Abonnemenlspreis
vierteljährlich 1 Mark 50 Pf.
halb=
jährlich 3 Mark incl. Bringerlohn.
Auswärts werden von allen
Poſt=
ämtern Beſtellungen
entgegenge=
nomnen zu 1 Mark 50 Pf. pro
Quartal incl. Poſtauſſchlag.
159. Jahrgarg.
Mit der Sonntags=Beilage:
Inſerake
für das
woͤchenl. Gmal erſcheinende Tagblalt
werden angenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Schiezhausſtraße 1¼, ſowie auswürts
von allen Annoncen=Expeditionen.
Amtliches Organ
für die Zehanntmachungen des Großh. Ereisamks, des Großh. Polizeiamts und der anderen Zehörden.
NS4.
Hrilag Len 10. Apkil.
1os.
Amtliche Nachrichten des Großherzoglichen Kreisamts Darmſtadt.
1. Durchſchnittsmarktpreiſe bei Militär=Lieſerungen für März 1896: Haſer 14 Mk., Heu 6 Mk., Stroh 4 Mk.
per 100 Kilogramm.
2. Der diesjährige Frühjahrs=Faſſelmarkt zu Reinheim findet Samstag den 11. April l. 33. ſtalt. Mit demſelben
wird ein Zucht= und Nutzviehmarkt verbunden. Für die preiswürdig erkannten Thiere ſind Geldprämien im
Geſammt=
lbetrag von 300 Mk. ausgeſetzt, welche jedoch nur zur Auszahlung gelangen, wenn der betr. Beſitzer Mitglied des
land=
ſwirthſchaftlichen Bezirksvereins Dieburg iſt. Die Körkommiſſionen ſind auf dem Markte anweſend. Der Markt darf nur
mit Zuchtvieh aus benachbarten unverſeuchten Gemarkungen befahren werden.
B e k a n n t m a ch u n g.
Der Heſſiſche Reiterverein beabſichtigt am Sonntag den 12. d. Mts., Nachmittags 3 Uhr, ſein diesjähriges
⁄3 Frühjahrs=Rennen auf dem Weiterſtädter Exerzierplatz abzuhalten.
Wir bringen dies mit dem Anfügen zur öffentlichen Kenntniß, daß den Anordnungen der mit dem Sicherheitsdienſt
betrauten Beamten und Militärperſonen von Seiten des Publikums Folge zu leiſten iſt, die etwa weiter erforderlich
wer=
denden Warnungs= und Bahnzeichen, ſowie Abſperrungen von Wegen ꝛc. beachtet werden müſſen, ſowie Felder und Wieſen
lnicht betreten werden dürfen. Bei der An= und Abfahrt muß rechts und in der Reihe gehalten werden, damit
Verkehrs=
ſtörungen, Unglücksfälle ꝛc. vermieden werden.
Damit die Gräſenhäuſer Chauſſee für den Fußgängerverkehr frei bleibt, iſt es ſerner nothwendig. daß für den
Wagen=
verkehr lediglich die Weiterſtädter Chauſſee benutzt und nur rechts und nicht aneinander vorbeigefahren wird.
Darmſtadt, am 7. April 1896.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
v. Marquard.
l6883
½-
B e k a n n t m a ch u u g.
Da in letzter Zeit mehrſach gegen das Verbot der Verwendung von Kindern zum Feilbieten von Gegenſtänden in
Wirthſchaften, auf öffentlichen Straßen oder von Haus zu Haus gefehlt worden iſt, bringen wir nachſtehend die betreffende
Polizei=Verordnung wiederholt zum Abdruck.
Darmſtadt, den 25. März 1896.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
6
Fey.
(6012-
3
Polizei=Verordnung
für die Haupt= und Reſidenzſtadt Darmſtadt.
Betreffend: Die Verwendung von Kindern zum Verkauf
und Umhertragen von Backwaaren und Blumen ꝛc.
vom 31. Januar 1881.
Auf Grund des Art. 56 der Städte=Ordnung wird
hierdurch nach Anhörung der Stadtverordneten=Verſammlung
und mit Genehmigung Großherzoglichen Miniſteriums des
Innern und der Juſtiz vom 8. Januar d. J. für die Haupt=
und Reſidenzſtadt Darmſtadt verordnet:
8 I. Es iſt verboten, daß Kinder, welche das
14. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, und
ſolche Kinder, die zwar volle 14 Jahre alt, aber
aus der Volksſchule noch nicht entlaſſen ſind,
Back=
waaren, Blumen, Kurzwaaren oder andere
Gegen=
ſtände zum Zwecke des Verkaufs oder zur Er=
langung von Geſchenken auf Straßen, öffentlichen
Plätzen, in Wirthshäuſern oder Privatwohnungen
umher tragen.
Ausnahmsweiſe kann die Polizeibehörde, einer örtlichen
Sitte entſprechend, für einzelne Fälle den Verkauf beſtimmter
Backwaaren (Faſtenbretzeln ꝛc.) an Sonntagen durch Knaben
unter näher feſtzuſetzenden Bedingungen geſtatten.
8 2. Mit Geldſtrafe bis zu 30 Mark, welche im Falle
der Uneinbrirglichkeit in Haft umgewandelt wird, werden
beſtraft:
1) Kinder, welche vorſtehendem Verbot zuwiderhandeln,
unter Berückſichtigung des 855 des Reichsſtrafgeſetzbuchs.
2) Beſitzer oder Verwalter von Gaſt= und
Schauk=
wirthſchaften, welche geſtatten, daß Kinder zu den
in 8 1 bezeichneten Zwecken ihre Lokalitäten betreten,
bezw. dieſelben nicht alsbald entfernen.
205
Nr. 84
1424
3) Eltern, Vormünder, Pfleger, oder ſonſtige mit
der Beaufſichtigung von Kindern betraute
Per=
ſonen, welche dulden, daß jene dem in 8 1 ent= digung im hieſigen Tagblatt in Kraft.
haltenen Verbot zuwiderhandeln.
83. Dieſe Beſtimmungen treten mit ihrer Verkün=
Ed i c t a l l a d u n g.
Nachdem wider den Musketier Franz Hellenthal der 2. Kompagnie
In=
fanterie=Regiments Kaiſer Wilhelm Nr. 116, geboren am 26. November 1874 zu
Bieber, Kreis Offenbach, der förmliche Deſertionsprozeß eröffnet worden iſt, wird
derſelbe hiermit aufgefordert, ſich ſofort bei ſeinem Truppentheil zu geſtellen,
ſpäteſtens aber in dem auf
Dienstag den 28. Juli 1896, Vormittags 10 Uhr,
anberaumten Termin vor dem unterzeichneten Gericht zu erſcheinen, widrigenfalls
die wider ihn eingeleitete Unterſuchung geſchloſſen, er in contumaciam für
fahnen=
flüchtig erklärt und in eine Geldſtrafe von Einhundert und fünfzig bis Dreitauſend
Mark verurtheilt werden wird.
Darmſtadt, den 4. April 1896.
Gericht der Großherzoglich Heſſiſchen (25.) Diviſion. (6884
Bekanntmachung.
Ein Gemeinde= und
Kirchen=
ſteuer=Nachtrags=Hebregiſter der
Gemeinde Darmſtadt-Beſſungen, für
1895096 liegt zur Einſicht eines jeden
Intereſſenten vom 10. ds. Mts. an acht
Tage lang auf unſerem Büreau (
Stadt=
haus, Zimmer Nr. 11) offen.
Beſchwer=
den gegen die Beitragspflicht oder gegen
das angenommene Beitragsverhältniß
müſſen binnen der erſten vier Wochen
nach Ablauf der Offenlegungsſriſt
ent=
weder ſchriftlich oder mündlich zu
Proto=
koll bei Großherzoglichem Kreisamt
vor=
gebracht werden, ſpäter vorgebrachte
Be=
ſchwerden finden keine Berückſichtigung.
Darmſtadt, den 10. April 1896.
Großherzogl. Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Morneweg.
16885
Bekanntmachung.
Betreſſend: Abendkurſus für
Koch=
ſchülerinnen.
Dienstag den 14. d. Mts. wird
in der hauswirthſchaftlichen
Fortbildungs=
ſchule ein ſogenannter Abendkurſus
für Kochſchülerinnen eröffnet.
Unterrichtszeit: 7 bis 10 Uhr
Abends. Dauer des Kurſus: Sechs
Wochen bei wöchentlich 4 Unterrichts=
Abenden. Koſten: 1 Mark Schulgeld,
und je 10 Pfg. für die überlaſſenen
Speiſen.
Anmeldungen werden Montag den
13. d. Mts., Abends von 1—8 Uhr,
im Schulhauſe der Stadtmädchenſchule I
GBlumenſtraße) von Herrn Oberlehrer
Schmeel entgegengenommen.
Der Vorſtand:
Morneweg.
ſo88e
Nutz= und
Brennholz=Verſteigerung.
Freitag den 10. Ifd. Mts.,
Vor=
mittags 11 Uhr,
werden auf dem Friedhof an der Nieder=
Ramſtädterſtraße ein Weidenſtamm, fünf
Fichtenſtämme, 4 Haufen Knüppel= und
14 Haufen Reiſigholz verſchiedener
Holz=
arten, öffentlich meiſtbietend verſteigert.
Zuſammenkunft am Eingang des
Friedhofs.
Darmſtadt, den 7. April 1896.
Großherzogl. Bürgermeiſterei Darmſtadt.
(6788
J. V.:
Köhler, Beigeordneter.
Sie Heinrich Walter Eheleute
dahier haben vollſtändige
Güter=
trennung vereinbart.
Darmſtadt, 4. April 1896.
Großherzogl. Amtsgericht Darmſtadt I
Dieffenbach.
(6887
Bekanntmachung.
Die heute in Arheilgen abgehaltene
Holzverſteigerung iſt genehmigt.
Aus=
gabe der Abfuhrſcheine bei Großh.
Rent=
amt Darmſtadt vom 16. d. Mts. ab,
Holzüberweiſung und erſter Fahrtag am
17. d. Mts.
Darmſtadt, 8. April 1896.
Großherzogliche Oberförſterei Kranichſtein.
van der Hoop.
[6888
Bünger=Verkauf.
Am Samstag den I1. April 1896,
Vormittags von 10 Uhr ab,
wird auf dem hinteren Hofe der alten
Kavallerie=Kaſerne in Darmſtadt die
Matratzenſtreu einer Eskadron öffentlich
meiſtbietend verſteigert.
6792
Dragoner=Regiment Nr. 23.
Zu dem Konkurgverfahren
über das Vermögen des Adam
Sim=
mermacher I. von Griesheim beträgt
bei der bevorſtehenden Schlußvertheilung
die verfügbare Maſſe 92.17 Mk; die
be=
vorrechtigten Konkursforderungen betragen
24372 Mk. während die
unbevorrechtig=
ten Konkursforderungen unberückſichtigt
bleiben müſſen.
Darmſtadt, 9. April 1896.
(6889
Der Honkursverwalter.
Geidenhaus David, ohne Coneurronz.
lühlonhong 8 Hlöbl-Polilu.
geſetzlich geſchützt - zur
Inſtand=
haltung polirter Möbel aller Holzarten,
von vielen Großinduſtriellen als
unüber=
troffen empfohlen. Flaſch= M. 1.- und
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Jagdſtücke, Stilleben, Genre=, Marine=, Kriegs=, Blumen= und Heiligen=
Bilder u ſ. w. öffentlich verſteigert. Die Gemälde müſſen zu jedem
annehm=
baren Gebote abgegeben werden und wird für deren Echtheit garantirt.
Freie Beſichtigung von Dienstag den 7. April an.
(6647.
Engel, Gerichtsvollzieher.
Hekanntmichung.
Die Anmeldung zur Aufnahme neu eintretender Schüler in
mſere Religionsſchule für das kommende Schuljahr findet
onntag den 12. April d. Js., Vormittags von 10-12 Uhr,
n unſerem Gemeindezimmer, Friedrichsſtraße 2 dahier, ſtatt.
(6894
Darmſtadt, den 17. März 1896.
Der Vorſtand der iorael. Religionsgemeinde.
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Ernſt=Ludwigsſtraße 18.
A u Tru f!
Die furchtbaren Leiden der armeniſchen Chriſten haben in ganz Europa
Schrecken und Abſcheu erregt. Sie rufen laut zu That und Hülfe. 37000 Chriſten
lnach geringſter Schätzung) ſind, zum großen Theil unter den ſchändlichſten
Mar=
tern, hingemordet, 40,000 gewaltſam muhamedaniſirt worden. Den Ueberlebenden
hat man nur das nackte Leben gelaſſen, 40000 Häuſer wurden ausgeplündert,
12000 Läden und Werkſtätten zerſtört, blühende Dörfer ſind niedergebrannt und
in Schutthaufen verwandelt. Ueber 300,000 Hülfloſe ſchreien nach Linderung ihrer
entſetzlichen Noth.
Alles dies iſt mit allen geradezu herzzerreißenden Einzelheiten durch
Origi=
nalberichte von Ort und Stelle, die den verſchiedenen Hülfscomitss zugegangen
ſind, völlig außer Zweifel geſtellt.
Die europäiſchen Mächte ſtehen der ſeit den Zeiten der Türkenkriege
uner=
hörten Vergewaltigung eines friedlichen und tüchtigen Volkes uneinig und deshalb
ohnmächtig gegenüber. Umſomehr iſt es Pflicht der civiliſirten Nationen, im Wege
der Privathülfe der furchtbaren Noth in Armenien entgegenzutreten. Bereits ſind,
beſonders von England und Amerika aus, beträchtliche Summen beigeſteuert
wor=
den. Aber ſie reichen bei Weitem nicht aus. Nunmehr ergeht daher von einem
in Berlin gebildeten Comits, an deſſen Spitze der Graf Andreas Bernſtorff ſteht,
der Ruf zur Hülfe auch an das deutſche Volk. Die Beförderung und richtige
Aus=
theilung der Gaben iſt durch Verbindung mit einem in Konſtantinopel beſtehenden
Hülfscomits und durch Verträge, die mit erfahrenen ortskundigen Männern
abge=
ſchloſſen ſind, völlig geſichert.
Iſt auch in der Heimath mannichfache Noth genug, ſo hat doch die
barm=
herzige Liebe gewiß auch noch manche Gabe für einen ſo außergewöhnlichen, wenngleich
in räumlicher Ferne liegenden Nothſtand übrig, wie ſich dies ja ſchon öfter, zuletzt
bei Gelegenheit der Hungersnoth in Rußland, in ſo erfreulicher Weiſe gezeigt hat.
Vertrauend auf den ſtets hülfsbereiten Sinn der Bevölkerung unſeres Landes
erlauben ſich daher die Unterzeichneten den Aufruf des Berliner Komites hiermit
weiter zu geben und herzlichſt um Gaben der Liebe für Armenien zu bitten.
Jeder der Unterzeichneten iſt zur Empfangnahme ſolcher bereit. Doch werden
die=
ſelben am zweckmäßigſten an die Hofbuchhandlung von A. Bergſträßer und die
Buchhandlung von Johs. Waitz dahier, die ſich bereit erklärt haben, als
Sam=
melſtellen zu funktioniren, eingeſendet. Quittung wird in dieſen Blättern ertheilt
werden.
Bergſträßer, Landtagsabgeordneter und Stadtverordneter. Ehrhardt,
Hof=
prediger. Heinzerling, Oberlandesgerichtsrath. Hüfner, Schmiedmeiſter
Jöckel, Schuhmachermeiſter. Kolb, Landgerichtsrath. Lehr, Stadtverordneter
Dr. Linß, Regierungsrath. Nodnagel, Gymnaſialdirektor. Peterſen,
Stadt=
pfarrer. Dr. A. Schöl, Gymnaſiallehrer. Waitz, Buchhändler. Walzer,
Reallehrer. Walz, Oberkonſiſtorialrath.
Darmſtadt, Anfang April 1896.
(6899
(Um Abdruck dieſes Aufrufs in anderen Blättern, insbeſondere unſeres
Groß=
herzogthums. wird gebeten)
Hokmännisches Ansttut.
(llöhere Privatmädehenschule und Ponsionat.)
Das Schuljahr beginnt am 14. April. Anmeldungen erbeten
im Schulhauſe Neckarſtraße 5. Vom 6. Jahre an.
(65752
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Beke der Hlisabetheon- und ilhelminenstrasso. 6o22-
23
3
1
RRRRXRRXRRRRRRRRRXRRXRRXRRrr
Horart-Verem.
53. Vereinsjahr - Winter 1895096.
Gamstag. den Ih. April, Abends 8 Uhr,
N
R
4
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hrittos Coneer.
1 Caalball, 4
1
R unter gütiger Mitwirkung der Concertſängerin Frau Dr. Maria Wilhelmz &K;
R aus Wiesbaden und des Herrn Muſikdirektor Hrch. Spangenberg R
aus Wiesbaden.
4
1
Leitung: Herr Rich. Sonff.
67441 R
1
Programm: 1) Chor: „Begrüßung des Meeres: mit vierhändiger P
4
Clavierbegleitung und zwei Hörnern von G. Schreck; 2) llisera, dove sonlP
R Concertſene und Arie für Sopran (Manuſeript) von W. A. Mozart (Frai
R Wilhelmi; 3) Chor: „Die Nachtreiſe; lachtſtimmig), Preiscompoſition von R
46 R. Senff, 4) Zwei Clavierstüche: a. „Rotturno' von Grieg, b. „Polonaiſe' R
Rvon Liszt (Herr Spangenberg;; 5) Zwei Chöre von H. Spangenberg. R
a.„Sommernacht, b. „Ueber Sternen wohnt der Friede: 6) Zwei Lieder R
W jur Sopran: a. „Immer leiſer wird mein Schlummer= von Brahms, b. „Gia P
R lanotte: Concert=Canzonetta von Biardot=Garcia (Frau Wilhelmi); 7) Zwei
4.
R Chöre: a. „Wiegenlied: von Joh. Brahms, b. „Mein Schatzerl iſt hübſch,
R Volksweiſe von C. M. v. Weber; 8½Swei Clavierstüche: a „Berçeusei von Grieg, R
R b. Valse op. 34 Moszkowsky (Herr Spangenberg;; 9) Zwei Lieder für Sopran. M
M a. „Das kleinſte Lied von Meyer=Hellmund, b. „Niemand hats geſehen! P
E Frau Wilhelmi),
14
10) Chor: „Frühlingsnahen von C. Kreutzer.
R
N
Karten für Nichtmitglieder: Geſervirter Platz M. 3.-,Vorſaal M. 1.
4 ſind in der Hofmuſikalienhandlung von 69. Thies, ſowie Abends an der kasse R
4
R
zu haben.
RE Ohne Vorzeigung der Mitglieds= oder Tageskarten iſt R
der Eintritt Niemand geſtattet.
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welcher mit der Kurz=, Woll= und Weiß=
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G. Ph. Jung, Jumelier,
derartiges Geſchäft zu übernehmen oder
Schützenſtraße.
(Ibſich an einem ſolchen zu betheiligen.
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69092) Riederramſtädterſtr. 38
ſ parterre zwei ſchön möbl. Zimmer zuſ.
oder getrennt zu vermiethen.
6910) Lauteſchlägerſtr. 6HLEtage
rechts ein freundlich möblirtes Zimmer
ſofort zu vermiethen.
W
68323) Mehrere Dienſtmädch. ſuch.
ſofort Stelle. Frau Reßling. Markt J.
6911) Reinliche Frau ſucht
Lauf=
dienſt. Sandſtraße 38 Manſarde.
6912) J9. Frau ſucht ſofort Laufd.
für Morgens od. Mittags. Löffelgaſſe 8.
6913) Mehrere Mädchen, die alle
Hausarbeit verſtehen, Mädchen, die in
Geſchäftshäuſer gehen, ſuchen für ſofort
Stelle. Frau Neidig, Alexanderſtr. 9.
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Prospecte sind in der Hofmusikalien-Handlung des Herrn
Thies, sowie in der Musikalien-Handlung der Herren
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Grosshernogliches Bealgymnasium nobst
Vorschule zu Darmstadt.
Das neue Schuljahr beginnt Dienstag den 14. April.
Anmeldungen für das Realgymnaſium werden im Schulgebäude am
Kapellplatz, Samstag den II. April, Vormittags von 9-12 Uhr,
ange=
nommen.
Anmeldungen für die Vorſchule des Realghmnaſiums und der
Real=
ſchule können Montag den 13. April, Vormittags von 9-12 Uhr, erfolgen,
Schulzeugniß, Geburts= und Impfſchein ſind dabei vorzulegen.
Großherzogliche Direktion des Bealgymnaſiums.
Brofeſſor Münch.
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des Hessischen Reiter-Vereins
Sonntag, den 12. April 1896, Nachm. 3 Uhr,
auf dem Weiterſtädter Exerzierplatz.
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7 Unterſchriften.
IV. Hunter=Jagdrennen,
8 Unterſchriften.
1. Leichtes Jagdrennen,
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40538) Wer Milch nicht verträgt,
verſuche dieſelbe mit etwas Mondamin,
gekocht, eben nur ſo viel, daß ſie ein
wenig ſeimig wird. Dies macht die Milch
bedeutend leichter verdaulich.
Brown c Polſon's Mondamin hat
einen eigenen Wohlgeſchmack und bürgt,
der 40jährige Weltruf dieſer berühmten
ſchottiſchen Firma am beſten für die gute
Qualität. Mondamin iſt zu haben in
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Colonial=, Delikateß= u. Droquen=Geſchäften.
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und rauhe Haut finden
ſich ſtets zuſammen, des=
halb ſollte jeder Vorſichtige das Austrocknen
der Fettdrüſen, die Urſache der rauen, ſpröden,
und riſſigen Haut durch täglichen Gebrauch
der von den Aerzten ſo warm empfohlenen
Vatent=Myrrholin=Seife verhüten. Welche
vorzügliche, eigenartige Eigenſchaften
die=
ſelbe durch das in ihr enthaltene Myrrholinöl,
für die Geſundheitspflege der Haut hat,
er=
gibt ſich aus den Jedermann gratis zur
Verfügung ſtehenden Gutachten von mehr,
als 2000 deutſchen Profeſſoren und Aerzten.
Es hat bisher keine feine Toilietteſeife zum
täglichen Gebrauch gegeben, welche zugleich
ſolche hervorragende mediziniſche
Eigen=
ſchaften für die Haut beſitzt wie die Patent=
Myrrholin=Seife. die in allen guten
Par=
ſümerie= und Droquen=Geſchäften, ſowie in
den Apotheken 50 Pf. erhältlich iſt. (6947
Wie ſchwer es iſt, für die Ernährung
eines Kränkelnden zu ſorgen, das wiſſen/
am beſten die Hausfrauen.
Da iſt zu
neuerer Zeit ein ſehr werthvoller Helfer in
der Noth erſchienen, und das iſt das Fleiſch=
Pepton der Compagnie Liebig. hergeſtellt
nach Profeſſor Kemmerich's Methöde. Der
Leidende, der es einmal genommen, verlangt
fortan danach. denn das Fleiſch=Pepton
ver=
einigt hohen Nährwerth mit unübertrefflich
leichter Verdaulichkeit, die den Magen der
Anſtrengung, aus der Speiſe die dem Körper,
nöthigen Beſtandtheile zu ziehen, faſt völlig
überhebt. Daher verordnen es die Aerzte
den Schwachen, Blutarmen und Kranken,
16948
namentlich den Magenleidenden.
Odol optimum dentibus!
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Joseph Trier,
Darmstadt, Wilhelminenstrasse
Logiznachweiſungsburean.
Großherzogliches Hoftheater.
Freitag. den 10. April 1806.
1. Vorſtellung in der 9. Abonnements=Abtheilung.
(Rothe Karten gültig.)
TaUSL.
Tragödie von Goethe. - Muſik von Dr. Eduard Laſſen.
Dritter Abend.- Zum erſten Male.
Der Tragödie zweiter Theil
in 6 Akten.
Dirigent: Herr Kapellmeiſter Rehbock.
Regie: Herr Valdek.
Fauſt
Mephiſiopheles
Der Kaiſer
Biſchof=Kanzier
Heermeiſter.
Schatzmeiſter
Marſchalk
Herol.
Erſte
zweite Hoſdame
Dritte,
Page
Knabe Wagenlenker
Aricl
Famulus
Baccalaureus
Wagner
Homunculus
Eine Spbinz
Shiron, Centaur
Seismos.
Thales. ein Philoſoph. Herr Knispel.
Proteus
Nereus,. Vater d. Galathea Herr Mickler.
Galathea.
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Herr Hacker.
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Herr Erneſt.
Herr Viebeg.
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Herr Ottbert.
Herr Mickler.
Frl. Merito
Frl. Wisthaler.
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Herr Fredh.
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Herr Knisvel.
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Herr Reichhardt.
Herr Viebeg.
Herr Klotz.
Erſte 1 Sirene
Zweite
Erſte
Zweite, Phorkyade
Dritte
Helena
Euphorion
Panthalis, Begleiterin der
Helena.
Lynceus. der Thürmer
Raufebold,
Habebald (gewaltige
Ge=
ſellen
Kaltefeſt.
Philemon, ein Greis,
Baucis, ſeine Gattin
Wanderer
Die Sorge
Die Noth.
Der Mangel
Die Schuld,
Ein Lemure,
Raphael
Gabriel
Michael
Frau Rißman=
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Frau Meyer.
Frl. Cramer.
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Herr Weber.
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Frl. Merito.
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Fil. Pewnh.
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Frl. Eichelsheim
Mater Glorioſa
Eine Büßerin
Die dekorativen Arrangements und Maſchinerien ſtehen unter der Leitung der Herre=
Maſchinenmeiſter Richter und Dekorationsmeiſter Müller.
Die Beleuchtungseinrichtungel
ſind von Herrn Beleuchtungsinſpektor Pfersdorff.
Anfang 6 Uhr. Ende nach ¼11 Uhr. Kaſſe= Oeffnung 5 Uhr.
Beilage zu Nr. 84 des „Darmſtädter Tagblatt= vom 10. April 1896.
Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Reich. Gegenüber der Meldung des „
Hannöver=
chen Courier; dem Reichstage werde im Spätherbſte eine
Naxinevorlage zugehen, erklärt auch die „Nordd. Allgem.
t9. unter Hinweis auf die techniſchen Schwierigkeiten für das
zroiekt auch nur eines Schiffes es für unmöglich, daß die
Vor=
age ſchon ſo beſchaffen ſei, daß Details daraus mitteilbar ſeien.
das Blatt fügt hinzu, man hoffe, die Vorlage bis zum
Zuſam=
nentreten des Reichskages im Herbſt feſtſtellen zu können. Schon
ieraus ergebe ſich, daß die Vorlage dem Kaiſer vor ſeiner
Ab=
eiſe nach Italien nicht unterbreitet werden konnte.
Spanien. Die Republikaner wollen eine
Proteſiver=
ammlung gegen das Votum des amerikaniſchen Kongreſſes. betr.
ie Anerkennung der kubaniſchen Aufſtändiſchen als
kriegs=
ührende Vartei, veranſtalten. Wie man hört, wird die Regierung
ede Verſammlung im Freien unterſagen.
Eine amtliche Depeſche aus Havana beſtätigt, daß Valma
on einer Schar Aufſtändiſchen unter Maceo angegriffen wurde.
die Aufſtändiſchen wurden zurückgeſchlagen, wobei 39 Mann
der=
elben fielen und 80 Mann verwundet wurden. Das
Kanonen=
v00t „Gaviota; hat ein den Aufſtändiſchen geböriges Schiff
weg=
enommen. 3 Kompagnien Genietruppen ſind geſtern von hier
inter lebhaften Kundgebungen der Bevölkerung nach Cuba
ab=
egangen.
England. Es wird verſichert. das Kriegsminiſterium habe
nehreren engliſchen Offizieren die Erlaubnis gegeben, nach
Loypten zu gehen, um ſich der Expedition gegen die Derwiſche
inzuſchließen.
Bulgarien. Nach Auffaſſung der diplomatiſchen Kreiſe ſind
ie Bemühungen des ruſſiſchen Botſchafters Nelidow und des
kumeniſchen Patriarchen zur Aufhebung des bulgariſchen
Schismas vorläufig geſcheitert, da die bulgariſche Regierung
inbedingt verweigert, das bulgariſche Exarchat und damit
zu=
leich die nationalen Beſtrebungen aufzugeben. Ob Fürſt
Fer=
inand ſiber den ſörmlichen Beſuch bei demökumeniſchen Vatriarchen
hinausgehen wird, bleibt abzuwarten. Die Wiener „Neue Freie
Breſſe; ſtellt dagegen feſt, daß ein Vlan zur Vereinigung beider
Lirchen beſtehe. und daß thatſächlich Verhandlungen geführt
vürden. Das Dementi zeige nur den beareiflichen Widerſtand
er bulaariſchen Regierung und ſolle vor allen Dingen dem üblen
Eindruck des Bekanntwerdens der Unterhandlungen in Bulgarien
elbſt begegnen.
Unter der Ueberſchriſt Die nahende Gefahr'ſchreibt
die „Straßb. Voſt' folgendes: Daß ſich einzelne Europäer und
ganze europäiſche Völker gelegentlich ſo aufführen, als beſände
ſich das kulturſatte und geſchichtsmüde Europa ganz allein auf
dieſem Erdenrund und als kämen die ungezählten Millionen
Menſchen der übrigen Erdteile gar nicht in Betracht, das iſt eine
üble Erfahrung. die während der letzten drei Jahrzehnte des
nunmehr ablauſenden 19. Jahrhunderts leider allzu häufig hat
gemacht werden müſſen. Das 7. Jahrzehnt dieſes Jahrhunderts
hat die letzte große geſchichtliche Abrechnung gebracht, auf Grund
deren Eurova wohlgeordnet und gut ausgerüſtet in die neue
Zeit hinübertreten kann. Alle nach ihr gemachten
Ausſtickungs=
verſuche in den 70er, 80er und 90er Jahren ſind vom Uebel und
ſchwächen unſeren Erdteil in ſeinem Kampf ums Daſein.
Der Kampf ums Daſein Europas! Das iſt die Loſung. mit
welcher wir Europäer zu Beginn der 7der Jahre in die neue
Beit getreten ſind, deren Eigentlümlichkeiten ſich ſeitdem immer
mehr entwickelt haben und die ſich noch immer eigentümlicher
entwickeln werden. Der Weltverkehr mit ſeinem noch vor einem
Vierteljahrhundert nicht geahnten rieſigen Aufſchwung wird die
Beziehungen der Völker zu einander regeln, und wehe dem Volke,
welches dieſen Geiſt der neuen Zeit nicht erfaßt! Wehe vor allem
dem Volke der Curopäer, wenn es dieſem vernichtend
daher=
brauſenden Geiſte gegenüber in ſeiner alten Zerſplitterung
be=
harren ſollte!,
Der an ſolche Betrachtungen ſich knüpfenden Gedankenreihe
fügen ſich auch die Auslaſſungen ein, welche der franzöſiſche
Divlo=
mat und Abgeordnete d’Eſtournelles de Couſtant in der „Reyue
de deux Hondest vom 1. April unter der Aufſchrift,Die nahende
Gefahr: veröffentlicht. Dieſe Gefahr iſt ihm der aus eben jenem
Weltverkehr entſtehende Mitbewerb der überſeeiſchen Länder,
welcher Ackerbau, Induſitrie und Handel des alten Curopa
be=
droht. Dieſes alte Curopa hatte ſich darauf eingerichtet, der
Lieferant der ganzen Welt zu ſein und geht nun nach der
Mei=
nung von d’Eſtournelles einem ungeheuren Krach entgegen, weil
es dieſe Rolle nicht mehr lange wird beibehalten lönnen. Es
lohnt wohl, ſeinem Gedarkengang näher zu treten. Er ſchreibt:
„Europa hat ſeit 50 Jahren zu ſtark gelebt. Es hat ſeine
Er=
zeugungskraft übermäßig entwickelt, ſeinen Ackerbau ſeiner
In=
duſtrie geopfert und ſeiner Thätigkeit einen jolchen Auſſchwung
gegeben. daß es imſtande iſt, mit ſeinen Waren die ganze Weſt
zu verſorgen. Heute fangen jedoch die Abſatzgebiete an, ſich zu
verringern, denn nicht nur die Erzeugniſſe der eurpäiſchen
Ma=
ſchinen überſchreiten die Meere, ſondern die Maſchinen ſelbſt ſind
ihnen gefolgt und ſetzen die Abnehmer der europaiſchen
Erzeug=
niſſe in den Stand, zuerſt ſich ſelbſt zu genügen und dann die
Waren anderswo zum Schaden der europäiſchen abzuſetzen. Die
Vereinigten Staaten gaben das erſte Leichen der Freimachung.
aber ihr Beiſpiel machſe raſch Schule. In Centralamerika,
Süd=
amerika, Auſtralien, Indien, Javan erheben ſich unſere
Mitbe=
werber und ſchließen ſich unſere Märkte. Nur Afrika bleibt uns
noch als neueſter und letzter Kunde Europas. Mit dem Ackerbau
iſt es ſchon ſo weit aekommen, daß der europäiſche
Verbrauchs=
menſch für mehrere Erzeugniſſe den amerikaniſchen oder
auſtra=
liſchen Markt vortelhafter findet, als den einheimiſchen. Sogar
in Nordamerika hat der Ackerbau bereits von dem Mitbewerb,
Südamerikas zu leiden, wo ebenſo, wie in dem verjüngten
In=
dien, in Maſſe Getreide gebaut wird. Selbſt Auſtralien und das
kaum erſt zur Kultur erwachte Oſtafrika betreten den gleichen
Weg. In allen dieſen Ländern iſt der Boden und die Arbeit um
die Hälfte oder noch mehr billiger als in Curopa, und der
Trans=
port über den Ozean iſt heutzutage weniger koſtſpielig, auch
raſcher, als der Transport von Marſeille nach Paris vor 50
Jahren.. Die Induſtrie fühlt die Konkurrens heute noch nicht
ſo ſtark wie die Landwirtſchaft, wird aber noch mehr als ſie
darunter zu leiden haben, beſonders wenn die Ecleichterung der
Verkehrsmittel auch die exotiſchen Arbeitskräſte nach Europa
wirft. Als vor ihm das giaantiſche Projelt der doppelten
Eiſen=
bahnverbindung zwiſchen Europa und Aſien im Norden und
Süden gerühmt wurde, ſaate Renan: „Ja, das iſt ſehr ſchön,
wenn es nicht der große Wea der Invaſion wird.: Labei
er=
innerte er an Tamerlan. Alle Europäer mögen ihrer ſchwierigen
Lage eingedenk ſein und alles vermeiden, was ſie verſchlimmern
könnte. vor allem große Arbeitseinſtellungen und Kriege.
Nach beendiatem Kriege würden die europäiſchen Arbeiter ſchwerer
Arbeit finden als je. denn die europäiſche Induſtrie würde durch
dieſen Krieg ihre letzten auswärtigen Abſaßzgebiete verlieren.
Die Tage nach dem Kriege würden für Sieger und Beſiegte
ſchlimmer ſein, als der Krieg ſelbſt. Das iſt ein Grund mehr,
um alle europäiſchen Machthaber, die den Krieg zu. entfeſſeln
imſtande ſind, zur äußerſten Friedensliebe zu mahnen.
Man hört dieſe Mahnungen zur Wahrung des europäiſchen
Friedens um ſo lieber, als ſie aus dem Lande kommen, welches
im 19. Jahrhundert die allermeiſten Kriege unternommen und
auch während der letzten drei Jahrzehnte nicht aufgehört hat,
mit Krieasdrohungen wie mit einem gefährlichen Feuerwerk zu
ſpielen. Die neue Beit will nichts mehr von ſolchen
Kinderkrank=
beiten der Menſchheit wiſſen, ſie braucht ganze Männer, ganze
Völker. Nicht um die winzigen Pfützen von Oſtſee, Kanal,
Mittel=
meer und Pontus ſteht der Streit, die großen Ozeane diktieren
die Lebensbedingungen für die neue Zeit. Wache auf Europa!
Von den Ozeanen kommt die Gefahr - oder auch, je nachdem
man ſich vorbereitet, der Segen.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 10. April.
Seine Königl. Hoheit der Großherzog haben den
Volizei=
kommiſſar für die Landgemeinden des Kreiſes Offenbach Ludwig
Biſchoff in Offenbach auf ſein Nachſuchen aus dem
Staats=
dienſte entlaſſen, - dem Kutſcher Johann Schachner aus
Fehlheim und dem Hausdiener Wilhelm Reimund aus
Schön=
berg. im Dienſte Sr. Erl. des Grafen zu Erbach=Schönberg. das
Allgemeine Ehrenzeichen mit der Inſchriſt „Für treue
Dienſte=
verliehen.
0 Heute Freitaal beginnt die ſpezielle Prüſung der erſten
Kategorie des Finanzfachs, welche ungefähr 8 Tage
lang dauern wird. Der große Zudrang zu allen Zweigen des
öffentlichen Dienſtes macht ſich in den letzten Jahren auch bei
dieſer Brüſung ſtets bemerkbar. Diesmal ſoll die Zahl der zu
derſelben zugelaſſenen Aſpiranten 63 betragen.
1. Geſtern fand die Feier der Vollendung des neuen
Dienſtaebäudes der Centralſtelle für die
Ge=
werbe in der Neckarſtraße ſtatt. Anläßlich derſelben war der
Eingang zu dem Neubau und deſſen prachtvolles Treppenhaus
mit Fahnen, Guirlanden und Blattpflanzen feſtlich geſchmückt.
Um 11 Uhr verſammelten ſich die Feſtgäſte in dem Saale des
2. Obergeſchoſſes, woſelbſt die Ueberweiſung des Gebäudes an
die Großh. Centralſtelle ſtattfand. Der Feier wohnten u. a. bei
Ihre Ex33. Staatsminiſter Finger und Finanzminiſter Weber,
Diviſionskommandeur v. Goßler, Geheimerat v. Marquard,
Ober=
bürgermeiſter Morneweg, zahlreiche höhere Staats= und
ſtädti=
ſche Beamten, Vertreter der Tochniſchen Hochſchule, Mitglieder
der Kammer und der Stadtverordneten Verſammmlung und viele
Gäſte von auswärts. Der Saal war mit der Büſte des
Groß=
herzogs, mit Fahnenſtoff in heiſiſchen Farben und Blattpflanzen
ebenfalls feſtlich geſchmückt. Herr Baurat Wieſſell übergab
zunächſt Herrn Staatsminiſter Finger als dem Vertreter der
206
1432
Nr.
Staatsregierung die Schlüſſel des Gebäudes mit dem Wunſche,
daß aus dem Hauſe ſtets Licht und Segen für das Gewerbe und
das Handwerk entſpringen möge. Herr Staatsminiſter Finger
nahm die Schlüſſel in Empfang und ſügte etwa folgendes hinzu:
„Es gereicht mir zu großer Freude und Genuathuung. daß ich
mich eines gnädigſten Auftrags des Allerhöchſten Landesherrn
entledigen darf, den er mir hinterlaſſen hat. Se. Königl. Hoheit
haben ſehr bedauert, dieſem Feſtakt nicht beiwohnen zu können,
da er zufolge früher bereits getroffener Dispoſitionen abgereiſt
iſt und erſt heute nachmittag wieder zurückkehrt Se. Königl. Hoheit
haben mich ausdrücklich beauftragt, die Verſammlung Seiner
Teil=
nahme an dem Gedeihen des Gewerbes zu verſichern. Im November
ſind es 60 Jahre, ſeit der Gewerbeverein für Heſſen gegründet iſt.
Am 15. November 1826 fand die erſte Generalverſammlung der
Mitglieder des Vereins ſtatt. Anweſend warenca. 118-120 Mitglie.
der. Die Stände des Landes hatten dem Verein einen jährlichen
Beitrag von 5000 Gulden verwilligt. Heute beträgt die Zahl der
Mitglieder des Landesgewerbevereins 5000, die Beitrage des
Staates belaufen ſich auf 115800 Mk. wovon auf die
Central=
ſtelle 61900, auf die gewerblichen Schulen 48270 Mk. kommen.
Dieſe Zahlen beweiſen ſprechender und deutlicher als alles andre
die Entwickelung und die erfolgreiche Thätigkeit des
Gewerbe=
vereins. Das Verdienſt an dem Gedeihen desſelben gebührt in
erſter Linie den Männern, die an der Spitze desſelben ſtanden,
den Herren Geh. Rat Eckhard, dem ſpäteren Miniſter
Schleier=
macher, Geh. Rat Fink, Geb. Baurat Sonne und Regierungsrat
Heſſe. Nach dem Tode des letzteren hat Herr Geh. Baurat Sonne
die Leitung der Centralſtelle wieder gütigſt übernommen. Eines
der hauptſächlichſten Mittel, mit denen der Verein gewirkt
kat, waren die gewerblichen Schulen. Schon bald nach
Be=
gründung des Vereins erkannte man, daß man ohne
Heran=
bildung des Handwerkerſtandes nicht gut weiter kommen könne. Die
erſten Schulen, welche gegründet wurden, waren die Zeichenſchule
in Darmſtadt und Gießen. Jetzt giebt es deren im Großherzogtun,
im ganzen 84, nämlich 1 Landesbaugewerkſchule, 2
Kunſtaewerbe=
ſchulen (Mainz und Offenbach), 1Fachſchule für Elfenbeinſchnitzerei
(Erbach), 9 erweiterte Handwerkerſchulen, 28 Handwerkerſchuſen
und 43 Handwerker=Sonntagsſchulen. Die Thätigkeit auf dem
Gebiete der Schule iſt der Glanzpunkt des Vereins. Auch die
Stände unſres Landes haben dies ausgeſprochen, indem ſie in
Anerkennung der hohen Leiſtungen des Vereins die Summe für
die Erbauung eines Gebäudes für die Centralſtelle einmütig
be=
willigten, nämlich 354000 M. für den Bau und 56000 M. für die
innere Einrichtung desſelben. Mit dieſen Mitteln iſt es gelungen,
dank der Erfahrung und dem Geſchmacksſinn des techniſchen
Referenten im Miniſterium, Herrn Geh. Oberbaurats v. Weltzien.
der Einſicht und der Leitung des Herrn Baurats Wieſſell, denen
ich hiermit, den Dank, der Regierung ausſpreche, dieſes
Haus herzuſtellen. Indem ich Ihnen, Herr Geh. Baurat Sonne,
die Schlüſſel übergebe, ſpreche ich allen Architekten,
Hand=
werkern, Bauführern und Leitern. die an der Herſtellung des
Baues mitgearbeitet haben, Dank aus und wünſche, daß der
Geiſt, der bisher in unſrem Verein gelebt hat, auch in unſer
neues Haus einziehen, und er reichen Segen dem Lande,
dem Gewerbe und dem Handwerk bringen möge und daß beide
auch fernerhin dieſelbe Vflege finden mögen wie bisher.
Herr Geh. Baurat Sonne nahm darauf die Schlüſſel in
Empfang und dankte den Ständen, welche die Mittel zur
Er=
bauung des Hauſes bewilligt, ferner den Baugewerksmeiſtern,
Architekten und allen, die an dem Bau mitgewirkt. Die Werke des
Friedens könnten aber nur gedeihen unter einer einſichtigen
Regieruna und einem wohlwollenden Herrſcher, als welchen wir
unſeren Allerhöchſten Landesherrn Se. Kgl. Hoheit Großherzog
Ernſt Ludwig verehren. In das darauf vom Redner ausgebrachte
dceimalige Hoch auf Se. Kal. Hoheit ſtimmte die Verſammlung
be=
geiſtert ein. Darnach hielt Herr Geh. Baurat Sonne die Feſtrede und
verbreitete ſich über das Thema, zwelche Arbeiten in dem neuen
Hauſe vorgenommen werdens. In längerem Vortrag erörterte
Redner die Bedeutungen der einzelnen Räume des Hauſes und
der in denſelben befindlichen Sammlungen ꝛc. und wies darauf
hin, daß die Centralſtelle und der Landesgewerbeverein, wenn ſie
auch eine ſtaatliche Anſtalt ſeien, die Unterſtützung der Gewerbe,
der Gewerbetreibenden und ihrer Freunde fordern und finden,
und daß ſie neben und gemeinſam mit den Innungen, welche
mehr als ſie das Handwerk zu ſördern geeignet und berufen
ſeien, ſegensreich wirken könnten. Denn, ſo ſchloß der Redner,
„ nicht mitzuhaſſen. nein, mitzulieben leben wir=
An die Feier ſchloß ſich eine Beſichtigung des Gebäudes und
der Ausſtellungen. Letztere betreffen die Landes=Baugewerkſchule,
die Lehrmittel=Sammlung und die Vorbilder=Sammlung.
Nach=
mittags 2 Uhr fand eine Sitzung des weiteren Ausſchuſſes des
Landesgewerbevereins im neuen Sitzungsſaale und um 4 Uhr
gemeinſames Mittageſſen im Städtiſchen Saalbau ſtatt.
Das neue Gebäude iſt ein wahrer Prachtbau und ſein Inneres
ebenſo ſolide und von harmoniſcher Schönheit in ſeiner
Aus=
ſtattung wie zweckentſprechend in ſeiner Einrichtung. Eine
ausführliche Beſchreibung des neuen Gebäudes, auf die wir hier
84
verweiſen, befindet ſich im Gewerbeblatt für das
Großherzog=
tum Heſſen, Nr. 14 u. 15 (Avrilhr. Dasſelbe ſchließt mit folgenden
Worten, mit denen auch wir unſren Bericht vaſſend abſchließen:
„Auch in der Zukunft ſoll dieſes Gebäude der Arbeit gewidmet
ſein, der Arbeit des Landesgewerbevereins und ſeiner
Central=
ſtelle, der Förderung der gewerblichen Thätigkeit unſres Landes,
der Aufnahme der Erzeugniſſe dieſer Thätigkeit, welche aus
vergangener Heit dem heutigen Geſchlechte, als Ergebniſſe der
heutigen Thätigkeit einem kommenden Geſchlechte vorbildlich ſein
können.
2 Am Mittwoch fand im hieſigen Rathausſaale unter reger
Beteiligung die Generalverſammlung des Vereins
heſſiſcher Lehrerinnen zur Gründung eines
Heims ſtatt. Frau Präſidentin Wolfskehl eröffnete die
Verſammlung und berichtete zunächſt über die Ereigniſſe des
letzten Vereinsjahres, namentlich gedachte ſie der großen
Ver=
dienſte der verſtorbenen hohen Protektorin des Vereins Ihrer
Durchlaucht der hochſeligen Prinzoſſin von Battenberg. Zum
An=
denken an die hohe Verſtorbene erhob ſich die Verſammlung von
ihren Sitzen. Die Frau Präſidentin hob ferner die hohe Gnade
her=
vor, mit der die Verſtorbene, die hochſelige Prinzeſſin von
Batten=
berg, noch in ihrem Teſtamente des Vereins mit einem Legate
von 1000 M. gedacht hatte; ſie gedachte der weiter dem Verein
in dieſem Jahre zugefallenen Vermächtniſſe, u. a. von Fräulein
Kuhn dahier und ſchloß mit dem üblichen Wunſche des
Ge=
deihens des Vereins. Fräulein Ch. Wider erſtattete hierauf
den Rechenſchaftsbericht für 1895-96. aus dem hervorzuheben
iſt, daß das Vereinsvermögen dermalen 61307 M. 60 Pf. beträgt,
für die 12 Jahre des Beſtehens des Vereins ein recht hübſches
Reſultat, worauf Fräulein Müller den Jahresbericht vortrug.
Nachdem man alsdann die ſtatutenmäßig ausſcheidenden
Mit=
glieder Frau Präſident Wolfskehl, Frau Juſtizrat Weber, Frl.
Fuchs (beide von Offenbach), Frl. Lang und Landgerichtsrat Dr.
Zimmermann auf vier Jahre wiedergewählt, ſchritt man zur
Beratung des von Frl. Fuchs in Offenbach geſtellten Antrags,
die Beiträge der ordentlichen Mitglieder des Vereins zur
allge=
meinen deutſchen Krankenkaſſe für Lehrerinnen teilweiſe auf die
Vereinskaſſe zu übernehmen. An der Debatte beteiligten ſich
insbeſondere Herr Landgerichtsrat Dr. Zimmermann, Fräulein
Mitzenius von Darmſtadt. Frl. Dingeldei von Gießen und Frl.
Fuchs von Offenbach. Es wurde namentlich hervorgehoben, daß
laut dem Beſchluß der Generalverſammlung vom 28. April 1886
für den Aufenthalt ordentlicher Vereinsmitglieder an Bade= und
Kurorte verwendet werden dürfen: der durch die Gnade Sr.
Königl. Hoheit des Großherzogs bewilligte Jahresbeitrag von
150 M. und ferner 1 pCt. des nach Abſchluß der jeweiligen
Rech=
nung verzinslich angelegten Kapitalvermögens; daß dieſer Betrag
aber, trotz Berückſichtigung aller an den Verein gelangten
Ge=
ſuche, niemals verbraucht wurde. Es wurden in den letzten drei
Jahren für genannten Zweck angewieſen: 1893 370 M. an 7
Ver=
ſonen, 1894 520 M. an 9 Perſonen, 1895 430 M. an 10 Perſonen,
zuſammen 1320 M. an 26 Perſonen, während verausgabt werden
konnten 568 M. 15 Pf., bezw. 612 M. 99 Pf., bezw. 679 M. 48 Pf.,
zuſammen 1860 M. 62 Pf. Für das laufende Jahr können zu
dem fraglichen Zweck verwendet werden 763 M. 7 Pf.
Schließ=
lich gedachte noch Frau Präſidentin Wolfskehl der hohen
Gnade, die dem Verein dadurch zuteil geworden, daß Ihre
Königl. Hoheit die Großherzogin jetzt das Protektorat über den
Verein übernommen habe, ſowie daß infolge der Fürſprache
der=
ſelben Se. Königl. Hoheit der Großherzog dem Verein an Stelle
des Heims in Schönberg, das dem Verein in ſo huldvoller Weiſe
bisher von Ihrer Durchlaucht der Frau Gräfin Erbach=
Schön=
berg zur Verfügung geſtellt worden, das aber wegen anderer
Verwendung fernerhin dem Verein nicht mehr zur Verfügung
geſtellt werden könne, von Pfingſten l. J. an die ſog. Kaſerne in
Auerbach für den Sommer 1896 dem Verein zugewieſen habe.
Sie bat ſchließlich, mit desfallſigen Geſuchen ſich möglichſt früh
an ſie zu wenden und ſchloß hierauf die Verſammlung mit dem
Ausſpruch des Dankes für das zahlreiche Erſcheinen der
An=
weſenden.
5 Am nächſten Sonntag. 12. d. M. veranſtaltet die hieſige
Sektion des Odenwald=Klubs in Gemeinſchaft mit der
Sektion Mannheim einen Ausflug ab Heppenheim=Starkenburg=
Knoden=Lindenſels=Fürth. Abfahrt von hier mit der Main= Neckar=
Bahn 6 Uhr 53 Min. Die Marſchzeit währt nur 5½ Stunden,
und iſt zu vaſſender Leit Raſt eingerichtet, ſo daß die Tour keine
anſtrengende iſt. Bei dem jungfräulichen Schmuck, in den ſich
die Natur zur Freude jedes Menſchenherzens zu kleiden beginnt,
dürfte der Ausflug, bei nur einigermaßen günſtiger Witterung.
ein angenehmer und lohnender werden, zumal er durch ein
land=
ſchaftlich hohe Reize bietendes Terrain führt. Es kommt noch
hinzu, daß die äußerſt rührige Sektion Mannheim zum nächſten
Sonntag eine wackere Schar Touriſten ſtellt, und ſo iſt auch
Gelegenheit geboten. von Verſon zu Verſon freundſchaftliche
Beziehungen mit unſeren Klubgenoſſen im ſchönen Lande Baden
anzuknüpfen. Der Ausflug am nächſten Sonntag wird daher
vorausſichtlich zahlreiche Beteiligung finden und einen anregenden
Neckar= Bahn, ausgegeben.
Fällen ſtatt L. Heß richtig heißen: Kaufmann Karl Heß.
ausgebliebene Winterſeuchtigkeit einigermaßen erſetzt.
kreiſen erregt das allgemeine Freude.
bildeten Spalier von der Ehrenpſorte bis zum Schloſſe. Der großartige Schauſpiel verlief bei herrlichem Wetter.
Stadtvorſtand, die Vertreter der hieſigen Vereine, ſowie die
Bouquet. Der Einzug vollzog ſich unter den lebhafteſten
Kund=
gebungen des Volkes. Abends nahmen die hohen Gäſte im Komplot gegen den Millionär Vanderbilt.
hieſigen Bevölkerung entaegen. Auf morgen früh 10 Uhr ſind ſchweres Löſegeld freigegeben werden.
die Spitzen der hieſigen Behörden zur Audienz bei Sr. Königl.
nachmittag erfolgen.
Reich und Ausland.
Tage währen.
lich=ſoziale Arbeit und ihre Hoffnung in den Kämpfen der
Gegenwart.
Frankfurt, 8. April. Prinz und Prinzeſſin Heinrich von
Preußen ſind heute nachmittag auf der Rückreiſe von Italien
hier eingetröffen und haben ſich nach Schloß Rumpenheim
be=
geben.
von Wien, ſowie in der Badener Gegend hat ſtark gelitten.
Nr. 84
1433
Verlauf nebmen. Fahrkarten für die Strecke Darmſtadt-Heppen= „Auauſta' trafen dort kurz vor 11 Uhr ein. Zum Empfange des
heim und Fürth-Darmſtadt werden zu dem ermäßigten Preiſe l Kaiſerpaares hatten ſich die Behörden, der deutſche Konſul in
von 1 M. 30 Pf. 10 Minuten vor Abgang des Zuges durch den Meſſina und zahlreiche Vertreter der deutſchen Kolonie einge=
Führer, Herrn Juſtus Weber, am Hauptbahnhöf der Main= funden. Auf der Fahrt nach Taormina, welche zu Wagen
unter=
nommen wurde, begrüßte eine ungeheure Menſchenmenge das
1 In dem Berichte über die letzte Monatsverſammlung des l Kaiſerpaar mit begeiſterten Furufen. Der Wagen wurde im
Vereins für Vogel= und Geflügelzucht muß es in zwei Vorüberfahren von den Bewohnern der anliegenden Häuſer mit
Blumen überſchüttet. Die Ankunſt des deutſchen Kaiſerpaares
D. Von der Bergſtraße, 8. April. Die froſtigen Nächte in Taormina erſolgte um 12½ Uhr. Unter nichtendenwollenden
der vorigen Wocke haben, wie man jetzt wahrnehmen kann, Jubelrufen und einem Reaen von Blumen durchfuhr das
Kaiſer=
unſeren in voller Blütenpracht ſtehenden Aprikoſen= Mandel= und vaar die Stadt bis zum Thor von Catania und beſuchte ſodann
Kirſchbäumen kaum nennenswerten Schaden gebracht, ſo daß dem in Begleitung des Profeſſors Salinas das griechiſche Theater.
nach dieſe Obſiſorten unſeren fleißigen Obſtaärtnern eine reiche Bei der Vorka di Meſſina, durch die das deutſche Kaiſerpaar ein=
Ernte in Ausſicht ſtellen. Der in den letzten Tagen niedergehende 3oa, war ein vrächtiger Triumphbogen erbaut. Beim Beſuch des
mildere Regen. der die Vegetation raſch vorwärts bringt, wird griechiſchen Theaters bewunderte das Kaiſerpaar das herrliche
von den Landwirten als ſehr erwünſcht bezeichnet, da er die Vanorama. Der Maire ließ im Theater 100 Landleute in der
ſizilianiſchen Tracht des vorigen Jahrhunderts aufſtellen. Da=
D. Heppenheim, 8. April. Der hieſige ſtädtiſche Syenit= nach überreichte der Maire namens der Stadt ein Käſtchen mit
ſteinbruch wurde auf die Dauer von 15 Jahren der Firma Photographien und Anſichten von Taormina und einen Blumen=
Brucker zu Wunſiedel im Fichelgebirg für die jährliche Pacht= Jorb. Der deutſche Konſul in Meſſina war, als Vertreier,
ſumme von 1200 Mark zugeſchlagen. Die Firma gedenkt den 1 der deutſchen Kolonie anweſend. Der Kaiſer ließ dem Vizeadmiral
neuen Betrieb mit eiwa 100 Arbeitern zu eröffren. In Arbeiter= Canevaro ſeine Bewunderung über das herrliche Panorama
aus=
drücken. Der Maire von Meſſina überreichte dem Kaiſer ein
1 Büdingen, 7. April. Ihre Königl. Hoheiten der Groß= prächtiges Album mit Phographien der he. vorragendzen
Deul=
herzog und die Großherzogin trafen heute nachmittag mit mäler Meſſinas. Um 1 Uhr verließ das Kaiſervaar unter fort=
Ertrazug zum Beſuche der Fürſtlichen Familie hier ein. -Die l währenden Begrüßungen der Bevölkerung die Stadt. Um 5½ Uhr
Stadt war aus dieſer Veranlaſſung mit Fichtenbäumen, Fahnen, lief die „Hohenzollern; in den Hafen von Meſſina ein, geſolat
Guirlanden. Kränzen ꝛc. prachtvoll geſchmückt und in der Bahn= von der „Kaiſerin Auguſtar, durch 21 Salutſchüſſe von der
Citä=
nofſtraße eine Ehrenpforte errichtet worden. Die Schulkinder, delle begrüßt. Mebr als 30000 Verſonen, teils in Bark.u, teils
Schüler des hieſigen Gymnaſiums und die hieſigen Vereine auf denk Landungsauai ſtehend, begrüßten das Kaiſerpaar. Das
Athen, 8. April. Der Dampſer„Sphacteria” iſt mit dem
Kriegervereine und die Reſerve= und Landwehrofſiziere des Bezirks König von Serbien an Bord heute im Piräus eingetroffen.
Büdinaen hatten auf dem Bahnſteig Aufſiellung genommen und Der Könia von Griechenland beaab ſich mit den Prinzen an Bord
Ihre Königl. Hoheiten begrükt. An der Ehrenpforte waren eine des Dampfers worauf die beiden Souveräne unter lebhaſten
Anzahl weiß gekleideter Feſtjungfrauen veriammelt und eine der= Zurufen der Bevölkerung landeten. Auf dem Bahnho'e waren
elben überreickte Ihrer Königl. Hoheit der Großherzogin ein die Miniſter und Spitzen der Behörden zur Begrüßung anweſend.
San Francisko, 8. April. Die Behörden entdeckten ein
Derſelbe ſollte
vorderen Schloßhofe einen farbenprächtigen Lampionzug der ſ während einer Vergnügungsreiſe entführt und nur gegen ein
Kleine Chronik. In Altheim Oberheſſen) wurden am
Hoheit beſohlen. Die Rückreiſe des Herrſcherpaares wird morgen letzten Sonntag zwei Kinder zur Taufe in die Kirche gebracht.
Zwei Familien des Ortes waren beide in der glücklichen Lage,
je einem Sprößling die Tauſe zu Teil werden zu laſſen. Der
Art murde auch vorgenommen. und zuhig brachte man die
Kleinen wieder nach Hauſe, um ſich dann dem Kindtaufſchmauſe
Aus der Reichshauptſtadt, 8. April. Aus Paris, 5. d., wird hinzugeben. Wer beſchreibt aber das Erſtaunen, als gegen Aberd
der „Neuen Fr. Preſſe' mitgeteilt: „Die Anweſenheit des deut= die eine der Frauen entdeckte. daß aus ihrem Knaben ein Mädchen
ſchen Reichskanzlers Fürſten Hohenlohe in Paris fällt geworden! Sie wickelte es ſofort, um es auszutauſchen. as auch
gar nicht auf, da die Fürſtin Hohenlohe=Wittgenſtein jedes Jahr ſchon von der anderen Seite ihr der verwechſelte Sprößling mit
mindeſtens einmal nach Paris zu kommen pflegt und da man ſ Dank zurückgeſchickt wurde. — Aus den vielen Glückwunſchbrieſen,
weiß, daß Fürſt Hohenlohe ſeine Gemahlin, ohne irgend einen die dem Fürſten Bismarck am 1. April zugingen, drucken
o
politiſchen Zweck zu verfolgen, begleitet. Fürſtin Hohenlohe die „Hamb. Nachr.: das nachſtehende Schreiben„pelitiſchen
In=
hat noch aus früherer Zeit eine Wohnung in der Avenue du l halts; ab, das den Poſtſtempel eines Ottes in der Uckermarck
Bois de Boulogne. Selbſtverſtändlich beobachtet Fürſt Hohenlohe trägt: An Herrn v Bismarck Friedrichsruh. Lieber Bismarck.
das ſtrengſte Inkognito und hat nur wenige Beſuche gemacht. Ich gratuliere zum Geburtskag. Papas Kühe haben die Maul=
Dem deutſchen Bokſchafter Grafen Münſter ſtattete der Furſt eine und Klauenſeuche. Papa ſagt, da iſt nur Caprivi dran Schuld.
Viſite ab und nahm auch eine Einladung zu einem Diner an. Mein Bruder iſt ſchön von der Milch krank geworden. Bitte,
Der Aufenthalt des Fürſten Hohenlohe in Paris wird nur wenige ſchreiben Sie mir bald einen Brieſ. Viele Grüße. Ernſt Sch..
Der König von Italien hat dem Oberbürger= ich gratuliere auch Frida. - Auf die Einführung von
Notver=
meiſter Zelle das Kommandeurkreuz des St. Mauritius= und bandskäſten in die Schule weiſt die bekannte Familienzeit=
Lazarus=Ordens verliehen.- Der 19. deutſche Proteſtanten= ſchrift „Für ulle Weli' hin. Wie beiuhigend muß es auf Lehrer,
tag iſt heute hier zuſammengetreten. Zu demſelben haben ſich Eltern und Schüler wirken, wenn man die Schule bei etwaigen
weit über 100 Delegierte aus allen Teilen des proteſtantiſchen Unglücksfällen mit Verbandzeug ꝛc. ausgerüſtet und die Lehrer
Deutſchlands und aus der Schweiz und Holland eingeſunden. in der Handhabung der Heilsmittel unterwieſen weiß. Ein
Heute vormittag nahm man die Berichte über die Thätigkeit des h anderer Artkel derſelben Heitſchriſt behandelt die „Elektro=
Vereins und ſeiner Zweigvereine ſeit dem 18. Proteſtantentage, graphie:. Dieſe Eleltrographie' beſieht nämlich in der
pho=
der im Oktober 1800 in Gotha abgehalten war, entgegen. - Im lograbhiſchen Wiedergabe der eleltriſchen Ausſtrahlungen des
Anſchluß an den geſtern hier abgehaltenen chriſtlichsſozialen Par= menſchlichen Körpers. mit Hilfe welcher der Entdecker, ein
ruſ=
teitag fand am Abend eine große öffentliche Verſammlung ſtatt, ſiſcher Gelehrter, Liebe. Haß. Gleichgültigkeit ꝛc. photographiſch
worin Stöcker die allgemeine Lage, insbejondere auch die fixieren will. Seine diesbezüglichen Exverimente ſind in gelungenen
Broſchüre des Oberſten Krauſe beſprach. Die Verſammlung er= photographiſchen Reproduktionen „Für Alle Welt: wiedergegeben
kannte die endaültige Scheidung von der konſervativen Partei und dürſten die Ausſtrahlungen der zuſammen aufgenommenen
an. Pfarrer Werner von Beckendorf referierte über die chriſt= Hände eines Brautpaars wohl das Ueberraſchendſte daran ſein.
Großherzogliches Hoftheater.
Fauſt.
zweiter Abend.
WV.I. Der zweite Abend brachte die Gretchen=Tragödie=
Wien, 8. April. Seit heute früh 2 Uhr herrſcht ununter= Sie bildet ein abgeſchloſſenes Ganzes für ſich und bezeichnet zu
brochen ſtärker Schneefall. Die Obſtkultur in der Umgegend gleich den Höhepinkt der=Fauſt'=Dichtung nach ihrer drantatiſchen
Seite hin: eine erſchütternde Tragödie, ſö einfach und ſo gewaltig
Taormina, 8. Avril. Heute früh 8 Uhr lief das Torpedo. groß, ſo wahr und ergreiſend, ſo rein menſchlich empfunden und
boot „Uramar, das der „Hohenzollern' voranfuhr, auf der Reede ſittlich geläutert, dabei in ihreni Kern und Weſen ſo echt deutſch,
von Giardini ein. Die Jacht „Hohenzollern= und der Kreuzer l daß ihres Gleichen nie wieder kommen kann. Mit dem deutſchen
Nr.
1434
Gretchen! hat Goethe die Ideenwelt um einen neuen idcalen
Zypus bereichert, er ſchuf in ihr. wie ein Philoſoph mit einem
Shſtem eine neue Idee, welche Eigentum der ganzen gebildeten
Menſchheit geworden iſt und einen Beſtandteil der ethiſchen
Be=
griffswelt moderner Kultur bildet.
Angeſichts der hervorragenden Stellung, welche die ,Gretchen=
Tragödie; innerhalb des Rahmens der „Fauſt'=Dichtung einnimmt,
hat uns die Zurückdrängung derſelben in der Devrientſchen
Be=
arbeitung, wie wir ſie kennen, nie recht gefallen wollen, und es
iſt deshalbbeſonders lobend anzuerkennen, daͤß ihr in der Bearbeitung
der hieſigen Bühne die ihr zukommende Bedeutung eingeräumt
worden iſt. zumal auch die in dieſem Abſchnitt durch große
Schönheit ſich auszeichnende Muſik dadurch nur gewinnt.
Im Gegenſatz zum erſten Abend hatte der heutige neben
dem künſtleriſchen auch einen bedeutenden äußeren Erfolg zu
verzeichnen und es ſei gebührend anerkannt, daß das Publikum
das am erſten Abend Verſäumte nachgeholt bat. Für die Rolle
des jugendlichen Fauſt und Liebbabers beſitzt Herr Hacker die
wünſchenswerten individuellen Eigenſchaften und ſchauſpieleriſchen
Vorzüge: echtes Temperament, Wärme im Ton und
Lebendig=
keit der Darſtellung. Aber auch da, wo nicht der Liebhaber in
Frage kommt. wie z. B. in der in großem Stile durchgeführten
Szene =Erhabner Geiſt' ſtand Herr Hacker ganz auf der Höhe
ſeiner Aufgabe. Fräulein Eichelsheim, die ohne
erkenn=
baren Grund und nicht zum Vorteil der Rolle von der Tradition,
das Gretchen blond darzuſtellen, abaewichen war, wußte für den
Ausdruck naiver Unſchuld und der Liebesſeligkeit ſowohl als auch
des erſchütternden Scelenſchmerzes und der Verzweiflung überall
die richtigen, aus dem Herzen dringenden Löne zu finden.
Dramatiich packend geſtaltete ſie die Szene vor der „Mater
dolorosa” und die Kerkerigene. Herr Wagner blieb 'ſeiner
nicht als unberechtigt zu bezeichnenden - Auffaſſung, den
Mephiſto; als vermenſchlichten Teufel darzuſtellen und ihn uns
dadurch näher zu bringen, treu. Dem entſprach auch der
Aus=
druck extremer Gefüblsausbrüche, wie der Wut über den „
hin=
weggerafften: Schatz und der ausgelaſſenen Freude über' das
Gelingen ſeines Planes, Bekundungen von leidenſchaftlicher
Er=
regung. die dem Teufel als ſolchem, der „an nichts keinen Anteil
nimmt, ſonſt fern iſt. Im übrigen ſtand ſeine Leiſtung
der=
jenigen des erſten Abends in nichts nach. Die ſehr dantbare
Rolle der =Frau Marthe Schwertlein; birgt die einzige Gefahr
in ſich, zu Uebertreibungen herauszufordern. Fräulein
Denk=
hauſen iſt dieſer Gefahr nicht entgangen; ſie trug zu ſtark auf.
Die kleine Rolle des „Lieschen; dieſes wundervollen. nach dem
Leben gezeichneten Pörträts. wurde von Fräulein Grohs mit
der nötigen Lebbaſtigkeit des Temveraments geſpielt und auch
Herr Erneſt führte die Rolle des =Valentin-mit
anerkennens=
wertem Gelingen durch. Die Rolle des „Böſen Geiſtes;- wir
würden unter allen Umſtänden einen nicht ſichtbaren Geiſt
vor=
ziehen - wurde von Fräulein Berl gut geſprochen.
Einen bedeutenden Anteil an dem großen Erfolge des heutigen
Abends gebührt der ſtimmungsvollen, dem ſtofflichen Gehalte der
Dichtung äußerſt glücklich angevaßten Laſſenſchen Muſik. Die
muſikaliſche Behandlung der Gretchen=Szenen mit dem„Gretchen=
Motiv' verraten eine Wahrheit und Innigkeit der Empfindung.
die dem Geiſte der Goetheſchen Dichtung entſpricht. Aus
nahe=
liegenden Gründen wurde das Lied „Es war ein König in
Thule=
geſprochen anſtatt geſungen, aber auch in den andern beiden
ſckon früher erwähnten Stücken hatte man auf das melodrama
tiſche Element verzichtet. Die Walpurgisnacht, mit deren
g andioſer Inſzenierung das Hoftheater währe Triumphe feierte,
und auf die mit Recht die Worte paßten:
„Das drängt und ſtößt, das rauſcht und klappert,
Das ziſcht und quirlt, das zieht und plappert,
Das leuchtet, ſprüht, das flammt und brennt,
Ein wahres Hexenelemen.!
wurde durch die überaus effektvolle Muſik erſt zu ihrer höchſten
Wirkung gebracht. Rauſchender Beifall durchdröhnte nach dieſer
Szene das Haus und auch Herr Regiſſeur Valdek=der mit
dieſer bewundernswert inſzenierten Wa purgisnacht ſein
Meiſter=
ſtück gemacht hat, wurde verdienter Maßen zweimal
hervor=
gerufen.
Kunſt und Wiſſenſchaft.
4 Verſchiedenes. Herr GuſtavSchultze vom
Stadt=
theater in Mainz iſt vom 1. September ab an das
Reſidenz=
theater in Wiesbaden engagiert worden. - Am Freitag tritt im
Frankfurter Opernhauſe Signorina Prevoſti in
Verdis „Traviata' als Violetta auf. — Am Mittwoch vormittag
wurde im Kurhausſaale zu Wiesbaden der 14. Kongreß
für innere Medizin, der zahlreich beſucht iſt, durch den
Vorſitzenden, Profeſſor Dr. Bäumler von Freiburg i. B.,
eröff=
net. Unmittelbar nach der Cröffnung des Kongreſſes hielt
Pro=
ſeſſor v. Leyden von Berlin eine Gedächtnisrede zur
hundert=
jährigen Gedenkfeier der Entdeckung der Schutzpockenimpfung
84
durch Jenner. Mit dem Kongroß iſt eine Ausſtellung von neuen
ärztlichen Apparaten, Inſtrumenten, Präparaten u. ſ. w.
ver=
bunden.
(6949
Todes=Anzeige.
(Stalt jeder beſonderen Anzeige.)
Allen Freunden, Bekannten und Verwandten
hier=
mit die ſchmerzliche Nachricht, daß unſer guter Gatte,
Vater, Bruder, Onkel und Schwager
Herr Josoph Hongeringhauson,
Restaurateur,
heute Nachmittag 4 Uhr nach längerem Leiden ſanſt
entſchlafen iſt.
Im Namen der Hinterbliebenen
die trauernde Gattin:
Anna Mengeringhausen
und Rinder.
Darmſtadt, den 8. April 1896.
Die Beerdigung findet Freitag Nachmittag 4 Uhr vom
Sterbehauſe, Hügelſtraße 35, aus ſtatt.
Kriegerverein Darmſtadt.
Todes=Anzeige.
Wir erfüllen hiermit die traurige Pflicht, den
Kame=
raden Kenntniß zu geben, daß es dem Allmächtigen
gefallen hat, unſer langjähriges Mitglied
Herrn loseph Mengeringhausen,
Restauratour,
aus dieſem Leben abzuruſen.
Die Beerdigung findel Freitag den 10. April,
Nachmittags 4 Uhr, vom Sterbehaus -
Hügel=
ſtraße Nr. 35 — aus ſtatt.
Der Verein ſammelt ſich um 14 Uhr bei dem
Kameraden Oſtertag
Bierbrauerei „Zum
Schützenhofn.
(6950
Der Vorſtand des Lriegervereins Darmſtadt.
Tageskalender.
Großh. Hoftheater, Anfang 6 Uhr: Fauſt'.
Vorſtellung abends 8 Uhr im =Orpheum'.
Monatsverſammlung des deutſchen und öſterr. Alpenvereins,
Sektion Darmſtadt, um 8½ Uhr, im Reſtaurant „ur Oper=.
Ausſtellung in der Landesbaugewerkſchule von 10-1 und
3-6 Uhr.
Verſteigerungskalender.
Samstag. 11. April.
Oelgemälde=Verſteigerung um 10 Uhr Rheinſtraße 28.
Dünger=Verkauf um 10 Uhr in der alten Kavallerie=Kaſerne.
Holzverſteigerung um 9 Uhr im Diſtrikt Pelz.
Abonnements
auf das
10
„Darmſtädter
Tagblatt=
pro Quartal M. 150
werden in der Expedition ſowie von allen
Poſtan=
ſtalten entgegengenommen.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei, verantwortlich für die Redaktion: Dr. O. Waldaeſtel, beide in Darmſtadt.