g.
uten
9.
4te.
len;
Abonnemenlspreis
crteljährlich 1 Mart 5b Pf.,
halb=
hrlich 3 Mark incl. Bringerlohn.
nswärts werden von allen Poſi=
ntern Beſtellungen entgegenge=
180½ ommen zu 1 Mart 50 Pi. pro
Quartal incl. Poſlauſchlag.
od.
4.
159. Jabrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.
Inſerate
für das
woͤchentl. Gmal erſcheinende Tagblatt
werden angenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 22.
in Beſjungen von Friedr. Blößer.
Schießhausſtraße 15, ſowie auswärls
von allen Annoncen=Expeditionen.
Amtliches Organ
lei, 152
li sa für die Behanntmachungen des Großh. Freisamts, des Großh. Polizeiamts und der anderen Zehörden.
81
84
53 20.
Freitag den 24. Januar.
1896.
I nter dieier;
der in
Lo=
gtete,
abe=
m
eauenz. die;
Jäiſchen
Völ=
beneralreſſs,
lbelle:
6.
Bekanntmachung.
etreffend: Die Invaliditäts= und Altersverſicherungsanſtalt Großherzogthum Heſſen.
Nachſtehend bringen wir die Namen der von der Invaliditäts= und Altersverſicherungsanſtalt Großherzogthum
eſſen für den Kreis Darmſtadt beſtellten Vertrauensmänner zur Kenntniß der Betheiligten.
Darmſtadt, am 8. Januar 1896.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
v. Marquard.
Bezirk.
Name, Stand und Wohnort derVertrauensmänner
Erſatzmänner der
Vertrauensmänner
Erſatzmänner aus dem Kreiſe der Arbeitgeber. aus dem Kreiſe der Verſicherten.
I. Kreis Darmſtadt.
Darmſtadt.
11I. Volizeirevier
2 Il. Polizeirevier
3) UI. Voligeirevier
Griesheim und Meſſel
4 II. Volizeirevier
8. Janu=
9½ ⁄. Poligeirevier
6) Arheilgen
Wixhauſen. Sensfelder
hof, Erzhauſen,
Gräfen=
hauſen,
Braunshardt
Schneppenhauſen, Weiter
ſtadt.
7 Eberſtadt
Traiſa, Malchen, Nieder
Beerbach.
8 Pfungſtadt
Eſchollbrücken,
Eich,
Hahn.
9 Ober=Ramſtadt
Roßdorf, Nieder Modau,
Ober=Modau, Ernſthofen
Herchenrode, Hoxhohl,
Allertshofen, Nieder=
Ramſtadt, Waſchenbach
Frankenhauſen, Neutſch,
Brandau.
Betr.: Wie oben.
Philipp Spieß,
Zimmermſtr.,
Darm=
ſtadt, Stiftſtr. 38.
Wilh. Ganß,
Maurermeiſter Darm
ſtadt, Mühlſtr. 12.
Ludwig Noll,
Buchdrucker,
Darm=
ſtadt Wieſenſtr. 9.
Heinrich Weber,
Weißbinder,
Darm=
ſtadt, Hölgesſtr. 4.
Heinrich Schulz
Glaſer, Durmſtadt,
Beſſungerſtr. 10.
Chriſtian Appel II.
Müller,
Arheilgen.
Jacob Meidinger I
Schreinermeiſter
Eberſtadt.
Chriſtiau Ulrich,
Brauereibeſitzer,
Pjungſtadt.
Ludw. Breitwiejer II.,
Steinbruchbeſitzer,
Ober Ramſtadt.
Franz Gaydoul,
Kaufmann,
Marktplatz 2.
Ludwig Rettig,
Glaſermeiſter,
Lauteſchlägerſtr. 9.
Karl Walther.
Poſthalter.
Grafenſtr. 6.
Heinrich Emmel,
Hofſchloſſer
Hölgesſtr. 5.
Heinrich Noack,
Gärtner,
Heidelbergerſtr. 81.
Thomas Brücher II.
Gaſt= und Landwirth
Arheilgen.
Heinr. Dächert,
Weißbindermeiſter,
Eberſtadt.
Heinr. Kümmerer,
Maurermeiſter,
Pfungſtadt.
Adam Bürger,
Zimmermeiſter,
Ober=Ramſtadt.
Jakob Wißmann,
Fabrikarbeiter,
Soderſtr. 84.
Franz Sepp,
Former,
Fuhrmannsſtr. 6.
Auguſt Gerlach,
Heizer.
Feldbergſtr. 28.
Ludwig Roth,
Werkführer,
Sandſtr. 38.
Franz Ruppert,
Maſchinenmeiſter,
Bruchwieſenſtr. 8.
Georg Andres IV.,
Maurer,
Arheilgen.
Georg Rettig,
Weißbinder,
Eberſtadt.
Johannes Frick II.
Ziegler,
Pfinaſtadt.
Georg Schul; VI.
Fabrikarbeiter u.
Gaſt=
wirth, Ober Ramſtadt.
Frauz Müller,
Maurer.
Sackgaſiel2.
Johanu Michel,
Hausburſche,
Dieburgerſtr. 32.
Philipp Steitz,
Bankdiener,
Caſerneſtr. 6.
Heinr. Gottwalz,
6Bahnarbeiter.
Wilhelminenſtr. 2a.
Michael Franz,
Pfandzeuge,
Herdwegſtr. 16.
Chriſtoph Windhaus II.,
Taglöhner,
Arheilgen.
Jakob Pfeiſſer III.
Maurer.
Eberſtadt.
Chriſtoph Schaffner,
Zimmergeſelle,
Pfungſtadt.
Adam Rückert II.
Aufſeher,
Ober=Ramſtadt.
Darmſtadt, 8. Januar 1896.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
(1607
Auf vorſtehende Bekanntmachung machen wir Sie aufmerkſam.
42
v. Marquard.
284
Nr. 20
B e k a u n tm a ch u ng.
Betreſſend: Heſſen- Naſſauiſche Baugewerks=Beruſsgenoſſenſchafl.
Wir bringen hiermit zur Kenntniß der Betheiligten, daß von dem Vorſtand der Heſſen-Naſſauiſchen Baugewerks=/
Berufsgenoſſenſchaft folgende Perſonen zu Vertrauensmännern bezw. Erſatzmännern für die Zeit vom 1. Januar 1896 bis
31. Dezember 1897 beſtellt worden ſind:
Maurermeiſter Karl Böttinger aus Darmſtadt als Vertrauensmann,
Maurermeiſter Karl Schwarz in Darmſtadt als Erſatzmann,
für die Orte: Arheilgen, Braunshardt, Erzhauſen, Gräfenhauſen, Meſſel, Schneppenhauſen, Weiterſtadt, Wixhauſen, Ober=
Ramſtadt, Roßdorf und Traiſa; ferner für folgende Betriebe in Darmſtadt und Beſſungen: Bauklempner, Betriebe für
Blitz=
ableiter, Anbringung und Abnahme, Verlegung und Reparatur, Betriebe für Bauunternehmungen und Bauunterhaltung,
Feldmeſſer, Geometer, Markſcheider, Wieſenbauer und Draintechniker, Maurer, Zimmerer einſchl. Mühlenbauer, Schiffsbauer
in Holz, Asphaltirer und Steinſetzer Pflaſterer), Brunnenmacher, Ofenſetzer. Einrichter von Gas= und Waſſerleitung.
II. Chriſt. Mölbert, Weißbindermeiſter in Darmſtadt als Vertrauensmann,
Wilhelm Klein, Weißbindermeiſter in Darmſtadt als Erſatzmann,
für die Orte: Eberſtadt, Griesheim, Malchen. Nieder=Beerbach, Nieder=Ramſtadt, Waſchenbach; ferner für folgende Betriebe
in Darmſtadt und Beſſungen: Verfertigung grober und feiner Steinwaaren, Steinmetze und Steinhauer, ſofern dieſelben
nicht in Steinbrüchen beſchäftigt ſind, ſowie Schwemmſteinfabrikaten, Baulackirer, Bauglaſer, Bauanſtreicher, Baumaler,
Gypſer, Tüncher, Verputzer und Weißbinder, Stukkateure, Dachdecker, Kunſt= und Dekorationsmaler bei Bauten, Tapezirer,
Stubenbohner, Anbringen und Abnehmen von Wetter=Rouleaux.
III. Adam Schellhaas, Maurermeiſter in Crumſtadt als Vertrauensmann,
Chriſt. Steuernagel, Zimmermeiſter in Crumſtadt als Erſatzmann,
für die Orte: Eich, Eſchollbrücken, Hahn und Pfungſtadt.
Darmſtadt, den 20. Januar 1896.
bez
8 2
hein
und
2rt.
10
.
15
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
v. Marquard.
I608
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Die Ausführung des Geſetzes vom 1. Juni 1895, den Erſatz des Wildſchadens.
Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß auf Grund des Art. 9 des Geſetzes den Erſatz des Wildſchadens
betr. vom 1. Juni 1895 ſeitens des Kreis=Ausſchuſſes des Kreiſes Darmſtadt an Stelle des Großherzoglichen
Oberforſt=
meiſters Krauß zu Darmſtadt als Sachverſtändiger für den 1. Wildſchadensbezirk des Kreiſes Darmſtadt der
Großherzog=
lichen Forſtaſſeſſor Moſer zu Darmſtadt auf die Dauer von drei Jahren ernannt und als Stellvertreter des Vorſitzenden/
der Sachverſtändigen=Kommiſſion beſtellt worden iſt.
Darmſtadt, am 14. Januar 1896.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
(1203
v. Marquard.
0.
Bekanntmachung.
Fünf Gemeinde= und
Kirchen=
ſteuer=Nachtrags=Hebregiſter der
Gemeinde Darmſtadt-Beſſungen für
1895ſ96 liegen zur Einſicht eines jeden
Intereſſenten vom 23. ds. Mts. an acht
Tage lang auf unſerem Büreau (
Stadt=
haus, Zimmer Nr. 11) offen.
Beſchwer=
den gegen die Beitragspflicht oder das
angenommene Beitragsverhältniß müſſen
binnen der erſten vier Wochen nach
Ab=
lauf der Offenlegungsfriſt, entweder
ſchriftlich oder mündlich zu Protokoll bei
Großherzoglichem Kreisamt vorgebracht
werden, ſpäter vorgebrachte Beſchwerden
finden keine Berückſichtigung.
Darmſtadt, den 23. Januar 1896.
Großherzogl. Bürgermeiſterei Darmſtadt.
(1609
J. V.:
Köhler.
Bekanntmachung.
Im Konkurſe über das Vermögen
des Schreinermeiſter Ludwig Buß ſind
zu der vorzunehmenden Schlußvertheilung
verfügbar 2889 Mk. 79 Pfg.; die
Kon=
kurgforderungen betragen 37819 Ml.
38 Pfg.
Darmſtadt, den 22. Januar 1896. 5
Der Konkursverwalter. 3
Ed i e t a l l a d u n g.
Nachdem wider den Kanonier Nikolaus Weber der reitenden Batterie
Großh. Heſſiſchen Feld=Artillerie=Regiments Nr. 25 Großherzogliches Artillerie=
Corps), geboren am 5. November 1874 in Ueberkinger, Kreis Forbach, der
förm=
liche Deſertionsprozeß eröffnet worden iſt, wird derſelbe hiermit aufgefordert, ſich
ſofort bei ſeinem Truppentheil zu geſtellen, ſpäteſtens aber in dem auf
Samstag den 30. Mai 1896, Vormittags 10 Uhr,
ſanberaumten Termin vor dem unterzeichneten Gericht zu erſcheinen, widrigenfalls
die wider ihn eingeleitete Unterſuchung geſchloſſen, er in contumaciam für
fahnen=
flüchtig erklärt und in eine Geldbuße von Einhundert und fünfzig bis Dreitauſend,
Mark verurtheilt werden wird.
1611
Darmſtadt, 21. Januar 1896.
Gericht der Großherzoglich Heſſiſchen (25. Diviſion).
B e k a n n t m a ch u n g.
Um die Gefahren zu vermeiden, welche dem Menſchen durch die Aufnahme
von Krankheitskeimen der Lungen= und Kehlkopfſchwindſucht (Tuberkuloſe) drohen
ſoll nach dem Vorgang in anderen Städten auch hier u. A. Folgendes empfohlen
werden:
1) Kuhmilch nur in abgekochtem Zuſtande zu genießen.
2) Auf Gängen, Treppen und in Stuben mit Waſſer gefüllte Spucknäpfe
aufzuſtellen und die mit Sand gefüllten Gefäße dieſer Art überall zu
be=
ſeitigen.
Zu 1. Eine nicht unbedeutende Anzahl von Milchkühen leidet an Tuberkuloſe
(Verlſucht). Durch die Milch dieſer Thiere kann die Tuberkuloſe
nachgewie=
ſenermaßen auf Menſchen leicht übertragen werden, wenn die Milch in rohem
Zuſtande genoſſen wird. Es kann daher, falls nicht ganz ſicher ſteht, daß
die Milch von vollſtändig geſunden Thieren herrührt, nur dringend
ange=
rathen werden, dieſelbe vor dem Genuſſe gut abzukochen.
Zu 2. Die im Huſtenauswurf tuberkelkranker Perſonen befindlichen Tuberkel=
64)
18=
89
oio
23½
285
Vatterie
jahne
auſen
l6.
nahm
rohen
ohle:
hiany
1 be=
21
Nr. 20
Bazillen können, wenn der Auswurf eintrocknet, verſtaubt und im Staube,
eingeathmet werden, die Schwindſucht auf Geſunde übertragen. Daher iſt es
ſehr rathſam, in allen öffentlichen Gebäuden und in allen Privatgebäuden,
welche dem Verkehr von fremden Perſonen zugänglich ſind, insbeſondere auch
in allen Verſammlungsräumen, Gaſthäuſern u. ſ. w., aber auch auf der
Treppen und Gängen der Privatwohnungen, welche dem Verkehr dienen,
mit Waſſer gefüllte Spucknäpfe aufzuſtellen. Dem Waſſer kann etwas
Salz oder Chlorkalium beigemiſcht werden. Die mit Sand gefüllten
Spuck=
näpfe bilden ein Beförderungsmittel für die Anſteckung und es iſt zu rathen,
ſie überall durch Waſſerſpucknäpfe zu erſetzen.
Obwohl vorſtehende Vorſichtsmaßregeln einem großen Theile des hieſigen
Publikums bereits bekannt ſein werden, ſo erſchien es doch angemeſſen, dieſelben
durch wiederholte Bekanntmachung der allgemeinen Beachtung zu empfehlen,
da=
mit Jedermann in der Lage iſt, bei der Verhütung der bemerkten, der geſammten
Bevölkerung überaus gefährlichen Krankheit mitzuwirken.
Darmſtadt, den 16. Januar 1896.
Namens des Ortsgeſundheitsraths:
Fey.
(20=
Pergebung von Lauarbeiten.
Für den Umbau des weſtlichen Kanzleigebäudes zu Darmſtadt ſollen die
Maurerarbeiten, Steinhauerarbeiten, Zimmerarbeiten, Holzcementdacharbeiten,
Schreinerarbeiten, Rollladenlieferung, Grobſchloſſerarbeiten, Schloſſerarbeiten,
Glaſer=
ſarbeiten, Spenglerarbeiten, Weißbinderarbeiten, Tapezierarbeiten und Häfnerarbeiten
ſöffentlich vergeben werden.
Pläne, Voranſchläge und Bedingungen liegen vom 27. Januar l. J. während
der Wochentage auf dem Bureau Großh. Hochbauamts Darmſtadt zur Einſicht
ſoffen. Angebotsformulare werden, ſoweit vorräthig, zum Selbſtkoſtenpreis
abge=
geben, jedoch nicht nach auswärts verſandt.
Die Angebote ſind verſchloſſen und portofrei mit entſprechender Aufſchrift
verſehen bis
Dienstag den I1. Februar d. J., Vormittags 10 Uhr,
bei uns einzureichen, woſelbſt die Eröffnung der Angebote ſtattfindet.
Zuſchlagsfriſt 3 Wochen.
Darmſtadt, den 23. Januar 1896.
Großherzogliches Hochbauamt Darmſtadt.
Wieſſell.
(1612₈
Holzuerkteigerung.
Montag den 27. Januar
werden im Gräfenhäuſer Gemeindewald verſteigert:
221 Raummeter Kiefern=Scheiter,
534
„ Knüppel,
„
52
„ Legner,
„
33
„ Stöcke,
7780 Stück
Wellen,
64 „ Derbſtangen, 5 bis 10 Meter lang,
30
Reisſtangen, 4 und 5 Meter lang.
Die Zuſammenkunft iſt Vormittags um 9 Uhr im Diſtrikt Hardt am
Sens=
felderweg.
Das zum Theil zerſtreut ſitzende Holz in der Sensfeldertanne,
Kuhhirten=
grund und Steinroht kann nicht alle vorgezeigt werden und wollen Steigliebhaber
dasſelbe vorher einſehen.
Gräfenhauſen, den 22. Januar 1896.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Gräfenhauſen.
Pons.
161;
Meine Geſchäfte bleiben
S o n n ta
für den Verkauf geſchloſſen.
H. Moeser Kachf.y
Hauptgeſchäft
Zweiggeſchäft;
Ludwigsſtraße 12.
Frankfurterſtraße.
98
1614
Bekanntmachung.
Beide Abtheilungen des
Umlagekata=
ſters der land= und forſtwirthſchaftlichen
Berufsgenoſſenſchaft, fortgeführt, für
1895 liegen zwei Wochen lang vom
Tage des Erſcheinens dieſer
Bekannt=
machung gerechnet auf dem Büreau der
unterzeichneten Bürgermeiſterei,
Wald=
ſtraße 6, zur Einſicht der Betheiligten
offen.
Etwaige Einſprüche gegen den
In=
halt dieſer Kataſter ſind innerhalb einer
Friſt von vier Wochen nach Offenlegung
bei dem Vorſtande der land= und
forſt=
wirthſchaftlichen Berufsgenoſſenſchaft in
Darmſtadt bei Meidung ſpäterer
Nicht=
berückſichtigung vorzubringen.
Darmſtadt, den 16. Januar 1896.
Großherzogl. Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.:
[13812
Köhler, Beigeordneter.
Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung werden
die dem Ernſt Friedland und
Ehe=
frau dahier gehörigen Immobilien, als:
Flur. Nr. ⬜Meter.
I. 17835l₁₀o 174 Hofraithe
Mar=
tinſtraße,
II. 1783₁0o 328 Grabgarten
da=
ſelbſt,
Freitag den 31. Januar d. Js.,
Vormittags 9 Uhr,
in dem Ortsgerichtslocal (
Beſſunger=
ſtraße Nr. 48) dahier öffentlich
meiſt=
bietend verſteigert.
Die Genehmigung erfolgt auch dann,.
wenn der Schätzungspreis nicht erzielt
wird.
Darmſtadt, den 8. Januar 1896.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt I.
GBeſſungen).
Weimar.
[57₈
Steckbrief.
Gegen die unten beſchriebene
Dienſt=
magd Anna Maria Rückert, geboren
am 17. September 1896 zu Reibach,
Kreis Dieburg. welche flüchtig iſt, iſt die
Unterſuchungshaft wegen Diebſtahls
ver=
hängt.
Es wird erſucht, dieſelbe zu verhaften
und von der Verhaftung Nachricht zu
geben.
Frankfurt a. M., den 20. Jan. 1896.
Königliche Staatsanwaltſchaft.
Beſchreibung. Alter: 20 Jahre,
Sta=
tur: ſchlank; Stirn: gewöhnlich;
Augen=
brauen: dunkel; Naſe; gewöhnlich;
Zähne: gut; Geſicht: rund; Sprache:
deutſch; Größe: 1 Mt. 54 Em.; Haare:
dunkelblond, beinahe ſchwarz; Bart:
kei=
nen; Augen: blau; Mund: klein; Kinn:
rund; Geſichtsfarbe: geſund; beſondere
[1615
Kennzeichen: keine
G. Ph. Jung, Jumelier,
(11b
Schützenſtraße.
Grosse Aeswoght in Neuhelteh,
286
Nr. 20
Proniantamtz-Aenbauten in
Darmſtadt.
Die Ausführung der Hof=Entwäſſerungs=Anlagen, veranſchlagt mit 1000 Mk,
ſoll ungetrennt nach Maßgabe der öffentlich bekannt gegebenen allgemeinen
Ver=
tragsbedingungen bezw. Beſtimmungen für die Bewerbung-um Leiſtungen für
Garniſon=Bauten öffentlich verdungen werden.
Die Verdingungs=Unterlagen liegen im Reubau=Dienſtzimmer, Holzhofalle
Nr. 10, in den Dienſtſtunden zu Einſichtnahme aus.
Angebotsformulare können gegen Einſendung von 1 Mk., beſondere
Be=
dingungen nebſt Zeichnungen gegen 2 Mk. von dort bezogen werden.
Die Angebote und Materialproben ſind verſiegelt, poſt= und beſtellgeldfrei
mit der Aufſchriſt „Entwäſſerungsanlagen für die Proviantamts=Neubauten” bis
zum Eröffnungstermin,
Mittwoch den 5. Februar 1896, Vormittags 11 Uhr,
an das vorbezeichnete Büreau einzuſenden. Berückſichtigt werden nur
Unter=
nehmer, welche bei dem Angebot nachweiſen, daß ſie fachmänniſch durchgebildet,
derartige Arbeiten gut ausgeführt haben, Gewähr für tadelloſe Herſtellung bieten,
letztere ſelbſt oder durch fachmänniſch durchgebildete Werkführer leiten.
Zuſchlagsfriſt Wochen.
[164
Schild,
Garniſon=Bauinſpektor.
Bekanntmachung.
Die von dem Geſammtvorſtand in der Sitzung vom 16.
Dezem=
ber 1895 einſtimmig beſchloſſene Abänderung des 8 3 Abſ. 1 der
Wahlordnung vom 12. Dezember 1882, liegt in Abſchrift auf
unſe=
rer Gemeindeſtube, Friedrichſtraße 2, offen und kann daſelbſt in der
Zeit vom 24. Januar bis 7. Februar d. Js., beide Tage
einſchließ=
lich, mit Ausnahme der Samstage, täglich von 11 Uhr Vormittags
bis 2 Uhr Nachmittags eingeſehen werden. Etwaige Einwendungen
ſind während der genannten Zeit an uns zu richten.
Darmſtadt, den 15. Januar 1896.
Dor Vorstand der israol. Roligionsgemeinde.
Reh=-, Dammwild- Rennthier- und
Wildſchwein=Braten,
Pasanen., Wildenten,
Krammetsvögel, Perlhühner, ruſſ.
Wildgefligel,
ſowie alle Gattungen ſelbſtgemäſtetes Tafel=Geflügel empfiehlt
Heinrieh Grimmm,
(1617
Hoflieferaut.
Aryrn Geſchüftz-Aufgahe
gänzlicher Ausverkauf meines Manufactur= und Kurzwaarenlagers
weit unter Koſtenpreis. Nur ſolide Qualitäten.
Heymann Necter.
(2193
Beſſungerſtraße 33.
A uslese,
ſgriechiſcher Wein
beſter Erſatz für Tokaher, empfiehlt
per Flaſche 1 Mark
(219221
Dieburger=
G. Woth, ſtraße 9.
P,
Ahvel
verſäumen, mit dem ſeit einiger Leit,
überall mit größtem Erfolg eingeführten
Fleiſchertract „80vrilé einen Verſuch
zu machen; dieſes von den
hervorra=
gendſten Analytikern, wie Prof. Dr.
Fresenius u. erſten Fachautoritäten als
unübertroffen bezeichnete Präparat
bie=
tet bei richtiger Anwendung die größten
Vortheile, denn es iſt wohlſchmeckend
und der Geſundheit zuträglich und
durch ſeine Ausgiebigkeit billiger als
andre Fleiſchextracte. - In Gläſern
- 70. 1.25. 2.25. 4 - u. 750.
Für Kranke, Reconvalescenten, Kinder
u. ſ. w. ſei beſonders
„Invaliden-Bovrile
extra ſtark concentrirt, ungewürzk und
von leichteſter Verdaulichkeit, empfohlen.
In Darmſtadt zu haben bei:
Christian Schwinn, Wilhelminenſtraße,
C. Hammann, Caſinoſtraße,
Georg Liebig ≈ Co, Louiſenſtraße,
M. W. Prassel, Rheinſtraße. (20091
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geſetzlich geſchützt - zur
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von vielen Großinduſtriellen als
unüber=
troffen empfohlen. Flaſch: Mk. 1.- und
M. 150. Niederlage für Darmſtadt
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ExſelsrUiniG.
Zur Berichtigung weitverbreiteter irriger Aufaſſungen ſieht ſich der
unter=
zeichnete Vorſtand zu nachſtehender Erklärung veranlaßt:
„ Laut Abſchluß unſeres Miethvertrages mit der Stadt über die
Be=
nützung der Saalbaulokalitäten für unſere Vereinsanſtaltungen war uns für
unſer heuriges Stiftungsſeſt der 18. Januar 1896 ſchon im Frühjahr 1805
beſtimmt. Wir haben im Laufe des vergangenen Jahres mehrmals bei
der Stadt perſönlich anfragen laſſen, ob es bei dem 18. Januar für unſer
Feſt bleiben könne, da wir in dieſem Falle daſſelbe in ganz beſonders
patri=
otiſcher Weiſe ausgeſtalten mußten, und haben die Auskunft erhalten, daß
die Stadt für dieſen Tag kein beſonderes Feſt in Ausſicht genommen habe.
Erſt daraufhin beſchloſſen wir, den Tag in patriotiſch=feierlicher Weiſe zu
begehen und trafen ſofort die nöthigen Vorbereitungen, die bis zu Weihnachten
nahezu fertig gediehen waren.
Als nun am 29. Dezember 1895 die Frage an uns herantrat, unſer
wohlvorbereitetes Feſt zu Gunſten einer allgemeinen Feier zu verlegen,
wären wir gerne hierzu bereit geweſen, wenn nicht die Räume des
Saalbaues, die für unſer Feſt allein in Frage kommen konnten, nunmehr
ſchon bis weit in den Monat März hinein für die verſchiedenſten
Veran=
ſtaltungen vermiethet geweſen wären, ſo daß wir für unſer Stiftungsfeſt
keinen geeigneten Tag mehr vor Oſtern erlangen konnten. Somit wären
wir bei Abgabe des 18. Januar an die allgemeine Feſtfeier vor die
Alter=
native geſtellt geweſen, unſer geplantes Feſt, für welches bereits alle
Vor=
kehrungen getroffen und bedeutende Koſten erwachſen waren, für dieſes Jahr
ganz ausfallen zu laſſen.
Erſt nachdem dies ermittelt und im Vorſtande wohl erwogen worden
war, entſchloſſen wir uns zur Feſthaltung des 18. Januar 1896 für unſer
Stiftungsfeſt, faßten aber auch gleichzeitig den Beſchluß: durch Abgabe von
Eintrittskarten zu mäßigen Preiſen die Antheilnahme den weiteſten Kreiſen
hieſiger Einwohnerſchaft an unſerer patriotiſchen Feſtfeier zu ermöglichen,
von welcher Gelegenheit ſehr zahlreich Gebrauch gemacht wurde!
Wir haben dieſe Erklärung erſt heute in die Oeffentlichkeit gebracht, um
jeden Mißklang bei der ſo hoch erhebenden nationalen Feſtfreude zu vermeiden,
glaubten aber eine ſolche unſeren Mitbürgern ſchuldig zu ſein, denen wir die
Beurtheilung der Angelegenheit im Hinblick auf unſere nun dreijährige Wirkſamkeit
für öffentliche, gemeinnützige und humanitäre Zwecke vertrauensvoll überlaſſen.
28
Der Vorſtand des Münnerchors Humanikao.
Darmſtadt, den 21. Januar 1896.
1619
Cannen= und Buchenholz,
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lar7
Horart-Verenn
Samstag den 25. Januar 1896, Abends 8 Uhr
90. Jndngzodo ull vddloll.
1. Abtheilung.
Gonaert
unter gütiger Mitwirkung des holländiſchen Damenterzetts,
J. de Jong, A. Corver und M. Synders), ſowie des Herrn Crik
Meyer=Hellmund, Geſang) und des Herrn Hoſchauſpieler
Hugo Edward.
Bäkk
Proor am m.
1) Zu Mozart's Geburtstag: a. Chor:„Wahlſpruch des Vereins:
gedichtet und componirt von Richard Senff, und O Iſis und Oſiris
aus „Die Zauberflöte: von Mozart (mit Begleitung von Blasinſtrumenten)
b. Prolog „Am Mozart=Tagel von Otto Preſchte: (geſprochen von
Herrn Hugo Edward. e. „Feſtchor zu Mozart's
Säcular=
feier” von Franz Lachner (mit Begleitung von Blasniſtrumenten)
2) Terzett für Frauenſtimmen: „Frühling; mit Klavierbegleitung
von Bargiel. 3) 3 Lieder für Baryton von Meyer=Hellmund: a.„
Knaben=
hiſtorie”, b. „Ich ſchreite heim, c. „Liebeslied: (Herr Meyer=Hellmund).
4) Chor: „Frühlingsnahen! von Kreuher. 5) 3 Terzette a capella
Frauenſtimmen: a. „Es muß ein Wunderbares ſein' von Kretſchmar,
b. „Heimliche Liebe von F. v. Hiller, c. „Wiegenlied: von W. Berger.
6) 2 Chöre mit Baryton=Solo von E. Meyer=Hellmund: a. „ Im
Graſe thaut s=, b. Venetianiſches Gondellied:. (Das Solo: Herr Meyer=
Hellmund. 7) 3 Terzette a capella f. Frauenſtimmen: a.„Chants
Norwégiens: b. „Coucher du soleili e.,La noce dans le Hardangi von
J. Merteus. 8) 3 Lieder für Baryton von Meyer=Hellmund a. „Ach
wie kühle; b. „Der Schwur;, c. „Das letzte Kännchen: (Herr Meyer=
Hellmund). 9) Chor: „Heini von Steier: mit Violin=Solo von Engelsberg.
1. Abtheilung.
Ball im grossen Saal.
Nichtmitglieder erhalten für das Konzert nummerirte Plätze
Mk. 3.- in der Hofmuſikalienhandlung von Cg. Thies.
1521)
Ohne Vorzeigung der Karten pro 1895,06 (roſa Farbe) iſt
der Eintritt Niemand geſtattet.
Der Vorstand.
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Schutzverein der Hanseigenthumer.
In Deutſchland über 200 Verbaudsvereine mit über 100,000
gliedern.
Zweck des Vereins iſt: einerſeits die angeſeſſene Bevölkerung der Stadt
rmſtadt zur Wahrung und Förderung der gemeinſchaftlichen communalen
privaten Intereſſen des ſtädtiſchen Grundbeſitzes zu gemeinſamem Handeln
mnen zu ſchließen, andererſeits die materiellen Intereſſen ſeiner Mitglieder,
weit dieſe den Haus= und Grundbeſitz berühren, nach Kräften zu fördern:
eſondere:
alle ſeine Mitglieder vor denjenigen Verluſten oder Schäden zu
be=
wahren, welche durch Miethverhältniſſe entſtehen;
das Jutereſſe guter Miether zu fördern und nach beiden Seiten
unparteiiſch zu wirken;
die Geſammtheit der Bürgerſchaft gegen die Nachtheile des
Unter=
ſtützungswohnſitz=Geſetzes nach Möglichkeit zu ſchützen.
Beſondere Vortheile: Unentgeltliche Auskunftsertheilung über Miether
ſonſtige Miethsfragen. Beitreiben rückſtändiger Miethsforderungen.
Woh=
gsvermiethungen. Gratislieferung der Verbandszeitung.
Jährlicher Mitgliedsbeitrag 6 M. Aufnahmegebühr 2 M. Geſchäftszimmer
fenſtraße 27 parterre. Geſchäftsſtunden von 8-10 und 2- 4 Uhr.
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Großherzogliches Hoftheater.
Freitag. 24. Januar.
6. Vorſtellung i. d. 6. Abonnements=Abtheilung
Rothe Karten gültig.
Zum erſten Male wiederholt:
Das Glück im Winkel.
Schauſpiel in 3 Akten von H. Suderman
Regie: Herr Valdek
Wiedemann, Rektor einer
Gemeinde Mittelſchule Herr Edward
Eliſabeth, ſ. zweite Frau
Frl. Cxamer.
rl. Göbel.
Helene, ſeine Kinder aus Frl. Wehn.
erſter Ehe, unna Lippert.
Fritz.
Emil,
Freiherr von Röcknitz au
Witzlingen
Herr Hacker.
Bettina, ſeine Frau
Frl. Eichelsheim.
Dr. Orb. Kreisſchulinſpektor Herr Wagner.
Frau Orb
Frl. Denkhauſen.
Dangel, zweiter Lehrer Hr. Kreidemann
Fräulein Göhre, Lehrerin Frl. Bernhard.
Roſa, Dienſtmädchen bei.
Wiedemann
Frl. Wisthalen
Anfang 7 Uhr. Ende gegen ½10 Uhr.
Sonntag. 26. Januar.
Rothe Karten gültig.
Häuſel und Gretel.
Hierauf:
Die Puppenfee.
Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Reich. Der „Reichsanzeiger veröffentlicht
folgen=
den Erlaß des Kaiſers: „Mit herzerhebender Begeiſterung
hat das deutſche Volk in Einmütigkeit mit ſeinen erlauchten Fürſten
das 25jährige Beſtehen, des, neubegründeten
Reiches gefeiert und dabei nicht nur in Dankbarkeit der Männer
gedacht, deren Weisheit und Hingebung die langerſehnte
Wieder=
vereinigung der deutſchen Stämme zu ſtarker achtunggebietender
Gemeinſchaft geſchaffen haben, ſondern auch von Herzen gelobt.
ſich der aroßen Vergangenheit würdig zu erweiſen und alle Zeit
in deutſcher Männertreue zu Kaiſer und Reich zu ſtehen. Mit
leuchtenden Farben iſt dieſes Gelöbniß aus den vielen und
zahl=
reichen Telegrammen und Zuſchriften entgegentreten, welche
Tauſende von Deutſchen im In= und Auslande bei der
Erinne=
rungsſeier des denkwürdigen Ereigniſſes, als Ausdruck ihrer
reinen Vaterlandsliebe mir gewidmet haben. Ich bin dadurch
herzlich erfreut und in dem Vertrauen geſtärkt worden, daß das
deutſche Volk die Errungenſchaft von 187071 ſich nie und nimmer
nehmen laſſen und ſeine koſtbarſten Güter im Aufblick zu Gott
allezeit zu verteidigen wiſſen wird. Alle, welche mir ihre
mit=
wirkende Arbeit an der Weiterbefeſtigung der Deutſchen Einheit
und Förderung der Deutſchen Wohlfahtt kundgegeben und in
treuer Anhänglichkeit Meiner gedacht haben, ſpreche ich meinen
wärmſten Dank aus.
Der Reichstag beriet am Mittwoch die Antrüge
Baſſermann und Liebermann von Sonnenberg
wegen Schutzes der Bauhandwerker (Sicherung eines
hypotheka=
riſchen Vorrechts für Baulieferungen und Bauarbeiten). - Abg.
Baſſermann (natl.) führt aus. es ſei ſowohl von Fachvereinen
als auch von Behörden anerkannt worden, daß eine Sicherſtellung
der Bauhandwerker ein dringendes Erſordernis ſei. Der
Bau=
ſchwindel habe eine ſolche Ausdehnung genommen, daß ihm
ent=
gegengetreten werden müſſe.
- Abg. Lotze (d. Reſp.) empfiehlt
den Antrag Liebermann, welcher den Bauhandwerkern und
Ar=
beitern ein Vorrecht vor ſämtlichen anderen Forderungen geben
will.
Staatsſekretär Nieberding betont, daß die verbündeten
Regierungen in der Sache nicht unthätig geweſen ſeien, indeſſen
ſei es eine offene Frage. ob der Weg der Reichsgeſetzgebung zu
beſchreiten ſei, und die Landesregierungen erkennten nicht alle
ein Bedürfnis für eine allgemeine Regelung der Angelegenheit
an. Wenn die Kommiſſion, welcher dieſer Antrag überwieſen
werden ſolle, den verbündeten Regierungen brauchbare Vorſchläge
machte, ſo würden dieſe dankbar ſein.- Aba. v. Stumm Reichsp)
befürwortet den Antrag Baſſermann und erklärt ſich gegen den
weitergehenden Antrag Liebermann.
Aba. Rintelen (Centr
tritt für die Anträge ein.
Abg. Pachnicke (rſ. V9.) ſpricht ſich
gegen die Anträge aus. weil ſie die kleinen Bauhandwerker
ge=
fährdeten. Die Mißſtände würden übertrieben. - Abg. v.
Ben=
nigſen (natl.) beantragt die Annahme des Antrages Baſſermann,
ohne Kommiſſionsberatung. - Staatsſekretär Nieberding wendel
ſich gegen den letzten Antrag und beſürwortet die
Kommiſſions=
veratung. - Abg. Lieber (Centr.) tritt für die ſofortige Annahme
des Antrags Baſſermann ohne Kommiſſionsberatung ein. Darauf
wird der Antrag Liebermann abgelehnt und der Antrag Baſſer
mann angenommen; eine Kommiſſionsberatung des Antrags
wird abgelehnt. — Nächſte Sitzung Donnerstag 1 Uhr: Fortſetzung
der Etatsberatung.
Oeſterreich=Ungarn. Der „Neuen Freien Preſſe'
zuſolg=
dürfte Nuntius Agliardi mit der Vertretung des Papſtes be
der Harenkrönung in Moskau betraut werden.
Das ungariſche Abgeordnetenhaus nahm das
Budget des Miniſteriums des Innern im Allgemeinen an. Da=
Haus trat dann in die Spezialdebatte ein.
Frankreich. Die Regierungerhielt eine Depeſche des General
reſidenten von Madagaskar, Laroche, aus Tananarivo von
18. ds. Mts., worin er mitteilt, die Königin habe den vom
Mini=
ſterium abgeänderten Protektoratsvertrag ohne Abänderun,
unterzeichnet.
Die von 21 Abgeordneten und Senatoren gegen die =France
wegen Beleidigung und Veröffentlichung ihrer Namen in der
Liſte der 104 Panamiſten angeſtrengten Prozeſſe werden
vor=
ausſichtlich am 16. Februar vor dem Schwurgericht der Sein
beginnen. Die Anklagekammer hat beſchloſſen, daß alle 21 Pro
zeſſe nacheinander vor einem Gericht zur Verhandlung kommen
ſollen. Die Verteidigung der „France- iſt dem früheren Volizei
Präfekten Andrieux übertragen worden.
England. Bei einem Bankette, welches am Dienstag abend
im Hotel Metropole zu Ehren des neuen Gouverneurs von
Queensland, Lamington, unter dem Vorſitze des Staatsſekretärs
für die Kolonien, Chamberlain, ſtattfand, hielt letzterer eine Rede
in der er ausführte: Die Ereigniſſe in Südafrika
wür=
den den Gegenſtand einer gerichtlichen Unterſuchung in England
und Afrika bilden. Die Engländer würden beide Teile hören,
ehe ſie ein Urteil abzugeben verſuchen. Vor wenig Wochen
er=
ſchien England alleinſtehend, umgeben von eiferſüchtigen Neben=
3=„
Kin=
n=
n 2.
an
eil.
4.
der=
ay
ie,
in
Ar=
Li.
Beilage zu Nr. 20 des „Darmſtädter Tagblatte: vom 24. Januar 1896.
hlern und einer aanz und aar unerwarteten Feindſeligkeit.
iſere Differenzen mit anderen Mationen, die ſeit längerer Zeit
ſiehen. nahmen plötzlich drohende Verhältuiſſe an und von
eiten, von denen wir in Anbetracht unſerer Ueberlieferungen
d einer gewiſſen Intereſſengemeinſchaft Freundſchaft und
Ach=
ng erwarten durften, wurde uns plötzlich mit Argwohn begegnet
d ſelbſt mit Haß. Wir mußſen ſehen, wie unſere Friedensliebe
8 ein heichen von Schwäche und unſere Gleichgiltigkeit der
aus=
irtigen Kritik gegenüber als eine Aufforderung zu Beleidigungen
geſehen wurde. Wir mußten darauf gefaßt ſein, daß unſere
ederlage mit ſchlecht verhüllter Genuathuung betrachtet wurde
n unſeren Nebenbuhlern. Kein beſſerer Dienſt wurde uns
mals geleiſtet, da wir in den Stand geſetzt wurden, aller Welt
genüber zu zeigen, daß, während wir entſchloſſen waren, unſere
erpflichtungen zu erfüllen, wir ebenſo entſchloſſen waren, unſere
echte aufrecht zu erhalten. In Zukunft wird der Bund des
ſcater Britain nicht nur für die eigene Sicherheit ſorgen, ſondern
n mächtiger Faktor für die Aufrechterhaltung des Weltfriedens
in. Chamberlain ſchlug dann einen Trinkſoruch auf den an
m Bankett teilnehmenden italieniſchen Botſchafter vor und
gte: Das italieniſche Volk wäre ein treuer Freund und
ſtändiger Verbündeter des Vereinigten Königreiches geweſen.
as italieniſche Volk habe ſich mit England beteiligt an dem
wierigen Werk der Ausbreitung der Civiliſation in Afrika.
Vir bewundern die Tapferkeit ſeiner Soldater, ſowie die
Stand=
ſtigkeit und ſeine Entſchloſſenheit. Mit Freuden und Vertrauen
icken wir auf ſeine letzten Erfolge. Der italieniſche Botſchafter
rrari antwortete in herzlicher Weiſe.
Das „Reuterſche Burcau' meldet aus Wellington
GNeuſee=
nd. 22. Jan.: Bei einem öffentlichen Bankett erwähnte der
remierminiſter Seddon die Verwicklungen, die aus dem
Vene=
elaſtreit, der Transvaalkriſe und dem Verhalten
eutſchlands in Beziehung auf die lehtere entſtanden ſeien
io bemerkte, daß Neuſeeland beſonders beteiligt ſei wegen der
ntereſſen Deutſchlands und Amerikas auf Samoa. Der beſte
eg. um die Stellung der heimiſchen Behörden zu ſtärken, ſei,
ne Verteidigungsſtellung bezüglich ſeires Rechtes einzunehmen
1d auf das Schlimmſte gefaßt zu ſein. Eine öffentliche
Ver=
mmlung in Auckland faßte eine patriotiſche Reſolution bezüglich
r Venezuela= und Transvaalfrage.
Aus Durban MNatal). 22. Jan., meldet das Reuterſche Bureaus:
ameſon und ſeine Offiziere, die geſtern den britiſchen
Be=
orden an der Grenze von Natal ausgelieſert worden, ſind heute
er angekommen und unverzüglich an Bord des Poſtdampſers
Victoria' gebracht worden, um nach England übergeführt zu
erden. — Die „Times: melden aus Kapſtadt, daß die
Verhand=
ng. gegen die politiſchen Gefangenen in Prätoria am 21. April
attfindet.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 21. Januar.
Sc. Königl. Hoheit der Großherzog beſichtigte am
ſittwoch die in der Centralſtelle für die Gewerbe ausgeſtellten
ntwürfe für eine ſeſte Straßenbrücdke bei Worms.
Der Tod Sr. Königl. Hoheit des Vrinzen Heinrich
on Battenberg erfolgte am 20. d. M. abends 9 Uhr
in=
lge eines Fieberrückfalls an Bord des Kreuzers,Blonde”
as Schiff kehrte alsbald nach Sierra Leone zurück. Ihre Moj.
e Königin von England empfing die Nachricht von dem Tode
28 Prinzen während des Frühſtückes. Obwohl die Königin jehr
ſchüttert war, übernahm ſie es doch. die traurige Kunde in
honender Weiſe der Prinzeſſin mitzuteilen. Wie aus London
eiter gemeldet wird. legt der engliſche Hof anläßlich des Todes
es Prinzen eine ſechswöchige Trauer an. Die Königin ſagte
ffolge des Todes des Vrinzen die für geſtern angeſagte
Flotten=
zrade ab. Auf der Inſel Wight und in London wehten geſtern
ie Flaggen halbmaſt. Die Botſchafter und eine Menge
Privat=
erſonen telegraphierten ihr Beileid nach Osborne. Die
Abend=
lätter brachten ſympathiſche Leitartikel und Nachruſe. Der
Standard: meldet aus Sierra Leone, daß der Leichnam des
rinzen einbalſamiert wurde. Die,Blonde= ſollte geſtern abend
it der Leiche abgehen und wird in zehn Tagen in England
rwartet.
Zu Ehren des bevorſtehenden Geburtstages Seiner
Najeſtät des Kaiſers veranſtaltet das hieſige Ludwig.=Gymnaſium demnächſt auf der Bühne ſeiner
lula durch Schüler der Oberprimen mehrere Aufführungen
er Tragödie „Antigoneu von Sophokles nach der
eutſchen Ueberſetzung von Donner. Die Chorlieder dieſer Tragödie
verden geſungen. Herr Muſikdirektor Arnold Mendelsſohn hat
afür die Muſik Mendelsſohn=Bartholdys für einſtimmigen
Männer=
hor umgeſett und dadurch der Vortragsweiſe der Alten etwas
läher gebracht. Der Chor beſteht aus fünfzehn Brimanern. Das
zrogramm der bevorſtehenden Anfführungen iſt bereits aus
egeben, es enthält den Verſonenzettel und den Tert der Chor=
lieder. - Es finden ſolgende Darſtellungen ſtatt: Montaa,
27. Januar, vormittags, wird eine Schulfeier des Geburtstags
des Kaiſers Wilhelm im engeren Kreiſe der Schule abgehalten:
Anſprache und Geſang. hierauf Aufführung der „Antigone'.
Außerdem werden in der elektriſch beleuchteten Aula des
Gymnaſiums zweiöffentliche, jedermann zugängliche,
Auf=
führungen der „Antigone' veranſtaltet, und zwar
Sams=
tag, 25. Januar, und Mittwoch, 29. Januar,
jedes=
mal nachmittags 5½ Uhr. Der Saal wird um 5 Uhr
geöffnet. Für die erſte Aufführung werden rote, für die zweite
blaue Eintrittskarten ausgegeben. Die Eintrittskaͤrten für beide
Aufführungen werden, um die Koſten aufzubringen, zum Preiſe
von 40 Pig. verkauft, und zwar im Vorverkauf von
Freitag, 24. Januar, vormittags 10 Uhr an, in der
Woh=
nung des verſt. Schuldieners Haußner. Zu jeder Karte wird ein
Programm des Feſtſviels mit der Angabe der handelnden
Per=
ſonen ꝛc. und dem Text der Chorlieder gegeben.
2 Kunſtverein. Neu ausgeſiellt Sendung Münchener
Kunſtvereins=Gemälde: Guſtav Majer:Landſchaft. Charles Palmii:
An dec Altmühl. Max Vitzner: Auf der Weide. Adolf Glatte:
Frühſommer. Richard Falkenberg: Genre. Mathilde Frentag:
Bei Nervi. A. Anderſen=Lundby: Bei Kconburg. Joſef Watter:
Genre. Th. Weber: Stillleben. Wilhelm Lindenſchmit j. Nareiß.
Anton Windmaier: Frihling. Ferner 2 Gemälde der Verbindung
für hiſtoriſche Kunſt in Berlin. L. W. Heupel in Düſſeldorf:
Auxilium Chriſtianorum. Prof. K. Raupp in München: Ankunſt
der Aebtiſſin Irmingard auf Kloſter Frauenwoerth in Chiemſee 83.
Mt-V Für die Beſucher des morgen abend im Saalbau
ſtattſindenden Stiftungsfeſt=Konzertes des Mozart=
Ver=
eins dürfte es von Intereſſe ſein, über das mitwirkende
holländiſche Damenterzett, deſſen Leiſtungen bei der
hieſigen Kritik einſtimmig warmes Lob ernteten, auch einmal eine
auswärtige Preßſtimme zu hören. Der als namhaft bekannte
Muſikkritiker Bernh. Vogel ſchreibt in der Leipziger Illuſtr.
Zeitung: „Daß die drei Künſtlerinnen erſchöpfend alles das
er=
reichen, was ihnen als Jdeal vorſchwebt, und das es
ihnenoffen=
bar darum zu thun iſt, goldene Früchte in ſilbernen Schalen
dar=
zubieten. davon haben ſich im Laufe der letzten Jahren mit uns
viele Tauſende überzeugt. Mit der ohrbeglückenden
Klang=
ſchönheit, Ausgiebigkeit und ausgeglichenen Kraft verbinden die
drei zu einer wundervollen Einheit verſchmolzenen Stimmen eine
Modulationsfülle, einen Schattierungsreichlum, der in freudiges
Erſtaunen ſetzt. Dadurch gewinnen denn auch alle ihre Geſänge
eine ſchwer zu beſchreibende Eindringlichkeit auf Herz und
Ge=
müt urd überall, wo ſie ſeither im In= und Ausland aufgetreten
ſind, haben ſie ſich mit den beglückenden Spenden ihrer Kunſt
glänzende Erſolge erſungen. Möge ihnen ein langer Beſtand
und die gleiche ohren= und herzbewegende Gewalt auf Jahre
hlnaus beſchieden ſein, mit der ſie jedem, der ſie nur einmal
ge=
hört, unvergeßlich geworden ſind.
2 Am verfloſſenen Dienstag fand in der Reſtauration
„ Zur Oper' eine Verſammlung ſtat, welcher die Vorſtände
der 6 ſtädtiſchen Bezirksvereine und von 10 den
Handels= und Gewerbeſtand vertretenden und gemeinnützigen
Zwecken dienenden Vereine, ſowie Vertreter der Turngemeinde
beiwohnten. Zweck der Verſammlung war, über den für die
v0jähriae Jubelfeier der Turngemeinde
not=
wendigen Feſtplatz. welcher unter Umſtänden auch für ſpätere
Feſtlichkeiten benutzt werden könnte, zu beraten. Herr Stadtv.
Reinemer leitete die Verſammlung, in welcher zahlreiche
Redner die Anſchauung vertraten, daß nach den in den letzten
Jahren auf dem Exerzierplatze abgehaltenen Feſtlichkeiten hier,
gerade wie in zrankfurt und anderen Städten, die ganze
Bürger=
ſchaft, namentlich aber die Geſchäſtswelt, zur Einſicht gekommen
ſei, daß künftighin ein Feſtplaßz gewählt werden müßte, welcher
möglichſt dem Mittelpunkte der Stadt nahe komme. oder durch
ſeine Lage bedinge, daß der Fremdenverkehr durch die Stadt
gelenlt würde. Man war weiter darüber einig. daß bequeme
Zugänge und leichte Verkehrsverhältniſſe für das zum Feſtplatze
vorgeſchlagene Terrain vorhanden ſein müßten oder doch
ge=
ſchaffen werden könnten, ſo daß die feſtgebenden Vereine auch
in finanzieller Hinſicht ihre Rechnung zu finden vermöchten. Als
ein Haupterfordernis wurde ferner angeſehen, daß der betreffende
Platz ſo geräumig ſei, um allen Feſtlichkeiten zu genügen und
hinter dem anderer Städte nicht zurückſtehen zu müſſen. Dies
könne erreicht werden, wenn auch landſchaftliche Schönheit. Nähe
eines Teiches, ſchöne Anlagen ꝛc. demſelben zu gute kämen. Den
Anforderungen am nächſten kam das für die Zukunft in Ausſicht zu
nehmende Terrain der Knabenarbeitsanſtalt und einige andere
Plätze. Es wurde deshalb einer aus der Verſammlung
ge=
wählten Kommiſſion überlaſſen, einer ſpäteren Verſammlung
Eingangs erwähnter Vereine Vorſchläge über Lage, Größe
und Möglichkeit der Erwerbung einiger für Feſtplätze beſonders
geeigneter Terrains zu unterbreiten. Der Vorſizende ſchloß
hierauf die Verſammlung mit Dank für das der Angelegenheit
entgegengebrachte Intereſſe.
292
Re.
Ui.k Der Gaſtwirte=Verein veranſtaltete am Mittwoch
abend im Hauſtſchen Saale eine größere Feſtlichkeit zur Begehung
ſeines 14. Stiftungsfeſtes und der Jubelfeier des
Deutſchen Reiches. Nach dem Vortrag einiger Muſikſtücke
durch eine Abteilung der Militärkapelle des Großh. Heſſ. Feld=
Artillerie=Regiments Nr. 25 bielt Herr Direktor Reinemer
eine Anſprache, in welcher er die Entwickelung des Vereins
und die ſoziale Thätigkeit desſelben berührte. Der
Mitglieder=
ſtand des Gaſtwirte=Verbandes ſei im ſteten Wachſen und
betrage dermalen 20000; ſeit 3 Jahren beſtehe ein Sparverein
innerhalb des Vereins, der über ein Vermögen von 40000 Mark
verſüge. Die Sterbekaſſe habe bereits 300000 Mark für
ver=
ſtorbene Mitglieder ausbezahlt und ſei es das unabläſſige
Be=
mühen des Vorſtandes, den guten Namen, den der Verein be=
Behörden wie Privaten beſitze, ihm zu erhalten und zu fördern.
Der Jubelſeier der Neubegründung des Reiches gedenkend,
wünſche Redner, daß dem Reiche immerdar ein Oberhaupt
vor=
ſtehe, wie wir es in unſerem jungen thatkräſtigen Kaiſer beſäßen.
Die Anſprache klang in einem Hoch auf Kaiſer und Reich aus,
dem jubelnd zugeſtimmt wurde. Hierauf erfolgte durch Herrn
Reinemer mit einer herzlichen Anſprache die Verleihung und
Ueberreichung von künſtleriſch ausgeführten Diplomen des Vereins
au diejenigen Mitglieder, die bereits 25 Jahre ihrem Geſchäfte
vorſtehen. Ausgezeichnet hiermit wurden die Herren Jakob
Schuchmann, Louis Wiener (Darmſtädter Hof) und Sitte.
Desgleichen wurden diejenigen Bedienſteten, die längere Jahre
bei einer Herrſchaft treu und ehrlich gedient, durch Verleihung
von Diplomen erfreut. Es erhielten ſolche: 1 Heinr. Kreiſel
ſeit 1877 im Schützenhof. 2 Fritz Thumm (eſtauration „Zur
LudwigshalleJ). 3) Katharine Hartmann 117 Jahre bei
Reſtaurateur Mengeringhauſen): 4 Eliſe Bambey Reſt. Hauſt):
5) Peter Dammel (Reſt. „Zur Oper=) 6) Eva Schäfer (Reſt.
Winter). 7) Louiſe Thein =Reſt. Herzfeld): 8) Joh. Bruck
Reſt. Simmermacher in Nieder=Beerbach,. Herr Reinemer betonte
daß der Vorſtand hoffe, daß dieſe Ehrung ein Sporn ſein
mög=
zur Nacheiferung, ſowie zur Befeſtigung des guten Einvernehmens
zwiſchen beiden Teilen.
An der Ausführung des gewählten Proaramms beteiligten ſich
mit Vorträgen Frl. Krimm Geſang). Herr E. Reitz (Cello,
und Herr Architekt H. Krick (Klavierſ, ferner mit Deklamationen
Herr Kaufmann Burkhardt und die Herren Schandua
und Thomas und Gaſtwirt Olbert. Sämtliche Vorträge
funden beifälligſte Aufnahme. Nach Schluß des Programms
ver=
gnügten ſich alt und jung bei einem Tanzvergnügen, das bis zum
rühen Morgen währte. Begrüßungstelegramme und Schreiben
von befreundeten Vereinen gingen ein von Straßburg, Landau
und Mainz
1. Unter dem Vorſitze des Herrn Kaufmanns Schmidt hielt
auf Veranlaſſung des Detailliſten=Vereins Herr Direktor
Gottſchalk aus Berlin in der =Stadt Pfungſtadt: vor ziemlich
leeren Tiſchen einen Vortrag über die Abänderung der
Nonkursordnung. Der Redner wies darauf hin, daß ſchon
des neuen Bürgerlichen Geſetzbuchs wegen eine Reviſion der
Nonkursordnung notwendig ſei, dieſelbe werde jedoch wohl erſt
nach dem Inkrafttreten dieſes Geſetzbuchs vorgenommen werden.
Vereits ſeien eine Reihe von Vorſchlägen im Reichstage von
einer Kommiſſſon beſchloſſen worden die hanvtſüchlichſten
Aende=
rungen beträſen die ſachliche Behandlung des Konkurſes, die
Mit=
wirkung der Gläubiger und ihre Rechte, den Zwanasvergleich,
die Einwirkung des Konkurſes auf die verſönlichen Verhältniſſe
und die Strafbeſtimmungen. Um die Verſchiedenheit der Be
handlung zu vermeiden, werde eine Gebührenordnung für Konkurs.
verwalter verlangt. Das Verlangen. daß der Schuldner bei dem
Vorhandenſein einer Ueberſchuldung den Konkurs anmelden müſſe,
gehe zu weit; bei der Abweiſung eines Konkurſes wegen
mangelnder Maſſe ſollen die gerichtsbekannten Gläubiger
zu=
ſammenberuſen werden, da ſich hierdurch vielleicht die Koſten
vorlage beſchaffen laſſe. Was die Rechte der Gläubiger betreſſe,
ſehe das geltende Geſetz ſchon viele vor, es ſei wohl gut,
all=
gemein zu beſtimmen, daß bei größeren Konkurſen ein
Gläubiger=
ausſchuß gebildet werden müſſe. Eine Erſchwerung des
Zwangsvergleichs werde dahin geplant, daß ein Vergleich unter
25 pCt. nicht beſtätigt werde. Für den Fall nachweisbar
unver=
ſchuldeten Geſchäſtsrückgangs könne hier eine Ausnahme gemacht
wverden. Die Wirkungen des Konkurſes ſeien in den neuen
Be=
ſchlüſſen zu ſcharf. Es gehe nicht an, daß einem konkurs
gewor=
denen Kaufmann auch jede Erwerbsthätigkeit unmöglich gemacht
wverde. An Strafbeſtimmungen herrſche bei den neuen Beſchlüſſen
kein Mangel. Beſtraft ſolle ſelbſt ein Kaufmann werden, der
kurz vor der Eröffnung des Konkurſes große Einkäufe mache
dies widerſpreche aber der Rechtſprechung des Reichsgerichts.
Unmöglich ſei auch die Vorſchrift, daß ein Kredit ſuchender Kauf
mann, der Unterbilang habe, letzteres ſagen müſſe. Der
Vor=
tragende beleuchlete auch die Frage des außergerichtlichen
Ver=
gleichs und wünſchte, wie in andern Staaten, ein Vorverfahren,
in welchem eine antliche Perſon die Verhältuiſſe prüſe. An den
miit lebhaftem Beifall aufgenommenen Vortrag ſchloß ſich eine
Beſprechung, wohei ſich ergab. daß die hieſige Handelskammer
20
im weſentlichen mit den Anſichten des Redners ühereinſtimn
Herr Kaufmiann Supp wies auf ein hieſiges Geſchäft hin, welche
kürzlich konkurs geworden, in welchem aber äußerlich im
Betri=
keine Veränderung eingetreten ſei. Nicht einmal eine Vertrauen,
verion ſei in das Geſchäft geſetzt worden. Herr Direktor Got
ſchalk wird als Vertreter eines Gläubigers dagegen Beſchwerde.
beim Konkursgericht erheben. Nach einigen Ausführungen über
Konkursverkäufen und Warenauktionen, welche zeigten, daß
dieſen Fragen noch verſchiedene Anſichten herrſchen, teilte der
Vorſitzende mit, daß das Modauthalbahnkomitee zu
einer nächſten Sonntag in der „Traube; in Ober Ramſtadt ſtan
ſindenden Verſammlung eingeladen habe. Im nächſten Monat
ſolle hier eine große Verſammlung ſtattfinden.
G. Der Bezirksverein Beſſungen hielt am Milt
woch, 22. d. Mts., bei Gaſtwirt Volle ſeine dritte Vereins
verſammlung ab, in welcher, in Bezug auf Anlage der
elek=
triſchen Straßenbahn hier, der Vorſitzende, Herr Architekt Has
die bis jetzt in Betracht kommenden Linien auf einem Plane zur
Erläuterung brachte, und es hauptſächlich als zweckmäßig bi
tonte, daß die Linie, welche durch die Karlsſtraße geſührt werder
ſoll und am Herdweg endet, durch die Beſſungerſtraße weiter
geführt werden müſſe bis zum Chauſſeehaus event. Beſſunge
Bahnhof. Folgende Reſolution wurde ſodann einſtimmie
von den Anweſenden angenommen: „Die Verſammlung erklärt
ſich mit den in folgenden Leitſätzen ausgeſprochenen Anſichte:
einverſtanden: 1) Die Verbindung des ſüdlichen Stadtteils m
dem Stadtinnern, ſpeziell dem Marktplatz und ſeinen Anſchlu
linien der Straßenbahn wird nach der von dem ſtädtiſch
Projekt gewählten Linie durch die Karlsſtraße als ſehr
zwe=
mäßig anerkannt, da dieſe Linie den Weg verfolgt, welcher bi
her ſtets den größten Perſonenverkehr aufzuweiſen hat.
jedoch den Vorteil der Straßenbahn der Bevölkerung des ältere
3tadtteils von Beſſungen, welche mit zum großen Teil au
Arbeitern beſteht, die in Geſchäften und Werkſtätten der Stad
beſchäftigt ſind, zugänglich zu machen, empfiehlt es ſich, die be
zeichnete Bahnlinie durch die Beſſungerſtraße bis zum
Inner=
des älteren Stadtteils von Beſſungen zu verlängern. 2) Die der
Verbindung des ſüdlichen mit dem nördlichen Stadtbezir,
dienende Linie des Sondervorſchlags der Herren Stadtveror
neten Rückert und Blumenthal wird für den ſüdlichen
Stadt=
bezirk nur dann von Wert ſein, wenn die Strecke Heidelberge:
traße bis zum Chauſſeehaus verlängert wird. 3) Aus der 8.
ſammenführung beider in Vorſchlag gebrachten
Linienveränd=
rungen am Chauſſeehaus ergiebt ſich eine für die vorteilhal
Betriebsführung gewiß nicht zu unterſchätzende Ringverbindur
die unter Vermeidung toter Enden ein ſtetes Durchlaufen d=
Wagen in gleicher Richtung geſtattet.” — Sodann ging man zu
Statutenberalung über und wurden die im Entwurf vorgelegene:
Satzungen paragraphenweiſe mit wenigen Abänderungen von de
Verſammlung angenommen, worauf dieſelbe geſchloſſen wurde.
2 Das Kaiſer=Panorama im „Darmſtädter Hofr ſtell
in dieſer Woche eines der großartigſten Alpengebiete zur Scha=
Wir ſehen den Rieſen unter den europäiſchen Bergen, de
Montblanc, mit ſeinen klaffenden Schneeſvalten, ſeinen Grate
und Gletſchern, wir beſteigen den Monte Roſa und ſchauen de
gewaltige Matterhorn. Zurückgekehrt aus den Regionen
d=
ewigen Eiſes und Schnees weilen wir in den lieblichen, von
Nebe=
flüſſen des Vo bewäſſerten Thälern und weiden unſer Auge an
reizenden Waſſerfällen, prächtigen Fernſichten und romantiſcher
Gebirgs. und Fluß=Scenerien.
2 Der Reinertrag des am 20. Januar hier veranſtalteter
Konzerts zum Beſten der Penſionsanſtalt deutſche
Journaliſten und Schriftſteller beträgt über 800 M
Dieſes glänzende Reſultat iſt allein dadurch möglich geworden
daß nicht nur ſämtliche mitwirkende Künſtlerinnen und Künſtle
in hochherziger Weiſe auf jede Veraütung Verzicht leiſteten un
mehrere Gönner das Unternehmen in freundlicher Weiſe pekuniä
unterſtützten, ſondern namentlich auch dadurch, daß eine Reihe vo=
Geſchäftsleuten auf ihre Forderungen teils ganz verzichteten,
teil=
dieſelben beträchtlich ermäßigten. Ihnen allen und allen ſonſtigel
Gönnern. welche das Unternehmen in wohlwollender Weiſe 9
fördert haben, ſei hiermit beſter Dank ausgeſprochen.
Raummangels wegen mußten mehrere Korreſpondenze
zurückgeſtellt werden.
„) Eberſtadt, 23. Jan. Heute nacht um 1 Uhr verſchied i
60. Lebensjahre nach längerem unheilbaren Leiden der hieſig=
Großh. Bürgermeiſter Herr Peter Pfeiffer. Seit eine
langen Reihe von Jahren hat ihm das Vertrauen ſeiner
Mi=
bürger verſchiedene Ehrenämter unſrer Gemeinde übertragen
bis er im Jahre 1890 mit großer Stimmenmehrheit als oberſte
Leiter für unſre Gemeindeangelegenheiten gewählt und beſtätig
wurde. Leider ſollte es Herrn Pfeiffer nicht vergönnt ſein, dieſ
Ehrenſtelle lange zu bekleiden. Eine unheilbare Krankheit hat.
ſich bei ihm eingeſtellt, die ihn bei ſeiner eiſernen Energie abe
nicht abbielt, ſeinen Vervſlichtungen, ſo aut es eben noch ging
bis wenige Tage vor ſeinem Tode nachzukommen. Alle, die
ih=
kannten, werden ihm ein freundliches Andenken bewahren.
ſin
ec4.
elin=
Allep=
wel
Reich und Ausland.
Nr.
Aus der Reichshauvtſtadt, 22. Jan. Es wird beſtätigt,
i6 der Kaiſer an König Humbert ein Telegramm richtete.
welchem er ſeine Bewunderung für die heldenmütige Garniſon
on Makalle ausſpricht und dem Wunſche Ausdruck giebt, dem
verſtlieutenant Galliano den roten Adlerorden zu verleihen. flüchtige Rechtsanwalt Fritz Friedmann iſt vom
hrengerichtshof in Leivzig aus der Rechtsanwaltſchaft
ausge=
zloſſen worden. - Die Strafkammer verurteilte den
chloſſer Grätz und den Mechaniker Koſchmann zu 5 Monaten,
dere Perſonen wegen Aufreizung zu Gewaltthätigkeiten und
eleidigung der Rickter und ſämtlicher Beamten durch
Verbrei=
ug von anarchiſtiſchen Druckſchriften zu 3 Monaten Gefängnis.
Mannheim, 22. Jan. Im Prozeß des Tenorinen Alvary
gen das hieſige Hoftheater wegen des bekannten Unfalls.
n er vor 2 Jahren auf der hieſigen Bühne erlitten, wurde
zute verhandelt. Das Urteil wird in 8 Tagen verkündet werden.
a das Gutachten der Sachverſtändigen gegen den Kläger
aus=
rfallen iſt, kann man mit Beſtimmtheit annehmen, daß der Sänger
it ſeinem Entſchädigungsanſpruch von 21000 M. abgewieſen
ird. In dieſer Vorausſetzung erklärte auch heute der Vertreter
lvarus, Rechtsanwalt Roſenfeld, deſſen Vertagungsantrag
ab=
elehnt wurde, daß er den Anſpruch ſeines Mandanten an einer
öheren Inſtanz verfechten werde. Frkf. 3tg.)
Freiburgi. Br., 23. Jan. Das Erdbeben in vergangener
lacht hat ſich über viele Orte des Schwarzwaldes erſtreckt,
arunter Stauſen, Freiburg, Neuſtadt, Harnen, Lettenweilen.
Ulm, 22. Jan. Um Mitternacht wurde ein leichter
oſtweſt=
cher Erdſtoß wahrgenommen.
Danzig. 22. Jan. Heute nacht iſt Oberbürgermeiſter Dr.
aumbach geſtorben.
Glasgow, 22. Jan. Der Ausſtand der Schiffsbauarbeiter
t beigelegt worden.
Baris, 22. Jan. Bei dem heute nachmittag in der Gießerei
er Hoichkiskanonen ausgebrochenen Feuer wurden 70 Maſchinen
nd 150 Kanonen, darunter 40 an Feankreich zu liefernde,
ernichtet.
Kleine Chronik. In dieſen Tagen waren auswärts Gerüchte
ber eine ſchwere Erkrankung des Fürſten Bismarck
ver=
reitet. Die „Verl. N. Nachr. fragte deshalb in Friedrichsruh
n und erhielt auf ihre Anfrage aus Friedrichsruh die Antwort:
Schwindel! Hier nichts los½ — Eine blühende
Roſeinner=
alb 1012 Wochen aus einem Samenkorn heranziehen zu
önnen, dieſe Errungenſchaft blieb dem nimmer raſtenden
For=
chungstrieb unſerer Gärtner vorbehalten. Es iſt eine Roſe aus
er Zwerg Volyantha Klaſſe, deren Samen man im Januar bis
Närz in kleine Töpfchen legt, um ſpäteſtens nach 3 Monaten
inen niedlichen Buſch zu haben, der mit lieblichen weißen und
oſa Röschen überſäet iſt. Die Anzucht iſt leicht und von jedem
lalen am Fenſter ausführbar. Sich für dieſe anmulige Sache
ntereſſierenden Blumenſreunden ſtellt J. C. Schmidt - der
ekannte Blumenſchmiidt - in Erfurt gerne Samen zur
Ver=
ügung. - In den Stadt=Nachrichten Wiener Blätter findet ſich:
die Börſenbeſuchersgattin Frau Bertha Kohn ſtürzte
eſtern auf dem Eiſe.
Nach Meldung des „Worldi wurde
n Caracas am Bilde Salisburhs Volksjuſtiz verübt, dasſelbe
m Tode verurteilt, mit Kugeln durchbohrt und in Stücke
zer=
iſſen.
Großherzogliches Hoftheater.
Mittwoch, 22. Januar.
Nathan der Weiſe.
VI. Die zweite Volks= und Schülervorſtellung
var auf heute, als den Geburtstag Leſſings, angeſetzt, deſſen
Frinnerung die Vorſtellung galt. Das wieder ſaſt ausverkauſte
daus ſcheint den Beweis dafür zu liefern, daß die Wahl des
Tages auf den Beſuch dieſer raſch beliebt gewordenen volls.
lümlichen Vorſtellungen keinen Einfluß hat. Vorwiegend war heute
die Jugend vertreten, die ſich wieder in enthuſiaſtiſchen
Beifalls=
lundgebungen erging. Der L. Nang war faſt ausnahmslos von der
ſüngeren Damenwelt beſetzt. Die Aufführung des „Nathan an
unſerer Bühne, die mit einer Ausnahme die vorjährige Beſetzung
auſwies, iſt als eine nahezu muſtergültige zu bezeichnen. Eine
Glanzrolle des Herrn Werner iſt ſein=Nathan;, eine wahrhaft
llaſſiſche Leiſtung; der prächtige „Kloſterbruder: des Herrn
Wagner, der ſeurige =Tempelherr' des Herrn Hacker, der
ntiſtokratiſche „Sultan des Herrn Edward, die ſymvathiſche
„Recha' des Fräulein Eichelsheimu. ſ. w. das ſind alles
ſo fein ausgearbeitete, verſtändnis= und liebevoll durchgeführte
Rollen, daß, wenn die der „Daja eine noch entſprechendere
Be=
jetzung erfahren hätte, die Aufführung keinen Wunſch unbefriedigt
gelaſſen hätte. Auch die ſtilvolle und reiche Ausſtattung des
„ Nathan; möge wiederholt hervorgehobe/ werden.
- Berichttaung. In dem geſtrigen Overnberichte war
J. 22 v. 2- auſtatt ninneren Wirkungen; zu leſen gintimeren
Wirkungen
20
293
neberſicht über die Bauthätigkeit und die Erledigung der
Baupoligei=Angelegenheiten in Darmſtadt im Jahre 1895.
Das Großh. Volizeiamt Darmſtadt hat eine von
ſeiner Bauinspektion bearbeitete Ueberſicht über die oben
be=
merkten Gegenſtände herausgegeben, welche das Jahr 1805 uu
faßt. Wir entnehmen derſelben das Folgende: Durch verſchiedene
vor einiger Zeit getroffene Einrichtungen wurde die
Geitend=
machung und Berückſichtigung des Intereſſes der Stadtverwaltung
bei den einzelnen Baugeſuchen in eingehender Weiſe ermöglicht,
ohne daß dadurch der Geſchäftsgang erſchwert oder die Erledigung
verzögert worden wäre. Durch das jetzt eingeführte Verſahren
wird eine ausreichende Berückſichtigung der ſtädtiſchen Jutereſſen
gewährleiſtet, gleichzeitig aber auch eine zweckdienliche Prüſung
der Baugeſuche, ſowie ferner ermöglicht, daß eine Behandlung
der von der Stadt angeregten Vunkte neben den
ſicherheitspoli=
zeilichen Anforderungen und gleichzeitig mit dieſen erfolgt. Von
hervorragender Wichtigkeit bei Erledigung der Baugeſuche iſt ein
möglichſt raſcher Geſchäftsgang und dieſer wird durch die
Ein=
gliederung des Verfahrens in den orgauiſirten Exekutiodienſt d.r
Reviere gerade bei den jetzigen Einrichtungen ſehr geſördert.
Ebenſo iſt durch Einführung neuer Formularien ſim ganzen zur
Zeit 40 für die verſchiedenen, häuſiger vorkommenden Fällel eine
größere Beſchleunigung erzielt worden. Immerhm läßt es ſich
nicht vermeiden. daß die definitive Erteilung eines Baubeſcheids
in einzelnen Fällen Monate in Auſpruch nimmt, wenn Vorfragen
zu erledigen ſind (3. B. zunächſt eine gewerbliche Konzeſſion zu
erwirken iſt oder eine Aenderung des Ortsbauplaues
vorge=
nommen werden muß) namentlich halten auch die in zahlreichen
Fällen eingereichten Dispenſationsgeſuche die Erteilung der
Baü=
beſcheide ſehr weſentlich auf. Das Großh. Polizeiamt ſchildert
dann in eingehender Weiſe, wie ſtraßenpolizeiliche Vorſchriſten,
ferner Vorſchriſten der Gewerbeordnung, die Vorſchriſten der
Volizeiverordnung „betr. die Beſchaffenheit und Lage der zum
Betrieb von Gaſt= und Schankwirtſchaften beſtimmten
Räumlich=
keiten; ſowie die Vorſchriften des Geſetzes vom 1. Juli 18i
„betr. die polizeiliche Beaufſichtiaung von Mietwohnungen und
Schlafſtellen; häufig in das Gebiet der Baupolizei übergreiſen.
Ju. letzterer Hinſicht wird kurz erwähnt, daß bei 115 im
Jahre 1885 behandelten Geſuchen um Wirtſchaftskonzeſſion auch
bauliche Fragen in Betracht kamen und daß 104 bautechniſche
Reviſionen ſtattfanden um feſtzuſtellen, ob den
Konzeſſionsbe=
dingungen genügt wurde, ferner daß zuſolge des Mietwohnungs:
Geſebzes in hieſiger Stadt im Jahre 1855 von Mietwohnungen
zu 3 Räumen und weniger) im Ganzen 3790 mit 12211
Be=
wohnern und von Schlafſtellen 323 mit 507 Bewohnern der
polizeilichen Kontrole hinſichtlich ihres ſanitären Zuſtandes
unterlagen. Von den Wohnungen wurden 360, von den
Schlaf=
ſtellen 25 beanſtandet. Die Zahl der unter das Geſetz fallenden
Schlafräume von Dienſtboten, Lehrlingen u. ſ. w. beträgt 4430.
Ferner verbreitet ſich das Polizeiamt über die auf direkten
An=
ſchluß der Ueberlaufgruben an die ſtädtiſche Kanaliſation und
die zur Beſeitigung von Anſtänden der
Hausentwänerungsan=
lagen gerichtete Thatigkeit. Während die techniſche Durchführung
im einzelnen durch das ſtädtiſche Tiefbauant bewirkt wird, iſt
das Zwangsverfahren hierbei dem Polizeiamt überwieſen. Auch
des Juſammenhangs der Feuerpolizei mit der Baupolizei wird
gedacht. Im ganzen läßt ſich nicht verkennen, daß die
gegen=
wärtigen Einrichtungen ermöglichten, mit verhältnismäßig ſehr
geringem Koſtenaufwand in den letztvergangenen Jahren eine
nicht unbedeutende Arbeitslaſt zu bewältigen und in einer Veriode
außerordentlich ſtark entwickelter Bauthätigkeit den geſtellten
Anforderungen gerecht zu werden. Die Ueberſicht ergiebt im
einzelnen nachſtehende ſtatiſtiſche Aufzeichnungen.
Im Jahre 1805 waren 703 Baugeſuche zu behandeln
und zwar: a. rückſtändige Geſuche aus dem Jahre 189½ 23. b. im
Jahre 1855 eingelaufenen Geſuche 680. Von dieſen 703
Bauge=
ſuchen wurden 670 erledigt; 33 Geſuche blieben unerledigt. Lie
im Jahre 1895 eingelauſenen Baugeſuche verteilen ſich auf die
einzelnen Monate wie ſolgt: Januar:37. Februar: 43, März: 57.
April. 38. Mai: 71. Juni:66, Juli.: 68. Auguſt;50: September:7½.
Oktober: 59. November: 47. Dezember: 41. Ein Vergleich mit
der Anzahl der im Jahre 1894 eingelaufenen Baugeſuche ergiebt,
daß 16 Geſuche während das Jahres 1895 mehr eingiugen als
im Vorjahre; anfangs (faſt bis Mitte Auguſt) 1895 war die
An=
zahl der Baugeſuche jedoch geringer als in der gleichen 8eit des
des Jahres 1804 und zwar bis zu 80 an Zahl. Erſt im letzten
Drittel des behandelten letzten Jahres ſtieg die Zahl der
Bau=
geſuche erheblich gegenüber derjenigen im Vorjahre. Die
er=
ledigten Bangeſuche betreffen: Wohn= und ſonſtige
Ge=
bäude an der Straße ſexel. der Seitengebäudej: Neubauten: 116.
Hinter= und Seitengebäude einſchl. neuer Schuppen, Proviſorien
und ſonſtiger kleiner Nebenbauten: 133: Gebäude und Bauten
außerhalb des Ortsbauplanes: 17. Um, An= und Aufbauten und
kleinere Bauveränderungen: 11; Aenderung genehmigter Pläne
Ergänzungsoläne; 4r. Neuanlage und Veränderung von
Schorn=
ſteinen: 3. Errichtung und Aoänderung von Einſrirdigungen an
der Straße; 80; Gasleitungen: 15l. Was die erteilten Bo”
394
Nr.
beicheibe anlangt. ſo erfolaten Genehmigung in 312 Fällen:
abichlägigen Beſcheid in 25 Fällen. Zurücknahme der Geſuche
und in ſönſtiger Weiſe in den übrigen Fällen. Während des
Jahres 1865 verjährte die Wirkung von 3½ Baubeſcheiden gemäß
Art. 74 Abſatz 1 der Allgemeinen Bauordnung.
In 12 Fällen
wurde gemäß Abſatz 2 l. c. auf Nachſuchen der betreffenden
Bau=
herrn die Wirkung des Baubeſcheides auf 1 Jahr verlängert.
Im ganzen wurden ferner 81 Dispenſationsgeſuche
igereichten Dispensgeſuche iſt um ö = 356p6t. höher
als im Vorjahre. Dispenſation ſwurde in 44 Fällen erteilt und in
1 Fällen verſagt. Eine bedeutende Arbeitslaſt erwächſt durch
die Ueberwachung der in der Errichtung begriffenen Bauweſen,
insbeſondere durch die vorgeſchriebenen techuiſchen Reviſionei.
Imt Jahre 1895 fanden im ganzen 1085 baupolizeiliche Reviſionen
- darunter 104 Reviſionen, von Wirtſchaftslokalitäten wegen
Konzeſſionierung des Betriebs besgw. wegen Erfüllung der bei
Konzeſſionserteilung geſtellten Bedingungen, ſowie 74
Beſichti=
aungen von Mietwohnungen, welche unter das
Mictwohnungs=
geſeß fallen, zwecks Begutachtung dieſer Wohnungen - ſtatt.
zu dem letztaenannten Zwecke wurde außerdem eine größere
Anzahl von Mictwohnungen gemeinſchaftlich mit der hierzu
be=
ruſenen Kommiſſion beſichtigt. Zur Vornahme des größeren
Teiles der eigentlichen Baureviſionen ſtand die Hilſe eines der
Feuerviſatoren zur Verfüaung: dieſe Hilfe verurſachte einen
Koſten=Auſwand von 533 Mark 75 Pfennigen für das abgelaufene
Jahr. Zum Zwecke mündlicher Verhandlungen in bauvoligeilichen
Angelegenheiten und baran ſich anſchließender Vrotokoll=Aufnahme
wurden im Jahre 1895 — 217 ſchriftlich anberaumte Termine
abgehalten. Im übrigen war der mündliche Verkehr der
Bau=
intereſſenten mit der Bauinſpektion ein ebenſo reger wie in den
letzten beiden Jahren. Was die Banthätigkeit anlangt, ſo
ſind die Notizen darüber beſonders intereſſant. Im Jahre'1895
wurden vollendet: a. neue Vordergebäude: Miethäuſer (
ohn=
gebände). 113. Gebäude zum Alleinbewohnen 3: Nicht
zum Wohnen beſtimmte Vordergebäude: 6, o. neue Hinter=
und Seitengebäude: ausſchließlich Wohnzwecken dienend: 2
Waſchküchen: 15: Stall= und Remiſengebäude ſteils mit
Wohnung verſehen: 16; dem Handel, den Gewerben,
technichen und anderen Zwecken dienenden Gebäude: 33.
Gebäude und Bauten außerhalb des Ortsbauplaues wurden
V errichtet. Um= Au= und Aufbauten Veränderungen
berück=
ſichtigt, bei welchen die betreffenden Gebäude hinſichtlich ihrer
Grundfläche oder ihrer Höhe Aenderung erlitten haben) fand.”
im ganzen 57 ſtatt. In den neuen Miethäuſern, welche während
des Jahres 1855 vollendet wurden, ſind außer den weiter unten
zu behandelnden Wohnungen: 17 liene Läden, 1 neues
Möbel=
lager und 5 neue Reſtaurationen eingerichtet worden. Neue
Läden wurden außerdem bei An= und Umbauten. 9 an Zahl
hergeſtellt. Umbauten, beſtehender Läden, ſind, hierbei
nicht mitgezählt. Ein Laden wurde durch Umbau beſeitigt.
Ini Baue begriffen und teils nahezu im Rohbau, teils nahezu
ganz vollendet waren am Schluſſe des Jahres 1895 außer einer
Anzahl Hintergebäude und Umbauten im ganzen 48
Vorderac=
bäude. Auf Gemarkung Darmſtadt: 27 Miethäuſer; zum
Allein=
bewohnen: 3 Wohnhäuſer (darunter eine Villa); auf Gemarkung
Beſſungen: 17 Miethäuſer und zum Alleinbewohnen: 1 Villck.
Hiervon waren 33 Gebäude im Rohbau vollendet, die übrigen
16 Gebäude noch nicht. Neue Wohnungen wurden im
Jahre 1895 vollendet: . Auf Gemarkung Darmſtadt: in 86
Vorder=
acbäuden Miethäuſer). 396 Wohnungen: b. Auf Gemarkung
Beſſungen: in 27 Vordergebäuden (Miethäuſern): 81 Wohnungen.
Auf beiden Gemarkungsn (Darmſtadt und Beſjungen) wurden
biernach 39681-
477 Wohnungen vollendet. Die im Baue
begriffenen 48 Vordergebäude werden 152 Wohnungen enthalten.
Ein Vergleich der Anzahl Wohnngen, welche in den letzten drei
Jahren vollendet wurden, bezw. jeweils am Jahresende
unvoll=
endet ſtanden ſolgt hier: im Jahre 1893 wurden 360 Wohnungen
vollendet. 401 Wohnungen blieben unvollendet. 1894 412. bezw.
333. 1895 477. bezw. 152. Es wurden alſo 1249 Wohnungen in
drei Jahren vollendet und 152 Wohnungen blieben unvollendet:
zuſammen 1401 Wohnungen. Auf eine Wohnung können nach
früheren ſtatiſtiſchen Erhebungen durchſchnittlich ca. 4 Bewohner
gerechnet werden. Hiernach würden die vorſtehend genanuten
1401 Wohnungen für 5600 Perſonen ausreichen. Darmſtadts
Ein=
wohnerzabl hät ſich nach den beiden Volkszählungen vom 1.
De=
zember 1890 und d Dezember 18055 innerhalb 5 Jahren um rund
7500 Verſonen, alſo im Durchſchnitt jährlich um rund 1500
Ver=
ſonen vermeh:t. Dieſe Durchſchnittszahl wird für die letzten drei
Jahre vermutlich zutreffen; denn wenn einſeits die
Vermehrungs=
zifſer von Jahr zu Jahr erfahrungsgemäß ſteigt, bezw. in den
letzten Jahren einer Periode die Durchſchnittsziffer überſteigt, ſo
muß anderſeits berückſichtigt werden, daß bei der vorerwähnten
Durchſchnittsziſſer die Vermehrung der hieſigen Garniſon ſuelche
binſichtlich der Vrivalwohnungen hur mit einer verhältnismäßie
20
kleinen Anzahl von Verſonen in Betracht kommt) nicht in
Abzu=
gebracht iſt. Hiernach würden während der drei letzten Jahr,
für ctwa 50d Verſonen Mictwohnungen zu viel vollendet ſein
1240 74 - 4500) und fur weitere 60o Beſonen (52
Wohnungen im Baue begriffen ſein. Es dürfte ſomit im witt
ſchaftlichen Intereſſe rätlich ſein, wenn im Lauſc des begonnene:
Jahres, außer den im Baue beariffenen Wohngebäude, nur
ein=
geringe weitere Anzahl ſolcher Gebäude ſca. 30) zur Ausführun,
kommen, bezw. vollendet werden würden.
Einen Vergleich der Bauthätigkeit und des Umfanges der
baupolizeilichen Geſchäfte während der letzten zehn Jahre gib
Jahre Es lieſen bei Großherzoglichem Volizei= amt
Baugeſuche im
Gauzen ein:
Baugeſuche für
Wohngebäude: Es wurden
Reviſionen,
orgenommen 1896 289 1 Augaben ſehler 1887 5317 110 29 1885 560) 137 334 1881) 443 150) 157 1850 522 149 503 1891 44) 147 70.) 1802 624 132 861 189 666 167 80½ 1801 [04 110 906 1895 68 „5 1085
verte Nachrichten.
London, 23. Jan. Wie der „Dailh Chronicle- meldet, hal
Kaiſer Wilbelm der Königin und der Prinzeſſin Heinrich
von Battenbera ſein Beiſeid anläßlich des Ablebens des
Prinzen Heinrich ausgedrückt.
2n
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Todes=Anzeige.
[1641
Heute Nacht entſchlief ſanft nach längerem, ſchwverem
Leiden meine liebe Schweſter, unſere gute Taute
Fräulein Elise Walther
im 72. Lebensjahre.
Darmſtadt, 23. Januar 1896.
Eleonore Walthor.
Mathilde Nielsen.
Elisabeth Keyer.
Gustau Meisel.
Die Beerdigung findet Samstag den 25. l. Mts.,
Vor=
mittags 11 Uhr, vom Sterbehauſe - Hügelſtr. 57
aus ſtatt.
Todes=Anzeige.
Heute Morgen 1 Uhr verſchied nach kurzem,
ſchweren Leiden im 59. Lebensjahre unſer lieber Gatte
und Vater,
der Großherzogliche Bürgermeiſter
Peter Pfeiffer,
was wir hiermit ſchmerzerfüllt zur Kenntniß bringen.
Eberſtadt, den 23. Januar 1896.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Jamikie Bfeiffer.
Die Beerdigung findet Samstag, den 25. Januar,
Nachmittags 3 Uhr, ſtatt.
[1645
Tageskalender.
Großh. Hoftheater. Anſang 7 Uhr:„Das Glück im Winkel=
Vorſtellung abends 8 Uhr im „Orpheüm=
Verſammlung des Ortsgewerbevereins abends 8 Uhr in der
„Stadt Pjungſkadt”
Kaiſer=Panorama im „Darmſtädter Hofr.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei, verantwortlich für die Redaktion: Dr. O. Waldaeſtel, beide in Darmſtadt.