Abonnemenkspreis
vierteljährlich 1 Mark 50 Pf.
halb=
jährlich 3 Mark incl. Bringerlohn.
Luswärts werden von allen
Poſi=
ämtern Beſtellungen
entgegenge=
nommen zu 1 Mark 50 Pf. pro
Quartal incl. Poſlauiſchlag.
Ld.
159. Jahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
Inſerale
für das
wöchentl. Gmal erſcheinende Tagblatt
werden angenommen: in Daumſtadt
von der Expedition. Rheinſtr. Nr. 22,
in Beſſungen von Friedr Blößer,
Schießhausſtraße 1¼, ſowie auswürts
von allen Annoncen=Expeditonen.
Amtliches Organ
für die Lekanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und der anderen Behörden.
N8 86.
Mounkag den 15. Apkül.
99s.
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Geſuche um Zurückſtellung von Reſerviſten und Wehrleuten hinter den älteſten Jahrgang der Landwehr.
Es wird hierdurch zur allgemeinen Kenntniß gebracht, daß
1) der Unteroffizier der Landwehr 1. Aufgebots Friedrich Emmel zu Darmſtadt,
2) der Wehrmann Friedrich Bernhardt daſelbſt,
3) der Wehrmann Chriſtian Kullmann daſelbſt,
lauf Nachſuchen durch Beſchluß der verſtärkten Erſatz=Kommiſſion hinter den älteſten Jahrgang der Landwehr II. Aufgebots
bis zum nächſtjährigen Kaſſiſikationstermin zurückgeſtellt worden ſind.
Darmſtadt, den 7 April 1896.
Der Civilvorſitzende der Erſatz=Kommiſſion Darmſtadt.
Dr. Kahſer.
[7145
Bekanntmachung.
Betreffend: Den Schutz der Singvögel.
Wir bringen in Erinnerung, daß nach
3 1 des Reichsgeſetzes vom 22. Mai 1888
ldas Zerſtören und Ausheben von
Neſtern oder Brutſtätten der
Singvögel, das Zerſtören und
Ausnehmen von Ciern, das
Aus=
fnehmen und Tödten von Jungen
verboten iſt. In gleicher Weiſe iſt das
Feilbieten und der Verkauf der gegen
dieſes Verbot erlangten Eier und Jungen
lunterſagt.
Zuwiderhandlungen werden mit
Geld=
ſtrafe bis zu 150 Mark oder mit Haft
beſtraſt. Dieſe Strafe trifft insbeſondere,
lauch denjenigen, der es unterläßt,
Kinder oder andere unter ſeiner
Gewalt ſtehende Perſonen, welche
gſeiner Aufſicht untergeben ſind,
„und zu ſeiner Hausgenoſſenſchaft
ſgehören, von ſolchen
Zuwider=
handlungen abzuhalten.
Wir erſuchen das Publikum dabei
mitzuwirken. daß dieſe Vorſchriften
allge=
ſmeine Beachtung finden.
Darmſtadt, den 10. April 1896.
Großherzogliches Polizeiamt.
Fey.
7146.
G. Ph. Jung, Iuwelier,
Schützenſtraße.
(11b
Grosae Autawahl im Wentheitem
B e k a n n t m a ch u n g.
Das nachſtehende Ausſchreiben Großh. Kreisamts vom 1.d Mts. bringen
ſwir hiermit zur Kenntniß der Landwirthſchaft treibenden Angehörigen der Stadt
Darmſtadt.
Darmſtadt, den 8. April 1896.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Morneweg.
117.
Darmſtadt, am 1. April 1896.
Betrefſend: Die Verſicherung der Felderzeugliſſe gegen Hagelſchaden.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt,
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Wir empfehlen Ihnen, die Angehörigen Ihrer Gemeinden auf die Vortheile
ſaufmerkſam zu machen, die denſelben durch Verſicherung Ihrer Felderzeugniſſe bei
den zum Geſchäftsbetrieb im Großherzogthum zugelaſſenen auswärtigen Hagel=
Verſicherungsgeſellſchaften in Ausſicht ſtehen. Sie wollen um ſo mehr auf
Ver=
ſicherung der Felderzeugniſſe Ihrer Gemarkungen hinwirken, als gerade mit
Rück=
ſicht auf die beſtehenden Verſicherungsgelegenheiten Kollekten für Hagelbeſchädigte
von Großherzoglichem Miniſterium des Innern und der Juſtiz nicht mehr geſtattet
werden.
v. Marquard.
Lieferung von Eiſenwaaren.
Die Anlieferung von Eiſenwaaren zu
Zwecken des Kanalbaues ſoll im Wege
der Submiſſion vergeben werden.
Offerten ſind bis
Freitag den 17. April 1896,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag. Zeichnungen und
Be=
dingungen liegen auf dem Tiefbauamt,
Zimmer Nr. 4. zur Einſicht offen, bei
welchem auch die Formulare für die
Offerten zu erheben ſind.
Darmſtadt, am 11. April 1896.
Großherzogl. Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[7148.
J V.:
Riedlinger, Beigeordneter.
Brennholz=Verſteigerung.
Die am 1. und 2 lſd. Mts.
ſtattge=
bte Verſteigerung von Brennholz aus
m ſtädtiſchen Oberwald iſt genehmigt.
212
1474
Die Abfuhrſcheine können bei der
Stadt=
kaſſe in Empfang genommen werden.
Erſter Abfuhrtag und Ueberweiſung
des Holzes
Dienstag den 14. April l. J.
Darmſtadt, den 10. April 1896.
Großherzogl. Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[7149
J. V.:
Riedlinger, Beigeordneter.
Nr. 86
Behanntmachung.
In Folge gerichtlicher Verfügung ſoll
die dem Gaſtwirth Heinrich
Lämmer=
hirt dahier gehörige Hofraithe:
Flur. Nr. ⬜Meter.
II. 256 232 Schloßgaſſe Nr. 2,
Montag, 18. Mai 1896,
Vormittags 9 Uhr,
im Ortsgerichtslokal öffentlich verſteigert
werden.
Darmſtadt, 7. April 1896.
Großherzogl. Ortsgericht Darmſtadt I.
[150=
Müller.
Bebanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung ſoll die
den Johann Leopold Eheleuten
da=
hier gehörige Hofraithe, Liebfrauenſtraße
Nr. 66,
Flur 35. Nr. 1503⁄too, ⬜Meter 364.
Montag, 20. April l. J.,
Vormittags 9 Uhr,
im Ortsgerichtslokal öffentlich verſteigert
werden.
Falls andere rechtliche Hinderniſſe
nicht entgegenſtehen, wird die
Ver=
ſteigerung auch dann genehmigt werden,
wenn die Schätzung nicht erreicht wird.
Darmſtadt, 26. März 1896.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt I.
Müller.
[7151
Düngerverkauf.
Am Mittwoch, den 15. April
1896, Vormittags von 9½ Uhr
ab, wird auf dem hinteren Hofe der alten
Cavallerie Ca'erne, in Darmſtadt, die
Matratzenſtreu einer Eskadron öffentlich
meiſtbietend verſteigert.
[71342
Dragoner=Regiment Nr. 23.
Cacao & Chocoladen
hartwig & Jogel.
Niederlage: (4828b
Doutsches Chocoladenhaus
Fritz Eichberg,
18 Ernst-Judwigsstrasse 18.
Ein vollſtändiges gutgehaltenes
Regierungsblatt
(1819-1895 incluſive), gebunden, iſt
zu verkaufen. Näheres bei
(5722b
Dr. Kleinschmidt, Rechtsanwalt.
Anſchaffung eines Leichenwagens
Die Gemeinde Nieder=Ramſtadt beabſichtigt einen Leichenwagen anzuſchaffe
und ſind diesbezügliche Offerten mit Zeichnungen und Koſtenüberſchlägen ve
ſehen bis
zum 2l. d. Mts.
auf hieſiger Bürgermeiſterei franco einzureichen. Die Bürgermeiſterei behält ſi
eine Zuſchlagsfriſt von 4 Wochen vor und ſind die Submittenten während dieſ
Zeit an ihre eingereichte Offerte gebunden.
Nieder=Ramſtadt, 10. April 1896.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Nieder=Ramſtadt.
Schneider.
C5.
Verkeigerung.
Montag den 20. April, Nachmittags 2 Uhr,
ſollen auf dem Rathhaus zu Griesheim bei Darmſtadt die zu der am 12. m
13. Juli d. J ſtattfindenden Fahnenweihe des Geſangvereins „Frohſinn
zu Griesheim zu vergebenden Karouſſel=, Schaukel=, Schieß= und
Scha=
buden= ꝛc. Plätze öffentlich verſteigert werden.
Griesheim, im April 1896.
1715:
Der Vorstand.
Lrankfurter Hypothenbank.
4Loige Pfandhriofe
Herte Il
Jahrgänge 1885 und folgende betreffend.
ease
Der andauernde Rückgang des Zinsfußes älterer Hypotheken macht es erſo
derlich, den Reſt unſerer Pfandbrief=Serie XI von 4½⁄ auf 3½%o zu convertire
Es ſind dies die Stücke:
„ „ 11601 „ 15400, 16001 „ 20000, 30001 „ 30854 „ B. „ 10101 „ 13600, 16001 „ 19500, 30001 „ 30575 „ B. „ 9701 „ 13000, 16001 „ 19000, 30001 „ 30251 G. „ 10701 „ 15050, 16001 „ 19500, 30001 „ 30411
ſoweit ſolche nicht ſchon früher verlooſt ſind.
Vir oſſeriren zunächſt die Fortdauer der Peigen Verzinſung bis zu
1. Januar 1897 und die Zinsherabſetzung auf 3½% mit Wirkung vo
1. Januar 1897 ab denjenigen, welche ihre Bfandbriefe (mit Coupons p
1. Juki 1896 und folgenden) zur entſprechenden Aöſtempelung bis zum 2. R
1896 einreichen.
Formulare zur Einreichung ſind in Frankfurt a. M. an unſerer Kal
(Gallusanlage Nr. 8½. auswärts bei unſeren Coupons=Einlöſungsſtellen
erhältli=
insbeſondere:
in Darmſtadt bei der Bauk für Handel und Induſtrie,
Gießen bei Herrn A. Heichelheim, in Mainz bei Herr
Schmitz, Heidelberger & Co.
Wegen Kündigung der bis zum 2. Mai 1896 nicht zur Abſtempelung eing
reichten Stücke wird weitere Bekanntmachung erfolgen.
Frankfurt a. M., den 10. April 1896.
[15
Frankfurter Hypothekenbank.
Kindergarten,
Kiesſtraße 63,
beginnt Donnerstag den 16. April 1896. Anmeldungen nimn
entgegen
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Erinnerungen feiern, wer ſie bisher noch nicht kannte, empfängt hier ein wahres
Bild dieſes großartigen Naturwunders.
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Betreffend: Die Kyffhäuſer=Denkmals=Feier” am
18. Juni d. Js.
Diejenigen Kameraden unſeres Vereins, welche geſonnen ſind
der Einweihung des „Kaiſer=Wilhelm=Denkmals; auf dem Kyffhäuſer am
18. Juni d. J. beizuwohnen, werden gebeten, ſich umgehend bei dem
Vor=
ſtand - mit Angabe ob Freiquartiere oder bezahlte Quartiere gewünſcht werden
anzumelden, da ſpätere Anmeldungen ausgeſchloſſen ſind.
Der Vorstand des Kriegervereins Darmstadt. (157
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Muſterſchuhe iſt Jedermann geſtattet.
Honorar 6 Mark.
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170.) Mühlſtraße 23 Hinterhaus.
1477
8
4
45¾₈
52 56
3 2
1½
16
10
Nr. 86
Kunſtgewerbliches
Beichnen.
Wie in früheren Jahren werden auch in dieſem Sommer in den Räumen der
Landes=Baugewerkſchule Uebungen im kunſtgewerblichen Zeichnen für
Kunſtgewerbe=
treibende unter Leitung des Unterzeichneten veranſtaltet.
Anmeldungen zu dieſen Uebungen, welche an zwei Vormittagen wöchentlich
ſtattfinden und am 5. Mai d. Js. beginnen, wollen baldigſt auf dem Büreau
der Großh. Centralſtelle für die Gewerbe, Neckarſtraße 3, Zimmer Nr. 29,
unter Entgegennahme der näheren Bedingungen bewirkt werden.
Darmſtadt, im April 1896.
Hermann Müller,
ſſor.
[1722
Zum Edward=Jubiläum
machen wir die zahlreichen Verehrer und Freunde des
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liebten Mitgliedes unſeres Hoftheaters auf ſein vor kurzem
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mit ſich fortreißen müſſen. Preis des 400 Seiten ſtarken
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Deutſches Reich. Der am ½. April in Berlin unterzeichnete
deutſch=japaniſche Handelsvertrag wird zunächſt dem
Bundesrate unterbreitet werden. Von dem Verlauf der
Bera=
tungen hängt es dann ab, ob der Vertrag noch in der
gegen=
wärtigen Seiſion dem Reichstag vorgelegt wird.
Oeſterreich=Ungarn. Das unguriſche=Korreſpondenzbureau:
meldet: Bei den fortgeſetzten Ausgleichsverhandlungen
wurde bezüglich Ungarns in den Finanzfragen und Tariſfragen
ein Einverſtändnis erzielt. Unerledigt blieben die Fragen des
Wahlverfahrens. der Veterinärangelegenheit und die Frage der
Verſtaatlichung der Südbahn. Die Verhandlungen werden
fort=
geſetzt.
Italien. Die =Tribuna' berichtet äus Maſſaua über das
gemeldete Gefecht: Stevani errang bei Mokram am 2. d. Mts.
einen vollſtändigen Sieg; die Verwiſche wurden zerſprengt und
deren bedeutende Verſtärkung aus Tueruf gleichfalls in die Flucht
geſchlagen. Tie Verluſte der Verwiſche ſind beträchtlich. die
Italiener hatten nur etwa 100 Tote. Ras Makonnen ſchrieb an
den Mäjor Salſa, er nöge ſeine Ankunſt im Lager der Schoaner
böſchleunigen. Salſa muß am 31. März dort eingetroffen ſein.
Oberſt Stevani telegraphierte, die Derwiſche hätten Tucruf
auf=
gegeben und ſich nach Oſobri zurückgezogen. Nach anſcheinend
beachtenswerter Meldung hätte Negus Menelik nach Begameder
einen Geſandten geſchickt, um über eine Vereinbarung mit den
Verwiſchen zu verhandeln.
England. Im Unterhauſe bemerkie der Unterſtaatsſekretär
für die Krlonien, Chamberlain, die Behörden des
Matabele=
landes hälten ſich ſtark genug erklärt, den Aufſtand auszu
halten; ſie ſeien nur nicht imſtande, ihn allein niederzuwerſen.
Auf Veranlaſſung Robinſons haben daher Oberſt Plumer und
einige andere Offiziere in Mafeking eine Abteilung von ca. 500
Mann geſammelt, die nach genügender Ausrüſtung in 3-4 Wochen
in Matabeleland eintreffen können. Robinſon habe entſchieden
das Anerbieten der Reaierung abgelehnt, zur Unterdrückung des
Matabeleaufſtaͤndes beſondere Maßnahmen zu treffen und die
Garniſonen der Kapkolonie und Natals zu verſtärken.
Aus Buluwayo wird den „Times: vom 9. d. Mts. geme det,
das ganze Matabelevolk habe ſich erhoben. Es werde jetzt
an=
erkannt, daß 1500 Mann nötig ſind, um die Ruhe wieder
herzu=
ſtellen.
Bulgarien. Wie aus Konſtantinopel gemeldet wird, hat
Fürſt Ferdinand auf Wunſch des Sultans ſeine Abreiſe bis
Montag. den 13. ds. Mts., verſchoben. Die Bemühungen zur
Aufhebung des bulgariſchen Schismas werden von
ruſ=
ſiſcher Seite damit begründet, daß die Funktion des Kaiſers von
Rußland als Pathe des Prinzen Boris mit ſeiner Stellung in
der ruiſiſchen Kirche ſchwer vereinbar ſei, wenn der Prinz Boris
in dem Schisma verbleibe. Außerdem müſſe der Kaiſer von
Rußland, als Protektor der orthodoren Orientkirche die
Be=
mühungen des Patriarchats zur Beſeitigung des Schismas
unter=
ſtützen.
Stadt und Land.
Darmſtadt. 13. April.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen am Sams.
tag den Oberſtlt. v. Beck, Kommandeur des Großh. Feld=Art.=
Regts. Nr. 25. den Prem.=Lt. Otto vom Inſ.=Regt. Nr. 83,
kom=
mandiert zur Dienſtleiſtung auf 1 Jahr, den Sek.=Lt. der Landw.=
Feld=Artillerie 1. Aufgebots Hellwig. die Sek.=Lts. der Reſerve
Werkmeiſter, Gilmer. v. Klipſtein, Ohl. Fülberth, Hobrecht,
Her=
mann und Rommel, kommandiert zur Dienſtleiſtung beim Großh.
Feld=Art. Reat. Nr. 25. den Major Wachs vom 3. Großh. Inf.=
Regt. Nr. 117. den Sek.Lt. Erbgraf zu Erbach Schönberg Erl.
vom 1. Großh. Drag. Regt. Nr. 23. den Oberfinanzrat Braun,
den Stadtpſarrer Bernbeck von Michelſtadt, den Geh.
Kommerzien=
rat Römheld und den Profeſſor Kübel von Mainz; zum Vortrag
den Staatsminiſter Finger, den Finanzminiſter Weber, den
Land=
ſtallmeiſter v. Willich, den Hoftheaterdirektor Werner.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den
Straßen=
meiſter Heinrich Nau zu Worms auf ſein Nachſuchen in den
Ruhe=
ſtand verſetzt.
Ihre Königl. Hoheiten der Großherzog und die
Groß=
herzogin werden ſich am 16. nächſten Monats über Berlin
nach Moskau begeben, um den dort ſtattfindenden
Krönungs=
ſeierlichkeiten beizuwohnen. Die Ankunft Ihrer Königl. Hoheiten
im Kreml zu Moskau findet am 18., abends 8 Uhr 45 Min. ſtatt.
Ihre Königl. Hoheiten der Prinz und die Prinzeſſin
Heinrich von Preußen mit dem Prinzen Waldemar
trafen am Freitag nachmittag 5 Uhr 48 Min. von Rumpenheim
kommend, hier ein und beſuchten darauf mit den Großherzoglichen
Herrſchaften die Vorſtellung im Hoftheater. Se. Königl. Hoheit
Prinz Heinrich von Preußen begaben ſich am Samstag
nach=
mittag mit Sr. Hoheit dem Prinzen Albert zu Schleswig=
Holſtein zur Auerhahnbalz nach Oberheſſen. (Darmſt. 8tg.)
86
Ihre Großh. Hoheit Prinzeſſin Ludwiavon
Batten=
berg wird apfangs Mai aus Malta hier eintreffen und mit den
Allerhöchſten Hertſchaften die Reiſe zur Kaiſerkrönung nach Moskau
antreten. (N. H. V.
Militärdienſtnachrichten. Freiheir Schenk zu
Schweinsberg, Sek=Lt. vom Jäger=Bat. Graf Jorck, von
Wartenburg (Oſtpreuß.) Nr. 1. in das Heſſ. Jäger=Bat. Nr. 11
verſetzt. Frhr. v. Biſſing, Oberſt 1. 8. des 1. Heſſ. Huſ.=Regts.
Nr. 13 und Kommandeur der 30. Kav.=Brigade. v. Witzendorff,
Oberſt l.s. des Großh. Heſſ. Feld=Art.=Regts. Nr. 25 und
komman=
diert nach Württemberg als Kommandsur der 13. FeldArt.=Brigade
Königl. Württembeta.). zu Gen.=Majbren mit einem Pstent vom
30. v. Mts. befördert. Frhꝛ. v. Aütenried, Prem.=Lt. vom
2. Großh. Heſſ. Inf.=Regt. Nr. 116, bis Ende März k. Js. zuk
Dienſtleiſtung bei den techniſchen Inſtituten, Bokk, Ptem.=Lt.
vom Inf.=Regt. Prinz Louis Ferdinand von Preußen (2.
Magbe=
burg.) Nr. 27, unter Stellung l. s. des Regts., zur Dienſtleiſtung
als zweiter Offizier bei dem Traindepot der Großh. Heſſ. (25.
Diviſion kommandiert. Morneweg, Hauptm. 3. D. bisher
Komp.-Chef vom 1. Großh. Heſſ. Inf.=Regt. Nr. 115. kommandiert
zur Dienſtleiſtung als Bezirksoffizier bei dem Landw.=Bezirk
Gießen, bei dieſem Landw.=Bezirk, Mey, Hauptm. 3. D. bisher
Battr.=Chef vom Feld=Art.=Regt. Nr. 34, kommandiert zur
Dienſt=
leiſtung als Bezirksoffizier bei dem Landw.=Bezirk Friedberg, bei
dieſem Landw.=Bezirk, Freiherr Schenck zu Schweinsberg,
Hauptm. 3. D., bisher Komp. Chef vom 1. Heſſ. Jaf.=Regt. Nr. 81,
kommandiert zur Dienſtleiſtung als Bezirksoffizier bei dem Landw.=
Bezirk 1 Darmſtadt, bei dieſem Landw.=Bezirk, zu Bezirksoffizieren
ernannt. Böttcher, Zeug=Prem.=Lt. vom Art.=Depot in Mainz,
zum Zeug=Hauptm., Merſtedt, Zeugfeldwebel vom Art.=Depot,
in Mainz.- zum Zeuglt. befördert.
m. Wir machen auch an dieſer Stelle auf die im
Inſekaten=
teil unſeres Blattes befindliche Bekanntmachung betreffs eines
Kurſes im kunſtgewerblichen 8eichnen aufmerkſam, der
in dieſem Sommer in den Räumen der
Landesbaugewerk=
ſchule abgehalten wird und jungen Gewerbetreibenden, auch
den weniger Bemittelten, beſte Gelegenheit zur Ausbildung bietet.
S. Diejenigen Alten Herren der Corps des KöſenerS.C.
Verbandes, welche im Jahre 1876 und 1886 an den ſchönen Feſten
hier teilgenommen haben, werden ſich der damals gefaßten
Be=
ſchlüſſe entſinnen, alle 10 Jahre, alſo zunächſt wieder im Jahre
1896, einen gemeinſchaftlichen großen Kommers alter
Corps=
ſtudenten zu feiern. Demgemäß wurde von einem aus Alten
Herren der Gießener und anderer Corps beſtehenden Komitee
der diesjährige Kommers auf Samstag, den 2. Mai, abends
8 Uhr, im Saalbauhier feſtgeſetzt. Herr Geheimerat Küchler,
der 1886 das Präſidium führte, hat, der einſtimmigen Bitte des
Komitees nachgebend, ſich wiederum zur Uebernahme des
Prä=
ſidiums bereit erklärt. Es ſollen, ſoweit Adreſſen bekannt ſind,
ſpezielle Einladungen ergehen. Im übrigen iſt jeder Alte Herr!
willkommen. Einer zahlreichen Beteiligung darf ſicher
entgegen=
geſehen werden.
9 Der letzte Samstagswochenmarkt war, trotzdem!
er unter ungünſtiger Witterung, die ſich aber ſpäter beſſerte,
ſeinen Anfang nahm, ungemein reich befahren und machte einen
recht frühlingsmäßen Eindruck, infolge der Fülle von Spinat,
Lattig, Radieschen, Blumen u. ſ. w. Die Preiſe ſind gegen die
Woche vor dem Feſte wieder zurückgegangen. Wir notieren:
Butter p. ¹ Ko. 1 Mk., in Partien 90 Pf., Landeier und Italiener
p. Stück 6 und 7 Pf., 2 Stück 13 Pf., Baheriſche und Kalkeier,
p. Stück 5-6 Pf., 2 Stück 11 Vf., Handkäſe p. Stück 4-10 Pf.,
Schmierkäſe p. i Liter 15 Pf., Apfelſinen p. Stück 6-8 Pf.
Aepfel von welchen noch große Mengen auf dem Markte
er=
ſcheinen) p. ¹ Ka. 12-20 Pf. je nach Sorten, Spinat p. Portion
12- 20 Pf., Blumenkohl p. Stück 15-30 Pf. Wirſing p. Stück
3-8 Pf., Schabkraut p. Bündel 2-3 Pf., Schwarzwurz p. ½K9.
20 Pf., Meerrettig p. Stange 10-20 Pf., Weißkraut p. Stück,
6-12 Pf., Rotkraut p. Stück 12-20 Pf., Sellerie p. Stück 4-10 Pf.,
Kopfſalat v. Stück 8-14 Pf., Endivienſalat p. 1 Kg. 35-40 Pf.,
neue Spargel aus hieſigen Gärtnereien p. ¹K9. 150-2 Mk.,
alte Kartoffeln p. Kumpf (10 Liter) je nach Sorten 40-60 Pf.,
junge Gänſe p. Stück 5-7 Mk., Hahnen p. Stück 80 Pf. bis 2 Mk.,
Enten p. Stück 2-3 Mk., Suppenhühner p. Stück 1250 Mk.,
Tauben p. Stück 3½-80 Pf., Hecht p. ¹ Kg. 80 Pf. bis 1 Mk.,
Schellfiſche p. ½ Kg. 20. 25 Pf. Kabliau p. ½ Kg. 25-30 Pf.,
Breſem p. ½ Kg. 35- 40 Pf., Weißſiſche p. ½ Kg. 25-30 Pf.
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 11. April. Das Beſinden des
Ceremonienmeiſters v. Schrader war am ſpäten Abend
fort=
dauernd ſehr kritiſch. —— Der heute mittag geſchloſſene
Prote=
ſtantentag wäblte zum nächſten Vorort Hamburg.- Profeſſor
Dr. Robert Langerhans, Proſektor im Krankenhauſe Moabit,
veröffentlicht folgende Todesanzeige: „Geſtern (Dienstag)
nach=
mittag 6 Uhr verſchied plötzlich mitten in blühendſter Geſundheit
infolge einer Einſpritzung des Behringſchen Heilſerums.
Hir=
Arheil.
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Die ml
Jüge o=
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zur Immuniſierung unſer herziges Ernſichen im Alter von
1³⁄₈ Jahren. Der„Berl. Volkeztg. wird hierüber berichtet: Ein
Dienſtmädchen des Prof. Langerhans erkankte an der Diphtherie
und wurde in das ſtädtiſche Krankenhaus Moabit gebracht, deſſen
Proſektor Dr. Langerhans iſt. Um die zurückgebliebenen Kinder
zu ſchützen, wurde der Knabe auf Anraten von Anſtaltsärzten
prophhlaktiſch mit dem bekannten Diphtherie=Heilſerum geimpft,
und nach wenigen Minuten war das ſonſt ganz geſunde und
kräftige Kind tot, ein geradezu herzzerreißendes Schickſal für die
ſchwer heimgeſuchte Familie. Profeſſor Dr. Robert Langerhans,
utls nu 1 rnags. ohn des Stadtverordneten=Vorſtehers Abg. Dr. Langerhans,
hat erſt im vorigen Jahre zwei ſeiner Kinder inſolge von
Diph=
therie verloren. Das jetzt verſtorbene Kind war damals nach
Fleſp- zewen langwieriger Krankheit geneſen. Weiter iſt über dieſen Aufſehen
n7 glaſſe ſerregenden Fall zu berichten, daß ſich die Staatsanwaltſchaft
veranlaßt geſehen hat, die Leiche mit Beſchlag zu belegen. Dieſe
ierth. Wi. Aprilliſt daher aus der elterlichen Wohnung abgeholt worden und wird
gerichtsärztlich geöffnet werden. Selbſtverſtändlich wird die
Ange=
legenheit bis zu ihrer endgiltigen Klarſtellung als Strafſache
behandelt. Da der Fall ein außergewöhnliches Intereſſe
bean=
ſprucht, ſo wird angenommen, daß ſich eine Reihe ärztlicher
Autoritäten bei der Leichenöffnung einfinden wird. Der Vater
des Verſtorbenen verſiegelte die Flaſche mit dem Reſte des
ver=
wendeten Heilſerums und ſtellte ſie der Staatsanwaltſchaft behufs.
Unterſuchung, ob das Serum verdorben war, zu. Die „Volksztg.
will wiſſen, daß der Tod des Knaben dadurch verurſacht worden
iſt, daß das Beringſche Heilſerum. welches dem Kinde eingeſpritzt
Jwurde, ein großes Quantum Karbolſäure enthielt.- Die Haupt=
Rverhandlung gegen v. Hammerſtein wird, der „Kreus=8g.
ſzufolge, am 22. d. M. vormittags ½9 Uhr, ſtattfinden.
Coburg. 11. April. Zu der Vermählungsfeier der
9Vrinzeſſin Alexandra und des Erbprinzen zu
Hohen=
lohe=Langenburg am 20. d. M. werden nach der „Cob. 8tg.
Jfolgende fürſtliche Beſuche hier eintreffen: Der Kaiſer und die
Kaiſerin, der Großherzog und die Großherzogin von Heſſen, der
Prinz und die Prinzeſſin Ferdinand von Rumänien nebſt Kindern,
der Herzog und die Herzogin von Yorl, als Vertreter der Königin,
von England, die Erbprinzeſſin von Sachſen=Meiningen nebſt
der Prinzeſſin Feodora, der Fürſt zu Hohenlohe=Langenburg.
Statthalter in Elſaß=Lothringen, und die Fürſtin. ferner der Erb=
Jprinz und die Erbprinzeſſin zu Leiningen, der Erbprinz und die
ſErbprinzeſſin von Reuß j. L. der Prinz Max von Baden, der
Reichskanzler Fürſt zu Hohenlohe=Schillingsfürſt, der Großfürſt
Paul von Rußland und der Prinz und die Prirzeſſin Philipp
von Sachſen Coburg. Am 18. April findet ein kleiner Hofball
ſtatt; am 19. April iſt Empfang des Kaiſers und der Kaiſerin
Jund einiger anderen fürſtlichen Gäſte; abends Galavorſtellung im
Herzoglichen Hoftheater. Am 20. April mittags erfolat die
Trauung. Hierauf findet Feſttafel im Herzoglichen
Reſidenz=
ſchloſſe ſtatt.
München, 11. April. Geſtern abend ſtürzte bei der
Auf=
führung von Goethes „Fauſt; im hieſigen Hoftheater die
Hof=
lopernſängerin Frl. Borchers in der Rolle des „Euphorion” von
ſeiner einen Felſen darſtellenden Erhöhung aus beträchtlicher Höhe
ſherab und erlitt anſcheinend ſchwere innere Verletzungen.
Wien, 11. April. Die Gräfin Hartenau dementiert im
„Neuen Tagebl.: das Gerücht ihrer Verlobung aufs entſchiedenſte.
Graz. 11. April. Der öſterreichiſche Thronfolger
bezieht Mitte Mai bis Ende Juli das böhmiſche Schloß Konogiſcht
bei Beneſchau.
Venedig. 10. April. Die Ankunft des deutſchen
Kaiſer=
paares wird morgen nachmittag erwartet. In der Stadt
herrſcht frohe Erwartung und reges Leben. Die Fremdenzahl
liſt ſehr groß. Das italieniſche Königspaar, der
Kron=
orinz und Rudini ſind Abends hier eingetroffen, von den
Mini=
ſtern Brin und Sermoneta, den Senatoren, Deputierten, den
Spitzen der Behörden unter ungeheurem Jubel der Bevölkerung
empfangen, und begaben ſich in Hofgondeln nach dem
Königs=
ſchloß. Die Uſer des Kanal Grande waren bengaliſch beleuchtet.
Das Königspaar und der Kronprinz dankten vom Balkon aus
unter begeiſterten Kundgebungen. Der Bürgermeiſter forderte
die Bevölkerung auf, das Haus Savohen in einer der
unwandel=
baren Treue Venetiens und der hohen Bedeutung des Empfangs
entſprechenden Form zu begrüßen. Die Senatoren Venetiens,
die namens der geſetzgebenden Körperſchaft dem deuiſchen Ka'ſer
zu huldigen wünſchen, haben dem deutſchen Botſchafter geſterr
einen Beſuch abgeſtattet. Die Wichtigkeit des Aktes wird von
der verſaſſungstreuen Preſſe der Vrovinz Venetien in
eindring=
lichen Worten hervorgehoben. Die Vertreter Benetiens, ſo ſchreibt,
das Blatt „Alpigiano, mit deſſen Worten die „Gazzetta di
Vene=
zia' ihren eigenen Artikel ſchließt, werden dem deutſchen Kaiſer
ſagen. daß das dankbare Italien für den aufrichtigen Freund
herzliche Gefühle hegt, und daß die Nation den Wert ſeines
Be=
ſuchs in dieſem Augenblick großer ſchwerer Sorgen in ſeinem
ganzen Umfange zu ſchätzen weiß. Der parlamentariſche
Aus=
ſchuß für die Kundgebung der in Venetien wohnhaften Senatoren
und Deputierten zu Ehren des deutſchen Kaiſers hat die Sena=
Nr. 86
1479
toren und Deputierten eingeladen, ſich am Samstag in Venedig
einzufinden. Die Gemeindebehörde ſtellt ihnen und ihren Damen,
einen kleinen Lampfer zur Verfügung, außerdem wird die
Ge=
meindebehörde am Montag ein Bankett geben.
Kleine Chronik. In der gegenwärtigen Leit, wo die
Maul=und Klauenſeuche in zahlreichen Gebieten
Deutſch=
lands beſonders ſtark graſſiert, dürfte eine amtliche
Bekannt=
machung des Königlichen Landratsamtes zu Emden von
allge=
meinem Intereſſe ſein und das um ſo mehr, als ſie auf eine
Ver=
ſchleppungsgefahr aufmerkſam macht. die ſeither von den
Vieh=
beſitzern nicht beachtet worden iſt. Nach thierärztlichen
Feſtſtel=
lungen ſoll nämlich in dem Dorfe Oſterhuſen, Kreis Emden, die
Seuche nach bislang verſchont gebliebenen Gehöften durch Katzen
verſchleppt worden ſein. Daß Katzen von der Seuche
heimge=
ſucht werden können, dürſte für viele Viehbeſitzer neu ſein;ſelbige
werden dieſerhalb gut thun, im Falle einer Verſeuchung die
ge=
ſchwänzten Gäſte von den Ställen fernzuhalten. - Ueber
ameri=
kaniſche Volitik äußert ſich ein Amerikaner brieflich in
folgender höflichen Art: Im allgemeinen haben die Amerikaner
ſich in letzter eit ſurchtbar lächerlich gemacht, indem ſie ihre
Naſe in allerlei Sachen ſteckten, die ſie gar nichts angehen. Ihre
Neutralitätspolitik. worauf ſie immer pochten, ſcheinen ſie ganz
über Bord geworfen zu haben; das Dümmſte an der ganzen
Geſchichte iſt, daß wir weder eine Armee, noch eine Flotte haben,
um den Drohungen, die von unſerem Senate und dem
Repräſen=
tantenhauſe ausgeſtoßen werden, Nachdruck zu verleihen.
Trotz=
dem dauern die Stankereien und das Säbelgeraſſel
ununter=
brochen in unſerem Kongreſſe fort, es ſcheint, als ob man ſich
mit allen Mächten verfeinden will, zu welchem Zwecke iſt
uner=
findlich. Durch die Sympathien mit den Armeniern hat der
türkiſche Sultan ſich angeblich veranlaßt geſehen, ſeinen Geſandten
aus unſerer Bundeshauptſtadt abzuberufen. Spanien wird wohl
bald ein gleiches thun und „John Bulls: Geduld wird vielleicht
(benfalls bald erſchöpft ſein. Es wäre wirklich zu wünſchen,
daß dem „Unele Sam' ein ordentlicher Dämpfer auf ſein großes
und loſes Maul geſetzt würde.- Von einem franzöſiſchen Forſcher
ſind kürzlich intereſſante Studien über den Bakteriengehalt
der Luft angeſtellt worden. Auf dem Meer, 100 Kilometer von
der Küſte entfernt, kommen auf den Kubikmeter Luſt nur 06
Bakterien, näher an der Küſte betrug der Gehalt an Bakterien
ſchon 18. auf hohen Bergen 1 bis 3. im Park Montſouris ſchon
480, in der Rue de Rivoli 3480, in einem neuen Hauſe 4500, in
alten Häuſern 36000 und in dem Krankenhaus de la Pitié 79000
Wer alſo der modernen Bakterienfurcht folgend ganz ſichergehen
will, muß ſich la Robinſon auf einer möglichſt entfernten,
kleinen Inſel im ſtillen Ozean niederlaſſen.
Großherzogliches Hoftheater.
Fauſt.
Dritter Abend.
W.I.-Beſonders aber laßt genug geſchehen!
eine
5½ſtündige Vorſtellung mit ſechs Akten und 50 Rollen,
aus=
ſchließlich der ſtummen Rollen, und troßz alledem keine merkbare
Ermüdung beim Publikum; man ſieht, das Rezept des alten
Praktikus von Theaterdirektor, der uns am Dienstag das A8C
ſeines künſtleriſchen Glaubensbekenntniſſes vorgetragen hat,
be=
währt ſich. Auch für die Regie liegt darin eine große
An=
erkennung; ſie hat es verſtanden, ähnlich einem Meiſter der
Küche. welcher für ein Diner mit ſechs oder mehr Gängen den
Appetit der Gäſte durch ſeine Kunſt ſtets friſch zu halten und
von neuem anzuregen weiß, durch Abwechſelung und
Mannig=
ſaltigkeit des Gebotenen das Publikum unausgeſetzt in geiſtiger
Friſche und Aufnahmefähigkeit zu erhalten. Da ſa auch der in
dieſen Beſprechungen öfters als Gewährsmann von uns eitierte
„ Thealerdirektor' ein Theaterſtück mit einem Ragout vergleicht, ſo
möge uns dieſer Vergleich verziehen werden. Beim Anſchauen
und Anhören alles deſſen, was uns hier in ſo und ſo viel Bildern
aus mythiſcher, uralter, alter, mittelalterlicher und neuerer Zeit
vorgeführt wird, verfliegen die Stunden, ohne daß man es
merkt, dahin, und zum Schluſſe wird mancher bei ſich gedacht
haben „Es iſt doch ſchön, wenn mans auch nicht verſteht:
Die mit der Leit zu einem ſtattlichen Umfange angewachſene
„FauſtrLitteratur durchzuſtudieren und deren Reſultate ſich
an=
zueignen und zu prüfen, dürſte gerade für ein Spezialſtudium
genügen. Die Verſuche der verſchiedenen mehr oder weniger
alücklichen Deutobolde, welche ſich auf die Auslegung des Zweiten
Teiles des Fauſt erſtrecken, können, wo es ſich um eine ſzeniſche
Bearbeitung desſelben handelt, glücklicherweiſe unbeachtet bleiben:
denn die Deutungen der Allegorien und Abſtraktionen haben,
ſofern ſie ſich aus der Darſtellung nicht ergeben, auch für die
Aufführungen ſelbſt ſo gut wie gar keinen Wert. Ueber die eine
Unmöglichkeit philoſophiſche Abſtraktionen, die ſich nur denken und
begreifen. nicht aber durch die Sinne erfaſſen laſſen, plaſtiſch
darzuſtellen, wird man nie hinüberkommen, ſo ſehr man ſich auch
dreht und wendet. Neben der in geradem Gegenſatze zum erſten
1480
Nr.
Teil ſtehenden vorwiegend abſtrakten und allegoriſierenden,
logiſch und grammatiſch nickt ſelten unverſtändlich bleibenden
Sprache und der Anwendung von Bildern, die einen
greiſen=
haften Charakter haben, finden ſich in dem Zweiten Teile wieder
Stellen von ſo großartiger Schönheit, tieſer Lebensweisheit und
bewundernswerter Treſſicherheit im Ausdruck, daß ſich eine
ſolche Ungleichheit des Ganzen nur aus den verſchiedenen
Zeit=
verioden erklären läßt, in welche die Entſtehung des=Fauſt=fällt.
Im Zweiten Teile des „Fauſt' bewährt ſich die Meiſterſchaft
des Regiſſeurs im Streichen, und man muß anerkennen, daß die
hieſige Regie hierin das rechte Maß getröffen und den rechten
Takt bewieen hat. Namentlich iſt die Kunſt zu loben, mit der
die Auſgabe gelöſt iſt, das Ganze in Huſammenhang zu bringen.
Ganz läßt ſich dieſe Aufgabe nicht löſen, aber was geſchehen
konnte, iſt geſchehen, und aller hemmender und beſchwerender
Ballaſt war über Bord geworſen. Die Einteilung in 6 Akte war
in der Weiſe erfolgt, daß der urſprüngliche 1. Att in zwei Teile
zerlegt worden war und der 2. Akt mit der Szene im
kaiſer=
lichen Luſtaarten beainnt: Verzeihſt Du, Herr, das
Flammen=
gaukelſpiel ?r Die 3. 4. 5. und 6. Akte entſprachen dann den
urſprünglichen 2. 3. 4. und 5. Akten.
Ter Mephiſto des zweiten Teiles verliert mehr und mehr
den teufliſchen Charakter; bei der Verſchiedenartigkeit der Rollen,
in denen er aufzutreten hat, lüßt ſich der rein mephiſtopheliſche
Charakter in der Darſtellung nicht mehr feſthalten: derſelbe
wurde aber von Herrn Wagner in der Schlußizene mit
richtigem Verſtändnis der ihm geſtellten Aufgabe wieder
auf=
genommen und die ganze rieſige Rolle ohne ein Zeichen der
Er=
müdung oder Abpannung bis zum Schluſſe ſiegreich
durch=
geführt und zwar, was beſonders anzuerkennen iſt, zugleich aber
auch für Herrn Hacker ailt, ohne hörbare Unterſtützung ſeitens
des Souffleurs. Herr Hacker ſührte ſeine nicht minder ſchwierige,
vielſeitige und anſpruchsvolle Rolle mit demſelben künſtleriſchen
Verſtändnis und glücklichen Gelingen durch, wie die des zweiten
Abends. Reicher äußerer Erſolg, beſtehend in warmen
Beifalle=
kundgebungen und Lorbeerkränzen, belohnte den ſobenswerten
Fleiß und die hohen Leiſtungen der beiden Künſtler. Von den
übrigen 30-40 Rollen wollen wir noch erwähnen - ohne
da=
durch den Nichterwähnten Anerkennung vorenthalten zu wöllen:
die durch ſchöne Deklamation und harmoniſches Ebenmaß der
Darſtellung ſich auszeichnende „Helena- des Frl. Cramer, den
im ganzen recht glücklich zur Darſtellung gebrachten
Kaiſer=
des Hetrn Erneſt, den Anmut und Poeſie der Erſcheinung mit
deutlicher und ſchöner Ausſprache vereinigenden „
Euphokion=
des Frl. Göbel, den Rüpel,Baccalaureus: des Heirn
Kreide=
mann und die drei Verſonen des von allem „
Hineingeheimnißten=
freien Jdhlles im letzten Alle. Herr Werner (hilemon),
Herr Mahr (Wanderer) und Frl. Denkhauſen Gaucisſ.
Inſzenierung und Ausſtattung waren reich und vrächtig. Die
mit der Leitung derſelben betrauten Herren ſind ihrer Rieſenaufgabe
in glänzender Weiſe gerecht geworden; es ſind dies: in erſter
Linie Herr Regiſſeur Valder, ferner die Herren
Maſchinen=
meiſter Richter, Dekorationsmeiſter Müller und
Beleuch=
lungsinſpektor Pfersdorff. Namentlich muß auch noch der
gründlichen und muſterhaſten Einſtudierung des Ganzen, die ſich
in den einheitlichen, niemals ins Stocken geratenden
Enſemble=
ſzenen beſtens bewährte, lobend gedacht werden. Glanzleiſtungen
der Inſgenierungskunſt waren die Szenen am Hof, die entzückende
Szene am Aegäiſchen Meere, einzelne der Klaſſiſchen
Walpurgis=
nacht und die Schlußſene.
Um die Ausführung des muſikaliſchen Teils machten
ſich neben Herrn Kapellmeiſter Rehbock, der denſelben leitete,
die Damen Frau Pfeiffer=Rißmann, Fräulein Jungk,
Fräulein Neumeyer, Fräulein Pewny und Herr Weber,
der das Türmerlied des Lyneeus geſchmackooll und mit Wärme
vortrug, verdient. Die Muſik des zweiten Teiles enthält viele
und große Schönheiten, wir nennen u. a. die ſchönen
Eingangs=
chöre der Elfen, den impoſanten und effektvollen Kaiſermarſch,
die zarten und ſtimmungsvollen Sirenengeſänge in der Szene
am ägäiſchen Meer (3. Akt), überhaupt eine der ſchönſten Szenen
des ganzen Zweiten Teiles, die Chöre der „Euphorion-Szene,
das Vorſpiel zum letzten Akt und die wirkungsvoll geſteigerte
Schlußſzene. Dieſe muſikaliſche Einkleidung möchte man gerade
für den Zweiten Teil nicht wieder miſſen und ſie trägt zum
Ver=
ſtändnis desſelben, ſoweit man von einem ſolchen ſprechen kann,
mehr bei, als viele Deutungsverſuche in Worten.
Das Hoftheater hat eine große Woche hinter ſich. Die
Auf=
führung der „fauſt=Tragödie war eine künſtleriſche That erſten
Ranges, die dem Hoſtheater neben den äußeren Erfolgen auch
Anſehen und Ehre einbringt. Es hat zugleich bewieſen, daß es
befäbigt iſt, höchſte künſtleriſche Aufgaben zu löſen. Möchte es
darin immer, wie bei dieſer letzten Aufführung, Verſtändnis und
Unterſtützung beim Publikum finden!
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Votsdam, 11. April. v. Schrader, der im Duell mit dem
Ceremonienmeiſter v. Koße ſchwer verwundet wurde, iſt heute
abend geſtorben.
Osnabrück, 11. April. Nach dem erdgültigen Ergebnis der
Reichstagserſatzwahl im 4. hannov. Wahlkreiſe erhielt
Wamhoff ſnatl.) 9371. v. Schele (Welſe) 11813, Weidner (Mittelp)
1968. Schrader Soz.) 3240 und Hilkenkamv ſireiſ.) 160 Stimmen.
Venedig. 11. April. Die „Hohenzollern' wurde um 1 Uhr
nachmittags ſignaliſiert. Sie kam um 1¼ Uhr in Vorto Alberoni
on und traf um 2½ Uhr nachmittags in Malamocco ein, wo das
italieniſche Kriegsſchff „Veſuvios dieſelbe erwartete, das bei derſ
Ankunft der „Hohenzollerni Salutſchüſſe abgab. Auch von dem
Fort San Pietro wurden Salutſchüſſe abgegeben. Mehrere kleine
Dampfer, welchz reichen Flaggenſchmuck in den italieniſchen und
deutſchen Farben trugen, waren der kaiſerlichen Jacht
entgegen=
gefahren, welche unter enthuſiaſtiſchen Zurufen der zahlreichen
auf lleinen Dampfern befindlichen Perſonen die Fahrt nach Ve
nedig fortſetzte. Eine Proklamation des Bürgermeiſters kündigt
in warmen Worten die Ankunſt des deutſchen Kaiſerpaares,
an. Die Stadt iſt geſchwückt und ſehr belebt. Unzählige
Gonden und andere kleine Fahrzeuge ſüllen den Hafen. Die
„Hohenzollerni lief hier 3 Uhr 20 Min. im Vaſſin San Marco,
ein, begleitet von Kriegsſchiffen, Dampfern und zahlreichen
Gon=
deln. Die „Hohenzollern; erwiderte den Salut des
Stations=
ſchiffes durch Hiſſen der italieniſchen Flagge. Die kaiſerliche
Familie dankte von der Kommandobrücke aus für die Begrüßung
und die Jubelrufe der Menſchenmenge. Der König, die Königin,
der Kronprinz und die Miniſter Rudini, Brin und Sermoneta,
Generallieut. Vonzia=Vaglia und der Botſchafter Graf Lanza
beza=
ben ſich in der königl. Schaluppe an Bord der „Hohenzollern: Diel
Begrüzung des deutſchen Kaiſerpaares und des italieniſchen
Königs=
paares war äußerſt herzlich. Die Kapelle der „Hohenzollern' ſpielte
den italieniſchen Königsmarſch. worauf die ſtädtiſche Kapelle am Ufer
mit der deutſchen Nationalhhmne antwortete. Die italieniſche
Königsfamilie verweilte während des Beſuchs an Bord derſ
„Hohenzollern' eine halbe Stunde im Gemache der Kaiſerin. Der
Kaiſer begrüßte die italieniſchen Miniſter huldvollſt und drückte
Rudini ſeine Befriedigung und ſeinen Dank aus für den
herz=
lichen Empfang in Sizilien. Sväler fand Illumination und
Serenade auf dem Baſſin San Marco ſtatt. Das Kaiſerpaar
wurde auf dem ganzen Wege an Land mit begeiſterten Hochrufen
bearüßt.
RRRRRRRRRRRrLRrRRRRnr.,
4
N
1
Die Verlobung
14
R ihrer Tochter Hedwig mit Herrn Eduard Xl.
R Göbel aus Darmstadt beehren sich er. N
R gebenst anzuneigen
41
7
Berlin, Ostern 1896.
[7183
4.
Hoſrath Jacoby und Frau.
4
4.
RRRRRRRRRRRRRRRRRRRRr
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Theilnahme und
zahl=
reichen Blumenſpenden bei dem uns ſo ſchwer betroffenen!
Verluſte ſagt Allen, insbeſondere den Herren Stammgäſten
den Herren des „Kriegervereins= und „Gaſtwirthsvereins
innigſten Dank
Lamilie Mongoringhausen.
Darmſtadt, den 10. April 1896.
[7184,
Tageskalender.
Vorſtellung um 8 Uhr im =Orpheum=
Monatsverſammlung des deutſchen und öſterr. Alpenvereins,
um 8½ Uhr im „Elephantenbräu'.
Verſteigerungskalender.
Dienstag, 14. April.
Mobiliar=Verſteigerung um 9 Uhr Rundeturmſtraße 16.
Holzverſteigerung um 8 Uhr bei Gaſtwirt Schneider in,
Nieder=Ramſtadt.
Druck und Verlag, L. 6. Milihiche Hofbuchdrudkerei, veranunworlich üir die Redalion. Dr. 8 Naldaelel, beide in Darmſadt.