Abonnemenlspreis
vierteljährlich 1 Mark 50 Pf.
halb=
jährlich 3 Mark incl. Bringerlohn.
Auswärts werden von allen
Poſt=
ämtern Beſellungen
entgegenge=
nommen zu1 Mark 50 Pf. pro
Quartal incl. Poſtauſſchlag.
159. Jahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
Inſerake
für das
wochentl. Gmal erſcheinende Tablat
werden angenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 2.,
in Beſſungen von Friedr. Bſößer,
Schießhausſtraße 1½, ſowie auswürts
von allen Annoncen=Expeditonen.
29½
Amtliches Organ
für die Lekanntmachungen des Großh. Freisamks, des Großh. Polizeiamts und der anderen Lehörden.
W70.
Monkag ben 24. Märzl.
499s.
be t4.
39
gunz
hler
8io
182
1247
528
462
10⁄
9½
120
517₈
2⁄₈
103¾₈
[1¼
Amtliche Nachrichten des Großherzoglichen Kreisamts Darmſtadt.
Das 8. Bataillon Großh. Heſſiſchen Infanterie=Regiments Nr. 115 wird am Dienstag den 24. März und Donnerstag
den 26 März l. Js., jedesmal von 8 Uhr Vormittags bis 4 Uhr Nachmittags, in der Gemarkung Ober=Ramſtadt und
zwar im Faulbachthale. Schießen mit ſcharfen Patronen abhalten.
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Sitzungen des Kreistags des Kreiſes Darmſtadt.
Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß eine Verſammlung des Kreistags
Montag den 30. März 1896, Vormittags 10 Uhr,
in dem Vorſaal des Saalbaus GRiedeſelſtraße 40) dahier ſtattfindet.
Auf die Tagesordnung ſind folgende Gegenſtände geſetzt:
1. Entſcheidung über die Gültigkeit der Ergänzungswahlen der Kreistagsabgeordneten;
2. Wahl der Mitglieder der Einſchätzungs=Kommiſſionen zur Veranlagung der Einkommenſteuer I. Abtheilung
und der Kapitalrentenſteuer in den Steuercommiſſariaten:
a) Darmſtadt (Landbezirk) 2 Mitglieder 1 Erſatzmann,
c) Zwingenberg 2 Mitglieder 1 Erſatzmann,
b) Langen 2 Mitglieder 1 Erſatzmann,
d) Groß=Gerau 1 Mitglied,
auf die Dauer von 3 Jahren. 1. April 18971900.
3. Vorlage des Verwaltungsberichts des Kreis=Ausſchuſſes für 189495;
4. Prüfung und Begutachtung der Kreiskaſſerechnung für 189495:
5. Feſtſetzung des Boranſchlags über Einnahme und Ausgabe der Kreiskaſſe für 189697 und in Verbindung damit:
a) Vorlage des Unterhaltungsvoranſchlags der Kreisſtraßen;
b) Beſchlußfaſſung über den Neubau von Kreisſtraßen:
1. Abzweigung von der Staatsſtraße GReinheim-Eberſtadt) an der Schachenmühle bis Einmündung in
die Nieder=Ramſtädter Kreisſtraße an der Emmelinenhütte;
2. von Gräfenhauſen bis Kreisgrenze Groß=Gerau (mit Fortſetzung nach Mörfelden);
3. von der Bahnſtation Meſſel bis Kreisgrenze Dieburg (mit Fortſetzung bis zur Kreisſtraße Darmſtadt-
Dieburg am Einſiedel);
6. Neuwahl der 2 bürgerlichen Mitglieder und 2 Erſatzmänner für die Erſatz=Kommiſſion ( 30 pos. 4 des
Reichsmilitärgeſetzes) auf 3 Jahre 1896 bis einſchließlich 1898:
7. Ergänzungswahl der Mitglieder des Provinzialtags für die Wahlperiode 1896 bis Ende 190½;
E3 treten aus und ſind wieder wählbar die Herren:
a) Oberforſtdirektor i. P. Boſe zu Darmſtadt
b) Landtagsabgeordneter Otto Wolfskehl daſelbſt,
c) Commerzienrath Wilhelm Diefenbach daſelbſt.
8. Ergänzungswahl der Mitglieder des Kreis=Ausſchuſſes. Es treten aus und ſind wieder wählbar die Herren:
a) Landgerichtsdirektor Schäfer in Darmſtadt,
b) Rechtsanwalt Schödler daſelbſt,
c) Bürgermeiſter Müller in Roßdorf.
9. Wahl von 5 Sachverſtändigen zur Abſchätzung von Flurſchäden aus Anlaß von Truppenübungen auf die
Dauer von 6 Jahren 1896 bis einſchließlich 1901.
Darmſtadt, den 18. März 1896.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
(6686
v. Marquard.
Betreſfend: Den Handel mit denaturirtem Branntwein.
Be k a n n t m a ch u n g.
Wir ſind veranlaßt, hiermit zur Kenntniß der betheiligten Kreiſe zu bringen, daß der Bundesrath in ſeiner Sizung
vom 27. v. Mts. in obiger Beziehung den folgenden Beſchluß gefaßt hat:
168
1148
Nr. 70
1) Die nachſtehenden Beſtimmungen über den Handel mit denaturirtem Branntwein werden mit der Maßgabe
ge=
nehmigt, daß ſie am 1. April 1896 in Kraft treten.
5) Diejenigen Gewerbtreibenden, welche bereils mit denaturirtem Branntwein handeln und dieſen Handel ſortſetzen
wollen, haben die in Ziffer 2 nachſtehend vorgeſchriebenen Anzeigen bis zum 20. März 1896 einzureichen.
Wir bemerken hierbei. daß Zuwiderhandlungen gegen die vorſtehend zub 2 gegebene Vorſchriſt und die nachſtehenden
Beſtimmungen, ſoſern nicht etwa in letzterer Beziehung eine andere Strafe verwirkt iſt, der Beſtrafung nach 8 3 des
Ge=
ſetzes vom 19. Juli 1879, betr. die Steuerfreiheit des Branntweins zu gewerblichen Zwecken, bezw. nach 8 26 des Geſetzes,
betr. die Beſteuerung des Branntweins vom 24. Juni 18876. Juni 1895 - Geldſtrafe von einer bis zu dreihundert
Mark - unterliegen.
Darmſtadt, am 14. März 1896.
Großh. Kreisamt Darmſtadt. Großh. Hauptſteueramt Darmſtadt. Großh. Hauptſteueramt Offenbach.
v. Marquard.
Dr. Wirth.
Römheld.
(54463
Beſtimmungen über den Handel mit denaturirtem
Branntwein.
Auf Grund der 831 und 43e des Geſetzes, betreffend die
Beſteuerung des Branntweins, vom 24. Juni 188716. Juni 1895
wird hiermit Folgendes beſtimmt:
1) Auf den Kleinhandel mit denaturirtem Branntwein findet
8 33 der Gewerbeordnung keine Anwendung.
2) Wer mit denaturirtem Branntwein handeln will, hat dies
14 Tage vor Eröffnung des Handels der zuſtändigen
Steuer=
behörde und Ortspolizeihörde anzumelden. Ueber die erſolgte
Anmeldung erteilt die Steuerbehörde eine Beſcheinigung.
3) Denaturirter Branntwein, deſſen Stärke weniger als
80 Gewichtsprozente beträgt, darf nicht verkauft oder ſeilgehalten
werden
4) Wer mit denaturirtem Branntwein handelt, hat in ſeinem
Verkaufslokal an einer in die Augen fallenden Stelle und in
deutlicher Schrift eine Bekanntmachung auszuhängen, wonach es
verboten iſt:
a. denaturirten Branntwein, deſſen Stärke weniger als 80
Gewichtsprozente beträgt, zu verkaufen oder feilzuhalten;
b. aus denaturirtem Branntwein das Denaturirungsmittel
ganz oder theilweiſe wieder auszuſcheiden oder dem
dena=
turirten Branntwein Stoſſe beizufügen. durch welche die
Wirkung des Denaturierungsmittels in Bezug auf Geſchmack
oder Geruch verändert wird, und ſolchen Branntwein zu
verkaufen oder ſeilzuhalten.
5) Der Handel mit denaturirtem Branntwein kann ſeitens
der Steuerbehörde unterſagt werden, wenn Thatſachen vorliegen.
welche die Unzuverläſſigkeit des Gewerbetreibenden in Bezug auf
dieſen Gewerbebetrieb woahrſcheinlich machen. Gegen die
Ent=
ſcheidung iſt die Beſchwerde an die Direktivbehörde und die
oberſte Landesfinanzbehörde zuläſſig. Die Entſcheidung der
letzteren iſt endgültig. Von jeder Unterſagung iſt der
Ortspolizei=
behörde Mittheilung zu machen.
6) Die Beamten der Zoll= und Steuer=, ſowie der
Polizei=
verwaltung ſind befugt. in die Räumlichkeiten, in welchen
dena=
turirter Branntwein feilgehalten wird, während der üblichen
Geſchäftsſtunden oder während die Räumlichkeiten dem Verkehr
geöffnet ſind, einzutreten, den daſelbſt feilgehaltenen oder
ver=
kauften, denaturirten oder undenaturirten Branntwein zu
unter=
ſuchen und Proben zum Zwecke der Unterſuchung gegen
Empfangs=
beſcheinigung zu entnehmen. Auf Verlangen iſt dem Beſitzer ein
Theil der Probe amtlich verſchloſſen oder verſiegelt zurückzulaſſen.
Für die entnommene Probe iſt Entſchädigung in Höhe des üblichen
Kaufvreiſes zu leiſten.
Die weitergehenden Befugniſſe, welche der Steuerverwaltung
im 815 Abſatz 2 des Requlativs, betreffend die Steuerfreiheit
des Branntweins zu gewerblichen Zwecken, eingeräumt ſind
werden hiervon nicht berührt.
Be k a n n t m a ch u ng.
Nachſtehend bringen wir die Polizeiverordnung vom 2. Januar 1882 zum
Abdruck und machen namentlich die Inhaber von Gaſt= und Schankwirthſchaften
dahier auf ihre nach Maßgabe des 8 2 der Verordnung beſtehende ſtrafrechtliche
Verantwortlichkeit aufmerkſam.
Darmſtadt, den 19. März 1896.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Fey.
Polizei=Verordnung.
Auf Grund des Artikels 78 der Kreisordnung, unter Zuſtimmung des
Kreis=Ausſchuſſes und mit Genehmigung Großherzoglichen Miniſteriums des
Innern und der Juſtig vom 29. Dezember 1881 (zu Nr. M. J. 26855) wird
hier=
durch für den Kreis Darmſtadt verordnet, wie folgt:
8 1. Schulpflichtigen Kindern iſt der Beſuch von Wirthshäuſern und
öffent=
lichen Tanzlokalen ohne Begleitung ihrer Eltern oder Derjenigen, welche
deren Stelle vertreten, wie Pflegeeltern, Vormünder und dergleichen
unterſagt.
8 2. Mit Geldſtrafe bis zu 30 Mk. welche im Falle der Uneinbringlichkeit in
Haft verwandelt wird, werden beſtraft: Beſitzer oder Verwalter von Gaſt=
und Schankwirthſchaften, ſowie öffentlichen Tanzlokalen, welche geſtatten,
daß ſchulpflichtige Kinder -- dem 8 1 zuwider - ſich in ihren
Wirths=
oder Tanzlokalen aufhalten, beziehungsweiſe dieſelben aus ihnen nicht
alsbald entfernen.
8 3. Gegenwärtige Polizei=Verordnung tritt mit dem Tage ihrer Verkündigung
im hieſigen Tagblatt in Kraft.
Darmſtadt, den 2. Januar 1882.
(5687
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
gez.) v. Marquard.
Betr.: Vergebung kleinerer
Pflaſterarbeiten für das Jahr,
189697.
Die Herſiellung kleinerer Pflaſter=
Arbeiten während der Zeit vom 1. April
1896 bis zum 31. März 1897 ſoll im
Wege der Verdingung vergeben werden.
Tarif und Bedingungen liegen auf
dem Tiefbauamt, Zimmer Nr. 2. zur
Einſicht offen.
Uebernahmsluſtige, welche auf Grund,
des Tarifs und der Bedingungen an der
Vergebung dieſer Herſtellungen ſich zu
betheiligen wünſchen, werden hierdurch
ſaufgefordert, dahingehende Erklärung
mit=
telſt Unterſchrift des bei dem
Tiefbau=
amt offenliegenden
Verdingungsproto=
kolls bis
Mittwoch den 25. d. Mts.,
Vormittags 10 Uhr,
abzugeben.
Darmſtadt, den 12. März 1896.
Großherzogl. Bürgermeiſterei Darmſtadt.
(5447
J. V.:
Riedlinger, Beigeordneter.
Bekanntmachung.
Die am 19. und 20. d. Mts.
abge=
haltene Holzverſteigung iſt genehmigt.
Die Abfuhrſcheine können am 28. d. M.
beim Rentamt dahier abgeholt werden.
Montag den 30. d. Mts. (Morgens
8 Uhr) Ueberweiſung des Holzes und
erſter Fahrtag.
Darmſtadt, den 21. März 1896.
Großherzogliche Oberförſterei Beſſungen.
(5688
Hüter.
Haculatur
in jedem Quantum wird abgegeben.
Näheres in der Exped. d. Bl.
ctte
Nr. 70.
Betreffend: Die Ausführung der Geſinde=Orbnung.
B e k a n n t m a ch u n g.
Wir haben Veranlaſſung, daran zu erinnern, daß die Einſichtnahme der auf
erem Hauptmeldebüreau, Zimmer Nr. 1. in dem Amtslokal, Hügelſtraße 3133,
ührten Geſinderegiſter jeder intereſſirten Dienſtherrſchaft geſtattet iſt. In
ſen Regiſtern finden ſich, außer Vor= und Zuname ſowie Alter der Dienſtboten,
hier vorgekommenen Stellenwechſel, die Namen der jeweiligen
Dienſtherr=
ften, die ertheilten Zeuguiſſe und die gegen die Dienſtboten etwa ergange=
Strafurtheile, ihrem weſentlichen Inhalte nach, eingetragen.
Darmſtadt, den 19. März 1896.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Fey.
(5448=
m
B e k a n n t m a ch u n g.
al.
Es wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß wir mit der
Ver=
ſen.
igten Ortskrankenkaſſe dahier eine Vereinbarung getroffen haben, wodurch allen
ch Maßgabe des 8 4 Abſ. 11 des Krankenverſicherungsgeſetzes
verſicherungsbe=
chtigten Perſonen, ſoweit ſie nicht bereits den hier beſiehenden Ortskrankenkaſſen
3 Mitglieder beizutreten berechtigt ſind, die Möglichkeit gegeben iſt, ſich gegen
— ankheit zu verſichern. Auf die fragliche Verſicherungseinrichtung finden lediglich
5C, im Krankenverſicherungsgeſetze getroffenen Beſtimmungen ſür die Gemeinde=
552s lankenverſicherung Anwendung.
Die Anmeldung zur Verſicherung erfolgt auf dem Büreau der Vereinigten
640
73o rtskrankenkaſſe, durch welches die ärztliche Unterſuchung der ſich meldenden Per=
N0 nen veranlaßt wird. Die Aufnahme iſt von der Zuſtimmung Großh. Bürger=
92.
ne= eiſterei abhängig.
Die wöchentlich im Voraus zahlbaren Beiträge betragen für männliche
Per=
lul=
24 nen 20 Pfg. und für weibliche Perſonen 12 Pfg. Die Einzahlung der Beiträge
21 1t durch die Verſicherten auf dem Büreau der Vereinigten Ortskrankenkaſſe zu
'ſchehen.
41
Den Verſicherten wird im Erkrankungsfalle Unterſtützung nach Maßgabe der
44)
5513 6 und 7 K.=V.=G. gewährt. Die baare Unterſtützung, deren Auszahlung durch
6Lie Vereinigte Ortskrankenkaſſe beſorgt wird, beträgt pro Arbeitstag: ſür männ=
74.
che Perſonen 1 Mk. 10 Pfg. und für weibliche Perſonen 65 Pfg.
Das Büreau der Vereinigten Ortskrankenkaſſe befindet ſich Eliſabethenſtraße
kr. 53, eine Stiege hoch.
Darmſtadt, den 12. März 1896.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.: Köhler.
Montag den 30. März l. Js.
verden von Morgens 9 Uhr an, im=Gaſthaus zur Sonne: zu Roßdorf aus
dem Domanialwald=Diſtrikt Spieß der Forſtwartei Traiſa verſteigert:
120 Fichten=Derb= und Reisſtangen; ferner:
Scheiter, Rm.: 20 Nadel; Knüppel, Rm.: 32 Buchen, 46 Birken, 8 Eichen,
47 Nadel und 5 Aſpen; Wellen, Reiſig: 5410 Buchen, 11400 Eichen und
Birken, 8960 Nadel, 270 Erlen und Aſpen; Stöcke, Rm.: 2 Buchen und
2 Birken.
Die Fichten=Derb= und Reisſtangen kommen zuerſt zum Ausgebot.
Forſt=
wart Hofmann zu Forſthaus Eiſernhand wird das Holz auf Verlangen vor dem
Verſteigerungstermin vorzeigen und Auskunft über dasſelbe ertheilen.
Ober=Ramſtadt, am 16. März 1896.
Großherzogliche Oberförſterei Nieder=Ramſtadt.
Stumpf.
(5680
Wir erhalten morgen eine große Auswahl
Norddeutscher u. Belgischer Pferde;
haben beſtändig eine Auswahl von 40 Stück.
Gobr. Sommerkeld,
Darmstadt - Pallaswieſenſtraße 25.
Joseph Stade empfiehlt Trauer-Costumes. (250b
1149
Düngerverkauf.
Am Mittwoch den 25. März 1896,
Vormittags von 9½ Uhr ab,
wird auf dem vorderen Hofe der alten
Kavallerie=Kaſerne in Darmſtadt die
Ma=
tratzenſtreu einer Eskadron öffentlich
(56912
meiſtbietend verſteigert.
Dragoner=Regiment Nr. 23.
Bünger=Verkauf.
Mittwoch den 25. März 1896,
Vormittags von 10½ Uhr ab,
findet der Verkauf der Matratzenſtreu
einer Eskadron auf dem Hofe der neuen
Kavallerie=Kaſerne ſtatt.
(5104,
Dragoner=Regiment Nr. 24.
Vorhängo,
Rouleauxstoffe.
Ph. Schorlemmer,
Ernst-Ludwigsstrasse l2.
(5299
Eiyeerin-
chwefelmilchſeiſe
aus der kgl. bair. Hofparfümeriefabrik von
C. D. Wunderlich, Nürnberg.
E Unſtreitig vorzüglichſte Toilette=
Schönheitsſeife. Zur Erlangung eines
jugendfriſch, geſchmeidigen Teints;
vor=
züglich zur Reinigung von Hautſchärfen,
Hautausſchlägen u. Flechten, 32jähriger
glänzender Erfolg. Zu 35 Pfg. (825010
Verbeſſ. Eheerſeiſe 35 Pf.
von Aerzten empfohlen; gegen
Hautaus=
ſchläge, insbeſ. Flechten, Grind, Kopf=
und Bartſchuppen, Froſtbeulen,
Schweiß=
füße und gegen Ausfallen der Haare, desgl
Thoor-Schwofolsoiſo 50 PI.
A. Walchnor vorm. F. Scharmann,
Hoflieferant, — Ludwigsplatz I.
Soidenhaus David, ohne Coneurrom,
[ ← ][ ][ → ]1150
Nr. 70
Außerordentlich groß und geſchmackvoll iſt die Auswahl meiner diesjährigen
Nouhoiton in vamon-Confection und Heidorstoſſon
4150
und empfehle ich dieſelben zu allerbilligſten Preijen.
J. Lverahy am weissen Thurm.
BekzammtmaChuug-
Wir beehren uns hiermit zur Kenntniss zu bringon, dass wir unser am hiesigen Platze
bisher untor der Firma
Anton Schmidt
betriobenes Geschüſt von Ludwigsstrasse 8 nach
Judwigsstrasse Nr. 9.
Schrüg gogenühber dem seitherigen Lokale, in unser eigenes Haus verlegt haben und
unter der Firma
Gebrider Inae”.
weiterführen werden. Wir bitton das uns seithor in s0 reichem Maasse beviesene Wohlwollen
auch ferneriin erhalten und uns durch rocht häufigon Zuspruch orfreuon zu wollen.
Hochachtungsvoll
Hebrüder Anger
seitherige Inhaber der Firma Anton Schmidt.
Putz- und Modevaaren, Wollwaron, Posamentiorwaaron,
Woisswaaren, Seidowaaren, Kurzwaaron.
[5149
W
Dieſer Tage erhielt ich eine große Parthie 24
Prima niederländiſche M
Hommer=Buckabiu u. Cheviotreſe
W in Maaßen von 1-5 Meler, welche ich, um raſch wieder -M
u2 damit zu räumen, bedentend unter dem reellen Preiſe 2
B3 verkaufe. Hierunter ſind ſehr ſchöne Reſte von ſchwarz 4
W3 Kammgarn und Cheviot zu Confirmanden=Anzügen. M
Carlsstr. u. WiIh. Hengos, Carlsstr. I.
6657⁄₈
Tuch-Specialgeschäft.
A Iten
ois
4½
cn,
Zwelſchenbrannlwein
von vorzüglicher Qualität
per Flaſche M. 1.60 empfiehlt (4561
Cg. Roth, Dieburgerſtr. 9.
WOtt zu verkaufen
per Pfund 45 Pfa. (459=
Britannia-Iôtol.
Kinderbettſtellen,
Vorhäuge und verſchiedene
Herren=
kleider abzugeben.
Heinrichſtraße 10l, 1 Stiege. (669=
1151
Nr. 70
Zum Oſterfeſte
ind wieder prachtvolle, originelle, auch billige Gegenſtände zum Füllen mit Blumen eingetroffen.
Dieſelben ſind zur gefälligen Anſicht und Auswahl in meinen Schaufenſtern ausgeſiellt.
W. Täglich friſchgeſchnittene deutſche Roſen und blühende Roſentöpfe eigener Cultur.
G. Bth,
Grossh. Hess.
Obere Rheinstr. 3,
Hoflieferant.
14672¾
156l
Betttücher,
Stück 82 Pfg.
Betttücher,
extra Schwer,
mit Kleinen Weobeſohlern, M. 125.
Bettvorlagen,
Stück 45 Pfg.
Weisse Betttücher,
Halbleinen, M. 160,
empfiehlt
Mainner Waaronhaus,
5 Markt 5. 63163
30-40 Centner ſehr ſchöner
Gartenbur
iſt abzugeben bei
H. Schudt,
Hofgut Scharrau b. Worms,
Poſt Babenheim. (5371³
139)
3
6
3
3
en,
Hausverkauf.
Geſchäftshaus, in feiner Lage,
für jedes Geſchäft geeignet, iſt unter
zünſtigen Bedingungen ſofort zu
verkaufen, in dieſem Hauſe wird
lein Geſchäft mit beſtem Erfolg
betrieben, könnte ſofort
übernom=
men werden. Schriftl. Offerten
unt. Geschäftshausverkauf L M.66
ſan die Erp. d. Bl. erbeten. (5494.-
(Fin ſchöner Vogel Cardinal) wird
⁹, billig abgegeben. Wo? ſagt die
Expedition d. Bl.
[52272
Kartoffeln.
Norddeutſche Speiſe= und Caat=
Kartoffeln in allen Sorten,
insbeſon=
dere Frühroſen, Schneeflocken und
Gelbe Mäuſe Salatkartoffeln) empf.
A. Ktahl Wwr.,
Kartoffel=Export, (5695
Friedberg bei Frankfuͤrt aM.
6
Herrenhemdon,
Damen. und Kinderwäsche.
Ph. Schorlommor,
Ernst-Ludwigsstrasso I2.
(6295
Köhmer
r
Schwarzbrod
per Stück 35 Pfa.
Alleinverkauf nur bei
H. Greib,
110b) Heerdwegſtraße 93 eine
ſchöne 5 Zimmerwohnung, parterre, mit
Gartenbenutzung. ſofort zu vermiethen.
35786) Roßdörferſtraße 51½ iſt
eine 4 Zimmerwohnung per 1. Mal oder
auch früher zu vermiethen.
4601b) Wienersſtr. 65 zwei
Woh=
nungen zu vermiethen, beſteh. aus vier
Zimmern, Bodenkammer, Küche m. allem
Zubehör gleich zu beziehen. Näheres bei
L. Wambold, Langgaſſe 24, 2. Stock.
55455) Heinheimerſtr. 18 kleine
Wohnung per ſof. zu verm. Näh. i. Laden.
53799) Große Kaplaueigaſſe 26
kleine Wohnung zu vermiethen u. gleich
zu beziehen. Preis 8 M.
5693) Mauerſtr. 9½ 1. Stock ein
freundl. Zimmer unmöbl. zu vermiethen.
Ludwigsstrasse 12.
65308
Suche ein mehrperſöniges
Erbbe=
gräbniß gegen Baarzahlung. Näh. Exp.
E
12633) Liebigſtr. 35 zwei fein
möb=
lirte Zimmer (Wohn= u. Schlafzimmer).
2046b) Eliſabethenftr. 29, 1. St.,
2 fein möbl Zimmer Wohn= u. Schlafz.).
51126) Heinrichſtr. 101, 2 Trpp,
Stube u. Cabinet, gut möbl., für 1. April
zu verm. Näheres parterre bis 10 Uhr
Vorm. und 12-3 Uhr Nachm.
5179) Kiesſtr. 16 part. möbl. Zimmer.
52795) Heidelbergerſtr. 161 vier
möblirte Zimmer zu vermiethen.
5290) Louiſeuſtr. 22 Seitenbau,
ein freundlich möbl. Zimmer an einen
ſoliden Herrn oder Fräulein mit oder
ohne Penſion zu vermiethen.
5384) Schloßgraben 1, 1., ſchön
möbl. 3. mit oder ohne Penſion, ſowie eine
ſchöne Schlafſtelle für 2 anſtänd. Arbeiter.
53856) Louiſenſtr. 32 parterre ein
ſchön möblirtes Zimmer zu verm.
5565b) Liebigſtraße 32, 1. Etage,
möblirtes Zimmer mit Penſion zu verm.
54403) Louiſenſtraße 14, 2 Tr.
zwei hübſch möbl. Zimmer zu vermiethen.
55736) Mühlſtr. 64I. Capellplatz,
ein möblirtes Zimmer zu vermiethen.
5694) Grafenſtraße 2½, I. Stock,
ſchön möblirtes Zimmer mit Penſion
ſofort zu vermiethen.
1152
Nr. 70
Verſteigerung
4-Anzeigr.
Dienstag den 24. März 1896, Vormittags 10 Uhr,
werden von Unterzeichnetem im Schöfferhof” folgende Pfänder öffentlich gegen
Baarzahlung verſteigert:
1 vollſtändiges Bett, 2 Kleiderſchränke, 1 Spiegelſchrank, Kommode,
1 Sopha, 1 ovaler und 1 runder Tiſch, 1 Fußteppich, 1 Regulator,
Gar=
dinen, 1 Waſchtiſch. 1 Etagére u. ſ. w.,
unwiderruflich.
Darmſtadt, den 21. März 1896.
(5695
Reibsteim,
Großherzoglicher Gerichtsvollzieher.
Fortſetzung
GlStal -andal
der
’Schen
Montag den 23. und Dienstag den 24. März d. J.
werden im „Schöfferhof in der Alexanderſtraße:
Colonialwaaren, Conſerven
und alle einſchlagenden Artikel gegen Baarzahlung verſteigert.
Der Konkursverwalter.
Iu Schleuderpreison
ſwerden die noch vorräthigen
Hleiderstoffe, Oxford, Barchent.
Bettzeuge, Schürzenzeuge,
Cattune, Gardinen, Jutestoffe.
Corsetten, Besatzartikel,
Anöpfe ete. ete.
abgegeben.
Hermann Becker.
Beſſungerſtraße 33. (2039b
Cacao & Chocoladon
Hartwig & Vogel.
Niederlage: (4828b
Doutsches Chocoladlonhaus
Fritz Eichberg,
18 Ernst-Ludwigsstrasse 18.
Pitriolputzpulver,
D. R.- Gebr.Musterschutz Nr. 44420u. 21
putzt überraſchend, völliger Erſatz für das
gefährliche Vitriolöl. Packet mit Gebr.=
[4563!
Anweiſung 10 Pfg.
Frlodrich Schaofor, Ludwigsplatz
Weyen Aufgabe
meines Spezereigeſchäfts verkaufe Alles
billig zum Einkaufspreis.
H. Hoyor,
Arheilgerſtraße 7 im Laden/
54586)
voylon-Geo
zu Mk. 140 und 180.
(5696
empfiehlt
A. Malzi Wue.,
Weinhandlung.
18 Obere Schützenſtraße 18.
Wiederverkäuſer Babalt.
Wohnungsgeluch.
Eine aus drei Perſonen beſtehendel
ruhige Familie ſucht bis zum 1. Juli
eine Wohnung von fünf Zimmern.
Offerten mit Preisangabe unter H. S.
einzureichen bei der Exd. d. Bl. (5697
Guter Privat=Mittag
und Abendtiſch
für iſrael. Herren und Damen, event.
volle Penſion. Näh. Exped. (5433
P. xhls
2. Pol
44
[5tn
-
85 44
Hos
⁄.
17
*)
4
.
12
12
22
9
4
les5
3
39)
57)
54
½.
2
32
.
½
22
34
256
o
46
10)
30
33
26
57)
46
52
101
53
84
5 220
0
1 346.
46
130)
58
2¼
335)
722)
keh.
gen.
39.
er.
ur
om
zw.
He=.
br.
reyl
45)
98.
1153
Nr. 70
1
nallhlenbalanstart, nasenmentahri und Elsengesserel,
vormals Gebrüder Seek, Darmstadt.
uſſorderung nur Loichnung von A. 1150, 000 gochsprocentigor Jorungsaetion.
Die Generalversammlung vom 18. Dexember 1895 hat beschlossen:
1. das Grundkapital der Gesellschaft bis um den Betrag von M. 1150,000 durch Ausgabe von 1150 Stück
auf den Inhaber lautende Vorzugsactien M. 1000 zu erhöhen.
2. den Besitzern von Stammactien den Bezug von Vorzugsactien al pari mit der Vergünstigung zu
gestatten, dass auf jede gezeichnete Vorzugsactie eine Stammactie zum Course von 70% in Lahlung gegeben
Herden Kann, sodass ausser derselben nur 30%, 4⁄ Stückzinsen und 1% Stempel in Baar zu leisten sind.
3. die nieht bei dem Bezuge von Voraugsactien in Lahlung gegebenn, veerbleibenden Stammactien im
Vor-
hältnies von 4;l zusammenzulegen.
Die Vorzugsactien erhalten aus dem Jahresgewinn vorweg bis zu 6'lo ihres Nominalbetrages; alsdann
erhalten die convertirten Stammactien bis zu 4½⁄; der etwa verbleibende, zur Vertheilung unter die Actionäre
be-
stimmte Veberschuss des Jahresgewinnes wird unter alle Actien gleichmässig vertheilt. bei einer Liquidation der
Gesellschaft erhalten die Voraugsactien vor den convertirten Stammactien den Nennwerth nebst 4⁄ Linsen. In der
Generalversammlung giebt jede Vorzugsactie zwel, jede convortirte Stammactie eine Stimme.
Der Beschluss ist am 24. Dezember 1895 in das Handelsregister eingetragen.
Das Sexugsrecht auf die neuen Vorzugsactien unter den obigen Vorgünstigungen ist
vom 23. Mürz bis 4. April d. J. Nachm. 6 Uhr,
bei dom Gankhause L- M. Samberger in Borlin, königstrasse 5657, odor der
Gesellschatts-
kasse in Darmstadt auszuüben, woselbst Leichnungsscheine zur Vertügung stehen.
Bei der Liehung sind auf jode Voraugsactie H. 1000 eine Stammactie M. 1000.- nebst Talon und
Dividendenscheinen in Baar 300 Mark nebst 4⁄ Linsen auf den Betrag der Lunahlung vom 1. Juli 1895 ab
sowie M. 10 Stempel zu erlegen. - Bei späteren Leichnungen von Voraugsactien kann der Aufsichtsrath
be-
stimmen, dass die Stammactien nur zu 63% angenommen werden, sodass alsdann fl. 350 in Baar nebst Linsen
und Stempel zu zahlen sind.- Die Auslieferung der Vorzugsactien wird unmittelbar nach geschehener Eintragung
der Capitalerhöhung in das Handelsregister erfolgen.
Darmstadt, 20. März 1896.
Mühlenbauanstalt, Maschinenſabrik und Eisongiossoroi vormals Gobrüdor Sock, Darmstadt.
Ebner.
I. V.: Seelig.
(5698
Bank für Handel ꝛ; Induſtrie.
Wir bringen hiermit zur Kenntniß, daß die Dividende für das
Geſchäfts=
jahr 1895
für die Aetien Mk. 1000 auf Mk. 82.50,
35.35 pro Actie
3. fl. 250 „
ſeſtgeſetzt wurde. Die Auszahlung erfolgt gegen Einreichung der Dividenden=
Coupons alsbald
bei unſeren Kaſſen in Darmſtadt und in Verlin (
Schinkel=
platz 1-2)
unſerer Filiale in Frankfurt a. M.,
ſowie bis zum 20. April er.
bei den ſonſt bekannt gegebenen Stellen.
Die Coupons bitten wir in Begleitung arithmetiſch geordneter Nummern=
Verzeichniſſe, zu welchen an vorgenannten Stellen Formulare zu erhalten ſind
einzureichen.
Nach dem 20. April 1896 werden die Coupons nur bei uns in
Darm=
ſtadt und Berlin und bei unſerer Filiale in Frankfurt a. M. ausbezahlt.
Darmſtadt, im März 1896.
(5699
Die Direction.
Das Eintreffen der
8Oe.
808
000
REASROAAAIUUOO
für die Frühjahrs=Suiſon
zeigen an
(5700
Putz. und Hodewaaren,
Strauss & Mayer.
Ein lediger Kaufmann,
26 Jahre alt, ſelbſtſtändig. ſucht behufs
verehelichung
mit einer jungen Dame beſſeren Standes
von angenehmem Aeußeren in nähere
Beziehungen zu treten. Etwas
Vermö=
gen erwünſcht.
Nur ernſtgemeinte Offerten beliebe
man mit Pholographie unter K. J. 412
an Rudolf Mosse, Frankfurt a. M.
zu richten.
(5701
mit Einlage v.
Stiller Cheilhaber 5-6000 Me.
gegen Sicherſtellung für feines
Unterneh=
men geſucht. - Gefl. Offerten u. A. 5
ſan die Expedition erbeten.
(57022
Junge Leute,
welche das Polytechnikum oder
Gymna=
ſium beſuchen wollen, finden auf Oſtern
bei feiner Familie angenehme
Wohnung mit Penſion
gegen mäßigen Preis.— Offerten unter
L. B. 67 an die Exped. d. Bl. (5703=
Lott=Loſe, Marienbg.
ROUus Mk. Darmſtädter,
Alzeyer u. Mannhei=
Loſe 1 M. empf. u. verſ. (5189”
Louis Walther Vachl.,
1154
Nr. 70
SLAiraIOOp,
WLS5
bis Mk. 18.65 p. Meter - ab meinen
eigenen Fabriken
6 17741)
ſowie ſchwarze, weiße und farbige
Henne=
berg=Seide von 60 Pfg. bis Mk. 18.65
per Meter - glatt, geſtreift, karriert, gemuſtert,
Damaſte ꝛc. (ca. 240 verſch. Qual. und 2000
verſch. Farben, Deſſins ꝛc).
Seiden=Vaſtkleider per
Robe
v. Mk1380-6850
Seiden=Foulards
95 Pfge. - 5.85
Seiden=Masken=Atlas, 60 „
3.15
Seiden=Merveilleuz „ 75 „
9.65
0
Seiden=Ballſtoffe
- 18.65
„
Seiden=Grenadines
Mkll35- I65
der Meter
Seiden=Armares, Monopols, Cristalliques, Moire
antique, Duchesse, Princesse, Moscovite, Marcel.
lines, ſeidene Steppdecken= und
Fahnen=
ſtoffe ꝛc. ꝛc. porto= und ſteuerfrei ins Haus.-
Muſter und Katalog umgehend. - Doppeltes
Briefporto nach der Schweiz
Goidon-Fabrikon G. Honnoborg, Mürich
H. & H. Hoſlieferant).
lur,bessore'horron.
Herren-Anzüge
Herren=Paletots
Herren Aaveloeks
Herren Aosen
HerrenLodenzoppen
in jeder Grösse
in joder Farbe
in jodom Façon
in joder Proislage.
Herren-Waschwestem
Bringe meinen Specialartikel „Lodeméé in empfehlende Erinnerung.
E Sitte meine Schaufenster zu beachten. 7
Siegserk Hreudenserger
C Audwigstr.
Parterre und L. Stock.
Friſche Kalbskeulen,
9 Pfund frauco Nachn. 5-5½ Mk.
M. J. de Beer, Emden 2
Oſtfriesland).
65704
Für einen jungen Mann wird
inoe Vimmon mit Pongia-
Mdh11vo Uhndol Mit volldilll
geſucht. Offerten unter E. V. 6 an
(5706
die Expedition.
Gelämde
weſtlich d. M.=R=Bahn, am
Beſſunger=
weg gelegen, wird zu kaufen geſucht.
Preisanerbieten an die Expedition unter
„Geländeankauf 131.
(57053
G. Ph. Jung, Jumelier,
Schützenſtraße.
[11b
Nich verkaufe mein 6ſitziges Phaston
mit Verdeck, abſolut gut in
Zuſtande, ſowie ein 1ſpänne=
2) Pferdegeschirr mit Wionel
Kutschnetz ſofort.
[5707.
Hochſtraße 54.
Ftudent wünſcht Schülern Unterrich.
zu ertheilen. Offerten u. M. G.-
ſxaage Ausuahl in Vonthe iten an die Expedition d. Bl.
65708
[ ← ][ ][ → ] 5713a) Ein br. Mädch., bewand. im
Schneidern, ſucht St. zu Kindern od. als
Hausmädchen. Brutſcher, Schützenſtr. 14.
5711) Ein tücht. Mädch., 25 J. alt,
bew. in Küche u. Haus, ſucht Stelle als
Mädchen allein zu kl. Familie.
Stellen=
büreau Brutſcher, Schützenſtr. 14.
57139) Junge Mädchen f. leichte
Arbeiten geſucht. Schulſtraße 13.
5731) Zuverläſſiges reinliches
Mäd=
ſchen für Ausgänge und Hausarbeit den
ganzen Tag geſ Ludwigepl 8. Laden
5714) Mädchen, die koch. könn,
Land=
mädch, die ſchon ged., erh. ſehr gute Stelle.
Stellenbureau Röſe, Louiſenſtr. 20 part.
5330b) Einige ordentliche
Mäd=
chen über 16 Jahre finden dauernde
Beſchäftigung bei gutem Lohn.
Eſchollbrückerſtraße H.
56502) Zuverläſſiger tüchtiger Kutſcher
geſucht.
Wilhelminenſtraße 3.
5762) Ein junger Hausburſche per
ſofort geſucht. Näheres Expedition.
52126)
Hodes.
Zweite Arbeiterin und
Lehr=
mädchen geſucht. Rheinſtr. 3. 1. St.
54276) Tüchtiges Mädchen, das
bürger=
lich kochen kann, auf 1. April oder Oſtern
geſucht. Viktoriaſtr. 30.
5715) Braves reinliches Mädchen
bis 17 Jahren in kleinen Haushalt auf
Oſtern oder ſogleich geſucht. Melden
Vormittags Ireneſtraße 6 I.
5633) Ordentliches Mädchen zum
Austragen geſucht.
Friedr. Eichborg. Rheinſtraße 16.
Mehrere lüchtige Schloſſer
per ſofort geſucht.
[5484
C. Bonz & Co.
Eberstadt bei Darmſtadt.
5470b) Holzdreher geſucht.
S. Bauer, Aſexanderſtr. 15.
5131) 2 tücht. Hausburſchen ſucht
ſoſort Frau Jöckel, Karlsſtraße 74.
Dus Fleiſch=Penton
der Compaguie Liebig
iſt wegen ſeiner außerordentlich leichten Verdaulichkeit und
ſeines hohen Nährwerthes ein vorzügliches Nahrungs= und
Kräftigungsmittel für Schwache, Blutarme und Krauke,
nament=
lich auch für Magenleidende.
Hergeſtellt nach Prof. Dr. Kemmerich's Methode
unter ſteter Kontrolle der Herren
Prof. Dr. M. von Pettenkofer und Prof. Dr. Carl von Voit, München.
Käuflich in Doſen von 100 und 200 Gramm.
M’Etmos ocnstnzl
w8ttanoaden
vonziatictz alalrrär
½. 2573t
vom 23. Mürz 1896.
5709) Ein tüchtiges Mädchen ſucht
Arbeit in Putzen und Waſchen. Zu
er=
fragen Schloßgaſſe 2 eine Treppe hoch.
5402¾) Aeltere tüchtige Mädch. ſuchen
auf Oſtern St. Frau Jöckel, Karlsſtr. 74.
5712) Laufmädchen geſucht.
Heinrichſtraße !, 2 Stock. Sich melden
Nachmittags.
Beilage zu Nr. 70 des „Darmſtädter Tagblatt”
Nou engetroffen
Euet GGAOO
in allen erdenklichen Qualitäten.
2 Bogondore Borüchsichtigung starker Piguron. 8
G. Herkel-Jung,
5708a)
J. Schützenstrasse S.
Gute Façons.
Billigste Preise.
1150
Nr. 70
W In dieſer Woche x
Husuertzauc
von
(5716
Holgoländer Bablhütchon
wegen Aufgabe dieſes Artikels. Preiſe enorm billig.
R. Merkel-Jung,
7 Schützenſtraße 7.
ERGA-UAURSGhava6,
Proisgohrönt in Borlin 1894.
Hergeſtellt durch die
Aelien=Maſchinen Hananſlallt vorm. Venuleth & Hlenberger, Bremen.
Garantirt 7pCt. Stickſtoff, 3 pCt. Phosphorſäure, 3 pCt. Kali, 75 pCt. organiſche,
humusbildende Subſtanz enthaltend. Vorzügliches Düngemittel für Feld
und Wieſe, mit Vorliebe verwendet im Garten= und Weinbau.
Rit ächtem Veru=Guano in Vergleich zu ziehen und
bedeutend billiger als derſelbe.
Coutrolle: Landwirthſchaftliche Verſuchsſtation Darmſtadt und Deutſche
Landwirthſch=Geſellſchaft Berlin.
Muſter und Preiſe, ſowie Proſpecte mit Verſuchs=Reſultaten gerne
zu Dienſten.
Alleinverkauf für Süddeutſchland und die Reichslande:
Bornh. H. Hachenburgor, Darmſtadt.
Detail=Verkauf bei:
Moriz Landau,
Wilh. Kölb,
Mathildenplatz I.
Carlsſtraße 74.
4824.
Um mein Lager in
Woissem umd erEmetarbigem
Jorhangsloſon
(5717
möglichſt zu räumen, habe ich die Preiſe bedeutend ermäßigt.
Verbenieh,
22 Urnst-Ludwigsstrasse 22.
Joseph Trier,
Darmstadt, Wilhelminenstrasse
Logisnachweiſungsburean.
1404
W
56452) Ein junger zuverläſſiger
Fahr=
burſche geſucht. Bleichſtraße Nr. 43.
56462) Ein tüchtiger Spengler und
Inſtallateur per ſofort geſucht.
Kirchſtraße 8.
5356) Zum ſofortigen Eintritt wird
ein tüchtiger Oekonomieknecht mit
guten Zeugniſſen geſucht.
Dieburger=
ſtraße 234.
mit ſchöner
zunger Mann Handchriſt
ſür ein kaufmänniſches Bureau geſucht.
Offerten mit Gehaltsanſprüchen unter
E. F. 71 an die Expedition d. Bl.
er=
beten.
[5649
57182) Fleißiger zuverläſſiger Junge
zum Austragen von Zeitungen geſucht
A. L. Schlapp, Buchhandlung,
Schulſtraße 5.
18196) Einen Lehrling ſucht ſofort
J. Hachenburger zr.
Clavierlehrerin,
conſervatoriſtiſch als ſolche ausgebildet,
hat einige Stunden frei bekommen und
wünſcht dieſe neu zu beſetzen. Honorar
mäßig. Adreſſe durch die Exped. 6579.
Hamburg. Cigarren=Agentur.
35382) Herren, beſſ. Stand., können
ſich d. Uebernahme u. Agentur e. hohen
Nebenverdienſt verſchaff.
H. Jürgensen & Co., Cigar.-F., Hamburg.
Dichönen gelben lehmfreien Gatten=
S2 kies liefert
(5720
Friedrich Grünewald,
Beſſungen, Forſtmeiſterſtraße 18.
ſGuterhaltener Kinderwagen preisw.
zu verk. Hochſtr. 49 part. (5721
talieniſche Halbſtück=Cognae=
und Malagafäſſer, friſch ge=
[56742
leert zu verkaufen.
Schützenſtraße 18.
Suche italieniſchen u. franzöſ.
Convorsations-Untorricht.
Offerten nebſt Preisangabe untel
E. M. 59 an die Exped. d. Bl. (5304.
35000 A. geſucht
zu mäßigem Zinsfuß gegen gute erst=
Hypothek. - Offerten unter Nr. 6½
an die Expedition d. Bl.
[5492
ſin vollſtändiges gutgehaltenes
Regierungsblatt
[1819-1895 ineluſive), gebunden,
zu verkaufen. Näheres bei
(572¾
Dr. Kleinsehmidt, Rechtsanwalt.
Nr. 70
1157
HuSvertzauf
von trübe gewordenen
Sochweizer Stickereien
1102]
ei
Sboauss & Hayey,
Ecke der Schützen= und Schulſtraße.
Phnt Jarz C-Dun
bei allen deutschen Postanstalten.
CM.
„Verliner Neueſte Nachrichten
Poſtzeitungsliſte (Unparteiiſche Zeitung.)
Poſtzeitungsliſte
Nr. 965.
Lci. 2mal täglich i.—
Nr. 965.
Redaction und Expedition: Berlin SW., Königgrätner Strasso 42.
Schnelle, ausführliche und
un=
parteiiſche politiſcheBerichterſtattung.
Wiedergabe intereſſirender
Mei=
nungsäußerungen der Parteiblätter
aller Richtungen.
Ausführliche
Parlaments=Berichte. — Treffliche
militäriſche Aufſätze. - Intereſſante,
Lokal=, Theater= und Gerichts=
Nach=
richten. - Eingehendſte Nachrichten H
über Muſik, Kunſt und Wiſſenſchaft.
Mll
- Ausführlicher Handelstheil.
Vollſtändigſtes Kursblatt. — Lotte
rie=Liſten. - Perſonal=
Verände=
rungen in der Armee, Marine und
Eivil=Verwaltung ſofort und
voll=
ſtändig.
8 (Gratis.) Beiblätter:
1. „Deutscher
Hausfreundé=
illuſtr. Zeitſchr. von 16 Druckſ,
wöchentlich.
2.„Ullustrirte Modenzeitung'
Sſeitig mit Schnittmuſter, monatl.
3. „Kumoristisches Echo',
wöchentlich.
4. „Verloosungs-Blatte, zehntägig.
5. Landuirthschaftliche Nachrichten,
wöchentlich.
6.„Die Haustraut: wöchentlich.
7. „Producten- und Waaren-Markt-
Bericht; wöchentlich.
8. „Deutscher Rechtsspiegel”
Samml. neuer Geſetze u.
Reichs=
ger.=Entſcheid. nach Bedarf.
Im Roman=Feuilleon erſheint mit dem neuen Quartal=
„ Entwirrte Fäden' von C. v. Tell.
Anzeigen in den „Serliner Neuesten Machrichten”
haben vortreffliche Wirkung! Preis für die 6geſpaltene Zeile 40 Pf.
Auf Wunſch Probe=Nummern gratis und francol
ſſe ine ſtaatlich geprüfte Lehrerin, in
E Frankreich geweſen, ertheilt Privat=
und Nachhülfeſtunden in franz. u. deutſch.
Sprache. Näh. Liebigſtr. 8 2 Tr. (5499=
Gopheum.
äglich huftreten von 25
Speciali-
täten allerersten Ranges.
E
Pantons Gallerio
15
lohender Bilder moderner Heister.
12 Damen. Unter Mitwirkung der
preisgekrönten Schönheit
Mliss Adelina.
Fréres Kulber's,
Pnübertrefkliche Harfen- Mandoline-
und Geigen-Virtuosen, sowie
Elite-Acrobaten.
E Das Beste in diesem Genre.
et0. eto.
E Vom 20. März bis . April
inel. fallen die Vorstellungen
aus.
(5723b
Die Direction.
Achtung
Gallng. hink. Opholn.
Mittwoch, den 25. März
Mach-
mittags 4 Uhr, (7242
auf viekſeitigen Bunſch
Lotato grosso Bxtra-Vorstollung
für Familien und Schüler mit neuem
großartigem Programm. Gegeben von
Chevalier Colombo und Miss Fey,
Aufklärung neuer, hier noch nie gezeigter
Experimente aus der geſammten Zauberei.
luftreten der ſo beliebten Humoristen Gebr.
Hickel, mit extra für Finder u. Familien
verfaßtem Repertoir. — Ganz kleine Preiſe:
Saal 40 Pfg., Eſtrade 25 Pfa, Gallerie
15 Pfg. Einlaß 2½ Uhr.
Musike vom Haus-Orchester.
Sunges Ehepaar ohne Kinder ſucht
19 Wohnung, 3 Zimmer mit
Zube=
hör, ver 1. April. — Offerten u. B. 70
(5676
an die Expedition.
W. omnus, Hofmuſiker, Kranichfleinerflr. I.
Gefl. Beſtellungen, auch durch die
KittlitzSchott'ſche Muſikalien=Handlg.,
Eliſabethenſtraße 7.
(501b
5725) Tüchtiges Küchenmädchen
für ſofort oder Oſtern geſucht.
Römischer Hof.
Jüchtige Rocharbeiter
ſofort geſucht. Schulſtraße 6. (5726
ſtin gebr. gut erhaltene Kinderbade-
⁄. wanne zu kaufen geſucht. Offerten
unter J. G. 7 an die Exped.
[57272
[ ← ][ ][ → ] (chin bis 2 Herren können billige Koſt
C und Wohnung erhalten.
Blumen=
thalſtraße 39, 1. Stock.
[5181s
Bittschrifton ferigt Hloss,
Büreau: Schulſtr. 11, Darmſtadt. (9671₀
Nr. 70
V.R. Patont. *½
7 Selbſithütige
RU1
2 T1: patontirto
Thürsehliessen
liefert
104351
J. Jacobl. Schützenſtr. 21.
Verband der Vereine Creditreform.
prämiirt auf der Weltausſtellung zu
Antwerpen,
mit der Silbernen Medaillo,
Darmſtadt, Graſenſtraße 2part.,
vermittelt Auskünfte und Incaſſo aus allen
Plätzen des In= und Auslandes.
Statuten koſtenfrei.
(119089
Fernſprech=Anſchluß Nr. 96.
Schiffsbericht. Mitgeteilt von dem
Agenten des Nordd. Lloyd in Bremen
Anton Fiſcher., Gr. Ochſengaſſe 14.
Der Poſtdampfer „Willehad, Kapitän
O. Cüpvers, iſt am 14. März wohlbehalten
in Baltimore, der Poſtdampfer „Aachen”
Kapitän H. Hashagen, iſt am 16 der Schnell.
dampfer „Havel;, Kapitän Th. Jüngſt. iſt
am 18. März wohlbehalten in New=York
angekommen.
Die „Germania'. Lebensverſicherungs=
Aktien=Geſellſchaft zu Stettin, hat nach ihrem
38. Rechnungsabſchluſſe auch für das Jahr
1895 einen großen Zugang an neuen
Ver=
ſicherungen, ein bedeutendes Wachsthum
ihrer Reſerveſonds und trotz des dauernd
niedrigen Zinsſußes recht beſriedigende
finan=
zielle Ergebniſſe zu Gunſten ihrer mit
Ge=
winnantheil Verſicherten zu verzeichnen.
Durch den Zugang von 39 Mill. Mark neu
geſchloſſener Verſicherungen hat ſich das
ver=
ſicherte Kapital, abzüglich der Abgänge durch
Tod und bei Lebzeiten. der Verſicherten auf
523 945 645 M. erhöht. Die Dividendenreſerve
belief ſich Ende 1895 auf 12693594 M. Die
Sicherheilsfonds der Geſellſchaft in Höhe
von 178776963 M. ſind gegen das Vorjahr
um 12837271 M. geſtiegen. Das
Geſammt=
vermögen der Geſellſchaft erreichte Ende 1895
die Höhe von 180 735 006 M.gegen 167701 497
Mark am Schluſſe des Vorjahres. (5728
Odol” iſt ein ausgezeichnetes
Zahn=
waſſer und in jeder Beziehung zu empfehlen.
Von angenehmem,
außerordentlicherfriſchen=
dem Geſchmack enthält das „Odol; abſolut
keine der Mundſchleimhaut oder den Zähnen
ſchädliche Subſtanz. „Odol: entipricht den
desiderata, welche ich auf Grund meiner
Arbeiten über die Microorganismen der
Mundhöhle aufgeſtellt habe. „Odol- iſt ein
Antiſepticum, welches die Fäulniß= und
Gährungsvorgänge im Munde und ſomit
den ſchlechten Geruch und das Hohlwerden
der Zähne verhütet.
Dr. J. Messian,
Specialarzt für Zahn= und Mundkrankheiten.
(5729
Antwerpen.
Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Reich. Der Reichstag ſetzte am Freitag die
zweite Beratung des Reichshaushaltsetats beidem Etat
der Reichsſchuld fort. Nachdem ſich der Abg. Rintelen
Centr.) gegen die Konvertierung der Reichsanleihen ausgeſprochen
hat, wird der Etat genebmigt. Bei dem Etat der Zölle und
Verbrauchsſteuern beantragt die Kommiſſion eine Reſolution
bezüglich Erleichterungen im Verkehr mit denaturiertem Spiritus.
Ferner beantragt der Aba. Auer (Soz.) die Aufhebung der
Salzſteuer vom 1. April 1897 an. - Abg. Schultze(Soz.)
be=
gründet den Antrag Auer. Die Lage der ärmeren Klaſſen werde
durch eine derartige Maßregel ſehr erleichtert werden. Ein ſo
notwendiges Genußmittel, wie das Salz, dürfe nicht beſteuert,
werden. - Abg. Frhr. v. Stumm (Reichep) hebt bervor, daß
die finanzielle Lage des Reiches dieſen Ausfall an Einnahmen
nicht erlaube. Ohne jede Gegendeckung ſei der Antrag nicht ernſt
zu nehmen. - Aba. Werner (d. Ref) betont, daß der Antrag
nur agitatoriſchen Zwecken diene. Wenn die ſozialdemokratiſchen
Abgeordneten die Lage der Arbeiter verbeſſern wollten, ſo müßten
ſie für die Börſenſteuer ſtimmen, aber das wollten ſie nicht thun.
Abg. Hammacher (natl.) hält den Antrag für unannehmbar,
weil er nicht den Weg angebe, wie der Ausfall gedeckt werden
ſolle. — Die Abag. Rickert (reiſ. Ver.) und v. Staudy Conſ.)
ſprechen ſich ebenfalls gegen den Antrag aus, die Abag. Wurm
Soz.) und Fiſchbeck (freiſ. Vp) treten für denſelben ein; letzterer
will die Deckung durch Abſchafſung der Liebesgaben an die
Branntweinbrenner aufbringen. - Abg. Singer(Soz.) findet
es bezeichnend. daß die Regierung zu dem Antrag nicht das
Wort nehme. - Abg. Frhr. v. Stumm (Reichsp) bemerkt, daß
die Regierung keine Veranlaſſung habe, ſich zu einem Antrage
zu äußern, gegen den ſich die überwiegende Mehrheit bes
Reichs=
tags ausgeſprochen habe. Der Antrog Auer wird abgelehnt.
Zum Etatsgeſetz liegt ein von der Budgetkommiſſion
angenom=
mener Antrag des Aba. Lieber (Centr.) vor, dem zufolge durch
eine Beſtimmung in dem Geſetz angeordnet werden ſoll, daß
rünftia von den etwaigen Ueberſchüſſen der Ueberweiſungen an
die Einzelſtaaten über die Matrikularbeiträge die Hälfte zur
Verminderung der Reichsſchuld zurückbehalten werden ſoll;
außer=
dem ſoll demgemäß ſchon von den Ueberweiſungen für 1895096
der Betraa von 13 Millionen einbehalten und zur Verminderung
der Reicksſchuld verwendet werden. Der Reſerent Abg. Lieber
Centr.) berichtet über die Verhandlungen lder Budgetkommiſſion
und betont dabei, daß ſein Antrag den Zweck habe, mit der
Tilgung der Reichsſchuld endlich Ernſt zu machen. —
Staats=
ſekretär Graf Voſadowsky erklärt, die verbündeten
Regie=
rungen hätten Anſpruch auf die vollen Mehrüberweiſungen; ſie
hielten zwar die Schuldentilgung auf dem hier vorgeſchlagenen
Wege für eine nützliche Maßregel und ſeien bereit, einer
geſetz=
lichen Verwendung der Ueberſchüſſe zur Schuldentilgung
zuzu=
ſtimmen, aber einzelne Reaierungen verlangten eine Sicherheit
gegen die wechſelnden Anforderungen des Reiches. Wenn die
Reichsregierung für 1896197 die Hand dazu biete, einen Anfang
mit der Schuldentilgung zu machen, ſo thue ſie es mit der
aus=
drücklichen Verwahrung, daß damit kein Präjudiz für die
Zu=
kunſt geſchaffen werden ſolle. Auf Antrag des Abo. Müller=
FFulda (Centr.) wird das Etatsgeſetz mit dem Antrag Lieber und
die Etatsteile: Außerordentliche Deckungsmittel und
Matrikular=
beiträge an die Budgetkommiſſion zurückverwieſen.
In der Samstagsſitzung referierte bei der Beratung des
Etatsgeſetzes Abg. Dr. Lieber über ſeinen Antrag. Die
Kom=
miſſion beantragt, die bisherigen Beſchlüſſe einſchließlich des
Antrags Lieber unverändert anzunehmen. Staatsſekretär
Poſa=
dowsly erklärte in der Kommiſſion, der Bundesrat werde ſich
am Montag in der Sache ſchlüſſig machen und wahrſcheinlich
einen Entwurf zum Beginne der Schuldentilgung vorlegen.
Vreußen will für 1896 bis 1897 die Hälfte der ihm zukommenden
Ueberſchüſſe zur Schuldentilgung überweiſen; die übrigen
Regie=
rungen wollen indes nicht die Ueberſchüſſe von 1895-96, noch
weniger diejenigen von 1891-95 für die Schuldentilaung hergeben.
Eine Verſtändigung wurde in der Kommiſſion nicht erzielt, es
ſcheint daher angebracht, nach dem Beſchluß des Bundesrats
eine Verſtändigung in dritter Leſung des Etats zu verſuchen und
vorläufig den früheren Kommiſſionsbeſchluß anzunehmen.
Nach einem Schlußwort Liebers wird deſſen Antraa gegen einen
Teil der Reichspartei und Nationalliberalen mit großer Majorität
angenommen. Der Etat der außerordentlichen Deckungen mit
den Matrikularbeiträgen und das Etataeſetz, ſowie das Anleihe!
eſetz werden angenommen. Nächſte Sitzung Montag 1 Uhr
Dritte Beratung des Etats.
Italien. Die Deputiertenkammergenehmigte den
Schluß der Beratung über die Afrikakredite und begann darauf
die Beratung zahlreicher zu dieſem Gegenſtande eingegangener
Tagesordnungen.
Dem „Corriere della Seral wird aus Maſſaua
telegra=
ber den Waffenſtillſtand guten Fortaang nehmen, und daß die Schulſtelle zu Schlitz und der Verwaltung der pfarramtlichen
rnennung der beiderſeitigen Bevollmächtiaten zunt Abſchluß des Geſchäfte zu Willofs, Dekanat Lauterbach, beauftragt. -
Ge=
i hier zü ein General auserſehen. — Die Derwiſche griffen am Worms. am 22. Februar.
8. März die Defiles von Sabderat bei Kaſſala viermal an und
lage im Süden iſt unverändert.
ernehmen mit der britiſchen Reaierung unternommen worder. betreſſend. 3) Ueberſicht der von Großh. Miniſterium des Innern
rinnern, daß der Feldzug. von welchem letzterer geſprochen habe, Umlagen zur Beſtreitung von Kommunalbedürfniſſen in den
die Streichung von 100 Pfund als Tadelsvotum und bekämpfte euthebungen. 6) Abweſenbeitserklärungen. 7Charaktererteilungen.
in langer Rede die auswärtige Volitik und den großen Umſchwung
Länder am Mittelmeere. Während alle Mächte aufhören, der
engliſchen Okkuvation Eayptens entgegen zu kommen, habe die heim 6 Uhr 40 Min vormittaas. durch Wattenheim 7 Uhr vor=
Regierung dort ſoeben einen Schritt gethan, woraus die ſchwie= mittags, in Biblis 7 Uhr 20 Min. vormittags.
rigſten Reaierungepflichten entſiehen. Trotz Curzons
Telegramm=
verleſung ſei das Haus im Dunkeln über die Politik der Re ie= lung der Bank für Händel und Induſtrie gedachte der
ſenden. um 10000 Derwiſche aus Dongola zu vertreiben. Für l verſtändnisvollen Mann beſeſſen habe. Deſſen Ableben bedeute
England ſei es ein heiller Punkt, die eghötiſche Frage ſei im einen ſchmerzlichen Verluſt. Man ehrte das Andenken des
Ent=
tion hätte eine gefährliche Gährung unter den Derwiſchen her=U mithin im ganzen 6600000 M. dem Auſichtsrat 350 254 M. 33 Vi.
tiſchen Intereſſen unberechenbar ſein. Wir hoffen, daß durch ſollen. Es wurde anerkannt, daß die Rechnung nach ſoliden
unſre Bewegung der Fall Kaſſalas verhindert wird. In dieſem Grundſätzen richtia und mit den Büchern übereinſtimmend
aui=
ſtützt uns, Oeſterreich billigt voran unſer Vorgehen, Italien dankt l forderliche Entlaſtung erteilt. An Stelle des Herrn v.
Wittgen=
die Regierung. Es lieat aber kein Grund zu der Annahme vor. ſichtsrats Amtsgerich=srat a. D. Eduard Carp von Ruhrort in
daß ſie ſich nicht im Einklang mit den andern Großmächten be= den Auſſichtsrat gewählt. Die Tagesordnung war hiermit
er=
ſände. Der Vormarſch geht auf Akaſche, es iſt aber möglich, ledigt.
daß er im Falle eines Angriffes bis Dongola ausgedehnt werden
Eiſenbahn wird eine Verheißung ſein, daß wir dort bleiben der blauen Karten bereits an Weihnachten zugute kam, haben
Truppenkörper im Sudan einzuſperren. Erweiſt ſich die Nacht woch. den 25. d. M. die roten Karten Gültigkeit.
der Verwiſche ernſten Widerſtandes fähig und erfordert ihre
herſtökung eine Anſvannung der eayptiſchen Finanzen über das l unſere Over verpflichtet worden.
Maß hinaus. das vatriotiſche äahptiſche Staatsmänner
aufwen=
ſolche Politik einzugehen. Aber wenn die Macht der Derwiſche erſichtlich. werden jetzt die von der Generalverſammlung
lichkeit abzuſchneiden zur Wiedererlangung der Stelluna. die für l gebracht. Dieſelben werden den Beſitzern der Stammaktien zu
ſeine Sicherheit erforderlich iſt. Die jetziae Volitik der Regierung pari zum Bezuge angeboten, wobei die Stammaktien der
Geſell=
iſt auf die unmittelbaren Bedürfniſſe Cayptens beſchränet.
Das Unterhaus verwarf mit 288 gegen 145 Stimmen Morleys
zu erteilen.
habe Akaſche ohne Widerſtand beſetzt und werde
wahrſchein=
lich nach Suardeh vorrücken, wo die äußerſten nördlichen Vorpoſten der Auſſichtsrat zulaſſen kann. würden die Stammaktien nur zu
der Derwiſche ſich befinden.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 23. März.
tag den Hauptmann Graſen v. Schwerin im Großh. Feld=Art=
Vortrag den Staatsminiſter Finger.
des Volizeiamts Gießen mit dem Amtstitel „Volizeiamtmann
Theodor Becker auf ſein Nachſuchen in den Ruheſtand verſetzt.
Nr. 70
1150
— Kirchliche Dienſtnachrichten. Pfarrverwalter
hiert. daß die Verhandlungen über den Frieden oder zunächſt l Böchner zu Stadecken wurde mit der Verſehung der erſten
ndgültigen Abkommens unmittelbar bevorſtehe Seitens Italiens ſtorben iſt: Pfarrer Auguſt Wundt zu Pfiffligheim, Dekanat
Das Großh. Regierungsblatt. Beilage Nr. 5, ent=
5.
vurden mit Verluſten zurückgeſchlagen. Die Verbindung mit hält: 1) Verzeichnis der Vorleſurgen, Uebungen und Praktika,
Laſſala, die zeitweiſe unterbrochen wär, iſt wiederhirgeſtellk. Tie welche im Sömmerſemeſter 1856 in den ſechs Fachabteilungen
der Großh. Techniſchen Hochſchule zu Darmſtadt abgehalten
England. Im Unterhauſe erklärte Curzon, der Vor= werden. 2 Bekanntmachung. die Umlage der land= und
forſt=
narſch der Italiener nach Abeſſinien ſei ohne vorheriges Ein= wirtſchaftlichen Berufsgenoſſenſchaft für das Großherzoatum Heſſen
Hegenüber einer Bemerkung Redmonds müſſe er jedoch daran und der Juſtiz für das Voranſchlagsjahr 189697 aenehmigten
icht eine Folae der italieniſchen Expedition gegen die Abeſſinier ) Gemeinden des Kreiſes Darmſtadt. 4 Ueberſicht der von Großh.
ſei, ſondern vielmehr der abeſſiniſchen Angriffe auf die vorge= Miniſterium des Innern und der Juſtiz für das Jahr 1806
ſchöbenen Poſten der Italiener. Bei der Beratung des Konko. genehmiaten Umlagen zur Beſtreilung der Bedürfniſſe der isrne=
Kredits von 10 Millionen Pſund Sterling beantragk John Morley litiſchen Religionsgemeinden des Kreiſes Bensheini. 5) Dienſt=
8) Sterbefälle.
Die l. Landpoſtfahrt von Nordheim Heſſen) nach
Englands in der Volitik bezüalich dec Türkei und der öſtlichen Biblis wird vom 25. d. M. ab wie folat verkehren: ab Nord=
17. In der am Samstag abgehaltenen
Generalverſamm=
runa.- Bie Grenze Eahptens ſei unbedroht. nur Suakin ſei be= Vorſitzende, Geh. Kommerzienrat Michel, vor Eintritt in die
droht. wohin die Expedition ſich ſchwerlich Lerſtrecke. Es ſei reiner Tagesordnung des Ablebens des langjährigen Mitglieds des Auf=
Wahnſinn, 8-9000 Mann egyptiſche Truppen nach Akaſche zu ſichtsrats v. Wittgenſtein, in welchem das Inſtitut einen tüchtigen
ungeeianetſten Zeitpunkte durch die Regierüng aufgevollt, welche ſchlaſenen durch Erheben von den Sitzen. Der Reviſionsbericht
die freudige Zuſtimmung Frankreichs und der anderen Mächie des Auſſichtsrats ſtellt feſt, daß am 31. Dezember 1895 eine
erhoffte. Redner eitiert hiergegen die Erllärungen Berthelots ! Bruttobilanz mit 7625802 M. 31 Pf. Gewinnſaldo vorhanden
und bedauert die Störung in dem neuerlich angebähnten beſſeren war. Verſelbe ſoll in der Weiſe verteilt werden, daß den Allio=
Einvernehmen zu Frankreich. - Chamberlain führte aus. die Situa= nären für 80 Millionen Mark Attienkavital 8¹⁄ vCt. Dividende.
vorgerufen. Fiele Kaſſala, ſo würde der Nachteil für die egyp= und dem Vorſtand 642132 M. 93 Pf. Tantiéne zuteil werden
Vormarſch ſind wir jedenfalls nicht iſoliert, Deutſchland unter= geſtellt ſei, die Verteilung des Gewinns genebmigt und die
er=
uns dafür. Was Frankreich und Rußland betrejfe, ſo wartet ſtein wurde unter Beibehaltung von 14 Mitgliedern des Auſ=
G.H. xh. Um den Abonnenten der roten Karten ebenfalls
könnte. Die Eiſenbahn wird den Truppen folgenr Der Bau der l einz Kindervorſtellung zuzuwenden, welche den Abonnenten
werden wo wir hingehen. aber wir haben nicht die Abſicht, große für die Wiederholung von Aſchenbröder am nächſten Mitt=
1 Fräulein Olga Pewny iſt auf ein weiteres Jahr für
m Mühlenbauanſtalt, Maſchinenfabrik und Eiſengießerei
den wollen, dann iſt es nicht die Abſicht der Regierung. auf eine vorm. Gebr. Seck, Darmſtadt. Wie aus dem Inſeratenteile
gebrochen wird. dann würde es unweiſe ſein Cghoten die Mög= am 18. Dezember 1855 genehmigten Vorzugsaltien zur Emiſſion
ſchaft mit 700 in Zahlung gegeben werden können und ferner
30oſ nebſt 400 Zinſen auf den Betrag der Zuzahluna vom 1. Juli
Antrag. der auswärtigen Politik des Kabinetts ein Tadelsvotum 1855 ab, ſowie 10 M. Stempel bar zu erlegen ſind. Die Zeichnung
unter dieſen Bedingungen findet vom 23. März bis 4. April bei
Aus Kairo wird den -Dailh News' gemeldet: Oberſt Hunter dem Bankhauſe L. M. Bamberger in Berlin und bei der
Geſell=
ſchaftskaſſe in Darmſtadt ſtatt. Bei ſpäteren Zeichnungen, die
650⁄₀ in Zahlung genommen werden, ſo daß alsdann 35% in bar
zuzüglich Zinſen und Stempel zu zahlen ſind. Wegen weiterer
Details verweiſen wir auf das Inſerat.
1. Der hieſige Ortsgewerbeverein hielt am Freitag
abend in der „Stadt Pfunaſtadt ſeine
Generalverſamm=
lung ab. zu welcher mit Mühe und Not die erforderlichen 30
Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen am Sams= Mitglieder zuſammen kamen. Wegen Erkrankung des Herrn
Sekretärs Jutzi führte Herr Weißbindermeiſter Hillgärtner
Regt. Nr. 25. den Oberſt ;. D. v. Hofmann, den Oberſtlt. a. D. den Vorſitz. Derſelbe erſtattete Bericht über die Vereins=
Franck, den Rechnungsrat und Militär=Intendanturſekretär Dietz. thätiakeit im letzten Jahre. Der Vorſtand hatte 14 Sitzungen
den Eiſenbahnbauinſpektor Heß von Gießen, den Geh. Kirchenrat abgehalten, in welchen eine Reihe wichtiger Frage zu behandeln
Profeſſor D. Stade von Gießen, den Kaiſerlichen Poſtinſpektor l waren. Bekanntlich ſoll im laufenden Jahre hier Leine Ausſtellung
Avel. den Pfarrer Vogel von Beuern, den Oberforſtmeiſter landesgewerblicher Gegenſtände ſtattfinden, in dieſer Beziehung
Thaler, den Steuerkontrolleur und Steueraſſeſſor Korfmann; zum entſchied man ſich dahin, wegen Kürze der Heit vor iebines
Induſtrie=Ausſtellung abzuſehen und nur eine ſolche von Schüler=
Ser Königl. Hoheit der Großherzog haben den Regierungs= arbeiten der Handwerker= und Fachſchulen vorzunehmen:
Winter=
aſſeſſor Friedrich v. Bechtold aus Darmſtadt zum Vorſtandl vorträge wurden 8 gehalten. Der Fragekaſten blieb im letzten
Jahre Unbenutzt. - Her Vertreter des Vorſitzenden der
Hand=
ernannt, -- den Gerichtsſchreiber an dem Amtsgericht Homberg werkerſchul=Kommiſſion Herr Baumeiſter Haas teilte mit daß die
erweiterte Handwerkerſchule von 283 hier wöhnenden
1160
Nr.
und 1 auswärtigen Schülern beſucht wurde. Die Schule
Anna=
ſtift in Beſſungen wurde von 93 hier anſäſſigen Schülern beſucht.
Die Ausgaben der Handwerkerichule betrugen 17556 M. die
Einnahmen 18026 M. ſo daß 470 M. Reſt verbleiben. Das
Annaſtift weiſt 2145 M. Einnahmen und 2351 M. Ausgaben,
mithin 97 M. Ueberſchuß auf. — Der Geſellenprüſung hatten
ſich 45 Lehrlinge unterziehen wollen, einer mußte aber wegen
Verletzung des Auges, ein anderer deshalb zurücktreten, weil ihm
ſein Dienſtherr nicht die nötige Zeit ließ. Im weſentlichen war
das Peüfungsergebnis günſtig. — Die Rechnungen, welche
Herr Rechner Stumpf vortrug, führen 130) M. Einnahme für
den Verein auf, Beiträge zahlten 606 Mitglieder. Die Ausgaben
betrugen 1080 M. 71 Pf., ſo daß 210 M. 29 Pf. verblieben. Zu
der Einnahme kommen auch die Zinſen der Wertpapiere mit
528 M. 75Pf. Die Rechnung iſt geprüft und für richtig befunden.
Im Jahre vorher hatten 624 Verſonen Beiträge bezahlt. Die
Eckhardtſtiſtung, welcher die Vereine in Darmſtadt,
Bens=
heim, Worms. Oppenheim, Friedberg. Gießen und die hieſige
Centralſtelle für die Gewerbe angehören und hier verwaltet
wird, beſitzt zur Leit ein Vermögen von 8763 M. 32 Pf. wovon
Darmſtadt 4910 M. 96 Pf. zuſtehen. Dem Rechner wurde für
die Rechnungen Entlaſtung erteilt.
Bei der nunmehr folgenden Vorſtandswahl wurde Herr
Stadtv. Rockel zum erſten, Herr Sekretär Jutzi zum zweiten und
Herr Weißbindermeiſter Hillgärtner zum dritten Vorſitzenden
gewählt. Herr Jutzi war zum allgemeinen Bedauern wegen
Arbeitsüberhäufung nicht in der Lage, die Stelle des erſten
Vor=
ſitzenden anzunebmen. Zu Ausſchußmitgliedern wurden die Herren
Profeſſor Linke. Dr. Sonne, Hofweißbindermeiſter Mahr,
Schreiner=
meiſter Schmidt und Maurermeiſter Sames wieder= und
Handels=
gärtner Völcker neugewählt. Von mehreren Seiten wurde der
ſchwache Beſuch der Generalverſammlungen beklagt und angeregt,
ob nicht eine Statutenänderung am Plaze ſei. Von anderer
Seite wurde dagegen betont, daß eine ſolche ſich nicht empſehle.
Herr Maurermeiſter Ganß gedachte im Einverſtändnis mit dem
Vorſitzenden in herzlichen Worten der bisherigen erſprießlichen
Thätigkeit des Herrn Jutzi als erſter Vorſitzender, dem durch
Erheben von den Sitzen der Dank der Verſammlung ausgeiprochen
wurde. Der Anregung des Herrn Schreinermeiſters Hild, ein
Mitglieder=Verzeichnis anfertigen zu laſſen, wird der Vorſtand
näher treten. Zu Ausflügen für den Sommer wurden ein
Beſuch der Techniſchen Hochſchule, ein Ausflug nach Lindenfels
mit Beſichtigung des Granitwerkes von Kreuzer am; Böhringer,
ein ſolcher nach Erbach, Seligenſtadt, Gelnhauſen, Wimpfen ꝛc.
in Vorſchlag gebracht. Der Ausſchuß wird nun die Auswahl
teffen. Die Tagesordnung war hiermit erledigt, daher ſchloß
der Vorſitzende die Verſammlung mit dem Wunſche eines künftigen
beſſeren Beſuchs.
2 Im Evang. Arbeiter= und Handwerker=Verein
(Vereinslokal: „Zum Feierabend', Ecke der Blumen= und
Stifts=
ſtraße) wird Dienstag. den 24. ds., abends 8½ Uhr, wieder eine
religiöſe Diskuſſionsſtunde gehalten. Gegenſtand der
Beſprechung ſoll ſein: „Wozu brauchen wir Religion?- Die
Berichterſtattung hat Herr Pfarrvikar Waldeck freundlichſt
über=
nommen. Die Mitglieder des Vereins werden zu recht
zahl=
reichem Beſuch der ſo außerordentlich wichtigen Beſprechung
freundlichſt eingeladen. Gäſte ſind willkommen.
Du.de. A.-V. Die Schweizerreiſe, welche am Freitag die
Sektion Darmſtadt des Alvenvereins im phyſikaliſchen
Hörſaale der Techniſchen Hochſchule mittelſt des Skioptikon
unter=
nahm, verlief bei äutzerſt zahlreicher Beteiligung der Mitglieder
und Freunde der Sektion in anſprechendſter und befriedigendſter
Weiſe. Die Bilder ſind außerordentlich plaſtiſch und naturgetren
ausgeführt und geben eine lebendige Anſchauuna der Landſchaft:
beſonders treffend waren die Darſtellungen vom Vierwaldſtätterſee
mit Rigibahn, der kühnſten Brückenbauten auf der ſchweizeriſchen
Seie der Gotthardbahn, des Matterhorns und der Beſteigungen
des Montblanc; auch einzelne Gletſcherbilder gewährten einen
prächtigen Anblick. Die belehrenden ſchwungvollen Erläuterungen
von Bild und Landſchaft durch Hrn. Gymnaſiallehrer Dr. Anthes
ſanden wie die Vorführung ſelbſt den lebhafteſten Beifall. Wie
jeder Reiſetag im Gebirge ſeinen angenehmen Abſchluß in einem
guten Nachtquartier findet, bildete auch am Freitag eine durch
Rede und Dank belebte Zuſammenkunft im faſt überfüllten
Klub=
lokale des „Café Oper; das paſſende Finale des ſchönen Abends.
- Für das nächſte Jahr iſt eine Reiſe um die Welt im Bilde
geplant.
2 Die am 17. d. Mis. von der Limmerſchützen=
Geſellſchaft „Teli in der Schießhalle des Buffalo=Bill,
Ecke der Hoch= und Kiesſtraße, abgehaltene General=
Ver=
ſammlung gab Leuanis, welch e=freuliche Reſultate bis jetzt
erzielt worden ſind. Der bisherige Schriſtführer der
Geſell=
ſchaft, Herr Guido Kneip, gab den Mitgliedern, deren Zahl von
10 bei Entſtehen der Geſellſchaft bis heute die Zahl 30 erreicht
hat, einen kurz n Ueberblick über das vergangene Vereinsjahr
und mit welchem Erfolg ſich ſchon die Schützen an auswärtigen
Schießen beteiligt hätten und ſchloß mit einem Hoch auf Kaiſer,
70
Reich und Großherzog. Zu dem am 16. bis 19. April
ſtatt=
findenden Stiftungsfeſt, verbunden mit großem Preisſchießen,
wurde ein Ausſchuß von 6 Herren gewählt. Verſchiedene
Mit=
glieder und Gönner der Geſellſchaft haben jetzt ſchon ſehr
wert=
volle Preiſe geſtiftet, die in Kürze mit den anderen Preiſen zur
Ausſtellung kommen. Da zu dieſem Preisſchießen jedem
Ge=
legenheit geboten iſt mit zu wetteifern, ſo verfehlen wir auch
nicht, auf den jeden Donnerstag ſtattfindenden Uebungsabend
aufmerkiam zu machen.
0 Durch das anhaltend ſchöne und milde Wetter haben die
letzten Wochenmärkte ſchon Zeuanis von dem berannahenden
Frühling abgelegt, indem junger Waldmeiſter, ſog. Kätzchen,
Märzveilchen, ſowie Wald= und Feldblumen aller Art zu Markt
gebracht wurden. Durch die heranuahenden Feiertage haben die
Preiſe, namentlich für Butter und Eier, eine kleine Erhöhung
erfahren. Wir notieren nachſtehend die Durchſchnittspreiſe der
hauvtſächlichſten Gegenſtände: Butter p. ⁄ Kg. 55 Vf. bis 1 Mk.,
Vartien 80-85 Pf., Landeier und Italiener p. Stück 7 Pf.
Baheriſche 6 Pf., Kalkeier 5 Pf. Schmierkäſe p. ¹ Liter 16 Pf.,
Handkäſe p. Stück 4-10 Pf. Aepfel, die noch reichlich vertreten
ſind, p. ¹ Ka. 12-20 Pf. Blumenkohl p. Stück 15-35 Pf., Spinat
p. Vortion 12-30 Pf., Wirſing p. Stück 3-8 Vf., Roſenkohl p.
¹⁄₈ Ka. 40 Pf. Weißkraut p. Stück 6-12 Pf. Rotkraut p. Stück
15- 25 Pf., Schwarzwurz p. ¹ Kg. 20 Pf., Meerrettig p. Stück
10 20 Pf., Sellerie p. Stück 4-12 Pf., Radieschen p. Bündel
3-6 Pf., Schnittlauch p. Scherbe 20-25 Pf., Kopfſalat v. Stück
12-18 Pf., Endivien p. ¹ Kg. 40 Pf, Feldſalat p. Portion
10-18 Pf, Apfelſinen, p. Stück 6-8 Pf., Kartoffeln p. Kumpf
[10 Liter) je nach Sorten 40-60 Pf., Enten p. Stück 2-3 Mk.,
Hahnen p. Stück 80 Pf bis 2 Mk., Suppenhühner p. Stück 80 Pf.
bis 250 M., Tauben p. Stück 3½—80 Pf., Zicklein p. Stück
180-250 Mr., Lapins p. Stück 80 Pf, Schellfiſche v. ½ Ka.
20- 25 Pf., Kabliau p. ½ Kg. 30 Pf., Hecht p. ½ Kg. 80 Pf.,
Weißſiſche p. ½ Kg. 25-30 Pf.
181 Stadtnachrichten. Am Freitag nachmittag gegen
6 Uhr wurde in einem Ladengeſchäfte in der Eliſabethenſtraße
ein frecher Diebſtahl ausgeführt. Während der Laden von einer
größeren Anzahl Käufern beſucht und der Ladeninhaber nebſt
drei Gehilfen beſchäftigt war, die Kunden zu bedienen, wurde
die Ladenkaſſe mit etwa 200 Mark Inhalt von einem in das
Geſckäft eingetretenen jüngeren Mann entwendet. Die Kaſſe ohne
Inhalt wurde ſpäter im Nachbarhauſe auf der Haustreppe
auf=
gefunden. Der Verluſt der Kaſſe wurde alsbald bemerkt und bei
der Polizei Anzeige erſtattet. Dem Thäter iſt man auf der Spur.
- Am Freitag fanden in zwei Metzgerläden Reviſionen ſeitens
der Volizei ſtatt, wobei geringe Quantitäten verdorbenes
Fleiſch konfisziert wurden.
1 Vom Sprachvereine. Unſer ſtädtiſcher
Verwal=
tungsbericht bietet erwünſchten Anlaß, einige Fremdwörter
wiederum zu muſtern. Verſchwunden iſt erfreulicherweiſe u. a.
das Wort Terrain und überall durch Gelände erſetzt. Ebenſo
ſollte man doch ſtets Viertel ſtatt Quartier ſagen, Bezirk ſtatt
Revier. Für Trottoir, das mit trotten zuſammenhängt, alſo
deutſchen Stamm aber weiſche Endung hat, gebraucht man ſchon
faſt allgemein das Wort Fußſteig. Für Hydrant gelangte
bekanntlich in unſerer Nachbarſtadt Frankfurt der ganz bezeichnende
Ausdruck Feuerkrahn zur Anerkennung. Das immer noch oſt
angewandte Wort Lokal läßt ſich in allen Einzelſällen ſehr leicht
verdeutſchen, 3. B. Erhebelokal durch Erhebe=Stelle,
Wahl=
lokal durch Wahlraum (Wahlzimmer: Vereinslokal durch
Vereinszimmer VVereinsräume), Wachtlokal durch
Wacht=
ſtube. Statt Lokalpreſſe ſage man örtliche Preſſe, ſtatt
Lokalverein örtlicher Verein oder Ortsaruppe. Sollte
jedoch der Begriff des Raumes in ſeiner Allgemeinheit, ohne
beſondere Beziehung, ausgedrückt werden müſſen, ſo ſage man:
das Räumnis, Mehrzahl: die Räumniſſe, ſtatt Lokalitäten:
Räumlichkeiten.
4. Mainz. 21. März. Nach zweitägiger Beratung haben die
hieſigen Stadtverordneten geſtern das ſtädtiſche Budget
für das Rechnungsjabr 1806197fertiageſtellt. Die Ausgabenüber
ſteigen die Einnahmen um 1915687 M., welcher Betrag durch
Umlagen zu decken iſt. Infolge der Erhöhung der
Grundſteuer=
kapitalien und der verſtärkten Progreſſion der Einkommenſteuer,
iſt. trotzdem der durch Umlagen zu deckende Betrag eine
beträcht=
liche Steigerung erfahren hat, eine Aenderung des bisherigen
Steuercoeffizienten nicht erforderlich, ſo daß auch wie im verfloſſenen
Jahr für das Rechnungsjahr 189697 20,4 Pf. für jede Mark des
Steuerkapitals in Anrechnung gebracht werden kann.
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 22. März. Während die Wiener
„Neue Freie Preſſe' die Reiſe Kaiſer Wilhelms nach Wien
ganz beſtreitet, verzeichnet das „Neue Wiener Tageblatt” die
be=
reits erfolgte Ankündigung dieſes Beſuches. und zwar auf der
Reiſe nach Venedig. Wahrheit dürfte ſein, daß die Kaiſerſamilie
nächſter Tage über München und Genua nach Neapel fährt und
als Chefredakteur der =Kreuzzeitung= berufen worden.
daß dieſe Würde an die Nachfolge in dem Beſitze des
den Beſitzer der Herrſchaft Schwarzenbech, und zwar unter
An=
nahme des Wappens und Namen eines „Fürſten von Bismarck”
ſofern er dieſen Namen nicht ſchon führen ſollte, übergehen ſoll.
Wir verleihen dem nunmehrigen Fürſten von Bismarck. ſowie
deſſen Nachfolgern in der Fürſtenwürde mit allen Ehren, Würden,
Rechten und Gerechtigkeiten, wie ſolche fürſtlichen Perſonen
zu=
ſtehen. das Vrädikat Durchlaucht. Wilhelm.
Wien, 20. März. Aufſehen macht die Meldung der „Neuen
Freien Preſſe; daß gegen Hofrat Dr. Karl Seller, den
Kunſt=
reſerenien im Unterrichtsminiſterium und allgemein bekannten
Orerettenkomponiſten, die Anklage wegen Meineids erhoben
wurde. Zeller war von einem Freunde zum Univerſalerben eines
großen Vermögens eingeſetzt worden und ſoll deſſen Witwe ein Legat
von 52000 Gulden fälſchlich beſtritten haben. Die ſtrafgerichtliche
Unterſuchung führte zur Erhebung der Anklage. Zeller iſt vom
Amte vorläufig enthoben worden.
21. März. Anfanas Auguſt beſucht das 8arenpaar den
öſterreichiſchen Kaiſerhof.
Vetersburg, 20. März. Das amtliche Programm für die
Krönungsfelerlichkeiten in Moskau iſt veröffentlicht
worden. Am 6. Mai a. St. trifft das Kaiſervaar im Petrowski=
Valaſt bei Moskau ein und am 8. Mai erſolat der Einzug. Die
Krönung findet am 14. Mai ſtatt und am 26. desſelben Monats
verläßt das Kaiſerpaar Moskau. — Die Kaiſerin=Mutter
wird am Dienstag. den 24. von hier abreiſen und ſich über Leipzig.
Frankfurt a. M. und Lyon nach Nizza begeben.
Kleine Chronik. In einem in Erfürt erſcheinenden Blatte
war bekannt gegeben worden, daß ein Kind weiblichen Geſchlechts.
1 Jahr 5 Monate alt, vergeben werden ſolle und daß Offerten,
poſtlagernd niederzulegen ſeien. Nicht wenig erſtaunten im
Laufe des Freitag=Vormittags die Beamten im Reichs
Poſt=
gebäude am Anger zu Erfurt' als ein Dienſtmädchen. mit einem
Kindermantel verſehen. von Schalter zu Schalter ging und allen
Ernſtes nach dem gu. Kinde fragte, um es alsbald mitzunehmen.
Die Fragende dachte ſich eben das Kind einfach voſtlagernd.
Friſcher Lachs zum Preiſe von 8 Pf. Pro Pfund
wird jetzt in London ſeilgeboten Der Fiſch wird in gefrorenem
Zuſtande von den fiichreichen Flüſſen Britiſch Columbiens nach
England verſandt, und zwar ver Schiff über Auſtralien, ſo daß
er eine Reiſe von nahezu 18000 Meilen zurückzulegen hat. Die
erſte verſucksweiſe ausgeführte Einſuhr betrug 140 Tons und
wurde am Ankunſtsorte zum Vreiſe von 1 bis 3 Pence per Vſund
verkauft. Im Einzelverkauf ſteigerte ſich dann der Preis auf
4 Pence. Die Unternehmer alauben, daß ſväterbin,. wenn ſich
das Publikum erſt an die Neuerung gewöhnt, der Preis von
6 Pence per Pfund erreicht werden kann. In Vancouver, dem
Verſchiffungsort. beträgt der Preis derſelben ca. ¼ Vennh ver
Pfund. - In Mr. Sells neueſtem „Oictionary ok the Worlds Pressi
findet ſich die erſtaunliche Angabe, daß für Annoncen in den
Londöner Zeitungen und Zeitſchriſten jährlich nicht
weniger als vier Millionen Pfund Sterling, alſo über 80 Millionen
Mark. ausgegeben werden. Das bedeutet, daß die Annoncen für
London jährlich beinabe 20 Mark für den Kopf der Bevölkerung
ausmachen. Gleich erſtaunlich iſt die weitere Angabe. daß die
Jahresausgabe aller Londoner Beitungen und Zeitſchriſten
zu=
ſammen ſich jetzt auf ſünfzehnhundert Millionen Exemplare beläuft!
Großherzogliches Hoftheater.
Freitag. 20. März.
Götz von Berlichingen.
W.I. Die Aufführung von Goethes Götz von
Ber=
lichingen=, zu der die begeiſterungsſähige und beiſallsfreudige
Jugend heute zahlreich erichienen wär, bewies wieder, daß unſer
Hoftheater ein Enſemble beſitzt, das für die Darſtellunz klaſſiſcher
Stücke beſonders geeignet und berufen iſt, eine Behauptung. von
deren Richtigkeit ſich zu überzeugen im Laufe dieſer Gaiſon
mehrſach Gelegenheit geboten worden iſt. In den Hauvtrollen
Nr. 26
1161
der Kaiſer erſt auf der Rückjahrt über Venedig, wo er den König l-Götzl. Herr Edward, „Adelheids: Fräulein Cramer,
Humbert begrüßt, Mitte April oder in der zweiten Hälſte Avril -Weislingen;: Herr Hacker Eliſabeth': Fräulein Ethel,
Wien beſuchk und hier an der großen Frühlingsparade teilnimmt. =Selbitz': Herr Werner,„Sickingen:: Herr Mickler. war
Proſeſſor Dr. Kropatſcheck iſt zum 1. April 1896 deſinitiv für die heutige Aufführung die alte, bewährte Beſetzung
bei=
behalten, und es genügt die Nennung der Namen ihrer Dar=
Geſtern vor 25 Jahren iſt Fürſt Bismarck in den erb= ſteller um ſich an deren treffliche Leiſtungen zu erinnern. Neu
lichen Fürſtenſtand erhoben worden. Das im Muſeum zu war Fräulein Grohé als „Georg': ein lebhafter, friſcher und
Schönhauſen befindliche Diplom datiert vom 23. April 1873. Das= ſchneidiger Knapve; Herr Erneſt als „Franz= legte beſonders
ſelbe erwähnt zunächſt die großen Verdienſte Bismarcks und in den leidenſchaftlichen Szenen mit Adelheid einen erfreulichen
ſchließt mit folgenden Worten: „Indem Wir ſolches hiermit be= Beweis darſtelleriſchen Talents ab. nur fehlt es ſeinem Organ
ſlätigen, verſetzen und erheben Wir den Leopold Eduard Otto gerade in ſolchen Rollen oft an dem rechten, warmen Timbre.
Grafen von Bismarck=Schönhauſen dergeſtalt in den Fürſtenſtand. Fräulein Eichelsheim war eine ſhmpathiſche Marie; die
- durch Herren Viebeg als „Lerſe;, Kreidemann als „Faud=,
die unter dem 19. Februar dieſes Jahres von Uns landesherrlich Groſſer als amtierender Kaiſerlicher Raisherr und auch Herr
genehmigte und beſtätigte Urkunde - mit der Herrſchaft Schwar= Fredy als „Hauptmann' bewährten ſich als routinierte
Dar=
zenbech in Unſrem Herzogtum Lauenburg errichteten Fideikom= ſteller und tüchtige Stützen des Enſembles. Von der Aufführung
miſſes geknüpſt, und ſomit nach der gegenwärtigen Urkunde an= der vielen kleineren, entſprechend beſetzten Rollen glauben wir
gekängten Folgeordnung auf jeden zur Succeſſion gelangenden, abſehen zu können. - Die Jugend erging ſich in ſtürmiſchen
Bei=
insbeſöndere auch durch Frauen von einem der Söhne abſtaͤmmen= fallskundgebungen nach jeder Verwandlung und jedem Aktſchluſſe.
Münchener Brief.
XLII.
Brief aus der Unterwelt: ſo ſollte dieſe Eviſtel
eigentlich betitelt ſein. Denn die Hölle, den Hades ſchildert ſie,
wie ihn ſich unſere Künſtler in ihrer Phantaſie ausmalen.
Be=
kanntlich wird alljährlich von den Atademikern eine große
maskierte Herrenkneipe veranſtaltet, für welche ein ganz
be=
ſtimmtes Programm, wenn auch nur in Form eines
Schlag=
wortes, ausgegeben wird: „Im Meeresgrunde; „Sagen und
Märchen= und heuer:„Unterwelt:. Die einzelnen Meiſterſchulen
teilen ſich in die Herſtellung der Dekoralionen, Künſtler und
Studenten aller Art vereinigen ſich zu gemeinſamen
Koſtüw=
gruppen, und wer auch nur als „Publilum;. als Zuſchauer ſich
im Münchener Kindl=Keller der für dieſe Nacht die Hölle darſtellt,
einfindet ſucht ſich eine Maske aus, welche in dieſer Sphäre
Exiſienzberechtigung hat. Da der Zutritt nur Herren geſtattet
iſt und der ganze Charakter des Feſtes es mit ſich bringt, daß
unlautere Elemente ſich n cht einſchmuggeln können ſo wird der
Phantaſie und dem Witze in keiner Weiſe eine Grenze geſetzt.
Gleich beim Eintritt durch ein greuliches, ſchwarzes Felſenloch,
in welchem grinſende Skelette Wache halten. empfängt uns eine
brüllende Schaar nackter, rußiger Höllenſchergen. die uns durch
erglübte Klüfte nach dem Keſſel ſchleifen, darinnen die armen
Sünder ſchmoren. G äßliche Geſchövſe, halb Tier, halb Menſch,
mit ſcharfen Krallen und Hörnern rühren mit mächtigen Löffeln
in der hölliſchen Brühe umher: da ſieht das mit Gamaſchen,
weiten, aufgekrempelten Hoſen und Schnabelſchuhen gezierte Bein
eines Gigerls, dort das kokette Stiefelchen einer Sünderin, hier
das klaffende Schuhwerk eines Strolchs aus dem quirlenden
Chaos heraus. Nur durch Opferung einer kleinen Summe
oberirdiſchen Baargeldes, welches die Herren Teufel ſofort in
unterſchiedliche Liter eines eigentümlich ſchäumend.n, braunen,
kiebrigen Saſtes umſetzten, entzogen wir uns dem Schickſal,
kopf=
über in dem Keſſel zu verſinken.-
Aber nicht lange erfreuen
wir uns der Freiheit in dem brauſenden Gewoge von Teufeln,
Gerippen, Schatten, Furien und Geſpenſtern: ein Schwarm
bocksfuͤßiger Faune reißt uns mit ſich durch vielfach gewundene
Felſengänge, durch dichte Finſternis, in die Werkſtätte Vulkaus,
wo ſtämmige Cyklopen mit donnernden Hämmern ſchmieden, wö
der Blaſebalg Funken ſprühen läßt. Weiter, immer weiter
hinein - in den „Venusbergl. Da ſah es denn doch etwas
moderner aus, als zu Zeiten weiland Tannhäuſers. Auch ein
Theater fand ſich hier, auf welchem man lebende Bilder
dar=
ſtellte. Einige bildſchön gewachſene Burſchen, mit Bronze und
grüner Patina überzogen, wurden hier in den Stellungen antiker
Statuen und Bronzegruppen vorgeführt und zwar mit ſo viel
Geſchmack und künſtleriſcher Feinheit, daß den Veranſtaltern
Schule des Profeſſors Herterich - wohl der größte Erfolg des
Abends zuteil wurde. Die meiſten Vertreter hatte das klaſſiſche
Altertum in dieſes Reich der Schatten geſendet. Da ſtarrte uns
das rieſenhafte, ſchlangenumrollte Haupt der Meduſa entaegen,
mit feurigen Augen, die uns denen eines geſtochenen Kalbes nicht
unähnlich zu ſein ſchienen, da war das delphiſche Orakel, Leda
mit dem Schwan, der geſchundene Marſyas Anakreon, der ſeine
weinfröhlichen Gedichte aus der neueſten Reklame=Ausgabe
jkan=
dierte, ein jubelndes, zügelloſes Heer von Faunen, Pauisken,
Nymphen und Bakchantinnen, nicht zu vergeſſen den Gott der
Unterwelt ſelbſt, Pluto, den Grauſigen, wecher mit uns an einem
Tiſche eine fabelhafte Vortion Bockwürſte mit göttlichem Appetite
vertilgte. Ein töter Ritter, den Dolch in der blutberonnenen
Bruſt, das Antlitz aſchfahl. ſetzt ſich dazu und raucht eine Cigarette,
zwei Selbſtmörder in Frack und Claque mit zerſchmétterten
Schläfen und gläſernen Blicken, deren verſtarrten Hände den
Revolver umklammern, tanmeln vorüber, ein armer Sünder
mit dem Strick um den Hals, ſchließt ſich ihnen an, der tote
Wilhelm, ein Knochengeſicht mit Verrücke, 8opf, Dreiſpitz und
1162
Nr.
friderigianiſchen Uniform ſucht nach Lenore: und hurre hurre
hopp hopp, gehts fort in ſauſendem Galopp; das Heer der
Toten — ſo kreuafidel, ſo durſtig. ſo geiſtreich, - ſo künterbunt
lebendig! Ein Totentanz wirbelt vorüber. voran die
Spiel=
leute; mürbe Totenköpfe, aus denen die Schlänglein züngeln,
mit Fiedel und Flöte eine geſterhaft=luſtige Weiſe zu dem Reigen
der Abgeſchiedenen ſpielend. Die Beine klappern, die Schädel
grinſen, die Totenhemde fliegen: alle Jahrtauſende walzen
durch=
einander und ſingen: „fuiſala, pfuiala, pfuia½”
Wir müſſen daräuf verzichten, alle Geſtalten zu ſchildern,
mit denen die Phantaſie unſerer jungen Künſiler an dieſem Abend
überraſchte. Sie verſtehen es ausgezeichnet, ſich eine ihrem
Aeußeren und Temperamente entſprechende Maske zu erſinnen
und auszugeſtalten. Man erblickte Bajaderen, Tänzerinnen,
weibliche Gttheiten von einer Schönheit und Zartheit, daß man
kaum glauben mochte, daß das ſchönere Geſchlecht hier nicht
mit=
wirkte. Eine bewunderungswürdige Fülle künſtleriſcher
Ge=
ſtaltungskraft offenbart ſich in all dieſen Vorführungen, ſowohl
in der Anlage des Ganzen, wie in den kleinſten Zügen der
einzelnen Masken und Koſtüme, überall zeigt ſich das Beſtreben,
alles einem künſtleriſchen Gedanken, äſthetiſchen Empfinden und
Erfinden unterthan zu machen; und das iſt, um mit Shakſpeare
zu reden, der ganz beſondere Humor davon. Georg Fuchs.
Litterariſches.
Kriegs=Erinnerungen: Wiewirunſer Eiſern Kreus
erwarben. Nach perſönlichen Berichten bearbeitet von
Fried=
rich Frhr. v. Dincklage=Campe, General=Lieutenant z. D. Selbſt.
erlebniſſe. Illuſtriert von erſten deutſchen Künſtlern. Zweite
Subſkription. Berlin 8Wb. 57 und Leipzig. Deutſches
Ver=
lagshaus Bong & Co. Selten hat ein Werk in Deutſchland ſo
begeiſterte Aufnahme gefunden wie das vorliegende. Immer
wieder ſind Neudrucke erforderlich geweſen, um der gewaltigen
Nachfrage zu genügen. Jetzt hat das Verlagshaus eine zweite
Subſkrißtion zu 20 Lieferungen 50 Pfg. eröffnet die es jedem
in bequemſter Weiſe ermöglicht, ſich in den Beſitz dieſes patriotiſchen
Prachtwerkes zu ſetzen. Erite deutſche Künſtler haben die
Illuſtra=
tionen geſchaffen. Farbige Kunſtbeilagen mit höchſter Vollendung
ausgeführt, bilden den Höhepunkt dieſes bildlichen Schmuckes.
Letzte Nachrichten.
Berlin, 21. März. Das Bankett zur Gedenkſeier des
25jährigen Beſtehens des deutſchen Reichstages fand im
vrachtvoll geſchmückten und feſtlich erleuchteten Kuppelſaale des
Reichstagshauſes ſtatt. In der Mitte befand ſich die Haupttaſel.
Neben dem Präſidenten des Reichstages Freiherrn v. Buol ſaß
rechts der Reichskanzler Fürſt zu Hobenlohe, links der
Vizeprä=
ſident des Staatsminiſteriums, Staatsminiſter v. Bötticher; neben
dem Reichskanzler ſaß der Abgeordnete v. Bennigſen, gegenüber
dem Reichskanzler hatte v. Wedell=Piesdorf ſeinen Platz
einge=
nommen. rechts von dieſem ſaß der 2. Vizepräſident Spahn, links
der 1. Vizepräſident Schmidt. Von vornherein herrſchte eine
gehobene freudige Stimmung. Nach einer Fanfare erhob ſich
Präſident v. Bubl und brachte den Toaſt auf den Kaiſer aus.
Wiederholt wurde der Redner von großem Beiſall unterbrochen.
Als er geendet. ſchaarten ſich alle Feſiteilnehmer um ihn und
ſangen ſtehend die Nationalhymne. Hiernach trank man ſich
gegenſeitig zu. Präſident v. Buol dem Reichskanzler und von
Bötticher. Später ergriff der Reichskanzler Fürſt
Hohen=
lohe das Work zu einem Toaſt auf den Fürſten Bismarck.
Der=
ſelbe ſchloß mit folgenden Worten: „Einer, der größte unter den
Männern jener Zeit, ſteht noch aufrecht da, wie eine der Eichen
des Sachſenwaldes: Fürſt Bismarck, der mit ſorgendem Blicke
den Geſchicken des Reiches ſolgt und manch mahnendes
Wort an die Epigonen der großen Leitrichtet:
der Mann, der, als wir nach den erſten geſcheiterten
Einheits=
verſuchen an der Zukunft Deutſchlands verzweiſeln wollten, ſeiner
Leit weder die Hoffnung noch den Mut ſinken ließ, der in langer
mühevoller diplomatiſcher Arbeit die Wege ebnete, die zur
ein=
heitlichen Geſtaltung des Reiches führten und der, als der
Augen=
blick gekommen, als die Saat gereift war, den Augenblick erfäßte
und mit der ihm eigenen Kraft die Schwierigkeiten überwand,
die ſich ihm von allen Seiten entgegenſtellten. Und ſo iſt er der l Verſteigerung um 10 Uhr Rundeturmſtraße 16.
treue Diener meines kaiſerlichen Herrn. der eigentliche Schaffer Verſteigerung um 10 Uhr im Schöfferhofr.
des Reiches geworden. Es iſt ein ſchöner Zug in dem Charakter Holzverſteigerung um 9 Uhr Woogsplatz 5.
des deuiſchen Volkes, daß es dem Manne treue Verehrung un= Holzverſteigerung um 3 Uhr in der ſtädtiſchen Tanne.
entwegt entgegenbringt, der ſein Leben eingeſetzt hat, um die ſeit l Holzverſteigerung um 9 Uhr auf dem Fränkenſtein.
Jahrhunderten unbefriedigte Sehnſucht der deutichen Nation zu
erfüllen. Das deutſche Volk weiß es als köſtlichſte Gabe der
Vor=
ſehung zu ſchäben, daß in dieſer Zeit gerade dieſer Mann mit Holzverſteigerung um 10 Uhr in der „Weſtendhalle' zu
den Geſchicken des Vaterlandes betraut war
Genua, 21. März. Das deutſche Kaiſerpaar und die
beiden äteſten Prinzen triſft ant 24. März hier ein und begibt
ſich ſodann auf der „Hohenzollern' einen Tog ſpäter nach Neapel,
von wo ſie gegen Ende des Monats nach Palermo zu gehen
ge=
denken. Das litalieniſche Geſchwader unt=r Admiral Canevaro
wird zum Empfange anweſend ſein.
Nom., 21. März. Die Kammer nahm die Vorlage, betr.
die Kredite für Afrika, mit großer Mehrheit an und vertagte
ſich darauf.
Codes-Anzeige.
Statt jeder beſonderen Anzeige.
Heute Morgen verſchied ſänft unſer lieber Vater
Wilhelm Strecker,
Domänenrath i. B.
was wir Verwandten und Freunden mit der Bitte um
ſtille Theilnahme anzeigen.
Die trauernden Kinder:
Amalie Strecker.
Withelm Strecker, Brusque, Braſilien.
Auiſe Strecker,
Ninna Strecker.
Darmſtadt, 21. März 1896.
(5730
Die Beerdigung findet Dienstag Vormittag 10 Uhr
vom Trauerhauſe, Wendelſtadtſtraße 34, aus ſtatt.
Codes=Anzeige.
Freunden und Bekannten die ſchmerzliche
Mitthei=
lung, daß es Gott gefallen hat, unſere liebe Frau,
Schweſter, Schwägerin und Tante
Wise Hlüms,
geb. Menger.
geſtern Abend nach ſchwerem Leiden im kaum vollendeten
44. Lebensjahre in ein beſſeres Jenſeits abzuruſen.
Um ſtilles Beileid bitten
die trauernden Hinterbliebenen.
Adolk Mling,
Spenglermeiſter.
(5731
Darmſtadt, 21. März 1896.
Die Beerdigung findet Montag Nachmittag 4 Uhr von
der Kapelle des Darmſtädter Friedhofes aus ſtatt.
Tageskalender.
Vorſtellung abends 8 Uhr im =Orpheum.
Großh. Muſeum und Gemäldegalerie, geöffnet an
Sonn= und Feiertagen, Dienstags. Mittwochs und Freitags
von 11-1 Uhr. Donnerstags von 2-4 Uhr.
Großh. Hofbibliother, geöffnet Montag bis Freitag von
9-1 Uhr und nachmittags von 2-4 Uhr, Samstag von 9-1 Uhr.
Verſteigerunaskalender.
Dienstag, 24. März.
Kolonialwaren=Verſteigerung um 9 reſp. 2 Uhr im
„Schöfferhoft.
Holsverſteigerung um 10 Uhr im Germann'ichen Wirtshaus
zu Meſſel.
Langen.
Holzverſteigerung um 10 Uhr im Spachbrücker
Gemeinde=
wald.
Hierzu eine Beilage der Dampf=Kaſſeebrennerei von B. J. Willms in Köln.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei, verantwortlich für die Redaktion: Dr. O. Waldgeſtel, beide in Darmſtadt.