Darmstädter Tagblatt 1896


06. März 1896

[  ][ ]

Abonnementspreis
ierteljührlich 1 Mark 5 Pf., halb=
jührlich
1 Marl incl. Bringerlohn.
Auzwärts werden von allen Poſi=
ämtern
Beſtelungen entgegenge=
nomimnen
zu 1 Marl 50 Pi. pro
Quartal incl. Poitauiſchlag.

159. Jabrgarg.
Mit der Sonntags=Beilage:

Zuſerate
für das
wöchentl Gmal erſcheinende Janhlalt
werdenangenommen in Dahmſtadt
von der Cxpedition, Rheinſir. Nr ½.,
in Bejjungen von Friedr Bößer.
Schießhausſtraße 14, ſowie answärts
von allen Annonecn=Eppeditonen.

Amtliches Organ
für die Behannkmachungen des Großh. Kreisamks, des Großh. Polizciamts und der anderen Zehörden.

56.

Freitag den 6. März.

1896.

B e k a u n t m a ch u n g.
Betreffend: Den Verkehr der Radfahrer auf öffentlichen Wegen, Straßen und Plätzen.
Die folgenden Beſtimmungen der Polizei=Verordnung für den Kreis Darmſtadt vom 12. Dezember 1894, betreſſend
den Verkehr der Radfahrer auf öffentlichen Wegen, Straßen und Plätzen bringen wir hierdurch in Ecinnerung. Gleichzeitig
bringen wir zur allgemeinen Kenntniß, daß wir eine genaue Kontrolle der Fahrräder in Bezug auf das Vorhanden ein
vorgeſchriebener und gut lesbarer Nummern angeordnet haben. Für Rummern, die nicht mehr deutlich lesbar ſind,
ſmüſſen von uns neue Rummern bezogen werden. Die Rummer muß vorſchriftsmäßig angebracht ſein und zwar bei den
Zweirädern in der Weiſe, daß dieſelbe über dem Vorderrad nach vorn vorſteht.

1) Das Fahren mit Fahrrädern jeder Art iſt uur auf Fahr=
lwegen
geſtaltet. Trottoirs, Reiter= und Fußbankette, Fußwege,
lſowie öffentliche Bläze innerhalb der Ortſchaften dürſen nicht
befahren werden. -"8 1 der V=B=O.
2) Innerhalb der Ortſchaften darf überhaupt nur mit der
Geſchwindigkeit eines mäßig trabenden Pferdes. an Straßen=
ſwendungen
und =Kreuzungen uur mit der Geſchwindigkeit eines raſch
lgechenden Fußgängers gefähren werden 18 3 Abſ. 2. Da gerade an
Straßenwendungen und =Krenzungen die meiſten Unfälle vorkommen, ſo
ſwird vorſichtiges Fahren und rechtzeitiges, mehrmaliges Abgeben des
Glocken=Signals Gal. Biſſ. 3 unten) an dieſen Stellen wiederholt aufs
dringendſte auempfohlen.
3) Der Radfahrer hat die von ihm eingeholten und die ihm
begeanenden Fußgänger, Fuhrwerke, Reiter, Radfahrer. Vieh=
fra
-sporte und dorgleichen durch lante Signale mit der Glocke und,
lwenn dieſe unwirkſauk bleiben, durch Aufen auf ſeine Annäherung
lrechlzeitig aufmerkſam zu machen. Bleibt das Signal ohne Erfolg,
ſo iſt der Radjahrer verpflichtet, anzuhalten. Bei Straßenwendungen
ſund Kreuzungen iſt ebenſolls rechtzeitig ein Signal abzugeben
ſ80 der P.=V. L.
9 Das Umkreiſen von Fuhr werken und ähnliche Bewegungen,
ſwelche gecignet ſind den Verkehr zu ſtören und Menſchen oder jremdes

Eigenthum zu gefährden - wozu wir insbeſondere auch das Ueben auf
den Straßen der Stadt ſeitens des Fahreus unkundiger Perſonen
rechnen - ſind ve=boten. Ebenſo iſt es verboten, innerhalb der
Ortſchaften mit Loslaſſen der Leitſtange oder mit Aufheben der Füße
vom Pedal auf öffentlichen Straßen zu fahren (8 4 der V. J=O.).
Letztere Beſtimmung iſt nämentlich auch in den abſchüſſigen Straßen der
Stadt aufs Geuaneſte zu beobachten.
5) Jeder Radjahrer iſt verpflichtet, ſofort anzuha ten und
abzuſteigen, wenn ein polizeilicher Exekutiobeamter durch Juruf
oder Heben des rechten Armes das Zeichen zum Halten gibt.
65 der B=V.=O.
6) Iſt ein Radfahrer mit einem Fuhrwerk ꝛc. zuſammen=
geſtoßen
, oder hat e eine Verſon umgefahren, ſo hat er ſofort
Anzuhalten. abzuſteigen und auf Befragen ſeinen Namen, jeinen
Wohnort, ſowie die Nummer ſeines Fahrrades anzugeben (3 6
der P.=B. O.).
7)
Verſonen, welche ſich des Fahrens unkundig oder hierzu
außer Stande erweiſen, kann, wenn hierdurch eine Gejährdung
von Perſonen zu befürchten ſteht, das Weiterfahren von jedem
Volizeibedienſteten unterſagt und es kann nöthigenfalls zur Ver=
hinderung
des Weiterfahrens das Fahrrad mit Beſchlag belegt
werden.

Darmſtadt, den 2. März 1896.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Fey.

14307

B e k a n n t m a ch u n g.
Der auf der Staatsſtraße Darmſtadt-Griesheim (Breite Allee)
längs der Nordſeite der chauſſirten Fahrbahn herziehende, zwiſchen letzterer und
dem nördlichen Fußſteig befindliche, neu angelegte Straßen=Theil darf vom Rhein=
thor
bis zum Stirnweg nur von Reitern und von Perſonen=Fuhrwerk be=
ſnutzt
werden. Alle übrigen Fuhrwerke haben lediglich die chauſſirte Fahrbahn
leinzuhalten.
Zuwiderhandlungen werden nach Artikel 104 des Polizeiſtrafgeſetzbuchs beſtraſt.
Darmſtadt, den 4. März 1896.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
[4308:
Fey.

ſchaftlichen Fortbildungsſchule, ver=
bunden
mit Ausſtellung der gefertigten
Handarbeiten werden die Angehörigen
der Schülerinnen und ſonſtige Freunde
der Schule hiermit freundlich eingeladen.
Darmſtadt, den 27. Februar 1896.
Der Vorſtand.
Morneweg.
(4028

Einladung.
Zu der Sonntag den 8. März
d. Js., 3 Uhr Nachmittags, in der

Turnhalle der Stadtmädchenſchulen 1
und 11 Rundethurmſtraße) ſtattfinden=
den
Schlußfeier des hauswirth=

Wie neu wird Jeder
mit Bechtel's Salmiak=Gall=
Seiſe gewaſchene Stoffe jeden Ge=
webes
u. Farbe, vorräthig in 1 Pſd=
Pack. zu 40 Pf. bei kr. Schäter. (309V=
126

[ ][  ][ ]

852

Nr. 56
B e k a u n t m a ch u n g.
Betreffend: Den Verkauf von gebranntem Kaffee.
Es iſt die Beobachtung gemacht worden, daß gebrannte Kaffeeſorten, welche
durch Zuſätze, wie Zucker, glaſirt oder durch Zuſätze, wie Fette, Pflanzenöle oder
Mineralöle, glänzend gemacht werden, um dadurch dem Kaffee ein ſchöneres
Ausſehen zu geben, ohne weitere Bezeichnung und Angabe dieſes Um=
ſtandes
in den Handel kommen.
Die Verkäufer von gebranntemn Kaſſee machen wir daher darauf aufmerkſam,
daß die Verwendung von Zuſätzen jeglicher Art bei Herſtellung von gebranntem
Kaffee ohne nähere Angabe des Verſchönerungsmittels, im Sinne des
Nahrungsmittelgeſetzes vom 14. Mai 1879 als eine Verfälſchung zu betrachten
iſt, weil durch die Art der Herſtellung einerſeits eine Gewichtsvermehrung des
Kaffees bewirkt wird und weil andererſeits durch ſolche Verſchönerungsmittel ge=
ringe
Kaffeeſorten ohne Qualitätsverbeſſerung den beſſeren Sorten ähnlich gemacht/
werden.
Gegen diejenigen Händler, welche in Zukunſt derartig gebrannten Kaſſee
ohne entſprechende Bezeichnung feilhalten oder verkaufen, werden wir auf
Grund des Reichsgeſetzes vom 14. Mai 1879, betreffend den Verkehr mit Nah=
rungsmitteln
, Genußmitteln und Gebrauchsgegenſtänden vorgehen.
Darmſtadt, den 25. Februar 1896.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Fey.
(3818

Edirtalladung.

Die nachbenannten Perſonen haben über die ihren Namen beibemerkten,
ihnen im Grundbuch zugeſchriebenen Immobilien anderweit verfügt, bezw. dritte
Perſonen erheben an einzelne dieſer Grundſtücke EigenthumLanſprüche und haben
die Ueberſchreibung im Grundbuch auf ihren Namen beantragt, können aber das
Eigenthum bezw. die Schuldfreiheit derſelben urkundlich nicht nachweiſen, weshalb
Alle, welche Eigenthums= oder ſonſtige Anſprüche an dieſelben erheben zu können
glauben, hiermit aufgefordert werden, dieſe
innerhalb 4 Wochen
bei dem unterzeichneten Gerichte geltend zu machen, als ſonſt die Beſchränkungen
gelöſcht und der Eintrag in das Mutationsverzeichniß auf die neuen Erwerber
bezw. Antragſteller verfügt wird.
Gemarkung Arheilgen:
Flur XIV. Nr. 209 auf Namen: Matthäus Wilhelm und Frau geb. Förſter zu
Arheilgen;
Gemarkung Eberſtadt:
Fl. I. Nr. 260 und 261 auf Namen: Bunn, Heinrich aus Bechtheim und Ver=
lobte
Katharina Fritz zu Eberſtadt;
Fl. I. Nr. 260 und 261 auf Namen: Georg Darmſtädter Erſter und Frau Do=
rothea
geb. Heil in Eberſtadt:
Fl. I. Nr. 260 und 261 auf Namen: Jakob Mohr und Ehefrau Appollonia geb.
Schmitt zu Eberſtadt;
Fl. I. Nr. 260 und 261 auf Namen: Philipp Krämer der Oritte zu Nieder=
Ramſtadt.
Gemarkung Nieder=Ramſtadt:
Fl. I. Nr. 480 auf Namen: Emig, Adam und Ehefrau geb. Küche zu Nieder=
Ramſtadt.
Gemarkung Roßdorf:
Fl. I. Nr. 956, 9571⁄₁0, 858 und 959 auf Ramen: Gunkel, Georg Heinrich Vierter
und deſſen Ehefrau geb. Reinheimer zu Roßdorf.
Gemarkung Weiterſtadt:
Fl. II. Nr. 333 auf Namen: Steinbrecher, Joſt Zweiter und deſſen Ehefrau Anna
Eliſabethe Poth zu Weiterſtadt.
Darmſtadt, den 28. Februar 1896.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt II.
Dr. Lahr. Schmeckenbecher. Dr. Schwarz. Dr. Stein. (4309

9Feberzeug. Sie ſich, daß meine Fahr-
24 räder u Zubehörth. die beſten u.
dabei allerbilligſten ſind. Vertreter
geſucht. Pracht=Katalog gratis. August
Stubenbrok, Einbeck. Größt. u. älteſtes
Fahrradverſ=Haus Deutſchlands. (25031

Handwagelchen kaufen.
Frankſurterſtraße 37. I.

zu ver=
4250.

Tinderſitzwagen zu verkaufen. Hinter
I2 der Stadtkirche 13.
14236

Betr.: Das Umpflügen von auf
Feldwege ſloßenden Grund=
ſtücken
.
Vor der jetzt beginnenden Feldarbeit
machen wir hierdurch darauf aufmerk=
ſam
, daß das Einpflügen in die Feld=
wege
, ſowie das ſchadenbringende Wen=/
den der Pflüge auf denſelben verboten
iſt und Zuwiderhandlungen gemäß den
Beſtimmungen der Art. 49 und 51 des
Feldſtrafgeſetzes Strafe nach ſich ziehen.,
Das Feldſchutzperſonal iſt angewieſen die
Befolgung dieſes Gebots zu überwachen
und Zuwiderhandelnde unnachſichtig zur
Anzeige zu bringen.
Darmſtadt, den 18. Februar 1896.
Großherzogl. Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.:
(4310.
Köhler.

Bekanntmachung.
In unſer Firmenregiſter wurde heute
eingetragen:
Das von Theodor Schmidt zu Mainz
unter der Firma Theodor Schmidt=
dahier
bisher betriebene Handelsgewerbe
iſt auf Wilhelm Sütterlin zu Darmſtadt
übergegangen, der es mit der veränder=
ten
Firma Theodor Schmidt Nachf.
fortführt.
Darmſtadt, 2. März 1896.
Großherzogl. Amtsgericht Darmſtadt I
Lebrecht.
4311

Die Holzverſteigerung
in der Oberförſterei Nieder=Ramſtadt vom
24. Februar d. Js. wird hiermit ge=
nehmigt
. Empfangnahme der Abfuhr=
ſcheine
bei Großh. Rentamt Darmſtadt
vom 17. März an. Ueberweiſung und
Beginn der Holzabfuhr Mittwoch den
18. März. Morgens um 8 Uhr.
Ober=Ramſiadt, am 4. März 1896.
Großherzogliche Oberförſterei
Nieder=Ramſtadt.
4312
Stumpſ.

- Stück 14 Pfo.
friſch eingetroffen.
4247-
A. J. SupD,
am Markt ſim Bathhaug.

Friſche Kalbskeulen.
9 Pfund frauco Nachu. 5-5½ Mk.
H
Emden 2.
3fl. J. do Boot, Oſtfriesland)

Soidonhaus David, ohno Coneurom.

[ ][  ][ ]

Nr. 56
Brkanntmachung.
Die Lieſerung der für das Rechnungsjahr 1896ſ07 bei dem Großherzoglichen
Landgerichte dahier und der Großherzoglichen Staatsanwaltſchaft bei dem=
ſelben
erforderlichen Schreibmittel und Druckſachen ſoll im Wege öffentlicher
Aus chreibung vergeben werden.
Gleiche Vergebung von Seiten des Großherzoglichen Oberlandesgerichts
und der Großherzoglichen Oberſtaatsanwaltſchaft bei demſelben bleibt vor=
behalten
.
Angebole unter Beifügung von Muſtern ſind auf der Gerichtsſchreiberei des
Landgerich3 im Juſtizgebäude, Mathildenplatz Nr. 13 hierſelbſt, mitt=
lerer
Stock, Zimmer Nr. 22. woſelbſt auch die Bedingungen eingeſehen werden
können, ſpäeſtens in dem zur Eröffnung der Angebote hiermit vorbeſtimmten
Termine vom:
Samstag den 28. l. Mts, Vormittags 10 Uhr,
einzureichen. Zu demſelben haben Bewerber oder Bevollmächtigte derſelben Zu=
ritt
. Die Zuſchlagsfriſt läuſt bis zum 31. l. Mis. einſchließlich.
Darmſtadt, den 4 März 1896.
Der Großherzogliche Landgerichts=Sekretär.
Dr. Mayer, Juſtizrath.
4314

353

werden die noch vorräthigen
Hleiderstoffe, Opford, Barchent,
Bettzeuge, Schürzenzeuge,
Cattune, Gardinen, hutestoffe,
Corsetten, Besatzartikel,
Hnöpfe ete. ete.
abgegeben.
Hermann Becker,

Beſſungerſtraße 33. (2039b

ſ.

140

4
14
Rhee.
4
Sümmtliche Sorten neuer Ernte von hocharomatischem
Geschmack empfehle Kennern und Liebhabern auf's Beste:

½2 Pfd. . Pfd. ⁄₈ Pfdl Fein Couchong 1.25 65 35. Weinst.
1.60 80 .40. Houing 2.- 50. Pecco 2.50 1.25 65. Thee-Hessmer: Russische Mischung 2 Pfd. 180, ¹⁄₈ Pfd. 80. Englische Mischung 1.50,
60.

Cacao und Choeoladen.
Reine Canille-Chocolade von Suchard, Wagner und
Jordan ≈ Timäus.
Reines Cacaopulver von Houten, Bensdorp, Wagner &ap Knigge
in verschiedenen Preislagen.
(1629=
Ar. randstätter,
Ecke der Erbacher- und Mühlstrasse.

REoStauAREUAA.
Einem verehrlichen Publikum, ſowvie allen Bekannten die ergebene Mittheilung.
daß ich am 1. d. Mis. die
Restauration in Böttinger's Brauerei,
Ludwvigsplatz.
ſübernommen habe. Durch Ausſchank eines ganz vorzüiglichen Exportbieres,
ſhell und dunkel) aus der beſtrenommirten Bierbrauerei Essighaus in
Frankkurt a. M., ſowie durch Verabfolgung guter Speisen wird es jederzeit
mein Beſtreben ſein, mir die Zufriedenheit und das Wohlwollen meiner werthen
Gäſte zu erwerben.
Gleichzeitig empiehle ich einen guton bürgerlichen Mittagstisch von
50 559. an und aufwärts.
Emnem geneigten Zuſpruch entgegenſehend, zeichnet
(4145-
Hochachtungsvollſt
Cacob Schdſer.

Bett-Barchente,
in prima ſederdichter
Waare.
Motor 55. 60, 70 Pſennig,
bis zu den besten und feinsten
qualitaten, empfiehlt
Hanner Waarenhaus,
5 Markt 5.

E

(2038b

6.
Eſſig=Gurken,
Preiſelbeeren
Junge
Schuittbohnen,
per 2 Pfund=Doſe 38 u. 40 Pfg.,
Puröe=Erbſen, junge Erbſeu,
Bruchſpargeln, Stangenſpargeln
empfiehlt zu billigſten Preiſen
A. J. SlOP,
am Markt im Rathhaus. (3598.

Megen Mangel an Raum zu verkau=
Efen ein geräumiger eiserner,
Mussenschrank.
l4315
Annaſtraße 30 parterre.
G. Ph. Jung, Juwelier,
G1b
Schützenſtraße.
Prosse Augwahl in Vertheiten.

[ ][  ][ ]

85)

Nr. 56.

2

4
Für Hausfrauenl-
Annahme alter Wollsachen aller Art gegen Lieſerung von Kleider=,
Unterrock= und Mantelſtoffen, Damentuchen, Buckskins, Strickwolle, Portièren,
Schlaf= und Teppichdecken in den neueſten Muſtern zu billigſten Preiſen durch
R. Eichmann, Ballenstedt a. I. Leiſtungsfähigſte Firmal
[272952
Annahmeſtelle und Muſterlager bei:
Frln. Marie Cunk, Heerdwegſtraße 20.

GEhrumen, AhReulen,
Behhug.,
Bammvihd. und Remmthier-
Bratem,
Laſnnen, Frummetsnögel, Zuſel=,
Birk= und Schneehühner,
alle Gattungen ſelbſtgemäſtetes
-Afel-Gefüget Cto.
empfiehlt
Heinrich Grimm,
(4316
Hoflieferant.

E
W
W

Mettenheim ſheinhessen).
Soldaten-Verein.
An die Bonner Fahnenfabrik, Bonn a. Ph.
lierdurch die ergebene Mittheilung, dass die Fahne sehr schön
gearbeitet ist und jedem Vereinsmitgliede gefällt. Wir sagen Ihnen
deshulb für die exacte Lieferung unsern besten Dank.
I. I. des Soldaten-Vereins:
g07) Wilh. Schnell.
Mettenheim Gheinhessen) den 6. April 1894.
ſ4317

Uaoiel Gllholeubii.
Sonntag den 8. März l. Js., Abends 8 Uhr:
Festversammlung.

14318
Der Vorstand.

gtUlkII-tttil GImallbt.
Samstag den 7. ds. Mts., Abends 8½ Uhr:
nonats-versammlung.
Um zahlreiches Erſcheinen wird gebeten.
4319
Der Vorstand.

Gahenlohr'ſche
Hafer-Floden
liefern in wenigen Minuten eine
ſchmackhafte und äußerſt kräſtige
Suppe, ſpeciell für Kinder u. Kranke
und ſind beſſer als alle amerikaui=
ſchen
Fabrikate. Sie werden nur
nach deutſchem Gewicht verkauft,
dagegen die ausländiſchen Oats=
packete
nur nach amerikaniſchem
Gewicht, die deshalb 10pCt. we=
niger
enthalten.
[4320=
Zu haben bei
Whilipp Weber,
Hoflieferant.
Carlsſtraße 24.

Gegen Magerkeit zur Erlangung
ſchöner voller Körperformen, oder
Demjenigen, welcher durch Krankheit
ein wohles Ausſehen verloren hat:
Iſt das eehte a. Schuſz’sche
Wiener Kraftpulver als beſtes Nähr=
mittel
zu empfehlen.
Prämiirt auf der Iuternationalen
Ausſtellung für Nahrungsmittel u
Volksernährung zu Dresden 1894.
Preis f. ganze Doſe M. 1.25. halbe
Doſe 75 Pfa. - Zu haben bei
Christian Schwinn,
Wilhelminenſtraße.- 432½

llühlöhhor9'5 Iöbsl-Politll.
geſetzlich geſchützt - zur Inſtand=
haltung
polirter Möbel aller Holzarten,
von vielen Großinduſtriellen als unüber=
troffen
empfohlen. Flaſch= Mk 1- und
M. 150. Niederlage für Darmſtadt
Friedrick Scaeler,
(21011
Hoflieferant.

Kletteuwurzel=Haaröl
feinſtes, beſtes Toilettenöl zur Erhaltung,
Kräftigung u. Verſchönerung des Haares
es verhindert das Ausfallen und frühe
Ergrauen desſelben und beſeitigt die ſo
läſtigen Schinnen, Flaſche 75 und 50
[2889
Pfennig empfiehlt
G. L. Kriegk., Rheinſtraße.

Cür Malor gocignot.
Verſchiedene ſostümstüicke, ein
wohlerhaltenes Skelett, große u. kleine
Eliederpuppe, Staffeleien, ste-
werden
abzugeben geſucht.
Näheres in der Expedition. 4322

[ ][  ][ ]

1 B

½.

40404) Dieburgerſtraße 36 eine
ſchöne Wohnung. beſt. aus 7 Zimmern.
mit allem Zubehör, ſofort zu vermiethen.
Auch zu Bureaus ſehr geeignet. Näh.
bei Wirth Stumpf.
40808) Rheinſtraße 16 I. 2 ſchöne
unmöblirte Zimmer per 1. April zu ver=
miethen
. Näheres bei Ludwig Alter.
43236) Im Johannesviertel iſt eine
eleg. Beletage oder Parterrewoh=
nung
von je 5 Zimmern mit allem
Zubehör, Vor= u. Hintergarten, 2 Bal=
kons
, 100 M. unterim Selbſtmieth=
ſpreis
zu übertragen. Näheres Liebig=
ſtraße
28 part.

210b) Soderſtraße 77 parterre
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
E
WatzA,
36196) Möblirtes Zimmer
118 M. Ludwigsſtr. 14. 2 Treppen.
LniarzuiausArganuarzim.,
4324) Eliſabethenſtr. 31 part. ein
gut möbl. Zimmer per 15. März zu vm.
43254) Blumenthalſtr. 32 part.
ein freundlich möbl. Zimmer mit ſepar.
ſEingang ſofort zu vermiethen.
43261) Kiesſtr. 16 part. möbl. Zm.
43273)
Freundl. gut möbl. Zim=
mer
per 1. April billigſt zu vermiethen.
Näh. bei Frau J. Gerhardt, Handſch. h=
Geſchäft, Ernſt=Ludwigsſtr. 19.
4328b) Tandſtraße 32 Hochpar=
terre
, neu hergerichtet, 2 möblirte Zim=
mer
, 3-4 nicht möblirte Zimmer, beide
mit getrenntem Eingang, an ruhige Mie=
ther
ſofort zu vermiethen. Nähere Aus=
kunft
im 1. Stock von 11- 4 Uhr.
43292) Ernſt=Ludwigsſtr. 8, I,
hübſch möblirtes Zimmer zu vermiethen.

Can Kemo-
Veilchenpulver zum parfümieren von
Kleidern und Wäſche. Sehr lange nach
haltend. Mk. 1.- und Mk. 150. Franz
Kuhn, Parf., Nürnberg. Hier bei
L. Hein Nachf.,Ludwigsſtr. 18. L. Nach-
tigall
, Hoffriſ., Wilhelminenſtr. 13. G. F.
Frank, Hoffriſ., Eliſabethenſtr. 9 und Ferd.
Müller, Friſeur, Grafenſtr. 25. (20370t0
Im Lürſtenauerhoft.
liſt ein schönes Eimmer für Geſell=
ſchaſt
oder Verein, mit ſeparatem Em=
gang
. abzugeben.
[43306
Zillige Fracht.
Ende März geht ein Möbelwagen,
von Darmſtadt nach Stuttgart leer,
zurück. Offerten hauptpoſtlagernd u.
V. S. Stuttgart.
[1081

4Fzeſucht in feinem Kreiſe ein vierter
Partner für eine Whist=Parthie
Ausländer, Franzoſe, bevorzugt) für die
Wochenſtunden nach 8 Uhr Abends, ein=
mal
in der Woche.
Offerten unter C. D. 45 beliebe man
an die Expedition einzuſenden. (43342

25000 Murk

Dismarckſtraße 34 neue nußbaumpol.
2 Waſchkommode mit Marmorauf=
ſatz
u. 1 lackirter neuer 2thür. Kleider=
ſchrank
, gute ſolide Arbeit, werden bill.
abgeg. in d. Schreinerwerkſtatt. (4336

Student ertheilt jüngeren Schülern
Nachhilfeſtunden.
Näheres Expedition.
14082

Nr. 56

Außerordentlich groß und geſchmackvoll iſt die Auswahl
meiner diesjährigen Neuheiten in:

Damen=Conſection u. Fleiderſloffen
und empfehle ich dieſelben zu allerbilligſten Preiſen.
Luxehy

am woissen Thurm.

431

Feiſch eingetroffen.
Jollo Imorik. Joyfolochuitnon
in hochfeinster qualität
Der Pſand 20 PIo.
Moriz Landau, Wilh. Kölb,

Mathildenplatz I.

Carlsſtraße 74. 14332

Joroin der betailliston von Darmstadt.
AAträge
für die im April ds. Js. stattfindende
General-Versammlung
wollen unsere Mitglieder bis zum 15. März an den Vorstand
gelangen lassen.
(4333
Der Vorstand
des Dotaillisten-Veroins.

ſind gegen I. Hypothek zu 40 Zinſen
auszuleihen. - Schriftl. Offerten unter
A. N. 22 an die Expedition. 41172
Tmſetzen u. Ausputzen von Porzellan=
44 zfen und Herden, ſowie alle Repa=
raturen
werd. ſorgf. ausgef. A. Meyer,
Ofen= u. Herdſetzer, Schloßg. 29. (4118=
Abgelegtes Schuhwork wird ange=
46 kauft Langgaſſe 23.
[4335

Samatag den 1. Mürz.3

Woinstube
zur Linden-Alleed.

[ ][  ][ ]

25 Wilhelminenstrasse 25
W zunächst der katholischen Kirche.M
Hoflieferant Sr. Kgl. Hoheit des Grossherzogs von Hessen.
Hoflieferant Sr. Egl. Hoheit des Herzogs von Sachsen-Coburg.
Einzige hresige
Vorkaufsstelle
der
Möbollabrikale von Gobr- Wobor in Gullgarl

Original-Fabrihpreisen.

(4338b

Loood

56 complot eingori

in Jeder Froislage.

Wei Entnahme ganzer Ausstattungen reducirte Preise und franco
Rieſerung nach jeder deutschen Eisenbahnstation.

Preig-Courant und Muistenbuch nach. Austſrts franco.

Abhauden gekommenes
Weitgehend

ſte Garanlie für die Reinheit meiner
in vielen Kreiſen ſo raſch beliebt ge=
wordenen

Pa. Bauerabutter
übernehme ich und offeriere ſolche, geſtern
Abend friſch eingetroffen, zu
fl. 0.90 Pfg. pr. Pfd=
ſo
lange Vorrath reicht.
1[4339
Julius Woinig
Nieder=Namſtädterſtr. 17.
Ein anſtändiges Mädchen kann das
ſleidermachen (4340. erlernen. Mauerſtr. 14. xr.

Sparkaſſebuch.
Das angeblich abhanden gekommene
Einlagebuch Nr. 96741 der ſtädtiſchen
Sparkaſſe Darmſtadt wird gemäß 5 20
des Statuts als ungültig betrachtet
ſwenn es innerhalb 3 Monaten
von heute an
bei der Kaſſe nicht vorgezeigt wird.
Darmſtadt, den 17. Januar 1896.
Der Verwaltungsmth der ſtädtiſchen
Sparkaſſe.
Beſt.
(1179.

2wei Kanarienpärchen, Heck= und
4) Einzelbauer billig zu verkaufen.
Eichbergſtraße 6.
43412)

Eichel-Cacao,
Cacao fl. 1.60 bis fl. 3 pr. Pfd.
Hafer-Cacao, Condens. Milch,
Hestle's, Knorr's, Weibezahn's,
Iimpe's hindermehl
4½
ſempfiehlt
G. P. Poth Haohſ. F. Malloln

Dor Rosidonnkalendo
für 1896
iſt 40 Pfg. bei der Expedition d. Bl.
[1712
zu beziehen.
L. C. Willich'ſche Hoſbuchdruckerei.

[ ][  ][ ] 43433) Mädchen, die bürger. kochen
können, ſolche für alle Hausarbeit und
beſſ. Hausmädchen ſuchen auf Oſtern St.
Büreau Beck. Eliſabethenſtr. 31. 53
AeAan
42925) Für einen jungen Mann
aus gut. Fam., im Beſitz d. Einj=
Zeugn., wird Lehrſtelle in einem
ſein. kaufm. Geſchäft geſucht.
Offerten mit gefl. Angabe der
Bedingungen unter A. B. D. poſt=
lagernd
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zgeſucht bei
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1
42012)
Confection.
½
3Lehrmädchen für ſofort geſucht.
Schulſtraße 5. II.
5

.
Ein=
Lehrmadchen
2per ſofort geſucht. Bertha Amendt,
Damen=Confektion, Marktplatz 10. (4353-

Nr. 56
4354.) Für meine Papierhandlung
wird ein
Lohrmädchen
gegen Lohn geſucht.
Heinrich Elbert, Hoflieferant.

4371) Ein ordentliches Mädchen,
welches den Haushalt verſteht u. kochen
kann, zu ſofortigem Eintritt geſucht.
Ballonplatz 6 II

4355) Ein Tagſchneider, ſowie
einige tüchtige Rockarbeiter werden
geſucht.
J. G. Kahlert & Söhne.

43563) Tüchtiger Rockarbeiter ge=
ſucht
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43571) Für meine Papierhandlung
wird ein
Lehrling
mit guter Schulbildung für Comptoir
und Laden geſucht.
Heinrieh Elbert, Hoflieferant.

43586) Ein braber Junge wird in
die Lehre geſucht. J. Luckhaupt,
Tapezier, Ludwigsplatz 4.

Ein zunger Mann
mit guter Schulbildung kann in die
Lehre eintreten bei
Carl Watzinger,
Thee= und Droguen=Handlung.
Wilhelminenſtr. 11. (3376

4359.) Für meine Buchdruckerei mit
Monogramm= und Wappen=Präganſtalt
wird ein
Lehrling
geſucht.
Neinrich Elbert, Hoflieferant.

4204b) Einige brave Jungen über
16 Jahre finden dauernde Beſchäftigg.
Eſchollbrückerſtraße 5.

40022) Ein junger Mann mit guten
Schulkenntniſſen kann in die Lehre
treten bei
Philipp Sehaat, Darmſtadt,
Spezialgeſchäft für Haus= und Küchen=
Einrichtungen.

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Preiſes u. der Lag= unt. Chiffre N. A 24.
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857
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6 Buchhandlungen zu beziehen:
Die Pflichten der Mutter bei der
Erziehung der Kinder im Blick auf das
ſechſte Gebot. Vortrag, gehalten im
Frauenverein der Johannesgemeinde
von Pfarrer M. Wenck.
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Herr Dr. Johs. Müller, auf deſſen
Urtheil wohl jeder, der ſeine Voriräge
gehört hat, nicht allein etwas, ſondern
viel geben wird, empfiehlt mit Namens=
unterſchriſt
im Tagblatt vom 5. Mirz
dieſes Büchlein auſs Wärmſte. (436½
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4 Tiuuer
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unter M. 49 an d. Exped. 14362

Der Gerolſteiner Sprudel Marke
rother Stern, hat auf das Jahr 1805 als
auf ein ganz beſonders gutes Geſchäftsjahr
zurückzublicken. Dec Verſand, für Export
wie auch für Inland, welchem ſich hier wie
dort eine namhafte Anzahl neuer Abſatz=
gebiete
erſchloſſen haben, erreichte eine
unerwartete Höhe. Nickt am wenigſten ſind
dieſe guten Reſultate dem Umſtande zuzu=
ſchreiben
, daß das lange Proiekt, die kauf=
männiſchen
Bureaux von der Füll= und
Verſandſtation Gerolſtein nach Köln, dem
Mittelvunkt des Handels, zu verlegen. ver=
wirklicht
worden iſt. Die Lirektion iſt da=
durch
in der Lage, dem Hauptzweige des
Geſchäfts, dem kauſmänniſchen Betriebe, eire
größere und raſchere Entfaliung zu geben.
Als neue Auszeichnung zu der Zahl der
bereits erworbenen wurde dem Gerolſteiner
Sprudel im Jahre 1895 die goldene
Medaille; auf der Weltausſtellung in
4363
Amſterdam zuerkannt.

81 Uhiyetiw:
Das Silber ſoll geputzt werden und es
will gar nicht ſchön werden! Wie viel Zeit
und Mühe das koſtetl Ja, meine Gnädige,
warum nehmen Sie nicht Silberbrillau=
tine
: Bei deren Verwendung wird Ihr
Silber - auch wenn es ganz ſchwarz oxidirt
iſt - ſofort ohne Mühe im ſchönſten Glanze
ſtrahlen und dabei nutzen Sie ihr Silber
nicht - wie bei Anwendung vieler Putz=
mittel
- ab, ſondern Sie tragen Silber
auf - können daher auch jede abgenützte
Stelle wiederverſilbern. Sie können ſogar
blankes Meſſing mit Silberbrillantine
ſchön und haltbar verſilbern. Wenn
Ihnen dies unglaublich erſcheint, ſo ver=
langen
Sie Proſpekt mit Zeugniſſen über
Silberbrillantine bei Georg Liebig é
Co., Hoflieferanten, Louiſenſtr. 10; Carl
Watzinger, Droguerie, Wilhelminenſtr. 11:
Weiß k Egenolf, Hoſlieferanten, Ludwias=
1364
ſtraße 18.

Schiffsbericht. Mitgeteilt von dem
Agenten des Nordd. Loyd in Bremen
Anton Fiſcher. Gr. Ochſengaſſe 14.
Der Voſtdampſer Halle, ſtapitän J.
Röben. iſt am 1. März wohlbehalten in
New=York angekommen.

[ ][  ][ ]

SGIu0
AEUAATAUAUN

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[4365

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Sonntag, den 8. März 1896 über Rodau-rensbach- Hassen-
rother
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[4366
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[4368
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Großherzogliches Hoftheater.
Freitag, 6. März.
16 Vorſtellung i. d. . Abonnements=Abtheilg
Rothe Karten gültig.
Oritte und letzte Gaſtdarſtellung des Herrn
Direktors Conrad Dreher,
Königlicher Hofſchauſpieler aus München.

Haſetiann's Töchter.
Original=Volksſtück mit Geſang in 4 Akten
von Adolph PArronge.
Regie: Herr Ottbert.
Anton Haſemann, Handels=
¾ 4
gärtner
Frl. Berl.
Albertine, ſeine Frau
Frl. Eichelsheim
Emilie,
deren Töchter Frl. Merito.
Roſc,
Frl. Grohs,
Franziska,
Wilhelm Knorr, Schloſſer=
meiſter

Herr Ottbert.
Herm. Körner, Fabrikant Herr Hacker.
Baron v. Zinnow,
Herr Eineſt.
Klinkert, Handſchuhmacher Herr Knispel.
Frau Klinkert
Frl. Denkhauſen
FrauKanzleidirektorGieſeke Frl. Bernhardt.
Ehuard Klein, Provior . Hr. Keeidemann.
Dr. Seiler
Herr Mickler.
Anna, Dienſtmädchen bei
Frl. Wehn.
Haſemann
Marthe, i. Körner's Dienſt. Hrl. Wisthaler.
Fritz, Schloſſerlehrling. Frl. Krimm.
Herr Muller.
Lohmann, Schloſſergeſell. Herr Knörzer.
Bartſch.
4¼ Haſemann. Herr C. Dreher,
Anfang 7 Uhr. Ende nach 110 Uhr.
Sonttag, 8. März.
Blauc Karten gültig.
D i e In kaſöhn e.

Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Reich. Der Reichstag ſetzte am Mittwoch die
erſte Leſung des Zuckerſteuergeſetzes fort. - Aba.
Götz v. Ohlenhuſen (Welfe) ſpricht ſich für die Vorlage aus,
die den Konſumenten nicht belaſten und die Zuckerinduſtrie exvort=
fäbig
erhalten werde. - Aba. Paaſche ſnatl.) hebt hervor, daß
erſt durch das Prämienſhyſtem unſere Fuckerinduſtrie groß ge=
worden
ſei und nicht nur den ganzen Julandskonſum decken,
ſondern auch auf den Weltmarkt hinaustreten konnte.
Würden.
wir die Prämien aufbeben, ſo würden wir nur die blühende
Induſtrie ruinieren, aber weiter nichts erreicht haben. - Aba.
v. Komierowski (ole) ſieht der Vorlage nicht ſymvathiſch
gegenüber. - Abg. Meyer=Danzig ſReichs p.) erklärt ſich Namens,
ſeiner Partei für die Vorlage.- Der vreußiſche Landwirtſchaſts=
miniſter
Frhr. v. Hammekſtein hält für unerläßlich, daß die
Rübeninduſtrie eine landwirtſchaftliche Induſtrie bleibe; die In=
tereſſen
des Oſtens ſeien hier dieſelben wie diejenigen von Mittel=
und Weſtdeutſchland. - Aba. Barth (rſ. Ver.) führt aus. daß
das Geſetz dem deutſchen Volke mindeſtens 50 Millionen Mark
koſten würde, ſeine Erſolge ſeien aber ungewiß, und deshalb
lehne er das Geſetz ab.
Abg Zimmerman (. Reſp) findet
das Geſetz in ſeiner jetzigen Geſtalt nicht zweckmäßig, hofft aber,
daß es in der Kommiſſion eine annehmbare Faſſung erhalten
werde. - Abg. v. Staudh (konſ.) weiſt darauf hin, daß eine
Anzahl ſeiner politiſchen Freunde den Standpunkt der Meyrheit
ſeiner Fraktion nicht teile. Nicht den Rübenbau, ſondern den
Getreidebau halte er für das Rückgrat der Landwirtſchaſt. Für

die Vorlage in ihrer jetzigen Geſtalt ſei wohl nicht eine Stimme
im Reichstage zu haben, und es ſei eine Reihe von Abänderungen
notwendig, um ſie annehmbar zu machen. Die Rübeninduſirie ½
brauche Ruhe, denn ſie ſei durch die Geſetzgebung ſchon genug 33
beunruhigt worden. - Aba. Richter (rſ. Vo.) ſtellt den Antrag 70
auf Vertagung und bezweifelt die Beſchlußfähigkeit des Hauſes;
die hiecauf erfolgte Auszählurg ergab die Anweſenheit von nur
165 Abgeordneten, das Haus war ſomitnicht beſchluß=
fähig
. Nächſte Sitzung Donnerstag 1 Uhr: Fortſetzung der
heutigen Beratung; zweite Leſung der Gewerbeordnungs Nobelle.
49.
Frankreich. Der Großſürſt=Thronfolger von Rußland traf
am Mittwoch von La Turpie kommend in Nigza ein und beſuchte 2
in Bealeitung des Herzogs von Leuchtenberg und des Prinzen 5.
von Oldenburg den Präſidenten Faure. Der Großfürſt
wurde vom Präſidenten inmitten der Miniſter im großen Saale 2
der Präſektur empfangen. Nach der Vorſtellung der Miniſter 3.
und einer kurzen Unterredung verweilte der Präſident mit dem 1
Großfürſten eine Viertelſtunde im Geſpräch. Die Enthüllung i0
des Denkmals zur bundertjährigen Angliederung Niszas an Frank=
reich
nahm unter dem Vorſitz des Präſidenten Faure einen glänzen=
den
Verlauf. Der Feier wohnten bei der Herzog von Leuchten=
berg
, der Prinz und die Prinzeſſin von Oldenburg. Die Feſt=
roden
, die die Unerſchütterliche Treue und Zugehörigkeit Nizzas
an Frankreich betonen. wurden beifällig aufgenommen.
Spanien. Die partielle Miniſter=Kriſis iſt gekiärt
Staatsminiſter Elduayen iſt zurückgetreten,. um das Präſidium
des Senats zu übernehmen. Herzog von Tetuan hat das Porte
feuille des Aeußern übernommen.

[ ][  ][ ]

Beilage zu Nr. 56 des Darmſtädter Tagblattr vom 6. Mürz 1896.

Nordamerika. Die Kommiſſion des Senats für die aus=
wärtigen
Angelegenheiten empfiehlt dem Senat, die Reſolution
des Repräſentantenhauſes betr. Cuba nicht anzunehmen und
fordert eine Konſerenz der Komitees beider Kammern.
Die Niederlage der Italiener in Abeſſinien hat die Demiſſion
Crispis und des italieniſchen Kabinetts zur nächſten Folge ge=
habt
. Aus Rom, 4. März. wird darüber gemeldet: Crisvi über=
brachte
dem König das Rücktrittsgeſuch des Kabinetts. Der
König hat ſich ſeinen Entſchluß vorbehalten. Die Tagesordnung
der morgigen Kammerſitzung wird ſich auf die Mitteilung der
Regierung beſchränken. Das Miniſterium wird der Kammer
mitteilen, daß es dem Könige das Rücktrittsgeſuch vorgelegt
habe und nur bis zur Erledigung der laufenden Geſchäfte im
Amte bleibe. Crisvi wird der Kammer ein Grünbuch über die
Vorgänge in Afrika ſeit dem Vorfall von Amba Aladſchi bis
heute vorlegen. Die Kammern werden ſich bis zur Entſcheidung
der Krone vertagen. Der König beſchied die Präſidenten beider
Kammern zur Beratung und wird mit anderen volitiſchen Per=
ſönlichkeiten
beraten.
Durch ein Dekret des Königs vom 22. Februar iſt der
General Baldiſſera zum Befehlshaber der italieniſchen Streit=
kräfte
in Afrika ernannt worden. General Baratieri wurde von
ſeinem Voſten als Gouverneur in Erythräa eutbunden. General
Baldiſſera kam am Mittwoch an Bord des Dampfers , Giava-
in
Maſſauah an und übernahm die Leitung der Kolonie und den
Oberbefehl über die Truppen. Am Freitag trifft Baldiſſera in
Asmara ein und wird dort mit Baratieri zuſammenkommen.
Der Kommandant des 6. Eingeborenen=Bataillons. Major
Coſſu. faßt in nachſtehender Weiſe die Geſchicke der Eingeborenen=
Brigade zuſammen: Wir eingen am 29. Februar 9 Uhr abends
von Sauriat ab und vereinigten uns nach Mitternacht auf dem
Höhenzuge von Gaudakta mit der Hauptkolonne. Beim Weiter=
marſche
ging das Bataillon Turitto um etwa 2 Stunden voraus.
Gegen 3 Uhr früh ſtießen wir mit der Brigade Arimondi zu=
gammen
. Das Bataillon Turitto rückte weiter gegen Adria zu
vor. Nach Sonnenaufgang um 6½ Uhr faßte es wieder feſte
Stellung. In der Ferne vernahmen wir Gewehrfeuer; das
zweite Bataillon war an der Spitze der Hauptmacht unſerer
Truppen. General Albertone berief mich auf einen Gipfel zur
Rechten, wo ſich in einer feſten Stellung die Kompagnie Martini
aufſtellte. während ich mich mit drei anderen Kompagnien zu ſeiner
Unterſtutzung hielt. Das Feuer wurde äußerſt lebhaſt, bald
darauf kam das Bataillon Turit'o im Rückzuge von dem Bera=
gipfel
herab. Vier Batterien unterſtützten das Bataillon mit
andauerndem, zeitweiſe ſehr ſchnellem Feuer, aber der Feind nahm
an Zahl ſtets zu und umzingelte unſere Truppen von der Rechten
zur Linken, während er ſein Feuer nach der Mitte gerichtethielt.
Das Bataillon mußte zurückgehen, ebenſo Turitto und die Meinigen.
Die Bataillone ſtiegen den Höhenkamm herunter, unter dem
Schutze des Feuers eines Berſaglieri=Regiments, das die Höhen
beſetzt hielt. Alle Geſchütze müsten im Stich gelaſſen werden.
Ein Offizier, der ein Geſchütz fortſchaffen wollte, wurde alsbald
getötet. Hauptmann Amenduni überbrachte mittlerweile den
Beſehl vom Oberkommandanten, die Ascaris auf dem Rückzuge
aufzuhalten und ſie in eine feſte Stellung zu führen; allein die=
ſelben
waren erſchöpft und die Offiziere gefallen oder verwundet.
Darum wurde der Rückzug nach Sauriat fortgeſetzt. os beſtätigt
ſich, daß die Generäle Albertone und Dabormida gefallen ſind;
auch Galliano, der Held von Makalle, ſcheint gefallen zu ſein.
In militäriſchen Kreiſen macht es einen ſchlechten Eindruck, daß
die Generäle Baratieri und Ellena, ſowie Oberſt Valenzano beim
Rückzuge 105 Kilometer zurückeilten, ohne ſich um ihre Truppen
zu kümmern.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 6. März.
1. Die geſtrige Sitzung der Stadtverordneten= Ver=
ammlung
eröffnete der Oberbürgermeiſter mit der Mitteilung,
daß die Direktion des Realghmnaſiums für den Anſchluß der An=
ſtalt
an das Elektrizitätswerk ihm Lank ausgeſprochen habe
Herrn Hoſſchauſpieler Butterweck habe er zu ſeinem 80. Geburts=
tage
gratuliert, wofür dieſer ihm tief gerührt ſeinen Dank aus=
ſo
geſprochen habe. Ueber den Bau der elektriſchen Straßen=
Lahn führte der Oberbürgermeiſter aus, daß man mit der Firma
Simens C Halske über Bau und Betrieb einer elektriſchen Bahn
mit Hochleitung in Verhandlungen eingetreten ſei und einen Ver=
trag
entworfen habe. Was den Koſtenvoranſchlag angeht, ſo iſt
derſelbe nach Darlegungen des Beigeordneten Riedlinger wie
ſolgt feſtgeſetzt: 1) Eewerb von Fläche für einen Bahnhof 5000 M.,
2) Herſtellung von 5758 Kilometer Schienengeleiſe, Straßenher=
ſtellungen
. Veränderungen an Kanälen, Pflaſter und Bürger=
ſteigen
49850 M. dieſe Arbeiten wird die Stadt ſelbſt aus=
führen
laſſen, 3) Wegübergänge 7000 M. Oberbau, bei

welchem die neueſten Erfahrungen berückſichtigt und Hamann=
ſchienen
und zwar Plattſchienen vorgeſehen ſind. 133457 M.
die Sianale, Telephonanlagen, Wagenremiſe mit Nebengebäude.
die Aufſtellung von Tofeln beſorgt die Stadt. Für Werkſtätten,
Montagewagen und Schutzvorrichtungen ſind entſprechende Be=
träge
vorzuſehen. Einen erheblichen Betrag wird der Poſten
Betriebsmittel' erfordern. Man ſetzt vorerſt 274048 Mark an.
Man bedarf dazu 300pferdiger Maſchinen: wie dieſe Frage gelöſt
werden ſoll, wird ſich demnächſt bei der Vergrößerung des
Elektricitätswerkes ergehen; eine ſolche erſcheint notwendig. da
die Stadt zur Zeit für 7300 Lampen Strom liefert, aber 12000
Lamven angeſchloſſen ſind. Es iſt vorgeſehen, daß das Elektricitäts=
werk
den Strom der Bahn gegen Bezahlung abgiebt. Für die
Stromzuleitung ſind 78448 Mark vorgeſehen.
Stadtv. Reinemer empfiehlt zu erwägen, ob es nicht möglich
ſei, in hieſiger Stadt ein gemiſchtes Syſtem in der Weiſe einzu=
führen
, daß für die Rheinſtraße unterirdiſche Stromzuleitung
gewählt werde. Der Oberbürgermeiſter antwortet, daß man ſich
hierüber ſehr eingehend beſchäftigt habe, es habe ſich aber ge=
zeigt
, daß ein zweifaches Shſtem zu Stockungen führe und über=
haupt
eine Stimme darüber herrſche, daß allein die oberirdiſche
Stromzuleitung empfehlenswert ſei. Motorwagen ſind im
ganzen dreizehn vorgeſehen, jeder einzelne iſt zu 12 400 Mark
veranſchlagt. Für ſväter ſollen auch noch neun Sommerwagen ins
Auge gefaßt werden. Alles in allem ſtellt ſich der Voranſchlag
auf 650000 Mk. Stadtv. Schaub wunſcht, daß die Vergebung der
Hochbauarbeiten möglichſt an einheimiſche Meiſter erfolge. Der
Oberbürgermeiſter antwortete, daß dies, ſoweit angängig, ſtets
eingehalten werde. Dabei dürfe man jedoch nicht vergeſſen, daß
die Verſammlung in erſter Linie das Intereſſe der Stadt und in
zweiter dasjenige der Gewerbe im Auge zu behalten habe.
Stadtv. Harres lenkt die Aufmerkſamkeit auf die Steigerung der
Summe. Für 12,2 Kilometer Bahn ſeien urſprünglich 622700 M.
porgeſehen geweſen, während jetzt 558 Kilometer 650000 M. koſten
ſollen. Der Oberbürgermeiſter erläutert dies dahin, daß man bei
der Auswahl des Materials, beim Wagenpark und ſür Tele=
grabhenſchutz
höhere Anſätze machen mußte. Dem Beigeordneten
Riedlinger ſpricht derſelbe für ſeine mühſame Arbeit Dank aus=
Bei der Abſtimmung wird der Voranſchlag ein=
ſtimmig
angenommen. Beigeordneter Riedlinger dankt
und giebt der Hoffnung Ausdruck, daß die Bahn der Stadt zum
Seaen gereichen möge.
Da die Nebenbahn Darmſtadt-Groß=Zimmern
in aller Kürze in Angriff genommen werden ſoll, hat das Finanz=
miniſterium
angeordnet, daß vom 1. März d. J. an das Gelände
gegen eine Verzinſung zu 5 pCt. des demnächſt feſtzuſtellenden
Preiſes zur Verfügung zu ſtellen ſei. Für die Stadt Darmſtadt
handelt es ſich, wie Berichterſtatter Meyer darlegt, um nur
137 Quadratmeter, die Kommiſſion empfiehlt zu entſprechen.
Stadtv. Schödler tritt dem Zinsfuß mit 5 pCt. entgegen, es ge=
nüge
auch 4 pCt. anzuſetzen. Die Stadt, die den Löwenanteil
zahlen müſſe, habe daran ein großes Intereſſe. Der Bericht=
erſtatter
rechtfertigt den Catz von 5 pCt. damit, daß hiermit
gleichmäßig wie in anderen Fällen verfahren würde. Der Kom=
miſſionsantrag
wird nach kurzer Beſprechung genehmigt. Eine
Geländeerwerbung zum Griesheimer Weg, welche 35 Mk. koſtet,
wird gut geheißen.
1. Stadtv. Schupp und 10 Kollegen richteten geſtern abend
in der Stadtverordnetenverſammlung die Anfrage
an die Bürgermeiſterei, welche Schritte von derſelben ſeither
geſchehen ſeien und welche dieſelbe noch zu thun gedenke, um die
von der ganzen Stadt befürchtete Verlegung der Direktion
der Main=Neckar=Bahn abzuwenden und um zu veran=
laſſen
, daß die von der Regierung bei der demnächſtigen Neu=
organiſation
der Eiſenbahnen höchſtwahrſcheinlich geplante Gene=
raldirektion
der heſſiſchen Staatsbahnen hierher verlegt werde.
Die Beantwortung erfolgt in der nächſten Sitzung.
1. Die geſtrige Schwurgerichtsverhandlunggegen
den 28 Jahre alten, verheirateten Obſthändler Philipp Mayer
von Schönberg. wohnhaft in Zwingenberg, fand unter Ausſchluß
der Oeffentlichkeit ſtatt, da der Angeklagte ſich eines Verbrechens
wider die Sittlichkeit ſchuldig gemacht haben ſoll. Derſelbe iſt
mehrfach vorbeſtraft und erſt anfangs Januar aus der Zellen=
ſtrafanſtalt
in Buzbach entlaſſen worden, wo er ein Jahr Ge=
fängnis
wegen eines Sittlichkeitsverbrechens verbüßt hatte. Die
Geſchworenen ſprechen den Angeklagten ſchuldig, derſelbe wurde
zu 6 Jahren Zuchthaus verurteilt, die bürgerlichen Ehren=
rechte
ſind ihm auf 10 Jahre aberkannt. Die Rolle der ſpruch=
reifen
Sachen iſt hiermit für diesmal erledigt.
5 In dem in Nr. 54 d. Bl. mitgeteilten Auszug aus dem
tädtiſchen Verwaltungsbericht für 180403 iſt bei dem
Kapital über die hier beſtehenden Ortskrankenkaſſen auf Grund
der Angaben in genanntem Bericht mitgeteilt worden, daß ſich
das Vermögen der Vereinigten Lrtstrankenkaſſe
dahier gegen das Vorjahr um 129½ Mk. 15 Vfa.vermindert
127

[ ][  ][ ]

Ar.
860)
habe. Um etwaigen irrigen Schlußfolgerungen, die aus dieſer
Angabe zu Uugunſten der genannten Kaſſe gezogen werden könnten,
zu begegnen, ſei hier darauf hingewieſen, daß dieſer Vermögens-
verminderung
eine entſprechende Schuldentilgung gegenüberſteht,
und eine thatſächliche Vermögensabnahme nicht ſtattgefunden
hat. Es iſt im Gegenteil, wie wir hören, während des genannten
Jahres in Folge Tilgung aller noch vorhauden geweſenen
Schulden ein nicht unbedentender Vermögenszuwachs bei ge=
nannter
Kaſſe zu verzeichnen.
II. Der evangeliſche Kirchengeſangverein Beſ=
ſungen
veranſtaltet am nächſten Sonntag, abends 7 Uhr. in der
Kirche zu Beſſungen eine lithurgiſche Feier, wobei folgende
Chöre zum Vortrag gelangen: 1) Sieh, hier bin ich, Ehrenkönig:
geſungen von der Chorſchule. 2 Herr, mein Gott, ich traue auf
Dich. Motette von Lützel. 3) Schaffe in mir, Gott ein reines
Herze. von Albert Becker. 4 Pfalm 1- aus der anglikaniſchen
Kirche. 5) Ein Blümlein auf der Heide; geiſtliches Volkslied.
6) Wirf Dein Anliegen auf den Herrn, von Mendelsſohn. 7Gott,
gieb Fried in Deinem Lande, von Grell. 8Herr bleibe bei uns,
Cagliſche Humne (Chorſchule). Choral: Gieb Dich zufrieden
und ſei ſtille. Der Eintritt iſt für jedermann frei, Kindern
jedoch nur in Begleitung Erwachſener geſtattet. Die Plätze im
Chor der Kirche bleiben für die inaktiven Mitglieder des Vereins
reſerviert.
2 Die Mitglieder des Frauenvereins der Johannes=
gemeinde
werden nochmals auf den Vortrag aufmerkſam
gemacht, den Frau Loeper Houſſelle nächſten Sonntag, den
8. März. im Gemeindehaus halten wird. Die Nednerin verſteht
ihre vielfachen Erfahrungen auf dem Gebiete der Frauen=
beſtrebungen
in eine ebenſo verſtändliche wie gewandte Form zu
kleiden. Einen um ſo tieferen Eindruck dürften ihre Worte hinter=
laſſen
, da hier eine Frau über Verhältniſſe ſpricht, die von vielen
Seiten als reſormbedürftig bezeichnet werden. Der Beſuch des
Vortrags iſt nur gegen Vorzeigung der ſchon am 22. Februar
zugeſtellten Einladungskarten geſtattet. Solche, welche noch
Mitglieder werden, können noch vorher Einladunaskarten erhalten.
Nachdem in den letzten Monaten der Alice=Kochſchule
neue Lehrkräfte gewonnen waren, iſt ein erfreulicher Aufſchwung
dieſer ſegensreichen Anſtalt zu berichten: die große Zahl von
Beſtellungen feinerer Speiſen gab den Schülerinnen Gelegenheit,
ſich auch in dieſer Hinſicht zu üben; dankbar erkennen viele
Mütter es an. von wie großem Wert für die Töchter ein Kurſus
in der Kochſchule iſt. Wir machen daher auf den im April
beginnenden Kurſus aufmerkſam.
Das am vorigen Samstag abend im Chauſſechaus ver=
anſtaltete
Konzert zum Beſten der Verabreichungeines
Frühſtücks an arme und kränkliche oder ſchwüchliche Schul=
kinder
hat den anſehnlichen Reinertrag von über 250 M. geliefert,
der dem Komitee des Unternehmens überwieſen worden iſt.
- Im Mathilden=Landkrankenhaus hier wurden
im Monat Februar l. J. 119 Verſonen verpflegt bezw. ürztlich
behandelt.
2 Der neu gegründete Artillerie Verein hält am
Samstag ſeine Monatsverſammlung ab. Der Verein hat den
zweck, die Liebe zu Kaiſer und Reich, zu Fürſt und Vaterland
zu heben und zu pflegen, den artilleriſtiſchen Corpsgeiſt unter
ſeinen Mitgliedern zu fördern, kranke und bilſsbedürftige Kame=
raden
nach Möglichkeit zu unterſtützen, ſowie den verſtorbenen
Mameraden die letzte Ehre zu erweiſen.
k Die am Mittwoch abend von dem Kriegerverein
Darmſtadt in ſeinem Vereinslokal 8ur Stadt Koburg; ab=
gehaltene
zweite Hauptverſammlung, bei welcher anjangs
dec 2. Vorſitzende, Herr Engel, den Vorſitz führte, war gut be=
ſucht
; die Geſchäfte wickelten ſich troß der umfangreichen Tages=
ordnung
raſch ab. Nachdem der Schriſtführer der Sterbekaſſe,
Herr Dieter, den Jahresbericht und der Rechner, Herr Wenzlau,
den Kaſſebericht vorgetragen - von einer näheren Angabe
der Zahlen können wir abſehen, da wir bereits gelegentlich der
Erſtattung des Jahresberichts des Vereins über die günſtigen
Verhältniſſe der Kaſſe berichtet haben,
wurde zur Wahl
des Sterbekaſſe=Vorſtandes geſchritten und die ſeit=
herigen
Herren einſtimmig wiedergewählt. Bezüglich der im
laufenden Jahre an die Hinterbliebenen verſtorbener Sterbe=
kaſſe
=Mitglieder zu zahlenden Beihilfe wurde beſchloſſen, daß
der ſeither verhältnismäßig gezahlte bobe Betrag von 75 M.
pro Sterbefall auch in dieſem Jahre bezahlt werden ſoll.
Bezüglich der Erweiſung der letzten Ehre verſtorbener
Kriegervereins=Mitglieder beſchloß die Verſammlung endgültig.
daß der Verein mit der Fahne und Muſik nunmehr dem Dahin=
geſchiedenen
das Ehrengeleite vom Sterbehauſe aus giebt und
erwartet man, daß die Mitglieder, welche abkömmlich, ihre Ehren=
pflicht
gewiſſenhaft erſüllen und ſich recht zahlreich an den Be=
erdigungen
der Kameraden beteiligen. Was nun den Koſtenvunkt
anbelangt, wurde beſchloſſen, daß jedes Mitalied pro Monat
5 Pfennige zahlt und ſoll der ſich ſo ergebende Geldbetrag in
einem beſonderen Fonds angelegt werden und anderen Zwecken
entzogen ſein. Nachdem nun noch der 1. Vorſitzende, Herr

56
Hauptmann Waldecker, einige Mitteilungen Aus großer Zeit=,
insbeſondere über den Friedensſchluß zu Verſailles gemacht hatte,
ſchloß er die würdig verlaufene Verſammlung mit dem Wunſche,
daß der Verein auch fernerhin wachſen. blühen und gedeihen möge.
B. . Der Reiſeplan des Darmſtädter Brieftauben=
Klubs für 1806 iſt herausgegeben und lautet folgendermaßen:
1) Reiſc: Metz=Darmſtadt. Flug von Gernsheim (3 Kil.
Tonnerstag, 23. April. von Worms (32 Kil.) Sonntag. 26. April,
von Kaiſerslautern (78 Kil.) Sonntag, ¾. Mai, von Saarbrücken
135 Kil) Sonntag, 10. Mai, von Metz 1 Kil) Sonntag, 17. Mai=
Breistour ab Meß. Konkurrens um Staatsmedaillen.
- 2) Neiſe:
Mailand=Tarmſtadt. Flug von Bickenbach 112 Kil.)
Donnerstag, 21. Mai. von Lorſch (5 Kil.) Sonntag, 24. Mai, von
Mannheim 148 Kil.) Sonntag, 31. Mai, von Karlsruhe 199 Kil.
Sonntag. 7. Juni, von Offenburg 164 Kil.) Sonntag, 14. Juni,
von Baſel 127 Kil.) Sonntag, 21. Juni, von Mailand (502 Ki.)
Sonntag, 5. Juli. Preistourenab Offenburg. Baſel und Mailand.
3) Reiſe: Metz=Darmſtadt. An dieſer Reiſe können ur
Tauben teilnehmen, die 1806 geboren ſind. Flug von Schießplatz
12 Kil.) Sonntag. 12. Juli. von Pfungſtadt 5 Kil.) Mittwoch,
15. Juli, von Gernsheim Sonntag, 19. Juli, von Worms Sonn=
tag
, 26. Juli, von Kaiſerslautern Conntag, 2. Auguſt, von Saar=
brücken
Sonntag. J. Auguſt, von Mez Sonntag. 16. Auguſt.
Preisflüge ab Kaiſerslautern, Saarbrücken und Metz. Für Flug
Saarbrücken Konkurrenz um die ſilberne Verbandsmedaille, für
Flug. Meß Konkurrenz um Staatsmedaillen.
Die Darmſtädter Narrhalla hatte am Mittwoch
abend in der Reſtauration, Zur Lper= Geſtauration zum Prinzen
Martin) eine Schlußfeier verauſtaltet, an der ſich neben dem
Brinzen Karneval, den Komiteemitgliedern und einigen geladenen
Gäſten die Damen und Herren beteiligten, welche bei der Auf=
führung
der Karnevalspoſſe mitgewirkt hatten. Die Veranſtaltung
beſtand in einem Abendeſſen, an das ſich unterhaltende Vorträge
anſchloſſen. Die Stimmung war während des ganzen Abends
die denkbar beſte und ſo konnte es nicht fehlen, daß die Feier
einen urfidelen Verlauf nahm. Den erſten Toaſt brachte der
Vorſitzende des Komitees, Herr Mar Auſpach, auf den ver=
dienſtvollen
Leiter und Regiſſeur der Karnevalspoſſe, Herrn Hof=
ſchauſpieler
Wagner aus, dem als Zeichen der Auerkennung für
ſeine Verdienſte ein wertvoller Teppich überreicht wurde: Herr
Wagner dankte mit warmen Worten, indem er einen Vergleich
zwiſchen dem Enſemble eines Großh. Hoftheaters und eines
närriſchen Hoftheaters zog. Herr Lange toaſtete auf den Ver=
faſſer
und die Darſteller der Poſſe, Herr Kaminsky auf den
Intendanten des närriſchen Hoftheaters, Herrn Lange. Herr
Anſpach begrüßte in liebenswürdigen Worten die drei anweſenden
Vertrcter der Preſſe, worauf Herr Rodakteur Simon in deren
Namen dankte mit dem Hinzufügen, daß ſie durch Bernfsgeſchäfte
verhindert geweſen ſeien früher zu erſcheinen, mit ihrem Ein=
treffen
um 11 Uhr 11 Min. aber nur den Traditionen der Narr=
halla
entſprochen hätten. Frau Simon, Mitglied des närriſchen
Hoftheaters, verlas ein humoriſtiſches Gedicht, das in ein Hoch
auf den Regiſſeur Herrn Wagner ausklang. Herr Feix brachte
humoriſtiſch gewürzte Toaſte auf die Damen und den Präſidenten,
Herr Simon einen ſolchen auf den Souffleur Herrn Koch und
Herr Redakteur Ramſpeck ein Toaſt in Verſen auf die an=
weſenden
Damen aus. An den humoriſtiſchemuſikaliſchen Vor=
trägen
beteiligten ſich hervorragend die Herren Karl und
Rupp ꝛc. ꝛc. Prinz Karneval hatte für ein treffliches Mahl und
einen guten Tropfen aus ſeiner bewährten Küche und ſeinem
Keller Sorge getragen und ſo fehlte es an nichts, um die unter
den Gäſten herrſchende gute Stimmung zu erhalten.
Mainz, . März. Der weiteren Kreiſen bekannte Beſitzer
eines Hundetheaters Direktor A. Wallenda, der eben mit
einer Kollektion dreſſierter Hunde in Petersburg weilt, wäre, wie
wir aus einem Privatbriefe entnehmen, beinahe als Sträfling
nach Sibirien gekommen. Direktor Wallenda wohnte in Peters=
burg
bei einem als enragierten Deutſchenhaſſer bekannten Ruſſen;
dieſer ſah die Paviere Wallendas. worunter ſich auch die Zeich=
nung
eines belgiſchen Meßplatzes befand, welche der Ruſſe für
irgend einen Feſtungsplan hielt und dieſerhalb Anzeige erſtattete.
Morgens in früheſter Stunde wurde Herr Wallenda durch Koſaken,
aus dem Bett geholt und zur Polizei verbracht, wo er bis zum
Nachmittage feſtgehalten wurde. Da kam der Direktor des Eta=
bliſſements
. wo Herr Wallenda mit ſeinen Hunden Vorſtellungen
gab und nun wurde, da ſich die Ungefährlichkeit des Meßplanes
herausſtellte, der Verhaftete entlaſſen. Heir Wallenda hat, wie
er ſchreibt, ſolchen Schrecken ausgeſtanden, daß ihm für alle Beiten
die Luſt vergaugen iſt, nochmals in Rußland Vorſtellungen zu
geben.
Der in Berlin verſtorbene Rentner, der der Stadt,
Mainz zu öffentlichen Zwecken 300000 M. vermacht hat, heißt
nicht, wie geſtern irrtümlich mitgeteilt wurde. Niederwieſen,
ondern Simon Bladt und war früher bei der Firma Nieder=
vieſen
hier thätig.
Grüningen, 3. März. Seit letztem Montag weilt Herr Hof=
rat
Kofler von Darmſtadt hier und lüßt zur Leit u. a.
unweit der Chauſſee Grüningen-Steinberg, an der Stelle, wo

[ ][  ][ ]

Nr. 56

861

der Pfahlgraben ſeine gerade Richtung von Weſten nach Oſten
vexläßt und ſich in ſüdöſtlicher Biegung nach Arnsburg wendet,
das im Munde des Volkes ſog. Hamhaus' freilegen. Oberhalb
desſelben vermutet man die Spuren eines größeren Römerkaſtells
aufzufinden. (Gieß. Anz.)

Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 4. März. Die Kaiſerjacht
Hohenzollern: verläßt Kiel am Samstag und ſährt nach Abbazia.
um dort zur Verſügung des Kaiſers zu ſtehen, der ſich auf
dem Landwege dorthin begiebt; die Abweſenheit der Hohen=
zollern'
ſoll 8 Wochen dauern.-Die Ankunſt der Kaiſerlichen
Prinzen in Vloen wird nicht am 10. ſondern entweder am
16. oder 18. April erfolgen. Eine Abordnung des Magiſtrats
und der Stadtverordnetenverſammlung der Stadt Quedlinburg
hat geſtern dem Kultusminiſter Dr. Boſſe den prachtvoll aus=
geſtatteten
Ehrenbürgerbrief überreicht. Im Anſchluß daran fand
beim Kultusminiſter eine größere Feſttafel ſtatt, zu der außer
den Mitgliedern der Abordnung zahlreiche in Berlin lebende
Quedlinburger, darunter der Dichter Julius Wolff, ſowie die
Miniſter Dr. v. Bötticher, Miquel, Frhr. von der Recke ꝛc. geladen
waren. Der 15. deutſche Adelstag iſt beute unter dem
Vorſitze des Grafen von der Schulenburg zuſammengetreten. In
die deutſche Adelsgenoſſenſchaft wurde u. a. auch der Herzog
Johann Albrecht von Mecklenbura aufgenommen. Der Adelstag
beſchäftigte ſich u. a. mit der Ermittelung einer Inſtanz zur
Schlichtuna von Ehrenhändeln auf ordnungsmäßigem Weae für
diejenigen Mitglieder der Genoſſenſchaft, die keinem andern Ehren=
gericht
unterſtehen und die Eniſcheidung der Genoſſenſchaft an=
rufen
.
Zum Diebſtahl des Gnadenerlaſſes für die
Armee teilt der Hamb. Korr. mit, es habe ſich ergeben, daß
eine förmliche Verbindung zur Vollführung ſolcher Entwendungen
beſtanden bat. Von den drei Verhafteten begab ſich der eine
zum Falzen in die Druckerei, die beiden anderen faßten in
Abſtänden auf der Treppe Paſto, die zur Buchbinderei im oberen
Stockwerk führte. und behielten im geeigneten Moment eine
Rummer des Armee=Verordnungsblattes:, das der letzte von
ihnen zum Vorwärts; brachte und nach ſeiner Ausſage an Dr.
Braun ablieferte. Daher wurde auch letzterer in Haft genommen,
als er erklärte. dieſen Mann nicht zu kennen. Eine geſtrige,
von über 300 Perſonen beſuchte allgemeine Buchdrucker
Verſammlung beſchloß, nachdem der Bund Berliner Buch=
druckereibeſitzer
erklärt hatte, das Verlangen der deutſchen Gehilfen
nach einer Tarifreviſion unterſtützen zu wollen, ſolgende Er.
klärung: Die Verſammlung iſt mit den Vereinbarungen des
Verbandes des deutſchen Buchdruckervereins einverſtanden und
macht die weitere Stellungnahme von dem Ausgang der Ver=
handlungen
abhängig.
Oeſtrich a. Rh., ½. März. Unter großer Beteiligung fand
heute nachmit ag die Beerdigung des Staatsminiſters v. Stoſch
ſtatt. Der Kaiſer hatte als Vertreter bei der Trauerfeier den
Chef des Marine=Kabinetts, Kontre=Admiral Frhrn. v. Senden=
Bibran, die Kaiſerin Friedrich den Kammerherrn Frhrn. v. Ompteda,
Prinz Heinrich den Kittmeiſter v. Breugel entſandt.
Köln, 5. März. Wie die Köln. Volksztg. meldet, iſt der
frübere Vizepräſident des Reichstages, Reichsrat Buhl in Deides=
heim
, heute früh geſtorben.
Bonn, 4. März. Die Synode der Altkatholiken des Deutſchen
Reiches. zuſammengeſetzt aus ſämtlichen Geiſtlichen und den von
den einzelnen Gemeinden entſandten Laien wählte heute mit 126
von 128 Amweſenden den Weihbiſchof und Biſchofsverweſer Dr.
Weber zum Biſchof der Altkatholiken Deutſchlands.
Kattowitz. 4. März. Der Brand in der Grube-Cleophas,
dauert fort. Um 7 Uhr abends waren 51 Tote heraufbefördert.
Vermißt werden noch etwa 20 Verſonen. Die Ausſicht auf Rettung
iſt hoffnungslos. Die Leiter der Belegſchaften der benachbarten
Gruben ſind zur Hilſe herbeigeeilt. Es gilt jetzt die Rettung der
Grube. Die Gebäude über Tag wurden nicht vom Feuer ergriffſen.
Der Betrieb iſt vorausſichtlich auf Monate geſtört.
Chriſtiania, 4. März. Der ſchwediſchnorwegiſche Geſandte
in Petersburg, Reuterskjold, teilt telegraphiſch die Unterredung
mit, die er mit Baron Toll anläßlich der in Irkutsk eingetroffenen
Deveſche gehabt hat. Toll ſände, daß das in der Depeſche ange=
gebene
Datum (20. November) die Wahrſcheinlichkeit des Gerüchts
vermindere. daß Nanſen und ſeine Gefährten gleichzeitig auf
dem Feſtlande eingetroffen ſein müßten; in dieſem zalle ſeien
längſt direkte Nachrichten eingetroffen. Die Mitteilung Kuchuarews
ſcheine unſicher und einer poſitiven Grundlage entbehrend.
Paris, 4. März. Die demnächſtige Vermählung der Prin=
zeſſin
Margarete von Orleans, Tochter des Herzogs von
Chartres. mit dem Major Mac Mahon, älteſtem Sohne des
Marſchalls. wird offiziell bekannt gegeben.
Kleine Chronik. Wegen Skandalierens wurde den Schilern
einer höheren Klaſſe in Vochta die Strajarbeit erteilt,
Schillers Ballade Die Krauiche des Joikus; reinlich abzu=
ſchreiben
und am zweiten Tage abzulieſern. Um ſich die Arbeit

des Abſchreibens zu erjparen, gingen die Herren Schüler zur
Druckerei und ließen ſich das Gedicht fein ſäuberlich drucken und
lieferten es ſo ab. Ein Geſtellungspflichtiger ohne
Namen hat ſich bei dem Gemeindevorſtand Brzenskowitz behuſs
Aufnahme in die Stammrolle gemeldet. Dieſem Wunſche konnte
jedoch nicht ſtattgegeben werden, da Namen ſowie Geburtsdaten
fehlten. Derſelbe gab an, im Alter von drei Jahren an der
deutſchöſterreichiſchen Grenze bei Oswieeim ausgeſetzt worden
zu ſein. Mitleidige öſterreichiſche Bauern hätten ihn gefunden
und aufgezogen, ihm auch den Vornamen Woitek beigelegt. Wie
ſeine Eltern und wie er ſelbſt heißt, wußte er natürlich nicht
anzugeben. - Aus Budapeſt wird geſchrieben: In der Gemeinde
Sgent=Jobb iſt die Witwe Fr. Stefan Higili geſtorben. Die
75jährige Matrone war neunmal verheiratet und hat
alle ihre Männer zu Grabe geleitet. Au der Leichenfeier der
Greiſin beteiligte ſich eine rieſige Menſchenmenge. da ſie durch
ihre Ehen faſt mit jeder dritten Perſon im Dorfe verwandt
war. - Aus Paris, 20. Februar, ſch eibt man: Präſident Faure
dekorierte auf dem Babnhofe von Laroche den 104jährigen
Bailloid, welcher noch unter Bonaparte gekämpſt und nach
der Schlacht von Waterloo wegen hochgradiger Lungenſchwind=
ucht
heimgeſchickt wurde.

Konze rte.
r. Der I. Kammermuſik=Abend des Mozart=
Vereins fand am Mittwoch im weißen Saale der Stadt
Pfungſtadt' ſtatt. Eröffnet wurde das Konzert durch das Streich=
quartett
in A-dur von Beethoven, an welchem ſich die Herren
Hofmuſiker Otto Kleitz (. Violine). G. Gims (I. Violine),
Rich. Senff (Viola) und Kammermuſiker Alfr. HaynlVioloncell,
beteiligten, die dem Werke zu einer in jeder Hinſicht gelungenen
Wiedergabe verhalfen. Ein präziſes Zuſammenſpiel, ſcharfe
Hervorhebung der einzelnen Themen. ſowie klarer und durch=
geiſtigter
Vortrag zeichneten dieſe Leiſtung aus. Der jugendliche
Vianiſt Herr Hans Hayn trat zuerſt als Soliſt mit Schumanns
Carnaval vor das Publikum. Die ſchon oſt gerühmten Vor=
züge
des Künſtlers, eine ſolide, größtenteils ausgeglichene Technik
traten auch hier in den Vordergrund. Was den Vortrag ſelbſt
anbelangt, könnte man manchmal auch anderer Meinung ſein,
doch wollen wir deshalb mit dem Künſtler nicht rechten, der,
alles in allem, eine ſehr erfreuliche und ſeinem Talente alle Ehre
machende Leiſtung bot. Die Feinheiten ſeines Spiels zeigten ſich
in gleicher Weiſe in dem Klavierpart des Trios in F-dur op. 18
von Saint=Saöns, welches unter Mitwirkung der Herren Ott;
Kleitz und Alfr. Hayn eine ſeinem Charakter entſprechende
Ausführung erfuhr. In dieſem Trio iſt ſo viel Grazie mit
franzöſiſchem Eſprit vereinigt, ohne daß jedoch das tiefere geiſtige
Element fehlte, daß wir es ohne Bedenken den beſten Kammer=
muſikwerken
der franzöſiſchen Muſik zuzählen können. Daß auch
hier die ausübenden Künſtler nach jeder Richtung ihr Beſtes
thaten, braucht nicht beſonders hervorgehoben zu werden. Reicher
Beiſall von ſeiten des Publikums lohne ſie für ihre Mühe und
ernſtes Streben.
W. Das Konzert, welches der faſt erblindete Pianiſt Herr
Moritz Adler aus Frankfurt am Mittwoch Abend im Saale
Zur Traube; veranſtaltet hatte, war recht gut beſucht. Das
Programm des Konzertgebers ſetzte ſich aus ſolchen Stücken zu=
ſammen
, die, ohne die klaſſiſche Litteratur ganz zu umgehen, dem
Verſtändnis eines größeren Konzeripublikums näher liegen, wie
3. B. die Lisztſche Transſkription Elſas Traum, aus Lohen=
grin
;, Norwegiſcher Brautzugr von Grieg, Barcaroler von
Roſſini=Liszt und Konzert=Mazurkar von Goddard ꝛc. Auch
zwei eigene Kompoſitionen des Konzertgebers waren auf
dem Programm vertreten, Weihnachtsglocken; ein gut ſpiel=
bares
Salonſtück beſſeren Genres und ein Charakterſtück Imi
Walde: das wir anzuhören leider nicht mehr in der Lage waren.
Der ſchiver geprüfte Pianiſt geht, wie man merkt, ganz in ſeiner
Kuuſt auf und wird an deren erfolgreicher Ausübung durch ſein
geringes Augenlicht ſcheinbar nicht gehindert, da er auch ſolche
Stücke mit großer Fertigkeit ſpielt, bei denen die Orientierung
auf der Klaviatur vermittelſt des Taſtgefühls allein ſchwer er=
möglicht
wird. Dieſer ſeiner Sicherheit in der Technik ſteht eine
ſympathiſche Art des Vortrags zur Seite, welche beide denn dem
Pianiſten zu einem erfreulichen Erfolge verhalfen. Als Geſangs=
ſoliſtin
wirkte in dem Konzerte Frl. Emilia Höfling aus
Frankfurt mit, eine Sängerin, die über eine recht hübſche, gut
ausgebildete und ausgiebige Stimme gebietet, deren Vortrag
aber noch harmoniſcherer Ausgleichung und künſtleriſcher Aus=
reifung
bedarf. Während die Sulzbachſchen Lieder recht an=
ſprechend
vorgetragen wurden, kam die Dame bei dem Vortrag
des Koßſchen Winterlieds; dagegen über die Beherrſchung des
rein Geſangstechniſchen kaum hinaus. Die Klavierbegleitung
batte Frl. Claire Neutlinger übernommen. Die Aufnahme
der einzelnen Vorträge war eine recht beifällige.

[ ][  ]

862
Nr.
Münchener Brief.
I.
Selten war aus dem winterlichen Kunſileben Münchens
weniger zu berichter, wie in dieſem Jahre. Tie bildenden Künſtler
arbeiten fieberhaft, um die beſonders günſtigen Ausſtellungsbe=
dingungen
des Jahres 1896 ausnutzen zu können. Drum kann
man es ihnen auch kaum verargen, daß ſie keine Zeit finden im
Kunſivereine ihre Kollektionen aufzuſtellen. Die Sezeſſion
wird wiederum eine Früblings= und eine Somner=Ausſtellung
veranſtalten, Dresden lädt zu einem Salon ein, der Glaspalaſt
möchte die Sezeſſion überbieten und endlich ſieht die große
Berliner Jubiläums=Ausſtellung bevor. für welche die Ge=
noſſenſchaft
bereits zugeſagt hat, während die Sezeſſion abwartet,
bis ihr in Beilin gleich günſtige Bedingungen gewährt werden,
wie den ausländiſchen Kollekkionen. Nur Meiſter Albert
Keller hat in ſeinem Atelier geladenen Gäſten eine wunder=
volle
Sammlung ſeiner jünaſten Schöpfungen vorgeſührt. Hier
ſahen wir Das Glück;, eine holde Fee. die mit ſeligen Augen
in die Hütten der Armen und Elenden leuchtet, eine Somnam=
bule
von uhſtiſch=ſchwülem Reize, eine üppige Haremſzene; und
Frauenbildniſſe ſo pikart und poeſievoll, ſo virtuos und doch
charakteriſtiſch, daß auch die verfeinertſten Pariſer ſie kaum über=
treffen
dürften. Von eigenartig dramatiſcher Wirkung iſt eine
moderne Judithr. Eine junge Dame, ganz in ſchwarz gekleidet,
umfaßt mit ſchlanker, zierlicher Hand ein blankes japaniſches
Schwert, indeſſen die Linke im Begriff iſt, einen ſchimimernden
Vorhang aus koſtbarem Goldſtoffe zurückzureißen. Ihr Blick iſt
zur Erde gerichtet, träumeriſch und grauſam, ſurchtſam und
tückiſch: ein berückendes. ſchreckliches Rätſel.
Den Niedergang ini muſikaliſchen Leben. welcher wohl nicht
blos zufällig mit dem Rücktritte Levis zugleich eintrat, haben
wir ſchon früher konſtatiert. Die Novitäten der Akademie ſind
nicht der Erwähnung würdig. die Hoſoper brachte gar keine, ſo
daß uns nur übrig beibt eines Feſtlichen Vorſvieles von Karl
Pöttgieber rühmend zu gedenken, welches in einem Kaim=
Konzerie unter großem Beijalle aufgeſührt wurde. Hier bemerkte
man doch endlich wieder einmal ein kräftiges Talent, welches,
auf frappierende Inſtrumentalkniffe verzichtend, wirkliche ſelbſt=
ſtändige
Muſik eifindet ein Schüler Wagners, jedoch kein
Sklave! Von ihm iſt ohne Zweiſel eine wirkliche Vereicherung
unſerer Konzertlitteratur zu erwarten.
Im Hoftheater herrſcht eine Art von Chaos. Allwöchentlich
ſällt das Repertoire mehrmals um' weil es dem Intendanten
nicht gelingt die Sterne erſter Größe von allzu ausgedehnten
Gaſtſpielen zurückzuhalten. Die Abonnenten murren bedenklich.
und das mit Recht: denn was haben ſie von einer Primadonna
in Boſton, einem Heldentenor in Dresden oder Frankfurt, einer
Jugendlich=dramatiſchen: in Bremen und einem erſten Intri=
quanten
; und zugleich Intendanten in Amſterdam oder Köln.
Herr Voſſart denlt wohl, der neuinſzenierte Don Giovanni=
l
.Don Juan= Mozarts) werde alles wieder gut machen. Allein
er wird vermutlich wieder Eintrittspreiſe dafür fordern, die nur
das internationale Fremdenpublikum des Commers ohne Seufzen
erlegen kann. - Von Saiſon=Erzeugniſſen iſt, nur die Wiederauf=
nahme
des Barbier von Baadad zu erwähnen, jenes
herrlichen Meiſterwerkes von Peter Cornelius, in welchem Gura
die Titelrolle ſang. und das war wiederum für ſich ein Meiſter=
werk
! Ferner die Aufführungen der Fledermaus' an den
Faſchingstagen, die wohl als,vollendet: bezeichnet werden müſſen,
und die ſo recht unmittelbar vor Augen führten, wie aroß allent=
halben
die Sehnſucht nach melodiſch ſelbſtändiger, heiterer, im
edelſten, mozartiſchen Sinne yleichter; kurzum unwagneriani=
ſcher
Muſik iſt. - Im Gärtnerplatz Theater giebt es grundſätzlich
nichts Neues, und das Deutſche Theater' iſt immer noch nicht
fertig, indem ſeine Leidensgeſchichte vor der Geburt neuerdings
auch noch durch einen Brand im Neubau bereichert wurde, da=
gegen
ſand es als dermaleinſtiger Tempel der radikalen Natura=
liſien
und tanzenden Halbwelt im Karnevalszuge hervorragende
Vertretung: Deu'ſches Theater zur grunzenden Muſe.
München, im Februar 1896.
Georg Fuchs.
Litterariſches.
Das Leben und Treiben auſeinem Leucht=
turm
, der auf einſamem Felſen draußen im Meere der anpral=
lenden
Brandung trotzt, muß in der Winterzeit ein ſchrecklich
eintöniges ſein; wenn auch die Pflicht die treuen Wächter immer
von neuem ermuntert, ſo ſind ſie doch oft wochenlang von jeder
Verbindung mit dem Feſtlande abgeſchloſſen, und ſehen nichts
andres, als ihre eigenen wetterharten Geſichter. Um nun das
Getriebe da draußen auf dem umbrandeten Turm gerade in der
rauhen Jahreszeit aus eigener Anſchauung ſchildern zu können,
hat die geiſtvolle Schriſtſtellerin und mutige Seefahrerin Helene
Pichler es unternommen, kurge Jeit die Geſellſchaft der Turm=
wächter
zu teilen, und was ſie dort erfahren, erzählt ſie den
Leſern in Heſt 1ö der beliebten Familienzeitſchriſt Für Alle

56
Welt (Deutſches Verlagshaus Vong & Cv., Preis des Vier=
zehntagsheſtes
40 Pf.) in friſcher und humorvoller Weiſe. Damit
nun dieſe intereſſanten Erlebniſſe dem Leſer noch näher gebracht
werden. ſind ſie von einer großen Anzahl treflich gezeichneter
Illuſtrationen begleitet. Der künſtleriſche Schmück dieſes Heſtes
weiſt neben den Porträts Peſtaloszis. des Prinzen Alexander,
des Afrikareiſenden Ehlers und des Generals v. d. Goltz=Paſcha.
die Holzſchnittrevroduktionen des Joſs Galleaosſchen Gemäldes
Kriegsbeute: des Modlerſchen Gemäldes Ein Hochzeitefeſt in
der Bretaanei, dann-Manuelal von Konräd Kieſel, Erdpyra=
miden
in Tirol= von C. Heyn, Münchener Kindl von Friedrich
Bodenmüller und Waffenhändler in Kairo= nach dem Gemälde
von G. Simoni auf.
Briefkaſten.
C. in Weinheim. Dieſe Reimerei, zu welcher der Verſaſſer
ein halbes Jahr gebraucht hat, iſt ohne Gehalt und ohne Pointe.

Letzte Nachrichten.
Berlin, 5. März. Die Budgetkommiſſion des Reichs=
tags
bewilligte nach längeren Ausführungen des Staatsſekretärs
v. Marſchall, worin er därlegte. die gegenwärtigen Erwägungen
über die weitere Flottewvermehrung würden ſich auf rein ſach=
lichem
Boden bewegen. zwei erſte Raten zum Bau zweier zwei=
klaſſigen
Kreuser 1½ Millionen, als erſte Rate der vierklaſigen
Kreuzer ½ Million Mark.
Wien, 5. März. Nach der Neuen Freien Preſſe' wird das
deutſche Kaiſerpaar mit ſeinen Kindern noch im Laufe des
März nach Abbazia zu längerem Aufenthalte kommen und in
der neuerbauten, der Gräfin Henckel von Donnersmarck gehörigen
Villa Roſalia Wohnung nehmen. Die Gräfin hatte ihre Villa
dem deutſchen Kaiſerpaare angeboten. Die Gräfin wurde aus
Berlin benachrichtigt, daß zuerſt die Kaiſerin mit den Kindern
lommen und ſpäter der Kaiſer folgen werde. Die kaiſerliche
Jacht Hohenzollern; wird am 20. März im Golf von Fiume
eintreffen.

Tageskahender.
Großh. Hoftheater, Anfang 7 Uhr: Haſemanns Töchter:
Vorſtellung abends 8 Uhr im =Orpheum;
Verſteigerungstalender.
Samstag, 7. März.
Jagdverpachtung um 3 Uhr in Traiſa.

Druck und Verlag: L. C. Wittichſche Hofbuchdruckerei, verantwortlich für die Redaktion: Dr. O. Waldaeſtel, beide in Darmſtadt.