Darmstädter Tagblatt 1896


11. Februar 1896

[  ][ ]

Abonnemenlspreis
viertlſährlich 1Marl 50 Pi, halb=
jährlich
3 Marl mtl. Bringerlohn
Answürts werden von allen Poſi=
ämtern
Beſtellungen entgegenge=
nommen
zu 1 Mark 5b Pi pro
Quartal incl. Poitaniſchlag.

159. Jahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:

Iuſerale
für das
wehenl Gnaltericheinende duasbolt=
werdenangenommen
in Darmſtadt
von der Expediſion, Rheinſtr. r
in Vejſungen von Friedr Pſoſet,
Schießhausſtraße I, jowie answürls
von allen Annoncen=ſörhedikortn.

Amtliches Orgau
für die Behannkmachungen des Großh. Kreisamks, des Großh. Polizeiamts und der anderen Lehörden.

44½.

Benstag ben u. Veobur

499.

Amtliche Nachrichten des Großherzoglichen Kreisamts Darmſtadt.
Durchſchnittsmarktpreiſe bei Militär=Lieſerungen für Januar 1896:. Haſer 14 Mk, Hen 6 Mk, Stroh 4 Mk.,
er 100 Kilogramm.

Vetreffend: Obſtbaumwärterkurſus.

B e k a n n t m a ch u n g.
Zur Heranbildung von tüchtigen Obſtbaumwärtern wird im Laufe dieſes
Jahres wieder ein Lehrkurſus zur Ertheilung von theoretiſchem und prak=
tiſchem
Uuterricht im Obſt= und Weinbau in der Obſtbaumſchule des
Herrn Th. Jäger dahier abgehalten werden.
Der Curſus findet ſtalt vom 9. März bis 9. Mai und vom 10. bis
29. Auguſt l. Js.
Der Unterricht erfolgt unentgeltlich in noch näher zu beſtimmenden Stun=
den
. Die Theilnehmer haben ſich die erforderlichen Bücher und Geräthſchaften
ſauf eigene Koſten anzuſchaffen, was ungefähr 16 Mark erfordern wird. Ebenſo
haben dieſelben ſür Koſt und Logis ſelbſt Sorge zu tragen, in welcher Beziehung
Herr Jäger zur Auskunſtsertheilung bereit iſt.
Diejenigen, welche an dem Curſus Theil zu nehmen beabſichtigen, wollen ſich
ſoaldigſt bei Herrn Baumſchulbeſitzer Jäger ſchriftlich oder mündlich anmelden.
Wegen etwaiger zu gewährender pecuniärer Unterſtützung wollen ſich dieſelben an
die Herren Direktoren ihrer landwirthſchaftlichen Bezirksvereine oder an ihre reſp.
Gemeindevorſtände wenden, welche freundlichſt gebeten werden, dem Unternehmen
ihr Intereſſe zuwenden zu wollen.
Bensheim, den 3. Februar 1896.
Der 1. Direktor des landwirthſchaftlichen Bezirksvereins Bensheim.
Gros.
2723

Bekanntmachung.
Die zum Nachlaß des Joh. Adam
Bell gehörige Hofraithe:
Flur. Nr. ⬜Meter.
II. 578 163 Brandgaſſe Ne 14,
ſoll Donnerstag. 13. Februar 1896,
Vormittags 10 Uhr,
im Ortsgerichtslokal zum dritten und
Letztenmal öffentlich verſteigert werden.
Darmſtadt, 24. Januar 1896.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt I.
Müller.
[(1802

Bramt,

49)

7³⁄₈

55

Holzverſteigerung.
Donnerstag den 13. Februar l. Js., Vormittags 9 Uhr
beginnend,
werden im hieſigen Rathhausſal nachſtehende Holzlortimente aus dem Arheilger
Gemeindewald öffentlich meiſtbietend verſteigert:
119 Rm. Kieſern=Scheiter, 225 Rm. Kiefern=Knüppel. 45,70 Hdrt. Kiefern=
Wellen, und im Anſchluß hieran aus dem hieſigen Pfarrwald, Diſtrikt
Täubcheshöhle 16 Rm. Kieſern=Scheiter, 47 Rm. Kiefern=Knüppel,
530 Kiefern=Wellen.
Freitag den 14. Februar l. J, Vormittags 10 Uhr,
im Gemeindewald. Diſtrikt Leonhardstanne; nach Zuſammenkunft auf Kreuzung
des Neuwieſenwegs und Prinzenſchneiſe:
19 Kieſern=Stämme, enthalt. 1321 Feſtm, 7 Fichten, enthalt. 175 Feſim.
1082 Derb=(BaumStangen, enthaltend 1374 Feſtm.
Nähere Auskunſt durch den Forſtwart Büttner zu Arheilgen.
Arheilgen, den 8. Februar 1896.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Arheilgen.
[3724
Benz.

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[ ][  ][ ]

518

Nr. 35

Holzverſteigerung.
Donnerstag den 20. d. M. von Morgens 9 Uhr ab,
werden im Gaſthauſe zum Löwen! in Beſſungen aus dem Diſtrict Pelz
und von zerſtreutem der Forſtwartei Böllenfallthor verſteigert:
19 Rm. Buchen=, 2 Birken=, 4 Kiefern=Scheiter:
31 Rm. Buchen=, 11 Birken= und Eichen=, 311 Kiefern=Knüppel;
1500 Stück Buchen, 200 Eichen= 4700 Kiefern=Wellen;
3 Rm. Buchen= und 33 Kiefern=Stöcke.
Nähere Auskunſt ertheilt der Großh. Forſtwart Schanz zu Böllenfallthor.
Darmſtadt, den 11. Februar 1896.
Großherzogliche Oberförſterei Beſſungen.
2726)
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nachweist
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(nickt mündlichen Unterricht) benuzten, das
Examen als Lehrer des Englischen und Fran-
Lischen gut destauden.

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10.
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Okt.

[ ][  ][ ]

Nr. 35

7.
oer.
ah.
91

01
9.

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liehen
(iebrauch. Durch ihre Inwendung erzielt man auf naturgemssem
Weæ di= beate Behänheits- und Gesundheitspflege der Haut und hierdurch einen
SChönen Heint. Das ingenehme sammetartige Gefülil beim Waschen,
die groase Milde und Reigosigkeit, verbunden mit den keiner anderen Toiletteseife inne-
wehnenden
cosmetischen, hugienischen und sanitären Eigenschaften haben die Aerate (siehe
Broschüre) veranlaset, die Fatent=Myrrholin-Seiſe für die
beste aller Woilette-Seifen
hei zarter Hant, für Winder und zur Begeitigung von Rauhheit, Schrunden,
Wiscen und Vnreinheiten der Haut ete. zu erklären. Jeder Vorsichtige wird auf Grund solcher
ſintachten in Zukunſt nur Patent=Myrrholin-Seife anwenden und jede besorgte Uutter wird
ihren Lieblingen die Annehmlichkcit derselben gewähren.
vie Fatent-Myrrholin-Seiſe verwascht eich nur sehr langsam und hat
ein angenehmes, aromatisches, wenig vordringliches Parfüm. Bekannte Fachchemiker haben
die Patent-Myrrholin-Seiſe geprüft und u. A. ſasst Hofrath Dr. C. Schmitt's che-
mische
Versuchsstation und hygienisches Institut zhr Urtheil wie folgt zu-
sammen
:
Die yAlvrrholin-Seiſel können wir als eine durchaus wohlgelungene, den
strengsten Anſorderungen genügende Toiletteseiſe bezeichnen, welche sogar in
Folge ihres Mvrrholin-Gehalts den Werth einer guten Tolletteseife noch ex-
heblich
übersteigt und dadurch eine bisher unausgefüllte Lücko aus-
füllt
, nämlich die einer
hygienischen FoiletkeSeike.
Die Patent=Myrrholin-Seiſe ist in den guten Parfümerie- und Droguen-Geschäſten,
sowie in den Apotheken 50 Pfg. erhältlich, woselbst auch die Broschüre mit den Gutachten
der Professoren und Aerzte zu finden ist. Das kaufende Publikum möge sich noch schliesslich
sagen. nicht der Geruch, nicht die iussere Verpackung und
nicht die Reclame bestimmen den Werth einer Seife, sondern deren Einfluss auf
die Haut und damit auf den gesammten Gesundheitszustand des Aenschen.
Engros: Flügge & Co- in Frankfurk a- M.,
welche nach allen Orten, in welchen sich keine Viederlagen befinden, 6 Stück zu Mk. 3.. gogen Nachnahme versenden.
Bekauntmachung.
Nachdem Herr Thrig in Firma Thrig's Contor in Darmſtadt
unſere Vertretung niedergelegt hat, haben wir dieſelbe unſerem bis=
herigen
Hauptagenten für Darmſtadt und Umgegend
Herrn Safl Horniuann
übertragen. Wir bitten für die Folge ſich in allen Verſicherungs=
angelegenheiten
an Herrn Hornmann wenden zu wollen.
(2728b
Leipzig, am 1. Februar 1896.
Leipziger Feuer-Versicherungs-Anstalt.

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in allen Apotheken. Ed ouss: 20, Rue Sait Lazare, PAkis. (8708-

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und Bartſchuppen, Froſtbeulen, Schweiß=
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Woidig, Soderſtr. 10. 2. Stock (am
Kapellplatz).
[873

Erlaube mir, Sie auf folgonde ginstige Oſferte nufmorksam
zu méchen:
Brockhaus, Conv.-Léxikon, 14. (noueste socben voll=
Stündig gowordene) Aullage, 16 Bde, clegant gebd.;
last nou, statt M. 160.- nur M. 100-. Vassolbe,
13. Lufl., I7 Bde., Orig.-Mfa., gut erhalton, statt
H. 170.- nur M. 50.
Meyers Conv.-Lexikon, 1. Juſl., 18 Bde, in Orig.-Bd.,
untiqu., schr gut erhalt., statt M. 180.- nur M. 100.
Dassolbe, 19 Bde., in Orig.-Bd., schr gut erhalton,
Statt M. 190.- nur M. 110..
Die Jericus sind in meinem Schaufenster ausgestellt und
jederzcit einzuschen.
Auch in Theilathlungen nach Vebereinkommen.
Hochuchtungsvoll
H. L.- Sohlapp,
Buch- und Intiquariatshandlung.
12740
ſchwarz gewordenes (oxydirtes) Silber leicht und ohne Mühe
wieder hellglänzend bringen will,
ſchadhafles lgelbgewordenes) Chriſtofle oder Neuſilber wieder
ſchön verſilbern will,
volirten Meſinggegenſtänden (dauernd) das Ausſehen von ächtem
Silber geben will,
der kaufe die
Sil b er=Brillantine
von Eckharter & Co. in Lohr a. M.
Einziges Präparat zur Wiederverſilberung und Conſervirung von
Silber jeder Art.
E. Beſtens bewährt im Hotel= und Wirthſchaftsbetriebe. x
Zu beziehen in Flacons M. 1.50 bei Georg Liebig & Co, Hoflieferanten,
Louiſenſtr. 10. Carl Watzinger, Droguerie, Wilhelminenſtr. 11, Weis & Egenolk,
Hoflieferanten, Ludwigsſtraße 18.
Man verlange in den Piederlagen Prolpekte mit Zeugniſſen.
4271)

Verein für Geſundheitspflege und arzueiloſe
Heilkunde zu Darmſtadt.
Am Donnerstag den 13. Februar, Abends präcis 8 Uhr, wird
Fräulein Marie Härtel im Saale der Turngemeinde, am Woogsplatz, einen
öffentlichen Vortrag für Damen halten:
Ueber Frauenkrankheiten und deren naturgemäße T hand=
lung
mit beſonderer Berückſichtigung der in Darmſtadt häufig
auftretenden Erſcheinungen.
Durch ihren Vortrag im November v. J iſt die Rednerin bereits hier be=
kannt
und laden wir zu zahlreichem Beſuche ein.
Eintrittsgeld 20 Pfg. Unſere Mitglieder bezw. deren Damen haben
nur gegen Vorzeigung der neuen (grauen) Quittungskarten für I.
Semeſter freien Eintritt.
2742
Der Vorstand.

Studlent, welcher das
Abiturionten-Examen
nachmachen will, wünſcht in allen Fächern
energiſche Nachhilfe.
Offerten unter C. I. 57 an die Expe=
278
dition d. Bl.

Clavierstimmor
M. Omnus, Hofmuſiker, Kranichfleinerfr. II.
Gefl. Beſtellungen, auch durch die
Ritdit=Schott'ſche Muſikalien=Handlg,

Eliſabethenſtraße 7.

(506

[ ][  ][ ]

12

Nr. 35

Ordentliche Generalverſammlung
der
Darmslädter Volksbank

eingetragene Genoſſenſchaft mit unbeſchränkter Haftpflicht,
Donnerstag den 27. Februar 1896, Abends 8 Uhr, im
oberen Saale des Turnhauſes am Woogsplatz Nr. 5.
Tagesordnung.
1) Rechenſchaftsbericht und Rechnungsablage pro 1895.
2) Berichterſtattung der Rechnungsreviſoren.
3) Antrag auf Entlaſtung der Verwaltungsorgane.
4) Antrag wegen Verwendung des Reingewinns, wobei die Bildung einer Pen=
ſions
= und Unterſtützungskaſſe mit vorgeſehen iſt, und Genehmigung der
Bilanz.
5) Vorlage des Berichts über die von Bankdirektor Thorwart vorgenommene
Reviſion der Geſchäftsführung und Einrichtungen und Beſchlußfaſſun=
hierüber
.
6) Ergänzungswahl des Aufſichtsraths. Aus demſelben ſcheiden aus die Herren:
Heinrich Buchhammer, Sattlermeiſter, Wilhelm Ganß, Maurer=
meiſter
, Ludwig Jungmann, Hoflieferant, Jacob Ruoff, Weißbinder=
meiſter
. Die ausſcheidenden Herren ſind für das laufende Jahr nicht wie=
der
wählbar.
7) Wahl der Abgeordneten für den allgemeinen deutſchen Genoſſenſchaftstag in
Wiesbaden.
8) Wahl der Abgeordneten für den Unterverbandstag in Babenhauſen.
Die Jahresrechnung iſt in unſerem Geſchäftslokale zur Einſicht der Genoſſen
ausgelegt.
[2743
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ich ſie zum Gebrauche ertpackte, fand ich
dem einen Stück auch einen der bekannt
Bezugsſcheine. Ich ſandte ihn ein und
hielt noch am nämlichen Tage einen prad
vollen reizenden Toilettekaſten mit all
möglichen Toilettemitteln und Parfüms rei
garnirt. Angenehmer bin ich noch ni=
überraſcht
worden, als durch dieſe elegar
Gabe, und dankerfüllt teile ich dieſe Th=
ſache
auch den weiteren Kreiſen mit.
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Helena Friſch.
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Medea.
Trauerſpiel in 4 Akten.
Regie: Herr Valdek.
Kreon, König von Korinth Herr Edward
Frl. Eichelshe.
Kreuſa, ſeine Tochter
Herr Hacker.
Jaſon

Medea
Frl. Cramer.
Frl. Berl.
Gora, Medeens Aimme
W. Wienbrey,
Medeens Kinder
EmilieGerme.
EinHerold d Amphiktyonen Herr Mickler.
Ein Sklave
Herr Klotz.
Herr Knispel.
Ein Landmann
Frl. Wisthale:
Eine Sklavin.
Anfang 7 Uhr. Ende nach 110 Uhr.

[ ][  ][ ]

Beilage zu Nr. 35 des Darmſtädter Tagblatt vom 11. Februar 1896.

Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Reich. Im Reichstage nahm am Samstag
vor Eintritt in die Tagesordnung der Reichskanzler Fürſt zu
Hohenlohe das Wort. um zu erklären, daß die verbündeten Re=
gierungen
eingehende Erwäquugen darüber angeſtellt hätten, in=
wiefern
die Schwankungen des Silbervreiſes wirtſchaftliche
Nachteile für uns mit ſich brächten. Solche Nachteile ſeien un=
zweiſelhaft
eingetreten für unſeren Silberbergbau, aber auch
für unſeren Exvort nach Silberländern. wenngleich für die In=
tereſſenten
die Möglichkeit beſtehe, ſich im Wege der Deckung
gegen etwaige Verluſte zu ſichern. Er unterſchätze die Bedeutung
dieſer Einwirkung nicht, aber man dürfe ſie auch nicht zu hoch
anſchlagen. Das Sinken der Valuta könne aber auch zur Er=
leichter
ung der konkurrierenden Ausfuhr aus den Silberländern
beitragen. Jedenfalls ſei eine Geſährdung unſerer Währung
nicht eingetreten. Gleichwohl erſcheine die Hebung des Silber=
preiſes
wirtſchaftlich und münztechniſch als erſtrebenswertes Ziel,
das ſich aber nur durch internationale Vereinbarungen erreichen
laſſe, und zwar nur dann, wenn zwiſchen ſämtlichen an dem
Weltverkehr beteiligten Staaten Einverſtändnis herrſche. Dazu
ſei aber zur Beit keine Ausſicht. Es ſei daher nicht angebracht,
daß Deutſchland die Jnitiative zur Einberuſung einer inter=
nationalen
Währungskonferenz ergreiſe. Sollte aber von anderer
Seite eine ſolche Anregung gegeben werden, ſo würde ihr Deutſch=
land
Folge geben. Eine Beſprechung der Erklärung des Reichs=
kanzlers
wird am Dienstag erſolgen. Das Haus tritt nunmehr
in die dritte Beratung des von den Abag. Barth (fceiſ. Va) und
Genoſſeneingebrachten Geſetzentwurfs über Abänderung des Reichs=
wahlgeſetzes
zur Wahrungdes Wahlgeheimniſſes ein.
Abg. Graf Mirbach (tonſ.) betont, er habe in ſeiner bekannten
vorjährigen Herrenhausrede einen Staatsſtreich nicht im Auge
gehabt; er wolle nur die Wahlpflicht in Erwägung gezogenwiſſen,
die Altersarenze für die Wahlberechtigung herauſſetzen und die
geheime Wahl beſeitigen, bei der ſogar Böſtechungen vorkämen.
Abg. Bachem (Centr.) bemerkt, ſeine Partei halte an dem ge=
heimen
Wahlrecht feſt.
Abg. Rickert (freiſ. Va.) wünſcht eine
nähere Aufklärung über den Sinn der Herrenhausrede des Grafen
Mirbach und iſt für Beibehaltung des geheimen Wahlrechts.-
Aba. Bindewald (. Reſp) tritt für die geheime Wahl ein.-
Ebenſo Abg. Auer (Soz., der überdies für ſeine Partei erklärt,
daß bei ihr keine Beſtechungen vorkämen, und ſich gegen die
Herauſſetzung der Altersgrenze ausſpricht. - Abg. v. Marquardſen
natl.) ſtellt als langjähriges Mitglied der Wahlprufungskommtiſſion
feſt, daß bei unſeren Wahlen ſo gut wie gar keine Beſtechungen
vorgekommen jeien, in keinen anderen Lande der Welt ſei von
Beſtechung ſo wenig die Rede. und darauf könne Deutſchland
ſtolz ſein. Darauf wird der Geſetzentwurf angenommen. - Es
folgt die Fortſetzung der erſten Beratung des von den Abg. Auer
Soz.) und Gen. eingebrachten Geſezentwurfs, das Recht
der Verſammlung und Vereinigung und das Recht der
Koalition betreffend. verbunden mit der erſten Beratung des von
den Abgg. Ancker (reiſ. Vv.) und Gen. eingebrachten Geſetzent=
wurfs
, betr. Vereins= und Verſammlungswejen. - Abg. Träger
(freiſ. Vv.) befürwortet eine einheitliche Regelung des Vereins=
rechts
für ganz Deutſchland - Abg. Bachem (CentrV erklärt,
daß ſeine Partei gegen die Anträge ſtimmen und ſür den Fall,
daß dieſe abgelehnt werden ſollten, eine Reſolution beantragen
werde, in welcher der Reichskanzler um Vorlegung eines Geſetzes
zur öffentlichrechtlichen Regelung des Vereins= und Verſamm=
lungsmeſens
erſucht werden ſolle. - Abg. Schall (konſ.) hält die
Anträge für viel zu weitgehend, insbeſondere ſei ec gegen die
Gleichberechtigung der Frauen. - Abg. Bueb (Soz.) beſürwortet,
den Auerſchen Geſetzentwurf. Darauf wird die Verhandlung auf
den nächſten Schwerinstag vertagt. Nächſte Sitzung Montag
Uhr: Gewerbeordnungsnovelle. Etat.
Oeſterreich=Ungarn. Die kaiſerliche Einberuſung des
Reichsrates auf den 15. Februar iſt am 3. d. M. veröffentlicht
worden. Die Delegationen ſollen Mitte Mai in Peſt zuſammen=
treten
. Die Wiener Gemeindewahlen beginnen endgültig
am 27. Februar.
Im ungariſchen Abgeordnetenhauſe ließ ſich
Unterrichtsminiſter Wlaſſies über die Fragen bezüglich der ein=
heitlichen
juriſtiſchen Staatsprüfung und der Wiener Aerzte=
Diplome aus und ſagte dann über die Frage der Zulaſſung der
Frauen zu den Hochſchulen, er erachte es fur ungerecht und un=
billig
. die Frauen im Vrinzipe von der höheren Ausbildung aus=
zuſchließen
. Er wolle keine Konkurrenz organiſieren, daher
würden auch keine Mädchenghmnaſien errichtet, andererſeits
dürfte jedoch der befähiaten Frau der Weg zur höheren Ausbil=
dung
nicht verſchloſſen bleiben. Er unterſtütze nicht die Frauen=
Emancipation als ſolche, ſondern nur die wiſſenſchaftliche Eman=
cipation
, denn er ſei davon überzeugt, daß der wahre Beruf der
Frau in der Familie liege. Bezüglich der Neuerung auf dem
Gebiete der Mittel= und Bürgerſchulen ſchwebte ihm als 8iel
die ſtaatliche Mittelſchule vor. Der Miniſter beſprach ſodann die

Reviſion des Lehrplanes und die Anſtellung der Lehrer. Die
Vorarbeiten zur Reviſion des Volksſchulgeſetzes ſeien im Buge. Er
ſei entſchieden gegen die ausſchließliche Verſtaatlichung der Volks=
ſchule
, doch müßten einerſeits die ſtaatlichen Schulen vermehrt
urld andererſeits der Einfluß des Staates auf die kenfeſſionellen
Schulen beſſer gewahrt werden. Im weiteren Verlaufe ließ ſich
der Miniſter über die Frage der Abſonderung von Staat und
Kirche aus und erklärte. er verfechte nar das Prinzip der Ab=
ſonderung
des Wirkungskreiſes der beiden.
Italien. Die Italia militare' behauptet, die Krönung
Meneliks in Arum habe bereits ſtattgefunden. Die Königin
Taita hatte den General Baratieri aufgefordert, in das Lager
der Schoaner zu kommen, um über den Frieden zu unterhandeln.
Baratieri ſandte den General Salza.- Baratieri hat 12 neue
Bataillone und 6 Batterien gefordert. Dieſe Forderung war
begenſtand eines geſtrigen Miniſterrats.
Frankreich. Am Montag begannen die Unterhandlungen
zwiſchen den engliſchen und franzöſiſchen Bevollmächtigten, be=
kreffend
die Regelung der Niger=Frage. Die Pariſer
Blätter hoffen, daß es den franzöſiſchen Diplomaten gelingen
werde. aus dem Entgegenkommen Englands mhr Vorteile zu
ziehen, als dies bei der Regelung der ſiameſiſchen Frage der
zall geweſen.
In einem Schreiben an ſeinen Verteidiger erklärt Arton,
er werde in einem etwaigen Prozeß als Jeüge oder Angeklagter
jeden Auiſchluß. betreſſend die kompromittierten Parlanientalier,
verweigern. Er wolle lieber den Verdacht auf ſich nehmen,
die Summe von 1300 000 Franes, die ihm Reinach gegeben, für
ſich allein behalten zu haben, als vor der franzöſiſchen Juſtiz als
Denunziant aufzutreten Sein Entſchluß ſei unerſchütterlich.
England. Der Standard and Diggers News:, welcher in
Beziehung zu der Regierung von Transvaal ſteht, erhielt ein
Telcaramm aus Johannesburg, demzufolge Präſident Krüger
die Einladung Chamberlains. nach England zu kommen, ange=
nommen
hat. Präſident Krüger wird ſich demnächſt mit einer
Kommiſſion dahin begeben. Die Punkte, über welche er mit der
engliſchen Regierung verhandeln wird, werden vor ſeiner Abreiſe
feſigeſtellt werden. Das ,Reut. Bur.- bringt eine Beſtätigung dieſer
Meldung. Nach einer Meldung des Reuterſchen Bureaus; hat
Cecil Rhodes das Datum ſeiner Abreiſe von London nach
Südafrika noch nicht endgiltig feſigeſtellt. Er bleibt vorläufig in
Enaland, um ſich mit den Inhabern der Chartered Company in
Verbindung zu ſetzen. Er beabſichtigt ſich der weiteren Entwicke=
lung
von Rhodeſia, beſonders der eiligen Vollendung der Eiſen=
bahn
zu widmen.
Serbien. Der Präſident der Skuvſchtina teilt= der
letzteren den Dank des ruſſiſchen Geſandten für die Reſolution mit,
in welcher die Skupſchtina die beleidigenden Auslaſſungen eines
ſozialdemokratiſchen Blattes über den Kaiſer von Rußland ver=
urteilt
.
Griechenland. In der Deputiertenkammer legte
Miniſterpräſident Delyannis das Budget für 1896 vor. Er be=
ſpricht
die Arrangements mit den Gläubigern und erklärt, die
Verhandlungen würden demnächſt in Paris wieder aufgenommen
werden: die Komitees würden hierbei durch ihre Vorſitzenden
vertreten ſein.
Afrika. Das Reuterſche Bureau' meldet aus Vrätoria
vom 6. d. Mts.: Das Organ der Regierung von Transvaal,
Prätoria=Preß=, ſchreibt, die Regierung wünſche nicht, ſich die
moraliſche Unterſtützung einer civiliſierten Macht zu entfremden.
Die Bürger und Regierung würden jedoch bis auf den letzten
Mann der Idee eines fremden Protektorats entgegen treten.
Wenn die engliſche Regierung in freundlicher Weiſe mit der Re=
publik
die Beſchwerden der Vergangenheit gut mache, werde-ie
Regierung von Transvaal alles aufbieten, um für die Förderung
ſeiner Intereſſen in Südafrika einzutreten. Eine lange Liſte von
Geſetzentwürſen ſollen dem Volksraade im Mai vorgelegt werden.
Außer den Reform=Geſetzentwürfen, die ſich auf das Unterrichts=
weſen
, die Stadtverwaltung in Johannesburg und auf Preßver=
gehen
beziehen. umfaßt die Liſte Geſetzentwürfe, betr. die Errich=
tung
einer Abteilung für Landwirtſchaft im Miniſterium, ſowie
Schaffung von Arbeiterſchulen und Regelung der Verwendung
einheimiſcher Arbeiter.

Für die gegenwärtige Lage in Bulgarien iſt folgende von
der ruſſiſchen Telegraphen=Agentur verbreitete offiziöſe Mittei=
lung
des Regierungsbooten' von Wichtigkeit. Dieſelbe beſagt:
Als die Kaiſerliche Regierung im Jahre 1886 ihren Agenten aus
dem Fürſtentum Bulgarien abberief, erklärte ſie damals in einem
Kommunique vom 28. November, daß ſie mit dieſer Maßnahme
durchaus nicht im Auge hatte, die Bande zu zereißen, die Bulgarien
mit Rußland verbinden. Bulgarien iſt ein Geſchöpf Rußlands
and verdankt ſeine Exiſtenz ſchweren Opfern und Anſtrengungen
Schon kraft dieſer konnte die Kaiſerliche
des ruſſiſchen Volkes.
Regierung nicht umhin, mit dem lebhafteſten Intereſſe alle Er=
78

[ ][  ][ ]

5
Nr.
ſcheinungen der ſtaatlichen Organiſation Bulgariens. ſeine gegen=
wärtige
Lage und ſein zukünſtiges Geſchick zu begleiten. Wir er.
klärten wiederholt, daß wir nur ein offenherziges Bekennen der
Bulgaren ſelbſt erwarteten, daß eine Wendung zum Beſſeren not=
wendig
ſei, um die Vergangenheit zu vergeſſen und den Anfang
zu machen zur Wiederherſtellung der Beziehunge:
zu dem Fürſtentum, die begründet auf gegenſeitigem Vertrauen
und frei von jedem eigennützigen Triebe ſind. Der erſte
Schritt in dieſer Richtungiſt gethan. Fürſt Ferdinan,
wandte ſich an den Kaiſer mit dem ſchriftlichen Erſuchen, nach
Sofia einen beſonderen ruſſiſchen Repräſentanten zu ſenden und
der Ceremonie der Vereinigung des jungen Vrinzen Boris mit
der orthodoren Kirche beizuwohnen. Vor 3 Jahren, nachdem
die Nachricht eingelroffen war, daß die damaligen bulgariſchen
Machthaber beabſichtigten, zur Beſtätigung durch die Volksver=
ſammlung
einen Entwurf zur Abänderung des Artikels 36 der
Verfaſſung von Tirnowa vorzulegen, welche die Zugehörigkeit
des Fürſtenhauſes zur orlhodoren Kirche ſicher ſtellt, konnte die
kaiſerliche Regierung nicht umhin, ihre Stimme gegen dieſe Ab=
ſicht
zu erheben. Sie warnte damals mittelſt Kommuniques von
28. Februar 1893 alle Bulgaren ohne Unterſchied der Partei vor
der Gefahr, die dem Volke drohe, das bereit war, den Weg der
Abweichung von ſeiner 100jährigen, heiligen Tradition zu be=
reten
. Die Stimme Rußlands. das ſtets Mitgefühl mit der
Leiden und der Ferrüttung des glaubensverwandten Stammes
im Orient hatte, drang in die Herzen des bulgariſchen Volkes.
Das Volk und ſeine Verwalter erkannten die Notwendigkeit, die
Herrſchaft des orthodoxen Glaubens im Lande zu beſchützen und
zu befeſtigen. eines Glaubens, welcher ein Unterpfand iſt für die
unzertrennlichen geiſtigen Bande, die Rußland mit dem bulgari=
ſchen
Volke verbinden. Dieſe Nachricht wurde überall in Ruß
land mit freudiger Syhmpathie aufgenommen. Beſeelt von dem
Gefühle der Großmut und des aufrichtigen Wohlwollens für die
Bulgaren berückſichtigte der Kaiſer die Bitte des Fürſten Ferdi=
nand
und geruhte Allerhöchſt, ſeinem Anſuchen entſprechen zu
laſſen, indem er den Generalmajor der Suite Sr. Majeſtät Grafen
Golenitſchew Kutu'ow nach Sofia entſendet, um als Beuge und
Vate in ſeinem Namen der Vollziehung des Sakramentes der
hl. Salbung an dem minderjährigen Sohn des Vrinzen Ferdinand
b. izuwohnen.
Die Agence Balcanique; meldet: Nach Berichten aus Kon=
ſtantinopel
drückte der Sultan in der Audienz Stoilow lebhafte
Befriedigung über die weiſe Volitik der bulgariſchen Regierung
aus. Das Reuterſche Bureau meldet aus Konſtantinopel
Dem Vernehmen nach werde der Sultan zum Uebertritt des
Prinzen Voris zur orthodoxen Kirche einen hohen Civilbeamter
chriſtlicher Konfeſſion und einen ſeiner Adjutanten nach Sofia
entſenden.
Am Samstag erſchien die Nationalverſammlung in corpore
zum Empfange im Valais. Auf die Anſprache des Präſidenten
der Sobranje, der den Dank der Nation für den Akt ſeltener
Staatsweisheit und beiſpielloſer Selbſtverleugnung des Fürſten
ausſprach, antwortete der Fürſt, was er gethan habe, ſei ihn
durch die Pflicht gegenüber der Nation auferlegt, die ſeit einem
Jahrzehnt ihr Schickſal vertrauensvoll in ſeine Hände g.legt
habe. Er habe dem Vaterland ein Opfer gebracht, ſo groß, ſo
grauſam, ſo tief einſchneidend, wie es in der Geſchichte noch kein
Beiſpiel gegeben. () Er habe für das Heil und das Glück
Bulgariens ſein eigenes Kind als Unterpfand gegeben, darum die
Bande ſeiner Familie gelockert, Bande, die ihn an den Oecident
feſſelten, 3erriſſen. Dagegen fordere er nunmehr vom Volke
nicht lärmende Ovationen und gleisneriſche Huldigung, ſondern
Ehrfurcht und Vertrauen für ſeine Perſon und erwarte, daß das
Datum des 2. Februar einen Markſtein bilde für die Reinigung
der öffentlichen Meinung. Der Fürſt ſprach die Zuverſicht aus
daß die Worte von der Konſtitution und von der Heiligkeit und
Unantaſtbarkeit des Herrſchers in Zukunft keine leere Phraſe
bedenten, daß alle Bulgaren ſich einig fühlen in der Veviſe;
Ein Gott, ein Herrſchec ein Vaterland:. Der Fürſt ſchloß mil
dem Ausrufe; Der Occident hat ſein Anathem über mich aus=
geſprochen
, die Morgenröte des Orients umſtrahlt meine Dynaſtie
und leuchte über unfrec Zukunft Unbeſchreiblicher, nicht enden=
wollender
Jubel folgte dieſen Worten. Nach einer Pauſe teilte
der Fürſt das Telegramm des Kaiſers Nikolaus mit.
Das Kleine Journal; meldet aus Soſia: Es verlautet, der
Sulten habe an die Geoßmächte einen Ferman gerichtet, worir.
er die Anerkennung des Prinzen Ferdinand vorſchlägt. Hier
werden große Vorbereitungen getroffen.

Stadt und Land.
Darmſtadt, 11. Februar.
Se. Durchl. Prinz Ludwig von Battenbera iſt am
Sonntag von England hier im Nenen Palais eingetroffen und
ſetzte geſtern die Reiſe nach Malta via Neapel fort.
Se. Erl.
der Graf, Ihre Durchl. die Gräſin, ſowie Se. Erl. der Erb=
ſtraf
zu Erbach=Schönbera waren geſtern zu Beinch der
Allerhöchſten Herrſchaften im Neuen Palais. (Darmſt. Ita

35
6. In der Nacht vom 7. auf den 8. d. Mts ſtarb nach länge
rem Leiden der von hier gebürtige Herr Major Ferdinand
Krömmelbein, zuletzt Landwehr=Bezirks=Offizier in Frankfurt
a. M. Die Feldzüge von 1866 und 1850 hat der Verſtorbene mit
Auszeichnung mitgemacht: im Main Feldzuge 1866 wurde dem
damaligen Lieutenant und Adjutant beim Sturme auf Lanfad
das Pferd uuter dem Leibe erſchoſſen. Er ſelbſt erhielt ein=
Kugel in die Hand und zwei in den Oberſchenkel. Die erſte
Verpflegung nach dieſen ſchweren Verwundungen wurde ihm i
Aſchaffenburg zuteil; ſpäter wurde er nach Darmſtadt zu ſeinen
Eltern überführt. Damals wurde ihm für ſeine Auszeichnunger
im Kriege der Ludwigs=Orden verliehen. Den Feldzug 18501macht
er als Brigade=Adjutant der 50. Heſſ. Juf.=Brigade mit, und bei
Gravelotte wurde er mehrfach ſchwer verwundet. Der Ver=
ſtorbene
war 53 Jahre alt und wurde in Beſſungen geboren, wo
er auch am Sonntag Nachmittag auf dem Friedhofe daſelbſt ſein=
letzte
Ruheſtätte fand. Die Ueberführung erfolgte in einem Glas=
wagen
von Frankfurt hierher. Die Beſtattung fand unter mili=
täriſchen
Ehren ſtatt.
8. Eine würdige und erhebende Feier fand am Samsta,
abend im Saale des =Rummelbräu' ſtatt. Es war die von den
Poſtbeamten veranſtaltete Kriegsgedenkfeier für 187071
zu der ſich Voſtbeamten von faſt allen Poſtämtern Heſſens ein=
gefunden
hatten. Die Feier begann mit einem Feſteſſen. Nach=
dem
darauf das Orcheſter den Kriegermarſch, komponiert von
Profeſſor Trümpert, vorgetragen, eröffnete Herr Geh. Ober
voſtrat Clavel die eigentliche Feier, indem er die Verſammlung.
herzlich begrüßte, auf die Veranlaſſung derſelben hinwies und
für das zahlreiche Erſcheinen dankte. Namentlich gedachte Herr
Geh. Oberpoſtrat Clavel der großen Verdienſte der Feldpoſt in
dem Kriege 1870171 unter der genialen Orgauiſation des General,
poſtmeiſters Stephan, welcher wiederholt perſönlich die Schlacht=
felder
beſuchte und dem es gelang binnen 8 Tagen nach der Kriegs
erklärung einen Feldpoſtbetrieb von ca. 720 Poſtbeamten und
170 Pferden einzurichten, ohne daß der Poſtbetrieb in der Heima
in irgendwelcher Weiſe beeinträchtigt worden wäre. Mit einem
begeiſtert aufgenommenen Hoch auf Kaiſer und Großherzog ſchloß
der Redner. Als weitere Redner traten noch die Herren Voſtrat
Mannich Poſtdirektor Andreß, Poſtdirektor Maricy (Mainz!
und Oberbürgermeiſter Morneweg auf, deren Toaſte Sr. Exz
dem Herrn Staatsſekretär Dr. v. Stephan, Herrn Geh. Ober=
poſtrat
Clavel, der Stadt Darmſtadt, ſowie der Poſt und ihren
Beamten galten. Nach dem von Herrn Poſteleven Haag ſchön
geſprochenen Prolog fand eine wohlgelungene, der Feier de=
Tages entſprechende Theateraufführung Der Feldpoſt
beamten Leid und Freud ſtatt. Die Aufführung, welche in teils
heiterer, teils ernſter Weiſe den ſchwierigen, aufopfernden, viel
Mut und Selbſtverleugnung erfordernden Dienſt unſerer Feldpoſt
beamten veranſchaulichte, gereichte allen an derſelben Mitwirken=
den
zu großer Ehre. Sie trug in Verbindung mit den Lieder=
vorträgen
und denen der Kapelle Stützel, ſowie den wohl=
gelungenen
, ſehr beifällig aufgenommenen Nebelbildern, die Er.
innerungen an den Krieg 187071 darſtellten, weſentlich dazu bei,
die Feier zu einer ſchönen und wohlgelungenen zu geſtalten. Im=
Laufe des Abends lieſen verſchiedene Begrüßungs=Telegramme
von Poſtbeamten ein. An den Staatsſekretär v. Stephan wurde
ein von Herrn Geh. Oberpoſtrat Clavel verfaßtes Telegramm
abgeſandt. Noch ſei erwähnt, daß das in künſtleriſch=humoriſtiſcher
Weiſe ausgeführte Programm von Herrn Oberpoſtkaſſen=Buchhalter
Jungmann entworfen war und daß eine von Herrn Graveur
Schulz hier verfertigte, gratis gelieferte Medaille zur Ver=
teilung
an die Feldzugteilnehmer gelangte. Die von echt patric=
tiſchem
Geiſt durchwehte. von kollegialem Sinn und ſchönſten
Einvernehmen zwiſchen Vorgeſetzten und Untergebenen beredtes
Zeuanis ablegende Feier wird allen Teilnehmern unvergeßlich
bleiben.
2 Auf Veranlaſſung des Vereins für Volksbildung
wird Herr Kapitän a. D. Schmülling nächſten Mittwoch abend
in der großen Turnhalle einen Vortrag über die Transvaal
Republik halten.
Es iſt durch dieſen Vortrag die vielſeitig
gewünſchte Gelegenheit geboten. über die Entwickelungsgeſchichte
des Transvaal, ihre Kämpfe, ihren gegenwärtigen Beſtand, ihr
wirtſchaftliches, in manchen Gebieten ſtaunenerregendes Aufblühen
u. ſ. w. von einem des Landes Kundigen ein anſchauliches Bild
zu gewinnen. Herr Schmülling hat durch ſeinen fünfjährigen
Aufenthalt als Beamter in dem Goldfeldergebiet des Transvaals
Land und Leute, ſtaatliche und wirtſchaftliche Verhältniſſe des
uns ſtets ſympathiſchen Burenvolkes derart kennen gelernt, daß
er aus ſeinem reichen Schatz von Beobachtungen und Erfahrungen
in äußerſt anſchaulicher Weiſe ſeine Zuhörer zu belehren und
ebenſo anziehend zu unterhalten verſteht. Wir empfehlen den
Beſuch des Vortrags hiermit aufs wärmſte.
G. Die Mitglieder der Abteilung Darmſtadt der
deutſchen Kolonial=Geſellſchaft werden hiermit auf
den vom Volksbildungsverein hier auf dieſen Mittwoch, der
12. Februar, abends 8 Uhr, im Saale der Turngemeinde (Wooas
platz) veranſtalteten jehr zeitgemäßen und vorausſichtlich inter=

[ ][  ][ ]

Nr.
ejſanten und ſachkundigen Vortrag des Herrn Kavitäu Schmülling
aus Köln, langiähriaen Mincninſvektors in den Goldfeldern von
Transvaal, über die Buren und Tronsvaalland aufmerkſam gemacht.
Wir weiſen auch an dieſer Stelle auf die im Annoncenteil
angezeigten Vorträge von Fräulein M. Römmele aus Frei=
burg
hin. Dieſelbe hat als Gründerin und Pflegerin vieler Frauen=
und Jungfrauen=Vereine bisher in Segen gewirkt und wer ſich
für weibliche Hilſeleiſtung auf dieſem Gebiete intereſſiert, wird
ſicher 1eiche Anregung empfangen.
8. Das am Sonntag. 2. Februar, zum Beſten des Diakoniſſen=
hauſes
in der Kirche daſelbſt von Herin Reallehrer Stumpf
veranſtaltete Konzert ergab als Reinertrag 84. M.50 Vfo.
Das Diakoniſſenhaus iſt dem Hern Veranſtalter des Konzertes
und allen Mitwirkenden wie auch den Beſuchern des Konzertes
und allen, welche die Veranſtaltung desſelben ſonſtwie beaünſtigt
haben, ſo daß ein ſo namhafter Betrag den wohlthätigen Zwecken
des Hauſes zugeführt werden konnte, zu herzlichſtem Danke ver=
flichtet
.
G. Die dritte und letzte Sitzung der Darmſtädter Narr=
hallatzug
=Verein) dürfte als recht gelungen bezeichnet werden
und ſtand den vorangegangenen in Witz und Humor nicht nach.
zu derſelben hatten ſich in den prächtig närriſch dekorierten
Mämmen des Saalbaus zahlreiche Närrinnen und Narren
elngeſunden. Nach Einzug des Elſer=Komitees unter den
Klängen, des Karneval=Marſches, begrüßte, der Präſident
der Narrhalla Narr Mar Anſpach in komiſch wirkenden
Reimen die Verſammelten und bedauerte im Weiteren, daß
leider bis jetzt ſich noch kein Prinz Karneval gefunden habe,
und hierauf verlas Narr Geiſt ſein trefflich ausgeführtes Veoto=
loll
über die lette Herren=Sitzung vor, in welcher, außer der
holden Weiblichkeit und Kommerzienräten, alle Stände verlreten
geweſen ſeien. Ein Ausſcheller, Narr Schneider beſtieg dann
die Rednertribüne, welcher u. a. bekannt machte, daß Dienstag
morgen in der Hofreite des Herrn Rentners Geiſte Lui dies=
jährige
Protokollabfälle öffentlich und meiſtbietend verſteigert
würden. Nach gemeinſamen Geſana des 2. Liedes erzählte uns
ein Vertreter des Modauthales, Narr Hennemann, von einer
Unterredung, welche er mit einem hieſigen Geheimerat gehabt
habe, worauf der von Muſikdirektor Narr Keiſer komponierte und
der Narrhalla dedicierte neue Narrhalla=Marſch vorgetragen
wurde. wonach die Gutzellene, Narr May, ihr Herz erleichterte.
Nach dem Gejang des 3. Liedes erfreuten 12 Turner der Turn=
gemeinde
Darmſtadt, die närriſche Geſellſchaft mit ihren exakt
ausgeführten Uebungen, die reichen Beifall errangen. Narr
Burkhardt übergab im Namen des Komitees der Darmſtädter
Narrhalla dem Vorſitzenden, Narr Anſbach, einen prächtigen
ſilbernen Vokal mit der Hoffnung, daß der verehrte Vorſitzende
ihn noch recht oſt auf das fernere Wachſen, Blühen und Gedeihen
der Darmſtädter Narrhalla leeren möge. Narr Anſpach ſprach
hierauf ſeinen Dank aus. Mit den Liedern wechſelten ſodann
noch Vorträge ab der Narren: Oeſterling, welcher ſich als
Dienſtmann Knorc vorſtellte, und Rupp, der mit einem Koupleter=
reute
; auch der leibhaftige Teufel, ſonſt ein Balwierer, trat
auf und auch Schorſch und Heiner hielten eine ergötzliche Zwie=
prache
: zum Schluß wurden alle die Narren, welche zum Ge=
luingen
der Sitzungen hervorragend beitrugen, mit närriſchen
Dekorationen bedacht. Der Vorſitzende, Narr Anſpach, ſchloß
Vierauf die Sitzung. Verfaſſer der geſungenen Lieder waren die
Narren Stieſi, Mah, Lange, Enders, Rothermel,
Elz=Mainz und Heß. Beſonders ſei auch noch der Kapelle
Hilge gedacht, welche unter der Leitung ihres trefflichen Diri=
genten
wieder wie gewöhnlich Vorzügliches leiſtete und zum Ge=
lingen
des Ganzen weſentlich beitrug. Ein flotter Tanz ſchloß
ſich der Sitzung an.
6. Der Beſſunger ältere Verein; veranſtaltete am
Samstag Abend im Hauſt'ſchen Saale ſein übliches jährliches
Maskenfeſt. Waren auch die Masken nicht ſo zahlreich wie in
den letzten Jahren vertreten, ſo waren diesmal faſt durcweg nur
Charaktermasken in prächtigen, reichen Koſtümen erſchienen. Eine
ergötzliche Szene bildete die Vorführung eines Wachsfiguren=
kabinets
, dargeſtellt von Vereinsmitgliedern. An der Quadrille
beteiligten ſich 10 Paare. Das Tanzvergnügen, das lebhaften
Juſpruch gejunden, währte bis zum frühen Morgen. Eine kleine
Nachſeier wurde am Sonntag Nachmittag durch einen gemein=
amen
Spaziergang nach Eberſtadt gehalten.
b. Beedenkirchen, Kreis Bensheim. 9. Febr. Die heute
mittag im Gaſthauſe des Herrn Emich hier vom Komitee für
Erbauung einer Eiſenbahn von Bensheim nach
Lindenfels abgehaltene Verſammlung war von etwa 300
Intereſſenten aus dem Schönberger Thal und deſſen nächſter
Umgebung beſucht. Auch mehrere Herren aus Worms, darunter
derr Oberbürgermeiſter Küchler, waren anweſend. Herr Poſt=
direktor
Hallwachs (Bensheim) eröffnete die Verhandlunger,
indem er die Anwejenden über die Geſchichte des fraglichen
Bahnvroiekts inſormierte und über den eegenwürtigen Stand
der Sache, wie er ſih durch die inſoſge zweiec andrer auf=
gelauchter
Bahnproielte hervorgeruſene Agitalion geſtaltet habe.

45
527
An der Beſprechung beteiligte ſich zunächſt Herr Landtags=
abgeordnete
- Euler. Redner erörterte beſonders in eingehender
Weiſe da weitgehende Iutereſſe der Landwirtſchaft, der In=
duſtrie
, des Handels und der Gewerbe an dem geforderten
Bahnbau und wies in Zahlen nach, welch eminente Fracht=
erſparnis
durch den Ausbau der Strecke von der nahegelegenen
Waſſerſtraße des Rheines (Worme=Hafen) gewährleiſtet werde.
Herr Weinhändler Guntrum (Bensheim) wies auf die Gefähr=
lichkeiten
hin, die durch Erbauung der Modauthal=Bahn dem
aufblühenden Schönberger Thal für Induſtrie, Landwirtſchaft,
Handel und Gewerbe erwachſe und betonte hauptſächlich. daß
Worms=Hafen von Lindenfels aus nur 43 Kilometer entfernt ſei,
während die Strecke Lindenfels-Ober=Ramſtadt-Guſtavsburg
aar 69 Kilometer betrage. - Herr Oberbürgermeiſter Küchler
(Wornis) hält den Weg nach Bensheim aus dem Odenwalde
für den natürlichſten. Die neue Bahn hebe den Fremden=
verkehr
, die Induſtrie und die Landwittſchaft. Die Verbindung
mit der Waſſerſtraße ſchaffe, bezw. hebe die Exportgeſchäfte, be=
ſonders
auch für landw. Produkte (Obſt, Gerſte ꝛc.). Stärkerer
Fremdenverkehr führe eine beſſere Verwertung der erzeugten
Produkte herbei. Die Herren Bürgermeiſter Konrad ( Geeden=
kirchen
) und Brehm (Gadernheim) ſichern für die Bahn Bens=
heim
-Lindenfels koſten= und laſtenfreie Stellung des Geländes
zu. Schließlich nahm man einſtimmig folgende Reſolution
an: Die heute durch das Eiſenbahnkomitee Bensheim= Linden=
fels
; beruſene Verſammlung in Beedenkirchen, zahlreich beſuckt
aus allen Teilen des Odenwaldes, von Bensheim und Worme,
erkennt das Bahnproiekt Lindenſels-Bensheim im Anſchluß an
die Bahn von Bensheim nach Worms-Rheinheſſen und von
Bensheim nach Darmſtadt, als einzige dem Intereſſe des Oden=
waldes
entſprechende Linie an, die unſre Gegend vor wirt=
ſchaitlichem
Niedergang bewahren kann.: In gleichem Sinne ſoll
demnächſt eine Maſſenpetition aller Inter ſſenten an Großh.
Regierung eingereicht werden.
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt. 9. Febr. Das Kaiſerpaär
beſuchte heute abend zum erſten Male das Berliner Theater, ſeit=
dem
es unter der Direltion Praſch ſteht, und ſprach ſich befiie=
digt
über die Aufführung von Wildenbruchs König Heinrich=
aus
. Die Kaiſerin Friedrich beſuchte am 7. ds. in Bo=
gleitung
des Grafen von Seckendorff und Fräulein von Faber die
Rudolf Moſſeſche Erziehungs=Anſtalt in Deutſch=Wilmersdorf.
Die Beſichtigung der verſchiedenen Abteilungen nahm eine ganze
Stunde in Anſpruch. Die Kaiſerin äußerte ihre volle Bofriedi=
gung
über die ſorgfäitigen, für die körverliche und geiſtige Pflege
getroffenen Einrichtungen. Das Bild des Fürſten Bis=
marck
, das der Kaiſer anläglich der Feier des 18. Januar im
Reichskanzlerpalaſt anzubringen befahl, wird. von Lenbach gemalt,
den großen Kanzler in Uniform und ganzer Figur darſtellen. Leu=
bach
reiſt Studien halber nächſte Woche auf einige Zeit nach
Friedrichsruh. Der Eintritt des Stadtbaurats Ludwig
Hoffmann in den Dienſt der Reichshauptſtadt ſoll nach den
beiderſeitigen Vorbeſprechungen nit Aenderungen in der Organi=
ſation
der Hochbauabteilung nicht verbunden ſein; doch iſt der
Wunſch ausgeſprochen wo.den, daß die Stellung der Stadtbau
inſpektoren im Allgemeinen eine ſelbſtändigere werde. Der
ſetzige Stadtbaurat Hoffmann, der 1884 die große Staatsprüſung
ablegte, iſt jüngec als faſt alle ihm unterſtellten Bauinſpektoren.
Das Berl. Tagebl.; bringt über den neuen Stadtbaumeiſter
noch folgende Notig; Hoffmann hat zwar in Berlin ſelbſt noch
keine ſelbſtändige Bauten ausgeführt, dagegen iſt der in Villen=
kolonie
Grunewald vorherrſchende originelle Bauſtil, der ſogen.
Grunewalditil, ouf ihu zurückzuführen. Hoffmann hat in Gentein=
ſchaft
mit dem Reaierungsbaumeiſter Self den Plan zu dem erſten
Landhaus in der Villenkolonie entworfen, das mehr oder minde;
ols Typus für eine ganze Reihe von Villen gedient hat. Des=
ſelbe
hatte die Aufmerkſamket des auf einem Spaziergang
befindlichen Kaiſers derart auf ſich gezogen, daß er es noch im
Rohbau eingehend beſichtigte. Das große Feſtmahl, das den
Hauvtpunkt der Kriegsgedenkfeiern der Poſt= und
Telegraphen=Beamten bildete, hatte geſtern Abend 200
Herren im Saale des Kaiſerhofes vereinigt. Der Saal war
reich geſchmückt. Hinter der Koloſſalbüſte des Kaiſers, die an
der öſtlichen Schmalwand inmitten herrlicher Blumen Aufſtellung
gefunden hatte, ſah man eine Poſtflagge in rieſigen Dimenſionen.
An den Langſeiten ſtanden die Büſten Kaiſer Wilhelms L. und
Kaiſer Friedrichs, ſowie die von Bismarck und von Moltke auf
hohen mit Küraſſen und Waffen drapierten Sockeln, an der Woſt=
ſeite
pranate die Büſte des Staatsſekretärs Dr. v. Stophau.
Letzterer brachte das eiſte Hoch auf den Kaiſer aus.
Aus Brindiſi wird gemeldet: Freiherr v. Hammer=
ſtein
iſt heute früh 6 Uhr unter Bedeckung deutſcher und italie=
niſcher
Volizeibeamten über Ala nach Verlin abgereiſt, wo ſeme
Ankunſt Tienstag früh 6 Uhr erſolat.
Marlsruhe, 8. Febr. Wie verlautet, hat die badiiche Ni=
gierung
ſich jür die Erbauung eines Rheinſtichkanals mit

[ ][  ]

525
Hafen bei Karlsruhe=Mühlbura in dem Sinne entſchieden, daß
die Ausführung und der Betrieb der Stadt Karlsruhe überlaſſen
werden, während der Staat einen Zuſchuß von 2 Millionen
Mark leiſtet, wovon zwei Millionen als Entſchädigurg für die
Beracht=i igung der Maxaubahn durch die ſtrategiſche Linie aus
Eiſenbabnmitteln, 500006 Mark aus der allgemeinen Staatskaſſe
geſchöpſt werden.
Rüdesheim, 9. Febr. Bur demnächſtigen 25jährigen Wieder=
kehr
des Tages der erſten Veröffentlichung des Gedankens, das
deutſche Naſionaldenkmal auf dem Niederwalde zu errichten, iſt
dem Vater dieſes Gedankens, Herrn Kurdirektor Ferd.
Hehil=Wiesbaden, in heutiger Stadtverordneten= Verſamm=
lung
einſtimmig und ohne Diskuſſion das Ehrenbürger=
recht
der Stadt Rüdesheim verliehen worden.
Wien, 8. Febr. Lie Fürſtin von Bulgarien wurde
am Bahnhof von dem bulgariſchen Vertreter begrüßt und fuhr
in deſſen Begleitung zum Hotel Imperial, wo ſie inevanito als
Gräfin Siſtowo zwei Tage verweilen und dann nach Nizza ab=
reiſen
wird.
Nom. 9. Febr. Prinz und Brinzeſſin Heinrich von
Preußen ſind geſtern nachmittag nach Neapel abge reiſt.
Kleine Chronik. Ein alter Prozeßmeier in einer kleinen
Stadt Weſpreußens halte der Danz. Heitung; zuſolge zlich
einen Prozeß verloren und jetzt ſollte er ſeinem Rechtsanwalt
obenein roch für juriſtiſchen Rat und Beiſtand bezahlen. Er=
grimmt
darüber malte der ärgerlich gewordene Klient ſeinem
Rechtsbeiſtand mit großen Kreidebuchſtaben die Inſchrift an die
Thür: Hier iſt guter Rat teuerl Jett ſoll die An=
gelegenheit
Anlaß zu einem neuen Prozeß gegeben haben.
Dieſer Tage ſällte die 1. Strafkamer des Berliner Landgerichts
die wichtige Entſcheidung. daß aus der Gepflogenheit. ſtill=
ſchweigend
Trinkgelder zu zahlen, keineswegs ein Recht her=
geleitet
werden könne und verurteilte in dem betreſſenden Falle
wegen Erpreſſung zu 6 Wochen Geſängnis. Es handelte ſich um
cin gefordertes Trinkgeld von 3 M. Die für die Moskauer
iſt eifrig mit der Zuſammenſtellung des Vrogramms der bei l Schlüſſe daran knüpfen ließen. Es ſei nicht ausgeſchloſſen, daß
wird auf dem großen Chodinskojefelde in Moskau ein Volksfeſt,
das reiche Abwechslung bieten wird. ſtattfinden. Außer dem
Kaiſervavillon werden auf dieſem Felde zweihundert Baracken
und Gebäude aller Gattungen, wie beiſpielsweiſe zwei große und
zwei kleine Theaterbühnen, ein Cirkus, elf Karuſſels. zwölf
Schauieln, zwanzig Tribünen für Sänger und Muſiker, hundert 1 den Ausſührungen des Vortragenden gefolgt war.
Bünets, zweiundzwanzig Bier= und Methſchenken errichtet wer=
den
. An den Büfſets werden an das Voik Lebensmittel und
Naſchwerk. ſowie Krüge aus emailliertem Metall für die in den
Bier= und Methſchenken zu empfangenden Getränke ausgeteilt
werden. Am Abend werden die Türme des Kreml und der alte
Kirchturm Jwans des Großen in dem Lichte von 14 000 elektriſchen
Lampen erglänzen. Die von dem Moskauer Gemeinderate aus
Anlaß der Krönung bewilligte Summe von 200 000 Rubel wird
unter die Wohlthätigkeitsanſtalten der Stadt verteilt werden.

Vorträge.
W.
Vor einem geladenen und zahlreich erſchienenen, den
ſchönen Hörſaal des Phyſikaliſchen Inſtituts der Techniſchen Hoch=
ſchule
bis auf den letzten Platz füllenden Publikum von Damen
und Herren aus allen gebildeten Kreiſen der Stadt hielt Herr
Vroſeſſor Dr. K. Schering am Samstag abend einen inſtruktiven
Vortrag mit Demonſtrationen über die Röntgenſchen
Strahlen. Der Vortragende, welcher in dankenswerter und
erſolgreicher Weiſe bemüht war. den für Laien immerhin
ſchiwierigen Stoff dem allgemeinen Verſtändnis näher zu brinzen,
gedachte zu Anfang ſeines Vortrags der großen Bedeutung der
neuen Entdeckung Röntgens und der Uueigennützigkeit des Ent=
deckers
, der darauf verzichtete, irgend einen perſönlichen Vorteil
aus ſeiner Entdeckung zu ziehen. Zur Einleitung und Erklärung
des Fundamentalverſuches. nämlich eine photögraphiſche Auf=
nahme
mit der in der Kaſſette eingeſchloſſenen Platte vermittelſt
Röntgenſcher Strahlen herzuſtellen, demonſtrierte und erklärte
Herr Profeſſor Schering, der bei den Experimenten von ſeinem
Aſſiſtenten erfolgreich unterſtützt wurde, die Lichterſcheinungen,
welche entſtehen, wenn man einen elektriichen Strom durch eine
cylindriſche Bacuumröhre hindurchführt, in der die Drähte unter=
brochen
ſind, und ein Ueberſpringen des Funkens ſichtbar wird.
An dieſe Experimente mit den ſog. Hittorſſchen Röhren reihten
ſich ſolche mit den Geißlerſchen Röhren, die Erklärung und
Demonſtration der Auoden= und Kathodenſtrahlen und der
Phosphoreszenz=Erſcheinungen, bei welchen Experimenten man
ſich von dem muſterhaften Funktionieren der prachtvollen phyſika=
liſchen
Apparate überzeugen konnte. Ferner gedachte der Vor=
tragende
noch der Weiterentwickelung der Kathödenſtrahlen durch
Hertz und Lenard, welche entdeckten, daß die Strahlen durch Glas
und Aluminium hindurchgehen und ſo der Röntgenſchen Ent=
deckung
ſchon ſehr nahe kamen.

Nr. 35
Die photvaraphiſche Auſnahme, welche, wie ſchon geſagt, in
einem geſchloſſenen Kaſten vorgenommen wurde und ſich auf
Münzen, Ringe und Metallſtücke erſtreckte, die in Schachteln ein=
geſchloſſen
und auf den Kaſten gelegt waren, gelang aufs beſie,
wovon man ſich an den herungereichten Photogrammen, welche
großes Intereſſe erweckten, durch Autopfie überzeugen konme.
Sehr intereſſant und anſchaulich waren die weiteren Vorſührungen,
bei denen Herr Proſeſſor Schering kleine im Inſtitut ſchon fruͤher
mit Rönigenſtrahlen hergeſtellte Vhotographien auf eine große
weiße Scheibe projezieren ließ, ſo ein Knochengerüſt der Hand,
eine Scheere im Etui, Nägeln in Holz ꝛc. Andere photographiſche
Aufnahnien ſind im Inſtitnt mit Münzen, einem Fiſch, einer
Taube ꝛc. gemnacht worden und haben zu befriedigenden Reſul=
taten
geführt. Ein zweites Experiment des Herrn Prof. Schering
veranſchaulichte die Fähigkeit der Röntgenſchen Strahlen, Phos=
phoreszenz
zu erzeugen; eine leuchtende Hittorſſche Röhre wurde
zu dieſem Zweck mit einer Papphülle überdeckt; eine vor dieſelbe
geſtellte präpariette Tafel ließ dann Lichterſcheinungen deutlich
erkennen. Zu dieſen Experimenten wurde der Hörſaal ganz ver=
ſinſtert

Herr Proſeſſor Schering beſchloß ſeinen feſſelnden Vortrag
mit einem Hinweis auf die Bedeutung dieſer Entdeckung für die
Chirurgie, wenn es gelänge, die Erverimente zu vervollkömmnen,
was durch Erreichung größerer Intenſität vielleicht möglich ſei.
Für die Phiſik ſei die Hauptfraae die nach dem Weſen der
K.Strahlen. Verſuche haben ergeben, daß dieſelben nicht breck=
bar
ſind, wenigſtens daß bis jetzt kein Stoff gefunden iſt, durch
welchen ſie brechbar ſeien. Daher könnten es keine Lichtſtrahlen,
keine Kathodenſtrahlen ſein, vielmehr wird man es mit neuen
Strahlen, ſog. Longitudinalwellen zu thun haben. Den Unter=
ſchied
zwiſchen dieſen und den gewöhnlichen Lichtwellen demon=
ſitrierte
Herr Proſeſſor Schering an einem weiteren beſonderen
Experimeute.
Die wiſſenſchaftliche Forſchung werde ſich. ſo ſchloß der Vor=
tragende
, weiter mit dieſer Entdeckung beſchäftigen. Die bisher
Krönungsfeierlichkeiten eingeſetzte Sonderkommiſſion erzielten Reſultate ſeien noch zu unſicher, als daß ſich beſtimmte
die em Anlaſſe abzuhaltenden Feſte beſchäftigt. Unter andrem die Röntgenſche Entdeckung einen außerordentlichen Fortſchritt in
der Naturerkenntnis zur Folge habe. Auch die Entdeckung der
elektriſchen Kraſt z. B. habe eine Bedeutung für die Wiſſenſchaft
gewonnen, die anfänglich niemand geahnt habe.
Der belehrende Vortrag, der ', Stunden dauerse, erntete
warmen Beiſall ſeitens der Buhörerſchaft. die ſehr aufmerkjam

Tageskalender.
Großh. Hoftheater, Anfang 7 Uhr: Medea'.
Vorträge um 3 und 8 Uhr von Frl. Römmele im Evangel.
Vereinshaus, Mühlſtraße 24.
Vorſtellung abends 8 Uhr im =Orpheum
Delegierten=Verſammlung der Narrhalla abends 9 Uhr
in der Reſtauration 8ur Opers.
Verſteigerungskalender.
Mittwoch. 12. Februar.
Holzverſteigerung um 9 Uhr Wooasplatz 5.
Holzverſteigerung um 9 Uhr im Gaſthaus Zum Löwen=
In Weiterſtadt.
Holzverſteigerung um 9½ Uhr im 1Feurer ichen Saale zu
Egelsbach.

Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei, verantwortlich für die Redaktion: Dr. O. Waldgeſtel, beide in Darmſtadt.