A6onnemenkspreis
vierteljährlich 1 Marl 50 Pf.,
halb=
ährlich 3 Mark incl. Bringerlohn.
Auswärts werden von allen
Poſt=
imtern Beſtellungen
entgegenge=
nommen zu 1 Mark 50 Pj. pro
Quartal incl. Poſtauiſchlag.
159. Jabrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
2hluſterelep znleehrrungvolher.
Inſerale
für das
wochenl. Gmal erſcheinend Taghblalt
werden angenommen: in Daumſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 22,
in Beſſungen von Friedr. Vlößer,
Schießhausſtraße 14, ſowie auswärts
von allen Annoncen=Eppedilionen.
für die Bekanntmachuugen
Amtliches Organ
des Großh. Kreigamts, des Großh. Polizeiamts und der anderen
den.
78 38.
Freitag den 14. Februar.
1896.
B e k a u n t m a ch u n g.
Die nachſtehende Polizei=Verordnung bringen wir mit dem Anfügen in
Er=
nnerung, daß unſer Feldſchutzperſonal angewieſen worden iſt, Diejenigen, welche
ich der fraglichen Arbeit bis Ende Auguſt d. J. nicht unterzogen haben, zur
An=
eige zu bringen, worauf Beſtrafung der Säumigen mit 1 bis 5 Mk. und
Aus=
ührung des Zurückſchneidens ꝛc. auf deren Koſten von Amtswegen eintritt.
Darmſtadt, den 3. Februar 1896.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Morneweg.
(2495,
Polizei=Verordnung.
Betreffend: Das Beſchneiden der Hecken.
Auf Grund des Art. 31 des Feldſtrafgeſetzes vom 21. September 1841, der
Lrt. 78 und 48. V 2 der Kr.= und Prov.=Ordn. mit Zuſtimmung des
Kreis=
lusſchuſſes, ſowie mit Genehmigung Großherzoglichen Miniſteriums des Innern
nd der Juſtiz vom 16. Dezember 1881 von Nr. M. J. 25744 wird unter
Auf=
ebung der für die Gemarkung Darmſtadt erlaſſenen Lokal=Polizei=Verordnung
om 25. April 1877 für den Kreis Darmſtadt verordnet, wie folgt:
8 1. Alle Hecken an öffentlichen Fahr= und Fußwegen im Kreiſe Darmſtadt
nüſſen jeweilig und zwar in der Zeit zwiſchen dem 1. Auguſt des einen und dem
März des folgenden Jahres ſoweit zurückgeſchnitten und jederzeit
zurückgebun=
en werden, daß ſie nicht über die Nachbar= und Weggrenze hinausragen.
8 2. Alle Garteneinfriedigungen, ſoweit ſie an öffentliche Wege oder Plätze
ngrenzen, ſind ſtets in ordnungsmäßigem Zuſtande zu erhalten und etwaige
ücken in denſelben auszubeſſern.
8 3. Zuwiderhandlungen unterliegen einer Geldſtrafe von ein bis fünf
ſleichsmark und wird außerdem das Zurückſchneiden der Hecken, Zurückbinden der
ſchößlinge und die Ergänzung der mangelhaften Garteneinfriedigungen wenn
öthig auf Koſten der Säumigen von Amtswegen ausgeſührt.
Darmſtadt, den 12. Januar 1882.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
lgez.) v. Marquard.
Abhanden gekommene
Legitimationz Arkunde
iber ein Erbbegräbniß auf dem Friedhof an der Niederramſtädterſtraße.
Die Legitimations=Urkunde über das Erbbegräbniß Abth. II, Mauer 1551157
Barmherzige Schweſtern) auf dem Friedhof an der Nieder=Ramſtädterſtraße iſt
bhanden gekommen.
Dieſelbe wird als ungültig betrachtet und durch eine neue Urkunde erſetzt
erden, ſofern ſie nicht innerhalb 4 Wochen auf unſerm Friedhof=Büreau (
Rath=
aus, Marktplatz Nr. 8) vorgezeigt wird.
Darmſtadt, am 5. Februar 1896.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.
Bekanntmachung.
Montag den 20. April 1896, von
Nachmittags 2 Uhr ab,
beginnt die Pfänder=Verſteigerung
im ſtädtiſchen Pfandhaus,
Kirch=
ſtraße 9, zu Darmſtadt.
Die Inhaber der Pfandſcheine Nr.
93138 bis 100000 und Nr. 1bis
13598 werden hiermit aufgefordert,
ſolche entweder bis zum
Verſteigerungs=
termin auszulöſen oder - ſoweit
zu=
läſſig - von jetzt ab bis längſtens 10.
März d. J. verlängern zu laſſen.
Ausdrücklich wird darauf aufmerkſam
gemacht, daß Pfänder, welche zweimal
verlängert waren, bis zum 15. April
d. Js. umverſetzt werden können, daß
aber ſpäter, namentlich aber während der
Verſteigerungstage ſelbſt, eine
Umver=
ſetzung nicht mehr ſtattfinden kann.
Darmſtadt, den 7. Januar 1896.
Großherzogl. Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Morneweg.
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Holzverſteigerung.
Montag den 17. Februar, Vormittags 10 Uhr beginnend,
werden in dem Traiſaer Gemeindewald, Diſtrikt Haide, nachſtehende Holzſortimente
un Ort und Stelle meiſtbietend verſteigert:
I. Nutzholz: 29 Eichen=Stämme = 1959 Feſtmeter, 4 Fichten=Stämme
und 44 Derbſtangen = 253 Feſtmeter.
I. Brennholz: 56 Rm. Buchens, 11 Eichen= und 11 Kieſern=Scheiter;
11 Rm. Buchen= 16 Eichen= und 21 Nadel=Knüppel; 830 Stück,
Buchen=, 390 Eichen und 350 Nadel=Wellen; 18 Rm. Buchen= und
12 Rm. Eichen=Stöcke.
Traiſa, den 11. Februar 1896.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Traiſa.
[2959
Walter.
CognurYerkteigerung.
Am Montag den 17. Februar 1896, Vormittags 10 Uhr,
werden im Verſteigerungslokal, Rundethurmſtraße 16, auf freiwilligen Antrag
der Firma Friedrich Sieling &a Co. in Cöln, wegen „Unbeſtellbarkeit=
24 Kiſten 12 Flaſchen Cognac,
feiner Qualität, durch den Unterzeichneten öffentlich meiſtbietend gegen gleich
baare Hahlung unwiderruflich mit unbedingtem Zuſchlag verſteigert.
Darmſtadt, den 12. Februar 1896.
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Gerichtsvollzieher in Darmſtadt. (2960
verſteigerungs-Anzeige.
Samstag den 15. d. Mts., Vormittags 10 Uhr, fortſetzend
Mittwoch den 19., Vormittags 10 Uhr, beginnend,
werden durch den Unterzeichneten im Verſteigerungslokale „zur Roſenhöhe;,
Rundethurmſtraße 16, folgende Gegenſtände zwangsweiſe gegen Baarzahlung
verſteigert:
1 Pianino, 1 Plüſchgarnitur mit 4 Seſſeln,. 1 Vertikow, 1 großes
Trü=
meaux, 1 Ausziehtiſch. 6 Stühle, 1 zweith. Bücherſchrank, 1 Divan, ein
großes Büffet, 1 großer Spiegelſchrank, 1 Waſchtiſch mit Marmorplatte,
mehrere Schränke und Stühle, 1 Näh=, 1 Rauch=, 1 Servirtiſch, 1
Blu=
menſtänder von Bronce, 2 Blumentiſche, 1 Hausapotheke, 1 Kleiderſtänder,
3 verſilberte Kuchenteller, 12 verſilberte Meſſerbänkchen, 2 Bierkrüge,
Uhr, ſowie 2 Taſchenuhren mit Kette, 2 Tranchirbeſtecke mit Etuis,
1 Kaffee=, 1 Thee= und 1 Liqueurſervice, je 12 Champagner=, Römer= u.
Weingläſer, 1 Waſchgarnitur, mehrere Teppiche, 1 Angorafell, mehrere
Bilder (darunter Oelgemälde), 1 Bronce=Lampe, 1 Kronleuchter, 3
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beleuchtungshalter, 1 Clarinette, ein Vorrath neues Bett= und Weißzeug
Göthes Werke ſowie ſonſtige Bücher, und andere verſchiedene Hausgeräthe
und Nippſachen.
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in ſehr gutem Zuſtande und kann erſteres am 15. d. von 9½-10 Uhr Vorm.
eingeſehen werden.
Die Verſteigerung findet unwiderruflich ſtatt.
Darmſtadt, den 11. Februar 1896.
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Diejenigen Theilnehmer an dem am 17. Februar ſtattfindenden Faſt=
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nachtsball, welche ſich an einem
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betheiligen wollen, werden gebeten, ſich in die bei dem Reſtaurateur der
Geſel=
ſchaft aufliegende Liſte, unter Angabe der Gedeckzahl, einzuzeichnen. Auf der Liſte
iſt der Speiſezettel und der Preis des Gedecks angegeben. Die Unterſchriften ſind
bindend, wenn ſolche nicht bis zum 16. Februar, Abends, abgemeldet werden.
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Naturheilkunde.
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und an die orginell=ſchönſte Herrenmaske, beſtehend in einem ſilbernen Pokale.
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Für Mitglieder: Dieſe erhalten gegen Abſtempelung des Mitgliedsſternes
eine Herrenkarte für 1 M. und eine Damenkarte für 1 M. Weitere
Damenkarten koſten 2 M.
Für Fremde: Herren 3 M., Damen 2 M.
Mitgliedskarten ſind nur bei den Herren D. Faix & Söhne und C. & W.
Kaminsky zu haben. Fremdenkarten bei dieſen beiden Verkaufsſtellen, ſowie bei
den Herren Georg Colmar und Valentin Weissmüller. Abends an der Kaſſe
im Saalbau werden nur Karten zu Ml. 360 für Herren oder Damen, ohne alle
Ausnahme ausgegeben.
Alle ſeitherigen Sterne ſind ungültig.
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von den berühmtesten Militärkapellen
unter
bewährler Leitung der Herren Pilge und Stützel.
Wenn Eine ſpielt, die Andre ſchweigt,
Sich niemals eine Pauſe zeigt;
Doch ſchweigt die Eine und die Andre ſpielt,
Wird ſtets im Saal Muſik erzielt.
Alle hervorragenden Komponiſten und Dramaturgen der Alt= und Neuzeit
werden zu dem herrlichen Feſte ihre Geiſteskinder ſenden, unter vielen Anderen:
Bajazzo, Don Juan mit dem Steinernen Gast, die Weisse Dame,
der Postillon, der Schwarze Domino, Gustav, die Afrikanerin,
der Ligeunerbaron, die Fledermaus, der Carneval von Venedig.
der Lauberer von Rom, die Jüdin, die Lustigen Weiber von
Windsor, die Jungfrauen von Orleans u. Belleville, der
Veilchen-
fresser und die Cameliendame
Kindern iſt der Zutritt mit Ausnahme der Söhne Inka's, der
Malserlochter und Mansel und Gretel nicht geſtattet.
Die Pracht-Tolonaige wird eröffnet durch das Mädchen
aus der Fremde und die Bräute von Corinth und Messina.
So dreht ſich alles bunt herum,
Es tanzt und ſtaunt das Publikum,
Bis daß die Sonu' am Himmel ſteht
Und man beſchwippſt nach Hauſe geht.
Eilt ſchnell herbei, ergötzt Cuch all
Den Samstag auf dem Maskenball.
Eintrittskarten für unſere ſeitherigen Mitglieder ſind gegen
Ablieferung der denſelben bereits zugeſandten Coupons nur bei der
Firma C. Karp, Ludwigsſtr. 17. zu haben.
Fremdenkarten für Herren und Damen ſind zum Preiſe von
4 M. bezw. 3 M. zu haben bei den Herren: D. Fair & Söhne,
Rheinſtraße, H. Lautz, Rheinſtraße, W. Menges, Karlsſtraße,
V. Weissmüller, Eliſabethenſtraße.
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geber alle diejenigen Reflektanten, welche verjehentlich nicht
beſucht, welche nicht angetroffen wurden, ſich gefl. direkt an
ihn zu wenden.
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Bedacteur
Hannover.
Gaſthaus zur „Stadt Aürnbergs.
Samstag den 15. Febr.:
22½
4.
und ladet hierzu freundlichſt ein (2984
Jakob Pkoufker.
E Morgen Samstag F-N
LAhiuouurpo.
Morgens Wellfleiſch mit Kraut,
wozu freundlichſt einladet
(2985
Gg. Heinisch,
Restaurateur -— Liebigſtr. 35.
AN
2986) Geſetztes Mädchen in
Kranken=
pflege, Maſſage und Haushalt tüchtig,
ſucht Stelle.
Frank3 Stellenbureau, Ludwigſtraße 16.
2987) Ein tücht. Hausburſche ſ. St. i.
Reſtauration. Bur. Beck, Eliſabethenſt. 31.
Guuuzuz
2988) Ehrliches ſauberes
Dienſtmäd=
chen geſucht. Landwehrſtraße 6 II.
29402) Eine Lauffrau geſucht.
Näheres Marienplatz 10. 2. Treppen.
2989) Laufmädchen geſucht.
Rundethurmſtraße 15.
2990) Geſucht ein Laufmädchen
aus anſtändiger Familie für Nachmittags
per 1. März. Bruchwieſenſtr. 14.
2991) Ein anſtänd. Laufmädchen
ſofort geſucht. Schuchardſtr. 13 im Laden.
2931b) Suche 2 tüehtige
Spiil-
mädehen (15 Mark per Monat) von
auswärts. Es wollen ſich nur ſolche
melden, welche ſchon in ähnlichen
Ge=
ſchäften gearbeitet haben. Ein jüngeres
Mädchen für Hausarbeit geſucht.
Zu erfragen in der Expedition.
Ein Schreiber,
mit flotter Handſchrift per ſofort geſucht.
Näheres in der Expedition d. Bl.
2942b) Ein tüchtiger und erfahrener
Metallgießer
ffür dauernde Arbeit geſucht.
F. Heissner.
(Sin beinahe neuer Maskenanzug für
E ſchmale Figur (Veuve Cliquot) u. e.
ſchwarzer Damendomino billig zu
ver=
kaufen. Wo ſagt die Expedition. 12993
Soidenhaus David, ahne Coneurrem.
[ ← ][ ][ → ] 568
Nr. 38.
ing's Seife mit der Eule die ſogenannten
Bezugsscheine
ſinden, das höfl. Erſuchen, dieſe Scheine behuſs Ein=
löſung an uns einſenden zu wollen.
Frankfurt a. M.
(2994
Doering & Gie.
O 10 GeSeesSSeseeseeeeSeSeeeesSSe. Burll
Ho.
0(
6. Bel=
Freital
Karrhalla=
in de
Cigerigus
Wir bitten die Herren Vertrete.
da noch wichtige Mittheilungen zu ma
Wel rpuoatl Gsuryaud
Tug-Verein)
egirteu=Verſammlung
den 14. Februar 1896,
Abends 9 Uhr,
Reſtauration „Mriehét,
(Kiesſtraße).
r ausnahmslos zu erſcheinen,
ſchen ſind.
[299½
grosse Rath. Maculatur.
in jedem Quantum wird abgegeben.
Näheres in der Exped. d. Bl. . Darmstädter 29963) Junger Mann mit ſchöner
Handſchrift ſucht Stelle als Schreib=
gehülfe. Näheres Expedition. Groheuh. ſDanarienweibchen (895), prima
I zur Zucht, gebe ab M. 150.
221361) F. Suhl, Ballonplatz 5. Nur noch 3maliges Auf-
treten von= John Patty,
der beste Kopfbalanceur u. Puss-
Eouilibrist der Jetatzeit. Puterhaltener großer Toppioh zu
kaufen geſucht. Gefl. Offerten unter
A. D. 7 an die Exped. d. Bl. (2925. (Fründlicher Klavierunterricht w.
ertheilt gegen mäßiges Honorar.
Hochſtraße 32.
(2394 Täglich friſchen Lattich N. S. W.
[2999
Samstag: bei
Gobr. Wenz, Abschiedsvorstellung. 2998) Eliſabethenſtr. 17.
G0000000000e
ſior Rogſſonkaſendſer
für 1896,
ſt 40 Pfg. bei der Expedition d. B.
zu beziehen.
(171]
L. C. Willich'ſche Hofbuchdruckerei.
197736) J. Spengler's Sanitäts= und
Taſelzwieback iſt das feinſte zum Thee
auch für Kranke und beſonders als Kinder
Nahrungsmittel ärztlich empſohlen.
Feinbäckerei Ga. Schwab, Grafenſtr. 33.
Herr Viebeg.
Frl. Grohs.
Hr. Kreidemann.
Herr Knispel.
Großherzogliches Hoftheater.
Freitag. 14. Februar.
3. Vorſtellung i. d. =Abonnements=Abtheilune
Blaue Karten gültig.
Zum erſten Male wiederbolt:
Der Militärſtaat.
Luſtſpiel in 4 Aufzügen von G. v. Moſer
und Th. v. Trotha.
Regie: Herr Ottbert.
Guſtav Haller,
Kommiſ=
ſionsrath
Herr Fredy
Mathilde, ſeine Frau
Frl. Ethel.
Reſi, ſeine Tochter
Frl. Echelsheim
Auguſt Nordmann, Guts
beſitzer.
Aſta, ſeine Tochter
Hans Vogel, Beſitzer einer
Chokoladen=Fabrik
Max Starke, Direktor, Herr Ottbert.
Döring, Sanitätsrath
Waldemar Müller, Poſt
Herr Erneſt
ſekretär
Emmy, ſeine Frau
Frl. Merito.
Rettig. Inſpektor.
Herr Klotz
Karl Lachmann, Diener be
Haller
Herr Mickler.
Bertha, Kammerjungfer
bei Haller
Frl. Wisthaler.
Ein Unteroffizier
Herr Knörzer.
Ein Gefreiter
Herr Müller.
Erſter
Herr Waigand.
Zweiter) Soldat
Herr Jachtmann.
Eine Modiſtin
Frl. Göbel.
Frl. Krimm.
Erſte Magt.
Zweite;
Frl. Wehn.
Kieine Breiſe
Der Verkauf der Karten zur heutigen
Vorſtellung findet Vormittags von 10 bis
1 Uhr und Abends an der Kaſſe im Hof
theater ſtatt und ſind die gelöſten
Karte=
nur für dieſe Vorſtellung gültig.
Anfang 7 Uhr. Ende vor 10 Uhr.
Sonntag, 16. Februar.
Blaue Karten gültig
Neu einſtudirt
Guſtav, oder: Der Maskenball.
Montag, 17. Februar.
Extra Vorſtellung.
Iſchenbrödel, oder: Der glülerne Pantohel.
Preiſe der Plätze:
Erſter Rang 4 M., Erſter Rang
Fremden=
loge 5 M. Zweiter Rang Balkon 350 M.ſ.
Zweiter Rang 3 M. Zweiter Rang
Mittel=
loge 3 M. Dritter Rang Balkon 2.20 M.,
Dritter Rang 170M., Dritter Rana
Mittel=
loge 2 M. Parketloge 370 M. Sperrſitzl,
350 M. Parterre 220 M. Stehparterre
170 M. Vierter Rang Balkon 150 M Erſtef,
Gallerie 1 M., Zweite Gallerie 50 Pf.
W. Es iſt geſtattet, daß eine erwachſene
Verſon mit einem Kind oder 2 Kinder einen
Platz benutzen
Ein Vorverkauf findet am Samstag.
den 15. Februar, Vormittags von 10-1 Uhr
an der Tageskaſſe im Großh. Hoftheater
ſtatt
2₈
5
o).
4.
S.
S
Bellage zu Nr. 38 des „Darmſtädter Tagblatt” vom 14. Februar 1896.
Nachrichten des Standesamts Darmſtadt II.
Geborene. Am 26. Januar: Dem Schuhmacher Johannes
Müller. T. Eliſabethe Marie. Am 28.: Dem Tylograph Friedrich
Löw,. S. Johann Friedrich. Dem Lackierer Chriſtian Schäfer,
S. Heinrich Johann Karl. Am 29.: Dem Gartenverwalter
Konrad Seybold, T. Anna Friederike Chriſtiane. Am 30.: Dem
Schuhmacher Georg Kaſpar Reinſchmidt. S. Am 31.: Dem
Zimmermaler Peter Gries, S. Peter Wilhelm. Am 3. Februar:
Dem Maſchinenarbeiter Friedrich Wilhelm Geyer. S. Friedrich
Wilhelm. Dem Lackierer Philipp Wilhelm Müller, L. Margaretha
Henriette.
Aufgebote. Der Schreiner Veter Konrad Stahl und Chriſtine
Küſter dahier, T. des Fabrikarbeiters Hermann Küſter.
Eheſchließungen. Der Telegrabhenbedienſtete Philipp
Stephan mit Katharina Margaretha Baußmann dahier.
Geſtorbene. Am 7. Februar: Dem Landwirt Johann Georg
Leonhard Geyer, S. Georg Wilhelm, 5 M. 9 T. alt, ev. Amt 7.
Dem Schreinermeiſter Johann Jacob Müller, S. Georg. 2 M.
17 T. alt, ev. Am 11.: Dem Lackierer Johann Georg Ludwig
Rühl, S. Georg. 1 J. 4 M. 1 T. alt, ev.
Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Reich. Der Reichstag beſchäftiate ſich am
Mittwoch mit der Interpellation des Abg. Frhrn. Heyl
zu Herrnsheim ſnatl.) bezüglich der Arbeiterinnen der
Kon=
ſektions; und Wäſchebranche. Der Intervellant weiſt auf die
großen Mißſtände bin, die in den Verhältniſſen der Arbeiterinnen
dieſes Gewerbezweiges herrſchten, und richtet an die verbündeten
Negierungen die Anfrage, welche geſetzgeberiſchen Maßnahmen
man zun Schutz für Geſundheit und Sittlichkeit und gegen
Aus=
beutung dieſer Arbeiterinnen durch das Truckſyſtem zu ergreiſen
beabſichtige. — Staatsminiſter v. Bötticher erklärt, daß er ganz
auf dem Boden der Interpellation ſtehe; der Iuterpellant habe
den Finger auf eine ſchwere Wunde gelegt, und wenn auch die
Abſichten der verbündeten Regierungen ſich noch nicht zu einer
beſtimmten geſetzgeberiſchen Vorlage verdichtet bätten, ſo beweiſe
doch ihre ganze Thätigkeit, das ſie auf dieſem Gebiete zu helfen
beſtrebt ſeien. Aber die Auwendung aller Boſtimmungen ſtoße
gerade in der Konfektionsbranche auf große Schwierigkeiten:
die Schwierigkeiten müßten jedoch überwunden werden, und e8
ſeien auch ſchon im preußiſchen Miniſterium für Handel und
Ge=
werbe, ſowie im Reichsamt des Innern die erforderlichen Schritte
hierzu eingeleitet worden. Die Kommiſſion für Arbeitsſtatiſtik
ſei bereits mit der Unterſuchung dieſer Angelegenheit beauftragt.
Aber er könne nicht verſchweigen, daß eine durchgreifende
Beſſe=
rung der Verhältniſſe nur dann Platz greiſen würde, wenn ſich
auch die Arbeitgeber ihrer ſozialen Pflichten gegenüber ihren
Arbeitnehmern erinnerten. - Bei der Beſprechung der
Inter=
vellation empfiehlt der Aba. Hiße (Centr.) die Einſetzung
weib=
licher Fabrikinſpektoren bezw. eines Schutzkomitees von Herren
und Damen zur Beauſſichtigung der Heimarbeit. - Abg. Schall
(konſ.) erkennt ebenfalls die traurigen Zuſtände an, befürwortet
eine ernſtliche Abhilſe; der Redner freut ſich. vor eine Frage
geſtellt zu ſein, bei der ſeine Freunde ihr warmes Herz für die
Armen und Notleidenden im Lande zeigen könnten. - Abg. Rickert
freiſ. V9.) ſtimmt einer gründlichen Unterſuchung auf dieſem
Ge=
biete zu, glaubt aber, es werde ſich dabei herausſtellen, daß die
Klagen doch weit übertrieben ſeien. — Der preußiſche
Handels=
miniſter Frhr. v. Berlevſch hebt hervor. daß die Gründe ſür die
beklagenswerten Mißſtände in dem überreichen Angebot weib
licher Arbeitskräſte, in dem Eyſtem der Zwiſchenmeiſter und in
dem Umſtand, daß es ſich weſentlich um Hausarbeit handle, zu
ſuchen ſeien. Durch die Geſetzgebung könne man wohl in einigen
Richtungen vorgehen, aber nur dann, wenn Werkſtätten
vorhan=
den ſeien. So lange es ſich aber nicht um Werkſtätten, ſondern
um Hausinduſtrie handle, könne die Geſetzgebung. wie ſie jetzt
liege, nicht abhelfen. Es werde nun gründlich unterſucht werden
müſſen, ob die geſetzgeberiſchen Maßnahmen auf die Hausarbeit
übertraͤgen werden könnten. Weibliche Fabrikinipektoren würden
da auch nicht helfen; er halte die Einſetzung. weiblicher
Fabrik=
inſpektoren überhaupt für unrichtig, weil ſie das nicht leiſten
würden. was man von ihnen wünſche und erwarte. Freiwillige
wilfe könne in dieſem Falle viel leiſten. Die heutige
Verhand=
lung werde hoffentlich die Unternehmer veranlaſſen, Mittel und
Wege zur Abhilfe der Notſtände zu ſuchen. - Abg. Zimmermann
d. Refp.) meint. daß die Geſetzgebung hier werde eingreifen
müſſen, unter Umſtänden auch gegen die Intereſſen der
Unter=
nehmer. Der ſozialdemokratiſche Redner habe gejagt, daß die
Sozialdemokratie die Intereſſen der Arbeiterinnen am beſten
wahrnehme, aber wenn ſich die Arbeiterinnen auf die
Sozial=
demokraten verlaſſen wollten, dann wären ſie verlaſſen.
Abg.
Fiſcher (Coz.) führt aus, die Sogialdemokratie habe immer den
Standpunkt eingenommen, daß die Arbeitergeſengebung
unge=
nügend ſei. - Abg. Oitze Centr) hält dem Vorredner entgegen,
daß die Sozialdemokratie bei allen Verſuchen, zur Abhilſe von
Mißſtänden praktiſch einzugreiſen verſage. - Damit iſt die
In=
terpellation erledigt.
Nächſte Sitzung Donnerstag 1 Uhr: Etat
des Auswärtigen Amts.
3talien. Die Kammeru ſind zum 5. März d. J.
einbe=
rufen worden. - Die Gerüchte von der Demiſſion einiger
Miniſter werden von der „Agenzia Stefani' als unbegründet
bezeichnet.
Frankreich. Der Chef der Geheimpolizei Cochefert iſt in
Begleitung zweier Beamten von Varis nach London gereiſt, um
Arton zu holen. Ueber den Rückweg, der mit den engliſchen
Behörden vereinbart wird, ſoll nichts öffentlich mitgeteilt werden.
Erſt in Calais wird Cochefert den Arton in aller Form verkaften:
in Paris wird Arton in der Conciergerie untergebracht werden.
England. Wie das „Reuterſche Büreau' erfährt, galt es
als faſt gewiß. daß infolge eines Rates der Vereinigten Staaten
ein Vertreter der Republik Venezuela nach London geſandt
werden dürfte, um direkte Verhandlungen mit England zu
er=
öffnen.
Die Nachricht, daß der Sultan die Anerkennung des
Fürſten Ferdinand von Bulgarien bei den Unterzeichnern
des Berliner Vertrages beantragt habe, iſt von türkiſcher Seite
direkt dem Fürſten mitgeteilt worden. Es gilt als zweiſellos, daß
die Mächte vorher ſondiert worden ſind. Nach einer Meldung
der „Volit. Korreſp.; haben die Vertreter der Türkei bereits dem
Auftrage entſprochen, die Buſtimmung der Signatarmächte zur
Au=
erkennüng des Fürſten einzuholen. Die Abgeſandten des Sultaus.
General Muzaafer Paſcha und Koſtaki Karatheodori. trafen am
Mittwoch nachmittag mit einem Sonderzuge in Sofia ein. Die
Geſandtſchaft wurde am Bahnhofe vom Flügeladjutanten des
Fürſten, den Miniſtern und dem bulgariſchen Agenten in Wien,
Stanciow, im Sobranjebureau empfangen. Außerdem waren
Kammermitglieder anweſend. worunter alle mohammedaniſchen.
Die Delegierten des Sultans waren von der bulgariſchen Grenze
bis zur Hauptſtadt Gegenſtand ſympathiſcher Ovationen. Sie
verweilten ½ Stunde beim Fürſten Ferdinand. Karatheodori
Paſcha überreichte ein Handſchreiben des Sultans, das ihn als
außerordentlichen Gelandten beim Fürſten akkreditiert. Sodann
machte der Fürſt der Delegation einen Gegenbeſuch. Zur
Ueber=
wachung und Ausführung des Programms der
Uebertritte=
ceremonie iſt eine aus 4 Mitgliedern beſtehende Kommiſſion unter
dem Vorſitze des Generalſekretärs des Miniſterrates, Benew,
ein=
geſetzt worden. Der „Agence Balcanique- zufolge beginnen die
Feſtlichkeiten anläßlich der Salbung des Prinzen Boris mit einer
Soiré im Valais des Fürſten Ferdinand zu Ehren des Exarchen.
Am Tage des Uebertritts des Prinzen Boris findet
vorausſicht=
lich großes Diner im Valais und Tags darauf ein Ball in der
Militärſchule ſtatt. Es ſind ſchon zahlreiche Deputationen aus
dem Lande eingetroffen, für deren Unterkunft die
Stadtverwal=
tung umfaſſend geſorgt hat. Der Gerant des franzöſiſchen
Generalkonſulats. Lacau, hat der bulgariſchen Regierung
an=
gezeigt, er ſei vom Miniſter des Auswärtigen in Paris beauſtragt
worden, bei dem Uebertritt des Prinzen Boris Frankreich offiziell
zu vertreten.
Das erſte Altenſtück des dem Reichstage zugegangenen, 23
Aktenſtücke enthaltenden Weißbuches über die Transvaal=Frage,
datiert: Berlin, 1. Februar 1895, iſt ein Erlaß v. Marſchalls an
den Grafen Hatzfeldt, worin v. Marſchall anläßlich der
Be=
merkungen Chamberlains über den vom Vräſidenten Krüger an
27. Januar 1895 ausgebrachten Toaſt auf Kaiſer Wilhelm
be=
tonte, der Ausgangspunkt und der Endpunkt der deutſchen Politik
ſei der Schutz der materiellen Intereſſen Deutſchlands, welche die
Aufrechterhaltung Transvaals als ſelbſtändiger Staat gebieten.
Jameſons Gedauke, daß Rhodeſia Commerkial=Union=
Amalga-
mation or Federation of all Couth=Afrikan Staates werden ſoll,
laufe den deutſchen Intereſſenten zuwider. Laut einem
Tele=
gramm aus London vom 25. Oktober 1805 bemerkte Salisburh
in einer Unterredung mit Hatzfeldt, er ſehe die Transvaal=Frage
keineswegs als ſchwärzen Punkt zwiſchen Deutſchlaud und
Eng=
land an und begegne ſich mit Deuſchland in dem Wunſche, daß
in der Südafrikaniſchen Revublik der Status quo aufrechterhalten
werde. — Laut einem Telegramm Marſchalls vom 30. Dezember
v. Js. ſoll der deutſche Konſul in Prätoria der Transvaal=
Regie=
rung nachdrücklich einſchärfen, daß ſie jede Vrovokation ſtrengſtens
vermeiden müſſe, wenn ſie ſich das deutſche Wohlwollen erhalten
wolle. - In einem Telegramm aus Vrätoria vom 30. Dezember
1895 haben die Deutſchen Prätorias Kaiſer Wilhelm einmütig
um ſofortige Intervention zur Verhütung des unvermeidlichen
Elends und Blutvergießens gebeten. Nach einem Telegramm,
des Staatsſekretärs v. Marſchall vom 31. Dezember 1895 konnte
der deutſche Konſul in Prätoria im Notfalle, jedoch erſt nach
einer Rückiprache mit dem Präſidenten Krüger ausſchließlich zum
Schutze des Konſulats, des Lebens und des Eigentums der
deut=
chen Reichsangehörigen des Landungscorvs des Kreuzers „
Sce=
adler: ſolange die Unruhen andanern reatirieren. Gleichzeitig
hat der deutiche Geſandte in Liſiabon der vortugieſiſchen Regie=
85
570
Nr.
rung mitzuteilen, daß Deutſchland bei dieſer ausſchließlich humanen
zwecken dienenden Maßregel auf die Genehmigung der
portu=
aieſiſchen Regierung um ſo mehr rechnet, als Deutſchland ein
anderer Weg. für den Schutz der bedrohten Reichsangehörigen
zu ſorgen nicht zur Verfügung ſteht. Das Detachement des
Kreuzers betrage höchſtens 50 Mann, was beweiſe, daß es
ledig=
lich Schutzzwecke befolge.
Ein gleichzeitig ausgegebenes engliſches Blaubuch über die
Transvaal=Angelegenheit enthält, eine Reihe Depeſchen, aus
denen hervorgeht, daß Sir Hercules Robinſon und die engliſche
Regierung ſehr dringende Befehle an Jameſon richteten, worin
dieſem erklärt wurde, er würde für die Folgen ſeines ganz
un=
geſetzlichen Vorgehens perſönlich verantwortlich gemacht werden.
Chamberlain telegraphierte an Robinſon, nichts zu verſäumen,
um eine Ruheſtörung zu verbhindern. Englands Agent in
Vrä=
toria benachrichtigte am 31. Dezember Robinſon. daß infolge des
Einbruchs Jameſons unter engliſcher Flagge Präſident Krüger
die Vermittlung Deutſchlands und Frankreichs nachgeſucht hätte
An demſelben Tage erſuchte Chamberlain Cecil Rhodes, ſich den
wahren Charakter der Handlungsweiſe Jameſons, der ſich der
Freiveuterei ſchuldig gemacht habe, vorzuſtellen. Chamberlain
fügte hinzu, wenn bewieſen würde, daß die Chartered Companh
das Vorgehen Jameſons anordnete oder Kenntnis von den Ab
ſichten desſelben gehabt hätte, ſo würde an die Regierung das
Verlangen geſtellt werden, die Charte zu widerrufen, und Rhodes
würde ſich in die Notwendigkeit verſetzt ſehen, das. was Jameſon
gethan habe, wieder gut zu machen. Jedenfalls würde die
Com=
vanh eine Entſchädigung für die Verletzung von Eigentum zu
zahlen haben. Am 1. Januar telegraphierte Robinſon, er habe
Rhodes geſehen, derſelbe habe ihm mitgeteilt, Jameſon habe
ohne ſeine, Rhodes, Ermächtigung gehandelt. Chamberlain
tele=
graphierte darauf an demſelben Tage an Robinſon, es ſei ihn
angenehm, daß Rhodes den Dr. Jameſon, der von Sinnen ſein
müſſe, desavouiere. — Eine weitere Deveſche Chamberlains an
Robinſon beſagt: „Ich alaube Sie benachrichtigen zu ſollen, daß
England ſich um jeden Preis der Einmiſchung irgend einer
frem=
den Macht in die Angelegenheiten der Südafrikaniſchen Republik
widerſetzen wird. Ich erinnere daran, daß die Annahme,
Deutſch=
land denke an eine ſolche Einmiſchung. in England einen
ein=
ſtimmigen, noch nie dageweſenen Ausdruck der öffentlichen
Mei=
nung hervorrief. Um für alle Fälle vorbereitet zu ſein, hat die
Regierung ein fliegendes Geſchwader mit 12 Torpedobooten in
Tienſt ſtellen laſſen. Außerdem liegt eine Anzahl anderer Schiffe
bereit. Die Regierung hat gegenwärtig keinerlei Grund, einen
Intereſſenkonflikt mit den auswärtigen Mächten vorauszuſehen.
Ich glaube aber Sie wiſſen laſſen zu ſollen, daß England keine
Aenderung ſeiner Beziehungen zur Trausvaal=Republik dulden
wird. England achtet lohal die den Verträgen unterliegende
innere Unabhängigkeit Transvaals. wird aber ſeine Stellung als
dominierende Macht in Südafrika und beſonders die Beſtimmung
in Art. 4 der Konvention von 1884 aufrecht erhalten.:
Stadt und Land.
Darmſtadt, 14. Februar.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben dem ehemaligen
Feldwebel im 3. Großh. Inf.=Regt. Nr. 117 Berthold Emil Köhler
das Silberne Kreuz des Verdienſtordens Philipps des
Groß=
mütigen verliehen. - den Gerichtsſchreiber bei dem Amtsgericht
Offenbach Wilhelm Stein zum Gerichtsſchreiber bei dem
Amts=
gericht Beerſelden und den Gerichtsſchreiber bei dem Amtsgericht
Beerfelden Albrecht Lohnes zum Gerichtsſchreiber bei dem
Amtsgericht Offenbach ernannt.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen geſtern
vormittag S. D. den Prinzen Victor zu Pſenburg=Birſtein,
Lieutenant l. 8. der Armee; ſpäter empfingen Ihre Königl.
Hoheit die Großherzogin den Beſuch J. D. der Gräfin zu
Pienburg Meerholz mit J. E. der Gräfin=Tochter.
Wie bereits erwähnt, fand am Mittwoch abend 8 Uhr in
den Räumen des Großh. Valais am Louiſenplatz ein Hofball
ſtatt, der einen beſonders glänzenden Verlauf nahm. Anweſend
waren Ihre Königl. Hoheiten der Großherzog und die
Großher=
zogin, J. J. D. D. Prinz und Prinzeſſin Alfred zu Pſenburg=
Büdingen nebſt Prinzeſſin=Tochter, S. D. Prinz Victor zu Aſenburg=
Virſtein, J. D. die Gräfin, ſowie J. J. E.E. die Gräfin=Tochter
und der Erbgraf zu Pſenburg=Meerholz. J. J. D. D. der Prinz
Witgenſtein nebſt Prinzeſſin=Tochter, im ganzen 250 Verſonen.
Die Kapelle des 1. Großh. Inf.=Regts. Nr. 115 ſührte die
Tanz=
muſik aus. Um 11 Uhr fand eine Pauſe des Tanzes ſtatt, während
deren das Souper eingenommen wurde. Das Feſt war um
1½ Uhr zu Ende. (Darmſt. 3tg.
L. Die Zweite Kammer der Stände gab geſtern zu
mehreren organiſatoriſchen Vorſchlägen für die hieſige
Tech=
niſche Hochſchule, insbeſondere zur Ernennung eines
Lehrers jür den Unterricht im Zeichnen, Entwerſen und
Mo=
dellieren von Ornamenten ihre Juſtimmung. Einen Antrag auf
Erhöhung der Unterrichfsgelder an der Techniſchen Hochſchule,
38
welche die Regierung zur Zeit nicht für ratſamt hielt, lehnte das
Haus ab. Die Erweiterung der Dampfkeſſelanlagen der
neuen Kliniken in Gießen erfordert 29300 M. ſowie
die Annahme eines Hilfsarbeiters für den Maſchiniſten 1862 M,
die beiden Beträge wurden nicht beanſtandet.
Ein Fehlbetrag
jür die Klinikneubauten der Landesuniverſität von 10995 M.
wird aus Ueberſchüſſen aus der Staatskaſſe gedeckt. Abgo. Köhler
und Genoſſen haben die Errichtung einer ſtaatlichen Landes=
Viehverſicherungsanſtalt beantragt. Die Regierung
läßt die Frage zur Zeit prüfen. daher beantraate der Ausſchuß
dem Antrag vorerſt keine Folge zu geben. Es entſpann ſich
darüber eine längere Beſprechung. Nachdem Berichterſtalter
Haas (Offenbach) den Gegenſtand eingehend beleuchtet, wurde
der Ausſchußantrag einſtimmig angenommen. Die Vorlage, die
Gehälter der Kreisveterinärärzte feſtzuſetzen, für 5
Be=
antte auf 2400, für 5 weitere auf 2150, für 5 weitere auf 1950
und für 5 weitere auf 1600 M. wurde gutgeheißen. Abag. Köhler
und Bähr haben die Neuordnung der Gehalts= Penſions= und
Wilwenverhältniſſe der Forſtwarte in Gemeinde= Privat=
und Markgenoſſenſchaften beantragt. Abg. Metz (Darmſtadt) hat
die Bildung eines Fonds von 10000 M. zur Verbeſſerung der
Gehalte und Penſionen der Gemeindeforſtwarte angeregt. Der
Ausſchuß beantragt in ſeiner Mehrheit, die Kammer wolle unter
Bezugnahme auf die Erklärung der Regierung, nach welcher in
Zukunft eine Vorlage zur Beſſerung der unleugbar meiſt üblen
Verhältniſſe der Kommunalforſtwarte, ſowie zur Hebung und
Beſſerung des betreffenden wichtigen Dienſtes zu erwarten iſt,
dem Antrag Köhler und Genoſſen keine Folge zu geben. Abg.
Haas (Offenbach) beantragt, die Regierung zu erſuchen, der
Landtage eine Geſetzesvorlage vorzulegen, in welcher die
Ver=
hältniſſe der Forſtwarte beſſer gereaelt werden. Hinſichtlich des
Antrags Metz (Darmſtadt) will die Mehrheit des Ausſchuſſes keine
Folge gegeben haben, während die Minderkeit ſtatt 10000 ſogar
20000 M. als Fonds vorſehen will. Während der langen
Be=
prechung mußte dem Abg. Bähr wegen ſeines Verhaltens
gegen=
über dem Vorſitzenden von der Verſammiung das Wort entzogen
werden. Staatsminiſter Finger Ers. bemerkte dieſem Abgeordneten
gegenüber, daß das Land ſicher damit einverſtanden ſei, daß die
Gedanken dieſes Herrn und ſeiner Vartei nicht diejenigen der
Regierung ſeien. Wenn derſelbe behaupte, der Regierung ſei es
mit der Forſtvorlage gar nicht ernſtgeweſen, proteſtiere er gegen
eine ſolche beleidigende Unterſtellung. Bei der Abſtimmung wurde
gegen 3 Stimmen dem Antrag Köhler und Bähr keine
Folg=
gegeben, der Antraa Haas (Offenbach) abgelehnt und der Antrag
auf Bildung eines Fonds von 20000 M. mit 21 gegen 17 Stimmen
angenommen. Den Schluß der Sitzung bildete ein auf Grund
eines Antrags Köhler geſtellter Ausſchußantrag zur beſſeren
Förderung der Landeskulturunternehmungen.
Miniſterialrat v. Bechtold und Landeskultnrinſpektor Claas geben
ein Bild der bisherigen Thätigkeit und glaubten. daß man
Muſterwerke beſſer als Worte ſprechen laſſe. Die Verhandluna
wurde hier abgebrochen.
L. Die geſtrige öffentliche Sitzung der Stadtverordneten=
Verſammlung eröffnete der Oberbürgermeiſter mit der
Mitteilung. daß eine Ueberſicht der Jahresausgahe der elek
triſchen Straßenbahn der Stadt Darmſtadt bei Betrieb
der Linie Bahnhof-Heerdwegſtraße und Taunusſtraße-
Hermanns=
ſtraße vorliege, welche beſonders auch bei Bewilligungder Mittel eine
Unterlage bilde. Da Rentner Diehl eine Wahl abgelehnt hat, wirdan
eine Stelle Stadtv. Koch in die Devoſiten=Kommmiſſion,
Geh. Oberforſtrat Wilbrand in die Anlage=Kommiſſion
und Stadtv. Nohl in die Feuerlöſch=Kommiſſion
ge=
wählt. Gegen den Bauplan für das Quartier zwiſchen
Dieburger=, Mauer=, bezw. Lauteſchläger= und Pankratiusſtraße
und Odenwaldbahn ſind etwa 17 Reklamationen eingelaufen.
Berichterſtatter H. Müller betonte, daß man dabei wieder mehrfach
der falſchen Auffaſſung begegne, als habe jemand ein Recht
auf einen beſtehenden Bauplan. Die Hochbaukommiſſion beantrage,
die nunmehr vorliegende Skizse anzunehmen. Stadtv. Oſann
hob die Wichtigkeit der Angeiegenheit hervor und vermißt bis
ſetzt noch die nötige Klarſtellung. Er beantragte die Beſchluß,
ſaſſung für heute auszuſezen und entweder das ganze Material
bis zur nächſten Sitzung in 14 Tagen offen zu legen oder jedem
Stadtverordneten einen Plan zu behändigen und die
Rella=
mationen offen zu legen. Der Oberbürgermeiſter erklärte ſich
damit einverſtanden und ordnete an, daß von morgen an die Alten
auf dem Stadtbauamt zur Einſicht offenliegen. Gegen den Bauplan
ür das Quartier zwiſchen Dieburger=und verlängerter Stiſtsſtraße
und Eebacherſtraße. ſowie Odenwaldbahn ſind nur zwei
Rekla=
mationen eingelaufen. Beide wurden in entgegenkommender
Weiſe erledigt. Der Bauplan für das Qartier ſüdlich des Woogs
und der Darmſtraße zwiſchen Wiener= und Nieder=
Ramſtädter=
ſtraße einerſeits und projektierter innerer Ningſtraße andi erſeits
hat acht Anfechtungen erjahren. Stadtv. Oann beantragte, mit
dieſem Gegenſtand ebenſo zu verfahren, wie mit den
erſtaufge=
führten Reklamationen und wünſchte, daß mit den Beſchwerde.
führern thunlichſt die Güte verſucht werde. Der Oberbürger=
Nr.
meiſter verſicherle. daß dies. wo ein Erfolg zu erwarten ſei,
n der Regel geſchehe. Stadtv. Säng ſtellte aus, daß den
Rekla=
nationen von Veceinen weniger Rückſicht gewährt werde wie
enjenigen von Vrivaten. Der Oberbürgermeiſter antwortete,
daß das öſfentliche Intereſſe durch die Stadt wahrgenommen
verde, Reklamationen könne nur der Grundeigentümer einreichen,
Inregungen von Vereinen ſeien Wünſche und nichts weiteres.
Hr ordnete auch für die hier fraglichen Reklamalionen die
Offen=
egung an.
Zu den bereils beſchloſſenen Linien der elektriſchen
3traßenbahn ſind von Einwohnern und Vereinen noch
nehrere Zweiglinien in Vorſchlag gebracht werden. Es
lom=
nen die Anträge Rückert und Blumenthal, ein ſolcher des
Mar=
ineviertels, des Johannesviertels, ein ſolcher aus dem
ſüdweſt=
ichen Stadtteile und des Beſſunger Bezirksv.reins in Betracht.
Ein ſoſort vorgenommener Voranſchlag hat für die Linie
Hof=
heaterplatz-Wilhelmſtraße 350000 Mk. Baukoſten ergeben. Die
urzere Linie Schloßgartenplatz-Wilhelmſtraße würde 292500 Mk.
oſten. Beite Anlagen würden weitere Ausgaben im
Pointechni=
um erforderlich machen. Man habe auch der Frage näher treten
nüſſen, ob es angehe, eine elektriſche Bahn an der Techniſchen
Zochſchule vorbei zu führen. Seitens der Anſtalt ſei hiergegen
ur die Hochſchul=, Lauteſchläger= und Magdalenenſtraße proteſtiert
vorden. Hierdurch ſei nicht mehr darauf zu rechnen, daß die
egierung für jene Gegend eine Bahn genebmigen werde. Von
en in Betracht kommenden Strecken, nämlich den bereits
be=
villiaten 2 Linien und der Linie Schloßgarſenplatz=
Wilhelm=
traße. würden die beiden eeſten laut Voranſchlag die
Zumme von 622000 M. koſten. Die Jahresausaaben berechnen
ich bei dieſen bei Zprozentiger jurückle zuna für Erneuerungen
und pCt. Tilgungsanteil auf 181440 M. di, weitere Linie
vürde außerdem weitere 73110 M. erfordern. Sicher ſei, daß
ic Ausgaben ſtändig wachſen würden, ob die Steigerung der
Einnahmen damit im richtigen Verhältnis ſtehe, wiſſe man noch
licht. Deshalb, und da mit den bereits beſchloſſenen Linien
vor=
rſt ein Anfang gemacht werden ſolle, werde beantragt, vorerſt
ur die bereits zu Beſchluß erhobenen Linien auszuführen,
wei=
ere Anträge zur Zeit abzulehnen. Der
Oberbürger=
neiſter erachtet dieſen Untrag um ſo gerechtfertigter als die
Jahnen nicht nur für diejenigen gebaut würden, die nahe an
er Babn wohnen, ſondern im allgemeinen Intereſſe der Stadt
clegen ſein müſſen und als man auch die Finanzfrage nicht
ußer Augen laſſen dürſe. Die Technik der elektriſchen Bahnen
ei meh; als je im Fluſſe, neue Erfindungen treten ſortgeſetzt
ervor. Dies mahne dazu, vorſichtig vorzugehen. Es ſei nicht
usgeſchloſſen. daß der Accumulatorenbetrieb ſich beiſer entwickle
der der Betrieb weſentlich billiger werde. deshalb ſei es nicht
ngezeigt, über den Kommiſſionsantrag vorerſt hinaus zu
ehen. (Schluß ſolat.
0 Im Januar d. Js. ſind in der ſtädtiſchen
Pfründner=
nſtalt neue Jnjaſſen nicht zugegangen: Abgänge haben 3. durch
leberweiſung in das Krankenhaus, ſiattgofunden. Der Beſtand
ctrug zu Ende genannten Monats 10. 42 Männer und 58 Frauen.
Im Armenhaus hielten ſich Abgänge=14 und Neuaufnahmen
11 die Wage. — Der Beſtand zu Ende genannten Monats
be=
rug dort 71 Inſaſſen, 43 Männer, 22 Frauen und 6 Kinder.
0 Wie wir hören, ſind für dieſes Jahr in unſerer Stadt
227 ſteuerpflichtige Hunde ermittelt, gegen 2187 im vorigen
Jahre, ſo daß eine Vermehrung um 40 Hunde vorliegt. Die
zahl der ſteuerfreien Hunde beträgt im laufenden Jahre 13.-
Lachtigallen, die in der Gefangenſchaft der Beſieuerung
eben=
alls unterliegen, werden zur Sett in unſerer Stadt 2 gehalten.
LG.J. Der zur Platzbeſichtigung für die Jubelfeier der
rurngemeinde Darmſtadt eingeſetzte Unterausſchuß hat
ach Berückſichtigung aller für das Turnen, die Bewirtſchaftung
nd Verguügen in Betracht kommenden Erforderniſſe ſich für den
aradeplatz als Feſiplatz entſchieden. Die erforderlichen
chritte zur Erlangung der Genehmigung für Abhaltung des
jeſtes ſind eingeleitet worden.
5 Infolge eines Preisabſchlags koſtet das Viund
Schweinefleiſch 60 Pf., ohne Zugabe 66 Pf., Schmalz 60 Pf.,
örrfleiſch 80 Pf., Leberourſt () Pf.
Dc6. Um eine beſſere Kontrolle bei dem nächſten Samstag
attfindenden Maskenball der Darmſtädter
Carneval=
eſellſchaft ausüben zu können, bat das Komitee beſchloſſen,
aß die Karten ſchon vor Eintritt in die Garderobe abgenommen
erd. u.
C½J. Von einer vorläuſigen Veröfientlichung der
Zugs=
rdnung für den Jukiläumszug der Narrhalla ſoll
abge=
hen werden, um die Ueberraſchungen, die derſelbe bringen wird.
m ſo mehr wirken zu laſſen. Nur ſoviel ſoll geſagt ſein, daß
erſelbe eine große Anzahl überaus witziger Gruppen bringen
ird. Hierzu kommen der Prinzenwagen, der Komiteewanen und
er Orpheumswagen als ſtattliche Brunkwagen. Wie es ſich von
lbſt verſteht, wird der Prinz auch ſeine närriſche Suite haben.
er Zug ſindet am Dienstag nachmittan um 2 Uhr 1 Minuten
att. Der Verkauf der Theaterkarten iſt ein derart
28
571
frequenter. daß die beſeren Pläßze wohl bald ſämtlich
ausver=
lauft ſein dürften.
C Gadernheim, 12. Febr. In der Dienstag Nacht wurde
gleichwie in Auerbach - bei einem Uhrmacher ebenſalls
ein Einbruch verübt und einige Uhren geſtohlen. Die Thäter
dürften in beiden Fällen die gleichen ſein.
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 12. Febr. Der Kaiſer reiſte
heute abend nach Hubertusſtock. — Der geſtrige
Subſkriptions=
ball nahm den üblichen glänzendin Verlauf. Gegen 5 Uhr
erſchienen der Kaiſer und die Kaiſerin und verweilten bis gegen
10 Uhr. Der übliche Rundgaug unterblieb wegen der Hoflrauer.
Aus Leipzig wird gemeldet. daß dem zum Stadtbaurat von
Berlin gewählten Erbauer des Reichsgerichtsgebäudes Baurat
Hoffmann als beſondere Anerkennung ſür ſeine Leiſtungen bei
Leitung des Baues ein Ehrenbonorar von 75000 Mark gewährt
worden ſei. — Die geſtrigen Verhandlungen am Gewerbegericht
zur Herbeiſührung ener Einigung in der Ausſtandsſache der
Konfektionsarbeiter gelangten nicht zum Abſchluß und
werden heute fortgeſetzt. — Anläßlich der Moabiter
Brand=
ſtiftungen wurden 20 Verdächtige verhaſtet. Geſtern fanden
dort fünf Brände ſtalt.
Der „Lokalanzeiger' berichtet: Die Vorunterſuchung gegen
v. Hammerſtein wird vorausſichtlich am 19. Februar geſchloſſen.
v. Hammerſtein gab zu, daß er Urkundenfälſchung verübt habe.
Seine Frau erſuchte einen angeſehenen Rechtsanwalt um
Ver=
tretung ihres Mannes. Im Aufrahmezimmer zeigte ſich v.
Hammer=
ſtein ſehr niedergeſchlagen. Mit leiſer Stimme gab er ſeinc
Verſonalien an- ſeine Züge jahen fahl und vergrämt aus. Dann
wurde er nach ſeiner Zelle - der Zelle 351 des (=Flügels des
Unterſuchungsgofängniſſes - gebracht, wo er Gelegenheit, ſich zu
waſchen, und dann ſeine F ühſtücksſuppe erhielt, die er jedoch
nicht anrührte. Zu ſeiner Bequemlichkeit im
Unterſuchungs=
geſängnis iſt ein Sopha in die Zelle geſtellt worden, das er am
Tage benutzen darf. Einzablungen von dritter Hand für ſeine
Beköſtigung wurden bisher nicht geleiſtet, ſo daß er vorläufig die
Koſt der Unterſuchungsgefangenen genießt. Zur Verhütung eines
eventuellen Selbſtmordverſuchs ſind weitgehende
Vorſichtsmaß=
regeln angeordnet worden. Auch ſonſt wird betreffs dieſes
Ge=
ſangenen eine beſonders ſtrenge Kontrolle geübt.
Würzburg. 13. Febr. zu Ehren des Profeſſors Röntacn
brachten ihm die Corvs der Landsmannſchaften und der
Burſcher=
ſchaſften geſtern abend einen impoſanten Fackelzua. -and. mel.
Beck von den Franken hielt eine Anſprache, die mit einem Hoch
ſchloß; der Gefeierie dankte herzlich.
Brüſſel, 12. Febr. Die Vermählung der Prinzeſſin
Henriette von Belgien mit dem Prinzen Emannel von
Orleans fand heute unter großer Prachentfaltung im Schloß
des Graſen von Flandern ſtatt Die bürgerliche Trauung vollzog
in Vertretung des Bürgermeiſters der Erſte Stadtſchöffe De Meot.
Der Kardinal=Erzbiſchof von Mecheln nahm die kirchliche
Einſeg=
nung vor. Tanach fand im Schloſſe ein Frühſtück ſtatt. Tas
junge Paar iſt im Lauſe des Nochmittags nach Paris abgereiſ,
wo es nach der Hochzeit ſeinen danernden Auſenthalt nehme:
wird.
Paris. 12. Febr. Ambroiſe Thomas iſt heute abind
geſtorben.
Petersburg. 12. Febr. Aus Anlaß des heutigen 25jährigen
Amitsjubiläums wurde der Vizevräſident des evangeliſch=lutheriſchen
Generalkonſiſtoriuns Paſtor Freifeldt durch beſonderen
Gnaden=
akt zum evangeliſchen Biſchof des Reichs ernanut. Dem
Jubilar gingen aus allerhöchſten Kreiſen zahlreiche Glückwünſche
und prachtvolle Bumenſpenden zu.
Peking, 12. Febr. Li Hung Tſchang und Sao Pulien werden
als außerordentliche Geſandte der Krönung des Kaiſers
von Rußland in Moskau beiwohnen.
Kleine Chronik. Die Meldung aus Madrid über die
Exploſion eines Meteors über der Stadt haben
allent=
kalben Aufſehen und ungläubiges Stannen hervorgerufen.
Ler=
artige kosmiſche Erſcheinungen ſind aber gar nicht ſo ſelten,
auf=
fällig iſt diesmal nur, daß das Meteor am hellen Tage und über
einer großen, dichtbevölkerten Stadt explodiert iſt. Welche
Un=
menge von Legenden und abergläubiſchen Vorſtellungen haben ſich
in früheren Zeiten an Meteorfälle geknüpft, welche kühnen und
gewagten Hppotheſen haben die Gelehrten früherer Jahréunderte
über dieſe Himmelserſcheinung aufgeſtellt! Heute iſt die
Wiſſen=
ſchaft längſt darüber einig, daß die wahren Meteore aus dem
Kosmos ſtammen, abgeſprengte Teilchen von Himmelskörpern,
wie die Sternſchuppen, ſind. Man ſtellt ſich den Hergang ſo vor,
daß irgend ein Himmelskörper der Sonne zu nahe gekommen iſt
und zu glühen angefangen hat, daß ein Partikelchen dann
abge=
ſchmolzen und wie ein fallender Tropfen fortgeſchlendert worden
it. Nicht alle Meteore fallen auf die Erde ſondern ur
die=
jenigen, deren Flugbahn auf ſie gerichtet iſt. Die enorme
Ge=
ſchwindigkeit. mit der der Meteorit in die Amvibhäre der Erde
572
Nr. 38
die oberen Schickten des Meteors zu ſchmielzen und dadurch
gewbaltiger Detonation Cxvlodieren und das Meteor in unzählige
Atore Zerſtäuben. Gewöhnlich erfolgt dieſe Exploſion in einer Komponiſten beſchieden geweſen ſein, der taujendſten Vorſührung
Höhe von etwa einem Kilometer über dem Erdboden, doch ſind
auch ſchon Exvloſionen in Höbe von 35 und 10 Em bepbachtet
worden. Eine Diſtanz der Exploſionsſtelle von 32km, wie hier nicht nur in gläügender, ſondern auch in trauriger Weiſe
ver=
in Madrid. dürfie woͤhl noch nicht beobachtet worden ſein. Die knüpit, denn während des erſten Aktes ſeiner=Mignon= brach das
Mehrzahl der Meteore iſt, nach den bisherigen Erfahrungen, in
ubewohnten Gegenden oder auf freiem Felde zur Erde gefallen.
Doch ſind auch Einzelfälle bekannt, wo ſic über Städten und
Ort=
ſchaften platzten und ähnliches Unbeil wie in Madrid
an=
richteten. Bekannt iſt der Meteorfall, der im Jahre 1803 den nicht wieder erſtanden iſt.
Ort LAilgle in der Normande heimſuchte. Aus dem 9.
Jahr=
hundert berichten die Chroniken, daß in Niederſachſen ein
leuch=
tendes Meteor am Himmel erſchien und unter fortwährendem
Blitzen und Donnern glühende Steine herniederſandte, durch
weſche mehrere Ortſchaften in Brand geſteckt wurden. Derartige
Beiſpiele ließen ſich noch mehr anführen, auch aus neueſter Zeit.
Ambroiſe Thomas.
Nachdruck verboten.
11V. Der Mann, der ſoeben die Augen zum letzten
Schlum=
mer geſchloſſen, hat das Glück gehabt, weit über die Zahl der
Juhre hinaus, die der Prophet als die gewöhnliche Grenze des
Erdenlebens bezeichnet, hinieden zu weilen und das noch größere,
einen ſonnigen Abend, verſchönt durch die Anerkennung ſeiner
Landsleute, ja der ganzen eiviliſierten Welt, zu genießen. Von
dieſem Standpunkt aus iſt das Hinſcheiden von Ambroiſe
Thomas alſo kaum zu beklagen: er hat vollauf erreicht, wonach
er jemals ſtreben konnte. Sen Genie iſt kein überragendes
ge=
weſen, die Ehren, die es verdiente, ſind ihm geworden und
Frank=
reich durfte von ihm weitere Schöpfungen nicht erwarten. Wenn
es dennoch jetzt in Trauer an der Bahre des Mannes ſteht, der
ſobald ſeinem im Auslande vielleicht bekannteren, hier aber
viel=
leicht weniger geſchätzten Kollegen Gounod folgte, ſo iſt es, weil
man ſtets ungern einen Sohn ſcheiden ſieht, der zum Ruhm des
Landes beigetragen, beſonders wenn, wie in unſerer jetzigen allzu
michternen Zeit, die bedeutenden Männer gar dünn geſät ſind.
Ambroiſe Thomas Leben iſt trotz maucher argen
Ent=
läuſchungen, die auch ihm natürlich nicht erſpart geblieben, im
ganzen und großen ein ſchönes geweſen. Er hatte von Anfang
an das große Glück, daß jeiner Neigung zur Tonkunſt nie ein
Hindernis in den Weg gelegt worden iſt, denn in Metz als Sohn
eines Muſiklehrers geboren, erkaunte dieſer bald das Talent ſeines
Kindes und ließ es ſich angelegen ſein. dasſelbe nach Kräften zu
foͤrdern. Als Ambroiſe 1828 nach Paris gelangte und dort
ins Kouſervatorium eintrat, hatte er bereits im Piano= und
Violinſpiel ſehr gründliche Studien gemacht. Das Jahr darauf
cmpfing er hier den erſten Preis für Klavierſpiel, i. J. 1850 den für
Harmonie und weitere zwei Jahre brachten ihm den erſten großen
Breis für Kompoſition, mit dem ein dreijähriger Auſenthalt in
Italien auf Koſten des Staates Hand in Hand geht. Das erſte
kleine Werk, das Thomas nach Paris zurückgekehrt herausbrachte
2 La Double Echelle, fand Beifall und noch größeren die darauf
jolgenden beiden Opern „Je Caid- und „be Songe dune nuit
Nétér. Aber nach dieſen fetten kamen mehrere magere Jahre
und von den ſechs komiſchen Opern, die er aufführen ließ. „
Ray-
mond;. Le Tonellié, La Cour de Celiméne; „Psvché; „de
(arneval de Venise; und „Le Roman dMvivet; konnte keine ſich
eines bedeutenderen Erſolges rühmen, troßdem einzelne, wie
. aymonde und „Psvché; ganz reizende Stellen enthalten.
Entmutigt durch dieſe geringe Anerkennung ſchien Thomas
vollſtändig dem Theater entſagen zu wollen und während ſechs
Jahre erſchien kein neues Werk von ihm. Man glaubte. daß er
ſein Beſtes bereits längſt gegeben habe, daß es „zu Ende- mt
ihm ſei und Frankreich nichts mehr von ihm zu erwarten habe.
Ohne ſich um dieſes Gerede zu kümmern, arbeitete der
Kom=
voniſt mit größerer Ruhe und Gründlichkeit an zwei weiteren
Werken, die ihn mit einem Schlage berühnit machen und ſeinen
Namen weit über die Grenzen ſeines Landes hinaus tragen
ſollten. Am 17. November 1866 erſchien ſeine „Mignon;, über
deren Schickſal der erſte Abend ſofort entſchied und Thomas zu Großh. Muſeum und Gemaldegalerie, geöffnet an
einem der bekaunteſten nicht nur, ſondern ſogar, wie dies in
ſolchen Fällen ſehr häufig geſchieht, populärſten Manne
Frank=
reichs machte. Man bezeigt ſo den Verſönlichkeiten, die zum Großh. Hofbibliothek, geöfinet Montag bis Freitag von
Ruhme des Vaterlandes beitragen, ſeinen Dank. und als er am
Tage nach der erſten Aufführung von Mignon' in einem Konzert
erſchien, erhob ſich das ganze Auditorium und brachte ihm eine
ſtürmiſche Ovation. Am 9. März 1868 kam in der Großen Oper
„Hamlet' heraus, von vielen als das Hauptwerk von Thomas
angeſehen und welches auch einen bedeutenden Erfolg erzielte.
Wenn man aber letzteren nach den Anfführungen berechnen könnte, Mobiliar=Verſteigerung um 10 Uhr Rundeturmſtraße 16.
einlritt, und der Widerſtand der Luft erzeugen einen noch höheren die ein Werk erlebt, ſo muß man=Mignon' die Palme zuſprechen.
Hitzegrad und dadurch die Lichterſcheinung Schließlich beginnen 1 denn dieſe Oper iſt bier mehr als 1000 mal zur Darſtellung
ge=
kommen. Es wird Ihren Leſern vielleicht noch erinnerlich ſein,
werden die in ihm eingeſchloſſenen Gaſe frei welche dann mit mit wie großen Eklat das -Millisme; im Mai 1874 in der Opér
comique gefciert wurde, dürfte es aber doch auch kaum je einem
einer ſeiner Schöpfungen beizuwohnen.
Ambroiſe Thomas Name bleibt mit der Opéra comique aber
furchtbare Feuer aus, dem gegen 200 Menſchenleben zum Opfer
ſielen und welches das Gebäude vollſtändia vernichtete, das,
trotz=
dem nun bereits faſt neun Jahre darüber vergangen - der
Brand fand am 25. Mai 1887 ſtatt - noch immer aus der Aſche
Alle Ehren, die Frankreich jeinen bedeutenden muſikaliſchen
Söhnen zuteil werden laſſen kann. hat Thomas genoſſen: er iſt
nach Aubers Tode Direktor des Konſervatoriums geworden und
hat anläßlich des letzten Beſuches von Verdi hier das Großkreuz
der Ehrenleaion erhalten, nachdem er bereits längſt
Komman=
deur dieſes Ordens geweſen. Thomas hat ein Alter von faſt
85 Jahren erreicht, er war am 11. Auguſt 1811 aeboren.
Paris, 13. Februar 1896.
W. Waldau,
Kunſt und Wiſſenſchaft.
Ueber die Gronzen der Tonhöhe der
menſch=
lichen Stimme hat Le Conte Stevens, wie der „
Prometheus=
mitteilt, ſehr inter ſiante Unterſuchungen inder„Phyſical Review=
New=York publigier:. Der tiefſte Ton, welcher von der
menſch=
lichen Stimme bisher bekannt iſt, iſt das fünfgeſtrchene ⬜ mit
43 Schwingungen, welcher einem deutſchen Baß, Fiſcher, im 18.
Jahrhundert zügeſchrieben werd. In de= beutigen Oper findet
man ſelten einen Baß. welcher tiefer ſingt als das dreigeſtrichene
C (64 Doppelſchwingungenl. Der Gelehrte meint, daß dieſe Tieſe
nur unter abnorwen Bedingungen übertroffen wird: es gelong
ihm ſelbſt, als ſeine Stimmbänder durch einen Jufluenza=Anfall
geſcwolleh warea, noch das zwei Töne liejere (33
Schwing=
ungend in ſchwachem und ſehr unmuſikaliſchem Klang zu erreichen.
Ein gewöhnlicher Sopran reicht bis C mit 1024 Schwingungen,
und die mittleren Grenzen der menſchlichen Stimme dürften 10
für den Baß und 1000 für den Sopran jeiv, Adeline Patti erreicht
nech 6 mit 1536 Schwingungen mit gutem Klang. Mozart
bezeugte 1770, daß Lucrezia Ajugarh in Parma noch auf dem
dreigenrichenen D trillern konnte und in Paſſagen ſogar das
ſechsgeſtrichene ( 12048 Schwingungen) erreichte. Vor Kurzem
ſoll ein amer ikaniſcher Soprau, Miß Ellen B. Paw, noch darüber
hinaus bis zum E mit 2560 Schwingungen geſungen haben. Für
ungewöhnliche Stimmen kann man daher den Umfang von 5
im Baß und 2500 im Soprau annehmen. Ganz außerordentliche
Höhen beobachtete Stevens im Schrei ſpielender Kinder, welchee
nach wiederholten Feſtſtellungen zwiſchen 2500 und 3000
Doppel=
ſchwingungen variieren konnte. Der äußerſte Spielraum der
wenſchlichsn Stmme würde ſomit ſechs Oktaven betragen.
Einzelne Stimmen haben im Durchſchnitt zwei, ſeltener drei
Oltaven, ſelt.n darüber. Die Stimme der erwähnten Italienerin
Ajngari allerdings beſaß den fabelhaften Umfang von 4½
Ok=
taven, da ſie in der Tiefe bis zum ci "92 Schwingungenh reichte.
1 Für die Küche. Malrelen in Wein ſlämiſches Gericht.
Man ſchwitzt 15 Gramm Meht in 100 Gramm Butter gelb, füſt
eine Taſſe aufaelöſten Liebigs Fleiſchertrakt, drei Glas
Burgun=
der, Sals. Pfeffer und ein wenig Muskatblüte hinzu und läßt
die Makrelen 10215 Minuten in dieſer Sauce dünſten, worauf
man unter die letztere etwas Champignonertrakt rührt und ſie
über die auf einer heißen Schüſſel angerichteten Fiſcke gießt. In
Flandern werden auf vorſtehende Weiſe hauptſächlich Scemakrelen
zubereitet, doch läß; ſich dieſe Zubereilungsart auch auf
Fluß=
nakralen anwenden.
Tageskalender.
Großh. Hoſtheater. Anfang 7 Uhr: „Der Militärſtaats.
Vorſtellung abends 8 Uhr im „Orpheum;
Delegierten=Verſammlung der Narrhalla abends 9 Uhr
in der Reſtauration Urich, Kiesſtraße.
Sonn= und Feiertagen, Dienstags. Mittwochs und Freitags
von 1-1 Uhr. Donn rstags von 2-4 Uhr.
9-1 Uhr und nachmittags von 2-4 Uhr, Sametag von 9-1 Uhr.
Kunſtverein, geöffnet Sonntag von 10-1 Uhr, Dienstag,
Mitt=
woch, Donnerstag und Freitag von 11-1 Uhr, Mittwoc
nach=
mittags von 2-4 Uhr.
Verſteigerungskalender.
Samstag. 15. Februar.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei, verantwortlich für die Redaktion: Dr. D. Waldaeſtel, beide in Darmiſtadt.