Zü 2
ee 73.
B. 350
Gb12
2½
14 146
1 ¼
5 156
5.56
62 8a=
72 ⁄o
81 8
9= 94=
⁄₈
Abonnementspreis
vierteljährlich 1 Marl 50 Pf.
halb=
jährlich 3 Mark incl. Bringerlohn.
Auswärts werden von allen
Poſt=
ämtern Beſtellungen
entgegenge=
nommen zu 1 Mark 50 Pf. pro
Quartal incl. Poſtauſſchlag.
159. Jahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuffrirtes Uuterhaltungsblatt.
Inſerate
für das
wöchentl. Gmal erſcheinende Tagblatt
werden angenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23,.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Schießhausſtraße 14, ſowie auswärts
von allen Annoncen=Expeditionen.
Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Freisamks, des Großh. Polizeiamts und der anderen Zehörden.
W95.
Vonhuersluaßz den 23. Alorl.
1896.
Gefunden: 1 Milchfaß. 1 goldener Ohrring. 1Vortemonnaie mit Inhalt. 1 Fenſterladen. 1 goldene Brille. 1 Schlüſſe
⁄1 Regenſchirm. 1 Packet zugeſchnitkene Handſchuhe. 1 Haarpfeil. 1Hundehalsband mit Marke 3783. 3 Schlüſſel, zuſammengebunden
Verloren: 1 Gerviette gez. K. H. 1 Taſch, enth. 1 Schlüſſel mit Ring, 1 Taſchentuch, ges. H. 1 Brödchen, 1 goldener Schmet
er=
ling. 1 Granatbroche. 1 Portemonnaie, enth. M. 50 Pf. 1 graue baumwollene Wagendecke.- Zugeflogen: 1 Kanarienvogel.
1 aſchgraue Taube, an einem Fuß einen Ring. Zugelauſen: 1 ſchwarzer Dachshund. 1 Huhn.
Darmſtadt, den 22. April 1896.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
B e k a n n t m a ch u n g.
Die nachſtehenden, das Fahren und Reiten innerhalb der Stadt betreffenden Beſtimmungen des
Reichsſtraf=
geſetzbuches und des Polizeiſtrafgeſetzbuchs, gegen welche in letzterer Zeit mehrfach gefehlt wurde, bringen wir mit dem
An=
fügen zur allgemeinen Kenntniß, daß die Schutzmannſchaft angewieſen iſt, dieſe Beſtimmungen unnachſichtlich zu handhaben.
Darmſtadt, den 22. April 1896.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Fey.
[7866=
I. Auszug aus dem Reichsſtrafgeſetzbuch.
Mit Geldſtraſe bis zu ſechszig Mark oder mit Haft bis zu 14 Tagen wird beſtraft: wer in Städten
übermäßig ſchnell fährt oder reitet, oder auf öffentlichen Straßen oder Plätzen der Städte
mit gemeiner
Geſahr Pferde einfahrt oder zureitet. 18 366 Abſ. 2.)
II. Auszug aus dem Polizeiſtrafgeſetzbuch.
Zur Ausführung der obigen Beſtimmungen des Reichsſtrafgeſetzbuches gilt Folgendes:
1) Jeder Fuhrmann, d. h. jeder Leiter eines Fuhrwerks, muß ſich bei dem Gebrauche desſelben ſo verhalten, daß er
ſeine Pferde oder ſonſtigen Zugthiere jederzeit in ſeiner Gewalt hat und immer im Stande iſt, ſie gehörig zu
leiten. (Artikel 262)
2) Den Fuhrleuten iſt das Jagen mit angeſpannten Pferden innerhalb der Orte unterſagt. Beim Zuſammentreſſen
mit anderen Hugthieren und Fuhrwerken, wie bei dem Wenden um die Straßenecken, ferner auf den
größeren Brücken und überhaupt auf allen Brücken, auf welchen das desfallſige Verbot durch beſonderen Anſchlag
bekannt gemacht iſt, darf nicht ſchneller als in kurzem Trabe oder Schritt gefahren werden. Ebenſo dürfen Pferde
auf Straßen innerhalb der Orte nicht anders als in kurzem Trabe, in kurzem Galopp oder Schritt geritten werden.
(Artikel 263)
3) In engen Ortsſtraßen, desgleichen beim Vergabfahren auf ſteilen Ortsſtraßen, ſowie beim Ein= und
Aus=
fahren in oder aus Höfen oder Häuſern und au Orten, wo die Paſſage durch den Zuſammenfluß
von Meuſchen verengt wird, darf Niemand anders als im Schritt fahren oder reiten. (Art. 264.)
4) In der Regel darf Niemand Reit=, Zug=oder Laſtlhiere oder beſpanntes Fuhrwerk ohne Auflicht erwachſener
Per=
ſonen auf den Straßen oder öffentlichen Plätzen ſtehen laſſen. Wenn jedoch Fuhrleute, welche auf Straßen
ſtill=
halten, ſich von ihrem Fuhrwerk zu entfernen genöthigt ſind, und es nicht möglich iſt, Geſpann und Fuhrwerk in
der bemerkten Weiſe beaufſichtigen zu laſſen, ſo muß das Fuhrwerk nicht allein ſeitwärts der Straße geſtellt
werden, ſo daß die Paſſage nicht erſchwert oder geſperrt wird, ſondern es müſſen auch die Pferde oder ſonſtigen
Zugthiere zuvor entweder angebunden oder an den inneren Strängen oder Fugriemen losgemacht werden.
Reit=
pferde müſſen in ſolchen Fällen ſtets angebunden werden . . .. (Artikel 267.)
Zuwiderhandluugen unterliegen den oben unter 1. bemerkten Straſen.
B e k a u n t m a ch u n g.
Aus den Beſtimmungen über das Ausweichen der Fuhrwerke bringen wir Folgendes in Erinnerung:
1) alle Fuhrwerke, beſetzte oder leere Chaiſen, beladene oder leere Wagen, welche ſich auf öffentlichen Wegen begeguen,
müſſen, inſofern es die Beſchaffenheit und Breite der letzteren geſtatten, einander zeitig zur Hälfte rechts
aus=
weichen, d. h. rechts auf die Seite ſo weit einlenken, daß für das andere Fuhrwerk die Hälfte der
Fahrbahn frei bleibt.
2) Geſtattet die Beſchaſfenheit des Wegs das Ausweichen nicht, ſo muß dezjenige Leiter eines Fuhrwerks,
1024
Nr. 95
welche den ihm entgegenkommenden Wagen zuerſt bemerken kann, an einem ſchicklichen Orte ſo lange mit ſeinem
Fuhrwerke halten, bis das andere Fuhrwerk vorübergefahren iſt. Fuhrleute haben ſich daher auf ſolchen Wegen
durch Ruſen oder Klatſchen mit der Peitſche, die Poſtillons mit dem Horne Zeichen zu geben.
3) Bei dem Vorbeifahren nach einerlei Nichtung, welches überhaupt nur dann, wenn der Weg das Ausweichen/
geſtattet, zuläſſig iſt und nur mit der gehörigen Vorſicht geſchehen darf, muß der Leiter des zurückbleibenden
ſüberholten) Wagens auf die rechte Seite ſo ausweichen und langſam fahren, das das andere (vorfahrende)
Fuhr=
werk auf der anderen (linken) Seite vorbeifahren und auf die Mitte der Fahrbahn gelangen kann. Das
Vorbei=
fahren im Jagen und das Wettfahren iſt ganz unterſagt und das Vorbeifahren von ſchwer geladenem Fuhrwerke
nach einerlei Richtung, nur im Schritt geſtattet
4) Wenn ſich Fuhrwerke auf ſteilen Wegen, an deren einer Seite ein Abhang ſich befindet, begegnen, ſo hat das
hin=
auffahrende, es mag beladen ſein oder nicht, gegen den Abhang hin auszuweichen; wenn aber auf beiden Seiten
ein Abhang ſich befindet, ſo iſt dasjenige zu beobachten, was unter 1 oben vorgeſchrieben iſt.
Die gleichen Vorſchriften gelten auch für das Ausweichen von Reitern.
Huwiderhandlungen werden nach 8 366 des Reichsſtrafgeſetzbuchs (Art. 271 des Heſſ. Polizeiſtrafgeſetzes) mit
Geld=
ſtrafe bis zu 60 Mark oder mit Haft bis zu 14 Tagen beſtraft.
Darmſtadt, den 22. April 1896.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Fey.
[7867
B e k a n n t m a ch u n g.
Der auf der Staatsſtraße Darmſtadt-Griesheim GBreite Allee)
längs der Nordſeite der chauſſirten Fahrbahn herziehende, zwiſchen letzterer und
dem nördlichen Fußſteig befindliche, neu angelegte Straßentheil darf vom
Rhein=
thor bis zum Stirnweg nur von Reitern und von Perſonenfuhrwerk
be=
nutzt werden. Alle übrigen Fuhrwerke haben lediglich die chauſſirte Fahrbahn
einzuhalten.
Zuwiderhandlungen werden nach Art. 104 des Polizeiſtrafgeſetzbuchs beſtraſt.
Darmſtadt, den 21. April 1896.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
[868
Fey.
Bekanntmachung.
Wegen Vornahme von Arbeiten mit
der Dampfſtraßenwalze wird die
Land=
wehrſtraße zwiſchen Blumenthal= und
Feldbergſtraße für den Fuhrwerksverkehr
bis auf Weiteres polizeilich geſperrt.
Darmſtadt, den 21. April 1896.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Fey.
[7869
Bekanntmachung.
Betreffend: Aushändigung der
Looſungs=
ſcheine an die Militärpflichtigen.
Diejenigen Militärpflichtigen, welche
ſich im laufenden Jahre dahier zur
Muſterung geſtellt haben und in der
Stadt Darmſtadt wohnhaft ſind, werden
hierdurch aufgefordert, ihre
Looſungs=
ſcheine vom 22. bis 30. April d.
Js., jedoch nur Vormittags von
8 bis 12 Uhr, auf dem Stadthauſe,
Rheinſtraße Nr. 18. Zimmer Nr. 12,
abzuholen oder abholen zu laſſen,
andern=
falls nach Verlauf dieſer Friſt die Zuſtellnng
auf Koſten der Säumigen ſtattfinden wird.
Darmſtadt, den 18. April 1896.
Großherzogl. Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.:
[7870
Köhler.
Bekaumtmachung.
In unſer Firmenregiſter wurde heute
eingetragen:
Georg Heckmann zu Darmſtadt
be=
treibt daſelbſt unter der Firma Georg
Heckmann-Schmidt ein
Handelsge=
werbe und hat ſeiner Ehefrau Emma
geb. Schmidt für genannte Firma
Pro=
kura ertheilt.
Die Firma Wilhelm Wellhauſen,
Hauptniederlaſſung Hannover,
Zweig=
niederlaſſung Darmſtadt, iſt ſeit 1.
Ok=
tober 1888 in eine offene
Handelsgeſell=
ſchaft verwandelt.
Geſellſchafter ſind:
1) die frühere alleinige Firmeninhaberin
Wilhelm Wellhauſen Wittwe. Marie
Dorothea Eliſabethe geb. Rathe zu
Hannover,
2) der Kaufmann Moritz Röhrs zu
Hannover,
3) der Kaufmann Johannes Schneider
zu Hannover.
Die offene Handelsgeſellſchaft führt
die Firma „Wilhelm Wellhauſen;
unver=
ändert fort. Die Geſellſchafterin Wittwe
Wellhauſen iſt von der Befugniß die
Geſellſchaft zu vertreten, ausgeſchloſſen.
Darmſtadt, 18. April 1896.
Großherzogl. Amtsgericht Darmſtadt I.
Lebrecht.
[7871)
Die Holzverſteigerungen
in der Oberförſterei Nieder=Ramſtadt vom
13. und 14. d. Mts. werden hiermit
ge=
nehmigt. Empfangnahme der
Abfuhr=
ſcheine bei Großh. Rentamt Darmſtadt
vom 5. Mai an. Ueberweiſung und
Be=
ginn der Holzabſuhr Mittwoch den 6.
Mai, Morgens um 7 Uhr.
Ober=Ramſtadt, am 21. April 1896.
Großherzogliche Oberförſterei
Nieder=Ramſtadt.
Stumpf.
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Haselnuss-Stangen „
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Macronen-Confect „ „ „ 2.40
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Patience , hochfein „ „ „ 1.80
Thee-Gebäck
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mein Geſchäft nunmehr von Rheinſtraße 8 nach meinem eigenen Hauſe
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„2
2E
24 zunächſt dem Ludwigsplahz, verlegt habe und der Verkauf bis nach vollſtändig ſertiggeſtelltem Laden
9 2 einſtweilen in einem größeren Raum, vom Hausflur zugänglich, ſtattfindet.
Für das mir ſeither geſchenkte Vertrauen beſtens dankend, bitte ich mir dasſelbe auch ſernerhin 5
G)
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78999) Waldſtr. 3 ein groß. möbl.
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Verloren
auf dem Wege von Ecke Kaſernen= und
Bismarckſtraße, Bismarckſtraße,
Wendel=
ſtadtſtraße, Liebigſtraße, Kahlertſtraße bis
zum Louvre eine gute Broſche mit
Brillanten und Saphhr. Der
red=
liche Finder erhält eine gute Belohnung.
Abzugeben i. d. Exped. d. Bl. (78423
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Heillunde zu Darmſtadt.
Am nächſten Sonntag, den 26. April, Nachmittags,
Spaziergang nach Cberſtadt,
und geſelliges Zuſammenſein mit Muſik und Tanz
im Saale des Herrn Hotz, „Gaſthaus zur Eiſenbahns.
Zuſammen=
kunft 2½ Uhr am Chauſſeehaus, bei ungünſtiger Witterung mit
Zug 236 der Straßenbahn.
(7902
Der Vorſtand.
69
läh.
Schl.
Sl
le52
25
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Olbll. Schwächlicher Einder. - Massage: Machbehandlung
Chirurgischer Krankheiten.
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Jean Baese's volthorühmtos
EESUEISOISN
trifft nächſter Tage in Darmſtadt ein und wird einen Cyklus
von Vorſtellungen auf dem Tiuduigsplatze geben.
Sonntag den 26. April die erſten zwei grossen Vor.
stellungen, um 4 Uhr Nachmittags und 8 Uhr Abends.
Jean Baese's Affentheater, welches zum erſten Male nach
Darmſtadt kommt, erfreut ſich in der ganzen Welt der größten
Beliebtheit bei Groß und Klein, denn ſein ſehr reichhaltiges
Repertoir, in welchem,
80 dressirte Thieve
verſchiedener Gattuugen die Hauptrolle ſpielen, bietet viel
Jutereſ=
ſautes und noch nie Dageweſenes.
W Alles Nähere durch die Plakate. „ 1003
Während der Meſſe täglich 3 große Vorſtellungen, um 4, 6
und 8 Uhr Abends. — Um recht zahlreichen Beſuch bittet
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per Juni et. geſucht.
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negen Küchenſäſer, Wanzen,
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Blattläuſe, Mottenetc. iſt
das beim Reichspatentamt
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Hläſern zu haben zu30 J.
60 , Led, 2 e und 4 e
Zu haben in Darmſtadt bei
Chr. Schwinn, Drogerie; August,
Büchner, M. Braunwarth, Markt 12,
E
M. Kamufkf, Kapellplatz; in
Eber=
ſtadt: L Müller L; in Dieburg:
Jac. Aiemenz, Kaufmann; in
Thurmelin=Spritzen
hierzu 35 J oder 50 .
die einzig pralitiſchen, mit
größter Spritzlraft,
welche das„Churmeline in
die entlegenſten Ritzen und
Winkel tragen und dadurch.
wie beſtannt, bedeutend an
Churmelinpulve. ſparen
Michelſtadt i. O.: Karl Riess,
Moriz Landau Machf; in Pfung=
(615811
ſtadt: Ach. Schulz.
U
7904) Ein 22jähr. Mädchen (Waiſe)
welch. ſchon gedient ſucht Stelle zu Kindern.
Frank'3 Stellen=Büreau, Ludwigsſtr. 16.
7905) Ein Mädchen v. 18 Jahr. mit g.
Zeugn. ſ. ſof. Stelle in kl. bürgerl. Haush.;
dieſelbe geht auch in Geſchäftshaus als
zweites Mädchen. Fiſcher, Schuſterg. 3.
7906) Ein junger Mann, gel. Gärtner,
ucht, geſtützt auf gute Zeugn., Stellg. als
Diener, Auslaufer. Gütige Offerten u
M. P. 24 an die Exped. d. Bl. erbeten.
2½
78192) Ein ſol. Mädchen mit guten
Zeugniſſen, in aller Hausarbeit, ſowie
im Nähen ſehr gewandt, ſucht Stelle als
Hausmädchen. Dasſelbe übernimmt auch
die Führung eines kleinen Haushaltes
Näheres Blumenthalſtraße 37,
Manſarde.
78233) Eine junge Frau ſucht
Lauf=
dienſt. Heinheimerſtraße 13.
8
82
95
50 l232
15 456
15 02!
r3h.
96
77282) Eine reinl. Frau ſucht
Lauf=
dienſt, geht auch halbe Tage Waſchen u.
Putzen. Hofgartenſtr. 13 eine Treppe.
⁵⁄4₈
5
E 80
e z94
b6 124]
1k 52
41 *627
E. 10.
10 rau.
„½₈
7907) Mädchen, in allen Zweigen
durchaus ſelbſtſtändig und erfahren, ſucht
Stelle zur Führung des Haushalts, am
iebſten bei älterem Herrn oder
kinder=
loſer Familie. Beſte langjährige
Zeug=
niſſe zu Dienſten. - Gefl. Offerten unter
V. R. 23 an die Exped. erbeten.
77342) Ein fleißiger, zuverläſſ. Mann
ſucht Beſchäftigung als Taglöhner.
Näheres Ludwigshöhſtr. 49, 1. St.
3 9i
33 129
517
⁵⁄ arn
1033
51
D.
009) Cautionsfähiger Mann,
28 Jahre, verheiratet, ſucht irgendwelche
Arbeit oder Vertrauenspoſten. Beſte
Refe=
renzen. Beſcheidene Anſprüche. Näheres
Kiesſtraße 27 im Laden.
78369) Junger Mann, Anfangs
Dreißiger, der viele Jahre einen
Ver=
trauenspoſten bekleidet, im Schreiben und
Rechnen bewandert iſt, ſucht Stelle als
Kaſſier, Kaſſenbote oder dgl. bei beſcheid
Anſpr. Kaution kann geſtellt werden.
Gefl. Off. unter f. F. 20 a. d. Exped.
78252) Angehender Commis mit
ſchöner Handſchrift ſucht zur weiteren
Ausbildung Stellung. Gute Zgn. ſtehen
zu Dienſten. Gefl. Offerten unter 9.
L. 16 an die Exped. d. Bl. erbeten.
7908) Ein Fräulein für ſchriftliche
Arbeiten geſucht. Näheres
Frankfurter=
ſtraße 42.
7909) Brave Mädchen, die gut kochen
können, ſowie Haus= u. Kindermädchen
erhalten für hier u. auswärts 9. Stellen
Stellenbüreau Brutſcher, Schützenſtr. 14.
7910) Mädchen, die kochen können
und Hausmädchen erhalten ſehr 9. Stelle
gegen hohen Lohn hier und auswärts
Stellenbüreau Röſe, Louiſenſtr. 20 part.
77429) Ein ſauberes, braves
Mäd=
chen zum Wecktragen geſucht.
Grafenſtraße 33.
Erfahrenes Kindermädchen
event. Kinderfrau
zu baldigem Eintritt für ein
½jäh=
riges Kind geſucht. VVermittlung
nicht ausgeſchloſſen.)
[7743b
Näheres in der Expedition.
„
77406) Geſucht ein zuverläſſ. tücht.
Mädchen, dem man auch ein br. Kind
vollſtänd. anvertr. kann. Rheinſtr. 12,
Friſeurladen.
7826) Nach F ankfurt a. M. eine gut
bürgerl. Köchin gegen guten Lohn
ge=
ſucht. Näh. Rheinſtr. 2. 1. Stock.
Comfetiom.
78312) Tüchtige Arbeiterin
ge=
ſucht. Bleichſtraße 25 parterre.
Comfeetiom.
6764b) Arbeiterinnen und
Lehr=
mädchen geſucht. Letztere erhalten kleine
Bezahlung. Zu erfragen Expedition.
6518b) Ein braver Junge kann die
Holzdreherei erlernen bei
Wacker & Dörr.
79112) Geſucht eine Schueiderin,
die im Anfertigen und Verändern von
Kinderkleidchen vollſtändig bewandert
iſt. — Anerbieten mit Angaben
ſeitheri=
ger Thätigkeit unter W. 21 an die
Ex=
pedition d. Bl.
Geübte Maſchinennäherinnen
für Herrenhemden
[7912.
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7913) Brave Mädchen erhalten
ſo=
fort gute Stelle. Wolf, Ballonplatz 4.
75929) In Buchhaltg. u.
Corre=
ſpondenz ſelbſtſtändige Perſon geſetzten
Alters f. einige halbe Tage per Woche
geſucht. Penſion. bevorzugt. — Offerten
mit Angabe ſeith. Thätigkeit u Anſpruch
per ½ Tag unter M. N. 64 an die
Exedition d. Bl.
77451) Für ein hieſiges Fabrikgeſchäſt
ein tüchtiger Packer
geſucht. Nur ſchriftliche Offerten unter
S. 11 an die Expedition.
77509) Mehrere Jungen als
Tag=
löhner für die Schloſſerei und Gießerei
geſucht.
Gebrüider Roeder.
7914) Mehrere Jungen ſowie ſaubere
Mädchen finden dauernde Beſchäftigung.
Cebr. Eichberg, Chocoladefabrik,
Lapellplatz.
79154) Ein Lehrjunge gegen Lohn
geſucht. Soeder, Tapezier, Wienerſtr. 55.
79163) Junger Burſche ſof. geſucht.
Eliſabethenſtraße 53 im Laden.
Buchbindergehilfe.
7917) Für eine hieſige Buchbinderei
wird ein mit guten Zeugniſſen verſehener
Mann, nicht unter 26 Jahren geſucht:
auch in Handvergoldung muß ſolcher gut
ſein. Off. u R. M. 25 bef. d. Exp. d. Bl.
6851b) Einen Lehrling gegen Lohn
ſucht C. Steingässer, Tapezier,
Kiesſtraße 1.
67729) Ein Lehrling wird geſucht
A. Schacher, Conditorei,
Wendelſtadtſtraße 28.
Geeller Ausvepſesunß.
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Wir enpfellen bosonder
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früherer Prois Mk. 125;
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bis 12 Uhr baar gekanſt wird, noch einen
17496
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Erſte Beilage zu Nr. 95 des „Darmſtädter Tagblatt: vom 23. April 1896.
f
41.
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Eingang Hiigelſtraße)
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zu vertreten.
Dr. Fr. Leydhecker.
Med=Rath.
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9 mer mit voller Peuſion, mög=
lichſt in der Nähe der Landwehr=
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ſucht. - Geſl. Ofſ. mit Preisang. unter
A. 22 an die Exped. d. Bl.
[7923 Clavierlehrerin,
conſervatoriſtiſch als ſolche ausgebildet,
hat einige Stunden frei bekommen und ſwünſcht dieſe neu zu beſetzen. Honorar
mäßig. - Adreſſe durch die Exp. (7924.
im
Vreibamk neuen
Schlachthof am 23. u. 24. April
Ochſenfleiſch Pfd. 50 Pfo.
ine auf hieſigem Seminar ausgebil=
Edete Lehrerin wünſcht in einer Fa=
milie oder Privatunterricht zu geben.
Anſprüche beſcheiden. Auskunft gibt die Schweſter im Marthahaus, Eliſabethen=
ſtift dahier
[7666
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im Waſchen und Putzen unter Zu= ſicherung guter Beſorgung. Margar.
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98¾er leiht tücht. Geſchäftsmann 400
EO Mark geg. gute Zinſ. Rückzahl. n. Uebereink. Oſf. u. K. 30 a. d. Exp. (7926, [ ← ][ ][ → ]
1633
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Deutſches Haugt zu Trautheim,
3.4 Kilometer entfernt von Darmſtadt, links der Straße
nach Nieder=Namſtadt gelegen.
Obgleich mein Neubau noch nicht ganz vollendet iſt, ſo habe ich ihn dennoch
in Benutzung genommen, um den räumlichen Anforderungen der Spaziergänger
zu genügen.
Ich bitte, beſtehenden Mängeln gegenüber ein bis zwei Augen zudrücken zu
wollen und biete, um erſtere beſſer vergeſſen zu machen, gute Speiſen und Getränke.
Der, zumalen dem ſchönen Geſchlecht zugute kommenden Gepflogenheit,
des Sonntags die heimiſche Küche zu ſchließen und auswärts zu ſpeiſen, trage
auch ich gerne Rechnung, durch Einrichtung einer gemeinſchaftlichen
Mahlzeit, des Mittags 12½ Uhr. Der Preis für das Gedeck beträgt Mk. 150.
Anmeldungen zur Tafel beliebe man zu bewirken durch Poſtkarte, bis
Frei=
tag Abends.
[79322
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romior.
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20 000
„
- 10 000
„
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20 „ 500 - 10 000
100 „ 200 - 20 000
200 „ 100 = 20 000
400 „ 50 20 000
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hergeſtellt werden kann, ſind friſch eingetroffen bei
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bürgerl. koch. kön., beſ. Haus= u. Kinderm.
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hier u. ausw., Frankfurt, Mainz, Bingen,
Lothringen, London, freie Reiſe u. gute
Behandlung zugeſichert. Näh. Auskunft
ertheilen Herrſchaften von hier und Frau
Hartmann, Grafenſtr. 16.
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erh. g9. St. Becker, Grafenſtr. 31 III. St.
7944) Ein braves Mädchen für
Nachmittags zum Kindausfahren geſucht.
Rheinſtr. 19I.
7945) Geſ. ein Mädchen das
aus=
gelernt hat und ein Lehrmädchen f. feines
Putzgeſchäft. Graſenſtr. 27 1. Stock.
7946) Brave Mädchen, welche die
einfache bürgerl. Küche verſtehen, erhalt.
recht 9. Stelle. F. Luckhaupt, Marktpl. 4.
Lehrling gesuoht.
7423) Lackirerlehrling ſucht
Otto Schembs, Mühlſtr. 23.
5986b)
Lehrling
ucht die Hofbuchhandlung von
August Klingelhöſſer.
79473) Brave Mädchen mit guten
Zeugniſſen können jederzeit gute Stelle
erhalten. Frau Jöckel, Karlsſtr. 74.
Geſucht
7948)
für ein kaufm. Bureau ein im Schreiben
und Rechnen gewandter und dabei
durch=
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führl. Angabe der ſeitherigen Thätigkeit
und der Gehaltsanſprüche unter C. 26
a. d. Exp. d. Bl.
79492) Für mein Manufaktur= und
Modewaaren=Geſchäft ſuche ich
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achtbarer Eltern gegen monatliche Ver
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7950) Anſtändiger noch jüngerer Mann
gewandt im Verkehr mit dem beſſeren
Publikum, findet ſofort Verdienſt.
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Poularden, Capannen, Euten, Hahnen,
Suppenhühner, Tauben,
Rheinſalm, Weſerſalm, Turbot, Seezungen,
Karpfen, Hechte, Zander, Cabliau,
[7952
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beſen
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Darmstadt, Wilhelminenstrasse 25.
Logisnachweiſungsbureau. 1
Großherzogliches Hoftheater.
Donnerstag, 23. April.
88. Vorſtellungi. d. 9.Abonnements=Abtheilung.
Blaue Karten gültig.
Comteſſe Guckerl
Luſtſpiel in 3Akten von Franz v. Schönthan
und Franz Koppel=Ellfeld.
Regie: Herr Ottbert.
Alois v. Mitterſteig. k. k.
Herr Wagner.
Hofrath
Clementine, ſeine Frau Frl. Ethel.
Cilli, beider Tochter
Frl. Grohs.
Frl. Cramer.
Gräfin Hermance Trachau
Herr Edward
General Suwatſcheff
Horſt v. Neuhoff, ſein Neffe Herr Ottbert.
Leopoldv. Mitterſteig. Bade=
Commiſſär
Hr. Kreidemann.
Roſa, Kammerjungfer der
Gräfin
Frl. Wisthaler.
Wenzel, Diener b. Hofrath Herr Mickler.
Baumann
Herr Knispel.
Anfang 7 Uhr. Ende nach 110 Uhr.
Interzeichneter empfiehlt ſich in allen
6C Reparaturen von Herrnkleidern,
ſo=
vie das Reinigen derſelben; auch den
Herrn Schneidermeiſt. zur Aushilfe. (7953
H. Schmidt, Schneider, kl. Ochſeng. 10.
ſtmpfehle mich im Flicken, per Ta=
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79550) Wendelſtadtſtr. 42 II. bei
ruhiger Familie ein großes möblirtes
Zimmer an 1 Herrn ſofort zu vermiethen.
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Koſt und Logis erhalten. [956.
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O fiel unbemerkt von einem Wagen in
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[769
Formulare
für Erlaubnißgeſuche zur Veranſtaltung
von Lotterien ſind 5 Pfg. bei der
Expedition ds. Bl. zu beziehen. (1732
Expedition des Tagslatts.
J.
Seekel, Uhrmachor,
Marktſtraße 9.
22 Uhren, Gold= und Filberwaaren. w
Preiſe billigſt.
[7140b
Schiffsbericht. Mitgeteilt von dem
Agen=
ten der Schiffservedienten J. H. P.
Schrö=
der & Emv. Bremen, D. Stamm,
Alexan=
derſtraße 6.
Der Schnelldampſer „Havel; Kapitän
Th. Jüngſt, der Poſtdampfer „Stuttaart”
Kapitän D. Köhlenbeck, ſind am 15. April
wohlbehalten in New=York anaekommen.
Köſtritz i. Thür. Die Fürſtliche Brauerei
Köſtritz begeht in dieſem Jahre die 200.
jährige Jubelſeier ihres Beſtehens. Die
älteſte Urkunde liegt uns vor und iſt
be=
titelt: „Bierrechnung über gebrautes Bier
und wie ſolches berechnet wird auf dem
Gräfl. Reuß=Plauen'ſchen Kammergut Köſtritz
anno 1696.: Welch ein gewaltiger Zeitraum
ſind 200 Jahre — Mit Stolz kann die
Fürſtliche Brauerei auf dieſelben
zurück=
blicken und alle die, welchen es vergönnt
geweſen iſt, an ihrer Entwickelung und
Hebung mitzuarbeiten. Nach wie vor wird
das Köſtritzer Schwarzbier in ſeiner
vor=
züglichen Eigenſchaft weitergebraut werden
und allen Reconvalescenten, Wöchnerinnen
und Blutarmen ꝛc. ein ebenſo wichtiges
Heil= als Stärkungsmittel ſein und bleiben.
Die Bezugsquellen erſehen die Leſer unſeres
Blattes aus dem Inſeratentheil.
12961
Freitag. 24. April.
Blaue Karten gültia.
D on Pasquale.
In der Zeit vom 26. April bis 3. Mai
ſoll im Abonnement zur Aufführung
ge=
gelangen:
Der Ring des Ribelungen.
Sonntag. 26. April.
Da s Rheingold.
Dienstaa, 28. April.
D ie Walküre.
Donnerstag. 30. April.
Siegfried.
Sonntag, 3. Mai=
Götterdämmerung.
W- Karten für ſämmtliche vier Abende
gültig. werden am Donnerstag, 23. April,
Vormittags von 10-1 Uhr, zu nachſtehenden
ermäßigten Preiſen an der Tageskaſſe im
Großh. Hoftheater abgegeben:
Erſter Rang 13 M. Erſter Rang
Fremden=
loge 15 M. Zweiter Rang Balkon 10 M.,
Zweiter Rang 8 M., Zweiter Rang
Mittel=
loge 8 M. Dritter Rang Balkon 6 M.,
Dritter Rang 5 M., Dritter Rang
Mittel=
loge 5 M. Parketloge 11 M. Sperrſitz
10 M. Varterre 6 M. Stehparterre 4 M.
Vierter Rang Balkon 3 M., Erſte Gallerie
2 M. Zweite Gallerie 1 M.
W An den betreffenden Vorſtellungs.
tagen werden Karten nur zu Tageskaſſe=
Preiſen (Erſter Rang 4 M., Sperrſitz 350 M.
u. ſ. w.) verkauft.
Voraelitiſcher Gottesdienſl.
GHaupt=Synagoge.)
Samſtag, den 25. April.
Vorabendgottesdienſt 7 Uhr -— Min.
Morgengottesdienſt 8 Uhr 30 Min.
Schrifterklärung.
Sabbathausgang 8 Uhr 20 Min.
Odol. Neuerdings kommt dieſes
ausge=
zeichnete Präparat auch in kleineren Flacons
zum Preiſe von 85 Pfa. in den Handel. Das
Dresdener Chemiſche Laboratorium Lingner
in Dresden, hat dieſes kleinere Flacon
creirt, um auch ſolchen Leuten, die nicht Luſt
haben, für einen Verſuch anderthalbe Mark
auszugeben auf billigere Weiſe Gelegenheit
zu bieten, ſich von den vielgerühmten
Wirk=
ungen des Odols ſelbſt zu überzeugen. (76776
Gotteodienſt in der Synagoge der ior.
Religionsgeſellſchaſt.
Samſtag, den 25. April.
Vorabend 7 Uhr - Min.
Morgens 7 Uhr 30 Min.
Nachmittags 5 Uhr — Min
Sabbathausgang 8 Uhr 20 Min.
Wochengottesdienſt von Sonntag. 26. April an:
Morgens 6 Uhr.
Nachmittags 6 Uhr.
Abends 8 Uhr 20 Min.
IB. Montag, den 27. April: Taanis scheni,
1634
Nr. 25
Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Reich. Der Reichstag ſetzte am Dienstag die
Beſprechung der Interpellation über Duellangelegenheiten
ſort. Präſident Frhr. v. Buol teilt mit, daß von den Abaa.
Adt ſnatl.) und Genoſſen ein Antrag eingebracht worden iſt,
nach welchem die Regierung aufgefordert wird, mit allen ihr zu
Gebote ſtehenden Mitteln dem mit dem Strafgeſetzbuch in
Wider=
ſpruch befindlichen Duellweſen entgegenzuwirken. Auf Antrag
des Abg. v. Bennigſen (natl.) wird der Antrag Adt mit dem
Antrag Rickert, durch welchen die Regierung erſucht wird, „mit
allen disziplinariſchen und geſetzlichen Mitteln dahin zu wirken,
daß das auch in den Kreiſen der Offiziere des ſtehenden Heeres
und der Reſerve weiter um ſich greifende, der Religion, der
Moral und den Strafgeſetzen widerſprechende Duellunweſen
beſeitigt werde, an zweiter Stelle der Tagesordnung erledigt.
In der Debatte zu der Interpellation nimmt zunächſt der Aba.
Graf Bernſtorff (eichsv.) das Wort und betont, daß das
Duell durch die öffentliche Meinung gerichtet ſei; aber man müſſe
doch auch die Umſtände, in denen ſich ein ſchwer Beleidigter
befinde, bedenken. Er gebe zu, daß dies ein wunder Punkt ſei.
Redner bemängelt ſchließlich, daß geſtern der Aba. Bebel ungerügt
das Begnadigungsrecht des Monarchen ſeiner Kritik unterzogen
habe. Der Präſident Frhr. v. Buol bemerkt dem gegenüber,
daß Begnadigungsakte der Gegenzeichnung der verantwortlichen
Ratgeber des Königs bedürften und daher als Regierungsakte
zu betrachten ſeien. Abo. v. Bennigſen (natl.) hebt hervor,
daß durch das Duell in der That die verletzte Ebre nicht
wieder=
hergeſtellt werden könne. Die geſtrige Rede Bebels ſei jedoch
nur eine Triumphrede geweſen und habe nur den Zweck politiſcher
Agitation. Bebel habe keine Veranlaſſung zur ſittlichen
Ent=
rüſtung. nachdem er in offener Reichstagsſitzung die Kommune
verherrlicht und ſie zur Nachahmung empfohlen habe. Die Preſſe
trete die Duellaffairen viel zu breit. Die ſtudentiſchen Menſuren,
werde man aber wohl nicht als ernſthafte Duelle anſehen können.
Was die eigentlichen Duelle betreffe, ſo müſſe die Abhilfe, die
durchaus notwendig ſei, beim Ehrbegriff einſetzen. Wenn in dieſer
Hinſicht die Auffaſſung der Klaſſen, in denen die Duelle
ſtatt=
ſänden, ſich nicht ändere, ſo würden auch die Duelle nicht
ver=
ſchwinden; ändere ſich aber dieſe Auffaſſung. ſo werde es in
einigen Jahren keine Duelle mehr geben. Abg. Richter (frſ. Vp.)
ſieht in den Duellen nur Auswüchſe unſerer geſellſchaftlichen
Ordnung, die beſeitigt werden könnten. Das ganze Uebel komme
von oben, denn nur diejenigen, die ſich von oben abhängig
fühlten, kämen zu der Auffaſſung. daß ſie ſich dem Duell
unter=
ziehen müßten. In erſter Reihe müſſe eine Aenderung des
Begnadigungsrechts Platz greifen, denn die jetzige Praxis ſühre
thatſächlich zur Suspenſion der Strafe, und ſodann erſordere
das Disziplinarneſen eine angemeſſene Aenderung. Die Schuld,
an den Uebelſtänden liege aber in erſter Reihe an der Exekutive
des Staates; hoffentlich werde der Antrag Rickert angenommen,
um eine Wendung zum Beſſeren herbeizuführen. Abg. Groeber
Centr.) betont, früher habe man die Duelle ſtreng geheim
gehalten, heute höre man Wochen lang vorher davon. Damit
ſei das Duell auf das Niveau der ſtudentiſchen Renommage
herab=
geſunken. Abg. Frhr. v. Manteuffel (konſ.) erklärt, daß ſeine
Varteifreunde vom chriſtlichen Standtpunkte aus das Duell
ver=
urteilten. Es dürfe aber nicht verkannt werden, daß eine tief
eingewurzelte Sitte oder Unſitte ſich nicht von heute auf morgen
beſeitigen laſſe. Auch in England hätten Jahre dazu gehört.
Von den vorgeſchlagenen Maßnahmen ſtimme er einer Reform,
des Ehrengerichtsweſens bei, verlange aber auch eine weſentliche
Verſchärſung der Straſen für die Beleidiger. Wer einem andern
die Ehre abſchneide, der müſſe ſelbſt ehrlos gemacht werden.
Abg. Förſter (d. Refp.) wendet ſich gleichfalls gegen das Duell.
Heute ſei es freilich noch vielfach eine ultima ratio, weil die
beſtehenden Inſtitutionen nicht die ausreichende Sühne für die
verletzte Ehre gewährten. Es müßten vor allem Einrichtungen
getroffen werden, die dem Beleidigten Genugthuung verſchafften
und ihn dem Duellzwang entzögen. Der Antrag Adt wird,
nach=
dem der Antrag Rickert und andere Zuſatzanträge zurückgezogen
worden, einſtimmig angenommen.
Nächſte Sitzung Mittwoch
Uhr: Interpellation des Abg. Freiherrn v. Manteuffel Conſ.),
betreffend die Arbeitszeit in den Bäckereien; zweite Leſung der
von den Abag. Förſter (d. Refp.) und Blos (Soz.) beantragten
Geſetzentwürfe über die Aufhebung des Impfzwanges.
Bei der Reichstags=Stichwahl im Wahlkreiſe Osnabrück
wurde der bisherige nationalliberale Abgeordncte Wamhoſf mit
100 Stimmen Mehrheit gewählt.
Oeſterreich=Ungarn. Das ungariſche
Abgeordneten=
haus trat am Dienstag zu einer feierlichen Sitzung zuſammen,
bei welcher als einziger Gegenſtand die Vorlage auf der
Tages=
ordnung ſtand, durch welche das 1000jährige Beſtehen Ungarns
im Geſetz verewigt werden ſolle. Das Geſetz wurde einſtimmig
angenommen. Der Präſident gab ſeiner freudigen Genugthuung
Ausdruck, bei wichtigen Akten der Geſetzgebung alle Parteien
Ungarns zu einheitlichen Kundgebungen einig zu wiſſen.
Italien. Aus Maſſaua, 21. April, wird gemeldet: Zwei
Landleute überbrachten heute dem General Baldiſſera ein
Schreiben Meneliks und ein ſolches von Ras Mangaſcha. Der
Negus ſchreibt: Da die von ihm dem Major Salſa
vorge=
ſchlagenen Präliminarien nicht angenommen worden ſind, erſuche
er um Rückſendung der beiden darauf bezüglichen Briefe.
In=
zwiſchen werde er den Major Salſa als Geiſel zurückbehalten
und verſpreche, ihn freizulaſſen, ſobald die Schreiben
zurück=
gegeben worden ſeien. Da General Baldiſſera kein Intereſſe
daran hatte. die erwähnten Schriftſtücke zurückzubehalten, ſo
ſandte er ſie alsbald zurück. In ſeinem Schreiben verſichert Ras
Mangaſcha, daß der Negus ihn beauftragt habe, er ſolle mit
General Baldiſſera Freundſchaft ſchließen. Ras Margaſcha fügt
in ſeinem eigenen Namen hinzu, daß er den Frieden liebe und
ſuche. General Baldiſſera erwiderte, auch er liebe den Frieden.
General Baldiſſera betrachtet indeß die Verhandlungen als
abge=
brochen.
England. Die „Times' melden aus Prätoria: In der
vom Präſidenten Krüger dem Staatsſekretär für die
Kolonien, Chamberlain, geſtern telegrapiſch zugegangenen Antwort
wird erklärt. Präſident Krüger ſei nicht eher in der Lage, die
Erlaubnis des Volksraades zu einem Beſuch in England
nach=
zuſuchen, bis die Grundlage der Unterhandlungen feſtgeſtellt wäre.
Bisher ſei noch keine Abmachung getroffen, aber die Hoffnung
auf eine zufriedenſtellende Beilegung werde noch immer aufrecht
erhalten
Rußland. Der Fürſt von Bulgarien beſuchte am
Dienstag das Kaiſerpaar im Alexandrowsky=Valais in Harsloie=
Sſelo. Der Kaiſer verlieh dem Fürſten den Großkordon des
Wladimirordens erſter Klaſſe, welchen Orden auch die Großfürſten
nur durch Verdienſte erwerben können. Der Fürſt beſuchte
weiter den Metropoliten von Petersburg. Palladius, der den
Fürſten in außerordentlich herzlicher Weiſe empfing und ihm
ſeinen Segen erteilte und ein Chriſtusbild für den Prinzen
Boris übergab. Der Fürſt verlieh dem Metropoliten den
bulgariſchen Alexanderorden erſter Klaſſe.-Das Stadthaupt von
Petersburg mit einer Abordnung von 7 Mitgliedern übergab
dem Fürſten ein Album mit Anſichten von Petersburg und hielt
eine Anſprache, auf welche der Fürſt erwiderte.
Der Konflikt zwiſchen Senat und Miniſterium in
Frankreich führt, wie es ſcheint, nun doch zu einer Kriſis und
zur Demiſſion des Miniſteriums. Der Senat trat am Dienstag
wieder zuſammen. zum Beainn der Sitzung verlas Demole,
Präſident der republikaniſchen Vereinigung, eine Erklärung
namens der drei republikaniſchen Grubben, welche der „Frkſtr.
8tg. zufolge folgenden Wortlaut hatte: „Dreimal hat der
Senat mit beträchtlichen Mehrbeiten dem Miniſterium ſein
Ver=
trauen verweigert. Troßzdem iſt das Miniſterium, unter
Ver=
letzung der Verfaſſung im Amite verblieben. Heute verlangt das
Miniſterium von uns, Kredite für die Madagascar=Expedition
zu votieren. Keiner von uns will Kredite verweigern, deren die
Soldaten Frankreichs bedürfen, die in fernen Beſitzungen die
Ehre und die Fahne Frankreichs verteidigen. Der Senat grüßt
in ihnen die teuerſten Kinder des Vaterlandes und iſt zu allen
Opfern bereit, um ihnen Leid oder Gefahr zu erſparen. Wir
verweigern alſo nicht die Kredite und ſind bereit, ſie zu
votieren, aber wir können ſie nicht dem gegenwärtigen Miniſterium
bewilligen. Wir beantragen: der Senat ſolle ſein Votum
ver=
tagen, bis er ein verfaſſungsmäßiges Miniſterium
vor ſich hat, welches das Vertrauen beider Kammern beſitzt.”Große
Bewegung.) — Miniſterpräſident Bourgeois proteſtierte gegen die
Behauptung Demoles, daß das Miniſterium durch eine Verletzung der
Verfaſſung beſtehe. Die Auslegung der Verfaſſung ſtände nicht dem
Senate allein, ſondern dem geſamten Parlamente zu. Demole
erwidert, der Senat habe es dreimal abgelehnt, dem Kabinett
Bourgeois ſein Vertrauen auszudrücken. Bourgeois bittet unter
Berufung auf den Patriotismus und in Anbetracht, der
Not=
wendigkeit, die Madagascar=Kredite zu bewilligen und alle inneren
Zwiſtigkeiten zu vergeſſen. Er wird hierin von Baduel
unter=
ſtützt. Trarieux erklärt, die Verſagung der Kredite würde für
die Soldaten auf Madagascar keinerlei Nachteile haben. Demole,
aufgefordert, den Antrag genau zu formulieren, überreichte
einen Reſolutionsantrag, der beſagt: „Der Senat vertagt die
Beratung der Kreditvorlage, bis er ein verfaſſungsmäßiges
Miniſterium vor ſich hat, welches das Vertrauen beider
Kam=
mern beſitzt. Dieſer Antrag wird angenommen mit 171
gegen 90 Stimmen. GGroße Bewegung; die Miniſter
ver=
bleiben auf der Miniſterbauk, von den radikalen Senatoren
um=
dränat.) Der Senat vertagte ſich hierauf bis Donnerstag.-
Die Finanzkommiſſion des Senats beſchloß. die Madagascar=
Kredite zu bewilligen und am Donnerstag die Diskuſſion zu
er=
öffnen, falls bis dahin, wie der Senat erwartet, ein neues
Miniſterium gebildet ſei.
Nach der Senatsſitzung traten die Miniſter im Miniſterium
des Auswärtigen unter dem Vorſitze des Miniſterpräſidenten
Bourgeois zu einer Beratung zuſammen. Hierauf begab ſich
Nr.
Bourgevis ins Elhſée und teilte Fauie mil. das Miniſterium
habe beſchloſſen, den Präſidenten um ſofortige Einberufung der
Kammer zu erſuchen. Das Miniſterium werde der Kammer,
ſeinen Entſchluß kundgeben, zu demiſſionieren. Um 11 Uhr
ſand ein neuer Miniſterrat im Miniſterium des Auswärtigen
ſtatt. Ein nach Mitternacht ausgegebenes Communique beſagt,
da die Weigerung des Senats, die Kreditvorlage zu votieren,
an=
hält, ſo ſei die Abſendung von Truppen nach Madaaascar
un=
möglich gemacht. Die Regierung alaube nicht, in Abweſenheit
der Kammer ihre Demiſſion dem Präſidenten der Republik
über=
reichen zu dürfen und wird darum die raſcheſte
Zuſammen=
berufung der Kammer veranlaſſen und zu Beginn der
Kammer=
ſitzung die Motive ibres Entſchluſſes mitteilen. Der
Kabinetts=
chef hat dieſes Reſultat des Miniſterrats dem Präſidenten der
Republik mitgeteilt, der es zur Kenntnis genommen hat.
Bour=
gevis hat hierauf Briſſon erſucht, die Kammer auf Donnerstag
einzuberufen. Alle Deputierten wurden telegraphiſch davon
ver=
ſtändigt.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 23. April.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben dem Profeſſor
Hugo Becker, Violoncell=Virtuoſen zu Frankfurt a. M. das
Ritterkreus 1. Kl. des Verdienſtordens Philipps des Großmütigen
verliehen.
Dem zum Rumäniſchen Generalkonſul mit dem Amtsſitz
in Frankfurt a. M. ernannten Bankdirektor J. V. Andrege,
zu deſſen Amtsbezirk das Großherzoatum Heſſen gehört, iſt das
Exequatur namens des Reiches erteilt worden. (Darmſt. 3tg.)
Der Zweiten Kammer iſt der zwiſchen Heſſen und
Preußen betreffs Erbauung und Betriebs einer Eiſenbahn von
Friedrichsdorf nach Friedberg vereinbarte Staatsvertrag
zu=
gegangen, nach welchem Heſſen zu den Baukoſten einen Zuſchuß
von 315600 M. leiſtet und Grund und Boden unentgeltlich zur
Verfügung ſtellt.
Militärdienſtnachrichten. Otto, Oberſt und
Stadt=
lommandant von Darmſtadt, der Charakter als Generalmajor
verliehen. v. Windheim, Major vom Generalſtabe der 3. Div.,
zum Generalſtabe des 3. Armeecorps verſetzt. v. Schmidt,
Oberſt l. 8. des 1. Bad. Leib=Drag.=Regts. Nr. 20 und
Kom=
mandeur der 25. Kav.=Brigade GGroßh. Heſſ.) zum Generalmajor
beſördert.
— Tagesordnung für die öffentliche Sitzung der
Stadtver=
ordnetenverſammlung am Donnerstag, den 23. April,
nach=
mittags 3½ Uhr: 1) Mitteilungen. 2) Erbauung einer
Leichen=
halle und einer Verwalter Wohnung auf dem Friedhof an der
Nieder=Ramſtädterſtraße. 3) Herſtellung des Gartenſaales des
Saalbaues. 4) Erneuerung des äußeren Verputzes des
Saal=
baues. 5) Errichtung neuer Schulklaſſen, und zwar je einer bei
den Gruppen L und 111 der Stadtknabenſchule und Gruppe 111
der Stadtmädchenſchule. 6) Ankauf ꝛc. zur Regulierung der
Runde=
turmſtraße. 7) Desgleichen zur Regulierung der Beſſungerſtraße
12 Fällel. 8) Erbauung einer Turnhalle für die
Stadtmädchen=
ſchule III. 9) Geſuche um Geſtattung von Ausnahmen von der
Beſtimmung des 55 des Ortsbauſtatuts (2 Fälle). 10) Geſuche
um Dispenſation von der Beſtimmung 8 30 Abſatz 1 des
Orts=
bauſtatuts (2 Fälle).
Der „Deutſche Abend: am 29. Februar d. J. hat, dank
dem freundlichen Entgegenkommen faſt ſämtlicher Firmen und
Brivaten, deren Hilfe in Anſpruch genommen werden mußte,
einen Ueberſchuß von 501 M. 89 Pf. ergeben. Außerdem aber,
und das iſt ebenſo erfreulich, ſind dem Verein zur Erhaltung des
Deutſchtums im Auslande bis jetzt 85 neue Mitglieder
bei=
getreten.
2 Der Herrn Hofſchauſpieler Hugo Edward zu ſeinem
25jährigen Künſtler=Jubiläum von Freunden und Verehrern
ge=
ſpendete ſilberne Lorbeerkranz, welcher von der Firma
J. B Schreger, Hofjuwelier dahier, geliefert wurde, iſt 3. 8.
in dem Schaufenſter genannter Firma (Rheinſtraße 6) nebſt dem
zugehörigen Gedenkblatte ausgeſtellt.
A. Die in Nr. 87 dieſes Blattes angekündigte Sitzung des
Eiſenbahn Komitees aus den Riedorten Geinsheim, Leeheim,
Dornheim, Wolfskehlen und Griesheim für die Förderung des
Bahnbaues Darmſtadt-Griesheim-Oppenheimer=
Fahrt tagte am Dienstag nachmittag im „Darmſtädter Hof= zu
Griesheim. Auf Einladung erſchienen die Herren
Landtags-
abgeordneten Hechler, Dr. Schröder, Profeſſor Friedrich. Wernher
(ierſtein), die Herren Stadtverordneten Hein, Kalbfuß, Säng
und Schupp von Darmſtadt, Herr Bürgermieiſter Koch von
Oppen=
heim und einige Herren von Nierſtein und Oppenheim. Die
Sitzung eröffnete und leitete Herr Gutsbeſitzer Dr. Dehlinger
Weilerhofl. Den Bericht erſtattete der Landtagsabgeordnete
Herr Regierungsrat Hechler von Darmſtadt. derſelbe
ver=
breitete ſich des Näheren über die Geſchichte des hier in Frage
kommenden Bahnprojektes, insbeſondere über die Beſchlüſſe der
Erſten Kammer. Am 26. März 1896 beſchloß die Erſte Kammer
bekanntlich mit Majorität: „Ablehnung der Anträge und der
95
1635
Eingabe, die Erbauung einer Nebenbahn von der Oppenheimer=
Fahrt nach Darmſtadt: Der Reſerent widerlegte weiter die von
Abgeordneten Freiherr Heyl zu Herrusheim in der Erſten Kammer
geäußerten Bedenken in Bezug auf die Finanzlane des Landes
und die Inanſpruchnahme der in der Eiſenbahnabteilung des
Miniſteriums beſchäftigten Techniker für die bereits bewilligten
Bahnen und erinnerte an den Antrag des Abgeordneten zur
Er=
bauung einer Bahn von Weinheim nach Lampertheim und an
die eifrigen und noch ſtets vom beſten Erfolg begleiteten
Be=
mühungen des Freiherrn von Heyl zur Erlangung von
Verkehrs=
erleichterungen für Worms und Umgegend. Erforderten doch
die für dieſen Landesteil zur Ausführung genehmigten
Neben=
bahnen einen Koſtenauſwand von nahezu 9 Millionen Mark,
während Darmſtadt leer ausging. Nach dieſem Vergleich der
Staatsaufwendungen gab Herr Hechler eine überſichtliche
Darſtellung der Motive zur berechtigten Fürſorge der Zweiten
Kammer für die Reſidenz und die beteiligten Landesteile; denn
außer den Gründen der Billigkeit iſt es die natürliche Lage der
Stadt Darmſtadt, die Stellung dieſer als Haupt= und
Reſidenz=
ſtadt, die mangelhafte Verbindung mit dem Herzen von
Rhein=
heſſen und mit dem Ried. die ſtarke Bevölkerung und hohe
Fruchtbarkeit dieſer Gegenden, die ſichere Vorausſicht einer guten
Rentabilität der fraglichen Bahnſtrecke u. a. m. was auf die
Notwendigkeit einer baldigen Bahnanlage verweiſe. Heirn
Oberbürgermeiſter Morneweg von Darmſtadt war es leider
vlötzlich eingetretener Hinderniſſe halber nicht möglich, die
Sitzung beſuchen zu können und gab dieſerhalb im Auftrage Herr
Bürgermeiſterei=Sekretär Daub von da die Erllärung ab, daß
die Bürgermeiſterei Darmſtadt ſich die Förderung des
fraglichen Bahnbaues Darmſtadt=Oppenheim ſehr angelegen ſein
laſſe und alles aufbiete, um dem Ziele näher zu kommen. Herr
Landtagsabgeordneter Dr. Schröder ſpricht für Uebermittelung
der Wünſche der Bevölkerung in Eingaben an die
Staats=
regierüng, die Erſte und Zweite Kammer und ſtellt den Antraz
auf Bildung eines engeren Komitees. Die Verſammelten
erklären ſich hiermit einverſtanden. In der ſich anſchließenden
Beſprechung gingen die Herren Prof. Friedrich, Landtagsabg.
Wernher, Stadtv. Heß, Landtagsabg. Dr. Schröder, Rechtsanwalt
Grünewald, Oberförſter Dr. Walther (Dornbergl, Stadtv. Schupp,
Stadtv. Säng, Bürgermeiſter Koch und Beigeord. Nothnagel
(Griesheim) näher auf die örtlichen Verhältniſſe der einzelnen
Gemeinden deren Abſatzgebiete und auf die Rentabilität einzelner
Nebenbahnen ein, alle aber bezeichneten den Bahnbau
Darm=
ſtadt-Griesheim-Oppenheimer=Fahrt für eine Notwendigkeit.
In das engere Komitee traten die Herren Dr. Dehlinger,
Friedrich, Hechler. Dr. Schröder, Wernher, Dr. Walther und
Grünewald. Zum Schluſſe - kurz vor 6 Uhr - dankte Herr
Dr. Schröder dem Vorſitzenden für deſſen umſichtige Leitung der
Sitzung und emſige Geſchäftsführung.
0 Dermalen werden die Steuerzettel für die direlte
Steuer des Jahres 189607 im Beſſunger
Stadtteilaus=
gegeben. Die Steuerzettel für die übrigen Stadtteile werden in
Kürze nachſolgen. Die getrennte Ausgabe findet ihre Erklärung
dadurch, daß zur Zeit und bis zur Vollendung der eben im
Gang befindlichen neuen Parzellenvermeſſung für die früher
be=
ſtandenen zwei beſonderen Gemarkungen auch noch getrennte
Grundbücher beſtehen und dementſprechend für jede Gemarkung
noch eine eigene Steuerliſte geführt und abgeſchloſſen wird.
9 Die am Montag und Dienstag abgehaltene Verſteigerung
von Brenn=und Nutzholz aus verſchiedenen Diſtrikten des
ſtädtiſchen Oberwaldes hat im ganzen ein gutes Reſultat
geliefert und den Tarif überſtiegen, beſonders das am Dienstag
an Ort und Stelle im Walde ausgebotene Nutzholz brachte gute
Vreiſe. Durchſchnittlich betrug der Erlös für 1Raummeter Buchen=
Scheitholz 7½ M. Buchen=Knüppelholz 6 M. Buchen=Stockholz
nahezu 2½ M. Buchen=Wellen für 100 Stück 9 M. Der
Kubik=
meter Eichen=Stammholz wurde mit rund 40 M. Buchen=
Stamm=
holz mit rund 26 M. Fichten=Stammholz mit rund 20 M.
be=
zahlt. Die hier beſprochene Verſteigerung war die letzte der
diesjährigen Holzerndte des Oberwaldes. Wie wir hören, wird
ſchon zu Anfang nächſter Woche noch eine 3täige Verſteigerung
von Kiefernholz in der Beſſunger Tanne nachfolgen, in welcher
noch große Quantitäten Brennholz, Stammholz und
Stangen=
holz zum Ausgebot kommen.
2 Der Verein für Vogel= und Geflügelzucht
hielt am Sonntag, 10. d. Mts. ſeine diesjährige Vereins=
Früh=
jahrsausſtellung ab. Dieſelbe war von den Mitaliedern
zahlreich beſchickt, indem über 80 Nummern Hühner, Truten,
Enten und Tauben ausgeſtellt waren. Die Qualität der zur
Aus=
tellung gebrachten Tiere war eine durchweg gute. Es war
da=
her für die Preisrichter, für Hühner beſtehend in den Herren
Lehrer Jung und Gebhardt zu Langen, Fabrikant Keller zu
Eber=
ſtadt; für Tauben beſtehend in den Herren Kaufmann K. Heß
und Sekretariatsaſſiſtent Bormet hier, keine leichte Aufgabe, das
beſte herauszufinden und mit Preiſen auszuzeichnen. Vergeben
wurden für Großgeflügel (Hühner, Truten, Enten) 4 erſte, 4
zweite und 8 dritte Preiſe, für Tauben 5 erſte, 6 zweite und
636
Nr.
8 deilte Preiſe. Die Preiſe beſtanden in 3 Mk., bezw. 2 Mk.,
bezw. Diplom. Erſte Preiſe erhielten: Clara v. Löw für ſchw.
Holländer; dieſelbe für weiße Italiener: J. Steuernagel für ſchw.
Norfolk=Truten: v. Levetzau für Peking=Enten: L Engel ſür ſchw.
Türken; A. Rühl für iſabellfarb. Brünner Kröpfer; H. Thierolf
für blaugef. Brieſtauben; H. Heinzerling für ſchw. Brieſtauben.
Zweite und dritte Vreiſe e hielten: W. Berntheiſel (5 Preiſe),
W. Bormet (2 Preiſe), Dr. Wiedemann=Arheilgen, v. Levetzau,
R. Ludwig (2 Preiſe), J. Trautmann (5 Preiſe). J. Weber, K.
Jäger 65 Preiſe), J. Steuernagel, L. Roll (2 Preiſe). J. Heß.
Die Ausſtelluna war in Anbetracht der gleichzeitig ſtattgehabten
Blumen= und Pflanzen=Ausſtellung von Intereſſenten gut beſucht.
g. Das zur Zeit auf dem alten Schlachthoſplatz ausgeſtellte
Vanorama, die „blaue Grotte; auf Schloß Linderhof
dar=
ſtellend, erfreut ſich eines regen Beſuchs und iſt namentlich des
Abends bei Beleuchtung der Geſamteindruck ein ſehr ſchöner.
Die Malerei iſt nach vom Original zu Linderhof aufgenommenen
Skizzen gefertigt.
Griesheim. 22. April. Geſtern abend 9 Uhr erſchoß
ſich der ledige Handarbeiter Heinrich Schmidt von hier in dem
Stalle ſeiner elterlichen Hofraithe. Die Hilfsbeamten Großh.
Staatsanwaltſchaft ſahndeten geſtern nach ihm, allein er wußte ſich
durch Verſtecken der Verhaftung zu entziehen und entging durch
den Selbſtmord dem irdiſchen Richter. Es iſt dieſer Schmidt
nämlich der Mörder des Maurers Pet. Rühl und
hat er ſich auch als Urheber der Blutthat bekannt. Der Hergang
der That iſt kurz folgender: Pet. Rühl beabſichtigte am Sonntag
abend in der Klippelſchen Wirtſchaft eine Freimarke zu kaufen.
Daſelbſt hielten ſich die drei jungen Leute, Pet. Miſchlich von
Weiterſtadt, Kammmacher Noller und Hch. Schmidt von hier auf,
die ſich alsbald nach Erſcheinen des Rühl entfernten. Beim
Ver=
laſſen der Wirtſchaft erhielt er von der Seite mit ſolcher Wucht
einen Stich in den Unterleib, daß die Gedärme austraten.
Schmidt führte ſomit die ſcheußliche That mit Vorſatz und in der
hinterliſtigſten Art aus. Schon ſeit Wochen lebten dieſe Beiden
einer Liebſchaft wegen auf geſpanntem Fuße. Der That dringend
verdächtig erſchien der Pet. Miſchlich von Weiterſtadt, deshalb
ward er am Montag verhaftet, jedoch geſtern wieder entlaſſen.
Geſtern nachmittag führten die Kriminalſchutzleute den Noller,
einen Witwer von 22 Jahren, in Unterſuchungshaſt, deſſen
Haft=
entlaſſung heute früh erfolgte.
7 Mainz. 22. April. (el) Der Verwaltungsrat der
Heſſiſchen Ludwigsbahn beſchloß der
Generalverſamm=
lung vorzuſchlagen, 5.45 vCt. Dividende zu verteilen, den
Er=
neuerungsfond mit 1 Million und die Penſionskaſſen mit ¼ Million
zu dotieren.
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt. 21. April. Während des
Be=
ſuches auf der Veſte Coburg beſuchten der Kaiſer und die
Kaiſerin unter Führung des Herzogs Alfred die Altertümer,
Kupferſtiche und die Münzſammlung. Die Majeſtäten kehrten
von der Veſte Coburg zu Fuß in die Stadt zurück. Nachmittags
reiſten der Kaiſer und die Kaiſerin von Coburg ab. Der Herzog,
die Herzogin und der Erbprinz von Sachſen=Coburg und Gotha
hatten den Majeſtäten das Geleit zum Bahnhof gegeben. In
Meiningen wurde der Kaiſer auf der Durchreiſe nach Eiſenach
auf dem Bahnhofe von der Prinzeſſin Marie von Sachſen=
Meiningen begrüßt. In Eiſenach traf der Monarch heute abend
um 6 Uhr ein und wurde am Bahnhofe vom Großherzog und
den Spitzen der Behörden empfangen. Die Bevölkerung begrüßte
den Kaiſer ſtürmiſch. Der Bahnhof und die Straßen der Stadt
waren feſtlich geſchmückt. Der Kaiſer begab ſich vom Bahnhof
mit dem Großherzog nach der Wartburg. von wo um 6½ Uhr
die Abfahrt zur Auerhahnjagd erfolgte. — In Dresden trifft der
Kaiſer am Donnerstag vormittag, von der Wartburg kommend,
auf der Halteſtelle Strehlen ein. Ein offizieller Enipfang findet
nicht ſtatt. Um 1 Uhr wohnt der Kaiſer der Parade bei und
be=
ſucht abends mit der ſächſiſchen Königsfamilie eine Soiree beim
Staatsminiſter v. Metzſch. Die Abreiſe des Kaiſers erfolgt
Frei=
tag vormittag. - Zum Hammerſtein=Prozeß, welcher
am morgigen Mittwoch vor der erſten Strafkammer ſtattfindet,
werden bekanntlich Karten für Zuhörer nicht ausgegeben.
Abge=
ſehen von den Gerichtsreſerenten, hat der Vorſitzende,
Land=
gerichtsdirektor Rieck, alle Geſuche um Zulaſſung zurückgewieſen,
ſo daß niemand bevorzugt worden iſt und es lediglich dem Zufall
überlaſſen bleibt, wer zu den auserwählten zwanzig Perſonen,
die im Zuhörerraum Platz haben, gehören wird. Was die
Ver=
handlung ſelbſt betrifft, ſo rechtfertigt der dafür vorbereitete
Stoff keineswegs die hohen Erwartungen, die ſich bislang an den
Hammerſtein=Progeß knüpften. Der ſcheinbar ſo ſenſationelle
Charakter des Prozeſſes wird ſich vielmehr auf die verſönlichen
Verhältniſſe des Angeklagten, die aber nur in Umriſſen flüchtig
fkizziert werden dürſten, beſchränken; davon abgeſehen, wird die
Verhandlung. deren Dauer auf nur 5 bis 6 Stunden bemeſſen
ſein dürfte, den nüchternen und langweiligen Verlauf eines ganz
95
gewöhnlichen Betrugsprozeſſes nehmen. An Zeugen ſind zwar
nahezu zwanzig geladen, vernommen werden aber
höchſtwahr=
ſcheinlich nur wenige, vielleicht nur die Zeugen Flinſch und Graf
Finkenſtein in Sachen des Pavierlieferungsvertrages, ſowie
einige Zeugen, die über die verſönlichen Verhältniſſe
Hammer=
ſteins, ſowie über die Umſtände Auskunft geben können, durch
welche dieſer auf die abſchüſſige Bahn geriet. Was die Straſe
betrifft, die den geſtändigen Angeklagten vorausſichtlich treffen
wird, ſo dürſte ſie 2 bis 3 Jahre Gefängnis kaum überſteigen;
in einem der drei zur Anklage ſtehenden Punkte wird ſogar ſicher
auf Freiſprechung gerechnet.
Wiesbaden, 21. April. Der Kaiſer wird, amtlicher
Nachricht zufolge, in der erſten Hälfte des nächſten Monats mit
Gefolge auf einige Tage im hieſigen Kgl. Schloſſe wohnen. In
dem letzteren ſind die Vorbereitungen für den Allerhöchſten Beſuch
bereits in Angriff genommen worden.
Kopenhagen, 21. April. Der Herzog und die Herzogin
von York treffen bereits Ende dieſer Woche zu der am 5. Mai
ſtattfindenden Vermählungsfeier der Prinzeſſin Luiſe von Dänemark
mit dem Prinzen Friedrich von Schaumburg=Lippe hier ein.
Cannes, 21. Avril. Das Befinden des Großfürſten
Thronfolgers iſt beſſer. Er hat das Bett verlaſſen und wird
bald ſeine Spaziergänge wieder aufnehmen.
Madrid, 21. April.
In Andaluſien berrſcht großes
Elend infolge der andauernden Trockenheit. In ganz Spanien
herrſcht gleiche Trockenheit. In einer Provinz drohen die
Heu=
ſchrecken die Felder zu verwüſten. Alle Biſchöfe haben das
Ab=
halten von Gottesdienſten angeordnet, um Regen zu erbitten.
Kleine Chronik. Vor kurzem zahlte ein Gauner bei der
ſtädtiſchen Sparkaſſe in Barmen den Betrag von 10 M. ein und
ließ ſich darüber zwei Sparkaſſenbücher auf je 5 M. lautend
ausſtellen. Durch geſchickte Fälſchung erhöhte er den Betrag des
einen Buches auf 3500 M. und das andre auf 2900 M. In
Iſerlohn gelang es ihm, bei einer Bankfirma gegen Hinterlegung
des erſtern Buches als Pfand ſich 3500 M. zu erſchwindeln. Der
Betrug kam erſt zutage, als die Bank am geſtrigen Tage das
Sparkaſſenbuch an die Sparkaſſe hierſelbſt einſandte, um den
Betrag zu erheben. Das gleiche Manöver, das der Gauner mit
dem andren Buche in Hamm verſuchte, hatte keinen Erfolg, da
die dortige Bank ſo vorſichtig war, zunächſt telegraphiſch
Er=
kundigungen über die Richtigkeit des Sparkaſſenbuchs einzuziehen.
Leider iſt es dem Schwindler gelungen zu entkommen.- Nach
amt=
lichen Nachrichtenſiſt in Preußen (das von allen Kulturländern die
meiſten Selbſtmorde zu verzeichnen hat) 1894 für 6630 Verſonen,
da=
runter 5287 Männer und 1343 Frauen, Selbſtmordals
Todesur=
ſache feſtgeſtellt worden. Die Selbſtmordziffer auf 1000oo der lebenden
Bevölkerung berechnet, ſchwankte ſeit dem Jahre 1869 bis 1894
zwiſchen 11 und 22. Die Jahre 1871 und 1873 zeigten ein
günſtiges, die Jahre 1883 und 1886 ein ungünſtiges Verhältnis.
Während der Folgezeit ſind die Selbſtmorde zwar weniger
ge=
worden; in den Jahren 1891 bis 1894 hat jedoch wieder eine
Steigerung ſtattgefunden, indem auf 100 000 Lebende je 21
Ver=
ſonen gewaltſamt ihr Leben endeten. Hierbei ſind die Männer
jetzt öfter beteiligt als früher; denn es werden in den Jahren
1860 bis 1804 wechſelnd 18 bis 36 Selbſtmorde auf 100 000 Lebende
der männlichen Bevölkerung nachgewieſen. Im Jahre 1888 ſinkt
die Verhältuiszahl bis auf 30, ſteigt 1893 und 1891 aber wieder
auf 34. Bei den Frauen ſtellt ſich die bezügliche Zahl nur auf
4 bis 9, welche Höhe 1883 erreicht wurde: von 1884 bis 1804
verharrt ſie auf 8. - Den Platina=Minen im Ural,
welche bisher faſt als die einzig in Betracht kommenden galten,
weßhalb die Beſitzer derſelben den Preis dieſes Erdmetalles denn
auch faſt nach ihrem Belieben beſtimmen konnten, dürfte nach
einer Mitteilung des Internationalen Patent=Bureaus Carl Fr.
Reichelt, Berlin N. W. 6, durch die Entdeckung ergiebiger
Fund=
tätten in Neu=Süd=Wales eine wünſchenswerte Konkurrens
ent=
ſtehen, wo ſich das geſchätzte, durch die Entwicklung der
Elektro=
technik beſonders ſtark begehrte Metall in Verbindung mit
metalliſchem Blei vorfindet, deſſen Ablagerungen ſich auf 2
Kilo=
meter Länge, bei 2050 Meter Breite, hinſtrecken. Das Erz
ent=
hält gegen 7pCt. Platin und bietet deſſen Gewinnung und
Ver=
arbeitung nur wenig Schwierigkeiten, ſo daß dasſelbe wohl
billiger wie das ruſſiſche Platin zu haben ſein dürſte.
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag. 21. April.
Die Hugenotten.
V.I. Vor abermals ausverkauftem Hauſe gaſtierte heute
Herr Dr. Raoul Walter, Königl. Bayeriſcher Kammerſänger,
als „Raoul' in Meyerbeers „Hugenotten. Einen
eigent=
lichen Maßſtab für die Befähigung und die Leiſtungen des
Ver=
treters dieſer Rolle giebt nur der vierte Akt an die Hand, ohne
den wohl die ganze das äſthetiſche Gefühl mißachtende Oper
überhauvt trotz Couliſſen= und Dekorationszaubers, Ausſtattungs=
und Toilettenprunkes und aller möglichen Mittel der
Effekt=
macherei längſt in der Verſenkung verſchwunden wäre. Den
Nr. 55
nicht geringen Anforderungen, welche in dieſem Akte an den
Vertreter des =Raoul' geſtellt werden, wurde der Gaſt nach der
geſanglichen ſowohl als auch nach der darſtelleriſchen Seite hin
in einer künſtleriſches Empfinden und eine hohe Begabung
be=
kundenden Weiſe gerecht. Beſonders wohlthuend war hierbei,
wie ſtets, die müheloſe und abgerundete, volle Tongebung des
Sängers, die nur hin und wieder durch einen leichten Anflug
von Rauheit in der Stimme etwas getrübt wurde; auch die
künſtleriſche Anwendung des Falſetts half über das Kritiſche
dieſer Vartie hinweg. Das Brillieren mit ſeinen
ungewöhn=
lichen ſtimmlichen Mitteln. das u. a. auch dem Sexlett des
dritten Aktes zu durchſchlagendem Erſolge verhalf, wird man
dem Sänger in einer Meyerbeerſchen Oper wohl gerade nicht
zum Vorwurf anrechnen wollen. Der Erfolg, den der Gaſt und
präulein Borchers, die berufene Vertreterin der „Valentine”,
nach dieſem Akte erzielten. war denn auch ein den hohen
Leiſtungen entſprechend großer. Daß letztere die „Valentine” zu
ihren beſten Rollen zählen darf, iſt bereits wiederholt
hervor=
gehoben worden und wurde durch den heutigen Abend von
neuem beſtätigt. Noch erwähnen wir den geſanglich mit wirklich
anerkennenswertem Eifer und glücklichem Gelingen durchgeführten
„ Marcel' des Herrn Riechmann und die gleiches Lob
ver=
dienende „Margarethe von Valois: der Frau Pfeiffer=
Rißmann, der gegenüber die kühle Haltung des Publikums
wohl nur aus einem mißverſtandenen Ziſchen eines kleinen
Teiles des Publikums zu erklären iſt, das die Arie nicht durch
Applaudieren unterbrochen wiſſen wollte. Recht gut war auch
Herr Sturh als „Graf St. Bris:, wenn ihm die Vartie
ſtellen=
weiſe auch etwas hoch liegt. Ebenſo hatte der,Graf von Nevers
in Herrn Weber einen entſprechenden Vertreter gefunden,
während Herr Thate außer der Rolle des =Tavannes= noch
die des „Boisroſs; an Stelle des Herrn Meffert übernommen
hatte, wodurch dieſelbe natürlich keine Verſchlechterung erfuhr.
Die Rolle des „Pagen' ſang heute zum erſtenmale an Stelle
von Fräulein Jungk, welche durch Krankheit verhindert war,
Fräulein Lindemann. Der Vortrag der größeren
Geſangs=
partie im erſten Akte war ſauber, korrekt und techniſch nicht übel,
und die Aufnahme, welche das Publikum der jungen Sängerin
bereitete. die den Pagen auch äußerlich graziös verkörperte, war
eine ſehr ſchmeichelhaſte. Fräulein Lindemann dürfte ſich auf
Grund ihrer Individualität und ihres Stimmcharakters, deſſen
Zierlichkeit zu ihrer Erſcheinung in harmoniſchem Einklang ſteht,
am beſten und beſonders für das Soubrettenſach eignen, während
für ein anderes Fach die Stimme, die ſich auch noch feſtigen muß.
leicht nicht ausreichen dürfte.
Karl Immermann.
(Zur 100. Wiederkehr ſeines Geburtstags. 24. April.)
Von Eugen Zabel.
Nachdruck verboten.
So hab ich immerdar
geſucht=
dieſe Worte. die der
Dichter des „Münchhauſen' einmal über ſich ſelbſt ſprach, ſollten
in goldenen Buchſtaben auf dem Lorbeerkranz zu leſen ſein, den
das deutſche Volk ihm an ſeinem hundertjährigen Geburtstag
in dankbarer Erinnerung auf das Grab in Düſſeldorf niederlegt.
Karl Immermann gehört zu den tüchtigſten und charaktervollſten
Erſcheinungen unſerer modernen Litteratur und hat in ſeinem
verhältnismäßig kurzen Leben neben vielem Vergänglichen eine
Reihe von Dichtungen hinterlaſſen, an denen ſich die Gebildeten
unſerer Nation immer wieder erfreuen. Sein litterariſches
Schaffen währte nicht länger als zwei Jahrzehnte, von 1820 bis
1840. Er ſelbſt, 1796 geboren, iſt nur 44 Jahre alt geworden,
ſo daß man ſagen kann, er habe ſeine ſchönſten Vläne und
Ent=
würfe mit ſich ins Grab genommen. Mit ſeinem männlichen
hochſtrebenden Geiſt ſtand er im Schatten unſerer klaſſiſchen
Litteraturperiode und der darauf folgenden romantiſchen Zeit,
eiſrig beſtrebt, ſich ſo großer Vorbilder würdig zu erweiſen und
den Beſitzſtand unſerer Poeſie zu mehren. Wie er als Erzähler
Goethe verehrte und nachſtrebte, ſo z0g es ihn als Dramatiker
zu dem großen Briten hin, deſſen Charaktertiefe und
Empfin=
dungswahrheit er auf unſere Bühne zu übertragen ſuchte. Wenn
es ihm trotzdem nicht gelang, das Höchſte zu erreichen und den
Eindruck einer harmoniſchen ausgeglichenen Künſtlernatur zu
hinterlaſſen, ſo liegt das daran. daß es ſeinem Weſen an allem
Weichen, Süßen und Einſchmeichelnden fehlte, daß ſich die
An=
ſchauung von Leben und Welt in ſeiner Seele ſeltſam zugeſpitzt
und verhärtet hatte. Sein ganzes Leben war eine Kette von
Kämpfen und Widerſprüchen.
In Magdeburg geboren und erzogen, wurde er aus dem
juriſtiſchen Studium, dem er in Halle oblag. herausgeriſſen, weil
an ihn wie an alle wehrhaſten jungen Leute der Ruf des
Vater=
landes erging. Als Immermann mit der Waffe in der Hand in
den Krieg gegen den korſiſchen Eroberer ziehen wollte, erkrankte
er an einem Nervenfieber und konnte ſich inſolgedeſſen nur an
dem Feldzug 1815 beteiligen. Als er wieder in die Heimat
zurück=
kehrte und ſeine Kollegienbefte zur Hand nahm, kam er in einen
1097
Streit mit den dortigen Studenten, indem er ſich gegen die
Uebertreibungen des Verbindungsweſens auflehnte. Während
andere Dichter mit 21 Jahren ein Bändchen Liebesgedichte im
Pult liegen haben, verfaßte Immermann eine Streitſchrift gegen
ſeine Kommilitonen. die auf dem Wartburgfeſt zum Feuertode
verurteilt wurde. Dann vollendete er ſeine Studten und wurde
ehrſamer Juriſt, über deſſen äußere Schickiale wenig oder gar
nichts zu ſagen iſt. Wir finden ihn als Referendar in ſeiner
Vaterſtadt Magdeburg, als Auditeur in Münſter, als
Kriminal=
richter in Magdeburg und endlich als Landgerichtsrat in
Düſſel=
dorf, wo er ſeine amtliche Thätigkeit unterbrach, um die Leitung
der dortigen Bühne zu übernehmen. Aus dem Traum, in der
lebensfrohen rheiniſchen Stadt eine Muſterbühne errichten zu
wollen, erwachte er ſchnell. Das Unternehmen, das mit ſtolzin
Hoffnungen begonnen hatte, ſcheiterte an äußeren
Schwierig=
keiten und der Teilnahmloſigkeit des Publikums. Immermann
nahm ſeine juriſtiſche Thätigkeit wieder auf. Aber er war bereits
ein gebrochener Mann zu einer Heit, in der andere Menſchen
ihr Beſtes geben, und ſtarb bald darauf.
Dem männlich ernſten Dichter floß das Leben nicht ſo ruhig
und korrekt dahin, wie es den Anſchein hat. Er hatte ſchwere
Seelenkämpfe durchzumachen, welche ſeine beſten Jahre ausfüllten.
So ging ihm das Leben wie das Dichten nicht rein auf, ſondern
zeigte Störungen, an denen er bis zu ſeinem Ende zu leiden
ge=
habt hat. Immermann ſehnte ſich nach der ſchönen, freien
Menſch=
lichkeit, wie er ſie in den Werken Shakeſpeares und Goethes
ver=
körpert fand. Aber wenn er ſich zu dieſer Höhe emporſchwingen
wollte, ſah er als Juriſt einen Berg von Akten vor ſich und der
Himmelsflug wurde durch hundertfältige amtliche
Verdrießlich=
keiten wieder aufgehalten. Mit ſeinem ſcharfen Verſtand und
ſeiner unbeugſamen Willenskraft ſuchte er dieſe nüchterne
Wirk=
lichkeit von ſich zu ſtoßen. Aber ſie ſtahl ſich doch wieder in ſeine
kühnſten Entwürſe hinein, ſo daß ſelbſt ſeine Ritter und Helden.
die im Zauberreich der Romantik einherſtolzierten, immer noch
ein Zöpfchen von Alltagsproſa aufwieſen.
Seine erſten Dramen wie „König Veriander und ſein Haus'
„Das Thal von Ronceval- und „Petrarca' ſind Nachahmungen
älterer Dichtungen, die kaum den Ltterarhiſtoriker intereſſiren
können. Viel bedeutender ſind die Dramen: das „Trauerſpiel
in Tirol= und „Alexis; worin die Figuren des Andres Hofer
und Peter des Großen in den Mittelpunkt der Handlung geſtellt
ſind. Der Kampf des Tirolervolks für den Kaiſer iſt von dem
Dichter mit großer charakteriſtiſcher Kraft erfaßt und dargeſtellt
worden. Noch vor kurzem wurde dies Stück in ſtimmungsvoller
Inſgenierung in Meiningen unter Paul Lindaus Intendanz
ge=
geben. „Alexis; iſt als dramatiſche Kompoſition noch
bedeutungs=
voller. Der Dichter hat hierin eine Dichtung für drei Abende
geſchaffen und den tragiſchen Konflikt, in welchen Peter der
Große mit ſeinem eigenen Sohn geriet, bis zu ſeinem grauſigen
Ende mit imvonierender Gewalt durchgeführt. In ſeinem=Merlin:
wollte er gar etwas ſchaffen, das ſich dem Goetheſchea Fauſt
ſollte an die Seite ſtellen laſſen. Aber es blieb bei gewaltigen
Anläufen der Phantaſie, bei kühnen unklaren Gedanken, wobei
ihm bald Calderon, bald Shakeſpeare über die Schulter ſahen.
Was Immermann als Leiter und Intendant des Düſſeldorſer
Theaters geleiſtet hat, gehört ein= für allemal der deutſchen
Bühnengeſchichte an und hat von einem ſo großen Kenner wie
Eduard Devrient in ſeiner Geſchichte der deutſchen
Schauſpiel=
kunſt eine ebenſo ehrenvolle wie ausführliche Würdigung
er=
fahren. Getragen von dem ſchönen idealen Künſtlerleben in
Düſſeldorf, erlebte dies Theater, frei von allen geſchäftlichen
Rück=
ſichten, eine kurze, aber glänzende Blütezeit, ſo daß ganz
Deutſch=
land dem Unternehmungsgeiſt und den hohen litterariſchen Zielen
Immermanns unbedingten Beifall ſpenden mußte. Das Genie
Mendelsſohns rechnete es ſich zur Ehre an, Immermann zur
Seite ſtehen zu dürfen und Künſtler vom Range Seydelmanns
unterwarſen ſich ſeinen Anweiſungen, bis die öde Proſa des
Kaſſenravports allen weiteren 8ielen und Beſtrebungen Halt gebot.
Auf dem Gebiet des Romans hat Immermann zwei größere
Leiſtungen aufzuweiſen, die „Epigonen und den „Munchhauſen”
Die „Coigonen' ſind aus dem Geiſt geboren, der Goethes „
Wil=
helm Meiſter' beſeelt. Auch Immermann wollte in ſeinem
Ro=
man die Geſchichte eines jungen Mannes ſchildern, der ſich aus
mancherlei inneren und äußeren Wirren zu bürgerlicher
Tüchtig=
keit bindurcharbeitet. Nicht nur zuſällig iſt Hermann gerade ſo
wie Wilhelm Meiſter Kaufmannsſohn, ſchön und empfänglich für
alle Reize, ein Liebling der Frauen. Ebenſo könnte man das
junge wilde Flämmchen, das von einem vagabundierenden
Komö=
dianten erzogen wird, eine Wiederholung von Mignon nennen,
namentlich was ihren Tod betriſſt. Freier und humoriſtiſcher
erſcheint der Dichter in ſeinem „Münchhauſen;, deſſen Titelheld
ein Enkel des gewaltigen Aufſchneiders iſt. Die Anſpielungen
auf die damalige deutſche Litteratur ſind heute ohne Kommentar
kaum verſtändlich. Um ſo prächtiger und duſtiger hebt ſich die
bekannte Liebesgeſchichte von Oswald und Lisbeth ab, dies
un=
vergängliche und farbenfriſche Bild weſtfäliſchen Bauernlebens,
bei deſſen Ausführung ſich Immermann rein als Dichter gefühlt,
1608
Nr.
alle ſtörenden Nebenabſichten beiſeite gelaſſen und die wärmſten
Herzenstöne angeſchlagen hat. Dieſer Teil des ,
Münchhauſen=
wurde als „Oberhof”
ſelbſtändig herausgegeben und von Vautier
meiſterhaft illuſtriert, ſo daß aus dieſem Zuſammenwirken eines
bedeutenden Dichters und eines genialen Genremalers eines der
beliebteſten und geſundeſten Bücher unſerer Litteratur
ent=
ſtanden iſt.
Man kann von dem Dichter nicht Abſchied nehmen, ohne an
den Streit zu erinnern. in den er mit Platen verwickelt wurde.
Die Perſönlichkeit beider Männer war derart, daß ſie ſich von
vornherein abſtoßen mußten. Der bürgerliche büreaukratiſche
Immermann, dem jede lhriſche Ader verſagt war, ebenſo wie
ihm das Gefühl für die Eleganz der Form ſehlte, und der
welt=
männiſche Graf, der ſeine Freiheit in vollen Lügen genoß der
Meiſter der ſchönen Form, ſtanden ſich wie Feuer und Waſſer
entgegen. Sobald ſie zuſammen kamen. mußte e8 zu brauſen
und zu ziſchen anfangen. Platen nannte die Verſe Immermanns
Holverpflöcke und fand das Stampfen ſeines Pegajus langweilig.
Immermann bezeichnete dafür den Grafen in einer ſeiner Schriften
als den „im Jrrgarten der Metrik herumtaumelnden Kavalier
und ſchrieb auf ihn das hübſche Märchen „Tuliſäntchen: die
Gheſchichte des Däumlings der, wenn er reiten will, ſich dem
Pferd ins Ohr ſetzen muß und von der Prinzeſſin, die er liebt
und heiratet, in einen Vogelbauer geſetzt und zum Fenſter
hinaus=
gehängt wird.
Die geſamte Thätigkeit Immermanns hat breite Spuren in
unſerer Litteratur hinterlaſſen, ſo wenig auch von ihm eigentlich
populär geworden iſt. Eine neue große ſchöne Ausgabe ſeiner
Werke hat Borberger gelieſert, eine gute Auswahl Koch. Ein
liebevolles biographiſches Denkmal hat ihm Guſtav zu Putlitz
geſetzt, ſeine dramaturgiſche Thätigkeit Nichard Fellner geſchildert.
Sogar zu einem wenn auch nicht ſehr glücklichen Roman iſt
Immermann und ſein Kreis: von W. Müller von Königswinter
verarbeitet worden. Wir aber ſehen in ihm den wahrhaft
deutſchen, ideal geſinnten, hochſtrebenden Dichter, der ſich die
Werke unſerer Kläſiker zum Vorbild genommen hat und ihnen
nach Maßgabe ſeiner Kräfte nachſtrebt, der ſich ohne Rückſicht
auf äußeren Lohn im Dienſt der nationalen Entwickelung unſerer
Litteratur und Kunſt verzehrt, Großes geſchaffen und noch Größeres
gewollt hat und infolgedeſſen im Gedächtnis der Nachwelt als
Mann und Dichter ſeinen Ehrenplatz für alle eiten behaupten wird.
95
Vermiſchtes.
Die Fremden. welche das Land Tirol beſuchen und Freunde
eines guten Weines ſind, ziehen recht oſt den Kalterer
See=
wein allen anderen edlen, durchaus nicht zu verachtenden
Traubenerzeugniſſen vor. Der „Kalterer Seei, wie dieſer Wein
kurzweg genannt wird, iſt aber auch ein Erzeugnis der „
Herr=
gottskinder”
Wie die Kalterer zu dieſem in Tirol
allge=
mein bekannten Namen gekommen ſind, wird ſolgendermaßen
er=
zählt: Dem lieben Herrgott fiel es einſtmals auf, daß unter den
vielen abgeſchiedenen Seelen, die Einlaß in den Himmel erhielten,
ſchon lange kein Kalterer mehr zu finden war. St. Petrus
er=
klärte auf Befragen, daß die Kalterer ſo ſchlecht und
niederträch=
tig ſeien. daß er keiner dieſer Seelen Einlaß gewähren könne.
Nün wollte ſich der liebe Herrgott ſelbſt von der Wahrheit dieſer
Mitteilung überzeugen. Als armer, verkrüppelter Mann wanderte
er durch das verrufene Städtchen, überall um eine milde Gabe
ſlehend. Aber von Jedermann wurde er verhöhnt und ſchließlich
mit Schimpf und Spott zum Ott hinausgetrieben. Draußen
ſetzle er ſich hin und weinte bittere Thränen über die
Schlechtig=
keit der Kalterer. dann kehrte er wieder in den Himmel zurück.
Die Thränen aber etweiterten ſich zu Bächen, die bald einen
großen See bildeten, der das ganze ſündhaſte Städtchen mit den
ſEinwohnern verſchlang. Nach langer Zeit geluſtete es wieder
einmal den Herrgott, nachzuſehen, was aus der Kalterer Gegend
geworden ſei. Er fand an der Stelle des früheren Städtchens
den See und rings herum nichts als Einöde. Nur ein paar ganz
verlotterte Hütten mit ärmlichen Bewohnern gaben Zeuanis. daß
noch nicht alles Leben ausgeſtorben war. Aber wie dieſe Aermſten
des kranken alten Bettlers anſichtig wurden. luden ſie ihn ein.
an ihrem mageren Mahl teilzunehmen. Wieder ſetzte ſich der
Herrgott außerhalb der Anſiedelung nieder und weinte, aber
diesmal nicht vor Schmerz. ſondern aus Freude. Und vom
ſtarren Sandboden ſproßte es rings um den See hervor, die
Keime wurden zu Pflanzen und entwickelten ſich ſchließlich zu
Reben, vollbehangen mit den edelſten Früchten. Neuerdinas
ver=
größerte ſich der Ort und neuer Wohlſtand beglückte die
Be=
wohner, hevorgerufen durch das edle Rebenblut: den, Kalterer See'.
Litterariſches.
Das Ballongeſpenſt, eine nur den Luſtſchiffern bekannte
Spiegelerſcheinung im Wolkengebiete, lernen wir in dem von
einem ſachkundigen Aöronauten verfaßten, ſehr gemeinverſtändlich
geſchriebenen Artikel „Eine Reiſe in die Wolken' kennen, der,
mit buntfarbigen Illuſtrationen von der Künſtlerhand Ewald
Thiels verſehen. die allgemeine Auſmerkſamkeit in dem ſoeben
erſchienenen Heſt 21 der beliebten Familienzeitſchriſt „Füralle
Welt'(Deutſches Verlaashaus Bong & Co., Berlin W., Preis
des Vierzehntagsheſtes 40 Pf.) auf ſich zieht. Außerdem enthält
dieſes Heſt eine hochintereſſante Skizze von Konrad Alberli
„Gefangene Fürſten: die Fortſetzungen der Romane „Glücksſpiel
üm Hofe; von Karl Ed. Klopfer und „In der kleinſten
Hütte=
von F. v. Kapff=Eſſenther, einem illuſirierſten Artikel über
Nor=
derney, eine reigende Erzählung von Oskar von Krücken, eine
kleine Plauderei „Die A=Strahlen im Reichstag; mit einer
Originalzeichnung von Fritz Gehrke, einen eingehenden Bericht
uber den Brückeneinſturz in Freiburg i. Br. Aus dem reichen
Illuſtrationsmaterial in dieſem Hefte wollen wir nur noch
her=
vorheben das Dopvelbild „Die Einführung des Chriſtentums in
Rhätien;, ein reizendes Kinderidhll: Ler deutſche Kronprinz
und Prinzeßz Viktoria Luiſe;, „Hoppe Reiter”” nach dem
Ge=
mälde von Franz Dvorak, die Porträts des Generals Baldiſſera
und Kaiſer Meneliks ꝛc. ꝛc.
Todes=Anzeige.
im 59. Lebensjahre erfolgten Ableben des
Großherzog=
lichen Bürgermeiſters
Christoph Schuchmann V.
ſetzen wir Sie hierdurch mit der Bitte um ſtille
Theil=
nahme in Kenntniß.
Die krauernden Hinterbliebenen.
Weiterſtadt, 22. April 1896.
Die Beerdigung erfolgt Freitag den 24. d. M.,
Nach=
mittags 14 Uhr.
Tageskalender.
Großh. Hoftheater Anfang 7 Uhr: Comteſſe Guckerl”.
2. Kammermuſik=Abend um 18 Uhr im Saal=Zur Traubes.
Vorſtellung um 8 Uhr im =Orpheum.
Verſteigerungskalender.
Freitag. 24. April.
Pferde=Verkauf um 10 Uhr in der alten Kavallerie Kaſerne.
Borſten=Verſteigerung um 11 Uhr im Schlachthof.
Briefkaſten.
R. F hier. Es kann allerdings ſehr zweiſelhaft erſcheinen,
ob die Uebernahme einer Poſtagentur, die keine poſtaliſche
Aus=
bildung erfordert, als =Annahme eines Reichsamtes; anzuſehen
iſt. Die letzte Entſcheidung darüber verbleibt dem Reichstaa.
Lette Nachrichten.
Berlin, 22. Avril. Der Prozeß v. Hammerſteinhat
heute begonnen. Die Verteidiger beantragen die Vorausnahme
der Vorgänge in Athen und Brindiſi, woraus die Unzuläſigkeit
des ganzen Strafverfahrens hervorgehen würde.
Oberſtaats=
anwalt Breſcher widerſpricht dem und rechtfertigt das Verfahren
der griechiſchen und italieniſchen Behörden.
Die Verteidiger
betonen, es ſei eine Verletzung des internationalen Rechts durch die
deutſchen Behörden erſolgt, da ſie die unzuläſſige Auslieſerung
ſeitens Italiens beantragten. Der Gerichtshof lehnte den Antrag
der Verteidiger ab. Der Angeklagte giebt die Urkundenfälſchung
bezüglich des Vapierlieferungevertrages zu; er habe bei
Be=
alaubigung der Unterſchriſt des Grafen Finkenſtein ein benutztes
Amtsſiegel in Gummi nachahmen laſſen.
Osnabrück, 22. April. Reichstagsſtichwahl. Wamhoſi
lnatl.) wurde mit 14040 Stimmen gegen v. Schele Welfel, der
13425 Stimmen erhielt, gewählt.
Paris. 22. Avril.
Die republikaniſchen und konſervativen
Blätter beglückwünſchen den Senat, daß er dem Kabinett die
Verpflichtung auferlegt habe, zu demiſſionieren, und ſprechen den
Argwohn aus, daß Bourgeois durch Einberufung der Kammer
einen Konflikt zwiſchen Senat und Kammer hervorrufen wolle.
Die radikalen und ſozialiſtiſchen Blätter tadeln den Rückzug des
Kabinetts, den ſie als Kapitulation hinſtellen; ſie ſehen für ein
zukünftiges Kabinett eine ſchwierige, wenn nicht unmögliche
Stellung voraus. Die Radikalen werden eine Tagesordnung
einbringen, in welcher das Kabinett aufgefordert wird, im Amte
zu bleiben.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei, verantwortlich für die Redaktion: Dr. O. Waldaeſtel, beide in Darmſtadt.