Darmstädter Tagblatt 1896


27. Januar 1896

[  ][ ]

ſel

aalbul=
ſrVerein
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4 U hr
Gemeinder

dwig. Fr.
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eiſt, 2.
Den
Wilhel
r. deu ½
5. 3
2. un=
C.h. 4

ar.

Abonnemenlsprei=
vierteljährlich
1 Mark 10 Pf., halb=
jährlich
3 Marl incl. Bringerlohn.
Auswärls werden von allen Poſi=
ämtern
Beſſellungen eulgegenge=
nommen
zu 1 Mark i0 Pi. pro
Quartal incl. Poſtauſchlag.

159. Jabrgarg.
Mit der Sonntags=Beilage:

Iuſerate
jür das
wichanl. Gnal ericheinende Jotblalt
werden angenommen; in Dahmſtadt
von der Expedition, Rheinſie. Nr 2n,
in Beſſungen von Fricdr Blößer,
Schießhausſtraße 11, ſowie auswärls
von allen Annoncen=Expedit onen.
ond

Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Kreigamts, des Großh. Polizeiamts und der anderen

44.

Montag ben 2½. Danur=

99s.


Amtliche Nachrichten des Großherzoglichen Kreisamts Darmſtadt.
1. Maul= und Klauenſeuche: ausgebrochen in Lengfeld und Erlau; Gehöftſperre iſt angeordnet.
2. Cenehmigte Verlooſungen. Unternehmer: Wetterauer Geflügelzuchtverein. Verlooſung von Nutzgeflügel ꝛc.
gelegentlich der vom 20. bis 23. März l. J. zu Friedberg ſtattfindenden Geflügelausſtellung. 7000 Looſe 40 Pfg., min=
deſtens
60 pCt. des Bruttoerlöſes ſind zum Ankauf von Gewinngegenſtänden zu verwenden.
Be k a u n t m a ch u ng.
Betreffend: Den Verkauf von Butter.
Da in letzterer Zeit mehrſach Butter angetroffen wurde, welche infolge völlig ungenügenden Ausknetens einen ſehr
lhohen Waſſergehalt bei der Unterſuchung ergeben hat, ſo ſehen wir uns veranlaßf, die Butter=Verkäuſer von dem Feilhalten
ſolcher Butter unter dem Anſügen zu verwarnen, daß die Butter, bei Vorhandenſein eines unverhältnißmäſtig
hohen Waſſergehalts als unrein und zum Nachtheile des Käufers verfälſcht, diesſeits erachtet wird und daß
ſwir im Ermittelungsfalle ſtrafrechtliche Verfolgung veranlaſſen werden.
Darmſtadt, den 24. Januar 1896.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Fey.
(1796=
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Den Verkauf von Margarine.
Aus den zur Zeit geltenden Vorſchriften des Reichsgeſetzes vom 12. Juli 1887 betr. den Verkehr mit Erſatz=
lmitteln
für Butter (Margarine) heben wir zur Verhütung von Benachtheiligungen der Konſumenten Folgendes
hervor:
1) Unter Margarine im Sinne des Geſetzes verſteht man diejenigen, der Milchbutter ähnlichen Zubereitungen,
deren Fettgehalt nicht ausſchließlich der Milch entſtammt.
2) Die Vermiſchung von Butter mit Margarine oder anderen Speiſefetten zum Zwecke des Han=
delns
mit dieſen Miſchungen, ſowie das gewerbsmäßige Verkaufen und Feilhalten ſolcher
Miſchungen iſt verboten.
Unter dieſes Verbot fällt jedoch nicht der Zuſatz von Butterfett, welcher aus der Verwendung von Milch oder
Rahm bei der Herſtellung von Margarine herrührt, ſofern nicht mehr als 100 Gewichtstheile Milch oder 10 Ge=
wichtstheile
Rahm auf 100 Gewichtstheile der nicht der Milch entſtammenden Fatte in Anwindung kommen.
3) Die Geſchäftsräume und ſonſtigen Verkaufsſtellen einſchließlich der Marktſtände, in welchen Margarine
gewerbsmäßig verkauft oder ſeilgehalten wird, müſſen an die Augen fallender Stelle die deutliche, nicht verwiſch=
bare
Inſchrift: Verkauf von Margarine tragen.
Die Gefäße und äußeren Umhüllungen, in welchen Margarine gewerbmäßig verkauft oder feilgehalten
wird, müſſen an in die Augen fallenden Stellen eine deutliche, nicht verwiſchbare Inſchrift tragen, welche die Be=
zeichnung
Margarine enthält.
Wird Margarine in ganzen Gebinden oder Kiſten gewerbsmäßig verkauft oder ſeilgehalten, ſo hat die
Inſchrift außerdem den Namen oder die Firma des Fabrikanten zu enthalten.
Im gewerbsmäßigen Einzelverkauf muß Margarine an den Käufer in einer Umhüllung abgegeben
werden. welche eine die Bezeichnung Margarine und den Namen oder die Firma des Verkäufers enthaltende
Inſchriſt trägt. Wird Margarine in regelmäßig geformten Stücken gewerbsmäßig verkauft oder feilgehalten, ſo
müſſen dieſelben von Würfelform ſein, auch muß denſelben die vorbezeichnete Inſchrift eingedrückt ſein, ſofern ſie
nicht mit einer dieſe Inſchrift tragenden Umhüllung verſehen ſind. Ueber die nähere Art und Weiſe der Bezeich=
nung
uud über deren Anbringung im Einzelnen ſind vom Bundesrath beſondere Vorſchriften erlaſſen.
4) Zuwiderhandlungen ſind mit namhaften Strafen bedroht.
Darmſtadt, den 24. Januar 1896.
U791.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
48
Fey.

[ ][  ][ ]

3241
Nr. 22
B e k a n i t m a ch u n g.
Betreſfend: Den Verkauf von Schweineſchmalz und Miſchfett.
Es iſt die Beobachtung gemacht worden, daß mit Baumwollenſamenöl, Rindstalg und anderen fremden Beſtandtheile
verſetztes, zur Bereitung von Nahrungsmitteln zu verwendendes Fett unter der Bezeichnung Schweinefett, Schwein=
ſchmalz
, Schmalz, amerikauiſches Schweineſchmalz in Deutſchland feilgehalten und verkauft wird. Der Verkal
dieſes gemiſchten Fettes unter ſolchen Bezeichnungen iſt geeignet, das Publikum über die eigentliche Beſchaffenheit des Fette
zu täuſchen und den Käufer zu benachtheiligen, da die Zuſatzbeſtandtheile im Preiſe weſentlich billiger ſind, als Schweine
ſchmalz (Schweinefett). Ein ausgeſchmolzenes Fett, das unter den bemerkten Bezeichnungen feilgehalten oder verkauft wird
darf - ohne Unterſchied, ob dasſelbe inländiſchen oder ausländiſchen Urſprungs iſt
- nur aus reinem Schweinefett, d.
aus dem Fett beſtehen, das durch Ausſchmelzen aus den inneren Fettheilen des Schweines ohne weitere Zuſätze her
geſtellt iſt.
Diejenigen Händler, welche für die Folge fremde Beſtandtheile enthaltendes Schweinefett unter der Bezeichnun
Schweinefett, Schweineſchmalz oder amerikaniſches Schweineſchmalz feilhalten oder verkaufen, haben die Einleitung eine
Verfahrens wegen Vergehen gegen 8 10 des Reichsgeſetzes vom 14. Mai 1879 betr. den Verkehr mit Nahrungsmitteln "
zu gewärtigen.
Für diejenigen Schweinefette, welche Zuſätze enthalten, empfiehlt ſich die Bezeichnung Miſchfette. Inſoweit die
Miſchfette als geſundheitsſchädlich befunden werden ſollten, tritt Strafverfolgung auf Grund des 8 12 des bemerkte=
Geſetzes ein
Das Publikum wird erſucht, bei dem Einkauf auf die bemerkten Bezeichnungen genau zu achten.
Darmſtadt, den 24. Januar 1896.

Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
1798.
Fey.

Vergebung von Lauarbeiten.
Für den Umbau des weſtlichen Kanzleigebäudes zu Darmſtadt ſollen die
Maurerarbeiten, Steinhauerarbeiten, Zimmerarbeiten, Holzcementdacharbeiten,
Schreinerarbeiten, Rolladenlieferung, Grobſchloſſerarbeiten, Schloſſerarbeiten, Glaſer=
arbeiten
, Spenglerarbeiten, Weißbinderarbeiten, Tapezierarbeiten und Häfnerarbeiten
öffentlich vergeben werden.
Pläne, Voranſchläge und Bedingungen liegen vom 27. Januar l. J. während
der Wochentage auf dem Bureau Großh. Hochbauamts Darmſtadt zur Einſicht
offen. Angebotsformulare werden, ſoweit vorräthig, zum Selbſtkoſtenpreis abge=
geben
, jedoch nicht nach auswärts verſandt.
Die Angebote ſind verſchloſſen und portofrei mit entſprechender Aufſchrif.
verſehen bis
Dienstag den I1. Februar d. J., Vormittags 10 Uhr,
bei uns einzureichen, woſelbſt die Eröffnung der Angebote ſtattfindet.
Zuſchlagsfriſt 3 Wochen.
Darmſtadt, den 23. Januar 1896.
Großherzogliches Hochbauamt Darmſtadt.
1612-
Wieſſell.

Brkanntmuchung.

zu Groß=Gerau ſollen deſſen

Auf freiwilligen Antrag des Ludwig Fuchs
Immobilien:

Vietoriaſtraße Nr. 67.
Victoriaſtraße Nr. 69,
Donnerstag, 80. Januar 1896, Vormittags 10½ Uhr,
im Ortsgerichtslokal öffentlich verſteigert werden.
Darmſtadt, 24. Januar 1896.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt I.
Müller.
1799

Flur. Nr. ⬜Meter. 1. 6297¾000 167 Hofraithe 6297¾000 107 Grabgarten 6297¾000 121 Grabgarten 6298¼000 167 Hofraithe

Main=Aenar-Lahn.
Die Lieſerung einer Dezimalwaage von 2000 Kg. Tragkraft für die
Güterabfertigung Darmſtadt iſt zu vergeben.
Angebote unter Beifügung von Zeichnungen und Angabe des Lieferungs=
Termins werden
bis zum 30. Januar, Vormittags 10 Uhr,
an den Unterzeichneten erbeten.
480
Darmſtadt, den 24. Januar 1896.
Der Bau=Juſpektor.

Thonrohr=Lieferung.
Die Lieferung von
1) 1350 lſd. Meter 250 Mm. glaſirter
Thonrohren nebſt zugehörigen Form=
ſtücken
, ſowie
2) von 30 Cbm. Thon,
ſoll im Wege der Verdingung vergeben
werden. Angebote ſind bis
Montag den 3. Februar 1896,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Die Bedingungen liegen bei der ſtädt.
Waſſerwerks=Verwaltung, Waldſtraße 21,
zur Einſicht offen, können auch gegen
poſtfreie Einſendung von 80 Pfg. für
jede Poſ. von dort bezogen werden.
Darmſtadt, am 17. Januar 1896.
Großherzogl. Bürgermeiſterei Darmſtadt
[1382=
J. V.:
Riedlinger, Beigeordneter.

Bekanntmachung.
Auf freiwilligen Antrag ſollen die
dem Valentin Kunz dahier gehörigen
Immobilien:
Flur. Nr. Mt.
I. II. 441 153 Hofraithe große
Caplaneigaſſe 4!
2. II. 41⁄₁₀ 76 Grabgarten aml
Wingertsberg,
3. II. 45¹ 1329⁄₁₀ Grabgarten m.
Gartenhaus da
ſelbſt
4. H. 455₁o 209⁄₁₀ Hofraithe daſ,

5. 29 264 2013 Acker, auf der
Haard 6. 29 265 1825 Acker daſelbſt, 7. 29 302 1262 Acker daſelbſt, 8. 38 69 837 Acker rechts der
Dieburgerſtraße 9. 38 71 819 Acker daſelbſt, 10. 38 112 1050 Acker am Sei=
tersweg
11. 38 113 625 Acker daſelbſt, 12. 38 114 63] Acker daſelbſt,

[ ][  ][ ]

325

Der

wein
Vert.

4

er Bezeichn=
leitung
ei
ngsmitteln
hnſoweit
ſes bemel=

rung.

Am.

89
hen.
iſta.
38

Freitag den 31. Januar 1896,
Vormittags 10 Uhr,
n Ortsgerichtslokal öffentlich verſteigert
erden.
Darmſtadt, 24. Januar 1896.
hroßherzogl. Ortsgericht Darmſtadt I.
Müller.
[801b
Bekanntmachung.
Die zum Nachlaß des Joh. Adam
Bell gehörige Hofraithe:
Flur. Nr. ⬜Meter.
II. 578
163 Brandgaſſe Nr. 14
ſoll Donnerstag. 30. Januar 1896,
Vormittags 10 Uhr,
m Ortsgerichtslokal öffentlich verſteigert
verden.
Darmſtadt, 24. Januar 1896.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt I.
Müller.
118022
Bekanntmachung.
Anf gerichtliche Verfügung ſoll die
den Johann Heinrich Karl Schuabel,
Eheleute dahier gehörige Hofraithe:
Flur. Nr. ⬜Meter.
I. 642 1126 Sandſtraße
Nr. 38.
zowie das geſammte Wirthſchaftsinventar,
Montag, 24. Februar 1806,
Vormittags 9 Uhr,
im Ortsgerichtslokal öffentlich verſteigert
werden.
Darmſtadt, 10. Januar 1896.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt I.
Muller.
19462
Bekanntmachung.
In Folge gerichtlicher Verfügung ſoll
die im Grundbuch auf den Namen der
Georg Rothermel Wittwe, geb.
ſtöberlein dahier ſtehende Hofraithe:
Flur. Nr. ⬜Meter.
II. 901o 269¾ Teichhausſtraße
Nr. 2½,
Montag, 24. Februar 1896,
Vormittags 9½ Uhr,
im Ortsgerichtslokal öffentlich verſteigert
werden.
Darmſtadt, 10. Januar 1896.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt I
Müller.
O47
Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung wird die
dem Wilhelm Stumpf und Ehefrau
dahier gehörige Hofraithe:
Flur. Nr. Meter.
IV. 7866st₁o0o 480 Hofraithe Roß=
dörferſtraße
,
Vormittags 9 Uhr,
bietend verſteigert.
(18032
Darmſtadt, den 24. Januar 1896.
Großherzogl. Ortsgericht Darmſtadt II.
(Veſſungen).
Weimar.

Nr. 22

Verſteigerungs=Anzeige.
Dienstag den 28. Januar 1896, Vormittags 10 Uhr,
werden im Verſteigerungs=Lokal zur Roſenhöhe', Ecke der Mühl= und Runde=
thurmſtraße
, folgende Pfänder:
3 Betten, 1 Spiegelſchrank, 3 Kleiderſchränke, Kommode, Sophas,
Schreibtiſch, Spiegel, 1 Fußteppich, 1 Nähtiſch, 1 Regulator, 1 Etagsre
u. ſ. w., 1 Taſelklavier, 1 Pferd, braune Stute, 6-8.jährig,
mittelgroß, als Chaiſenpferd geeignet,
ſöffentlich meiſtbietend gegen Baarzahlung verſteigert.
Die Verſteigerung findet unbedingt ſtatt.
Darmſtadt, 25. Januar 1896.
1804
Reibstehm,
Großherzoglicher Gerichtsvollzieher.
glllors, Auſer Bismarck,
0000 neue Subſeription, 8000
in 28 Lieferungen Mk. L. beziehen durch
Müller & Bühle, Zuchhandlung.
Ecke der Eliſabethen= und Loniſenſir.
1387

Zehnjührige Zubelfeier

der

Cug-Verein)
Hittwoch don 29. Januar 1896.
2
Abends 8 Uhr 1 Mlinuten,
Ctugerein
in den Räumen des ſtädtiſchen Saalbaues
bei kestlicher Beleuchtung:
Einzige große
Herren=Sithung
zu welcher ſchon jetzt die allerkohligſten und ulkigſten Vorträge ſeitens der nam=
hafteſten
hieſigen und auswärtigen Redner angemeldet ſind.
Fremdensterne zu M. 1.- ſind zu haben bei den Herren D. Faiz ≈
Göhne, C. &amp. W. Haminsky, Georg Colmar und Valentin Weissmüllor.
ſapp' und Stern von jetzt ab Mk. 450 nur bei D. Falx & Söhne und
C. &a. W. Kaminsky.
Die neu eintretenden Mitglieder haben zur Herren=Sitzung und zur zweiten
Montag, den 9. März d. Js., Damen= und Herren=Sitzung freien Eintritt; bei letzterer eine Dame frei. Zum
in dem Ortsgerichtslokal (eſſunger=Maskenball tritt erhebliche Preisermäßigung für dieſelben und eine Dame ein,
ſtraße Nr. 48) dahier öffentlich meiſt=ſweshalb die Erwerbung von Kapp' und Stern ſehr zu empfehlen iſt.
17373)
Der Eleine Rath.
G. Ph. Jung, Juwelier,
r leiſerne)
115 24 Miſlbeetfenſlel zu verin.
Schützenſtraße.
11805b
Grosse Auswahl in Neuheiten. Näheres Holzſtraße I.

[ ][  ][ ]

Lr. 22

326

Ballblumon, Ballayousen,
Ballstoſfe, Handschuhe
empfiehlt in großer Auswahl (a90b.
H. Merkel-Jung,
7 Schützenſtr. 7.
Carlsbader Waſſerzwieback o. Z.
Derſelbe wird bekanntlich von Palieuten,
insbeſondere von Magenleidenden, als
Zubrod zu Fleiſchſpeiſen, genoſſen.
Täglich friſch zu haben:
Feinbäckerei Gg. Schwab.
Grafenſtraße 33. (1806=

Kaſſenſchrank,
gebrauchter. für Bücher, neuerer Konſtruk=
tion
, geſucht. Offerten sub Casse

Nr. 49e an die Expedition.

(1560

Z0SSS0O000000
vor neslaonlkalender
für 1896
iſt 40 Pfg. bei der Expedition d. Bl.
[1712
zu beziehen.
L. C. Witlich'ſche Hofbuchdruckerei.

Ruentgeltlich
wird Haar geſchuitten
jeden Montag, Mittags von 3-5 Uhr,
in der Friſeur=Fachſchule im Gartenlokale
der -Reſtauration Heßl, Graſen=
(1330e
ſtraße 37.

Jaulicher Veränderungen des Hauſes
D wegen befindet ſich mein Geſchäft
vom 1. Februar an bis auf Wei=
teres

Ludwigsplatz 2.
rüher Hofſil erarbeiter Schad'ſche=
Laden.
Ernst Macholdt,

1728.) Juwvelier und Goldarbeiter.

A1te ital. Violine
billig zu verkaufen. - Oiſerten unter
Violine Nr. 61 an die Exped. (807

Tmm Bestem
der Beſchaffung von warmem Frühſtück für
arme und krünkliche Schulkinder
Samstag den 1. Februar 1896, Abends 8 Uhr,
im großen Saale zur Traube
Vortrags-Abemd
von
Augo Edward.
Recitation von:
Tran Bolde.
Ein thüringiſches Volksmärchen von Rudoll Baumbach.
(Weu.)
Billets: Rummerirter Platz 2 M., Saalbillet 1 M, ſind von heute
ab in der Bergſträßer'ſchen und in der Jonghaus'ſchen Buchhandlung,
Rheinſtraße, zu haben.
An der Abendkaſſe Erhöhung der Eintrittspreiſe. (725=

Haushaltungssehule
mit unssenschaftl. Fortbildungskursen in Darmstadt
Beginn eines Wüscheruschneide-Kursus.
Aufnahme, auch zu den übrigen Disziplinen
wissonschaſitliche Fortbillung und Haushaltung botroſſond,
kann jederzeit ertolgen
Prospekte und Referenzen durch die Vorsteherin
Friln. Glementine Dupré,
Wilhelminenstrasse 35.
1808
Sprochstunde: Täglich von 11-12 Uhr.

Anderweitiger Tuternehmungen halber
habe ich meinem langjährigen Werkführer J. Kienzle, der ſeit 27 Jahren mil
ſeltener Treue im Geſchäſte thätig, die Abtheilung Ofenbrauche; übertragen
und bitte demſelben das mir bisher bewieſene Vertrauen zu bewahren.
A. Gartier, Hofofenkabrik.
Auf vorſtehende Annonce höfl. Bezug nehmend, erlaube mir ergebenſt anzu=
zeigen
, daß ich wie bisher Frankfurterſtraße 26
reiche Auswahl in Porzellanöfen
ſühre. - Das Reinigen und Umsetzen von Oefen und Herden wird
pünktlichſt und billigſt beſorgt.
Um gefl. Zuſpruch bittet

J. Hiemule, Ofensetzer,

Frankfurterstrasse 26.

1809.

Weyen Geſchüftz-Aufgube
gänzlicher Ausverkauf meines Manufactur= und Kurzwaarenlagers
weit unter Koſtenpreis. Nur ſolide Qualitäten.
Nermann Fecter
[2193
Beſſungerſtraße 33.

[ ][  ][ ]

12

Nr. 24

handlung
75.

Masken-Atlas
40 Nſg. 104½
in allen Farben.
ſrossgoblümto
Sefdemstofto,
billige Federn und
Besätzs,
Domino-Seido.
Joldenhaus bavd,
II. Stadlo &am; Boor Hashk.

Nechte Harzer Canarienh. u. Weibch
3 Zucht b. abzug. Waldſtr. 1 H. 11770=

4976) Erbacherſtraße 14 einfack
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
9536) Aliceſtr. 1 ein ſchön möbl.
Zimmer im 2. Stock zu vermiethen.
Näheres A. Bender.
983b) Wendelſtadtſtr. 43. 1. St,
gut möblirtes Zimmer zu vermiethen.
1071b) Heinrichſtr. 11 eleg. möbl.
Zimmer an einen ruh. ſolid. Herrn zu v.
1073b) Eliſabethenſtr. 21 Vorderh.
3. Stock ein möblirtes Zimmer zu verm.
11256) Eliſabethenſtr. 22, 1. St.,
2 fein möbl. Zimmer (Wohn= u. Schlafz.).
12706) Louiſeuſtr. 32 part. ein
ſchön möblirtes Zimmer zu vermiethen.
13926) Waldſtr. 32 fein möblirtes
Zimmer mit Kabinet zu vermiethen.
17109) Wilhelminenplatz 2 gut
möbl. Wohn= und Schlafzimmer per 1.
Februar zu vermiethen.
16263) Erbacherſtr. 53 frdl. möbl.
Zimmer, monatlich 15 Mk.
18122) Lagerhausſtr. 30, 1. St.
rechts, möbl. Zimmer billig zu verm.

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cen
raz

110b) Heerdwegſtraße 93 eine
ſchöne 5 Zimmerwohnung, parterre, mit
Gartenbenuhung. ſofort zu vermiethen.
626b) Blumenſtraße 6 eine Man=
ardenwohnung
für eine einzelne Perſon
zu vermiethen. Preis 84 M. jährlich
Näheres Mühlſtr. 33 auf dem Bureau
1113b) Hoffmanusſtr. 47
die Beletage, 6 Zimmer mit großem
Gartenantheil per 15. April, die Par=
terre
=Wohnung, 6 Zimmer mit Gar=
tenbenutzung
. per 1. April zu vermiethen.
Event. kann die Manſarde (3-4 Zimm.,
mitgemiethet werden.
Näheres Ger=
vinusſtraße
44 bei Herrn Kaſſier Stein.
11216) Hoffmannsſtr. 47 Man=
ſarde
zu vermiethen: 3 Zimmer mit Küche
per 15. April. Näh Gervinusſtr. 44, II.

11686) In der Nähe der Bahn=
höfe
eine
olegante Bol-Htage,
5 Zimmer mit Parquetböden, Küche
und allem Zubehör, in ruhigem
Hauſe per 15. April zu vermiethen.
Näheres bei J. Glückert, Logis=
nachweiſungsbüreau
, Bleichſtr. 31.

18106) Blumenthalſtr. 109 ſchöne
Manſardenwohnung, beſtehend aus zwei
Zimmern mit Zubehör, zu vermiethen.
Näheres 1. Stock daſelbſt.

1813) Gewandtes Hausmädchen,
eine erfahrene Kinderfrau, 1 Frln. als
Stütze oder zu größern Kindern, ſowie ein
kräftiges Landmädch, das noch nicht ged.
ſuchen Stelle. Frank, Grafenſtr. 41.
17452) Geb. Fräulein, geſ. Alters, be=
ſähigt
ein. Geſchäfte vorzuſteh., wünſcht
Stellung als Verkäuferin in nur fei=
nem
Geſchäfte, auch würde die Leilung
einer Filiale übernommen werden oder
Vertretung gegen Caution. Gefl. Off
unter F. f. 53 an die Exped. erbeten.
1814) Geſunde Schenkammen
kann ich empfehlen. Frau Hörlle in
Langen bei Darmſtadt.

1815) Laufmädchen geſucht.
Victoriaſtraße 68.
1816) Tücht. Mädchen erh. ſof. u. 1
März gute Stelle. Frank, Grafenſtr. 41.
15744) Geſucht ein gut empfohlenes,
nicht zu junges Mädchen zu einem
kleinen Kinde. Meldungen Annaſtr. 37pt.
H=SttttOté
1748¾) Geſucht ein tüchtiges Haus=
mädchen
. Näh. Hölgesſtr. 10, 1. St.

327
1817) Brave Mädchen erhalt. gute
Stelle. Wolf, Ballonplatz 4.
Einige tüchtige
18182)
Maſchinenſchloſſer
und ein tüchtiger Bohrer finden
Beſchäftigung.
Mühlenbauanſtalt, Maſchinenfabrik
und Eiſengießerei.
vormals Gebrüder Seck,
Darmstadt.
Ein tüchtiger, zuverläſſiger
AetallArehek
auf dauernde Arbeit geſucht. (15766
L. Heissnér.
1644) Suche einen Lehrling, Sohn
aus nur guter Familie, der wohl er=
zogen
und thätig iſt und dem es um
dauernde, ordentliche Kenntniſſe zu thun
iſt. Eltern ſind gebeten ſich gefl. ſofort
zu wenden an Friedrich Eishbörg,
Großherzogl. Hof=Conditorei, Darmſtadt,
16 Rheinſtraße 16.
18196) Einen Lehrling ſucht ſofort
J. Hachenburger ir.
1820b) 2 Schloſſerlehrlinge ſucht
Franz Koch, Grafenſtr. 27.
1821) Ein braver Junge kann das
Tapeziergeſchäft erlernen.
Jakob Luckhaupt, Tapezier,
Ludwigsplatz 4.
15002)
LChrtimg.
auf das Bureau einer hieſigen größeren
Generalagentur für Oſtern aus acht=
barer
Familie m. ſchöner Schrift u. gedieg.
Schulkenntn. geſ. Off. u. L. L. 39 Exped.

CAEAO
garantirt ireinos Fabrikat,
per Pfund M. 280,
do. M. 2.
do. M. 180,
do. M. 1.50
in ausgezeichneter Qualität.
3 Doutsches Chocoladenhaus
.
Fritz Eichberg,
½2
3 18 Ernſt=Ludwigsſtr. 18.

18116) Rheinſtraße 23
wit Wohnurg per
Laden1. Mar event. früher
zu vermiethen.

1633) Junges Mädchen tagsüber
geſucht. Näheres Exped.
17592) Schueider, welche in Uni=
ormsarbeit
geübt ſind werden zur An=
fertigung
von Poſtuniformen geſucht.
Scharmann Nachfl., Schulſtr.
1760) Junger Mann geſucht für
kaufm. leichte ſchriſtl Arbeiten. Näh. Cxpd.

Guler
Familien-Mittagstisch
wird gegeben. Anfragen u M. N. 57
an die Expedition d. Bl.
[1822

monatlich zu kauſen geſucht.
Rheinſtraße 18 in Garten. (1823.

Seidenhaus David, ohne Coneurrenz.

[ ][  ][ ]

32¾

Nr. 22

Tuventur-Ausverkauk.

Nach beendeter Inventur habe ich ſämmtliche Vorräthe in:
Jackon, Umhängon, Mäntoln, Rädorn, Hloidorn ote.
ferner:
grosso Parthion Hloidorstolle und alle Resten
für Ball= und Geſellſchafts=Kleider,
Straßen= und Haus=Kleider
zum Ausverleaut im Preiſe bedeutend herabgeſetzt und verkaufe dieſe
ſtaunend billig.
[(18242
Schulſtraße I. Wölbelm Lanus.

Bürgorvoroin.
ſlegollschaft Eintracht.

Zamstag den 1. Februar 1896, Abends 8 Uhr:

A4ASROIUAI1

in sämmtlichen Räumen des Saalhaues.

Masken und Fremde bedürfen beſonderer Einlaßkarten und müſſen in
die in den Vereinslokalen aufliegenden Liſten bis ſpäteſtens Donnerstag den
30. Januar eingezeichnet werden.
Die Karten können Freitag den 31. Januar und Samstag den
1. Februar, Nachmittags von 2-5 Uhr, in den Vereinslokalen abgeholt
werden.
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1838) Dem Winterſport widmet die
Liebig's FleiſcheExtractCompagie eine neue
Serie ihrer allbekannten ſog. Liebig=Bilder,
die ſie an ihre Kundſchaft vertheilt. Das
Eisſchießen in den Alpenländern; ſowie
das dieſem ähnliche -Curlinaſpiel in Schott=
land
: das Sail=Skaten in Dänemark= und
die holländiſchen Eisyachtfahrten; ferner
das mit ſo großem Eifer betriebene Skhl=
hauſen
in Norwegen= und endlich das in
Canada außerordentlich beliebte Tabag=
goning
: (ahren auf kleinen Handſchlitten/
einen Abhang hinunter) werden verbildlicht.
Ueberall ſind die den Sport betreibenden
Verſonen charakteriſtiſch durch Geſtalten ver=
körvert
, die dem Lypus des betreffenden
Volkes entſprechen, und in gleicher Weiſe
ſtimmt der landſchaftliche Hintergrund zu
der Staffage.

32¼

Goheom.
Täglich Abends 8 Uhr:
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Auftreten des neu engagirten Perſonals.
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Großherzogliches Hoftheater.
Montag. 27. Januar.
8. Vorſtellungi. d. 6. Abonnements=Abtheilung.
Blaue Karten gültig.
Feſt=Vorſtell u n g
bei feſtlich beleuchtetem Hauſe
zur Feier des
Allerhöchſten Geburtsfeſtes Sr. Maj. des
Deutſchen Kaiſers.
T a n n h ä uſ e r.
Große romantiſche Over in 3 Akten
von Richard Wagner.
Dirigent: Herr Hofkapellmeiſter de Haan.
Regie: Herr Valdek.
Hermann, Landgraf von
Thüringen
Herr Riechmann.
Tannhäuſer,
Herr Bär.
Wolfram von Eſchinbach Herr Weber.
Walther v. d. Vogelweide Herr Thate.
Herr Rupp.
Biterolf
Heinrich der Schreiber, Herr Meſſert.
Raimar von Zweter
Herr Müller.
Eliſabeth, Nichte des Land=
grafen

Frl. Borchers.
Venus
Frl. Jungk.
Ein junger Hirte;
Frl. Lindemann.
Erſter
Frl. Krimm.
Zweiter! Page des Land= Frl. Wisthaler.
Dritter
Frl. Einöder.
grafen
Vierte.
Frl. Roßmann.
Anfang ½7 Uhr. Ende gegen 10 Uhr.
Spielplan=Entwurf:
Dienstag. 28. Januar. Rothe Karten.)
Zum erſten Male: Der Militärſtaat;.
Schwank in 4 Akten von Moſer und Trotha.
Donnerstag, 30. Januar. (Rothe Karten.)
Zum erſten Male: Don Pasquale- Komiſche
Oper in 3 Akten von Donizetti. - Freitag,
31. Januar. GBlaue Karten.) Der Königs=
lieutenant
; Sonntag, 2. Februar. Blaue
Karten.) Götterdämmerung::

[ ][  ][ ]

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Politiſche Ueberſicht.

Deutſches Reich. Der Reichstag trat am Freitag in
die Beratung des Etats des Reichsamts des Innern
ein. Vor Beainn der Verhandlung erteilte der Präſident Frhr.
v. Buol dem Abg. v. Kardorff (Reichsv.) wegen der Aeußerung.
welche dieſer geſtern gegen den Abg. Barth gethan hatte, näch=
trüglich
den Ordnungsruf. Bei dem Titel Staatsſelretär' be=
merkt
Abg. Gamp (Reichsp.). daß die Normal= Unfallverhütungs=
vorſchriften
für die landwirtſchaftlichen Berufsgenoſſenſchaften
oſt mit den Anforderungen der Praxis in Widerſpruch träten,
und fragt, ob in dieſer Hinſicht nicht Abbilfe geſchaffen werden
könne. - Staatsminiſter v. Bötticher erwidert, daß die betreffen=
den
Beſtimmungen nicht Vorſchriſten des Reichsverſicherungs=
amtes
ſeien, ſondern ſie ſollten nur als Muſter dienen. Der Er
laß von Vorſchriften ſtehe vielmehr den Berufsgenoſſenſchaften
zu, und dieſe könnten ſie nach den Bedürfniſſen ihres Bezirks
einrichten. Im Uebrigen habe das Reichsverſicherungsamt die
Muſter äußerſt vorſichtig unter Zuziehung von Sachverſtändigen
abgefaßt. Die Abag. v. Staudy (konſ) und Frhr. v. Manteuffel
(konſ.) ſtimmen mit dem Aba. Gampüberein.- Abg. Hitze (Centr.
betont, es ſcheine ihm, daß die Vorredner von hier aus einen
Druck auf die Berufsgenoſſenſchaften ausüben wollten. - Abg.
Lingens (Centr.) ſpricht ſeine Freude über die Entwickelung der
Fabrikinſpektion aus. - Aba. Wurm (Soz.) befürwortet die Tren=
nung
der Fabrikinſpektion von der Keſſelreviſion und die Einſüh=
rung
weiblicher Fabrikinſpektoren und bringt eine Reihe von
Beſchwerden vor. Staatsminiſter v. Bötticher führt aus, daß
die Ausgeſtaltung des Gewerbeauſſichtsdienſtes nicht Reichs=
ſondern
Landesſache ſei; was die Einführung von weiblichen
Fabrikinſpektoren betreffe, ſo ſei dieſe Frage ſehr beſtritten; der
preußiſche Handelsminiſter, zu deſſen Reſſort die Angelegenheit
gehöre. ſei gegen eine ſolche Neuerung. Die vorgebrachten Be=
ſchwerden
hätten nur den Zweck, unter den Arbeitern Unzufrie
denheit zu erregen. - Abg. Jskraut (d. Refp.) hebt ebenfalls
hervor, daß die Beſchwerden des Abg. Wurm nur zu Agitations=
zwecken
gemacht worden ſeien. Der Etat wird bis Kapitel 10
erledigt und hierauf die Verhandlung auf Samstag 1 Uhr vertagt.
Den Blättern zufolge ſtellte der preußiſche Kriegsminiſter in
der Budget Kommiſſion des Reichstags auf eine Anfrage Maſſows
über die Umformierung der 4. Halbbataillone feſt, daß er
die Vräſenzerhöhung nicht zu beantragen gedenke.
Bei Eröffnung des Braunſchweigiſchen Landtags
hob Staatsminiſter Otto hervor, daß die Finanzlage des Landes
ungünſtiger geworden ſei. Zum erſtenmale ſeit einer Reihe von
Jahren ſeien keine nennenswerten Ueberſchüſſe aus früheren
Finanzverioden vorhanden. Zur Vermehrung der Einnahmen
wird ein Geſetz angekündigt, wonach von 1897 an die Verſonal=
ſteuer
durch eine ergiebigere Einkommenſteuer erſetzt werden ſoll.
Im Zuſammenhang damit iſt eine Aenderung des Wahlgeſetzes
vorzunehmen. Zur Deckung außerordentlicher Bedürfniſſe wird
eine Anleihe angekündigt.
Italien. Die Depeſche des deutſchen Kaiſers. worin
dem Oberſtlieutenant Galliano der Kronenorden II. Klaſſe ver=
liehen
wird und die Offiziere und Soldaten zu der Verteidigung
Makalles beglückwünſcht werden, hat int ganzen Lande einen
überaus günſtigen Eindruck hervorgeruſen. Die Blätter ſprechen
ſich in dem Sinne aus. daß durch die Depeſche die Bande der
Zuneigung und Zuſammengehörigkeit der beiden befreundeten
Völker noch enger geknüpft werden würden.

Die Ag. Stefani meldet aus Adahagamus: Wie Ki
ſchafter aus dem Lager der Schoaner melden, haben ſie G
liano mit ſeinem Bataillon und mit Waſſen, Munition, 2
wundeten und Gepäck aus Makalle ausrücken ſehen. Sie
hinzu, Makonnen und Felter ſeien der Kolonne gefolgt. Di
wird durch Nachrichten von anderer Seite beſtätigt.
Frankreich. Im Senat brachte Lamarzelle (Rechte)
Interpellation über die Arton=Angelegenheit ein.
behauptet, Ribot und Loubet hälten zu der Zeit, als ſie Min
waren, mit Arton durch Vermittlung des Agenten Lupas
handelt, anſtatt Arton verhaften zu laſſen. Miniſterpräſi=
Bourgeois erwidert, der Gerechtiakeit werden jetzt freier Lau
laſſen. Er habe auf die Klage Ribots die gerichtliche Verfol,
eingeleitet, man müſſe das Ergebnis der Unterſuchung abwar
Damit war der Zwiſchenfall erledigt.

Stadt und Land.
Darmſtadt. 27. Janua
1 Alldeutſchland ſeiert heute Kaiſers Geburtst
Diesmal ſtehen wir an dem alljährlich von uns feſtlich
gangenen Tage noch unter dem friſchen Eindruck der gr=
Feſte und einmütigen nationalen Kundgebungen, welche die
innerung an die vor 25 Jahren erfochtenen ruhmvollen S
der vereinten Armeen im Volke erweckt haben. Der Kaiſer ha
dem letzten dieſer patriotiſchen Feſte den Gefühlen und Wünſ
welche alle Deutſchen im Reiche und Auslande beſeelen,
warmen, von Herzen kommenden und zu Herzen gehe=
Worten Ausdruck verliehen und das deutſche Volk hat es
neuem freudig und ſtolz empſunden, daß es in ſeinem K=
nicht
nur den Repräſentanten ſeiner Stellung und ſeiner M=
ſondern
einen warmherzigen, allzeit nur für das Wohl
Volkes bedachten, mit ihm fühlenden und zu ihm unerſchütte
treu ſtehenden=Vater des Vaterlandes, einen Schirmer des Frie
und Förderer der Kultur erblicken und verehren kann. 1
dem Wahlſpruch:Ein Reich, Ein Volk, Ein Gott=, mit dem
Kaiſer ſeinen Schwur feierlich erneuert hat, allzeit einzuſt
ür des Volkes und des Reiches Ehre, vereinigen ſich heute
Deutſchen zu dem Wunſche:
Gottſchütze, erhalte undſegneunſern Kaiſe
Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen
Samstag den Premierlieutenant von der Oſten vom 1. G,
Inf.=Regt. Nr. 115, kommandiert zur Unteroffizierſchule Biel
den Hofbibliothekar a. D. Dr. Lennert, den Realghmnaſialle
Haſſelbaum, den Captain Delmé Radeliffe, die Profeſſoren
Leiſt, Dr. Strahl und Dr. Wiener aus Gießen; zum Vortrag
Staatsminiſter Finger, den Ordenskanzler Generalmajor:
v. Herff.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den Gen=
major
la zuite Mootz zum Generallieutenant la
ernannt.
Ihre Königl. Hoheit die Großherzogin begaben ſich
Samstag vormittag in Begleitung der Hofdame Freiin v. R
mann nach König, um Ihrer Durchl. der Gräfin zu Erl

[ ][  ][ ]

Gh..
.

10l0.
l=
lar
=

Beilage zu Nr. 22 des Darmſtädter Tagblatt: vom 27. Januar 1896.

pas
rähe,
Lau=
rfole

die
ün=
en

ehe.
.
rie)
uſi=

ſ.

nin=

ſchönberg anläßlich des ſo betrübenden Ablebens des Vrinzen
einrich von Battenberg Allerhöchſtihren Beileidsbeſuch abzu=
tatten
.
Ihre Königl. Hoheiten der Großherzog und die Groß=
erzogin
reiſten zur Teilnahme der Feier des Allerhöchſten
heburtsſeſtes Sr. Maſ. des Kaijers geſtern vormittag 11 Uhr
3 Min. nach Verlin ab und wohnen im Königlichen Schloſſe.
die Rückkehr der Allerhöchſten Herrſchaften iſt für nächſten Mitt=
goch
in Ausſicht genommen. Im Gefolge werden ſich die
chlüſſeldame Freiin v. Graney, Generaladjutänt Generallieutenant
Bernher Exs, Flügeladjutant Major Frhr. Röder v. Diersburg
nd Kammerherr v. Frankenberg beſinden.
Wie wir erfahren, hatte auch Ihre Durchl. die Gräfin zu
rbach=Schönberg die Abſicht, ſich aus Anlaß des Todes
hres Bruders. des Prinzen Heinrich, jetzt nach England zu be=
eben
, mußte aber auf dringendes Anraten des A= ztes von dieſem
Vorhaben abſtehen,. da ihre Geſundheit infolge der Erlebniſſe des
tten Herbſtes noch zu angegriffen iſt. (Darmſt. Ita
Das Großh. Reaierungsblatt, Beilage Nr. 1. ent=
ält
: 1) Oeffentliche Anerkennung einer edlen That. 2) Bekannt=
achung
. die Beſtätigung von Stiftungen und Vermächtniſſen
etreffend. 3) Ordensverleihung u. 4) Ermächtigungen zur An=
ahnie
und zum Tragen fremder Orden. 5) Namensveränderungen.
Zulaſſung zur Rechtsanwaltſchaft. 7 Dienſtnachrichten. 8 Er=
ilung
von Diplomen an der Großh. Techniſchen Hochſchule
1 Darmſtadt. 9) Dienſtentlaſſung. 10) Abweſenheitserklärung.
1) Charaktererteilung.
Militärdienſtnachrichten. Dr. Wadſack. Aſſi=
enzarzt
2. Kl. vom 2. Großh Heſſ. Draa.=Regt. (Ceib=Drag=Regt.)
Lr. 24, zum Aſſiſtenzarzt 1 Kl. Dr. Raiſer, Unterarzt der
eſ. vom Landw.=Bezirk Worms. Dr. Sielaff, Unterarzt der
eſ. vom Landw.Bezirk 1 Darmſtadt, zu Aſſiſtenzärzten 2. Kl.
efördert: Dr. Eulberg, Stabsarzt der Landwehr 2. Auf=
ebots
vom Landw. Bezirk Worms, der Abſchied bewilligt.
r Als ein Erinnerungsblatt an Kaiſers Geburts=
ag
und zugleich an die Jubiläumsfeier des Deutſchen Reiches
m 18. Jan. ſügen wir unſrem heutigen Blatte als Sonder=
eilage
das Fakſimile der eigenhändigen Depeſche bei, welche
önig Wilhelm über den Sieg bei Sedan vom Schlacht=
elde
aus an die Königin Auguſta am Abend des 1. Septbr. 1870
ichtete und deren genaue Reproduktion in blauem Kouvert der
aiſer be kanntlich am 18. Januar d. Je. ſeinen geladenen Gäſten
ur Erinnerung dedizierte. Dieſe Depeſche. die bisher unter der
lelhe der Kriegsdeveſchen noch nicht veröffentlicht war, iſt hier
genauem Fakſimiledruck in der Größe des Originals wieder=
egeben
. Der Wortlaut der Depeſche, welche vor der eigentlichen
efangennahme Napoleons, aber unmittelbar nachdem derſelbe
einen Degen angeboten hatte, vom König abgefaßt wurde, iſt
in weiteres Denkmal der Beſcheidenheit und Seelengroße des
erewigten Monarchen. Die Depeſche wurde von dem Major
Neydam beſorgt, des Original bewahrte derſelbe als teures An=
enken
auf. Ihre jetzige Veröffentlichung bei Gelegenheit des
aiſerjubiläums hat inſoſern eine Vorgeſchichte, als die Depeſche
rſt nach dem Tode des Genannten in die Hände des jetzigen
aiſers gelangte. Als Major Meydam vor einer Reihe von
jahren geſtorben war, fand, ſo berichtet ein Berliner Blatt,
eine Gattin die Depeſche unter den nachgelaſſenen Papieren. Sie
ewahrte ſie bis zum Sedantage 1895 auf und ſchenlte ſie dann
em Kaiſer. Die den Gäſten übermittelte Nachbildung war bis
uf die kleinſten Einzelheiten genau; ſelbſt die parbe des Licht=
ruckes
entſprach genau der klaſſen Tinte, die der hochſelige
önig damals benutzen mußte. Unſer Fakſimile giebt die De=
eſche
originaltreu wieder. Sie wurde in einem eigenhändig
om Könige adreſſierten blauen Dienſitkouvert befördert, von
eſſen Vorderſeite, die Handſchrift des Monarchen enthaltend,
ir hier ebenfalls einen Abdruck geben.
Ueberſicht über den Fortſchritt und den derzeitigen
3tand der Arbeiten zur Herſtellung von Nebenbahnen.
l. Vrovinz Oberheſſen. 1 Die Nebenbahn Grünberg
Londorf iſt im Unterbau fertig geſtellt, die Verlegung
es Oberbaues hat begonnen, ebenſo ſind alle Hochbauten in
lngriff genommen und wird hiernach die Betriebseröffnung im
aufe des Sommers erfolgen können. 2 Für die Linie Lollar
ondorf iſt der Entwurf in Bearbeitung und wird deſſen
jertigſtellung bis zum Herbſt d. J. erwartet. 3) Für die Linie
Lieder=Gemünden-Nieder=Ofleiden ſind die Aufnahmen
m Felde bis Homberg fertig, auch der Entwurf ſelbſt für die
linie iſt bis Homberg nahezu fertig geſtellt. Die Vollendung der
Jorarbeiten für die ganze Linie iſt im Sommer d. J. zu erwarten.
Der Entwurf für die Linie Salzſchlirf-Schlitz iſt ſchon
eit längerer Zeit fertig geſtellt, die den preußiſchen Teil betreffen=
en
Entwurfsſtücke ſind der Königl. Preußiſchen Regierung behuſs

derbeiführung der landespolizeilichen Pruſung vorgeleat worden,
ind iſt für dieſe Prüfung jetzt Termin anberaumt. Die Inau=
iſſnahme
des Baſtes iſt von dem Fortgang des nach Beendigung
er landespolizeilichen Prüſung einzuleitenden Grunderwerbs ab=

hängig. 5) Für die Linie Laubach-Mücke ſind die Ver=
meſſungsarbeiten
noch nicht beendet. und läßt ſich ein Zeitpunkt
für die Fertigſtellung des Entwurfs derzeit noch nicht angeben.
6) Für die Teilſtrecke Lauterbach-Grebenhain=Crainfeld,
der Nebenbahn Gedern-Lauterbach ſind die Vermeſſungsarbeiten
nahezu beendet, die Fertigſtellung des Entwurſs iſt im Sommer
d. J. zu erwarten. 7) Bei der Nebenbahn Friedberg-Hungen
iſt ſeit Herbſt 1895 mit dem Bau begonnen und ſchreitet letzterer
bis jetzt ordnungsmäßig fort. die Betriebseröffnung der Linie
kann jedenfalls im Jahre 1897 erfolgen. 8) Für die Nebenbahn
Beienheim-Nidda iſt der Grunderwerb im Gange und ſoll,
wenn ſich letzterem keine beſonderen Schwierigkeiten entgegen=
ſiellen
, noch im Frühjahr mit dem Bau beaonnen werden Auch
bei dieſer Linie wird ſich die Betriebseröffnung vorausſichtlich
im Jahre 1897 ermöglichen laſſen. 9) Allgemeine Vorarbeiten
ſind für den heſſiſchen Teil der Linie Stockheim-Frankfurt
angefertigt und ſchon ſeit längerer Zeit fertig. 10) Wegen der
Nebenbahn Friedberg-Friedrichsdorf-Homburg hat
eine Vorprüfung des generellen Entwurfs in landespolizeilicher
Beziehung ſtattgefunden, und ſind Verhandlungen mit der Königl.
Preußiſchen Regierung wegen Abſchluſſes eines Staatsvertrags
im Gange.
1 Die Vläne zu dem Wettbewerb für Erbauung einer
feſten Straßenbrücke über den Rhein bei Worms
ſind gegenwärtig in dem Neubau des Dienſtgebäudes der
Großherzoglichen Centralſtelle für die Gewerbe, edar=
ſtraße
3 ausgeſtellt und erregen großes Intereſſe bei den zahl=
reichen
Beſuchern der Ausſellung. Es iſt erſtaunlich, welche
Summe von Fleiß und Kenntniſſen in dieſen Entwürfen, im
ganzen 13. die den ganzen Raum des großen Saales einnehmen,
niedergelegt iſt. Der mit dem erſten Preis von 10000 M. aus=
gezeichnete
Entwurf Civitati Vangionumi, verfaßt von der Filiale
Guſtavsburg der Maſchinen Aktien Geſellſchaft Nürnberg. Grün &ck;
Bilfinger in Mannheim und Baurat Hofmann in Worms,
enthält z. B. 49 Blätter, Total= und Teilanſichten, Entwürſe, Be=
rechnungen
, Tabellen und Leichnungen, die auch die kleinſten
Details berückſichtigen: unter ihnen befinden ſich 5 große farbige
Totalanſichten der eiſernen Bogenbrücke, auf denen die ſchöne
Architektonik derſelben plaſtiſch vor unſer Auge tritt. Der mit
dem zweiten Preis von 6000 Mark gekrönte Entwurf Worms-
Roſengartens von Direklor Profeſſor Reinhold Krohn von der
Gutehöffnungshütte in Oberhauſen, Brivatingenieur A. Schmoll=
Darmſtadt und Architekt Bruno Möhring in Berlin, iſt auf 42
Blättern nicht minder ausführlich behandelt: ihnen reihen ſich die
beiden anderen mit Preiſen von 1e 3000 Mark ausgezeichneten
Entwürfe Wonnegau; Aktiengeſellſchaft für Eiſeninduſtrie und
Brückenbau. vorm. J. C. Harkort in Duisburg. Profeſſor Frentzen
in Aachen und Bauunternehmer R. Schneider in Berlin und
Gedenket des Alten, lebt mit dem Neuens, von der Maſchinen=
fabrik
Eßlingen in Verbindung mit Architekt Otto Rieth in Berlin
und Bauunternehmung O. amp E. A. Menzel in Elberſeld- Lud=
wigshafen
an. Die weiteren Entwürfe Neunzehntes Jahr=
hundert
; Eiſenkette; und deſſen und bei Rhein' ſind von der
Regierung zum Ankauf empfohlen.
Fachleuten wird dieſe reichhaltige und intereſſante Ausſtellung,
welche noch bis zum 5. Februar währt, eine Fülle von Anregung
und Belehrung bieten und es ſei auf dieſelbe hierdurch noch be=
ſonders
aufmerkſam gemacht. Am Samstag vormitag beſuchte
auch Se. Großh. Hoheit Vrinz Wilhelm die Ausſtellung.
L. In einem ſehr ſchlecht geheigten Saale derStadt Pjung=
ſtadt
= berichtete am Freitag abend in der Winterverſamm=
lung
des Ortsgewerbevereins Landtagsabgeordneter
Metz l. über den Geſetzentwurf, betreffend die Bekämpfung
des unlauteren Wettbewerbs. Redner führte aus, daß.
wenn auch die freie Konkurrenz im Geſchäfte das beſte ſei, der
nulautere Wettbewerb doch eingeſchränkt werden müßte. Die
nun dem Reichstage vorliegende Vorlage enthalte 6 Verbote,
die ſich auf das Reklameweſen, die Quantitätsverſchleierungen,
die Kreditgefährdung, den Mißbrauch eines Namens, den Verrat
von Geheininiſſen und die Verleitung dazu, beziehen. Was
das Reklameweſen angehe, ſei die Faſſung der Vor=
ſchrift
zu allgemein. Die Strafbarkeit unrichtiger Angaben, durch
weiche der Auſchein eines günſtigen Angebots erweckt würde, ſei
zweifellos begründet, wenn es ſich um abſichtliche Täuſchung
handle. Im übrigen ſei aber dieſe Strafbarkeit an die Be=
dingung
zu knüpfen, daß die nurichtigen Angaben das übliche
Maß üverſteigen. Bei den Quantitätsverſchleierungen
ſeien dem Bundesrat Verfügungen in die Haud gegeben und
ſühre deren Verletzung zum Einſchreiten des Staatsanwalts.
Behauptungen, welche den Kredit eines andern gefährden
können, gegeniber ſei eine Klage auf Unterlaſſuug und Schadlos=
haltung
und bei wiſſentlich falichen Angaben eine Strafe bis zu
einem Jahre Gefänquis vorgeſehen. In der Strafbarkeit des
Mißbrauchs eines Namiens oder einer Fiema finde wohl niemiand
etwas, dagegen ſeien die Beſtimmungen wegen des Verrats von
Betriebs= und Geſchäſtsgeheimniſſen ſehr betämpit worden.
47

[ ][  ][ ]

332
Nr.
Seiner Auſicht nach gehe man damit zu weit. Oertlich und zeitlich
begrenzt ſei ein ſolcher Schutz eines Geſchäftsmannes auch noch nach
Ablauf eines Dienſverhältniſſes am Platze. Mit Recht werde
auch gerade der Verleiter erheblich getroffen. Reduer ſchloß,
indem er zugab, daß die zum Teil zu allgemeine Faſſung des
Geſetzes zum Denunziantentum führen könne, daß das Geſetz jedoch
im allgemeinen zu empfehlen ſei. Lebhaſter Dank lohnte die
klaren treflichen Darlegiigen. Bei der ſich anſchließenden Ve=
prechung
wurde nöch feſtgeſtellt, daß, was das Reklameweſen
angehe, nicht nur der Einzelne, ſondern auch Verbände mit
Korporationsrechten zum Einſchreiten befugt ſeien. Was den
Schutz der Geheimniſſe anlangt, einigte man ſich dahin, daß es
genüge, wenn nur der Schuß der Betriebsgeheimniſſe ſtaltfinde.
-Zweiter Gegenſtand der Tagesordnung (war die Verleſung
der Antwort der Regierung auf die gegen das Verfahren bei
der Vergebung'ſtaatlicher Arbeiten geführte Be=
ſchwerde
. In derſelben werden die einzelnen Fälle aufgezählt
und die Beanſtandungen als ungerechtfertigt zurückgewieſen. Der
Vorſitzende, Sekretär Jutzi. bemerkte dazu, daß man ſich durch
das hier zutage tretende kühle Wohlwollen: nicht habe abhalten
laſſen, bereits wieder wegen zweier weiterer Unregelmäßigkeiten
Beſchwerde zu führen. Ein erneutes Geſuch um Verlegunig der
Unterrichtsſtunden der Fortbildungsſchule iſt
abermals abgeſchlagen worden, auch in dieſer Frage wird man
immer wieder kommen. Ueber die Frage der Organiſation
des Handwerks machte der Vorſitzende eine Aeußerung der
Centralſtelle für die Gewerbe bekannt und bemerkte dazu, daß
der Verein dieſer Sache mit Ernſt nähertreten werde, ſobald das
erforder liche Material vorhanden ſei.
- Wie wir vernehmen, wird der Frauenverein der
Johannesgemeinde zu Gunſten einer im Johannesviertel
zu erbauenden Kleinkinderſchule, Sonntag, den 16. Februar,
nachmittags um 4 Uhr, ein Kongert in der Johanneskirche
veranſtalten. In Würdigung des mit der Veranſtaltung ver=
knüpſten
humanen Zweckes wollen wir die Leſer dieſes Blattes
heute ſchon um ſo lieber hierauf aufmierkiam machen, als den
hoffentlich recht zahlreichen Beſuchern auch ein zweifelloſer Kunſt=
genuß
zu teil werden wird. In dem Konzert wirken außer Herrn
Muſikdirektor Senff und dem unter ſeiner Leitung ſtehenden jun=
gen
Kirchengeſangverein der Johanneskirche. noch mit: Fräulein
Johanna Beck aus Frankfſurt, Herr Paul Mayer, Violinvirtuoſe
ebendaher, uns Darmſtädtern bereits vorteilhaft bekannt durch
Auftreten im R. Wagnerverein, ſowie Herr Kirchenmuſikmeiſter
A. Mendelsſohn (Orgel.
9 Bei der am Freitag vormittag ſtattgehabten Verſteigerung
von abgängigen Zuchttieren aus den ſtädtiſchen Faſelſtal
lungen würden für einen Bullen 423 M. für einen Eber 64 M.
und für ſechs Biegenböcke 44 M. 40 Pi. zuſammen 531 M. 40 Pf.
erzielt. womit das Taxatum erreicht war.
- Immobilienverkauf. Das öſtlich der Reitbahn in
der Annaſtraße liegende Terrain des ehemaſs Prinz Carl
ſchen Gartens ging, ſoweit es nicht bereits verkauft war, in
Beſitz von Herrn Dr. Louis Merck über.
Die Wochenmärkte waren auch in der letzten Woche
vom Wetter begünſtigt, was beſonders beim Samstagsmarkt durch
reiche Zufuhren und lebhaſten Verkehr zum Ausdruck kam. Die
niederen Butterpreiſe haben ſich gehalten, es iſt zu notieren
p. ½ Kg. 90 Pf. in Partien 75--80 Pf. Eier koſteten: Italiener
und Landeier P. 100 Stück 970 M. v. Stück 9-11 Pf., bayeriſche
v. 100 Stück 7-8 M. p. Stück 7-8 Pf., Kalkeier p. 100 Stück
560 M. v. Stück 5-6 Pf. Gemüſe aller Art waren reichlich
vertreten. von ausländiſchen Blumenkohl. der mit 15- 40 Pf.
v. Stück bezahlt wurde. Franzöſiſcher Kopfſalat koſtet 15-18 Pf.
p. Stück.
2 Auch Nr. 2der Darmſtädter Faſtnachtszeitung
welche am Samstag erſchienen iſt, reiht ſich in Bezug auf Fülle titel iſt im weiteren Steigen begriffen, da ſowohl die Einrichtun
und Vielſeitigleit des Inhaltes ihrer Vorgängerin würdig an.
An Beiträgen in Proſa iſt beſonders bemerkenswert der Vortrag
des Herrn Klinge aus Mainz. gehalten in der letzten Sitzung der
Narrhalla, und der des Herrn Kreuser aus derſelben Sitzung, Verlangen der Eiſenbahnbehörde durch faſt hundert Schutzleut=
können
auch dieſe Aummer der D. F. 3ta: dem Intereſſe unſer gezogen waren, Hausſuchungen'bei dem Fahrper,
verehrten Leſer beſtens empfehlen.
gezogenen und bis 31. Dezember 1894 nicht einkaſſierten
Tükkenloſe veröffentlicht. Es iſt geradezu erſtauulich, wie wohnen vflegen. Es handelke ſich um die Beſchlagnahme ge=
nachläſſig
die Beſitzer bei der Veriſikation ihrer Loſe vorgehen.
Nicht präſentiert wurden im Ganzen 370 Stück, worunter ſich breikern man auf die Spur kommen will. Etwa ſechs Verhaf=
nicht
weniger als neun große Treffer befinden, und zwax zwei
600000 Franes (r. 717355 und 748040, drei 300 000 Franes
Nr. 346 827, 374718. 471668, vier 60000 Franes Nr. 86929
154 448. 366 208. 557060) fünf 20000 Franes Nr. 134 165,
565 478. 764 307. 591 102, 144473), einer 10060 Frs. NNr. 1966467.
ferner 2433 Stück gezögen mit 400 Franes. 169 mit 1000 Franes. vornehmen. F. 3tg.
27 mit 1250 Franes. 14 mit 200 Franes. ör mit Aon Franes, 1
mit 6000 Franes, zuſammen 570) Stück im Betrage von
4 276 950 Franes.

22

7 Arheilgen, 23. Jan. In dieſem Jahre wird unſer
ein größeres Föſt in ſeinen Mauern feiern. Es wird nämlich
den Tagen vom 13. bis 15. Juni der 2. Kreisfeuerwehrt
hier abgehalten, verbunden mit dem 15. Stiftungsſeſt 2
Seiten der hieſigen Freiwilligen Feuerwehr ſind daher jetzt ſch
die nötigen Vorarbeiten eingeleitet, um dieſe Tage ſowohl
die zahlreichen auswärtigen Beſucher. als auch für den ganz
Ort zu recht frohen und ſchönen Feſttagen zu geſtalten. Es
gelungen, einen großen Feſtylatz in ſchöner Lage des Orts
gewinnen, der mit allen denkbaren Einrichlungen eines groß
Völtsfeſtes ausgeſtattet werden ſoll. Eine große Zahl auswärti=
Wehren haben ihr Erſcheinen bereits in Ausſicht geſtellt u
darf man daher die frohe Hoffnung hegen, daß die mit der A=
ſührung
betraute Freiwillige Feuerwehr nach allen Seiten1
ihre Schuldigkeit thun wird. umſomehr als diefem Inſtitut v
Seiten der Bürgerſchaft ſtets die wärniſten Sympathien entgeg=
gebracht
werden.

Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 25. Jan. Der Kaiſer
nannte den Fürſten Bismarck. die Profeſſoren Kohlrauſch v.
Charlottenburg, Grimm und Brunner von Berlin, Köllicker1
Würzburg zu' ſtimmfähigen Rittern des Ordens Pour
mérite für Wiſſenſchaft und Künſte. Prinz Albrecht hielt heu
vormittag ein Kapitel des Johanniterordens
Wie die Kreuzjeitung; vernimmt, wurden geſchäftliche
gelegenheiten, Unterſtützungsſachen und die Aufnahme neu
Ehrenritter beraten. Am Nachmittag waren die Teilnehm
zum Diner beim Prinzen Albrecht geladen. Nach ein
Melduna des Tageblatts; gedenkt v. Kardorff Barth weg=
des
Zwiſchenfälles am Donnerstag im Reichstag fordern!
laſſen oder hat dies bereits gethan, wenn ein Um Reichstag vi
konſervativer naheſtehender Seite verbreitetes Gerücht zutrift.
Wie gemeldet, iſt für die erledigte Stadtbauratsſtelle in Berl
der Erbauer des Reichsgerichtegebäudes in Leipzig,
Königl. Baurat Hoffmann in Ausſicht genommen. Na=
dem
jedoch inzwiſchen durch den Tod des Geh. Regierungsre
Buſſe die leitende bautechniſche Stelle im Reichsamt des Inne
erledigt iſt, glaubt die Voſſ. 3tg.: vermuten zu dürfen, daß d
Erbauer des Reichsgerichtsgebäüdes, deſſen Schöpfungen ſich d=
beſonderen
Wohlgefallens des Kaiſers erfreuen, für dieſe Stellun
in erſter Linie in Betracht kommen wird. Ueber die Umſtänd
unter denen bei Herrn Landgerichtsdirektor Brauſewetter
Geiſteskrankheit zur äußeren Erſcheinung kam. wird de
Berl. 8ta. von angeblich durchaus zuverläſſiger Seite folgende
berichtet: In der Nacht vom 6 zum 7. Dezember entlud ſic
wie erinnerlich, über Berlin ein ſtarkes Gewitter. Auch Brau=
wetter
wurde durch dieſe merkwürdige Naturerſcheinung au
ſeiner Ruhe geſtört. In dem Augenblicke, wo er an das Fenſte
trat, um das Gewitter zu beobächten. fuhr unter krachende=
Donner ein Blitzſtrahl vor ſeinen Augen nieder. Hierdur
wurde ſein zerrütietes Nervenſyſtem derart erſchüttert, daß zur
erſtenmale Wahnſinnserſcheinungen bei ihm zu Tage traͤk
Wenige Tage darauf müßte er in eine Anſtalt übergefüh
werd.n. Das Appellgericht in Trani erließ ein Urteil, wona
Freiherr v. Hammerſtein an Deutſchland auszulieferni
Die Auslieferungsbefehle ſind demnach bald zu erwarten.
Nach dem Betriebsbericht der Staatsbahnverwaltung ſin
im Jahre 1894-9. alſo vom 1. April 1894 bis 31. März 1895
im ganzen 1178038 Platzkarten verkauft worden, wofü
1831 113 M. erlöſt wurden. Bahnſteigkarten wurden nich
weniger als 9649060 verkauft, woſür älſo 96490s M. verein
nahnit wurden. Beide Neuerungen erbrachten mithin im Jahr=
1294-95 zuſammen bereits rund 2796000 M. Dieſer Einnahme
von D.Zügen als die Abſperrung von Bahnhöfen in fort
ſchreitendem Umfange betrieben wird.
Frankfurt, 25. Jan. Heute vormittag wurden plötzlich au
jowie ein naturhiſtoriſchenärriſcher Vortrag über die,Erdel-Wir in Civil, die aus den verſchiedenen Polizeirevieren zuſammen.
ſonäl der Staatsbahn und der Heſſiſchen Ludwigsbahn vor=
Die türkiſche Staatsſchulden=Verwaltung hat die Liſte der genommen, ſowohl in den Wohnungen der hier anſäſſigen Be=
am
en wie in den Gaſthäuſern, in denen auswärtige Beämte zu
fälſchter Eiſenbahnfahrkaͤrten, die im Umlauf ſind und deren Ver=
tungen
, teilweiſe wigen kleinerer Vergehen, waren bislang das
Ergebnis. Die Beamten der Main=Neckar Bahn blieben von der
Kontrolle verſchont Die Anordnungen bei der Polizei wurden
bereits geſtern getroffen, und es entſtand das Gerücht, die Volizei
wolle Maſſenhäusſuchungen bei den hieſigen Sozialdemokraten
Karlsruhe, 25. Jan. Vormittags 8 Uhr 50 Minuten reiſten
die Großherzoglichen Herrſchaften nach Berlin, wo
dieſelben äbends 11 Uhr eintreffen und im Valais Kaiſer

[ ][  ][ ]

Nr.
Wilhelms L. und dem ehemaligen niederländiſchen Valais ab=
zuſteigen
gedenken.-
Im benachbarten Durlach ſind beute
nittag drei Kindererſtickt. Die in einer Fabrik beſchäf=
iaten
Eltern hatten die Kinder eingeſchloſſen. Die Kinder
pielten mit Jündbölzern. wobei das Bett angezündet wurde.
Karlsruhe. B. Januar. Die Studentenſchaft ver
uſtal ete geſtern Abend zur Fe'er der Neubegründung des deut
ehen Reiches einen glänzeuden Fackelzug. Doc Großherzog
mfing die Abgeordncten der Studentenſchaft in Gegenwart des
ektors der Hochſelule im Marmorſaale des Schloſſes und nahm
vom Schloßbalkon aus die Huldigungen der Stod ut=nſchaft ent
zegen. Um 8 Uhr find t ein Feſtkommers ſtatt
Wiesbaden. 25. Jan. In den letzten Tagen hat eine
Zitzung des Geſchäfts=Ausſchuſſes für die Errichtung eines
Bismarck=Denkmals ſtattgefunden. Nach den gemachten Mit=
eilungen
ſind für das Denkmal circa 51300 M. gezeichnet, wo=
von
bis heute 46700 M. gezahlt ſind, während die Geſamtkoſten
oſten nach eingezogenen genauen Erkundigungen circa 64000 M.
olragen werden. Es fehlen ſomit noch circa 10000 M. die
offentlich bald durch Zeichnung weiterer Beiträge zuſammen
ebracht ſein werden. Mehrere Mitalieder des Ausſchuſſes
aben auch bereits die in Berlin ausgeſtellten Modelle des Bis=
narck
=Denkmals für Berlin beſichtigt und ſind die nötigen vor=
vereitenden
Schritte gethan, um dem Komitee bei ſeinem dem=
lächſtigen
Juſammentreten entſprechende Vorlagen machen zu
önnen.
Wien, 25. Januar. Die reichsdentſche Kolonie ver=
uſtaltete
anläßlich des Geburtstages Kaiſer Wilhelms
nd anläßlich des Bjährigen Reichsjubiläums ein Feſtbankett
voran der dentiche Botſchafter Graf Culenburg mit ſämtlichen
Nitgliedern der Botſchaft, der demiſche Gereralkouſul in Poſt,
Brinz von Ratibor, Vertreter der Bund. sſtaaten und die Spitzen
der reichsdeutſchen Kolonie teilnahmen. In Kaiſer Wilhelm und
Fürſt Bismarck wurden Huldigungs=Telegramme gerichtet.
Kleine Chronik. Der Druckfehlerteufel hat in einem
verliner Lokalblatt kürzlich große Verwirrung angerichtet. Unter
familien=Anzeigen hat er die beiden Rubriken Geboren= und
Geſtorben! verwechſelt, ſo daß allen Ernſtes da zu leſen ſtand:
heboren: der Strafanſtaltsdirektor P. der Regierungsrat K.,
Frau Generalin D. Herr Juſtizrat K. u. a. m., während unter
den Geſtorbenen eine unheimliche Serie von Söhnen und Töchtern
n Berlin und außerhalb levender Notabilitäten aufgeführt iſt.-
In der bereits erwähnten Lotterieaffaire eines Leivzigec
Wirtes, der aus Reklameabſichten 11740 Gäſte als Mitſpieler
einer Wjo=Loſes der ſächſiſchen Landeslotterie aufgenommen
hatte, wurde vom Landgericht in Leipzig ein freiſprechende:
Erkenntnis gefällt. Der Journaliſt Charles Gallais vom Pariſer
Eclair', der ſeine Frau auf der Hochzeitsreiſeim Schieb=
larren
durch die Welt fahren wollte ſ) und in Belgrad, nachdem
hm ſeine Frau durchgegangen war, einen Selbſtmordverſuch
vegina. traf mit der Bahn in Wien ein. Er ſtürzte vor Hunger
auf der Straße zuſammen und wurde, da er keinen Kreuzer
gatte, vom franzöſiſchen Hilfsverein mit Geld für die Weiterreiſe
nach Paris verſehen. - Aus Nom wird dem Neuen Wiener
Tagblatt' berichtet: Der Herzog von Malborough und ſeine
Gemahlin, geborene Miß Vanderbilt verbringen ihren Honig
nond in Italien. In Rom nun hat ſich die Nachricht von einer
Erkrankung der verzogin verbreitet, und thatſächlich empfina ſie
den Beſuch eines Arztes, der eigens aus London nach Nom
gelommen war. Wie ſich jetzt herausſtellt, machte der Arzt die
Neiſe im Auftrage einer Verſicherungsgeſellſchaft. bei welcher die
verzogin ſich zu Gunſten ihres Gemahls auf achtunddreißig
Millionen Franes verſichern ließ. Das Honorar für den Arzt.
der zum Zwecke der Verſicherung die Herzogin unterſuchte, ſoll
500 Franes betragen haben.

Die Köln. tg. ſchreibt aus London: Die ganz uner
artete Nachricht von dem Tode des Vrinzen Heinric
von Battenbera hat im ganzen Lande die größte Teilnahme
für die Königin und Brinze ſin Beatrice urd das Bodauern über
das Hinſcheiden des Prinzen hervorgerufen, der es verſtanden
hat, ſich eine ungewöhnliche Beliebtheit in allen Kreiſen der
Bevölkerung zu erringen. Wir jagen mit Abſicht erringen, da
ein großer Teil der engliſchen Preſſe bei ſeiner Vermählung mit
der jüngſten Tochter der Königin, ähnlich wie bei der Verlobung
der Königin mit dem Prinzen Albert gegen den deutſchen Prinzen
Stimmung machte. Im Lauſe der 10 Jahre, die er als Gatte
der Vrinzeſſin Beatrice und mit dieſer in beinahe ununterbrochener
Geſellſchaft der Königin in England verlebte, gewann er ſich
durch die Offenheit, den Ernſt und die Liebenswürdigkeit ſeines
Weſens die allgemeinſte Achtung und Sympathie, und heute iſt
im ganzen Reiche nur eine Stimme des Bedauerns und der
Trauer darüber, daß er dem Leben ſo früh entriſſen worden iſt.
Es iſt bekannt, daß ſich die Aerzte gegen die Beteiligung des
Brinzen an dem Feldzuge nach Aſchanti mit großer Entſchiedenheit
ausſprachen; allein er beſtand darauf und erklärte, er ſei Soldat,

22
333
und als Schwiegerſohn der Königin ſei es ſeine Pflicht, ſich in
Kricasſalle in die Reihen ihrer Truppen zu ſtellen und mit dieſen
die Geſahren zu teilen und zum Erſolge der Waffen beizutragen.
Die ſämtlichen Blätter ſagen darum auch, daß er ſein Leben im
Dienſte des Landes gelaſſen, und zollen ſeinen vorzüglichen
Charaktereigenſchaften die vollſte Anerkennung. In London wurde
die Nachricht von ſeinem Tode geçen Mit aa b.kannt, fand aber
anſänglich keinen Glauben, da die letzten Meldungen den Prinzen
als außer Gefahr ſtehend bezeichneten, und man ihn auf der
See, dem Bereiche des tödlichen Klimas entrückt, wußte. Als
aber von allen Kirchen der Cilh und des Weſtendes das Toten=
geläute
begann, da wurde es offenbar, daß die Meldung leider
auf Wahrheit beruhte, und alsbald bekundete ſich die allgemeinſte
Teilnahme. Das Geſchäft kam thatſächlich für eine Zeit zum
Stocken; alles ſprach nur von dem traurigen Ereigniſſe, und von
der Börſe und von verſchiedenen Korvorationen wurden alsbald
Beileidstelegramme an die Königin und die Prinzeſſin Beatrice
abgeſandt. Viele Läden verſchloſſen ihre Schaufenſter und von
allen öffentlichen Gebäuden wehten bald Trauerflagger. Vor
Manſion=Houſe, wo der Todesſall durch Maueranſchlag bekaurt
gemacht wurde, ſtanden bis ſpät abends große Menſchenmaſſen,
und allgemein hörte man Aeuſerungen aufrichtigen Bedauorns
um den poor fellon und die arme Prinzeſſin, und Beſorgniſſc
um die Königin. die. wie man bei ihrer großen Zuneigung für
den Prinzen Heinrich und ihrer Liebe für die Prinzelſin Beatrice
wußte, von dieſem neuen Schickſalsſchlag aufs härteſte betruſſen
ſein mußte. In Osborne traf die verhäuqnisvolle Nachricht in
dem Augenblick ein, als ſich die Königin mit Prinzeſſin Beatrice
vorbereitete, das fliegende Geſchwader' von der Varlhöhe aus
vorüberfahren zu ſehen. Die Schiffe lagen bei Spithead und
hatten ſich bereits ſormiert: Tauſende von Menſchen ſtanden an
den Ufern von Vortsmouth und der Inſel Wight, um das Schau=
ſpiel
der Vorüberfahrt zu ſehen. In Osborne warteten die Huf=
kutſchen
vor dem Schloßthor, in einer ſaßen die Kinder des
Prinzen. Auf einmal gab es eine merkwürdige Bewegung im
Schloſſe; die Kinder wurden aus dem Wagen geholt, Diener
eilten hin und be= und plötzlich hißten die Kriegsſchiffe unten die
Flaggen auf halbe Maſthöhe und dampften zu ihren Ankerplätz
zurück. Auf dem Schloßturm von Oeborne ſank die königliche
Standarte zugleich auf halbe Maſthöhe, und die Menſchenmaſſen
unten ſtanden beſtürzt. Was war geſchehen: Mit dem Feſt war
es vorüber. Aber wer war geſtorben; Prinz Heinrichl ging es
bald von Mund zu Mund. Vrinz Heinrich, den dort jeder gekannt
hatte, und ſchnell verbreitete ſich von da die Nachricht weit und
breit und rief namentlich auf der Inſel Wigbt, deren General=
kaptän
Prinz Heinrich war, Trauer und Beſtürzung hervor.
Die Todesnachricht wurde der Königin unmittelbar von der
Admiralitätsbehörde, wo ſic zuerſt einlanate, übermittelt, und die
Königin machte ſelbſt ihrer Tochter die ſchlimme Mitteilung: ſie
ſoll dabei Herrin ihrer Geſühle geblieben, dann aber, als Prin=
zeſſin
Beatrice von ihrem Schmerz überkommen war, ganz zu=
ſammengebrochen
ſein, und es läßt ſich ſagen, daß heute die ganze
Nation nicht nur den Schmerz der königlichen Familie teilt,
ſondern eins iſt in der Beſorauis, wie die Königin dieſen Schlag
ertragen wird. Das Hoſcirkular enthält die ſolgende Mitteilung.
in welcher man die Königin zu ihrem Vok ſprechen hört: Ein
furchtbarer Schlag hat Ihre Majeſtät und Vrinzelſin Beatrice
getroffen. Prinz Heinrich von Battenberg, deſſen Krankheit vor
einigen Tagen große Beunrnhigung verurſuchte, deſſen Geſundheit
ſich jedoch weſentlich gebeſſert hatte, erite emen Rückſall, und
ganz unerwartet iſt heute morzen von Sierra Leone die traurige
Nachricht eingelaufen, daß er am 20. ds. Ms. auf der Fahrt nach
Madeira dahingeſchieden ſei. Die Königin iſt aufs tieſſte erariffen,
denn ſie ſieht nicht nur das glückliche Leben ihrer geliebten Tochter
zerſtört, ſondern verliert auch einen höchſt liebenswerlen und
zärtlichen Schwiegerſohn, dem ſie ſehr zugethan war. Die Prin=
zeſſin
erlrägt dieſen ſchrecklichen Schlag mit großer Stärke ud
Gottergebenheit.: Ein ärztlicher Bericht aus Osborne meldet,
daß beide Damen den Schlag mit Stärke ertragen, daß ſie aber
oft von ihrem Schmerz ganz überkommen ſcheinen. Auf Anord=
nung
der Königin überbringt das Kriegsſchiff den Leichnam des
Prinzen nach England, wo er als im Feldzug verſtorbener Offizier
mit vollen militäriſchen Ehren im Mauſoleum von Windſor bei=
geſetzt
werden wird. Das fliegende Geſchwader= ſon Befehl
bekommen haben, der Blonder entgegenzufahren und ihr das
Geleite zu geben. Prinz Heinrich machte den Marſch von Cape
Coaſt Caſtle bis in die Nähe von Kumaſſi mit. In Prahſu an=
gelangt
, ging er abends mit Major Ferauſon die Wachtpoſten
ab. als dieſer pötzlich vom Fieber ergriffen und vom Prinzen
mit Mühe ins Lager zurückgebracht wurde. Ferguſon ſtarb binnen
einigen Stunden. Das Ereignis machte großen Eindruck auf den
Prinzen, der ſich auch ſchon nicht ganz wohl fühlte; er ſetzte aber
den Marſch doch noch weiter ſort, wurde aber nach drer Tagen
plötzlich ſo ſtark vom Fieber befallen, daß ſeine Zurückſendung
nach der Küſte ſofort angeordnet wurde. Stabsarzt Hilliard
begleitete ibn. Als er in Brabſu wieder angelangt war, ver
ſchlimmerte ſich ſein Zuſtand ſo, daß die Aergie an ſoinem Auf

[ ][  ]

334
r.
kommen zweiſelten: er erholte ſich jedoch wieder und beſand ſich
bei ſeiner Ankunſt in Cape Coaſt Caſtle etwas beſſer.
Am 31. Juli 1885, acht Täae nach der Heirat des Prinzen,
nahm das Haus der Loͤrds ein Geſetz an, das dem Prinzen alle
Rechte und Vrivilegien eines geborenen Unterthanen Ihrer
Majeſtät verlieh, und an demſelben Tage erſchien der Prinz,
dem zugleich der Titel Königliche Hoheit; verliehen worden
war, au der Schranke des Hauſes und legte da den Unterthanen=
eid
ab. Dem Peinzen wurde, was in mauchen Kreiſen große
Eiſerſucht hervorrief, der Hoſenbandorden vecliehen. Die Kinder
des Prinzen. namentlich die kleine neunjäbrige Brinzeſſin, ſind
ceklärte Lieblinge der Königin. Prinz Heinrich galt als eine
ihrer Stützen und wurde beſtändig von der Königin zu Rale ge=
zogen
und mit allerhand Aufträgen betraut, die ſie nicht in
andere Hände legen wollte. Sein Vetluſt wird auch in dieſer
Richtung ſchwer empfunden werden.

Kunſt und Wiſſenſchaft.
Proſeſſor Dr. Roentgen hielt am Donnerstag abend
in der phyſikal Geſellſchaft zu Würzburg über ſeine Entdeckung
einen Vortrag, dem Vertreter der Generalität, des Offizierscorps,
zahlreiche Profeſſoren und Aerzte und endlich eine große Anzahl
Studierender beiwohnten. Zu Beginn ſeiner Ausſuhrungen be=
tonte
Roenigen, dem Würzb. Gen=Anz.- zufolge, daß er es für
ſeine Vflicht gehalten habe, öffentlich über ſeine Entdeckung zu
reden, denn die Sache befinde ſich noch nicht im Stadium der
Entwicklung und es müſſe ſich eiſt herausſtellen, ob die Verſuche
gelängen. Nach einleitenden Worten ſber die Nalur der Hitt=
dorfſchen
Röhren, über Kathodenrohre u. ſ. w. beſprach Roentgen
die Entdeckung von Hertz in Bonn, daß Kathodenſtrahlen die
Fähigkeit haben durch Metallplättchen zu dringen und girg dann
auf die Arbeiten Lenards über, dem er ein unbeſchränktes Lob
ſpendete. Dieſe Verſuche hätten ihn ſelbſt zu weiteren Arbeiten
geführt, aber ſeine Entdeckung ſelbſt verdanke er dem Zufall.
Ich fand durch Zufall, daß die Strahlen durch gefärbtes Papier
deangen, dann nahm ich Holz. Papierheſte, aber immer noch
glaubte ich, das Opfer einer Täuſchung zu ſein. Da nahm ich
die Photographie zur Hilfe und der Verſuch gelang.: Sodann
beaann Röentgen mit ſeinen äußerſt intereſſanten Demonſtrationen,
ließ die Straͤhlen durch Pavier, Blech, Holz, endlich durch die
Hand dringen, Platin zeigte ſich dagegen undurchſichtbar. Redner
erwähnte, daß er bei ſeinen Verſuchen zuerſt durch eine Thür
photographiert hätte, und da hätten ſich Schatten ergeben, die
ihm ſchwere Sorgen gemacht hätten, bis er eines Tages hinter
den Grund dieſer Erſcheinung - der bleifarbene Anſtrich der
Thüre - gelommen ſei. Welcher Nalur die Strahlen ſeien, ſei
noch nicht aufgeklärt; doch vermute er, daß es die längſt geſuchten
longitudinalen Strahlen ſeien. Die Demonſtrationen gelangen
vorzüglich und ſchließlich bat der Enidecker den berühmten Ana=
tomen
Geheimerat v. Kölliker, deſſen Hand photographieren zu
dürſen. Während nun dieſer dieſem Erſuchen nachkan, hielt er
eine ſchlichte. tief zu Herzen gehende Anſprache und führte aus,
daß er in den 48 Jahren ſeiner Zugehörigkeit zu der phyſika=
liſchen
Geſellſchaft ſeiner Sitzung beigewohnt, in der ſo Großes
und Bedeutendes vorgetragen worden ſei wie in der heutigen.
v. Kölliker ſchloß ſeine Anſprache mit einem Hoch auf den Ent=
decker
, in das das Auditorium begeiſtert einſtimmte. Hierauf
ſchlug v. Kölliker vor, die L=Strahlen in Zulunft Roentgenſche
Strahlen zu benennen, was von der Verſammlung unter erneuten
Ovationen für Roentgen acceptiert wurde. In der ſich an den
Vertrag anſchließenden Diskuſſion warf Geheimerat v. Kölliker
die Frage auf, ob wohl die Entdeckung es ermögliche, alle Teile
des menſchlichen Körpers ſo zu photographieren, wie beiſpiels=
weiſe
die Hand. kurz ob Chirurgie und Anatomie aus der Ent=
deckung
für ſich praktiſchen Nutzen ziehen könne.
Roentgen er=
klärte
, daß zu einer diesbezüglichen Fortſetzung ſeiner Verſuche
ihm die Zeit gemangelt habe. Jedenfalls aber könne ein Hund,
eine Katze u. ſ. w. in der angedeuteten Weiſe photographiert
werden. v. Kölliter ſelbſt bezweifelt, daß der Magen, das menſch=
liche
Herz durch den Körver photographiert werden könne und
Roentgen giebt die Verſicherung ab, ſeine Kraſt gern in den
Dienſt der Chirurgie u. ſ. w. ſtellen zu wollen.
Ein bemerkenswettes Gutachten hat ein königlich
preußiſches Medizinalkollegium bezüglich der geſundheit=
lichen
Seite des Geſangsunterrichts in den Schulen abgegeben.
Danach wirkt das Singen der höheren Töne bei ſechs=und ſieben=
jährigen
Kindern ſchädlich auf die Stimmorgane. Dasſelbe gilt
auch von den tieferen Tönen. Zur Vermeidung der ſchädlichen
Ueberanſtrengung der Stimmbänder dürſten daher die Geſangs=
übungen
bei den ſechs= und ſiebenjährigen Kindern nicht über
oder unter die Mittellage der Stimmen ausgedehnt werden.
Dasſelbe Gutachten empfiehlt auch den Eltern, auf dieſen Punkt
bei ihren Kindern im Hauſe ſorafältig zu achten, da durch fort=
geſezie
Ueberanſtrengung nach dieſer Richtung hin leicht der

22
Grund zu chroniſchen Krankheiten des Kehlkopſes gelegt wer=
den
könne.
Herr Kapellmeiſter Vſeiſſer iſt für kommende Saiſon:
für das Mainzer Stadttheater wieder gewonnen worden.
Litterariſches.
HäuslicherRatgeber.: Praktiſches Wochenblatt für
alle deutſchen Hausfrauen mit den Gratisbeilagen,Mode und dand:
arbeit= und derilluſtrierten Kinderzeitung Für unſere Kleinen'.
Preis vierteljährlich mit Schnittmuſterbogen 1.40 M. Zu beziehen
durch alle Buchhandlungen und Poſtanſtalten. NNo. 3009 der
deutſchen Zeitungspreisliſte.) Unter den günſtigſten Auſpizien hat
der Häusliche Raigeber: das beliebte von Robert Schneeweiß
in Breslau berausgegebene Frauenblatt ſeinen zehnten Jahrgang
begonnen. Es liegen uns die Rummern 1 und 2 vor. die man
nur oberflächlich zu betrachten braucht, um den vorteilhafteſlen
Eindruck von der Zeitſchrift zu bekommen. Schon der reichhal=
ſige
und vorzüglich illuſtrierte Modenteil in Nr. 1 und der Hand=
arbeitsteil
in der Nr. 2 - dieſe beiden Rubriken wechſeln all=
wöchentlich
ab - müſſen jedem Frauenauge das höchſte Intereſſe
abnötigen. Aber auch der hauswirtſchaftliche Teil mit ſeinen
zahlreichen praktiſchen Ratſchlägen iſt in beiden Heften ſehr ſorg.
fältig ausgeſtattet. Ausgezeichnet redigiert iſt ferner das Feuille=
ton
. Ein Abonnement auf den Häuslichen Ratgeber= kann
beſtens empfohlen werden; auch verſendet die Verlagshandlung
Probenummern an jedermann koſtenfrei.

Letzte Nachrichten.
Rom, 25. Jan. Nach einer Meldung der =Agenzia Steſani=
aus
Maſſaua vom heutigen Tage wurde die Nachricht von der
Befreiung Gallianos und ſeiner heldenhaiten Soldaten
in der ganzen Kolonie mit unbeſchreiblichem Jubel begrüßt.
Dieſes Ereianis wird hier um ſo mehr als bemerkenswert be=
urteilt
. da Menelik durch Vermittelung Felters der Garniſon vo=
Makalle freien Abzug mit Waffen, Munition und Kriegszubehör
angeboten hatte. Vas Publitum reißt ſich um die Extrablätter
der Zeitungen, welche die neueſten Nachrichten veröffentlichen.

W

(1830

Todes=Anzeige.
(Statt jeder beſonderen Anzeige.)
Verwandten und Bekannten hierdurch die ſchmerz
liche Nachricht, daß unſere innigſtgeliebte Gattin, Mutter,
Schwiegermutter und Großmutter
Frau Elisabethe Becker,
geborene Rummel,
am 25. Januar, Vormittags 9 Uhr, im 69. Lebens=
jahre
ſanft verſchieden iſt.
Im Aamen der kranernden Hinterbliebenen:
Adam Secker, Schuhmachermeiſter.
Darmſtadt, den 26. Januar 1896.
Die Beerdigung findet Dienstag den 28. Januar, Nach=
mittags
2½ Uhr, vom Sterbehauſe, Nieder= Ramſtädter=
ſtraße
33, aus ſtatt.

Tageskalender.
Großh. Hoftheater, Anſang ½7 Uhr: Tannhäuſer;.
Feſteſſen im Saalbau um 1½, Uhr.
Vorſtellung abends 8 Uhr im Orpheum=
Kaiſer=Panorama im Darmſtädter Hof=.
Verſteigerungskalender.
Dienstag. 28. Januar.
Verſteigerung um 10 Uhr Rundeturmſtraße 16.
Brennholz=Verſteigerung um 9 Uhr Woogsplatz 5.
Holzverſteigerung von 9 Uhr an im Gaſthaus . Zum Wieſen=
thari
in Mörfelden.
Pappel=Verſteigerung um 110 Uhr an der Geripren=
brücke
zwiſchen Reinheim und Ueberau.
Stammholz=Verſteigerung um 10 Uhr im Gemeindewald
zu Eberſtadt.
Pferd=Verſteigerung um 3 Uhr im Rathaus zu Nieder=
Namſtadt.

Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei, verantwortlich für die Redattion: Dr. D. Waldaeſiel, beide in Darmſtadt.