von hier aus,
unter ihrem Strohdache fort, holte Herr Money ſich
die Braut, die letzte der OBierne, in ſein fürſtliches
Schloß nach Carrig!
Der kleine Wagen war tapfer den Berg hinauf=
gezogen
worden und hielt triumphierend vor Kattys
Sheas Hütte - das erſte derartige Gefährt, das
jemals Clorane erreicht hatte. Die beiden Damen
wollten es wagen, hinunterzufahren. Als ſie ein=
ſtiegen
, ſammelte ſich ein Haufen Teilnehmender,
welche bei der Abfahrt noch ihre Achtung bezeugen
wollten. Ein halbes Dutzend eifrige Hände waren
geſchäftig, Noras blauen Mantel um Miß OBiernes
Knie zu ordnen. Denis und ſein Vater beabſichtig=
ten
, zu Fuß zu folgen.
Wer ſollte denken, daß auf dieſem Berge ſo
viele Leute wohnen, ſagte letzterer, indem er ſich
umſchaute. Wie heißt der Bergl Ich bin hier oben
noch nie geweſen.
Clorane, Euer Gnaden, antwortete Katty ſchnell.
Aber nicht der vierte Teil von dieſen Leuten wohnt
hier; es iſt der ärmſte und elendeſte Winkel des
ganzen Gutsbeſitzes. Heute ſind die Nachbarn nur
von allen Seiten gekommen, um die Wache bei dem
alten Tim Mooney zu halten, der geſtern geſtorben
iſt .. er ſtand ſehr in Anſehen, und darum hat
er auch eine ſo ſchöne Totenwache.
Denis blickte ſeinen Vater verſtändnisvoll an,
derſelbe Gedanke durchzuckte beide. Und zu dem un=
ausſprechlichen
Erſtaunen von Katty Shea und deren
Freunden ſchritten ſie mit ihnen gemeinſam nach
Tim Mooneys niedriger, ſtrohgedeckter Hütte - der
Heimat ihrer Vorfahren. Die Trauernden traten
zurück und machten den beiden Herren Platz. Es
war allerdings eine ganz ungewöhnliche Ehre, daß
kein Geringerer als der Beſitzer von Carrig ſelbſt
in eigener Perſon kam, um einen ſeiner
ürmſten, niedrigſten Arbeiter auf der Totenbahre zu
ſehen. Das konnte als ein gutes Zeichen für die
Zukunft gelten! Der Engländer hatte doch ein gütiges,
mitfühlendes Herzl
Denis und ſein Vater nahmen die Hüte ab und
warteten, bis jemand von ihrer Ankunft Notiz nähme.
Viele ſcharf forſchende Augen richteten in der düſteren,
überfüllten Hütte fragende, ſelbſt mißtrauiſche Blicke
auf die Beſucher. Was hatte ſie hierher gebracht?
Sie waren Britiſche - nach Geburt und Erziehung;
ſie hatten ſicherlich nicht die Abſicht, Stimmen zu
einer Wahl zu ſammeln, oder ſonſt einen ähnlichen
Zweck. Jedenfalls waren die Fremden in der

rauchigen, unſauberen Küche nicht an ihrem Platze.
Mr. Money, hager, vornehm, ſtand hochaufgerichtet
in ſeinem koſtbaren Pelzrocke; Denis, mit ſeinem
hübſchen, offenen Geſichte und ſeiner ungezwungenen
Haltung, konnte wohl für einen jungen Lord gelten.
Niemand in der neugierig zuſchauenden Verſamm=
lung
hatte eine Ahnung davon, daß Timothy Mooneys
nächſte Verwandte in ihrer Mitte ſtanden.
Auf einem langen Tiſche ruhte der Sarg, in
welchem der alte Mann, mit einem weißen Flanell=
gewande
bekleidet, lag. Seine arbeitsharten, knochigen
Hände waren über der Bruſt gefaltet, auf den ehr=
würdigen
, durch den Tod veredelten Zügen ruhte
ſeliger Frieden - der Abglanz einer anderen Welt.
An dem Fußende ſtand eine blaue Delfter Schale,
die ſchon faſt ganz mit Schillingen und halben
Kronen gefüllt war Beiträgen der trauernden
Freunde und Genoſſen zu Seelenmeſſen für den alten
Tim und auch zur Beſtreitung der Erfriſchung für
die Leidtragenden.
Die Nachbaren ſaßen in mehreren Reihen im
Kreiſe umher, Pfeifen, Porter, Whisky und Tee
waren reichlich zur Bewirtung geſpendet, auch Kuchen.
Jede Baronie, ja jedes Kirchſpiel hatte ſeine beſondere
ſtreng eingehaltene Etikette hinſichtlich der Leichen=
wachen
. Ein rieſiger Roſinenkuchen war die uner=
läßliche
Beigabe einer ſolchen Cermonie in Clorane;
ohne denſelben würde ſie für armſelig. unvollſtändig,
ja überhaupt für keine vollgültige Totenwache ge=
golten
haben. Für den alten Tim prangte auch ein
koſtbarer Kuchen, wohlſchmeckend, reich mit Roſinen
geſpickt und von weithin ſichtbarer Größe. Ebenſo
deutlich bemerkbar thronte die Witwe Mooney auf
dem weichen Lehnſeſſel, den Denis ihrem verſtorbenen
Gatten geſandt. Anzug und Geſichtsausdruck ent=
ſprachen
der feierlichen Gelegenheit; an jeder Seite
ſtanden einige Frauen in ſchwarzen Mützen bei ihr,
um ſie zu tröſten - augenſcheinlich die nächſten Be=
kannten
.
Als die unerwarteten Gäſte in die Küche traten,
ſtockte plötzlich das Stimmengewirr. Mr. Money
ſchaute ſich um und erfaßte mit ſeinen Blicken die
niedrigen Fenſter, den unſauberen Fußboden, die
verräucherten Balken - das war alſo die Geburts=
ſtätte
ſeines Vatersl Jetzt war aber keine Zeit, Be=
trachtungen
anzuſtellen und an die Vergangenheit zu
denken. Er richtete einige freundliche Worte an Frau
Mooney, zu der Denis ihn geführt hatte - an Frau
Mooney, ſeine angeheiratete Tantel Sie ſtand auf
und drehte nervös den Saum ihrer Schürze zwiſchen
den Fingern; die Ehre des hohen Beſuches und die

Wichtigkeit ihrer augenblicklichen Lage als einſame,
trauernde Witwe- ermannten ſie - wenn auch nur
für einen Augenblick.
Wahrhaftig, rief ſie, ich wundere mich nicht,
daß Euer Gnaden mich nicht gleich als die Witwe
erkannten; ich bin, wie Sie ſehen, viele Jahre jünger
als Tim. Ja, er war ein guter Mann, wenn es
auch oft ſchwer hielt, mit ihm zu leben und aus=
zukommen
. Er würde ſtolz ſein, wenn er Euer
Gnaden bei ſeiner Totenwache ſehen könnte. Er
hatte von allem eine gute Meinung, was aus Carrig
kam, und wenn es auch nur ein Eſel war.
Als Herr Money dann eine blitzſaubere Fünf=
pfundnote
auf den blauen Teller legte, kannte ihre
Rührung keine Grenzen. Sie kämpfte eine Sekunde
heldenmütig. dann brach ſie in ein krampfhaftes
Weinen aus.
Ich will Sie nicht weiter ſtören, Frau Mooney,
ſagte er, ich möchte Ihnen nur mitteilen, daß ich
alle Koſten des Begräbniſſes übernehme.
O Herr, ſchluchzte ſie, ich weiß, daß die Herren
von Carrig immer gut zu den Mooneys waren,
aber ſo weit gingen ſie nie, daß ſie die Beerdigung
bezahlten. Das iſt .. . das iſt zu viel, viel zu viel.
Es iſt nicht zu viel. Ich habe ein beſonderes
Intereſſe für Ihren Mann gehabt und bedauere, daß
er nicht mehr am Leben iſt. Sorgen Sie dafür, daß
er mit allen Ehren begraben wird.
Dann.. dann darf ich auch einen Leichen=
wagen
beſtellen . und Kränze und einen Grab=
ſtein
... und TrauerkreppL fragte ſie unter Schluchzen.
Gewiß - er dämpfte ſeine Stimme = und
was haben Sie für die Zukunft beſchloſſen, Frau
Mooney?
Ich gehe nach Amerika. Ich habe das mit
meiner Nichte ſchon lange beſprochen; alle unſere
Verwandten ſind dort. Tim hatte hier keine Seele
mehr, die zu ihm gehörte, außer dem Trunkenbold
dort, Paddy, der da am Fenſter ſitzt. Die Mooneys
ſind ganz ausgeſtorben, und das iſt kein Unglück.
So. Ich gehe jetzt, Frau Mooney, ſagte
Anthony, aber vor Ihrer Abreiſe möchte ich noch
einige Worte mit Ihnen ſprechen. Kommen Sie
einmal des Morgens vor Zwölf zu mir und ſagen
Sie mir dann, ob ich noch etwas für Sie tun kann.
Dann ſchritt Mr. Money mit Denis unter dem
ſtaunenden Schweigen der Verſammelten der Türe
zu, und beide waren herzlich froh, als ſie wieder die
friſche, klare Bergluft umwehte.
(Fortſetzung folgt.)

[ ][  ][ ]

Mummer 10.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 20. Januar 1903.

Selte 3.

b) Die Einwilligung des geſetzlichen Vertreters mit der Erklärung,
daß für die Dauer des einjährigen Dienſtes die Koſten des Unterhalts,
mit Einſchluß der Koſten der Ausrüſtung, Bekleidung und Wohnung
von dem Bewerber getragen werden ſollen; ſtatt dieſer Erklärung genügt/
die Erklärung des geſetzlichen Vertreters oder eines Dritten, daß er ſich
dem Bewerber gegenüber zur Tragung der bezeichneten Koſten verpflichte
und daß, ſoweit die Koſten von der Militärverwaltung beſtritten werden,
er ſich dieſer gegenüber für die Erſatzpflicht des Bewerbers als Selbſt=
ſchuldner
verbürge.
Die Unterſchrift des geſetzlichen Vertreters und des Dritten, ſowie
die Fähigkeit des Bewerbers, des geſetzlichen Vertreters oder des Dritten
zur Beſtreitung der Koſten iſt obrigkeitlich zu beſcheinigen. Uebernimmt
der geſetzliche Vertreter oder der Dritte die in vorſtehendem Abſatze be=
zeichneten
Verbindlichkeiten, ſo bedarf ſeine Erklärung, ſofern er nicht
ſchon kraft des Geſetzes zur Gewährung des Unterhalts verpflichtet iſt,
der gerichtlichen oder notariellen Beurkundung.
c) Ein Unbeſcholtenheitszeuguis, welches für Zöglinge von höheren
Schulen (Gymnaſien, Realgymnaſien, Ober=Realſchulen, Progymnaſien,
Realſchulen, Realprogymnaſien, höheren Bürgerſchulen und ſonſtigen/
militärberechtigten Anſtalten) durch den Direktor der Anſtalt, für alle
übrigen jungen Leute durch die Polizei=Obrigkeit oder ihre vorgeſetzte
Dienſtbehörde auszuſtellen iſt.
4) Das Schulzeugnis.
Sodann wird noch beſonders bemerkt:
zu pos. d. daß die Schulzenguiſſe, mit Ausnahme der Reiſezeugniſſe für die
Univerſität und die derſelben gleichgeſtellten Hochſchulen und Reife=
zeugniſſe
für die Prima der Gymnaſien, Realgymnaſien und Ober=
Realſchulen, ſämtlich nach Muſter 18 zur Wehr=Ordn. vom 22. No=
vember
1888- Neuabdruck Reg.=Bl. Nr. 68 von 1901 - ausgeſtellt,
ſein müſſen.
Im übrigen wird auf die Beſtimmungen der 88 88, 89, 90, 93 und 94
der angeführten Wehr=Ordnung verwieſen.
(195012
Großh. Prüſungs=Kommiſſion für einjührig hreiwillige zu Darmſtadt.
Der Vorſitzende:
Wick. Regierungsrath.

Faſelvieh=Verſteigerung.
Mittwoch, den 21. Januar, vormittags 1 Uhr,
ſoll auf dem Rathaus 1 Faſelochs und 1 Faſeleber verſteigert werden.
Gräfenhauſen, am 17. Januar 1903.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Gräfenhauſen.
Pons.
(683
Pappelnſtammholz=Verſteigerung.
Donnerstag, den 22. Januar 1903, nachm. 1½ Uhr,
ſollen in den Aulagen an der Sandbach:
13 Stück Pappeln GBau= und Werkholzſtämme) und ein Erlenſtamm
von 7-13 Meter Länge von 0,40-065 em mittlerem Durchmeſſer,
zuſammen 34 Kubikmeter enthaltend,
an Ort und Stelle verſteigert werden.
Die Zuſammenknnft iſt an der Sandbach, in der Nähe des Landes=
Hoſpitals Hofheim.
Goddelau, den 14. Januar 1903.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Goddelau.
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Privat=Mädchen=Arbeitsanſtalt.
Die ſatzungsmäßige Mitglieder=Verſammlung findet
Mittwoch, den 28. Januar d. J., nachmittags 5 Uhr,
in der Anſtalt, Karlſtraße 16, ſtatt.
(611
Tagesordnung: Die Gegenſtände des 8 8 der Satzung.
Für den Vorſtand:
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d. Beilage zum Darmſtädter Tagblatt.

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Dienstag, den 20. Januar.

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[ ][  ][ ]

Rummer 16.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 20. Januar 1903.

Seite 7.

44
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Std. tägl. Rheinſtraße 14, II. 4877) Ein reinliches Laufmädchen
oder=Frau für zweimal am Tage ge=
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Aushilfe ſofort od. 1. Februar geſucht,
das bürgerlich kocht und Hausarbeit ver=
ſteht
. Frau Brenner, Gervinus=
ſtraße
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tüchtiges Hausmädchen,
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[ ][  ][ ]

Seite 8.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 20. Januar 1903.

Rummer 16.

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[ ][  ][ ]

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, ebenſo 1DODer (rabener) Hosel,
Welm, dirckt bezogen, in Zapf genommen.
Bitte um geneigten Zuſpruch.
Georg AechzerIim,
4889i8)
2 a Bessunger Weinstube. 2

Verſteigerungs=Anzeige.
Mittwoch, den 21. Januar 1903, nachmittags 3 Uhr anfangend,
verſteigere ich im Schöſſerhof=, Alexanderſtraße dahier, vorausſichtlich un=
widerruflich
nachverzeichnete Pfänder, als:
2 Fahrräder, 1 Schreibſekretär, 1 vollſtändiges Bett, 1 zweitür. Kleider=
ſchrank
, 1 Rauchtiſch, 1 Schrank mit Kämmen, Parfümerien, 1 Partie
Schwämme, 1 große Partie Zigaretten, 53 Kiſtchen Zigarren, 1 Spiegel
mit Unterſatz, 1 Stuhl;
ſodann ſollen verſteigert werden:
Sofas, Kommoden, Bilder, Spiegel, 3 Fahrräder, 1 Aquarium, 1 Luxus=
ſchrank
, 1 Pferd, 1 Wagen, 1 Billard mit Zubehör, Vertikow, 1 Poly=
phon
mit Platten, Schreibtiſche, 1 Kneipjacke, 1 Zinnbecher, 1 Pianino,
54 Wirtsſtühle, 13 Wirtstiſche, 1 Büfett mit Preſſion u. A. m.
Darmſtadt, den 19. Januar 1903.
(1624
Wittich, Gerichtsvollzieher.

Koohkurse
für junge Damen erteilt geprüfte Haus=
haltungslehrerin
.
Heidelbergerſtraße 31.
G112,

noraua.

Hotel Darmstädter Hof.
Bis inkl. Mittwoch bleibt:
OstAmdiem. 3s
Orte, die S0. Rönigl Hoheit der
Grossherzog auf geiner Reise von
Bombay zach Delhi berührte.

Bekanntmachung.
Der Verwaltungsbericht für das
Rechnungsjahr 1901,1902, ſowie
die Rechnungen der Stadtkaſſe für das=
ſelbe
Jahr, der ſtädtiſchen Sparkaſſe für
das Kalenderjahr 1901 und der übrigen
ſtädtiſchen Kaſſen für das Rechnungsjahr
190102 ſind von Mittwoch, den
21., bis einſchließlich Freitag, den
30. Januar l. Js., gemäß Art. 87 der
Stüdteordnung auf dem Stadthaus,
Zimmer Nr. 13, zur Einſicht offengelegt.
Darmſtadt, den 20. Januar 1903.
Großherzogl. Bürgermeiſterei Darmſtadt
1634im) Morneweg.

5 Herr Friedrich.
5. Herr Schulze.

Herr Marlow.

Hr. Kreidemann.
5 Herr Seidler.
Herr Schulz.
Herr Klotz.

Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag, 20. Januar.
Abonnement G23.
92. Abonnements=Vorſtellung.
Zum erſten Male:
Die Gerechtigkeit.
Eine Komödie in 5 Akten von Otto Ernſt.
In Szene geſetzt von Herrn Regiſſeur Hacker.
Löhmann, Drucker und
Hauptteilhaber;
2 Herr Conradi.
Dr. Karl Memling.
Chefredakteur:
Richard Struppmann,
Redakteur
Heidemann, Redakteur 3 Herr Mickler.
Heinz Schlenkner, Re=
dakteur

Knebel, ſtändiger Mit=/
arbeiter
Heſſel, Reporter und
Zeichner:
Der Metteur
Der Redaktionsdiener
Kommerzienrat Leſſauer,
Kommanditär der Ge=
rechtigkeit

Herr Wagner.
Dr. FeliæFranck Kömponiſt
und Muſikſchriftſteller. Herr Loehr.
Seine Mutter':.
F. Möbius=Kuhn.
Dr. Robert Auerbach, Chef=
redakteur
der Morgen=
zeitung

Herr Hacker.
Vogeler=Redakteur. . . Herr Waigandt.
Göhring, Mitarbeiter, Herr Farkac.
Steincke, Redaktionsdiener Herr Feder.
Wermerling. Romanſchrift=
ſteller

Herr Viebeg.
Haberlandt, Felix Francks
Verleger
Herr Sandrock.
Roſe, Direktor des Stadt=
theoters

Herr Knispel.
Gerda Heidemann, Tochter
des Redakteurs
Frl. P. Müller.
Frau DHinſe, Inhaberin e.
Penſion.
Frl. Denkhauſen.
Minna, Dienſtmädchen bei
Frau Dinſe;!
Frl. Wisthaler.
Ein Bureaugehilfe vom
Stadttheater
Herr Gräffner.
Anfang 7 Uhr. Ende10 Uhr.
Kartenverkaulf von 11-1 Uhr u. v. 6 Uhr an.
Mittwoch, 21. Jan. 93. Ab=Vorſt. D 24.
. Die FledermausJ. Große Preiſe. Anfang
7 Uhr. - Donnerstag, 22. Jan. 94. Ab.=
Vorſt. 4 24. Im bunten Rock= Große
Preiſe. Anfang 7 Uhr. - Freitag, 23. Jan.
95. Ab.=Vorſt. P 24. Monna Vanna.
Große Preiſe. Anfang 7 Uhr. - Samstag.
24. Jan. Außer Abonnement. Schüler= und
Volksvorſtellung zu ermäßigten Preiſen.
Don CarlosAnfang 17 Uhr. - Sonn=
tag
, 25. Jan. 96. Ab.=Vorſt. G24. Carmen.
Größe Preiſe. Anfang ½7 Uhr.

Ein beachtenswerter Fortschritt auf dem
Gebiet der Läkör-Pestillation iſt durch die Firma
Dr. W. Anecht & Co. in Frankfurt a. V. erreich,
worden. Dieſelbe bringt unter dem Namen Säntis einen
aus den feinſten und edelſten Alpenkräutern hergeſtellten
Magenbitter auf den Markt, der die denkbar größten
Vorzüge in ſich vereinigt und deshalb berechtigtes
Aufsehen erregte. Säntis iſt ein aromatiſcher, ſehr
pikant ſchmeckender Likör von ausgezeichneter Wirkung
auf die Verdauungsorgane und wurden bei Magen=
beſchwerden
, Darmträgheit ꝛc. die beſten Erfolge von den
Aerzten beobachtet, ſodaß dieſes Produkt dem Publikum
empfohlen zu werden verdient. Probeflaſche Mk. 1.
große Flaſche Mk. 2.50. Ueberall erhältlich.
usorri

=Gorgsame Mütter!
Die Pflege der Haut bei Kindern, beſonders
im zarteſten Säuglingsalter, ſollte eine Haupt=
aufgabe
jeder Mutter ſein, denn hiervon hängt
in vielen Fällen das Gedeihen und die Ge=
ſundheit
unſerer lieben Kleinen ab. Von
größter Wichtigkeit iſt es, eine milde, reizloſe
Seife anzuwenden, welche die Tätigkeit der
Haut fördert, ſie geſchmeidig macht, vor
Wundſein und Aufſpringen ſchützt, überhaupt
in vielen Fällen Hautleiden verhütet und beſeitigt. Da
nun hervorragende Aerzte die Patent=Myrrholin=Seife
als die beſte Kinderſeife erklärten. liegt es im Intereſſe
einer jeden Mutter, nur dieſe Seife für den fäglichen
Gebrauch zu nehmen. Ueberall, auch in den Apotheken,
erhältlich, woſelbſt auch die 400 hochintereſſanten Myrrholin=
1605b
Bilder gratis zu haben ſind.
Die Ergebuiſſe der preußiſch=heſſiſchen
Eiſenbahugemeinſchaft.
Eine ganz hervorragende Rolle im preußiſchen
Staatshaushalt ſpielen die Staatsbahnen. Der
ſchwere Druck, welcher ſeit Jahr und Tag auf dem
geſammten Erwerbsleben laſtet, iſt auch an der
preußiſch=heſſiſchen Eiſenbahngemein=
ſchaft
nicht ſpurlos vorübergegangen. Der Betriebs=
überſchuß
hat für das zuletzt abgeſchloſſene Jahr 1901
(das Rechnungsjahr geht vom 1. April zum 1. April)
betragen: 517754000 Mk. gegen 503899000 Mk.
im Jahre 1896 531677000 Mk. im Jahre 1897
536030 000 Mk. im Jahre 1898. 563418 900 Mk.

im Jahre 1899, 564218000 Mk. im Jahre 1900.
Der Rückgang im Jahre 1901 gegen das Vorjahr
1900 beträgt alſo rund 47000 600 Mk. Trotzdem
muß ein Betriebsüberſchuß von 517000000 Mk. noch
als ein befriedigender bezeichnet werden, wenn man
in Betracht zieht, mit welchen wirtſchaftlichen
Schwierigkeiten die Eiſenbahnen im Jahre 1901 ſowohl
auf der Einnahme= wie auf der Ausgabeſeite zu
kämpfen hatten. Erfahrungsgemäß verfolgen die
Betriebsausgaben in Zeiten des Niedergangs zu=
nächſt
noch eine ſteigende Richtung. Eine Mehr=
ausgabe
gegenüber einer Mindereinnahme iſt alſo in
ſolchen Zeiten bei den Eiſenbahnen durchaus keine
ungewöhnliche Erſcheinung. Wenn es der preußiſch=
heſſiſchen
Eiſenbahngemeinſchaft im Jahre 1901 trotz=
dem
gelungen iſt, die Betriebsausgaben gegen den
Etat um 23000 000 Mk. niedriger zu geſtalten, ſo
ſteht ſie hiermit, wie die Zeitung des Vereins Deutſcher
Eiſenbahn=Verwaltungen ausführt, ziemlich einzig da;
die bayeriſchen und ſächſiſchen Staatsbahnen z. B.
verzeichnen 1901 Mehrausgaben gegen den Etat von
8000 000 bezw. 1500 000 Mk. Dementſprechend ge=
ſtaltet
ſich denn auch der Einfluß auf den Betriebs=
koeffigienten
und die Rente.
Der Betriebskoeffizient (d. i. das Verhältnis der
Ausgaben zu den Einnahmen) der preußiſch=heſſiſchen
Eiſenbahngemeinſchaft, hat betragen i. J. 1901:
6175 pCt. gegen 5948 pCt. im Vorjahr und nur
54.47 pCt. i. J. 1896; bei den bayeriſchen Staats=

[ ][  ][ ]

Seite 10.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 20. Januar 1903.
Nummer 16.

bahnen waren die entſprechenden Zahlen viel höher,
nämlich 78 reſp. 72,8 reſp. 60 pCt.- bei den ſächſiſchen
78,15 reſp. 75.84 reſp. 63,23 pCt.; bei den badiſchen
am höchſten mit 81,25 pCt. i. J. 1901 und 78,04
reſp. 62,81 pCt. in 1900 reſp. 1896.
Die Rente hat nach der Reichsſtatiſtik betragen:
im Jahre
1896 18971898 1899 1900 1901
bei den preußiſchen
Staatsbahnen 7,16 7,15 7,09 730 717 643
bei den bayeriſchen
Staatsbahnen
417 425 372 370 338 257
bei den ſächſiſchen
Staatsbahnen 522 485 433 392 387 318
bei den württemberg.
Staatsbahnen 330 331 346 311 291 260
bei den badiſchen
Staatsbahnen 438 472 445 485 327 251
Die auf Grund des Eiſenbahngarantiegeſetzes
berechneten Beiträge der preußiſchen Staatsbahnen
zu den anderweitigen etatsmäßigen Ausgaben des
Staates ſind von Jahr zu Jahr geſtiegen. Sie be=
trugen
: 1892: rund 96 Mill. M. 1893: 138 Mill.,
1894: 145 Mill., 1895: 172 Mill., 1896: 185 Mill.,
1897: 204 Mill., 1898: 239 Mill., 1899: 268 Mill.,
1900: 296 Mill., 1901: 326 Mill. Mk.
Bei Beurteilung der finanziellen Ergebniſſe der
preußiſch=heſſiſchen Eiſenbahngemeinſchaft im Ver=
gleich
zu den anderen deutſchen Eiſenbahnen wird
man noch in Betracht ziehen müſſen, daß bei
jener Verwaltung alle Erweiterungs=und Ergänzungs=
bauten
bis zum Betrage von 100000 Mk. für jedes
einzelne Obiekt als Betriebsausgabe verrechnet werden
und daß neben den Koſten der Erneuerung und des
Erſatzes noch viele Millionen für Vermehrung des
Fuhrparks und Verſtärkung des Oberbaues unter
den ordentlichen Betriebsausgaben jährlich Platz
ſinden. Soviel kann wenigſtens aus den mitgeteilten
Zahlen von neuem als Nutzanwendung hergeleitet
werden, daß ein Eiſenbahnunternehmen um ſo weni=
ger
den Wechſelfällen der Zeit ausgeſetzt iſt, je breiter
ſeine Grundlage iſt, während auf kleinere Wirtſchafts=
körper
der Einfluß kritiſcher Zeiten weit ſtärker ſich
geltend macht, weil ſie für ſich allein keine ſo ſtarke
Widerſtandskraft und Anpaſſungsfähigkeit beſitzen.
Ihre im Vergleiche zum Umfang des Unternehmens
verhältnismäßig hohen Generalkoſten bleiben auch in
ſchlechten Zeiten annähernd dieſelben, ſchon geringe
Preis= und Lohnerhöhungen genügen, um das Gleich=
gewicht
zu ſtören. Ganz andere Macht= und Hilfs=
mittel
trägt ein großer Wirtſchaftskreis in Zeiten
ſchwachen Verkehrs zur Erhaltung ſeines Gleich=
gewichts
in ſich, ihm bietet ſich weit reichere Gelegen=
heit
zu wirtſchaftlichen Maßregeln der verſchiedenſten
Art. Dort iſt ein Ausgleich viel eher möglich.
Solchen Erfahrungen und Erwägungen, ſo ſchließt
der Artikel der Vereinszeitung, entſpringt auch der
auf allen wirtſchaftlichen Gebieten ſich zeigende Zug
der Zeit, durch Zuſammenſchluß in Form von Truſt=
bildungen
und Syndikaten für den Geſamtkreis große
wirtſchaftliche Erfolge zu erzielen, welche dem Ein=
zelnen
verſagt bleiben.
Deutſches Reich.
Nachdem das Geſetz vom 6. ds., das die
deutſche Zuckerſteuergeſetzgebung mit
dem Brüſſeler Vertrag vom 5. März 1902 über die
Behandlung des Zuckers in Einklang ſetzt, im
Reichsgeſetzblatt veröffentlicht worden iſt, iſt die
deutſche Ratifikationsurkunde zu dieſem Vertrage, der
Nordd. Allg. 3tg. zufolge, am 15. ds. durch den
kaiſerlichen Geſchäftsträger in Brüſſel im königlich
belgiſchen Miniſterium der auswärtigen Angelegen=
heiten
niedergelegt worden.
Eine Städtekonferenz über den Zoll=
tarif
ſoll im September gelegentlich der Deutſchen
Städteausſtellung; in Dresden veranſtaltet werden.
Der Oberbürgermeiſter von Dresden hat an die in

Frage kommenden Städte bereits Einladungen er=
gehen
laſſen.
Der dem preußiſchen Landtage zu=
gegangene
Geſetzentwurf, über die Be=
fähigung
zum höheren Verwaltungs=
dienſt
beſtimmt in der Hauptſache, daß der Refe=
rendar
nach neunmonatigem Vorbereitungsdienſt
beim Amtsgericht zum Regierungsreferendar ernannt
wird und ſodann mindeſtens einen 3¼jährigen Vor=
bereitungsdienſt
bei einer Verwaltung durchzumachen
hat. Jeder muß bei einem Landrate, einer Regie=
rung
, einem Bezirksausſchuſſe und außerdem bei
einer Selbſtverwaltungsbehörde (Bürgermeiſter, Land=
wirtſchaftskammer
, Handelskammer u. ſ. w.) beſchäf=
tigt
werden. Die Vorbereitung beim Amtsgericht
kann unter Verlängerung der Verwaltungsvorbe=
reitung
von den Miniſtern des Innern, der Finanzen
und der Juſtiz herabgeſetzt werden. - Die Be=
gründung
führt aus: Die angeſtellten Erwägungen
führten dazu, das in Preußen altbewährte Syſtem
beſonderer adminiſtrativer Vorbildung der höheren
Verwaltungsbeamten beizubehalten. In theoretiſcher
Hinſicht ſollen die Referendare veranlaßt werden,
ihre wiſſenſchaftlichen Kenntniſſe, namentlich auf dem
Gebiete der Staatswiſſenſchaften, zu vertiefen.
- Auf die ſchon wiederholt erwähnte Denk=
ſchrift
, welche die bayeriſche Regierung in Sachen der
Fortſetzung der Mainkanaliſierung an die
preußiſche Regierung gerichtet hat, iſt nunmehr die
preußiſche Antwort eingetroffen. Sie lautet ſoweit
entgegenkommend, daß die kommiſſariſchen Verhand=
lungen
in Bülde wieder aufgenommen werden dürften.
- In einer am Sonntag in Stuttgart ab=
gehaltenen
Land=sverſammlung der deutſchen Partei
Württembergs. die von 700 Perſonen beſucht war,
wurde folgender Antrag angenommen: Der Landes=
ausſchuß
wird beauftragt die Frage des An=
ſchluſſes
derwürttembergiſchen Staats=
bahnen
an die preußiſch=heſſiſche Eiſen=
bahngemeinſchaft
im Auge zu behalten und
keine Gelegenheit zu verſäumen, die Eiſenbahnfrage
in Fluß zu halten.
Ausland.
Zu den im öſterreichiſchen wie im ungariſchen
Abgeordnetenhauſe erfolgten vorläufigen Mitteilungen
der Miniſterpräſidenten über den Abſchluß des üſter=
reichiſch
=ungariſchen Ausgleichs liegen zur Stunde
nur offiziöſe Blätterſtimmen vor, die ſehr ſchwungvoll
gehalten ſind. Es wird ſich freilich erſt im Laufe
der praktiſchen Wirkſamkeit des Ausgleichs zeigen
können, welcher der beiden Vertragsteile Urſache zur
größeren Zufriedenheit hat. Immerhin aber iſt der
Ueberſchwang der offiziöſen Feſtartikel wohl zu be=
greifen
. Denn nach einem halben Jahrzehnte zer=
rüttender
Fehden zwiſchen beiden Reichshälften iſt
doch in einem ſchwierigen Werke der Körber=Szellſchen
Staatskunſt zum erſtenmale das Bedürfnis und die
Idee der Geſamtmonarchie zum Worte gekommen
und - das Ende der öſterreichiſchen Wirren voraus=
geſetzt
- die wirtſchaftliche Grundlage dieſer Einheit
wieder auf zehn Jahre geſichert!
- Das Gerücht von einer ſchweren Niederlage
der Truppen des Sultans von Marokko beſtätigt
ſich nicht. Die Garniſon iſt wieder nach Tanger
zurückgekehrt. Alle Stämme in der Umgegend Tangers
haben ſich unterworfen mit Ausnahme der Aindalia,
von denen man hofft, daß ſie ſich in nächſter Woche
ebenfalls unterwerfen. Nach den letzten Meldungen
aus Fez iſt dort alles ruhig. Die Stämme Zemmur
und Zueruar ſandten Hilfsmannſchaften ab, um die
Operationen gegen Tazza zu unterſtützen.
1 Mentone, 18. Jan. Die Kronprinzeſſin
von Sachſen und Giron ſtiegen im Hotel Anglais
ab und ließen ſich unter dem Namen Herr und Frau
Andrs Gerard eintragen. Sie lehnten es ab, irgend
einen Beſuch zu empfangen. Ihr Aufenthalt in Mentone

iſt auf vorausſichtlich einen Monat berechnet.

Die abermalige und heimliche Flucht des Paares
aus Genf iſt ſehr auffallend, nachdem erklärt worden
war, daß es in Genf bleiben wolle bis zur endgültigen
Erledigung der Angelegenheit der Prinzeſſin und daß
Genf der einzige Ort ſei, wo es ſich ſicher fühle. Sollte
twa eine Ausweiſung Girons erfolgt ſein ?
Petersburg, 18. Jan. Der deutſche Kron=
prinz
wohnte heute dem Gottesdienſt in der Petrikirche
bei, beſichtigte das altruſſiſche Muſeum Alexanders III.,
nahm das Frühſtück bei dem Kaiſer und der Kaiſerin ein
und ſtattete der Großfürſtin Alexandra Joſephowna einen
Beſuch ab. Nachmittags 4 Uhr traf der Kronprinz auf
der deutſchen Botſchaft ein und wurde am Vortal vom
VBotſchafter Grafen Alvensleben und von den Mitgliedern
der Votſchaft empfangen und in die Empfangsräume
geleitet. Der Kronprinz ſprach mit jedem Vorgeſtellten
und zeigte lebhaftes Intereſſe für die Entwicklung der
deutſchen Vereine und Wohltätigkeitsanſtalten. Nach der
Vorſtellung nahm der Kronprinz den Tee bei der Ge=
mahlin
des Botſchafters, Gräfin v. Alvensleben, ein.
Abends findet bei dem Botſchafter ein offizielles Diner ſtatt.

Stadt und Land.
Darmſtadt, 20. Januar.
- Ernannt wurde der Hülfsgerichtsſchreiber bei
dem Amtsgericht Gernsheim Daniel Jullmann zum
Gerichtsſchreiber bei dem Amtsgericht Alsfeld.
Die Beſtätigung erteilt wurde dem von der
Stadtverordneten=Verſammlung zu Friedberg zum
Bürgermeiſter der Kreisſtadt Friedberg gewählten Kreis=
bauinſpektor
Baurat Karl Stahl zu Gießen zugleich
wurde ihm die nachgeſuchte Entlaſſung aus dem Staats=
dienſte
mit Wirkung vom Tage ſeines Dienſtaustritts
an erteilt.
Unter der FirmaHeſſiſche Landes= Hypotheken=
bank
, Aktiengeſellſchaft; iſt am 17. d. Mts. die auf
Grund des Geſetzes vom 12. Juli v. J5. durch die Großh.
Staatsregierung in Gemeinſchaft mit Gemeinden, Kom=
munalverbänden
und öffentlichen Sparkaſſen des Groß=
herzogtums
zu errichtende Hypothekenbank mit dem Sitz
in Darmſtadt gegründet und ins Handelsregiſter einge=
tragen
worden. Bei der Gründung waren außer dem
Vertreter der Großh. Regierung als Bevollmächtigte be=
teiligt
: für die Provinz Oberheſſen Herr Provinzial=
direktor
Dr. Breidert=Gießen, für die Stadt Worms Herr
Oberbürgermeiſter Köhler, für die Spar= und Leihkaſſe
Bingen Herr Julius Landau, für die Spar= und Leih=
kaſſe
Oppenheim Herr Direktor Stieh. Das Grund=
kapital
der Geſellſchaft beträgt 4600000 M. worauf
2080000 M. eingezahlt ſind. Der Aufſichtsrat be=
ſteht
aus den Herren Otto Wolfskehl=Darmſtadt als
Vorſitzendem, Geh. Regierungsrat Planz=Darmſtadt als
ſtellvertretendem Vorſitzenden, ordentlicher Profeſſor der
Staatswiſſenſchaften an der Landesuniverſität Dr. M.
Biermer=Gießen, Oekonomierat Dettweiler=Darmſtadt,
Juſtigrat Dr. Gutfleiſch=Gießen, Kammerdirektor Korell=
Büdingen und Oberförſter Dr. Weber=Konradsdorf. Als
Mitglieder des Vorſtandes der Bank wurden beſtellt die
Herren E. Baſtian und Dr. Freſenius. Zum ſtellver=
tretenden
Vorſtandsmitglied im Nebenamt wurde Herr
Regierungsrat Schläger gewählt. Die nach Artikel 9 des
obengenannten Geſetzes dem Finanzminiſterium zuſtehende
Aufſicht über die Bank wird unter deſſen Leitung von
dem Referenten in der Abteilung für Finanzwirtſchaft
und Eiſenbahnweſen dieſes Miniſteriums, Großh. Haupt=
ſtaatskaſſedirektor
Schäfer als Staatskommiſſar ausgeübt.
Die Bank gewährt hypothekariſche Darlehen an Private
auf innerhalb des Großherzogtums gelegenen ſtädtiſchen
und ländlichen Grundbeſitz. ſowie nicht hypothekariſche
Darlehen an heſſiſche Gemeinden und andere Körper=
ſchaften
des öffentlichen Rechts oder gegen Uebernahme
der vollen Gewährleiſtung durch eine ſolche Körperſchaft.
Die Beſchaffung der Mittel für dieſe Darlehen geſchieht,
durch Ausgabe von Schuldverſchreibungen auf Grund der
erworbenen Forderungen. Darlehensgeſuche, die ſeither
ſchon bei der Abteilung für Finanzwirtſchaft und Eiſen=
bahnweſen
des Großh. Finanzminiſteriums eingereicht
werden konnten, ſind nunmehr an die Direktion der
Hypothekenbank zu richten.
Die Landeskreditkaſſe kann nach dem Inkraft=
treten
des Geſetzes vom 6. Auguſt v. J. am 15. d. Mts.
hypothekariſche Darlehen an Private zu anderen als
Meliorationszwecken der im Geſetz über die Landes=
kulturrentenkaſſe
vom 20. März 1880 bezeichneten Art
nicht mehr gewähren.
Das kürzlich von dem Beſſunger Jüng=
lingsverein
zum Beſten der in Beſſungen zu er=
richtenden
Pauluskirche zweimal zur Aufführung gebrachte
Burkſche Feſtſpiel Siehe, dein König kommt zu dir=
und Unter Pontius Pilatus' hat, wie wir hören, den
ſchönen Reinertrag von über 200 Mk. ergeben. Auch die
erſte Auflage der ſchönen Poſtkarte mit dem Noackſchen
Bilde,Paulus vor dem hohen Rats, die zu Gunſten der
Kirche verkauft wird, iſt bereits nahezu vergriffen. Von
der prächtigen Heliogravüre des Bildes dagegen, die bei
Herrn Hofbuchhändler Johs. Waitz zu dem überaus
billigen Preiſe von 1 Mk. für das Stück abgegeben wird,

Großherzogliches Hoftheater.
Sonntag, 18. Januar.
Lohengrin
W-I. Den Lohengrin' zu ſingen, iſt wohl der
höchſte Wunſch aller angehenden und jungen Helden=
tenöre
, denn die ideale Heldengeſtalt des Gralsritters
iſt gegenwärtig die populärſte auf dem geſamten Gebiete
der Oper und keine andere iſt wie ſie geeignet durch den
Glanz der äußeren Erſcheinung, Jdealität des Charakters
und Sieghaftigkeit der Stimme Augen und Herzen des
Zuhörerpublikums gefangen zu nehmen, und keinem ſind
die Sympathien und die Begeiſterung empfänglicher Ge=
müter
ſicherer, als dem edlen, gottgeſandten Retter der
unſchuldig duldenden Elſa, der Repräſentantin echter und
ſchöner Weiblichkeit, deren edle und rührende Geſtalt ſich
dem Volksbewußtſein ſo tief eingeprägt hat, daß ihr vor=
dem
kaum gekannter Name innerhalb eines Menſchen=
alters
einer der populärſten geworden iſt.
Unter den vielen Vertretern, glanzvoll, ſtimmgewaltig
und heldiſch, welche über die König Heinrichs Reich be=
deutenden
Bretter unſrer Bühne geſchritten ſind, iſt Herr
Spemann, der heute zum erſten Male in der prangen=
den
Rüſtung des Gralsritters erſchien, mit Ehren zu
nennen, ja, er hat heute abend wieder bewieſen, daß er
recht eigentlich und vorzugsweiſe Wagner=Sänger iſt. Die
Sicherheit der geſanglichen Durchführung der Partie und der
Stilbeherrſchung ließen es kaum glaublich erſcheinen, daß
Herr Spemann ſie zum erſten Male auf der Bühne ge=
ſungen
haben ſollte. Das Liebesduett im 3. Akt ver=
trüge
indeſſen noch eine intimere tonliche Behandlung.
Das den Charakter eines echten Heldentenors tragende
Organ bewahrte bis zum Schluſſe ſeine blühende Friſche
und ganz ungewöhnliche Ausgiebigkeit. Auch der äußeren
Erſcheinung des Gralsritters war Herr Spemann bedacht

geweſen, durch die Wahl einer ſilberſtrahlenden Rüſtung
und geſchmackvoller Koſtüme den nötigen Glanz zu ver=
leihen
. Die Elſar=Partie ſang wieder Fräulein Berny.
Der Umſtand. daß die Sängerin neuerdings ängſtlich
jedes Forcieren der Stimme vermeidet und die Ton=
gebung
modifigiert, kommt ihr in den nicht dramatiſchen
Stellen zu ſtatten, die dadurch unſrer Anſicht nach gegen
die frühere Vortragsart gewonnen haben. Weniger gefiel
uns die oft allzu große Zurückhaltung im Spiel.
Im übrigen hatte die Vorſtellung mit mancherlei
Mißgeſchick zu kämpfen gehabt. Da Frau Tolli und
Herr Weber krank geworden, ſang Frau Eliſabeth Wolf
von hier die Partie der Ortrud= und Herr Kieß die
des Telramund: Letzterer beſitzt alle ſtimmlichen Eigen=
ſchaften
und Vorzüge für eine entſprechende und erfolg=
reiche
Durchführung dieſer dramatiſchen Partie und ſo
ſtand ſie denn geſanglich auch auf der Höhe. Frau
Wolf, die hier heute nicht zum erſtenmale die Retterin
in der Not bildete, gebietet über eine ſchöne und inter=
eſſante
Bühnenerſcheinung und gute, für die Ortrud==
Partie in der Tiefe allerdings nicht ganz ausreichende
ſtimmliche Mittel. Troßz geſanglich recht gelungener
Einzelheiten beeinträchtigte doch die leider nicht ein=
wandfreie
Intonation den Vortrag. Das Spiel
zeugte von Temperament und Intelligens der Auffaſſung.
Herr Koths war ſtark indisponiert und hatte deshalb
um Nachſicht bitten laſſen. Es iſt gewiß anzuerkennen,
wenn Sänger oder Sängerinnen trotz ſtimmlicher In=
dispoſition
ſingen, um die Vorſtellung nicht zu Falle zu
bringen, weil ſie viel damit riskieren und eine Art von
freiwilligem Martyrium auf ſich nehmen. In dieſem
Falle aber hätte man Herrn Koths deſſen am einfachſten
dadurch überheben können. daß man Herrn Niechmann
die Partie des Königs ſingen ließ. Anſtelle des Herrn
Kieß ſang Herr Schulze den Heerrufer mit einem
ſeinen ſtimmlichen Mitteln entſprechendem, anerkennens=

wertem Erfolge. Die Vorſtellung fand die gewohnte
enthuſiaſtiſche Aufnahme.
Kleines Feuilleton.
½ Ballonpoſt. Geſtern wurde uns eine inter=
eſſante
Poſtkarte zugeſandt. Dieſelbe war am 29. Sep=
tember
v. J., 5 Uhr nachmittags, von den Stammgäſten
der Reſtauration Dampfmühle in Darmſtadt mittelſt
10 zuſammengebundener Kindergummiballons von hier
aufgelaſſen worden und enthielt folgende Mitteilung:
Gruß aus Darmſtadt ſenden an den Finder dieſer
Karte; wer ſie an umſtehende Adreſſe ſendet, erhält eine
Belohnung für ſchnelle und gewiſſenhafte Beſorgung=
(folgen die Namen). Die Karte iſt jetzt mit folgender
Bemerkung zurückgekommen; Gefunden am 15. 1. 03 an
einer Eiche hängend im Forſte Altrich von Förſter Wag=
ner
in Altrich, Poſt Wengerohr bei Trier Die Karte
hat mithin eine hübſche Reiſe gemacht. Der Förſter hat
die ihm zugeſagte Belohnung von den Stammgäſten zu=
geſandt
erhalten.
( Ueber das Roßfleiſcheſſen. Man ſchreibt
der Köln. 3t9.1. Das vor kurgem beſchriebene Roßfleiſch=
Probe=Eſſen in Berlin regt zu der Frage an: Iſtes denn
nur der angezweifelte Wohlgeſchmack, der die Menſchen
noch ſo vielfach abhält, Pferdefleiſch zu genießen ? Dieſe
Frage möchte ich verneinen. Die Abneigung gegen den
Genuß von Roßfleiſch liegt tiefer und iſt künſtlich erzeugt.
Ihr liegt eine im gewiſſen Sinne ganz ähnliche Urſache
zugrunde, wie ſie auch im Kampfe gegen das Verbrennen
der Dahingeſchiedenen zu finden iſt: ein religiöſer Grund.
Unſere heidniſchen Vorfahren pflegten den von ihnen
perſonifigierten Naturkräften. die ſie zu Göttern machten,
unter andern Opfern auch Pferdeopfer zu bringen. Zu
gewiſſen Zeiten des Jahres wurde Wodan, dem ein=
augigen
Schimmelreiter, ein Pferd geſchlachtet. Der
Kopf ward ihm als Beſtes geweiht, das übrige Fleiſch

[ ][  ][ ]

Rummer 16.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 20. Januar 1903.

Seite 11.

iſt noch eine größere Zahl zu haben, worauf alle Freunde
des Kirchbaus aufmerkſam gemacht ſein mögen.
Morgen. Mittwoch, findet der Vortrag des Herrn
Lektor Goetſchy über Paris, rive droite ſtatt. Herr
Goetſchy gedenkt dabei über 20 Lichtbilder vorzuführen.
Der Vortrag. den Frau Ritzmann aus Wal=
denburg
auf Veranlaſſung des Vereins für naturgemäße
Lebens= und Heilweiſe am Freitag abend hielt. hatte den
Saal der Turngemeinde bis zum letzten Plätzchen mit
Damen gefüllt. Frau Ritzmann erteilte den Frauen
eine Menge praktiſch verwertbarer Natſchläge, um ſich
gegen die heimtückiſchen Feinde der Geſundheit zu ſchützen.
Beſonders wurde eine genaue Anleitung zu naturge=
mäßer
Diät gegeben. Zum Schluſſe geißelte die Rednerin
die Unzweckmäßigkeit und Schädlichkeit der heutigen
Frauenkleidung, gleichzeitig etwas Beſſeres dafür bietend,
indem ſie auf die geſundheitsfördernde Wirkung der
Reformkleidung hinwies und dieſelbe an ihrem eigenen
Körper vorführte. Die Damen ſpendeten der ſympathiſchen
Rednerin lebhaften Beifall und ſprachen allſeitig den
Wunſch aus, Frau Ritzmann bald wieder hier zu ſehen.
Das Feſt ihrer ſilbernen Hochzeit feiern heute
Herr Lackierer Philipp Schmidt und Frau Johanna,
geb. Morchel.
8.0. Der Schlittſchuhklub beabſichtigt in dieſer
Woche auf ſeiner Eisbahn an der Eſchollbrückerſtraße ein
Jugendlaufen zu veranſtalten. Vorausſichtlich wird
Mittwoch hierzu auserſehen werden. Hoffentlich macht
kein Witterungswechſel das Zuſtandekommen zweifelhaft.
V. Am 17. Januar abends hielt die Landsmann=
ſchaft
Haſſo=Voruſſia ihren diesjährigen Couleur=
ball
im neu hergerichteten Saale des Hotel zur
Traube mit gemeinſchaftlichem Souper ab. Die Be=
teiligung
war ſehr ſtark und waren von nah und fern
eine größere Anzahl Alter Herren nebſt Familienange=
hörigen
herbeigeeilt, um das Feſt mitzufeiern. Dasſelbe
nahm einen äußerſt animierten und fröhlichen Verlauf,
ſo daß ſich die Teilnehmer erſt in vorgerückter Stunde
trennten. Küche und Keller des Hotels trugen nicht
wenig zu dem ſchönen Verlauf des Feſtes bei, das am
nächſten Tag mit einem Katerbummel und gemütlichen
Zuſammenſem im Hotel zur Krone: in Auerbach ſeinen
Abſchluß fand.
= Auf ein herrlich verlaufenes Winterver=
gnügen
kann der Unteroffigiersverein des I. Ba=
taillons
des 1. Großh. Heſſ. Inf= (Leibgarde=) Regiments
zurückblicken. Dasſelbe fand ſtatt am Samstag abend,
den 17. Januar, in den Räumen des Rummelbräu
Erſchienen waren der Herr Regimentskommandeur, Herr
Oberſtleutnant v. Beſſer, der Bataillonskommandeur,
Herr Major v. Randow, andere Herren Vorgeſetzte, ein
reicher Damenflor, ſonſtige Gäſte und Kameraden anderer
Truppenteile. Mit einer ſtimmungsvollen Anſprache er=
öffnete
der Präſident des Vereins, Herr Feldwebel
Böning, das Feſt, dem ein vorzüglich zuſammengeſtelltes
Programm zu Grunde lag. Die nun folgenden Auf=
führungen
, darunter mehrere Einakter, prächtig geſungene
Chöre, humoriſtiſche Soloſsenen, Geſangsvorträge und
dichteriſche Darbietungen errangen ungeteilten Beifall.
Ein geſchmackvoll arrangierter Ball hielt die Feſtteil=
nehmer
bis zum frühen Morgen beiſammen. Möge die
von dem Unteroffiziersverein in ſo löblicher Weiſe ge=
pflegte
Kameradſchaft weiter blühen und gedeihen!
G. Es war ein glücklicher Gedanke, daß die Darm=
ſtädter
Narrhallau (Zugverein) und die Turngemeinde
ſich vereinigten, um den heurigen Faſching gemeinſam zu
begehen. Die erſte Herren= und Damenſizung.
die am Sonntag abend in dem neuen Heim der Turn=
gemeinde
ſtattfand, lieferte den beſten Beweis hierfür.
In dem prächtig und geſchmackvoll mit närriſchen Em=
blemen
geſchmückten großen Saal war ſchon lange vor
Beginn der Veranſtaltung auch nicht das beſcheidenſte
Plätzchen mehr zu haben. Der pomphafte Einzug des
Elfer=Komitees erfolgte unter Begleitung der Nobelgarde
des Prinzen Karneval und den rauſchenden Klängen des
Karnevalmarſches der Kapelle des Großh. Inf.=(Leibgarde)
Regts. unter Leitung des Herrn Muſikdirektors Hilge.
Die von Witz und Humor durchtränkte Begrüßungsan=
ſprache
des Präſidenten Herrn Max Anſpach fand
brauſenden Beifall, desgleichen die Protokollverleſung des
Um das karnevaliſtiſche Leben in Darmſtadt verdienten,
unermüdlich tätigen Herrn L. Geiſt. Um die Vorträge des
Abends, die durch ihren urwüchſigen Humor die Lach=
muskeln
der Närrinnen und Narren in Bewegung ſetzten,
haben ſich verdient gemacht die Herren SimonlEin
armer geplagter Familienvaters) Caprano (Ein
Abendſchülerc. Tillmann, (=Reuters Depeſchen=
Bureauc, Mai l,Ein Straßenkehrerc, Schönberger,
lSchuſter Griffelhösche und Oeſterling l=Rentneri).
Die Vorträge der Herren Caprano und Tillmann ver=
dienen
das Prädikat ſehr gutl In angenehmer Weiſe
wechſelten mit den Vorträgen die für den Abend ge=
dichteten
gemeinſam geſungenen Lieder ab: Lied Nr. 1
Hoch Karneval (Verfaſſer Simon). Nr. 2. Hoch der
Karneval' (Louis Geiſt). Nr. 3Schimpferei: (acoby),
Nr. 4 Tannhäuſer nach modernem Muſter= (Frau
Oeſterling). Nr. 5 Verſchiedene Darmſtädter Kunſtge=
nüſſer
(Bölh und Nr. 6Salvatorfeſt 1902- (Simon).
Sämtliche Vortragende ſowie die Vorfaſſer der Lieder
wurden durch den Präſidenten dekoriert. Beſondere
Worte der Anerkennung ſeien auch den Turner=Riegen
(Reckturnen im Harlekinanzug ſowie, Groteske=Tanz

im Gigerlanzug) ausgeſprochen. Die Leiſtungen der ge=
nannten
bewährten Kapelle fanden verdienten Beifall
und die Dekorierung Herrn Hilges mit dem Wagner=
orden
wurde ebenſo beifällig begrüßt. Ein Tanzver=
gnügen
. das viele Narhalleſen und Narrhalleſinnen bis
zum frühen Morgen vereinigte, beendete die gelungene
närriſche Veranſtaltung.
2 Das Orpheum war am Sonntag von nicht
weniger als 1823 zahlenden Perſonen beſucht, ein Ereignis,
wie es bis jetzt das Inſtitut noch nicht erlebt hat. Das
Dargebotene hatte einen durchſchlagenden Erfolg, und
man kann ſagen, daß wir jetzt auch ein Spezialitäten=
theater
haben, wie jede Großſtadt. Nur ſchade, daß dieſe
tauſende Perſonen auf dem Rückwege den Hohlweg
in einem ſo dunklen Zuſtande paſſieren mußten. Eine
genügende Beleuchtung wäre hier dringend erwünſcht
und am Platze, zumal bei dem Bahnubergang ganz
leicht ein größeres Unglück paſſieren kann.
- Klein=Zimmern, 18. Jan. In den letzten Tagen
weilte eine Gerichtskommiſſion aus Groß=Umſtadt hier,
um in Sachen des letzten großen Brandes Unter=
ſuchung
an Ort und Stelle vorzunehmen. Jrgend eine
perſönliche Schuld an dem ſchweren Unglücke konnte
nirgends feſtgeſtellt werden. Man nimmt allgemein an,
daß der Brand durch einen brennenden Backofen ver=
urſacht
wurde, deſſen Flammen und Funken bei dem
herrſchenden ſtarken Nordoſtwind nach dem nahe dabei
ſtehenden Oekonomiegebäude der hieſigen Erziehungs=
anſtalt
übergeführt wurden und dort im großen Heu=
ſchober
, wo über 200 Zentner Heu aufgeſpeichert lagen,
nur allzu reichliche Nahrung fanden. Von dort aus
verbreitete ſich auch das verheerende Element mit raſender
Schnelligkeit über die benachbarten Anweſen der Land=
wirte
Heinrich Köbel, Joh. Wittekind und K. Beck, deren
Hofreiten größtenteils gänzlich niederbrannten. Zwei
weitere Wohnhäuſer ſind ebenfalls derart beſchädigt, daß
ſie eines Umbaues notwendig bedürfen.
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 18. Jan. In den Reiſe=
plan
des Kaiſers iſt auch ein dreitägiger Aufenthalt
im Schloß zu Homburg für Anfang Juni in Ausſicht
genommen. Der Kaiſer wird nämlich während des in
Frankfurt ſtattfindenden Sängerwettſtreites im Hom=
burger
Schloß Wohnung nehmen und ſich von dort aus
täglich nach Frankfurt zu den Geſangsvorträgen begeben.
Auch der Eröffnung des Wettſtreites wird der Kaiſer
beiwohnen. - Für die Reiſe des Kronprinzen und
des Prinzen Eitel Fritz nach dem Morgen=
lande
iſt nach der Potsd. Korr folgender Reiſeplan
aufgeſtellt worden: Die Prinzen fahren am 1. März nach
Trieſt und von dort aus zu Schiff nach Alexandrien. In
Egppten iſt ein längerer Aufenthalt vorgeſehen, da Kairo
und die Pyramiden beſucht werden ſollen, worauf dann
die Prinzen bis zu den Katarakten und Chartum auf=
wärts
fahren. Von Egypten aus geht es zu Schiff nach
Jaffa. von wo aus Paläſtina eingehend bereiſt wird.
Auf der Rückreiſe werden die Prinzen den Sultan in
Konſtantinopel beſuchen, ſich einige Tage in Athen auf=
halten
und auf verſchiedenen Inſeln des Mittelländiſchen
Meeres landen. Die Seefahrten werden auf einer eigens
dazu gemieteten engliſchen Jacht zurückgelegt, die erſt in
Unteritalien verlaſſen wird, weil die Prinzen durch Italien
über Neapel, Rom, Florenz und Venedig nach Deutſch=
land
zurückkehren. Am 1. Mai ſollen die Prinzen wieder
in der Heimat ſein. Ein Zweikampf auf Piſto=
len
hat im Grunewald zwiſchen dem Rechtsanwalt
Dr. Aye aus Flensburg und dem Oberleutnant der oſt=
afrikaniſchen
Schutztruppe Werner von Grawert, der ſich
ſeit dem Herbſt auf Urlaub in der Heimat befindet, ſtatt=
gefunden
. Das Duell endete mit dem Tode des erſt=
genannten
. Er erhielt beim zweiten Kugelwechſel einen
ſofort tötlichen Schuß durch den Hals. Dr. Aye hatte
am Dienstag Flensburg verlaſſen und ſeiner Frau, mit
der er in glücklicher, mit fünf Kindern geſegneter Ehe
lebte, geſagt, daß er in Geſchäften nach Berlin reiſen
müſſe. Dem Zweikampf ſoll ein älterer Zwiſt zugrunde
gelegen haben, der vom Ehrenrat eingehend geprüft wor=
den
war. Dem Kaiſer iſt über das Vorkommnis ein=
gehend
Vericht erſtattet worden. Oberleutnant v. Gra=
wert
hat ſich ſofort nach dem Zweikampf ſeiner Kom=
mandobehörde
geſtellt.
Frankfurt, 18. Jan. Blutige Szenen ſpielten
ſich am Samstag abend im Hinterhauſe Wingertſtraße
Nr. 8ab. Dort lebten die im dritten Stocke wohnenden
Eheleute Rothfuß und Gebhardt ſchon ſeit einiger Zeit
auf geſpanntem Fuße. Der 24jährige Glaſer Rothfuß.
deſſen Schwager, Dachdecker Röder, Tags zuvor aus der
Fremde zurückgekehrt war, ſchoß gegen 8 Uhr angeblich
aus Freude darüber, im Zimmer dreimal einen Revolver
los. 6) Durch die Schüſſe erſchreckt, öffnete der Schreiner
Gebhardt, der in der J. Abtſchen Schreinerei in der
Wingertſtraße beſchäftigt war, die Tür; er traf die
Ehefrau des Rothfuß und ſtellte ſie zur Rede. Dabei
fiel ein Schimpfwort gegen die Rothfuß, während die
Ehefrau Gebhardt ihren Mann ins Zimmer zurückzog
und die Tür abſchloß. Nunmehr drangen aber der
Glaſer Rothfuß und der Dachdecker Röder in das Zimmer
Gebhardts ein, indem ſie die Tür einſchlugen, und fielen
über Gebhardt her. G. wurde über eine Nähmaſchine
geſchleudert und erhielt vier Stiche in den Kopf und je

aber bei frohem Gelage geſchmauſt, wobei die trinkfrohen
Germanen auch nicht vergaßen, Wodan und anderen
Göttern Heil zu trinken. Das Chriſtentum mußte an
dieſen Sitten Anſtoß nehmen. Das Roßfleiſcheſſen an
und für ſich war der Kirche gleichgültig, aber der damit
verbundene Kult mußte ausgerottet werden. An Stelle
des heidniſchen Wodans ward ein chriſtlicher Heiliger
geſetzt, auch der Schimmel konnte nicht ganz verdrängt
werden, und es gefiel dem kriegeriſchen Sinne der Ger=
manen
, ſich an Wodans Stelle einen h. Martin zu denken,
der ja nicht nur ein frommer Mann, ſondern auch ein
tapferer Krieger war. Aber das Roßfleiſcheſſen bei frohem
Gelage wollte nicht weichen. Da ſetzte die Kirche auf den
heimlichen Kult harte Strafen. Und er wurde nicht nur
mit kirchlicher Strafe belegt, man machte ihn auch lächer=
lich
, verächtlich. Roßfleiſchfreſſer wurde zum Schimpf=
wort
. Und nun trat im Laufe der Jahre eine Umkeh=
rung
der Anſchauungen ein. Hatte man ehedem das
Schmauſen des Pferdefleiſches hochgehalten, war man
zähe bei dem Gebrauche geblieben, ſo ſchlich ſich jetzt nach
und nach Abſcheu, Abneigung, Verachtung des Pferde=
fleiſches
ein. Man muß die Zähigkeit kennen, mit welcher
das Volk in früheren Zeiten und heutigen Tages nock
an alten Sitten, an Ueberlieferungen feſthält, um zu be=
greifen
, wodurch es möglich wurde, im Genuß des Fleiſches
des reinſten Vierfüßlers, des beliebteſten Tieres, de=
Pferdes, etwas Verüchtliches zu erblicken. Aber unſere
Zeit zerſtört manches törichte Vorurteil; ſie wird auch
die Abneigung gegen das Pferdefleiſch beſiegen.
( Teurer Kehricht. In der letzten Magiſtrats.
ſitzung iſt die geſamte Kehrichtabfuhr von Berlin im

Verein mit der Schneeabfuhr auf drei Jahre vom
1. April d. J. ab vergeben worden. Der Mindeſtfordernde
mit 910400 M. erhielt den Zuſchlag. Bisher betrug
dieſe Ausgabe nuri 787600 M. Die Zahl der Kehricht=
fuhren
iſt von 105 932 jährlich auf 150000 geſtiegen.
v Ohm Krüger in Mentone. Aus Mentone.
wird einem Londoner Blatt berichtet: Seit Krügers An=
kunft
hat ſich ſeine Lebensweiſe ſehr geändert. Er kam
in Vegleitung eines großen Gefolges, und Wagen er=
warteten
ihn bei ſeiner Ankunft. Dagegen iſt erjetzt von
der größten Sparſamkeit. Seine Verabredung mit einem
Stallbeſitzer, ihm während der Saiſon einen Landauer
mit zwei Pferden zu vermieten, wurde rückgängig ge=
macht
; Krüger iſt nur einmal ausgefahren, um ſeinen
Enkel, den kleinen Eloff, der in Caſtellar eine Schule be=
ſucht
, zu ſehen. Drei Sekretäre des Ex=Präſidenten ſind
nach Holland zurückgekehrt. Krüger läßt ſich jetzt außer=
halb
ſeines Gartens nie ſehen. In der Stadt glaubt
man jedoch feſt, er ſei reich und wolle dieſe Tatſache nur
verbergen. Während ſeines Aufenthaltes in Mentone hat
Krüger verſchiedene Summen im Betrage von 800 000 M.
zur Verteilung an Arme nach Transvaal geſchickt, und
er verkauft alle ſeine Beſitzungen in Prätoria, um jede
Verbindung mit dieſem Ort abzubrechen. Troßzdem iſt
ſeine Villa koſtbar eingerichtet und enthält eine geſchnitzte
eichene Bibliothek, die für ſeinen perſönlichen Gebrauch
beſonders hinbefördert worden iſt.
Vielverſprechend. Sie glauben alſo, Herr
Direktor, daß mein Drania, Welt=Ekel: Erfolg haben
wird ?u Ganz ſicher. Mir iſt ſchon beim Leſen ganz
elend geworden!

einen Stich in Rücken und Unterleib. Ein ſiebenter
Stich ging in den Oberſchenkel und verletzte die Schlag=
ader
. Gebhardt, der ſich wehrte, verwundete den Glaſer
Rothfuß durch Stiche an Kopf und Händen und den
Dachdecker Röder an Kopf und Arm, wobei ihm die
Meſſerſpitze abbrach und im Schädelknochen des Röder
ſtecken blieb. Alle drei Verletzten wurden ins Heiliggeiſt=
hoſpital
verbracht, wo Gebhardt nach zwei Stunden
ſeinen Verletzungen erlag. (Frkftr. 3tg.)
Paris. 18. Jan. Der bekannte Journaliſt Blowitz,
Korreſpondent der Timesl iſt, 77 Jahre alt, geſtorben.
Gibraltar, 18. Jan. Der Dampfer des Nord=
deutſchen
Lloyd Lahn; von Italien nach New=York
unterwegs, iſt heute früh bei Tunara, 10 Meilen öſtlich
von Gibraltar, bei Nebel und Regen geſtrandet. An
Bord befinden ſich 1500 Paſſagiere, darunter 300 erſter
Klaſſe, die übrigen ſind Auswanderer. Bergungsdampfer
ſind zur Hilfe abgegangen. Man betrachtet die jetzige
Lage des Dampfers als ungefährlich. Nach einer
ſpäteren Meldung warten die Bergungsdampfer die
Flutzeit ab, um die Lahn' flott zu machen. Das
Wetter hat ſich gebeſſert. Die Paſſagiere befinden ſich
an Bord.
Konſtantinopel, 19. Jan. Eine furchtbare Explo=
ſion
erfolgte geſtern in der Wohnung eines Kolonial=
varenhändlers
, der in dem Verdacht ſtand, auf geheime;
Weiſe Pulver zu fabrizieren und Dynamit bei ſich zu
verbergen. Der Händler ſelbſt wurde getötet, vier An=
geſtellte
ſchwer verwundet.

Handel und Verkehr.
G) Frankfurt a. M. 17. Jan. Görſen=
wochenbericht
.) Die günſtige Stimmung an deri
Börſe ſcheint von Dauer zu ſein; wenngleich noch zu=,
weilen ſich eine gewiſſe Unſicherheit bemerklich macht, ſo=
gewinnt
ſchließzlich immer wieder die Feſtigkeit die Ober=
hand
. - Größeres Intereſſe zeigte ſich diesmal für;
Kohlenwerte, welche man, im Vergleich zu der anſehn=
lichen
Beſſerung der Eiſenaktien, als vernachläſſigt be=
trachtet
. Dazu kam noch die Meldung, daß die Ver=
einigten
Staaten=Regierung, um der dortigen Kohlennok!
zu begegnen, beabſichtige, eine Vorlage einzubringen,
welche eine einjährige Zollfreiheit für Kohlen dekretiert.:
Weitere Nachrichten beſagen, daß bereits die beiden!
Häuſer des Kongreſſes eine Bill angenommen, welche die
Rückvergütung des Kohlenzolles auf ein Jahr verfügt.
Das Komitee, des Repräſentantenhauſes für Juſtig= hat ferner beim Plenum beantragt, ihm die)
Ermächtigung zu geben, zu ermitteln, ob verfaſſungse
mäßig die Verſtaatlichung der Kohlengruben möglich ſeih
Das Eingreifen der Regierung beweiſt die anſcheinend!
ſchreckliche Kohlennot in den Vereinigten Staaten, ſodaß
ſogar, in Arcola (Illinois), ein Kohlenzug mit 16
Waggons, bei welchem die Lokomotive deffekt geworden,
von der Stadtbevölkerung förmlich geplündert wurde=
Die anhaltende und wirklich bemerkenswerte Geldflüſſig=;
keit trug ebenfalls dazu bei, beſonders den geſamten,
Fondsmarkt zu beleben, und wurden auch vielfach Käufe,
des Privatpublikums beobachtet. Privatdiskonto er=
reichte
bereits 2⁸⁄ Progent, ſchließt jedoch etwas an=
ziehend
mit 2⁶⁄ Progent. In türkiſchen Werten voll=
zogen
ſich ſehr belangreiche Umſütze zu beſſeren Kurſen. Es'
ſcheint doch, daß an der Sanierung der türkiſchen Finangen
ernſtlich gearbeitet wird. Türkiſche Loſeſtiegen auf 129
Argentiner bleiben fortgeſetzt geſucht recht feſt; ebenſo;
waren die Ruſſiſchen Werte bevorzugt. In den beiden;
Schiffahrtsaktien Nordd. Loyd und Hamb. Packet;
entwickelte ſich lebhafter Spekulationsverkehr bei an=
ſehnlich
gebeſſerten Kurſen; die letzteren infolge der
Dividendenklärung für 1902 von 4 pCt. Am Bahn=
markte
ging weniger um, doch ſind Lombarden, die auf
15,10 zurückgegangen waren, wieder bis 16,40 geſtiegen.;
Bankwerte haben faſt durchweg profitieren können, vor=
weg
die größeren Unternehmungen. Von den Induſtrie=
werten
waren Bielefelder Maſchinen (Dürkopp) um
10 pCt. höher, hingegen Allgemeine Elektrizitäts und
Schuckert ſchwächer. Kohlen= und Eiſenwerte haben;
ſämtlich Steigerungen erfahren. Es verlautete, daß das:
Lothringiſch=Luxemburgiſche Roheiſenſyndikat eine Preis=
erhöhung
um 2 Mark pro Tonne habe eintreten laſſen;
auf Kohlenaktien ſtimulierte außer den erwähnten ameri=
niſchen
Berichten noch die wiedereingetretene Kälte.
Mexikaniſche Coupons notieren 158½ argentiniſche 170
per Peſos.

Stimmen aus dem Publikum.
Gür die Versientlichungen unter dieſer Ueberſchriſt übernimmt die
Nedaktion keinerlei Verantwortung.)
8.0. Zu allſeitigem größtem Befremden wurde es
dem Schlittſchuhklub polizeilich unterſagt, am vorigen
Sonntag nach der Kirche vormittags gegen 12 Uhr ein
Konzert auf der Eisbahn an der Eſchollbrückerſtraße
abzuhalten. Was die Veranlaſſung zu dieſem Verbot;
war, entzieht ſich gänzlich unſerem Verſtändnis, da der
Schlittſchuhklub ſich nicht bewußt iſt, je eine ſolche;
Erlaubnis in einer dem Staat oder der Kirche ſchäd=
lichen
Weiſe mißbraucht zu haben. Daß an maßgebender
Stelle die Anſicht herrſchen ſollte, die Muſik ſtöre an
und für ſich die Feier des Sonntags, können wir nicht
in Einklang bringen mit der Tatſache, daß ja auch Tanz=
muſiken
an Sonntagen allgemein üblich ſind und daß=
wie
wir hören, zu gleicher Zeit wie das projektierte Eis=
konzert
die Feſtmuſik der Narrhalla in den Straßen der
Stadt ertönen durfte.

Darmſtadt, 20. Januar.
Tagesordnung für die öffentliche Sitzung der
Stadtverordneten=Verſammlung am Donnerstag,
22. Januar, nachmittags 3½ Uhr. 1) Mitteilungen.
2) Rechnung des Realgymnaſiums für 190102. 3) Des=
gleichen
der Ober=Realſchule für 1901,02. 4) Antrag der
Großh. Bürgermeiſterei, die Schaffung einer dritten
beſoldeten Beigeordnetenſtelle, und die Wahl einer
Kommiſſion zur Prüſung dieſer Angelegenheit betr.
5) Beſchaffung von Gaskoch=Apparaten für die
Polizeireviere, zur Ermöglichung, der, Herſtellung
warmen Kaffees nach nächtlichen Patrouillegängen der
Mannſchaften. 6) Vorſchlag für die Neuwahl der nach
Art. 7 des Geſetzes, betreffend die Entſchädigung für an
Milzbrand und Rauſchbrand gefallene Tiere, zu be=
ſtellenden
2 Schätzer und 2 Stellvertreter, derſelben.
7) Beſchaffung weiterer Arbeiten für Beſchäftigungsloſe.
8) Geſuch um pachtweiſe Ueberlaſſung eines Teils des
durch Ueberwölbung des Darmbaches gewonnenen Ge=
ländes
an der Mühlſtraße. 9) Geſuch um Erlaubnis zur
Ueberbauung eines. Privatgelände an der Heidelberger=
ſtraße
, durchziehenden Teils des ſtädtiſchen Grenz.
grabenkanals. 10) Widerſpruch, gegen das Sehen
von Wandſteinen auf der Südſeite der Heinrichsſtraß.
zwiſchen Wiener= und Gervinusſtraße. 11) Vertrag mit
der Großh. Garniſonsverwaltung, betr. Herſtellung eines
Kanals in der äußeren Ringſtraße vom Groß= Gerauer=
weg
bis zum Beſſungerweg. 12) Geſuch um Geſtattung
einer Ausnahme von 8 3 des Ortsbauſtatuts für Ex

[ ][  ]

Seite 12.

richtung einer Lagerhalle auf dem Grundſtück Flur IV
Nr. 89 und 90, Gemarkung Beſſungen. 13) Baugeſuch
für Ecke der inneren Ringſtraße und der proiektierten
Straße B, insbeſondere Aenderung der Straßen= und
Baufluchtlinie und Geländeabtretung. 14) Geſuch um
Genehmigung zum Ausſchank von Branntwein für

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 20. Jannar 1903.

Rummer 16.

Ahaſtraße 24.

Letzte Nachrichten.

WB. B in, 19. Jan. Reichstag. Auf der
Tagesordnung ſteht die erſte Beratung des Reichs=
haushaltsetats
. Staatsſekretär Thielmann führt
aus: Der vorliegende Etat macht eine Anleihe von 120
Millionen Mark notwendig. Der Staatsſekretär hebt
hervor, daß der Reichstag in 1901 in verſchiedenen Aus=
gaben
9 Millionen abgeſetzt und ſie zur Schuldentilgung
verwandt, hat und nicht zur Ueberweiſung an die ein=
zelnen
Staaten. Nichts beweiſe mehr die Notwendigkeit
einer Reichsfinangreform. Auch das laufende Jahr 1902
ſchließt vorausſichtlich mit einem recht großen Fehl=
betrag
ab. In, den Einnahmen, ſind Ausfälle,
die Ausgaben ſind, geſtiegen. Die Mindererträge
werden betragen: An der Zuckerſteuer 15½ Millionen, an
der Poſt und den Telegraphen 3¼ bei den Eiſenbahnen 3
Millionen. Bei der Brennereiſteüer ergibt ſich voraus=
ſichtlich
ein Ueberſchuß von 31 Millionen, ſo daß die
Ausfälle des Vorjahres gedeckt ſind. Im ganzen bleibt
eine Mindereinnahme von 17½ Millionen, wozu der
Ausfall bei der Reichsbank kommt. Das Reichsheer wird
einen Mehrbedarf von 6½ Mill. beanſpruchen Ghört! hört!
bei den Sogialdemokraten). Dazu kommt ein Mehrbedarf
bei der Reichsſchuld. Wir müſſen u. a. an die Verſiche=
rungsanſtalten
130 Millionen an Vorſchüſſen leiſten, die
durch Schatzanweiſungen zu decken ſind. Der Mehrbedarf
an Schazanweiſungszinſen wird auf 1½ Millionen ge=
ſchätzt
. Die Marineverwaltung wird Ueberſchreitungen
nicht aufweiſen. Das laufende Jahr wird einen Fehlbetrag
von 25½ Millionen aufweiſen, wozu noch ein Fehlbetrag
aus den Einnahmen der Reichsbank kommt, ſo daß vor=
ausſichtlicherweiſe
das Defizit auf 30 Millionen anzu=
ſetzen
war. Auch für den neuen Etat muß man mit
einer Verminderung der Einnahmen und einer Steige=
rung
der Ausgaben rechnen. Die Reichsverwaltung ver=
fuhr
bei der Aufſtellung des Etats möglichſt vorſichtig
und der Bundesrat ſtrich noch an manchen Anſätzen.
Trotzdem, ſind, an Matrikularbeiträgen von den
einzelnen Staaten 24 Millionen, aufzubringen.
Damit leiſten die Verbündeten Regierungen das äußerſte.
Eine ganze Anzahl von kleineren Bundesſtaaten kann
dieſe Zuſchüſſe an das Reich aus eigenen Mitteln nicht
aufbringen, namentlich die, die Eſenbahnen beſitzen.
Sie ſind gezwungen, die Matrikularbeiträge durch An=
leihen
zu decken, da die Anziehung der direkten Steuer=
ſchraube
nicht mehr möglich iſt. Redner geht auf die
Einzelheiten des Etats ein. Er erörtert kurz den
Mehrbedarf, der Militärverwaltung. Die Aus=
gaben
. für die Marine halten ſich durchaus im
Rahmen des Flottengeſetzes. Die Mehrausgaben
der Poſt und Telegraphenverwaltung und, der
Eiſenbahnen ſind beſonders bedingt durch die Vermehrung
der Beamtenſtellen und die Erhöhung der Betriebs=
ſicherheit
. Daher ſind, wie ewähnt, 25 Millionen er=
forderlich
für außerordentliche Deckung der Mittel, dazu
95 Millionen zur Deckung des Ausfalls im Etat. Im
einzelnen ſind mithin 220 Millionen durch Anleihe
zu decken.
Abg. Schädler (3tr.) ſagt: Die Signatur der Finanzen
ſei Defizit. Mindereinnahmen, Mehrausgaben. Die Ur=
ſachen
des Defizits ſeien hauptſächlich willkürliche Etats=
überſchreitungen
. Im auswärtigen Dienſt werde zu
viel auf Staatskoſten telegraphiert. Auch die Reichs=
marineverwaltung
ſchöpfe zu ſehr aus dem Vollen
und auch beim Militäretat könne geſpart, werden.
Die Budgetkommiſſion wird, ſich bemühen müſſen,
noch, tüchtig Abſtriche am Etat vorzunehmen.
Der Anleihebetrag müſſe ſoweit als möglich herunter=

gedrückt werden. Wir erwarten beſtimmt, daß die Re=
gierung
uns durch Abſchluß günſtiger Verträge die
nötigen Einnahmen verſchafft, ferner daß die Intereſſen
der Landwirtſchaft hierbei ausreichend gewahrt werden.
Bezüglich Venezuelas geſtatte er ſich die Anfrage,
ob und, wie, weit der Reichskanzler über den
Stand, der Angelegenheit Auskunft, geben kann.
Seine Freunde und er ſtänden auf dem Boden der Reichs=
verfaſſung
, frei von Reichsverdroſſenheit. Die Swine=
münder
Kaiſerdepeſche (Aha! bei den Sozialdemokraten)
habe nicht nur bei den Parteifreunden, ſondern in weiten
Volkskreiſen Aufſehen erregt. Angeſichts der bevorſtehen=
den
Reichstagsneuwahl wünſche er beſſere Wahrung
des Wahlgeheimniſſes und Gewährung von Anweſen=
heitsgeldern
.
Der Reichskanzler Graf Bülow erklärt:
Nach unſerer Verfaſſung bin ich verantwortlich für die=
jenigen
kaiſerlichen Entſchließungen, welche der Gegen=
zeichnung
des Reichskanzlers bedürfen, dagegen nicht
für perſönliche Kundgebungen. Auch der Kaiſer darf wie
jeder Staatsbürger ſeine Meinung frei äußern, ich werde
es niemals ablehnen, für die Einwirkung und Rück=
wirkung
, die ſolche perſönlichen Kundgebungen auf den
Gang der Politik haben könnten, mich verantwortlich zu
halten. Es handelt ſich hier um einen Meinungsaus=
tauſch
zwiſchen zwei Bundesfürſten, darum war ich
nicht in der Lage, die betreffenden Informationen zu
geben und darum war auch das Telegramm nicht
gegengezeichnet. Das Wolffſche Bureau, iſt, keine
ſtaatliche Einrichtung, die Weiſung zur Veröffentlichung
war kein Regierungsakt; das offizielle Organ iſt der
Reichsanzeiger:, der Prinzregent hat das Telegramm
des Kaiſers nicht mißverſtanden; der ausgezeichnete Fürſt
wußte ſehr wohl, daß der Kaiſer nur einer perſönlichen
Mißſtimmung Ausdruck geben wollte. Ich muß meinem
tiefen Bedauern Ausdruck geben über die Art und Weiſe,
wie der Abg. Schädler die Vorgänge hier behandelt hat
und ich hoffe, daß die Vorgänge von anderer Seite ſo
objektiv aufgefaßt werden, wie vom Prinzregenten ſelbſt.
Morgen 1 Uhr Fortſetzung. Schluß nach 6 Uhr.
= Berlin, 19. Jan. Den Beſchluß des Krönungs=
und Ordensfeſtes machte ein Théatre pars im
Opernhauſe. wobei die heitere Oper janno 1757 von
Bernhard Scholz, Text von Richard Scholz, zum erſten=
male
aufgeführt wurde. Das Stück behandelt die Aus=
treibung
der Reichsdeutſchen und Franzoſen aus Gotha
durch Seydlitz im 7jährigen Kriege. Die leichte, gefällige
Muſik und die glänzende Inſgenierung fanden den Bei=
fall
des Hauſes. Der Kaiſer und die Kaiſerin wohnten
der Vorſtellung in Geſellſchaft des Prinzen und der
Prinzeſſin Heinrich, des Prinzen und der Prinzeſſin
Max von Baden und des Prinzen Adalbert bei.
WB: Berlin, 19. Jan. Die ,Nordd. Allg. 3t9.
ſchreibt: Die Frankfurter Zeitung' will von beſonderer

Seite erfahren haben, von der Kaiſerin ſei kürzlich
der Wunſch geäußert worden, in die für die Hofbühne
aufgenommenen neuen Stücke vor der Aufführung Ein=
ſicht
zu nehmen. Die Frankfurter Zeitung; wurde
gröblich getäuſcht. Die über die Kaiſerin gemachten An=
gaben
beruhen auf Erfindung.
WB. Dresden, 18. Jan. Der heutige Hofbericht
meldet: Der Allgemeinzuſtand des Königs iſt
befriedigend.
Hamburg, 18. Jan. Im hieſigen Oſtaſiatiſchen
Verein fand geſtern abend zu Ehren des deutſchen Ge=
ſandten
in Peking, Herrn v. Mumm, ein Eſſen von
etwa 100 Gedecken ſtatt. Konſul Meyer brachte einen
Trinkſpruch aus, in welchem er dem Reichskanzler Grafen
v. Bülow ſeine Anerkennung und ſeinen Dank für das
tatkräftige Eingreifen, in die, jüngſten oſtaſiatiſchen
Wirren ſpendete und ſodann Herrn v. Mumm den
Dank der oſtaſiatiſchen deutſchen Kaufmannſchaft für die
von dem Geſandten ſtets bereitwillig gewährte Unter=
ſtützung
des deutſchen Handels ausſprach. Hierauf
erwiderte Herr v. Mumm in längerer Rede, in welcher
er verſicherte, die kaiſerliche Regierung werde die deutſche
Kaufmannſchaft bei ihren Beſtrebungen, die Situation in
China kommerziell auszunützen, ſtets unterſtützen. Die
deutſche Regierung ſtimme dem Prinzip der offenen Tür
im vollſten Vertrauen auf die Leiſtungsfähigkeit des
deutſchen Kaufmannsſtandes rückhaltlos zu, ſie wolle
nichts anderes, als gleiches Recht für alle. Herr von
Mumm erklärte ferner, er glaube unbedenklich der per=
ſönlichen
Auffaſſung Ausdruck geben zu dürfen, daß bei
den maßgebenden chineſiſchen Faktoren zur Zeit der
dringende Wunſche beſteht, den gegenwärtigen friedlichen
Zuſtand mit aller Kraft aufrecht zu erhalten. Lokale
Anruhen würden zwar immer wieder vorkommen, aber
man brauche ſich deshalb doch nicht jedesmal gleich einem
Peſſimismus bezüglich der Geſamtlage hinzugeben. Er
werde im Frühjahr wieder auf ſeinen Poſten in Peking
zurückkehren und bitte, ihm auch fernerhin Vertrauen
ſchenken zu wollen. Herr v. Mumm ſchloß mit einer
Anerkennung der erſprießlichen Tätigkeit des Oſtaſia=
tiſchen
Vereins und trank auf das fernere Blühen und
Gedeihen desſelben.
Lemberg. 19. Jan. Aus Boryslaw wird tele=
graphiert
: Heute Vormittag iſt im Aetnaſchacht wieder
ein Brand ausgebrochen. Das brennende Rohöl
ergießt ſich in die Stadt Tysmenica und in der Richtung
der Erdwachsgruben. Die in der Nähe der Aetnagrube,
befindlichen Terrains ſind bei der herrſchenden Windſtille
nicht bedroht.
Gibraltar, 18. Jan. 8 Uhr 30 Min., abends. Der
engliſche Marineſchleppdampfer Energetic und der
amerikaniſche Kreuzer Hartfords verſuchten bei Hoch=
waſſer
mit Hilfe der Schleppdampfer Newa- und
Herakless erfolglos, den Lloyddampfer
Tahnu flott zu machen. Die Lahni bleibt feſt
auf der Sandbank und muß vorausſichtlich die Paſſagiere
von Bord geben und einen Teil der Ladung ausſchiffen,
ehe ſie wieder flott wird Das Wetter iſt ruhig. Nach
einer Lloydsmeldung iſt entſchieden, daß die Lahn=
geleichtert
werden muß. Es ſind daher Leichter ab=
geſandt
.
Konſtantinopel, 19. Jan. Durch den ſeit zwei
Tagen in hier kaum je geſehenen Mengen niederge=
gangenen
ſtarken Schneefall iſt jeder Verkehr, auch
nit der allernächſten Umgebung und in der Stadt ſelbſt,
zu Wagen und zu Pferd unmöglich. Die letzte Poſt iſt
mit dem geſtrigen Orientexpreßzug eingegangen, der mit
ſechsſtündiger Verſpätung hier eingetroffen iſt. Seitdem
iſt jeder Poſtverkehr unterbrochen.
( Caracas, 18. Jan. (Reuter) Am Samstag mittag
verſuchte das deutſche Kriegsſchiff Panther: die
Einfahrt in die Lagune von Maracaibo zu erzwingen
und eröffnete das Feuer auf das den Einfahrts=
kanal
deckende Fort von San Carlo. Das Fort erwiderte
das Feuer und nötigte den Panther nach einſtündigem
Gefecht, ſeine Abſicht aufzugeben. Der Kommandant des
Forts berichtet, daß das port keine Beſchädigungen er=

litten habe. Beim Eingang der Meldung fand hier eine
Kundgebung der Bevölkerung ſtatt. (otis des Wolffſchen
Telegraphiſchen Bureaus: Amtliche Nachrichten liegen
hier nicht vor. Vermutlich hat der Panther auf der
vor der Lagune liegenden Barre nicht genug Waſſer vor=
gefunden
und deshalb wahrſcheinlich die vorhandene Ab=
ſicht
, den Transport kolumbiſchen Kaffees über die Lagune
zu hindern, aufgeben müſſen.)
Peking. 18. Jan. Heute abend erfolgte die feier=
liche
Enthüllung des von der chineſiſchen Regierung
zum Andenken an Freiherrn v. Ketteler errichteten
Denkmals. An der Feier nahmen viele chineſiſche
Würdenträger, Mitglieder des diplomatiſchen Korps, ſämt=
liche
Offigiere, die Geſandtſchaft, ſämtliche in Peking
wohnhaften Ausländer, die deutſchen Offigiere und die
Beamten Tientſins und der anderen Städte teil; ferner
der frühere Dragoman der deutſchen Geſandtſchaft,
Cordes, der bei der Ermordung Kettelers ſchwer verletzt
wurde. Die Straße auf der Südſeite des Denkmals, das
Bogenform hat, wurde von Deutſchen, die auf der Nord=
ſeite
von chineſiſchen Truppen beſetzt. Die Straßen
und Dächer der umliegenden Häuſer waren von Chineſen
dicht beſetzt. Der Legationsſekretär der deutſchen Geſandt=
ſchaft
, Freiherr von der Goltz, fungierte bei der Feier
als Vertreter Deutſchlands. Prinz Tſchun vertrat
China. Vor dem Denkmal war ein Altar errichtet, auf
dem ſich die Opfergefäße des kaiſerlichen Hofes be=
fanden
. Prinz Tſchun, der nach ſeinem Erſcheinen von
dem Legationsſekretär von der Goltz und dem General=
major
v. Rohrſcheidt zu dem Altar geleitet wurde, be=
grüßte
die Mitglieder des diplomatiſchen Korps und
brachte nach der chineſiſchen Sitte Trankopfer zu Ehren
des Verſtorbenen dar. Der Prinz führte in ſeiner Rede,
mit der er das Denkmal übergab, aus, das Denkmal
ſolle dem Volke eine Warnung ſein und ein Zeichen der
freundſchaftlichen Beziehungen beider Länder und das
Symbol des Friedens. Legationsſekretär von der Goltz
ſagte in ſeiner Antwort, das Denkmal ſei dem deutſchen
Kaiſer und dem deutſchen Reiche von dem Kaiſer von
China als dauernder Beweis des Zornes gewidmet
worden, den der chineſiſche Kaiſer über die Ermordung
des Freiherrn von Ketteler empfinde. Mit der Errichtung
des Dentmals komme China der Verpflichtung nach, die
es ſich ſelber nach den Ereigniſſen vom Jahre 1900 auf=
erlegte
. Das Denkmal ſolle der Nachwelt eine Predigt
und ein dauerndes Symbol für die Wünſche der chineſi=
ſchen
Regierung ſein, die freundſchaftlichen Beziehungen
mit den fremdländiſchen Regierungen zu fördern und zu
erhalten. Beide Reden wurden in deutſcher und chineſi=
ſcher
Sprache verleſen. Nach dem Akt der Uebergabe
marſchierten die deutſchen Truppen mit klingendem Spiel
unter dem Bogen hindurch.

Codes-Anzeige.
(Statt beſonderer Anzeige.)
Verwandten, Freunden und Bekannten
die ſchmerzliche Nachricht, daß unſer treu=
beſorgter
, guter Gatte, Vater, Großvater,
Bruder, Schwager, Schwiegervater und Onkel
Herr Luduig Scherer
Hof=Heilgehilfe
nach langem, mit Geduld ertragenem, ſchwe=
rem
Leiden im nahezu vollendeten 63. Jahre
durch einen ſanften Tod heute erlöſt wurde.
Um ſtille Teilnahme bittet (1631
im Aamen der krauernden hinterbliebenen:
Margarethe Scherer.
Die Beerdigung findet Mittwoch, den 21. Jan.,
nachmittags 3 Uhr, vom Trauerhauſe,
Alexanderſtraße 15, aus ſtatt.

Todes-Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen,
unſeren innigſtgeliebten, treuen Gatten, Vater,
Bruder, Schwager, Onkel, Schwiegervater
und Großvater
Herrn Jakeb Walter
Gärtner
nach kurzem, ſchwerem Krankenlager geſtern
nachmittag 6½ Uhr im 69. Lebensjahr in
ein beſſeres Jenſeits abzurufen.
Darmſtadt, den 19. Januar 1903.
Die kieftrauernden Hinkerbliebeneu.
Die Beerdigung findet Mittwoch nach=
mittag
3 Uhr vom Trauerhauſe, Liebfrauen=
ſtraße
32 aus ſtatt.
(5899

Dankſagung.

Für die vielen Beweiſe herzlicher Teil=
A nahme beim Hinſcheiden meiner lieben Frau
4 ſage ich im Namen der Hinterbliebenen innigſten
4 Dank.
(81601
Darmſtadt, den 19. Januar 1903.
Prof. L. Heddacus,
Oberlehrer a. d. Realgymnaſium.
Telegraphiſcher Wetterbericht.
Hamburg, 19. Jan. In Deutſchland iſt das
Wetter bei ſchwachen, vorwiegend ſüdöſtlichen Winden
heiter, trocken; ſtrenge Kälte. Fortdauer zunächſt noch
wahrſcheinlich.
Tageskalender.
Hoftheater, Anfang 7 Uhr: Die Gerechtigkeits.
Vorſtellung um 8 Uhr im Oppheum=
Vortrag von Generalkonſul Heſſe=Wartegg um 8 Uhr
im Hotel Zur Traube
Welt=Panorama Soderſtraße 2.
Kaiſer=Panorama im Darmſtädter Hofn.
Verſteigerungskalender.
Mittwoch, 21. Januar.
Hofreite=Verſteigerung des Karl Heitzenröder um
10 Uhr auf dem Ortsgericht I.
Mobiliar= ꝛc. Verſteigerung um 3 Uhr im
Schöfferhof
Holzverſteigerung um 8 Uhr auf dem Heiligen
Kreuz
Stammhols=Verſteigerung um 9 Uhr im Pfung=
ſtädter
Gemeindewald; Zuſammenkunft, an der Holz=
brücke
(Sandſchollſchneiſe).
Stammhols=Verſteigerung um 9 Uhr im Groß=
Gerauer Gemeindewald; Zuſammenkunft am Bahn=
übergang
auf der Langſchneiſe.
Faſelvieh=Verſteigerung um 11 Uhr im Rathaus
zu Gräfenhauſen.
Kunſtverein, geöffnet Montags, Dienstags, Donners=
tags
, Freitags und Samstags von 11-1 Uhr, Mitt=
wochs
von 2-4 Uhr, Sonntags von 10-1 Uhr.
Gewerbe=Bibliothek u. Vorbilderſammlung. Der
Leſeſaal iſt geöffnet; an allen Wochentagen von
10-12½ und 2½ 5½ Uhr (Samstag=Mittag ausge=
nommen
). Leſeabende: Dienstags und Freitags
abends von 8-10 Uhr.
Zahlſtunden bei der Stadtkaſſe für den Monat
Januar von 8½ Uhr morgens bis 12½ Uhr mittags.
Mauſoleum, zu beſuchen nach vorheriger Erlaubnis=
einholung
beim Großh. Hofmarſchallamt.

Druck und Perlog: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei, verantmortlich für die

O. Waldaeſtel, beide in Darmſtadt.