Asonnementspreis
vlertellährlich 1 Matt 50 Pf. balb.
jährlich 3 Mark incl. Bringerlohn.
Auswärts werden von allen
Poſt=
ämtern Beſtellungen
entgegenge=
nommen zu 1 Mark 50 Pf. pro
Quartal incl. Poſtaufſchlag.
159. Jaßrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
Inſerake
iülr das
Boͤcentl. Gmol iſcheinende Tagblatt
werden angenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Veſſungen von Friedr. Blößer,
Schießhausſtraße 14, ſowie auswärts
don allen Annonten=Expeditionen.
Amtliches Organ
für die Zekanntmachungen des Großh. Kreisamks, des Großh. Polizeiamts und der anderen Hehörden.
7127.
Dienstag den 2. Juni.
4806.
Amtliche Nachrichten des Großherzoglichen Kreisamts Darmſtadt.
Am 9. und 10. Juni l. J3. jedesmal von 8 bis 12 Uhr Vormittags und am 11. Juni l. Js., von 8 bis 12 Uhr
Vormittags und von 2 bis 4 Uhr Nachmittags, findet Seitens der 3. Compagnie des erſten Großh. Heſſ. Iuſanterie
Re=
ſgiments Nr. 115 Schießen mit ſcharfer Munition dicht nordlich Malchen, Schußrichtung nach dem Frankenſtein, ſtatt.
Zur Abſperrung gelangt das von folgenden Wegen umſchloſſene Gelände: Feldweg Eberſtadt nach der Neuen
Bohlen=
lmühle längs des Waldrandes, Straße Neue Bohlenmühle-Zehmühle, Weg Frankenberger=Mühle-Frankenſtein-Malchen,
Straße Malchen-Eberſtadt. Die genannten Straßen und Wege bleiben für den Verkehr frei.
B e k a n n t m a ch u n g.
Da fortwährend Beſchwerden über ungebührliche Beläſtigungen und Ruheſtörungen, welche durch das lange Zeit
lanhaltende Bellen und Heulen von Hunden namentlich zur Nachtzeit innerhalb des bewohnten Stadtgebiets
hervor=
lgerufen werden, bei uns einlaufen, ſo ſehen wir uns veranlaßt, auf den nachfolgenden 5 3 der Polizeiverordnung für
die Stadt Darmſtadt vom 4. Auguſt 1891, die Beaufſichtigung der Hunde betreffend nachdrücklich
auf=
merkſam zu machen.
Die Beſitzer und Pfleger von Hunden haben die erforderlichen Maßregeln zu treffen, daß die Ruhe nicht durch
ſandauerndes Gebell oder Geheul ihrer Hunde geſtört wird.
Ebenſo haben alle Perſonen, welche Hunde mit ſich führen, das Anbellen von Perſonen, Hug= und Reitthieren
durch ihre Hunde thunlichſt zu vermeiden”
Darmſtadt, den 27. Mai 1896.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Fey.
110297
Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung ſollen die
dem Johann Heinrich Hirſch zu
Darmſtadt zuſtehenden Immobilien:
Kranichſtei= nerſtraße, . = oſio= Mrtn. Hofraithe
daſelbſt, III. 143 6657¾ Hofraithe
daſelbſt 29. 109 3100 Acker bei der
Martins
mühle, 29. 110 1775 Acker daſ., 20. 111 1844 Acker daſ., 29. 112⁷⁄₁o₈ 245 Acker daſ, 29. 228 3731 Acker daſ., 29 244⁷⁄₁₀ 3031 Acker daſ,
Dienstag den 14. Juli l. Js.,
Vormittags 10 Uhr,
im Ortsgerichtslokal öffentlich meiſtbietend
verſteigert werden.
Darmſtadt, den 28. Mai 1896.
Großherzogl. Ortsgericht Darmſtadt I.
Der Vorſteher:
Müller.
(10298
Mittwoch den 3. Juni d. Js.,
Vormittags 11 Uhr,
Verkauf eines unbrauchbaren
Dienſt=
pferdes auf dem hieſigen Kaſernenhofe
[10299
gegen Baarzahlung.
Train=Bataillon Nr. 25.
likirte Sellerie=, Lauch: u. Ge=
19998
müſepflanzen bei
K. Arheilgeor, Soderſtr. 29.
lrocken u. doppelt gereinigl,
empfehlen
[718b
Marktplatz 4,
Hoflieferauten Sr. Hgl. Hoheit des Graßherzoz.
P. S. Das Einfüllen der Federn kann
zu jeder Zeit und in Gegenwart der
verehrlichen Abnehmer ſtattfinden.
lieſern zu 45 Pfennig per Hektoliter, bei
Abnahme von 10 Säcken zu 40 Pfennig
franko ins Haus.
(8b
Forſt=u. landwirlhſchaftliche Elabliſſements.
A. Io Cog &a; Co.,
19 alter Griesheimerweg 19.
213₈
Nr. 125
Bekanntmachung.
Donnerstag den 1. Juni l. Js., Vormittags 11 Uhr,
werden im hieſigen Faſſelſtall ein zur ferneren Zucht untauglich gewordener gut
gemäſteter
ſowie
Faſſelochs
ein Faſſeleber
verſteigert.
Arheilgen, den 30. Mai 1896.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Arheilgen.
Benz.
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Klee= und Gras=Verſteigerung,
Mittwoch den 3. Juni d. J., Vormittags 8 Uhr, äußere Ringſtr. 109,
nächſt der Roſenhöhe, loosweiſe von circa 5 Morgen, gegen Baarzahlung (10287
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m auf Dienstag den 2. Juni, Abends 9 Uhr, im oberen Saal
iv ulder Turnhalle eingeladen.
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GRuth= und Federbord. Dachpappe,
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ſchließbare Thüre, 195 lang, 176 hoch,
1.14 breit), das zur Aufbewahrung eines
Rollſtuhls diente, auch für
Gartengeräth=
ſchaften ſehr geeignet, iſt für 30 M. zu
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2174
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50ſührige Zubelfeier
der Curngememde Darmſtadt.
Montag den 8. Juni, Nachmittags 1 Uhr, findet im Feſtzelt ein
8 .
E Hestessem, M.
das Gedeck ohne Wein zu 2 Mark, ſtatt. Die Mitglieder der Turngemeinde,
insbeſondere die Ausſchußmitglieder, werden gebeten, ihre Betheiligung durch
Einzeichnung in die bei den Herren D. Faix & Söhne und im Hauſe der
Turngemeinde Darmſtadt offenliegenden Liſten bis ſpäteſtens Mittwoch den
3. Juni, Mittags 12 Uhr, anzumelden. Die Betheiligung von Damen und der
Inhaber von Dauerkarten iſt erwünſcht.
(10080:
Die Einzeichnungen ſind bindend.
Der goschäftsführende Ausschuss.
- wird nur aus Fleiſch beſter
Armour's Floischertract unger nordamerikaniſcher/
Ochſen gewonnen. 45 Pfd. junges mageres Fleiſch geben
1
„44t⁄)
1 Pfd Extract. Das Extract iſt frei von jeglicher Beigabe
4
chemiſcher Conſervirungsmittel und hat einen reinen, nicht
eudachesaden 1o5.
brenzlichen Geſchmack. Als Zuſatz für Suppen, Tunkeu,
Fleiſchbrühe, Fleiſchſpeiſen, iſt es vorzüglich geciguct.
Anooné
Armour's Fleischextract ſteht keinem Fleiſchertract
REIRECLoM
an Qualität nach, ſondern übertrifft ſogar die meiſten.
Aulracrvaeostacress
Matour e=EG Geringwerthige Extracte ſind an ihrer dunklen Farbe und
an dem ſalzigen brenzlichen Geſchmack, ſowie an ihrer
ChicagoSci
Dünnflüſſigkeit oder auch an ihrer harten gallertartigen/
Beſchaffenheit erkenntlich. Ein Vergleich mit derartigen
Produkten wird jederzeit zu Gunſten des Armour'ſchen Extractes ausfallen
Armour's Fleiſchexlrack iſt in der B. Eäek schen Ipotheke in Darmstadt zu haben. (6697
De.
r AEEAESORUUTN
Patentanwalt Louis Dill aus Frankfurt a. M.,
am Donnerstag den 4. Juni, Nachm. 1-6 Uhr, im Hotel Sritannia
hier anweſend, ertheilt Rath und nimmt Auſträge in Angelegenheiten des
Er=
findungsſchutzes (Patente, Gebrauchsmuſter, Waarenzeichen ꝛc.) für Iu= und
[10308
Ausland entgegen.
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Diejenigen geehrten Abonneuten, welche zur Zeit der
Abonne=
ments=Eröffnung für die kommende Spielperiode, im Auguſt d. Js.
hier nicht anweſend ſind, werden gebeten, ſchon jetzt bei der
Hof=
theater=Hauptkaſſe anzuzeigen, ob Sie die bisher inne gehabten
Pläße auch für die bevorſtehende Saiſon zu behalten wünſchen.
[10310
Darmſtadt, den 30. Mai 1896.
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Mittwoch den 3. Juni.
Abends 8 Uhr: Conert im Feſtzel und auf dem Feſtplatz.
Eintrittspreis 20 Pfg.
Hauptkeier:
Samatag den 6. Juni.
Abends 8 Uhr im Feſtzelt: Eröſſnung des Feſtes und
Be=
grüßungsfeier. Aufführungen der Turnmannſchaften.
Liedervorträge des Sängerchores. — Concert im Feſtzelt
und auf dem Feſtplatz. — Eintrittspreis 50 Pfennig.
6onntog den 7. Juni.
Vormittags 10 Uhr: Akademiſche Feier im Feſtzelt.
Nachmittags 21½ Uhr: Aufſiellung des Feſtzuges.
Nach=
mittags 3 Uhr:
Leſſzug durch die Stadt nach dem Leſtplatz.
Nachmittags 4 Uhr: Feſtrede. Vereins=Riegenturnen,
Schall=
turnen. — Concert auf dem Feſtplatz und im Feſtzelt.
Abends 8 Uhr im Feſtzelt: Feſt=Bankett mit
Aufführ=
ungen der Turner, Fecht= und Singmannſchaft. — Concert
im Feſtzelt und auf dem Feſtplatz. - Eintrittspreis
50 Pfennig.
Montaæ den S. Juul.
Nachmittags 1 Uhr: Feſteſſen im Feſtzelt. — Nachmittags
von 3 Uhr an: Volksfeſt auf dem Feſtplatz.
Schau=
turnen, Concerte, Volksbeluſtigungen, Tanzvergnügen.
Abends von 8 Uhr an: Schlußfeier.- Concert im Feſtzelt
und auf dem Feſtplatz. - Eintrittspreis 50 Pfennig.
Kinder unter 10 Jahren zahlen au allen Tagen die Hälfte.
Festkarten. giltig zum Beſuche allor Feſtlichkeiten vom 31. Mai bis 8. Juni werden im
Vor-
veorhauſ abgegeben und zwar:
Familienkarten für 4 Perſonen zu
3 M.
ür Mitgieder der Darmſtädter Turnvereine, Mitwvirkende und Ausſchuß=
Mitglieder, giltig für 5 Perſonen, zu
3 M.
Beikarten zur Familienkarte, für jede Perſon.
1 M.
Einzelkarten zu
1 M.
Turner=Tageskarten ſür Sonntag den 7. Juni zu
50 Pfg.
Karten für Zugtheilnehmer, welche nicht im Beſit einer Einzel oder Familien Feſtlarte
ſind, für Sonntag den 7. Juni, zu
50 Pfg.
Der Vorverkauf für Familienkarten, Beikarten und Ginzelkarten ſindet ſtatt bei den Herren:
1. Appfel, Kirchſtraße 10
H. F. Bender, Beſſungerſtraße 47.
Afred Burckhardt, Nieder Ramſtädterſtraße 7½.
G. Colmar, Ecke des Mathildenplatzes u. der Zeughausſtr.,
D. Faix & Söhne, Ernſt=Ludwigsplatz I,
E. Ralkhof, Heidelbergerſtraße 45,
C. & W. Haminsky, Marktplatz,
G. L. Kriegk, Rheinſtraße 17,
Hoinrich Lautz, Rheinſtraße 12 und
Lautenſchläger=
ſtraße ½,
Paul März, Wendelſtadtſtraße 22.
L. F. Ohnacker, Ludwigsſtraße 2.
Georg Roth, Dieburgerſtraße 9,
Hugo de Waal, Rheinſtraße 47.
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103332) Braves Mädchen von 14
5 bis 15 Jahren tagsüber geſucht.
Grafenſtraße 26. 1 Treppe. ſunge Mädchen
uchen
[0334
„
Frommann & Horian,
Spielkartenfabrik, Heidelbergerſtraße M. 10335) Brave Mädchen mit guten
5. Zeugn. erhalten ſehr gute Stelle aufs
5⁄ Ziel. Fr. Luckhaupt, Markt 4 Hinterhs. 102262) Ein erfahrenes Kinder=
mädchen zu zwei Kindern im Alter von
1¹⁄₈ Jahr und 4 Monaten, ſowie ein
Mädchen, das bürgerlich kocht, geſucht,
lauch durch Vermittelung).
Caſinoſtraße 13. 10094b) Ein braves Mädchen, mit
guten Zeugniſſen, welches in allen Haus=
arbeiten erfahren iſt, wird auf Johanni
geſucht. Näh. Caſinoſtraße 27 im Laden [ ← ][ ][ → ]
Nr. 125
AuTruxk
Lur Gründung eines Hilitär-Veteranen-Vereins
lwerden ſämmtliche Militärperſonen, welche in Beſſungen ihren Wohnſitz haben,
auf
Freitag den 4. Juni, Abends 8½ Uhr,
lin die Wirthſchaſt von Fay, Tannenſtraße, zur Beſprechung eingeladen.
10336)
Hehrere Felduugskameraden.
in
Lon
50jährige Jubelferer der
141
Gneſhrmmor gulhſubt.
Die Beſitzer von Dauerkarten (Familien= und Einzelkarten)
werden darauf aufmerkſam gemacht, daß die Abſchnitte beim
jedes=
maligen Betreten des Feſiplatzes abzutrennen und den
Billet=
lteuren unter Vorzeigung der Feſtkarte zu übergeben
ſind. Auch während des Aufenthaltes auf dem Feſiplatz iſt die
Feſt=
lkarte den dazu Beauftragten auf Verlangen vorzuzeigen.
10084)
Der Finanz-Ausschuss.
Deutsch. u. österr. Alpenverei, Sect. Darmstadt.
Mittwoch den 3. Juni 1806, Abends 8½ Uhr,
im Vereinslokale der Reſtauration „zur Operés,
Monats-Versammlung.
M
Tagegordnung: Vortrag des Herrn Oberfinanzrath Braun:
„ Nordwärts vom Groß=Glockner:.
Gäſte ſind willkommen.
ver Vorstand.
[10337
rh=
iſt friſch eingetroffen bei Aug.
Suppenwürze marburg, Hofl. Carlsſtraße.
Die Original=Fläſchchen von 65 Pfg. werden zu
45 Pfg. und diejenigen M. 1.10 zu 70 Pfg. mit
Maggi's Suppenwürze nachgefüllt.
[10338
2
WO.
AxL-
Allgemeine
Renten-Anſtalt
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Lebens=, Benten= und Kapitalverſicherungs=Geſellſchaft
auf Gegenfeitigkeit,
unter Beaufſichtigung der Königl. Württemb. Staatsregierung.
Aller Gewinn hommt ausſchliehlich den Ailgliedern der Auſiall zu gul.
Außerordentliche Reſerven:
über 5 Millionen Mark.
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Kuh= und Schweinetröge, Tiſche,
Bänke ꝛc, alt. Guß= und Eiſen,
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ſchränkchen, 1 Sekretär, 1 Kanapee, 11 Bände Brockhaus, 1 Weißzeug=
ſchränkchen, 1 runder Tiſch, 1 ovaler Tiſch, 11 Bilder, 2 Spiegel, 1 kleiner
Schrank, 1 Nähtiſch. 1 Wandbrett, 1 Poſtament mit Topf, 1 Wandbrett
mit Gläſer und Vaſen, 1 Kleiderſtänder.
Darmſtadt, den 1. Juni 1896.
10352
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nung erh. Marktpl. 4 Hths. 2. St.1O w. angen. Soderſtr. 15 p. 110257
P.S. Mit der Lusammenstellung.
obigen Porsonals hat die
Direk-
tion des Orpheums weder Mühe
noch die horrenten Kosten
ge-
scheut, um das geehrte Publikum
in jeder Hinsicht zufrieden zu
stellen. Das neue Programm
besteht aus lauter gross.
Attrak-
tions-Nummern durchweg
aller-
ersten Ranges, wie es die
grossen Voriétés der Weltstädte
Berlin, Paris ete. obe. nicht besser
bringen können.
[10252
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372.
[ ← ][ ][ → ] 7180
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eigneter Zeitungen. Ein Inſerat muß nicht allein ſachverſtändig und treffend
abgeſaßt ſein, ſondern es iſt auch der Leſerkreis der Zeitungen in Betracht
zu ziehen. Auf dem weiten Felde des Zeitungsweſens wird ſich der Laie
nicht leicht orientieren und deshalb eines erfahrenen u. zuverlässigen
Rathgebers bedürfen, um ſein Geld nutzbringend anzulegen und mit
einiger Sicherheit Erfolge zu erzielen. Ein berufener Führer iſt die ülleſte
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Darmſtadt durch Adalbert Pfeiſker, Rheinſtraße 6.- Durch 40jährige Praxis,
welche zu den intimſten Verbindungen mit allen Organen der Zeitungspreſſe
des In= und Auslandes geführt hat, iſt ſie mit ihren zahlreichen Zweighäuſern
und Agenturen vorzugsweiſe in der Lage, dem inſerirenden Publikum ſich in
jeder Weiſe nützlich zu machen. Alle Aufträge werden prompt und billigſt
ausgeführt, da nur die Originalzeilenpreiſe der Zeitungen berechnet werden,
und kommen auf dieſe Preiſe bei belangreicheren Aufträgen noch die höchſten
Rabatte in Abrechnung. Man verſäume deshalb nicht, ſich bei obiger Firma
vor Vergebung eines Annoncen=Auftrags erſt genau zu informiren. (4579b
Joseph Txier.
Darmstadt, Wilholminenstrasse 25.
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W
10355)
Eine Lauffrau geſucht.
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Plätzen des In= und Auslandes.
Statuten koſtenfrei.
[119089
Fernſprech=Anſchluß Nr. 96.
4053s) Wer Milch nicht verträgt,
verſuche dieſelbe mit etwas Mondamin
gekocht, eben nur ſo viel, daß ſie ein
wenig ſeimig wird. Dies macht die Milch
bedeutend leichter verdaulich.
Brown é Polſon's Mondamin hat
einen eigenen Wohlgeſchmack und bürgt
der 40jährige Weltruf dieſer berühmten
ſchottiſchen Firma am beſten für die gute
Qualität. Mondamin iſt zu habinne
Vacketen 60, 30 und 15 Pfo. in beſſeren
Colonial=, Delikateß= u. Droquen=Geſchäften.
En gros bei Türk &a Papſt. Frankfurt a. M.
10359) Die Suppe und die
Geſundheits=
lehre. Durch den Genuß von Suppe wird
der Magen zur Aufnahme anderer Nahrung
vorbereitet und es ſollte ſich alſo die
Auf=
merkſamkeit der Hausfrauen insbeſondere
auf die Bereitung von Suppen richten. Es
iſt jedoch nicht immer leicht, eine gute Suppe
zu bereiten, weil häufig die dazu
noth=
wendigen Mittel fehlen. In ſolchen Fällen
leiſtet Maggi's bekannte Suppenwürze
her=
vorragende Dienſte; nur eine geringe
Zu=
that von dieſem vorzüglichen Praparat
genügt, um jeder Suppe und jeder ſchwachen
Fleiſchbrühe augenblicklich Kraſt und
Wohl=
geſchmack zu verleihen. Bei zahlreichen
Ge=
müſen, zu deren Zubereitung Fleiſchbrühe
erforderlich iſt. verbeſſert ſchon ein winziger
Luſatz weſentlich den Geſchmack. Magoi's,
Suppenwürze ſollte deshalb in keinem
Haus=
halt fehlen. Dieſelbe iſt in allen Delikateß=
und Kolonialwaarenhandlungen erhältlich.
19999b) Go. Schwab's Eiernudeln ſind
die feinſten. die es gibt. Nur Grafenſtr. 33.
10360) Odol parfümirt den Athem!
Sommertheater im Saalbau.
Heute, Dienstag, Abends 8 Uhr:
Zum zweiten Male:
Don Cesar.
Operette in 3 Alten von R. Dellinger.
Mittwoch geſchloſſen.
Donnerstag:
Der arme Jonathan.
Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Reich. Der „Reichsanzeigers veröffentlicht das
Geſetz zur Bekämpfung des unlauteren Wettbewerbes und
das Geſetz über den Abgabentarif für den Kaiſer Wilhelm=
Kanal. - Die Generalverſammlung der Deutſchen
Kolonial=
geſellſchaft nahm den Antrag an, den Reichskanzler zu
er=
uchen, die Deportation von Staatsgefangenen nach Südweſt=
Afrika im Auge zu behalten. In der Vorſtandsſitzung wurde
ein Antrag angenommen, wonach der Vorſtand für die
Vor=
rbeiten der Bewäſſerungsfrage in Südweſt=Afrika 20000 M.
bewilligt unter der Bedinaung. daß nicht ein beſtimmtes Proiekt,
ondern eine allgemeine Löſung bearbeitet wird. daß als
Reichs=
zuſchuß zu den Koſten des Unternehmens mindeſtens 20000 M.
gewährt werden und daß die Kolonial=Geſellſchaft, im Falle der
Gründung einer Bewäſſerungs=Geſellſchaſt Anteilſcheine in Höhe
von 20000 M. erhält.
Oeſterreich=Ungarn. Die Tagung der öſterreichiſchen
Delegation wurde am Samstag nachmittag in Gegenwart des
Miniſters des Aeußern, Grafen Goluchowski, eröffnet. Nachdem
Graf Goluchowski die Vorlagen der gemeinſamen Regierung
ein=
gebracht hatte, nahm die Delegation die Wahl für die einzelnen
Ausſchüſſe vor. In der Eröffnungsrede für die ungariſche
Delegation erklärte Präſident Szell, die Delegation werde
die Vorlagen der gemeinſamen Regierung mit Ernſt prüfen. Die
Volitik der Monarchie ſei die Friedenspolitik, baſiert auf dem
Dreibunde, woran man innigſt feſthalte.
Italien. Die =Agencia Stefani' erklärt alle Gerüchte von
einer Demiſſion des Kabinetts infolge der Abſtimmung in
der Kammer über die Tagesordnung Borſarellis für vollkommen
unbegründet. Die Kammer wird die Beratung des Budgets
wieder aufnehmen
Frankreich. Der franzöſiſche Miniſterrat hat beſchloſſen, in
der Deputiertenkammer eine Vorlage einzubringen, die
Mada=
aaskar von jetzt ab als franzöſiſche Kolonie erklärt. Die
Vorlage bezweckt, den internationalen Schwierigkeiten ein Ende
zu ſetzen; durch dieſelbe wird keinerlei Veränderung in der
Re=
gierung und inneren Verwaltung der Inſel herbeigeführt. Die
franzöſiſchen Geſetze werden nach der erfolgten Erklärung in
Madagaskar zur Anwendung gelangen, jedoch erſt nach einer
beſonderen Verkündigung derſelben. Die Königin behält ihren
Titel, ſowie die mit ihrer Stellung verbundenen Vorteile und
Ehrenrechte unter der Souveränetät Frankreichs.
Afrika. Nach amtlicher Meldung aus Vrätoria ſind alle
Gefangenen freigelaſſen worden, mit Ausnahme von den
vieren, welche zum Tode verurteilt ſind und deren Fall ſpäter in
Erwägung gezogen wird. Die Geldſtrafen und die im
Nicht=
zahlungsfalle feſtgeſetzten Freiheitsſtraſen bleiben beſtehen, ebenſo
bleiben die Verbannungsentſcheidungen in Kraft, werden jedoch
für diejenigen Gefangenen in der Schwebe belaſſen, welche ſich
verpflichten, nie wieder ſich in die volitiſchen Verhältniſſe von
Transvaal einzumiſchen. Die Freilaſſung der Gefangenen iſt in
Südafrika freudig begrüßt worden. Präſident Krüger hat,
ob=
gleich er noch ſtark an Influenza leidet, den ganzen Tag über
die Beanadigten empfangen, die ihm ihren Dank ausdrückten.
Die Johannesburger Handelskammer ſandte an Präſident Krüger
ein Telegramm, in dem ſie ihm den Dank für ſeine großmütige
Entſcheidung. ſowie das Vertrauen ausſpricht, daß die
Groß=
mütigkeit auch auf die übrigen Gefangenen ausgedehnt werde.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 2. Juni.
I. Die Schwurgerichtsverhandlungen nahmen
geſtern unter dem Vorſitz des Oberlandesgerichtsrats Rohde ihren
Anfang mit der Anklage gegen die 20 Jahre alte Dienſtmagd
Lauline Bengel von Wimpfen wegen Kindestötung. Aus
nahe=
liegenden Gründen fand die Sitzung bis zur Urteilsverkündigung
unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit ſtatt. Nach dem Urteil war
die Bengel im Weſentlichen geſtändig u. waren unter Berückſichtigung
dieſes Umſtandes, ihrer bisherigen Unbeſcholtenheit, ſowie ihrer
durch ein ſchweres Augenleiden bedingten mißlichen
Vermögens=
lage mildernde Umſtände zugebilligt und nur 2 Jahre 6
Mo=
nate Gefängnis ausgeſprochen worden, wovon
Monat als
durch die Unterſuchungshaft verbüßt zu erachten iſt. Das
Mäd=
chen trat die Strafe ſofort an.
An Stelle des Herrn Kammerjängers Bär iſt Herr Ferdinand
Minner. bisher an der königlichen Oper in Hannover. von
nächſter Saiſon ab für das Hoftheater engagiert worden.
Das Sommertheater im Saalbau (Direktion Steng=
Krauß) hat am Sonntag mit einer wohlgelungenen Aufführung
der Dellingerſchen Operette „Don Ceſat, ſeine Saiſon
be=
gonnen. Es war ſchon von vornherein ein Beweis der
Leiſtungs=
fähigkeit desſelben, daß für die plötzlich erkrankte Vertreterin
der Hauptrolle, Minni Rau ldie Zettel führen keine Bezeichnung
„ Frau oder „Fräulein;, ſoſort ein Erſatz geſchaffen werden
konnte, indem an deren Stelle Martha Krüger die Partie
2181
der „Maritana' übernahm. Das Enſemble des Theaters iſt,
nach der erſten Aufführung zu urteilen, ein gutes, bezüglich der
Tenöre weiſt es gegen das Vorjahr eine ganz entſchiedene und
erfreuliche Verbeſſerung auf. Sowohl Herr Albert Sontonef
König), als auch Herr Adolf Sieder (Don Ceſar) gebieten
über wirklich hübſche Stimmen und verſtehen zu ſingen; nicht
ganz den geſanglichen Leiſtungen entſpricht ihr Spiel; das des
Herrn Sontonef iſt noch etwas dilettantiſch und Herr Sieder
könnte mehr Temverament entwickeln. Die Damen Martha
Krüger und Marie Durand, denen die beiden Hauptrollen,
der „Maritana und des „Pueblo Eſcudero, zugefallen waren,
mit denen ſie ſich ſehr gut abfanden, zeigten ſich ebenfalls im
Beſitze guter ſtimmlichen Mittel, die überhaupt einen Vorzug
des jetzigen Enſembles bilden. Herr Kroſeck (rchivar), dem
zugleich die Regie oblag. wurde bei ſeinem Eiſcheinen mit
leb=
haftem Beiſall begrüßt, ein Beweis. daß ihm das Publikum ſeine
Shmpathien vom vorigen Jahre her bewahrt hat. Daß die
Direktion ihn wieder gewonnen hat, iſt im Intereſſe des
En=
ſembles beſonders erfreulich. Die Rolle des=Miniſters= und
der „Donna Uraca- wurden durch Herrn Georg Juliusberg
und Amalie Bellini mit Geſchick und beſtem Erfola
durch=
geführt. Die Operette war ſehr gut einſtudiert. Das Publikum
ſpendete nach den Aktſchlüſſen und auch nach den einzelnen
Ge=
ſangsnummern ſehr lebhaften Beifall. Es unterliegt keinem
Zweifel, daß das Sommertheater mit dem jetzigen Enſemble den
Aufgaben, welche es ſich geſtellt hat, völlig gewachſen ſein wird.
und der Beſuch der Vorſtellungen kann Freunden heiterer Muſik
aufrichtig empfohlen werden.
1. Die Vorfeier zur 50jährigen Jubelfeier der
Turn=
gemeinde Darmſtadt, welche am Sonntag nachmittag auf
dem Feſtplatze die Reihe der Jubiläumsfeſtlichkeiten eröffnete,
erweckte für den günſtigen Verlauf der letzteren die beſten
Hoff=
nungen, inſofern die für das Feſt getroffenen Einrichtungen und
Veranſtaltungen auf dem Paradeplatze ſich als ſehr
zweckent=
ſprechend und angenehm erwieſen und das Publikum durch ſeinen
zahlreichen Beſuch das wünſchenswerte Intereſſe an derſelben an
den Tag legte. Das große Feſtzelt iſt ſehr hübſch und praktiſch
in ſeiner Konſtruktion und inneren Einrichtung; der Mißbrauch,
nur Wein in Flaſchen zu verabreichen, iht von anderen Feſthallen
nicht übernommen worden, indem auch ve Liter=Gläſer zum
Aus=
ſchank gelangen. Zwei große Bierhallen, darunter eine Münchener
mit weiblicher Bedienung in bayeriſcher Tracht, ſorgen für
weitere Unterkunft und Löſchung des Durſtes; die eine der
Hallen war am Sonntag ſchon bis auf den letzten Platz beſetzt.
Außerdem finden wir auf dem Platze alle alten Bekannten
wieder: Karuſſells, Glücksräder, Kuchenläden, eine Eisfabrik,
Kraft=
meſſer ꝛc. In dem Feſtzelt und auf dem Platze befindet ſich je
ein Podium für die Militär=Kapellen. Die am Sonntag
nach=
mittag konzertierende war die der Württembergiſchen Feld=
Artillerie=Brigade, die ſich zur Zeit auf dem Uebungsplatze bei
Griesheim befindet.
Um 4 Uhr begann das Turnen, beſtehend in Stabreigen,
Barrenturnen, Keulenſchwingen, Stockſchlagen ꝛc. das bei den
exakten Leiſtungen ein anziehendes Schauſpiel bot. Abends fanden
im vollſtändig beſetzten Feſtzelt außer Vorträgen der genannten
und der Hilgeſchen Kapelle Geſangsvorträge der Turner=
Sing=
mannſchaft, des Geſangvereins,Humanitas: und der„Melomanen:
unter Leitung des Herrn Lehrers Ph. Orth ſtatt, mit denen
gewandte und ſchöne turneriſche Vorführungen und
Marmor=
gruppen der Turner abwechſelten. Erſt nach Mitternacht nahm
die zu großer Befriedigung Aller verlaufene Vorfeier ihr Ende.
9 Auch im laufenden Jahre konnte wieder einer Anzahl
von armen, kränklichen Kindern aus den Erträgniſſen der Moritz
Neuſtadt=Stiftung die Wohlthat eines vierwöchigen
Landauf=
enthalts zugewendet werden. Dieſelben, 4 Knaben und 6 Mädchen,
welche ärztlicher Seits vorgeſchlagen waren, ſind am Samstag
nachmittag von der ſtädtiſchen Armenverwaltung nach Lützelbach
und Nonrod im Odenwald in bewährte Pflegeſtationen abgeſandt
worden.
G. Die in Leipzig zwiſchen Prinzipal= und
Gehilfenver=
tretern vereinbarten neuen Beſtimmungen des Allgemeinen
deutſchen Buchdrucker=Tarifs wurden von den meiſten
hieſigen Buchdruckereien=Inhaber angenommen und
in deren Geſchäftslokalen zur Einführung gebracht. Während
von der J. C. Herbertſchen Hofbuchdruckerei dieſe getroffenen
Vereinbarungen, die den Gehilfen Verkürzung der Arbeitszeit
und eine dementſprechende Lohnerhöhung gewähren, ſchon ſeit
4. Mai eingeführt wurden, haben den neuen Tarif mit dem
geſtrigen Tage (l. Juni) folgende Firmen zur Einführung
ge=
bracht: L. C. Wittichſche Hofbuchdruckerei, H. Kichlerſche
Hof=
buchdruckerei, E. Bekterſche Hofbuchdruckerei, Ottoſche
Hofbuch=
druckerei, Brillſche Buchdruckerei, v. Moersſche Buchdruckerei
Neue Heſſ. Volksblätter), Leskeſche Buchdruckerei, H. Hohmannſche
Buchdruckerei, V. Sachsſche Buchdruckerei, H. Edelmannſche
Buch=
druckerei und Elberiſche Buchdruckerei. Die C. F. Winterſche und
K. Kunzeſche Buchdruckereien haben die Einführung nach Fertig
ſtellung der in Angriſf genommenen Arbeiten zugeſagt.
Nr. 127
[ ← ][ ][ → ] 2182
5
1 Die diesjährige (4) Generalverſammlung des
Odenwaldklubs fand am Sonntag in Wald=Michelbach
im Gaſthaus „Zum goldenen Hirſch' ſtatt. Den Vorſitz führte
Herr Stadtv. Müller (Darmſtadt). Herr Bürgermeiſter Röth
begrüßte die Verſammlung im Namen der Einwohnerſchaft von
Wald=Michelbach. Vertreten waren 34 Seltionen durch ca. 360
Mitglieder. Den Jahresbericht erſtattete Bürgermeiſtereiſekretär
Dau b (Darmſtadt). Danach zählt der Klub jetzt 49 Sektionen
mit 3802 Mitaliedern. Neu entſtanden ſind 12 Sektionen,
ein=
gegangen iſt eine. Herr Oberamtsrichter Sander (impfen
erſtattete Bericht über die Thätigkeit der Wegmarkierungs=
Kommiſſion, Herr Volksbankdirektor Bernhardt (Darmſtadt)
den Kaſſenbericht, aus dem zu entnehmen iſt. daß die Geſamt=
Einnahmen 852818 Mk., die Geſamt=Ausgaben 3048.93 Mk.
be=
trugen. Die Koſten für das Ohly=Denkmal und die Einweihungs=
Feier in Neunkirch.n beliefen ſich auf 301173 Mk. die
Wea=
markierung koſtete 93733 M. In den Voranſchlag für 1896-97
ſind u. a. vorgeſehen für Wegmarkierung 600 Mk. für Wegweiſer
und Plakate 350 Mk., eiſte Rate für eine zweite Auflage des
großen Pakats 600 Mk., der Sektion Eberbach für eine
Schutz=
hütte im Katzenbuckel=Gebiet 300 Mk., Eberſtadt für einen Tempel
ouf dem Steigerberg 50 Mk., zur Unterhaltung der Rodenſtein=
Ruine 100 Mk., Heppenheim für einen Ausſichtsturm auf dem
Lindenberg 200 Mk., König für einen Ausſichtstempel 100 Mk.,
Neckarſteinach für den Schadeck=Turm 709 Ml., Wald=Michelbach
für einen Turmbau 560 Mk. - für die Sekiionen insgeſamt 2570 Mk.
Als Ort für die nächſtjährige Generalverſammlung wurde Michel.
ſtadt gewählt. Ein Antrag des am Erſcheinen verhinderten
Ober=
bürgermeiſters Morneweg auf möglichſt ſorgfältige Erhaltung
der alten Schlöſſer und Ruinen des Klubgebiets fand beifällige
Aufnahme; der Central=Ausſchuß wurde ermächtigt, im Sinne
des Antrages die nötigen Schritte zu thun.
Nach der Generalverſammlung fand in zwei Lokalen
gemein=
ſames Mittagsmahl ſtatt, bei dem der Vorſitzende das Hoch auf
Kaiſer und Großherzog ausbrachte, dem eine weitere Reihe von
Toaſten folgte. Nach dem Mittagsmahl vereinigte man ſich zu
cinem Spaziergang auf den Schimmelberg.
Der Ort ſelbſt war zu Ehren der Gäſte auf das Prächtigſte
mit Ehrenpforten, Guirlanden, Fahnen ꝛc. geſchmückt und die
Auf=
nahme der Gäſte ſeitens der Einwohner eine überaus herzliche.
Die ganze Veranſtaltung nahm den denkbar ſchönſten Verlauf.
In Angelegenheiten des Erfindungsſchutzes wird Herr
Vitent=
anwalt L. Dill-Frankfurt Intereſſenten am Donnerstag von
- 6 Uhr im Hôtel „Britannia;, wie aus dem Anzeigeteil zu
erjehen, Rat erteilen und Aufträge entgegennehmen.
V. Bensheim, 1. Juni. Ein prächtiger Tag ſchloß geſtern den
diesjährigen launiſchen Wonnemonat Mai. Viele Tauſende von
Touriſten lockte das hübſche Wetter nach der Bergſtraße. Schon
die Frühsüge brachten zahlreiche Vereine und Touriſtengruppen
aus den Städten Mannheim, Ludwigshafen, Mainz. Worms,
Darmſtadt, Bingen u.a. Von den vielen Vereinen, die ſich unſere
freundliche Stadt als Endziel ihrer heutigen Tour geſetzt hatten,
ei namentlich der Darmſtädter Kriegerverein erwähnt.
Derſelbe kam gegen 3 Uhr mittelſt Extrazugs von Darmſtadt in
der Stärke von über 700 Perſonen in Auerbach an. Von hier
aus ging er durch das Fürſtenlager, über Schloß Schönberg,
durchs Thal, nach Bensheim, wo in den weiten Räumen
des renommierten Hotels „Deutſches Haus; erquickender
Aufent=
halt genommen ward. Die vortreffliche Bewirtung und Bedienung
der Gäſte, in ſo großer Zahl ſie das Hôtel wohl zum erſtenmal
beiſammen ſah, die luſtigen Weiſen der Kapelle, ſowie humoriſtiſche
Reden und Toaſte brachte die animierteſte Stimmung in die
große Schar. Um 10 Uhr dampfte man per Extrazug von
Bensheim ab wieder der Reſidenz zu.
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 31. Mai. Der Kaiſer hielt
geſtern morgen auf dem Tempelhofer Felde die Frühjahrsparade
über die Gardetruppen der Berliner Garniſon ab, wobei auch
die Kaiſerin anweſend war. Abends war Paradediner zu etwa
310 Gedecken im Weißen Saale des königl. Schloſſes. Später
beſuchten Ihre Majeſtäten die Parade=Feſtvorſtellung im königl.
Opernhauſe. - Von Berlin nach London zu ſprechen wird
im Herbſt nächſten Jahres möglich ſein. Es ſoll zunächſt die ſeit
längerer Zeit projektierte Telephonverbindung Berlin-Hamburg=
GBrenien-Amſterdam zur Ausführung gelangen. Die
Poſtver=
waltung des Königreichs der Niederlaude hat die hierzu
not=
wendigen Mittel von der Volksvertretung kürzlich bewilligt
er=
halten und plant den weiteren Ausbau der Linie durch Legung
eines unterſeeiſchen Kabels nach Dover. Hierdurch wäre dann
leicht eine direkte Sprechverbindung zwiſchen der deutſchen
Reichs=
hauptſtadt und der engliſchen Metropole hergeſtellt. — Ungefähr
8000 Pakete, Schirme, Ueberzieher, Umhänge und andere Sachen
ſind während der drei Pfingſtſeiertage in den Wagen der Berliner
Stadt= und Ringbahn ſeitens des Publikums zurückgelaſſen
und ſeitens der Bahnbeamten aufgefunden worden. Der vierte
Teil der aufgefundenen Gegenſtände beſtand aus etwa 2000 Pa=
keten mit Lebensmitteln, jedenfalls die Verprovianlirung je eine:
ganzen Familie für den betreffenden Tag darſtellend. Wie viel
Verdruß mag es gegeben haben, wenn der für das „Vicknick im
Walde: beſtimmte Proviant fehlte, der Kuchen, die hartgeſottener
Eier, der Schinken und die Wurſtl — Der Defraudant Fri=
Friedmann wurde heute früh auf dem Grenzbahnhoſe Aman
villers der deutſchen Behörde übergeben. Derſelbe traf um 8 Uhr
in Metz ein, wo er von dem Staatsanwalt einem Verhör unter
zogen wurde. Um 9 Uhr erfolgte die Weiterreiſe über Saa
brücken und Frankfurt a. M. nach Berlin, wo er morgen frü
erwartet wird.
8 Frankfurt,
Juni. Spielplan=Entwurf d=
Stadttheater für die Woche vom 2.-7. Juni. 1) Opernhau=
Dienstag: „Hugenotten:. Mittwoch: „Fledermausr. Donnersta,
( zum erſten Male): „Lili=Tſeer, jap. Märchen von W. Kirbach
Muſik von Franz Curti. Hierauf: „Nachtlager von Granada
Freitag: „Oberſteiger:. Samstag: „Walküre, Sonntag: „Lil=
Tſee' Vorher: „Lucretia. 2) Schauſpielhaus. Dienstag
„ Comteſſe Guckerl. Mittwoch:„Madame Sans=Gene!. Donners
tag: Schiller=Cyklus, I. Abend: „Die Räuber' Freitag: „Untreu=
Vorher: „Gleiche Geguer: Samstag: Schiller=Cyklus, I1. Abend
„Fieskor. Sonntag:=Goldfiſche
Kiel, 30. Mai. Prinz Friedrich Karl und Prinzeſſin Mar
garethe von Heſſen nebſt Kindern ſind geſtern Vormittagi
Kiel eingetroffen. Prinzeſſin Heinrich und Prinz Waldemar
welche von Hemmelmark zurückgekehrt ſind, waren zur Begrüßung
am Bahnhof erſchienen. Die heſſiſchen Herrſchaften werden au
einige Tage in Kiel zum Beſuche weilen.
Peſt, 1. Juni. Die Gemeinde Rey bei Groß=Wardein
durch unvorſichtige Brandſtiſtung von Kindern vollſtändig n i e de:
gebrannt. Außer 66 Wohnhäuſern wurden faſt alle
Nebe=
gebäude zerſtört. Einige Menſchen ſollen in den Flammen
umg=
kommen ſein. Der Schaden beträgt ¾ Millionen Gulden.
Bern. 1. Juni. Die Ortſchaft Kienholz bei Brienz i
Berner Oberland iſt durch Abſtürze und Rutſchungen infolg
Wildwaſſers teilweiſe zerſtört, und mußte vollſtändig verlaſſer
werden. Der Schaden an Gebäuden und Kulturland iſt groß.
Kleine Chronik. Ein eigenartiger Unfall ereignet
ſich am Donnerstag in der indiſchen Ausſtellung in London. Di
Maſchinerie des großen Paſſagierrades verſagte. 75 Paſſagier
mußten die ganze Nacht hindurch 300 Futz über der Erd.
ſchwebend zubringen. Am Freitag ſaß das Rad noch feſt und di
Aufregung wuchs unter den Paſſagieren, von denen einige vo
Angſt krank geworden ſind. Zwei Matroſen kletterten am Geſte
des Rades mit Erfriſchungen hinauf. da die Paſſagiere ſei
Lonnerstag abend ohne Speiſe und Trank waren.
Ein=
Zuſammenſtoß zweier Eiſenbahnzüge zum
Ve=
gnügen der Einwohner - dieſes eigenartige Schauſpiel ve
anſtaltete am 30. Mai die,Columbus, Hocking, Valley und Toledo
Eiſenbahn: Zwei alte zur Ausrangierung kommende Lokomotiver
ſpielten die Hauptrolle und erhielten zur Erhöhung des Effektes
einen grellen Anſtrich. Jedes der beiden Dampfroſſe führte eine
Anzahl Wagen hinter ſich. Die Geſellſchaft hoffte dadurch, daß
ſie Exkurſionszüge aus allen Teilen der Vereinigten Staaten,
nach dem Schauplatz des „Unfalles; einſtellte, ein gutes Geſchäfl
zu machen. - Aus Brüſſel wird berichtet: Der Antwerpene
ſtädtiſche Straßenaufſeher Verſchueren hatte kürzlich bemerkt, daſ
im Hofe ſeines an der Place St. Andre belegenen Hauſes eine
Nachtigall ihr Neſt gebaut hatte. Er fing die Nachtigall, liek
ſie unter dem linken Flügel mit einem Unterſcheidungszeichen
verſehen und ſandte ſie zugleich mit mehreren ſeiner Brieftauben
nach Compiegne. Dieſe Vögel wurden ſeiner Beſtimmung gemäß
um 7 Uhr 15 Minuten morgens in Compiegne losgelaſſen. Die
Nachtigall traf um 8 Uhr 29 Minuten in ihrem Neſt wieder ein,
während die Brieftauben erſt um 11 Uhr 30 Minuten eintrafen.
Die Nachtigall hatte die 235 Kilometer lange Strecke in 1 Stunde
7 Minuten durchflogen, alſo 3458 Meter in der Minute
zurück=
gelegt. ⬜
Die Lrönungsſeierlichkeiten in Moskau.
Von Vaul Lindenbera.
Nachdruck verboten.)
Die Illumination am Krönungsabend.
Moskau, 27. Mai.
Ein grandioſer, märchenhafter Schluß des unvergeßlichen,
feierlichen Krönungstages, die Illumination des geſtrigen Abends,
welche die nach den Vorbereitungen bereits höchſtgeſpannteſten
Erwartungen noch übertraf und einen ſtundenlang in einen
wahren Lauberbann verſetzte!
Des Flammenmantels, in welchen ſich ſchon am Abend des
Einzuges des Kaiſerpaares die ganze Stadt gehüllt, haben wir
eingehend bereits früher gedacht. auch geſtern wieder legte ihn
ſich Moskau um, und noch weit ſchöner und ſtrahlender erſchien
er wie damals, denn diesmal beteiligten ſich auch die kaiſerlichen
Gebäude an der Illumination und ragten aus ihr durch ihre
majeſtätiſche Lichtfülle und ihre feurigen dekorativen
Schmuck=
ſtücke, zu denen wochenlange Vorbereitungen nötig geweſen, be=
Zweite Beilage zu Nr. 127 des „Darmſtädter Tagblatt” vom 2. Juni 1896.
ſtechend hervor. Die Kaiſerlichen Theater. die Muſeen, die
Schulen und Kaſernen u. ſ. w., ſie waren überſäet mit einem
unzähligen Kerzengeflimmer, aus dem ſich mächtige buntfarbige
Transvarente abhoben mit Huldigungen für das Kaiſerpaar.
Wieder ergluhten all die ſchon beſchriebenen Pavillons mit ihren
tauſendfachen Verzierungen, ihren leuchtend ihr Farbenſpiel
wech=
ſelnden Springbrunnen, ihren ſich drehenden Sonnen, Kronen,
und Initialen, wieder ſtrahlten die Ehrenſäulen ihr merkwürdig
ſammetartiges Licht aus und war die koloſſale Front der Duma
mit alühenden Arabesken umſponnen, aber was will das alles
ſagen gegen den Kreml, dieſe herrliche Dichtung in
Flammen=
ſchiift, dieſe wunderbare Schöpfung von bisher unerreichter
Schönheit, wie man ſie Menſchenhand und Menſchengeiſt nie
zu=
getraut, dieſe Zauberinſel inmitten eines aus Feuergarben
ge=
bildeten Meeres!
Wie ſchwach ſind Wort und Farbe, auch nur annähernd den
Eindruck wiederzugeben, den dieſes phantaſtiſche Werk gemacht:
ſprachlos, wie- berückt ſtand man da, von einem tiefen
Glücks=
geſühl durchdrungen. daß unſere Augen ſo viel Schönes und
Herr=
liches ſehen konnten! Von kleinen weißen Lämpchen, deren Zahl
ſich auf Hunderttauſende beziffern mochte, waren die Zinnen der
endlos langen Mauer eingefaßt, darüber aber nun erhoben ſich
die Türme, die baſtionartigen Ausbuchtungen, die weiter
vor=
ſpringenden Teraſſen in ſinnberückendem, farbigem Feuerglanze.
Jeder der Türme iſt ſo wie ſo ſchon anders geſormt, der eine
ſchwerfällig. mit kurzem und ſtumpfem Aufbau, der andere
zier=
lich leicht emporſtrebend. der dritte von Bogen durchbrochen und
mit Galerien umgeben, der vierte kranzförmig mit einem
hallen=
artigen oberen Geſchoß. und ſo fort, und dieſe architektoniſche
Mannigfaltigkeit trat noch weit mehr wie ſonſt in dieſem bunten,
flammenden Guirlanden=Gewande hervor, mit welchem all dieſe
Bauten bedeckt waren. Nichts glich ſich in dieſem entzückenden
farbigen Aufputz, und mit immer neuer Bewunderung ſchweiften
deshalb die Blicke umher und konnten ſich nicht genug ſehen an
dieſem Strahlenreichtum, der den ganzen Kreml in einen einzigen,
aus feurigen Linien beſtehenden Schleier gehüllt
Hier dieſer Turm war unten blau, ſeine erſte Galerie grün,
die vier Seitentürmchen derſelben rot, die Spitze gelb, ein anderer
ſtieg aus purpurroter Baſis empor, ſeine Fenſter waren mit
weißen Streifen eingefaßt, ſeine Spitze gelb mit kirſchroten
Seiten=
linien, die ſich diamantartig aneinander reihten, ein dritter Turm
dunkelgrün mit hellgrünem Aufbau, ſein Nachbar ganz weiß mit
violetten Verzierungen an ſeinem Thorweg, den Fenſtern, den
Luken, den Seitengängen, während der die oberſte Spitze krönende
Kaiſeradler in ſattem Rot erglühte, und an verſchiedenen dieſer
Türme wechſelten von Minute zu Minute die Farben und warfen
von ihren Galerien blendende Scheinwerſer ihre weißen
Licht=
fluten auf die nähere Umgebung, wie auf die unten liegende Stadt.
Ein Wunderwerk wieder für ſich war der ſich nahe dem
kaiſer=
lichen Valais. mit ſeinen 5 Stockwerken über 80 Meter hoch
er=
hebende Jwan Welicky, keck ſeine goldene Kuppel mit ihrem
mäch=
ligen goldenen Kreuze tragend, wie auch die ſich an ihn
an=
ſchmiegenden kleinen Kapellen mit goldenen Kupveln verſehen
ſind. Nur von weißem, elektriſchem Strahlengewebe war dieſer
Turm umſponnen, in den offenen Bögen ſeiner Galerien aber
glühte rotes bengaliſches Licht, aus welchem geheimnisvoll die
frei hängenden gewaltigen Glocken dunkel heraustauchten, auf
ſeine und die benachbarten kleineren Kapellen=Kuppeln aber war
ein ganzes Sternenmeer herabgefallen und hatte ſich zu
Verlen=
ſchnuren aneinander gereiht, die in ihren zarten Gliederungen
dicht die Kuppeln umrahmten, deren Schein auf den benachbarten
fünf goldenen Kuppeln der Uspensky=Kathedrale ſo widerglühte,
als ob letztere aus flüſſigem Erz beſtänden.
Liegt dieſer Turm innerhalb der Kreml=Mauern, ſo der
Ge=
heime Turm, der ſeinem Namen nach früher manch düſteres
Myſterium umſchloſſen haben mag. außerhalb derſelben. Sein
maſſives unteres Vortal hob ſich grün von den weißbeleuchteten
Mauern ab, darüber folgte ein rotes Stockwerk mit gelben
Ai=
kaden, dann der trotzige thurmartige Aufbau bordeauxrot; von
ihm herab ergoß ſich in vielen Abſtufungen ein breiter
Waſſer=
ſturz in die Moskwa, deſſen Waſſermaſſen in ihren einzelnen
Teilen durch Magneſiumbeleuchtung ſtets andersfarbig waren
und ſich mit ihren ſeurigen Wogen gleich tauſenden ſunkelnder
Schlangen in den Fluß ſtürzten. Seitlich hinter dem Turm
er=
hebt ſich die Front des kaiſerlichen Valais, zwiſchen dem Wege
vor letzerem und der in dieſem Punkt weiter hinausgeſchobenen
Kremlmauer erſtrecken ſich langſam abfallende Grasflächen, in
die feurige Beete, Roſetten, weite Gänge und ſchmale Pfade
ein=
gelaſſen waren, aus denen ſich gleich roten Roſenbosquets
pur=
purrote kleinere Kreiſe abhoben.
Einzig ſchön war der Blick von dieſer Stelle auf den jenſeits der
Mostwa ſich ausbreitenden Teil der Stadt, zu der über den
röt=
lich dahinſtrömenden Fluß, deſſen Quaimauern mit flammenden.
untereinander durch Guirlanden verbundenen Kränzen geſchmückt
waren, zwei Brücken führen, die aus feurigen Edelſteinen
zu=
ſammengeſetzt erſchienen. Zwiſchen dieſen Brücken aber welch
eine Flammenpracht an den Frſſaden der Privathäuſer und
Valäſte, herrliche Ornamente breiteten ſich glühend aus. hier von
gewaltigen Kaiſerkronen da von dem doppelköpfigen Reichsadler,
dort von den Kaiſerlichen Initialen, die in ſeltſamem
Farben=
ſviel auf= und niederzutanzen ſchienen, überragt, und über die
Dächer hinweg erklommen aus dem weiten Häuſermeer wie
rieſenhaſte ſeurige Kugeln die Kuppeln der Kirchen und
Kathe=
dralen, deren Türme und Türmchen einem feurigen, zierlichen
Netzwerk glichen, über welches ſprühend Leuchtkugeln und Raketen
hinwegſchoſſen oder das plötzlich durch die Scheinwerſer in
blen=
dendem Tageslicht aufleuchtete.
Nun wenden auch wir unſere Schritte hinab, einen der
hoch=
gewölbten ſüdlichen Turm=Thorwege paſſierend
ah, welch ein
neuer zauberhafter Anblick: rechts und links dehnt ſich ein
Feen=
garten aus mit dichtflutenden Blumenanlagen und Wegen, mit
ſchimmernden Kirchen und Pavillons. mit ſtrahlenden
Ehren=
pforten und Triumhhbögen, und unter ihnen ſchreiten wir dahin
inmitten des Gedränges der Volksmaſſen, die ſich mit wenigen
Ausnahmen muſterhaft ruhig und geſittet benehmen, als wären
ſie durch dieſe Strahlenvracht rings herum wie in einen
ver=
edelnden und läuternden Bann geſchlagen. Der Alexander=Park
iſt es. den wir durchmeſſen, und von dem wir nochmals auf den
Kreml ſteigen und oben auf ſeiner Mauer hinter den Zinnen,
wo einzelne Soldatenpoſten Wache halten, entlangwandern, uni
noch einmal hier in dieſer Abgeſchiedenheit, hoch über dem Lärm
und Getriebe, all das unausſprechlich Schöne auf uns einwirken
zu laſſen.
Nicht zu trennen vermag man ſich von dieſem wunderbar
herrlichem Schauſviel, Stunde auf Stunde verrinnt, Mitternacht
iſt ſchon nah und der volle Mond bereits ein gut Stück ſeines
Weges gewandelt, vergeblich mit ſeinem verſöhnendmilden Scheine,
der ſonſt ſo phantaſtiſch auf der alten Zarenſtadt ruht, die
Auf=
merkſamkeit der Menſchenkinder zu erwecken ſuchend: Ja, ja, du
alter Geſelle, du magſt ſchon viel auf deinen tauſendjährigen
Wanderungen geſehen haben, aber eine ſolche Nacht, wie dieſe
des Krönungstages die haſt du wohl doch noch nicht erlebt,
ſcheint ſie doch ſelbſit dich rot gefärbt zu haben mit ihrer Glut,
oder ſollte es gar Scham ſein, daß du diesmal ſo gänzlich
unter=
legen ?
Das Unglück auf dem Chodhuski=Felde.
Nicht nur aus Moskau, ſondern auch aus den umliegenden
Dorfſchaften ſtrömten bereits am Freitag abend große Maſſen
auf das Chodynski=Feld. Gegen 12 Uhr hatten ſich vereits gegen
200 000 Perſonen angeſammelt. Die Menge ließ ſich wie in einem
Lager nieder, zündete Wachtfeuer an und verbrachte die Nacht
ſingend und ſich beluſtigend. Als der Morgen dämmerte, ſtrömten
immer größere Menſchenmaſſen herbei. Die Menge wuchs von
Minute zu Minute und hatte ſich gegen 4 Uhr nahezu verdoppelt.
Die ſpeziell anläßlich der Krönung gebildete Polizei, welcher die
Wache oblag. verlangte Verſtärkung durch die ſtändige Volizei.
Inſolgedeſſen trafen gegen 5 Uhr Mannſchaften von Köſaken und
Polizei ein. Inzwiſchen hatte die Mençe einen bedrohlichen
Uni=
fang angenommen und begann gegen die am Rande des Feldes
errichteten Schaubuden vorzudringen, in denen die Gaben für
das Volk aufgeſpeichert waren. Die Menge brach gewaltſam in
die Buden ein. In der 6. Stunde wurde beſchloſſen mit der
Ver=
teilung zu beginnen. Die hundert mit der Verteilung
beauf=
tragten Perſonen konnten gegenüber der ungeſtüm andrängenden
Menge nicht ſchnell genug die in Bündeln vereinigten Gaben,
verteilen; in den engen Zügen zwiſchen den Schaubuden entſtand
ein furchtbares Gedränge, welches unter dem Nachdrängen der
nach hunderttauſenden zählenden Menge von Augenblick zu
Augenblick wuchs und die bereits gemeldete ſchreckliche Zahl von
Opfern zur Folge hatte. Man hörte herzzereißendes Schreien
und Seufzen, bis es endlich den Koſaken gelang, einen Teil der
Menge vom Platze zu drängen. Viele Tauſende kehrten ſchon
zeitig. von paniſchen Schrecken ergriffen, in die Straßen der Stadt
zurück. Die Verunglückten ſind meiſtens Frauen, auch zahlreiche
Kinder befinden ſich darunter. Die Zahl der Schwerverwundeten
wird auf 200 geſchätzt. Ueber die Urſache der Kataſtrophe wird
weiter berichtet: Etwa dreißig Faden von den Buden, worin die
Geſchenke und Erfriſchungen aufgeſpeichert waren, befindet ſich
ein tiefer, neun Faden breiter Graben. Die herandrängende
Menge ſtürzte nieder und die vorderen Reihen fielen in denſelben.
Hunderte von Menſchen füllten im Laufe von kaum fünfzehn
Minuten den Graben. Die von hinten mit elementarer Gewalt
geſchobenen Maſſen gingen über die niedergeſtürzten Leiber
hin=
weg. ohne zu merken, ob ſie Erde oder Menſchen unter den
Fützen hatten. Der Druck war ein ſo gewaltiger, daß die
Bretter=
buden eingedrückt und die Menſchen in dieſelben hineingeſtürzt
wurden. Ein Gendarm wurde ſamt ſeinem Pferde zermalmt.
Man erzählt, das Unglück ſei dadurch herbeigeführt worden, daß
die Begleiter der Wagen, auf denen die Gaben nach dem
Ver=
teilungsorte gebracht wurden, auf Vitten der ihnen folgenden,
nicht eben zahlreichen Perſonen Bündel unter die Menge warjen,
2184
Nr.
obwohl die Verteilung erſt um 11 Uhr vormittags beginnen
ſollte. Wie ein Lauffeuer verbreitete ſich dann unter den
Hun=
derttauſenden auf dem Platze lagernden Menſchen die Kunde,
daß die Verteilung begonnen habe. Sofort erhoben ſich die
Maſſen und ſtürzten fort in der Richtung auf die Buden, wo die
Kataſtrophe entſtand. Ueber die Zahl der Toten ſind immer
noch die verſchiedenſten Gerüchte verbreitet. Manſpricht
ſogar von 2 bis 3000 Toten. Die meiſten Menſchen
er=
litten den Erſtickungstod. Nachdem die Ordnung
wiederherge=
ſtellt war, kam die Maſſe wieder zur Beſinnung. Durch den
ent=
ſetzlichen Anblick ernüchtert, begann die Menge, über das
Erlebte tief erſchüttert, ſelbſt die Leichen aus dem Graben
heraufzubefoͤrdern. Hierbei gab es herzerſchütternde Szenen.
Die herbeigerufenen Militärärzte begannen ſofort, die
Ver=
wundeten zu verbinden. Die Verwundeten wurden in
Militär=
lazarettwagen in die Krankenhäuſer gebracht und die Leichen auf
Feuerwehrwagen, mit Strohmatten bedeckt, nach den Feuerwehr=
Revieren und Kraͤnkenhäuſern übergefuhrt. Die vieltauſendköpfige
Menge folgte in gedrückter Stimmung.
Zur Feſtſtellung der Urſache der Kataſtrophe iſt eine
ge=
richtliche Unterſuchung eingeleitet worden. Die
Ge=
richtsbehörde nahm eine Beſichtigung des Ortes der Kataſtrophe
vor. Auf dem Wagankow=Kirchhofe liegen 1282 Leichen, mit
Tüchern bedeckt, und nur teilweiſe in Särgen. Der Anblick iſt
ein wahrhaſt furchtbarer. Die Geſichſer und Glieder ſind ſo
verſtümmelt, daß die einzelnen nur an den Kleidern erkennbar
ſind, wofern nicht dieſe ebenfalls zerſetzt ſind. Der Kirchhof iſt
von weinenden Menſchengruppen angefüllt, welche ihre
An=
gehörigen ſuchen; immer weitere Maſſen bewegen ſich zum
gleichen Zwecke nach dem Kirchhofe. Die Polizei hält die
Ord=
nung aufrecht. Die Verungluckten ſind meiſt Bauern und
Ar=
beiter. Von den Ausländern, welche anläßlich der
Krönungs=
ſeierlichkeiten nach Moskau gereiſt ſind, wurde bei der Kataſtrophe
niemand getötet oder verwündet. Wie die Polizei angiebt,
be=
gannen die erſten Unfälle ſchon morgens um 4 Uhr, als die
Menge etwa ¾ Million Köpfe ſtark war.
Das Kaiſerpaar beſuchte am Sonntag die
Kranken=
häuſer. in denen die Schwerverwundeten untergebracht ſind.
Sowohl der Kaiſer wie die Kaiſerin richteten an die
Darnieder=
liegenden warme Worte des Mitgefühls und des Troſtes. Auf
Wunſch des Kaiſers fand in der Kirche des Kreml=Palais eine
Trauerandacht für die Verunglückten ſtatt, welcher das
Kaiſer=
vaar und alle Mitglieder der kaiſerlichen Familie beiwohnten.
I.VV.u. Moskau, 31. Mai. Das furchtbare Unglück
bei den Krönungsfeierlichkeiten läßt ſich hauptſächlich aus den
Terrainverhältniſſen erklären. Am Eingange des Feldes von
Chodynski war in Länge von einem Kilometer eine Budenreihe
zur Verteilung von Nahrungsmitteln an das Volk errichtet
worden. 15 Meter davon befand ſich eine 50 Meter breite und
8 Meter tiefe Schlucht. Schon die ganze Nacht durch ſammelten
ſich die Bauern hier an und ſtündlich wuchs die Maſſe. Um
6 Uhr früh verbreitete ſich in der Menge das Gerücht, daß nun
die Fabrikarbeiter kämen und zuerſt Lebensmittel erhielten
die aber erſt für 8 Uhr beſtellt waren. Infolge der bei den
ſtundenlang Harrenden dadurch hervorgerufenen Aufregung
ent=
ſland ein gewaltiges Gedränge. 10 zur Wache ſtehende Koſaken
konnten den Menſchenſtrom nicht im Zaume halten. Die Menge
drängte nach den Buden, alles zerbrechend und zerſtörend. Die
Zuerſtaekommenen wurden von den Nachſchiebenden bis zur
Schlucht vorwärtsgeſtoßen und alle folgenden ſtürzten nach, in
dem Grunde einen wirren Kneuel bildend, bis das ganze
Fluß=
bett angefüllt war. Von 3000 Menſchen, welche in die Schlucht
geſtürzt waren, ſind 2000 verwundet, der Reſt iſt umgekommen.
Um 4 Uhr nachmittags waren noch immer nicht alle Toten
ge=
borgen. Ungeachtet der ſchrecklichen Kataſtrophe, die übrigens
an anderen Stellen des Platzes gar richt bekannt war, wurde
das Feſt nicht unterbrochen, Theater und Konzerte fanden ſtatt
und die Volksbeluſtigungen nahmen ruhig ihren Lauf.
Vermiſchtes.
Büdernotizen. Die Direktion des Sool= und
Ther=
malbades Münſter am Stein hat einen neuen, ſehr
ele=
gant ausgeſtatteten, mit 8 Anſichten und 2 Karten verſehenen
Proſpekt herausgegeben unter dem Titel „Das Sool= und
Ther=
malbad Münſter am Stein und ſeine jod, brom= und
lithion=
haltigen Quellen!. Derſelbe iſt von dem Bade= und
Brunnen=
arzt, Sanitätsrat Dr. Welſch. bearbeitet und behandelt
ausführ=
lich Lage und Klima des Bades, die Heilmittel desſelben,
An=
wendung des Soolwaſſers und der Mutterlauge, Krankheiten,
für deren Behandlung die Quellen ſich eignen, die unmittelbaren
Umgebungen des Bades amtliche Mitteilungen der Salinen und
Badeverwaltung ꝛc. Münſter am Stein liegt ½ Stunden von
Kreuznach und iſt Knotenpunkt für die Rhein= Nahe= und die
Alſenzbahn.
Um die ungeheure Brieſpoſt in New=York zu
be=
wältigen, hat das Hauptpoſtamt eine Briefſtempelmaſchine
127
in Verwendung, welche in der Stunde 30. bis 1000b Brieſe
ſtempelt und gleichzeitig zur Beförderung auſſchichtet. Die Briefe
werden, wie das Patentbureau von B. Reichhold in Berlin N.WV.
Luiſenſtraße 24 mitteilt,k aufrecht in einen langen Kaſten
ge=
ſtellt. von wo ſie die Maſchine einzeln zum Stempelapparat
führt und die Marken entwertet. Der Stempelapparat iſt
eingerichtet, daß die Freimarke ſtets getroffen wird. Die Mll
ſchine leiſtet in einer Stunde die Arbeit von 10 Mann wenn
angenommen wird. daß ein Mann 3000 Briefe in der Stunde
ſtempelt. Als Illuſtration des Briefverkehrs in New=York ſei
noch mitgeteilt. daß eine der letzten Poſten, welche mit einem
Hamburger Dampfer in New=Hork ankam, 21 zweiſpännige
Poſtwagen bedurfte, um von Bord nach dem Hauptpoſtant,
befördert zu werden.
1 Obiges Bureau erteilt unſeren geſchätzten Abonnenten alle
Auskünfte über Vatente, Gebrauchsmuſter und Warenzeichen
koſtenlos.
Litterariſches.
1 Ein ſehr nützliches Buch iſt von dem Schweizer Hotelier=
Verein im Selbſtverlag herausgegeben, betitelt „Die Hotels
der Schweiz
Dies allen Beſuchern der Schweis ſehr zu
empſehlende Buch 1150 Seiten ſtark) enthält außer 15 einleitenden
allgemein gehaltenen Artikeln über die Beſtellung von Zimmer,
das Speiſen an Table Chöte, Ankunft, Abreiſe, Devonierung von
Wertſachen in Hotels ꝛc., ein alphabetiſches Verzeichnis aller dem
Fremdenverkehr dienenden Hotels. Venſionen und Kuranſtalte”
der Schweiz. ferner auf 135 Seiten Anſichten von ſämtlichen
ver=
genannten Hotels und Anſtalten mit Details und genauen
Preis=
ängaben. Beigeſügt iſt eine Fremdenverkehrskarte der Schweiz.
Das Buch erſcheint im Verlag des Offiziellen Centralbureau
des Schweizer Hotelier=Vereins in Baſel. Der Preis beträgt
30 Centimes.
Hankſagung.
Für die herzlichen Beweiſe der Antheilnahme an dem
ſchmerzlichen Verluſt unſerer lieben Schweſter, Schwägerm
und Tante
Früulein Elise Eisonborg
ſagen innigen Dank
die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt und Ems, 30. Mai 1896.
[1036
[1056
DBanklagung.
Für die herzliche Theilnahme bei dem uns ſo ſchwer
betroffenen Verluſte unſerer unvergeßlichen Tochter und
Schweſter
Anna Alberth,
für die zahlreichen Blumenſpenden, insbeſondere dem Henn
Pfarrer für die troſtreichen Worte und dem Geſangverein
„Liedertafel; für den erhebenden Grabgeſang, ſowie Allen,
welche der ſo früh Dahingeſchiedenen die letzte Ehre erwieſen,
ſagen hiermit unſeren innigſten, tiefgefühlteſten Dank.
Darmſtadt, den 31. Mai 1896.
Familie A. Alborth.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Theilnahme bei dem
uns jo ſchwer betroffenen Verluſt ſagen innigen Dank
Carl Horst
10363)
und Familie.
Tageskalender.
Sommertheater, Anfang 8 Uhr: „Don Ceſars.
Vorſtellung um 8 Uhr im =Orpheum=
Geſamtprobe der Sängerchöre um 9 Uhr im Saal der
Luin=
halle am Woogsplatz.
Verſteigerungskalender.
Mittwoch. 3. Juni.
Verſteigerung von 10 Uhr an im-Schöfferhof=
Wagen= ꝛc. Verſteigerung um 10 Uhr Pallaswieſenſtr. 130.
Klee= und Gras=Verſteigerung um 8 Uhr Aeußere
Rina=
ſtraße 109.
Pferd=Verkauf um 11 Uhr in der Trainkaſerne.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei, verantwortlich für die Redaktion: Dr. O. Waldaeſtel, beide in Darmſtadt.