166. Jahrgang.
monatlich 50 Pfg, vierteljährlich 150 Mr.,
halbjährlich 3 Mk. einſchl. Bringerlohn.
Auswärts werden von allen Poſtämtern
Beſtellungen entgegengenommen zu 180 Ml.
vierteljährlich.
Verbunden mit,„Wohnungs=Anzeigeru und der Sonntags=Beilage:
fuͤr das wöchentlich 6mal erſcheinende
Tag=
blatt werden angenommen in Darmſtadt
von der Expedition Rheinſtraße Nr. 23, in
Beſſungen von Blößer, Beſſungerſtraße
Nr. 48 und Schießhausſtr. Nr. 14, ſowie
aus=
wärts von allen Annoncen=Expeditionen.
Amtliches Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und der andern Behörden.
76 3.
Montag, den 5. Januar.
1903.
Bekanntmachung.
Wegen Neuanlage des Kapellplatzes
werden die über denſelben führenden/
Fußwege vom 5. l. Mts. ab bis auf
weiteres für den Verkehr geſperrt.
Darmſtadt, den 3. Januar 1903.
Großherzogliches Polizeiamt.
Dr. Kratz.
[55
Bekanntmachung. C
Die Akten des unterzeichneten
Amts=
gerichts
2) in Straf= und Privatklageſachen
aus den Jahren 1886-1889 und
1892-1894,
b) in Nachlaß=, Vormundſchafts= und
Kuratellſachen aus den Jahren/
1850-1861,
0) in Zivilprozeß= und Konkursſachen
aus den Jahren 1865-1871
ſind, ſoweit zuläſſig. zur Vernichtung
ausgeſchieden worden.
(549
Diejenigen, welche an der längeren
Aufbewahkung der Akten ein Intereſſe
haben, werden aufgefordert, dasſelbe
innerhalb einer Friſt von vier Wochen
dahier anzumelden und zu begründen.
Darmſtadt, den 29. Bezember 1902.
Großherzogliches Amtsgericht I.
Bekanntmachung.
Montag, den 19. Januar 1903,
vormittags 10 Uhr,
ſollen die dem Karl Heitzenröder dahier
gehörigen Immobilien:
berg Nr. 5. 39 436⁄₁₀e 925 Hofreite Inſel=
ſtraße Nr. 19. 39 4366⁄₈
C⁄100o 784 Hofreite Inſel=
ſtraße Nr. 21, 39 63¹⁄₁₀ 938 Grabgarten im
Soder
in unſerem Bureau zwangsweiſe
ver=
ſteigert werden.
Falls keine andere rechtliche
Hinder=
niſſe entgegenſtehen, kann Genehmigung/
der Verſteigerung erfolgen, wenn ein
der Schützung entſprechendes Gebot
ein=
gelegt wird.
Darmſtadt, 1. Degember 1902.
Großherzogl. Ortsgericht Darmſtadt I.
Müller.
(19909a
Pergebung von Lauarbeiten.
Die zur Erbauung eines „Lehrerinnenheimu in Darmſtadt erforderlichen
Nohbauarbeiten, als: Erd=,Maurer=,Asphalt=, Steinhauer=, Zimmer=, Dachdecker=
Spengler=, Schloſſer=, Nolladen=, Glaſer=, Tuncher=,Blitzableiter=,Monierarbeiten
nebſt Eiſenlieferung, ſollen im öffentlichen Wettbewerb vergeben werden.
Zeich=
nungen, Voranſchläge und Bedingungen liegen von Dienstag, den 6. Januar bis
einſchließlich Mittwoch, den 14. Januar 1903. von vormittags 8-12 Uhr und
nachmittags 2-4 Uhr, auf dem Baubureau Heinrichſtraße 49, Hintergebäude,
zur Einſicht offen, woſelbſt die Angebotsunterlagen gegen die Selbſtkoſten
ab=
gegeben werden.
Die Angebote ſind bis
Freitag, den 16. Januar 1903, nachmittags 3 Uhr,
lauf vorgenanntes Baubureau, poſt= und beſtellgeldfrei, mit enlſprechender
Auf=
ſchrift verſehen einzuſenden.
J. A. des Vorſtandes:
H. Müller, Architekt.
5430ic)
Schulstrasse 1
arkeArElEh
BE81E
Senune u
grükkkl &6
EEEkUmnI.
Vorkauſsstollon von Gpoior's Sehuhnaren.
Darmsladt, Schulstrasse 1. Oonbach. Frankkfurterstrase 38.
Frankſurt, Gr. Friedbergerstr. 22. Aanau, Hammerstrasse 6.
Würzburg, Schönbornstrasse 4.
„ Zei 37.
Hünchen, Kaufingerstrasse 15.
Kaisorstrasse 75.
Hamburg, Grosser Burstah 34. Stuttgart, Königstrasse 58.
Hannoſer, Gr. Packhofstr. 78. Strassburg. Meissengasse 24.
77a
Höln, Hoſestrasse 138.
Breslan, Ohlauerstrasse 14.
SchulslrasselKöpeier GSchulstrasse!
Altes Lagerſtroh
laus den hieſigen Garniſonanſtalten für
das Rechnungsjahr 1903 wird
Freitag, den 9. Januar 1903,
vormittags 10 Uhr,
in unſerem Geſchäftszimmer,
Riedeſel=
ſtraße 60, öffentlich meiſtbietend ver=
(544
ſteigert werden.
Garniſonverwaltung Darmſtadt.
086es CssSbSn4!
Das Grosse los!
dor I. Wohltätigkeits-
Geld-hottorio
4 des Strassburg- Noud. Arbeiterhelus
Eichung bereits 17. Jan.
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1 3 6000 = 6000
3 1000 3000
45 500 2500
20 100 = 2000
2000
100 20
3000
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Offert. unt. G 64.
(20968ms
Außerhalb der Schranken.
Roman von B. M. Croker.
49)
Nachdruck verboten)
Tim, das iſt aber ein ſehr unbequemer Stuhl,
auf dem ihr ſitzt, ſagte Geraldine.
Hart iſt er, das iſt wahr. Aber wir haben
keinen andern, und er könnte noch ſchlechter ſein.
Nein, das könnte er nicht; Euch muß ja der
Rücken weh tun. Wenn ich nur einen hübſch
be=
quemen Stuhl hätte, ich würde ihn Euch gern
ſchicken.
Das glaube ich, Mißl Wenn Sie einen hätten,
würde ich gewiß heute ſchon darauf ſitzen. Verdanke
ich den OBierne nicht das Dach über mir und den
Stuhl unter mir? Ja und dabei habe ich
einen Neffen, der im Golde wühlt und in feinen
Kutſchen fährt, und der gibt mir niemals einen
Pfennig.
Ach, immer das alte Geredel unterbrach ſeine
Frau ihn ärgerlich. Was hat das für einen Zweck?
Denken Sie nur, Miß, er hat ſich ſo ein albernes
Märchen zurecht gemacht über ſeinen Bruder, der vor
länger als ſiebzig Jahren nach England ging. Er
ſoll reich geworden ſein und kümmere ſich nicht um
uns!
und wollen Sie mir erzählen, ob es Ihnen
gut geht, gnädiges FräuleinZ wagte der Alte ſchüchtern
zu fragen.
Ach, halten Sie ſich nicht damit auf, mit ihm
z reden, rief ſeine Frau wieder dazwiſchen.
Frau Mooney und ihre Nichte hatten ſich zurecht
geſetzt, die drei unſauberen Kinder ſtanden mit
offenem Mund dazwiſchen und ſtarrten die Fremden
an. Sie gönnten dem Alten nicht einmal ein gutes
Wort von dem Beſuche.
Ich bin nur hergekommen, um nach Tim zu
ſehen, Frau Mooney, ſagte Geraldine mit einer Würde,
die ſie in ihren Augen gut kleidete. Er gehört zu
den alten Ortsanſäſſigen von Carrig, und ich ſchätze
ihn ſehr hoch, nicht wahr, Tim?
Denis Money hätte wer weiß Alles dafür
ge=
geben, wenn ſie ihn mit einem gleich liebevollen Blicke
angeſehen hätte.
Wie alt ſeid Ihr, Tim?
Ich bin ſchon zu alt! Ich glaube ſo an
ſieben=
undachtzig Jahre. Als ich noch in Carrig als Knecht
in den Ställen arbeitete, habe ich Ihrem Großvater
ſo manchen Morgen den Hunter geſattelt; und als
er und ich noch Jungen waren, ſtahlen wir uns oft
genug im Dunklen fort, um Vögel zu fangen. Ich
war gerade ſo alt, wie Ihre Großmutter, Miß
Geraldine. Wie gut weiß ich mich darauf zu
be=
ſinnen, als Mr. Gerald geboren wurdel Und es iſt
mir ſo, als wäre es geſtern geweſen, wie Sie
an=
kamen. Ja -— er ſeufzte tief - Herr Brian hat viel
aushalten müſſen - ſo wie ich — und er konnte auch
nichts für die Zeit der Not zurücklegen.
Das ähnelt ihm, ſo frech iſt er! Spricht in
einem Atemzuge von ſich und den OViernes aus
Carrigl ſchalt ſeine Frau entrüſtet.
Ich habe gehört, die Leute, die jetzt dort wohnen,
ſollen ſehr gut zu den Armen ſein, fuhr Tim fort,
ohne ſich ſtören zu laſſen. Sie geben reichlich Arbeit.
Dieſer Herr iſt aus Carrig, der junge Mr.
Money, beeilte Geraldine ſich Tim zu erklären.
Gott ſegne Sie, Euer Gnaden! Er blickte ihn
ſcharf an. Ich weiß, ich nehme mir eine Freiheit
heraus, und Sie werden auch ſagen, ich ſei frech, aber,
Herr, Sie haben in Ihrem Kopfe ein Paar Augen
gerade ſo, wie mein Bruder Peter. Ach, das
war ein hübſcher Junge, als er von uns fortgingl
Hier, Tim, ſagte Geraldine ſchnell, als ſie einen
neuen Gewitterſturm in Frau Mooneys Geſicht
auf=
ſteigen ſah, habe ich Tabak und eine neue Pfeife
mitgebracht; ich weiß, daß Ihr Eure kleinen
Ton=
pfeifen immer verliert.
Tims runzeliges Geſicht leuchtete auf. Ein
ganzes Pfund Tabakl Danke Ihnen, Miß, danke
vielmalsi ſtammelte er.
Es wäre auch beſſer geweſen, das Geld für ein
Pfund Tee auszugeben, brummte Frau Mooney vor
ſich hin.
und einen Stuhl müßt Ihr auch haben, und
wenn ich ihn für Euch ſtehlen ſolltel ſagte Geraldine
lächelnd.
Den Armſtuhl ſchicke ich Ihnen, Timl warf da
Denis raſch dazwiſchen. In Carrig gibt es ſo viele,
die übrig ſind. Morgen früh ſoll ein ſchöner,
be=
quemer Stuhl hier ſein.
O. Herr, das kann ich von einem Fremden doch
nicht annehmen!
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 5. Januar 1903.
Rummer 3.
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nächſt dem Ludwigsplatz.
(548om
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Wenn Sie mich auch nicht kennen, der Stuhl
wird Ihnen nicht fremd ſein, er kommt ja aus
Carrig.
Wie Sie mich jetzt ſo freundlich anſehen, Herr,
könnte ich ſchwören, daß Sie mein Bruder
Peter ſind, zu der Zeit, als er um Judy Shea
warb.
Frau Mooney tippte auf ihre Stirne und machte
Denis ein Zeichen, als ob Tim nicht mehr klar
wäre.
Ich ſehe, Sie lachen über mich. Ich bin
manch=
mal etwas ſchwach im Kopfe; ich bitte um Verzeihung,
Euer Gnaden.
Da iſt nichts zu verzeihen, Tim, ſagte Denis
freundlich. Haben Sie immer in Carrig gelebt?
Ja, faſt mein ganzes Leben lang. Rur ein paar
Jahre war ich fort, als die junge Frau von dem
Herrn Brian ſich einen feinen Kutſcher aus Dublin
mitbrachte. Mit dem konnte ich mich nicht vertragen.
Da war ich in Ballybawle und Kerry und Killorglen;
aber ich bekam nachher ſo eine Art Heimwehkrankheit;
ich hielt es nicht länger aus und kam wieder, und
da blieb ich in Carrig. Wir ſind ſchon ein paar
hundert Jahre Pächter bei den OBiernes, und wir
bekamen immer Arbeit in Carrig; ich in den Ställen,
meine Tante bei der Wäſche und mein Onkel im
Garten. In einem Winter wurde er krank und ſtarb;
aber er hatte den Doktor und alles vom beſten, wie
ein Herr. Ja, die OBiernes hatten immer ein Herz
für die Mooneys.
Und ſie haben es noch, Tim, erwiderte
Geral=
dine. Ihr und ich, wir ſind faſt die letzten von den
beiden Familien. . und die beſten Freunde, nicht
wahr3
Ach, Miß OBierne, Sie werden ſich doch nicht
mit ſolchen Leuten wie die Mooneys vergleichen!
Das ſind doch nur gewöhnliche Arbeiter!
Das Land hier herum trägt wohl nicht viel?
fragte Denis den Alten, um dem Geſpräch eine andere
Wendung zu geben.
Rein, Herr, es iſt kaum für die Gänſe gut
genug zur Weide. Und doch möchte ich es nicht für
eine Farm in dem goldenen Tal von Tipperary
abgeben. Wir Jrländer hängen an dem Flecken Land,
auf dem wir geboren ſind. In anderen Ländern
denkt man wohl anders und kann uns nicht verſtehen.
Aber wir in Irland liehen nichts ſo ſehr wie unſer
eigenes Stückchen Land und dann vielleicht noch
ein Pferd.
Ach, Herr, ich wundere mich, daß Sie ſein
Ge=
ſchwätz ſo anhören können!
Ich höre Ihrein Manne gern zu, er interefſiert
mich. Bitte, erzählen Sie mir noch mehr von dem
Lande hier herum, Tim.
Ja, Euer Gnaden, das Landl Es ſieht ſo
arm=
ſelig aus, und es iſt doch vielleicht das reichſte Stück
Erde in ganz Irland. In dem Berge, über den Sie
kamen, liegt ein großer Schatz begraben, das iſt ganz
wahr; da iſt Silber ... ſo viel, daß Sie ein Haus
davon bauen können, und Kronen und Harfen und
Speere, alles vom echten Golde. Friſche Häuptlinge
haben den Schatz vor einer furchtbaren Schlacht
ver=
graben, und nachher wurden ſie alle erſchlagen, und
da liegt er noch heute.
Wiſſen Sie auch die rechte Stelle?
Gewiß weiß ich ſie; die kennt hier jeder in der
Gegend. Sie iſt da, wo ein großes Loch im Berge
iſt, nicht weit von dem alten Schloſſe.
Iſt es nicht wunderbar, daß niemand bisher
verſucht hat, den Schatz auszugraben?
Ein ſchwerer Fluch ruht darauf; niemand möchte
es wagen. Mein Vater ſagte, daß manche in früheren
Zeiten gegraben haben; aber allen iſt es ſchlecht
ge=
gangen. Sie kamen auf Totenſchädel ... und Herr,
es iſt nicht gut, an den Gebeinen der Toten zu
rühren; man ſoll ihnen die ewige Ruhe laſſen.
Während Tim ſprach, fuhr ſeine Frau unruhig
auf ihrem Stuhl hin und her und ſpielte ungeduldig
mit ihrem Schürzenbändern.
Alſo Sie wohnen in Carrig, Herr? fuhr Tim
fort. Ich möchte meine Hand darum geben, wenn
ich es noch einmal ſehen könnte: die große
Buchen=
allee und die Ställe und das Zimmer, in dem Herr
Brian die Gewehre hattel
Hat man ſo etwas gehört? Immer redet er nur
von Carrig. Nach Carrig ging er harfuß, und
mit aller ſchuldigen Hochachtung für Sie, Miß
barſuß verließ er es auch. Was ſind vier Schillinge
die Woche ?
Geraldine wurde dunkelrot und ſuchte vergeblich
nach Worten.
Nein, nein, fuhr die Frau fort und mäßigte
etwas ihre keifende Stimme, ich will damit nicht
ſagen, daß Sie uns mehr geben ſollten. und Sie
zahlen ſo pünktlich; Sie werden ja ſelbſt knapp geung
gehalten!
So kamen Geraldines Wohltaten an den Tag.
Sie ſah ſo ſchuldbewußt und verlegen aus, als hätte
ſie eine Sünde begangen. Aber ſie faßte ſich bald.
Zum Glück hatte Tim es nicht gehört -— er war
ſchon etwas taub - und ſie mochte ihm die Freude
nicht zerſtören, daß ſeine kleine Penſion zu den Laſten
des großen Carrig'ſchen Beſitzes zählte.
Denis blickte Geraldine feſt an; er machte im
Kopf ſchnell ein kleines Rechenexempel - vier
Schillinge wöchentlich von zwanzig Pfund jährlich!
Sie begegnete ſeinem Blicke mit einem Anfluge
des alten OBierneſchen Hochmutes, der dergleichen
Entdeckungen nicht vertrug, und ſagte: Nun muß ich
gehen, Tim; ich will bald wiederkommen. Lebt wohl
(Fortſetzung folgt.)
und ſchont Euch.
Seite 3.
Darmſtüdter Tagblatt, Montag. den 5. Januar 1903.
Rummer 3.
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Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 5. Januar 1903.
Mutinnter 3.
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Januar-Nusverkauſs-Cage
an welchen ich große Warenposton zu beiapiellos billigen Preisen verkaufte, noch
im Gedächtuis.
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ich meiner Kundſchaft, da dieſe Waren uur Bedarfsartikel ſind, eine derart günſtige Kaufgelegenheit
voll und ganz auszunutzen.
Aehnliches kann vorausſichtlich in abſehbarer Zeit nicht wieder geboten werden.
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über:
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646
Seite C.
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 5. Januar 1903.
Rummer J.
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der Brauerei,
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bitte ich, mir dasſelbe fernerhin bewahren zu wollen, und ſichere bei Maßarbeit,
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ſcheinigungen von deutſchen Gemeindebehörden und
Kirchengemeinden vorgeiegt, die, teilweiſe ſogar unter
Verviolfältiæungsapparate, genehmigung evangeliſcher Kirchenbehorden. die Bei=
ſetzung der Aſchenreſte von in Krematocien ver=
brannten Leichen geſtattet hätten, und zwar meiſten= einerſeits Leichenverbrennungen in Deutſchland wegen
Geschällslokal H. Stock, Eingang Thorbogen. des Verſahrens noch nicht allzu häufig vorkommen Comptoiren vom hieſigen Platze ſtehen zu Dienſten beigebrachten Beſcheinigungen ſich bezögen, ſich über
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Die Beiſetzung von Aſcheureſten auf
Friedhöfen.
Vor einigen Monaten erregte ein Urteil des
Reichsgerichts Aufſehen, das ausſprach. daß ein
Recht auf Beiſetzung von Aſchenurnen auf Kirchhöfen
nicht beſtehe. Damals hatte das Oberlandesgericht
zu Hamm die beklagte Kirchengemeinde zur Duldung
der Beiſetzung auf dem Hagener Kirchhofe verurteilt.
Das Reichsgericht hob dieſes. Urteil auf und wies
die Sache zur abermaligen Verhandlung an das
Oberlandesgericht zurück, indem es ausführte, daß
ſich als Zweck des Kirchhofes ergebe, daß Leichen
auf demſelben beerdigt wurden; in derſelben
An=
ſchauung wurzle auch die hergebrachte Volksſitte.
Gegenüber dieſer Sachlage könne die Klage nur dann
Erfolg haben, wenn nachgewieſen werde, daß die
eine oder andere jener Vorausſetzungen nicht mehr
zutreffe, wenn namentlich die Volksſitte einer
Er=
weiterung der obigen Zweckbeſtimmung im Sinne
der von der Klage begehrten Benutzungsart des
Kirchhofes heute nicht mehr im Wege ſtehe. Das
Oberlandesgericht zu Hamm hat in der
neuen Verhandlung ſein erſtes Urteil aufrechterhalten,
und nunmehr hat das Reichsgericht dies Urteil
beſtätigt. Das Oberlandesgericht hat ausgeführt,
daß die Klägerin eine Erweiterung der hergebrachten
Volksſitte in dem Sinne nachgewieſen habe, daß
die=
ſelbe einer Benutzung der Friedhöfe auch zur
Auf=
bewahrung von Aſchenreſten menſchlicher Leichen
nicht mehr im Wege ſtehe. Die Klägerin habe näm=
teils ſchlechthin. Dabei ſei zu berückſichtigen, daß
Mangels an Gelegenheit und wegen Koſtſpieligkeit
möchten, anderſeits jedoch die Orte, auf welche die
nismäßig häufiger Gebrauch gemacht worden ſei.
Gegen dieſes Urteil wandte die verklagte
Kirchen=
gemeinde ein, daß es nicht zwiſchen Friedhöfen
poli=
tiſcher und kirchlicher Gemeinden und bei letzteren
nicht zwiſchen ſolchen evangeliſcher und katholiſcher
Gemeinden, zumal in Weſtfalen und Rheinland,
unterſcheide. Das Reichsgericht wies dieſen
Ein=
wand als unbegründet zuruͤck, da in dieſer Beziehung
ein Unterſchied zwiſchen Kirchhöfen oder Gottesäckern,
mögen ſie Kirchengemeinden oder politiſchen
Gemein=
den gehören, nicht beſtehe.
Der Kouflikt mit Venezuela.
Die Antwort Caſtros auf die
Be=
dingungen der Mächte bezüglich des
Schiedsgerichts=
vorſchlages iſt eingegangen und enthält die
grund=
ſätzliche Zuſimmung zur Berufung
an das Haager Schiedsgericht. Die
Antwort enthält ſich jedoch des Eingehens auf
ver=
ſchiedene Punkte, ſo daß noch weitere
Ver=
handlungennötig werden, ehe das Gericht
im Haag angegangen werden kann. Die Art und
Weiſe, wie die Regierung der Vereinigten Staaten
bei der Uebermittlung der Caſtroſchen Antwort
vor=
gegangen iſt, findet bei den an der Blockade
be=
keiligten Regierungen uneingeſchränkte Anerkennung
und wird als durchaus korrekt betrachtet. Herr
Caſtro dürfte ſich bereits überzeugt haben, daß die
Vereinigten Staaten nicht geſonnen ſind, einen
Ver=
ſuch, die Gläubiger Venezuelas um ihre Anſprüche
zu prellen, mit dem Schilde der Union zu decken;
die Erkenntnis, daß auf dieſem Wege nichts
arszu=
richten iſt, dürfte dazu beitragen, die Venezolaner
zu einer richtigeren Auffaſſung der Sachlage zu
be=
wegen.
Deutſches Reich.
- In ihrer letzten Sitzung nahmen die
Stadt=
verordneten der Stadt Dresden die viel beſprochene
Ratsvorlage über die Errichtung einer allgemeinen
Arbeiterordnung für die Stadt
Dres=
den einſtimmig an. Der Paragraph, der die
„ſtändigen; ſtädtiſchen Arbeiter, die fortan eine
ge=
wiſſe Beamteneigenſchaft genießen, zu einem eidlichen
Gelöbnis königs= und verfaſſungstreuer Geſinnung
verpflichtet, würde angenommen.
— Die „Korreſpondenz Hoffmann meldet aus
München: Das zur techniſchen Vorbereitung der
Kanaliſierung des Mains eingeſetzte
Projek=
tierungsbureau ſtellte gegen Ende des vorigen Jahres,
nach mehr als zweijähriger Arbeit, die Pläne und
Koſtenberechnungen für die Kanaliſierung des Mains
von Hanau bis Aſchaffenburg und für
Herſtellung einer größeren Umſchlagsanlage
unter=
halb Aſchaffenburgs fertig. Das Projekt fand
zu=
nächſt die Zuſtimmung der beteiligten bayeriſchen
Staatsminiſterien und wird, vorausgeſetzt, daß die
vorausſichtlich bald wieder aufzunehmenden
Ver=
handlungen mit Preußen zu einem Ergebnis führen,
Gegenſtand einer beſonderen Vorlage an den
Land=
tag bilden. Nach dem vorliegenden Projekt iſt ein
Geſamtkoſtenaufwand von 24 Millionen Mark
er=
forderlich. 95 Millionen entſallen auf die
Her=
ſtellung der vier Stauſtufen mit Schleuſen; zwei
weitere Stauſtufen wären auf Koſten Preußens
her=
zuſtellen. Die projektierte Umſchlagsanlage, bei
Aſchaffenburg iſt auf 12344000 Mark veranſchlagt.
Die Eiſenbahnverbindung für letztere koſtet 2 156 000
Mark. Die Stadt Aſchaffenburg würde einen
ent=
ſprechenden Koſtenbeitrag zu leiſten haben.
Ausland.
- Das Wiener Fremdenblatt= ſchreibt
bezüg=
lich des öfterreichiſch=ungariſchen Ausgleichs, man
müſſe ſich vor der Hand mit der allgemeinen, aber
auch beruhigenden Auͤfklärung zufriedengeben, daß die
Adee der politiſchen und wirtſchaftlichen Gemeinſchaft
der Monarchie ſich durchgerungen habe und die
ſchwerwiegenden Intereſſen Oeſterreichs nach jeder
Nichtung hin vollſte Wahrung gefunden hätten. Die
Einzelheiten des Ausgleichs würden bis zur
Vor=
legung im Parlamente geheim behandelt. Daraus
gehe hervor, daß die auftauchenden Einzelangaben
der Blätter nicht authentiſch und zudem in vielen
Punkten mit der Wirklichkeit nicht im Einklang ſeien.
— Der Wiener Korreſpondent der „Köln 3tg."
meldet dieſem Blatte: Wie ich aus zuverläſiger
Seite S.
Quelle höre, hat ſich Graf Lamsdorff mit dem
Grafen Goluchowski auf das ſogenannte kleine
Pro=
gramm geeinigt, über das früher ſchon die Botſchafter
Calice und Sinowiew in Konſtantinopel in völligem
Einvernehmen waren. Danach verlangt man nur
Verwaltungsmaßregeln für Makedonien,
keines=
wegs politiſche Umwälzungen. Wie weit bei der
Aufſicht die anderen Signatare mitwirken, iſt
frag=
lich. Schriftliche Abmachungen wurden hier bisher
nicht getroffen, ebenſowenig wie bei dem
Peters=
burger Abkommen vom Jahre 1857. Man kann
alſo weder von einer Erweiterung, noch von einer
Zerreißung des Abkommens ſprechen. Ganz
unzu=
treffend ſind aus Sofia kommende Meldungen von
einer Dreiteilung Makedoniens unter Prinz Joſef
von Battenberg. dem montenegriniſchen Prinzen
Mirko und einem deutſchen Oberſten als chriſtlichen
Gouverneuren. Niemals würde, wie man hier
be=
tont, Oeſterreich den Prinzen Mirko zulaſſen.
Ueber=
haupt ſcheint die Ernennung eines chriſtlichen
Gou=
verneurs in den Hintergrund gerückt und eine
Auf=
ſicht über die Finanzen und Beamten das
Weſent=
lichſte zu ſein.
- Die portugieſiſchen Cortes wurden mit
einer Thronrede eröffnet, in welcher der König
ſeiner Genugtuung Ausdruck gibt, feſtſtellen zu
können, daß die Beziehungen zu allen Müchten
durch=
aus freundſchaftliche ſeien. Die Thronrede kommt
ſodann auf die Reiſe des Kronprinzen zur Krönung
des Königs von England zu ſprechen, die
unter=
nommen worden ſei, um der verbündeten Nation
einen Beweis der Achtung zu geben. Für die
freundliche Aufnahme ſei der Prinz dem König
Dank ſchuldig. Auf der jüngſten Reiſe nach
Frank=
reich, England und Spanien ſeien dem Könige,
ſeiner Familie und der portugieſiſchen Nation ſo
viele Beweiſe von Sympathie erbracht worden, daß
er gern ſeine Genugtuung, ſowie aufrichtigſten Dank
dem Präſidenten Loubet und den Königen von
Eng=
land und Spanien ausſpreche. Der König erinnert
ſodann daran, daß Portugal dem Protokolle der
Mächte in Peking zugeſtimmt habe. China habe ſein
Zollregime um Macao geändert. Den Cortes werde
die Konvention hierüber zur Prüfung zugehen. Auch
andere Vorteile ſeien Portugal zugeſtanden worden,
durch die der Bau einer Eiſenbahn erleichtert werde,
welche Macao mit den Handelscentren Chinas
ver=
bindet. Die Thronrede zählt hierauf die Maßnahmen
für den weiteren Ausbau des Hafens von Lourenço
Marquez, ſowie die unternommenen Arbeiten in
anderen Kolonien auf. Die Thronrede fährt ſodann
fort: Die Generalverhandlungen der Iuhaber der
äußeren Schuld in Deutſchland, England, Frankreich,
Belgien und Holland hätten der Konverſion
zuge=
ſtimmt, welche mit Genehmigung der Cortes bereits
in Ausführung begriffen ſei. Mehr als vier Fünftel
der Titres ſeien ſchon konvertiert. Die Lage des
Wechſelkurſes habe ſich ſehr gebeſſert. Die
dem=
nächſtige Erneuerung der Handelsverträge rate zu
einer Reviſion der Zolltarife. Die Regierung werde
die Konverſion der Titres der inneren Schuld in
neue Titres insbeſondere zur Konſolidation der
ſchwebenden Schuld beantragen. Zum Schluß kündigt
die Thronrede militäriſche Reformen an und
kon=
ſtatiert den Fortſchritt im militäriſchen
Bildungs=
weſen.
„ El Liberals meldet aus Tanger: Eine dem
Hofe des Sultans von Marokko naheſtehende
Per=
ſönlichkeit hält es für ſicher, daß, wenn die
Ereig=
niſſe erneut ernſte Geſtalt annehmen, der Sultan
von Fez nach Rabat flüchten, die Zemmur=Kabylen
zur Hilfe aufrufen und unter völliger Aufgabe ſeiner
Reigungen zu den europäiſchen Einrichtungen als
Hüter des Islam auftreten werde. Darauf dürfte
der Sultan mit großen Streitkräften nach Fez
zu=
rückkehren, um bis zum Aeußerſten zu kämpfen. Nach
Darmſtädter Tagblatt, Montag. den 5. Januar 1903.
Rummer 3.
Meldungen vom Donnerstag abend lagert der
Prä=
tendent gegenwärtig auf dem Gebiete von Hiyaind,
von wo er Briefe an die benachbarten Stämme
ſandte, um ſie für ſich zu gewinnen. Die Mauern
von Fez werden jetzt mit Geſchützen verſehen. Von
den Aufſtändiſchen iſt bisher kein Vorſtoß auf die
Stadt gemacht worden: ſie ſcheinen nicht geneigt,
obwohl ſie über genügende Streitkräfte verfügen, auf
mehrere Tage die Dörfer zu verlaſſen und ſich im
Felde zu verproviantieren. In der Stadt Fez herrſcht
nach wie vor Ruhe, aber der hohe Preis der
Lebens=
mittel erhöht die Unzufriedenheit der Bevölkerung.
Wien, 3. Jan. Die Wiener„Zeit veröffentlicht
längere Interviews eines Mitarbeiters mit der
ſächſiſchen Kronprinzeſſin. Alle dieſe
Mittei=
lungen ſind natürlich mit großer Vorſicht aufzunehmen
und können das Verbrechen der Prinzeſſin, auch wenn
ſie auf Wahrheit beruhen, nicht entſchuldigen.
Die Frage, ob die Pringeſſin und der Abenteurer
Giron. der neuerdings als ein abgefeimter Schurke
ge=
ſchildert wird, nach dem Geſetze ev. ſtrafbar ſind, iſt zu
be=
jahen. Der betreffende 8 172 des deutſchen
Strafgeſetz=
buches lautet; „Der Ehebruch wird, wenn wegen desſelben
die Ehe geſchieden iſt, an dem ſchuldigen Ehegatten,
ſo=
wie deſſen Mitſchuldigen mit Gefängnis bis zu
6 Monaten beſtraft. Die Verfolgung tritt nur auf
Antrag ein.: Es iſt aber nicht anzunehmen, daß ein
ſolcher Antrag geſtellt wird.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 5. Januar.
- Die Hinreiſe Sr. Königl. Hoheit des
Groß=
herzogs nach Indien hat ſich ſehr günſtig geſtaltet. Einer
ſoeben eingetroffenen brieflichen Meldung von der Reiſe
aus Aden, 21. Dezember 1902, entnehmen wir noch: Se.
Königl. Hoheit der Großherzog ſind heute 4 Uhr
nach=
mittags nach ſehr guter Reiſe hier angekommen und
wer=
den nach wenigen Stunden Aufenthalt die Reiſe nach
Bombay fortſetzen. Se. Königl. Hoheit befinden Sich
im beſten Wohlſein. Die gewöhnliche Hitze bei der Fahrt
im Roten Meer wurde durch günſtigen Wind ſehr
ge=
mildert. DDarmſt. 3tg.)
Das Großh. Regierungsblatt Nr. 82
ent=
hält: Bekanntmachung, die Bildung einer Genoſſenſchaft
zur Ausübung der Fiſcherei im Main betr.
Militärdienſtnachricht. Herfort,
Ka=
ſerneninſpektor auf Probe in Darmſtadt, zum Kaſ.=Inſp.
ernannt.
⬜ Die Fahrgeldeinnahme der
ſtädtiſchenelek=
triſchen Straßenbahn betrug im Monat
De=
zember 1902 18200 M. gegen 17523 M. 35 Pf in
dem gleichen Monat des Vorjahres.
2 Ueber die Tätigkeit der
Arbeitsnachweis=
ſtelle im ſtädtiſchen Hauſe, Waldſtraße 6, Telephon 371.
werden uns folgende Zahlen mitgeteilt: Monat Dezember
1902: offene Stellen 224, Arbeitſuchende 388.
Ver=
mittelungen 113. darunter 13 Dienſtboten. Man erſieht
hieraus, daß die Dienſtboten nach wie vor wenig
Ge=
brauch von dieſer Arbeitsvermittelung machen.
Sp. Vom hieſigen Arbeiterſekretariat wird
uns Nachſtehendes mitgeteilt: In den 304 Tagen des
Jahres 1902, an welchen das Arbeiterſekretariat dem
Publikum zur Benutzung geöffnet war, wurde dasſelbe
von 1860, und zwar von 233 weiblichen und 1627
männ=
lichen, Perſonen in Anſpruch genommen und wurden
folgende Fälle erledigt: Gewerbeſtreitſachen 430, Unfall=,
Invaliden= und Krankenkaſſenſachen 603, Gemeinde=
Dienſtboten= und Armenſachen 111. Steuer=, Straf= und
Mietſachen 374. Ehe=, Erbſchafts= und
Vormundſchafts=
ſachen 135. Verſicherungs=und Pfändungsſachen 64,
Schuld=
forderungs= und Militärſachen 105. ſonſtige Sachen 140.
zuſammen 1967 Auskünfte. Davon wurden 1611
münd=
lich und 356 ſchriftlich erledigt. Von den Beſuchern waren
995 aus Darmſtadt und 865 von Auswärts. Organiſiert
waren 447 gewerkſchaftlich und 244 politiſch, denen 1169
Nichtorganiſierte gegenüberſtehen. Eingegangen ſind 400
Schriftſtücke, während 598 abgeſandt wurden. Dieſe
Auskünfte wurden alle unentgeltlich erteilt.
9 Von den Wochenmärkten der letztvergangenen
Woche waren der Hauptmarkttag, der Samstag, durchaus
nicht begünſtigt. Aber troßz des ſtrömenden Regens, mit
welchem dieſer Tag begann, waren doch genügende
Zu=
fuhren an Marktviktualien vorhanden, auch der Verkehr
entwickelte ſich bis zu den Mittagsſtunden, wo auch der
Regen mehr nachließ. ziemlich lebhaft. An
Durchſchnitts=
preiſen ſind zu notieren: Butter! Kg. 1 Mk. bis 130 M.,
in Partien 90-95 Pf9., Eier'-8 Pf., Handkäſe 4-10 Pfg.
Schmierkäſe Ltr. 15-16 Pfo., Aepfel Kg. 8-14 Pf.
Birnen ¼ Kg. 1014 Pfg. Apfelſinen 5-10 Pf., Nüſſe
100 Stück 50 Pfg., Kaſtanien 1 Ka. 16 Pfg., Kartoffeln
per Kumpf (0 Liter) 45 bis 80 Pf., je nach Sorten,
Meerettig 10-25 Pfg., Sellerie 6-12 Pfg., rote Rüben
. R9. 6 Pf., gelbe und weiße Rüben 1 Kg. 6 Pf.,
Kopfſalat 12-15 Pf., Endivienſalat¼ Kg. 20-30 Pfg.,
Wirſing 6-10 Pf Weißkraut 10-12 Pf., hieſiges
Rotkraut 10-12 Pf., holländiſches 25-30 Pf.,
Schwarz=
wurz ½ Kg. 20-25 Pf., Blumenkohl 30-40 Pf., Spinat
½. 89. 20-30 Pf. Roſenkohl1 K9. 25-30 Pf.,
Grün=
kohl 12-15 Pfg, Zwiebeln ¼ Kg. 8 Pf., Gänſe! 89.
70 Pf. Enten 3 Mk. 3-350 M., Hahnen 2-¾ M.,
Suppenhühner 150 bis 2 M. Tauben 60-7 Pf., Haſen
3-330 M. Lapins 90 Pfo. bis 1 Mk.
2 Das Welt=Panorama (Soderſtraße Nr. 2.
Kapellplatz) zeigt uns dieſe Woche herrliche Anſichten von
der Schweiz, dem Engadin und Graubünden. Wir
be=
ſuchen das herrlich gelegene Chur am Rhein, die aus
der Geſchichte wohlbekannte Via Mala, die Rheinquelle
nebſt Gletſcher; ferner den vielbeſuchten Kurort Davos,
Pfäfers, Nagatz u. ſ. w.
Eppertshauſen. 2. Jan. Gelegentlich der letzten
Feiertage gerieten mehrere junge Bürſchchen von hier in
einer Wirtſchaft in Streit. Einer derſelben biß im
Verlaufe der Balgerei ſeinem Gegner einen Finger völlig
durch. Da der junge raſende Roland auch mit einem
Meſſer ſeinen Gegner im Geſichte zeichnete, ſo iſt
An=
zeige erſtattet.
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 3. Jan. Geſtern abend
war bei dem Kaiſer und der Kaiſerin im Schloſſe
Tafel für die kommandierenden Generale, zu der die hier
anweſenden Prinzen und Kommandeure der
Leibregi=
menter geladen waren. Zur Nechten der Kaiſerin ſaß
Prinz Arnulf von Bayern, zur Linken Prinz Heinrich.
Der Kaiſer ſaß zwiſchen dem Grafen Walderſee und dem
Grafen, Häſeler. - Die, kommandierenden
Generale hielten ihr alljährliches Feſtmahl wieder
am Neujahrstage im „Kaiſerhof; ab, wo im
Hohen=
zollernſaale die Tafel zu 33 Gedecken hergerichtet war.
Den Ehrenplatz nahm Generalfeldmarſchall Graf
Walder=
ſee ein zwiſchen dem Generaloberſten Grafen Häſeler
und dem General der Infanterie und Generaladjutanten
v. Wittich. Von den kommandierenden Generalen fehlten
der Kronprinz von Sachſen, der durch Generalleutnant
Hingſt vertreten war, Erbprinz von Sachſen=Meiningen,
Prinz Arnulf von Bayern und General v. Stülpnagel.
- Die Silveſternacht in Berlin wurde in
der üblichen Weiſe gefeiert. Die Proving= und die
aus=
ländiſche Preſſe durcheilen gewöhnlich aufregende
Nach=
richten über die Skandale, die in Berlin in der
Silveſter=
nacht vorfallen ſollen; ſie ſind ausnahmslos übertrieben,
nicht einmal Zylinderhüte werden mehr eingetrieben.
Das gewaltige Aufgebot von Schuzleuten - die ganze
Berliner Schutzmannſchaft iſt in dieſer Nacht auf den
Beinen - hielt jeden Drang der Menge zu
Aus=
ſchreitungen nieder. Die ganze Friedrichſtraße hinunter
bis zum Halleſchen Tore, die Leipziger Straße entlang
ſowie Unter den Linden, überall erblickte man blanke
Helme und Gruppen reitender Schutzleute, umwogt von
einem Menſchenmeer, daß ſich gegen 10 Uhr anzuſammeln
begann und bis 2 Uhr nachts von allen Gegenden der
Stadt immerfort neuen Zuzug erhielt. Um 12 Uhr brach
ein ohrenbetäubender Lärm mit Proſit Neujahr! los,
verſtärkt vor allem durch die ſogenannten Kanonenſchläge,
„Graf Pückler=Ohrfeigen; nannte ſie ein Volkswitz, ein
papierenes Spielzeug, das an allen Straßenecken zu
Hunderten verkauft wurde und deſſen Knallen einen
ge=
waltigen Lärm vollführte. Die Friedrichſtraße, mit
dichten Menſchenmaſſen bedeckt, bot den ſonderbaren
An=
blick eines faſt dunklen Straßenzuges; denn auf
behörd=
liche Anordnung hatten die Reſtaurants und Cafss
da=
ſelbſt bereits gegen 11 Uhr ſchließen müſſen, um jede
Un=
ordnung zu vermeiden. Alles Parlamentieren über die
geſchloſſenen Gitter der Portale weg mit Pförtnern und
Angeſtellten half nichts. Drinnen gings aber deſto luſtiger
zu. Wer einmal nach Löſung von Eingangskarten,
drinnen war, erlebte beim ſchäumenden Becher ein
fröh=
liches Silveſter. Um 12 Uhr begann ein allgemeines
karnevaliſtiſches Chaos; Papierſchlangen rollten durch die
Säle, Konfettis wurden geworfen, Narrenmützen tauchten
auf, junge Mädchen ließen ſich von jedem küſſen und
Ehemann und Begleiter hielten geduldig ſtill. In einer
ſo induſtriellen Stadt wie Berlin gibt aber ein Feſt vr
allem Gelegenheit zu verdienen. Auf den Straßen
ver=
kaufte man Neujahrskarten zu 10 Pfennig. Der kleine
Cohn iſt immer noch nicht ausgeſtorben, in ſeiner ganzen
Scheußlichkeit wurde er feilgeboten, wie er zu Neujahr
ſeine Schwiegermutter ärgert; in einigen Straßen
ver=
kauften Jungen Silveſterblei zum Gietzen: Gott weiß.
woher ſie dies Blei hatten. Merkur iſt eben nicht bloß
der Schutzpatron des Handels, ſondern auch der Diebe.
Nachdem die Sperrmagregeln bereits aufgehoben waren,
mußten nochmals Straßenſperrungen und zwar in einem
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
2 Darmſtadt, 3. Jan. Der Stoff zu dem Drama
von Maeterlinck „Monna Vannar ( Madonna
Giovanna) das hier am Dienstag zum erſten
Male zur Aufführung gelangt, iſt nicht der
italieniſchen Geſchichte entnommen, ſondern eine freie Erfin
dung Maeterlincks; allerdings begegnet uns ein ähnliches
Motiv einige Male in der älteren italieniſchen Novelliſtik.
Dies iſt in Kürze der Inhalt= Piſa, von einem
florenti=
niſchen Heer belagert, iſt am Ende ſeiner
Widerſtands=
gietet der feindliche Führer Beiſtand: reichliche
Stadt, wenn die Frau des Piſaer Kommandanten allein,
nur mit einem Mantel angetan, eine Nacht im Zelte
Pringivallis, des Hauptmanns der belagernden Florentiner,
verbringen wird. Guido Colonna, der Kommandant von
Piſa, iſt über dieſe Zumutung natürlich empört, aber ſein
Vater Marco und ſein Weib Monna Vanna meinen, das
Leben von 30000 Menſchen ſei mit der Ehre einer
ein=
zigen Frau nicht zu teuer erkauft, und Monna Vanna
geht ins feindliche Lager. Sie findet in Prinsivalli
einen Geſpielen ihrer Jugend, der nie aufgehört, hat, ſie
zu lieben, und einen hochſinnigen Mann, der aufrichtig
geſteht, daß ihn dieſe Nacht und ſein Verrat der
Floren=
tiner Sache keinerlei Opfer gekoſtet, da er ohnehin
ent=
ſchloſſen war, von der engherzigen Krämerrepublik
ab=
zufallen, wo Scheelſucht und neidiſche Verleumdung ihm
ſchon ſicheren Sturz und Verderben vorbereitet. Sein
Sekretär kommt und meldet. „Flieht, Herrl Der zweite
Kommiſſär iſt mit 600 Mann gekommen. Er erklärt
Euch für einen Verräter. „Komm mit nach Piſau ruft
Monna Vanna. „Zu haſt es gerettet, es ziemt ſich, daß
es Dich nun rettet. Du kommſt in meinem Schutz, ich
hafte für Dich.: Als ſie aber heimkehrt, kann ihr Gatte
es nicht glauben, was ſie ihm glückſelig verkündet: daß
ſie, wie ſie gegongen, rein zu ihm zurückkehre; und als
er den Prinzivalli erkennt, da meint er, ſie habe das
Meiſterſtück der Rache vollbracht und das „Ungeheuers nach
Piſa hereingelockt zu unerhörten Qualen. Aber ſie beteuert
von neuem, er, habe ſie nicht angerührt. Guido
wähnt, Scham oder gar eine jäh erwachte Liebe hindere
ſie. die Wahrheit zu ſagen, die er um jeden Preis von
ihr hören will, und ſo ſchwört er, er werde Beide
frei=
geben, wenn ſie ihm die Wahrheit ſage, die ihm einzig
möglich ſcheint. Vanna ſchwört noch einmal: Ex hat mich
nicht berührt. Nun gibt Guido racheſchnaubend den
Be=
fehl, Prinzivalli in den Kerker zu ſtoßen, da wirft ſich
Vanna dazwiſchen: Nein, nein, er iſt mein. Ich habe
gelogen! Ich war ſein. Er gehört mirſs Prinzivalli
entgegnet; „Sie lügt, um mich zu retten. Doch keine
Folter - Vanna flüſtert ihm zu, während ſie ſeine
Hände binden: Schweig doch! Ich bin Dein, Dich liebe
ich Laß mich Dich ketten.. Ich werde Dich
be=
freien. Wir werden fliehen " Im Ru hat ihr Herz
entſchieden zwiſchen dem Edlen, unſchuldig dem Tode
Ver=
fallenen, und ihrem Manne, der ihr den Glauben verſagt.
Jetzt freilich, wo ſie Komödie ſpielt, glaubt er ihr und iſt
zufrieden und glücklich; der alte Marco nur ſieht die
Wahrheit. Guido verſpricht ihr die Schlüſſel zu
Prinzi=
vallis Kerker, damit ſie ihre Nache an ihm kühlen möge,
und während ſie Guido in ſeine Arme ſchließt, murmelt
ſie; „Es war ein böſer Traum, Der ſchöne fängt jetzt
an.” Damit ſchließt das Stück.
Kleines Fenilleton.
Von den Krönungsfeſtlichkeiten in
Delhi. Dem „Bureau Reuters girg aus Delhi ein
langer Spezialbericht über das Durbar zu, dem wir
nach=
ſtehende Schilderungen entnehmen. Der Berichterſtatter
erzählt zunächſt, daß „Durbari eine Feſtverſammlung
bei Gelegenheit einer Thronbeſteigung oder Krönung
be=
zeichnen könne. Der Name paßt alſo in dieſem Falle,
da die Feſtlichkeit zu Ehren der Thronbeſteigung Koͤnig
oder vielmehr Kaiſer Eduards ſtattfindet. Den Zu=
ſammenſtrom der Volksmaſſen ſchildert der Berichterſtatte
wie folgt; „Von allen Seiten ſtrömen die Menſchen i
die alte Stadt Delhi. Alle Raſſen und alle
Glauben=
bekenntniſſe des Oſtens ſind hier vertreten. Die Chad=
Chouk, die Hauptſtraße von Delhi, iſt ein Meer vo
Farbenpracht, Leben und Tätigkeit; Araber, Afghanen,
Siameſen, Burmeſen und Japaner, die Einwohner vo.
Nepal, Sikkim, Raiputana, Muskat, Balutſchiſtan un
Travancore, Sikhs, Mohammedaner, Hindus, Parſer
Europäer und Buddhiſten, alles drängt durcheinander in
der geräuſchvollen Menſchenmenge. Elefanten mit hoh=
Türmen auf dem Rücken, Kamele, eingeſvannt in merl
würdige Karren, Motorwagen, elegante, europäiſch
Landauer, Rickſchas, gezogen von buntgekleideten Läufer,
Fahrräder, Ochſenwagen und Bauerngefährte aller Ar
ziehen in langem ununterbrochenem Zuge einher. Nie
mals, ſelbſt nicht zur Zeit der Moguln, hat Delhi ei
ſolches Bild aufgeregter Tätigkeit geſehen, nemals
habe=
ſich der Oſten und der Weſten in ſeinen Straßen
fremdartig vermiſcht.” Nach Angabe des Berichterſtatter
fand ein Zuſammenſtrom von etwa 250000 Menſchen
i=
dem Zeltlager bei Delhi ſtatt. Die Zahl der Zelte ſchäl
man auf 80000 bis 100 000. Der äußere Umfang de
Lagers beträgt 35 engliſche Meilen, und ſeine
Garniſo=
beſteht aus 45000 europäiſchen und indiſchen Trupper
Das ganze Lager iſt elektriſch beleuchtet. Der Draht, de
über die Zelte hinweggeführt iſt, wiegt 60 Tons. Unte
dem Lager iſt ein Kabel von 50 Meilen Länge
gele=
worden. Durch das Lager ſelbſt führt eine
Eiſenbah=
von 12 Meilen Länge, an der ſich zehn Stationen
b=
finden. Große Lagerhäuſer enthalten über 30000 Ton
Nahrungsmittel für Menſchen und Tiere, und 2000 Kame
haben mit 4000 Ochſenkarren für weiteren
Transpo=
von Vorräten zu ſorgen. Die telegraphiſchen Anlage
mußten ſehr ausgedehnt werden, und die Länge de
Neuanlagen beläuft ſich auf 5000 Meilen. Im Lage
ſelbſt befindet ſich ein Telegraphiſtenlager mit 400 Be
Rummer 3.
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 5. Januar 1903.
ſo großen Umfange vorgenommen werden, wie es
bis=
her noch nie erforderlich war. Von 2 bis ¼4 Uhr
mor=
gens wurde die Friedrichſtraße von der Behren= bis zur
Jägerſtraße für den Verkehr in nördlicher Richtung in
vollem Umfange geſperrt. An den Straßenübergängen
waren Ketten von Schutzleuten poſtiert, die eingelne
Per=
ſonen und kleinere Menſchengruppen in der Richtung
nach dem Halleſchen Tor paſſieren ließen, das
Ein=
dringen größerer Rotten jedoch verhindern mußten. Auch
die Charlottenſtraße erhielt, nachdem zur genannten Zeit
die geſamten Reſervemannſchaften der Schutzmannſchaft
herangezogen waren, ſtarke poligeiliche Beſehung, um von
hier die Menſchenmaſſen. die aus der Friedrichſtraße
gurückgetrieben waren, zu zerſtreuen. Trohdem dauerte
es bis morgens 6 Uhr, bevor die Friedrichſtadt ihr
ge=
wöhnliches Ausſehen erhielt und die rieſigen
Polizeiauf=
gebote zurückgezogen werden konnten. Trotz der
unge=
heueren Menſchenanſammlungen verhielten, ſich die
Maſſen ruhiger, als in den Vorjahren und es wurden
diesmal weniger Perſonen ſiſtiert, als in der
Neujahrs=
nacht des vergangenen Jahres. In der ganzen Stadt,
wurden nur 227 Feſtnahmen erforderlich, gegenüber 258
in der vorhergehenden Silveſternacht. — Geſtern morgen
wurde der Reſtaurateur Alich auf der Waiſenbrücke von
einem jungen Manne Namens Otto v. Mansky aus
Rache überfallen und durch zwei Revolverſchiſſe ſo
ſchwer verletzt, daß er bald darauf verſtarb. Der Täter
wurde verhaftet.
Dresden, 3. Jan. Gegenüber anders lautenden
Meldungen kann feſtgeſtellt werden, daß der Zuſtand
des Königs geſtern abend nicht ſchlimmer geweſen iſt
als vorher. Das Fieber war ein leichtes, wie es ſich
abends einzuſtellen pflegt, allerdings iſt der Zuſtand
bei dem hohen Alter des Patienten und in Anbetracht
der ſeeliſchen Erregungen der ietzten Wochen ſehr ernſt.
Koburg, 1. Jan. Der frühere Kaſſier des
ſogial=
demokratiſchen Landesvereins und Gewerkſchaftskartells,
Genoſſe; Schefer, iſt wegen Unterſchlagung eines
der Vereinskaſſe gehörigen Betrages von 250 Mark zu
1 Monat Gefängnis verurteilt worden.
Peſt, 2. Jan. Aus Anlaß einer Verteilung von
Geld=
gaben kam es geſtern im Palais der Gräfin Carolyi zu
einem großen Gedränge, wobei viele Perſonen ſchwer
verletzt wurden. Einer Frau wurde der Bruſtkorb
ein=
gedrückt. Sie ſtarb auf dem Transport nach dem
Krankenhaus.
Kopenhagen, 2. Jan. Infolge des letzten
Stur=
mes wurden in Dänemark. nach der Voſſ. 3tg.” 10
Menſchen getötet, ſowie ungefähr 300 Gehöfte und Häuſer
vollſtändig vernichtet. 70 Fabrikſchornſteine und 2
Kirch=
türme umgeriſſen, 70 Mühlen zerſtört und eine Menge
Vieh umgebracht. Merkwürdigerweiſe ſind meiſtens
neuere Gebäude zerſtört worden, während die älteren
mit dem Verluſt des Daches davonkamen. In den
be=
troffenen Gebieten giebt es aber auf dem Lande nicht
viele Gebäude, die ihr Dach behalten haber.
Madrid, 2. Jan. Der „Heraldon veröffentlicht ein
Schreiben des Akademikers Cotarelo, in welchem dieſer
ſich als Urheber des Schreibens an vie franzöſiſche
Votſchaft bekennt, in dem die Wohnung der Familie
Humbert mitgeteilt wurde. Cotarelo erklärt in dem
Schreiben, er werde die Belohnung von 25000 Fres.
Zwiſchen den ſpaniſchen Poliziſten, dem Portier des
Hauſes der Humberts und dem Ausſchuß des Vereins
wohltätiger Frauen verteilen.
Belgrad, 3. Jan. In ganz Serbien herrſcht
andauernd ſtarker Froſt bei heftigem Schneefall. Die
Verbindungen ſind vielfach unterbrochen. Bei Niſch
wurden eine Anzahl Schulkinder erfroren aufgefunden.
Konſtantinopel, 30. Dez. Die bekannten älteſten
Leute am Bosporus haben ein Schneegeſtöber,
wie es in den letzten Tagen über Konſtantinopel dahin=
309. noch nicht erlebt. Fußhoch lag auf den flachen
Dächern eine weiße Decke, deren Form unter den
Wind=
ſtößen wechſelte; an freieren Plätzen türmte ſich der
Schnee meterhoch an, während eine dichte Rebelwolke
Uber der Stadt hing. Der Straßenverkehr ſtockte;
Pferde=
bahnen und Droſchken feierten und die Stadtverwaltung
ſah ſich gezwungen, Mannſchaften zu der ungewohnten
Beſchäftigung des Schneeſchaufelns ausrücken zu laſſen,
um wenigſtens die Hauptverkehrswege freizulegen. Das
meiſte wird Allah überlaſſen, der das von ihm
an=
gerichtete Unglück auch wieder zu beſeitigen hat. Auf
einige Tage wütenden Nordſturm war ein ebenſo heftiger
Südſturm geſolgt, der Bäume entwurzelte und den
Ver=
kehr mit den Inſeln unterbrach. Die Unglücksfälle auf
dem Schwarzen und dem Marmara=Meere ſind zahlreich.
Der Kapitän eines ruſſiſchen Dampfers, der Auswanderer
aus der Krim nach Konſtantinopel zu bringen hatte, er=
Kärte, einen ähnlichen Sturm noch nicht erlebt zu haben.
Nach manchen Gefahren gelang es ihm, den von Nebel
verhüllten Eingang in den Vosporus zu finden. Andere
waren weniger glücklich, und durch den Bosporus wälzten
ſich Haufen ertrunkener Rinder und Schafe. Zwei Tage
der Sonne haben genügt, um der Stadt ihr ſonſt übliches
Winterbild wiederzugeben. Menſchen und die
ſchwer=
geprüften Straßenhunde wärmen ſich in den
Sonnen=
trahlen. und nur von fern ſchaut der Winter von den
aſiatiſchen Bergen herüber. (K. 3.)
Chronik des Monats Dezember 1902. 1.
2jähriges Miniſteriubiläum des bayeriſchen
Finanz=
miniſters Frhrn. v. Niedel. — Kundgebung der
Krupp=
ſchen Arbeiter an den Kaiſer. — Nede des Abg. Nichter
oegen die Obſtruktion im Reichstage. — Nücktritt der
ſerbiſchen Regierung. — Rücktritt des griechiſchen
Mini=
teriums. 2. Miniſterkriſis in Spanien. 3.
Entlaſſungs=
geſuch des ſpaniſchen Miniſterpräſidenten Sagaſta.
Hieronymus Lorm in Brünn f. 4. Der „Fall
Singer=
im Reichstag. 6. Neues griechiſches Miniſterium
De=
lyannis. — Neues ſpaniſches Miniſterium Silvela. 7.
Deutſch=engliſches Ultimatum an Venezuela. 9. Der
deutſche Reichstag nimmt den Antrag Gröber auf
Aende=
rung der Geſchäftsordnung mit 206 gegen 72 Stimmen
an. - Verlobung des Großherzogs von Weimar mit
Prinzeſſin Karoline von Reuß ä. L. — Meldung von
einer Niederlage des Sultans von Marokko gegen den
Prätendenten. 11. Der Reichstag nimmt den Antrag
Kardorff mit 184 gegen 136 Stimmen an. 12. Flucht der
Kronprinzeſſin von Sachſen. 14. Endgültige Annahme
des Zolltarifs im Reichstage mit 202 gegen 100 Stimmen.
15. Erdbeben in Andiſchan (Zentralaſien). 17. Die
See=
leute in Marſeille beendigen den Ausſtand. 18.
Thron=
rede zum Schluß des engliſchen Parlaments. 20.
Ver=
öffentlichung des Abkommens über die Gründung der
katholiſch=theologiſchen Fakultät, in Straßburg. -
Ver=
haftung der Familie Humbert in Madrid. —
Deutſch=
land und England machen die Blockade der
venezolani=
ſchen Häfen, bekannt. - Stapellauf, des
Linien=
ſchiffes „Braunſchweig;, des größten Schiffes der
deut=
ſchen Flotte. 22. rhr. v. Krafft=Ebing in Graz f.
— Thronrede zur Kammereröffnung in Griechenland.
25. Stürme in Nord= und Oſtdeutſchland. 26.
Chamber=
lain landet in Durban. — Der Streit der Mächte mit
Venezuela wird dem Haager Schiedsgericht überwieſen.
— Die Familie Humbert wird nach Frankreich geſchafft.
29. Regierungsrat Dr. Neicke wird als zweiter
Bürger=
meiſter von Berlin beſtätigt. — Der ruſſiſche Miniſter
des Auswärtigen Graf Lamsdorff in Wien. — Einzug
des Vigekönigs von Indien in Delhi. Beginn der
Krönungsfeierlichkeiten. 31. Durch Vermittlung Kaiſer
Franz Joſefs kommt zwiſchen den Regierungen
Oeſter=
reichs und Ungarns der Ausgleich zuſtande. - Indiſche
Königskrönung in Delhi.
Vermiſchtes.
vPiN Die deutſche Flotte 1902. Fünf
Schiffe ſind in dieſem Jahre der Marine neu eingereiht
worden, nämlich das Linienſchiff „Braunſchweigt, der
Panzerkreuger „Friedrich Karl' und die Kreuser „
rauen=
lob', „Arcona” und „Undinen Neu in Angriff
ge=
nommen wurden die durch den Marineetat für 1902
bewilligten 8 Schiffe. Insgeſamt befinden ſich jetzt
6 Linienſchiffe, 3 Panzerkeuger, 6 Kreuger und 2
Kanonen=
boote auf drei kaiſerlichen und ſechs Privatwerften im
Bau. Vier erſtklaſſige Linienſchiffe wurden im Bau
vollendet und in Dienſt geſtellt: „Kaiſer Karl der Große=
„Wittelsbachl, „Jähringen; und „Wettin; während die
Linienſchiffe „Kurfürſt Friedrich Wilhelm= „
Branden=
burg; und „Weißenburg: die Flagge ſtrichen, um auf
der Werft in Wilhelmshaven moderniſiert zu werden.
Außer dem großen Kreuzer„Prinz Heinrichs wurden
auch einige kleinere Kriegsfahrzeuge im Bau vollendet.
D ie Nähmaſchine einunentbehrliches
Hausgerät. Seit dem Inkrafttreten der
Zivilprozeß=
ordnung iſt es eine ſehr beſtrittene Frage, in wieweit
eine Nähmaſchine als unentbehrliches Hausgerät
anzu=
ſehen iſt und daher der Pfändung nicht unterliegt. Dieſe
Frage hat kürzlich das Oberlandesgericht Dresden
be=
ſchäftigt. Es hat zunächſt dahin entſchieden, daß eine in
der gemeinſchaftlichen Wohnung der Eheleute ſtehende
Nähmaſchine nicht als ein ausſchließlich zum perſönlichen
Gebrauch der Frau beſtimmtes Arbeitsgerät anzuſehen
und daher auch nicht präſumtives Alleineigentum der
Frau ſei, denn die Nähmaſchine bilde nach den jetzigen
Anſchauungen und Lebensbedürfniſſen einen Gegenſtand
des Hausgeräts. Das Hausgerät ſei dazu beſtimmt, von
den Mitgliedern der Familie bei Ausübung der
häus=
lichen Verrichtungen und im ſonſtigen Verlauf des
häus=
lichen Lebens gebraucht zu werden. Ein Gegenſtand des
Hausgeräts diene daher, auch wenn er, wie z. B. eine
Nähmaſchine, nach ſeiner Beſchaffenheit von einer
weib=
lichen Perſon benutzt zu werden pflege, und wenn keine
andere ſolche Perſon im Hausſtande vorhanden ſei, nicht
ausſchließlich zum perſönlichen Gebrauche der Frau, d. i.
zum Gebrauche der Frau für ihre eigene Perſon, ſondern
die Frau bediene ſich ſeiner in ihrer Eigenſchaftals
Haus=
frau und Mitglied der Familie. Ferner führt das
Ge=
richt hinſichtlich der Frage der Unentbehrlichkeit der
Näh=
maſchine aus, daß die Beantwortung dieſer Frage ſich
je nach den häuslichen Verhältniſſen des Schuldners
richte. Insbeſondere ſei dabei der Umfang des jeweils
in Frage kommenden Hausſtandes in Betracht zu ziehen.
Eine Nähmaſchine werde allerdings nach der jetzigen
Lebenshaltung, wenn der Schuldner eine ſtarke Familie
gabe, in der Regel als zur Erhaltung eines angemeſſenen
Hausſtandes unentbehrlich zu erachten ſein. Habe der
Schuldner dagegen, wie im vorliegenden Fall, keine
Kinder und ſei ſein Hausſtand auch ſonſt nicht groß, ſo
laſſe ſich nicht ſagen, daß eine Nähmaſchine dem Schuldner
zur Erhaltung eines angemeſſenen Hausſtandes
unent=
behrlich ſei.
Ein ruſſiſches WWeiberdorf Was die
Frauenrechtlerinnen des weſtlichen Europa vergeblich
fordern, haben die Bäuerinnen der kleinen riſſiſchen
Ge=
meinde Nicolskoie in dem Bezirk Ribinsk bereits erreicht,
allerdings nur durch die Macht der Verhältniſſe. Im
Laufe einer Inſpektionsreiſe haben Oberheamte des
amten, denen 50 Militärradfahrer zur Beförderung
ein=
laufender Telegramme beigegeben ſind. Das
Amphi=
theater, in welchem die Proklamation verleſen wurde
hat Raum für 15000 Perſonen. An orientaliſcher Pracht
ſtehen die Lager der einheimiſchen Fürſten obenan; acht
engliſche Meilen lang zieht ſich der Weg um dieſe Lager.
Um die Prachtzelte jedes Fürſten reihen ſich die ſeine:
Unterfürſten und Vornehmen, und die Zelte für die
Elefanten und Leibwachen und Diener. Das bunte
wimmelnde Leben, de= farbenprächtigen Oſtens
drängt ſich mit der Fülle ſeiner wunderbar
mannig=
faltigen Typen, die aus allen Teilen Indiens
zuſammen=
geſtrömt ſind, durch dieſe Zeltſtraßen und Gaſſen und
durch die alte Stadt. Fürſten und Parias, Radſchahs
in Seide und Atlas und arbeitende Maſſen halbnackter
Kulis, Brahminen mit den heiligen Kaſtenzeichen auf
der Stirn und grünbeturbante Abkömmlinge des
Pro=
pheten, ſtolge Radſchputen aus uralten Häuſern und halb
europäiſierte, bengaliſche Schriftgelehrte, bärtige Sikhs
mit aufgedrehten Schnauzbärten und ſchüchterne
Handels=
leute aus Kutſch bedacht auf friedliches Geſchäft, britiſche
und eingeborene Tommies in Khaki und Staub gekleidet,
gaffende Globetrotter und hagere, unbewegliche Fakire,
Elefanten in glänzendem Geſchirr, ſchwingende Maſſen
von Silber und Gold, flüchtige Dromedare und lange
Züge bedächtig einherſchreitender Kamele, Reitertrupps
mit flatternden Ulanenfähnlein, Staatskutſchen
ein=
geborener Fürſten mit Vorreitern und Bedeckung in
buntglänzenden, koſtbaren Trachten, ſchwerfällige Ochſen=
wagen und demütiges, kleines Fuhrwerk, Amtskutſchen
mit Kutſchern und Bedienten in Scharlach und Gold,
elegante europäiſche Reiter auf ſchmucken, euſtraliſchen
Noſſen und junge, indiſche Stuher auf langſchweifigen
Arabern, langhaarige Belutſchen und Pathanen aus dem
Norden auf kleinen, 3ottigen Gäulen, alle dieſe und
zahl=
loſe andere Geſtalten ſchieben und drängen einander hier
in ſtets neuer, verblüffender Miſchung und ſtets
wechſelnden Gegenſähen den lieben langen Tag hindurch.
In der Nähe des bekannten Kaſchmirtores erhekt ſich das
Gebäude für die indiſche Ausſtellung, die größte, die man
bisher zuſammenzuhringen vermochte. Ein garges Jahr
lang hat Dr. George Watt, der Veranſtalter dieſer
Aus=
ſtellung, das gange Land bereiſt, um die Kiinſtſchähe
zuſammenzuhringen. Alles, was den Einfluß des
Abendlandes erkennen ließ, wurde ſtreng ausgeſchloſſen.
Die Ausſtellung umfaßt Gegenſtände, die verkauft
wer=
den können, eine Abteilung geliehener Kunſtwerke, eine
Abteilung, in der indiſche Kunſttiſchler und
Lunſthand=
werker tätig ſind, und endlich eine Abteilung der indiſchen
Juweliere. Holg= und Elfenbeinſchnitzereien, koſtbare
Metallgefäße, Teppiche und Stickereien ſind die
Haupt=
ausſtellungsgegenſtände; dabei hat man zber auch
biſtoriſche Bauwerke aus allen Provingen in getreuer
Nachbildung hergeſtellt. Die einzelnen Provinzen haben
ſich außerdem durch Verleihen der koſtbarſten Schätze
ausgezeichnet. Kaſchmir lieferte 400 der loſtbarſten
Schals, wie ſie bisher in dieſer Pracht niemals das Auge
eines Curopäers ſah, Barada ſtellte einen Perlenteppich
Seite 9.
Bezirks feſtgeſtellt, daß die Verwaltung des erwähnten
Dorfes ſich völlig in den Händen der Frauen befindet.
Die Männer, eingeſchloſſen den Bürgermeiſter und ſeine
Beiſitzer, wie die Gemeinderäte, ſind alle das ganze Jahr
über durch ihre Geſchäfte an St. Petersburg oder Moskau
gefeſſelt. Sie haben daher ihre Frauen beauftragt, die
Ausführung der Anordnungen der vorgeſetzten Behörden
in die Hand zu nehmen. Die Unterſuchung hat ergeben,
daß alle Gemeindeangelegenheiten mit der gröhten
Regel=
mäßigkeit erledigt werden. Die Frauen fehlen bei keiner
Sitzung des Gemeinderats und ſtimmen gewiſſenhaft
nach ihren Ueberzeugungen.
Litterariſches.
— Eine Fülle neuer Anregungen bietet dem
Indu=
ſtriellen, dem Kaufmann, dem Gewerbetreibenden, welcher
die Zeitungsannonce, dieſes bewährte Hilfsmittel
ge=
ſchäftlichen Erfolges, in ſeinen Dienſt zu ſtellen pflegt,
der ſoeben in 36. Auflage erſchienene Zeitungs=Katalog
der Annoncen=Expedition Rudolf Moſſe
für das Jahr 1903. Was gerade dieſen Katalog ſchon
immer zu einem wertvollen und für jeden Inſerenten
unentbehrlichen Ratgeber machte, iſt neben ſeiner
Aus=
führlichkeit, Zuverläſſigkeit und überſichtlichen Anordnung
ſeine Vielſeitigkeit. Auch die neue Ausgabe beſchränkt
ſich nicht auf die Wiedergabe trockenen Zahlenmaterials.
Einen breiten Raum nimmt das ſo wichtige Kapitel der
Anzeigen=Ausſtattung in Anſpruch. Das Problem, eine
Annonce tpographiſch oder illuſtrativ derart
auszu=
geſtalten, daß ſie auch bei beſcheidener Größe aus der
Menge der übrigen Anzeigen einer Zeitung wirkungsvoll
heraustritt, wird wieder an zahlreichen neuen Beiſpielen
erläutert. Einen erhöhten praktiſchen Wert erhält der
Katalog durch ſeine Ausſtattung als Schreibmappe mit.
Notigkalender. Neu iſt die Beigabe von wichtigem
Nachſchlagematerial, wie Beſtimmungen über
Arbeiter=
verſicherung. über Anmeldung von Patenten und
Gebrauchsmuſtern, Eintreiben von Forderungen ꝛc. Satz
und Druck des Katalogs zeigen wiederum die
Leiſtungs=
fähigkeit der Buchdruckerei Rudolf Moſſe.
- Im Verlag von Hermann Seemann Nachfolger in
Leipzig ſind eine Anzahl neuer Romane erſchienen: Die
be=
liebte Romanſchriftſtellerin F. Wolf=Rabe überraſcht
uns heute mit einem Werk, welches ihrer dichteriſchen
Phan=
taſie und ihrer Erfindungsgabe ein glänzendes Zeugnis
ausſtellt. „Scheodan Singhr Roman eines Hindu
(Preis M. 3.-) giebt uns ein Bild aus dem Leben eines
hohen indiſchen Staatsbeamten, das an tiefen ſeeliſchen
Konflikten und ſturmbewegten äußeren Ereigniſſen
über=
reich iſt. Um ſeine Liebe ringen in leidenſchaftlichem
Kampfe zwei Frauenherzen und werden unbewußt zu
Vollendern ſeines tragiſchen Geſchickes. Der ſpannende
Inhalt wie die poetiſche Form des Romans bürgen
dafür, daß ſeine Lektüre für jeden einen reichen
äſthe=
tiſchen Genuß bilden wird. — Auf das Intereſſe
weite=
ſter Leſekreiſe darf der neue Roman „Blonde
Ver=
ſuchungl von Margarete von Oertzen rechnen.
(Preis 3 M.) Die feinſinnige Schriftſtellerin ergählt hier
in äußerſt wirkungsvoller und anſprechender Weiſe das
Lebensgeſchick eines Mädchens. dem ſeine Schönheit zum
Verhängnis zu werden droht. Margarete von Oertzen
hat dieſe intereſſante Lebensgeſchichte mit einem Zauber
romantiſcher Stimmung auszuſtatten gewußt und in
einem Stil von ſo klarer und durchſichtiger Schönheit
dargeſtellt, daß man in dieſem Roman ohne Zweifel ihr
künſtleriſch reifſtes und vollendetſtes Werk ſehen wird.-
Im feindlichen Lebeni von Jenny Schwabe.
PPreis M. 3.-). Das iſt der Roman der Ladenmamſell
mit all den mannigfachen Anfechtungen und Sorgen,
denen dieſe junge Mädchen in ihrer dienenden Stellung
aulsgeſetzt ſind. der Roman eines gut erzogenen, tüchtigen
Mädchens, dem ſeine Anmut überall Zwang anlegt und
das gezwungen iſt, ſeine jungen Kräfte in ſeelentötender
Arbeit zu verbrauchen, dem es aber doch gelingt, ſich
wacker durchzukämpfen und einen beglückenden
Wirkungs=
kreis in Leben und Ehe zu finden. Das verſöhnliche
Ende entläßt den Leſer mit der Hoffnung, daß auch dieſe
Gebiete der Frauenbewegung noch ihre Zukunft haben.
- Aeſthetik der deutſchen Sprache. Von
Dr. Oskar Weiſe, Profeſſor am Gymnaſium zu
Eiſen=
berg. Verlag von B. G. Teubner in Leipzig. Preis
geb. 280 M. Der Ausſpruch Goethes, die Form ſer den
meiſten ein Geheimnis, gilt beſonders von uns Deutſchen,
zumal wenn unſere Mutterſprache in Betracht kommt.
Denn wir legen viel weniger Wert auf das Aeußere als
die romaniſchen Völker,. 3. B. unſere weſtlichen Nachbarn.
Welche Schönheit der Ausdruck erhalten, welche Wirkungen
man damit erzielen kann und ſchon erzielt hat, iſt vielen
ganz unbekannt. Auch erſcheint die Litteratur über dieſen
Punkt ziemlich dürftig. Selbſt dickleibige Werke wie die
Aeſthetik Friedrich Viſchers gehen über die einſchlägigen
Erſcheinungen meiſt mit wenigen Worten hinweg. Es
iſt daher mit Freude zu begrüßen, daß unſere liebe deutſche
Sprache einmal vom äſthetiſchen Geſichtspunkte aus von
einem Kenner, wie es Weiſe iſt, betrachtet wird und die
weiten Kreiſe der Gebildeten, denen ganz beſonders ihre
Pflege am Herzen liegen muß, etwas eingehender mit
dem Zauber ihrer Form bekannt gemacht werden. Möge
das neue Buch Weiſes, das vorzüglich geeignet iſt, den
Sinn für Sprachform zu wecken und auszubilden, die
gleiche Verbreitung finden wie ſeine „Mutterſprache!
aus, deſſen Wert auf viele Tauſend Pfund Sterling
ge=
ſchätzt wird u. ſ. w. In der Juwelenabteilung flimmern
die Schmuckſachen aus den Werkſtätten der acht reichſten
indiſchen Juwelenhändler; auf dreiviertel Millionen
Pfund Sterling berechnet man den Wert dieſer Juwelen.
Eine der reichſten Gemeinden in ganz
Deutſchland, iſt das Städtchen Klingenberg
a. M., unweit Aſchaffenburg. In der Gemarkung
des=
ſelben befinden ſich gewaltige Tonlager, die in mächtiger
Tiefe einen feuerfeſten Ton beherbergen, der durch ſeine
vortreffliche Güte Weltruf hat und in Tonnen bis nach
Amerika verſandt wird. Aus dieſem Bergwerke fließen
dem ca. 2000 Einwohner zählenden Städtchen ganz
enorme Einnahmen zu. Dieſer Umſtand ermöglicht es,
daß in Klingenberg, wo alle großſtädtiſchen Einrichtungen,
wie elektriſches Licht, Waſſerleitung, ſtädtiſches
Schlacht=
haus u. ſ. w. vorhanden ſind, kein Bürger auch nur
einen Pfennig Kommunalſteuer zahlt, ſondern noch jeder,
der das Bürgerrecht erworben, jährlich gegen 400 Mk.
aus der ſtädtiſchen Kaſſe erhält. Klingenberg hat nun
auch ſeine Lehrer in einer Weiſe im Gehalt aufgebeſſert,
daß dieſe ſich beſſer ſtellen als weithin im deutſchen Reiche
Lehrer beſoldet ſind. Die Stadt gewährt neben freier
Wohnung allen Lehrern einen Höchſtgehalt von 2700 M.
nach 20 Dienſtjahren, wozu noch ſämtliche Staatszulagen
kommen.
Erinnerung. Profoſſor ldeſſen Gattin im
Wohltätigkeitslonzert ein Lied vorträgth: „9m, hm, dieſe
Stimme muß ich ſchon irgendwo gehort haben!
Seite 10.
Darmſtädter Tagblatt, Montag. den 5. Januar 1903.
Rummer 3.
Letzte Nachrichten.
( Verlin, 3. Jan. Die „National=Zeitung: meldet:
der angekündigten Reiſe des Kronprinzen nach
Vetersburg wird im Frühjahre eine Seereiſe im
mittel=
ländiſchen Meere folgen, bei welcher der Kronprinz Rom Außer im Devartement Charente inferieure auch in Cor=
und andere Hauptſtädte beſucht. Der Beſuch in Rom
wird, wie die „National=Zeitung- erfährt, nicht mit dem=
Verlin, 3. Jan. Das „Wolffſche Bureauu meldet
aus Shanghai vom 2. Januar: Unter lebhafter Teil=
jenigen des deutſchen Kaiſerpaares zuſämmenfallen.
nahme der deutſchen und übrigen auswärtigen
Nieder=
laſſungen, ſowie der Konſulate und ſämtlicher Behörden
erfolgte heute nach einer Anſprache des Generalkonſuls
Knappe die Einſchiffung der letzten deutſchen Truppen.
WB. Berlin, 4. Jan. Zur heutigen Frühſtückstafel
beim Kaiſer und der Kaiſerin waren der bisherige
Generalintendant Graf Hochberg nebſt Gemahlin und
Tochter geladen.
WB. Berlin. 4. Jan. In der Wandelhalle des
Reichstags fand geſtern ein Feſtabend des Vereins
Berliner Preſſe zum beſten ſeiner
Wohltätigkeits=
kaſſen ſtatt, an dem u. a. Pring Joachim Albrecht von
Preußen. General v. Hahnke, Landwirtſchaftsminiſter
v. Podbielski, Handelsminiſter Möller, der Staatsſekretär
des Reichsſchatzamts v. Thielmann, Staatsſekretär Krätke,
Präſident Graf Balleſtrem und viele Offigiere des Heeres.
der Marine und der Schoztruppen teilnahmen. Während,
der erſte Teil des Abends rein künſtleriſchen Darbietungen
gewidmet war, darunter Kompoſitionen des Prinzen
Joachim Albrecht, wurde der zweite Teil durch ein
Promenadenkonzert ausgefüllt.
WB. Berlin, 4. Jan. Das „Verl. Tagbl.u meldet
aus München: Die Berliner Künſtler Liebermann,
Leiſtikow und andere treten aus der Münchener
Seceſſion. aus. Der Austritt ſämtlicher Münchener
Künſtler aus der Berliner Seceſſion ſteht unmittelbar
bevor. Die Münchener werden in dieſem Jahre in
eigenen Näumen in Berlin ausſtellen.
Karlsruhe, 3. Jan. Die „Karlsruher Zeitung'
er=
klärt halbamtlich die Meldung eines Münchener Blattes.
ein Antrag des Staatsminiſteriums auf Zulaſſung
von Klöſtern liege dem Großherzog vor, für
unbe=
gründet.
Nürnberg, 4. Jan. Ein gewaltiger
Fabrik=
brandäſcherte die Spielwarenfabrik von Carette
voll=
ſtändig ein.
Dresden, 3. Jan. Nach dem heutigen Hofbericht
trat geſtern abend, wie an den vorhergehenden Tagen
beim König eine geringe, raſch vorübergehende
Er=
höhung der Körperwärme ein, die von einem vermehrten
Mattigkeitsgefühl begleitet war. Der König ſchlief mehrere
Stunden in der vergangenen Nacht ruhig und fühlt ſich
heute morgen etwas kräftiger.
Dresden, 3. Jan. Das Befindendes Könias
gibt, öbwohl es nicht unbedenklich iſt, zu eruſteren
Be=
ſorgniſſen gegenwärtig keinen Anlaß.
W.B. Dresden, 4. Jan. Der König iſt ſeit
vor=
geſtern abend fieberfrei. Die Nachtruͤhe war zwar
durch Huſtenanfälle noch mehrfach geſtört, doch hat der
König einige Stunden ruhig geſchlafen. Der Appetit
hebt ſich langſam, die Hergtätigkeit iſt kräftig.
Hamburg, 3. Jan. Einen Schritt von großer
Be=
deutung im Reedereiweſen wird der „N. Hamb.
Börſen=
haller Zufolge die atlantiſche Schiffahrtsvereinigung, der.
ſogenannte Morgan=Truſt, unternehmen. Er
kün=
digte die Verſicherungen der Leyland=, der Dominion=
und der White=Stardampfer auf und übernimmt die
Selbſtverſicherung ſeiner Dampfer. Der Truſt geht noch
einen Schritt weiter, er übernimmt auch die Verſicherung
der mit ſeinen Schiffen beförderten Waren für ſeine
Gefahr.
Wien, 3. Jan. In den Räumen des
Miniſterpräſi=
diums trat heute nachmittag die Konferenz zur
Regelung der ſtrittigen nationalen
An=
gelegenheiten in Böhmen und Mähren
zu=
ſammen. Miniſterpräſident v. Körber eröffnete die
Konferens mit einer Anſprache, in der er ausführte, die
Regierung begrüße dankbar, daß von deutſcher, wie von
tſchechiſcher Seite wieder der gemeinſamen Erörterung der
Vorzug gegeben ſei, weil ſie in jeder ſolchen
Begegnun=
eine Annäherung von großer moͤraliſcher Bedeutung auch
für den Fall erblicke, daß ein ganzer Erfolg auch diesmal
nicht erzielt würde. Die Regierung werde dem Verlaufe
der Konferens mit geſpannteſtem Intereſſe folgen; die
Regierung werde in der für die Konferenz beſtimmten
Denkſchrift nachzuweiſen ſuchen, daß die Austragung des
deutſch=tſchechiſchen Streites am beſten ſchrittweiſe geſchehe.
Nicht Prinzipien, ſondern allein der Wille zum Frieden
auf beiden Seiten könne die Entſcheidung bringen. Bei
ruhiger Arbeit werde unzweifelhaft eine zuverläſſige
Orientierung der Regierung ſowohl in Böhmen als in
Mähren in den betreffenden Angelegenheiten erreicht
werden. v. Körber beſprach die Verſtändigung mit Ungarn,
welche einen Ausgleich der Intereſſen der beiden
Staats=
gebäude, nicht einen Triumph eines über den andern
bedeute. Triumphiert habe nur das Bewußtſein der
Zuſammengehörigkeit der Pflicht gegen die Monarchie.
Schließlich betonte Redner die Notwendiakeit, der
Schwie=
rigkeiten, die nun ſchon allzulange am Marke Oeſterreichs
zehrten, Herr zu werden. - Abg. Funke erklärte namens
der deutſchen Volkspartei und der deutſchen
Fortſchritts=
partei, die Agrarier des verfaſſungstreuen
Großgrundbe=
ſitzes Böhmens würden nur auf Grund der von ihnen
gemachten Vorſchläge in eine Verſtändigungsaktion
ein=
rreten. - Chiari erklärte, die Deutſchmähren wollen nicht
gemeinſam mit den Böhmen verhandeln. — Pacak
erklärte, die Tſchechen wollten die neue Denkſchrift der
Regierung abwarten. - Zatſchek erklärte, die tſchechiſchen
Abgeordieten aus Mähren ſeien bereit, nichts unverſucht
zu laſſen, was zur friedlichen Löſung der ſtrittigen
Fragen beitragen könnte. Freiherr Chlumetzky ſprach
ſich gegen die gemeinſame Beſprechung der nationalen
Streitfragen in Böhmen und Mähren aus.
Miniſter=
präſident v. Körber erklärte ſchließlich, daß die Beratung
über die Regelung der nationalen Angelegenheiten beider
Länder getrennt vor ſich zu gehen hätte. Trotz vieler
Diſſonanzen glaube er als Grundton aus den
abge=
gebenen Erklärungen den Willen zur
Verſtän=
digung heraushören zu ſollen, und wo ein Wille, da
ſei auch ein Weg. v. Körber lud hierauf die Vertreter
Mährens auf Montag vormittag um 10 Uhr und die
Vertreter Böhmens auf Montag um 3 Uhr zur
Fort=
ſetzung der Beratungen ein.
1 Nom, 3. Jan. Der König von England
be=
auftragte den großbritanniſchen Geſchäftsträger in Rom,
denjenigen italieniſchen Offigieren, welche die engliſchen
Streitkräfte in Somaliland begleiten werden, ſeine
Wünſche für das Wohlergehen und glückliche Rückehr zu
ubermitteln.
W.B. Paris, 4. Jan. Bei den
Erneuerungs=
wahlen zum Senate wurde Miniſterpräſident
Combes im Departement Charente inferieure
wieder=
gewählt. Rouvier wurde im Departement Seealpen
zum Senator gewählt. Miniſterpräſident Combes wurde
ſika gewählt. Hanotaux iſt bei den Wahlen im
Departement Aisne unterlegen.
WB. Baris, 4. Jan. Der Philoſoph Pierre
Laſfitte, Profeſſor am College de France, iſt
ge=
ſtorben.
W.B. Madrid, 3. Jan. Miniſterpräſident Silvela
teilte dem Könige mit, daß der Sultan von Marokko
ſeine Kriegsvörbereitungen fortſetze. Eine Schlacht
ftehe unmiſtelbar bevor. Der Kommandant des Kreuzers
„Infanta Jſabelr ſetzte den Marineminiſter telegraphiſch
davon in Kenntnis, daß der Sultan noch immer in Fes
belagert werde. Der ſpaniſche Geſandte in Tanger,
Colo=
gan, berichtet, daß die Gerüchte über den wieder in
Frei=
heit geſetzten Bruder des Sultans, Mulai Mohamed, und
deſſen Beziehungen zu den Aufſtändiſchen ſo widerſprechend
lauteten, daß er darauf verzichtete, ſie zu telegraphieren.
W.E. Madrid. 4. Jan. Einer Blättermeldung aus
Tanger zufolge iſt der portugieſiſche Kreuger„Rainha
Dona Amelial auf Befehl ſeiner Regierung wieder
in See gegangen
Barcelona, 3. Jan. Der Ausſtand der
Fuhr=
leute nimmt eine ernſte Wendung an und dehnt ſich
immer mehr aus. Es wurden zahlreiche Verhaftungen
von ſolchen Ausſtändigen vorgenommen, die andere Arbeiter
an der Ausführung der Arbeit zu hindern ſuchten. Die
Dockarbeiter beablichtigen, die Ausſtändigen zu unterſtüthen.
Sofia, 3. Jan. Die Sobranje beſchloß einſtimmig
die Verlängerung des Handelsvertrags
mit Rumänien auf ein Jahr und vertagte ſich bis
23. Januar.
Petersburg. 3. Jan. Graf Lamsdorff iſt heute
hier wieder eingetroffen.
e Vatum, 3. Jan. Eine Anzahl Räub er drangen
in die Rentei zu Pote ein und feuerten mehrere
Schreck=
ſchüſſe ab. Die entſtandene Verwirrung benutzten die
Räuber, um 30000 Rubel zu rauben. Darauf ergriffen
die Räuber, von Wächtern verfolgt, die Flucht. Ein
Räuber wurde von den Wächtern getötet, ein zweiter
verwundet.
WB. Nebv=York, 3. Jan. Einer Depeſche aus
Puerto Cabello vom 2. Januar zufolge nahmen
die blockierenden Kriegsſchiffe alle venezolaniſchen
Kreuger aus dem inneren Hafen fort. Während dieſer
Maßregel waren Truppen an der Küſte gelandet. Es
fiel kein Schuß. Die Beſetzung war nur vorübergehend.
Einem Telegramm aus Portof Spain zufolge wird
das beſchlagnahmte venezolaniſche Kriegsſchiff
pZumba=
dors ſämtliche 40 Priſen nach Port of Spain ſchleppen.
Auf den Priſen wurden zuſammen 30000 Dollars
be=
ſchlagnahmt.
(Waſhington, 3. Jan. Die in der Antwort des
Präſidenten Caſtro enthaltene Bedingung zu dem
Schiedsgerichtsvorſchlag trug den Charakter
der Alternative. Caſtro zeigte anfangs Abneigung gegen
den Haager Schiedsgerichtshof und verlangte, während
er im Prinzip das Schiedsgericht annahm, daß die
An=
gelegenheit von einer amerikaniſchen Republik abgeurteilt
werden ſolle, da Präſident Rooſevelt es bereits abgelehnt
hat, als Schiedsrichter zu fungieren. Da ſich derſelbe
Grund, welchem die Ablehnung entſprang, auf die
Exeku=
tive irgend eines amerikaniſchen Staatsweſens von
der=
ſelben Stärke anwenden läßt, ſo war Präſident Rooſevelt
gezwungen. dieſer Anregung ſeine Unterſtützung zu
ver=
jagen. Caſtros Anregung wird ſonach von dem Felde
der Möglichkeit verſchwinden.
Delhi, 2. Jan. Bei dem Staatsbankett, das
der Vizekönig geſtern abend gab, waren der Herzog und
die Herzogin von Connaught und der Großherzog
von Heſſen zugegen. In einem Trinkſpruch auf den
König gedachte der Vizekönig der Begeiſterung und
des Glanzes, die ſich bei dem Durbar gezeigt hätten
und ſprach vom engeren Zuſammenſchluſe und
Be=
ruhigung Indiens unter britiſcher Herrſchaft. Er wies
auf die friedlichen und freundſchaftlichen Beziehungen
zwiſchen Indien und allen Mächten des Oſtens hin, wie
dies durch die Anweſenheit japaniſcher, ſiameſiſcher und
afghaniſcher Vertreter und der Generalgouverneure der
indiſchen Beſitzungen Frankreichs und Portugals bekundet
werde, mit welchen Staaten die Veziehungen andauernd
friedlich und einträchtig ſeien. Redner gedachte ſodann
der Anweſenheit des Großherzogs von Heſſen,
die allen eine Ehre und Vergnügen ſei, und ſchloß mit
einem Hoch auf den Herzog von Connaught als Vertreter
des Königs. In der Antwort auf den Trinkſpruch brachte
der Herzog von Connaught auch den Dank des
Großherzogs von Heſſen für die freundliche Aufnahme
in Indien zum Ausdruck.
w.B. Prätoria, 4. Jan. Chamberlain iſt um
Mitternacht hiereingetroffen. Auf dem Bahnhofe
hatte ſich eine zahlreiche Menſchenmenge eingefunden, die
den Miniſter mit lebhaſten Kundgebungen begrüßte.
Charlestown, 3. Jan. Chamberlain traf
heute mittels Sonderzuges hier ein und ſetzte nach
Be=
grüßung mit Milner, der hier den Zug beſtieg, die Reiſe
nach Prätoria fort.
Ebenſo wie in unſerer Expedition
2)e.
GNLaaunße iel
werden Inſerate, ſowie Abannements=
Beſtellungen jederzeit entgegenzenommen:
Beſſungerſtraße 48
bei Hoinrich Blössor,
in
in
in
Eberſtadt
Arheilgen,
bei W. Sohark,
Georgſiraße 14.
bei Frau H. Anthes L.
Waldſtraße,
Griesheim,
bei Jakob Bocher V.
Ludwigsſtraße. 5.
Todes-Anzeige.
Verwandten, Freunden und Bekannten
die ſchmerzliche Nachricht, daß heute früh
5 Uhr unſere inniggeliebte Frau, Mutter,
Großmutter, Schwiegermutter, Schweſter und
(593
Tante,
Frau Elisabeth Bauer,
gob. Diehl,
nach langem, ſchwerem Leiden im 77.
Lebens=
jahre ſanft entſchlafen iſt.
Darmſtadt, Solingen,
3. Januar 1903.
Ober=Ingelheim,
Im Namen der krauernden Hinterbliebenen:
G. L. Bauer, Privatier.
Aus. Röhler, Schlossermeister.
Susanne Röhler, geb. Bauer.
Georg Röhler, Telegraphenbauführer.
Ella Röhler, geb. Grosskurth.
Willy Röhler, Finanzaspirant.
Eduard Röhler.
Die Beerdigung findet Montag, den 5. Jan.,
nachmittags 3 Uhr, vom Sterbehauſe,
Friedrichſtraße 9, aus ſtatt.
Todes-Anzeige.
(Statt beſonderer Anzeige.)
Heute morgen entſchlief nach kurzem
Krankenlager unſere liebe Mutter und Schweſter
Fordinande Müllenhoff.
Um ſtille Teilnahme bitten
Adoll Küllenhoſ.
Gertrud Müllenhoſl.
Dr. Adoll Helmsdörier.
Darmſtadt, den 3. Januar 1903.
Die Beerdigung findet Montag, den 6. Jan.,
nachmittags um 2½ die Einſegnung im
Trauerhauſe um 2¼ Uhr ſtatt.
Blumenſpenden ſind nicht im Sinne der
Entſchlafenen.
(579
Dunkſagung.
Für die vielen Beweiſe der Teilnahme bei
dem Hinſcheiden meines lieben Bruders ſage
ich herzlichen Dank.
(600
Margarethe Köss.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe inniger Teilnahme,
beſonders für den erhebenden Grabgeſang des
Geſangvereins Liederbund und die zahlreichen
Blumenſpenden ſagen wir unſeren tiefſtgefühlten
Dank.
(601
Die trauernden Hinkerbliebenen:
Familie Schütz.
Telegraphiſcher Wetterbericht.
Hamburg, 4. Jan. Veränderliches, mildes,
reg=
neriſches Wetter wahrſcheinlich.
Tageskalender.
Konzert der Großh. Hofmuſik um 7 Uhr im Hoftheater;
Hauptprobe vormittags 10 Uhr.
Vorſtellung um 8 Uhr im „Orpheumr.
Monatsverſammlung des Vereins der
Württem=
berger um ¼9 Uhr in Ekers Brauerei.
Kaiſer=Paſorama im „Darmſtädter Hofr.
Welt=Panorama Soderſtraße 2.
Verſteigerungskalender.
Dienstag, 6. Januar.
Mobiliar= ꝛc. Verſteigerung um 10 Uhr
Runde=
turmſtraße 16.
Pferdeteppich=Verſteigerung um 10 und 2 Uhr
im „Schöfferhofl.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei, verantwortlich für vie R
aktion: Dr. O. Waldaeſtel, beide in Darmſtadt.