Darmstädter Tagblatt 1896


01. Juni 1896

[  ][ ]

Abonnementspreis,
vlerteljährlich 1 Mark 50 Pf. halb=
jährlich
3 Mark inel. Bringerlohn.
Auswärts werden von allen Poſt=
ämtern
Beſtellungen entgegenge=
nommen
zu 1 Markl 50 Pf. pro
Quartal incl. Poſtaufſchlag.

159. Jahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:

Inſerale
für das
wochentl. Omal erſcheinende Tagblalt
werden angenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Schießhausſtraße 14, ſowie auswärts
don allen Annonten=Expeditionen.

Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamks, des Großh. Polizeiamks und der anderen Lehörden.
ls.
Montag den 1. Juni.
1896.

Gefunden: 1 ſilberne Damenuhr mit goldenem Rand. 1Arbeitsbeutel, enth. 1Trinkbecher 1 ſilberne Damenuhr mit ſilberner
ſtette. 2 Cigarrenſpitzen in einem Futteral. 1 ſilbernes Armband. 1 Schwamm. 1 ſchwarze Damenuhr. 5 Paar neue Oberleder
ür Stiefel. 1 Hundehalsband mit Marke 4190. 1 Vorſtecknadel. 1 Brille. 1 Dopvelſchlüſſel. 1 Hundemarke. Verloren:
1 ſilbernes Kettchen. 1 braunledernes Portemonnaie, enth. 4 M. 10 Pf. 1 coldener Zwicker. 1 goldene Halskete mit Medaillon.
Beſteck mit ärztlichen Inſtrumenten. 1 rothbraunes Vortemonnaie, enth. 22 M. 40 Pf., 1 Fahrkarte. 1 weißes Taſchentuch und
Paar ſchwarze Glacehandſchuhe. 1 ſchwarzledernes Vortemonnaie, enth. 2 M. 90 Pf. 1 Brille. 1 grauledernes Vortemonnaie,
ſenth. ca. 160 Mark und diverſe Sachen. 2 Schlüſſel, zuſammengebunden und 1 weißes Taſchentuch. 1 Stück Kalbleder.- Zuge=
ſlaufen
: 1 weißer Forterrier. 1 junger Dachshund. 1 gelber Hund mit Marke 5204. - Entflogen: 1 Kanarienvogel. 1 Lachtaube.
Entlaufen: 1 weißer Foxterrier.
Darmſtadt, den 30. Mai 1896.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.

Provinzialtag.
Mittwoch den 3. Juni d. Js., Vormittags 9½ Uhr, tritt im Rathhausſaal zu Darmſtadt Markt=
platz
8) der Provinzialtag der Provinz Starkenburg zu einer öffentlichen Sitzung zuſammen.
Auf der Tagesordnung ſtehen folgende Gegenſtände:
1) Entſcheidung über die Gültigkeit der Ergänzungswahlen der Provinzialtags=Abgeordneten;
2) Vorlage des Verwaltungsberichts des Provinzial=Ausſchuſſes für das Jahr 189495;
3) Prüfung der Rechnung der Provinzialkaſſe für 189495:
4) Feſtſtellung des Boranſchlags der Provinzialkaſſe für 189697, insbeſondere auch:
a. Vorlage der Pläne und Koſtenvoranſchläge für den Neubau von Kreisſtraßen,
b. Antrag wegen Aufbringung der Mittel für die Beiträge der Provinz zum Neubau von Kreisſtraßen,
C. Vorlage der Unterhaltungsvoranſchläge für die Kreisſtraßen;
5) Ergänzungswahl der Mitglieder des Provinzial=Ausſchuſſes. Wegen abgelaufener Dienſtzeit treten aus die
Herren:
a. Mitglieder: Oberbürgermeiſter Brink in Offenbach. Dr. Freiher von Wedekind in Darmſtadt, Commerzien=
rath
Wilhelm Diefenbach daſelbſt, Bürgermeiſter Müller in Lengfeld;
b. Erſatzmänner: Rentner Eduard Eimer in Darmſtadt, Gerbereibeſitzer Philipp Pfeifer in Eberſtadt.
6) Neuwahl der bürgerlichen Mitglieder der Ober=Erſatz Commiſion (8 30 pos. 4 des Reichsmilitärgeſetzes vom
2. Mai 1874) auf 3 Jahre 1896 bis incl. 1898.
Darmſtadt, den 22. Mai 1896.
Der Vorſitzende des Provinzialtags.
v. Marquard.
[98922
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Die Prüſung von Blitzableiter=Anlagen.
Wir bringen hiermit zur Kenntniß der Hausbeſitzer und ſonſtigen Intereſſenten, daß die nachſtehenden Geſchäfts=
Inhaber und Geſchäftstheilhaber ihre Fähigkeit zur Vornahme der Prüfung von Blitzableitern nachgewieſen und
ich hinſichtlich dieſes Geſchäftes der baupolizeilichen Kontrole unterſtellt haben:
A. Geſchäftsinhaber: Böffinger, Hermann, Schloſſermeiſter; Deutſch, Joſeph, Schloſſermeiſter; Geiſt, Gg.
Philipp, Schloſſermeiſter; J. Jacobi, Schloſſermeiſters; Koch, Karl, Schloſſermeiſter; Köhler, Karl,
Schloſſermeiſter; Wilk, Auguſt, Elektrotechniker.
B. Geſchäftstheilhaber: Baumbach, Hch., Elektrotechniker (irma: Philipp Baumbach; Nohl, Jakob junior
(Firma: Jakob Nohl, Schloſſermeiſter).
Darmſtadt, den 29. Mai 1896.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Fey.
[10058=
7) In unſerer Bekanntmachung vom 27. Mai verſehentlich nicht erwähnt.
310

[ ][  ][ ]

2164

Nr. 126

Bekanntmachung.
Betreſfend: Die öffentliche Impfung
des Jahres 1806.
Unter Bezugnahme auf unſere Be=
kanntmachung
vom 17. April l. Js
machen wir wiederholt auf die bis auf
Weiteres
jeden Mittwoch Nachmittags 5 Uhr,
im Rathhaus in der Rundethurmſtraße
ſtattfindenden, öffentlichen Impftermin
aufmerkſam.
Darmſtadt, 29. Mai 1896.
Großherzogl. Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Morneweg.
[10265b Hengras Yerkeigerungen.
Dienstag den 2. Juni l. Js.,
Vormittags 10 Uhr, wird im Großherzoglichen Hoforangeriegarten,
Hofgarten Beſſungen II.
11
Schloßgarten dahier,
Nachmittags 2

4
Schloßgarten zu Kranichſtein
und von den Wieſen um das Jagdſchloß daſelbſt., die diesjährige Heugras=Erntel
öffentlich meiſtbietend verſteigert.
Darmſtadt, am 30. Mai 1896.
Großherzogliches Hofmarſchall=Amt.
J. A.:
Rolshauſen, Hofkammerrath.
1026¼ Impftermin.
Dienstag, den 2. und Diens=
tag
, den 9. Juni l. J. je Nachmittags
5 Uhr beginnend, finden in dem, im
früheren Beſſunger Rathhauſe hergerich=
teten
Schullokal öffentliche unentgeltliche
Impftermine und
Dienstag den 9., ſowie Dienstag,
den 16. Juni l. J.,
die Nachſchautermine für die Kinder des
Beſſunger Stadtbezirks ſtatt.
Impfpflichtig ſind alle im vorigen
Jahre geborenen, ſowie die aus früheren
Jahrgängen mit der Impfung rückſtän=
digen
Kinder.
[10258.
Darmſtadt, 29. Mai 1896.
Großherzogl. Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Morneweg. Verſteigerungs-Anzeige.
Dienstag den 2. Juni, Vormittags 10 Uhr, verſteigere Soderſtr. 48.
8 Kaſſenſchräuke, neueſter Conſtruktion, in ſolider guter Arbeit gegenl
Baarzahlung.
Georg Beichard,
Amtsgerichts=Taxator.
[10127 Tahak- und Cigurren.
Verkeigerung.
Montag den 1. Juni l. Js., Nachmittags 2 Uhr,
werden im Gaſthaus zur Roſenhöhe; Mundethurmſtraße 16) die zu einer
Konkursmaſſe gehörigen Vorräthe an:
Rauch=, Kau= und Schuupftabak, eine größere Partie abgelagerter
Cigarren, Cigarretten, Cigarren= und Cigarretten=Spitzen,
Pfeifen, Feuerzeuge, Cigarrenabſchneider, Rauch= und Schnupftabaks/
Doſen; ferner eine Partie leere Kiſten, worunter eine mit Zink ausge
ſchlagen, leere Flaſchen u. a. m.,
öffentlich gegen Baarzahlung verſteigert.
Karl Dechort,
(10082=
Konkursverwalter. Erben, namentlich wegen etwaiger An=
ſprüche
aus ſeiner Dienſtführung, nur
unter der Rechtswohlthat des Inventars
angetreten worden iſt, werden alle Die=
jenigen
, welche Anſprüche an den Nach=
laß
zu erheben beabſichtigen, aufgefordert,
ſolche innerhalb acht Tagen, von heute
an gerechnet, bei Meidung der ſpäteren
Nichtberückſichtigung bei dem unterzeich=
neten
Gerichte anzumelden.
Darmſtadt, den 29. Mai 1896.
Großherzogliches Amtsgericht DarmſtadtI.
Dörr.
[10266
Bekanntmachung.
In Folge gerichtlicher Verſügung ſoll=
die
dem Heinrich Hepting dahier ge=
hörige
Hofraithe:
Flur. Nr. ⬜Meter.
V. 90⁵⁄₁oo 214 Blumenthalſtraße Nr. 51,
Montag, 15. Juni 1896,
Providentia
Vormittags 10 Uhr,
im Ortsgerichtslokal öffentlich verſteigert
20 Walds!
werden.
1. St.
Darmſtadt, 29. April 1896.
Großherzogl. Ortsgericht Darmſtadt I.
Aagust
Muller.
(8624 [ ][  ][ ]

Nr. 126

1165

Bekanntmuchung.
In dem Konkursverfahren über das
Vermögen des Jakob Fey VI. von
Pfungſtadt beträgt die Summe der feſt=
geſtellten
Konkursforderungen 4624 Mk.
06 Pfg, für welche ein verfügbarer
Maſſebeſtand nicht vorliegt.
Darmſtadt, 30. Mai 1896.
Der Konkursverwalter:
Georg Reichard. (0268

Meine ſtreichfertigen

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haben 5 Vorzüge,
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trocknen
ſtreichen
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ſich leicht,
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Bekanntmahung.
Mit dem Bezug unſeres neuen Dienſtgebäudes haben unſere Bibliothek
bezw. deren Leſeſaal eine beſondere Einrichtung dahin erhalten, daß nunmehr
in dem Letzteren die gangbarſten Adreßbücher für Gewerbtreibende, Be=
zugsquellen
=Nachweiſes, Wörterbücher, ein Konverſations=Lexikon,
ferner eine Reihe von gewerblichen, techuiſchen, volkswirthſchaftlichen
und allgemein wiſſenſchaftlichen Zeitſchriften der unmittelbaren Benutzung
durch die Beſucher zugänglich gehalten werden.
Hierbei iſt zu bemerken, daß der Beſuch des Leſeſaals Jedermann ge=
ſtattet
iſt.
Darmſtadt, 28. Mai 1896.
Großherzogliche Ceutralſtelle für die Gewerbe.
Sonne.
110281
AIle Dieyemigem,
welche bei der am 14. und 15. Juni d. 13. in Grumstadt
ſtattfindenden
Cahnenweihe des Hännorquartotts
Verkaufs= oder ſonſtige Buden errichten oder Zuckerwaaren und
dergleichen feilbieten wollen, werden erſucht, ihre Meldungen bis
ſpäteſtens 6. Juni 1896
bei dem Präſidenten unter Angabe der hierfür zu entrichtenden Ver=
gütungen
einzureichen. Derſelbe wird auch mündliche Auskunft er=
theilen
.
(100272
Der Vorstand.

ertheilt gewiſſenhaft und billig ein Schau=
ſpieler
eines erſten Theaters.
Auskunft Dieburgerſtr. 5 part. (10284

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per ſofort zu miethen geſucht mit oder
ohne Wohnung, 3-4 Zimmer mit Zu=
behör
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Hermann Wilke,
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Alexanderſtraße.

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an die Expedition d. Bl.
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ſſinf. möbl. Zimmer, ev. m. Penſion,
G nahe d. Mathildenpl., ſof. geſucht. Off.
u. E. E. hauptpoſtlagernd erb, (10270
W. Wer ſchnell u. billigſt Stellung
will, verlange per Poſtkarte die Deut=
ſche
Vakanzen=Poſt' in Eßlingen. [7139.

Joseph Stade empfiehlt Waschkleider u. Blusen. (8413b

[ ][  ][ ]

216.

Nr. 126

ſlünstige Cologenheit zum Hilllgen
Ainkauf von Woisswaaren.
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Sachen, als:
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Cravatten. Nouristenhemden, Unterzeuge,
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Baumwohſanellen u. ſ. w.
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zum Alleinbewohnen wird billig zu kau=
ſen
geſucht. Offerten mit Preisangabe
unter Sch. 58 an die Expedition d. Bl.

Mein Lager befindet ſich nicht mehr
Mühlſtraße 52, ſondern vom 1. Juni abl
Neckarſtr. 18,
im Hauſe des Herrn Guthmann.
Pappdeckel
10278.) Tempel, fabrikaut.
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n ein geober=Aagazn,
verbunden mit Tapezier=Polſter=
und Decorations=Werkſtätte in
der Proviuz Heſſen, mit feſter
Kundſchaft, wird Vergrößer/
ungshalber ein Herr in mittleren,
Jahren als Compagnon,
mit einer Eillage von 12 bis 18
Tauſend Mark geſucht. Da Be=
ſitzer
Fachmann, wird branchekun=
diger
Kaufmann bevorzugt. ( Ge=
ſchäftsbeſtand
49 Jahre). Reflec=
tanten
belieben Off. unter l. 200
an Haasenstein &am; Vogler, A.-C.
frankkurt aſll. einzureichen. 10279=.
Eine Federrolle
von 40 Centner Tragkraft, zum Ein= u.
Zweiſpännigfahren, zu verkaufen bei
G0org Böttiger, Schmiedmeiſter
Pfungſtadt. (100855

[ ][  ][ ]

2167

Nr. 126

Klee= und Gras=Verſteigerung,
h Mittwoch den 3. Juni d. J., Vormittags 8 Uhr, äußere Ringſtr. 109,
nächſt der Roſenhöhe, loosweiſe von circa 5 Morgen, gegen Baarzahlung (10287.
Gesundiin AlUhuulH
des
Spezial=Cigarren=Geſchäfts,

Ecke der Herdweg= und Carlsſtraße.
Einem geehrten Publikum mache hiermit die ergebene Anzeige, daß ich mit
Heutigem mein Spezialgeſchäft für Cigarren, Cigarretten und Rauchtabak
eröffnet habe und empfehle mein reichaſſortirtes Lager in Hamburger, Bremer,
Holländiſchen, Manilla= und Import=Cigarren, ſowie ächten egyptiſchen,
ruſſiſchen und türkiſchen Cigarretten.
Um geneigtes Wohlwollen bittet
Hochachtungsvoll
10280
Naoliers Huylius-

M
10288) Brave junge tüchtige Frau
ſ. Laufd. Frau Hahn, Schuchardſtr. 11.

10289) Braves Mädch. geſ. Alters ſ.
Stellung zur ſelbſtſtänd. Führung eines
kl. Haushalts, am liebſten zu ält Leuten
oder älteren Herrn. Näh. Stellenbüreau
Frau Roth, Alexanderſtr. 6.

10290) Fräul., das längere Zeit in
Geſchäften thätig war, ſucht Stelle bis 1.
Aug, am liebſten in d. Glas=u Porzellan=
waarenbranche
. Off. f. C. 56 a. d. Exp.

10290a) Sechs br. Mädch. m. ſ. g. 8.
ſuch. ſofort u. aufs Ziel Stelle; desgl. eine
Schenkamme. Haaß, Mathildenplatz 11.

lunger Kaufmann
ſelbſtſtändig in Buchführung (einf, dopp.
u. amerik.), Abſchluß, Correſpondenz, Ste=
nographie
, auch für Reiſe geeignet, ſucht

Gefl. Offerten unter

L. 40 an die
11009l

10291) Junger verheirath. Kauf=
mann
ſucht St. Reiſepoften bevorz.
Offerten unter P. S. 61 an die Exped.

102922) Ein junges, fleißiges Mäd=
chen
, welches ſchon gedient, auf Johanni
in Dienſt geſucht. Mühlſtraße 16.

10293) Brave Mädchen erhalten ſehr
gute Stelle in nur guten Häuſern durch

10094b) Ein braves Mädchen, mit
guten Zeugniſſen, welches in allen Haus=
arbeiten
erfahren iſt, wird auf Johann
geſucht. Näh. Caſinoſtraße 27 im Laden.

10294) Mehrere Mädchen geſ. aufs
Ziel zu 2 ält. Leuten u. einzelner Dame.
Stellenb. Frau Roth, Alexanderſtraße 6.
Fränlern
zu 2 Knaben im Alter von 6 und 10
Jahren nach Mainz geſucht, welches die
Schulaufgaben überwachen kann und ſich
im Haushalt nützlich macht. Off. unter
C. L. postlagernd Mainz, Post.
amt 3.
[10232

100372) Reinliches, williges Lauf=
mädchen
geſucht. Ludwigsſtr. 18, I.

100332) Beſſeres Mädchen, das
Hausarbeit verſteht, tagsüber zu Kindern
geſucht. Hochſtraße 62.

101083) Ordentliche Jungen und
Mädchen für dauernde und leichte
Arbeit geſucht 63 Landwehrſtraße 63,
Tapetenfabrik Fhilipp Renn.

Ein junger Modellſchreiner
kann ſofort eintreten bei
Carl Schench,
Eiſengießerei u. Maſchinenfab. Darmſtadt.
G. m. b. H.
[10242

10244) Ein feines Damenconfektions=
Geſchäft ſucht einige Lehrmädchen und
können dieſelben als Arbeiterinnen weiter
arbeiten, wenn die Lehrzeit beendet.
Näheres in der Expedition.

102455) Tüchtiger Epengler und
Inſtallateur für dauernd geſucht.
Kirchſtraße 8.

102529) Ein braver, wohlerzogener
Junge mit guter Schulbildung
findet Gelegenheit ſich in einem beſſeren
Colonialwaaren=Geſchäft tüchtig herau=
zubilden
. Wo? ſagt die Exped. d. Bl.

Seidenhaus David, ohno Coneurrom

L. Darmstädter
Dophoum.
Hloute Hontag Ubond
ulldhlloh n6ll0 Poroal.
AGG AbraS..
6 Personen.
Sensationell. Neu für Darm-
stadt
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The fhree Harvoy's,
3 Personen auf dem Drahtseil.
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diesom Genre. ½4
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Liedersängerin.
Hölr Bornh. Marl,
Aumorist.

PS. Mit der Ausammenstellung
obigen Vorsonals hat die Direk-
tion
des Orpheums weder Mühe
noch die horrenten Kosten ge-
scheut
, um das geehrte Publikum
in jeder Hinsicht zufrieden zu
stellen. Das neue Programm
besteht aus lauter gross. Attrak-
tions
-Nummern durchweg aller-
ersten
Ranges, wie es die
grossen Varistés der Weltstädte
Berlin, Paris ete. ete. nicht besser
[10272
bringen leinnen.
Die Direction.

[ ][  ][ ]

2168

Mod.-Radh
Dr. Leydhecker
iſt von der Reiſe zurückgekehrt und
hat ſeine Praxis wieder über=
nommen
.
[102052
Hausverkauf.
In der Nähe des Herdwegs iſt ein
neuerbautes 3=ſtöckiges Wohnhaus,
auf das Vortheihafteſte eingerichtet, preis=
würdig
zu verkaufen. Zahlungsbe=
dingungen
äußerſt günſtig. Weitgehendſte
Garantie. Offerten unter A. B. 31 an
die Expedition d. Bl.
[9216b

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ganz nahe d. Polytechn., geſucht.
Off. u. A. F. 59 an die Expedition. 110295

Nr. 126
Baulapital,
M. 15,000.-, gegen gute Sicherheit
zu leihen geſucht. - Gefl. Anerbieten
bittet man unter B. L. 35 in der Ex=
pedition
d. Bl. niederzulegen. (10113b

Sechs bis 8 Herren erhalten einen
beſſeren Privat=Mittagstiſch,
auch ganze Penſion.
Wo? ſagt die Expedition. (10112-

I8.

hrl. Studirender, hart bedrängt, muß
C, 300 Mark haben. Wer kann

helfen? Rückzahlung a. Ehre. Adreſſe
unter D. 300 an die Exped. (10282

4Fein Zimmer für Möbeln aufzu=
E= bewahren zu vermiethen Zu er=
fragen
Schloßgartenſtr. 63,
[ 100552

DDum 15. Juli oder 1. Auguſt eine
1) Wohnung von 6 bis 7 Zimmern
mit Balkon oder Veranda geſucht, Part.
oder 1. Stock. Angebote mit Preisang.
unter A. L. 54 an die Exped, (10283
Kine gebrauchte Comptoir=Ein=
E, richtung wird zu kaufen geſucht.
Offerten unter F. B. 52 an die Ex=
pedition
d. Bl.
[10210
10296b) Niederramſtädterſtr. 13
drei Zimmer, Küche nebſt Zubehör, im
2. Stock, zu vermiethen.
Dwei elegant möbl. Zimmer, mit
1P ſeparatem Eingang, von einem Herrn
geſucht. Manſarden ausgeſchloſſen.
Offerten mit Preisang unter M. F. 57
an die Expedition d. Bl.
(102863
Odol, das beste für die Lähne! 14867b

Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Reich. Der durch Beſchluß des Landtags als
Thronfolger für das Fürſtentum Schwarzburg= Rudol=
ſtadt
anerkannte Prinz Sizzo von Leutenberg iſt 36
Jahre alt, noch unvermählt, und Premier=Lieutenant I. 8. der
Armee mit der Uniſorm des 1. Cuiraſſier=Regiments GGreslau),
bei dem er Oſfizier geworden iſt und bis in die letzten Jahre
geſtanden hat. Er iſt im Königreich Sachſen begütert. Gegen,
Ende der 1880er Jahre war er auf zwei oder drei Jahre zur
kaiſerlichen Geſandtſchaft nach Brüſſel kommandiert, wo man dem
kernfeſten Offizier in der belgiſchen Geſellſchaft ſowohl wie in
der deutſchen Kolonie ein gutes Andenken bewahrt hat. Die An=
erkennung
durch ein beſonderes Geſetz war notwendig, weil die
zweite Ehe des Fürſten Friedrich Günther (geſtorben 1867) mit
der als Gräfin Reina geborenen Prinzeſſin Helene von Anhalt
keine ebenbüttige war. Der Titel des Günther Prinzen Sizzo
und ſeiner Zwillingsſchweſter Helene, die 1884 den Prinzen Johann
von Schönaich=Carolath heiratete, lautet auf die zu Rudolſtadt
gehörige Stadt Leutenberg und iſt 1860 von Oeſterreich aner=
kannt
worden. Die Gräfin Reina (geſtorben 1860) war eine
Adoptivtochter des Herzogs Wilhelm von Anhalt. Der jetzt regie=
rende
Fürſt, ein rüſtiger Mann von 44 Jahren, iſt ſeit 1891 mit
der Prinzeſſin Anna von Schönburg=Waldenburg (geboren 1871)
in kinderloſer Ehe vermählt leine Tochter ſtarb vor vier Jahren
gleich nach der Geburt). Nach einem alten Vertrage wäre
Schwarzburg Sondershauſen allein erbberechtigt, aber der dort
regierende Fürſt Karl Günther, lebt, wie ſchon hervorgehoben
wurde, ſeit 27 Jahren mit der Prinzeſſin Marie von Sachſen=
Altenburg gleichfalls in kinderloſer Ehe, und als Thronfolger iſt
nur der Gljährige unvermählte Prinz Leovold vorhanden. Aus
der Eröffnungsrede des Staatsminiſters v. Starck an den Land=
tag
ergiebt ſich. daß die Agnaten der beiden fürſtlich ſchwarz=
burgiſchen
Linten den Prinzen Siszo von Leutenberg als einen
ebenbürtigen Angehörigen des Mannesſtammes des ſchwarz=
burgiſchen
Fürſtenhauſes und zur unmittelbaren Succeſſion im
Hauſe Schwarzburg=Rudolſtadt veruſen anerkannt haben, während
im übrigen für den Fall des Ausgangs des Mannesſtammes im
Hauſe Schwarzburg=Sondershauſen der Erb= und Succeſſions=
vertrag
vom 7. September 1713 maßgebend bleibt. Ueber den
Inhalt desſelben wird nichts näheres mitgeteilt.) Der Rudol=
ſtädter
Landtag hat außerdem ſeine Zuſtimmung zu einer aus=
drücklichen
Beruſung des Weibesſtammes des Fürſtenhauſes
zur Succeſſion nach gänzlichem Ausgang des Mannesſtammes er=
theilt
. Eine Schweſter des regierenden Fürſten war mit dem Groß=
herzog
Friedrich Franz II. von Mecklenburg Schwerin als deſſen
dritte Gattin vermählt; aus dieſer Ehe ſtammen 3 Söhne.
Belgien. Hauptmann Lothaire iſt in Liſſabon ange=
kommen
, wird jedoch nicht alsbald weiterreiſen, ſondern ſich, an=
geblich
um ſeine angegriffene Geſundheit nicht durch einen jähen
Klimawechſel auf die Probe zu ſtellen, vorläufig in Spanien auf=
halten
. Es ſcheint jedoch. daß man an maßgebender Stelle
wünſcht, England nicht durch die Kundgebungen zu verletzen, die
von Belgiſchen Kolonialfreunden zu Ehren Lothaires geplant
werden.
Niederlande. Die Zweite Kammer der Generalſtaaten
hat mit 62 gegen 36 Stimmen den erſten Artikel des Regierungs=
entwurfs
zu einer Aenderung des Wahlrechts angenommen.
Sämtliche Anträge, die auf eine Einſchränkung oder Erweiterung
des neuen Wahlrechts hinausliefen, von der rechten wie von der

linken Seite des Hauſes geſtellt waren, ſind verworfen worden.
Die Annahme des Regierungsentwurfs ſcheint nunmehr geſichert
Spanien. Der Tiempo; will wiſſen, daß General Weyler
auf ſeiner Entlaſſung beſtehe.
General Primo Rivera werde
ihn als Gouverneur von Cuba erſetzen.

Aus Konſtantinopel, 30. Mai wird gemeldet: Die Botſchafter
traten wiederholt zur Beratung über die Lage auf Creta zu=
ſammen
. Sie wieſen das dortige Konſularcorps an, ſeinem An=
trage
gemäß. die Vermittelung zu übernehmen, wodurch, wie ge=
hofft
, die Einſchließung von Vamos aufgehoben werde, gegen
Freigabe der im benachbarten Kulves umzingelten Aufſtändiſchen.
Die Pforte erklärte ſich diesbezüglich nicht abgeneigt, teilte jedoch
den Botſchaftern mit, daß die militäriſche Unterdrückung des
Aufſtandes eingeleitet ſei. 16 Bataillone gehen nach Creta ab. Ruß=
land
. England und Oeſterreich ſandten einen, Frankreich zwei
Kreuzer ab. - Die Times: melden aus Athen: 2500 türkiſche
Truppen ſind zuſammengezogen und machen verzweifelte An=
ſtrengungen
die 1000 Cretenſer, die ſich in Tſiſara verſchanzt
haben zu vertreiben, jedoch ohne Erfolg. Auf Bitten Turkhan
Paſchas begaben ſich die Konſuln nach Vamos und verſuchten die
Belagernden zum Abzug zu bewegen; dieſelben ließen ſich jedoch
auf nichts ein. Die in Griechenland lebenden Cretenſer bereiten
ſich vor, zwecks Beteiligung an der Bewegung nach Creta zu
gehen. Nach einer weiteren Meldung der Times; aus Athen
hat die griechiſche Regierung gegen die Entſendung weiterer
türkiſcher Truppen nach Creta Einſpruch erhoben.

Stadt und Land.
Darmſtadt, 1. Juni.
Vor dem Schwurgericht, H. Quartal 1896 (Vorſitzender
Großh. Oberlandesgerichtsrat Rohde) finden folgende Verhand.
lungstermine ſtatt: Montag. 1. Juni, gegen Vauline Bengel
aus Wimpfen, wegen Kindesmords: Dienstag. 2. Juni, gegen
Adam Trabold aus Dieburg, wegen Sittlichkeitsverbrechens:
Mittwoch. 3. Juni, gegen Pet. H. Burkard aus Groß=Steinheim,
wegen Meineids: Samstag. 6. Juni, gegen Adam Krieger aus
Heſſelbach, desgl. Noch weiter zur Verhandlung kommende Fälle
ſind: gegen Peter Pötz Ehefrau aus Mühlheim, wegen Brand=
ſtiftung
; gegen Georg Lehr aus Zwingenberg. und Jakob Darni=
neder
aus Habitzheim, wegen Münzverbrechens; gegen Konrad
Hamm aus Gräfenhauſen, wegen Sittlichkeitsverbrechens; ferner
gegen Joh. Mattes 1L. Witwe aus Nieder=Modau, Friedrich Hoff=
mann
Ehefrau aus Brensbach, Marie Kopp, Johannes Kovp V.
Witwe, Georg Adolf Schwebel Ehefrau, Margarethe Pöbel, Ludw.
Schuchmann II. und Gg. Phil. Petri Ehefrau, ſämtlich aus Rein
heim, Ludw. Zimmer Ehefrau, Ludwig Zimmer, Metzger und
Heinrich Rück Witwe. Hebamme, ſämtlich aus Darmſtadt, wegen
Verbrechen nach 8 218-220 des St.=G.=B.
Durch genügend beſcheinigte Ablehnungs= und Hinderungs=
gründe
wurden folgende Herren von der Erſüllung der Funktionen
eines Hauptgeſchworenen für das 11. Quartal 1896 ent=
bunden
: H. Th. Wecker, Fabrikant in Offenbach: Joh. Gg. Lauten=
ſchläger
, Rentner in Darmſtadt; Joh. Gg. Lien, Fabrikant in
Etzen=Geſäß; K. Flinſch, Rentner in Darmſtadt; J. Jakob, Gaſt=
wirt
in Eberſtadt. Ferner kommt der auf der Geſchworenenliſte
enthalten geweſene Fabrikant O. Hamm in Offenbach in Wegfall.
Für dieſe in Wegfall gekommenen Geſchworenen wurden die
nachfolgenden Herren ausgeloſt: Chr. Bläß, Dampfziegeleibeſitzer

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n Viernheim; Gg. Pfützer II. Malzfabrikant in Viernheim;
9. Schüler, Major a. D. in Darmſtadt; Wilh. Friedlein, Gaſtwirt
n Stockheim; Ga. Roth, Steinbruchbeſitzer in Groß=Steinheim;
B. Joſ. Löw. Landwirt in Jügesheim.
Eine ſehr wichtige Abänderung der Poſtordnung,
eſonders den geſamten Druckſachenverſand betreffend, tritt am
Juni in Kraft. Es dürfen von beſagtem Termin an auch
Hruckſachen und Warenproben als ſolche und mithin zu den
aſür beſtehenden eigenen Vortoſätzen unter Nachnahme ver=
grlo
andt werden, wonach nunmehr das Erheben von Nachnahme=
eträaen
auf ſämtliche Arten von Poſtſendungen zuläſſig iſt. Die
Beſtellung großer umfangreicher Nachnahme=Druckſachen ꝛc. kann
-2von den einzelnen Ober=Poſtdirektionen den Briefträgern ab=
genommen
und den Paketbeſtellern übertragen werden. Doch
arf in dieſem letzteren Falle ein Beſtellgeld, wie es bei der Ab=
ieferung
von Paketen zu zahlen iſt, nicht erhoben werden. Für
druckſachen mit Nachnahme iſt ferner die Gewichtsgrenze von
50 Gramm auf 1 Kilogramm erweitert worden. Hierdurch
vird es für den Buchhandel ermöglicht, ſchwerere Bücher,
Muſikalien, Zeitſchriften u. ſ. w., deren Verſendung mit gleich=
eitiger
Einziehung des Wertes bisher nur in der umſtänd=
icheren
und wenig bekannten Form der=Poſtaufträge zu Bücher=
oſtſendungen
; zuläſſig war, in einfacherer Weiſe gegen Nach=
ahme
mit der Briefvoſt zu verſenden. Endlich iſt angeordnet
vorden, daß die Einſchreibſendungen. Poſtanweiſungen, tele=
raßhiſche
Poſtanweiſungen und Sendungen mit Wertangabe,
velche der Abſender mit dem Vermerk Eigenhändig verſehen
ſat, auch dann durch die beſtellenden Boten abzutragen ſind,
venn der Adreſſat gewöhnlich ſeine Poſtſendungen bei der Poſt=
nſtalt
abholt oder abholen läßt.
Von den Sammlungen der Großh. Centralſtelle
ür die Gewerbe ſind zur Zeit die Bibliothek, mit welcher
in öffentlicher Leſeſaal verbunden iſt, und teilweiſe auch die
Lorbilderſammlung der Benutzung durch das Publikum
ugänglich. Mit dem Bezuae des neuen Dienſtgebäudes wurde
neydje gier Leſeſaal in beſonderer Weiſe ausgeſtattet. In demſelben
ind nunmehr die gangbarſten Adreßbücher für Gewerbetreibende,
de. ſi; - bezugsquellen=Nachweiſer, Wörterbücher, ſowie ein Konverſations.
exikon zur Aufſtellung gelangt; ferner werden eine Reihe von
ſewerblichen, techniſchen, volkswirtſchaftlichen und allgemein
viſſenſchaftlichen Zeitſchriſten nach ihrem Eintreffen in regel=
näßigem
Wechſel der Einſichtnahme der Intereſſenten dargeboten.
die Vorbilderſammlung konnte zwar zur Zeit noch nicht in dem
ür ſie beſtimmten Raume untergebracht werden, aber ihr Inhalt
iſelte; O ſt der Benutzung in gleicher Weiſe zugänglich wie die Werke und
zeitſchriften der Bibliothek. Es mag hier noch bemerkt werden,
der Zutritt zum Leſeſaal jedem Erwachſenen geſtattet iſt.
T.G.D. Wenn die 50jährige Jubelfeier der Turn=
ſemeinde
Darmſtadt mit der Hauptfeier am 7. Juni ihren
Zöhepunkt erreicht, ſo wird der zweite Feſttag, Montag. der
. Juni, noch eine ſehr gemütliche Nachfeier bringen, die ſich
veniger durch ernſte Akte, als durch heitere Geſelligkeit auszeichnen
oll. Mittags um 1 Uhr vereinigt ein Feſteſſen, das trockene
yedeck zu 2 Mark, die Mitglieder der Turngemeinde, beſonders
er Ausſchüſſe, und iſt die Anteilnahme von Tamen, wie auch
er Inhaber von Dauerkarten bei demſelben ſehr erwünſcht.
daß es hierbei an Trinkſprüchen nicht fehlen wird, bedarf kaum
er Erwähnung. Nach dem Feſteſſen beginnt das Volksfeſt
uf dem Feſtplatz. beſtehend in Wettſpielen, Geſellſchafts= und
Lurnſvielen, und ſind auch die ſonſt üblichen Volksbeluſtigungen
orgeſehen. Zwiſchendurch werden turneriſche Darbietungen für
ie nötige Abwechſelung ſorgen und Konzerte im Feſitzelt und
uf dem Feſiplatz ſtattfinden. Für den Schluß der ganzen Feier
ſt am Abend, außer den Konzert=Unterhaltungen ꝛc., eine
heatraliſche Aufführung im Feſtzelt gevlant, über welche
orerſt nichts verraten werde. Was dieſer Schluß=Abend ſonſt
och bringen wird, iſt bis jetzt im Vergnügungs=Ausſchuß noch
icht feſtgeſtellt, iſt aber jedenfalls der ganzen Feier angemeſſen.
Es ſei noch mitgeteilt, daß auch eine beſondere Ehrung der noch
ebenden Gründer der Turngemeinde, ſowie eine Schmückung der
Hräber der hier verſtorbenen Gründer und Ehrenmitglieder am
jeſtſonntage in Ausſicht genommen iſt.
N. Leider zeigt ſich ſeit einiger Leit in unſeren Buchen=
oaldungen
wieder der grauweiße Schmetterling, deſſen
taupen (Rotſchwanz) nun ſchon 3 Jahre hindurch ſolche Ver=
eerungen
angerichtet haben. Bei dem jetzigen ſtarken Auftreten
ſt auch für dieſes Jahr zu beſürchten, daß die Buchenwaldungen
on der zweiten Hälſte des Sommers ab zum großen Teil wieder
ntblättert werden. Soviel uns bekannt, geht die Forſtbehörde
nit Vertilgung nicht vor, da der Schaden für die befallenen
Zuchen nicht für beträchtlich erachtet wird. Wir können uns ein
lrteil darüber, ob dies Verhalten richtig iſt, nicht bilden, meinen
ber doch, daß eine Jahre hindurch fortgeſetzte vorzeitige Ent=
llätterung
der Bäume und der Umſtand, daß hierdurch der Wald=
oden
kein Laub und ſomit keine Nahrung erhält, den Bäumen,
ür die Dauer Schaden bringt. Wir möchten deshalb in erſter
inie bei der Forſtbehörde anregen, daß dieſelbe die Vertilgung

Nr. 126
2169
der Schmetterlinge und der von dieſen abgelegten Eier in die
Hand nimmt. Die hierdurch entſtehenden Koſten ſind bei den
großen Flächen, um welche es ſich handelt, wohl beträchtlich,
aber ihre Verausgabung läßt ſich doch wohl rechtſertigen, be=
ſonders
wenn man erwägt, daß andernfalls die Ausbreitung des
Schädlings im nächſten Jahre wohl noch eine größere ſein würde.
Kann die Forſtbehörde hierauf nicht eingehen, ſo möchten
wir in zweiter Linie dazu anregen, daß dieſelbe einen Appell an
die in Darmſtadt zum Glück recht zahlreichen Spaziergänger
ergehen läßt und dieſe in deren Intereſſe zu einem Vernichtungs=
kampf
gegen die böſen Feinde auffordert. Schon jetzt kann man
in den um die Ludwigshöhe gelegenen Waldungen beobachten,
daß zahlreiche Schmetterlinge und Eier vernichtet ſind. Wir
glauben, daß, wenn die Forſtbehörde beſtimmte Bezirke den
Betreten freigäbe, ſich Viele dazu bereit finden würden, mit der
durchaus nicht ſchwierigen Vertilgung vorzugehen und ſo das
ihre dazu beizutragen, daß unſere Waldungen in ihrer Schönheit
erhalten werden.
Es würde uns freuen, wenn unſere Anregung in der einen
oder anderen Weiſe die Zuſtimmung der Forſtbehörde fände.
9. Ein ſeit dem dritten Feiertag vermißter neunjähriger
Knabe wurde Samstag früh im großen Woog in der Nähe des
Hapfens ertrunken aufgefunden. Man nimmt an, daß ein
Unglücksfall vorliegt. Gleichzeitig ſei bei dieſer Gelegenheit auf
einen Mißſtand am großen Woog hingewieſen, der ſchon oft die
Aufmerkſamkeit der Vorübergehenden auf ſich gezogen hat. Es
iſt nämlich die Uferſtrecke von der Militär=Schwimmſchule bis
zum Damenbad nur zur Hälfte und noch dazu mit einem voll=
ſtändig
ungenügenden Geländer verſehen, ſo daß es zu ver=
wundern
iſt, daß an dieſer geſährlichſten Stelle (Zapfen, wo
täglich viele Kinder und Erwachſene vorbeigehen, nicht ſchon
häufiger Unglücksfälle vorgekommen ſind. Eine Prüſung oben=
genannter
Uebelſtände dürfte von der Notwendigen der Abhilſe
derſelben überzeugen.
- Gartenkalender für den Monat Juni. 1) Blumen=
garten
. Zwiebel= und Knollengewächſe wie Hhazinthen, Tulpen,
Tazetten, Anemonen, Nanunkeln ꝛc. können jetzt, wenn das Kraut
abgewelkt iſt, aus der Erde genommen und bis zum Herbſttrocken
aufbewahrt werden. In der Mitte d. M. beginnt man mit dem
Abſenken der Nelken, von welchen jetzt auch Stecklinge gemacht
werden können, welche in ſandige Haideerde geſteckt bis zu ihrer
Bewurzelung unter Glas zu halten ſind. Matronalviolen, Pech=
nelken
. Gartenprimel, Aurikel, Federnelken ꝛc. können jetzt ver=
pflanzt
und durch Teilung vermeh.t werden; auch kann man mit
dem Okulieren der Roſen beginnen, ſowie ausgebildete Augen
vorhanden ſind. Die früher pikierten Sämlinge von Aurikeln und
Vrimeln ſind jetzt ins freie Land auf halbſchattige Rabatten zu
verpflanzen.
2) Obſtgarten. An den Spalier= und ſonſtigen Form=
Obſtbäumchen wird jetzt mit dem Pincieren (Einkneipen) und
Heften der jungen Holztriebe begonnen. In der Baumſchule kann
Ende d. M. mit dem Okulieren aufs ſchlafende Auge begonnen
und bis September damit fortgefahren werden; zuerſt okuliere
man die Kirſchen, dann die Pflaumen, Aprikoſen, Mandeln und
Pfirſiche, hierauf die Birnen und zuletzt die Aepfel. da die Unter=
lagen
für erſtere früher den Saft verlieren als die Unterlagen für
letztere. Der Verband bei den im Frühjahr mit Reiſern ver=
edelten
Bäumchen iſt jetzt zu löſen, damit er nicht einſchneidet
und die unter der Veredlungsſtelle austreibenden wilden Schoſſe
ſind zu entfernen, ſowie die Edeltriebe locker an beigeſteckte
Stäbchen anzuheften. Bei den Weinreben ſind die überflüſſigen
Schoſſe. welche keine Scheine haben und fürs nächſte Jahr nicht
zu Fruchtruten oder Lapfen nötig ſind, auszubrechen, die übrigen
anzuheſten und an den Ruten mit Scheinen, wenn ſie nicht zu
Fruchtruten oder Zapfen fürs nächſte Jahr beſtimmt ſind, die
Spitzen 4 bis 5 Blätter über dem oberſten Schein abzubrechen
(kappen)
3) Gemüſegarten. An den Erdbeerpflanzen ſind die
Ranken, ſoweit ſie nicht zur Vermehrung verwendet werden ſollen,
abzuſchneiden; von frühen Erbſen und Buſchbohnen kann man
noch eine Ausſaat machen, um bis in den Herbſt friſche Erbſen
und Bohnen ernten zu können. Winterkohl, ſpäte Kohlraben,
Kopfjalat, Kerbel und Sommerendivien können wiederholt aus=
geſät
werden, auch Winterendivien und Winterrettig ſind gegen
Ende d. M. auszuſäen. Will man im Spätherbſt noch junge
Carotten haben, ſo iſt von dieſen ebenfalls noch eine Ausſaat
zu machen. (Monatsſchrift des Gartenbauvereins)
Berichtigung. In unſerem Schlußbericht über die Stadt=
verordneten
=Verſammlung in der letzten Nummer ſind in
der Zeile 7 von oben hinter den Worten die Reſultate; weiter
die Worte einzuſchalten der Fortbildungsſchuler; deren
Weglaſſung wirkt ſinnentſtellend.
17 Eberſtadt, 29. Mai. Bei der heute hier erfolgten Bei=
geordnetenwahl
kamen drei Bewerber, nämlich die Herren,
Gemeinderäte Georg Rückert, Ludwig Müller und Georg Kölſch
in Betracht, wovon Rückert 157, Müller 195 und Kölſch 123

[ ][  ]

2170
Nr.
Stimmen erhielten, ſonach hat zwiſchen Müller und Rückert eine
Stichwahl ſtattzufinden.
2 Mainz. 30. Mai. Bei Mitgliedern der Verwaltung der
Heſſiſchen Ludwigsbahn ſind zu der den kommenden Mitt=
woch
ſtattfindenden außerordentlichen Generalverſammlung ſowohl
von Großaktionären wie Aktiengruppen eine Reihe von Anträgen
und Reſolutionen angekündigt. Wie wir hören, geht einer von
dieſen vorbereiteten Anträgen - von einer Berliner Aktien=
gruppe
, welcher ein großes Bankinſtitut angehören ſoll, vertreten
dahin, das Regierungsangebot ohne weiteres abzulehnen und
ſofort zur Wahrüng aller Rechte der Geſellſchaft gerichtliche
Schritte einzuleiten. Andere Mitteilungen aus Kreiſen von Groß=
aktionären
verlangen ebenfalls eine Ablehnung der Verkaufs=
offerte
. wobei im allgemeinen zu erkennen gegeben wird, daß man
vor einem zu erwartenden Prozeß nicht zurückſchreckt.
Worms, 30. Mai. Die hieſige Handelskammer hat ſich von
dem Großh. Miniſterium des Innern und der Juſtiz zu einem
gutachtlichen Berichte über den Vorſchlag der Reichskommiſſion
für Arbeiterſtatiſtik, bezüglich den Schluß der Ladengeſchäfte,
aufgefordert, dahingehend geäußert, daß ſie ſich für den Schluß
aller Ladengeſchäfte um 8 Uhr abends ausgeſprochen hat. Die
Handelskammer iſt der Anſicht, daß ſich dies ebenſo leicht ein=
führen
ließe, wie ſeiner Zeit die Sonntagsruhe.
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 30. Mai. Geſtern vormittag
wurde im Hörſaal der Gewerbeausſtellung der deutſche
Fiſchereitag unter Vorſitz des Fürſten Hatzfeld=Trachenberg
abgehalten. Fiſcherei=Intereſſenten aus allen Teilen Deutſchlands
waren erſchienen; auch Böhmen und Holland waren vertreten.
Wie Berliner Blätter berichten, gelangen die Wertſacken des
Frhrn. v. Hammerſtein, die ihm bei der Einlieferung ins
hieſige Unterſuchungsgefängnis in der Gefängnisexvedition ab=
genommen
wurden, in der nächſten Woche wegen rückſtändiger
Gerichtskoſten zur gerichtlichen Zwangsverſteigerung. Unter den
Gegenſtänden befinden ſich die goldene Shlipsnadel mit dem
Hammer, die v. Hammerſtein am Tage der Verurteilung
trug, ſowie eine mit echten Steinen beſetzte Buſennadel in
Feiner werden die goldene Remontoiruhr
Hufeiſenform.
mit dem eingravierten Familienwavpen und zwei mit Steinen
beſetzte Ringe verſteigert werden. Der Staatsanwaltſchaft iſt
offiziell über den Termin der Ankunft Friedmanns noch gar
nichts bekannt gegeben worden. Dem Verteidiger Friedmanns
ſind von mehreren Seiten Anerbietungen gemächt worden, um
durch Einzahlung beſtimmter Summen bei der Kaſſe des Unter=
ſuchungsgefängniſſes
Friedmann während der Dauer der Unter=
ſuchungshaft
eine beſiere Koſt zu ſichern. Im Publikum ſcheint
man vielfach der Anſicht zu ſein, daß der Prozeß Friedminn ſich
demnächſt zu einem großen Monſtreprozeß auswachſen dürfte. Dies
iſt ganz irrig. Da die Auslieferung nur wegen der im Berger=
ſchen
Falle angeblich veruntreuten Gumme von 6000 M. (abus de
confiance) erſolat iſt, kann Friedmann nur wegen dieſes einen
Vergehens angeklagt und verurteilt, bezw. freigeſprochen werden.
Unter dem Schutze des Aſylrechts iſt er von der Verantwortlich=
keit
für alle ſeine ſonſtigen, ihn bedrückenden Transaktionen
befreit, ſoweit dabei ſtrafrechtliche Geſichtspunkte in Frage kommen
könnten. In dem Bergerſchen Falle liegen die Thatumſtände ſo
einfach. daß ſchwerlich lange Zeit bis zum Hauptverhandlungs=
termine
verſtreichen dürſte.
Köſen, 30. Mai. Der Köſener S. C hat auf ſeinem zu
Pfingſten abgehaltenen Kongreſſe u. a. eine Erweiterung der
Kömpetens der Ehrengerichte beſchloſſen, die geeignet iſt, eine
Einſchränkung der Piſtolenduelle herbeizuführen.
Wien, 30. Mai. Der chineſiſche Vigekönig Li=Huna=Tſchang
reiſt, einer Einladung Goluchowskis folgend. von Moskau zur
Budapeſter Ausſtellung.
Moskau, 30. Mai. Geſtern erſchienen im Andreas Saale
des Kreml=Palaſtes die Großfürſtinnen die auswärtigen Prin=
zeſſinnen
, die Oberhofmeiſterinnen, die Damen des diplomatiſchen
Corps und die Damen der Hofariſtokratie, um dem kaiſerlichen
Paare ihre Glückwünſche darzubringen. Abends war eine
alänzende Feſtvorſtellung im neu ausgeſtatteten Großen
Theater. Das Kaiſerpaar wurde mit Abſpielen der National=
hymne
und Hurrarufen begrüßt. In der Kaiſerloge ſaßen auch
die Königin von Griechenland und die Kronprinzeſſin von
Rumänien; ferner wohnten bei das diplomatiſche Corps, die
Miniſter, die Hofchargen, die Reichsratsmitglieder, die Hofdamen,
ſämtlich in Gala=Uniformen, bezw. Pracht=Loiletten. Aufgeführt Verſteigerung um 9 Uhr Rundeturmſtraße 16.
wurde ein Akt der OperDas Leben für den Zaren= und ein Verſteiserungvon Kaſſaſchränken um 10Uhr Soderſtr.48.
Ballet Die Perle; Die Theaterfront und die Nachbarhäuſer
waren glänzend beleuchtet.
Kleine Chronik. Dem Beſitzer des Brauhauſes, Zum Birn=
baum
, Herrn Michael Geyer in Mainz wurde am Freitag das l Verſteigerung im Landes=Hoſpital Hofheim um 9 Uhr.

126
achtundzwanzigſte Kind geboren. Aus der Ehe mit ſeine=
erſten
Frau ſtammen 17. aus der Ehe mit ſeiner jetzigen Ge
mahlin 11 Kinder, darunter einmal Zwillinge und einmal Dril
linge. Von der geſamten Kinderſchaar ſind noch 12 am Leben
Aus Leipzig. 26. Mai, wird der Frkf. 3tg. geſchrieben: Dei
ſtändigen Aerger vieler Eiſenbahnreiſenden bildet die Unſitte. dat
ein Teil der Mitfahrenden ſchon lange vor Eintreffen des Huges
an der Endſtation ſich zum Ausſteigen fertig macht und of=
ſtehend
das Halten des Zuges erwarter. Das geſchak
auch ſeitens einer Anzahl Paſſagiere eines geſtern abend hie=
auf
der bayeriſchen Bahn einlaufenden Zuges. Durch ſtarle;
Bremſen fuhren nun die den Hug ſchließenden Güterwagen plötz
lich ſo ſtark auf den letzten Verſonenwagen. daß deſſen Injaſſer
ſtark durcheinander geſchüttelt wurden. Dabei erlitt einer der
Paſſagiere einen Bein=, ein anderer einen Armbruch und ein=
Frau wurde mit dem Kopfe durch die Scheibe geſtoßen. Fün
andere Paſſagiere wurden leichter verletzt. Die Einwohner
zahl Londons beträgt nach der letzten Volkszählung 44127
was ſeit 1891 eine Bunahme von 200 518 darſtellt.
Letzte Nachrichten.
Moskau, 30. Mai. Auf dem Chodynskyſelde bei dem Vetrowslh.
Palais ſind ſeit geſtern abend mehrere Hunderttauſend Menſchen
verſammelt, um an der heutigen Verteilung der Gedenkkrüge und
Speiſen teilzunehmen. Als die Verteilung begann, entſtand ein
fürchterliches Gedränge. 331 Männer, Frauen und Kin=
der
wurden erdrückt, 459 verwundet. Der Kaiſer läßt 1000 Rubel
an jede verwaiſte Familie zahlen und die Begräbniskoſten auf
ſeine Rechnung nehmen.
Moskau, 30. Mai. Es wurde amtlich ſeſtgeſtellt, daß die
Zahl der Getöteten oder den Verletzungen eriegenen
Perſonen ſich auf 1138 beläuft.
Moskau, 31. Mai. Der Miniſter des Hofes telegraphierte
an den =Regierungsboten': Der glänzende Verlauf der Krönungs=
ſeierlichkeiten
wurde durch einen traurigen Vorfall getrübt.
Lange vor dem Beginn des Volksfeſtes drängte ſich eine Menge
von mehreren Hunderttauſend Menſchen ſo ungeſtüm zum Platze
der Gabenverteilung auf dem Chodynskyfelde, daß mit elemen
tarer Gewalt Hunderte Menſchen erdrückt wurden. Alsbald war
die Ordnung wiederhergeſtellt. Infolge des erſten Andranges
gab es in äußerſt ſchmerzlicher Weiſe zahlreiche Opfer. Nach den
Volizeiberichten wurden bis 4 Uhr nachmittags 331 Tote und
459 Verwundete feſtgeſtellt. Der Kaiſer iſt tief betrübt und
befahl, wie gemeldet, je 1000 Rubel an jede verwaiſte Familie
zu zahlen und die Begräbniskoſten auf ſeine Rechnung zu
nehmen.
Thorn, 31. Mai. Auf dem bieſigen Pionierübungsplatze ent
zündete ſich eine Flattermine von ſelbſt. Hauvtmann
Adams. Lieutenant Hannemann, Unteroffizier Plater, ſämtlich
von der zweiten Kompagnie des zweiten Vionierbataillons, wurden
ſchwer, mehrere Mannſchaften leicht verwundet. Alle Verletzten
wurden durch die Exploſion in die Luft geſchleudert.
Rom, 30. Mai. Die Deputiertenkammer nahm eine
von dem Miniſterpräſidenten acceptierte Tagesordnung, durch
welche der Regierung ein Vertrauensvotum ecteilt wurde, in
namentlicher Abſtimmung mit nur 118 gegen 115 Stimmen beil
16 Stimmenthaltungen an. Das Miniſterium zog ſich nach der
Abſtimmung zur Beratung zurück, gab jedoch keine Erklärung ab.

Tageskalender.
Sommertheater, Anfang 8 Uhr: Boccaccio'.
Vorſtellung um 8 Uhr im =Orpheum'.
Generalverſammlung der Centralanſtalt für Arbeits= und
Wohnungs=Nachweis um 9 Uhr im Saalbau.
Monatsverſammlung des Vereins für Vogel= und Geflügel
zucht um 8½ Uhr im Vereinslokal.
Bibliothek und Leſeſaal der Großh. Centralſtelle für=
die
Gewerbe, Neckarſtraße 3. täglich geöffnet von 8-12 und
2½ 5½ Uhr mit Ausnahme des Samstags Nachmittags.
Kunſtverein, geöffnet Sonntag von 10-1 Uhr, Dienstag, Mitt=
woch
, Donnerstag und Freitag von 1
1 Uhr, Mittwock nach
mittags von 2-4 Ubr.
Verſteigerungskalender.
Dienstag, 2. Juni.
Heugras=Verſteigerungen. um 10 Uhr im Hoforangerie=
garten
, um 11 Uhr im Hofgarten Beſſungen II,. um 2 Uhr im
Schloßgarten, um 4 Uhr im Schloßgarten zu Kranichſtein.

Hierzu eine Beilage zur Geſammtauſlage von Louis Grand, Darmſtadt, Ludwigsſtr. 20 I. Etage.

Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei, verantwortlich für die Redaktion: Dr. O. Waldaeſtel. beide in Darmſtadt.