Darmstädter Tagblatt 1896


12. März 1896

[  ][ ]

ſes.
4r.

53⁄₈
1i.
Hir.
2.
150
88)
422
919

717
3½
(27)
522
42
799
157
554
2
2
12

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L.

24
56
2
2.
46)
110
[36
37)
146

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55
53
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2
10
501
316
130
2
535
122)
Leh.
gen,
dC.
ilr
oin
zw.)
k.
(
hl.

Ooonnementspreis
vierteljählich1 Mart sn Pf., halb=
jährlich
7 Mark incl. Bringerlohn
Auswärts werden von allen Poſi=
ämtern
Beſtellungen entgehenge=
nommen
zu1 Mark "d Pi. pro
Quartal incl. Poſlauſichlag.

159. Jaßrgang.

Zuſerale

jür das
nöchentl Gmal erſcheinende Jayblalt
werden angenommen: in Tarmſtadt
von der Expedition, Rheinir. Nr 2,
in Beſſungen von Frieor Wöhhr,
Schießhausſraße 1, ſowis anszwirls
von allen Annoncen=Eörpeoik ohrn.
C.

Mit der Sonntags=Beilage:

Unterhaltungsblatt.

Amtliches Organ
für die Behanntmachuugen des Großh. Hreisamts, des Großh. Polizeiamts und der anderen Lehörden.
Kol.
189s.
Donnerstag den 12. März.

Amtliche Nachrichten des Großherzoglichen Kreisamts Darmſtadt.
Genehmigte Verloſungen. 1) Verlooſung von Gegenſtänden der Kunſt und des Kunſtgewerbes. Unternehmer:
Vorſtand der ſtändigen Ausſtellung für Kunſt und Kunſtgewerbe in Weimar. 400000 Looſe 1 Mark. 200000 Looſe
werden zum Ankaufe von Gewinnſten verwendet. Der Vertrieb der Looſe iſt im Großherzogthum geſtattet.
2) Der Allgemeinen Fahrrad=Verſicherungs=Geſellſchaft Saxonia' in Leipzig iſt die Erlaubniß zum Geſchäſtsbetrieb
im Großherzogthum unter den üblichen Bedingungen auf Widerruf ertheilt worden.


B e k a n n t m a ch u n g.
Zur Kenmtniß der Mitglieder des landwirthſchaftlichen Bezirksvereins wird
hierdurch gebracht, daß
1. Herr Oeconomierath Müller dahier Sonntag den 15. März 1896,
Nachmittags 4 Uhr, zu Arheilgen im Gaſthaus zum Deutſchen
Haus: einen Vortrag über Anwendung von Kunſtdünger bei Wieſen=
düngungen
:
II. Herr Landwirthſchafts=Lehrer Luſchka dahier:
a) Sonntag den 15. März 1896, Nachmittags 4 Uhr, zu
Schueppenhauſen im Gaſthaus des Philipp Herge II. einen Vor=
trag
über Viehzucht:
b) Sonntag den 22. März 1896, Nachmittags 4 Uhr, zu Erz=
hauſen
im Gaſthaus des Daniel Haaß II. einen Vortrag über
Milchwirthſchaft
III. Herr Hofgarten=Inſpektor R. Noack dahier:
a) Conntag den 15. März 1896, Nachmittags 4 Uhr, zu Pfung=
ſtadt
im Gaſthaus des Georg Nungeſſer VII. einen Vortrag über
Obſtbau
b) Sonntag den 22. März 1896, Nachmittags 4 Uhr, zu Ar=
heilgen
im Gaſthaus zum Löwen; einen Vortrag über Behandlung
der Obſtbäume,
halten werden.
Nicht nur die Mitglieder des landwirthſchaftlichen Vereins, ſondern alle
Freunde der Landwirthſchaft, ſowohl der betreffenden Gemeinde, als auch der von
ſaußerhalb, werden zu zahlreicher Betheiligung eingeladen.
Die Herren Bürgermeiſter erſuche ich, ihre Gemeindeangehörigen leventnell
durch ortsübliche Bekanntmachung) zu den vorſtehenden Beſprechungen einzuladen.
Darmſtadt, am 4. März 1896.
Der Direktor des landwirthſchaftlichen Bezirksvereins Darmſtadt.
Buchiuger, Regierungsrath.
4244
Kriegsgerſchkliches Vrkenmtmih.
Durch kriegsgerichtliches unterm 5. März 1896 beſtätigtes Erkenntniß vom
29. Februar er. iſt der Kanonier Chriſtiau Zimmer der reitenden Vatterie
Großh. Heſſiſchen Feldartillerie=Regiments Nr. 25, geboren am 20. Januar 1873
in Oberndorf, Kreis Wetzlar in contumaciam für fahnenflüchtig erklärt und in
ſeine Geldſtrafe von zweihundert Mark verurtheilt worden.
Darmſtadt, den 7. März 1896.
Gericht der Großherzoglich Heſſiſchen (25.) Diviſion. 6717

Diinger=Verkauf.
Mittwoch den 18. lfd. Mts.,
Vormittags 11½ Uhr,
ſoll in dem ſtädtiſchen Schlachthof ( Frank=
furterſtraße
) der ſeit Mitte Dezember v.
J3. lagernde Stalldünger gegen Baar=
zahlung
an Ort und Stelle öſfentlich
meiſtbietend verſteigert.
Darmſtadt, den 7. März 1896.
Großherzogl. Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.:
14748.
Riedlinger, Beigeordneter.

Corseks.

9

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ferner nur bei (3314b
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Näheres in der Expedition. 4322.

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Wendelſtadtſtraße 20. 7776
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140

[ ][  ][ ]

950
Nr. 61
A u f f or d e r u n g.
Die nachbenannten Militärperſonen: 1) Johann Heinrich Scheuch, ge=
boren
am 1. Oktober 1852 zu Crumſtadt, Kreis Groß=Gerau, 9) Friedrich Jakob
Heinrich Adrian, geb am 31. Mai 1852 zu Oſthofen, Kreis Worms, 3) Lud=
wig
Dauth, geb. am 14. November 1852 zu Tiefenthal, Kreis Alzey. 4) Fried=
rich
Auguſt Siefert, geb. am 21. Januar 1852 zu Ober=Finkenbach, Kreis
Erbach i O, 5) Peter Bretz, geb. am 9. März 1852 zu Planig, Kreis Alzey,
6) Ludwig Blüm, geb. am 21. Oktober 1852 zu Guntersblum, Kreis Oppen=
heim
, 7) Johann Brand, geb. am 13. Februar 1852 zu Dorn=Dürkheim, Kreis
Worms, 8) Chriſtlieb Thielemann Burger, geb. am 26. November 1852
zu Worms, 9, Ludwig Bermes, geb. am 31. Auguſt 1852 zu Bechenheim,
Kreis Alzey, 10) Adam Stephau, geb. am 4. Januar 1852 zu Tröſel, Kreis
Heppenheim, 11) Andreas Friedrich Baab, geb. am 17. September 1852 zu
Alzey, 12) Georg Adam Ehrmann, geb. am 10. März 1852 zu Bensheim,
welche ſämmtlich im Contumacialverfahren rechtskräftig für fahnenflüchtig erklärt
worden ſiud. werden aufgefordert, ſich bei dem unterzeichneten Gericht zu geſtellen.
Zugleich werden alle Militär= und Civilbehörden erſucht, die Vorgenannten
im Betretungsfalle verhaften und hierher vorführen zu laſſen.
474
Darmſtadt, den 5. März 1896.
Gericht der Großherzoglich Heſſiſchen (25. Diviſion).

Holz=Verſteigerung.
Mittwoch den 18. d. Mts., Vormittags 8½ Uhr,
im Brücher'ſchen Saale zu Arheilgen aus den Abtheilungen Bucheneck 72
und Thiergarten 22:
Scheiter, Rm.: 276 Buchen 1 Klaſſe, 87 Buchen I1. Klaſſe, 16 Eichen
II. Klaſſe; Knüppel, Rm.: 147 Buchen, 32 Eichen; Reiſig, Wellen:
2230 Buchen, 230 Eichen; Stöcke, Rm.: 54 Buchen, 12 Eichen.
Nähere Auskunft durch den Großh. Wildmeiſter Engel zu Kranichſtein.
Darmſtadt, 9. März 1896.
Großherzogliche Oberförſterei Kranichſtein.
J. V.:
Stiſel.
4750.

Brkanntmachung.
Aus den Diſtrikten Ludwigshöhe und Dommerberg der Forſtwartei Böllen=
ſallthor
, ferner aus dem Hoſpitalwald am Schießhaus und an der Eſchollbrücker
Straße wird
Donnerstag den 19. und Freitag den 20. d. Mts.
im Gaſthauſe zum Löwen' in Beſſungen von Morgens 9 Uhr ab, jeden Tag
ungefähr die Hälfte der nachverzeichneten Holzſortimente verſteigert:
100 Rm. Buchen=, 4 Eichen=Scheiter: 910 Rm. Buchen= 41 Birken=,
8 Kiefern=Knüppel 12300 Stück Buchen=. 300 Eichen=, 100 Kiefern=
Wellen; 63 Rm. Buchen=, 2 Rm. Eichen=Stöcke.
Der Großh. Forſtwart Schanz zu Böllenfallthor ertheilt nähere Auskunft.
Darmſtadt, den 9. März 1896.
Großherzogliche Oberförſterei Beſſungen.
Hüter.
(4751

Verſteigerungs-Anzeige.
Samstag den 14. März d. J., Vormittags 10 Uhr,
verſteigert der Unterzeichnete auf freiwilligen Antrag Erbacherſtraße Nr. 7½
dahier die noch übrigen
Leuſter, Chüren, Brekter, Bauholz etc.,
öfientlich meiſtbietend gegen Baarzahlung unbedingt.
Emgel,
Gerichtsvollzieher in Darmſtadt. (4752

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[ ][  ][ ]

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2
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dir beehren uns hierdurch anzuzeigen, daß unſer langjähriger
2o Vertreter in Darmſtadt, Herr Ludw. Weicker, aus Geſund=
heitsrückſichten
unſere Vertretung niedergelegt hat und wir mit
dem heutigen Tage
herrn Thoodor Gemmor,
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in Parmstatlt
den Alleinverkauf unſerer Weine übertragen haben; derſelbe wird
ſolche wie ſeither laut unſerer Originalpreisliſte zum Verkauf bringen.
Unſeren zahlreichen hieſigen werthen Kunden für das ſeitherige
Vertrauen beſtens dankend, bitten wir, dasſelbe auch auf Herrn
Stemmer übertragen zu wollen. Derſelbe iſt vermöge ſeiner geſchäft=
lichen
Einrichtungen in der Lage, jedes Quantum Wein ſtets prompt frei
ins Haus liefern zu können und wird eifrigſt bemüht ſein, unſere werthen
Abnehmer ſtets zufrieden zu ſtellen.
[40643
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Die Einlssung der am 1. Apil 1896 falligen Linscoupons unserer Hypo-
thekenbriete
erfolgt vom 16. März a. C. an, ausser
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All Uldo-o o4666 hl6r, Er0ss6 BlolOh6n II. W. I.,
bei den sonstigen bekannten Lahlstellen und allen
pfandbrief-Vorkaufsstellon.
Namburg, im März. 1806.
(175
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Schmechühner, Fasanon,
Schnopfon, Porlhühnor,
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Hapaunen, Wolsche, Enton,
Hahnon, Suppenhiühner, Taubon,
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Seonungen, Iechte, Schollische,
Cabliau, Salmköpfe, Austorn,
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Thee-Gebäck
Kleingebäck
Kuchen-Mischung
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2.40,
2.40.
240,

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1.80,
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[ ][  ][ ]

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nung
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1. Stock, ſehr gut geignet für em Mililär=
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Laden daſelbſt.
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Zimmer, Hof 1 Stiege hoch.
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47692) Louiſeuplatz 4 1. Stock ein
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Zimmer mit oder ohne Penſion zu vm.
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14609
Iu Darmſtadt nur
Holzſtraße 20.
Bitte genau auf Firma und Haus Nr. 20 zu achten.

Herr Profeſſor Dr.- Schering will die Güte haben am Samstag den
14. März er., Abends 6 Uhr, im Hörſaale des phyſikaliſchen Inſtituts der
Techniſchen Hochſchule für die Mitglieder unſeres Vereins einen Vortrag
über:
Die Nöntgen'ſchen Strahlen=
zu
halten.
Indem wir unſere Mitglieder zu dieſem intereſſanten Vortrag einladen,
vemerken wir, daß der Zutritt nur gegen Vorzeigung von Karten geſtattet
iſt, welche beim Schuldiener Vogel in der Handwerkerſchule, Ecke Nieder= Ram=
tädter
= und Carlsſtraße ſpro Mitglied je 1 Karte) am Donnerstag und Frei=
tag
unentgeldlich in Empfang genommen werden kann. Samstag werden keine
Karten mehr ausgegeben.
Der Vorstand. (4775

Steinhauerſchutt
kann Friedhoſsallee Nr. 70 abgefahren
werden. Näh. gegenüber Nr. 81. (1732.

Weinbereſtr. 16 ſind ſchöne Ferkel
[1776
24 zu verkauſen.

[ ][  ][ ]

5)

Nr. 6½

Gostauranl Halsorhoſ.
Licbigstr. 15. gegenüber der Johanneskirche,
empfiehlt einen anerkannt vorzüglichen
Müttagstisch
in und außer Abonnement, ſowie über die Straße zu 60, 80 Pfg. und 1 Mark.
Dankſagung.
Für die mir anläßlich des mich betroffenen Brandunglücks zu
Theil gewordenen Hülfe ſeitens der Freiwilligen Feuerwehr, ſowie
meiner verehrlichen Nachbarſchaft ſage ich hiermit meinen
herzlichſten Dank.
Sperb,
Dampf-Schreinerei, Rollladen- und
Parquet-Fabrik.
(4779

Steinbach bei Michelstadt Hessen).
Kriegerverein Steinbach.
Die Bonner Vahnenfabrik in Bonn a. Th. lieferte dem unterzeichneten
Verein eine prächtige Fahne, welche in jeder Beziehung den Beifall der
Mitglieder tindet. Wir können genannte Firma allen Vereinen, wolche eine
Vahne anschatſen wollen, aufs Würmste empfehlen.
Der Vorstand des Kriegervereins Steinbach.
I. A. ſge7) Georg Hach, Präses.
Steinbach bei Michelstadt Hessan), den 15. Dezember 1894.
4780

Die geehtten Mitglieder der
Stoinkohlen Beuugsgesellschaft
Exiede
werden hiermit zur diesjährigen General=Verſammlung, welche
Montag den 16. März 1896, Abends 8 Uhr,
im hinteren Saale der Stadt Pfungſtade=, links, ſtaltfindet,
höflichſt eingeladen.
Tagesordnung: Bericht des Vorſtandes.
Rechnungsablage.
Neuwahl des Vorſtandes.
Die Jahresrechnung liegt vom 14.-16. März zur Einſichtnahme der
Mitglieder bei dem Vereinsrechner offen.
145432
Der Vorstand.

Immobiliengeſchüft
von A. Hammler, Hieestr. 6.

auf l. Hypothek geſucht.
11000 Mh. Gef. Of. unt. v. 2.6.
an die Exped. erbeten.
[1535a

E6in Lehrling kann in anſtändiger Fa=
E= milie Koſt und Wohnung mit
Familienanſchluß erhalten. Näh. Frau
Holſchuh, Schloßgraben 3.
[1781

18s wird eine Dame geſucht, die in
den Nachmittagsſtunden einer leiden=
den
alten Dame Geſellſchaft leiſten,
vorleſen u. ſ. w. kann. Auerbietungen
mit Gehaltsforderung unter C. E 68 an
die Exped. d. Bl.
(4612a

Franzüſiſches Zillurd,
ein ſaſt noch neues, mit allem Zubehör
billig zu verkauſen.
782
Saalbauſtraße 17. J. Stock.

- Lebend.

Auſtern,
Rheinſalm,
Hummer,
Seezungen,
Hechte,
Rothzungen,
Zander,
Karpfen.
Backfiſche.
Schollen,
Cabliau,
Schellfiſche,
Gewäſl. Stockfiſche,
Stint.
habberdan.
Ziße Monnickendamer
Bratbückinge.
Gebr. Mösiger,
Hoflieferauten. 14783

Hauskamf.
Haus in guter Lage, gut rentabel,
zu kaufen geſucht. Anerbieten mit ge=
nauer
Angabe unter F. 12 an die Expe=
[4784
dition d. Bl.

Gelämde
weſtlich d. M.N.=Bahn, am Beſſunger=
weg
gelegen, wird zu kaufen geſucht.
Preisanerbieten an die Expedition unter
47853
Geländeankauf 131

Pünktl. Zinszahler ſucht auf erſte
Hypothek Ca. Objekt) 50000 M.
Offerten mit Angabe des niedrigſten
Zinsfußes unter A. B. 10 an die
[4786b
Exped. d. Bl. erbeten.
Reul
Neul
Provisions-Roisende.
4787) Für den Vertrieb eines geſetz=
lich
geſchützten Soldatenbildes Maſſen=/
artikel) wird für den hieſigen Platz ein
durchaus zuverläſſiger, lokalkundiger
Colporteur
ſofort geſucht.
G. Aeckerle, Kunſtanſtalt,
Eßlingen a. Neckar.

1nterzeichn. empf. ſich in all. Reparaturen
21 v. Herrenkleid, ſow. das Reinigen derl.
u. den H. Schneidmſtrn. 3. Aush. a. Tagſchn.
H. Schmidt, Schueider Kl. Ochſeng 10.14738

Im Lürſtennnerhol
iſt ein schönes Limmer für Geſell=
ſchaft
oder Verein, mit ſeparatem Ein=
(43300
gang. abzugeben.

6ein Student ſucht während der Ferien
Theilnehmer an einem Einxol-
Tanz-Unterricht. Nühere Auskunſt
1735b
Wilhelminenſtraße II.

[ ][  ][ ]

Nr. 61

ſlabolshorgor Stonographenvoroin.
Weitere Aumeldungen zu dem uen eröffneten Anfängerkurſus
werden noch bei Beginn der 1. Uuterrichtsſtunde
1789
Freitag, den 13. März 8 Uhr Abends,
im Schulhauſe hinter der Stadtkirche ſmittl. St. r.) entgegengenommen.
Der Unterricht findet einmal wöchentlich Freitags
ſtatt.
Gabelsberger Itenographenverein.

Fl
43432) Mädchen, die bürger. kochen
geönnen, ſolche für alle Hausarbeit und
albeſſ. Hausmädchen ſuchen auf Oſtern St.
2 Büreau Beck, Eliſabetheuſtr. 31.
25

4790) Mädchen, welches ganz ſelbſt=
ſtändig
kochen kann und alle Hausarbeit
verſteht, ſucht Stelle auf Oſtern. Näh.
Eichbergſtraße 26, Morgens.

4791) Ordentl. Mädchen für alle
Arbeit, ſowie tüchtige Haus= u. Kinder=
mädchen
ſuchen auf Oſtern Stellen.
Bureau Beck, Eliſabethenſtr. 31.

4792) Junge Frau, die verfekt kocht,
ſucht Stelle tagsüber od. beſſ. Laufdienſt,
lauch Aush. Schloßgraben 3. Seitenbau.

4793) Mädchen a. Oberh. u. Mädch
v. Land. m. ſ. 9. Zgn., ſuchen aufs Ziel
Stellen. F. Holſchuh, Schloßgraben 3

4794) Ein tücht. Mädchen m. guten
Zeugniſſen ſucht auf Oſtern Stelle, ſowie
mehr. Mädchen ſuchen Stellen durch
Frau Katzenbach, Schwanenſtr. 38.

Junger, tüchtiger Kaufmann
mit hübſcher Handſchriſt ſucht während
ſeiner Mußeſtunden Beſchäftigung in
Correſpondenz und Büchernachtragen.
Gefl. Offerten unter A. L. 11 an die
[4795
ſExpedition d. Bl.

Auz

47963) Geſucht auf Oſtern: 2 Mäd=
chen
, die ſchon als Mädchen allein in
feinerem Haus gedient und gutes Zeug=
niß
über längeren Dienſt beſitzen, als
Köchin und Hausmädchen, für hieſ.
Familie mit kleinem Kind.
Näheres Dieburgerſtraße 20 1. Stock.

4797) Geſucht ein zuverläſſiges
Mädchen, erfahren in Küche und Haus=
arbeit
in einen Haushalt von 2 Perſonen.
Meldungen nur von 5-6 Uhr.
Heidelbergerſtraße 59. Beletage

4503b) Mädchen können das Kleider=
machen
erlernen Hügelſtr. I7.

7 47984) Ein ſolides, fleißiges Mäd=
Ichen, welches zu Hauſe ſchlafen kann,
für Küche und Hausarbeit geſucht.
4.
Näheres in der Expedition.

44885) Dienſtmädchen mit guten
Zeugniſſen ſofort oder aufs Ziel geſucht
Frankfurterſtraße 56 part.

4199b) In der Kleinkinderſchule,
Mauerſtraße 5, wird ein Mädchen für
die Hausarbeit geſucht. Eintritt 1. April.

4232b) Frauen und Mädchen
werden zur ſtändigen Arbeit angenommen
Ballonplatz 3.

EGa
Eine;
18)
gewandte Verkäuferin

ſucht

Theodor Schwab.

4799) Mädchen. die lochen konnen,
und andere Mädchen erhalten ſehr gute
Stelle in nur guten Häuſern. Stellen=
büreau
Röſe, Louiſenſtr. 20 parterre.

4800.) Geſucht ein reinliches
Hausmädchen,
welches gut ſerviren kann. Zu erfragen
Grafenſtraße 30.

D6
6.

4801e) Ein braves Mädchen,
welches etwas kochen kann, ſofort
geſucht. Beſſungerſtraße 77.

4802) Für das Comptoir eines Fabrik=
Geſchäftes wird per Oſtern ein Lehrling
mit guter Schulbildung geſucht. Schriftl.
Offerten unter F. 17 an die Expedition.

4803) Eine reinliche anſtändige Per=
ſon
für Vormittags ſofort geſucht.
Eliſabethenſtraße 46 I.

4804) Ein b.ſſ. Mädchen zu Kin=
dern
geſ. Br. Mädchen erhalten recht
gute Stellen. Fe. Ludhaupt, Marktpl. 4.

47136) Ein braves Mädchen für
Hausarbeit auf Oſtern oder ſofort ge=
ſucht
. Frankfurterſtr. 66. 1. Stock.

47166) Reinliches Laufmädchen geſ.
Näh. Eliſabethenſtr. 20. parterre, rechts.

4279b)

Hodes.

Lehrmädchen geſucht. Zu erfragen
i. d. Exped.

45132) Ein Hausburſche mit gute
Zeugniſſen wird, bis Donnerstag de
19. März geſucht, mit Koſt und Logi
Erbacherſtr. 9.

4627) Für das Lohnbureau einer
größeren Maſchinenfabrik wird zum ſo=
ortigen
Eintritt ein tüchtiger, im Rechnen
gewandter Schreiber geſucht. Oſſerten
sub S. 71 an die Exped. d. Bl.

955
4805)
Techmilaor,
angehender, findet ſof. danernde
Stellung und paſſendſte Ge=
legenheit
zu weiterer Ausbil=
dung
. - Solche, welche im
Dampfkeſſelbau etwas erfah=
ren
ſind, erhalten den Vorzug.
Arthur Rodberg.
4514a) Ein Tagſchneider geſucht.
Herm. Meyer,
Rheinſtraße 15.
48066) Lehrm äd chen
geſucht.
Adam Horn, Kirchſtraße 14.
48073) Feilenhauer=Lehrling ſucht
gegen Lohn, Heinrich Sonnthal,
Stiſtsſtraße 57.
48083) Ein braber Junge kann b
wöchentlichem Lohne die Buchdruckerei
rlernen.
Val. Sachs, Karlsſtraße 105.
mit guter Schul=
Tehrlinz bildung wird ge,.
48099)
J. Ph. Leuthner,
Hofpapierhandlung.
4810b) Ein Glaſer=Lehrling geſucht.
Fuhrmannſtraße 16.
4644) Jungen gegen einen Tage=
lohn
von 80 Pfg. bis 1 Mark werden
ſofort angenommen in der Tapetenfabrik
von J. Ch. Rotti & Cie, Weinberg=
ſtraße
32.
1819b) Einen Lehrling ſucht ſofort
J. Hachenburger ir.
4204b) Einige brave Jungen über
16 Jahre finden dauernde Beſchäftigg.
Eſchollbrückerſtraße 5.

W. Omnus, Hofmnſiker, Lranichfleinerſtr. II.
Gefl. Beſtellungen, auch durch die
RittlitzSchott'ſche Muſikalien=Handlg.,
Eliſabethenſtraße 7.
(501b

Winlegſchweine zu verkaufen.
Dieburgerſtraße 235.
148½½

Jut erhalt. Herrenkleider für mittl.
G) Statur u. ſchwarzer Anzug billig
zu verkaufen. Mühlſtraße 19.
[1812.

Ver beſchäftigt einen ſtadtkundigen
Od verheiratheten jungen Mann für
halbe Tage. Näh. in der Exped. (813

[ ][  ][ ]

Nr. 61

ESULLOLIN

bis Ml. 5. 85 per Meter in den
neueſten Deſſins und Farben

[19320)

ſowie ſchwarze, weiße und farbige Henne=
berg
=Seide von 60 Pfg. bis Mik. 18.6
per Meter - glatt, geſtreiſt, karriert, gemuſtert,
Damaſte ꝛc. ſea. 210 verſch. Qual. und 2100
verſch. Farben, Deſſins ꝛc.).
Seiden=Damaſte
v. Mk. 1.35-18.6
Seiden=Vaſtkleider per
Nobe
13.80-68.50
Seiden=Foulards
95 Pfge. - 5.85
Seiden=Masken=Atlas, 60
3.17)
9.6
Seideu=Merveilleur 75
Seiden=Ballſtoffe
18.65
60
per Meter.
Seiden=Armures, Monopols, Cristalliques, lloire
antique, Duchesse, Princesse, Moscovite, Marcel-
lines
, ſeidene Steppdecken= und Fahnen=
ſtoffe
ꝛc. ꝛc. porto= und ſteuerfrei ins Haus.
Doppeltes
Muſter und Katalog umgehend.
Briefporto nach der Schweiz.
Soiden-Fabriken C. Hennoborg, Lürich
(. & H. Hoſlieferant).

GSGAIA
106
AEUGAIN

Anzug=, Paletotg. ½
huſen- und Lodenkofen
ſind für die bevorſtehende Saison in deutſchen und engliſchen Fabrikaten in größter Auswahl eingetroffen,
was hiermit ergebenſt anzeige.
E Stoffe im Ausſchnitt jehr billig. .
Auſträge nach Maass werden elegant und solide bei billigsten Preisen ausgeführt.
Hermamm Heyer, Herrenbekleidungsgeschäft,
Rheinſtraße 15, neben der Poſt.
[4365

Maggi's rühmlichſt bekannte Suppen=
würze
und Magais Bouillon=Kapſeln haben
in den oberen Geſellſchaftskreiſen überall
raſch Eingang gefunden. Sie bieten aber
auch den weniger bemittelten Ständen den
unſchätzbaren Vortheil, ſich bei einſacher
und ſparſamer Zubereilung geſunde, kräftige
Speiſen zu verſchaffen.
[4815

Odol iſt das erſte und einzige Zahn= und
Mundreinigungsmittel welches den Urſachen
der Zahunverderbniß abſolut ſicher entgegen=
wirkt
. Dieſe nachgewieſene abſolut ſichere
Wirkung beruht vornehnilich auf der Eigen=
thümlichkeit
des Odols, daß es ſich in die
hohlen Zähne und in die Zahnfleiſchſchleim=
häute
einſaugt und dieſe gewiſſermaßen im=
präguirt
. Man begreiſe das enorm Wich=
tige
dieſer ganz neuen und eigenartigen
Wirkung wohl: während alſo alle übrigen
Zahnreinigungsmittel, nur während, der
wenigen Momente des Jahnreinigens wirken
können, läßt das Odol einen antiſeptiſchen
Vorrath an den Mundſchleimhäuten und in
den hohlen Zähnen zurück, der noch ſt unden=

lang fortwirkt. Auf dieſe Weiſe wird eine
kontinuirliche antiſeptiſche Wirkung erzielt,
wodurch das Gebiß bis in die feinſten
Spalten von allen zahnfreſſenden Prozeſſen,
unbedingt ſicher freigehalten wird. Hieraus
ſolgt, daß Derjenige, der ſich konſequent
äglich mit vdol Mund und Zähne reinigt,
ſeine Zähne gegen Hohlwerden unbedingt
ſicher ſchützt. Udol koſtet die ganze Flaſche
(Original=Spritzflacon, die für mehrere
Monate ausreicht, M. 150, in allen beſſeren
Drogen= und Parfümerie Geſchäften, ſowie
in den Avotheken.
14816

18176) Beſtellen Sie Mainzers Schlüch=
lener
Kornbrod. Zu haben Bleichſtr. 13.

Großherzogliches Hoftheater.
Donnerstag, 12. März.
13. Vorſtellung i. d. S Abönnements=Abtheilung.
Rothe Karten gültig.
Medea.
Trauerſpiel in 4 Akten.
Regie: Herr Valdek.
Kreon. König von Korinth Herr Edward.
Kreuſa, ſeine Tochter
Frl. Eichelsheim.
Jaſon,
Herr Hacker.
Medea
Frl. Cxamer.
Gora, Medeens Amme Frl. Verl.
W. Wienbreyer.
Medeens Kinder
Emilie Germann.
EinHerold d Amphiktiyonen Herr Mickler.
Ein Sklave
Herr Klotz.
Ein Landmann
Herr Knispel.

Eine Sklavin
Anſang 7

Frl. Wisthaler.
Uhr. Ende ½10 Uhr.

Freitag. 13. März. WKeine Vorſtellung.
Samstag. 14. Mürz. GBlaue Karten.
Der Zigeunerbaron:. Jſupan. Herr
Schulhe vom Stadttheater in Mainz, als
Gaſt.- Sonntag, 15. März. Rothe Karten.)
Guſtav= oder: Der Maskenball;. Diens=
tag
. 17. März. Glaue Karten.) Comteſſe
Gückert;. Luſtipiel in 3 Akten von Schön=
than
und Koppel Elberfeld ſneu).

Joraelitiſcher Gottesdienſt.
ſHaupt=Synagoae.)
Samſtag den 1½. März.
Vorabendgottesdienſt 6 Uhr - Min.
Morgengottesdienſt 8 Uhr 30 Min.
Predigt 1 Uhr 15 Min.
Sabbathausgana 7 Uhr 10 Min.
Gottesdienſt in der Synagoge der isr
Religionsgeſellſchaft.
Samſtag den 11 Mürz.
Vorabend 5 Uhr 50 Min.
Morgens 8 Uhr.
Nachmittags 4 Uhr.
Sabbathausgang 7 Uhr 15 Min.
Wochengottesdienſt v. Sonntag, 15. März an:
Morgens 6 Uhr 30 Min.
Nachnittags 5 Uhr 45 Min.
WB. Sonntag den 15. März: Rausch Chan
dosch Wisan.

[ ][  ][ ]

Beilage zu Nr. 61 des Darmſlädter Tagblatt- vom 12. März 1896.

Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Reich. Der Reichstag ſetzte am Dienstag die
zweite Leſung der Novelle zur Gewerbeordnung
ort. Artikel 6. welcher von der Anwendung der Beſtimmungen
über die Sonntagsruhe auf den Geſchäſtsbetrieb von Konſum=
und anderen Vereinen handelt, wird unverändert angenommen.
Bei Artikel 7. nach welchem für einzelne Gemeinden beſtimmt
werden kann, daß die einheimiſchen Hauſierer zur Ausübung
ihres Gewerbes der Erlaubnis bedürſen, bemängelt Abg. Richter
frſ. Vp.). daß die höhere Verwaltungsbehörde eventuell ohne
Rückſicht auf die Gemeindebehörde dieſe Beſtimmung ſolle treffen
können, da es in der Vorlage heiße, daß die Verwaltungsbehörde
blos nach Anhörung der Gemeindebehörde, alſo unter Umſtänden
auch gegen den Willen, dieſe Beſtimmungen treffen könne. Der
Direktor im Reichsamt des Innern v. Wödtke erwidert, daß
der Zwiſchenhandel durch die Vorlage keine Einſchränkung er=
fahren
werde. Von der bisherigen Beſtimmung, daß nur auf
Grund eines Gemeindebeſchluſſes eine derartige Maßregel ge=
troffen
werden könne, ſei von den Gemeinden nur ein ſehr geringer
Gebrauch gemacht worden, und ſolche Beſtimmungen dürften
nicht auf dem Papier ſteben bleiben. Darauf wird der Artikel 7
mit einer Aenderung angenommen. - Nunmehr beantragt Abg.
Lenzmann (frſ. Vp.), als Artikel 7a folgende Beſtimmung auf=
zunehmen
: Kinder unter 14 Jahren dürfen nicht auf öffentlichen
Wegen, Straßen, Plätzen oder an öffentlichen Orten oder ohne
vorgängige Beſtellung von Haus zu Haus feilbieten; die Orts=
volizeibehörde
iſt befugt, für beſtimmte Zeitperioden, welche jedes
Mal zwii Wochen nicht überſchreiten dürfen, die Beſtimmung in
ihrem Bezirk außer Kraſt zu ſetzen. - Staatsminiſter v. Böt=
licher
ſteht dem Antrage ſympathiſch gegenüber; man ſolle danach
ſtreben, die Benutzung von Kindern zu gewerblichen Zwecken über=
hauvt
auszuſchließen; er verſpreche, im Bundesrat, wo dieſe
Materie noch nicht behandelt worden ſei, auf die Zuſtimmung zu
dem Antrage hinzuwirken, nur müſſe dem zweiten Teil desſelben
eine andere Faſſung gegeben werden. Der Antrag wird ſodann
angenommen. Der folgende Artikel 8 bezieht ſich auf die
Dekailreiſenden: das Aufkaufen darf nur bei Kaufleuten oder
ſolchen Perſonen, welche die Waren vroduzieren oder in offenen
Verkaufsſtellen erfolgen; ingleichen darf das Auſſuchen von Be=
ſtellungen
auf Waren, ſoweit nicht der Bundesrat für beſtimmte
Waren Ausnahmen zuläßt. nur bei Kaufleuten oder ſolchen Ver=
ſonen
geſchehen, in deren Gewerbebetriebe Waren der angebotenen
Art Verwendung finden. Hierzu beantragt der Abg. Frhr.
v. Stumm (Reichsp) die Worte ſoweit nicht der Bundesrat für
beſtimmte Waren Ausnahmen zuläßt; zu ſtreichen und dafür zu
ſetzen: ſoweit dazu (zum Auſſuchen von Beſtellungen) nicht eine
ausdrückliche öffentliche oder ſchriſtliche Aufforderung ergangen
iſt. Ein Antrag Gröber=Holleufer will Druckſchriften, andere
Schriften und Bildwerke von der Beſtimmung des Artikels 3
ausnehmen und dem Bundesrat die Vollmackt geben, nicht nur
für andere Waren. ſondern auch für andere Gegenden oder
Gruppen von Gewerbetreibenden Ausnahmen zuzulaſſen; im
- Abo. von
Uebrigen aber der Faſſung der Vorlage zuſtimmen.
Cunh (natl.) beantragt, den Wein, die Abag. Fritzen und Humann
Centr.) beantragen, auch Gegenſtände der Leinen= und Wäſche=
fabrikation
unter die Ausnahmen aufzunehmen. - Nach der Be=
fürwortung
der verſchiedenen Anträge durch die Antragſteller
erklärt Staatsminiſter v. Bötticher, daß er der Regierungsvor=
lage
bei weiten den Vorzug gebe; die Ausnahmen von dem
Verbot des Detailreiſens ſollte man dem Bundesrat überlaſſen;
Druckſchriſten würden unzweifelhaft unter dieſe Ausnahmen
fallen. Eventuell würde er dem Antrage Gröber=Holleufer mit
einer entſvrechenden Abänderung am meiſten zuſtimmen. - Die
Anträge Stumm, Cunh und Luuentin werden in einfacher Ab=
ſtimmung
abgelehnt, der Antrag Fritzen=Humann., betreffend die
Ausnahme für Leinen und Wäſchefabrikation, in namentlicher
Abſtimmung mit 130 gegen 100 Stimmen angenommen. Der
Antrag Gröber=Holleufer wird in einfacher Abſtimmung eben=
falls
angenommen; damit iſt der Artikel 8 der Regierungsvor=
lage
, ſowie alle übrigen Abänderungs=Anträge erledigt.-Nächſte
Sitzung Mittwoch 1 Uhr: Fortſetzung.
Der zweite Ausſchuß der bayeriſchen Kammer der
Reichsräte erteilte dem Beſchluß der Kammer der Abgeordneten,
betreffend thunlichſt baldige Konvertierung der Hpros. bayriſchen
Staatsſchuld in eine 3½proz., ſeine Zuſtimmung. Von allen
Seiten wurde aber dabei betont, daß dieſe Luſtimmung nur des=
halb
erfolge, weil ein beſtimmter Termin für die Konvertierung
nicht vorgeſehen ſei. Auch der Finanzminiſter erklärt, er könne
nur aus dieſem Grunde ſich für den Beſchluß der Kammer der
Abgeordneten ausſprechen. Die ſofortige Inangriffnahme einer
Konvertierung erſcheine ihm deshalb nicht angezeigt, weil die
momentane allgemeine politiſche Lage zur arößten Vorſicht mahne.
Im Uebrigen ſei eine Konvertierung in größerem Maßſtabe wohl
nur in Uebereinſtimmung mit den übrigen deutſchen Staaten
durchführbar.

Ztalien. Der König empfing am Dienstag vormittag 9½
Uhr den General Ricotti, welcher dem König die Liſte des neuen
Kabinetts überreichte. Der König erteilte derſelben ſeine
Genebmigung und konferierte dann um 11 Uhr mit dem Miniſter=
präſidenten
Rudini. In der Verteilung der Portefeuilles ſind noch
Aenderungen eingetreten. Die neuen Miniſter ſind: Vorſitz und
Inneres Rudini, Auswärtiges Caetani di Sermoneta, Krieg Ricotti
Marine Brin, Schatz Colombo, Finanzen Branca, Juſtiz Coſtar.
Unterricht Gianturco. Arbeiten Verazzi, Ackerbau Guicciardivi,
Voſt Carmine. Das Parlament iſt nicht, wie gemeldet, auf
Montag, ſondern auf Dienstag, den 17. März einberufen.
England. Die am Dienstag wieder aufgenommene Ver=
handlunggegen
Jameſon und Genoſen vor dem Volizei=
gerichte
halte eine größere Menſchenmenge angezogen, doch fand
keinerlei Kundgebung ſtatt. Nach der Rede des Attorney=Genetal,
daß nur beabſichtigt ſei, genügende Beweiserhebung vorzunehmen,
um die Behörde zu berechtigen, die Gefangenen vor Gericht zu
ſtellen, wurde eine Reihe Zeugen aufgerufen zu dem Zwecke, die
Thatſache des Abganges der Expedition nach Transvaal zu er=
härten
. Den Mannſchaften wurde vor dem Aufbruche geſagt, es
gehe geradewegs nach Johannesburg. Einer fragte den Oberſt
Grey, einen der Angeklagten, ob die Expedition unter dem Be=
fehl
der Königin oder der Chartered Companh ſtehe. Grey er=
widerte
, er könne nicht ſagen, unter der Königin, doch daß ſie
nach Transvaal gingen, um für die britiſche Suprematie in Süd=
afrika
zu kämpfen. Jameſon und die übrigen Angeklagten wurden
gegen Bürgſchaft auf freien Fuß geſetzt. Der Verſuch, dem An=
geklagten
im Gerichtsſaal eine Ovation darzubringen, wurde
energiſch unterdrückt.

Stadt und Land.
Darmſtadt. 12. März.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben dem Redakteur
der Darmſtädter Zeitung' Karl Georg Becker zu Darmſtadt
den Charakter als Hofrat: erteilt, - dem Rittmeiſter und
Diſtrikts=Kommandeur Herpel im Gendarmerie=Corps den
Charakter als,Major: verliehen.
Ihre Königl. Hoheit die Großherzogin haben am geſtrigen
Tage, als am Geburtstage Ihrer Großh. Hoheit der Prin=
zeſſin
Eliſabeth, das Goldene Kreuz für lang=
jährige
treue Dienſte in einundderſelben Familie=
an

folgende Dienſtboten der Provinz Starkenburg verliehen:
1) Eliſabeth Becker aus Groß=Gerau, 31 Dienſtjahre bei Familie
Becker in Groß=Gerau. 2) Magdalena Bopp aus Gernsheim,
48 Dienſtjahre bei Herrn Andreas Kindhauſer in Gernsheim a. Rh.
3) Chriſtine Daniel aus Winzenheim, 38 Dienſtjahre bei Familie
Koch in Offenbach a. M. 4) Margarethe Dingeldein aus Rim=
bach
. 26 Dienſtjahre bei Herrn Gerichtsſchreiber Lindenſtruth in
Fürth i. O. 5) Maria Anna Dörr aus Ruhlkirchen, 27 Dienſt=
ahre
bei Herrn Lehrer Schlitt in Neuſtadt i. O.
6) Auguſte
Fritz aus Alsfeld, 26 Dienſtjahre bei Herrn Oberſtlieutenant i. V.
Hauß in Darmſtadt. 7 Henriette Geiſt aus Steinbach, 26 Dienſt=
jahre
bei Sr. Erl. Grafen zu Erbach=Erbach in Erbach i. O.
8) Liſette Grad aus Hirſchhorn, 25 Dienſtjahre bei Herrn Wilh.
Lohnes in Hirſchhorn. 9) Marie Größ aus Partenheim, 38 Dienſt=
jahre
bei Familie Schmidt=Rautenbuſch in Darmſtadt. 10) Franziska
Kohler aus Offenbach a. M. 43 Dienſtjahre bei Herrn Rentner
Joh. Gottfried Schwab in Darmſtadt. 11) Franziska Krebs
aus Klein=Karben, 25 Dienſtjahre bei Familie Frhr. v. Leonhardi
in Darmſtadt. 12) Eliſabeth Lautenſchläger aus Meßbach,
40 Dienſtjahre bei Herrn Joh. Philipp Lautenſchläger in Metzbach.
13) Babette Münzinger aus Nördlingen, 25 Dienſtjahre bei
Herrn Baumeiſter E. Harres in Darmſtadt. 14) Eliſabethe
Reaneraus Fürthi. O, 26 Dienſtjahre bei Herrn Konſul Leuthner
in Darmſtadt. 15) Eva Seibert aus Nieder=Olm, 26 Dienſt=
jahre
bei Familie Schlippe in Darmſtadt. 16) Eliſabeth Siefert,
aus Hetzbach i. O. 25 Dienſtiahre bei Ihrer Durchl. Frau Gräfin
Louiſe zu Erbach=Fürſtenau in Fürſtenau. 17) Eliſabethe Stern
aus Düdelsheim, 26 Dienſtjahre bei Herrn Fabrikant Bial in Offen=
bach
a. M. 18) Margarethe Stuckert aus Reinheim, 26 Dienſt=
jahre
bei Familie Kreisrat Haas in Offenbach a. M. 19) Eliſabethe
Walbrecht aus Gladenbach. 28 Dienſtjahre bei Herrn Polizei=
aſſeſſor
a. D. Seim in Darmſtadt. 20) Margarethe Wilz aus
Froſchhauſen, 27 Dienſtjahre bei Großh. Schullehrerſeminar in
Bensheim. 21) Eva Maria Wolf aus Gadernheim, 26 Dienſt=
jahre
bei Herrn Sebaſtian Herbert I. in Gernsheim a. Rh.
Das finanzielle Ergebnis des Betriebs der Großh.
Oberheſſiſchen Eiſenbahnen im Rechnungsjahr 18945
muß - laut Mitteilung der Centralſtelle für Landesſtatiſtik-
als
ein ungünſtiges angeſehen werden. Infolge der geſteigerten
Jahl der Fahrten zu; ermäßigten Preiſen hat die Zahl der be=
forderten
Perſonen zwar zugenommen, der Ertrag iſt aber
zurückgegangen. Es wird daraus der Schluß gezogen, daß im
Gebiet der Oberheſſiſchen Eiſenbahnen die Steigerung der
Frequenz den Abgang an Einnahme nicht auszugleichen vermag. Der
141

[ ][  ][ ]

Nr.
158
Geſamteinnahme von 1500838 M. 23 Pf. ſtehen die Betriebskoſten
mit 1244741 M. 3 Pf. geacnüber, ſo daß ſich ein reiner Betriebs=
überſchuß
von 265007 M. 20 Pf. ergiebt. Bei einem Anlage=
kapital
von 39956975 M. 33 Pf. verechnet ſich dieſer Betriebs=
iiberſchuß
alſo auf etwa ' yCt.
0 Das Perſonal der Main=Neckar=Bahn beſtand nach
dem Betriebsergebnis für 1804 aus 562 angeſtellten Beamten,
124 nicht angeſtellten Hilfsbeamten und 1048 Arbeitern, zuſammen
1731 Perſonen.
0 In das ſtädtiſche Pfründnerhaus an der Frankfurter=
ſtraße
ſind im Februar ds. J3. 3 Perſonen neu aufgenommen
worden, während eine freiwillig wieder ausgeſchieden iſt. Abge=
ſehen
von den vorübergehend in das Krankenhaus verbrachten
Pfründnern zählte die Anſtalt zu Ende genannten Monats 98 In=
ſaſſen
, 41 Manner und 57 Frauen. - Im Armenhaus an der
Vallaswieſenſtraße waren Ende Februar noch 76 Perſonen ver=
vlieben
, 47 Männer, 23 Frauen und 6 Kinder.
D. u. Oe. A.-V. Ter Sonntagsausflug der Alpenvereins=
ſektion
Darmſtadt nach Höchſt i. O. vollzog ſich theilweiſe
im Zeichen des Landiegens. Der Anfang des Fußmarſches über
Ober=Ramſtadt- Rohrbach gewährte Hoffnung auf ein gutes
Ende, die friſche beweate Luft, trockene Bahn, hier und da der
fröhliche Geſang der Vögel ließen den tückiſchen Wetterumſchlag
nicht ahnen, aber gegen Mittag umdüſterte ſich der Himmel und
öffnete nachgerade ſeine Schleuſen zur Freude der Landwirtſchaft,
nicht aber der Touriſten, welche für ihren Mut und Ausdauer
ein weniger ſeuchtes Schickſal verdient hatten. Da aber Abwechs=
lung
ergötzt, ſo war die Stimmung an der wohlbeſetzten Taſel
des Herrn Olt in Höchſt, das gegen fünf Uhr erreicht war, eine
äußerſt fidele. Eine Libation, welche dem Jupiter Pluvius dar=
gebracht
wurde, wird hoffentlich die Verlegung ſeiner bald will=
kommenen
bald unwillkommenen Thätigkert mehr auf die Werk=
tage
zur Folge haben.
L. Zu dem am 25. d. Mts. im Saale zur Traube ſtattfindenden
Lieder= und Balladenabend, unſeres Landsmannes
Franz Harres wird Herr Woldemar Sacks von Berlin
eigens hierherkommen. um die Begleitung einiger vom ihmt
komponierter Lieder ſelbſt zu übernehmen. Uns vorliegende
Berichte Berliner Blätter ſprechen ſich über die Sacksſchen
Kompoſitionen ſehr günſtig aus, und wird man dem Konzert=
abend
mit um ſo lebhafterem Intereſſe entgegenſehen, als das
Programm außer Liedern und Balladen von Schubert und
C. Löwe, eine Reihe von Balladen= und Liederkompoſitionen des
hier noch unbekannten, bedeutenden Balladenkomponiſten der
Neuzeit Martin Plüddemann enthält.
Einige Korreſpondenzen mußten wegen Raummangels
zurückgeſtellt werden.
Erbach i. D. 10. März. Am 5. d. Mts. wurde der Ingenieur
B. Bräuer der Firma H. Baumbach. Darmſtadt, welcher ſeit be=
reits
14 Tagen mit den Vermeſſungen und Vorarbeiten für die
geplante hieſige elektriſche Centrale zur Beleuchtung
der Straßen und Häuſer beſchäftigt iſt, von dem Graſen,
Arthur zu Erbach=Erbach empfangen. Derſelbe begrüßte das
Unternehmen freundlich und gab der Hoffnung Raum, daß auch
das gräfliche Schloß und andere gräfliche Gebäude an die Centrale
angeſchloſſen werden würden.
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 10. März. Der Kaiſer empſing
heute abend 6½ Uhr in 3ſtündiger Audienz den öſterreichiſchen
Miniſter Goluchowski. Der Audienz wohnte niemand bei. Golu=
chowsli
wurde ſodann von der Kaiſerin empfangen. Der Miniſter
trug die kleine Miniſter=Uniform mit dem großen Bande des
Ordens der Eiſernen Krone. Der Kaiſer begab ſich hierauf zum
Diner bei dem öſterreichiſchen Botſchafter Szögheny. Der Kaiſer
trug öſterreichiſche Uniſorm, die er auch während der Audienz
getragen hatte. Auch Goluchowsli fuhr vom Schloſſe zu Szöghenh.
Vom Centralkomitee der deutſchen Vereine vom Roten
Kreuz iſt dem Vernehmen nach am 6. ds. Mts. bei dem italie=
niſchen
Centralkomitee angefragt worden, ob ihm eine Unterſtützung
bei der Verwundeten= und Krankenpflege in der erythräiſchen
Kolonie erwünſcht ſei. Von Rom iſt darauf eine dankende Er=
widerung
unter Vorbehalt weiterer Mitteilung über etwaige
Annahme des Anerbietens eingegangen. - Heute vormittag trat
die 22. Plenarverſammlung des deutſchen Handelstages
unter dem Vorſitz des Geheimerats Frentzel=Berlin im Beiſein
des Staatsſekretärs v. Bötticher zuſammen. - In Sachen v. Kohe
hat das Königl. Ulanen=Regiment in Hannover ſein ehrengericht=
liches
Urteil gefällt. Wie die Blätter melden, verlautet aus
Offizierskreiſen, daß das Erkenntnis zwar nicht ſo ſcharf aus=
gefallen
iſt, wie das des Rathenower Huſaren=Regiments: immer=
hin
aber ſoll auch das neue Urteil nicht auf Freiſprechung ſondern
auf ſchlichten Abſchied (Verluſt der Uniform) lauten.
Der
Verein Freie Volksbühne; hat in ſeiner geſtrigen außer=
ordentlichen
Generalverſammlung beſchloſſen ſich aufzulöſen
und den 950 Mark betragenden Kaſſenbeſtand zu gleichen Teilen

61

der Arbeiterbildungsſchule, der ſozialdemokratiſchen Parteikaſſe
und den ſtreikenden Textilarbeitern in Kottbus zu überweiſen.
Im Prozeſſe Auer und Genoſſen wegen Verletzung des
Vereinsgeſetzes iſt den Angeklagten jetzt eine umfangreiche Anklage=
ſchriſt
zugeſtellt worden. Die Anklage betrifft 47 Genoſſen.
In der Angelegenheit des Fritz Friedmann iſt Zeitungs=
berichten
zuſolge der erſte Auslieferungsantrag der deutſchen
Regierung von der franzöſiſchen, weil nicht genügend begründet,
zurückgewieſen worden. Nun iſt ein zweiter, anders begründeter
Antrag an die franzöſiſche Regierung gerichtet worden: der
Verteidiger Friedmanns, Herr Laine, erklärt aber, daß die neue
Begründung nicht beſſer ſei als die alte, und ſpricht von der
Freilaſſung ſeines Klienten als von einer bereits feſtſtehenden
Thatſache.
München. 10. März. Wie die-Münch. Neueſt. Nachrichten:
berichten. wurden in den letzteren Tagen im hieſigen Zeughaus
etwa 80000 Gewehre Modell 71184 ausgemuſtert und revidiert,
welche die Regierung von China für 5 Franes das Stück er=
worben
hat. Die Ablieferung wird in einigen Tagen erſolgen.
Metz, 10. März. DieVereinigung zur Schmückung und dau=
ernden
Erhaltung der Kriegergräber hat beſchloſſen, zur
Erinnerung an die 25 jährige Gedenkfeier der Siege um Metz
aus den Ueberſchüſſen vergangener Jahre, ſowie aus dem Rein=
erlös
der aus erobertem Geſchütz hergeſtellten Denkmünzen eine
Stiftung in der Höhe von 10000 M. zu errichten, die durch fort=
geſetzte
ſparſame Verwendung der verwendbaren Mittel vermehrt
werden ſoll. Zweck der Stiftung iſt, die Schmückung und Unter=
haltung
der Kriegergräber für alle Zeiten zu ſichern. Das Kapital
darf vor der 50jährigen Gedenkfeier nicht angegriffen werden.
Cannes, 10. März. Der Prinz von Wales iſt mittags
hier eingetroffen.
Petersburg. 10. März. Dem Swet= zufolge wird bei der
Rückkehr des Kaiſers und der Kaiſerin von der Krönungs=
feier
in Moskau in Petersburg ein aroßes Konzert ſtattfinden,
wobei alle muſikaliſchen Berühmtheiten Europas mitwirken werden.
Mit Adelina Vatti haben die bezüglichen Unterhandlungen bereits
begonnen. - Die Gemahlin des deutſchen Reichskanzlers. Fürſtin
Hohenlohe, beſichtiate geſtern nachmittag. vom deutſchen Bot=
ſchafter
Fürſten Radolin und der Fürſtin Radolin begleitet, das
Alexander=Hoſpital und die übrigen Wohlthätigkeits=Anſtalten der
deutſchen Kolonie.
Hochwaſſernachrichten. Mainz. 11. März. Der Rhein iſt
aus den Ufern getreten. - Worms, 10. März. Der Waſſerſtand
beträgt gegenwärtig 427 er wächſt ſtündlich um 4 em. Der
Rhein iſt über die Ufer getreten. - Gießen, 10. März. Die
Lahn und ihre Nebenflüſſe haben tiefliegendes Gelände über=
ſchwemmt
, desaleichen die Wieſeck ober= und unterhalb der Stadt.
Die ſtädtiſche Pumpſtation wurde in Betrieb geſetzt. - Weißen=
fels
, 10. März. Die Saale ſteigt anhaltend. Von der oberen
Saale, Unſtrut und Helme wird weiteres Steigen gemeldet.-
Ludwigshafen, 10. März. Der Rhein iſt ſeit heute früh
noch um eirca 40 em geſtiegen und ſteigt noch ſtündlich um 2 em.
Das Waſſer iſt über die Ufer getreten.-Mannheim, 10. März.
Der Rhein iſt heute abends auf 734, der Neckar 785 geſtiegen.
Die Oberläufe melden wieder Steigen. - Ulm, 10. März. Die
Donau iſt in der Nacht weiter geſtiegen und hat eine Höhe von
3 Metern über dem Unterwaſſerſtand erreicht. Auch die Iller
iſt reißend angeſchwollen, ſo daß ein Kanaldamm einer Spinnerei
bei dem Dorfe Ay unterſpült und bei dem Dorfe Au bei Iller=
tiſſen
gleichfalls ein Damm unterbrochen wurde. Eben wird
aus Konſtanz ein weiteres Steigen der Iller gemeldet.
Bern, 10. März. Die Nachrichten hinſichtlich der Ueber=
ſchwemmungen
lauten heute günſtiger; infolge des Nordwindes
hat der Regen aufgehört. In Racon (Wallis) wurde ein Bauern=
hof
mit ſieben Perſonen weggeſchwemmt; die Leichen wurden
heute aufgeſunden.
Kleine Chronik. Eine vielſeitiagebildete Familie
befindet ſich in einem Orte Oberheſſens, Kreis Alsfeld. Der
Vater, ein Fleiſchbeſchauer a. D. verſieht jetzt den Beruf als:
Weber, Schafhirt, Flurſchütz, Gemeindebaumwart, Wieſenwärter,
Metzger. Barbier, Heiratsvermittler, Kanarienzüchter und Spa=
zierſtockfabrikant
. Sein Sohn iſt Weber, Landwirt, Volizeidiener,
Briefträger, Kuhbirt, Kirchendiener, Glöckner, Nachtwächter und
Metzger. Die Stadt Ludwigshafen hat ein ganz neues Syſten,
für ihre Schulbauten, das ſog. Vavillonſgſtem; eingeführt,
indem ſie Schulhäuſer nicht in proßen Bauwerken, ſondern in
kleinen, von freien Plätzen umgebenen Pavillons errichten läßt.
Die Stadt hat dazu einen Vlatz von ſechs Morgen erworben.
Auf demſelben ſollen 14 einſtöckige und 3 zweiſtöckige Gebäude
errichtet werden, die für zuſammen 34 Schulräume gedacht ſind,
und je ein Lehrerzimmer enthalten werden. Die Plätze zwiſchen
den einzelnen Gebäuden, ſowie die freibleibenden Teile des Grund=
ſtücks
werden zu Spielvlätzen als Gartenanlagen benutzt. So
ſind Licht und Luft reichlich vorhanden. und an Bewegung für
die Kleinen ſehlt es nicht. Die Geſamtkoſten dieſer Schulanlage
ſtellen ſich auf 632000 M. Die längſte mit Kabel beför=
derte
Depeſche hat vor Kurzem die =Times: in London von

[ ][  ][ ]

Nr.
ihrem Johannesburger Korreſpondenten über Kapſtadt erhalten.
Sie nahm drei ganze Druckſpalten der gewöhnlichen kleinen
Schrift in dieſem durch ſein Rieſenformat bekannten Blatte ein
und koſtete rund 17000 M. Bisher galt als längſte Depeſche
diejenige, die der engliſche Kriegsberichterſtatter Archibald Forbes
während des deutſch=franzöſiſchen Krieges kurz nach dem Einzuge
der deutſchen Truppen in Varis an die Dailh Newss nach Lon=
don
ſandte. - In New=York ſollen, nach der Behauptung eines
dortigen Statiſtikers. täglich mehr Menſchen in ſenkrechter wie
in horizontaler Richtung befördert werden, d. h. die Stadt beſitzt
in den öffentlichen und Privatgebäuden ſo viele Aufzüge
welche bei den meiſt turmhoben Bauten ganz allgemein die
Treppen vertreten, daß die ſonderbare Behauptung dadurch
ziemlich gerechtfertigt erſcheint; nicht weniger wie 5000 derartiger
Hebelmaſchinen durch Waſſerdruck, Dampf= und Gaskraft oder
Elektrizität betrieben, ſollen dieſem vertikalen Verkehr dienen
und überſteigt deren Hahl. nach den Ermittelungen des betr.
Gewährsmannes, jene der Straßenbahnwagen beträchtlich.

275jähriges Jubiläum des 1. Großh. Heſſ. Infanterie=
(Leibgarve=Regiments Nr. 115.
WV. Die Feſtlichkeiten anläßlich des Jubiläums des 1. Großh.
Heſſ. Infanterie=(Leibgarde Reaiments begannen am Montag
mit einem Kommers im Oifizierskaſino, an dem ſich das
Offizierscorps und die Alten Herren des Regiments beteiligten.
Se. Königl Hoheit der Großherzog und Ihre Großh. Hoheiten
die Prinzen Heinrich und Wilhelm beehrten denſelben
durch ihre Anweſenheit. Außerdem wohnten denſelben u. a. bei die
ehemaligen Kommandeure des Regiments, General v. Chapuis,
General v. Kracht, Hofmarſchall Frhr. von und zu Egloffſtein.
Herr Oberſt v. Scholten begrüßtedie erſchienenen Herren, eirca
18) an der Zahl, mit berzlichen Worten. Der Kommers währte
bis nach 11 Uhr und nahm einen ſehr animierten Verlauf.
Geſtern, am Jubiläumstage ſelbſt, trugen zahlreiche Häuſer
Flaggenſchmuck. Die Kaſerne des Regiments in der Alexander=
ſtraße
und das Kaſino in der Zeughausſtraße waren mit Guir=
landen
und Fahnen reich geſchmückt. Um 11 Uhr fand auf dem
Varadeplatz Parade des Leibgarde=Regiments ſtatt, die glänzend
verlief. Das Regiment hatte auf dem Paradeplatz mit der Front
nach dem Schloſſe Aufſtellung genommen. Die Generalität, die
früheren Offiziere des Regiments. die Offiziere der Garniſon,
die ehemaligen Unteroffiziere des Regiments und ſonſtige geladene
Offiziere und Gäſte hatten ſich in der oberen Rheinſtraße vor
dem Schloſſe verſammelt. Kurz vor 11 Uhr erſchien Se. Großh.
Hoheit Prinz Heinrich nebſt Adjutant auf dem Paradeplatz.
Um 11 Uhr trafen, aus dem Vortale des Reſidenzſchloſſes in der
Rheinſtraße kommend. Se. Königl. Hoheit der Großherzog
und Se. Großh. Hoheit Prinz Wilhelm mit glänzender Suite
auf dem Paradevlatz ein. Se. Königl. Hoheit der Großherzog
wurde mit den Klängen der Fürſtenhomne, präſentiertem Gewehr
und Hurra begrüßt. Darauf ſchritten Se. Königl. Hoheit der
Großherzog und Prinz Wilhelm, denen ſich die ehemaligen
Offiziere des Regiments. die teils in Uniform, teils in Civil
waren. und das Gefolge anſchloſſen, die Front des Regiments
ab. Alsdann folgte der Parademarſch, wobei Se. Großh. Hoheit
Prinz Heinrich das Regiment Sr. Königl. Hoheit dem Groß=
herzog
vorführte. Se. Königl. Hoheit der Großherzog begrüzte
die ehemaligen Offiziere des Regiments beim Vorüberſchreiten
in huldvollſter Weiſe. Nach dem Parademarſch nahmen Se.
Königl. Hoheit der Großherzog und Ihre Großh. Hoheiten
die Prinzen Heinrich und Wilhelm vor dem Landesdenkmal
und das Regiment um dasſelbe Aufſtellung. Zur Linken Sr.
Könial. Hoheit ſtand Se. Exz. Generallieutenant und General=
Adjutant Wernher, welcher alsbald ſolgenden Allerhöchſten
Tagesbefehl zur Verleſung brachte:
An mein 1. Infanterie= Ceibgarde=) Regiment Nr. 115.
In ſchwerer Zeit vor zwei und dreiviertel Jahrhunderten,
bei Beginn des unheilvollen dreißigjährigen Krieges. welcher
unſer Deutſches Vaterland in ſeinen Grundveſten erſchütterte,
hat Mein erlauchter Ahnherr Ludwig V der Getreue, Land=
graf
von Heſſen, den Beſehl zur Errichtung Meines Leib=
garde
=Regiments gegeben. Was das Regiment von jenem
11. März 1621 an bis heute erlebt und erſtrebt, wie es ſtets den
Wahlſpruch ſeiner Fürſten Gott, Ehre, Vaterland= hoch gehalten
in Krieg und Frieden, wie ez auf faſt allen Schlachtfeldern
Europas geſtritten hat, ohne einen Tag der Untreue, ohne einen
Tag der Schande, iſt mit ehernem Griffel für ewig in das Buch
der Geſchichte eingetragen. Alle Wandlungen des dreißigjährigen
Krieges, die blutigen Schlachten des ſpaniſchen Erbfolgekrieges
und die langen Feldzüge von 1792 bis 1815 hat das alte Regi=
ment
geſehen. Die Einnabme von Landau 1702, die Schlacht am
Speierbach 1703, der Feldzug am Lech 1798 und 99, die mörde=
riſchen
Schlachten von Aspern und Wagram, der Feldzun 1812
mit ſeinen ewig denkwürdigen. Tagen von Krasnoy am 17. und
dem Uebergang über die Bereſina am 27. und 28. November
unter der Führung eines heldenmütigen Prinzen Meines Hauſes,

61
959
ſind beſondere Markſteine der Hingebung, der Ausdauer und des
Heldenmuts Meines Leibgarde=Regiments. Viele Generationen
Meiner Vorfahren, Tauſende und aber Tauſende von braven
Offizieren und Soldaten haben in ſeinem Ruhme und ſeiner
Ehre den eigenen Ruhm und das eigene höchſte Lebensziel ge=
ſunden
. Sie ſind Alle dahin gegangen! Das Regiment aber iſt
ewig jung geblieben. Heute ſteht es vor uns, ein Bild von
jugendlicher Manneskraft und Stärke. - Sie Alle, Offigiere,
Unteroffigiere und Soldaten, geben ihm durch Ihre Ehre und
Ihr Leben die Gewißheit einer ebenſo großen ruhmvollen Zu=
kunft
, als es die Vergangenheit geweſen iſt. Wie die Errichtung
des Regiments in die trübe Zeit des Niedergangs des alten
Deutſchen Reiches fiel, ſo war es dem Regimente vergönnt vor
25 Jahren ein thätiger Mithelfer an der Wiederherſtellung des
neuen Deutſchen Reiches zu ſein. Die Schlachtfelder Frankreichs,
die in den vorderen Jahrbunderten ſo oft ſchon ſeine Söhne ſtets
auf der Seite der Ehre und der Pflicht geſehen batten, wurden
die blutgetränkte Wahlſtatt, welcher das neue Deutſche Reich
ſeine Wiedererſtehung verdankt Die Tage von Vionville-Mars
10 Tour, Gravelotte-St. Privat, Metz, Noiſſeville, Orleans,
Meung, Beaugeney-Cravant, Montlivault-Chambord und
Vienne, die auf Euren Fahnen verzeichnet, ſind beredtes Heugnis
dafür, was das Regiment an der Seite andrer Deutſcher Bruder=
ſtämme
damals geleiſtet hat. Unter der ruhmvollen Führung
Meines in Gott ruhenden Herrn Vaters Ludwig IV., unter dem
Oberbefehl des Großen Kaiſers Wilhelm 1, iſt das Regiment vor
25 Jahren zum letztenmale ins Feld gezogen; mit Ruhm und
Ehre bedeckt iſt es in unſere Heſſiſche Heimat zurückgekehrt.
Offiziere, Unteroffigiere, Soldaten! Laſſet die Erinnerung
an die glorreiche Geſchichte unſeres Regiments für Jeden ein
Anſporn ſein, ſich zu vervollkommnen in jeder militäriſchen
Tugend und Fertigkeit, damit wir ſtets bereit ſind, dem Rufe
unſeres Allerhöchſten Kriegsherrn, Seiner Majeſtät des Kaiſers
und Königs. zu folgen, würdig unſerer Vorfahren, ein Vorbild für
künftige Geſchlechter. Darmſtadt. 11. März 1896. Ernſt Ludwig.
Sodann wurden die dem Regimente, ſowie früheren Ange=
hörigen
desſelben, för die zu allen Zeiten bewieſene ehrenhaſte
und muſterhafte Führung, als Anerkennung zuteil geword. nen
Auszeichnungen bekannt gegeben. Nach deren Verleſung
durch Se. Exz. Herrn Generallieutenant Wernher überreichten
Se. Königl Hoheit der Großherzog den Dekorierten ſelbſt
die Auszeichnungen. Es erhielten: das Komturkreuz 2. Kl. des
Verdienſtordens Philipps des Großmütigen: Oberſt und Regi=
ments
=Kommandeur v. Scholten; das Ritterkreus 1. Kl. mit
der Krone desſelben Ordens: Oberſtlieutenant v. Weiher: das
Ritterkreuz 1. Kl. desſelben Ordens: Major und Bataillons=
Kommandeur v. Oppeln=Bronikowski, Hauptmann Graf
v. Bredow, Hauptmann Freiherr Schenck zu Schweins=
berg
; das Ritterkreuz 2. Kl. desſelben Ordens: Premierlieutenant
Machenhauer, Premierlieutenant v. Schulzendorff:
das Silberne Kreus desſelben Ordens: die Feldwebeln Dörr,
Müller und Becker die Vizefeldwebel Schmitt und Fritz:
die Krone zum Großkreuz des Verdienſtordens Philipps des
Großmütigen: Generallieute nant z. D. Freiherr Röderv. Diers=
burg
; das Komturkreus 2. Kl. desſelben Ordens: Oberſtlicute=
nant
und Flügeladjutant Freiherr v. Senarelens-Graney:
die Krone zum Ritterkreuz 1. Kl. desſelben Ordens: Oberſtlieute=
nant
z. D. Frank, Major z. D. Hauß, Major 3. D. Leiß:
das Ritterkreuz 1. Kl. mit der Krone desſelben Ordens: Major
a. D. Riedel, Major a. D. Trupp; das Ritterkreuz 1. Kl.
desſelben Ordens: Major Brodrück im Inf.=Regt. Nr. 137.
Major Grünig im Inf=Regt. Graf Werder (4. Rheiniſchen)
Nr. 30, Major 3. D. v. Lyncker Bezirksoffizier in Templin,
Major 3. D. Kuhn, Bezirksoffizier in Dortmund, Hauptmann
Mootz im Inf.=Regt. von Wittich (. Heſſ.) Nr. 83, Hauptmann
Buddecke im Inf=Regt. Nr. 143, Hauptmann a. D. Külp,
Oberſtabsarzt 1. Kl. a. D. Dr. Klipſtein, Oberſtabsarzt 2. Kl.
a. D. Dr. Fauſtmann: die Krone zum Silbernen Kreuz des=
ſelben
Ordens: die ehemaligen Feldwebeln Hiebel, Bergoffsky,
Eimer und der ehemaligen Vizefeldwebel Kaiſer; die Goldene
Verdienſtmedaille des Ludewigsordens: Gardefeldwebel Keſting
in der Gardeunteroffiziers=Kompagnie, Diviſionsküſter Schott.
Oberſt a. D. Anſchütz erhielt den Charakter als Generalmajor,
Major a. D. Freiherr v. Rotsmann den Charakter als Oberſt=
lieutenant
.
Se. Majeſtät der Kaiſer erteilten u. a. dem Oberſilt.
Knispel den Charakter als Oberſt, dem Major Lotheißen
den Charakter als Oberſtlieutenant. Oberſt v. Roeder erhielt
den Roten Adlerorden 3. Kl., Major v. Rooder die Krone zum
Roten Adlerorden 4. Kl., Major v. Lochow den Roten=Adlerorden
4. Kl. Die Orden wurden den Dekorirten durch Se. Exz. Herrn
Generallieutenant Wernher überreicht
Der Oberſt des Regiments, Herr von Scholten dankte
darauf Sr. Königl. Hoheit dem Großherzog für die dem
Regimente am heutigen Tage zu teil gewordenen Allerhöchſten
Gnadenbeweiſe. die dem Regiment ebenſoſehr zu hoher Ehre ge=
reichten
, wie ſie der ſpäteren Generation zum Anſporn dienen

[ ][  ]

960

Nr. 61

würden, erneuerte das Gelübde der Treue bis in den Tod und
brachte ein dreiſaches Hoch auf Se. Königl. Hoheit den Großher=
309 aus. Nachdem Se. Königl. Hoheit der Großherzog darauf
auf den Allerhöchſten Kriegsherrn. Se. Majeſtät den Kaiſer, ein
dreifaches Hurra ausgebracht und die Kapelle die National,
hymne geſvielt hatte, hatte das glänzende militäriſche Schauſpiel
ſein Ende erreicht.
Nach der Parade fanden im Offizierskaſino in der Zeughaus=
ſtraße
der Ueberreichung der Geſchenke und Beglück=
wünſchungen
an das Regiment ſtatt. Sc. Königl. Hoheit
der Großherzogſchenkten dem Regimente einen prachtvollen
ſilbernen Laſclaufſaß, den die Figur der Haſſia mit Schild und
Schwert krönt, zu ihren Füßen liegen Löwen, Enbleme des
Regiments zieren außerdem den Sockel. der auch die Widmung
Se. Königl. Hohet nebſt Jnitialen trägt. Der Auſſatz läuft zu
beiden Seiten in muſchelartige, innen vergoldete Schalen zur Auf=
nahme
von Früchten ꝛc. aus und ſtellt ſich als ein Meiſterſtück
der Goldarbei erkunſt dar. Ihre Königl. Hoheit die Groß=
herzogin
ſchenkten dem Regiment ein großes, ſehr wertvolles
Gemälde, einen heſſiſchen Leibgardiſten in alter Uniform dar=
ſtellend
. Se. Kaiſerl. Hoheit Großfürſt Sergius von
Rußland überſandte dem Regiment eine aus Silber und Gold
ſehr kunſtvoll, nach ruſſiſcher Art gearbeitete Punſchbowle nebſt
Trinkbechern; der Unterſatz trägt die Widmung an das Regi=
ment
; der Wert dieſes Prachtſtückes wird auf 5000 M. geſchätzt.
Die Geſchenke Ihrer Königl. Hoheit wurden in deren Namen dem
Regiment durch Hrn. Kabinetsrat Römheld und Hrn. Kammerherrn
v. Frankenberg überreicht. Das Geſchenk der ehemaligen Offi=
ziere
des Regiments, das Landesdenkmal en miniature, in Silber
gcarbeitet, ein ſehr koſtbares Geſchenk, überreichte in deren
Namen mit einer warmen Anſprache Herr Generallieutenant
v. Röder=Diersburg Erz. Die Reſerveoffiziere ſchenkten
einen wertvollen Tafelaufſatz mit der Figur des Hans Diel, ebenſo
verehrten die beiden Dragoner=Regimenter, das Artillerie= Regi=
ment
und das Train=Bataillon dem Regiment Tafel= Schmuck=
ſtücke
. Herr Oberbürgermeiſter Morneweg beglückwünſchte
das Regiment im Namen der Stadt und verlas folgende Adreſſe:
Dem 1. Großh. Heſſiſchen Infanterie= Ceibgarde=) Regiment
Nr. 115 beehrt ſich, zur Jubelfeier ſeines 275jährigen Beſtehens,
die Großh. Bürgermeiſterei die herzlichſten Glückwünſche der
Haupt= und Reſidenzſtadt Darmſtadt und der ſtädtiſchen Verwal=
tung
darzubringen. Wie dem Regiment. während ſeiner nahezu
300jährigen Geſchichte, in guten und in böſen Tagen, die Sym=
pathien
der Stadt unverändert treu geweſen ſind, wie die ſchwe=
ren
Prüſungen, welche dem Regiment nicht erſpart blieben, innige
Anteilnahme gefunden haben, wie den ſiegreich heimkehrenden
Kriegern die Stadt den verdienten Lorbeer voll freudigen Stolzes
geſpendet hat, ſo hat die Stadtverwaltung den an dem heutigen
Jubelfeſte ſie beſonders bewegenden Gefühlen dadurch bleibenden
Ausdruck zu verleihen verſucht, daß ſie dem Regiment die Summe
von Zweitauſend Mark für einen Fonds überweiſt, aus deſſen
Zinſen bedürftige Unteroffiziere bedacht werden mögen.: Herr
Kammerherr v. Frankenberg ſchenkte dem Reaiment ein
wertvolles altes Porträt des Landgrafen Ludwig VIII. Herr
Oberſt v. Scholten dankte im Namen des Regiments in herz=
lichen
Worten für die dem Regiment dargebrachten Geſchenke
und Glückwünſche.
Nachmittags 3 Uhr fand in den unteren Räumen des Kaſinos
Feſteſſen ſtatt. Die Feſitafel war von Herrn Hoflieferanten
Roth hier auf das reichſte und geſchmackvollſte geſchmückt. Die
Haupttafel für die Allerhöchſten und Ehren=Gäſte trug auf einem
Tafelaufſatz als Schmuck eine große aus rotem Stoffe und weißen
Blumen geſertigte Krone, zu beiden Seiten ſah man je ein
Blumenkiſſen in Rot=Weiß mit den Jahreszahlen 1621 und 1896
und Jnitialen. Die roten und weißen Farben waren für den Blumen=
ſchmuck
vorwiegend, rote Nelken und Kamelien, einzeln verſtreut,
zierten die Tafeln, weiße Blumen und zartes Grün wechſelten
mit ihnen ab und bildeten eine geſchmackvolle Dekoration; außer=
dem
zierte eine Fülle köſtlich duftender friſcher Blumen, in Erde
geſt. ck, die einzelnen Tiſche. Für das Diner war folgende Speiſe=
folge
gewählt: Suppe - Filets von Seezungen-
Kalbsrücken
Friſche Chamvignons-Hummer-Rebhühner-Nuca Creme,
Nachtiſch. Das von der Kapelle des Leibgarde=Regiments ausgeführte
Muſik Programm lautete: Altheſſiſcher Fahnenmerſch von Land=
graf
Ludwig 1X.; Ouverture 18131 von C. M. v. Weber
Großer heroiſcher Marſch von Fr. Schubert; Fantaſie über neu=
deutſche
Lieder von Ed. Strauß; Reaiments=Jubiläums=Marſch
dem Herrn Oberſt v. Scholten gewidmet) von Hugo Hauske;
Aus vergangenen Heiten= hiſtoriſche Albumblätter (nach Ori=
ginalen
aus dem 13. bis 19. Jahrhundert zuſammengeſtellt von
A. Boettae); Pirmaſenſer Marſch von Landgraf Ludwig 1x.;
Mein Walizer von Sr. Königl. Hoheit dem Großherzog;
Ludwigs Marſch von E. v. Buri.
Abends um 6½ Uhr war Feſtvorſtellung im Großh. Hof=
theater
. Von 9 Uhr ab fanden Kompagnie=Bälle der Mann=
ſchaften
ſtatt.

Litterariſches.
Die Röntgenſchen X.Strahlen haben die ganze gebildele
Welt in Erregung verſetzt. Eine Reihe hochintereſſanier Auſ=
nahmen
, die mittelſt der Röntgenſchen A=Strahlen eigens für
ſie von Herrn Paul Spies in der Berliner Urania gemacht ſind.
ſowie ein wohl getroffenes Bildnis Röntgens, bringt die,Moderne
Kunſt (Verlag von Rich. Bong=Berlin, Wien und Leipzig) in
ihrem ſoeben herausgegebenen zwölften Heſt des zehnten Jahr=
ganges
. Das Heft enthält einen ſolchen Reichtum an vorzüglich
ausgeführtem Bilderſchmuck, an ausgezeichneten Kunſtbeilagen
und an intereſſantem Text, daß ſich über dieſe Leiſtungen nur die
wärmſte Anerkennung ausſprechen läßt, und um ſo mehr, als der
Preis wie gewöhnlich nicht mehr wie 60 Pf. beträgt. Mit be=
wundernswerter
Intimität geben die Bongſchen Holzſchnitte die
höchſten koloriſtiſchenFeinheiten wieder. xylographiſche Leiſtungen
ſind es, auf die ſtolz zu ſein, die deutſche Holzſchneidekunſt ge=
gründetes
Anrecht hat. Alt und Jung werden an dem ſchönen
Inhalt und der prächtigen Ausſtattung dieſes zwölften Heſtes
derModernen Kunſt= ungeteilte Freude haben.

Letzte Nachrichten.
Worms, 11. März. Seit geſtern iſt der Rhein um 53
Centimeter geſtiegen und zeigt jetzt 460 Centimeter. Das Waſſer
wächſt ſtündlich um 2 Centimeter. Das rechte Ufer iſt weithin
überſchwemmt.
Mannheim, 11. März. Der Rhein zeigt 764, der Neckar
794 Centimeter, beide Flüne ſteigen. Der vorjährige Höchſtſtand
iſt bereits überſchritten.
Köln a. Rh. 11. März. Der Rhein ſteigt ſtark weiter und
überſchwemmt die Auferſtraßen. Auch auf der geſamten Mittel=
rheinlinie
iſt der Sicherheitsdienſt eingerichtet. (Fkf. 8tg.)
TIVn. Nom, 10. März. Das neue Miniſterium wird.
was ja vorauszuſehen war, und trotzdem Rudini ſich anfänglich
ſo dagegen ſträubte, den Krieg in Afrika mit aller Energie fort=
ſühren
. Der öffentlichen Meinung trägt der Premier jedoch
inſofern Rechnung. als er verbreiten läßt, ſowie die Ehre der
italieniſchen Waſfen wiederhergeſtellt ſei, ſolle ein Frieden
mit Menelik geſchloſſen werden, wonach Italien ſich aul
den Beſitz von Erhthräa beſchränken, wolle. Solche Er
klärungen ſind natürlich verfrüht, und alles wird von dem Erfolge
und von dem Entſchluſſe des Königs abhängen. Soviel ſteh,
jedenfalls feſt, daß der Rücktritt Crispis nichts an der Lage
der Dinge geändert hat, höchſtens, daß ſtatt eines Mannes
von der Energie eines Crisvi ein ſolcher an der Spitze ſteht, der
nach Innen wie nach Außen ſtets wenig Entſchloſſenheit ent=
wickelte
. Auch zu dem Krieasminiſter Ricotti kann man nicht
viel Vertrauen haben. Er gilt als eine Art Utopiſt, der durch=
greifende
Veränderungen ohne große Ueberlegung anordnet. So
hatte er einſtmals die Idee, für alle Kavallerieregimenter die
gleiche Uniform einzuführen und als Wilhelm I. damals zum
Beſuche bei Viltor Emanuel in Mailand einer Revue beiwohnte,
fragte er, weshalb denn ſtets dasſelbe Regiment vorbeidefiliere.
RRRRRrRRRRRRXxRRRRRrr
N
1
Die glückliche Geburt einer geſunden, P
4
R kräftigen Tochter zeigen hocherfreut an
R
R
4
Hoinrich Schulz,
14
4
R
4
Johanna Schulz,
4
geb. Naab. (4818
141
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Tageskalender.
Großh. Hoftheater Anfang 7 Uhr: Medear.
Vorſtellung abends 8 Uhr im =Orpheum.
Vortrag von Profeſſor Münch um 8 Uhr im Vollsbildungs=
Verein (Woogsplatz 5).
Generalverſammlung der Heidenreich v. Siebold=Stiſtung
um 3 Uhr Rheinſtraße 43.
Kunſtverein, geöffnet Sonntag von 10-1 Uhr, Dienstag, Mitt=
woch
, Donnerstag und Freitag von 11-1 Uhr, Mittwoch nach=
mittags
von 2-4 Ubr.
Verſteigerungskalender.
Freitag. 13. März.
Verſteigerung herrenloſer Gegenſtände um 9 Uhr in
der Poſt.
Holzverſteigerung um 9 Uhr im Gaſthaus Zum Löwen
in Beſſungen.

Druck und Verlag: L. C. Wittichſche Hofbu
druckerei, verantwortlich für die Redaltion: Dr. D. Waldaeſtel, beide in Darmſtadt.