monatlich 50 Pfg. vierteljährlich 150 Mkl.,
halbjährlich 3 Mk. einſchl. Bringerlohn.
Auswärts werden von allen Poſtämtern
Beſtellungen entgegengenommen zu 1.80 Ml.
vierteljährlich.
Verbunden mit„Wohnungs=Anzeigeru und der Sonntags=Beilage:
Alluſtrierkes Unterhaſtungsblabk.
für das wöchentlich 6mal erſcheinende
Tag=
blatt werden angenommen in Darmſtadt
von der Expedition Rheinſtraße Nr. 23, in
Beſſungen von Blößer, Beſſungerſtraße
Nr. 48 und Schießhausſtr. Nr. 14, ſowie
aus=
wärts von allen Annoncen=Expeditionen.
Amtliches Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und der andern Behörden.
N 9.
Montag, den 12. Januar.
1903.
B e k a n n t m a ch u n g.
Ich bringe hiermit zur Kenntnis der Mitglieder des landwirtſchaftlichen
Bezirksvereins, daß Herr Thelen, Aſſiſtent bei dem heſſiſchen Landwirtſchaftsrat,
in Arheilgen im Saale des Gaſthauſes „Zum Löwen” Sonntag, den
18. Januar 1903, nachmittags ½4 Uhr, einen Vortrag über „
Boden=
ſtruktur= halten wird.
Nicht nur die Mitglieder des landwirtſchaftlichen Vereins, ſondern alle
Freunde der Landwirtſchaft, ſowohl der betreffenden Gemeinde, als auch von
außerhalb, werden zu zahlreicher Beteiligung eingeladen.
Die Herren Bürgermeiſter erſuche ich, ihre Gemeindeangehörigen (eventuell
durch ortsübliche Bekanntmachung) zu dem vorſtehenden Vortrag mit
nach=
folgender Beſprechung einzuladen.
Darmſtadt, den 6. Januar 1903.
Der 1. Direktor des landwirtſchaftlichen Bezirksvereins Darmſtadt.
112208)
Wick, Regierungsrat.
.
Vorſhriſren.
den Gebrauch von Bierdruckvorrichtungen (Vierpreſionen, Bierpumpen) betreffend.
Auf Grund des Artikels 78 des Geſetzes, betreffend die innere Verwaltung und
die Vertretung der Kreiſe und der Provinzen vom 12. Juni 1874. werden unter
Zu=
ſtimmung des Kreisausſchuſſes vom 17. Dezember 1902 und mit Genehmigung Großh.
Miniſterüums des Innern vom 29. Dezember 1902 über den Gebrauich der
Bierdruck=
vorrichtungen GVierpreſionen, Bierpumpen) für den Kreis Darmſtadt die nachſtehenden
Vorſchriften erlaſſen.
1. Einrichtung der Vierdruckvorrichtungen (Vierbreſſionen, Bierbumpend.
Bei dem gewerbsmäßigen Ausſchank von Bier dürfen Druckvorrichtungen nur
dann verwendet werden, wein ihre Einrichtung folgenden Vorausſetzungen entſpricht:
1. Die Leitungsröhren für Bier müſſen aus Leinem oder in 100 Gewichtsteilen
nicht mehr als 1 Teil Blei enthaltenden Zinn hergeſtellt ſein und einen Durchmeſſer
von nicht weniger als 1 em haben.
Das in das Faß einzuſteckende Steigrohr des ſog. Stechhahns muß aus
beider=
ſeits gut verzinntem Meſling beſtehen, und der Kopf des Stechhahns muß auf der
Innenfläche gut verzinnt ſein.
2. Beſteht die Rohrleituing aus Zinn, ſo iſt zur Beurteilung der Reinheit an
ge=
eigneter Stelle ein Glasrohr von gleicher Weite und nicht weniger als o5 m Länge
einzuſchalten.
Paz Glasrohr muß an beiden Enden in eine zweimal rechtwinkelig nach oben
bezw. unfen gebogene, auf der Innenſeite gut verzinnte Meſſinghülſe befeſtigt und durch
Gewindverſchluß mit dem Leitungsrohr verbunden und plombiert ſein.
Bei denjenigen Bierdruckvorrichtuͤngen, bei welchen die Bierfäſſer direkt unter der
Zapfitelle im Buffet und nicht im Keller liegen, kann das Glasrohr zur Kontrolle der
Reinhaltung der Bierleitungsröhren wegfallen.
23. Als Drucmittel därf nur reine atmoſpäriſche Luft, oder reine, aus flüſſiger
Kohlenſäure hergeſtellte gasförntige Kohlenfäure verwendet werden.
4. Bei Verwendung von Luft muß dieſe aus dem Freien und zwar von einem
Ort zugefuhrt werden, welcher mindeſtens 5 m über dem Erdboden und ebenſoweit von
Aborten, Dungſtätten, Pfuhlgruben und dergl. entfernt iſt, ſo daß eine Verunreinigung
der Luft durch geſunsheitsſchädliche Gaſe nicht zu befürchten iſt.
5. Die zur Zuführung der Luft dienenden Nöhren haben aus Metall zu beſtehen.
Das Luftende dieſer Rohrleitung muß nach unten umgebogen und in dasſelbe ein am
weiten Ende mit einer Siebplatte verſehener Trichter befeſtigt ſein. Der Trichter iſt zum
Zweck der Luktfiltration mit chemiſch reiner weißer Watte locker auszufüllen.
6. Zur Verhinderung der Einkührung von Schmiersl in den Windkeſſel iſt zwiſchen
dieſem und der Luftpumpe ein Oelfänger anzubringen. Der Oelfänger ſowie der
Wind=
keſſel müſſen mit einer Vorrichtung verſehen ſein, dürch welche ſie leicht gereinigt werden
können.
7 Im Spundaufſatz des Stechhahns oder in dem an dieſem angrenzenden Teil
des Luftleitungsrohrs iſt zur Verhinderüng des Uebertretens von Bier oder Vierſchleim
in den Windkeſſel ein ſog. Rückſchlagventil einzulegen.
8. Vor dem Gebrauch jeder Bierdruckvorrichkung iſt die polizeiliche Genehmigung
auf Grund eines ſachverſtändigen Gutachtens zu erwirten.
II. Reinhaltung der Vierdruckvorrichtung.
1. Alle Teile der Bierdruckvorrichtung ſind ſters ſorgfältig reinzuhalten.
2. Die Bierleitungsröhren müſſen in der Regel allwöchentlich gereinigt werden.
3. Bei Anwendung von atmoſphäriſcher Luft als Druckmittel ſſt der Oelfänger
und Windkeſſel mindeſtens einmal im Monat einer durchgreifenden Reinigung zu
unter=
ziehen. Iſt an dem Windkeſſel eine Vorrichtung angebracht, durch welche in demſelben
übergeriſſenes Schmieröl oder Bier abgelaſſen und die Beſchaffenheit der aus dem
Wind=
keſſel ausſtrömenden Luft beurteilt werdel kann ſetwa ein dicht über dem Boden des
Windkeſſels eingelaſſener Hahnh, ſo genügt es, die Reinigung des Windkeſſels alle 3
Mo=
nate vorzunehmen.
4. Die Reinigung der Bierdruckvorrichtung iſt dem Wirt zwar ſelbſt überlaſſen,
indeſſen iſt die Polizeibehörde befugt, die Beſchaffenheit der Bierdruckvorrichtung einer
fachmänniſchen Kontrolle jederzeit zu unterwerfen. Wird hierbei die
Vierdrucksorrich=
tung in ordnungswidrigem Zuſtand befunden, ſo kann die Polizeibehorde die
ordnungs=
mäßige Herrichtüng auf Koſten des Beſitzers anordnen.
III. Strafbeſtimmungen.
Zuwiderhandlungen gegen vorſtehende Vorſchriften werden, ſoweit ſie nicht unter
die Reichsgeſetze vom 85. Juni 1887, dem Verkehr mit blei= und zinthaltigen Gegen=
ſtänden bekrefend oder vom 14. Mai i879. den Verkehr mit Nahrungsmitteln ꝛc. betreffend.
fallen, mit Geldſtrafe bis zu 30 M. beſtraft. Bei wiederholten Zuwiderhandlungen
kann dem Wirt die weitere Benutzung der Bierdruckvorrichtung unterſagt werden.
IV. Schlußbeſtimmungen.
Die vorſtehenden Vorſchriften treten 3 Monate nach dem Tage der
Bekannt=
machung im Kreisblatt in Kraft.
Beſtehende Bierdruckvorrichtungen, welche in der einen oder anderen Beziehung
den vorſtehenden Vorſchriften nicht entſprechen, müſſen bis dahin außer Gebrauch geſetzt
ſoder vorſchriftsmäßig abgeändert ſein.
Die Vorſchriften, den Gebrauch von Bierdruckvorrichtungen GVierpreſſionen,
Bier=
pumpen) betreffend vöm 10. September 1888 treten mit dem Inkrafttreten dieſer
Vor=
ſchriften außer Kraft.
Darmſtadt, den 5. Januar 1903.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
von Graueh.
(136oi
B e k a u n t m a ch u n g.
Wir machen das Publikum wiederholt darauf aufmerkſam, daß Jeder, der
in hieſiger Stadt Gaben für Zwecke der Wohltätigkeit einſammeln
Ckollektieren) will, die ſchriftliche, mit dem Amtsſiegel verſehene
Genehmi=
gung des Großherzoglichen Kreisamts oder der unterzeichneten
Be=
hörde, aus welcher auch zu eutnehmen iſt, für welchen Zeitraum die
Erlaubuis erteilt iſt, mit ſich führen muß.
Darmſtadt, den 6. Januar 1903.
Großherzogliches Polizeiamt.
Dr. Kratz.
(94380
Brennholz=Verſteigerung.
Dienstag, den 13. lſd. Mts., vormittags 9 Uhr beginnend, werden
in dem oberen Lokal der Turngemeinde, Woogsplatz 5, die folgenden
Holz=
ſortimente aus den Diſtrikten: Saufang, Mai= und Köhlertanne, ſowie Hinter
dem Hopfengarten der früheren Beſſunger Tanne öffentlich meiſtbietend verſteigert,
und zwar:
Scheiter Knüppel Reiſigknüppel Reiſigwellen Stöcke
Kiefern 336 Rm. 173 Km. 346 Am. 17.40 Hdt. 153 Am.
Das Reiſigknüppelholz iſt teils 250 Mtr. lang und eignet ſich daher zur
Umzäunung von Grundſtücken ꝛc.
Das Stockholz iſt teils grob und teils klein geſpalten.
Darmſtadt, den 8. Januar 1903.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
(934s0
J. B.: Niedlinger, Beigeordneter.
Außerhalb der Schranken.
Roman von B. M. Croker.
49)
Gachbrus verboten)
XVIII.
Caſey Walfhes heimtückiſche Abſicht, das Pferd
zu erſchrecken und zu verwunden, hatte den
ge=
wünſchten Erfolg erreicht. Black Pat, feurig von
Natur, jetzt wahnſinnig vor Furcht und Schmerz,
raſte förmlich durch das Land - mit dem leichten
Gefährt hinter ſich. Denis Money war indes ein
meiſterhafter Roſſelenker, ein Mann, den auch in
Stunden höchſter Gefahr Mut und Kaltblütigkeit nicht
verließen. Für ſich fürchtete er nichts, nur für
Geraldine. Doch dieſe war auch an
Selbſtbeherrſch=
ung gewöhnt; ſie hielt die Füße feſt gegen die
Holz=
wand geſtemmt, die Hände krampfhaft gefaltet. Der
Krach konnte in jedem Augenblicke erfolgen-
Nein - noch nichtl Noch wurden ſie auf dem
hellen, mondbeſchienenen Wege fortgezogen. Kein
Ton war zu hören, als das ſchnelle Klappern der
Hufe und hin und wieder das Krähen eines zu früh
erweckten Hahnes.
Denis war nicht ſo töricht, das wahnſinnig
er=
regte Tier irgendwie lenken zu wollen. Er ſparte
ſeine ganze Kraft und Geſchicklichkeit dafür auf,
glücklich um die Ecken zu ſteuern. Wie haarſcharf
am Verderben ging es oft vorbeil Bergauf und
berg=
unter, von einer Seite zur anderen wurden ſie ge=
ſchleudertl Der ganze Erdboden ſchien zu dröhnen!
Immer weiter an Feldern vorbei, an Hütten, an
einer Kapelle, einer Schmiedel Vor einem
Wirts=
hauſe ſtanden einige Männer und ſahen entſetzt das
ſchwarze Roß vorbeifliegen.
Vier Meilen etwa behielt Pat den raſenden
Schritt bei, dann ließ er kaum merklich nach. Denis
ſprach beruhigend, freundlich auf ihn ein, er
ver=
ſuchte es allmählich, ihn etwas in ſeine Gewalt zu
bringen; die Muskeln in ſeinen kräftigen Armen
waren wie eiſerne Bänder angeſpannt. Nach und
nach verwandelte ſich der raſende Lauf in einen
Galopp, dann allmählich der Galopp in Trab.
Gott ſei Dankl rief Denis, als er das Pferd
wieder ſo in der Gewalt hatte, daß er umlenken
konnte. Das war noch glücklich abgegangen. Haben
Sie ſich ſehr geängſtigt?
Ja, ich glaubte ſicher, daß es unſer Tod ſein
müßte .. aber ich würde mich nicht davor
ge=
fürchtet haben, mit Ihnen zu ſterben, Denis.
Nicht ſterben: leben wollen wir noch viele, viele
Jahre miteinander, Geliebtel entgegnete er ſeurig.
Nach einer Pauſe ſagte ſie: Das hat Caſey
Walſhe getan. Ich ſah ihn deutlich, als Black Pat
herumſchwenkte; der Mond beleuchtete hell ſein
Ge=
ſicht, ſein boshaftes Grinſen. Er glaubte wohl, wir
würden beide getötet werden.
Der heimtückiſche Schuft wird bitter enttäuſcht
ſein.
Sie fuhren jetzt in raſchem Trabe in der
Richt=
ung nach Rennhill zurück.
Ich könnte ihn wegen verſuchten Totſchlages
vor Gericht bringen.
Ich glaube, er wollte uns nicht treffen, nur
das Pferd.
Nur das Pferdl Das genügtel
Er haßt uns beide, Sie beſonders!
Große Ehrel Einige Jahre Zwangsarbeit würde
ich ihm gönnenl Aber es iſt doch unmöglich.
Warim denn ?
Weil wir alle möglichen Erklärungen abgeben
müßten ... warum wir um elf Uhr abends
zu=
ſammen fuhren.
Ja, natürlich; daran hatte ich nicht gedacht.
Hallol Hallol rief Denis als Pat plötzlich ſcheu
zur Seite ſprang, im Begriffe, von neuem
durch=
zugehen. Was fehlt dem Tiere? Iſt er noch da?
Hier war es!
O. Denis, dort liegt etwas dicht am Wege..
im Graſe, ſagte ſie. Es ſieht aus, wie ... wie
ein Toterl flüſterte ſie entſetzt.
Unſinnl Er hielt gleich darauf an. Sie wollen
doch nicht ſagen
Er ſah ſie an, ſie zitterte am ganzen Körper.
Angſtigen Sie ſich nicht! Es wird ein Betrunkener
ſein; ich werde abſteigen. Was mache ich aber mit
Pat; ich fürchte mich, ihn loszulaſſen.
Seite 2.
Darmſtüdter Tagblatt, Montag, den 12. Januar 1903.
Rummer 9.
Bekanntmugung.
Donnerstag, den 15. Januar l. Js., vormittags 11 Uhr,
wird ein zur Zucht untauglicher Vaselocha, ſowie drei Aiegenböche im
hieſigen Faſelſtall verſteigert.
Arheilgen, den 9. Februar 1903.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Arheilgen.
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5 b5 Bigoletto Konzortparaphrase von VordiLiszt - Herr H. Hayn; 5. a)
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4, Friedr. Fey wwe. (556a
Ich kann ihn halten. Sie wollte die Zügel er=
greifen.
Rein, auf keinen Fall Er könnte noch einmal
ſeine Lannen bekommen. Ich will ihn mit dem
Zügel an das Tor dort binden.
Black Pat war bald an den Türpoſten gebunden,
und Denis lief die Strecke Weges zurück. Allerdings
lag ein Mann da, auf dem Geſichte - die Arme
weit von ſich geſtreckt - ein grauenerregender Anblick.
Kommen Sie nicht näher, Geraldine, bleiben
Sie dort ums Himmelswillenl rief er erſchreckt.
Sein Geſicht ſah in dem hellen Mondſchein bleich
und entſetzt aus.
Nein. das war kein Anblick für
Mädchen=
augen! Er wandte den Körper vorſichtig um; er
war noch warm - der Mann lebte noch. Er ſchaute
in das blutrünſtige, zerſchlagene Geſicht; es war
richtig Caſey Walſhel
Caſey ſtöhnte ſchmerzlich, als er berührt wurde,
und öffnete langſam die Augen. Als Denis ſich zu
ihm neigte, erkannte der Verwundete in dem hellen
Mondlicht ſofort ſeinen Feind. Schrecken und Wut
verzerrten ſeine Züge, das erlöſchende Leben kehrte
noch einmal in dem erſterbenden Blick zurück; mit
einem Fluchwort machte er noch eine wahnſinnige
Anſtrengung und griff nach Denis' Kehle. Er
er=
faßte das weißſeidene Halstuch und behielt es feſt in
ſeiner krampfhaft geſchloſſenen Hand - es war ſeine
letzte Bewegung geweſen. Sein Revolver und ſeine
Mütze lagen neben ihm. Augenſcheinlich hatte der
Mörder ihn mit ſtarken Armen über die niedrige
Hecke geworfen und ihm, vielleicht im Zorn, ſeine
1
Sachen nachgeſandt.
Was war zunächſt zu tun? Denis dachte einen
Augenblick nach. Die Poligeiwache war etwa eine
halbe Meile von Rennhill entfernt. Er beſchloß,
Caſey dorthin zu ſchaffen und für einen Arzt zu
ſorgen. Vielleicht blieb er noch ſo lange am Leben.
Aber Geraldine mußte der grauenvolle Anblick
erſpart bleiben. Er ging ſchnell zu ihr und ſagte:
Geraldine, würde es Ihnen ſehr unangenehm ſein,
von hier allein nach Hauſe zu gehen?
Nein, entgegnete ſie zögernd, nein, ich glaube
nicht.
Nur weil ich Caſey Walſhe nach dem nächſten
Hauſe, den Polizeibaracken fahren muß. Morgen
ſuche ich Sie auf, ſo früh als möglich, ſobald ich eine
Unterredung mit meinem Vater gehabt habe.
Kann ich Ihnen nicht irgendwie behilflich ſeins
Wenigſtens möchte ich Black Pat halten.
Nein, nein, ich kann gut allein fertig werden.
Es wäre mir lieb, wenn Sie ſofort gingen,
Geral=
dine. Ich kann Caſey leicht allein zum Wagen
tragen, er iſt nicht ſchwer.
Meinen Sie, daß man ihn ermordet hats Iſt
er tot 2 fragte ſie angſtvoll.
Ja, ich fürchte es wenigſtens ſterbend.
Wie entſetlich! Kann ich nicht etwas für ihn
tun?
Nichts; nur zögern Sie nicht, es iſt ſeine Zeit
zu verlieren. Sie müſſen eilen, um nach Hauſe zu
kommen. Ich werde Sie bis zum Tore im Auge
behalten; ich muß langſam fahren.
Geraldine ging ſchnell davon, faſt lanfend.
Ein=
mal wagte ſie zurückzuſchauen und ſcharderte bei
dem Anblicke. Der Dogcart fuhr langſan, wie ein
Leichenwagen; neben Denis war ein dunkler
Gegen=
ſtand gegen den Sißz gelehnt, durch eine Pelzdecke
verhüllt. Jetzt lief ſie wirklich.
Die Küchentüre fand Geraldine zum Glück offen;
die alte Bridget war noch wach und plättete. Es
war faſt Mitternacht, als Miß OVierne ganz außer
Atem eintrat.
Um Gotteswillenl Was iſt das? Wo ſind Sie
geweſen, Miß OBierne? Sie ſehen wie ein Geiſt
aus!
Ich habe einen .. einen Spaziergang gemacht,
ſtieß Geraldine krampfhaft hervor.
Die rechte Zeit zum Spazierengehenl Kind, Kind
was fehlt Ihnen? Sie ſind ja halbtot vor Kälte!
Setzen Sie ſich, ich beſorge Ihnen eine Taſſe heiße
Milch. Es iſt kein Wunder, daß Sie nach einem
ſolchen Abende noch hinaus wollten. Weiß Gott,
dieſes iſt kein Haus für Ihres Vaters Tochter!
Scully iſt betrunken wie ein Vieh - ich habe ihn
lange nicht ſo geſehen - und Tilly ſitzt mit einem
Telegraphenaſſiſtenten im Empfangszimmerl Da ſie
keine Antwort erhielt, fuhr ſie fort: Ich weiß alles!
Aimes Kindl Ihnen iſt ja die Seele im Leibe
erfroren! Gehen Sie zu Bett, ich komme Ihnen gleich
nach mit einer Taſſe warmer Milch. Von Caſey
haben Sie wohl nichts geſehen?
Keine Antwort erfolgte - nur ein entſetzter
Blick aus den großen, angſterfüllten Augen.
Na, wenn er nicht bald kommt, kann er draußen
ſchlafen.
(Jortſetzung folgt.)
Aummer 9.
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 12. Januar 1903
Seite 3½
548580) Mädchen ſucht
Aushilf=
ſtelle. Näh. Friedrichſtr. 34, part.
4544) Unabhüng. Frau ſucht
Lauf=
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ſind nunmehr als vollſtändig geſichert anzuſehen, nachdem bereits zahl=
4 reiche Anmeldungen erfolgt ſind. — Für weitere Unmeldungen liegt je
4 eine Liſte in beiden Vereinslokalen auf. — Es werden hierdurch alle
Damen und Herren beider Vereäne, die bei der Quadrille ꝛc. mitwirken
; wollen, gebeten, ſich in eine der Viſten einzuzeichnen und zu einer weiteren
Besprechung am Mittwoch, den 15. d. M. abends ½9 Uhr, im
Eintrachtsnal, Eliſabethenſtruße 12, ſich einzuſinden. Nähere Aus=
4 kunft, die Aufführungen und Koſtlime betr., wird bis auf weiteres bei
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Herrn H. Harp, Ludwigſtraße 20, gerne gegeben.
Die Vergnügungs-Kommission.
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Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 12. Januar 1903.
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Sache wegen an dieſer Stelle erteilt. Sändis iſt der
beſte Magenbitter, der bis heute auf den Markt gebracht
wurde, ein Likör, der als pikantes Genußmittel ſich ebenſo
großer Beliebtheit erfreut, wie er als ſchätenswertes
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Veröffent=
lichungen des Reichshaushaltsetats für 1903 fort.
Wir führen daraus folgendes an:
Der für das kommende Rechnungsjahr erſtmalig
ge=
gliedert aufgeſtellte Etat für die Expedition nach
Oſtaſien ſetzt als Einnahmen an: Zweite Zinsrate
der Entſchädigung Chinas 1096 328 M., die rückſtändigen
Zinſen aus der Zeit vor 1. Januar 1902 1834436 M.
zweite Tilgungsrate der Entſchädigung 527510 M. Wie
die Erläuterungen mitteilen, iſt der Anteil Deutſchlands
an den Entſchädigungszahlungen Chinas
endgültig auf 20,01567 Progent feſtgeſetzt. Die im Laufe
des Rechnungsjahres 1903 zu erwartenden
Entſchädi=
gungszahlungen Chinas an Deutſchland berechnen ſich
auf 11513838 M., wovon 10986328 M. für ein Jahr
Zinſen, 527510 M. für den deutſchen Anteil an der
zweiten Tilgungsrate. Die Geſamtausgaben aller
be=
teiligten Verwaltungszweige ſind auf 15332826 Mark
ſweniger 17921998 M) veranſchlagt, davon 11762 606 M.
laufende Poſten der Heeresverwaltung. Eine Beilage
gibt die Geſamtnachweiſung der Einnahmen und
Aus=
gaben anläßlich der Expedition. Danach ſind noch
34772344 M. verfügbar. Daraus ſollen die neuen Poſten
1903 gedeckt werden. Der Etat für Oſtaſien enthält auch
eine Forderung von 200 000 M. als erſte Rate für ein
maſſives Lagarett der Schutztruppe der deutſchen
Geſandt=
ſchaft in Peking.
Der Hauptetat der Schußgebiete ſchließt in
Einnahme und Ausgabe mit 36739500 Mark ſgegen das
Vorjahr weniger 662996 M.). Die eigenen Einnahmen
der Schutzgebiete betragen 9350930 M. (mehr 910034 M.).
ſo daß an Reichszuſchüſſen erforderlich ſind 27388570
M. ſweniger 15730030 M.). Das oſtafrikaniſche
Schutz=
gebiet erfordert an Reichszuſchuß 5614800 M. (mehr
749600 M.) Im Etat für das ſüdweſtafrikaniſche
Schutz=
gebiet werden u. a. neu gefordert, das Gehalt für einen
Oberrichter. Die Mehrforderung von 160000 M. ſoll
teils zu intenſiverer Beförderung der rationellen
Auf=
forſtung teils zur Vekämpfung der Reblauskrankheit und
Heuſchreckenplage dienen. Der Etat für Kamerun
veran=
ſchlagt die eigenen Einnahmen auf 2082900, (mehr
51400 M.). Die Militärverwaltung beanſprucht 1092 969
Mark (mehr 9803 M.). Der Etat für die Karolinen,
Palau und Marianen ſchließt mit einer Summe der
Einnahmen von 428 600 M. lmehr 90500 M.). wobei die
eigenen Einnahmen des Schutzgebiets mit 50950 Mark
um 17850 M., der Reichszuſchuß mit 377650 M. um
72 650 M. höher angeſetzt ſind. Der Etat für Neu=
Guinea ſetzt die eigenen Einnahmen des Schutzgebiets
auf 107500 M. (mehr 7500 M.) feſt. Im Etat für
Sa=
moa wird bemerkt: In Ausſicht genommen iſt die
Ueber=
führung von 300 Chineſen. Das Intereſſe deutſcher
Kreiſe an der Anſiedlung in Samoa hat ſich im Laufe
der Zeit bedeutend ſtärker gezeigt, als urſprünglich
er=
wartet war. Angeſichts des notoriſchen Mangels an
farbigen Arbeitern iſt es angezeigt, die Anwerbung
frem=
der Arbeiter in größerem Umfange, als urſprünglich in
Ausſicht genommen war, amtlicherſeits zu unterſtützen,
umſomehr, als hauptſächlich Pflanzer mit mittlerem und
kleinerem Vermögen in Frage kommen.
Der Etat der Reichsſchuld beziffert bei
einer Einnahme von 13400 Mk. (weniger 100 Mk.) die
Ausgabe auf 99750 920 Mk. (mehr 6696760 Mk.). Die
Koſten der Verwaltung ſind mit 815920 Mk. (weniger
63 240 Mk.) veranſchlagt. Für die Verzinſung werden
98935000 Mk. (mehr 6160000 Mk.) erforderlich.
Anver=
ändert bleibt die Verzinſung der 3½proc Reichsſchuld mit
43 400 000 Mk. Für die 3proc. Schuld ſind 48 435100 Mk.
(mehr 4635000 Mk.) angeſetzt. Im Etat des
aus=
wärtigen Amts ſoll der Fonds für deutſche Schulen
im Auslande diesmal die ſchon für das vorige
Rech=
nungsjahr geplante Aufbeſſerung um 100000 Mk.
erfahren, um namentlich den Forderungen der Schulen
in Numänien, der Türkei, Südafrika, Chile, Argentinien
und Braſilien nachkommen zu können. Neu erſcheint
eine Forderung von 100000 Mk. zur Unterſtützung von
mittelloſen Deutſchen im Auslande, denen die Erfüllung
ihrer Militärpflicht erleichtert werden ſoll.
Deutſches Reich.
— Es wird beſtätigt, daß Deutſchland auf
diplomatiſchem Wege die öſterreichiſch=
unga=
riſche Regierung verſtändigt habe, daß demnächſt
die deutſche Einladung zur Eröffnung von
Ver=
handlungen über einen Handelsvertrag eintrefſen
werde. Eine ſchriftliche Note iſt aber noch nicht
eingelangt.
— Die Antwort des preußiſchen Kriegsminiſters
an die Vertreter der deutſchen, Burſchen=
ſchaften betreffend ihr Geſuch, daß der
Kriegs=
miniſter im Offizierkorps auf den Erſatz der Piſtole
durch den Säbel in Duellen hinwirken möge, iſt
ergangen. Der Kriegsminiſter ſtellt ſich dabei auf
den ganz korrekten Standpunkt, daß er, da das Duell
geſetzlich verboten iſt, doch unmöglich dazu Stellung
nehmen könne, wie es auszufechten ſei. Er lehnt es
alſo ab, dazu „die Hand zu bieten: Er weiſt ferner
darauf hin, daß in der Allerhöchſten Verordnung
über die militäriſchen Ehrengerichte alle Feſtſetzungen
über die Ausführung von Zweikämpfen ausgeſchieden
ſind. Im übrigen müſſe es jedem einzelnen
über=
laſſen bleiben, ſeine Ehre zu wahren, denn jeder
einzelne ſei der Träger und Hüter ſeiner Ehre. Das
will beſagen, daß es ganz fehlerhaft wäre, dem
ein=
zelnen Daumſchrauben anzulegen und ihm
vorzu=
ſchreiben, wie er einen Ehrenhandel austragen ſoll.
Der Kriegsminiſter meint darin einen erheblichen
Fortſchritt zu erblicken, wenn es gelänge für die
ge=
ſamte Studentenſchaft einer Hochſchule einen
gemein=
ſchaftlichen Ehrenrat zu bilden, um bei den
Be=
ſtrebungen des militäriſchen Ehrenrats, im Sinne
der Allerhöchſten Verordnung vom 1. Januar 1897
Ehrenſtreitigkeiten auszugleichen mitzuwirken.
Ausland.
— Unter Vorſitz des Kaiſers von Oeſterreich
fand am Freitag in der Hofburg eine militäriſche
Beratung ſtatt, die zwei Stunden währte. An
derſelben nahmen teil: Erzherzog Franz Ferdinand,
Generalſtabschef Frhr. v. Beck, der Reichskriegsminiſter,
die General=Truppen=Inſpektoren Prinz zu
Windiſch=
grätz und Frhr. v. Reinländer, der Generalinſpektor
des Geniekorps und der Vorſtand des Präſidialbureaus
des Kriegsminiſteriums.
- Aus Waſhington meldet das, Bureau Reuter”.
In hieſigen Regierungskreiſen iſt man der Anſicht,
daß der Weg zur Regelung des Konfliktes mit
Vene=
zuela jetzt frei wird, denn es zeigt ſich, was bereits
Depeſchen aus Europa hätten annehmen laſſen, daß
eine ziemliche Ausſicht beſteht, die Angelegenheit,
ohne daß man ſich an das Haager Schiedsgericht
wendet, zum Austrag zu bringen. Caſtro beſtellte
Bowen endgültig zu ſeinem Kommiſſar, und wenn
ein paar Punkte hinſichtlich der Bedingungen, die
einer Konferenz vorangehen müſſen, freundſchaftlich
erledigt werden können, wird erwartet, daß England
und Deutſchland ihre Botſchafter in Waſhington zu
ihren Kommiſſaren ernennen werden. Wenn der
Zuſammentritt dieſer Kommiſſion erfolgt, wird dies
mit Anweiſungen an dieſe geſchehen, daß ſie ſich
be=
mühe, den Streitfall endgültig hier in Waſhington
zu erledigen. Bowen ſcheint voll Zuverſicht zu ſein,
daß er eine ſolche Beilegung wird zuſtande bringen
können.
Die „Köln. 3tg.- meldet aus Berlin, 9. Jan.:
Eine amtliche Beſtätigung der Reutermeldung, daß
Präſident Caſtro die Forderungen der blockierenden
Mächte angenommen hat, iſt bis heute abend hier
Seite 8.
noch nicht angekommen; doch hofft man auf Grund
der ganzen Lage, daß Caſtro wirklich zur Beſinnung
gekommen ſein wird. Die im Vordergrund, der
Verhandlungen ſtehende Vorbedingung Deutſchlands
und Englands beſteht bekanntlich darin, daß dieſe
Mächte das Eingehen auf ein Schiedsgericht davon
abhängig machen, daß Caſtro vorher gewiſſe
Forde=
rungen erfüllt, die ihrer Natur nach ſo feſtgeſtellt
ſind, daß weder Deutſchland noch England für ſie
einen Schiedsſpruch annehmen können; für
Deutſch=
land kommt dabei hauptſächlich in Frage die Zahlung
von 1700000 Bolivares, die frühere Schädigungen
und Brandſchahungen ausgleichen ſollen. Aehnlicher
Natur ſind die vorweg zu erledigenden Anſprüche
Englands. Wenn Caſtro dieſe Beträge bezahlt oder
für ihre Zahlung befriedigende Bürgſchaft ſtellt, ſo
wird man für den Reſt die Verhandlungen vor dem
Schiedsgericht annehmen können. Die Blockade dürfte
nicht eher auſgehoben werden, als bis die
Vorbe=
dingungen erfüllt ſind.
Das Reuterſche Bureau erfährt, es würden
Schritte getan, die darauf hinzielten, in
Waſhing=
ton eine Beratung zwiſchen den Vertretern der
an der Benezuela=Angelegenheit, beteiligten Mächte
abzuhalten. Es werde erwartet, daß Caſtro den
amerikaniſchen Geſandten Bowen beauftragen werde,
als Vertreter Venezuelas an der Beratung
teil=
zunehmen. Es wird berichtet, daß laut einer aus
Trinidad in New=York eingegangenen Depeſche
Frankreich wahrſcheinlich der Blockade der
venezo=
laniſchen Küſte ſich anſchließen werde, weil
Vene=
zuela es unterließ, die erſte Ratenzahlung zu leiſten,
welche es für franzöſiſche Forderungen ſchulde.
— Die engliſchen Zeitungen melden aus
Prä=
toria vom 8. Januar. In einer auf die
Ueber=
reichung der Boerenadreſſe an Chamberlain folgenden
Unterredung mit den Boerenführern kamen die aus
Transvaal nach Europa gerichteten
Geld=
ſendungen zur Sprache. Hierbei erklärte Schalk
Burger, er wiſſe nichts davon, daß große Summen
nach Curopa geſchickt ſeien. Er glaube, daß das
Geld, welches man für das in den Minen
beſchlag=
nahmte Gold erhalten habe, für die Koſten des
Krieges verbraucht wurde. Es ſei aber möglich,
daß noch ein Ueberſchuß vorhanden ſei. Er ſei
bereit, ſich an den Beſtrebungen, das Geld wieder zu
erlangen, zu beteiligen. Chamberlain erwiderte, es
ſei ihm bekannt, daß die auf das Geld bezüglichen
Bücher nach Europa geſandt und verſchwunden
ſeien. Man wiſſe nicht, an wen das Geld geſchickt
wurde. Solange das nicht bekannt ſei, ſei es
unmöglich, eine Rechnungslegung zu erlangen. Botha
erklärte, er habe bereits Schritte zur Wiedererlangung
des Geldes getan.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 12. Januar.
Aus dem Staatsdienſte entlaſſen wurde der
ordentliche Profeſſor in der philoſophiſchen Fakultät der
Landes=Aniverſität Gießen Dr. Albrecht Dieterich auf
ſein Nachſuchen mit Wirkung vom 1. April 1903.
- Beſtätigt wurde die am 31. Dezember 1902 durch
die Stadtverordnetenverſammlung zu Bensheim erfolgte
Wahl des Spenglermeiſters Jean Denig zu Bensheim
zum erſten und des Kaufmanns Karl Noſtadt, zu
Bensheim zum zweiten Bürgermeiſterei=Beigeordneten
der Kreisſtadt Bensheim.
L. Die Strafkammerverhandlung am Samstag
ge=
währte nach zwei Richtungen lehrreiche Einblicke. In
Klein=Umſtadt hatte man dem 73 Jahre alten
Polizei=
diener Karl Münch eine jüngere Kraft an die Seite
ge=
ſetzt, was dieſen ſehr wurmte. Insbeſondere richtete ſich
ſein Groll gegen den Bürgermeiſter Heil, dem er deshalb
eines Tags ganz ſicher mit großer Freude dienſtlich
meldete, daß ein Gemeinderatsmitglied andern Tags der
Einladung zur Sizung nicht entſprechen werde. An dieſe
Ausſprache reihte ſich eine perſönliche, welche Münch ſo
zuſpitzte, daß ihn Heil von dem Hofe wies. Der
Polizei=
diener leiſtete keine Folge, wehrte ſich auch gegen den zur
Hilfe gerufenen jungen Heil, rief einen Handwerksburſchen
zur Unterſtützung herbei und konnte nur mit Mühe zum
Tore hinausgedrängt werden. Auf erhobene Anzeige
wurde er vom Schöffengericht wegen Hausfriedens=
Darmſtädter Tayblatt, Montag, den 12. Jnnnar 1803.
Nummer 9.
bruchz zu 6 M. Geldſtrafe verurteilt, welche
Entſchei=
dung auf erhobene Vernfung auch beſtätigt wurde.
Der erſt 20 Jahre alte Kaufmann Wilhelm Pahl von
Striegen in Hannover, ein vielfach wegen Diebſtahls und
Anterſchlagung beſtrafter Meuſch. war aushilfsweiſe auf
14 Tage von einer hieſigen Firma als Hausburſche
an=
genommen worden. Eines Tags wurden ihm 225 Mark
75 Pf. für die Firma zur Einlöſung eines prolongierten
Wechſels in einem Geſchäft behändigt. Dieſe brachte er
weder der Reichsbank noch ſeiner Prinzipalſchaft, ſondern
er reiſte damit nach Hauſe, ſtaffierte ſich elegant heraus
und lebte herrlich und in Frenden. Er wurde wegen
nterſchlagung zu 1 Jahr Gefängnis. wovon drei
Wochen durch die Unterſuchungshaft verbüßt ſind,
ver=
urteilt.
- Wie ſchon mitgeteilt, findet das Abſchied skonzert
des Herrn Hofkonzertmeiſters H. Bobell heute
Mon=
tag im Saalbau ſtatt. Derſelbe wird ein bis jetzt hier
noch nicht gehörtes Konzert=Allegro von A. Bazzini,
Wieniawskis „Fauſt=Fantaſier, ferner Einleitung und
Adagio aus der „Schottiſchen Fantaſiel von Max Bruch
und „Jota Aragoneſar von Saraſate zu Gehör bringen.
Dem kunſtliebenden Publikum kann ein beſonderer Genuß
in Ausſicht geſtellt werden.
2 Im heſſiſchen Goethebund ſpricht am Freitag,
den 16. Januar, abends 8 Uhr, Herr Privatdogent Dr.
Willibald Nagel von hier über „Goethe und Mozart”
Herr Dr. Nagel, der ja bereits einen guten Ruf als
Muſikhiſtoriker beſitzt, iſt dem hieſigen Publikum auch als
Nedner aus einer Reihe öffentlicher Vorträge vorteilhaft
bekannt. Der diesmalige Vortrag dürfte um ſo intereſſanter
werden, als er gerade die Beziehungen Goethes zu
dem=
jenigen Komponiſten behandelt, den der Dichter am
meiſten ſchätzte und deſſen Werke er auch in ſeiner
Eigen=
ſchaft als Theaterleiter am häufigſten zur Aufführung
brachte. Die Mitglieder des Goethebundes haben für
ihre Perſon freien Eintritt. Anmeldungen zum Beitritt
nimmt Herr Profeſſor Dr. Harnack entgegen.
- Dem 4. Jahresbericht des Vereins für
Hausbeamtinnen in Frankfurt a. M. entnehmen wir
die erfreuliche Tatſache, daß derſelbe in andauernder
und gedeihlicher Weiſe wächſt. Es wurden in der letzten
zweijährigen Rechenſchaftsperiode 187 Stellen in allen
Zweigen der Hauswirtſchaft, Stützen, Repräſentantinnen,
Haushälterinnen u. ſ. w. beſetzt, und dieſe Zahl würde
eine noch weit höhere ſein, wenn die Stellenſuchenden
durch eine geeignete Vorbildung zu beſſeren Leiſtungen
befähigt wären. Der Vorſtand weiſt daher immer wieder
auf die Notwendigkeit einer zielbewußten beruflichen
Ausbildung hin, die verhältnismäßig geringe Opfer an
Zeit und Geld fordert, und ſich ſofort durch höhere
Be=
zahlung und dauernde Stellung lohnt. Der Verein hat
zu dieſem Zweck Sprachkurſe eingerichtet, weiſt auch für
Kochſtudien, die er ſehr empfiehlt, geeignete Stellen an,
und nimmt ſich durch Unterſtühungen und Darlehen der
Stellenſuchenden in jeder Weiſe an. Auch die Erbauung
eines eigenen Heims iſt im Plan und der dazu beſtimmte
Fond im Wachſen. In unſerer Zeit, die danach ſtrebt
jedes Mädchen auf eigene Füße zu ſtellen, und damit
zur Herrin ihres Geſchickes zu machen, können Eltern
nicht genug ermahnt werden, auch diejenigen Töchter,
die ſich dem häuslichen, einem ſo überaus wichtigen
Veruf widmen ſollen, in geeigneter Weiſe dafür
auszu=
rüſten, wozu ſich ſchließlich an jedem Orte Gelegenheit
bietet. Die hieſige Sprechſtelle des Vereins für
Haus=
beamtinnen iſt, inſolge Wegzugs der Inhaberin,
einge=
gangen. Auftraggeber wie Stellenſuchende wollen ſich
melden: Verein für Hausbeamtinnen, Frankfurt a. M.,
Kaiſerhofſtraße 14.
- Auf Veraylaſſung des Vereins für naturgemäße
Lebeus= und Heilweiſe wird nächſten Freitag abend im
Saal der Turngemeinde Frau M. Ritzmann aus
Walden=
burg i. Schl. einen öffentlichen Vortrag für Danen
halten. Näheres iſt aus der Anzeige erſichtlich.
2 Am 15. ds. Mts. wird im Verein zur
Ver=
breitung von Volksbildung Herr Profeſſor Jr. Rée
aus Nürnberg einen Vortrag über das Thema „Iſt
der moderne Stil der rechte Zu halten. Dieſer Vortrag
dürfte in den weiteſten Kreiſen um ſo größeres Intereſſe
beanſpruchen, als der Vortragende, der ſeit Jabrzehnten
eine fruchtbare Tätigkeit am bayeriſchen Gewerbemuſeum
in Nürnberg entfaltet hat, ſowohl mit der altdeutſchen
Kunſt, wie mit den Bedürfniſſen der modernen Zeit ſehr
vertrautt iſt. In Sachen des modernen Stils ſind
ge=
gerade die Männer berufen mitzuſprechen, welche, wie
Herr Profeſſor Dr. Née, die Kunſtformen der
Ver=
gangenheit gründlich kennen und als den eigenartigen
Ausdruck einer früheren Kultur wertſchätzen, zugleich
aber für das Empfinden und die Aufgaben de:
Gegen=
wart lebendiges Intereſſe und Verſtändnis beſitzen.
2 Die von den „Melomanen zunächſt ns Auge
gefaßte „Datterichi=Aufführung findet in der neuen
Turnhalle am Woogsplaßze ſtatt und zwar zun, Beſten
des bereits beſtehenden Niebergall=Fonds, der belanntlich
dazu führen ſoll, dem unſterblichen Dichter de; beiden
Lokalpoſſen „Datterich; und „Der tolle Hundi it
geeig=
neter Weiſe ein Denkmal zu errichten. Herr Hofſchau=
ſpieler Kuiſpel hat in liebenswürdiger Weiſe die Regie
übernommen und dürfte dies die Gewähr dafür bieten,
daß ſich die Vorſtellung den bisherigen Darbietungen
der Melomanen auf dieſem Gebiet muſtergültig anreihen
wird. Nüheres beſagen die demnächſt erſcheinenden
In=
ſerate.
Die ſtädtiſche Leſe= und Bücherhalle wurde
während des Monats Dezember v. J. im ganzen von
2645 (im Dezember 1901. 1844) Perſonen beſucht,
durch=
ſchnittlich an jedem Tage von 853. Aus der Bücherhalle
nach Hauſe entliehen wurden im ganzen 29641901: 1402)
Bände, daruiter 830 wiſſenſchaftliche und belehrende
Werke, die Zahl der Leſer ſtieg auf 1387. — An
Bücher=
geſchenken gingen in dieſem Monat weiter ein: Von Sr.
Exl. dem Grafen von Erbach=Erbach 2 Bände, von Hern
Bankdirektor Andreä 4 Bände, von Frau Profeſſor
Friedrich 1 Jahrgang Zeitſchr. von Herrn Architekt
J. Harres 1 Band. von Herrn Hauptmann Maurer,
10 Bände, von Herrn Archivar Dr. Morneweg in Erbach
mehrere von ihm verfaßte Druckſachen, von Fräulein
Pfeffinger 2 Jahrgänge Zeitſchr., von Herrn eand. math.
Nichter 2 Bände. von Fräulein J. Trier 2 Jahrgänge
Zeitſchr. - Allen Gebern herzlichen Dank! Weitere
Schenkungen von Büchern, ſoweit ſie nicht veraltet ſind,
ſind willkommen.
0 Auf den Wochenmärkten tritt nach Neujahr die
ſtillſte Zeit ein. Die Wintergemüſe ſind noch in großer
Fülle und Mannigfaltigkeit vertreten. An
Durchſchnitts=
preiſen ſind von der letztvergangenen Woche zu notieren:
Butter ½ Kg. 1-110 M. Eier 7-8 Pf., Handkäſe
4-10 Pfo., Schmierkäſe ¼ Ltr. 15-16 Pfg. Aepfel! 89.
10-14 Pf. Birnen½ Kg. 15- 20 Pf., Apfelfinen 5-16 Pf.,
Kaſtanien ½ Kg. 16 Pf., Kartoffeln p. 10 Liter (Kumpf,
je nach Sorten, 45-70und 80 Pf., Meerrettig 10-25 Pf.
Sellerie 6-10 Pf., rote Nüben ½ Kg. 6 Pf., gelbe Rüben
. N9. 6 Pf. weiße Nüben ½ K9. 4 Pf., Kopfſalat
12-15 Pf., Körbchen Feldſalat 10-15 Pf., Endivienſalat
Kg. 20-30 Pf., Wirſing 6-10 Pf., Weißkraut
10-12 Pf., hieſiges Rotkraut 10-12 Pf., holländiſches
25- 30 Pf., Schwarzwurz ½ Kg. 20. 25 Pf.,
Blumen=
kohl 25-30 Pf. Spinat ½ Kg. 20-30 Pf. Roſenkohl
½. 89. 20-25 Pf. Grünkohl 6 Pf., Zwiebeln ½ Kg.
5 Pf. Gänſe ½ Kg. 60-70 Pf., Enten 3-350 M.
Hahnen 170-3 M. Suppenhühner 150-2 M. Haſen
3-330 M. Lapins 90 Pf. bis 1 M. vom Fiſchmarkt
p. ½ K9. Breſem 40 Pf., Weißfiſch 25-35 P
Offenbach, 8. Jan. Die Gemeinden Oberrad und
Offenbach hatten vor einigen Jahren mit einem
Mann=
heimer Ingenieur einen Vertrag auf
Trinkwaſſer=
verſorgung aus dem ehemals Fürſtlich Iſenburgiſchen
Walde abgeſchloſſen. Neu=Iſenburg glaubte, daß durch
das Unternehmen die Ergiebigkeit ſeines ſtädtiſchen
Waſſerwerks beeinträchtigt werde. Die neue Anlage
wollte nämlich den Grundwaſſerſtrom benutzen, der auch
das Neu=Iſenburger Werk ſpeiſt. Auf Einſpruch Neu=
Iſenburgs erging ſchließlich im Februar 1901 vom
Provinzial=Ausſchuß in Darmſtadt ein Urteil,
wonach dem Unternehmer unterſagt wird, für die
Rohr=
legung die Kreisſtraßen zu benutzen. Das
Mini=
ſterium hat das angefochtene Urteil des Provinzial=
Ausſchuſſes nach einem Schreiben, das an die hieſige
Statverwaltung ergangen iſt, nunmehr beſtätigt.
Frank=
furt betrachtet den Vertrag als Rechtsnachfolgerin
Ober=
rads nun für erloſchen, während Offenbach nach einer
Erklärung des Oberbürgermeiſters Brink in der heutigen
Sitzung der Stadtverordneten auf dem Standpunkt ſteht,
daß nur der Vertrag nicht in der gedachten Weiſe zur
Ausführung gelangen könne.
Gießen, 9. Jan. Die Univerſität hat dem Hofrat
Georg v. Liebig in Reichenhall, dem Sohne Juſtus
v. Liebigs, das von ihm 1853 erworbene Doktor=Diplom
erneuert.
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 10. Jan. Den
Morgen=
glättern zufolge ſetzten die Aelteſten der
Kaufmann=
ſchaft Berlins eine Sechsehner=Kommiſſion behufs
Prü=
fung der Frage der Errichtung einer Handelsſchule
ein. - Ueber die vandaliſchen
Denkmal=
beſchädigungen in der letzten Sonntagnacht hat
die Kriminalpoligei ſich ein Gutachten von einem
Sach=
verſtändigen erſtatten laſſen. Dieſer hat feſtgeſtellt, daß
ſämtliche Stücke mit einem ſpitzen Werkzeug abgeſchlagen
ſind. Bei jedem einzelnen Stücke zeigt ſich deutlich ein
Schlagkanal. Man ſieht klar, daß erſt nach dem
Ein=
dringen des Schlages die Abſprengung erfolgte. Der
Sachverſtändige meint, daß die Beſchädigungen danach
ausſehen, als ob ſie von Meißel und Schlaghammer
her=
rührten, es könne aber auch ein ſpitzer Hammer geweſen
ſein. Die Schlagkanäle ſind beſonders deutlich ſichtbar
am Börſengebäude. Hier hat der Uebeltäter viermal
ein zu großes Stück vorgenommen. Es flog infolgedeſſen
nicht ab, weil die Kraft des Schlages dazu nicht
aus=
reichte. Die Spur des Werkzeuges zeigt ſich nun
vier=
mal deutlich in der Mauer. Daß der von dem Herrn,
aus der Kaiſer Wilhelmſtraße geſehene Mann den Frevel
Konzerte.
4 Am Freitag abend veranſtaltete die Königlich
Württembergiſche Kammerſängerin Frau Marie
Schrö=
der=Hanfſtaengl unter Mitwirkung von Schülern
und aus ihrer Schule hervorgegangenen Künſtlern im
Gartenſaale des ſtädtiſchen Saalbaus einen
Geſangs=
abend, der nur ſchwach beſucht war. Da nicht weniger
als vier für die Mitwirkung in Ausſicht Genommene,
nämlich Frau Kammerſängerin Höck=Lechner aus
Karls=
ruhe, Fräulein Blattmacher aus Stuttgart, ſowie Herr
Konzertſänger Hoche aus Stuttgart und Herr Harfeniſt
Huber, aus Frankfurt a. M. wegen Erkrankung
hatten abſagen laſſen, ſo erfuhr das Programm
eine, dementſprechende Aenderung, bezw. Kürzung.
Mitwirkende waren Frau Schröder=Hanfſtaengl,
Frl. Tony Canſtatt und Herr Jan Hemſing
aus Wiesbaden und Frl. Auguſta Herzheim aus
Frankfurt; anſtelle der ausgefallenen Rummer trug die
Opernſängerin Frl. Dennery die „Vegrüßung der
Sängerhallel aus Tannhäuſer vor. Die Kongertgeberin
ſang zum Teil mit Frl. Canſtatt Duette von Rubinſtein
und Strauß, zum Teil Einzellieder verſchiedener
Kompo=
niſten, unter denen die auf antiken Tonleitern
beruhen=
den „griechiſchen Melodien: das, meiſte Intereſſe
erweckten. Daß die Kunſt des Vortrags bei einer
Sängerin von ſo bedeutender Vergangenheit auf höchſter
Stufe, ſteht, iſt, wohl, ſelbſtverſtändlich und von
dieſem Geſichtspunkte aus waren ſämtliche Vorträge
als ungewöhnliche künſtleriſche Leiſtungen zu bezeichnen.
Frl. Auguſte Hersheim, welche drei Lieder ſang,
be=
währte ſich als eine ſtimmlich und geſangstechniſch fein
geſchulte Koloraturſängerin, deren ausgiebige ſtimmliche
Mittel und Vortragsſicherheit ſie zur Bühnenſängerin
zu befähigen ſcheinen. Frl. Canſtatt und Herr
Hemſing ſangen zuſammen zwei Duette und je
drei bis vier eingelne Lieder. Frl. Canſtatt hat, ſeitdem
wir ſie zum letzten Male hier gehört haben, 9inz
be=
dentende Fortſchritte gemacht und kann mit Elſren im
Konzertſaal beſtehen, Herr Hemſing, welcher über einen
ſchönen, ſonoren Baßbariton gebietet, müßte ſeinem
Vor=
trag noch mehr Schattierung und Beſeelung zu verleihen
ſuchen. Die Klavierbegleitung zu ſämtlichen Verträgen
lag bei Herrn Laszaro Uzielli aus Frankfurt in
be=
rufenen Händen.
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
„Parſifalz - ein Oratorium. Fulgende
Erklärung iſt den Zeitungen zugegangen: Wir
Unter=
zeichneten. die wir der Ehre teilhaftig waren, den
Um=
gang des Meiſters zu genießen, und ſeine Abſicht
abgeſehen von ſeiner öffentlichen Erklärung, ſei1 Werk
„Parſifalz einzig und ausſchließlich in Bayreuſh
auf=
geführt wiſſen zu wollen - genau kennen, proeſtieren
hiermit gegen die in Amſterdam ſtattgehabte
Heſamt=
aufführung des Bühnenweihfeſtſpieles als geſſen ein
Unternehmen, das im Widerſpruch ſteht zu dem Willen
des Meiſters und eine Verletzung ſeiner Kunſt ledeutet,
inſofern, als ein Bühnenwerk in der Form eines
Ora=
toriums zur Konzertaufführung gebracht worden iſt.
Karl Klindworth. Hans Nichter. Adolf v. Grozz. Emil
Heckel. Felix Mottl. Franz Fiſcher. E. Fr. Glaſenapp.
H. P. Freiherr v. Wolzogen. Engelbert Humperdinck.
Julius Knieſe.
Kleines Feuilleton.
1 Das Roßfleiſch=Probe=Eſſen, das der
Berliner Tierſchutzverein am Donnerstag abend in dem
mit Fahnen reich geſchmückten „Luiſenhofn vetanſtaltet
hatte, um den Wohlgeſchmack guten Pferdefleſches zu
erweiſen, hatte das lebhafteſte Intereſſe weiteſſer Kreiſe
gefunden. Oberbürgermeiſter Kirſchner hatte ſein
Aus=
bleiben unter beſonderem Hinweiſe auf die Sitzung der
Stadtverordneten mit dringlicher Behinderung entſchuldigt,
Zugleich aber ſeine volle Anerkennung für die
Veran=
ſtaltung ausgeſprochen und mitgeteilt, daß er als Kind
ſelbſt Pferdefleiſch mit großem Genuſſe gegeſſen habe zu
einer Zeit, wo ſein Vater zur Vekämpfung der damals
herrſchenden Hungersnot eine Anzahl Pferde geſchlachtet
und deren Fleiſch verteilt habe. Die Stadtverordneten=
Verſammlung war zahlreich, der Deutſche Tierſchutzverein
durch ſeine Vorſtandsmitglieder, ſowie durch den
Ge=
ſchäftsführer und viele Mitglieder vertreten. Erſchienen
waren außerdem in großer Zahl die Vertreter der
Arbeiterorganiſationen, der Krankenkaſſen, der
Krieger=
vereine, und vieler, humanitärer Vereine. Im
Veſtibul hatten die Berliner Roßſchlächter eine
Aus=
ſtellung von Fleiſch= und Roßfleiſchwaren aller Art
arrangiert. Beſonderes Intereſſe erregte hier das Fleiſch
eines Fohlen. Sehr bald entwickelte ſich hier ein reger
Kaufverkehr und namentlich in Fleiſchwaren wurde ein
ganz erklecklicher Umſaß erzielt. Die Berliner
Roß=
ſchlächter hatten auch die 6 Zentner Roßfleiſch und die
50 Pferdezungen, die für das Probe=Eſſen gebraucht
wurden, mentgeltlich zur Verfügung geſtellt. Eine
Ungarn=Kapelle ſorgte für die muſikaliſche Unterhaltung.
Im Namen, des Berliner Tierſchutzvereins, entbot
Regierungsrat v. Seefeld den Gäſten ein Willkommen.
Er charakteriſierte in kurzen Zügen die Gründe, die den
Verein zur Veranſtaltung des Probe=Eſſens geführt. Es
handele ſich darum, zu zeigen, daß das Roßfleiſch an
Nährwert, und Geſchmack anderen Fleiſchſorten wohl
gleichwertig ſei. Vezüglich des Nährwertes verwies der
Redner auf den hohen Eiweißgehalt des Pferdefleiſches,
der ſelbſt den ſehr fetter Ochſen weit überrage. Er
erinnerte ferner daran, daß das Pferd beſonders ſauber ſei
und viel weniger wie andere Haustiere unter Krankheiten
Nummer D.
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 12. Januar 1903.
an der Brücke und in ihrer Umgebung verübt hat, wird
immer wahrſcheinlicher. Damit iſt aber noch nicht geſagt,
daß der verhaftete Pilz unſchuldig ſei. Denn es fragt
ſich noch. ob er nicht die Beſchädigung der
Roßſtraßen=
brücke verübt hat, und ob er nicht mit jenem anderen
Mann irgendwie in Verbindung ſtand. Zu den
Ve=
ſchädigungen der Kaiſer Wilhelmbrücke allein muß der
Frevler nach Anſicht des Sachverſtändigen bei der ſehr
großen Härte des Materials mindeſtens eine
Viertel=
ſtunde gebraucht haben. Sein Werkzeug muß ein
vor=
züglicher und ſcharfer Stahlmeißel geweſen ſein. Leider
iſt der Geſuchte immer noch nicht ermittelt.
Meiningen, 10. Jan. Der Erbprinz
Bern=
hard von Sachſen=Meiningen wird mit ſeiner
Gemahlin, Prinzeſſin Charlotte, der älteſten Schweſter
des Kaiſers, am 18. n. M. das Feſt der ſilbernen
Hoch=
geit feiern. Die Feier wird, dem Vernehmen nach, ohne
Veranſtaltung größerer Feſtlichkeiten in einfacher Weiſe
vor ſich gehen, und zwar nicht in Breslau, dem
Wohn=
orte des Erbprinzlichen Paares, ſondern auf Schloß
Erdmannsdorf in Schleſien.
Greiz, 8. Jan. Großherzog Ernſt von Sachſen=
Weimar hat mit ſeiner Braut, Prinzeſſin Karoline von
Reuß, heute nachmittag 5 Uhr ſeinen Einzug in die
feſt=
lich geſchmückte Stadt gehalten. Das hohe Brautpaar
wurde vom Fürſtregenten am Bahnhof empfangen.
Abends fand ein großer Fackelzug ſtatt.
Hannober, 9. Jan. Der Kaiſer beſuchte heute nach
dem Diner beim Grafen Walderſee das Hoftheater, in
dem das Luſtſpiel „Renaiſſancer zur Aufführung
ge=
langte. Der Kaiſer wurde mit der Nationalhymne
empfangen und nahm in der großen Loge Platz zwiſchen dem
Grafen Walderſee und dem kommandierenden General
von Stünzner. Die Aufführung wurde mit einem
Tanz=
divertiſſement des Balletcorps beſchloſſen. Hierauf
be=
ſuchte der Kaiſer das Künſtlerhaus und beſichtigte dort
unter Führung des Profeſſors Schaper die neuen Räume
des Vereins hieſiger Künſtler.
Hamburg, 9. Jan. Das letzte Opfer des„Primusu,
Unglücks in Blankeneſe iſt bei Wittenberge aus der
Elbe gezogen worden. Man fand dort eine weibliche
ſtark verweſte Leiche. Aus einem ſchlichten Goldring
mit der Gravierung „Sittas 13. 3. 19021, einer goldenen
Broche mit der Inſchrift„Glaube, Liebe, Hoffnung” und
einem Medaillon mit Kette konnte die Tote als das bei
dem „Primus”=Unfall ertrunkene Dienſtmädchen Rebekka
Suhl mit Sicherheit erkannt werden. Damit wären jetzt
ſämtliche 102 Opfer dem Wellengrabe entriſſen.
Wien, 10. Jan. Hier beſinden ſich gegenwärtig
50000 (2) Arbeitsloſe, die in heftigem Kampfe
gegen das ſtädtiſche Arbeitsvermittlungsamt ſtehen, weil
dieſes angeblich bei Vergebung von Arbeiten Protektion
übt. Geſtern abend fanden große Ausſchreitungen vor
dieſem Amte ſtatt. Eine tauſendköpfige Menge wollte
das Amt ſtürmen und erbrach Türen und Fenſter. Eine
berittene Wache ſchritt ein und nahm mehrere
Ver=
haftungen vor.
Lemberg, 9. Jan. Weiteren Meldungen, aus
Borislaw zufolge ſind 32 Schächte ausgebrannt
und 23 Häuſer vernichtet. Vier Eruptioſchüichte ſtehen
noch in Flammen. Die Enlſtehungsurſache des Brandes
iſt nicht bekannt. Verluſte an Menſchenleben ſind nicht
zu beklagen.
Nizza, 7. Jan. Mehrere hohe
Perſönlich=
keiten ſind ſchon an die Riviera für den
Winteraufent=
halt gekommen: Der Großfürſt Michael und die Gräfin
Dorby ſind in Cannes eingetroffen. Ebenfalls befinden
ſich dort der Prinz Nikolaus von Naſſau und die Gräfin
von Merenberg und die Großherzogin Anaſtaſia von
Mecklenburg=Schwerin. Geſtern kamen auch der
Groß=
herzog von Mecklenburg=Schwerin und ſeine Schweſter,
die Herzogin Cäcilie, hier an.
Einfendung aus dem Publikum.
L. Die Errichtungeiner Wagenreparatur=
Werkſtätte und einer Lokomotiv=
Werk=
ſtätte in Darmſtadt. Von der Uebernahme der
Main=Neckar=Bahn ſeitens der Preußiſch=Heſſiſchen
Staats=
bahnverwaltung durch den in Weimar am 14. Degember
1901 unterfertigten und ſpäter von den Ständen
ge=
nehmigten Staatsvertrag wurde für Darmſtadt die
Errichtung einer Betriebs=Inſpektion und einer
Werk=
ſtätte=Inſpektion zugeſichert, und zwar ſollten, nicht
allein Arbeiterentlaſſungen vermieden, ſondern eine
erhebliche Vermehrung derſelben ſowohl für die zu
ver=
legende Wagenreparatur=Werkſtätte ſſiehe Staatsvertrag
vom 14. Degember 1901, Landſtände=Druckſache 7 u. 2,
ſowie Schlußprotokoll Seite 19, Abſatz 3, und
Schluß=
protokoll Seite 21, Abſatz 5. wie für die neu zu
errich=
tende Lokomotiv=Werkſtätte eintreten. Der Ausbau des
weſtlich von der Frankfurterſtraße gelegenen Terrains
der Wagenreparatur=Werkſtätte würde wichtige ſtädtiſche
Intereſſen verletzen, die Anlagen von Verbindungsſtraßen
nach dem künftigen Güterbahnhofe unmöglich machen
und die Kanaliſation der ſich öſtlich von der
Frankfurter=
ſtraße entwickelnden Stadtteile erheblich erſchweren. Die
ſtädtiſchen Intereſſenten müſſen aber Wert darauf legen,
daß die Werkſtätten innerhalb der ſtädtiſchen Gemarkung
ſo nahe wie möglich zur Stadt errichtet werden, darum
möchten wir es der Erwägung der verhandelnden
Behörden anheimgeben, das Terrain nördlich vom
Schlachthofe zu erwähnten Bauten zu erwerben. Es
muß, wenn die Abſicht erfüllt werden ſoll, Darmſtadt
für den Verluſt, der Main=Neckar=Bahn=Direktion zu
entſchädigen, dafür geſorgt werden, daß die Arbeitsſtelle
der 600-700 gut bezahlten Arbeiter leicht erreichbar von
der Stadt ſei, damit einerſeits die wirtſchaftlich intereſſierten
Kreiſe tatſächlich den Nutzen aus dem beabſichtigten
Erſatz erfahren und anderſeits die Arbeiter die Vorteile
der ſtädtiſchen Einrichtungen genießen können.
Die=
jenigen Grundbeſitzer, die durch allzu hohe Forderungen
die Ausführung der Werkſtätteanlage in der Gemarkung
Darmſtadt unmöglich machen ſollten. würden die
Intereſſen unſerer Stadt und ihrer Bewohner aufs
ſchwerſte ſchädigen.
Vermiſchtes.
e Ueber eine neue Robinſonade wird der
„W.=K.” aus Apia, Mitte November, geſchrieben: Oeſtlich
von Samoa unter dem 11. bis 12 Grade ſüdlicher Breite
liegt die von Apia aus in etwa 8 bis 14tägiger
Segel=
fahrt erreichbare Inſel Naſſau. Zwei junge Deutſche, die
Herren Stünzner und Reye, haben dieſe im letzten
Herbſt käuflich erworben und haben Mitte Oktober von
ihr Beſitz ergriffen. Die Inſel iſt ein Koralleneiland von
350 Acres Größe und mit etwa 17000 Kokospalmen
be=
pflanzt. Die Inſel war unbewohnt, der frühere Beſitzer,
ein Amerikaner, hat dort fünf ſamoaniſche Familien als
ſeine Arbeiter angeſiedelt. Auherdem befinden ſich ein
Bretterhaus, ein Kopraſchuppen, verſchiedene Boote,
einige Schweine und Hühner und, wie man ſagt, viele
Ratten auf der Inſel. Das Inſelwaſſer ſoll viele
Schild=
kröten und gahloſe Fiſche liefern, auch wären
Perlen=
funde auf dieſer der weſtlichſten der britiſchen Penryn=
Inſeln nicht ausgeſchloſſen. Der Kaufpreis beträgt
30000 Mk. Wie die früheren Beſitzer die Inſel
er=
worben, ob ſie von Wilden benachbarter Inſeln oder
von irgend einem Südſeekapitän, der das Beſitzrecht von
ſeiner Entdeckung - zweifellos haben ſchon andere ſie
vorher geſehen - herleitet, darüber lauten die Lesarten
verſchieden, es genügt indeſſen, daß der Beſihztitel. ſowohl
von den engliſchen wie amerikaniſchen Behörden
an=
erkannt iſt. Herr Stüngner war ſeit 1896
Pflanzungs=
aufſeher bei der deutſchen Firma. Nach der
Flaggen=
biſſung trat er in ſeiner Eigenſchaft als Bautachniker in
Gouvernementsdienſte und hat ſich um alle ößfentlichen
Bauanlagen verdient gemacht. Seine Frau und ſeine
beiden kleinen Kinder begleiteten ihn zu jenem tutſächlich
weltentlegenen Eilande. Herr Neye war Kakaupflanzer
in Süd=Amerika, kaufte ſich vor einem Jahre in Samoa
an, verkaufte ſein Land aber wieder an einen der Leute,
die infolge des zu roſig gefärbten Deelenſchen Buches
„Mannua Samoa' zahlreich einwandern, um in Samoa
durch Kakaobau ein Vermögen zu erwerben. Als Herren
der Juſel und als eingige Weiße können die beiden neuen
Robinſons ihre Sonn= und Feiertage feiern, wie ſie
wollen, und wem ſie der Natten mittelſt des
mitzu=
nehmenden Giftes Herr werden, dürſte die Inſel auch
einen anſehnlichen Gewinn abwerfen, aber dir höchſte
Feſttag wird doch ſein, wenn der zweimal jährlich
an=
laufende Segler neue Vorräte bringt.
Litterariſches.
— Ueber „Die Röntgenſtrahlen im Dienſte der
Heil=
kunde handelt ein reichilluſtrierter, hochintereſſanter
Auf=
ſatz aus fachmänniſcher Feder in dem ſoeben euſchienenen
9. Hefte der weit verbreiteten Zeitſchrift „Für Alle
Welt” (Deutſches Verlagshaus Bong & Co, Verlin W57,
Preis des Viergehntagsheftes 40 Pf.). Aktuelk und
wert=
voll ſind in derſelben Nummer ferner die ebenfalls in
vortrefflicher Art mit Originalabbildungen giſchmückten
Artikel über die nächſte Weltausſtellung in (3t. Louis
und über die Einweihung der neuen Kunſthochſchulen in
Verlin. Sehr reichhaltig iſt auch diesmal wieder die
Rubrik der neueſten Erfindungen und Entdeckurigen.
Bei=
träge zeitgenöſſiſchen, hiſtoriſchen und
naturvoiſſenſchaft=
lichen Charakters erhöhen die Mannigfabtigkeit des
Inhalts der Nummer. Dem Unterhaltungsbedürfnis
werden in vorzüglicher Weiſe gerecht die großmigelegten,
ſpannenden Nomane: Die Templer vom Rinſgel von
Robert Kraft und „Ein angenehmes Erber voon V. v.
Reisner, ſowie Heinrich Bäckers ſtimmungsvolle Novelle:
nIm Eis: Einen prächtigen Schmuck des Hoftes bildet
die farbige Kunſtbeilage: Sgene vor einem Hauſe im
Yoſhiwaraviertel zu Tokyo' nach F. Hohenbergers
gleich=
namigen Gemälde.
Darmſtadt, 12. Jonuar.
F. Am Samstag nachmittag geleitete der
Krieger=
verein das langjährige treue Mitglied Heyen
Oberſt=
leutnant a. D. Friedrich Lotheißen zu ſeiner letzten
Ruheſtätte auf den Friedhof. Zu dieſem Irauerakte
hatten ſich viele Offigiere des aktiven Dienſtſkonjdes,
ins=
beſondere Negimentskollegen vom 1. Grohh. Heſſ. Inf.=
(Leibgarde=Regiment Nr. 115, dem der Dahingsſchiedene
viele Jahre angehörte, und in welchem er auch die Feld=
zu leiden habe, die ſein Fleiſch für den menſchlichen Genuß
untauglich machen, daß es vor Allem keine Trichinen und
keine Finnen habe. Der Tierſchutzverein als ſolcher habe
ein Intereſſe daran, daß dem Pferde das klägliche Los
erſpart werde, das es jetzt meiſt im Alter habe. So
lange aber das Vorurteil gegen Pferdefleiſch beſtehe,
könne der Pferdeſchlächter keine höheren Preiſe zahlen
und infolge deſſen auch keine wertvolleren Pferde
an=
kaufen. Mit dem erhöhten Konſum werde ſich auch die
Qualität des zum Genuß in den Handel kommenden
Pferdefleiſches ſtetig beſſern, und das ſei gerade das
Streben des Vereins, der es vermeiden wolle, daß das
Pferd bis zum letzten Atemzuge abgeſchunden werde.
Ein erhöhtes Intereſſe habe die Sache geradezu jetzt
wegen der teueren Fleiſchpreiſe und daher könne man
dem Fachorgan der Rind= und Schweineſchlächter, die
die direkte Veranlaſſung zur Veranſtaltung gegeben, nur
dankbar ſein. Der Redner ſchloß ſeine Ausführungen
mit dem Wunſche „Auf guten Appetit! Die
Anweſen=
den ließen ſich dann zunächſt die Kraftbrühe recht gut
munden. ebenſo die mit Meerrettigſauce ſervierte
ge=
pökelte Pferdezunge, ſowie das alsdann folgende geſpickte
Filet, an deſſen Stelle man auch Schweizer
Sahnen=
braten erhalten konnte, trefflich ſchmecken. Zum Schluß
mußte jeder ſein Urteil ſchriftlich abgeben. Soweit ſich
überſehen ließ, waren alle geladenen Gäſte ſehr
be=
friedigt.
Tereſita Garibaldi. Am 5. Januar ſtarb,
wie ſchon gemeldet, ganz plöhlich auf der Inſel Caprera
Tereſita Garibaldi Canzio. Sie war die zweitgeborene
Tochter Garibaldis und deſſen erſter Gattin, der tapferen
Amerikanerin Anita Libeira. Das Licht der Welt erblickte
Tereſita 1848 während der Abenteuer der amerikaniſchen
Kriege; ſie wuchs auf zur Zeit der Befreiungskämpfe in
Italien, die ihren Vater zum italieniſchen Natioralhelden
gemacht haben. Der Kultus für ihn ging nach ſeinem
Tode zum Teil auf Tereſita, ſeine Lieblingstocht ꝛr, über,
die keine Geſchichte weiter hat, als daß ſie das Herz ihres
Vaters ganz beſaß. Sie beſchäftigte ſich niemls mit
Volitik, aber, als 1867 Caprera blockiert ujrie und
Cangio ihren Vater in einer Barke nach Arcaurio rettete,
um ſeine Flucht vorzubereiten, nahm ſie allein eir Boot,
und es gelang ihr, ihre Lieben zu erreichen, wobei ſie
großen Mut, Kraft und Ausdauer an den Tag legte.
Als Gattin des Generals Stefano Canzio lebte ſie einfach
und zurückgezogen nur ihren Pflichten als Gathn und
Mutter. Sie ſchenkte ihrem Gemahl 14 Kinder, von
denen 12 am Leben ſind.
Eine Haarkonkurrenz. Einen ſpaßhaften
Wettbewerb, der noch nicht dageweſen ſein dürfte,
veran=
ſtaltete zu Weihnachten eine ſehr verbreitete eſigliſche
Wochenſchrift. Sie ſetzte Preiſe von 20 bis 80 Park in
barem Gelde für diejenigen unter ihren Leſerinnen aus,
die ihr die längſten Haare, natürlich von ihrem eigenen
Kopfe, einſchicken würden. Der Sendung, die burch die
Unterſchrift dreier Freundinnen beglaubigt ſein mußte,
war auch eine Photographie der Preisbewerberin
bei=
zufügen. Faſt 500 junge Frauen oder junge Mädchen
mit braunem, blondem oder rotem Haar, auh ans
Irland, Schottland, Kanada, Auſtralien und Indien,
beteiligten ſich an dem Wettbewerb. Eine Mrs. JL. Roſe
aus Briſtol hat den erſten Preis mit einem Haar von
183 Centimetern davongetragen. Die acht übrigen
Preis=
vewerberinnen, die gleichfalls Preiſe erhielten, hatten
Haare von 179 bis 153 Centimeter Länge.
1 Nicht ſo majeſtätiſch. Die ſerbiſche
Regie=
rung hat bei der Pariſer Briefmarkendruckerei des
Boulevard Bonne eine Reihe neuer Marken heſtellt.
Seite 9..
züge 1866 und 1870ſ71 mitgemacht hatte, ſowie eine
An=
zahl älterer Herren Offigiere a. D. eingefunden.
Nach=
dem die Einſegnung des Verſtorbenen durch Herrn Pfarrer
Kleberger in der Friedhofskapelle vollzogen war, wurde
der über und über mit prächtigen Kränzen bedeckte Sarg
von Kriegervereinskameraden nach der Gruft gebracht.
Herr Pfarrer Kleberger ſprach am Grabe noch ein Gebet,
worauf der 1. Vorſitzende des Kriegervereins, Herr
Haupt=
mann a. D. Waldecker, an die Gruft trat und mit einer
Anſprache dem wackeren, lieben Kameraden und tapferen
Offigier, der in zwei Feldzügen geblutet habe, als Zeichen
der Verehrung den wohlverdienten Lorbeer am Grabe
niederlegte.
4 Der Muſikverein, deſſen Familienabende ſtets
eine beſondere Anziehungskraft auf Mitglieder und
Nicht=
mitglieder ausüben und vor völlig beſetztem Saale
ſtatt=
zufinden pflegen, brachte an ſeinem vorgeſtrigen
Fami=
lienabend die vieraktige Lokal=und Dialektpoſſe „Die
Familie Luſtigr von Dr. Georg Büchner zur
erſten Aufführung. Das mit fröhlicher Laune, geſundem
Empfinden und techniſchem Geſchick geſchriebene, mit
glück=
lichem Humor auf den Lokalton geſtimmte Stück handelt
von den Familienerlebniſſen des Agenten Kirchmann
lim Lokaldialekt „Kärchmann”), der ſich mit ſeiner Frau
Lene und ſeinen drei Töchtern Cilly, Tilly und Lilly mit
einer Art von Galgenhumor luſtig durchs Leben ſchlägt.
Der gute Geiſt dieſer „luſtigen Familier iſt eine bisher
ungekannte Erbtante, welche die Rolle eines deus ex
machina ſpielt und der Familie über ihre Geldnöten
hin=
weghilft. Komiſche Nebenfiguren ſind der vertrunkene
Klavierlehrer Bummel und der geizige und boshafte
Hausbeſitzer Maunzer, welche beide einem älteren, reichen
aus Amerika gekommenen Fräulein den Hof machen.
Sehr gelungen iſt die Feier des Geſangvereins „
Fideli=
tasi deſſen Präſident Herr Kirchmann iſt, auf dem
Herr=
g0ttsberg mit üblicher Vereinsmeierei und Feſtrede
ge=
ſchildert. Mit einer fidelen Verlobungsfeier ſchließt das
Stück, das dank der ſachkundigen und ſorgfältigen Regie
des Herrn Hofſchauſpielers Viebeg, der namentlich,
wie zu merken war, auf ein deutliches Sprechen der
Mit=
ſpielenden hingewirkt hatte, und dem löblichen Eifer aller
Mitwirkenden einen durchſchlagenden Heiterkeitserfolg
erzielte. Die Vertreter der Hauptrollen waren die Herren
Regierungsrat Noack, der den jovialen ſtlärchmann”
ganz prächtig ſpielte und die Herren Gebrüder Franz
Harres und Julius Harres, welche ſowohl
hin=
ſichtlich der Komik der Darſtellung als auch der
Be=
herrſchung des Dialektes unübertrefflich waren. Die
weib=
lichen Rollen wurden von den Damen Frl. Wulckow,
Frl. Schaffner und Frl. Zimmermann - den
intereſſanten und gewandten Repräſentantinnen der
Jugend - Frl. Vogt”„Frau Kirchmann” Frl. Spieß
l„Betty Jacobiy), Frl. Kappeſſer l=Tanten und Fri.
Diery (Dienſtmädchene) in überraſchend gelungener
Weiſe dargeſtellt. Kleinere Rollen waren den Herren
Dr. Weber lGuſtavo) und Fink l„Fritz=) zugefallen.
Als Einleitung zu dem Stücke wurde von der Kapelle
des 1. Großh. Heſſ. Inf.=Regiments Nr. 115, unter
Lei=
tung des Herrn Muſikdirektors Hilge, Quverture zu
Der Feenſeel von Auber, vor dem 3. Aufzuge „Aus dem
Wald= und Jagdleben von F. Menzel und vor dem
4. Aufauge Melodien aus „Die Fledermausl von Joh.
Strauß geſpielt. Nach Schluß dieſer wohlgelungenen und
höchſt erfolgreichen Uraufführung wurden mit den
Dar=
ſtellern auch der Dichter und der Regiſſeur wiederholt
hervorgerufen.
Vor dem Tanze fand im Gartenſaale eine geſellige
Vereinigung der Mitglieder und Gäſte ſtatt, bei welcher
der Präſident des Vereins, Herr O. Wolfskehl, des
ſchön gelungenen Abends gedachte und mit warmen
Worten dem Dichter des Stückes und ſämtlichen
Mit=
wirkenden dankte. Gegen 12 Uhr begann die Polonaiſe,
mit welcher der Tanz eröffnet wurde, welcher bis zur
frühen Morgenſtunde währte.
- 8- Gegen den flüchtig gegangenen früheren
Garni=
ſonverwaltungs=Direktor, Rechnungsrat Wild, früher
in Darmſtadt, der bekanntlich auch eine Reihe von
Ge=
ſchäftsleuten geſchädigt hat, iſt das Disziplinarverfahren
eingeleitet worden und Termin zur mündlichen
Ver=
handlung auf den 7. Februar vor der Kaiſerlichen
Dis=
ziplinarkammer in Darmſtadt anberaumt worden. Zu
dieſem Termin ſind die geſchädigten Geſchäftsleute als
Zeugen geladen worden.
Letzte Nachrichten.
Hannober, 10. Jan. Während des heutigen
Früh=
ſtücks im Schloſſe, zu dem der Intendant des königlichen
Hoftheaters v. Lepel=Gnitz geladen war, hörte der Kaiſer
Vorträge des Hannoverſchen Männergeſangvereins. Um
11 Uhr hatte die hieſige Garniſon auf dem
Waterloo=
platze Paradeaufſtellung genommen. Der Kaiſer ließ
die Truppen zweimal vorbeimarſchieren und nahm
militäriſche Meldungen entgegen. Kurz nach 12 Uhr
kehrte der Kaiſer an der Spitze der Fahnenkompagnie und
der Standarten=Schwadron iu das Schloß zurück. Hier
hatte der „Verein ehemaliger Hannoverſcher Garde du
Corps und ehemaliger Königs=Ulanen aus Hildesheim;,
dem der Kaiſer eine Standarte verliehen hat, auf dem
Die Zeichnung rührt von Herrn Mouchon her und zeigt
im Mittelſchilde das lorbeergekrönte Profil des Königs
Alexander; darüber in ſerbiſchem Buchſtaben das Wort
Serbien” und an den beiden unteren Ecken in kleinen
Kreiſen den Wert der betreffenden Marken. König
Alexander, dem der Entwurf vorgelegt worden war, bat
den Künſtler, den allzu majeſtätiſchen Ausdruck des
Antlihzes abzuändem und dem Bilde die abſolute
Porträt=Aehnlichkeit zu geben, was Herr Mouchon denn
auch getan hat.
Die ſchlaue Wirtin. „Frau Wirtin, heut
kommen zu uns jedenfalls viel Stadtleut raus, weil i3
Wetter ſo ſchön iſt, und wir haben nix als
Schweins=
braten, Käſ und Butter! Das macht nixl Da
ſchrei=
ben S nur die gans Speiſkartn voll und ſtreichen
S=
achher alles wieder aus bis auf Schweinsbraten, Käſ=
und Butter, damit d Stadtleut ſehn, was ma bei uns
heut ſcho' alles habn hat könna” Fl. Bl.)
= Gegen die Trunkſucht. Ein Erlaß des
Voligeipräſidenten von Kopenhagen ordnet an, daß die
Koſten für das Nachhauſeſchaffen eines Trunkenen
natürlich per Chaiſe - von dem Wirte zu tragen ſind,
der ihm „das lette Gläschen' ſerviert hat. Ferner muß
dieſer Wirt auch für eventuelle Sachbeſchädigungen durch
den Trunkenen und für eventuelle ärztliche Behandlung
desſelben aufkommen.
Unverbeſſerlicher Hageſtolz. „Glauben
Sie auch, Herr Baron, daß verheivatete Männer länger
leben, als unverheiratete ?= „Rein, gnädige Frau, es
kommt ihnen nur länger vor"
Seite 10.
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 12. Januar 1903.
Rummer 9.
Vorhofe ſich aufgeſtellt. Der Vorſitzende Haſſelmann
erſtattete den Frontrapport und ſprach den Dank des
Vereins für die verliehene Standarte aus. Der Kaiſer
begab ſich darauf zu Wagen nach der Kaſerne der
Königs=
llanen, um dort das Mahl einzunehmen.
Hannover, 10. Jan. Um 4 Uhr reiſte der
Kaiſer mit Gefolge nach Berlin ab.
W.B. Dresden, 10. Jan. Das „Dresdener Journal”
meldet halbamtlich: Da ſeitens der Regierung alles
ge=
ſchehen iſt, um die durch das Verhalten der
Kron=
prinzeſſin entſtandene Lage mit tünlichſter
Beſchleuni=
gung der kompetenten, mit den Garantien eines gerichtlichen
Verkahrens umgebenen Entſcheidung unter voller
An=
wendung des bürgerlichen Eherechtes entgegenzuführen,
durfte angenömmen werden, daß äuf dieſe Weiſe zugleich
begründeten Anſprüchen der Oeffentlichkeit auf zuverläſſige
und unparteiiſche Klarſtellung der rechte Weg eröffnet ſei
und die öffentliche Beurteilung ſich bis zum Austrag des
gerichtlichen Verfahrens zurückhalten werde. Auch
gegen=
über den neuerdings aufgetauchten Verſuchen, der
Händ=
lungsweiſe der Krönpringeſſin nachträglich eine politiſche
und konfeſſionelle Seite äbzugewinnen,
durfte zunächſt von dem geſunden Sinne der Bevölkerung
erwartet werden. daß dieſe durch innere Haltloſigkeit ſich
kennzeichnenden Ausſtreuungen ohne weiteres abgewieſen
würden. Dieſe Erwartung erfüllte ſich inſofern nicht, als
in den letzten Tagen Gerüchte jeder Art, geftützt auf
an=
gebliche von der Kronpringeſſin gegenüber ausländiſchen
Berichterſtattern gemachte ſubjektiöe Meinungsäußerungen
von vielgeleſenen'ſächſiſchen Tagesblättern übernommen
und damit zu einer Verbreituſig gebracht worden ſind, die
im Intereſſe der Wahrheit aufs ſchmerzlichſte zu bedauern iſt.
Demgegenüber ſei zunächſt feſtgeſtellt, daß die
Ver=
handlungen, die zur Berüfung Giroiis führten, nicht durch
geiſtliche Mittelperſonen ſondern auf diplomatiſchem Wege
erfolgten. wobei mit aller Gründlichkeit verſücht wurde,
der exteilten Weiſung gerecht zu werden, die von dem zu
berufenden Lehrer perſönliche Vertrauenswürdigkeit und
eine gute wiſſenſchaͤftliche Ausbildung forderte und
vor=
ſchrieb, daß der zu Berufende zwar ein guter Katholik ſein
jolle, aͤber kein Jeſuit ſein durſe. Der formelle Abſchluß
des Engagements erfolgte dann durch den Militärgouverneur
des Prinzen. Nach den Angaben Girons iſt derſelbe 1879
in Gent äls Sohn eines belgiſchen Kapitäns im
Genie=
korps geboren. Ein Bruder ſeines Vaters war Mitglied
des Käſſationshofes in Brüſſel, ein anderer Direktor im
beigiſchen Miniſterium des Innern. Seine Schulbildung
erhielt er in Lehranſtalten, die nach den angeſtellten Er
mittlungen nicht unter jeſuitiſcher Leitung ſtehen.
Wenn übrigens der Kronprinzeſſin Aeußerungen in
den Mund gelegt werden in denen ſie ſich über den
Ein=
fluß der Jeſuiten am ſächſiſchen Hofe beklagte, ſo genügt
es, die Tatſache hervorzuheben, daß nicht nur nach 8 56
der ſächſiſchen Verfaſſung Jeſuitenim Lande nicht
aufzunehmen ſind, ſöndern auch nach landesgeſetzlicher
bis in die neueſte Zeit ſtreng gehandhabter Vorſchrift
kein katholiſcher Geiſtlicher zu einem Prieſteramte in
Sachſen berufen oder zu geiſtlichen Amtshandlungen
zu=
gelaſſen werden darf. der Auf einem unter Leitung des
Jeſuitenordens oder einer dieſem Orden verwandten
religiöſen Genoſſenſchaft ſtehenden Seminare ſeine
Vor=
bildung erlangt hat. Was insbeſondere die jetzt amtierende
Hofgeſſtlichkeit anlangt, ſo darf derſelben äusnahmslos
das Heugnis erteilt werden, daß ſie ſich jederzeik loyal
uns tadelios benommen und aller den konfeſſionellen
Frieden ſtörenden Handlungen enthalten hat. Endlich
liegt aber auch nicht der geringſte tatſächliche Anhalt vor,
der zu der Annahme führen könnte, als ſei vom Auslande
her jemals eine jeſuitiſche oder verwandte Einwirkung
auf die Erziehung der Prinzen bezw. Einſchränkung der
mütterlichen Beſtimmungsrechte in dieſer Hinſicht verſucht
worden.- Der geſamte Elementarunterricht der Priſzen
wurde mit Ausnahme des fremdſprachlichen und des
Religionsunterrichtes durch einen evangeliſch=lutheriſchen
ſächſiſchen Volksſchullehrer erteilt. Gegenuͤber verſchiedenen
Behauptungen wird darauf hingewieſen, daß ſämtliche,
den Hofſtaat und die Adjutantur des Königs und den
Hofſtaat und die Adjutantur der Prinzen bildenden
Herren, mit Ausnahme des Generaldirektors der
muſikaliſchen Kapelle und der rgl. Theater ſowie des
Militärgouverneurs der Prinzen=Söhne dem
evangeliſch=
lutheriſchen Bekenntniſſe angehören. Auch die beiden der
Kronprinzeſſin nacheinander, zugeteilten
Oberhof=
meiſterinnen ſind evangeliſch=lutheriſch. Lediglich bei der
Wahl der zweiten dem Dienſte der Kronpringeſſin
zuge=
wieſenen Damen wurde jedesmal auf das katholiſche
Be=
kenntnis Bedacht genommen.
Mit dieſen Feſiſtellungen dürfte den Behauptungen
von dem Einflufſe der „katholiſchen Hofpartei”
Herikaliſierender oder ultramontaner Mächte am königl.
Hofe und ähnlichen Haltloſigkeiten der Boden
enk=
zogen ſein. Jedenfalls erfordert die Wahrheit
nach=
drücklichſt zu betonen, daß ſeit dem Regierungsantritt
des Königs Georg nicht eine einzige Regierungshandlung
oder eine andere Tatſache vorliegt, die geeignet wäre,
auch nur einen Schein für die Annahme zü rechtfertigen,
daß der König weniger als ſein Vörgänger auf dem
Thron lich der Verpflichtungen bewußt ſei, die ihm aus
ſeiner Stellung in einem nahezu rein evangeliſchen Lande
erwachſen. KönigGeörgharbei ſeiner Thronbeſteigung
erklärt, daß er die Regierung im Sinne und Geiſte ſeines
Bruders führen wolle und hat den Vertretern der
evangeliſch=lutheriſchen Landeskirche bei der erſten
Be=
grüßüng die Verſicherung gegeben, die evangeliſche
Kirche ſolle es unter ſeinem Regimente nicht ſchlechter
haben als unter ſeinem Bruder. Wer die Geſinnung
des erhabenen Monarchen, wer vor allem ſeine
unver=
brüchliche Gewiſſenhaftigkeit und Pflichttreue kennt, wird
in dieſem königlichen Verſprechen die ſicherſte Gewähr
für die unveränderliche Fortdauer des ſeitherigen
har=
moniſchen Verhältniſſes zwiſchen Thron und Uſtertanen
im Sachſenlande auch auf religiöſem Gebiete erblicken.
Wenn endlich die wieder und wieder zurückgewieſene
Ueberlieferung von einer die Konfeſſion des Königshauſes
betreffenden geheimen Feſtſetzung auch bei dieſer
Gelegen=
heit verwertek worden ſt, ſo wird die Verſicherung
ge=
nügen,. daß den verantwörtlichen Stellen von der Exiſtens
einer ſolchen Klauſel nichts bekannt iſt. An die
be=
ſonnenen Kreiſe des ſächſiſchen Volkes ergeht die
Mahnung, in den ſchweren, über das Königshaus und
das Land gekommenen Tagen den eben zurückgewieſenen
Verdächtiguͤngen und allen weiteren unbegründeten
Aus=
ſtreuungen enſchieden entgegenzutreten.
1 Straßburg, 10. Jan.-Die amtliche „Straßburger
Korreſp.” ſchreibt: Gegenüber wiederholt äufgetauchten,
letzthin von einem römiſchen Blatte verbreiteten, Gerüchten
von einer Ueberſchwemmung der Reichslande durch
franzöſiſche Odensangehörige, ſei an dieſer
Stelle nochmals erklärt, daß kein Angehöriger einer
fran=
zöſiſchen Kongregation die Erlaubnis zur Ausübung der
Ordenstätigkeit in Elſaß=Lothringen erhalten habe, auch
keinem Angehörigen einer Kongregation der dauernde
Aufenthalt im Lande und keiner der in Frankreich
auf=
gelöſten Ordensgeſellſchaften die Niederlaſſung in Elſaß=
Lothringen geſtattet worden ſei.
W.s. Köln, 10. Jan. Die „Köln. 3tg.” meldet aus
Berlin=Die Antwort des Präſidenten Caſtroiſt
jetzt hier übergeben worden. Sie enthält die in
allge=
mein zuſtimmenden Ausdrücken abgefaßte Annahme der
Fordekngen der Mächte. Es wird nunmehr die Aufgabe
der Diplomatie ſein, dieſe Zuſage in durchaus befriedigende
Form zu bringen und es werden zu dieſem Zwecke die
Verhandlungen fortgeſetzt. Die Zuſage Caſtros beweiſt.
daß die örtliche Blockade nicht wirkungslos geblieben iſt,
vor allem aber läßt ſie darauf ſchließen, daß Caſtro die
Hoffnurig verloren hat, daß die Vereinigten Staaten ſich
ſchützend zwiſchen ihn und die Mächte ſtellen werden.
2 Wien, 10. Jan. Heute erneuerten ſich die
Kund=
gebungen der Arbeitsloſen in und vor dem
ſtädti=
ſchen Arbeitsvermittlungsamte. wobei es zu
Ausſchrei=
tungen gegen die eingreifende Polizeimacht kam. Mehrere
Verhafruͤngen wurden vorgenommen. Die Poligei ſtellte
die Ruhe wieder her. Die Arbeitsloſen verſuchten auch
über die Ringſtraße vor das Rathaus und das
Parla=
ment z ziehen, um daſelbſt Kundgebungen zu
veran=
ſtalten, wurden jedoch von der Polizei daran verhindert
und zerktreut.
Stalzburg. 10. Jan. Hieſige Blätter wollen
er=
fahren haben, in dem vorgeſtern abgehaltenen
Fami=
lienrat des Hauſes Toscana ſei beſchloſſen worden,
dem Ersherzog Leopold Ferdinänd eine
Abfin=
dungsſunme von drei Millionen Kronen anzubieten
gegen Unterzeichnung eines Reverſes, in dem er auf das
Erbrecht an den Familiengütern des Hauſes verzichtet.
WB. Paris, 11. Jan. Auf dem Pere Lachaiſe fand
heute nachmittag die Beiſetzung des poſitiviſtiſchen
Philoſophen Pierre Laffite ſtatt. Die Miniſter
Cömbes und Chaumier hatten zu der Feierlichkeit
Vertreter entſandt.
W.B. Paris, 11. Jan. In einem Hotel in der Rue
de Seine wurde heute morgen der vom Gericht in
Rott=
weil in Württemberg wegen Betrügereien und Bankerotts
verfolgte Wilhelm Speidel verhaftet. Der
Feſt=
genommene, welcher ſich hier bereits einige Zeit unter
dem Namen Müller aufhielt, wird den deutſchen
Be=
hörden ausgeliefert werden.
W.B. Baris, 11. Jan. Dem Tempsl wird aus
Tanger gemeldet: Es ſcheint, daß die Truppen des
Prätendetten, welche ſich nach der Schlacht am 23. Dezember
zerſtreuten, jetzt nach Beendigung der mohammedaniſchen
Feſte ſich wieder vereinigen. Dieſe befinden ſich an einem
El=Hagre=el=Kahlu genannten Punkte zwiſchen Fes und
Tazza. Die Bevölkerung von Fez iſt beunruhigt und
mik der Untätigkeit der Regierung unzufrieden. Anſtatt
die aus dem Süden eingekroffenen treuen Reitertruppen
gegen die Rebellen zu entſenden, behält der Sultan die
Reiter bei ſich, anſcheinend aus Furcht vor ſeinem Bruder.
7 Iſraelimn wurden in der Gegend von Hiaina
nieder=
gemacht. Aus dem Innern iſt kein Kurier eingetroffen.
Die nach Fes abgegangene franzöſiſche Militärmiſſion
uͤnterbrach ihre Reiſe und wird wahrſcheinlich bis auf
weiteres in El=Kſa bleiben.
W.B. Madrid, 10. Jan. Als der König heute
abend von der Kirche zurückkehrte, gab ein Individuum
einen Revolverſchuß auf den zweiten königl. Wagen
ab, in dem der oberſte Palaſtchef, Herzog de Sotomayor,
ſaß. Nienaand wurde verletzt. Der Verbrecher wurde
verhaftet. Er nennt ſich Joſs Collado.
W.B. Madrid, 10. Jan. GAusführlichere Meldung.)
Der König, die Königin=Mutter und Infantin Maria
Thereſa hakten abends. wie herkömmlich, dem Salve
in der Kirche Buen Suceſo beigewohnt und begaben
ſich zu Wagen nach dem königlichen Palaſte. Hinter
ihnen fuhr der Wagen des Oberkammerherrn, Herzogs
de Sotomtiyor. Eben war die Plaza Oriente erreiht,
als ein Revolverſchuß gegen den zweiten Wagen
abgegeben wurde. Der Befehlshaber der königliden
Eskorte ſtreckte den Verbrecher durch einen
Sähiel=
hieb zu Boden. Als der König den Schuß vernahm,
beugte er ſich ans Wagenfenſter, wurde aber von der
Köniain=Mutter an der Hand auf den Sitz zurückgezogen.
Der Verhftete, der nach nunmehriger Feſtſtellung Feito
heißt, erklärt, er habe nicht beabſichtigt, irgend jemanden
von der königlichen Familie zu köten, ſondern hen
Oberkammerherrn, gegen den er ernſie Beſchwerien
habe. Ex leugnet, Anarchiſt, zu ſein und gibt
an, er ſei mit 'einer Franzöſin verheiratet, die
im Irrenhäuſe ſei. In ſeinen Taſchen fand man ene
Reihe Paviere, darunter eingeſchriebene Briefe an
mehrere Monarchen Europas, an den Präſidenen
Rooſevelt und an einen Gerichtspräſidenten in Mexſko.
Feito machte ſeine Ausſagen beim Verhör rühig,
doch geht aus ſeinen Reden ſelbſt hervor, daß er
nicht klarer Geiſtes iſt. Eine Depeſche des Miniters
des Innern an die Präfekten ſtellk feſt, daß der
von Feits verübte Anſchlag gegen den
Oberkammr=
herrn und nicht gegen den König gerichtet war.-
Wie ſich herausſtellt, befand ſich der Herzog de
Soto=
mayor nicht in dem Wagen, gegen den Feito den Schiß
abgab. vielmehr ſahen ' in dihm der Oberſtallmeiſter
Marquis Mina und zwei Palaſtwirdenträger. Dir
Voliaiſt, deſe Feito verhaftete, erzählt: Als der Wagen
des Königs vorüber war, ſei der Mann vorgeſprungen
und, habe einen Piſtolenſchuß an den zweiten
Wagen abgegeben. Er habe ihn dann durch einen
Säbelhieb verhindert, noch einen Schuß abzufeueri.
Feito Lief ichnen zu: „Sie wollten mich 13ten aber ieh
Uill den Herzog de Sotomayor töten der die Urſache al
meines Unglücks iſt.: Bei dem Verhör im
Haupt=
gefängnis wiederholte Feito nachdrücklich die Erklärung,
Laß er niemand von der königlichen Familie töten wollte.
Der Minifterpräſident teilte abends Berichterſtattern mit.
Feito glauhte in der Tat, daß der Herzoß de Sotomayor
ſich im zwexen Wagen befand.- Feito leidet an
Ver=
folgungswahn.
W.B. Madrid, 11. Jan. Auf dem hieſigen
Güter=
bahnhof iſt in einer aus Barcelong am 6. Januar
eingetroffenen Kiſte eine Dynamitbombe entdeckt
worden. Man vermutet. daß ein anarchiſtiſches Attentat
bei der Beißetzung Sagaſtas am 7. Januar geplant war.
1 Waſhängton, 9. Jan. Ver amerikaniſche Geſandte
in Caracäs, Böwen. wurde als Vertreter Venezuelas
ermächtigt, alle Anſprüche endgültig zu regeln. ohne ſie
vor das Haager Schiedsgerichk zu bringen. Sollte ſich
dies als und ürchführbar herausſtellen, iſt Bowen
ermäch=
tigt, alle ſtrritigen Punkte, ſoweit möglich, zu ordnen und
die Bedingungen aufzuſetzen, unter denen die
endgültig=
ſchiedsgerichtriche Entſcheidung durch das Haager
Schieds=
gericht erfolgen ſoll.
WW.G. Belhi, 10. Jan. Der Herzog und die
Herzogin von Connaughi ſind heüte früh nah
Peſchawar abgereiſt. Der Großherzog von Heſſin
verſchiedene
ſich nach Agra.
andere Gäſte des Vigekönigs begaben
Todes-Anzeige.
Freunden und Bekannten die ſchmerzliche
Mitteilung. daß meine innigſtgeliebte Gattin,
unſere gute Mutter, Großmutter und
Schwie=
germutter,
(1153
Frau Elise Petry.
9
geb. Isking,
heute nach kurzem Leiden ſanft dem Herrn
entſchlafen iſt.
Darmſtadt, den 10. Januar 1903.
vie trauernden Hinterbliebenen:
Johs. Petry, Landgeſtütsdiener i. P.
Maria Schmitz, geb. Petry.
Reinhard Schmitz.
Else Shmitz.
Die Beerdigung findet Dienstag, den 13. Jan.,
nachmittags 3 Uhr, vom Sterbehauſe,
Grafenſtraße 2, aus ſtatt.
Cades-Anzeige.
(Statt jeder beſonderen Nachricht.)
Verwandten, Freunden und Bekannten
hiermit die ſchmerzliche Mitteilung, daß es
Gott dem Allmächtigen gefallen hat, unſeren
innigſtgeliebten Gatten, Vater, Schwiegervater,
Großvater, Schwager und Onkel, (152
Ludwig EFischer,
Großh. Amtsgerichtsdiener,
nach längerem, ſchwerem Leiden im Alter
von 62 Jahren zu ſich in die Ewigkeit
abzu=
rufen.
Um ſtille Teilnahme bitten
die kieftrauernden Hinterbliebenen:
Frau Ludwig Fischer und Familie.
Philipp Rönig und Familie.
Michelſtadt, Darmſtadt, 10. Jan. 1903.
Die Beerdigung findet Dienstag, den 13. Jan. Mi
nachmittags 3½ Uhr, in Michelſtadt ſtatt.
Dankragung.
Schwiegermutter.
Wir ſprechen hierdurch tiefgefühlten Dank
aus für die uns ſo zahlreich bewieſene innige
Teilnahme an dem uns betroffenen Verluſte
unſerer lieben Frau, Mutter, Großmutter und
(541
Carl Rockel.
hudvig Rockel und Frau.
Familie feorg Homberger.
Familie Lugen föttig.
Lnscdaliander-
Vorſtellung um 8 Uhr im =Orpheum”
Konzert von Hofkonzertmeiſter Bobell um 18 Uhr
im Saalbau.
Wiederbeginn der Proben des Muſik=Vereins um
8 Uhr in der Aula der Oberrealſchule.
Genekalverſammlung des Invaliden=
Unterſtützungs=
vereins (866) um 4 Uhr im Saalbau.
Hauptverſammlung des Richard Wagner=Vereins
um 6 Uhr im „Palais=Reſtaurant”
Kaiſer=Panorama im „Darmſtädter Hofl.
Welt=Panorama Soderſtraße 2.
Verſteigerungskalender.
Diensfag. 13. Januar.
Mobiliar=ꝛc Verſtekgerung um 10 Uhr
Runde=
turiſtraße 16.
Brennholz=Verſteigerung um 9 Uhr Woogsplatz 5.
Kunſtverein, geöffnet Montags, Dienstags,
Donners=
tags, Freitags und Samstags von 11-* Uhr,
Mitt=
wochs von 2- 4 Uhr, Sonntags von 10-1 Uhr.
Zahnärztliche Poliklinik für die unentgeltliche
Be=
handlung aller Volksſchulkinder Quiſenſtkaße 30 II.
Vorläufig feſtgeſetzte Sprechſtunden: Mittwoch
nach=
mittag von 2-3 Uhr, Samstag nachmittag von 5-6 Uhr.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdrucke rei, verantwortlich für die Redaktion: Dr. O. Waldaeſtel, beide in Darmſtadt.