Darmstädter Tagblatt 1896


19. März 1896

[  ][ ]

l.
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3.
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hl.
n.

9

Abonnemenksprei=
vierteljährlich
1 Mark 50 Pf. halb=
jährlich
3 Mark incl. Bringerlohn.
Auswärts werden von allen Poſt=
ämtern
Beſtellungen entgegenge=
nommen
zu 1 Mark 50 Pf. pro
Quartal incl. Polauſchlag.

159. Jabrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:

Illuſtrirtes Unterhaltun,

Inſerate
für das
oͤchenl. Gmal erſcheinende Tagblalt
werden angenommen: in Darmſtadt
von der Expedition. Rheinſtr. Nr. 22,
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Schießhausſtraße 14, ſowie auswärts
von allen Annoncen=Expeditionen.

Amtliches Organ
für die Behanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und der anderen Zehörden.

51 67.

Donnerstag den 19. März.

1896.

5
223
49
70
4½
220
24.
11
140
550
32
7r.
3
32
0
03
04.
12

27

74).
850
91
013
772

1 52)
57)

80
Pph

Bekanntmachung.
Betr.: Vergebung kleinerer Trot=
ſtoirarbeiten
für das Jahr 189607.
Die Herſtellung kleinerer Trottoir=
Arbeiten während der Zeit vom 1. April
1896 bis zum 31. März 1897 ſoll im
Tarif und Bedingungen liegen auf
ſEinſicht offen.
Uebernahmsluſtige, welche auf Grund
des Tarifs und der Bedingungen an der
Vergebung dieſer Herſtellungen ſich zu
betheiligen wünſchen, werden hierdurch
ſaufgefordert, dahingehende Erklärung
mittelſt Unterſchriſt des bei dem Tief=
bauamt
offenliegenden Verdingungs=
Protokolls bis
Mittwoch den 25. März l. Js.,
Vormittags 10 Uhr,
abzugeben.
Darmſtadt, den 16. März 1896.
Großherzogl. Bürgermeiſterei Darmſtadt.
5362
J. V.:
Riedlinger, Beigeordneter.
Bünger=Verkauf.
Am Samstag den 21. März 1896,
Vormittags von 9½ Uhr ab,
wird auf dem vorderen Hofe der alten/
Kavallerie=Kaſerne im Darmſtadt die
Matratzenſtreu einer Escadron öffentlich
meiſtbietend verſteigert.
53632) Dragoner=Regiment Nr. 23.
Bünger=Verkauf.
Samstag den 21. März 1896,
Vormittags von 10¼ Uhr ab,
findet der Verkauf der Matratzenſtreu
leiner Eskadron auf dem Hofe der neuen
Kavallerie=Kaſerne ſtatt.
[5104
Dragoner=Regiment Nr. 24.
CDanarienhahnen allerbeſter Zucht
R Züchterei Feldbergſtraße 38. (3321b

B e k a n n t m a ch u n g.
Wir haben mehrfach die Wahrnehmung gemacht, daß ſowohl bei Dienſtherr=
ſchaften
als bei Dienſtboten die irrige Meinung Verbreitung gefunden hat, es könne
der geſchloſſene Dienſtvertrag jederzeit einſeitig ſowohl von der Herrſchaft als von
dem Dienſtboten mit 14tägiger Friſt aufgekündigt werden. Da dieſe irrige Mei=
Wege der Verdingung vergeben werden. nung häufig den Anlaß zu Streitigkeiten zwiſchen Dienſtherrſchaften und Dienſt=
boten
bildet, ſo ſehen wir uns veranlaßt, die in dieſer Beziehung maßgebenden
dem Tieſbauamt, Zimmer Nr. 2, zur Beſtimmungen nachſtehend zum Abdruck zu bringen.
Ueber die Kuͤndigungsfriſt beſtimmt der Art. 8 der Geſindeordnung
vom 28. April 1877:
Der Dienſivertrag, welcher bei den auf 1 Jahr gemietheten Dienſtboten
nicht 6 Wochen, bei den auf ein Vierteljahr gemietheten nicht 4 Wochen oder
bei monatweiſe gemietheten Dienſtboten nicht 14 Tage vor Ablauf der Dienſtzeit
gekündigt wird, iſt für ein weiteres Jahr bezw. Vierteljahr oder Monat als ſlill=
ſchweigend
erneuert zu betrachten.
Ueber die Dauer des Dienſtvertrags beſtimmt das auf Grund des Art. 7
der Geſindeordnung erlaſſene Ortsſtatut für die Stadt Darmſtadt vom
1. November 1877:
Iſt über die Dauer der Dienſtzeit nichts vereinbart, ſo wird der Vertrag
als auf die Dauer eines geſetzlichen Vierteljahrs abgeſchloſſen angeſehen.
Ein geſetzliches Vierteljahr beginnt entweder mit dem erſten Werktage nach
Weihnachten, oder mit dem erſten Werktage nach Oſtern, oder mit dem Johannis=
tage
, oder mit dem Michaelistage und ſchließt an dem Tage des Beginnens des
jeweiligen nachfolgenden Vierteljahrs.
Ein im Lauf eines geſetzlichen Vierteljahrs abgeſchloſſener Dienſtvertrag
gilt bei dem Mangel anderweiter Vereinbarung als bis zu Ende desſelben ein=
gegangen
!
Ferner beſtimmt Art. 5 Abſ. 3 der Geſindeordnung:
Bei dem Gedinge monatlicher Zahlung wird der Vertrag als auf die
Dauer eines Monats abgeſchloſſen angeſehen
Aus dieſen Beſtimmungen geht hervor, daß eine einſeitige Aufkündigung
des Dienſtvertrags mit Friſt von 14 Tagen nur bei monatweiſe ge=
mietheten
Dienſtboten zuläſſig iſt. Auch in dieſen Fällen kann jedoch nicht
an jedem beliebigen Tage gekündigt werden; es muß vielmehr 14 Tage (oder
länger) vor demjenigen Tage gekündigt werden, an welchem der Dienſtbote einen
vollen Monat, 2 volle Monate u. ſ w. im Dienſte ſein würde; der Austritt kann
nur an demjenigen Tage erfolgen, an welchem ein neuer Monat beginnen würde.
3ſt z. B. ein monatweiſe gemietheter Dienſtbote am 10. März eingetreten, ſo
muß ſpäteſtens am 26. März. 26. April, 27. Mai gekündigt werden, wenn der
Austritt am 10. April, 10. Mai, 10. Juni erfolgen ſoll. Iſt am 30. März ge=
kündigt
worden, ſo kann der Austritt nicht etwa 14 Tage ſpäter, am 13. April,
ſondern erſt am 10. Mai erfolgen.
Wir fügen noch an, daß die vorſtehenden Bemerkungen nur auf die ein=
ſeitige
Auflöſung des Dienſtverhältniſſes ſich beziehen und keine Anwendung
ſinden, wenn durch Vereinbarung beider Theile anderweite Kündigungsfriſten und
Endtermine feſtgeſetzt worden ſind, oder wenn der eine Theil ſich mit der Auf=
158

[ ][  ][ ]

1078
Nr. 67
kündigung des anderen Theiles ausdrücklich oder ſtillſchweigend einverſtanden er=
klärt
hat.
Darmſtadt, den 17. März 1896.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Fey.
[53642
B e k a n n t m a ch u n g.
Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß der Gepäckträger
Peter Hildenbeutel am 14. l. Mts. geſtorben iſt und etwaige Anſprüche an
die von demſelben hinterlegte Caution bis zum 28. März l. Js., Vormit=
tags
10 Uhr, bei uns geltend zu machen ſind
Darmſtadt, den 17. März 1896.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Casb
Fey.

eitgehend

ſte Garantie für die Reinheit meiner
in vielen Kreiſen ſo raſch beliebt ge=
wordenen

Pa. Bauernbutter
übernehme ich und offeriere ſolche, geſtern
Abend friſch eingetroffen, zu
fl. O.80 Pfo. pr. Pfd.
ſo lange Vorrath reicht.
(433(

Nieder=Ramſtädterſtr. 17.

B e k a n n t m a ch u n g.
Zur Kenntniß der Mitglieder des landwirthſchaftlichen Bezirksvereins wird
hierdurch gebracht, daß
1. Herr Landwirthſchafts=Lehrer Luſchka dahier:
Conntag den 22. März 1896, Nachmittags 4 Uhr, zu Erz=
hauſen
im Gaſthaus des Daniel Haaß II. einen Vortrag über/
Milchwirthſchaft
II. Herr Hofgarten=Inſpektor R. Noack dahier:
Conntag den 22. März 1896, Nachmittags 4 Uhr, zu Ar=
heilgen
im Gaſthaus zum Löwen; einen Vortrag über Behandlung
der Obſtbäume=
halten
werden.
Richt nur die Mitglieder des landwirthſchaftlichen Vereins, ſondern alle
Freunde der Landwirthſchaft, ſowohl der betreffenden Gemeinde, als auch der von
außerhalb, werden zu zahlreicher Betheiligung eingeladen.
Die Herren Bürgermeiſter erſuche ich, ihre Gemeindeangehörigen leven tuell
durch ortsübliche Bekanntmachung) zu den vorſtehenden Beſprechungen einzuladen.
Darmſtadt, am 4. März 1896.
Der Direktor des landwirthſchaftlichen Bezirksvereins Darmſtadt.
Buchinger, Regierungsrath.
(4244.

B e k a n n t m a ch u n g.
Mit Ermächligung Großherzoglichen Miniſteriums des Innern und der
Juſtiz hat Großherzogliches Kreisamt Groß=Gerau die Abhaltung eines Zuchtvieh=
marktes
zu Biebesheim unter der Bedingung genehmigt, daß nur Zuchtvieh
aus Gemarkungen des Großherzogthums Heſſen mit Urſprungszeugniſſen aufge=
trieben
werde.
Der Markt wird am 24. März l. J8. abgehalten werden.
Die Körkommiſſion wird anweſend ſein.
Groß=Gerau, den 11. März 1896.
Der Vorſitzende des landwirthſchaftlichen Bezirksvereins Groß=Gerau.
v. Löw.
65366)

Bekanntmachung
Die öffentliche Prüfung der israelitiſchen Religions=
ſchule
findet
Sonntag den 22. März d. Js., Vormittags von 8½ bis
12 Uhr,
im Gebäude der Knaben=Mittelſchule, Friedrichſtraße 1 ſtatt, und ſind
alle Intereſſenten hierzu freundlichſt eingeladen.
Darmſtadt, den 17. März 1896.
(5367
Dor Vorstand dor israolitischon Roligionsgomoindo.

Hoim Hams
Hochstrasse 54, neu ein= und her=
gerichtet
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(116
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5.
do
O

[ ][  ][ ]

Nr. 67

1079

Mache hierdurch die ergebene Mittheilung. daß ich mit Heutigem
meine
Schirmfabrik
nach E3- Ernſt=Ludwigsſtraße Nr. 14 2 unweit meinem ſeit=
herigen
Laden, direkt Herrn Hofgärtner Henkel gegenüber, verlegt habe.
Für das mir ſeither geſchenkte Vertrauen beſtens dankend, bitte mir
ſolches auch in meinem neuen Lokal bewahren zu wollen.
Hochachtungsvoll
G. Herz vrmals L. Schéfer,
Großh. Hoflieferaut.
Um meiner werthen Kundſchaft in meinem neuen Laden mit nur
diesjährigen Neuheiten aufwarten zu können, habe mich entſchloſſen
meine vorjährigen Sonnenſchirme, ſowie einen Poſten Regenſchirme
in meinem ſeitherigen Lokal, P Ernſt=Ludwigsſtraße 20
während der nächſten Tage zu jedem annehmbaren Preis zum vollſtän=
digen
Ausverkauf zu bringen.
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Woche zu vergeben habe, 20 bezw. 50 Perſonen faſſend.
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Dampfäpfel, allerſeinste Harke,
per Pfd. 80 Pfg.
Grosse türkische Awetschen, per Pſd.
35 Pfg, bei 5 Pfd. 32, bei 10 Pfd.
30 Pfg.
Hittiore türkische Awetschen per Pſd.
25 Pfg, bei 10 Pfd. 22 Pfg.
Sultana-Pſlaumen, bosnische,
per Pfd. 55 Pfg.
Katharinen-Pflaumen, französische,
50, 60 und 85 Pfg.
Aprikosen, la. californ., per Pfd. 1 M.
Birnen, grosse, Prachtwaare, 80.
Brünellen, ital. u. französ. 90.
Kirschen, süsse italien.
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Beſtens empfohlen werden Maggi's prak=
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müſſen wir unſer Flaſchenlager räumen
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Rammgarm
M. Cheviot
für Herren= und Confirmanden=
Anzüge paſſend empfiehlt faſt zur
[5375
Ernſt=Ludwigsſtraße 18.

[ ][  ][ ]



ScOluasnahanl z L.
StD.


V8haniaga 14

5O

[.raus

Kaiſer's Kaſſee=Geſchäft

Aachen, Großkölnſtr.30.
Barmen, Wertherſtr. 6.
Bielefeld,
Niedernſtraße 26.
Bochum, Bongardſtr. 3.
Bonn, Remigiusſtr. 14.
Coblenz,
Entenpfuhl 33.
Crefeld, Hochſtraße 3.
Ludwigshafen,
Bismarckſtraße 57.
Dortmund,
Weſtenhellweg 60.
Düſſeldorf,
Schadowſtraße 10.
Duisburg, Beekſtr. 37.
Ehrenfeld,
Venloerſtraße 33.
Eſſen (Ruhr),
Limbecker=Chauſſee 23.
Elberfeld, Caſinoſtr. 15.
Eſchweiler,
Neugrabenſtraße 27.
Frankfurt,
Schnurgaſſe 51.
Gelſenkirchen,
Bahnhofſtraße 10.
Hagen, Mittelſtraße 21.
Hamm,
Große Beſtſtraße 19.
Hannover,
Steinthorſtraße 20.
Herford,
Gehrenberg 13.
Herne,
Bahnhofftraße 59.
Hildesheim,
Hohenweg 36.
Köln,
Schildergaſſe 87.
Lüdenſcheid,
Wilhelmſtraße 18.
u. ſ. w.

Aeu eröffuet!

Ren eröfſuet:

Hierdurch erlaube ich mir einem geehrten Publikum anzuzeigen, daß ich in
E Darmſtadt, 24
Marklſir. u. Bilterg.=Eke 3 im Hauſe des Herrn C. J. Röſer,
Marhtſir. u. Litterg.=Eke 3
eine zweike Verkaufsſtelle in Ußee und Kaffee
errichtet habe. Durch direkte Einkäufe in Java, Central=Amerika und Braſilien, ffür meine 100 Ge=
ſchäfte
zuſammenſ, bin ich in der Lage, den geehrten Conſumenten ganz bedeutende Vortheile beim Einkauf
von Kaffee bieten zu können und empfehle denſelben
geröſtet per Pfd.: Mk. 1.-, 1.10, 1.20, 1.30, 140, 1.50, 1.60, 1.70, 180,
Roh=Kaffee per Pfd.: Mk. 1.-, 1.20, 1.30, 1.40, 1.50, 160.
Als Zuſatz zum Bohnenkaffee empfehle:
Kaiſer's Malzkaffee mit Kaffeegeſchmack
per Pfund 30 Pfg.
Kaiſer's Kaffee=Eſſenz
per Doſe 25 Pfg., per Taſſe 30 Pfg.
in Porzellan=Gewürztönnchen 28 Pfg.
Kaiſer's Platt=Hafer
per ½ Pfd.=Packet 20 Pfg.
Kaiſer's gemahl. Candis, das Beſte was exiſtirt in Säckchen v. 2u. 5 Pfd. per Pfd. 34 Pfg.
la. Chriſtallwürfelzucker per Pfd. 28 Pfg.
la. Chriſtallſtampfzucker per Pfd. 26 Pfg.
Kaiſer's Platthafer enthält mehr nahrhafte Stoffe als Rindfleiſch, iſt im Verhältniß zum Nährwerth 4 mal
billiger als dieſes und 6 mal billiger als Eier.
garantirt rein, per Pfd. Mk. 1.50, Jo Pfd. nur 15 Pfg.
Cacao garantirt rein, per Pfd. Mk. 180, 4o Pfd. uur 18 Pfg.
garantirt rein, per Pfd. Mk. 2.40, ¹o Pfd. nur 24 Pfg.
W Bruch=Chocolade Pfund 80 Pfg., ¹⁄ Pfund nur 16 Pfg. 74
W Thee neuer Ernte, directer Import. 24

Nr. 1 Vecoeblüthen
2 Souchong
3

4

¹⁄₁o Pfd. 50 Pfg.
40
85
30

Nr. 5 Souchong=Congo
6 Congo
7
8 Soüchong

I1o Pid. 25 Pfg.

Nationalmixed
Albert,
Demilune
Colonial

Biscnits in ſtets friſcher Waare:

per Pfd. 45 Pfg.
85

90

85

Kaiſermiſchung.
Vanille=Bretzeln
Carola=Miſchung
Aachener Printen

per Pfd. 130 Pfg.
100
145


50

Friedrichsdorfer Zwieback in Päcketen von 10 Schnitten per Packet 15 Pig.

[4904

Kaiſeris Kaffee=Geſchäft,
Größtes Kaſſe=Import=Geſchäft Deutſchlands im direkten Verkehr mit den Conjumenten.
Marktſtr. und Ritterg.=Ecke 3. Neu eröffuct!
Darmſtadt,
Ernſt=Ludwigsſtraße 2I.

2
Glliſten.
Mainz.
Schuſtergaſſe 45.
Mannheim, H. 1. 7.
Metz,
Goldſchmidtſtraße 7.
Minden, Schaun= und
Bäckerſtraße Ecke.
M.=Gladbach,
Crefelderſtraße 67.
Mülheim a. Rh.,
Wallſtraße 38.
Mühlheim (uhr),
Kohlenkamp 30.
Münſter, Rothenburgs.
Neuß, Büchel 16.
Neunkirchen,
Bahnhofſtraße 22.
Oberhauſeu,
Marktſtraße 32.
Offenbach, Markt 11.
Osnabrück,
Großeſtraße 3738.
Remſcheid,
Alleeſtraße 3.
Rheydt, Friedrich=
Wilhelmſtraße 71.
Ruhrort, Fabrikſtr. 46.
Schalke,
Wilhelmſtraße 1., I.
Solingen,
Kaiſerſtraße 97.
Stecle,
Chauſſeeſtraße 19.
St. Johann,
Bahnhofſtraße 48.
Trier, Fleiſchſtraße 32.
Werden,
Ruhrſtraße 35.
Witten,
Bahnhofſtraße 59.
Worms,
Speyerſtraße 8.
u. ſ. w.

[ ][  ][ ]

Ar. 67

1081

Madum
lur gofülligon Bosichtigung dor

(5376

g8lollune in Damonhülon.
2 Nlur chice Genres in allen Preislagen. -
Rallenberger & Denmnger

Rheinstr. 28.

Odes.
Rheinstr. 28.

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von vorzügl. Güte zu 140, 150, 160, 1.70 und 1.80, ſowie
Rohkakkoe's
in allen Preislagen empfiehlt
Georg Roth, Dieburgerſtraße 9.
Generalversammlung
des
Ortsgewerbvereins Darmſtadt.
Hierdurch laden wir unſere Mitglieder zu der
am Freitag den 20. März, Abends 8½ Uhr, im oberen
Saale der Stadt Pfungſtadt
ſtattfindenden ordentlichen Generalverſammlung ergebenſt ein.
Tagesordnung: 1 Berichterſtattung über die Vereinsthätigkeit im abge=
laufenen
Geſchäftsjahr. II. Berichterſtattung des Vorſitzenden der Handwerker=
ſchul
=Kommiſſion. III. Berichterſtattung des Vorſitzenden der Geſellenprüfungs=
Kommiſſion. IV. Rechnungsablage. V. Neuwahl des Vorſitzenden, des L. und II.
Stellvertreters und 6 ausſcheidender Vorſtandsmitglieder. VI. Entgegennahme und
Verathung von Anträgen, welche von Vereinsmitgliedern eingebracht werden.-
Im Hinblick auf die Wichtigkeit der Tagesordnung, insbeſondere der vorzunehmen=
den
Neuwahlen, erſuchen wir unſere Mitglieder zahlreich zu erſcheinen.
6377a
Der Vorstand.

Haus
zum alleinbewohnen
oder größere Etage im ſüdweſt=
lichen
Stadttheil wird zu miethen
geſucht.
[1564b
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Einzuſ. zwiſchen 12-2 Uhr. Zu erfr. part.

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5 Zimmer mit Veranda und Hintergar=
ten
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3441b) Liebigſtr. 37, Beletage, 5
Zimmer, Veranda ꝛc. von Mitte Mai.
Einzuſehen von 11-1 u. 3-5 Uhr.
36126) Mathildenplatz 11 Woh=
nung
im Seitenbau, 1. St., 3 Zimmer,
Küche und Zubehör, zu vermiethen. Zu
erfragen daſelbſt.
35786) Roßdörferſtraße 51½ iſt
eine 4 Zimmerwohnung per 1. Mai oder
auch früher zu vermiethen.
4252b) Feldbergſtr. 17 ſind noch
einige 2= 3= und 4=Zimmerwohnungen
mit Küche und ſonſtigem Zubehör zu v
3776b) Krauichſteinerſtr. 28 erſter
Stock 3 ſchöne Zimmer mit Alkov, Bleich=
platz
und allem Zubehör. Zu erfragen
1. Stock rechts oder bei Friſeur Grab,
Rheinſtraße 12.
4601b) Wienersſtr. 65 zwei Woh=
nungen
zu vermiethen, beſteh. aus vier
Zimmern, Bodenkammer, Küche m. allem
Zubehör gleich zu beziehen. Näheres bei
L. Wambold, Langgaſſe 24, 2. Stock.
GSAAOOOO
Die von Schneidermeiſter Schäfer
ſeither gemiethete Wohnung, Eliſa=
bethenſtraße
46, iſt vom 1. April
ab anderweit zu vermiethen.
49183)
A. Appel.
Aereeo.
16
49413) Tannenſtraße 28 2. Stock
und Manſarde ſofort zu vermiethen.
51651) Liebigſtraße 37 iſt die
Beletage, beſtehend aus 5 Zimmern,
Balkon und allem Zubehör zu verm.
Anzuſehen von 11-1 und 3-5 Uhr.
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Zimmer zu vermiethen.
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ein hübſch möblirtes Zimmer.
36203) Liebigſtraße 32, 1. Etage,
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April zu vermiethen.
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möblirtes Zimmer zu vermiethen 1. Stock
mit Balkon.
4079b) Schützenſtraße 7I1 Etage
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zwei möblirte Zimmer zu vermiethen,
vis 1. April zu beziehen.
42582) Ecke der Schul=u. Kirch.
traße 27 ſchönes möbl. Zimmer zu v
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der Infanteriekaſerne, hübſch möbl. Wohn=
und Schlafzimmer, für einen auch zwei
Einjährige paſſend.
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1 Trpp., ſchön möbl. Zimmer zu verm.
5173b) Wienersſtr. 47 ein großes
möbl. Zimmer, Beletage, mit freier ſchö=
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Ausſicht zu verm. Näh. part. daſ.
51746) Liebigſtraße 32, 1. Etage,
möbl. Zimmer mit Penſion zu verm.
51776) Kiesſtr. 20 ſchön möbl. Zm.
Preis mit Kaffee u. Bedienung 18 Mk.
5179) Kiesſtr. 16 part. möbl. Zimmer.

53832) Kahlertſtr. 7 gut möbl. 3.
mit oder ohne Penſion ſofort zu verm.
53843) Schloßgraben 1, 1., ſchön
möbl. 8. mit oder ohne Penſion, ſowie eine
ſchöne Schlafſtelle für L anſtänd. Arbeiter.
5385b) Löuiſeuſtr. 32 parterre ein
chön möblirtes Zimmer zu verm.
5386b) Landwehrſtr. 15 2. Stock
ein gut möblirtes Zimmer.
5387) Kiesſtr. 19, 1. Stock rechts,
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
53882) Saalbauſtraße 16 III. ein
reundlich möbl. Zimmer zu vermiethen
und gleich zu beziehen.
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1083
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und Haush., ſucht Stelle aufs Ziel. Frau
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chen
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für Koſtümes geſucht.
Schuchardſtraße 8. 2. St. das etwas kochen kann u. ſchon in beſſe=
rem
Hauſe gedient hat. Gute Zeugniſſe
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Mädch erh. 9. Stell. in nur ſ. 9. Häuſern.
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1084

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Bitte meine Schaufenster zu beachten. 2
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6 Ludwigstr. - Parterre und l. Stoch.

mIg,
BehammtmaOh,
Wir bedhren uns hiermit zur Kenntniss zu bringen, das wir unser am hiesigen Platzo
bisher unter der Firma
Anton Schmidt
betriebenes Geschült von Ludpigsstrasse 8 nach
Luduigsstrasse Dr. 9.
schrüg gegenühor dem geithorigen Lokale, in unger eigenes Haus vorlegt haben und
unter der Virma
Gebröder Unge
weiterfülren werden. Wir bitton das uns geither in 80 reichem Maase beviesene Wohlwvollen
auch fernerain erhalten und uns durch recht häufigen Auspruch erfreuen zu wollen.
Hochachtungsvoll

Gebrüder Anger

seitherige Inhaber der Firma Anton Schmidt.
Putz- und Hodewaaren, Wollwaren, Posamentierwaaron,
Woisswaaren, Seidewaaren, Kurzwaaren.
6.

149

[ ][  ][ ]

Erſte Beilage zu Nr. 67 des Darmſtädter Tagblatt;
vom 19. März 1896.

Gäſte ſind willkommen

Deutsch. u. Oest. Apenverein, Section Darmſtadt.
Freitag, den 20. März, Abends 8 Uhr präcis
Versammlung
im physikalischen Hörsale der Tochn. Hochschulo.
Eine Schweizerreiſe
mittelſt des Skioptikon.:
65415

Der Vorstand.

gllttonalueraler Derem i Daruſ
Donnerstag den 10. März 1896, Abends 8½ Uhr,
im weißen Saale der Stadt Pfungſtadt:
VoTkrag
des Herrn Abgeordneten Rechtsanwalt Metz I. über das birger=
liche
Geſetzbuch, insbeſondere die Vereine= und die Stellung
der Frau nach dem bürgerlichen Geſetzbuch.
Unſere Mitglieder, ſowie alle Diejenigen, die über dieſen allgemein wichtigen
Gegenſtand ſich zu unterrichten wünſchen, werden freundlichſt zu zahlreichem Er=
ſcheinen
eingeladen.
(5200=
Der Vorstand.

OMC. KIHK,

lhalll

Elisabethenstrasse 23.
Warmstadt und Bechtheim (Rheinhessen).
per Flasche, per Liter.
Selbstgekelterte Meissweine v. I. 0.55
0.60.
Rothweine 085
do.
0.90.
Probon zu Diensten.
178712s

Prima friſche Waldſchnepfen,
Dammbraten, Rennthierbraten.
Birkwild, Schneehühner, Haſelhühner,
Faſanen, 1896er Gäuſe, Enten, Welſche,
deutſche u. franzöſ. Poularden, Kapannen,
Hahnen, Suppenhühner, Tauben.
Rheinſalm, Weſerſalu, Seezungen, Zander,
Hechte, Cabliau, Schellfiſche, Caviar,
Auſtern, Räucherlachs.
(5416
Hoſlieferant Stemmer.

gevend.

Rheinſalm,
Auſtern,
Lachsforellen, Hummer,
Hechte,
Seezungen,
Karpfen.
Rothzungen,
Zander,
Bärſche.
Schollen,
Cabliau,
Gewäſl Stoufiſche,
Schellfiſche.
Lubberdan.
Siiße Monnickendamer
Bratbückinge.
W Beſonders empfehlen:
prima friſchen Silberſalm,
im Schnitt per Pfund 2 ME.
Derſelbe iſt viel feiner als ſchon Monate
lang gefrorener Amerikaniſcher Salm,
ſolchen führen wir nicht.
[(5419
Gobr. Hösingor,
Hoflieferanten.

Neu eingetroffen:
Damen.
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mit eugliſchen Abſätzen,
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bis zu den hocheleganteſten
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G Schlafſtelle erhalten. Landwehr= Inf=Kaſ. z. 1. Apr. geſ. Off. m. Pr.

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[ ][  ][ ]

Nr. 67
1086

1
W 52172) In einem hieſigen Engrosgeſchäft,
erbunden, mit Fabrikation, wird ein
urchaus zuverläſſiger Mann, welcher
m Stande iſt, dasſelbe ſelbſtſtändig zu
eiten, zum baldigen Eintritt geſucht.
Laution erwünſcht, jedoch wird mehr auf
ute Zeugniſſe geſehen. Offerten ſende
nan unter R. C. 45 an die Exp. d. Bl. 5421) Tücht. Oberheſſ. m. 3jähr Zon.
ſ. ſof. od. auf Oſtern Stelle. Mehr. Mädch/
find. 9. Stell. Becker, Grafenſtr. 31. III 5422) 2 ſehr tücht. Mädchenf Küche u. 9
Hausarb. m. g. Zon, 1Hausmädchen, perf. im nähen, bügeln u. ſerviren, ſ. Stelle a
Oſtern. Schmitt, Kirchſtraße 2. Lehrling
nit guter Schulbildung, ſucht unter
ſünſtigen Bedingungen
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Manufakturwaarengeſchäft,
432)
Ernſt=Ludwigſtraße 18. 5423) Gewandter junger Kellner
mit prima Zeugniſſen ſucht Engagement.
Zu erfr. Grafenſtr. 24. I. Stock. 8 4503b) Mädchen können das Kleider=
machen
erlernen. Hügelſtr. 17. 5330b) Einige ordentliche Mäd=
chen
über 16 Jahre finden dauernde
Beſchäftigung bei gutem Lohn. Eſchollbrückerſtraße 5.
54243) Ein kräftiger Fuhrmann für
dauernde Stelle geſucht in der Eiſen=
handlung
Rheinſtraße 25. Näheres; daſelbſt im Magazinscomptoir.
5425) Schneiderin in feiner Kin
dergarderobe bewandert, welche in
und außer dem Hauſe arbeitet, geſucht. Gefl. ſchriftl. Offerten mit Namenangabe
einger Kunden, ſowie Preis erb. X. 61.
1.
Kindermadchen. ſolides, braves, welches zu Hauſe ſchlafer
kann, geſucht. Eintritt per 1. April
oder ſofort. Näheres Expedition. (5426
54276) Tüchtiges Mädchen, das bürger
lich kochen kann, auf 1. April oder Oſterr
geſucht. Viktoriaſtr. 30.
52082) Ein ordentl. Laufmädchen geſ. f. Morgens. Grafenſtraße 27i Laden.
52152) Ein geſetztes, zuverläſſiges
Kindermadchen mit guten Zeugniſſen zu Oſtern geſucht.
Waldſtraße 49. I.
4232b) Frauen und Mädchen
werden zur ſtändigen Arbeit angenommen
Ballonplatz 3. 10
Kin gebr. Gartenhaus abzugeben.
2 Näheres Stiftsſtr. 67.
[54342 ſcin bis 2 Herren können billige Kof=
G und Wohnung erhalten. Blumen=
thalſtraße
39, 1. Stock.
[518Is Adam Horn, Kirchſtraße 14.
5428) Einen Wagenlackirer und
einen Lehrling ſucht Wilh. Beyer, Beſſ. Hofgartenſtr. L 5429) Junger Hausburſche
für einige Stunden des Tages geſucht TI8600 d6nennsene
eingetroffen.
(5436
H. Brandstitter
Ecke der Erbacher= u. Mühlſtraße.
12

- 1500O Mark Näheres in der Expedition.
5430) Ein im Tapezieren tüchtiger
Gehülfe kann ſofort eintreten.
F. Kläden, Tapezierer,
Louiſenſtr. 32. 5.
)½
7.
107
2 tücht. Hausburſc
21
131
ucht
ſofort Frau Jöckel, Karlsſtraße 74. Dr Kleinschmidt, Hügelſtr. 55. (5437

werden an allen Orten
Lorderungen der Welt beigetrieben
D a r mſtadt,
durch das
Büreau Ho6s, Schulſtr. 11. 1501

54382) Rheinſtraße 47 hübſch möb=
lirtes
Zimmer zu vermiethen.

Näheres Heidelbergerſtr. 18. (51343

Leute, welche die empfindlichſte Haut be=
ſitzen
und deshalb in der Auswahl ihrer
Seifen ſtets die größte Vorſicht beobachten,
bezeichnen heute die Patent=Myrrholin=
Seife
als beſte Raſirſeife

da ſie ganz eigenartige Schaumbildung, ſo=
wie
die Eigenſchaft beſitzt, ein ſammetartiges
Gefühl auf der Haut zu erzeugen und ſie
geſchmeidig, elaſtiſch und zart macht. Dabei
iſt der Preis ein weitaus billigerer als der=
jenige
der ausländiſchen Raſirſeifen.
Die Patent=Myrrholin=Seife iſt in allen
guten Parfümerie= und Droquen=Geſchäften,
ſowie in den Apotheken 50 Pf. erhältlich
und muß jedes Stück die Patentnummer
63502 tragen.
[5439

4817b) Beſtellen Sie Mainzers Schlüch=
tener
Kornbrod. Zu haben Bleichſtr. 13.

Großherzogliches Hoftheater.
Donnerstag, 19. März.
7. Vorſtellung i. d. 8.Abonnements=Abtheilung.
Rothe Karten gültig.
Guſtav, oder: Der Maskeuball.
Große Oper mit Ballet in 5 Akten von Auber.
Dirigent: Herr Hofkapellmeiſter de Haan.
Regie: Herr Valdek.
Guſtav III, König von
Schweden
Hr. Baſſermann.
Ankarſtröm.
Herr Riechmann.
Melanie, deſſen Gemahlin Frl. Borchers.
Graf Horn
Herr Rupp
Graf Ribbing
Herr Würthele
Der Kriegsminiſter. Herr Klotz.
Der Juſtizminiſter
Herr Bögel.
O8kar, des Königs Page. Frl. Jungk.
Arvedſon, Wahrſagerin
Frl. Neumeyer.
Thriſtian, Matroſe.
Herr Thate.
Roslin. Bildhauer
Herr Mahr.
Herr Erneſt.
Sergell, ein Male=
Ein Vertrauter der Gräfin
Ankarſtröm
Herr Mickler.
Maskenbail im b. Akte,
arrangirt von der Balletmeiſterin
Frl. Grüllmeyer.
1) Pas de Folie, ausaeführt vom Corps de
Ballet. - 2) Pas de Masque, ausgeführt von
3) Grand
Frl. Swoboda und Frl. Merz.
pas de deux serieux, ausgeführt von Frl.
Weiner und Frl. Gröb. - 4) Gallopade,
ausgeführt vom geſammten Balletperſonale.
Anfang 7 Uhr. Ende 10 Uhr.

Freitag, 20. März.
Blaue Karten gültig.
Götz von Berlichingen.

Spielplan=Entwurf:
Sonntag, 22. März. GBlaue Karten. Die
Meiſterſinger von Nürnberg.
Dienstag.
24. März. Gothe Karten.) Comteſſe Guckerl-
Mittwoc. 25. März. Glaue Karten.
Aſchenbrödel: von Görner. (Eine erwachſene
Verſon mit einem Kinde oder zwei Kinder
können einen Platz benutzen.
Donners=
tag
. 26. März. (Rothe Karten.) Die weiße
Damer.- Freitag, 27. März. GBlaue Karten.
Das Glück im Winkel;-Samstag, 28. März.
Fidelior. (Volks= und Schülervorſtellung).
Letzte Vorſtellung vor Oſtern.

[ ][  ][ ]

1087

54409) Louiſenſtraße 14, 2 Tr.
zwei hübſch möbl. Zimmer zu vermiethen.

Odol= iſt ein Präparat. welches bis
heute ohne Gleichen daſteht; ſeine Un

Nr. 62
ſchädlichkeit iſt abſolut und ſeine antiſep=
tiſche
Wirkſamkeit iſt eine beträchtlich lang
andauernde und verhindert durchaus ſicher
die Entwickelung der Mikroben, welche in
die Mundhöhle eintreten.
[5441
M. F. Thompson.
Zahnarzt in Antwerpen.

Jsraelitiſcher Gotteodienſt.
Haupt=Synagoge.)
Samſtag den 21. März.
Vorabendgottesdienſt 6 Uhr 15 Min.
Morgengottesdienſt 8 Uhr 30 Min.

Schrifterklärung.
Sabbathausgang 7 Uhr 25 Min.

Gottesdienſt in der Iynagoge der igr.
Religionsgeſellſchaft.
Samſtag den 21. März.
Vorabend 6 Uhr Min.
Morgens 8 Uhr.
Nachmittags 4 Uhr.
Sabbathausgang 7 Uhr 25 Min.
Wochengottesdienſt v. Sonntag. 22. März an:
Morgens 6 Uhr 30 Min.
Nachmittags 6 Uhr - Min.

Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Reich. Der Reichstag ſetzte am Dienstag die
Beratung des Kolonialetats beim Etat für Südweſtafrika
ſort. Auf eine Anfrage des Abg. Haſſe ſnatl.) erklärt der
Direktor der Kolonialabteilung Kayſer, daß vorausſichtlich noch
im Lauf dieſer Saiſon dem Reichstage eine Vorlage über die
Regelung der Militärdienſtpflicht in den Schutzgebieten zugehen
werde. - Abg. Graf Arnim (Reichsp.) bedauert, daß ein großer
Teil des ſüdweſtaſrikaniſchen Gebiets einem engliſchen Syndikat
abgetreten ſei. Der engliſchen Kharaskhoma=Geſellſchaft ſeien
für eine geringe Summe 6 Millionen Morgen überlaſſen worden.
Dazu habe noch unſere Kolonialverwaltung die Verpachtung von
Guanolagern genehmigt, wodurch das Intereſſe der Kolonial=
freunde
für dieſes Gebiet naturgemäß ſehr abgeſchwächt worden
ſei.
Direktor Kahſer betont, daß die Vorwürfe des Vor=
redners
ſowohl bezüglich der Genehmigung der Verträge mit
der engliſchen Geſellſchaft als auch bezüglich der Verpachtung der
Guanolager ungerechtfertigt ſeien. Die Kharaskhoma=Geſellſchaft
habe bereits 1887 weite Länderſtrecken erworben und bereits
1889, als wir unſere Schutzherrſchaft auf den Seiten ausdehnten,
von uns entſprechende Zuſicherungen erhalten. Wenn wir eng=
liſchen
Geſellſchaften in unſeren Kolonien keine Bewegungsfreiheit
geſtatten, ſo würden die Engländer in dieſer Hinſicht Gegenſeitig=
keit
üben.-
Abg. Hammacher ſnatl.) kann die Regierung
wegen der Landverträge mit der engliſchen Geſellſchaft durchaus
nicht tadeln, er müſſe vielmehr anerkennen, daß unſere Regierung
den Engländern mit mehr Rechtsſinn entgegenkomme, als die
Engländer uns. Ein Nachteil für unſere Intereſſen könne daraus
nicht entſtehen. Er habe die feſte Ueberzeugung, daß wir an
Südweſtafrika noch große Freude erleben werden. - Abg. Graf
Arnim (Reichsv.) hält es für wünſchenswert, daß ſich unſer
inländiches Kapital an den Unternehmungen mehr beteilige.
Nach fernerer kurzer Debatte wird dieſer Spezialetat, ſowie der
Reſt des Kolonialetats nach den Beſchlüſſen der Kommiſſion er=
ledigt
.
Es folgt die Beratung des Marineetats. Das
Ordtnarium wird genehmigt. Fortſetzung Mittwoch 1 Uhr.
Der Nationalzeitung; wird beſtätigt, daß der Kronrat
ſich ausſchließlich mit der Stellungnahme der Regierung zum
Beſchluſſe der Budgetkommiſſion des Reichstags beſchäftigte, die
Hälfte der den Einzelſtaaten zuſtehenden Ueberweiſungen für die
Schuldentilgung zu verwenden.
Frankreich. In der Kammer brachte der Sozialiſt Vail=
lant
einen Antrag ein, wonach bei allen Arbeiten für die Welt=
ausſtellung
im Jahre 1900 für die Arbeiter humane Arbeitsbe=
dingungen
geſchaffen werden ſollen. Finanzminiſter Doumer
bittet, den Antrag als nutzlos abzulehnen. Der Antrag wird
troßdem mit 214 gegen 188 Stimmen angenommen. Vaillant be=
antragt
als Bedingung für die Weltausſtellungsarbeiten den
Achtſtundentag und einen Ruhetag alle ſechs Tage. Der Acht=
ſtundentag
wird mit 308 gegen 150 Stimmen abgelehnt, der
Ruhetag angenommen. Die Kammer nahm ſodann mit 425 gegen
69 Stimmen die geſamte Vorlage, betreffend die Veranſtaltung
einer Weltausſtellung in 1900 an.
Der Miniſter des Auswärtigen, Berthelot, erklärte im Mini=
ſterrate
, der großbritanniſche Botſchafter Marquis of Dufferin
habe ihm in einem Schreiben den Plan der Expedition
nach Dongola mitgeteilt. Er habe hierauf den Marquis Duf=
ferin
aufgeſucht und von ihm Auskunft über die Urſachen und
Ziele der Expedition erbeten und die Aufmeckſamkeit desſelben
auf das Gefährliche der Folgen dieſer Expedition gelenkt.
England. Im Vrozes Jameſon fanden am Lienstag
einige Zeugenverbörungen ſtatt, worauf die weiteren Verhand=
lungen
wiederum auf eine Woche vertagt wurden.
Bulgarien. Die ruſſiſche Telegraphen=Agenturs meldet:
Fürſt Ferdinand von Bulgarien kommt Ende März vor dem
Oſterfeſt auf einige Tage nach Petersburg.
Serbien. Der Rücktritt des Miniſteriums ailt als
zweiſellos. Man glaubt, der König werde bereits von Niſch aus
Simitſch mit der Bildung eines Geſchäfts=Miniſteriums betrauen.

Am Dienstag wurde in der Deputiertenkammer die Erklä=
rung
des Miniſteriums Rudini durch den Miniſterpräſidenten
verleſen. Die Tribünen der Kammer waren überfüllt. Die
Kammer ſelbſt ziemlich beſetzt, auf der Straße vor der Kammer
hatten ſich nur wenige Perſonen eingefunden. Miniſterpräſident
Rudini verlas die Erklärung, in der zunächſt der unglücklichen
aber tapferen, ohne jede Vorbereitung zur Schlacht geführten
Armee in Afrika ein vertrauens= und hoffnungsvoller Gruß über=
mittelt
wird. Dann heißt es weiter: Das vorige Kabinett habe
nach der Schlacht am 1. März erſtens dem General Baldiſſera
volle Feeiheit gelaſſen, alle Maßregeln zu treffen, welche die Lage
erheiſche, einſchließlich der Aufgabe von Adigrat und Kaſſala, und
zweitens am 8. März den General Baldiſſera angewieſen, über
den Frieden unter den günſtigſten Bedingungen zu unterhandeln.
General Baldiſſera habe telegraphiert, daß er die zweite noch
nicht abgegangene Hälfte der Verſtärkung nicht benötige. Das
retzige Kabinett werde die Friedensverhandlungen mit Beſonnen=
beit
und Würde fortſetzen. Das Kabinett glaube, daß es weitaus
vorzuziehen ſei, anſtatt einen Vertrag abzuſchließen, thatſächlich
eine den italieniſchen Intereſſen entſprechende Sachlage zu ſchaffen.
Inzwiſchen würden die Feindſeligkeiten ſortgeſetzt werden. Das
Kabinett werde niemals eine Ausdehnungspolitik treiben. Die
Regierung wolle die Eroberung von Tigre nicht. Wenn die Er=
eigniſſe
uns dahin führen ſollten, einen Friedensvertrag feſtzu=
ſetzen
, würden wir keineswegs in denſelben die Bedingungen auf=
nehmen
wollen, daß wir das Protekorat über Abeſſinien bean=
ſpruchen
. Der Miniſterpräſident verlangte ferner einen Kredit
von 140 Millionen Lire durch Aufnahme einer Anleihe im In=
lande
, deren Verzinſung nur zu einem ſehr geringen Teile das
Budget des laufenden Finanzjahres belaſten würde. Redner
ruft die Einigkeit der Kammern an. Wir werden: ſo ſchloß der
Miniſterpräſident, in der auswärtigen Volitik, wie bisher, das
weiſe Verhalten beſolgen, welches uns diejenigen freundſchaft=
lichen
Beziehungen und Bündniſſe verſchafft hat, die wir unerſchüttert
und treu bewahren werden. Wir bitten nicht um Ihr Vertrauen;
wir werden uns beſtreben dasſelbe zu verdienen.; - Beim Ver=
leſen
der Erklärung wurde Rudini widerholt durch Beifallsrufe
unterbrochen. Beſonders beiſällig wurde der Gruß an die Armee
aufgenommen. Auch der Schluß wurde warm begrüßt. Rudini
beantragte die Dringlichkeit der Kreditvorlage für Afrika und
ferner, daß die Eenennung einer Kommiſſion von neun Mitglie=
dern
zur Prüſung der Vorlage dem Präſidenten übertragen
werde. Der Vorſchlag Rudinis wurde faſt einſtimmig ange=
nommen
. Der dem Kabinett durch die Kammer bereitete Em=
pfang
war vortrefflich. Die Sitzung der Kammer wurde ſodann
aufgehoben und das Kabinett begab ſich nach dem Senate zur
Verleſung der Erklärung. Lie Kammerrede Rudinis wird in
Varlamentstreiſen für ſehr geſchickt gehalten; ſie machte einen
beſonders günſtigen Eindruck durch ihre Klarheit und Offenheit.
Nach dem Schluß der Kammer wurden den durch die Amneſtie
freigelaſſenen Sozialiſten Defelice und Bosco vor dem Parla=
ment
von einer koloſſalen Menſchenmenge ſtürmiſche Ovationen
dargebracht.

Stadt und Land.
Darmſtadt, 19. März.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen geſtern den
Oberſt a. D. Knisvel, den Geh. Kommerzienrat Frhrn. Heyl zu
Herrnsheim von Worms, den Profeſſor Dr. Jörs von Gießen,
den Hofrat Becker, die ehemaligen Feldwebel des 1. Großh. Inf.-
Regts. Nr. 115 Eimer, Bergowski und Hiebel, den Pfarrer Ritter
von Siefersheim; zum Vortrag den Staatsminiſter Finger, den
Finanzminiſter Weber, den Oberkammerherrn Frhrn. Schenk zu
Schweinsberg=Wäldershauſen, den Kabinettsrat Rönheld.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den Bereini=
gungskommiſſär
und Kreisamtmann bei dem Kreisamte Darmſtadt
ranz Neff auf ſein Nachſuchen aus dem Dienſte entlaſſen und
der am 3. l. Mts. durch die Stadtverordneten=Verſammlung zu
Bingen erfolgten Wahl des Genannten zum Bürgermeiſter der
Kreisſtadt Bingen die Beſtätigung erteilt, - den Kreisamtman

[ ][  ][ ]

1088
Nr.
Regierungsrat Ernſt Braun unter Verleihung des Amtstitels
Oberfinanzrat' zum vortragenden Rat und juriſtiſchen Mitglied
im Miniſterium der Finanzen und deſſen Abteilungen, ſowie den
Finanzaſpiranten Georg Kanſtein aus Lorſch zum Hauptſteuer=
amtsaſſiſtenten
bei dem Hauptſteueramte Gießen ernannt.
Ihre Königl. Hoheit die Erbprinzeſſin von Sachſen=
Meiningen traf am Dienstag zu Beſuch der Allerhöchſten
Herrſchaften hier ein und kehrten nach der Theatervorſtellung
nach Frankfurt zurück. (Darmſt. 8t9.)
Das Dekorierungsfeſt der hieſigen Sektion des Oden=
waldklubs
am nächſten Samstag im ſtädtiſchen Saalbau wird,
vorausſichtlich 6 Mitgliedern des Klubs das goldene Klubzeichen
bringen, welches bekanntlich denjenigen verliehen wird, die
während des abgelaufenen Vereinsjahres ſämtliche programm=
mäßige
Klubtouren mitgemacht baben. Einer der dabei Gekrönten
oll dasſelbe bereits alljährlich ſeit Einſührung der Dekorierungen,
jetzt alſo zum viertenmale erhalten. Das Feſt wird durch die
Mitwirkung hervorragend künſtleriſcher Kräſte in edelſter Weiſe
verſchönt werden.
Du.de. A.V.8D. Die Sektion Darmſtadt des Alpen=
vereins
wird Freitag, 20. ds. Mts., abends 8 Uhr, im phyſi=
kaliſchen
Hörſaale der Techniſchen Hochſchule eine Schweigerreiſe
mittelſt des Skioptikon unternehmen; die herrlichſten Gegenden
der Schweiz (Vierwaldſtätterſee, Gotthardſtraße, Monteroſa= und
Montblancgruppe ꝛc.) werden im Rahmen einer mäßigen Stunde
in entzückenden Bildern und größter Naturtreue den Zuſchauern
vorgeführt werden. Die Glasbilder, von Levy &Em; Fils in Paris
bezogen, ſind von wunderbarer Schönheit. Gäſte ſind willkommen.
b. Der Verein Starkenburgia veranſtaltete am letzten
Sonntag abend unter dem Vorſitz ſeines Präſidenten, Herrn
Gräf, im großen Saale des Karlshofes; ein Tanzkränzchen,
welches ſehr gut beſucht war und in gelungener Weiſe verlief.
Sämtliche Vorträge, ſowohl in muſikaliſcher wie in geſanglicher
Hinſicht, wurden ſehr gut zu Gehör gebracht und legten Zeugnis
ab von der guten Schulung und Einſtudierung der Geſänge.
Einer der Gäſte ergriff zum öfteren das Wort. um in humor=
vollſter
Weiſe insbeſondere auch den Mitwirkenden für die herr=
lichen
Zithervorträge zu danken. Es ſoll nicht unerwähnt bleiben,
daß auch der Reſtaurateur das Beſte in Verabreichung von vrima
Stoff und verſchiedenen Speiſen leiſtete. In vorgerückter Stunde
erſt trennten ſich die Teilnehmer mit dem Bewußtſein, einen recht
vergnügten Abend gefeiert zu haben.
Stand der Darmſtädter Volksbank e. G. m. u. H.
am 29. Februar 1896. Aktiva: Kaſſebeſtand 107435 M. 41 T
Mobilien 1332 M.
Pf. Debitoren=Konto 1552460 M. 77 Vf
Wechſel=Konto 118579 M. 69 Pf. Effekten=Konto 67560 M. L5
Verwaltungskoſten 4187 M. 68 Pf. Haus=Konto 100019 M. 33 Pf
Zinſen=Konto 725 M. 25 Pf.
Paſſiva: Dividende=Konto 30668 M. 85 Vf. Reſervefond
113410 M.
- Pf. Gewinn., Reſerve= und Deleredere=Konto
40 505 M. 1 Pf. Geſchäftsanteile 724154 M. 16 Pf. Penſions=
Unterſtützungsſonds 3000 M. Depoſiten, Sparkaſſe. Giro= Kredi=
toren
ꝛc. 1031571 M. 96 Pf. Umſchlag im Februar 1207722 M.
Zahl der Mitglieder 1039.
Immobilienverkauf. Das Haus Neckarſtraße Nr. 4,
der Frau Witwe Klepper gehörig, ging durch Kauf um den Preis
von 90 500 Mark in den Beſitz des Herrn Jakob Mohr, Ver=
treter
der Brauerei Eſſighaus, über. Der Verkauf wurde durch
den Immobilien=Agenten Georg Beck abgeſchloſſen.
D. Bensheim, 18. März. In ſeiner letzten Sitzung hat der
Vorſtand des Obſt= und Gartenbauvereins für die
Beraſtraße beſchloſſen, daß die bereits ſchon früher erwähnte
proiektierte Ausſtellung von Erzeugniſſen des Garten=, Obſt=
und Ackerbaues am 20., 21. und 22. Juni d. J. in unſerer Stadt
ſtattfinden ſoll. Die Veranſtaltung ſoll zunächſt in ausgedehntem
Rahmen dem Beſchauer ein Geſamtbild gärtneriſcher und land=
wirtſchaftlicher
Kultur an der Bergſtraße und ihrer Leiſtungs=
fähigkeit
zu genannter Zeit vor Augen führen. Zur Beſchickung
der Ausſtellung ſind nicht allein die Mitglieder des Vereins,
ſondern auch Nichtmitglieder zugelaſſen.
Gießen. 18. März. Unſere Hochſchule war bei repräſen=
tativen
und feſtlichen Anläſſen immer in Verlegenheit wegen
einer Fahne und behalf ſich, ſo gut es eben ging, eventuell mit
der des Akademiſchen Geſangvereins. Ein Komitee von Damen,
hat es in die Hand genommen, unſerer Ludoviciana zu einer
Fahne zu verhelfen, und iſt dieſelbe bereits der Kunſtſtickanſtalt
von Ph. Schlatter hier zur Ausführung übertragen worden. GG. A.)

Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 17. März. Heute ſind es 25
Jahre, daß Kaiſer Wilhelm 1. bei der Heimkehr aus Frank=
reich
zum erſtenmale ſeine inzwiſchen zur Reichsbauptſtadt Berlin
gewordene Reſidenz wieder betrat. An der heutigen Feſttafel in
der ruſſiſchen Botſchaft nahmen teil: Das Kaiſerpaar, Prinz
Max von Baden, der Reichskanzler. Staatsſekretär v. Marſchall,
das Fürſtenpaar Fürſtenberg, das Gefolge des Kaiſers, Graf und

67
ſenſationelle Neuiakeit iſt wohl auf die neulich kurſierende Nach=
richt
. daß in den Eiſenbahncoupés eine automatiſche Einrichtung
Gräfin Schönborn und die Mitglieder der Botſchaft. Der Kaiſer
trug die Uniform ſeines Wiborgſchen Regaiments. Das Kaiſer=
paar
war in heiterſter Stimmung. Nach 3½ſtündigem Aufenthalt
verließ das Kaiſerpaar die Botſchaft. Die drei in der Mittler=
ſchen
Hofbuchhandlung beſchäftigt geweſenen Buchbinder, die den
Allerhöchſten Armee=Erlaß vom 18. Januar d. Js. ge=
ſtoblen
und dem Vorwärtsr zur vorzeitigen Veröffentlichung
übergeben baben ſollen, haben ſich am Donnerstag, 19. d. M. vor
dem Schöffengericht des Amtsgerichts Berlin 1 wegen Diebſtahls
zu verantworten. Es ſind bisher 14 Zeugen geladen. Sicherem
Vernehmen nach wird Oberſtaatsanwalt Dreſcher die Anklage
ſelbſt vertreten. - Zu dem Strafverfahren des Freiherrn
v. Hammerſtein wird darauf aufmerkſam gemacht, daß die
Mitteilung. wonach der Prozeß vor der Strafkammer und nicht
vor dem Schwurgericht ſich abſpielen werde, an ſich zwar richtig
iſt, die weitere Mitteilung dagegen, daß es ſich nur um einfache
Urkundenfälſchung handele, nicht zutrifft. Die Ueberweiſung der
Strafſache an die Geſchworenen bätte zur Vorbedinguna haben
müſſen, daß eine öffentliche Urkunde gefälſcht wurde. Da dieſe
Vorbedingung im Falle Hammerſtein fehlt, ſo iſt aus dieſem
Grunde die Strafſache dem Bereiche des Schwurgerichts entrückt.
Das Verbrechen bleibt aber trotzdem eine ſchwere Urkunden=
fälſchung
, weil ſie in der Abſicht begangen iſt, einen Vermögens=
vorteil
zu erzielen. 8 268 St.=G.B. droht für dieſes Verbrechen
Zuchthaus bis zu 5 Jahren an, neben welchem auf eine Geld=
ſtrafe
bis zu 3000 Mark erkannt werden kann. Sind mildernde
Umſtände vorhanden, ſo tritt Geſängnisſtrafe nicht unter einer
Woche ein. - Zur Ermittelung des Verkehrs an beſonders
belebten Punkten werden von Zeit zu Zeit durch Schutzleute
Zählungen in Berlin vorgenommen. Bei einer Zählung des
Wagenverkehrs in der Leipzigerſtraße wurden an einem Tage von
morgens 6 bis abends 10 Uhr in dieſem Monat auf der Strecke
zwiſchen der Friedrichſtraße und dem Leipziger Platz in beiden
Richtungen im ganzen 11530 Fuhrwerke bemerkt, nämlich 2056
Laſt= und Geſchäftswagen, 1209 Hand= und Hundewagen, 540
Privat=Verſonen=Fuhrwerke, 4590 Droſchken, 1795 Pferdebahn= und
1349 Omnibuswagen. Zum Vergleich über das Anwachſen des
Verkehrs liegen Zahlen von derſelben Strecke der Leipzigerſtraße
nicht vor. Am 17. März 1801 wurden in der Zeit von morgens 6
bis abends 10 Uhr auf der Leipzigerſtraße zwiſchen Kommandanten=
ſtraße
und Spittelmarkt außer 79737 Fußgängern 7657 Wagen
gezählt, nämlich 1806 Laſtfuhrwerke. 1150 Hand= und Hundewagen,
243 Vrivat=Perſonen=Fuhrwerke, 1404 Droſchken, 105½ Omnibuſſe
und 2000 Pferdebabnen.
Karlsruhe. 17. März. Laut,Karlsr. 3tg. ſpendeten Prinz
Wilhelm von Baden und Gemahlin für die vom Hochwaſſer
Geſchädigten die Summe von 1000 M., Prinz Karl von Baden
und Gemahlin zum gleichen Zwecke die Summe von 500 M.
München, 18. März. Gegen den Profeſſor Quidde iſt das
Strafverfahren wegen Maieſtätsbeleidigung, begangen in
einer von ihm gehaltenen Rede, eingeleitet worden. Der Haupt=
verbandlungstermin
iſt auf den 13. April vor dem Königl. Land=
gericht
München L angeſetzt.
Trier, 17. März Bei der heutigen Weinverſteigerung
kaufte der Bremer Ratskeller ein Fuder Scharzhofberger für
10500 M. der höchſte Preis des Jahrhunderts. Frkf. 8tg.)
Brüſſel, 18. März. Nachts erfolgte eine Exploſion auf
dem DampferMatadis. Ca. 12000 Kilo Pulver explodierten
und riſſen den Dampſer in Stücke. 14 Offiziere retteten ſich durch
Schwimmen, 25 Europäer= und 16 Negerleichen, die furchtbar
verſtümmelt ſind, wurden aufgefunden.
Budapeſt. 17. März. Miniſterpräſident Baron Banſiy legte
im Abgeordnetenhauſe einen Geſetzentwurf vor, welcher beſtimmt,
anläßlich der Millenarfeier in Budapeſt und im Lande verſchiedene
Denkmäler aufzuſtellen und 400 neue Volksſchulen im
1
Lande zu errichten.
P. Wn. Athen. 15. März. Man beginnt hier die Vorbe=
reitungen
für die olhmviſchen Spiele in großartigem Maß=
ſtabe
zu treffen. Alle Welt, vom Monarchen bis zum kleinen
Bürger, wetteiſert, um den zahlreich erwarteten Fremden ein
möglichſt ſtrahlendes Bild vom heutigen Griechenland zu geben
und durch glänzende Veranügungen für ihre Unterhaltung zu
ſorgen. Der König. der Thronſolger und die Miniſter, von denen
zwei vielfache Millionäre ſind. werden während der Dauer der
Spiele (6.-20. April) Bälle, Abendunterhaltungen und Feſteſſen
veranſtalten. Die archäologiſche Geſellſchaft unternimmt wiſſen=
ſchaftliche
Exkurſionen nach den berühmteſten hiſtoriſchen Plätzen
Attikas und des Velovonnes, nach Eleuſis, Mykene, Tirhns, Argos,
Olhmpia ꝛc. In der ganzen Preſſe findet ſich eine eigene täg=
liche
Rubrik für die olympiſchen Spiele, ja ein Blatt hat ſogar
eine beſondere Beilage dafür eingerichtet. Dieſem anzuerkennen=
den
Eifer gegenüber fällt die Teilnahmloſigkeit der Staats= und
ſtädtiſchen Behörden auf, welche ſich bis jetzt auf platoniſche
Ermunterungen beſchränkten. Der Feſtplatz kann 70000 Zuſchauer
faſſen; er iſt ringsum von Sitzreihen aus weißem, penteliſchem

[ ][  ][ ]

Zweite Beilage zu Nr. 67 des Darmſtädter Tagblatt vom 19. März 1896.

Marmor in mehreren Rängen umgeben. Das monumentale
Eingangsthor, gleichfalls von Marmor, iſt dem Porticus des
Herodes Atticus nachgebildet.
Kleine Chronik. Unter der Rubrik nützliche und wiſſen=
ſchaftliche
Notigen' bringt die ſonſt ernſte Wochenſchriſt=English
Mechanie and World of Seience' folgende kurioſe Neuheit:
In Deutſchland macht man jetzt von Papageien einen praktiſchen
Gebrauch. Man hält ſie auf den Eiſenbahnſtationen und richtet
ſie ab, den Namen der Stationen auszurufen, ſo oft ein 8üg
hält, um ſo die Reiſenden vor Irrtümern zu bewahren.
Dieſe
zum Anzeigen der Stationen angebracht werden ſoll, zurückzu=
führen
. Ein Duell mit tragikomiſchem Ausgang
hat dieſer Tage in Szegedin ſtattgefunden. Der Beamte einer
Verſicherungsgeſellſchaft Adolf D. und der Agent Samuel Br.
ſtanden einander mit Piſtolen gegenüber. Die Sekundanten hatten
hinter dem Fiaker der einen Vartei Aufſtellung genommen. Hierwurde
das Leichen für die Duellanten gegeben, zwei Schüſſe krachten
und im nächſten Moment lag - eines der Fiakerpſerde verendet
auf der Erde. Die Gegner reichten einander über der Hülle des
unſchuldigen Duellopfers verſöhnt die Hände, Herr Br. befrie=
digte
auch den Kutſcher und die Sache wäre ohne weitere Folgen
geblieben, hätte nicht die Behörde zu dem guten Duellſpiel böſe
Miene gemacht und die beiden Duellanten vorgeladen. - Dein
Veſter Loyd; wird über ſolgenden eigentümlichen Vorfall be=
richtet
: In der nächſt Szerenes gelegenen Gemeinde Ratka wollte
ſich dieſer Tage die Frau eines dortigen wohlhabenden Land=
wirtes
zu einer Bekannten im Dorſe begeben und legte deshalb
ihren Pelzrock an. Plötzlich fühlte ſie aber im Rücken einen
Biß. worauf ſie mit einem gellenden Aufſchrei den Pelz von ſich
warf; nun nahm ſie mit Entſetzen wahr, daß ſich in denſelben
eine Maus eingeniſtet hatte. Beim Anblick des grauen Tierchens
ſtürzte die zu Tode erſchrockene Frau bewußtlos zu Boden. Später
ſammelte ſie ſich wohl, ſie wurde aber von hochgradigem Fieber
befallen und phantaſierte unausgeſetzt von Mäuſen, die an ihrem
Körper nagen. Der zu Rate gezogene Arzt bemühte ſich, der
Armen die Phantaſiebilder zu vertreiben, alles aber blieb ver=
geblich
. Das Fieber ſteigerte ſich fortwährend. Plötzlich rief die
Frau entſetzt aus, eine Maus habe ihr das Herz entzwei ge=
biſſen
; in dieſem Momente fiel ſie hin und blieb tot.

Otto Roquette .
In der Nacht zum Mittwoch iſt der Dichter von Wald=
meiſters
Brautfahrt; aus dem Leben geſchieden. Die Meldung
von dem Ableben Otto Roquettes kam, troßdem er in
letzter Leit ſchwach und ſehr leidend war, doch überraſchend. Er
hatte am Abend vorher noch der Auffübrung im Hoftheater bei=
gewohnt
und die ihn nach Hauſe Begleitenden hatten keine Ver=
aͤnderungen
oder beängſtigenden Symptome in ſeinem Weſen
bemerkt. Ein ſanſter Tod bat ihn dann um 1 Uhr nachts ereilt,
und obne Kampf iſt er zur ewigen Ruhe eingegangen. Im
nächſten Monat hätte Roquette ſeinen 72. Geburtstag geſeiert. In
friſcher Erinnerung ſteht uns noch die Feier ſeines 70. Geburts=
tages
, den die Techniſche Hochſchule, welcher der Verſtorbene
27 Jahre angehört hatte, unter Beteiligung von nah und fern
im April 1894 feſtlich beging und an dem es an Ehrungen des
gejeierten Dichters und hochgeſchätzten Bürgers unſerer Stadt
nicht gefehlt. hat.
Otto Roquette war am 19. April 1824 zu Krotoſchin in Poſen
geboren, beſuchte die Schulen in Gneſen und Bromberg, wohin
ſein Vater von Krotoſchin verſetzt wurde, ſowie das Gymnaſium
in Franlfurt a. O. wo ſeine Großeltern wohnten, und bezog
1846 die Univerſität Heidelberg. um Jurisprudenz zu ſtudieren,
und ſpäter Berlin und Halle. woſelbſt er promovierte und wo
ſein berühmtes Gedicht Waldmeiſters Brautfahrt; entſtand.
1832 nahm er in Berlin Auſenthalt, wirkte in den Jahren
1854-57 als Lehrer am Blochmannſchen Inſtitut Vitzthumſches
Gymnaſium) zu Dresden und 1862 wieder in Berlin als Pro=
feſſor
der Geſchichte an der Kriegsakademie, welche Stellung er
aber im nächſten Jahre unerquicklicher Verhältniſſe halber wieder
aufgab, und erhielt, nachdem er inzwiſchen keine feſte Stellung
wieder angenommen hatte, im Jahre 1869 einen Ruf als Pro=
feſſor
der Geſchichte, Litteratur und Deutſchen Sprache an das
Volytechnikum zu Darmſtadt, welche Stellung er zu Oſtern an=
trat
. Die Beruſung nach Darmſtadt führte ihn nach ſeiner
eigenen Ausſage um jenen Zeitpunkt aus Berlin und aus Ver=
hältniſſen
hinweg,. die ihn hätten aufreiben müſſen. Ueber ſeine
Ankunft in Darmſtadt und die ſpäteren Jahre ſeines Aufent=
halts
hierſelbſt handeln die letzten, für hieſige Verhältniſſe be=
ſonders
intereſſanten Kapitel ſeiner 1894 lim Verlag von Arnold
Bergſträßer) erſchienenen Biographie Siebzig Jahre. Ge=
ſchichte
meines Lebensz. Roquette iſt unvermählt geblieben.
Einmal auch, während ſeiner Dresdener Zeit, hatte ihn die Liebe
in Feſſeln geſchlagen. Es kam jedoch nicht zu einem Ehebund
zwiſchen ihm und der Geliebten. Er ſelbſt erzählt davon mit
Humor in ſeiner Biographie. In den letzten Jahren ſtand ihm

ſeine Schweſter als Pflegerin und Geſellſchafterin treu zur Seite.
Von einer bloß namentlichen Aufzählung von Roquettes
Werken, deren Zahl eine ſehr große iſt. ſehen wir ab. Er war
auf allen litterariſchen Gebieten, dem der Lhrik, des Dramas. des
Epos, des Romans und der Novelliſtik und wiſſenſchaftlich auf
dem Gebiete der Litteraturgeſchichte erfolgreich thätig. Die
weiteſte Verbreitung unter ſeinen Werken haben geſunden= Wald=
meiſters
Brautfahrt;, Hans Haidekuckuck;, ſeine Gedichte= und
Novellen, die Legende der heiligen Eliſabeth= und ſeine Ge=
ſchichte
der deutſchen Dichtung.
Roquette war eine ſlille, in ſich gekehrte, eine echt voetiſche
Natuc, die in innerlicher Beſchaulichkeit, in der traulichen Studier=
ſtube
und im Verkehr mit der Natur, deren Geheimniſſe ſich ihm
geoffenbart hatten und ſür deren Schönheit und Poeſie er bis
zur letzten Stunde ſeines Lebens ſich ein empfängliches, jugend=
friſches
Herz bewahit hatte, ſein höchſtes Glück und ſeine höchſte
Befriedigung fand. Nie iſt er unſeres Wiſſens in den Streit der
Meinungen eingetreten und nie iſt eine gehäſſige oder heraus=
fordernde
Aeußerung über Tagesgrößen in der Litteratur öffent=
lich
von ihm bekannt geworden. Vielleicht iſt er bisweilen
auch über mangelnde Anerkennung mit Recht verſtimmt ge=
weſen
, aber nie ſeigerte ſich dieſe Mißſtimmung bei ihm
bis zur Verbitterung. Wir können uns nicht verſagen, ein bis=
her
noch wenig bekanntes Gedicht hier wiederzugeben, das ſo
recht den Grundton dieſer ſeiner Stimmung abgiebt:
Stille Stunden. die Ihr leiſe,
Von des Schaffens Ernſt beſchwinat,
Mir in ſtörungsloſem Gleiſe
Kaum bemerkt vorübergingt
Thätig wart Ihr überlegen
Unruhvoller Gegenwart.
Und ſo ſühl ich Euren Segen
Mir im Tiefſten offenbart;
Ja, den Segen zu vollenden
Eilt Ihr zu des Liedes Ton
Noch die Stimmung mir zu ſenden
Als der Arbeit beſten Lohn!
Mit Otto Roquette iſt wieder ein Stern erloſchen, der einſt
am deutſchen Dichterhimmel hell geleuchtet hat, ein viel genannter
und klangvoller Name iſt den Toten eingereiht worden, eine
Hierde unſerer Hochſchule, ein allgemein geſchätzter und angeſehener
Bürger unſerer Stadt iſt in ihm dahingegangen!
Er ruhe in Frieden!
W.

Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag. 17. März.
Zum erſtenmale:
Comteſſe Guckerl.
Luſtſpiel in 3 Akten von Franz v. Schönthan und
Franz Koppel Ellfeld.
WI. Mit einem Vorurleil. das in den ſchlimmen Er=
fahrungen
begründet iſt, die man mit neueſten Luſtſpielen ſo
häufig gemacht hat, ſind wir der Aufführung der heutigen Novität
entgegengegangen: Comteſſe Guckerl= und Gräfin Fritzi:, das
ſind ſo gewiſſe Anklänge ſchon in den Titeln, hinter denen man
auch leicht eine innere Geiſtesverwandtſchaft und wahlverwandte
Heldinnen; vermutet. Wir waren ſomit auf alles gefaßt
wurden aber im Verlauſe des Abends deſto angenehmer ent=
täuſcht
. Das Stück iſt zwar im ganzen harmlos, aber ſehr
unterhaltend und frei von allen Frivolitäten und widerwärtigen
Zweideutigkeiten.
Von der nur düritigen Handlung iſt wenig zu ſagen. Das
Stück ſpielt in Karlsbad im Jahre 1818. Dort hälk ſich zur
Kur der k. k. Hofrat Alois von Mitterſteig mit Familie auf, zu
der ſeine Frau, die das Regiment führt, und eine Tochter
Namens Cilli gehören, und der ſich weiter als einzeln ſtehende
Verwandte die Gräfin Trachau, nach ihren ſcharf blickenden,
ſchönen Augen ſcherzhaſt Gräfin Guckerl' genannt, angeſchloſſen
hat. Wie ſich nun Cilli zu ihrem Vetter, dem Bade=Kommiſſär
von Mitterſteig. findet, was eigentlich zu Anfang des Stückes
ſchon ein fait accompli iſt, und wie die Gräfin, ein munteres
Wiener Kind. von dem Schwerenster Hans von Neuhoff, für
gewöhnlich Militär, im Bade aber Civil, überliſtet und beſiegt
wird, und wie ein in den Penſionsſtand verſetzter k. L. Hofrät
Exzellenz wird, das iſt im weſentlichen die Handlung des Stückes.
Es iſt daher um ſo mehr ein Beweis für die geſchickte Technik
desſelben, daß es trotz dieſer ärmlichen Handlung den Abend über
das Publikum in gleich animierter Stimmung zu erhalten weiß.
Einen beſonderen pikanten Reiz geben ihm der Wiener Dialekt
und die altmodiſchen Koſtüme, ſowie der nicht ungeſchickt ver=
wendete
hiſtoriſche Hintergrund, ja ohne die beiden erſteren
würde das Stück nicht annähernd das gleiche Intereſſe zu
erwecken imſtande ſein. Der Dialog. der die Hauptrolle in dem
Stücke ſpielt, iſt munter, gewandt und wizig ohne frivol z

[ ][  ][ ]

Nr. 68
1092
Betreffend: Die Ausführung der Geſinde=Ordnung.
B e k a n n t m a ch u n g.
Wir haben Veranlaſſung. daran zu erinnern, daß die Einſichtnahne der auf
unſerem Hauptmeldebüreau, Zimmer Nr. 1, in dem Amtslokal, Hügelſtraße 3133,
geführten Geſinderegiſter jeder intereſſirten Dienſtherrſchaft geſtattet iſt. In
dieſen Regiſtern finden ſich, außer Vor= und Zuname ſowie Alter der Dienſtboten,
die hier vorgekommenen Stellenwechſel, die Namen der jeweiligen Dienſtherr=
ſchaften
, die ertheilten Zeuguiſſe und die gegen die Dienſtboten etwa ergange=
nen
Strafurtheile ihrem weſentlichen Inhalte nach, eingetragen.
Darmſtadt, den 19. März 1896.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
(5448=
Fey.

Aeubau der Großherzogl. Techuiſchen Hochſchule
zu Darmſtadt.
Innere Einrichtung des Chemiegebäudes.
Unter Verweiſung auf den Erlaß, das Verdingungsweſen betreffend, vom
16. Juni 1893, werden hierdurch die
Abtheilungen 8, Loos l-V und C. der Mobiliareinrichtung
zur Verdingung auf dem Wege öffentlichen Angebotes ausgeſchrieben. Die Ver=
gebung
kann im Ganzen, in einzelnen oder mehreren Looſen zuſammen erfolgen.
Die Verdingungsanſchlagformulare, die allgemeinen und beſonderen Be=
dingungen
, ſowie die Bedingungen für die Bewerbung um Arbeiten und Lie=
ferungen
liegen von Freitag den 20. März ab in unſeren Geſchäftsräumen
im Sockelgeſchoß des Weſtflügels des neuen Hauptgebäudes zur Einſicht auf und
werden zum Selbſtkoſtenpreis abgegeben. Ebendaſelbſt ſind die Zeichnungen ein=
zuſehen
.
Die Angebote ſind unterſchrieben, verſchloſſen und poſtfrei mit entſprechender
Aufſchrift verſehen bis längſtens
Dienstag den 31. März d. 3s., Vormittags 10 Uhr,
bei uns einzureichen.
Die Eröffnung der Angebote wird zu genannter Zeit in Gegenwart der
eiwa erſchienenen Bewerber in unſeren Geſchäftsräumen ſtattfinden.
Zuſchlagsfriſt 14 Tage.
Darmſtadt, den 18. März 1896.
Großherzogliche Baubehörde für den Neubau der Techniſchen Hochſchule.
Abtheilung II.
(54492
Marr.

2
R
Für HausfrauenlD.
Annahme alter Wollsachen aller Art gegen Lieferung von Kleider=
Unterrock= und Mantelſtoffen, Damentuchen, Buckskins, Strickwolle, Portièren,
Schlaf= und Teppichdecken in den neueſten Muſtern zu billigſten Preiſen durch
R. Eichmann, Ballonstedt a. H. Leiſtungsfähigſte Firmal
(272962
Annahmeſtelle und Muſterlager bei:
Frln. Marie Funk, Heerdwegſtraße 20.

Kartoffelu,
hochſeine, geſunde, mehlreiche, gelbfleiſchige Magnum bonum,
100 Pfund Ml. 20
franco Haus.
Emanuel Fuld,
[5150
Kirchſtraße I.

Joseph Stade empfiehlt Trauer-Costumes. 6250b

Vergebung von Fuhrleiſtungen.
Die Fuhrleiſtungen, (ſog. Einzel=
fuhren
) bei den verſchiedenen ſtädtiſchen/
Verwaltungen, ausſchließlich des ſtädt.
Gaswerks, ſollen für das Rechnungsjahr
189607 im Wege der Verdingung ver=
geben
werden.
Angebote ſind bis
Dienstag den 24. März 1896,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen
auf dem Tieſbauamt, Zimmer Nr. 2,
zur Einſicht offen, bei welchem auch die
Formulare für die Angebote zu er=
heben
ſind.
Darmſtadt, am 17. März 1896.
Großherzogl. Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.:
(5450
Riedlinger. Beigeordneter.

Betr.: Aulieferung von Deck=
ſteinmaterial
.
Die Anlieſerung von 4900 Cubikm
Deckſteinmaterial für die Unterhaltung
der ſtädtiſchen Straßen ſoll im Wege der
Verdingung vergeben werden.
Angebote ſind bis
Freitag den 27. März d. Js.,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen
auf dem Tiefbauamt, Zimmer Nr.
zur Einſicht offen, bei welchem auch die
Formulare für die Angebote zu erheben,
ſind.
Darmſtadt, am 13. März 1896.
Großherzogl. Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.:
(5140.
Riedlinger, Beigeordneter.

Dünger=Verkauf.
Am Samstag den 21. März 1896,
Vormittags von 9½ Uhr ab,
wird auf dem vorderen Hofe der alten
Kavallerie=Kaſerne im Darmſtadt die,
Matratzenſtreu einer Escadron öffentlich,
meiſtbietend verſteigert.
53632) Dragoner=Regiment Nr. 23.

Friſchen
Waldmeiſte,
zu Boſle.
ll. Cooel naculgl.,
Eliſabethenſtraße 6. 14589

Amzugswegen
billig abzugeben:
1 eiserne Wendeltreppe,
1 Douche, 1 Granatbaum,
1 Sehubkarren.
Hoffmannsſtraße 32 parterre.
[48933

[ ][  ][ ]

3
6
9
16
4
2

233
13
153
[21
33)
18
11
36

Nr. 68
Bekanntmachung.
Donnerstag den 26. d. Mts. von Morgens 9 Uhr ab,
werden im Gaſthauſe zum Löwen' in Beſſungen aus den Diſtrikten Keller=
ſwieſenſchlag
. Alte Weide, Gebranntes, Woogwieſenſchlag und Lenzenhütte der Forſt=
wartei
Beſſunger Forſthaus von der Bahnlinie verſteigert:
120 Rm. Buchen=, 3 Birken=, 77 Eichen=, 223 Kiefern=, 4 Erlen=Scheiter;
57 Rm. Buchen=, 90 Birken= und Eichen=, 2 Erlen=Knüppel; 5300 Stück
Buchen=, 2100 Eichen=, 4000 Radelholz=Wellen; 84 Rm. Buchen=, 62 Eichen=
und 137 Nadelholz=Stöcke.
Großh. Förſter Wolf zu Beſſunger Forſthaus ertheilt auf Verlangen nähere
Auskunft.
Darmſtadt, den 18. März 1896.
Großherzogliche Oberförſterei Beſſungen.
Hüter.
[5451

1093

Großherzogl. Jachſchule zu Erbuch i. 8.
Das Sommer=Semeſter beginnt Dienstag, den 14. April, mit folgenden
Lehrfächern: Freihand= und Linearzeichnen, kunſigewerbliches Zeichnen und Entwerfen, Mo=
delliren
nach ornamentalen und ſigürlichen Motiven, Schuitzen und Prehen von Elfenbein,
horn, Holz u. ſ. w., Eiſeliren und Allonkiren in Edelmekall, Vorlräge über plaſtiſche Inalomie,
Slyllehre und Malerialienkunde.
Die Anſtalt iſt im neuen Schuljahr durch die Werkſtätten für
Dreherei und Ciſeliren erweitert.
Das Schulgeld beträgt pro Halbjahr 10 Mark.
Unbemittelten Schülern kann die Entrichtung des Schulgeldes nachgelaſſen,
auch die Stellung der Zeichenmaterialien und die unentgeltliche Ueberlaſſung der
Werkzeuge für die Dauer des Beſuches der Schule bewilligt, ſowie Auswärtigen
der Beſuch der Schule durch einen Unterſtützungsbeitrag erleichtert werden.
Anmeldungen nimmt der unterzeichnete Hauptlehrer entgegen und iſt auch
zur weiteren Auskunftsertheilung bereit.
Erbach im März 1896.
Her Vorſitzende des Auſichlgralhes:
Der Großh. Hanptlehrer:
Limpert.
Görig.
[5452

Diesſährige Gäuſe,
diesjährige Enten, diesjährige Kücken,
franz. Welſche, franz. und ſteyr. Poularden,
und Capaunen,
Hahnen, Tauben, Suppenhühner,
Perlhühner, Fasanen,
Schuepfen,
Hasel-, Birk- und Schneehühner.
Dammwild- und Rennthier-Braten
empfiehlt
Heinrich Srimm,

Hoflieferant.

15453

4eberzeug. Sie ſich, daß meine Fahr-
räder
u. Zubehörth. die beſten u.
dabei allerbilligſten ſind. Vertreter
geſucht. Pracht=Katalog gratis. August
Stubenbrok, Einbeck. Größt. u. älteſtes
Fahrradverſ=Haus Deutſchlauds. (250310

Formulare
für Erlaubnißgeſuche zur Veranſtaltung
von Lotterien ſind 5 Pfg. bei der
Expedition ds. Bl. zu beziehen. (732
Expedition des Tagskatts.

Bett-Barchente,
in prima ſederdichter
Waare,
Hotor 55, 60, 70 Pfenuig,
bis zu den besten und feinsten
Qualitäten, empfichlt
Mainuer Waarenhaus,
5 Markt 5.

(2038b

geſetzlich geſchützt - zur Inſtand=
haltung
polirter Möbel aller Holzarten,
von vielen Großinduſtriellen als unüber=
troffen
empfohlen. Flaſch: Mk. 1- und
M. 150. Niederlage für Darmſtadt
Friedrick Scaeſer
Hoflieferant.
(21011

Von un=
übertroffen
.
Zur Haarpflege.
Wirkung iſt
das ſtaatl. gepr., genehmigte, ſowie von
Autoritäten begutachtete Haarwaſſer
von Retter, München, welches ſtatt
Oel oder Pomade täglich gebraucht, das
Haar bis ins höchſte Alter glänzend, ge=
ſchmeidig
und Scheitel haltend macht, die
Kopfhaut von allen Schuppen ꝛc. befreit
und dadurch die Thätigkeit der Haar=
wurzeln
erhöht. Zu haben 40 Pfg.
1971s
und Mk. 1.10 bei
M. W. Prassel, Rheinſtraße 16.

G. Ph. Jung, Juwelier,
(115
Schützenſtraße.

[ ][  ][ ]

1094

Nr. 68

dor Euport=ſosollschaft für Rheinischen Cognae
Rüdesheim im Rheingau.
Altrenommirte, in Apotheken und Heilanstalten scit Jahren
oingoführte Cognae-Marko.

. Flasche H. 180, 2.-, 2.50, 3.-, 4..
Prois: Pasche A. 1-, 1.10, 135, 100, 210. (2323b
Verkaufsstellen in Darmstadt;
Lud. Veyl Sohn, Grossh. Hoſlieferant,
Moriz Landau, Nathildenplatz I, Wilh. Kölb, Carkeskr. 7½.
M. Herge, Holastr. 17. M. W. Prassel, Rheinstr. 16,
anton fassbender, Wilh. Webors Nachf, Hoflieſerant,
J. V. Haenzel, Rheinstr. 37. Paul März, Wondolstadtstr. 22.

Ddenwaldehab, Section Darmſtadt.
Samstag, 2l. März 1896, Abends 8 Uhr,
im ſeflich geſchmüchlen grohen Saule des
Städtischen Saalbaues:
Viertes Decorirungsfeſt,
gosolliger Herrenabend,
Feſtgruß, Melodram, Lebende Bilder, Geſangs=
und deklamatoriſche Vorträge, humoriſtiſche Vor=
träge
, gemeinſame Geſänge u. ſ. w.
Coneert der ganzen Kapelle des 23. Dragoner=Regiments.
Das ausführliche Programm wird am Feſtabend ausgegeben.
[5455
E Münchener Wier.
Der Vorſland des Gdenwald=Club.

Wahlverein
der Darmſtädter kathol. Volkspartei.
Versammlumg,
Sonntag den 22. d. Mts., Nachmittags 5 Uhr, im hieſigen
Katholikenverein (Waldſtraße 33).
(5456=
Tagesordnung: Vorſtandswahl.
Das vorbereitende Comits.

griechiſcher Wein, (Ausleſe).

bester Ersatz für Tokayer,
ſempfiehlt trotz bedeutendem Aufſchlagel
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ſafer-Flonen
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ſchmackhafte und äußerſt kräſtige
Suppe, ſpeciell für Kinder u. Kranke
und ſind beſſer als alle amerikant=
ſchen
Fabrikate. Sie werden nur
nach deutſchem Gewicht verkauft,
dagegen die ausländiſchen Oats=
packete
nur nach amerikauiſchem
Gewicht, die deshalb 10p6t. we=
niger
enthalten.
[4320
Zu haben bei
Thilipp Weber,
Carlsſtraße 24.
Hoflieferant.
Ein ſehr gut=
erhaltenes
Cafelklavier
(Kaim Km; Günther) iſt wegen Platzmangel
preiswürdig zu verkaufen.
Heidelbergerſtr. 7. 3. Etage. (5109

[ ][  ][ ]

1095

Nr. 68

uu Oterfeſte
ſind wieder prachtvolle, vriginelle, auch billige Gegenſlände zum Fillen mit Blumen eingetroffen.
Dieſelben ſind zur gefälligen Auſicht und Auswahl in meinen Schaufenſtern ausgeſiellt.
WB. Täglich friſchgeſchnittene deutſche Roſen und blühende Roſentöpfe eigener Cultur.

B. G-ROEN,

Grossh. Hess.

obere Rheinstr. 3,
Hoflieferant.
[46

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1 Ernst Ludmigsstrasse I,
empfiehlt=
Kragon,

von Mk. 3.

an,

Jaquettes,
von HE. 8.- an,
Capos,
Blousen,
hochmodern und billigst,
Jaquette.
Costumes,
von Mk. 15. - an
Regenmäntol,

von HE 8.

an.

Garantio für guten Sit= und
gute Waare!
6451b
H. boroh.
Am weissen Thurm.

Junge Erbſen
per 2 Pfund=Büchſe 15 Pfo.
Bei Mehrabnahme billiger.
Alle Braunſchweiger
Conſerven
um 20pCt. ermäßigt im
Preiſe.
Wilh. Weber Jachf.,
Eliſabetheuſtr. 6. 1599.

Wegen Auſgabe
meines Spezereigeſchäfts verkauſe Alles
billig zum Einkaufspreis.
H. Heyor,
5458)
Arheilgerſtraße ¾ im Laden.
Wott zu verkaufen
per Pfund 45 Pfa. (5459,
Britannia-Iotol.

Poſten ganz vorzügl. 6. 18 hnd
10 Pfg. Qualitäts=Ausſchuß= (5460,
Cigarren,
10 8tück also 40, 50, 60 u. 70 Plg.
Cig=Geſchäft L. Wallhor lehk.,
Rheinſtr. 12 u. gr. Ochſengaſſe 1.

zro
67-100 Etm., gut
w. Röder=Herd, erhalten linte Feue=
1)
rung gegen ſolche mit rechter Feuerung
zu tauſchen geſucht. Näheres Soder=
ſtraße
10. II.
(53472

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ein Badeofen, eine Wringmaſchine.
Annaſtraße 30. parterre.
53462
2 ſtöckiges Huus
mit Vor= und Hintergarten, Balkon und
Veranda, ſehr preiswürdig zu verkaufen
durch A. Werner, Nieder= Namſtädter=
ſtraße
62.
[54612

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Ernst-Ludwigsstrasse 12.
6299

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werden die noch vorräthigen
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Cattune, Gardinen, Jutestoffe,
Corsetten, Besatæartikel,
Knöpfe ete. ete.
abgegeben.
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Beſſungerſtraße 33. (2039b

neu wird Zeder

mit Bechtel's Salmiak=Gall=
Seife gewaſchene Stoffe jeden Ge=
webes
u. Farbe, vorräthig in 1 Pfd=
Pack. zu 40 Pf. bei kr. Schäter. ſ30922.

ſſtin noch faſt neuer Uniformsrock (n=
E fanterie) f. einen Einjähr. zu verkaufen.
[5462
Niederramſtädterſtraße 57. II.

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[ ][  ][ ]

1096

Herrenhemdon,
Damen- und Kinderwäsche.

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Ernst-Ludwigsstrasse 12.

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Iwetschenbäumo
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Veranda, Garten mit Gartenhaus,
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möblirtes Zimmer zu vermiethen.
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1 18 M. Ludwigsſtr. 14, 2 Treppen.

5385b) Louiſenſtr. 32 parterre ein
ſchön möblirtes Zimmer zu verm.
53892) Kapellplatz 12, Hochparterre,
ſchön und groß möbl. Zimmer mit voller
und guter Penſion ſofort zu vermiethen.
54382) Rheinſtraße 47 hübſch möb=
lirtes
Zimmer zu vermiethen.
5165b) Eſchollbrückerſtr. 1 möbl.
Zimmer. Näheres im Laden.
5466.) Gartenſtr. 2 Seitenbau ein
freundl. möbl. Zimmer ſofort zu verm.

4in gebrauchter guterhaltener Fahr.
B= stuhl wird zu kaufen geſucht.
Wo? ſagt die Expedition.
6467)

Nr. 68
Austaut Wirsehbaum-
Die Fortbildungseurse in Kunstgeschichte, Litteratur, Geschichte,
in der französ, engl. und italienischen Sprache werden mit dem neuen
Schuljahr wieder beginnen. Dieſe Kurſe können auf Wunſch einzeln und auch von
jungen Damen beſucht werden, welche früher nicht Schülerinnen der Anſtalt waren.
Die Vorträge über Kunstgeschiehte werden von Herrn Profeſſor Dr. Adamy
wie bisher im Museum gehalten.
Anmeldungen nehmen die Vorſteherinnen Vormittags in ihrer Wohnung,
Sandstrasse 20, entgegen.
[5468=

Special-Geſchäft
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ButntouurE U SAUAGD-

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Marktplatz Nr. 4.
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Lokale aufgeſtellten Entſtaubungsmaſchine mit Motorbetrieb
eintreten.
(12687b

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per
Nachnahme oder vorherige Caſſe lauch Briefmarken).
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Nr.... mit 2 aus engliſchem Raſirmeſſer=Silber=Stahl geſchmiedeten
LKlingen und mit vergoldetem Stahl=Korkzieher, Heft feinſte braunpolirte
Elfenbein=Imitalion, hochfeinſte Politur, fertig zum Gebrauch, und
verpflichtet ſich, das Meſſer innerhalb 8 Tagen unfrankirt zu retour=
niren
oder den Betrag daſür einzuſenden.
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Ort u. Datum (recht deutlich)

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2

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Wendelſtadtſtr. 27. III.
[5435.

5470b) Holzdreher geſucht.
G. Bauer, Alexanderſtr. 15.

[ ][  ][ ]

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4.

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530
40
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12 fſt. Eüßrahmtafelbutter, per
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¹⁄₂ Pfd., per Pfd. 1.20 M.
a garantirt reines deutſches
Schmalz, per Pfd. 45 Pf.
la friſche große Eier, von 5 P.
an per Stück.
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jaftig
, per Pfd. 95 Pf. u. 1 M
1a fſt. Schweizerkäſe per Pfd.
70, 80, und 90 Pf.
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ſowie alle anderen Sorten Käſe, ſerner
alle Arten nordd. Wurſt in bekannter
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Zuhaber von G. Wionorts Filialo.
Nur Harhtpassage.

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Hausarb, ſowie 16jähr. nettes, d. ſch. ged.
ſuchen Stelle. Frau Frank, Grafenſtr 41.

5473) Wittwe, unabhängig, mit lang=
ſährigen
vorzügl. Zeugniſſen ſucht Stelle
zu einzelner Dame oder zu Wittwer mit
oder ohne Kinder hier oder auswärts.
Frank's Stellenbureau, Ludwigsſtr. 16.
5474) Eine ſehr tüchtige Köchin
mit prima Zeugniſſen ſucht ſofort Stelle
in Hotel oder Reſtauration, ginge auch
als Aushilfe in feines Herrſchaftshaus.
Zu erfragen Pankratiusſtr, 58 part.
54756) Comptoirist ſucht Stellung
Offerten unter B. 60 an die Expedition.
d. Bl. erbeten.

5476) Ein jüngeres Mädchen in ein
Milchgeſchäft geſucht. Näheres Expd.
5477) Junges, braves Mädchen,
welches zu Hauſe ſchlafen kann, geſucht;
andere, brave Mädchen erhalten gute
Stellen. F. Luckhaupt, Marktplatz 4.
5478) Ein Mädch., das koch. k., zu 2
Leuten in eine Villa nach Auerbach geſucht.
Stellenbureau Röſe, Louiſenſtr. 20 part.
5479) Braves Mädchen, das die
Hausarbeit verſteht, für kl. Haushalt auf
Oſtern geſucht. Grünerweg 32 part.
5480) Mädchen, die ſelbſtſt. koch. k.
u. Hausmädchen erh. 9 St. hier u. ausw.
Stellenbureau Frank, Grafenſtraße 41.

Nr. 68
Geſucht nach Muinz
tüchtige Herrſchaftsköchin und
einige Kindermädchen.
[5481
Frank's Stellenbureau, Ludwigsſtr. 16.

Geſunde Aume
geſucht.
[5482
Rückertſtraße 23 53306) Einige ordeutliche Mäd=
chen
über 16 Jahre finden dauernde
Beſchäftigung bei gutem Lohn.
Eſchollbrückerſtraße 5. 54276) Tüchtiges Mädchen, das bürger=
lich
kochen kann, auf 1. April oder Oſtern
geſucht. Viktoriaſtr. 30. 5483) Geſucht ein fleißiges Dienſt=
mädchen
. Rückertſtraße 23. 54073) Ein tüchtiges und ſaubere=
Mädchen für einen Haushalt mit zwei
kleinen Kindern zum 1. April geſucht.
Riedeſelſtr. 35. 1. Stock links. 5413b) Gewandte Mädchen
für dauernde, lohnende Arbeit ſofort ge=
ucht
.
C. W. Leske. 5212b)
HOdeS.
Zweite Arbeiterin und Lehr=
mädchen
geſucht. Rheinſtr. 3. 1. St. Mehrere küchtige Schloſſer
per ſofort geſucht.
(5484.
C. Bonz & Co.,
Eberstadt bei Darmſtadt. ruEnbgonoGkaroGlte!
geſucht.
Schulſtr. G.
[5485 5486) Ein ehrlicher, fleißiger Haus=
burſche
ſofort geſucht
Wo? ſagt die Expedition 54872) Ein ſolider, tüchtiger Ar=
beiter
für dauernde Beſchäftigung
geſucht. Zu erfragen in der Expedition 53543) Suche ein ſtrebſames Lehr=
mädchen
für meine Damen=Confektion.
Frau Becker,
Bruchwieſenſtraße 14. 5430) Ein im Tapezieren tüchliger
Gehülfe kann ſofort eintreten.
F Kläden, Tapezierer,
Louiſenſtr. 32. Ein zunger Mann
mit guter Schulbildung kann in di=
Lehre eintreten bei
Carl Watzinger,
Thee= und Droguen=Handlung,
Wilhelminenſtr. 11. (3370

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für jedes Geſchäftgeeignet, iſt unter
günſtigen Bedingungen ſofort zu
verkaufen, in dieſem Hauſe wird
ein Geſchäft mit beſtem Erfolg
betrieben, könnte ſofort übernom=
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ſchen können das Kleider=
machen
unentgeltlich erlernen.
Grafenſtraße 27.

[ ][  ][ ]

1100
Nr.
Beſtätigung des Beitritts Abeſſiniens zur Genfer Konvention.
Die Zuſammenſtellung der Abteilungen beginnt unter der Leitung
des Artilleriehauptmanns Zwiaquin. Zwiaguin, der im vorigen
Jahre mit Leontjew in Abeſſinien war, hat abgelehnt, die Ab=
teilungen
zu begleiten.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 20. März.
Ihre Königl. Hoheiten der Großherzog und die Groß
herzogin begaben ſich geſtern vormittag zu Beſuch der Groß
herzoglich Badiſchen Herrſchaften nach Karlsruhe und kehrten
abends hierher zurück. Im Gefolge befanden ſich Hofdame
Freiin v. Rotsmann und Flügeladjutant Major Freiherr Röder
v. Diersburg. (Darmſt. 8tg.)
Das Großh. Oberkonſiſtorium hat unterm 17. d. M.
an die evangeliſchen Pfarrämter des Landes ein Ausſchreiben
erlaſſen, wonach für den bevorſtehenden Sonntag Palmarum
(29. März) nach alter frommer Sitte des Großherzogs Königl.
Hoheit einen allgemeinen Buß= und Bettag angeordnet und
für die gottesdienſtliche Feier des Tages nachſtehende Prediat=
terte
ausgewählt ſind, nämlich: Für den Vormittag: Pſalm 139.
23, 24 und für den Nachmittag: Evang. Joh. 5, 24.
L. In der geſtrigen öffentlichen Sitzung der Stadtverord
neten=Verſammlung machte der Oberbürgermeiſter von
dem 25jährigen Jubiläum der Stadtverordneten Merck und
Blumenthal Mitteilung, welches dieſe am 14. d. M. als Vertreter
der Stadt begingen und von der Ehrung, welche denſelben zuteil
wurde. Herr Merck habe der Stadt ein Geſchenk von 10000 M.
aus Anlaß des Feſtes gemacht, ebenſo habe Herr Blumenthal
für Prämien jür Volksſchüler 1000 M. geſpendet. Er ſage beiden
Herren für die hochherzigen Gaben und die bisherige erſprieß
liche Wirkſamkeit Dank und forderte die Verſammlung auf, die=
ſelben
durch Erheben von den Sitzen zu ehren. Die Stadtverord=
neten
entſprachen dieſer Aufforderung. Die Stadtverordneten
Blumenthal und Merck ſagten für die Glückwünſche, welche ins=
beſondere
durch die gewählte Form einer Adreſſe für ſie von
Wert geweſen, herzlichen Dank.
Die Rechnung für das Ohlyſtift in Gräfenhauſen
iſt abgeſchloſſen und revidiert, dieſelbe liegt auf 8 Tage auf dem
Bureau zur Einſicht offen. Auf die Interpellation des Stadtv.
Schupp und 10 Kollegen antwortete der Oberbürgermeiſter, daß
er bereits aus Veranlaſſung der Mainzer Agitation im Jun=
v
. J. bei dem Herrn Miniſter Schritte gethan habe, um Darm=
ſtadt
bei einer Neuorganiſation der Eiſenbahn=
Verwaltung eine obere Eiſenbahnbehörde mindeſtens in dem
Umfang der jetzigen Main=Neckar=Bahn=Verwaltung zu erhalten,
dabei ſei ausdrücklich bemerkt worden, daß Mainz nichts entzogen
werden ſolle. Im Februar d. J. habe er infolge von Zeitungs=
mitteilungen
, die aus anſcheinend unterrichteten Kreiſen ſtammten,
weitere Schritte gethan, wobei ihm mitgeteilt worden ſei, daß
zur Zeit die Frage der Organiſation nicht zur Erörterung ſtehe.
Eine Vereinigung der Verwaltungen ſei nicht ausgeſchloſſen,
dieſelbe würde für die Main=Neckar=Bahn=Verwaltung nur den
Wegfall eines Teils des Rechnungsverſonals zur Folge haben.
Nunmehr werde die Bürgermeiſterei die am Montag in einer
Verſammlung gefaßte Reſolution über dieſe Angelegenheit an
höchſter Stelle angelegentlichſt unterſtützen. Stadtv. Schupp
verlas nunmehr die Begründung der eingereichten Intervellation.
Der Oberbürgermeiſter antwortete darauf, daß man die Wir=
kungen
von Agitationen nicht überſchätzen möge, übrigens heae
er zu der Regierung das Zutrauen, daß dieſelbe das Intereſſe
der Stadt thunlichſt wahrnehme, wenn dieſelbe auch durch ein
Zuſammenwirken mit Preußen nicht völlig freie Hand habe. Was
das Verſonal bei der Main=Neckarbahn=Direktion angehe, ſeien, wie
er ſich überzeugt, habe, irrige Anſichten im Gange. Alles in
allem betrage die Zahl der Beamten einſchließlich des Fahr.
verſonals in allen 3 Ländern 576. in Darmſtadt zähle man im
ganzen 72 Perſonen, Heſſen zähle im ganzen 70. Die ander=
wärts
ermittelte höhere Zahl beruhe wohl darin, daß man dort
auch die Diätare mitzählte. Nach einigen Bemerkungen der
Stadtv. Joh. Möſer und Oſann ſand die Darlegung des Ober=
bürgermeiſters
Zuſtimmung.
Seitens des MartinsviertelsVereins liegt ein Erſuchen vor,
wegen Erbauung der Modauthalbahn, der Bahn
Darmſtadt=Oppenheim und des Verbleibs der Main=Neckar
Bahn=Verwaltung und einer etwaigen Centrale Schritte zu thun
Der Oberbürgermeiſter bemerkte dazu, daß der letzte Punkt er=
ledigt
ſei, was die beiden Bahnvrojekte angehe, ſo müſſe er ent=
ſchieden
raten, bei allen ſolchen Proiekten erſt zu prüfen, ob das
was man erreiche, auch den zu leiſtenden Auſwand wert ſei. Die
Finanzlage der Stadt mahne gebieteriſch, überall die Koſtenfrage
zu prüſen. Dies gelte insbeſondere auch bei der Modauthalbahn,
zumal Ober=Namſtadt zu dieſer nichts zahlen werde. Die Bürger=
meiſterei
werde in allen Fragen ſolcher Art ſich hüten, übereilt
vorzugehen. Das Erſuchen wurde der Verkehrskommiſſion über
wieſen. Das Leibgarde=Regiment hat für die demſelben

68
anläßlich ſeines Jubiläums geivendeten 2000 Mark ſeinen Danl
ausgeſprochen. Ueber den Verwaltungs=Bericht der
Großherzoglichen Bürgermeiſterei für das Jahr 1894-95 und
die Rechnungen der Stadtkaſſe und der ſtädtiſchen Nebenkaſſen
für 189405, bezw. 1094 erſtattete Stadtv. Jordis, nachdem ſich
die Vertreter der Bürgermeiſterei entfernt hatten und Stadtv.
Oſann den Vorſitz übernommen hatte, ausführlichen Vortrag.
Dieſer gipfelte in dem Antrag. vorbehältlich der Prüfung durch
die Reviſionsbehörde unter Anerkennung und Dank für die ge=
wiſſenhafte
und ſorgfältige Geſchäftsſührung der Bürgermeiſterei
Entlaſtung zu erteilen. Dieſer Antrag ſand, nachdem Stadtv.
Kahlert darauf hingewieſen, daß innerhalb 8 Jahre die Summe
für Verzinſung und Amortiſation um 328000 Mk. oder um 150
Vrozent geſtiegen ſei, was zur Vorſicht bei allen finanziellen
Fragen mahne, einſtimmige Annabme. Der Vorſitzende machte
hiervon den wieder eingetretenen Herren Mitteiluna, ſpendete
denſelben für die umſichtige und gewiſſenhafte Geſchäſtsführung
Dank und ſprach die Hoffnung aus, daß die Verwaltung in die=
ſem
Sinne weitergeführt werde. Der Oberbürgermeiſter gedachte
der ſich immer mehr ſteigenden Geſchäftslaſt und der umſichtigen
und pflichttreuen Pflichterfüllung der Beamten und dankte für die
anerkennenden Worte. (Schluß folgt.)
Man ſchreibt uns: Eine größere und allgemeine Feie:
des 1. April wird hier in dieſem Jahre, da von anderen
Wünſchen nichts verlautet iſt, nicht ſtattfinden, es ſoll vielmehr
den Freunden und Verehrern des Fürſten Bismarck über=
laſſen
ſein, zur feſtlichen Begehung ſeines Geburtstages ſich in
kleineren Kreiſen zuſammenzufinden. Infolge deſſen iſt von einer
Anzahl patriotiſcher Männer die Veranſtaltung eines Feſteſſens
am Abend des 1. April im Darmſtädter Hof; beſchloſſen worden
und wird die Liſte zur Einzeichnung für diejenigen, die ſich hieran
beteiligen wollen, von heute an im Darmſtädter Hofr offen
liegen
DJ.uS.V. Der Darmſtädter Journaliſten= und
Schriftſteller=Verein wird an der Bahre des Herrn Geh.
Hofrat Vrofeſſor Dr. Otto Roquette einen Kranz als äußeren
Ausdruck ſeiner Trauer um den Verblichenen niederlegen laſſen.
Die von der Abteilung für Architektur an der Tech=
niſchen
Hochſchule geſtellte Preisaufgabe. betreffend
die Aufnahme heſſiſcher Bauernhäuſer, die zugleich
den Zweck verfolgt, zu ihrem Teile die vom Verbande deutſcher
Architekten und Ingenieur=Vereine erſtrebte und im Gang befind=
liche
allgemeine Aufnahme älterer Bauernhäuſer zu fördern,
fand bei den Studierenden der Architektur eine rege Beteiligung.
Von acht eingelieferten Bearbeitungen der Preisaufgabe konnten
fünf als eines Vreiſes würdig und gleichwertig bezeichnet werden.
Es ſind dies die Arbeiten der Studierenden Wilh. Beſt bier,
Auguſt Buxbaum von Bensheim, Ludwig Haag, Ludwig
Klump und Hugo Landmann hier. Die aufgenommenen
Gebäulichkeiten befinden ſich in den Gemeinden Langen=Brombach
Brombach und Ellenbach im Odenwald, ſowie Wölfersheim und
Pohl=Göns in Oberheſſen.
1 Das Geſchenk der Reſerveoſſiziere an das
Leibgarde=Regiment zu deſſen 275jährigem Ju=
biläum
, ein ſilberner als Fruchtſchale dienender Tafelaufſatz,
iſt ſeit geſtern im Schaufenſter des Herrn Hoſſilberfabrikanten
E. L. Vietor ausgeſtellt. Derſelbe trägt auf dem reichverzierten
Fuße die Widmung: Dem Leibgarde=Regiment zur Feier ſeines
275jährigen Beſtehens Die Offiziere der Reſerve= und di=
Namen ſämtlicher Schlachten von 1621-1871, in denen das
Regiment mitgefochten hat. Die Schale ruht auf einem mit
Fahnen, Degen, Gewehren und ſämtlichen Emblemen des Re
giments, in deren Mitte ſich ein Feld mit einem L und der
Krone befindet, geſchmackvoll verzierten Fuße. Das Ganze krönt
die Figur des Hans Diel Dreßler im hiſtoriſchen Koſtüm. De=
von
der Firma Vietor gelieferte Tafelaufſatz iſt ein ebenſo koſt=
bares
, wie geſchmackvolles Prunkſtück.
1 Auch der letzte, der 40. Vereinsabend des Inſtru=
mentalvereins
lieſerte einen Beweis von dem regen Eiſer
und dem ernſten Streben der Muſik ausübenden Mitglieder.
Unter der Leitung des Herrn Hofkonzertmeiſters Petr gelangte
die Symphonie in A-dur Nr. 29 von Mozart in verſtändnisvoller
Auffaſſung und feinfühliger Ausführung als erſte Rummer zum
Vortrag, worauf Frl. R. Lindemann zwei Lieder von Richard
Senff, Lied der Lurley; und Vorfrühling; ſehr anſprechend
ſang. Ein weiterer größerer Vortrag für Orcheſter Steppen=
kigge
aus Mittelaſien' von A. Borodin, ein eigenartiges und
klangvolles Tougemälde, in das die Töne eines ruſſiſchen Liedes
und einer aſiatiſchen Weiſe kunſivoll verflochten ſind, erweckte das
beſondere Intereſſe der Zuhörer. Als vierte Rummer des Pro
gramms folgte die Arie Aennchens aus dem Freiſchütz': Kommt
ein ſchlanker Burſch gegangen ꝛc., welche Frl. Lindemann mit
Geſchmack und Verſtändnis vortrug und der ſie auf den lebhaften
Beifall eine weitere Zugabe folgen ließ. Die Quvertüre zu
Athalia- von Mendelsſohn beſchloß das Konzert, an das ſich
eine geſellige, gemütlich verlauſene Vereinigung der Mitglieder
mit Vorträgen mannigfacher Art anſchloß.

[ ][  ][ ]

Nr. 68

1101

1 Der evangeliſche Kirchengeſangverein wird
Sonntag. den 22. d. M., nachmittags 4½ Uhr, in der hieſigen
Stadtkirche eine Paſſionsfeier veranſtalten, bei welcher u. a.
Die ſieben Worte Jeſu Chriſti am Kreuzel von Heinrich Schütz
(1585-1672), ſowie zwei Chöre: Gethſemane von J. S. Bach
und Herzliebſter Jeſu, was haſt du verbrochen' zur Aufführung
kommen werden. Der Zutritt zu allen unteren Räumen der
Kirche ſteht jedermann frei: Kindern jedoch nur in Begleitung
von Erwachſenen. Die Kirche wird um 4 Uhr geöffnet. Frei=
willige
Beiträge für die Chorſchule bittet man in die dargereichten
Opferbüchſen einzulegen.
9 Die am Montag und Dienstag abgehaltene Verſteigerung
eines großen Poſtens bauptſächlich Buchen=, auch etwas Eichen=
Brennholz aus dem ſtädtiſchen Oberwald, vermochte im
Geſamtergebnis den Tarif nicht zu erreichen. Wenn auch das
Scheitholz gut bezahlt wurde, ſo ergaben ſich doch für das Stock=
holz
und die Wellen geringere Preiſe. Im Durchſchnitt wurden
erzielt: für Buchen=Scheitholz per Raummeter nahezu 8 M.,
Eichen=Scheitholz gut 7 M. Buchen=Stockholz 2¼ bis 2½ M.,
Buchen=Wellen per 100 Stück 8 M. Außer der bereits für
nächſten Montag und Dienstag ſtattfindenden Verſteigerung von
Nadelholz aus dem Beſſunger Laubwald und der Bürgertanne,
wird in der nächſten Zeit hauptſächlich auch noch ein größerer
Voſten Buchen=Brennholz aus dem Oberwald und zwar aus dem
Diſtrikt Woogsberg zum Ausgebot kommen, darunter über 1000
Raummeter Buchen=Scheitholz. worauf Intereſſenten jetzt ſchon
aufmerkiam gemacht werden ſollen.
I. G. D. In der am 18. d. M. ſtattgehabten Sitzung des
Geſchäftsführenden Ausſchuſſes für die Jubelfeier der Turn=
Gemeinde Darmſtadt wurde von dem Vorſitzenden, Herrn
Vrofeſſor Friedrich, mitgeteilt, daß die ſchriftliche Genebmigung
Großh. Miniſteriums des Innern und der Juſtiz in betreff der
Verwendung des Varadeplatzes als Feſtplatz eingegangen iſt.
DB.0. Der Ehrenpreis der Stadt Worms, be=
ſtehend
, in einer ſehr wertvollen ſilbernen Bowle, welchen der
Darmſtädter Bichele=Club am letzten Sonntag bei
dem Gala=Saalfeſte der Wormatiar im Reigenfahren errang.
iſt gegenwärtig im Schaufenſter des Hoflieferanten G. B. Roth,
Rheinſtraße, ausgeſtellt. Unſerer jüngſten Notiz haben wir
noch nachzutragen, daß im ganzen 9 Reigenarupven konkurrierten,
deren Darbietungen von dem ſehr zahlreich erſchienenen Publikum
mit großem Beifall aufgenommen wurden. Herr Oberbürger=
meiſter
Küchler, welcher die Preisverteilung vornahm, ſprach ſich
bei dieſer Gelegenheit ſehr anerkennend über die gebotenen
Leiſtungen aus und betonte die großen Sympathien, welche dem
aufblühenden Radfahrſport in Worms von Behörden und Bürger=
ſchaſt
entgegengebracht werden.
Die Verwaltung der hieſigen Dampfſtraßenbahnen
wird bei gutem Wetter von Sonntag. den 22. ds. Mts. ab, am
Charfreitag und an den folgenden Sonn= und Feiertagen nach=
mittags
2½ Uhr vom Schloß hierſelbſt und abends 7½ Uhr von
Eberſtadt nach hier Sonderzüge befördern, worauf wir hier=
durch
beſonders aufmerkſam machen.

Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 18. März. Der Kaiſer bat
für die Auguſt=Regatta in Cowes einen großen Vokal als Preis
geſtiſtet. Nach einer Meldung der Agenzia Stefani' wird der
Kaiſer am 24. d. Mts. inkognito in Genua ankommen und ſich
d rt an Bord der Hohenzollern' einſchiffen. Von Genua aus
wird die Hohenzollern Neapel und mehrere andere Häfen
Italiens anlaufen. Es ſteht feſt, daß Kaiſer Wilhelm und König
Humbert zuſammenkommen werden. Im königlichen Valaſt zu
Genua wird eifrig an der Inſtandſetzung der Wohnräume für
König Humbert gearbeitet, deſſen Eintreffen daſelbſt behufs der
Zuſammenkunft mit Kaiſer Wilhelm in der nächſten Woche er=
wartet
wird. Die Meldung, daß das Kaiſerpaar von Genua nach
Rom gehe, iſt unbegründet.
Karlsruhe, 18. März. Der Erbgroßherzog und die Erb=
aroßherzogin
ſpendeten, wie die Karlsruher 3tg. erfährt, zum
Beſten der durch das Hochwaſſer Geſchädigten 4000 Mark.
Coburg. 18. März. Zur Hochzeit der Prinzeſſin Alexandra
gedenken die Frauen des Herzogtums ein Hochzeits=Geſchenk,
beſtehend in einem ſilbernen Schmuckſtück für die Tafel, zu über=
reichen
.
Kopenhagen,. 18. März. Die Vermählung der älteſten
Tochter des Kronprinzenpaares, der Prinzeſſin Louiſe mit dem
Prinzen Friedrich von Schaumbura=Lippe findet am
5. Mai auf Schloß Amalienberg ſtatt. Das württembergiſche
Köniaspaar wird vorausſichtlich der Feier beiwohnen.
Brüſſel, 19. März. Die Streikbewegung gewinnt im
Lütticher Kohlenrevier einen bedeutenden Umfang: 7 große Berg=
werke
feiern. Die Streikenden gehen gewaltthätig vor: ſie über=
fielen
nachts in Mariehahn die Wohnung des Auſſehers und miß=
handelten
ihn. 500 Streikende zogen vor das Rathaus in Seraing
und forderten Unterſtützung.

London, 18. März. Die Ernennung des Kaiſers von
Oeſterreich zum Chef der Queens Dragoons Garde ſeitens der
Köniain wird amtlich bekannt gegeben.
Varis. 19. März. Saint. Cere iſt gegen eine Bürgſchaft
von 5000 Frs. vorläufig in Freiheit geſetzt worden.
Neapel, 18. März. Die Kaiſerin von Oeſterreich iſt
an Bord derMiramar' hier angekommen.
Betersburg. 18. März. Zu den Krönungsfeierlich=
keiten
in Moskau werden die Kommandeure aller Regimenter,
Bataillone und Artillerie=Brigaden, deren Chef der Kaiſer iſt,
befohlen werden. Das Truppendetachement für die Krönunge=
feierlichkeiten
wird 50000 Mann ſtark ſein.
Kleine Chronik. Zu den glücklichen Gemeinden, deren
Bürger keine Steuern zu zahlen brauchen, gehöct das rudol=
ſtädtiſche
Heberndorf. Dieſer Ort bat 380 Einwohner und ein
Vermögen von über 200000 M. hauptſächlich beſtehend in einer
größeren Waldung von ausgezeichnetem Holzbeſtand. Gemeinde=
abgaben
werden nicht erhoben, dagegen noch Gelder ( Gerecht=
ſame
) an die wirklichen Gemeindemitglieder ausgezahlt. Das Ge=
halt
des Lebrers ꝛc., überhauvt alle Gemeinde Ausgaben werden
aus den Erträgniſſen der Waldung beſtritten.-
Ein eigen=
artiges
Geſchenk bat der gegenwärtig in Moskau gaſtierende
Tenor Maſini erbalten. Seine Bewanderer verehrten ihm ein
Paar Stiefel aus maſſivem Golde im Werte von 2500 Rubel, die
genau denen nachgebildet ſind, welche er in einer ſeiner belieb=
teſten
Rollen trägt. Wegen Tötung eines Menſchen wurde
nach einer Meldung aus Waſhington Miß Eliſabeth Flegler zu
drei Stunden Gefänanis und 500 Dollars Geldſtrafe
verurteilt. Freilich iſt ſie die Tochter eines Brigadegenerals. und
der Getötete nur ein armer Nigger, der ſich in Fleglers Garten,
einige Aepfel ſtahl. Sie ſchoß den armen Burſchen ohne weiteres
vom Baume herunter. Die drei Stunden Gefängnis büßte ſie
im Sprechzimmer des Gefängniſſes ab: während deſſen hielt ihre
Equipage vor der Thür, die ſie nach Verbüßung der Strafe
wieder nach Hauſe brachte. Die Japaner wollen zum Gedächt=
nis
an ihre denkwürdigen Siege über die Chineſen dem Buddha
eine Rieſenſtatue in Kioto ſetzen. Das Denkmal ſoll 120
Fuß hoch ſein. Das Metall zum Guſſe der Figur werden er=
oberte
chineſiſche Kanonen liefern. Die Koſten werden auf eine
Million Ben veranſchlagt.

3 Fürdie Küche. Seezunge auf normänniſche Art. Man
falzt die Seezungen, wendet ſie in Eiweiß und geriebenem Brote,
backt ſie in Butter und richtet ſie mit folgender Sauce an: drer
rohe Eidotter verrührt man auf Eis mit ¼ Liter Provenceröl,
1 Theelöffel Senf, 2 Eßlöffel dicker Auflöſung von Liebigs Fleiſch=
extrakt
, 1 Eßlöffel Eſtragoneſſig. dem Safte einer Citrone, Pfeffer,
Salz und gewiegten feinen Kräutern zu einer dicken Sauce, die
man kühl ſtellt und ſie apart zu den Seezungen ſerviert.

Kunſt und Wiſſenſchaft.
Verſchiedenes. Am 12. April d. J. werden die Vro=
feſſoren
der Techniſchen Hochſchulen Deutſchlands zu
einer Konferenz in Roſtock zuſammenkommen.- Nach einer Mel=
dung
aus Breslau beſchloß der vollziehende Ausſchuß zur Er=
richtung
eines Kaiſer=Wilhelm=Denkmals eine nicht
vergoldete Reiterſtatue zu errichten; das Poſtament erhalte an
der Vorderſeite die Inſchrift: Wilhelm 1.,, an der Rückſeite:
Dem großen Kaiſer das dankbare Schleſien. Dem Dr. Hall=
Edwards in Birmingham iſt es zum erſtenmale gelungen, die
Röntgen=Strahlen ganz durch den Körper eines Erwach=
ſenen
dringen zu laſſen und das Rückgrat und Rückenmark von
vorne abzuphotographieren. Dr. Hall=Edwards iſt auch ſoweit
gelangt, mittels der Röntgenſchen Strahlen in Leitungen ver=
ſteckte
, mit Siegelwachs umgebene Münzen zu entdecken, wie es
häufig geſchieht, um etwas Porto zu ſparen. Mit ſeinem Apparat
kann er Gegenſtände erkennen, auch wenn ſie bundertfach mit
Vavier umſchlungen ſind.

Tageskalender.
Großh. Hoftheater, Anfang 17 Uhr: Göt von Berli=
chingen
!
Vorſtellung abends 8 Uhr im =Orpheum=
Verſammlung des deutſchen und öſterreichiſchen Alpenvereins
um 8 Uhr im phyſikaliſchen Hörſaale der Techniſchen Hochſchule.
Generalverſammlung des Ortsgewerbevereins um 8½ Uhr
in der Stadt Pfungſtadt
Kunſtverein, geöffnet Sonntag von 10-1 Uhr, Dienstag, Mitt=
woch
, Donnerstag und Freitag von 11-1 Uhr, Mittwoch nach=
mittags
von 2- 4 Uhr.
Verſteigerungskalender.
Samstag, 21. März.
Verſteigerung um 10 Uhr auf dem Ortsgericht! des Heinrich
Hammann'ſchen Grundſtücks an der Pallaswieſe
Dünger=Verkauf um 9½ Uhr in der alten Kavallerie=Kalern=
Dünger=Verkauf um 10½ Uhr in der neuen Kavg=
Kaſerne.

[ ][  ]

Zur Hüdpolforſchung.

Nr.

Die anſcheinend erſolgreiche Nordpolfahrt des Norwegers
Nanſen lenkt unwillkürlich den Blick auf das Südpolgebietunſerer
Erdkugel. welcher dem Strome des Weltverkebrs mehr entrückt
iſt. als der hohe Norden, um den ſich konzentriſch die Küſten=
gebiete
der alten und der neuen Welt gruppieren. Der Unter=
ſchied
zwiſchen den beiden Polargebieten iſt denn auch in die
Augen fallend: Im Norden ein von mehr oder weniger kom=
pakten
Ländermaſſen umſchloſſenes Meer, in welches frühzeitige
und zahlreiche Enideckungszüge unternommen wurden, im Süden
(in nach allen Seiten ſich den drei großen Weltmeeren unmittel=
bar
ſich öffnendes Polargebiet, welches. von den Hauptmaſſen der
Kontinente gar nicht berührt, nur eine faſt unerforſchliche Eis=
und Meeresfläche zu ſein ſcheint. Und doch ſind die Bemühungen,
auch hier in die Geheimniſſe der Nalur einzudringen, mehr als
anderthalb Jahrhunderte alt.
Nicht weniger als 12 große, zum Teil eine mehriährige
Dauec auſweiſende Expeditiönen ſind in das ſüdliche Eismeer
unternommen, um dasſelbe zu erſchließen. So von Cook im

Jahre 1772-75, Bellinghauſen 1819-21, Weddel 1822
bis 1823 Bi s coe 1830-32, Kemp 1834. d Urville 1838
bis 1840. Ballenh 1830. Wilkes 1839-40. Roß 1840-43.
Moore 1815, mit dem Challenger unter Nares 1874 und mit
der deutſchen Korvette,Gazelle' unter von Schweinitz18ſ4-75.
Am erfolgreichſten waren die Expeditionen von Cook und
Roß. inſofern ſie einen recht beträchtlichen Teil des Südmeeres
durchforſchten und in großen Umriſſen die Grenze des umſorſchten
Gebietes feſtlegten. Den Verlauf dieſer beiden Exveditionen
finden unſere Leſer daher auch in dem beiſtehenden Kartenbilde
verzeichnet.
Der Charakter des Südpolargebietes iſt noch dunkel, trotz. die ganz außerordentliche Unwirtlichkeit desſelben im Ver=
hältnis
zum Nordvolargebiete ſchon feſtſteht. Die Kernfrage
iſt, ob man es hier mit einem unter Eis und Gletſcher ver=
arabenen
Kontinent oder mit einem Inſelgebiete zu thun hat.
In früheren Zeiten nahm man an, daß ein Auſtralkontinent,
eine Verra antaretica dort vorhanden ſei, ja man erklärte einen
ſolchen für eine nolwendige Bedingung des Gleichgewichts der

68
Erde, da der Ueberſchuß an Land in den tropiſchen und ge=
mäßigten
Zonen der Nordhalbkugel durch eine Landanſammlung
in hohen antarktiſchen Breilen der Sudhalbkugel ausgeglichen
werden müſſe. Die wenigen beſſer bekannten Gebiete der An=
tarktis
ſind Inſeln. Roß glaubte, daß ſelbſt der Teil von Victoria=
land
, auf dem die großen Vulkane Erebus und Terror liegen,
eine Inſel ſei. Die angeblichen Feſtlandränder aber, die man
verfolgt haben will, ſind teils nur von weitem geſehen, teils
wenig ausardehnt. und vor allem kennt man nirgends ein Inneres;
jedenſalls berechligt nichts dazu, ſie als Teile von Feſtländern
aufzufaſſen. Die wenigen Strecken, die man näher verfolgt hat,
machen den Eindruck des Zerklüfteten. Auch die weite Verbrei=
tung
vulkaniſcher Geſteine und vulkaniſcher Berge in der Antarktis
deuken in der gleichen Richtung. So wenig Genaueres man vom
geolog. Bau der Inſeln und Küſten weiß. ſo überraſchend iſt die
Allverbreitung der Spuren vulkaniſcher Thätigkeit, und auf der
übrigen Erde ſind Bulkane nur auf Inſeln oder in der Nähe der
Küſten zu finden.
Die Maſſe der Inſeln und Küſtenſtriche der Antarktis wird
zu 10000 Quadratmeilen Oberfläche geſchätzt, entſchieden zu hoch,
wenn nur das wirklich Geſehene in
Betracht kommen ſoll. Der noch un=
bekannie
, in unſerem Kartenblattſchraf=
fierte
Raum nimmt etwa 300 000 Qua=
dratmeilen
ein. Die antarktiſchen
Länder und Inſeln treten nur an einer
einzigen Stelle in beträchtlicher Aus=
25
dehnung auf, die eine Maſſenanſamm=
Pea.
lung vorausſehen läßt, nämlich ſüdlich
.
von Auſtralien zwiſchen 100 und 1700
Oei=
öſtlicher
Länge. Von hier nach Weſten
ziehen unter 66-6pſüdl. Br. die von
du Mont dUrville und Wilkes ge=
ſehenen
vielleicht aber nicht immer
ſtreng von großen Eisonſammlungen
Lnnen
auseinander gehaltenen Küſten, die als
Wilkesland zuſammengefaßt wer=
den
. Wirft man nach dem Geſagten
n. Mesa 1.
lh einen Blick auf die Signaturen unſerer
G
Kartenſkizze, ſo werden auch ohne
.
O
breite Auseinanderſetzung die außer=
V.
ordentlichen Schwierigkeiten, die ſich
8
Losg der Erforſchung des Südvolgebietes
4½ J
9.
d 9
entgegenſtellen, klar. Troßdem aber
Mol
ſoll nach dem Entſchluſſe des vor=

2
14
jährigen Geographenkongreſſes die Er=
2

ſorſchung in Angriffgenommen werden.
Hi.
Zur Zeit ſind drei einzelne Unterneh=
20
mungen in dieſem Sinne im Werke.
Eine deutſche, unter der Aegide

der Südpolarkommiſſion ſtehende Ex=
pedition
ſoll von Kerquelen=Land
lſiehe die 1. unten rechts in unſerer
Karte) ausgehen. Sie ſoll unter voller
Freiheit für die Ausführenden, von
der genannten Inſelgruppe mit zwei
202
.
kleineren Schiffen vordtingen. Ihre
Dauer iſt auf 3 Jahre veranſchlagt,
die Koſten auf 950000 M.
ſeso.
Im September dieſes Jahres ſoll
e=
ferner
eine britiſche Expedition
unter Oberleitung des Noͤrwegers
Boſchgovink. 16 Teilnehmer ſtark,
in zwei hölzernen Schiffen ( Robben=
fängern
) ausgehen, um von der
Spitze von Victorialand ihre
Forſchungen zu beainnen (l. 2. in der Karte). Eine kleine ameri=
kaniſche
Vorexvedition iſt bereits vorausgegangen. Auf Victoria=
land
befindet ſich der ſeiner dortigen Lage nach von Roß beſtimmte
magnetiſche Südpol. Boſchgevink glaubt in jenen Gebieten
eine bisher Unbekan te Menſchenraſſe aufzufinden.
Eine drilte Expedition unter Leitung des belgiſchen
Marinelieutenants Gerlach wird Ende September vom Cap Horn,
der Südſpitze Amerikas aufbrechen (ſ. Nr. 3 in der Karte) und
beſonders ſich die wiſſenſchaftliche Durchforſchung der erreichbaren
Volargebiete zur Aufgabe machen. Als Dauer dieſer Expedition
ſind 20 Monate in Anſchlag gebracht.
um die wiſſenſchaftliche Erforſchung der ſüdvolaren Gebiete
ſind die am Kap Horn und auf Südgeoraien ſ. 8t. errichteten
Stationen der internationalen ſyſtematiſchen Volarforſchung
bereits thätig geweſen. Ob es nun dem ſcheidenden Jahrhundert
vergönnt ſein wird. die thatſächliche Entdeckung des Südvols
auch noch in die Reihe ſeiner Errungenſchaften einzufügen, bleibe
ahingeſtellt.

Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei, verantwortlich für die Redaktion: Dr. O. Waldaeſtel, beide in Darmſtadt.