Abonnementspreis
viertsljähnlich 1mnti in zi halte.
jührlich 7 Marl udh Veisheeh=
Answaͤrls werdm vo allen
Poi=
ämtern Beſiechangen entſe
heugs=
nommen zu Mark„ Pi. pro
Quarkal incl. Poitansichkan.
—.
159. Jaßrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
Inſerale
ür das
wöhentl. Gmal erſcheinende
Jankial=
werden angenommen: in Dohmſindt
von der Expedition. Rheinir. N½.,
in Vejjungen von Frieor Pöͤſet,
Schießhausſtraße 1, ſowie anzwürts
von allen AmnoneeneErveon oren.
o-
l
Amtliches Organ
für die Lekanntmachungen des Großh. Kreisamks, des Großh. Polizeiamts und der anderen Zehörden.
9hls.
Bienstagn ben 25. Lebruur
4½.
Lieferung
von Fleiſch (Ochſenfleiſch ausgenommen),
Fleiſchwaaren, Brod, Wein, Flaſchenbier,
Milch, Butter, Eier, Käſe, Mehl, Kaffee,
verſchiedenen Kochvictualien, Seife und
Vergl. mehr, für das ſtädt. Krankenhaus
während des Verwaltungsjahres vom
1. April 1096 bis 31. März 1897.
Die Anlieſerung des vorbezeichneten
Bedarſs ſoll auf dem Submiſſi nswegeſ
vergeben werden. Bei allen Gegenſtänden
verſteht ſich die Lieferung
ſelbſtverſtänd=
ich auf beſte Qualität. Die Lieſerungs=
Bedingungen ſind auf unſerem Büreau,
Stadthaus, Zimmer Nr. 9, einzuſehen,
woſelbſt auch ein ſpezielles Verzeichniß
über Art und Menge der einzelnen
Ge=
genſtände zur Einſicht bereit liegt.
Wir laden Lieſerungsluſtige ein ihre
verſchloſſenen, mit bezüglicher Aufſchrift
verſehenen Offerten
Montag den 2. März d. Js.,
Vormittags zwiſchen 1011 Uhr,
n den im unteren Hausſlur des
Stadt=
hauſes aufgehängten Submiſſionskaſten
inzulegen.
Die Proben ſind innerhalb derſelben
Friſt bei dem Verwalter im
Kranken=
haus abzugeben. Dabei wird bemerkt,
sdaß die Proben nicht mit dem
Namen des Submittenten verſehen
ſein dürfen, ſondern lediglich durch ein
Zeichen (Litera oder Nummer) kenntlich
gemacht ſein ſollen, welches Heichen in
der Submiſſſon ebenfalls genau enthalten
ein muß.
Alle Preiſe ſind (unter
Nichtbe=
rückſichtigung der ſog. Ladenpreiſe)
ediglich per Kilogramm, bezw. per Liter
zu ſtellen, nur für das Weißbrod wird
Abgebot auf den Preis von 3 Pfg. per
50 Gramm verlangt.
Darmſtadt, den 12. Februar 1896.
Broßherzogl. Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.:
[3156
Köhler.
Verkteigerung uon alten
2
Matertalten.
Donnerstag den 27. Februar l. Js., Vormittags 10 Uhr,
ſollen im Hofe des Kanzleigebäudes dahier
eine Partie alter Bretter, Schränkchen, Pulte, altes Eiſen ꝛc.,
ſöffentlich loosweiſe an den Meiſtbietenden unter den vor der Verſteigerung bekannt
gemacht werdenden Bedingungen verſteigert werden.
Darmſtadt, den 24. Februar 1896.
Großherzogliches Hochbauamt Darmſtadt.
Wieſſell.
(359½
Lieferung
von Fleiſch. Fleiſchwaaren, Brod, Milch.
Wein, Flaſchenbier, Mohnöl, Butter, Eier,
Käſe, Mehl, Kaffee, verſchiedenen
Koch=
viktualien, Seiſe und dergleichen mehr
für die ſtädtiſche Pfründneranſtalt, das
ſtädtiſche Armenhaus u. die Stadtarmen
während des Verwaltungsjahres vom
1. April 1806 bis 31. März 1897.
Die Anlieferung des vorbezeichneten
Bedarfs ſoll auf dem Submiſſionswege
vergeben werden.
Bei allen Gegenſtänden verſteht ſich
die Lieferung ſelbſtverſtändlich auf beſte
Qualität. Die
Lieferungsbeding=
ungen ſind auf unſerem Büreau
(Stadthaus, Zimmer Nr. 9)
ein=
zuſehen, woſelbſt auch die Verzeichniſſe
über Art und Menge der einzelnen
Ge=
genſtände zur Einſicht bereit liegen.
Wir laden Lieferungsluſtige ein, ihre
verſchloſſenen, mit bezüglicher Aufſchrift
verſehenen Offerten
Dienstag den 3. März d. J.,
Vor=
mittags zwiſchen 10-11 Uhr,
in den im unteren Hausflur des
Stadt=
hauſes aufgehängten Submiſſionskaſten
ſeinzulegen.
Die Proben ſind innerhalb derſelben
Friſt bei dem Oberverwalter im
Pfründ=
nerhaus, Frankfurterſtraße Nr. 27,
abzu=
geben.
Dabei wird bemerkt. daß die Proben
uicht mit dem Namen des
Sub=
mittenten verſehen ſein dürfen,
ſondern lediglich durch ein Zeichen (Litera
oder Nummer) kenntlich gemacht ſein
ſollen, welches Zeichen in der Submiſion
ſebenfalls genau enthalten ſein muß=
Alle Preiſe ſind (unter
Nichtbe=
rückſichtigung der ſogenannten
La=
denpreiſe) lediglich per Kilogramm,
bezw. per Liter, zu ſtellen, nur für das
Weißbrod wird Abgebot auf den Preis
von 3 Pfg. per 50 Gramm verlangt.
Darmſtadt, den 12. Februar 1896.
Großherzogl. Bürgermeiſterei Darmſtadt.
V.:
Köhler.
[3137
In unſer Firmenregiſter wurde heute
eingetragen:
Friedrich Wilhelm Göbel in Ober=
Ramſtadt, betreibt daſelbſt unter der
Firma F. W. Göbel ein
Handelsge=
werbe.
Darmſtadt, am 22. Februar 1806.
Großherzögl. Amtsgericht Darmſtadt II.
[3594
Dr. Schwarz.
G. Th. Jung, juwelier,
[116
Schützenſtraße.
Grosse Ausiodht in Fentheiten.
105
102
Nr. 4
4tamm.- und
Brrnnholz Verkeigerung
Montag den 2. und Dienstag den 3. März,
Vormittags 9 Uhr anfangend,
werden in dem Gemeindewald zu Nieder=Ramſtadt, Diſtrikt Steig, an Ort und
Stelle verſteigert:
57 Eichen=Sämme, 6-11 Meter lang und 14-35 Emt. Durchmeſſer,
3 Buchen=Stämme, 7-10 Meter lang und 38-41
11 Kiefern= und Lärchen=Stämme, 7-17 Met. lang und 17-45 Etm.
Durchmeſſer,
28 Buchen= und 7 Eichen=Derbſtangen,
223 Meter Buchen, 2 Meter Eichen= und 6 Meter Nadel=Scheiter,
223 „
11 „ „ Knüppel
4
90
Meter Nadel=Stöcke,
3750 Buchen=, Eichen= und Nadel=Wellen.
Das Stammholz kommt zuerſt zum Ausgebot.
Die Zuſammenkunft iſt am Bonsthal, am Eingang des Waldes.
Nieder=Ramſtadt, 22. Februar 1896.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Nieder=Ramſtadt.
(3595₀
Schneider.
Wichtig
uir
unſere
Hausfrauen!
Zur Bereitung eines vorzüglichen
und billigen Kaffee's
empfiehlt es ſich für Hausfrauen, folgende
Kochvorſchift zu beachten:
Man nehme
für 6 Taſſen
25 gr (2 Eßlöffel) Kathreiner's Kneipp=
Malz=
kaffee, mahle denſelben nicht zu fein auf einer
gewöhnlichen Kaffeemühle, ſchütte ihn in
einen Topf, übergieße dann den Kaffee mit
einem Liter kalten Waſſers, bringe ihn zum
Sieden und erhalte ihn 2 Minuten in
mäßigem Kochen; alsdann ſchüttet man 25 gr
(2 Eßlöſſel) gemahlenen Bohnenkaffee dazu,
rührt das Ganze ordentlich um und läßt es
abſetzen. Noch beſſer überbrüht man den
gemahlenen Bohnenkaffee mit dem kochenden
Malzkaſſee. Von dieſem Kaffee ſtellt ſich der
Preis per Taſſe auf etwa 1 Pfeunig.
Kathr einer's Malzkaffee iſt nach
paten=
tirtem Verfahren mit Extrakten aus dem
Fleiſche der Kaffeefrucht imprägnirt und kommt
dadurch dem Bohnenkaffee in Geſchmack und
Aroma ſo nahe, daß er auch unvermiſcht
für ſich getrunken werden kann.
Aecht nur in plombirten Packeten
mit unſerer Schutzmarke und der Firma
(3596
Kathreiner's Malzkaffee=Fabriken.
suppenwürze iſt friſch eingetroffen bei
H. Röhrich, Wilhelminenplatz 2.
Die Original=Fläſchchen von 65 Pfg. werden zu
45 Pfg. und diejenigen M. 110 zu 10 Pfg mit
Maggi's Suppenwürze nachgefüllt.
(3597
118
½
5
1STUu shaemel2bss
1 u. K4kanen
s-
in allen Apotheken. Er Gpos: 20
glaanerren -o
16
Caaruuvnn ESl
Rus Saint=Lazare, PAx1s. 18708,
Eſſig=Gurken,
Hreßſeſbeeken
Junge
Schnittbohnen,
per 2 Pfund=Doſe 38 u. 40 Pfg.
Purse=Erbſen, junge Erbſen,
Bruchſpargeln, Stangenſpargeln
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in allen Farben u. Qualitäten,
Meter von 65 Pſx. anfangend.
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in allon Broiten, weiss u. ersme,
Meter von 5 P'ſg. anfangend,
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5 Markt 5.
10
5„
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92
ſerfordern
höchstens 15 Hinuten Hochzeit,
brauchen
nicht durchgeschlagen zu wordon,
sind
blutbildend für Blutarme,
zind
Enochen. u. 2ühnostärkend r.Kinder
zin=
loicht verdaulich für Hagenleidende.
gind
kräftigend für Kranke und Recon.
valescenten;
sie
le.
24.
2₈
213
des
43
¼⁄.
H46₈.
538 1
11 .
816
837
8==
.
orhöhen das Wohlbeſinden Gesunder, „
2½
8ie
werden äratlich bestens empfohlen.
sie werden nur nach deutschem Gewichl
(3599.
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Herren=
Kinder=
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2
eh.
ut 19.
vELir=
17
Su.
7⁄9₈
15
H.
5.
r.
er .
V2 m
dd
1.
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e
..
¹⁄en.
nods=
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Saale des Hauauer Hofes.
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ſchimmelſtute, tadellos, ferm geritten,
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3441b) Liebigſtr. 37. 1. Stock, 5
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3609b) Mathildenſtraße 25
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Land=
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2749b) Ecke der Eliſabethen= u.
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Zimmer mit Schlafkabinet zu vermiethen.
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möblirtes Parterrezimmer (mit ſeparatem
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Zimmer zu vermiethen.
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die Expedition d. Bl.
63982.
Nr. 47
Schluß der Ausgabe von Antheilſcheinen, fünfter und letzt
Serie, zur Verwerthung der Erſindungen von
4 in Schöneberg bei Berl
Herman Cansuuc.
wird hiermit auf
den 1. März ds. Js. feſtgeſezt. Wer bis dahin ſeinen Beitrag nie
baar eingeſandt oder wenigſtens ſich in rechtsverbindlicher Form ve
pflichtet hat, ſeinen Beitrag ſpäteſtens bis 1. April einzuſenden, d
kann nach dem 1. März nicht mehr berückſichtigt werden. Bis zu
I. März d. Js. erfolgt auf Baarſendungen an die Adreſſe „Aermar
Ganswindt in Schöneberg bei Verlin, Herbertſtraße 101 zur V.
werthung meiner von vielen Autoritäten, darunter Se. Excellenz der Chef d
Generalſtsbes der Armee, Graf Schlieffen (Originalqutachten kann bei mir eine
ſehen werden), anerkannten Erfindungen Antheilſchein, worin für je 100 Ma=
001 Prozent vom Reingewinn meiner ſämmtlichen Erfindungen bis zum G
ſammtgewinn von 1000 Mark und für je 1000 Markol Pri
zent vom Reingewinn meiner ſämmtlichen Erfindungen bis zum Geſamm
gewinn von 10,000 Mark in ſichere Ausſicht geſtellt wird
Wie vortheilhaft eine Betheiligung an meinem Unternehmen iſt, kann
m=
auch daraus erſehen, daß manche alten Theilhaber ihren Antheilſchein im Nothfal
ſchon jetzt mit großem Gewinn veräußert haben.
Beſichtigung meiner Efindungen wird ebenfalls nur noch bis 1. März d.
werktäglich von 11 bis 12 Uhr Vormittags geſtattet.
36.
Eüngesamdt
C
Volle Anerkennung verdient die Firma Doering & Cie. durch
die Einrichtung, ihrer berühmten Dvering's Seife mit der Eule
Berugseheine beizulegen, die zum koſtenloſen Beziehen eines
prak=
tichen Gebrauchsgegenſtandes berechtigen. Unter anderen fand auch
die Unterzeichnete einen ſolchen Bezugsſchein und erhielt auf deſſen
Einendung von der Firma Doering & Cie, Frankjurt a. M, ſofort
koſten= und ſpeſenf ei einen ſo eleganten mit allen möglichen
Parfü=
merien und kosmetiſchen Artikeln ausgeſtatzeten Toilettokasten
zuge=
ſandt, wie man ihn ſich nicht ſchöner hätte vorſtellen können Es bietet
ſich alſo beim Einkauſe der ächten Doering's Seife, das iſt die
Mit der Eule, nicht allein die Thatſache, daß man eine
außerordent=
lich feine Toiletteſeife erhält, ſondern daß man auch ohne die geringſte
Ausgabe in den Beſitz eines prachtvollen und reichlich ausg ſtatteten
Toilettekaſtens kommen kann.
Hallo a. S.
Frau Direktor Helene Kubert.
5
Evang. Arbeiter=u. Handwerker=Derein Darmſtadt.
Dienstag 25. Februar, Abends 8½ Uhr, im Vereinslokal,
Ecke der Stift= und Blumenſtraße.
Vortrag
des Herrn Ober=Conſiſtorialrath Walz, über: „Das Chriſtenthun
und das Elend - ein Rückblick auf die 4 erſten Jahrhunderte de
chriſtlichen Kirches.
Gäſte ſind willkommen.
Der Vorstand.
362.
Gelegenheit zu guter,
billiger Penſion
in Kaufma nshauſe iſt einem Schüler
höherer Lehranſtalt gegeben, welcher zwei
Zimmer mit dem Sohne (Gymnaſiaſt,
Sekund.) theilen will.
Offerten unter 4 68 an die
Expe=
dition d. Bl. erbeten.
(3624
Tür eine hieſige neu eingerichtete Wirth=
35 ſchaft mit Metzgerladen wird ein
tüchtiger, cautionsfähiger Wirth
geſucht per 1. April d. J. Offerten an
R. Funk, Aschaffenburga. M. ſ323.
Für einen Oberſekundaner aus gute
Familie wird entſprechende
Penſion geſuchl.
Offerten unter L. 66 durch die Ex
[3625.
pedition erbeten.
Gesucht
ein Herrenſchreibtiſch. Offerten unte
W. 60 an die Exped. d. Bl. (3376.
Wäſche zum Bügeln
nimmt an Frau Frieſe, Eliſabethen
ſtraße 37, Hinterhaus parterre. (3626.
Nr. 47
Eür Hausfrauen!
47
5½
Annahmo altor Wollsachen aller Art gegen Lieferung von
Kleider=
nterrock= und Mantelſtoffen, Damentuchen, Buckskins, Strickwolle, Portièren,
ſchlaf= und Teppichdecken in den neueſten Muſtern zu billigſten Preiſen durch
(27295
Eichmann, Ballenstedt a. H. — Leiſtungsfähigſte Firmal
Annahmeſtelle und Muſterlager bei:
Frln. Marle Funk. Heerdwegſtraße 20
rdentliche Generalverſammlung.
der
GA uOrdtvon „UhfSwdult
eingetragene Genoſſenſchaft mit unbeſchränkter Haftpflicht,
Sinnerstag den 27. Februar 1896, Abends 8 Uhr, im
oberen Saale des Turnhauſes am Woogsplatz Nr. 5.
Tagesordnung.
Rechenſchaftsbericht und Rechnungsablage pro 1895.
Berichterſtattung der Rechnungsreviſoren.
Antrag auf Entlaſtung der Verwaltungsorgane.
Antrag wegen Verwendung des Reingewinns, wobei die Bildung einer
Pen=
ſions= und Unterſtützungskaſſe mit vorgeſehen iſt, und Genehmigung der
Bilanz.
Vorlage des Berichts über die von Bankdirektor Thorwart vorgenommene
Reviſion der Geſchäftsführung und Einrichtungen und Beſchlußfaſſung
hierüber.
Ergänzungswahl des Aufſichtsraths Aus demſelben ſcheiden aus die Herren:
Heinrich Buchhammer, Sattlermeiſter, Wilhelm Ganß,
Maurer=
meiſter, Ludwig Jungmann, Hoflieferant, Jacob Ruoff,
Weißbinder=
meiſter. Die ausſcheidenden Herren ſind für das laufende Jahr nicht
wie=
der wählbar.
Wahl der Abgeordneten für den allgemeinen deutſchen Genoſſenſchaftstag in
Wiesbaden.
Wahl der Abgeordneten für den Unterverbandstag in Babenhauſen.
Die Jahresrechnung iſt in unſerem Geſchäftslokale zur Einſicht der Genoſſen
Melegt.
Darmſtadt. den 8 Februar 1896.
(2743
Der Aufſichtsrath:
Der Vorſtand:
einrich Henkel, Vorſitzender.
Bernhardt. Geminder. Stein.
Das Eintreffen der verſchiedenen
nonAorGd COSUvoN
59 hiermit ergebenſt an und empfehle als ganz vorzüglich:
Kaliforniſche Aprikoſen,
per Pfund 80 Pfg.,
Birnen,
„ „ 80 „
Franzöſiſche Brünellen,
„ 80 „
Amerikaniſche Dampfäpfel,
„ 70 „
„
Apfelſchnitzen,
„ „ 48 „
Eultana=Pflaumen,
„ 50 „
Große türkiſche Zwetſcheu,
„ 35 „
Datteln, Feigen und Kirſchen,
40 „
Obſtmiſchungen, per Pfund 40 bis 76 Pig
Ferner empfehle:
Hausmacher Eierbandnudeln,
entsche und tranzösische Maccaroni,
Wichſeiner Waare, in verſchiedenen Preislagen.
Gran=
A4kek,
Ecke der Erbacher= und Mühlſtraße.
707
Syeuil=Grabdenkmäler
von der Firma Kreuxer & Böhringer
in Lindenfels
empfiehlt zu Fabrikpreiſen
C. Wittmann,
Clemensſtraße. (3627b
riſche Eier,
pr. Stück 6 Pfg.
bei größerer Abnahme billiger.
Horiz L-amdah,
Mathildenplatz 1,
Wilh. Hölb,
Carlsſtraße 74. 3628
So lange noch Vorrath reicht
bekannte
zu 80 Pfg. per Pfund.
Jul. Welmig,
1988=
nur Nieder=Ramſtädterſtraße 17.
5
zur Stärkung und Erhaltung der
Haar=
wurzeln, ſowie zur Verhinderung des
Aus=
fallens der Haare 50 Pfg. und 1 Mk.
Franz
Kuhn's Enthaarungspulver,
ſanerk. beſtes, unſchädlichſtes Mittel. Franz
Kuhn, Parf, Nürnberg. Hier bei I.
Hein Nachk., Ludwigsſtraße 18 G. Fr.
Frank, Hoffriſ., Eliſabethenſtr. 9. L.
Nach-
tigall, Hoffriſ., Wilhelminenſtr. 13 und
Ferd. Müller, Friſeur, Grafenſtr. 25.
Manverbrenne ein Müſterchen ſchwarzen
Seidenſtoffs, von dem man kaufen will,
und die etwaige Verfälſchung tritt ſofort
zu Tage: Echte, rein gefärbte Seide kräuſelt
ſofort zuſammen, verlöſcht bald und
hinter=
läßt wenig Aſche von ganz hellbräunlicher
Farbe.-Verfälſchte Seide (die leicht ſpeckig
wird und bricht) brennt langſam fort
(namentlich glimmen die „Schußfäden:
weiter, wenn ſehr mit Farbſtoff erſchwert)
und hinterläßt eine dunkelbraune Aſche, die
ſich im Gegenſatz zur echten Seide nicht
kräuſelt, ſondern krümmt. Zerdrückt man die
Aſche derechten Seide, ſo zerſtäubt ſie, die der
verfälſchten nicht Die Seiden=Fabriken
von G. Aennsberg (K. u. K. Hofl.)
Bürich, verſenden gern Muſter von ihren
echten Seidenſtoffen an jedermann und
liefern einzelne Roben und ganze Stücke
vorto= und ſteuerfrei ins Haus.
3630) 1 br. Mädchen ſucht Stellung
bei größ. Kind. Fr. Luckhaupt, Marktpl. 4.
3631b) Ein 19jähr., gut empfohlenes
Mädchen ſucht ſofort Stelle als Mäd
chen allein. Frank3 Stellenbureau,
Ludwigsſtraße 16.
3632) Ein Fräul., d. gut franzöſ.
ſpricht, perf. im ſchneid. u. all. Hausarb.,
ſucht St. zu Kind., Hausm., Kinderm.
und jüngere Landm., d. ſchon ged. und
nicht gedient haben, ſuchen Stellen.
Stellenbureau Frank, Grafenſtr. 41.
36333) Aelt. erf. Mann, mit
Buch=
führung und allen ſonſtigen
Bureauar=
beiten bekannt, ſucht Stellung in Bau
od. Fabrikgeſchäft.
Gefl. Offerten unter N. 67 an die
Exped. d. Bl. erbeten.
3634) Den geehrten Herrſchaften kann
ich brave Mädchen beſtens empfehlen.
Fr. Luckhaupt, Marktplatz 4
3635) Br. reinl. Dienſtmädchen als
bald geſucht. Parcusſtraße 13.
3636) Zwei Damen ſuchen auf Oſtern
ein braves Mädchen, das im Kochen
und in Hausarbeit erfahren iſt
Hermannſtr. 23.
3637) Braves Mädchen ſofort
ge=
ſucht. Wenckſtraße 43, parterre.
36382) Ein reinliches, junges Lauf.
mädchen für den Vormittag geſucht.
Heerdwegſtraße 100 I.
3639) Ein ſehr ehrliches und
an=
ſtändiges Mädchen unter 25 Jahren
welches zu Hauſe ſchlafen kann, wird
tagsüber geſucht,
Wo? ſagt die Expedition d. Bl.
35076) Tücht. Mädchen auf Oſtern
geſucht. Dieburgerſtraße 4 part.
35042) Ein braves Mädchen, das
kochen kann, wird auf Oſtern geſucht
Niederramſtädterſtraße 21.
Eine tüchtige Verkäuferin,
ein Lehrmädchen
geſucht.
Adam Horn,
35086)
14 Kirchſtraße 14.
Eiſendreher
Maſchinenſchloſſer,
[3640
werden angenommen
Werkzeug= u. Maſchinenfabrik
Emil Müllenbach, Darmstadt.
Zeitungaträgerin,
zuverläſſige Frau, geſucht.
Näheres in der Expedition.
(3641
welcher ohne Anprobe zuſchneiden kann,
ucht Stellung.
Zu erfrogen in der Exped. (3642.
29436) Einen tüchtigen Schloſſer
ſucht K. Koch, Eliſabethenſtraße 49.
Tüchtige Taillen- u.
Rockarbeiterin
per ſofort geſucht. Auf nur beſte Kräfte
reflektirt
Madame Detrez, Hodos,
Ludwigsplatz 8½ II. (33752
Schriftliche Off zuerſt erwünſcht.
Lehrling
mit guten Schulkenntniſſen ſucht
Siogbert Froudenborgor,
6 Ludwigsſtr. 6.
Parterre und 1. Stock. (3643
3385a) Für das Comptoir eines
hie=
ſigen Fabrikgeſchäftes wird zum Eintritt
nach Oſtern ein Lehrling geſucht, der
gute Schulbildung nachweiſen kann. Offert.
unter L. 51 beförd. die Exped.
3211b) Frauen und Mädchen
werden zu ſtändiger Arbeit angenommen
Ballonplatz 3.
3521b) Ein tüchtiger Fuhrknech
wird geſucht. Kiesſtraße 13.
3522b)
Fuhrknecht geſucht.
Schulzengaſſe 18.
3523) Unter günſtigen Bedingunge:
wird ein braver Junge als
Liehrliug.
L. Vogelsberger,
geſucht.
Hofbuchbinder.
3524b) Einen Schloſſerlehrlinz
ucht f. Kocb, Eliſabethenſtr. 49.
32178) Ein angehender Commis
und ein Lehrling mit ſchöner
Hand=
ſchrift und guter Schulbildung für
das Comptoir eines Fabrikgeſchäfts
geſucht. Offerten unter B. M. 26
an die Expedition d. Bl.
33533) Junger Mann mit beſiere
Schulbildung. welcher Luſt hat die Pho
tographie in allen Zweigen gründlid
zu erlernen, kann bei uns eintreten.
kugo Thiele & Carl Bolz,
Wilhelminenſtraße 6.
246310) Lehrling aus guter Fam
ür ein beſſeres Colonialwaaren= u.
D=
likateſſen=Detailgeſchäft Mannheims zur
baldigen Eintritt u. günſt.
Bedingunge=
geſucht. Koſt und Wohnung im Hauſe
Näheres in der Expedition.
20140b) Einen Lehrling mit gute=
Schulzeugniſſen ſucht
H. T TPrassel.
gute zweite Hypothe
. ſofort ode
51
Erſte Brilage zu Nr. 47 des „Darmſtädter Tagblatt” vom 25. Februar 1896.
C.
Verſteigerungs-Anzeige.
Mittwoch, den 26. Februar 1896, Vormittags 10 Uhr
anfangend,
len im Saale des=Schöfferhofs; dahier, Alexanderſtr., durch den Unterzeichneten
ſ chverzeichnete Gegenſtände verſteigert werden, als:
1 Schreibtiſch. 1 Kommode, 2 Regulateure, 2 Tiſche, 1 Spiegel, 1 Bücher
ſchrank, 1 Küchenſchrank, 1 Pianino, 1 kleiner Pult, 1 Kleiderſchrank,
2 Oeldruckbilder und 1 Nähmaſchine.
Darmſtadt, den 24. Februar 1806.
Wittich,
Großh. Gerichtsvollzieher.
(3644
Nationalliberaler Verein.
Einladuug zur Jahresverſammlung
Dienstag. den 25. Februar, Abends 8½ Uhr,
im weiſen Saale zur „Stadt Pfungſtadt”.
Tagesordnung:
1) Geſchäftsbericht.
2) Rechnungsablage.
3) Neuwahl des Vorſtandes
4) Mittheilungen des Herrn Reichstagsabgeordneten Dr. Ogann 1. über
die Thätigkeit im Reichstag. insbeſondere über den Geſetzentwurf bezüglich
der Konſumvereine.
[3645
Der Vorstand.
5646) Herrſchaftsköchin f. f. Haus
u. eine Herſchaftsköchin ſucht
Aus=
ſe. Becker, Grafenſtraße 31 III.
Modes.
Für ein feines Putzgeſchäft ein
Lehr=
idchen geſucht. Zu erfragen in der
90d. d. Bl
[3647
36482) Ein ſaub. Mädchen im Alter
14-17 Jahr, w. Liebe zu Kind. hat
März geſ. Kranichſteinerſtr. 11. I. St.
In meinem Manufaktu= und
Herrengarderobe=Geſchäft iſt
auf Oſtern eine
ehrlingsſtelle
zu bejetzen. - Jahrlich ſteigende
Vergütung.
[3649b
D. Oppenheimer,
Schuchardſtraße.
P7.
ſllsoh6s hIppolgisohs 116606
tverbreitetſte hippol. Zeitſchrift, In=
2te aller Art - auch nicht in's Fach
agender - von großem Erfolg.(650
Heſchäftsſtelle Heidelbergerſtr. 1. 2 Tr.
Mittlerer Luden
mit 2 Schaufenſtern
zu miethen event. Haus in beſter
Geſchäftslage zu kaufen geſucht.
Gefl. Offerten unter V. B. 64
an die Expedition.
[(36512
ine jüngere Dame wünſcht ſich bei
C einer älteren Dame in ihren
Nach=
mittagsſtunden nützlich zu machen,
Vor=
leſen event. auszuführen. - Offert.
unter L. 8 65 an die Exped. (3652b
A1te Lahngobisse,
altes Gold,
Silber, Antiquitäten
werden ſtets zu höchsten Preiſen
an=
gekauſt.
27711
L. Simon, Schloßgraben 5.
Clavierstimmor
W.omnus, Hofmuſiker, Kranichſleinerſtr. II.
Gefl. Beſtellungen, auch durch die
Rittlit--Schot''ſche Muſikalien=Handlg.,
Eliſabethenſtraße 7.
(501b
S übſche 3 Zimmerwohnung mit
allen Bequemlichkeiten per Ende
H. Mai event. ſpäter zu miethen
ge=
ſucht. - Offerten mit
Preisan=
gabe unter P. 71 an die Expedition d.
(653
Bl. erbeten.
Deſſert=
hochfein,
per Stück 25 Pfg.
Alleinverkauf bei
Moriz Landau,
Mathildenplatz I.
W11D. 401O.
Carlsſtraße 24. 3654
O. R. Patent. ⬜.
Zelbſthätige
hur
x1l patontirto
Thürsehliesser,
liefert
[10435b
J. Jacobi. Schützenſtr. 21.
Junge schöno Pfordo,
ſwelche zum Zuge nicht geeignet ſind,
werden gekauft von
Adolk Lorch,
Eſchollbrücken. (3655
ſſein zweiſtöckiges geräumig. Haus
C zu kaufen geſcht zwiſchen Soder=,
Mühl= und Dieburgerſtraße. Offerten
baldigſt a. d. Exped. unt. B. 70. ſ3656.
zu 5 pCt. gegen 10=fache
2000 Ak. verſicherung zu leihen
geſucht. Gefl. Offerten unter f. 69 an
die Exped. erbeten.
[3637-
Deichnen d. Wäſche (Stielſtich) wird
T angenommen Hügelſtr. 7.- (3658
ſSine akadem. gebildete Schneiderin
Cempfiehlt ſich in u. außer dem Hauſe.
Näh. Dieburgerſtr. 18. parterre. (3650
„
frei hochträgtige Ziegen ſind zu ver=
E kauſen. Schloßgartenſtr. 45. (3660.
(Nanarienweibchen allerbeſter Zucht
R Züchterei Feldbergſtraße 38. ſ332lb
Schiffsbericht. Mitgeteilt von dem
Agen=
ten der Schiffsexpedienten J. H. P.
Schrö=
der C Comb. Bremen, D. Stamm,
Alexan=
derſtraße 6.
Schnelldampier „Havel, Kapitän Th.
Jüngſt, iſt am 21. Febtuar wohlbehalten
in New=York anaekommen.
Schiffsbericht. Mitgeteilt von dem
Agenten des Nordd. Loy5 in Bremen
Anton Fiſcher. Gr. Ochſengaſſe 14.
Der Voſidampfer, München; Kavitän
A. v. Collon. iſt am 19. Februar wöhilbösr
halten in New=York angekommen.
106
111
Dor Residennkalender
für 1896
iſt 40 Pfg. bei der Expedition d. Bl.
zu beziehen.
[1712
L. C. Wittich'ſche Hoſbuchdruckerei.
19999b) Ga. Schwab's Eiernudeln ſind
die feinſten, die es gibt. Nur Grafenſtr. 33.
macht die
Die rauhe, trockene Lufl Haut ſpröde
und riſſia. indem ſie Störungen in den
Fett=
drüſen hervorruſt. Um dies gänzlich zu
verhüten, genügt das Adoptiren der Patent=
Myrrholin=Seife zum täglichen Gebrauch.
wodurch die Anwendung von Coldeream,
Vaſelin, Glhcerin ꝛc. überflüſſig wird.
Die=
ſelbe iſt als Special=Toilettegeſundheitsſeife
ohne jede Concurrenz und mehr als 2000
deutſche Profeſſoren und Aerzte haben ſich
in lobendſter Weiſe über den Werth der
Vatent=Murrholin=Seife zur Geſundheits.
pflege der Haut ausgeſprochen. Es hat
bis=
her keine ſeine Toiletteſeife zum täglichen
Gebrauch gegeben, welche zugleich ſolche
hevorragende mediciniſche Eigenſchaſten für
die Haut beſitzt wie die Patent Myrrholin=
Seife, die in allen guten Parfümerie= und
Droguengeſchäften, ſowie in den Apotheken
50 Pfg. erhältlich iſt.
(3661
3662) Für Hausfrauen dürſte von
be=
ſonderem Intereſſe ſein, daß eine bayeriſche
Fabrik (die Firma Eckharter & Co. in
Lohr) ein chemiſches Präparat in den Handel
bringt, mittels welchem die
Wiederver=
ſilberung der ſo viel eingeführten Chriſtofle=
Beſtecke ſauch ſonſtiger Neuſilber= oder
Chriſtofleſachenauf ganz bequeme und leichte
Nr. 47
Art vom Verſonal im Hauſe ausgeführt
werden kann. Das Präparat iſt vermöge
ſeines billigen Preiſes auch ein ſehr
vor=
teilhaftes Silberputzmittel, das ächtes und
unächtes Silber ſtets in gutem Zuſtande
er=
hält. (Siehe Inſerat „Silberbrillantine”.)
3663) Eine blühende Roſe innerhalb
10-12 Wochen aus einem Samenkorn
heran=
ziehen zu können, dieſe Errungenſchaft blieb
dem nimmer raſtenden Fleiß unſerer Gärtner.
vorbehalten. Die Sämmlinge dieſer neuen
Klaſſe bilden kleine Büſche von 30em Höhe,
an denen die Biumen zuerſt einzeln
er=
ſcheinen, um ſich allmählich zu dichten Riſpen,
zu gruppiren. Die Blüthen erſcheinen in
den verſchiedenſten Farben der Remontant=
Roſen und wir haben es hier mit einer
Klaſſe Roſen zu thun, welche gleichſam wie
nſere Sommerblumen behandelt werden
können. Man ſäc die Samen in Töpfen
oder Käſten im Februar und März und
erwarte die jungen Pflänzchen ſchon in 14
Tagen. Portionen zu 60 Pf. und 1 Mk.
liefert die bekannte Firma Albert Fürſt
in Schmalhof, Poſt Vilshofen in
Nieder=
bayern.
3664) Mainzers Schlüchterner Kornbrod
wird ins Haus geliefert. Bleichſtraße 13.
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag. 25. Februar.
8. Vorſtellung i. d. 7.Abonnements=Abtheilung.
Rothe Karten gültig.
Der ungläubige Thomas.
Schwank in 3 Alten von Carl Laufs und
Wilhelm Jacobn.
Regie: Herr Ottbert.
*k
Jonaz Döll
Adelheid. ſeine Frau
Frl. Ethel.
Frl. Merito.
Franziska,l ſeine Töchter Frl. Grobé.
Emmh,
Neugebauer, ſein Schwager Herr Knispe=
Thereſe, ſeine Frau
Frl. Denkhar
Dr. Puſchel, Privataelehrter Herr Wagne=
Guſtav Wenglein, Adelheid:
Neffe
Hr. Kreidem=
Johann Jalob Allendorf. Herr Mickler.
Leopold Schimmel, Ver
ſicherungsagent
Herr Oitbert.
Dr. Paul Wagner, Arzt Herr Hacker.
Lisbeth, Dienſtmädchen bei.
Döll.
Frl. Wisthale
Hierauf
Das Schwert des Damokles.
Schwank in 1 Akt von G. zu Putlitz.
Regie: Herr Ottbert.
4
Kleiſter, Buchbinder
Selma, ſeine Frau
Frl. Denkhau
Vhilippine, ſeine Tochter Frl. Göbel.
Fritz, Lehrjunge
Frl. Grohs.
Carl Stahlfeder,
Elementar=
lehrer
Hr. Kreidema
14 Janaz Döll - Kleiſter Herr G. Schul
vom Stadttheater in Mainz, als Gaſt
Anfang 7 Uhr. Ende gegen ½10 Uhr
Gaſtdarſtellung des Königlich Bayeriſch=
Hofſchauſpielers und Regiſſeurs,
Herrn Wilhelm Schneider
vom Hoftheater in München.
Mittwoch. 26. Februar.
Blaue Karten gültig.
Zum erſten Male:
D e r Crbförſter.
Trauerſpiel in 5 Auſgügen von O. Ludw
Chriſtian Ulrich. der Erbförſter, Her=
Schneider.
Freitag, 28. Februar.
Rothe Karten gültig.
Neu einſtudirt:
Kö ni g Lear.
Trauerſpiel in 5 Atten von Shakeſpeare
König Lear. Herr Schneider.
Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Reich. Der Reichstag erledigte am Samstag
zunächſt mehrere Rechnungsſachen und ging ſodann zu
Wahl=
vrüfungen über wobei die Wahlen der Abgg. Benoit (konſ.)
Boeckel (d. Refv.), Pauli (Reichsv.). v. Kleiſt=Retzow (konſ.), Graf
v. Carmer Conſ.), Wamhoff (natl.) Stroh Conſ.), Wieſicke (natl.)
Hammacher ſnatl.) und Colbus (Elſ.) ſür giltig erklärt wurden.
Es folgen Vetitionsberichte. Die Kommiſſion beantragt
eine Anzahl von Petitionen bezüglich der Währungsfrage dem
Reichskanzler zur Erwägung zu überweiſen. Abg. v.
Kardorf=
weiſt darauf hin, daß Balfour erklärt habe, die engliſche
Regie=
rung würde ſehr gern die Wiederaufnahme der indiſchen
Münz=
vrägungen in Erwägung ziehen, wenn dieſe als ein Teil eines
Valuta=Requlierungs Vrogramms gedacht ſeien. Das widerſpreche
der Erklärung des Reichskanzlers. er behalte ſich daher vor vom
Reichskanzler die Vorlegung des Wortlauts derjenigen Anfrage zu
erbitten, die von ihm an die engliſche Regierung gerichtet worden ſei.
- Abg. Graf Mirbach kkonſ) will fur ietzt auf jede Währungs.
debatte verzichten, bis der offizielle Text der Erklärung Balſours
vorliege. - Staatsminiſter Frhr. v. Marſchall giebt die ſchon
mitgeteilte Erklärung ab. - Aba. v. Kardorff (eichsv)
be=
tont, daß die von der deutſchen Regierung an England gerichtete
Anfrage hiernach jedenfalls im Gegenſatz zu dem Beſchluſſe des
Reichstags ſtehe. - Abg. Barth ſrſ. Ver.) widerſpricht dieſer
Auffaſſung. - Aba. Graf Mirbach ſkonſ) bemerkt, es habe
keinen Zweck, den Gegenſtand heute weiter zu verfolgen, denn
dem Staatsminiſter Frhrn. v. Marſchall ſelbſt ſei ja der
Wort=
laut der im engliſchen Parlament geſtellten Anfrage nicht
be=
kannt. — Staatsminiſter Frhr. v. Marſchall erwiedert, es
komme aar nicht darauf an, ob der Wortlaut der Anfrage bekannt
ſei; es handle ſich bier nur darum, der Auffaſſung
entgegenzu=
treten, als ob ein Mißverſtändnis vorläge, wie der Abg. v.
Kar=
dorff behauptet hätte. - Hierauf wird der Antraa der
Kommiſ=
ſion angenommen, und das Haus vertagt die Plenarſitzungen
bis zum Montag. den 2 März. Auf die Tagesordnung der
nächſten Sitzung wird die Novelle zum Zuckerſteuergeſetz geſetzt.
Oeſterreich=Ungarn. Kaiſer Franz Joſef iſt am
Sonntag früh nach Cap Martin abgereiſt und wird dort am
5. oder 6. Märs mit dem Präſidenten Faure zuſammentreffen.
Italien. Die offigiöſe „Opinione; widmet der Lage in
Afrika einen Leitartitel voll ernſter Beſorgnis. Das Blatt
fürchtet, daß General Baratieri durchaus nicht mehr imſtande ſei,
die Offenſive zu ergreiſen, während ſeine Defenſiv=Bewegungi
Hinblick auf die Verbindung mit dem Hinterlande bedenklich e:
ſcheine. Das Blatt hofft. daß der Feind in ſeinem Laudern ver
harre, bis die neuen Verſtärkungen eingetroffen ſein werde=
Ein allgemeiner Kriegsangriff auf Baratieris Poſition wär
gegenwärtig nicht leicht zurückzuweiſen. Eine energiſche Opera
tion gegen die Abeſſinier könnte erſt von dem bei Asmara;
bildenden neuen Corps unter General Henſch erwartet werder
England. Der „Dampfer „Harlechcaſtler iſt am Sonnta,
vormittag mit dem größten Teile der Truppe Dr. Jameſons
in Plymouth eingetroffen. Mit Ausnahme der Behörde iſt es
Niemand geſtattet, an Bord zu gehen. Es herrſchte große Er
regung. In den Docks verſahen Polizei und Militär den Dienſ
zur Aufrechterhaltung der Ordnung.
Nordamerika. Lem am Samstag in Philadelpbia zuſammen
getretenen internationalen Schiedsgerichtskongreß gin
ein Schreiben des Präſidenten Cleveland zu. worin derſelbe di
Hoffnung ausſpricht, daß die Verſammlung dazu beitragen
werd=
die Stimmung zu Gunſten einer gerechten und billigen ſchieds
richterlichen Entſcheidung zwiſchen den Völkern zu erhöhen.
Afrika. Präſident Krüger erklärte in einer
Unterredun=
mit dem Vertreter des,Reuterſchen Bureaus: das Gerücht von der
Unabhängigkeitserklärung der Südafrikaniſchen Repu
blik für eine böswillige Lüge. Das Land ſei niemals
ruhige=
geweſen als jetzt.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 25. Februar.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben dem Kirchen
rechner Konrad Holler zu Eberſtadt (Kreis Gießen) das
allge=
meine Ehrenzeichen mit der Inſchrift für langjährige treue Dienſte
verliehen.
In den Ruheſtand verſetzt wurde der Steueraufſeher Auguſl
Bolenz in Worms auf ſein Nachſuchen.
Wie uns noch mitgeteilt wird, haben Ihre Königl. Hoheiten
der Großherzog und die Großherzogin, ſowie Se.
Großh. Hoheit Vrinz Wilhelm in Begleitung des
Staats=
miniſters und der Hofſtaaten am letzten Mittwoch das
phͤnſika=
iſche Inſtitut der hieſigen Techniſchen Hochſchule mit Ihrem
Be=
ſuche beehrt, um einem Vortrage des Vrofeſſors Dr. Schering
über Röntgen=Strahlen beizuwohnen. Die Hohen Herrſchaften
verweilten etwa 1 Stunde in dem betr. Inſtitut.
Nr. 45
W en Damen= und Herren=Abend im
vor=
nehmen Stile, den zweiten ſeit ſeinem Beſtehen, hatte am Sam=taz
abend der hieſige Journaliſten= und Schriftſteller=
Verein in dem von Herrn Hoſbouquetlieferanten Henkel auf
das geſchmackvollſte dekorierten weißen Saale der „Stadt
Pfungſtadt: veranſtaltet. Nach einigen freundlichen Worten der
Begrüßung ſeitens des Vereinsvorſitzenden, Herrn Schriftſtellers
Hepp eröffnete Frau Lilli Wolfskehl, welche in
liebens=
würdigſter und dankenswerter Weiſe durch ihre vornehme Kunſt
zur Verherrlichung des Abends beitrug, mit dem entzückend
ge=
vielten „Imoromptu; in s-dur von Schubert die Reihe der aus
inſtrumentalen, geſanglichen und deklamatoriichen Darbietungen
beſtebenden Vorträge. Herr Hofſchauſpvieler Edward trug mit
bekannter Meiſterſchaft zunächſt zwei neuere, formſchöne Gedichte
von Carl Schäfer „Das Grab auf der Haidel und „Es war
einmal=, und darauf die ſchauria=ſchöne epiſche Dichtung von
Fr. Halm „Ginevra; vor, zu welcher der Vorſitzende
wünſchens=
werte einleitende Nolizen gegeben hatte. Weiter waren an der
Ausführung des an künſtleriſchen Genüſſen reichen Programmes
beteiligt: Herr O. Kleitz mit zwei Violinvorträgen, dem Adagio
aus dem 9. Violin Konzert von Spohr und „Ungariſchen Liedern
von Ernſt, deren überaus hohen Anſorderungen nach der techniſchen
Seite hin der junge Virtuoſe in überraſchender Weiſe gerecht
wurde, ferner das Vereinsmitglied Herr Stockhauſen mit
Vorträgen. von Gedichten der jüngſt vielgenannten, Volksdichterin:
Johanna Ambroſius, des neueſten bellleuchtenden Wundergeſtirns
am deutſchen Dichterhimmel, deren Gedichte bei den Anweſenden.
wie es bei jedem gebildeten Leſer der Fall iſt. Bewinderung
hervorrieſen, weiter Herr Hoſopernſänger Baſſermann mit
vier paſſend gewählten und ſehr wirkungsvoll vorgetragenen
Schumannſchen Liedern und endlich. zwar zuletzt aber nicht als
Letzter genannt, der mit ſeiner Gattin als Gaſt anweſende
Königlich bayeriſche Kammerſänger Herr Dr. Raoul Walter,
welcher mit dem Schuberiſchen Liede „ei mir gegrüßt;
ſich als Meiſter lyriſchen Vortrags erwies und mit dem
Schumannſchen Lied „Ich grolle nicht: die Herzen auf das
mächtigſte rariff.
Außer dem erwähnten Stücke, trug
Frau Wolfskehl ſodann noch zwei weitere, „Scherzo
von Mendelsſohn und „Norwegiſchen Brautzug von E. Grieg
meiſterbaft vor. Fräulein Vorchers, welche ebenfalls ihre
Mit=
wirkung für den Abend zugeſagt hatte, hatte wegen Unpäßlichkeit
leider abſagen müſſen. Sämtliche Vorträge ſanden bei den
aufmerk=
ſamen Zuhörerinnen und Zuhörern dankbarſte Aufnahme. Im
weiteren Verlauſe des Abends erfreuten noch die Herren
C. Schaffnit und H. Hohmann durch ſehr beifällig
auf=
genommene humoriſtiſche Vorträge.
Um die ſo ſchön verlaufene Veranſtaltung des Abends hatten
ſich namentlich der Vorſitzende des Vereins, Herr Schriftſteller
depp, Herr Redakteur Ramſveck und Herr Muſikdirektor
Acermann, welcher außerdem die Klavierbegleitung zu den
geſanglichen und inſtrumentalen Vorträgen übernommen halte,
beſonders verdient gemacht.
1 Die Unterofſiciers=Vereinigungen des Großh.
Leib=Garde=Regiments Nr. 115 hatten am Samstag abend in den
Räumen des ſtädtiſchen Saalbaues, als Vorfeier des Feſtes des
275jährigen Beſtehens des Regiments, einen Ball veranſtaltet,
der glänzend verlief. Eröffnet wurde das Feſt mit einer
An=
ſgrache des Vorſitzenden der Ballkommiſſion, Herrn Sergeant
Gliß. welcher ein Hoch auf Kaiſer und Großherzog ausbrachte.
Gegen 10 Uhr erſchien Se. Königl. Hoheit der Großherzog,
begleitet von dem Regimentskommandeur, Herrn Oberſt von
Scholten, begrüßt von dreimaligem Hurra und den Klängen der
Fürſtenhymine. Faſt das ganze Oifizier=Corps war ebenfalls
er=
chienen. Herr Feldwebel Lorenz brachte ein Hoch auf die Stadt
Darmſtadt aus und gedachte des guten Einvernehmens zwiſchen
Civil und Militär in unſrer Stadt und erwähnte dankend, daß
letztere zu dieſer vatriotiſchen Feier den Saalbau nebſt
Deko=
ration uneutgeltlich zur Verfügung geſtellt habe. Gegen 11 Uhr
verließ Se. Königl. voheit der Großherzog wieder den Saalbau.
In fröhlichſter Stimmung und bei einem guten Trank eilten
die Stunden raſch dahin und erſt „früh: wurde zu allgemeinem
Aufbruch alarmiert.
— Trotz des etwas rauhen Wetters beteiligten ſich an dem
Sonntags=Ausfluge der Sektion Darmſtadt des Odenwald
ſlubs nicht weniger als 40 Herren, ungerechnet einige
Nach=
zügler, welche ſich ſpäter der Geſellſchaft anſchloſſen. Früh”0 Uhr
vurde von hier ab der Marſch angetreten: Martinspfad. Ludwigs.
veg, Beerbacher Thal bis Nieder=Beerbach, wo zunächſt eine
lurze Frühſtücksraſt gehalten wurde. Dann gings munter weiter
auf den prankenſtein, über den Magnetberg ins Stettbacher Thal,
an der Kaiſerbuche vorbei nach Jugenheim, dem Endziel der
Tour. Bei dem klaren Himmel wurden unſere Touriſten durch
prächtige Ausſichten belohnt. In dem altbewährten Hotel Rindfuß
in Jugenheim war man auch diesmal aufs beſte aufgehoben und
23 entwickelte ſich bald eine recht gemütliche Stimmung, die nock
gehoben wurde, als eine Anzahl Herren des Akademiſchen Vereins
der Techniſchen Dochſchule dort eintraf, deſſen Vorſitzender dem
7½
Odenwald=Klub in Anerkennung ſeiner verdienſtvollen Wirkſamkeit
Um die Erſchließung des Odenwaldes einen kräftigen Salamander
rieb. Das Vorſtandsmitglied des Odenwald ſlubs. Herr Loewe,
dankte in warmen Worten und brachte dem Akadeniiſchen Verein
ein freudig erwidertes dreifaches Hoch aus. Die Stimmung war
eine ſo animierte, daß die urſprünglich angeſetzte Abfahrtszeit
um eine Stunde überſchritten wurde. — Schließlich ſei noch
bemerkt, daß für das im nächſten Monat ſtattfindende
Deko=
rierungsfeſt des Odenwald=Klubs die Vorbereitungen in
vollem Gange ſind und einen in jeder Beziehung ſchönen Abend
in Ausſicht ſtellen.
2 Sonntag,. l. März er abends präzis 8 Uhr wird Herr
Pfarrer Bauer aus Mannheim in der Reſtauration zur-Stadt
Pfungſtadt; einen Vortrag halten über das intereſſante Themn
„Religion und Kirchlichkeit, Altkatholigismus und
Neukatholizis=
mus:. Der Zutritt iſt für jedermann frei. Der genannte Herr
wirkt in jeiner Stellung als Pfarrer der Altkatholiſchen Gemeinde
in Mannheim nnnmehr 20 Jahre in ſo ſegens= und erfolgreicher
Weiſe, daß die Seelenzahl der Gemeinde unter ſeiner Leitung ſich
nahezu verdreiſacht hat. Bauer iſt Bahnbrecher und Mitbegründer
der deutſchen Liturgie, ſowie Herausgeber eines altkatholiſchen,
überall und auch in Darmſtadt gebräuchlichen Geſang= und
Ge=
betbuches. Ein wiſſenſchaftlich hochgebildeter Theologe, weiß er
durch ſeine formvollendete gedankenreiche Sprache die
Aufmerk=
amkeit jeiner Zuhörer anhaltend zu ſeſſeln. Das Thema, welches
der Redner gewählt hat, dürſte auch für weitere Kreiſe von
hohem Intereſſe ſein.
8. Um Samstag nachmittag hielt Herr Oberſtlieutenant
v. Weiher im Orpyeumsſaale vor verſammeltem Infanterie=
Regiment Nr. 113 an Hand von Modellen einen ſehr lehrreichen
und intereſſanten Vortrag über Waffentechnik.
2 In der Landeswaiſenanſtalt waren während des
Rechnungsjahres 189495 ingeſamt 2614 Waiſen, welche entweder
auf Koſten dieſer Anſtalt vollſtändig verpflegt, oder während der
Lehrzeit unterſtützt worden ſind Der geſamte Aufwand für
dieſe Saiſon belief ſich auf 236675 M. 11 Pf. wozu der Staat
193084 M. 5ö Pf. zuzuſchießen hatte.
2 Am Dienstag, den 25. ds., abends 8½ Uhr, wird im
Evaug. Arbeiter= und Handwerker=Verein (Ecke der
Stifts= und Blumenſtraße) Herr Oberkonſiſtorialrat Walz einen
Vortrag halten über: „Das Chriſtentum und das
Elend-
ein
Rückblick auf die 4 erſten Jahrhunderte der chriſtlichen Kirche”
Die Mitglieder des Vereins ſind zu zahlreichem Beſuch
freund=
lichſt eingeladen: alle diejenigen, die ſich für das Thema des
Vortrags intereſſieren, ſind als Gäſte willkommen.
nn. Die am Samstag abend im Saale des Herrn Gaſtwirt
A. Ph. Müller abgehaltene 9. ordentliche
Generalverſamm=
lung des Sterbekaſſe=Vereins Darmſtadt war ſehr
zahlreich beſucht. Aus dem vom Vorſitzenden erſtatteten
Rochen=
ſchaftsbericht iſt zu entnehmen. daß der Verein dermalen 662
Mit=
glieder aus allen Ständen unſerer Stadt zählt und daß im
abge=
laufenen Vereinsjahr in 11 Sterbefällen insgeſamt 318 M., im
Durchſehnitt 288 M., an die Hinterbliebenen ausbezahlt wurden.
Dem bereits vorhandenen Reſervefond konnte, Dank einer weiſen
Sparſamleit des Vorſtandes. der Betrag von 600 M. zugeführt
werden, ſo daß ſich derſelbe jetzt auf 3030 M. 3. Pf. beläuſt.
Seitens der Rechnungsreviſoren, der Herren A. Simon, Ettling
und Hildebeutel ſanden zweimal Reviſionen der Kaſſeſührung des
Vereins ſtatt und konnten dieſelben auf der öffentlichen
Ver=
ſammlung konſtatieren, daß der Rechner des Vereins, Herr
Schloſſermeiſter F. Büdinger, ſein Amt in muſterhaſter Weiſe
verwaltet hat. Nur bezüglich des Eintritts neuer Mitglieder in
den ſo ſegensreich wirkenden Verein wurde von dem Vorſitzenden
bedauert, daß dieſer nicht in dem Mage ſtattgeſunden habe, als
es bei der geringen. Leiſtungen des Einzelnen (50 Pfa. für jeden
Sterbefall) wünſchenswert geweſen wäre. Er ſchloß ſeinen Bericht
mit dem Appell an die Verſammlung in dieſer Richtung thätiger
zu ſein und durch Erhöhung der Mitgliederzahl auch die
Sterbe=
gelderbeträge zu erhöhen. Die aus dem Vorſtand durch
Dienſt=
alter ausſcheidenden Mitglieder wurden einſtimmig wiedergewählt.
2 Mit dem Umbau älterer Ladenlokalitaten und
Her=
ſtellung neuer Läden in modernem Charakter ſcheint
dieſes Jahr in unſrer Stadt fleißig fortgefahren werden zu
wollen. Trotz der noch ſehr frühen Jahreszeit ſind jetzt ſchon
in Hauptverkehrsſtraßen eine Reihe von ſolchen Umbauten in
Angriff genommen worden und weitere ſollen noch bevorſtehen.
Die bei hieſigen Bäckern und Brothändlern durch
die Polizei beſchlagnahmten Brote mit Mindergewicht
wurden auf amtsgerichtliche Verſügung eingezogen und durch
die Volizeireviere unter die Armen hieſiger Stadt verteilt.
C.½.L. Um dem von Höchſter Stelle geäußerten Wunſch einer
Wiederholung der vreisgekrönten Carnevalsvoſſ=
Folge zu geben, iſt ſolche am nächſten Donnerstag ſeitens des
komitees nochmals möglich gemacht worden. Dieſer
Aufführun=
wird vorausſichtlich der ganze Hof anwohnen. Der
Karten=
verkauf zu derſelben hat bereits begonnen. Verkaufsſtellen befinden
ich bei C. ckW Kaminsky und bei 2. Fair ; Söhne. Laſelbſt
12
Nr.
ſind auch Theaterzettel erhältlich
Als entiprechende
Nach=
feier zu ihrem Jubelfeſte iſt ſeitens der Narrhalla an einem
der nächſten ſchönen Sonntage ein gemeinſamer Ausflug mit
Muſik auf einen Nachbarort in Ausſicht genommen, an dem ſich
auch Freunde und Gönner des Vereins beteiligen können. Der
Jugend wird ein Tänzchen arrangiert werden und ſür den
Heim=
weg werden Lampions mitgenommen. Alles Nähere wegen des
Spazieraangs wird noch durch Annoncen bekannt gemacht.
D. Seligenſtadt, 23. Febr. In vorletzter Nacht wurde in
der hieſigen katholiſchen Kirche ein frecher
Einbruchsdieb=
ſtahl verübt. Die Diebe drangen durch ein Gitterſenſter in die
früher als Abteiarchiv dienende Einhardskapelle, ſtiegen von
dieſer über die verſchloſſene eiſerne Thüre in das Chor, erbrachen
dort den Tabernackel. ſtreuten die in dem Speiſekelch
auf=
bewahrten Hoſtien umher, den Kelch, der wertlos für ſie zu ſein
ſchien, zerbrachen ſie. Dann verſuchten ſie mit einem Beile die
Thüre zur Sakriſtei zu öffnen, als dies nicht aing. verſuchten ſie
die Thüre in Brand zu ſtecken, was ebenfalls mißglückte. Die
Thäter will man in zwei großen feingekleideten Herren am
Morgen in der Richtung nach Hainſtadt geſehen haben.
Mainz, 23 Febr. Der Inhaber einer hieſigen
be=
kannten Sortimentsbuchhandlung iſt ſeit den Faſtnachtstagen
ſpurlos verſchwunden. Außer an dem hieſigen Platze hat
die Firma noch Filialgeſchäfte in Frankſurt und Wiesbaden,
deren Rentabilität keine günſtige ſein ſoll, weshalb ein Gerücht
wiſſen will, das Verſchwinden des Firmeninhabers hänge mit
Geldverlegenheiten zuſammen. — Unter den Truppen der
hie=
ſigen und Kaſteler Garniſon iſt in der letzten Zeit die
Bart=
lechte ſehr häufig auſgetreten, und zwar derart, daß ſich die
Militärbehörde beſchwerdeführend an das Kreisamt gewendet
hat. Da die Entſtehung der Krankheit ausſchließlich auf
Unrein=
lichkeit zurückzuführen iſt, hat das letztere nach Benehmung mit
der Medizinalbehörde der Barbier Innung angeraten, ihren
Mitgliedern die ſtrengſte Reinlichkeit anzuempfehlen und darauf
hinzuwirken, daß Leute mit Hautkrankheiten oder mit der
Bart=
flechte überhaupt nicht in öffentlichen Barbierſtuben raſiert
werden.
Alzey. 23. Febr. In vielen Gemarkungen Rheinheſſens und
der angrenzenden baheriſchen Orte iſt eine Krankheitunter
den Haſen ausgebrochen, die vernichtend auf die Jagdbeſtände
wirkt. So wurden jünglt bei einem Treibjagen in
Oberflörs=
heim nur 38 Haſen angetroffen und zur Strecke gebracht, während
in früheren Jahren über 1100 geſchoſſen wurden. Von vielen
Orten wird berichtet, daß faſt kein einziger Haſe mehr geſehen
wird. während ſonſt auf jeder Gewann die Haſen duhendweiſe
angetroffen wurden. Frkf. 3tg)
Paris. 22. Febr. Die Beerdigung von Ambroiſe
Thomas hat heute unter großer Beteiligung ſtattgefunden
Miniſtervräſident Bourgeois. der Unterrichtsminiſter mehrere
andere Miniſter, alle Notabilitäten der Kunſt. und zahlreiche
Ab=
ordrungen namentlich aus Metz. wohnten dem Trauergottesdienſte
in der Dreieinigkeilskirche bei. Bei der Feier auf dem Kirchhoſ
Montmartre wurden verſchiedene Anſprachen gehalten.
Paris, 23. Febr. Die Arbeiterglashütte von
Car=
maux hat ſich nunmehr endgültig mit einem Kapital von
600 000 Fres. gebildet. Der vierte Teil des erforderlichen Kapitals
iſt durch Volksſammlungen aufgebracht worden.
Johannesburg, 23. Febr. In Fredendorp ſind bis jetzt 67
Leichen aufgefunden worden. Der Unterſtützungsfonds beläuſt
ſich nunmehr auf 100000 Vid. Sterling.
Kleine Chronik. Wie man aus Graz ſchreibt, verkauſte
kürzlich der Hotelier Großauer in Admont (berſteier) an einen
Grazer Numismatiker einen ſogenannten „Weißenburger
Thalerr aus dem 16. Jahrhundert um den Preis von 2000
Gulden. Dieſer hohe Preis erklärt ſich dadurch, daß einer
Ueber=
lieferung zufolge im Ganzen nur zwölf derartige Thaler geprägt
wurden, von denen man bis heute nur zwei Stücke kennt; der
eine davon befindet ſich im Meſum der Stadt Frankfurt a. M.
während ſich zweite, wie erwähnt, in Graz befindet. Wie
ver=
lautet, ſoll die Muſeumsverwaltung der Stadt Weißenburg im
Elſaß dem Grazer Numismatiker ſür den Thaler 12000 M. geboten
haben! - Behn Centner Gedichte gingen in Windſorcaſtle
anläßlich des Todes des Prinzen von Battenberg ein. 747
Ge=
dichte lagen in Prachtenvelopps. Noch weit mehr Gedichte und
zwar die unglaubliche Menge von 47 Centern, gingen bei der
Geburt des letzten Urenkels der Königin, des kleinen Prinzen
von York, ein! —- Kürzlich ſtarb in Brüſſel eine alte Dame, deren
Erben bei der Feſtſtellung des Nachlaſſes eine Summe von
30000 Franes vermißten, die nachweislich die Verſtorbene bei ſich
aufbewahrt hatte. Kein Centime davon war zu finden, ſo ſehr
man auch alle Möbel auſs genaueſte unterſuchte. Die Verſtorbene
war einem wiederholt vor ihrem Tode geäußerten Wunſche
ge=
mäß in ihren Kleidern bearaben worden. Deshalb erſuchten
nunmehr die Erben das Gericht, die Leiche wieder ausgraben
und die Kleider auf das Geld hin unterſuchen zu laſſen. Das
geſchah. Im Beiſein des Gerichts wurde die Leiche ausgegraben,
die Unterſuchung der Kleider vorgenommen, und richtig, in das
Futter eines Unterkleides eingenäht fand man die 30(00 Franes
in Bankſcheinen vor. Las Gericht nahm ſie einſtweilen an ſich,
die anweſenden Erben aber ſollen mit einem ganz anderen
Ge=
ſichte vom Friedhofe geſchieden ſein, als vor vierzehn Tagen, als
ſie die alte Tante zu Grabe getragen hatten.
Reich und Ausland.
Aus der Reichshanptſtadt, 23. Febr. General Graf
Ca=
vrivi vollendet am Montag auf Rittergut Skhren bei Croſſen
ſein 65. Lebensjahr.
Der frühere Rechtsanwalt Dr.
Fritz Friedmann iſt, wie „Wolffs Telegraphen=Bureau; aus
Bordeaux meldet, dort auf Requiſition der deutſchen Behörden
verhaftet worden. Die Feſtnahme erfolgte am Freitag abend,
wurde aber am folgenden Vormittag noch geheim gehalten. Die
Volizeibeamten ſagten, er würde nur bis zur Feſtſtellung ſeiner
Identität überwacht. Friedmann war im „Hotel de France' mit
der Schauſpieleiin Anna Mertens unter dem Namen eines Dr.
Schildau aus Krakau abgeſtiegen. In dem langen Verhör, das
mit ihm angeſtellt wurde, leugnete der Verhaflete, Friedmann zu
ſein, jedoch führte die Durchſuchung ſeines Zimmers, die iy
Gegen=
wart der Mertens ſtattfand, zur Auffindung von Papieren, die
ſeine Identität klarſtellter, Friedmann legte ſodann ein
voll=
ſtändiges Geſtändnis ab und fügte hinzu, während ſeines
Aufent=
haltes in Paris habe er eine Broſchüre unter dem Titel „Der
Sozialismus in Deutſchland' erſcheinen laſſen. Friedmann wurde
darauf nach dem Fort du Hä gebracht, wo er bis zur Beendigung
der Auslieferungsformalitäten bleiben ſoll. Die Mertens wurde
freigelaſſen. — Der „Volkszeitung' zufolge iſt die Vorunterſuchung
gegen v. Hammerſtein noch nicht abgeſchloſſen, dürfte
viel=
mehr noch einige Wochen in Anſpruch nehmen. Auch ſei nichts
davon bekannt, daß Rechtsanwalt Rätzel zum Verteidiger
be=
ſtellt worden ſei.
Friedrichsruh, 22. Febr. Fürſt Bismarck empfing heute
mittag eine Devutation der allgemeinen Ordnungsvartejen des
Saalekreiſes, in deren Namen Geh. Oberbergrat Arndt eine
Be=
grüßungsanſvrache hielt. Der Fürſt dankte herzlichſt in längerer
Rede und lud die Herren zum Frühſtück ein, in deſſen Verlauſ
er Einzelheiten aus der Konfliktszeit erzählte. Gegen 2 Uhr
entließ der Fürſt die Devutierten mit freundlichen Worten.
München. 23. Febr. Der des Raubmordes an den drei
Frauen verdächtige verhaftete Mann wird auch mit den zwei
vor drei und fünf Jahren mittelſt Eeſticken ausgeführten
Raub=
morden in Verbindung gebracht. Er iſt bis jetzt noch nicht
über=
führt worden.
Großherzogliches Hoftheater.
Sonntag, 23. Februar.
2. Gaſtdarſtellung des Königl. Bayeriſchen Kammerjängers
Herrn Dr. Raoul Walter.
Lohengrin.
VI. Mit dem glänzenden Erfolge ſeines zweiten
Gaſt=
ſpiels als „Lohengrin', einem Erfolge, wie er hier zu den großen
Seltenheitengehört, hat Herr Dr. Raoul Walter allen denen,
die ihn am Freitag in der Rolle des „George Brown= gehört
hatten und die Anſicht gewannen und gewinnen mußten, daß
man es bei ihm mit einem vornehmlich ſhriſch angelegten
Tenoriſten von immerhin ſchönen, aber nicht ſehr großen
ſtimm=
lichen Mitteln - ſolautete das Durchſchnittsurteil - zu thun habe,
eine ebenſo gründliche, wie angenehme Ueberraſchung bereitet.
Frei=
lich. wer Gelegenheit gehabt hatte. den Sänger am Abend vorher im
hieſigen Journaliſten= und Schriftſteller=Verein das Schumannſche
„Ich grolle nicht: durch das er einen nie wieder verlöſchenden
Eindruck auf die Zuhörer machte, mit ſolcher die Scele in ihren
Tiefen erſchütternden Gewalt vortragen zu hören, den
über=
raſchte dieſe wundervolle gejangliche Leiſtung des heutigen Abends
micht mehr allzuſehr. Herr Hr. Walter. deſſen „Lohengrin' zu
den intereſſanteſten gehört, die wir im Laufe der Jahre kennen
gelernt haben, erinnerte uns unter den lebenden Geſangesgrößen
am meiſten an Alvary, nur daß er deſſen geſangliche Unarten
nicht teilt. Aeußerlich ſtellt Herr Dr. Walter den „Lohengrin'
als bartloſen jugendlichen Ritter dar, der ſich mehr dem
Jüng=
ling, als dem Manne nähert. In richtigem künſtleriſchen
Ver=
ſtändnis für den harmoniſchen Geſamteindruck hat der Gaſt den
piſchen Lohengrin Vollbart nicht gewählt, da derſelbe zu ſeinen
chlanken, jünglingsmäßigen Erſcheinung zw.ifellos in einem ge
wiſſen Mißverhältuiſſe ſtehen würde, das unkünſtleriſch wirker
würde. Im erſten Alte trug er nicht dic übliche Rüſtung, ſonder=
Ein ganz weißes Gewand, mit weißem Mantel und einen
Schwerte in weißer, kunſtloſer Scheide und mit weißem Griffe,
uf dem Kopfe einen kleinen Helm mit flügelartigem Aufſaßz; im
zweiten Akte hatte er ein hellrot=ſeidenes, goldgemuſtertes
Unter=
ſewaud und einen blanen Mantel auf Goldgrund gewählt. Man
darf wohl annehmen, daß der Künſtler bei der Wahl dieſes uus
ganz neuen Koſtüms beglaubigte Modelle zu Grunde gelegt hat.
Zweile Beilage zu Nr. 47 des „Darmſtädter Tagblatt” vom 25. Februar 1896.
Seine Auffaſſung der Nolle iſt eine durch und durch künſtleriſche;
( geht durch ſic jener geniale ug, der das undennierbare
Erb=
eil echter gottbequadeter Künſtlerſchaft iſt und die Zuhörer
mit=
fortreißt, ohne daß ſie ſich ſelbſt immer gleich Rechenſchaft davon
ablegen können, weshalb. Diesmal aber konnten ſie es vielleicht doch
Denn es iſt das allen ſofort verſtändliche rein Menſchiiche des
Empfindens, das der Gaſt in Spiel und Geſang in erſter Linie
hervorkehrt und das auch bei dem eine göttliche Miſſion
erfüllen=
den Helden ſtets die Oberhand behält. Wer hätte z. B. von
ſeinem ergreifenden Abſchied von Elſa, den er mit vor Thränen
erſtickter Stimme jang und in deſſen Wort ” „Leb wohl: der
ganze, jurchtbare Trennungsſchmers und das Niederkämpfen
des=
ſelben ſo unwiderſtehlich natürlich zum Ausdruck kam, nicht im
innerſten gepackt werden ſollen: Alles rein Aeußerliche und
Theatraliſche vermeidet der Gaſt zu Gunſt.n der von innen
heraus geſchaffenen Eindrücke, was ſich gleich beim erſten
Auſ=
treten und in der Aurede an den König bemerlbar machte. Im
ſeſten Vertrauen auf ſeinen Sieg ſtürmt er während des
Kampfes nicht auf Telramund ein, ſondern wartet ruhig deſſen
Streiche ab und macht ihn mit einem Schlage auf den Schild
wehrlos. Den frommen, ſchwärmeriſchen Grundzug. den
er dem Charakter ſeines Helden verleiht, wußte er ihni auch
da, wo er ſeinen Feinden, Telramund und Ortrud,
gegen=
überſteht, glücklich zu wahren. Im Liebesdnett des 3. Aktes,
das endlich wieder einmal im Sitzen gejungen wurde.
bewies er, daß die Worte des Textes für ihn wirkliche innere
Bedeutung haben und nicht nur bloße Begleitworte zum Gejang
ſind. Die Liebesleidenſchaft desſelben iſt uns nie ſo echt, ſo
ſym=
vathiſch. ſo bar alles rein Sinnlichen zu Gehör und Geſichte
ge=
bracht. wie durch ihn. Von dem herkömmlichen Brauche weicht
der Gaſt bier inſofern ab, als er das Lied „Atmeſt du nicht:
nicht an das oſiene Fenſter tretend und ſtehend, ſondern ſitzend
ſingt, was im Intereſſe des einheitlichen Huſammenhanges und
Eindruckes zu loben iſt. Erſt bei den Worten „Höchſtes
Ver=
trauen' erhebt er ſich. Die Worte: „Weh. nun iſt all unſer
Glück dahin;, ſowie die Schlußworte „Sie vor den König zu
geleiten; jana er mit halber, vor Schmerz gebrochener Stimme.
Den aroßen Monolog trug er ſo vor, daß er den Blick
ſchwär=
meriſch nach oben wandte und die Rechte auf das am Gürtel
befeſtigte Horn legte. Schon nach den erſten Sätzen der Anrede
an den Schwan mußte ſich jeder, der auf dieſem Gebiete einige
Erſahrungen gemacht hat, ſagen. daß in dem Sänger die
ſchönſten Mittel und eine vornehme Kunſt vereinigt ſeien, die
beim erſtenmale entweder durch eine Indispoſition oder was
wohl richtiger iſt, infolge einer weniger alücklich geſtellten
Auf=
gabe nicht ſo ſiegreich zu Tage treten konnten. Bis zur letzten
Note bewährte die Stimme ihren Glanz und ihre Stärke und
hre Gewalt über die Herzen der Zuhörer; leicht und mühelos
olate ſie allen Intentionen des Sängers in dem weichſten,
ſeelen=
vollſten Viano des Liebesduetts wie im herausgeſchmetterten,
ubelnden Fortiſſimo des =Elſa, ich liebe dich: (Als einzelne
Blanzpunkte in dieſer im ganzen ſo einheitlich und kunſtſchön
urchgeführten Partie wollen wir noch beſonders hervorbeben:
as Lied an den Schwan, das ja ſelten aanz rein
herauszu=
ommen pflegt, die Anrede an Elſa im 2. Akt „Komm, laß in
Freuden dort die Thränen fließen; und das Liebesduett des
Aktes. das, ganz ſchlicht begonnen, bei den liebeſeligen Worten,
An meine Brüſt du Süße, Reine= ſich zur höchſten Höhe erhob
nd zum Schluſſe bei den Worten „Aus Glanz und Wonne
omm ich her' zu packender dramatiſcher Wirkung geſteigert wurde.
Nühelos. gleichſam ſvielend und mit ſouveräner Beherrſchung
ller Schwierigkeiten wurde der große Monolog. der manchen
Zängern zum Schluſſe noch zur gefährlichen Klippe wird. von
em illuſtren Gaſte vorgetragen, bis er dann mit dem Abſchied
on Elſa in der Vereinigung von Geſang und Spiel ſeinen
oͤchſten Triumph ſeierte.
Das Haus war nahezu ausverkauft, wobei zu bemerken iſt,
aß die Vorſtellung außer Abonnement war. Nach den einzelnen
kten wurde der Gaſt vier= bis fünfmal hervorgeruſen. Die
eiſten der Theaterbeſucher faßten beim Herausgehen aus dem
theater ihr Urteil in das eine Wort zuſammen=Großartig!
nd niemand widerſprach diesmal.
L’anquille.
Nachdruck verboten.
Ueberall giebt es eine Klaſſe von Frauen — Damen müßte
an dieſelben eigentlich mit dem eleganten Ausdruck benennen
r die die Toilette nicht nur ein Gegenſtand von allerhöchſter
zichtigkeit iſt, nein für welche ſie den Inhalt des Lebens
aus=
acht. Nirgends aber fordert dieſe Leidenſchaft wohl größere
pfer als in Varis. denn ſie wird ja nirgends in dem gleichen Maße
nährt. Nicht allein. daß es der Bekleidungs= und Vutzgeſchäfte
ne ſolche Menge giebt, in den großen Magazinen - und Paris
beſitzt deren in jedem Viertel nicht nur, nein in faſt jeder
leb=
hafteren Straße,
- liegen auch alle Dinge ſo verführeriſch zur
Schau, man kann dieſelben befühlen. ſogar umhängen, auſſetzen,
und trennt ſich, wenn man ſich ſchön darin findet. natürlich
ert=
weder nicht wieder oder nur mit einem Seuſzer der Entſagung
von denſelben. Denn auch letzteres muß ja häufig geſchehen,
weil gar vielen Damen, denen es als einzig erſtrebenswertts
Ziel vorſchwebt, ſtets elegant und nodern gekleidet zu ſein, nicht
die Mittel zu Gebote ſtehen. dasſelbe auch immer zu erreichen.
In Ermangelung des höchſten Vergnügens begnügen ſich viele
nun mit einem weniger großen, ſie berauſchen ſich am Anblick
der Toiletten, die für ſie unerreichbar ſind und ſo iſt hier eine
ganze Kategorie von Frauen entſtanden, deren Beſchäftigung faſt
Linzig und allein in ſolchen Beſichtigungen beſteht und für die
auch bereits ein techniſcher Ausdruck erfunden iſt.
Anguille-
der Aal. Die Anguille - im franzöſiſchen iſt das Wort weiblich
wird von den großen Couturiers der rue de l Pair nicht
wenig gefürchtet. Ganze Tage bringt ſie in den Ateliers
der=
ſelben zu. Auf der Suche nach unfindbaren Stoffen oder
unmög=
lichen Koſtümen und mit naalgleicher' Glätte verſteht ſie e8. den
dringendſten Anerbietungen, den verführeriſchſten Offerten zu
widerſtehen und den Händen der Verkäuferinnen zu entſchlüpfen,
ohne den geringſten Auftrag gegeben zu haben. Die Anguille
beginnt ihre Karriere gewöhnlich im Louvre oder Von Marché;
ſic gehört zu den ſogenannten Käuferinnen, die dieſe Läden ſüllen,
ſich alles beſehen und ſelbſt Waren mit nach Hauſe nehmen, um
ſie dann unfehlbar den nächſten Tag zurückzuſenden. Aber dieſes
iſt nur der Anfang der ſchwierigen Kunſt, in der es die richtige
Anguille zu hoher Vollendung gebracht hat, eine nicht ſehr
un=
beaueme Lehrzeit, da die Leiter der Nagasins de nouveautés es
ſich ja zum Geſchäfteprinzip gemacht haben, das Umtauſchen oder
Wiedergeben eines Artikels ſtets zu geſtatten und die
Betrofſen=
den alſs nur von ihrem Rechte Gebrauch machen. Unter gleich
billigen oder vielmehr koſtenloſen Bedingungen bei den berühmten
Coutüriers, den „rois du chiſioné, einzudringen, geht natürlich nicht
ſo leicht. aber um wie vieles intereſſanter, bezaubernder! In
dieſen eleganten Salons drängt ſich keine Menge oft ungeduldiger
Käufer, iſt man keinen zweiſelhaften oder unſanften Berührungen
ausgeſetzt, im Gegenteil begeanet man dort oft Perſönlichkeiten,
deren Bekanntſchaft zu machen, ſich verlohnt, weil dieſelbe ein
ſo alänzendes Relief aiebt. „Können Sie die Prinzeß von
Se=
undſo ?- „Ich dächtel ich ſehe ſie jeden Tag beinah bei meinen
Couturier' Die „Anguilles wählt gewöhnlich eine frühe Stunde,
um ſich zu ihrem; Schneider zu begeben, d. h. nicht etwa eine
ſolche des Vormittags, dies würde ſie ſofort als unelegant
ſtem=
veln, ſondern eine kurz nach dem Dejenner, alſo 2 Uhr, wenn
die ,Raseuses d. h. ſolche. die kaufen. loch nicht anweſend ſind.
Sie ſieht ſich denn auch ſofort von einer Schaar junger Damen
Umgeben, die auf ihren geringſten Wink harren und bald breiten
ſich vor ihr die wundervollſten Gewebe in allen Farben des
Regenbogens aus, die ſie mit liebevoller Hand befühlt. halb be
glückt, ſie ſo nahe zu haben, halb betrübt, ſie nicht beſitzen zu
dürfen. Ein Zeichen und aus dem nebenan liegenden Raum
kommen ſchöngewachſene und meiſt auch hübſche junge Mädcher,
die mit koſtbaren Gewändern bekleidet vor ihr auf und nieder
vromenieren, die Nannequins oder wie ſie in den eleganten
Ate=
liers benannt werden die =Paonst, die Pfauen. Stundenlang,
nachläſig zurückgelehnt, läßt die Anauille dieſelben hin und her
ſchreiten, ſtudiert die Harmonie der Farben, den araziöſen Fall
der Draverien und erfreut ſich an den devoten Höflichkeiten des
Verſonals. Aber die Zeit vergeht, man drängt zu einem
Ent=
ſchluß. der Kampf zwiſchen der Verkäuferin und der Anguille
geſtaltet ſich nun zu einem wahrhaft homeriſchen. Je veredter,
eindringlicher erſtere wird, deſto inehr Ausreden weiß letztere zu
finden und ſchlieylich bleibt ſie natürlich Siegerin und gewinnt
die Thür. Nicht allen Frauen iſt es gegeben, ſich ein derartiges
Vergnügen zu verſchaffen; es gehört ſehr viel Geiſtesgegenwart
man fühlt ſich verſucht Frechheit zu jagen - dazu. elegantes
Ausſehen, ein gewiſſes Auftreten, das erkennen läßt. die Betreffende
habe ſchon oft ſich dem Throne der Schneiderkönige genaht. Die
kleinen Couturiers, welche wirklich für die „Anguilles; arbeiten,
machen daher ganz ſvezielle Koſtüme für dieſe, ztoilettes pour
shopping; genannt und die nur dazu dienen, Atelierbeſuche zu
machen. Endlich kommt aber doch ein Moment, wo die
Anguill-
merkt, daß ſie erkannt iſt, es bleibt ihr dann nur noch ein Mittel.
damit man ihr Erſcheinen nicht nur duldet, ſondern oſt ſelbſt
wünſcht, ſie aibt dem Vatron Auskunft über ſeine wirkliche
Kundinnen. Sie verſchafft ſich dieſelben natürlich meiſt durch die
Hinterthüren, die Köchinnen, die Kammermädchen, aber ſie ſind
darum meiſt nicht weniger verläßlich und haben ſchon manchem
roi du chinon bedeutenden Verdienſt gebracht oder vor großen
Verluſten bewahrt.
Paris, Februar 180.
W. Waldau.
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Nr. 47
Litterariſches.
Dem Fortſchritt im Radfahrſvort widmet die neueſte
Nummer Mr. 6) des „Stahlrad Verlag von Willy Werner,
Leivzig) einen außerordentlich intereſſanten Artikel, welcher uns
in kurzen Hügen die Entwickelungsgeſchichte des Fahrrades vor
Augen ſührt. Ein anderer Artikel beſchäftigt ſich in eingehendſter
Weiſe mit einer gegenwärtig in allen Sportkreiſen lebhaft
dis=
kutierten Fraae, mit dem Rennbahn=Training. Ueber die
Fabri=
kation eines Fahrrades berichtet uns der Aufſaßz über das
Eta=
bliſſement Seidel am Naumann in Dresden: die Fabrikräume der
Firma werden auf einer in zweifarbigem Druck ausgeführten
Beilage veranſchaulicht. Aus dem weiteren reichhaltigen Inhalt
des „Stahlrad; ſeien noch erwähnt die „Reiſebilder aus dem
tropiſchen Amerika= und der ausführliche Bericht über die Sitzung
des Sportausſchuſſes des Deutſchen Radfahrer=Bundes, der
Renn=
veranſtalter und Rennfahrer, welche am 2. Februar in Berlin
tattfand
Die Röntgenichen L-Strahlen.
Gemeinverſtänd=
lich dargeſtellt von Vrojeſſor Dr. E. Wunſchmann. Berlin.
F. Schneider & Co. 60 Pf. Die Broſchüre giebt, nach
Wieder=
gabe der einleitenden Verſuche von Hertz, Lenard ꝛc., welche
ſchließlich zur Röntgenſchen Entdeckung der X=Strahlen führten,
eine genaue Angabe der Art, wie man zu photographieren hat,
um die bekannten Vilder zu erhalten, und ſchließk mit einer
An=
gabe der bis heute gemachten Erfahrungen und praktiſchen Er=
ſolge. Die Broſchüre, iſt ſehr llar geſchrieben und mit Abbildungen
verſehen. Sie ſei allen denen angelegentlichſt empfohlen, die
ſich für die neue Entdeckung intereſſieren.
Tageskalender,
Großh. Hoftheater= Anfana7 Uhr:-Der ungläubige Thomas'
hierauf „Das Schwert des Damokles”
Vorſtellung abends 8 Uhr im Orpheum'.
Vortrag von Oberkonſiſtorialrat Walz abends 8½ Uhr im
Vereinslokal „Zum Feierabend.
Jahresverſammlung des Nationalliberalen Vereins abends
37. Uhr in der -Stadt Pfungſtadt
Großh. Muſeum und Gemäldegalerie, geöffnet an
Sonn= und Feiertagen, Dienstags. Mittwochs und Freitags
von 11-1 Uhr, Donnerstags von 2-4 Uhr.
Kunſtverein, geöffnet Sonntag von 10-1 Uhr, Dienstag,
Mitt=
woch, Donnerstag und Freitag von 11-1 Uhr, Mittwoch
nach=
mittags von 2-4 Uhr.
Verſteigerungskalender.
Mittwoch, 26. Februar.
Verſteigerung von 10 Uhr an im=Schöfferhof=
Holzverſteigerung um 9½ Uhr im Feurer'ſchen Saale in
Egelsbach.
Jagdverpachtung um 3 Uhr auf dem Rathaus zu Traia.
Wodes-Amzeige.
Nach schverem Loiden verschied heute frill sanft und gottergeben im nahozu vollendeten
77. Lobensjahre unser innigstgeliobter Gatte, Bruder, Schwager, Onkel und Grossonkel
Gohemorath Dr. Josof Koodor
Grossherzoglich Hossischer obor-Jppollations- und Cassationsgorichtsrath i. P.
Im Namen der Trauernden:
Elise Roeder, gob. Glaubrech.
Darmstadt, den 24. Pebruar 1806.
Die Einsegnung ſindet statt: Donnerstag, den 27. d. M., Vormittags 10 Uhr im Sterbehause, vor
Veberführung nach Mainz. Veerdigung daselbst Nachmittags 3 Uhr vom Centralbahnhof aus.
Die ſeierlichen Bxequien sind in der Pfurrkircho von St. Emmeran in Mainz am Samstag um 10 Uhr.
In der katholischen Pfarrkeirche zu Darmstadt wird am Montag. den 2. März, um 110 Uhr eine
Seelenmesse gelesen.
Blunenspenden sind nicht im Sinne des V erstorbenen.
[3665
(3666
Dankſugung.
Fiir die vielen Beweiſe herzlicher Theilnahme an dem
uns durch das Ableben unſerer lieben guten Gattin, Mutter,
Schwiegermutter und Schweſter
Susanna Herbert,
ſo ſehr ſchwer betroſſenen Verluſte ſagen wir hierdurch unſern
beſten Dank.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, 24. Februar 1896.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Theilnahme bei dem
Hinſcheiden unſeres geliebten Gatten und Vaters und für
die troſtreiche Grabrede des Herrn Pfarrers, ſowie für den
Grabgeſang und die Begleitung ſeiner Herren Collegen ſagen
(3667
wir unſern innigſten Dank.
Die trauernde Wittwe:
EIise Waab.
Druck und Verlag. L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei, verantwortlich für die Redaktion: Dr. D. Waldgeſtel, beide in Darmſtadt.