Abonnement=preis
ierteljährlich 1 Mark 50 Pf.
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ährlich 3 Mark inel. Bringerlohn.
Auswärts werden von allen
Poſt=
imtern Beſtellungen
entgegenge=
nommen zu 1 Mark 50 Pf. pro
Quartal incl. Poſlauſchlag.
Loh.
159. Jahrgarg.
8
Inſerate
für das
wöchentl. Gmal erſcheinende Tagblalt
werden angenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer.
Schießhausſtraße 14. ſowie auswärls
don allen Annonten=Expeditionen.
Amtliches Orgau
für die Zehanntmachungen des Großh. Freigamks, des Großh. Polizejamts und der anderen
1 II6.
Hienstaß den 5oe Mai.
Amtliche Nachrichten des Großherzoglichen Kreisamts Darmſtadt.
Die diesjährigen Uebungen der verſchiedenen Truppentheile im Scharfſchießen auf dem Truppen=Uebungsplaze bei
Darmſtadt (Griesheim) beginnen am 27 Mai l. J3. und werden vorausſichtlich bis zum 15. Auguſt l. J3. dauern. In
ieſer Zeit wird täglich aus Feldgeſchützen und an einigen Tagen auch aus dem Infanteriegewehr M. 88 ſcharf geſchoſſen.
die täglichen Schießübungen dauern in der Regel von feüh 7 Uhr bis Mittags zviſchen 12 und 1 Uhr. Die Abſperrung
des zu ſichernden Geländes erfolgt von früh 5 Uhr an.
Bekanntmachung.
Letreffend: Den Schutz der Singvögel.
Wir bringen in Erinnerung, daß nach
31 des Reichsgeſetzes vom 22 Mai 1888
das Zerſtören und Ausheben von
Neſtern oder Brutſtätten der
Singvögel, das Zerſtören und
Ausnehmen von Eiern, das
Aus=
nehmen und Tödten von Jungen
verboten iſt. In gleicher Weiſe iſt das
Feilbieten und der Verkauf der gegen
ieſes Verbot erlangten Eier und Jungen
unterſagt.
Zuwiderhandlungen werden mit
Geld=
ſtrafe bis zu 150 Mark oder mit Haft
beſtraft. Dieſe Strafe trifft insbeſondere
auch denjenigen, der es unterläßt,
Kinder oder andere unter ſeiner
Gewalt ſtehende Perſonen, welche
ſeiner Aufſicht untergeben ſind,
und zu ſeiner Hausgenoſſenſchaft
lgehören, von ſolchen
Zuwider=
handlungen abzuhalten.
Wir erſuchen das Publikum dabei
mitzuwirken, daß dieſe Vorſchriften
allge=
meine Beachtung finden
Darmſtadt, den 9. Mai 1896.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt
[9125=
Fey.
Bekanntmachung.
Die zum Nachlaß der Wilhelm
Wilke Eheleute dahier gehörigen
Im=
mobilien:
Flur. Nr. ⬜Meter.
II. 269 486 Hofraithe
Alexan=
derſtraße Nr. 9,
II. 270 269 Grabgarten,
da=
ſelbſt,
II. 271
48 Gartenhaus,
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ſelbſt,
ſollen auf freiwilligen Antrag
Donnerstag, 2. Mai 1896,
Vormittags 9 Uhr,
im Ortsgerichtslokal zum dritten und
letzten Mal öffentlich verſteigert
wer=
den.
Darmſtadt, 1. Mai 1896.
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Darmſtadt, den 18. Mai 1896.
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anläßlich des XI. Verbandstages deutſcher Schloſſer=Innungen.
Die Großh. Heſſiſche Staatsregierung hat die Prämirung übernommen und
gelangen zur Vertheilung Staatspreiſe, Ehrenpreiſe, Medaillen und Diplome.
Ausſtellungsordnung nebſt Anmeldeformular verſendet gratis Herr
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tekten wird demnächſt begonnen; wir empfehlen daher den Herren Collegen,
Fabrikanten und ſonſtigen Intereſenten ſich baldigſt anzumelden.
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Gleichzeitig bringen wir zur Kenntniß, daß dem zur Ausgabe kommenden
officiellen Katalog ein Inſeraten=Theil beigegeben wird. Die Inſeraten=Annahme
hat unſer Ausſchußmitglied Herr Frz. Köberich, Zeughausgaſſe, Mainz
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nommen und bitten wir diesbezügliche Aufträge demſelben ebenfalls recht bald
zuzuſenden. Der Preis für die Inſerate in dieſem Kataloge beträgt:
für eine ganze Seite (Größe der Druckfläche 10)18 em.) Mk. 20.-.
„ halbe Seite
„ 12.
7
„ viertel Seite
„
„ Seite auf der Innenſeite des Umſchlags
„ 30.
50.
die eine Außenſeite des Umſchlags
„
Bei Cliche=Einſendungen werden 50 Pfg. für die Rückſendung mehr
er=
hoben.
Als Quittung werden wir ein Exemplar des Katalogs unentgeltlich
ver=
ſabfolgen.
Der Ausstellungs-Ausschuss. obss-
emerbverein
Excursion nach Lundenkels.
Dienstag den 26. Mai 1896.
Buhn=Cour.
Darmſtadt-Weinheim-Fürth, Reichelsheim-Reinheim-Darmſtadt.
Fahrpreis Mk. 1.75.
Ab Darmſtadt 6 Uhr 35 Min. Vorm, in Fürth an 9 Uhr 25 Min. Vorm.
Fußtour nach Lindenfels (1 Stunde).
Beſichtigung
1. der Granit= und Syenit=Werke von Herren Kreuzer &K Böhringer,
II. Burg Lindenfels.
2 Uhr: Mittageſſen im Gaſthof „zur Harfe” Trockenes Couvert Mk. 1.30.)
Programme mit beſtellten Fahrkarten und Mittageſſen bittet man
bis längſtens Freitag den 22. Mai bei Vereinsdiener Vogel
Niederramſtädter=
ſtraße 8. in Empfang zu nehmen. Unſere Mitglieder und deren Familien ſind zu
zahlreicher Betheiligung ergebenſt eingeladen.
(9534
Der Vorstand.
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9544
Darmstädtor Hännorgesangveroein.
Montag den 25. Mai (2. Pfingſtfeiertag):
Großer Augſlug nach Heidelberg Geſkarthah,
wozu wir unſere verehrlichen Mitglieder und deren Angehörigen ganz ergebenſt Ilich em lang u. mit Perlmutterknöpfen
einladen.
Abfahrt 6 Uhr 58 Minuten ab Neckarbahnhof.
Der Vorstand.
4½
N8. Der Fahrpreis beträgt Perſon M. 185 hin und zurück und können
Anmeldungen bei unſerem 1. und II. Vorſitzenden, Herrn Auton Fiſcher, große
Ochſengaſſe, und Herrn Martin Röhrich, Reſtauration „zur Oper=, bis längſtens
[9545¾
Freitag den 22. d. M. vorgebracht werden.
werden die Hercen:
Dr. Barthel, Dr. Beyerle,
Dr. Gutenberg, Dr. Habicht,
Dr. Lauteschlügor,
Dr. Orth IV. Dr. Sior
die Güte haben, mich zu vertreten.
9430) Dr. mod. Plaggo.
Damonde
50jährige
Jubelkeier der
1G
urAhrmetab.,
hehulbt.
Die Mitglieder der Darmſtädter Turnvereine, der bei der
Jubelfeier in Aufführungen oder als Zugtheilnehmer mitwirkenden
Vereine, ſolvie die Ausſchußmitglieder wollen zur Erlangung der
ihnen beim Bezug von Feſtkarten zu gewährenden Vergiinſtigungen
ſich in die den Vereins=Vorſtänden, bezw. den Vorſitzenden der Einzel=
Ausſchüſſe zugegangenen Liſten bis ſpäteſtens 23. Mai eintragen.
Die Mitglieder der Turngemeinde Darmſtadt erhalten
Feſt=
karten im Turnhauſe (Woogsplatz 5) nur gegen Abſtempelung
der Mitglieds=Karte.
94212)
Der Finanz-Ausschuss.
u. Kalannn--aalaastIres ge
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Erſte Beilage zu Nr. 116 des „Darmſtädter Tagblatt” vom 19. Mai 1896.
9550) Zwei Frauen ſuchen
Aus=
hilfe ſofort. Hochſtraße 26.
9551) Eine Frau empfiehlt ſich im
Waſchen u. Putzen. Gr. Bachgaſſe 14 Htb
9552) Anſtänd. Frau ſucht Laufdienſt
für d. ganzen Tag. Magdalenenſtr. 1 Stb.
9553) Frau empf. ſich im Waſchenu
Putzen. Feldbergſtr. 15 Hths. 1 Trp.
9554) Reinl. Frau empf. ſich im
Wa=
ſchen u. Putzen. Kaupſtr. 9. 2. St.
9555) Unabhängiges Mädchen ſucht
Laufdienſt. Waldſtr. 7. 3. Stock.
9556)
Perfekte Köchin
ſucht für ſofort Stelle. Näheres
Martha=
haus, Stiftsſtraße 8.
9557) Zuverläſſ. Ladnerin ſucht
ſo=
fort Stelle. Brave Mädchen erh. recht
gute Stelle. Frau Luckhaupt, Markt 4.
9558) Ein iſrael. Mädchen ſ. ſofort
2 beſſere Kindermädchen ſ. bei 1 oder 2
erwachſenen Kindern auf Johanni Stelle
Wolf, Ballonplatz 4.
9559) Mädchen, die kochen und alle
Hausarb. verſtehen, ſow. ein ält. Mädchen,
das kochen k. u. ſehr tücht. in aller Arbeit/
iſt, ſowie tüchtige Mädchen auf Johanni
ſuchen St. Frau Reidig. Alexanderſtr. 9.
9560) Tüchtiges Mädchen, im
Kochen etwas erfahren u. mehr. jüngere
Mädchen ſuchen Stelle zum 1. Juni, 1 ält.
Kindermädchen u. Mädchen für Küche und
Hausarbeit ſuchen Stelle zu Johanni.
Frau Frank, Grafenſtraße 41.
9561) Tücht. ält. Buchhalter, der
einige Stunden d. Tags frei hat, ſucht
hier=
für paſſ. Beſchäftigung. Näh. Exped.
9562) Junger Herrſchaftsdiener
ſ. Stelle. Bureau Beck. Eliſabethenſtr. 31.
W
95633) Reinliche junge Mädchen
für leichte Arbeit geſucht.
Wohner & Fahr,
Chocoladenfabrik.
O0000000000000
9564) Ein ſolides Mädchen, G
G erfahren im Kochen wie in der
D Hausarbeit, wird auf Johanni
S geſucht. Zu erfr. in der Exped.
9000000000000.
95659) Braves Mädchen mit guten
Zeugniſſen ſofort geſucht.
Beſſungerſtraße 9.
9566) Beſſeres Mädchen tagsüber
zum Kochen, für Hausarbeit u. zu Kindenn
geſucht. Näheres in der Expedition.
0. J567) Für ein feines Weißwaa=
ren= und Wäſche=Geſchäft wird per
1. Juli event. auch früher eine
tüchtige, womöglich branchekundige
Verkäuferin geſucht. — Offerten
mit Gehaltsanſprüchen u. G W. 69
H an die Exped. d Bl. 9416.) Geſucht bis 1. Juni oder Jo=
hanni ein Mädchen mit guten Zeug=
niſſen, das etwas kochen kann, zu einer
einzelnen Dame. Näh. Liebigſtr. 49. II. 94173) Geſucht für Anfang Juni ein
tüchtiges Mädchen mit beſten Zeug=
niſſen, welches bürgerlich kochen kann u.
Hausarbeit verſteht. Rheinſtraße 43. 95682
Geſucht
zur Führung des Haushalts eines älteren
Herrn in der Nähe Darmſtadts eine
Frau oder älteres Fräulein.
Näheres Hermannsſtr. 15. I. St. 94943) Suche per ſofort ein braves,
fleißiges Mädchen, das alle Hausar=
beiten verſteht. Näheres Ballonplatz 6
im Laden. 94952) Williges Mädch. od. j9. unab=
hängige Frauf. Hausarb. geſ. Soderſt. 20. Meldungen nur Vorm Mathildenſtr. 32
9570b) Braves, zuverläſſ. Mädchen,
erfahren in häusl. Arbeit, in ruh. Haus= halt auf Joh. geſucht. Caſinoſtr. 28. I.
95713) Geſucht für häusliche Arbeiten
ein braves Mädchen, welches zu Hauſe
ſchlafen kann. Je nach Leiſtung hoher
Lohn. Wittmanusſtr. 7. 95723) Wegen Verheirathung meiner
Köchin ſuche ich zu Johanni ein
zuverläſſiges Mädchen, welches ſelbſtſtändig kochen kann und
Hausarbeit verſteht. Frau v. Ernſt.
Meldungen Wilhelminenſtraße Nr. 26
zwiſchen 5-7 Uhr. Röchtige, cautionsſ.
GAUk wird für ein
Wurſen. Ausſchillgelghäh.
geſucht.
Branchekenntn. erforderlich. Off.
mit Photogr. u. Gehaltsanſpr. bef.
Gu. R. M. 66 die Exped. (9573. 9574) Geſucht ein tücht. Comptoiriſt
Chriſt) für ein Engros=Geſchäft. Offert.
mit Zeugnißabſchriften unter N. 0 68
ſan die Expedition d. Bl. 95752) Ein jüngerer Hausburſche
wird geſucht. Eliſabethenſtraße 6.
95766) Für Comptoir und Lager ſuche
ſeinen gebildeten jungen Mann von braven
Eltern als Lehrling. Ludwig Jungmann,
Mehl= u. Landesproducten=Handlung,
Dieburgerſtraße 10.
(aillen= u. Nockarbeiterin ſofort
T dauernd geſucht.
[9188=
Näheres Expedition d. Bl.
9577) Ein tüchtiger Gehilfe u. ein
Lehrjunge ſofort geſucht.
J. Luckhaupt, Tapezier, Ludwigspl. 4. [ ← ][ ][ → ]
Nr. 116
1996
9582) Souberes unabhängiges
Laufmädchen
geſucht. Taunusſtraße 16 I. St.
9583) Brave Mädchen ſofort u. auf
Johanni für hier u. ausw. ſtets 9. Stellen.
Bureau Brutſcher Schützenſtraße 14.
9450b) Für ein hieſiges
Kurzwaaren=
geſchäft wird gegen ſofortige Vergütg.
ein Lehrling geſucht. — Offerten nimmt
unter Chiffre A. L. 51 die Expedition
d. Bl. entgegen.
9283b)
Lehrlinge
für Kupferſchmiederei geſucht.
F. Heissner.
81136) Ein brader Junge als
Lehr=
ling geſucht.
G. Haag, Hoftapezier,
Saalbauſtr. 22.
EAuei
Bu verknuſen.
Das große Zelt der Walfiſch=Ausſtellung
14 Meter Front, 8 Meter tief. mit
prä=
parirtem waſſerdichtem Dach, paſſend für
Reſtaurateure, iſt auf der Windmühle,
Pallaswieſenſtraße, billig zu verk. (9584
Zwei oder drei unmöblirſe, ſehr helle
La.
Parkerre-Ränme
oder 1. Stock, mit Zubehör, in der
Nähe der Rheinſtraße, die ſich für Büreau
eignen, werden bis zum 15. Juni zu
miethen geſucht.
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an die Expedition d. Bl.
[(8830
Emſer, Rheuſer, Selters,
Selzer, Fachinger, Wildunger,
Kiſſinger, Ragoczi,
Friedrichshaller Bitterwaſſer,
Hunyadi-Janos-Bitterwasser.
141)
Ludwigsbrunnen,
Karlsbader Mühlbrunnen,
Bonifacinsbrunnen Salzſchlirf
Marienbader Krenzbrunnen,
ſtets in friſcher Füllung vorräthig.
58036
H. Brandstätter,
Ecke der Erbacher=u. Mühlſtraße.
verkaufen.
Ein Rollwagen mit Federn, 200 Ctr.
tragend, worauf der Walfiſch transportirt
wurde, iſt auf der Windmühle,
Pallas=
wieſenſtraße, billig zu verkaufen. (9585.
Mobiliar-Verſteigerung.
Mittwoch, den 20. Mai 1896, Vormittags 10 Uhr
anfangend=
werden im Saale der früher Ensling'ſchen Brauerei, nunmehr zum Schöfferhof
dahier, Alexanderſtraße, unwiderruflich die nachverzeichneten guterhaltenen
Gegen=
ſtände verſteigert:
1 Schreibkommode in Nußbaumholz, ein kleines, antikes Cylinder=Bureau
in Mahagoni, eingelegt, 1 Eisſchrank, 1 Flobertflinte, 3 Paar getragene
Stiefel, 1 Regulateur und ſonſtiges.
Ferner ſollen verſteigert werden:
1 Schreibtiſch in Nußbaum, 1 Kommode, 2 ovale Tiſche, 1 Sopha, 1
Vertikow, 1 Bücherſchrank mit Brockhaus Conv=Lexikon, 1 Regulateur,
1 Spiegel, 1 Partie Küchengeſchirr und Glaswaaren, 1 Partie Bücher,
1 Hausapotheke, div. kl. Maſchinentheile, 1 Partie Kinderſpiele, 1 Etagere
und verſchiedene Kleinigkeiten.
Ferner: 1 Nähmaſchine, 1 Kommode, 2 Sopha, 1 Secretär und 1 Ausziehtiſch in
Nußbaum, 1 Schrank mit 150 Bänden Klaſſiker, 15 Bände Brockhaus
Lexikon, 2 Bände Legers Lexikon, 3 Hobelbänke, 2 Stadtwagen, 8 Tiſche,
4 Dutzend Stühle, 2 Spiegel
WIEEich,
9587)
Gerichtsvollzieher.
2½ r
Ke.
Eun Hauzuralen
Annahme alter Wollsachen aller Art gegen Lieferung von Kleider=,
Unterrock= und Mantelſtoffen, Damentuchen, Buckskins, Strickwolle, Portiéren,
Schlaf= und Teppichdecken in den neueſten Muſtern zu billigſten Preiſen durch
R. Eichmann, Ballenstedt a. H. — Leiſtungsfähigſte Firmal
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in der Manſ.) im ſüdl. od. ſüdöſtl.
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theile. Off. unt. A. 70 a. d. Exp. (9588.
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Gesuaht,
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Wohnung, parterre oder 1 Stiege hoch,
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E wird angen. Soderſtr. 15 p. (9591
9äſche zum Bügeln wird angenom.
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8460b) Odol, ¼ Flasche (Neu1 85 Pf.!
Deutſches Reich. Die Reichstagskommiſſion für das
Bürger=
liche Geſetzbuch beendete die Beratung des Familienrechts und
begann die Beratung des letzten Buches -Erbrecht:
Italien. Nach Meldungen aus Maſſaua haben wieder
1609 Mann die Rückreiſe nach Italien angetreten. - Infolge
elegraphiſcher Reklamation ſind Infanterie=Abteilungen nach
Sizilien abgegangen. Man glaubt, daß dort ernſte Unruhen
ausgebrochen ſind.
Frankreich. Der Handelsvertragzzwiſchen
Frank=
reich und Javan, ähnlich dem deutſchen, iſt geſichert. Die
Veröffentlichung erſolat in Kürze.
England. Der frühere liberale Vremierminiſter Lord Roſebery.
berührte in einer Rede in Hanston=Abbot vor einer Verſammlung
liberaler Delegierter aus Devonſhire die ſüdafrikaniſchen
Verhältniſſe und ſorderte eine energiſche ſchnelle Unterſuchung
der Vorkommniſſe in Transvaal, da die vom Unterſtaatsſekretär
Chamberlain angekündigte Unterſuchung wohl erſt im nächſten
Jahre ſtattfinden werde. Eine erſchöpfende und unparteiiſche
Unterſuchung ſei man nicht nur England, Südafrika und den
angeſchuldigten Perſonen, ſondern auch ganz Europa ſchuldig.
Denn faſt ganz Europa glaube, daß die engliſche Regierung.
ebenſo wie das engliſche Volk den Einfall des Dr. Jameſon in
Transvaal begünſtigten.
Der Miniſterrat beſchloß, das fliegende Geſchwader
aufzulöſen und die frei werdenden Schiffe zur Verſtärkung der
engliſchen Flotte im Mittelmeer und in China zu verwenden.
Bulgarien. Fürſt Ferdinand iſt nach Moskau abgereiſt.
In ſeiner Begleitung befindet ſich außer dem militäriſchen Gefolge
Miniſterpräſident Stoilow.
Serbien. Der König wird am Dienstag abend an den
Miniſterpräſidenten ein Handſchreiben hinſichtlich der
Zuſammen=
ſetzung des Verfaſſungsausſchuſſes richten. Im
Miniſter=
rat wurden die Modalitäten für die Verfaſſung ſeſtgeſetzt. Durch
Mitwirken des Königs iſt zwiſchen allen Parteien in den
grund=
legenden Verfaſſungsfragen ein Einverſtändnis erzielt worden.
Afrika. Der ausführende Rat der ſüdafrikaniſchen
Republik hat die Verbannung der politiſchen Gefangenen
beſtätigt. Einer derſelben, Namens Greg, ſoll irrſinnig geworden
ſein und ſich die Kehle durchſchnitten haben.-Man glaubt
allge=
mein, daß die Gefahr des Matabele=Aufſtandes für
Buluwayo jetzt vorüber ſei. Die Bevölkerung kehrt zu ihrer
gewöhnlichen Beſchäftigung zurück.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 19. Mai.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben dem
Pfarr=
verwalter Philipp Marquardt zu Chringshauſen die
evange=
liſche Pfarrſtelle zu Ober=Gleen, Dekanat Alsfeld. übertragen.
81 Ihre Königl. Hoheit die Großherzogin von Baden
haben letzten Mittwoch, begleitet von Ihrer Königl. Hoheit der
Großherzogin Victoria Melita, das Alice=Hoſpital
beſucht. Die Hohen Herrſchaften wurden von der Vorſteherin
des Alice=Hoſpitals. Fräulein Marie Winter, empfangen und
beſichtigten die Einrichtung der Anſtalt mit großem Intereſſe.
— Der Frauenverein im Großherzogtum Baden war der erſte in
Deutſchland, der bereits im Lauſe der ſechziger Jahre dieſes
Jahrhunderts ſich die Ausbildung von Krankenpflegerinnen zur
Aufgabe gemacht hat. Es geſchah dies auf Anregung der hohen
Frau, die das Alice Hoſpital am 13. ds. Mts. mit ihrem Beſuche
veehrt hat. Als Protektorin dieſes Vereins haben Ihre Königl
Hoheit die Großherzogin Louiſe von Baden an der gedeihlichen
Entwickelung der Krankenpflege den regſten Anteil genommen
und auch für den Alice=Frauenverein ſtets ein großes Intereſſe
gezeigt. Hierdurch erhält die Anerkennung, die dem Alice=Hoſpital
von dieſer Seite wurde, einen ganz beſonderen Wert.
— Aus Anlaß der Vermählung Sr. Durchl. des Prinzen
Franz Joſeph von Iſenburg=Birſtein mit Ihrer Durchl.
der Prinzeſſin Friederike zu Solms=Braunfels trafen
geſtern hier ein und nahmen im „Darmſtädter Hof= ihr
Abſteige=
quartier: Se. Durchl. der Fürſt von Iſenburg=Birſtein nebſt
Gemahlin, Ihre Kaiſerl. Hoheit die Fürſtin Marie Louiſe,
Erz=
herzogin von Oeſterreich, ſowie J. J. O. D. der Erbprinz Leopold,
die Prinzen Victor und Alfons und die Prinzeſſinnen Antoinette,
Eliſabeth und Adelheid von Iſenburg=Birſtein, Se. Hoheit Prinz
Wilhelm zu Sachſen=Weimar, Herzog zu Sachſen, Ihre Hoheit
Prinzeſſin zu Sachſen=Weimar, Se. Durchl. Fürſt Löwenſtein=
Wertheim=Rocheſort, Ihre Durchl. Fürſtin Löwenſtein=Wertheim=
Nochefort, Se. Durchl. Erbprinz Aloys Joſeph Löwenſtein=
Wertheim=Rochefort, Ihre Durchl. Prinzeſnn zu Löwenſtein=
Nochefort, ferner im Gefolge: die Hoſdame Ihrer KK. Hoheit
Gräfin v. Strachwitz und der Fürſtliche Hofmarſchall K. und K.
Oeſterreichiſcher Kämmerer Frhr. v. Oör. Die Trauung des
Hohen Vaares findet heute nachmittag ½1 Uhr in der katholiſchen
Kirche ſtatt.
1997
116
Im Kunſtverein ſind ferner neu ausgeſtellt:
Selbſt=
bildnis von A. van Dhck (1599-1614, kopiert von Maria Schäfer
bier. - Altarbild von Giovanni Bellini (1428-1516). kopiert von
Philotto Schäfer hier. Beide Gemälde befinden ſich im Beſitz
Ihrer Königl. Hoheiten des Großherzogs und der Großherzogin.
Die Ausſtellung der Kopien dauert nur bis Dienstag, den
26. ds. Mts.
1 Der Darmſtädter Journaliſten= und
Schrift=
ſtellerverein hielt am Samstag in dem „Caſé Oper' ſeine
außerordentliche Generalverſammlung und Monatsverſammlung
ab. In derſelben wurde zunächſt dem Rechner Entlaſtung erteilt
und darauf die Neuwahl der Vorſtandsmitalieder vorgenommen.
Von den früheren 8 Mitgliedern wurden 7 wiedergewählt; an
Stelle eines weiteren Mitgliedes, welches die Annahme einer
Wiederwahl abgelehnt hatte und eines noch zu ergänzenden
wurden die Herren Hofbuchhändler A. Bergſträßer und
Profeſſor Dr. Löbell neu gewählt. Außerdem wurden für die
im Juni d. J. in Frankfurt ſtattfindende Delegiertenverſammlung
des Verbandes zwei Delegierte gewählt und einige weitere
ge=
ſchäftliche Fragen erlediat. Nach Beendigung dieſes geſchäftlichen
Teiles hielt Herr Profeſſor Dr. Löbell einen ſehr intereſſanten
und geiſtvollen Vortrag über die Poeſie der Littauer und das
Familienleben derſelben, nach ihren Volksliedern („Dainos”
ge=
ſchildert. Wir müſſen der Verſuchung leider widerſtehen,
Einzel=
heiten aus dieſem Vortrage hier wiederzugeben. Für die durch
denſelben empfangene Anregung und Belehrung ſprach der
Vor=
ſitzende dem Vortragenden im Namen der Verſammlung
herz=
lichen Dank aus. Zur Verſchönerung des unterhaltenden Teiles
trugen in liebenswürdiger Weiſe noch die Herren Edward,
und Kammerſänger Weber bei. Erſterer trug ausgewählte
Gedichte aus C. Hepps lhriſchen Gedichten „Weißdorn” und eine
Humoreske vor, während Herr Kammerſänger Weber durch
einige prächtig geſungene Lieder erfreute, die Herr Muſikdirektor
Ackermann begleitete.
Das Sommertheater im Städtiſchen Saalbau (
Direk=
tion Steng=Kraus, das vom vorigen Jahre her hier in
guter Erinnerung ſteht, wird ſeine Vorſtellungen Sonntag, den
31. Mai, beginnen. Es ſollen vorzugsweiſe Operetten gegeben
werden.
2 Auf der zweiten internationalen Kunſt=Ausſtellung,
welche vom 2. bis 19. April d. J. zu Brüſſel ſtattfand, erhielt
Herr Hofphotograph C. Zinſel hier wieder eine Medaille.
I. Das Internationale Frühjabrs=Rad=
Wett=
fahren, das der hieſige Radfahrer=Verein am Sonntag
nachmittag auf ſeiner Rennbahn an der Heidelbergerſtraße
ver=
anſtaltet hatte, war von beſtem Wetter vegünſtigt und
außer=
ordentlich ſtark beſucht. Sc. Großh. Hoheit Prinz Wilhelm
wohnte den Rennen bis zum Schluſſe bei. Nach Beendigung
der Korſofahrt, welche auf dem Paradeplatz ihren Anfang nahm
und ſich von da aus über den Marktplatz, durch die Ludwigs=
Eliſabethen=, Wilhelminen=, Rhein=, Neckar= und
Heidelberger=
ſtraße nach der Wettfahrbahn bewegte, begannen die Rennen
gegen ½4 Uhr. Die Beteiligung an denſelben war ſehr ſtark.
3 Nummern, zu denen 14, 15 und 25 Nennurgen vorlagen, mußten
in geteilten Läufen entſchieden werden. Im eingelnen nahmen
die Rennen folgenden Verlauf:
I. Eröffnungsfahren. Strecke 3200 Meter. 6 Runden.
1. Preis: 1 Waſchapparat in Schmiedeeiſen und Kupfer. 2. Preis:
1 Regulator. 3 Preis: 1 Bierſervice. - I. Lauf.
8 liefen.
1) Aug. Dolz. Köln a. Rh. (5 M. 185 S.) 2) Ernſt
Zimmer=
mann, R.=V. „Germania”, Frankfurt. 3) G. Kanzler, V. „
Rad=
ſvort;, Offenbach. - 2. Lauf. 6liefen. 1) Friedrich Claſſen, Baſeler
Freie Radfahrer (5 M. 54 S.) 2) Albert Windſcheif. V. „Radſport”,
Frankjurt. 3) Fredy, Baſeler Freie Radfahrer. In demſpäteren
Entſcheidungslauf ſiegte 1) Aug. Dolz=Köln (5 M. 55 5 S.).
2) E. Zimmermann (5 M. 55³⁄₈ S). 3) A. Windſcheif 6 M.
56 S
II. Erſtfahren für Herrenfahrer, welche bei einem
öffent=
lichen Rennen auf der Rennbahn noch keinen Preis errungen
haben. Str. 2000 Met. 4 R. 1. Pr.: 1 Standuhr in Bronce.
2. Pr.: 2 altdeutſche Humpen in Metall, geſt. von einem
hohen Gönner des Vereins. 3. Pr.: 1 Handkoffer.- 1. Lauf.
12 liefen. 1) Albert Becker, R=V. Worms ( M. 10 S.)
2) Richard Flach, R. V. Aſchaffenburg, 3) Alois Schohe=
Aſchaffen=
burg.-2. Lauf: 13liefen. 1) Fredy=Baſel (3 M. 20 S.), 2 C. Aquila,
R. V. Darmſtadt, 3) Franz Rettig, R.=V. Höchſt. Die Zahl
13 erwies ſich als ominös. In der erſten Nunde ſtürzten 3, in
der letzten 1 Fahrer, ohne jedoch erheblichen Schaden zu nehmen.
Im Entſcheidungslauf ſiegten 1) R. Flach=Aſchaffenburg (3 M.
27⁄₈ S.). 2) A. Becker=Worms (3 M. 28 S.). 3) Fr. Rettig=Höchſt
(3 M. 31 S.).
II. N i e derrad= Fahren. Str. 3000 Met. 6 R. 1. Vr.:
Mk. 60.-. 2. Vr.: Mk. 40.-. 3. Vr.: Mk. 20.-. 4 lieſen. 1) H.
Jeannin, Straßburg 6 M. 1 S.). 2) Fr. Claſſen, Baſeler
Freie Radfahrer. 3) Wilhelm Baumann, V. „Radſport=,
Frank=
furt ſie ½ S. mehr).
V. Gauverbands= Fahren für Mitglieder des Gauver=
1998
bands 1 Frankfurt a. M.) des Deutſchen Radfahrer=Bundes.
Str. 200 Met. 4 R.
Pr.: Ehrengabe des Gaus 1X.
J. Pr.: Ein Kaffce= und Thee=Service, geſt. von Mitgliedern
des A.=V. Darmſtadt. 3. Pr.: Eine Punſch=Bowle, geſt.
von einem Mitglied des R.=V. Darmſtadt. 10 liefen.
E. Zimmermann=Frankfurt (3 M. 41½ S.). 2) A. Windſcheif=
Frankfurt (3 M. 41³⁄₈ Sh. 3) G. Kanzler, V. „Radſport;
Offen=
bach (3 M. 42 S.).
. Niederrad=Hauptfahren. Str. 10000 Met. 20 R.
I. Vr.: Mk. 120.- 2. Pr.: Mk. 70. 3. Pr.: Mk. 40.-. 4 lieſen.
1 H. Jeannin=Straßburg (6 M. 39 Sh. 2) Fr. Claſſen=Baſel
(16 M. 40 S. 3) Wilhelm Baumann, V. „Radſport:, Frankfurt
(17 M.).
VI. Niederradfahren von Darmſtadt mit
Vorgabe. Str. 3000 Met. 6 R. I. Vr.: 1
Blumen=
aufſatz. 2. Vr.: 1 Barometer und Thermometer in Bronce.
3. Pr.. 1 Paar Wandteller. - 1 Lauf. 7 liefen. 1) A. Becker=
Worms (5 M51⁄ S.). 2) E. Zimmermann=Frankfurt, 3) Robert
Vicoli, R.=V. „ Radſport:, Frankfurt. 1 hatte 90 Met 260 Met
3 100 Met. Vorgabe. - 2. Lauf: 8liefen. 1) A. Dolz=Köln (6 M.
8 S.). 2 C. Witte, Darmſtädter B.=Cl. 3) R. Flach=
Aſchaffen=
birg. 2 hatte 70 Met., 390 Met. Vorgabe. Im
Entſcheidungs=
lauf ſicgte wieder Dolz=Köln 6 M. 24 Sh. zweiter war Witte=
Darmſtädt ſ5 M. 24⁄ S.). dritter Picoli=Frankfurt ſ5 M. 25⁄₈ S.).
VII. Fahren für Tandem Str. 5000 Met. 10 R. 1. Pr.
Mk. 80. J. 2. Pr.: Mk. 50. - 3. Pr. Mk. 30. 2 Paare liefen
nur. 1) Jeannin und Leichum=Frankfurt i8 M.5⁄ S.), 2
Claſſen und Baumann=Frankfurt 18 M. 8⁄ S.).
Während des Rennens konzertierte die Kapelle des Gr. Feld=
Arl.=Regts. unter Leitung ihres Muſikdirettors Herrn P Stützel.
nn. Am dritten Pfingſtfeiertag unternimmt der
Orts=
gewerbeverein Darmſtadt ſeinen diesjährigen zweiten
Vereinsausflug nach dem herrlich=n Lindenfels i. O. zu einer
Beſichtigung der an dieſem Tage im Betrieb befindlichen Granit=
und Shenitwerke der Herren Kreuger & Böhringer. Die Werke,
aus kleinen Anfängen entſtaͤnden, ſind im Laufe der Jahre durch
die Intelligenz ihrer Beſitzer zu einer bedeutenden Induſtrie
geworden, die einer großen Zahl von Arbeitern lohnenden
Ver=
dienſt bietet. Den Betrieb vermitteln maſchinelle Einrichtungen,
welche durch Dampf= und Waſſerkraft getrieben werden, und die
Produkte des Etabliſſements gehen nach allen Teilen des Deutſchen
Reiches und über dasſelbe hinaus und finden überall Abnehmer l der Arbeiterinnen, für welche Ueberarbeit geſtattet wurde, iſt
und Anerkennung. Neben dieſem intereſſanten Teil des
Pro=
gramms wird aber auch Lindenſels und ſeine herrliche Umgebung,
die Perle des Odenwaldes, jeden Teilnehmer an dem Ausflug
befriedigen. ſo daß eine große Beteiligung zu erwarten ſein
dürſte.
G. Der evangeliſche Kirchengeſangverein zu
Beſ=
ſungen begina, wie ſchon kurz gemeldet, äm Samstag abend
im Hauſtſchen Saale ſein 17. Stiftungsfeſt. Unter der Leitung
ſeines bewährten Dirigenten wurden die Chöre vorzüglich
vor=
getragen. Die beiden Duette für Frauenſtimmen: „Im Frühling”
und „Pfingſten von Max Bruch waren ausgezeichnete Leiſtungen.
Frl. Müller erfreute durch mehrere Klaviervorträge, Frl. Frey
und Frl. Klein durch ſchöne Liedervorträge. Herr Dekan Römheld ziehung in nur geringem Maße nachteilig, in geſundheitlicher
Be=
gedachte in ehrenden Worten der reichen Thätigkeit des Vereins
und ſeines Dirigenten, die ihre Kunſt in den Dienſt der Kirche l günſtig gewirkt. Nur der Schluß der Arbeitszeit an Samstagen
und des Gemeinwohls geſtellt und brachte auf das fernere
genomnenes Hoch aus.
6 Die Badeanſtalt im großen Woog. die ſchon in
manchem Jahre um Mitte Mai eröffnet werden konnte, dürſte dieſe Behauptung von Arbeitgebern der im Au'ſichtsbezirk ſtark
zunächſt wohl noch geſchloſſen bleiben, da die Waſſerwärme zur vertretenen Induſtrien, welche zu gewiſſen Zeiten des Jahres
Zeit zum Baden noch nicht einladet. Dieſelbe beträgt um die
Mittagsſtunden kaum 10-11' E. und ſind noch recht warme Tage, geber führen an, daß ihre Abnehmer in der Saiſon kurze
Liefer=
beſonders aber auch warme Nächte, an denen es bis jetzt
bei=
regende Wärme zu erzeugen. Der Waſſerſtand im Woogerſcheint
beſriedigend; der Zufluß aus dem Darm iſt indeſſen nur recht geſundheitlicher Beziehung kann die feſtgeſetzte Beſchränkung der
ſchwach, da letzterer - eine Folge der mangelnden Winterfeuch. Arbeitszeit der Arbeiterinnen nur günſtig wirken. Schluß folgt)
tigkeit - jetzt ſchon recht waſſerarm iſt.
nieur=Verein beſichtigte am Samstag die Etabliſſemenis der zwiſchen 12 und 1 Uhr ein Raub der Flammen. Ein be=
Bleichſtraße.
Mit der Skelettierung des großen Walfiſches, der 18
Monate unterwegs geweſen iſt und deſſen Skelett für das hieſige die Sturmglocken. Die Johs. Oſterodſche Hofreite an der
Muſeum erworben iſt, wird heute auf der=Windmühle' begonnen. Hauptſtraße ſtand in Flammen und brannten trotz der eiſrigen
Die Arbeit wird ungefähr drei Tage in Anſpruch nehmen. das ) Bemühungen der erſchienenen Feuerwehren ein großes Wohnhaus,
Fleiſch wird in die Abdeckerei gebracht. Das Präparieren des die Scheuer und Nebengebäude nieder. Bei der Arbeit gegen die
Skeletts ſelbſt erfordert natürlich eine längere Zeit.
Fabrik Inſpektors für die Provinz Starkenburg Verletzungen am Kopfe. Das Vieh konnte rechtzeitig gerettet
für 1805. Von dem Fabrik=Inſpektor und ſeinem Aſſiſtenten werden.
wurden im Verichtsjahre b61 Reviſionen gewerblicher Anlagen
vorgenommen. 457 Betriebe wurden einmal, 38 zweimal, 8dreimal ſtudierende Forſtleute von Aſchaffenburg und machten eine
und 1 viermal beſucht. Die 504 revidierten Betriebe beſchäftigten größere Tour in den gräflichen Waldungen unter Leitung eines
Nr. 116
1188 jugendliche und 1523½ erwachſene männliche. 706 jugendliche
und 4634 erwachſene weibliche Arbeiter. Die Geſanitzahl der in
den revidierten Betrieben beſchäftigten Arbeiter iſt 2197. Im
Berichtsjahr wurden im ganzen 160 ſchriftliche Gutachten
und Berichte erſtattet gegen 144 im Jahre 1801, und zwar an
Großh. Miniſterium des Innern und der Juſtiz 19, an Großh.
Kreisämter W, an Volizeibehörden 25. an Gerichtsbehörden ?.
au andere Behörden 11. an Gewerbtreibende 7.
Jugendliche Arbeiter im Alter von 14-16 Jahren
wurden 17i6 männliche und 1085 weibliche, zuſammen 280l bei
ſchäftiat gegen 2531 im Jahr 1894, 2791 im Jahr 1892 und 2817
im Jahr 1800. Die Zahl der männlichen Arbeiter von 14-16
Jahren hat ſeit 1894 um 205, die der weiblichen um 63
zuge=
nommen. Die Zahl der beſchäftigten Kinder iſt 7. Die Zahl der
Fabriken, in welchen jugendliche Arbeiter von 13-16 Jahren
be=
ſchäftigt werden. iſt 460 gegen 464 im Jahr 1891. Die
Geſamt=
zahl der jugendlichen Arbeiter iſt 2808. Hiervon ſind 1720
männ=
lich und 1058 weiblich, gegen 1517 männliche und 1023 weibliche
im Jahr 1894. In 47 Betrieben wurden Zuwiderhandlungen
gegen Schutzgeſetze und Verordnungen über die Beſchäftigung
jugendlicher Arbeiter ermittelt. Die Anzahl der beſtraften Perſonen
iſt 2. Ausnahmebewilligungen von den Beſtimmungen über die
Be=
ſchäftigung jugendlicher Arbeiter gemäß 8139 Abſ. 1der Gewerbe=
Ordnuna haben nicht ſtattgefunden und es iſt nur eine Ausnahme
gemäß 5 139 Abſatz 2 geſtattet worden.
Die Zahl der in Fabriten beſchäftigten über 16 Jahre alten
Arbeiterinnen iſt 6725 gegen 6314 im Jahr 1891, 5886 im
Jahr 1892 und 5373 im Jahr 1890. Von den Arbeiterinnen
ſtehen 3329 im Alter von 16-21 Jahren und 3396 im Alter von
über 21 Jahren. De Zahl der Fabriken, in welchen Arbeiterinnen
über 16 Jahre beſchäftigt werden, iſt 310 gegen 363 im Jahr
1804. Arbeiterinnen, über 14 Jahr alt, wurden 7810beſchäftigt gegen
7334 im Jahr 1894, 6984 im Jahr 1892und 6519 im Jahr 1800. Die Lahl
aller Arbeiterinnen iſt 7813 gegen 7337 im Jahr 1891. In 26
Be=
trieben wurden Zuwiderhandlungen gegen Schutzgeſetze und
Ver=
ordnungen, betreffend die Beſchäftigung von Arbeiterinnen,
er=
mittelt. Die Anzahl der beſtraften Perſonen iſt 2. Bewilligungen
von Ueberarbeit von Arbeiterinnen für Werktage außer Samstag
durch die Großh. Kreisämter haben 134 ſtattgeſunden und zwar
für 60 Betriebe, gegen 165 Bewilligungen für 56 Betriebe im
Jahr 1894 und 160 für 64 Betriebe im Jahr 1893. Die Zahl
1891 gegen 2748 im Jahr 1894 und 2848 im Jahr 1893. Die
Summe der bewilligten Ueberſtunden iſt 27oe8 gegen 44555 im
Jahe 1894 und 30300 im Jahr 1893.
Geſtattungen der Beſchäftigungen von über 16 Jahre alten
Arbeiterinnen, welche kein Hausweſen zu beſorgen haben urd
eine Fortbildungsſchule nicht beſuchen, mit Reinigungsarbeiten
an Samstagen haben für 15 Betriebe ſtattgefunden und zwar
ſämtlich für die Dauer des Kalenderjahres ſgegen 19 Betriebe
im Jahr 1894 und 22 im Jahr 1893). Die Beſchränkung der
Arbeitszeit der Arbeiterinnen auf 11 Stunden an Werklagen
außer Samstagen und auf 10 Stunden an Samstagen hat im
großen Ganzen auf die Arbeiterinnen in wirtſchafklicher
Be=
ziehung günſtig und in ſittlicher Beziehung nicht ſchädlich, eher
um 5½ Uhr hat vielfach Veränderungen gegen früher hervor=
Wachſen, Blühen und Gedeihen des Vereins ein begeiſtert auf= gebracht. Von einer Anzahl Arbeitgeber wird behauptet, daß
die Einſchränkung der Arbeitszeit der Arbeiterinnen von
wirt=
ſchaftlichem Nachteil ſür die Arbeitgeber ſei. Beſonders wird
eine verſtärkte Thätigkeit entwickeln müſſen, gehört. Die
Arbeit=
friſten ſtellen und das Mittel zur Befriedigung der Abnehmer,
nahe vollſtändig gemangelt hat. nötig, um eine zum Baden an= bezw. zur Verhinderung, daß die Arbeitnehmer ihren Bedarf im
Ausland decken, Ueberſtündenarbeit und Sonntagsarbeit ſei. In
Griesheim, 18. Mai. Die Scheuer des Landwirts Phil.
5 Der Mittelrheiniſche Architekten= und Inge= Gerhard VIII. in der Krenzgaaſſe dahier ward heute nachmittag
Möbelfabriken Ludwig Alter, Eliſabethenſtraße, und J. Glückert, trächtlicher Vorrat an landwirtſchaftlichen Erzeugniſſen ging dem
Beſitzer verloren. Die Entſtehung des Brandes iſt unbekannt.
1) Wolfskehlen, 18 Mai. Geſtern abend 10 Uhr ertönten
Ausbreitung des verheerenden Elements erlitt der Bäcker und
Aus dem Jahresbericht des Großh. Heſſiſchenl Landwirt Schäfer durch einen herabgeſtürzten Balken ſchwere
1) Erbach i. D. 18. Mai. Amt verfloſſenen Samstag kamen
Zweite Beilage zu Nr. 116 des „Darmſtädter Tagblatte' vom 19. Mai 1896.
Gräflichen Beamten. Abends kehrten dieſelben wieder zurück.
Geſtern war unſer Städtchen abermals gewiß mit 800 Fremden
angefüllt. So kam ein Geſangverein von Seckmauern, dann noch
ein Geſanaverein von Hainſtadt, die ihre Ausſlüge bierher
machten. Um 10 Uhr trafen 5 Wagen Sänger mit Muſik von
Klingenberg a. M. ein und wurden von dem Vorſtand des
Erbacher Männergeſangvereins freundlichſt begrüßt.
Nach=
mittags 3 Uhr vereinigte ſich der Erbacher Männergeſangverein
mit denſelben in dem Rothſchen Garten, wo die Klingenberger
Stadtkapelle Muſikſtücke vortrug; um 6 Uhr abends fuhren die
Gäſte mit ihren Wagen nach Klingenberg wieder zurück. Weiter
hatte der Main=Rhein=Gau=Turnverband Erbach als Ziel des
Turngangs gewählt und ſchon frühe machten ſich die Erbacher
Turner auf den Weg, ihren Turnerbrüdern entgegenzueilen. Mit
den Vereinen von Darmſtadt und Umgebung hatten ſich die von
der Bergſtraße und in der Richtung von Mainz nach Frankfurt
kommenden Turner vereinigt und den Frühzug der
Odenwald=
bahn benutzt. Hier trafen ſie um 12 Uhr ein, die bayeriſchen
Vereine hatten ſich etwas verſpätet und kamen 1 Stunde ſpäter
an; nach kräftiger Stärkung in den verſchiedenen Gaſthäuſern
unſerer Stadt ging es dann um 3 Uhr vom Marktplatz aus mit
Muſik nach dem Turnplatze, wo dann Freiübungen, Wett=Turnen,
in Weitſvringen, Weithochſpringen und Steinſtoßen ſtattfanden
mit Verleihung von Ehrenurkunden an die Sieger. Gegen
Abend ginas dänn mit Muſik zum Erbacher Bahnhofe, von wo
die Turner wieder heimreiſten.
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 15. Mai. Die Berliner
Stu=
dentenſchaft veranſtaltete heute mittag eine große
Gedächt=
nisfeier für Treitſchke, woran auch Kultusminiſter Boſſe,
Handelsminiſter v. Verlepſch. die Profeſſoren Wagner, Menzel,
Mommſen und Delbrück teilnahmen. — Ueber die Berliner
Ge=
werbe=Ausſtellung ſchreibt die „Poſtr: Die Regenfluten
haben die Wegelgründlich durchweicht, ſo daß ſich die
Verwal=
tung gezwungen ſah. ſchleunigſt ganze Wagenladungen von Kies
zu verſchreiben und ſie durch zahlreiche Arbeitskräfte auf die
ſumpfigen Stellen auftragen zu laſſen. Der Beſuch hat natürlich
auch in Folge der regneriſchen Witterung große Einbuße erlitten.
Die Verkäuſer der verſchiedenen Ausſtellungsartikel und die Kellner
ſtehen herum, ohne ctwas zu thun zu haben. Die Stadt= und
Pferdebahn, wie die Dampfer fahren ohne Paſſagiere. Für alle,
die Feinde von Gedränge ſind, iſt jetzt die beſte Zeit, die
Aus=
ſtellung zu beſuchen. - Wie der „Hannov. Cour.- meldet, wurde
der Ceremonienmeiſter v. Kotze wegen des Duells mit dem
Ceremonienmeiſter Schrader, in welchem dieſer fiel, vom
Kriegs=
gericht zu zwei Jahren Feſtung verurteilt. — Der älteſte Sohn
des Staatsminiſter v. Bötticher, der dem Amtsgericht in
Rheinsberg als Gerichtsreferendar zur Beſchäftigung überwieſen
worden war, iſt bei einer Segelfahrt, die er mit einem Steuer=
Einnehmer Jäger unternommen hatte, verunglückt. Reſerendar
v. Bötticher verweilte am Donnerstag in größerer Geſellſchaft
von Damen und Herren auf dem dreiviertel Meilen von
Rheins=
berg entfernten Gut Feldgrieben beim Gutsbeſitzer Krüger. Dies
Gut liegt am Kreppiner See, auf dem Krüger eine Gondel
be=
ſitzt. Krüger verbat ſich ausdrücklich die Benutzung des Bootes.
da der See zu ſtürmiſch ſei. Gleichwohl gingen v. Bötticher und
Steueraufſeher Jäger in See. Beim Segeln kippte der Kahn
um und beide Inſaſſen ertranken.— Das „Kleine Journal”
er=
fährt, Hammerſtein habe vor der Abreiſe von Berlin ſeine
Korreſpondenz vernichtet bis auf einige Briefe, die ſpäter den
Abſendern zugeſchickt wurden. Hammerſteins Familie ſei
voll=
ſtändig mittellos. Die Bitte der Frau an die „Kreuzzeitung:
und die konſervative Partei um eine kleine Penſion ſei
abge=
ſchlagen worden.
Frankfurt, 17. Mai. Der erſte Tag des
Frühjahrs=
rennens des Rheiniſchen Rennvereins war gut
be=
ſucht. Der König von Württemberg und Prinz Hermann zu
Sachſen=Weimar wohnten demſelben bei. Die Rennen hatten
folgendes Reſultat: I. Eröffnungs=Rennen. 1000 Mk.
1400 Met. 1) Kgl. Württ. Privatgeſtüt Weils„Nugget: Cieut. Graf
Stauffenberg;; 2 Herrn Weinbergs „Shinto'; 3 Frhrn. v.
Rein=
hardts „Dotation-Herr v. Clewe). Sechs liefen. II. Verkaufs=
Flachrennen. 1000 Mk. 1800 Meter. 1) Lieut. Hausmanns
„Syndikusv. 2) Herrn Weinbergs „Roland: (Lieut. Graf
Königs=
markh: 3) Graf Zechs „Quäſtors. III. Niederwald=
Jagd=
rennen. 2000 Mk. 3000 Met. 1) Lieut. v. Fritſches Dynamiter.
2) Herrn Weinbergs=Pratulo' Cieut. Graf Königsmarh. Fünf
Pferde liefen, zwei ſtürzten, ein brach aus. IV. Mai=
Hürden=
rennen. 1500 Mk. 2400 Met. 1) Lieut. Lucius „Bloodshot”
Lieut. v. Eſchborn): 2) Kal. Württ. Privatgeſtüt Weils „
Donner=
ſchlag: (ieut. Graf Stauffenberg;; 3) Lieut. v. Oertzens „Child
of the Serpenti. Sechs liefen. V. Große Steeple=Chaſe.
Ehrenpreis des Kaiſers und 2000 Mk. 4000 Met. 1) Lieut.
v. Bradskys Herzbube' 2 Lieut. v. Fritſches „Wäſcherin
3) Lieut. Graf Stauffenbergs „Cordoba. Fünf liefen.
Mannheim, 17. Mai. Die 6600 Seelen zühlende Gemeinde
Käferthal beſchloß in der heutigen Bürgerausſchußſitzung mit
großer Mehrheit die Vereinigung mit der Stadtgemeinde
Mannheim.
Friedrichsruh. 17. Mai. Geſtern nahm Fürſt Bismarck
die von den mecklenburgiſchen Verehrern geſtiftete Ehrengabe,
eine Nachbildung des Schweriner Friedrich=Franz=Denkmals von
Profeſſor Brunow=Verlin, der auch die Nachbildung gefertigt hat,
entgegen. Der Fürſt lud die Deputation, 17 Herren einſchließlich
des Denkmalſchöpfers, zu einem Familienfrühſtück ein, wobei der
Fürſt ſehr lebhaft die Unterhaltung führte.
Petersburg. 18. Mai. Geſtern abend iſt das Kaiſerpaar
mit der Großfürſtin Olga nach Moskau abgereiſt.
Kleine Chronik. Ein Wiesbadener Blatt erzählt: Als am
Montag der Kaiſer durch die Taunusſtraße ritt, trat ein kleiner
Schuljünge auf ihn zu und rief: „Ach Herr Kaiſer, geben Sie
uns doch morgen freil= „Ja, ja, antwortete laut lachend der
Kaiſer und andern Tags bekam die Schuljugend in der That die
erſehnte Freiheit, die Kraft ihrer Lungen bei den Hochruſen zu
exproben. - Eine Anzahl von Reichstagsmitgliedern hat
kürzlich eine Beſchwerde an den preußiſchen Miniſter der
öffent=
lichen Arbeiten Thielen gerichtet, daß ſie auf dem Nordbahnzug,
der aus Stralſund mittags um 1 Uhr in Berlin eintrifft, nicht
genügend Plätze gefunden haben. Wie berichtet wird, mußte auf
demſelben Zug der Erbgroßherzog von Mecklenburg=Strelitz ſich
mit einem Platz in einem Abteil 2. Klaſſe begnügen. - Der
Krönungs=Hofzug der Moskauer Bahn enthält 16
Waggons. In einem derſelben befindet ſich die Station für die
elektriſche Beleuchtung, die 300 Lampen ſpeiſt. Ein Waggon
ent=
hält alle Gerätſchaften und Inſtrumente, um jedem Zwiſchenfalle
während der Reiſe begegnen zu können. Einer iſt für die Küche,
einer für die Vorratskammer, einer für die notwendigſte Bagage.
Die Dienerſchaft hat fünf Coupés, für die Miniſter ſind zwei
Waggons reich ausgeſtattet mit geſchnitzten, mit Saffianleder
überzogenen Möbeln. Die Wagen der Großfürſten enthalten vier
Zimmer, auf dem Boden ſind dicke Teppiche ausgebreitet, die
Wände mit Atlastapeten geſchmückt. Im Waggon für den
Thron=
folger befinden ſich drei Zimmer la chinois. Der Wagen der
Kaiſerin enthält einen lila Salon, ein Schlafgemach, Weiß mit
Gold, ein Ankleidezimmer mit reichen Waſchvorrichtungen von
Marmor. Drei Waggons ſind für den Kaiſer beſtimmt, deren
ſEinrichtung ein Meiſterwerk der ruſſiſchen Induſtrie iſt. Das
Speiſezimmer aus Nußholz im Renaiſianceſtyle giebt Raum zu
einem Diner für 24 Perſonen. Hervorzuheben ſind noch ein
Empireſalon und ein Schlafzimmer im Sthle Louis XV. in
reichem Gold, deſſen Glanz an die Zauberwelt von „Tauſend und
Eine Nacht; erinnert.
Die Lrönungsfeierlichkeiten in Moskau.
von Paul Lindenberg.
Nachdruck verboten.)
Auf der Reiſenach Moskau.
Bahnhof Friedrichſtraße Abends 7 Uhr - was iſt des jetzt
dort für ein Drängen und Schieben, Leben und Treiben, wenn
mit ſeiner langen Wagenkette der Eilzug nach Alexandrowo
ein=
brauſt! „Achtung! Achtung! wahrlich, man muß die Augen
ge=
hörig öffnen und die Ohren tüchtig ſpitzen, denn aus den
Ver=
ſenkungen ſteigen ganze Koffer=Gebirge empor und werden in
ihren einzelnen Teilen zu den Gepäck=Waggons gerollt, Couriere
und Leibjäger kommen mit vielumfaſſenden Reiſetaſchen und
ſonſtigen zahlreichen Gepäckſtücken angehaſtet und helfen ihren
Herrſchaften beim Einſteigen und dem Bequemmachen im Coupe,
Offizierburſchen reichen ihren in adrettem Civil erſcheinenden
Herren Helmſchachteln und Säbelfutterale hinein, die Diener und
Zoſen vornehmer Familien empfangen von letzteren nochmals
einige Dutzend Verhaltungsmaßregelü, hier wird ein reigender
Seidenſpitz von ſeiner nicht minder reizenden Herrin zärtlich
ge=
liebkoſt, dort unterdrückt die hübſche junge Gattin mühſam die
Abſchiedsthränen. da komplimentieren einige Botſchaftsherren
um ihren geſtrengen Chef herum, während Ihre Exzellenz kaum
noch die duftigen Blumenſträuße halten kann, deutſches,
franzö=
ſiſches. ruſſiſches. enaliſches Sprachgewirr ſchallt an unſer Ohr,
und nun: „Einſteigen! Einſteigen!” Die Thüren fliegen zu, die
Räder rucken an, und hinaus gehts aus der von dumpfem Toſen
erfüllten gewaltigen Eiſenhalle dem fernen Ziele, Moskau, zu.
Schon ſeit acht Tagen ſind ſämtliche Schlafwagenplätze belegt
und von Warſchau aus giebts bis zum 20. Mai überhaupt keine
Billets mehr für die Waggons lits, alles ſtrömt nach Moskau,
von Frankreich. England. Italien her, und der Weg wird meiſt
über Berlin und Warſchau genommen, da er der ſchnellſte iſt,
denn in 24 Stunden hat man von den Ufern der Spree diejenigen
der Moskwa erreicht. Sind wir doch ſchon bald nach 1 Uhr
2000
nachts in Alexandrowo. Ruſſiſche Gendarmen fordern unſere
Päſſe ab und es geht zur 8oll=Abfertigung, die verhältnismäßig
raſch und liebenswürdig verläuſt; nur den gewaltigen Koffer=
Ungethümen der Damen wird einige nähere Aufmerkſamkeit
ge=
ſchenkt und allerhand Spitzen= Seiden= und Sammet=Gewirr,
allerband ſonſt den Augen ſterblicher Erdenſöhne unzugängliche
Toiletten=Geheimniſſe kommen da zum Vorſchein und es wird
hoch und theuer geſchworen. daß alles. alles ſchon benutzt worden
iſt, obwohl jene lange, koſtbar geſtickte Schleppe wohl noch nie
das glatte Parquet eines Ballſaales berührt, jenes blumen= und
federverzierte Hütchen kaum je von den Sönnenſtrahlen getroffen, und ſonſtigen Fleichſpeiſen wie delikaten Kuchen herab, in der
jene ſchmalen Sohlen und ſpitzen Abſätze mehrerer Paare winziger
Stiefelchen noch nicht einen Staubatom aufzuweiſen haben, ferner
jenes mit verſchiedenen Schleiſen verſehene
Spitzen=
doch
knack, fliegt der Koffer zu und wird der grüne Zettel draufgeklebt,
und die dunkellockige Inhaberin all der Herrlichkeiten, deren
Augenſpiel beredter wie ihre Worte geweſen, athmet erleichtert
auf und läßt ſich das erſte Glas dampfenden ruſſiſchen Thees im
Warteſaale noch einmal ſo gut munden.
Um 8 Uhr iſt Warſchau erreicht, fröhlich begrüßt uns die
goldige Morgenſonne, und gern verſchmähen wir die zu dem
weiten Moskauer Bahnhofe führende Verbindungsbahn und
ver=
trauen uns einem fragwürdigen und mit noch fragwürdigeren
Vferden beſpannten Gefährt an, das wahrſcheinlich ſchon beim
Rückzuge der großen franzöſiſchen Armee ſeine bereits damals
fragwürdigen Dienſte gethan. Aber wie kann der Kerl fahren,
wie greifen die Klepper aus, im geſtreckten Galopp gehts dahin,
„daß Kies und Funken ſtoben=, und unſere Gliedmäßen eine Polka
aufführten, an die ſie noch lange denken werden. Ganz Warſchau
hat geflaggt, die weiß=blau roten Fahnen flattern uns überall
ent=
gegen, der Namenstag des Großfürſten=Thronſolgers iſt ja heute,
und die um dieſe „früher Morgenſtunde noch verſchlafene Stadt
macht dadurch einen freundlichen Eindruck. Aber Uitte, nicht zu
viel Umſchau halten, man macht ſonſt ganz direkte Bekanntſchaft
mit dem Straßenpflaſter der einſtigen Reſidenz Auguſts des
Starken, hops, ſchon wieder ein Prellſtein, wupps, pon neuem
in eine Kaute, kirr, zum drittenmale an einen Wagen ran, unſer
ſchmieriger Kutſcher ſuchtelt drohend mit der Peitſche und flucht
fortwährend den ſtumpfſinnigen Lenkern der Bauernkarren ſein
„1sa kreyé=
- „Hundeblut= — entgegen, zehnmal drohen wir
Umzuwerfen und zehnmal gehts weiter, immer ſchneller, nun eine
ſteil abſallende Straße mit aroßartig gräßlichem Pflaſter hinunter,
daß das Handpferd mehr ſchon im Sturze zuſammenknickt, aber
ſteis wieder ſofort emporgeriſſen wird, jetzt donnern die Hufe
über das eiſerne Pflaſter der rieſigen neuen Weichſelbrücke, nun
gehts durch das Judenviertel mit ſeinen kaftanumhüllten
Bewoh=
nern, deren jüngſte männliche Sproſſen von drei, vier Jahren in
Kleidung und Weſen ſchon den älteſten Altvordern gleichen und
alle unſerem großen Ludwig Knaus zu ſeiner köſtlichen „
Juden=
ſchule; Modell geſtanden zu haben'ſcheinen, und endlich halten
wir vor dem wenig. impoſanten Bahnhofsgebäude und können
vorſichtia fühlen, ob ſich nicht doch eine Bein=oder Armverrenkung
ſo heimlich eingeſtellt hat.
Bald läuſt der Moskauer Schnellzug ein, und wir ſuchen es
uus möglichſt wohnlich zu machen in dem kleinen Raum, der uns
bis zum Nachmittage des nächſten Tages beherbergen wird. Und
nun vollen wir dahin durch Polen, Stunde auf Stunde, weite
Steppen und dichte Waldungen, ſelten einige hölzerne Baracken,
die kaum menſchlichen Wohnungen gleichen, zu ſehen, noch ſeltener
die Bewohner ſelber, die Männer in ihre ſchmutzigen Schafpelze.
die Frauen in wulſtige Umſchlagtücher gehüllt, die Kinder in
fadenſcheinigen Hemdchen und Röckchen, und dieſe troſtloſe
Ein=
ſamkeit wirkt ſo ermüdend, daß freudig jede noch ſo kurze Raſt
auf den kleinen Halteſtellen begrüßt wird. Auf den Bahnſteigen
derſelben patroullieren Gendärmen in ihrer ſchmucken
dunkel=
blauen Uniform mit roten Quaſtenſchnüren an der rechten Schulter
und krimmerbeſetztem roten Kalpak mit Reiherſtutz auf dem Haupte
umher, und überall flattern auch hier die weiß=blau=roten Fahnen
von den meiſt hölzernen Bahnhofsgebäuden. Auf den größeren
Stationen iſt ſtets neben der einheimiſchen Bevölkerung Leine
An=
zahl Ofiziere vertreten, ſtattliche männliche Erſcheinungen, denen
der ſchwere hechtgraue Paletot ausgezeichnek 'ſteht und deren
Weſen ein freundlich zurückhaltendes iſt. Alles entſtrömt dann
dem Zuge, und man kann nun eiſt ſeine Reiſegefährten, die ſonſt
hinter den Thüren der Schlafwagen, an denen die Korridore durch
die Durchgangswagen vorbeiführen, verborgen bleiben, in Ruhe
muſtern.
Potz Wetter, was für lockende Franzöſinnen und Volinnen
ſind darunter, von ihren Kavalieren begleitet, wie kniſtern die
Seidenroben, die cicen Pariſer Frühjahrstoiletten, wie kokett
trippeln die zierlichen Füße, die in ihren eleganten Beſchuhungen
unter dem Spitzenſaume gern ſichtbar werden, wie munter wiſſen
dieſe künſtlich in ihrer Röte nachgeholſenen Mündchen zu plaudern
und zu lachen und dieſe ſchwarzumränderten Augen feurig zu
blitzen, daß den hier entlang promenierenden Offizieren in ihren
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entlegenen Garniſonen und Garniſönchen ganz ſehnſüchtig das
Herz ſchwellen muß nach der großen, eleganken. rauſchenden Welt
da draußen mit all ihren Sirenenlockungen! Haben ſich unſere
Augen aber geſättigt, ſo kommt auch der Magen daran, für den
ſchön durch den Speiſewagen im Luge umſichtig geſorgt iſt, der
aber nicht minder willig all die ſchmackhaften Dinge
Lentgegen=
nimmt, die ihm auf dieſen Stationen in überreicher Fülle und
meiſterhaſter Zubereitung geboten werden. Ungemein einladend
ſieht alles auf dieſen Buffets aus. von der Sacusca, der
Samm=
lung pikanter Vorſveiſen, an bis zu den mannigfachen Braten
Ecke ſummt der hohe meſſingene, blitzblanke Samowar, aus dem
eine ſchier unerſchöpfliche Theequelle fließt, und enorme
Flaſchen=
batterien nehmen die Mitte der ſauber gedeckten Tiſche ein, die
oft mit prächtigen vergöldeten Kandelabern geſchmückt ſind. Dann
ein mehrfaches Glockenſignal, hinein wieder in den Zug. und von
neuem gehts durch die weltfremde Einſamkeit dahin, in welcher
der Frühling erſt langſam erwacht und der Winter noch nicht
völlig den Rückzug angetreten hat, wie aus den langen und
breiten Schneeſtreifen in den Mulden längs der Bahn hervorgeht.
Um die elfte Nachtſtunde raſſelt unſer Zug auf langer Brücke
über die einſt blutgetränkte Bereſina und am nächſten Morgen
um fünf halten wir kurze Zeit in Smolensk, das an den beiden
Ufern des Dnievr maleriſch hin= und aufgebaut iſt, inmitten der
alten Stadt im Frühſonnenſchein funkelnd die fünf vergoldeten
Kuppeln der ehrwürdigen Kathedrale und um die Stadt ſich
herumziehend die Ueberreſte der wuchtigen. zinnenausgeſchnittenen
Mauern mit ihren plumven Wachttürmen. Allmählich hat ſich
in dem langen Buge auch die kleine deutſche Kolonie
zuſammen=
gefunden, Und mehrfach klingen im Speiſeraum während des
Vormittags die Gläſer zuſammen auf Kaiſer und Reich, ſchreiben
wir doch den zehnten Mai, an welchem vor einem
Vierteljahr=
hundert zu unſeres theuren Vaterlandes Ehre und Größe nach
ſchwerem, ovfervollem Ringen der Friede in der bluhenden
Main=
ſtadt geſchloſſen wurde! Weit ſchneller, als man anfangs gefürchtet,
verläuſt die Zeit, aber doch dünkt uns der ſchrille Pfiff der
Lokomotive, der uns die unmittelbare Nähe Moskaus kündet,
wie ein Erlöſungszeichen, und erleichtert athmet man auf, als in
der Ferne die vielgetürmte Stadt erſcheint und,Mütterchen
Mos=
kau' uns ihren freundlichen Willkommen bietet!
Todes-Anzeige.
(9593
(latt jeder beſonderer Anzeige.)
Verwandten, Freunden und Bekannten hiermit die
ſchmerzliche Mittheilung, daß unſer lieber Sohn, Bruder,
Schwager und Onkel
Amtsgerichtgrath Judwig LJudwig
zu Groß=Gerau
heute Morgen um 6 Uhr dahier nach mehrtägigem
ſchweren Leiden ſanft verſchieden iſt.
Darmſtadt, den 18. Mai 1896.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Die Beerdigung findet Mittwoch um 15 Uhr auf dem
Darmſtädter Friedhof ſtatt.
Tageskalender.
Vorſtellung um 8 Uhr im =Orpheum.
Großh. Muſeum und Gemäldegalerie, geöfnet an
Sonn= und Feiertagen von 10-1 Uhr, Dienstags, Mittwochs
und Freitags von 1-1 Uhr, Donnerstags von 3-5 Uhr.
Großh. Hofbibliothek, geöffnet Montag bis Freitag von
9-1 Uhr und nachmittags von 3-5 Uhr, Samstag von 9- Uhr
Verſteigerungskalender.
Mittwoch, 20. Mai.
Verſteigerung um 9 Uhr auf dem Ortsgericht 1 der Valentin
Kunz'ſchen Immobilien.
Mobiliar=Verſteigerung von 10 Uhr an im„Schöfferhof.
Holzverſteigerung von 10 Uhr an auf Forſthaus gnoblochsaue.
Druck und Verlag: L. C. Witticb'ſche Hofbuchdruckerei, verantwortlich für die Redaktion: Dr. O. Waldaeſtel, beide in Darmſtadt.