Darmstädter Tagblatt 1896


24. Februar 1896

[  ][ ]

Abonuemenlspreis
birkeährlſhe M arl öen Pöi.hlh.
ſührlie 7 Mrhh ind Bhe seohn=
Answälls werden oon ole Poi=
ämlern
Veſehnnagen enſgenens=
nommen
zu½ Marl Pi pro
Cparſel juck. Pothansſithi
Aod-

159. Jabrgang.

Mit der Sonntags=Beilage:

Iuſerale
fuͤr das
wichenli Gmal ericheinent deskkalt=
werden
angenommen in Tehmüſdt
von der Elbediſion, Rhein br he ½,
in Beſjungen von Frieh Leoßet,
Schießhausſraße I, jowis anszwirls
von allen Annoncen=Erpeokhuen.

Amtliches Organ
für die Behanutmachungen des Großh. Kreigamts, des Großh. Polizeiamts und der anderen Behörden.
44.
49s.
Montag den 24. Februar.

Bekanntmachung.
Zwei Gemeinde= und Kirchen=
ſteuer
=Nachtrags=Hebregiſter der
Chemeinde Darmſtadt-Beſſungen für
189306 liegen zur Einſicht eines jeden
Intereſſenten vom 24. ds. Mts. au acht
Tage lang auf unſerem Büreau ( Stadt=
haus
, Zimmer Nr. 11) offen. Beſchwer=
den
gegen die Beitragspflicht oder gegen
das angenommene Beitragsverhältniß
müſſen binnen der erſten vier Wochen
nach Ablauf der Offenlegungsſriſt ent=
weder
ſchriftlich oder mündlich zu Proto=
koll
bei Großherzoglichem Kreisamt vor=
gebracht
werden, ſpäter vorgebrachte Be=
ſchwerden
ſinden keine Berückſichtigung.
Darmſtadt, den 22 Februar 1896.
Großherzogl. Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.:
(3565
Riedlinger, Beigeordneter
Impf=Termin.
Nachdem die Eltern derjenigen im
vorigen Jahre impipflichigen Kinder,
ſwelche bis jetzt noch nicht geimpft ſind,
Aufforderung zur Nachholung der Im=
pofung
empfangen haben, wird denſelben
Mittwoch den 26. ld. und Mitt=
woch
den 4. kft. Mts. jedesmal
Nachmittags 3 Uhr,
in dem Schulhanſe in der Runde=
thurmſtraße
Gelegenheit gegeben. i re
Kinder unentgeltlich impfen zu laſſen.
Alle in vorſtehenden Terminen ge=
impften
Kinder müſſen bei Meidung der
geſetzlichen Straſe in den 8 Tage ſpäter
abgehaltenen Terminen (4., 11 und 18
März) nochmals zur Nachſchau er=
ſcheinen
.
Darmſtadt, den 21. Februar 1896.
Großherzogl. Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.
35663
Riedlinger, Beigcordneter.
Vergebung von Tapezier=
Arbeiten.
Die im ſtädtiſchen Krankenhauſe wäh=

rend des vom 1. April 1896 bis 3½. März
1897 laufenden Verwaltungsjahres vor=
kommenden
Tapezier=Arbeiten an
Bettwerk und Möbeln ſollen im
Weae der Submiſſion vergeben werden.
Offerten ſind
Tamstag den 29. d. Mts.,
Vormittags zwiſchen 10-12 Uhr,
in den im unteren Hausflur des Stadt=
hauſes
aufgehängten Submiſſionskaſten
einzulegen.
Arbeitsbeſchreibung und Bedingungen
liegen auf unſerem Büreau im Stadt=
haus
. Zimmer Nr. 9. zur Einſicht offen,
woſelbſt auch die Formulare für die
Oiferten zu erheben ſind.
Darmſtadt, 17. Februar 1896.
Großherzogl. Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.:
(3567.
Köhler.
Bekauntmachung.
In das Firmenregiſter wurde heute
eingetragen:
Phlipp Schneider Ehefrau Mathilde
gev. Oeſer zu Darmſtadt hat für die
Firma Ferdinand Carl Winter da=
ſelbſt
Prokura erhalten.
Darmſtadt, 19. Februar 1896.
Großherzogl. Amtsgericht Darmſtadt I.
Lebrecht.
(3568

24tnudi.
116
Schützenſtkaße.
Grosse Auswahl in Fenheiten

Die noch vorräthigen
haekehe enden.
Hoson
in Baumwolle, Nalbwolle und
Wolle verkaufen wir wegen Auf=
gabe
des Artikels zu jedem annehm=
baren
Preiſe.
(719
Fl. &L. F. Beoker,
19 Wilhelminenſtraße 19.

werden die noch vorräthigen
Hleiderstoffe, Opford, Barchent,
Bettzeuge, Schürzenzeuge,
Cattune, Gardinen, Jutestoffe,
Corsetten, Besatæartikel,
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Beſſungerſtraße 33. (2039b

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Anlein
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Fr. Koch, Grafenſtraße 27. ſ½09.
104

[ ][  ][ ]

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horigen
Mobilien:
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1 Sopha, 1 Kommode, 1 Waſchtiſch, Kleiderſchränke, Tiſche, Rohrſtühle,
Nähmaſchine, 1 Schreibſekretär, 1 Regulator, Bilder, 1 Küchenſchrauk
mit Glasauſſatz, eine Partie Kleider und Weißzeug, ſowie ſonſtige Haus=
und Küchengeräthe, ſollen
Freitag, 28. Februar l. Js., Vormittags 9 Uhr aufangend,
in dem Hauſe Magdalenenſtraße Nr. 4½ gegen Baarzahlung verſteigert
werden.
Darmſtadt, 21. Februar 1896.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt I.
A.:
Graeff, Gerichtsmann.
[3570

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[ ][  ][ ]

Nr. 46

895

untere=

Zehnjährige Jubelfeier
Dlht. Buul.

CAng-Verein).
Donnerstag den 27. Febr. 1896,
Abends 8 Uhr,
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man ohne große Mühe und Koſten aus
einem vollſtändig unbrauchbar gewordenen.
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Paradeſtück für Zimmer oder Tafel macht,
oder einen ſimplen Meſſing=Gegenſtand
n Silberglanz kleidet. Dieſes Wunde:
kann Federmann leicht ausführen mit
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Hülfe der
Vilber-Brillantine
Flacon Mk. 150. Man verlange Vroſpekt=
nit
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lieferanten
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Egenolf, Hoſlieferanten, Lubwigsſtraße 18.

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52
67

10I0
10½
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ſchönem Garten mit Springbrunnen,
im ſüdöſtlichen Theile der Stadt, ſoll
wegen Verſetzung eines höheren Be=
amten
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den
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die Exped d. Bl.
35893

Nr. 16
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mit nur guten Zeugn, Mäd=
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Büreau: Schulſtr. 11, Darmſtadt. (967,o

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Darmſtadt, Graſeuſtraße 2part.,
vermittelt Auskünſte und Jucaſſo aus allen
Vlätzen des In= und Auslandes.
119089
Statuten koſtenfrei.
Fernſprech=Anſchluß Nr. 96.

Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Reich. Der Reichstag ſetzte am Freitag die
veite Leſung des Etats fort und erteilte den in der vorigen
tzung vom Uba. Enneccerus befürworteten Reſolutionen
2c;'r Budgetkommiſſion bezüglich des Dienſtalterſtuſen=
ugſtems
ſeine Zuſtimmung. Bei dem Ctat der Reichs=
ſenbahnen
fragt der Aba. Kanitz kenſ.). warum die
reußiſche Verwaltung nidt ebenſo günſtige Kohlenabſchlüſſe ge=
zlacht
habe, wie die Reichsverwaltung. Der preußiſche Eiſen=
g
2 ahnminiſter Thielen erwidert, daß die Reichsverwallung die
o=2 ohlen aus dem Saarrevier beziehe. Die preußiſche Verwaltung
10egen habe einen Ve-trag mit dem Ruhrkohlenſyndikat abge=
hloſſen
, der am 1. Juli d. J. ablaufe. Uber die Erreuerung
r Verträge lönne er ſich noch nicht äußern. - Abg. Lingens
eur) wünſcht eine Statiſiik über die Wirkungen der Sonn=
ſsruhe urter den Eiſenbahnbeamten. - Miniſter Thielen
merlt. daß die Sonntagsruke in ſanitärer und moraliſcher
nſicht wohlthätig wirke. Eine Statiſtik darüber aufzunehmen,
5 he er nicht für zweckmäßig; ſie würde auch den Beamten ſehr
rantenbm ſein. - Bei dem Etatdes Reichsinvaliden=
nds
ſtellt der Abg. Graf Lriola ſnatl.) die Anfrage, was
6-18 den Vetitionen geworden ſei, die in der vorigen Seſion dem
eichskanzler zur Berückſichtigung überwieſen worden ſeien. Er
lrde, um den gerechten Anſprüchen der Invaliden zu ent precher,
golbſt vor einer Weh ſteuer nicht zurückſchricken.- Generallieute
nt v. Spitz betont, Laß die Militärverwaltung im warmen
ſ.itgeſühl für die Invaliden von Niemandem im Hauſe über=
offen
werden könne, aber ſie ſei nur ein Glied im Staatsweſen
1d müſſe ihre Wünſche dem anpaſien. was die verbündeten Re=
3
J-erungen für möglich hielten, und die Frage ſei in der That
n unberechenbarer finanzieller Bedeutuna. - Unterſtaatsſekretär
ſchenborn beſtatigt. daß wegen der großen finanviellen
chvieriakeiten nicht alle Wünſche in dieſer Hinſicht befriediat
erden können. Nachſte Sitzung Samstag 1 Uhr: Wahl;
üfungen; Petitionen.
Leſterreich=Ungarn. Imöſterreichiſchen Abgeord=
rtenhauſe
wurde am Freitag die Wahlreſormvorlage nahezu
nſtimmig dem beſtehenden Wahlreformausſchuſſe zugewieſen.
7talien. Der Miniſterrat beſchloß, weitere zehn Bataillone
ich Afrika zu ſchicken, um die Beſatzungen zwiſchen Maſſaua
d Adigrat und Baratieris Stellung zu verſtärken.

Frankreich. Im Senat wurde die Sitzung am Freitag
ſt um 3 Uhr 40 Min. unter großer Bewegung eröffnet. Die

T Aſchauer tribünen waren überfüllt. Demole verlas eine von der
h- zuppe der Linlen feſtgeſetzte Erklärung, in welcher die Linke

Lgen die Anmaß.ug des Kabinetts Einſoruch erhebt, ohne den
enat zu regieren und ſich gegenüber der einen Kammer auf
L andere zu beruſen. Der Senat werde die ihm verjaſſurgs=
rßig
zuſtehenden Rechte wahren und nehme aufs neue ſein
echt der Kontrolle der Verantwortlichkeit des Kabinetts ſür ſich
Anſpruch. Der Senat wolle das legislative Leben nicht unter
uden und im Intereſſe des Landes fortfahren, die Anträge des
2binetts zu prüſen. Das Land werde zwiſchen dem Kabinett
d dem Senat zu entſcheiden haben, welch letzteres troß des
21m zuſtebenden Rechts den Konflikt nicht verſchärfen wolle.
S4iniſiervräſident Bourgeois proteſtierte gegen den ihm gemachten
Otwurf, den Konflikt hervorgerufen zu haben. Labiche brachte
1e TageLordnung ein, welche die Erklärung billigt. Dieſe
2 agesordnung wurde mit 184 gegen 60 Stimmen angenommen
ie Sitzung wurde ſodann aufgehoben. Die Quäſtur des
nates, die für die Sitzung Volkskundgebungen beſürchtete, hatte
ſondere Vorſichtsmaßregeln innerhalb urdaußerhalb des Palais
Lurenbourg angeordnet. Nach einer Prüfung des Berichtes
r den Streit in der Kammer haben die Zeugen Bourgeois
d Poincarés entſchieden, daß dem Zwiſchenfall keinerlei
2 gen beizumeſſen ſeien.
England. Das Unterhaus nahm die erſte Leſung der
Lgierungsvorlage, betr. die Schlichtung von Lohnſtreitigkeiten
r Arbeiter, an.
Bulgarien. Fürſt Ferdinand überjandte dem Baren
3 Vorträt des Prinzen Boris in einem mit Brillanten bejetzten
hmen als Geſchenk. Auch die Abgeſandten des Sultans er=
2lten Geichenke.

Stadt und Land.
Darmſtadt, 24. Februar.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen am Sams=
lag
den Hauptmann Frhrn. v. Bülow vom Fuſilier=Regt. Fürſt
Karl Anton von Hohenzollern (Hohenzollern.) Nr. 40. den Haupt=
mann
und Batteriechef Melior im Feld Art.=Regt. von Holzendorff
1 Rhein.) Nr. 8. den Vorſitzenden des Or sacwerbevereins Alsſeld
Rößner; zum Vortrag den Finanzminiſter Weber, den Ober=
konſiſtorialpräſidenten
Dr. Goldmann, den Ordenskanzler General=
major
5. D. v. Herff.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den Profeſſor
Dr. Jobs. Biermann zu Berlin zum ordentlichen Profeſſor in
der juriſtiſchen Fakultät der Landes=Univerſität ernannt und in
der gedachten Eigenſchaft beruſen, - den proviſoriſchen Lehrer
an dem Schullehrer=Seminar zu Bensheim Georg Lenhart
zum Lehrer an dieſer Anſtalt er annt.
Militärdienſtnachrichten. Böhler, Sek.Lt. von
der Reſ. des Großh. Heſſ. Feld Art.=Regts. Nr. 25. dieſem behufs
Uebertritts in Königlich Württembergiſche Militärdienſte Feiſt=
mann
, Pr.=Lt. von der Inf. 2. Aufgebots des Landw.Bezirks 1
Darmſtadt, Schwabe, Pr. Lt. von der Inf. 2. Aufgebois des
Landw. Bezirks Friedber,. Bittel, Sek=Lt. von der Inf. 1 Auf=
gebors
des Landw.=Bezirls Worms. v. Schoen, Rit m. von der
Reſ. des 2. Großh. Heſſ. Drag=Reats. Nr. 24, dieſem mit ſeiner
bieherigen Uniſorm, der Abſchied bewilligt.
Nach einer den R. H. V.; aus gut informierter Seite zu=
gegangenen
Nachricht ſoll gevlant ſein, nach dem Perfektwerden
der Verſtaatlichung der Heſſiſchen Ludwigsbahn die Direktion
der Main-Neckar=Bahn bier aufzuheben und die
Oberleitung dieſer Lahn der in Mainz verbleibenden und ec=
weiter
en Eiſenbahndirektion zu unterſtellen. In
Darmſtadt würde dann nur ein Betriebeamt verbleiben und ſolle
auch die badſche Regierung grgen dieſes Vrt jekt keinen ernſt
lichen Widerſpruch e heben, da es für Baden völlig gleichgütig
ſei, ob ſich die Direktion der Bahn, an welcher Baden ohnedies
nur zu einem kleinen Teile beteiligt iſt. hier oder in Mainz
befinde.
Wir ſchließen uns im Intereſſe unſcer Stadt dem Wunſche
des genannten Blattes an, daß ſich die Nachricht nicht
beſtätigenmöge und daß die Stadtverordneten= Verſamm=
lung
und die übrigen berufenen Vertreter der Intereſſen der
Sadt Darmſtadt für die letzteren an geeigneter Stelle nach=
drücklichſt
eintreten mögen, damit unſre Stadt vor
ſolcher Schädigung bewahrt bleibe.
O Auch im Großerzogtum Heſſen iſt man zur Zeit mit den
vorbereitenden Schritten zur Errichtung einer Heilanſtalt für
Lungenkranke befaßt. Im Verlauf der darüber von dem Vor=
tand
der Alters= und Invaliditätsverſicherungsanſtalt des Groß=
berzogtums
Heſſen mit den größeren Städten des Landes einge=
leiteten
Verhandlungen hat am letzten Freitag eine Beſprechung
der Vertreter der Städte mit genanntem Vorſtand in Frankfurt
tattgeſunden, an welche ſich eine gemeinſame Beſichtigung der in
der Nähe von Frankjurt ſchon errichteten ähnlichen Anſtalt ſchloß.
us.-V. Zu der bevoiſtehenden Aufſührung der Glocke'
von Mar Bruch in dem heutigen dritten Konzerte des
Muſik=Vereins bemerken wir noch, daß dieſes großartige
Werk im Juni 1870 (nicht 1880) zu Aachen in einem niedertheini=
chen
Muſikieſt aufgejührt worden iſt. Damals wurde gerade
dieſes Werk eines neueren Komponiſten gewählt, weil Mar Bruch
unter den jüngeren Tondichtern zu den Beſten und Genialſten
zählte. Aachen, heißt es in der Feſiſchrift dieſes Muſikfeſtes, hat
die Ehre, zum erſtenmale eines der großen Vokal= und Orcheſter=
werke
Bruchs in den Kreis der niederrheiniſchen Muſikfeſte einzu=
jühren
. Das eben eiſt die Preſſe verlaſſende Lied von der
Blocke; hat ſchon durch mehrere vorauigegangene Aufführungen
aus dem Manufkript in Köln, Zürich, Berlin und Barmen) ſeine
Probe abgelegt und überall den größen Anklang geſunden.-
Wie es dem Komponiſten gelungen iſt, den Schillerſchen Tert zu
lebensvollen muſikaliſchen Gebilden zu geſtalten; wie er es ver=
tand
. das allbekannte, populäre Gedicht mit der nach allen Rich=
lungea
hin geeianetſten und ſinnigſten muſikaliſchen Illuſtration
zu umgeben und dem aufmerkfamen Hrec einen wahren Hoch=
genus
zu bereiten, das wird jeder Beſnher des Lonzertes leh=

[ ][  ][ ]

698
Nr. 46
haſt (ütbfinden. - Ein Berichterſtatter jüat hinzu, daß es ihm
vergönnt war. ſich zweimal lin Köln und Barmen) an den her= bei der Hoſtafel- des Brinzen Carneval am 18. Februar
vort ägenden Schönheiten des Werkes zu erfteuen und den Ent=
huſiae
mus zu ſehen. mit welchem es aufgenommen wurde.
J- Seit nahezu 3 Jahren beſteht in Darmſtadt ein Verein,
e3 iſt dies der Damenturnverein der bereits weit über Verſtückelter Welſch. duch Salätlin und Eingemachtes. Geſchla=
Autoritäten anerkannt, daß das: ſachgemäße Turnen in den leider
immer zahlreicher werdenden Fällen von Nervenſchwäche, Bleich. Hofbuchdruckerei hergeſtellt. Die Gewänder der Guirlanden=
Mittel zur körperlichen Kräftigung, zur Erlangung geiſtiger Friſche, von Carl Arnheiter gefertiat.
zur Erhelung von geiſtiger Anflrengung bildet. Die heiljame
Wi kung einer geſunden, umer berufener Leilung ſtehenden Gym= vatvoſt von den Häuſern abgenommen worden, worauts ge=
naſtik
können jedoch auch diejenigen beurteilen, welche die Ge= ſchloſſen werden kan1. daß dieſelbe nunmehr eingegangen
legenheit benutzen, ſich an den ſchönen Erfo gen der Frei= und iſt. Wie verlautet, hat der Beſitzer genannter Privatpoſt das
Ordnungsübungen, des Geräteturnens, ſowie dem friſchfröhlichen Komitee des Karnevalszuges verklagen wollen, ſei aber mit der
Geiſte, welcher bei den Uebungen herrſcht, zu erfreuen.- Wie Klage abgewieſen worden.
wir erfahren, hat desha b der Vorſtand des Damenturnvereins
die Einrichtung getroffen, daß der Beſuch der Turnübungen 28 Februar wird ihrem ganzen Verlauf nach bei uns ſichtbar
Damen und Aerzten geſtattet iſt, damit dieſelben ſich aus
übe zeugen können. Durch die große Mitgliederzahl ſah ſich der Beim Beginn der Finſternis iſt die Sonne ſet beinahe einer
Vorſtand zu Beginn dieſes Jahres veranlaßt, zwei weitere 1 Stunde untergegangen. Der Schatten der E. de tritt in die Mond
Uebungsſtunden einzurichten, in denen beſondere Rückſicht
auf ſolche Damen genommen werden ſoll, die noch wenig oder ſelben und wird zur Heit der Höhe faſt die ganze Mondſcheibe
hygieiniſche Gymnaſtik beruckſichtigt werden. Es beſteht noch oder Bewolkuna in demjenigen Teile der Erde. wo die Sonne
manches Vorurteil, wohl auch Gleichgültigkeit gegen das Damen. während der Finſternis im Horizont ſteht, wird die Farbe des
turnen; es wird noch von vielen als geradezu überflüſſig, als l verfiniterten Mondes heller oder dunkler rot ſein. Sichtbar
ettver uſt oder unnützer Sport hingenellt weil ja die häuslichen überhaupt iſt die Erſcheinuna in der weſtlichen Hälfte des Großen
der die Geſundheit geradezu ſchädigende Einfluß diejer einſeitigen Ozeans.
Bewegung ſoll und muß durch regelmäßiges Turnen bekämpft
weiden. Wie wir hören, hat der Bamemürnverein die Abſicht, Ende gehenden gegenwärtigen Schuljahr des hieſigen Großh.
im Frühjahr ein Schautürnen abzuhalten, um weiteren Kreiſen Schuklehrerſeminars blickt genannte Anſtalt auf ihr
zu zeigen, wic im Verein eeturnt wird. So wollen wir denn 75jähriges Beſtehen zurück. L. Seit Inkraftireten des
Adolf Spieß, der Schöpfer des Mädchenturnens; gelebt und Charakter gegeben, ſteht die hieſige LehrerbildungZanſtalt unter
gewirkt hat, däs Intereſſe für die gute Sache immer mehr ge= der fürſorglichen Leitung des gegenwärtigen Herrn Direttors
weckt werde und dieſelbe noch recht zahlreiche Anhängerinnen
inden möge.
Deutſcher Abend. Es iſt empfehlenswert, die Feſt=
karten
für den Deuiſchen Abend= bald zu kaufen, da ſämtliche
Pläre lauch die für Familienkarten numeriert ſind un) die
Nach rage nach Karten ſchon jtzt jehr ſtark iſt. - Ein Beweis
für das lebhafte Intereſſe ünſerer Bevölkerung an den nationalen
Beſtrebungen des Schülvereins iſt auch die Tharſache, daß der Daran ſollen ſich. wie im Innungsausſchuß der vereinigten
Verein in dieſem Jahre bereits einen Zuwachs von über 50 Mit=
gliedern
erhalten hat.
Wie aus dem Iuſeratenteil erſichlich hält der Bezirks=
verein
Martinsviertel am 26. d. eine öffentliche Verſamm=
lung
mit der Tagesordnung Vortrag über die Bahnfrage mit
jpezieller Berückſichtigung Därmſtadts; im großen Saale des tung zu beſaſſen. - Die Meldung, daß Proſeſſor Koſerin
Hanauerhofes ab. Da dieſes Thema ein ſehr intereſſantes iſt, Bonn zum Nachfolger Shbels als Direktor der preußiſchen
ſo ſei an dieſer Stelle noch beſonders darauf hingewieten.
6 In der Schöffengerichtsſitzung des Amtsgerichts Nachfolgers iſt bisher noch nicht erfolgt. Die Voſt= beſtätigt!
Darmſtadt I kam am letzten Freitag ein Fall zur Verhandlung. die Heitungsmeldung von der Ermittlung und Feſtnahme der
der auch für weitere Kreiſe nicht ohne Intereſſe ſein dürſte. Ein Dieb e, die am 16. Januar d. J. das den Gnadenerlaß ent
Einwohner im Gerichtsbezirk, der ſich im Beſitze einer Raſſe= haltende =Armee=Verordnungsblatt' ſtahlen und dem=Vorwärts
hündin befindet, hat wiederholt die von derſelben erzielten
Jungen an Trilie verkauft. Daraus glaubte die Steuerbe= thatjüchlich in der Mittlerſchen Druckerei ſtatt wenn auch an=
hörde
die Verpflichtung des Mannes ableiten zu müſſen, ſich in ( ſcheinend nicht durch einen dauernd dort Angeſt uten. - Die von
den Beſitz eines Gewerbſteuerpatents als Viehhändler: zu ſetzen. etwa 15000 Perſonen beſuchten, ſtürmiſch verlaufenen, heute nach=
Da der Beſitzer der Hündin gegen die beireffende Auffaſſung der mittag ſtattg=habten 11 Verſammlungen der Konfektions.
Steu=rbehörce an die gerichtliche Entſcheidung appellierte, indem arbeiter und Arbeiterinnen mißbilligten das von den
er nur eine ſportliche, keme gewerbliche Thätigkeit anzübe kam
die Angelegenheit vor das Schöffengericht. Dasſelbe ſprach den abkommen. In den Reden wurde den Arbeitervertretern Verrat
Mann von der angeſonnenen Verpflichtung frei, da es von der l vorgeworſen. Somit wird der Streik in der Konſektionsinduſtri=
Anſicht ausging. daß hier ein der Gewerbeſteuer unterworfener weitergeführt.
Viehhandel nicht vorliege.
Immobilienverkauf. Das Haus des Herrn Aentner in der Karltraße das Tagesgeipräch, und die Untuhe der Ein=/
Müller, Ecke der Anza= und Heidelbergerſtraße, ging käuf. wohnerſchaſt unſrer Stadt 'iſt hoch nicht geſchwunden Es macht
lich in den Beſitz von Frau E. Davidſon und Frl. A. Grein, Vor= ſich allenthalben eine gewiſſe Aengſtlichkeit vemerkbar. Sperr=
ſteherinnen
des Hofmänniſchen Mädchen=Penſionats, über.
L Von den Wochenmärkten der letzten Woche war der ein Almoſen vorſprechen, werden mit ſcheelen Blicken betrachtet.
Tienstags= und Donnerstagsmarkt infolge des Carnevalstreibens Obwohl die maßgebenden Behörden eine geradezu ſieberhaſte
und deſſen Nachwirkungen noch weniger wie ſonſt beſucht, wäh= Thätigkeit entfalten, um Klarheit in das entſetzliche Verbrechen
rend der Samstagsmarkt trotz der inzwiſchen eingetretenen Kälte
mit allen der Jahreszeit entſprechenden Artikeln reichlich befah. Anhaltspunkte zur Ergreifung des Mörders ergeben. Mit Recht
ren war und auch guten Verkehr aufzuweiſen hatte In del
Preisverhaltniſſen ſind beſondere Veränderungen nicht zu ver=
zeichnen
. Butter koſtete per halb Kilo 90-95 Pfg. in Portionen zu dem Mittel einer anſehnlichen Belohnung für jachdienliche
75 80 Pig, Eier, italiener und Landeier 7.8Pfa. bayeriſche Mittellungen gegriffen hat.
6 7 Vio Kalteier 5 Piſ. per Stück.

C.B. V. Nackträglich ſei noch mitgeteilt, daß die Menukarte
folgendermaßen laut=te: Panäket=Speiſen nach verleckerter deut=
ſcher
Art und Manier. Prinzen=Süpplin. Geſotten Salm vom
Ahine. dazu Erdknollen und eyn Holländer Tunken. Gebraten
der in jeder Beziehung mit zu den ſegensreichſten hier gehoͤrt; Rückenteil von ehm Rehböcklein mit lieblicher Carneval=Brühen.
hundert Mitglieder zählt. Schon länaſt iſt es von ärztlichen genes Schaungericht näch engliſcher Maniet. Obſt und allerhand
Leckereien. Die Karte war recht geſchmadvoll in Fr. Langnes
ſucht, Blutarmut, Schmal= und Enabrünigkeit, Rückgratsverkrüm= trägerinnen, der Pagen der Edeltnaben ꝛc., die ſo allgemein
nüngen ꝛc. einen wohlthätigen Einfluß ausübt und das beſte/ gefielen, wurden ſaͤmklich in dem Kurz= und Modewarengeſchäft
Am Samstag ſind die Briefkäſten der Heßſchen Pri=
1 Die teilweiſe Mondfinſternis am Abend des
ſein. Sie beginnt nach mitteleuropäiſcher Zeit gegen 7½ Uhr,
eigener Anſch uung von den jegensre chen Wirkungen des Turnens erreicht ihre Höhe aegen 39 Uhr und ihr Ende um 10 Uhr.
ſcheibe ein etwas noͤrdlich von dem äußerſten linken Rande der=
gar
nicht geturnt haben und ſoll auch in dieſen Stunden die bedecken. Je nach dem Luftzunande, dem Grade der Heiterkeit
Beſchäftigungen genug Gelegenheit zu körperlicher Bewegung Oseans. in Aunralien. in Aſien, Europa und Aſtika. ſerner im
gäben. Dieſe Anſicht jedoch ſſt eine garz verkehrte, denn gerade öſtlichen Braſilien und in der öſtlichen Hälfte des Atlantiſchen
D. Bensheim, 22. Februar. Mit dem kommende Oſtern zu
dem Bunſche Ausdruck verleihen, daß in unſerer Stadt, wo Schulgeſetzes vom Jahr 1814, wodurch der Anſtalt ein ſimultaner
Mühr. Möge die Anſtalt auch ferner blihen und gedeihen.

Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 22. Febr Für den 10. Mai
alſo anzäßlich der 25. Wiederkehr des Tages des Frankfurtel
Friedensſchluſſes, wird in Beilin ein großer Feſtzug geplant
Innungen mitgeteilt wurde, ſämtliche Gewerkſchaften mit ihren
Abzeichen und Fahnen beteiligen. Der Aufzug ſoll der Bede
tung des Tages entſprechend ein beſonderes Gepränge e halten.
Die einzelnen Innungsvorſtände ſind deshalb ſchon jetzt ange=
wieſen
worden ſich mik den Vorbereitungen zu dieſer Veranſtäl=
Staatsarchive ernannt ſei, iſt ein Irrtum. Die Ernennung eines
überbrachten. Der Diebſtahl fand aber, wie die Voſt' hört,
Arbeitervertretein mit den Arbeitgebern geſchloſſene Friedens=
München, 21. Febr. Noch immer bildet der Raubmor.
etten und Riegel ſind im Preiſe geſtiegen und Bettler, die um
zu br ingen, haben ſich leider bis jetzt noch nicht die gerinaſtel
vird deshalb in weiteren Kreiſen der Bevölkerung die Fraa=
aufgeworfen
. warum die Staatsanwaltſchaft bis jeßt noch nicht
23. Febr. Utfnter dem Verdacht, den Raubmord an den drei

[ ][  ][ ]

ar.
ur.
Aen=
U
Pal,

M.
nr

Nr.
Frauen begangen zu habey. wirde ein Mann verhaftet, der ſich
1nler der Vorſpiegelung. er habe an der Kloetteinrichtung
twas zu änderr, Eingang in die Wohnung verſchafft haben ſoll.
Wilhelmshaven, 21. Febr. Der Kaiſer hielt bei Ver=
eidigung
der Nekruten ſolgende Anſprache: Im Angeſicht
Hottes und ſeiner Tiener habt ibr Mir den Eid der Tieue ge=
eiſtet
, und Ich erwarte von euch, daß ihr gute und ſtramme
Mat oſen werver. Was ihr gelobt habt, haltet, denn ein Mann
in Wort. Die Soldaten der Armee haben öfter Gelegenheit
nter den Augen eines höheren Vorgeſetzten zu zeigen, was ſie
ſelernt haben und was ſie leiſten können. Dies iſt bei der
Narine nicht der Fall, weil viele ven euch Jahre lang im Aus=
ande
ſind. Uber ihr müßt nicht denken, daß ihr Meinem Auge
adurch entrückt ſeid. Unſre Marine, im Verhältnis zu andren
och klein, iſt im Aufblühen beariffen, aber durch Disziplin muß
e ſtark werden und zu erſetzen ſuchen. was ihr an materiellen
räſten fehlt. Was iſt Disziplin? Weiter nichts als unbedinate
nterordnung unter böheren Willen. Wenn auch jeder die Ab=
cht
bat, Gutes zu thun, ſo muß er ſich doch der Anſicht unter=
rdnen
, zum Wohle des Ganzen. Nur durch Zuſammenhalten
nn er Ganzes und Großes leiſten und eine feſte Maſſe
hafſen'. Der Kaiſer ermahnte ſchließlich die Rekruten, ſich zu
emühen, im Auslande durch gutes und ſtrammes Auftreten zu
nvonieren.
Bremen, 22. Febr. Der Kaiſer traf von Wilhelmshaven

inmend um 11 Uhr 10 Minuten hier ein und wurde auf dem
ahnhofe von dem Bürgetmeiſter und dem Kommaͤndeur des
ſten Hanſeatiichen Infanterie=Reaiments Nr. 75 empfangen.
ach der iehr huldvoll erwiderten Begrüßung begab ſich d.r
aiſer zum Ratskeller, wo er von den Mitgliedern des Senats
grüßt wurde und von mehreren Damen Biumenſträuße ent=
gennahm
. Darauf fand im Bachus Saale eine Frühſtückstafel
11t, an welcher die Senatoren und das Kaiſerliche Gefolge teil=
Ubmen. Die Weiterreiſe nach Berlin erſo gte nachmittags.
Wien, 21. Febr. Wie die ,Vol. Korreſp. erfährt, beabſich=
1t die Kaiſerin Witwe von Rußland den Großfürſten=
hronſolger
zu beſuchen. Anfangs März werde ſie ſich in
enaſtem Iukoanito über Wien nach La Turpie begeben.

r0

TIV. Peſt. 21. Febr. Je näher der Termin für die Ee=
1
41
nung der Millenniumsausſtellung beranrückt, je
ten
giel uter in die Jubelpoſaunen geſtoßen wird. um urbi et orbi den
ulrzsie3 1hm des Millenniumsjahres zu künden, deſto trübſeliger und
tu z3 ſter wird die Situation der hieſigen Kaufmannswelt.
nyi) e Hauſſebewegung und die ſanquiniſchen Hoffnungen, die ſick
J
das Millennium knüpſten, haben hier in den letzten zwei
34) hren auf kommerziellem wie induſtriellem Gebiete eine Evoche
merikaniſchen: Aufſchwungs herbeigeführt, die auf unſrem
; en Kontinente wohl kaum ihres Gleichen hat. Eiwa dreihunder.
0 ½-
illionen
Gulden ſind in ungariſchen Aktiengeſellſchaften inveſtiert;
1¾ entſtanden vierzehn neue Banken, etwa zwanzig größere
mmandit= Geſellichaften und an vierzig neue Induſtrie=
Abliſſements und Fabriken, die zumeiſt das Eigentum von Aktien=
ellſchaften
bilden, gar nicht zu ſprechen von den Gründungen
n Vrivaten, Hiezu kommt, um den amerikaniſchen Aufſchwurg
vervollſtändigen, daß in Budaveſt allein in den letzten 3 Jahren
10 Häuſer() neu gebaut wurden. Die Finanz=Kriſe,
zu Ende des Jahres 1895 ausbrach, traf Ungarn wie ein
6 aus heiterem Himmel. Sounvorbereitet wie das Millennium=
1d war wohl niemand. Deshalb machte ſich auch der Geld=
ngel
faſt nirgends ſo ſchrecklich unangenehm fühlbar als eben
r. Man bezahlte und bezahlt noch in Budapeſt 7-8-9 ja
b10VCt. für Geld, und zwar bei Banken. Von ſeiten privater
ldgeber war der Zinsſuß natürlichk noch höher. Der Peſter
t6 verlor und verliert auch noch immer goße Summen an
ten Lokalpavier=Spekulationen. So ſtieg beiſvielsweiſe Buda=
er
Tramway bis auf 1032 fl, (Nominal 200 fl) und fand
ei zahlreiche Käufer und fiel bis auf 580, ein Kurs, der auch
te beſteht. Da aber die Ausſtellung beim größten Teile der
1fmannswelt Geldbedurf erzeugte, ſo wurde ſortwährend
iſiert, und hieraus wieder reſultierten und reſultieren die
men Verluſte, zu denen ſich noch der Ausfall aus dem zu
unde gerichteten Borſtenviehgeſchäfte geſellte. Selbſt vornebnie
erſte Firmen haben bei dem finanziellen Erdbeben ihre feſte
i8 verloren. So ſprickt man heute allerſeits von der beab
igten Liquidation einer bekannten Millionär=Firma. Das
de für den hieſigen Platz. ſalls es zu Wahrheit würde, eine
eckliche Kataſtrophe bedeuten. Alle Hoffnungen ſind nun
die Vermeidung von derlei Eventualitäten und auf einer
n Ausgang des Millenniumjahres. von dem man die Ee=
ng
erwartet, gerichtet. Schlagen dieſe Hoffnungen fehl, iſt
Debaele ſicher.
Paris, 22. Febr. Der Liqaidator der Panama Geſellſchaf=
1 geſtern den Prozeß gegen 7 Finanz=Etabliſſements ge=
3 nen, die in der Panama Ungelegenheit bedeutende Summen
lten hatten. Die betreffenden Banken wurden verurteitt,
in der Panama Sache erhaltenen Gelder zurückzuzahlen.
2 Blatt La France; das inſolge der letzten Plozeſſe

10
600
wegen Veröſſentlichung der ſalſchen Liſte der 1 Panamiſten
allmählich in Verfall geriet, iſt von dem Variſer Handelsgericht
in Falliſſement erklärt worden. Die Paſſiven betragen etwa
eine halbe Million Franes.
Rotterdam, 21. Febr. Wic der Nieuwe Rotterdamſche
Courant; erfährt, verzichteten der Kavitän und der Reeder der
Crathie; darauf, an den Appellhof in Haag zu appellieren
und unterwerfen ſich dem Urteil des Notterdamer Gerichtes int
Progeſſe der Elbei
London. 22. Febr. Die Times! melden aus Odeſſa vom
19. d. M.: Infolge eines Sturmes auf dem Schwarzen Meere
ſind 3 ruſſiſche und 4 fſemde Dampier, ſowie 18 Segel=
chiffe
geſcheitert. Ueber 10 Menſchen haben dabei ihr
Leben eingebüßt.
Johannesburg. 21. Febr. Diggers: News: melden, daß
der Präſident Krüger erklärte, die Netherlands Railway Com
panh werde den durch die Dynamiterploſion enſtandenen
Schaden, der bisher auf eine Million Pfund Sterling geſchätzt
wird, zu erſetzen haben. Präſident Krüger hat in Anſprachen ſich
über die glänzende Art geäußert, in der Johannesburg bei dem
Tynamitunglück ſich ſelbſt geholfen hat, indem es den Streit der
Raſſen bei dem gemeinſamen Bemühen, das Unglück zu lindern,
unterdrückte. Präſident Krüger ſprach auch ſein Vertrauen aus,
daß die verſchiedenen Klaſſen durch das Unglück einander
näher gebracht werden würden. Präſident Krüger wurde zum
Vorſitzenden des Hilfskomitees gewahlt. - Die Königin
von England überſandte dem Präſidenten Krüger eine herz=
liche
Beileidsdepeſche anläßlich der Oynamitkataſtrophe in Jo=
hannesburg

Kleine Chronik. Zu Ehren des Profeſſors Röntaen
beabſichtigt die Stadt Lennep (in Rheinland), wo der Gelehrte
am 27. März 1815 geboren wurde, an deſſen Geburtshaus eine
Gedenktafel anzubringen.
In Gotha ſind ſeit der am 10. De=
zember
1878 erfolgten Eröffoung der Feuerbeſtattungs=
Einrichtung bis jetzt 1593 Leichen verbrannt worden. Bei
jeder Beſtattung wird ein Koſtenvorſchuß erhoben, welcher ohne
kirchliche Mitwirkung 100 M., mit derſelben 140 M. beträgt; in
beiden Fällen wird der nicht verwendete Teil zurückerſtattet.
Mit einem vergoldeten Zweipfennig=Stück iſt dieſer
Tage in einem der feinſten Geſellſchaftslokale Berlins ein dreiſter
Schwindel erſolgreich durchgeführt worden. Das vergoldete
Kupfer iſt einem Kellner beim Einkaſſieren von einem Teilnehmer
einer größeren Geſellſchaft als Behnmarkſtück in Zahlung gegeben
worden. - Die Genoſſenſchaft der Pariſer Vogelhändler
hat eine Verſammlung einberufen, um gegen ein arztliches Gut=
achten
, das die Uebertragung gefährlicher Krankheiten durch
Vapageien feſtſtellt, eneraiſch zu vroteſtieren. Papageien waren,
ſeitdem nahezu unverkäuflich geworden.
Sämtiiche auftretende
Redner eiferten gegen die Vſikacoſis;, die Papageien=Krankheit.
Nicht die Vögel übertrügen die Krankheit, im Gegenteil, Schmind=
ſüchtige
, denen ſie B.ot oder Zucker vom Munde wegnehmen
müſſen, ſtecken ſie an. Prof. Dujardin=Beaumetz habe 1891 bei
der Sektion der aanz verdächtigen Papageien=Weibchen nicht eine
Spur jener Krankheit entdecken können, die man als Anſteckungs=
und Todes=Urſache angegeben hätte. Die Verſammlung beichloß
zum Schluß. den Direktor des naturhiſtoriſchen Muſeums, Milne=
Edwards, zu er uchen, endgültig feſtzuſtellen, ob und welche An=
ſteckungsgefahr
die Papageien für den Menſchen mit ſich brächten.
Vorträge.
1. In der am Freitag abend in der Stadt Pfungſtadt=
abgehaltenen
Verſammlung des Ortsgewerbevereins. die
ctwas beſſer als gewöhnlich beſucht war, hielt der Vorſitzende
des Vereins, Herr Sekretär Jutzi, einen feſſelnden Vor.rag über
die Frage der Organiſation des Handwerks. Derſelbe
leate dar, wie im Lauſe der Zeit infolge der wirtſchaftlichen und
techniſchen Entwickelung. ſowie der Geſtaltung der Verkehrs=
verhältniſſe
eine Schranke nach der andern fallen gelaſſen, wobei
jedoch verſäumt wurde, auch aufzubauen. Dem Taumel folate
die Ernüchterung. zumal das Kleingewerbe und der Handwerker
am meinen vom Niedergang betroffen wurden, während das
Grokkapital ſich zu halten wußte. Der Staat habe ſich bemüht
Maßnahmen zu Gunſten der gefährdeten Klaſſen zu treffen, dabei
habe ſich aber als ſehr mißlich ergeben. daß dieſe ohne eine
Vertretung ſind, mit welcher man wichtige Fragen verhandeln
könne, während der Großbetrieb und die Landwirtſchaft eine
kräftige Intereſſenvertretung auſweiſen. Aehnliche Klagen wie
heute wurden inhaltlich einer verleſenen Eingab= des Gewerbe=
vereins
an die Frankfurter Bundestagsverſammlung ſchon im
Jahre 1848 laut. Damals beſchränkte man die allgemeine Ge=
werbeſreiheit
, um alsbald heftigem Widerſtand zu begegnen, der
dazu führte, daß ein Teil der Beſchränkungen wieder beſeitigt
wurde. Die Gewerbeordnung vom Jahre 1869 ſtehe auf dem
Loden der allgemeinen Gewerbefreiheit, bereits in den 70er und
80er Jahren habe jedoch ein den Innungen günſtigerer Wind
geweht. Dieſe hätten namentlich im Norden und Nordoſten eine
unleugbare Bedeutung erlangt. Der berufliche Zuſammenſchlus

[ ][  ]

500

Nr. 16

ſei für die Gewerbetreibenden zweiſellos höchſt wertvoll. Außer
den Innungen finde man ſolche Zuſammenſchlüſſe bei den Ge=
werbekamniern
bei den Handels= und Gewerbekammern und bei
uns urd in Süddeutſchland in den Gewerbevereinen. In letzteren
begegne man vielfach einer eifrigen Mitarbeit von Nichthand=
werkern
, welche beſonders, was das Schulweſen angehe, zu einem
kräftigen Auſſchwung geführt habe. Der Darmnädter Gewerbe=
verein
blicke überhaupt auf eine erfolgreiche Thätigkeit zurück.
Das müſſe man aber zugeben, daß eine ſpezifiſche Ver=
tretung
des Handwerks durch die bisherige Organiſation
nicht vorhanden war. Der preußiſche Handelsminiſter v. Berlepſch
babe im Juli v. Js. einen Geſetzentwurf vorgelegt, der zwar
wieder zurückgezogen wurde, aber demnächſt in nicht weſentlich
veränder er Form den Reichstag beſchäftigen werde. In dieſer
Vorlage ſehe man Innungen, Innungsausſchüſſe und Handwerker
kammern vor, für beide erſtere beſtehen auch Geſellenausſchüſſe.
Meiſter ſoll nur der ſich nennen und Lehrlinge ausbilden dürfon,
der eine ordnungsmäßige Prüſung abgelegt habe. Betrachte man
dieſe Vorſchläge, ſo frage es ſich in erſter Linie. ob das Reich
oder die Einzelſtaaten die Frage regeln ſollen. Eeſteres ſei
wohl das beſte, jedoch unter Einräumung eines gewiſſen Spiel=
raums
an letzteren. Die Frage, ob ein Zwang einzuführen ſei
oder nicht, müſſe man bejahen, der Hinwtis auf die Verſicherungs=
geſetze
ergebe dies ſchon. Im weſentlichen werde der ganze
Zwang darin beſtehen, das Beiträge zu einer örtlich begrenzten
Oraaniſation bezahlt werden müſſen. Hinſichtlich der Gliederuna
verdiene zweifellos ein fachgenoſſenſchaftlicher Zuſammenſchluß
der Vorzug, die Durchführung ſei aber ſchwierig. Ueberhaupt
ſei darüber kein Zweifel vorhanden, daß die Organiſationsfrage
ſchwer zu löſen ſei und ernſter und gewiſſenhafter Etwägung
bedürfe. Redner mahnte alle Handwerker ohne Voreingenommen=
heit
an die Frage heranzutreten und zu helfen Bauſteine zu einem
Bau zuſammen zu tragen, der dem Gewerbe und Handwerk zum
Segen gereiche. An den Vortrag ſchloß ſich eine Beſprechung.
bei welcher Wünſche verſchiedener Anſicht laut wurden und die
Anſichten noch recht weit auLeinander gingen.

Großherzogliches Hoftheater.
Freitag. 21. Februar.
1. Gaſiſpiel des Königl. Bayeriſchen Kammerſänge 8
Herrn Dr. Raoul Walter.
Die weiße Dame.
W.I. In dem Revertoire unſerer Oper behauvtet Die
weiße Damer von Boieldieu, dies liebenswürdige Kind
franzöſiſchen Geiſtes. noch immer mit Recht den Ehrenplatz, den
ihr die Gunſt des Publikums und (ine nunmehr 7iährige Ver=
gangenbeit
eingeräumt haben. Die friſchen, Ohr und Herz ein=
nehmenden
Melodien, ihre feine, diskrete, franzöſiſchen Eiprit
verratende Behandlung und ihre Grazie laſſen die eigentliche
Armut des aus zwei Seettſchen Romanen zuſammengetragenen,
wenn auch nach Sccibeſcher Art nicht ungeſchickt verwerteten
Stoffes ganz vergeſſen. So machen die der Oper innewohnenden
muſikaliſchen Vorzüge ſie uns immer noch lieb. Wie ſchön
empfunden iſt ; B. die kleine Arie der Margarethe, mit welcher
der zweite Alt beginnt, wie wirkjam das darauffolgende Terzett,
wie kunſtvoll aufgebaut das ganze Finale dieſes Aktes. die
Auktionsſzene. und wie ungekünſtelt und anmutend iſt das volks=
tümliche
Lied des dritten Aktes mit dem Ganzen verflochten!
Außerdem iſt in der Rolle des George Brown ſtimmbegabten
Tenoriſten eine ſehr dankbare Aufgabe zugefallen. Aus dieſem
Grunde und mit Recht hatte ſich denn auch der Gaſt des heutigen
Abends, Herr Dr. Raoul Walter aus Müncher, dieſelbe für
ſein erſtes Gaſtſviel gewählt. Der Sänger uimmt durch eine
jugendliche, ſchlanke Etſcheinung. die ihm als Vertreter des
lhriſchen Lenorfaches beſonders zu ſtatten lommt, von
vorneberein für ſich ein. Im erſten Akte blieb er ſonſt.
wir geſtehen es offen, hinter unſeren Eewartungen etwas
zurück; die große Arie wurde überhaſtet und erzielte keinen
beſonders tiefen Eindruck. das Spiel und die Bewegungen
des Sängers hatten etwas Unruhig=Nervöſes und ließen die
Souveränität echter Künſtlerſchaft öft vermiſſen. Glänzend und
ſiegreich bewährten ſich dagegen Stimme und Vortrag des Gaſtes
in den beiden folgenden Akten, in denen er wahre Muſter=
leiſtungen
lhriſcher Geſangskunſt darbot und rauſchenden Beifall
erntete. Die ſchöne, geſchmeidige und ſehr ausgiebige Höhe, das
edle, fein abgeſtimmte menza voce und piano und die intimen
Nüancierungen im Vortrag ließen dieſe lhriſchen Partien. die
Arie Komm, o holde Dame; des 2. Aktes und die an das Volks=
lied
anknüpſenden Partien des 3. Aktes. zu eindrucksvollſter Wir=
kung
gelangen. Trotz dieſes unbeſtrittenen, rein künſtleriſchen
Erſolges war man geſvannt, wie ſich d r Gaſt mit der zum Teil
ganz konträren Partie des,Lohengrin' abſinden würde - worüber
wir ja morgen zu berichten in der Lage ſein werden.
In Frau Pfeiſfer=Rißmann hatte die =Anna eine
ſymdathiſche. äußerlich elegant repräſentierende und geſanglich

taltſichere Vertreterin gefunden. während Frl. Neumeyerg
Margarethe: die Arie des 2. Aktes ſehr ſtimmungsvoll zum Vo
trag brachte. Die Rolle des Gaveſton; war durch Herr
Groſſer, die desPächters Didſon; und ſeiner Frau Jenn
durch Scrri Mefſert und Frl. Jungk in entſprechender Wei
vertreten.
An der Kaſſe war ein ausverkauſtes Haus annonciert.
Letzte Nachrichten.
Verlin, 22. Febr. Im Reichstage erklärte der Staat=
ſekretär
Frhr. v. Marſchall in Bezug auf die befremdende Au=
ſage
Balſours im engliſchen Unterhauſe, daß es vielleicht beſſ=
geweſen
wäre, wenn man dieſe Angelegenheit heute nicht z1
Sprache gebracht hätte. Nachdem aber Herr v. Kardorff die;
gethan und von einem Mißverſtändnis geſprochen, das der Au=
kärung
bedürfe. ſo halte er ſich für verpflichtet, eine Klarſtellur
eintreten zu laſſen. Entiprechend dem hergebrachten Brauc
habe ich auf Weiſnng des Reichskanzlers am 5. Februar dieſ
Jahres den kaiſerlichen Botſchafer in London beauftragt, d=
engliſchen
Regierung Kenntnis davon zu geben, es habe de
Reichskanzler die Abſicht, im Reichstaae zu erklären: er betrach.
die Wiedereröffnung der indiſchen Münzſtätten als eine no
wendige Vorausjetzung jeder internationalen Vereinbarung üb=
die
Silberfrage; er habe jedoch auf Grund eines Meinungsaus
tauſches mit der engliſchen Regierung die Ueberzeugung gewonne,
daß in abſehbarer Beit auf dieſe Wiedereröffnung nicht zu rechne
ſei. Graf Hatzfeld habe noch an demſelben Tage geantwortet,e
habe von dieſer Ahſicht des Reichekanzlers dem Leiter der aus
wärtigen Angelegenheiten Kenntnis gegeben und dieſer habe ei
klärt, er ſei mit dieſer Erklärung einverſtandel
Er habe insbeſondere kein Bedenken dagegen, daß auf eine
Meinungsaustauſch mit der engliſchen Regierung hingewieſen werd,

Todes=Anzeige.
Heute Nacht entſchlief nach langem Leiden unſer
lieber Gatte, Vater und Schwiegervater,
Por
A1r CLullu Tb1o,
Oberlehrer i. P.
Darmſtadt, 23. Februar 1896.
Im Aamen der tieftrauernden Hinterbliebenen:
Vr.½lülckunte Hollen
Holbibliothek=Seretür.
Die Beerdigung findet ſtatt: Dienſtag, 25. d. M,
Nachmittags 4 Uhr.
(3592

Dankſagung.

Für die vielen Beweiſe wohlthuender Theilnahme bim
Hinſcheiden meines geliebten Gatten, unſeres lieben Vaters
Schwiegervaters, Großvaters, Onkels und Bruders, des
Hotolbesitnors
2
Christian Reuter
ſagen liefgefühlten Dank
die krauernden Hinterbliebenen.
Bad Ems und Darmſtadt, den 22. Februar 1896.
Tageskalender
Konzert des Muſik=Vereins um 7 Uhr im Saalbau.
Vorſtellung abends 8 Uhr im =Orpheum;.
Verſteigerungskalender.
Dienstag. 25. Februar.
Verſteigerung um 10 Uhr Rundeturmſtraße 16.
Brennhölz-Verſteigerung um 9 Uhr Wooasplatz 5.
Holzverſteigerung um 10 Uhr im Germann'ſchen Saale
Meſſel.
Hölzverſtelgerung um 10 Uhr im Gemeindewald zu Gundern
hauſen.

Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei, verantwortlich für die Redaktion: Dr. O. Waldgeſtel, beide in Darmſtadt.