Abonnemenkspreis
vierteljährlich1 Mart 5o Pf.,
halb=
jährlich 3 Marl inel. Bringerlohn
Auswärls werden von allen
Poſi=
ämtern Beiellungen
entgegenge=
nommen zu 1 Mark 50 Pf. pro
Quartal incl. Poltauſichlag.
159. Jahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
Inſerale
ür das
wöchentl. Gmal erſcheinende Tagblalt
werden angenommen in Darmſtadt
von der Expedition. Rheinſir. Nr. 27,
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Schießhausſtraße 14, ſowie auswärts
von allen Annoncen=Eppeditionen.
Amtliches Organ
für die Bekannkmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamks und der anderen Lehörden.
F4.
Dienstag den 21. Januar.
1899.
Amtliche Nachrichten des Großherzoglichen Kreisamts Darmſtadt.
I. Seitens des 2. Bataillons des Inſanterie=Regiments Ne. 118 wird am 22. Januar 1896 von 8 Uhr Vormittags
bis 12½ Uhr Nachmittags auf dem Uebungsplatz bei Darmſtadt Schießen mit ſcharfer Munition abgehalten.
II. Maul= und Klauenſeuche: erloſchen in Rumpenheim.
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreſſend: Die Nachſuchung der Berechtigung zum einjährig freiwilligen Dienſt auf Grund von Schulzeugniſſen.
Diejenigen jungen Leute, welche auf Grund ihrer Schulzenguiſſe die Berechtigung zum einjährig freiwilligen
Dienſt nachſuchen wollen, werden hierdurch auf die nachfolgenden, bei Anbringung der Geſuche zu beachtenden Vorſchriften
mit dem Anfügen aufmerkſam gemacht, daß hiernach unvollſtändige Geſuche ohne Weiteres zurückgegeben werden.
1. Das Geſuch iſt bei der unterzeichneten Prüfungs=Kommiſſion nur dann einzureichen, wenn der ſich
Mel=
dende im Großherzogthum geſtellungspflichtig iſt, d. h. ſeinen daueruden Aufenthaltsort. hat.
2. Die Berechtigung zum einjährig freiwilligen Dienſt kann nicht vor vollendetem 17. Lebensjahr und muß
ſpäteſtens bis zum 1. Februar des Jahres nachgeſucht werden, in welchem das 20. Lebensjahr vollendet
wird.
Der Nachweis der Berechtigung zum einjährigen Dienſt iſt bei Verluſt des Aurechts
ſpäte=
ſtens bis zum 1. April desſelben Jahres zu erbringen. (Wenn 3. B. mit Rückſicht auf das Lebensalter
die Einreichung des Geſuchs nicht weiter hinausgeſchoben, das vorſchriftsmäßige Schulzeugniß aber erſt am Schluſſe
des Schuljahres ausgeſtellt werden kann.) In ſolchen Fällen iſt in dem Geſuch anzugeben, daß das Schulzeugniß
bis 1. April nachfolgen werde.
3. Das Geſuch muß von dem Betreffenden ſelbſt geſchrieben ſein und iſt hierzu ein Bogen in Aetenformat
lnicht Briefpapier) zu verwenden. Auch iſt die nähere Adreſſe anzugeben.
4. Dem Geſuche ſind folgende Papiere beizufügen:
a) Geburtszeugniß;
b) Einwilligungs=Atteſt des Vaters oder Vormundes mit der Erklärung über Bereitwilligkeit den Freiwilligen
während einer einjährigen aktiven Dienſtzeit zu bekleiden, auszurüſten, ſowie die Koſten für Wohnung und
Unter=
halt zu übernehmen. Die Fähigkeit hierzu iſt obrigkeitlich zu beſcheinigen.
o) ein Unbeſcholtenheitszeugniß, welches für Zöglinge von höheren Schulen (Gymnaſien, Realgymnaſien, Ober=
Realſchulen, Progymnaſien, Realſchulen, Realprogymnaſien, höheren Bürgerſchulen und ſonſtigen
Militärberech=
tigten Anſtalten) durch den Direktor der Anſtalt, für alle übrigen jungen Leute durch die Polizei=Obrigkeit oder
ihre vorgeſetzte Dienſtbehörde auszuſtellen iſt.
d) das Schulzeugniß.
Sodann wird noch beſonders bemerkt:
zu pos. b. daß in dem Einwilligungs=Atteſt die Unterſchrift des Vaters oder Vormundes beglaubigt ſein muß;
zu pos. d. daß die Schulzeugniſſe, mit Ausnahme der Reiſezeugniſſe für die Univerſität und die derſelben gleichgeſtellten
Hochſchulen und Reifezeugniſſe für die Prima der Gymnaſien, Realgymnaſien und Ober=Realſchulen,
ſämmt=
lich nach Schema 18 zur Wehr=Ordn. vom 22. Nobbr. 1888 - Reg=Bl. Nr. 5 von 1889 - ausgeſtellt
ſein müſſen.
Im Uebrigen wird auf die Beſtimmungen der 88 88, 89. 90, 93 und 94 der angeführten Wehr=Ordnung verwieſen.
Großherzogliche Prüfungs=Kommiſſion für einjährig Freiwillige zu Darmſtadt.
Der Vorſitzende: Buchinger.
(2196ö
Bekanntmachung.
Beide Abtheilungen des
Umlagekata=
ſters der land= und forſtwirthſchaftlichen
Verufsgenoſſenſchaft, fortgeführt, für
1895 liegen zwei Wochen lang vom
Tage des Erſcheinens dieſer
Bekannt=
machung gerechnet auf dem Büreau der
unterzeichneten Bürgermeiſterei, Wald=
ſtraße 6, zur Einſicht der Betheiligten
offen.
Etwaige Einſprüche gegen den
In=
halt dieſer Kataſter ſind innerhalb einer
36
240
Friſt von vier Wochen nach Offenlegung,
bei dem Vorſtande der land= und
ſorſt=
wirthſchaſtlichen Beruſsgenoſſenſchaſt in
Darmſtadt bei Meidung ſpäterer
Nicht=
berückſichtigung vorzubringen.
Darmſtadt, den 16. Januar 1896.
Großherzogl. Bürgermeiſterei Darmſtadt
J. V.:
[13812
Köhler, Beigeordneter.
Thonrohr=Lieferung.
Die Lieferung von
1350 lſd. Meter 250 Mm. glaſirten
Thonrohren nebſt zugehörigen
Form=
tücken, ſowie
2 von 30 Cbm. Thon,
ſoll im Wege der Verdingung vergeben
werden. Angebote ſind bis
Montag den 3. Februar 1896,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Die Bedingungen liegen bei der ſtädt.
Waſſerwerks=Verwaltung, Waldſtraße 21,
zur Einſicht offen, können auch gegen
poſtfreie Einſendung von 80 Pfg. für
jede Poſ. von dort bezogen werden.
Darmſtadt, am 17. Januar 1896.
Großherzogl. Bürgermeiſterei Darmſtadt
J. V.:
1382=
Riedlinger, Beigeordneter.
Bekanntmachung.
In unſer Firmenregiſter wurde heute
eingetragen:
Die Firmen „J. Dingeldeh” und
Eduard Schüßler; zu Darmſtadt
ſind erloſchen.
Darmſtadt, 17. Januar 1896.
Großherzogl. Amtsgericht Darmſtadt I.
Lebrecht.
[1383
Beklanntmachung.
Die zum Nachlaß des Rentners
Chriſtoph Beſt dahier gehörige
Hof=
raithe:
Flur. Nr. ⬜Meter
I. 156 4₁₀ 318 Caſinoſtraße 14
ſoll
Donnerstag, 28. Januar 1896,
Vormittags 11 Uhr,
in unſerem Büreau zum dritten und
letztenmal öffentlich verſteigert werden.
Darmſtadt, 30. Dezember 1895.
Großherzogl. Ortsgericht Darmſtadt I.
Müller.
(2512
Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung ſoll das
dem Heinrich Hammann dahier
ge=
hörige Grundſtück:
Flur. Nr. ⬜Meter
19 109 3038 Acker über der
Pallaswieſe,
Dienstag, 18. Februar 189½,
Vormittags 10 Uhr,
im Ortsgerichtslokal öffentlich verſteigert
werden.
Darmſtadt, 4. Januar 1896.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt I.
[5344
Müller.
Nr. 12
EtammhulzYerſeigerung
im Gemeindewald zu Eberſtadt.
Dienstag den 28. d. Mts.
ſollen im hieſigen Gemeindewald, Diſtrikt Kirchtanne:
358 Kiefern=Stämme von 20 bis 46 Centimeter Durchmeſſer und 6 bis
17 Meter Länge,
öffentlich verſteigert werden.
Die Zuſammenkunft iſt Vormittags 10 Uhr auf der Kreisſtraße nach
See=
heim, am Eingang des Waldes.
Gegen vorſchriftsmäßige Bürgſcheine wird das Holz bis Ende September
d. J3. ereditirt.
Eberſtadt, den 18. Januar 1896.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Eberſtadt.
Pfeiſfer.
[384
Bekanntmachung.
Das Brechen, Fahren und Schlagen der zur Unterhaltung der Kreisſtraßen
des Kreiſes Darmſtadt für das Jahr 1896 nöthigen Schotterſteine ſoll vergeben
werden.
Die Vergebungs=Bedingungen ſind in der Geſchäftsſtube des Unterzeichneten,
Heidelbergerſtraße Nr. 125, einzuſehen.
Die ſchriftlichen Angebote auf das Brechen ſind bis längſtens
Dienstag den 28. Januar 1896, Vormittags 10 Uhr,
in der Regiſtratur Großherzoglichen Kreisamts Darmſtadt abzugeben.
Die Verſteigerung des Fahrens und Schlagens findet
Samstag den 1. Februar 1896, Vormittags 9 Uhr,
in der Roth'ſchen Wirthſchaft, gegenüber dem Chauſſeehauſe, zu Beſſungen ſtatt
Darmſtadt, den 17. Januar 1896.
J. A.:
(13850
Schreimor.
Herrenkleider-Verſteigerung.
Mittwoch, den 22. Januar l. J., Vormittags 9 Uhr und
Nachmittags 2 Uhr
beginnend, werden im Saale des Gaſthauſes zur Roſenhöhe (Ecke der Mühl=
und Rundethurmſtr. 16) die zu einer Konkursmaſſe gehörigen Waarenbeſtände als:
Havelocks in allen Größen, Ueberzieher, Joppen, complette Anzüge,
für Erwachſene u. Kinder, Konfirmandenanzüge, Kellnerjäckchen, eine
große Partie Hoſen in allen Größen u. Qualitäten, Zeugſäckchen und
Weſten, Lüſterſäckchen, größere Partie engl. lederne Hoſen, blau
leinene Arbeitshoſen u. Jacken u. ſ. w.
Ferner: 1 Partie Kleiderhalter, Kleiderſtöcke und einige Lattengeſtelle
[1335
öffentlich gegen Baarzahlung verſteigert.
Darmſtadt, 15. Januar 1896.
Karl Dechert,
Konkursverwalter
Bekanntmachung.
Das Schulgeldverzeichniß für das II. Semeſter 18959l.
liegt vom 21. d. Mts. an acht Tage lang auf unſerem
Gemeinde=
zimmer, Friedrichſtraße 2, dahier zur Einſicht auf.
Darmſtadt, der 6. Januar 1896.
Der Vorstand der israol. Roligionsschule.
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Maunzer
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Muſter werden während des Winter=Ausverkaufs
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E
(506
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2
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Wilhel=
3 Der Eckladen
minen=
nd Eliſabethenſtraße 17 mit vier
roßen Schaufenſtern iſt mit Wohnung.
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Sept. d. J. beziehbar, zu vermiethen.
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beſehenßf; in gut möbl. Zimmer mit ſeparatem
lich. b'3 Zingang per ſof. od. 1. Febr. zu verm.
983b) Wendelſtadtſtr. 47, 1. St,
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wiſſs erre kann ein junger Herr ein möblirtes
zimmer erhalten.
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7 chön möblirtes Zimmer zu vermiethen.
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zimmer zu vermiethen.
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yſ Das Haus
gaſſe 3
hnit Laden, welches ſich für jedes
Ge=
chäft eignet, iſt zu vermiethen eventuell
Z zu verkaufen.
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— 409b
m
½⁄
„
.
5
Moriz Landau, Mathildenplatz
V. Hebermehl, Elisabethenstr.
Zum Beſten
der Abgabe eines warmen Frühſtücks au arme und
kränkliche oder ſchwüchliche Schulkinder.
Samstag den 1. Februar 1896, Abends 8 Uhr,
im großen Saale „zur Traube”:
Vortrags-Abend
von
[706
Herrn Hofſchauſpieler Augo Edwaxd.
Recitation von Frau Holde. Ein Märchen.
Zichtung von Ludolf Zaumbach. Men.)
Eintrittskarten ſind zu haben durch: Hof=Buchhandlung Bergsträsser
und Hof=Buchhandlung klingslhökfer. — Pintrittspreise im Vorverkauf:
Sperrſitz 2 M. Saal 1 M. In der Abendkasse: Sperrſitz M. 250. Saal 150
Die Gartenlaube!
Ich verſehle nicht einem hohen Publikum mitzutheilen, daß dieſe Woche das
erſte Heft der Gartenlaube für 1896 erſcheint, mit dem neuen Roman:
„ata Horganact von E. Werner. Neu hinzutretende Abonnenten bitte ich ihre
Beſtellungen bald an mich zu ſenden. Preis pro Heft 50 Pfg, alle 4 Wochen ein
Heft, Preis vierteljährlich Mk. 175, alle 8 Tage 1 Rummer, und empfiehlt ſich
zur pünktlichen Lieferung derſelben
[1393
die Zuchhandlung von CGaxl Hess,
Carlsſtraße 29.
Dauernde gute Stellung.
Für ein erſtes Putz= und Modewaaren=Geſchäft geſucht:
eine durchaus perfekte erſte Modistin;
2 gewandte erſte Verkäuferinnen. - Discretion!
1 tüchtiger Lager=Commis.
Offerten mit Zeugniſſen und Anſprüchen ſind unter B. R. 6iy an die
Expedition d. Bl. zu richten.
[(1076
Derein der Dekaillißten.
Mittwoch den 22. Januar 1896, Abends 8½ Uhr,
im Saale des Beſtauration zur „Stadt Pfungſtadts:
VOrtrag
des Herrn Max Gottschalk aus Berlin, Direktor des
deutſchen Creditoren=Verbandes,
über:
„Abünderungen der Concurgordnung:
I AlGroa6n,
Nichtmitgliedern iſt der Zutritt gerne geſtattet.
1394
ſchön gelegene. mit allem Comfort
aus=
geſtattet, gegen ein Wohnhaus in
Darm=
ſtadt zu vertauſchen geſucht.
Näheres durch D. Stamm,
Alexander=
ſtraße 6.
[13273
Der 12. Preis der Geiverbehalle Ver=
L loſung, eine Brandkiſte, zu
ver=
kauf. Beſſungen, Forſtmeiſterſtr. 18. (464
Der Vorstand.
Wahnung geſucht
auf März oder 1. April,
enthaltend 6 Zimmer, im oder in der
Nähe des Martinsviertels. Offerten mit
Preisang. unter W. X. 23 Exp. (339.
Fettej Gänſe,gerpft 8-12Pfd. ſchwer
2. Pfd. 50 Pf. Fette Enten! Pfd 60 Pf. freo.
f. Aropat. Gutshesituer. Pokraken(oslyr.). ⬜395-
Kin Mädchen empfiehlt ſich im Klei=
E, dermachen und Weißnähen.
Roßdörferſtr. 46, 2. Stock.
10222)
216
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eigenen Fabriken-
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Damaſte ꝛ. ſca. 240 verſch. Qual. und 2000
verſch. Farben, Deſſins ꝛc.).
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ſanonhme und ſolche durch
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mittler bleiben unberückſichtigt) an
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Frankfurt a. M., unter,
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tuna 1896” erbeten. (396
Geſuchk
wird für ein größeres Detailgeſchäft eine
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hat, ſowie in Buchhaltung bewandert iſt.
Offerten unter Chiffre E. B. 32
[1397
erbeten.
AROLATUSGIOIule
Samstag. den 25. Januar 1896, Abends 8 Uhr:
9o. vMlbezoldsb 1hh SdlWſoll.
1. Abtheilung.
Goucemt.
unter gütiger Mitwirkung des holländisehen Damenterzetts (. de
Jong. A. Corver und M. Snyders), ſowie des Herrn Erik Meyer-
Hellmund (Geſang) und des Herrn Hofſchauſpieler Hugo Edward.
I. Abtheilung.
Ball im grossen Saal.
Für das Coneert nummerirte Plätze Mk. 3. für
Nicht=
mitglieder ſind in der Hofmuſikalienhandlung von Cg. Thies zu haben.
W. Wir ſehen uns genöthigt, die verehrlichen Mitglieder des Vereins
auf den folgenden Paragraphen der Tatzungen mit beſonderem Nachdruck
aufmerkſam zu machen:
8 12. Die Mitgliedskarten berechtigen nur dasjenige
Mitglied, auf deſſen Namen ſie lauten, oder eines ſeiner
Familienangehörigen, gofern sie seinem Hausstande
an-
gehören, zum Beſuche der Vereinsveranſtaltungen und
dürſen in keinem Falle Hichtmitgliedern zur Benutzung
überlassen werden.
Ohne Vorzeigung der Karten iſt der Eintritt Niemand geſtattel.
Der Vorstand.
1398)
Eine vollſtändige, faft neue
Ladenenrichtung,
auch einzelne Theile, preiswürdig zu
ver=
kaufen. Näheres Wienersſtraße 54.
Wilb. Müller. (260k
Haculatur
in jedem Quantum wird abgegeben.
Näheres in der Exped. d. Bl.
Fründlicher Unterricht in der
frau=
zöſiſchen Sprache wird ertheilt.
[1333-
Näheres Klappacherſtr. 8.
Beilage zu Nr. 15 des „Darmſtädtet Tagblatt: vom 21. Januar 1896.
Die Patent=Myrrholin=Seiſe iſt
ohne jede Conrurrenz
die einzig in ihrer Art exiſtirende Toilette=Geſundheitsſeiſe zum täglichen Gebrauch. Durch ihre Anwendung
erzielt man auf naturgemäßem Weg die beſte Schönheits= und Geſundheitspflege der Haut und hierdurch einen
Schönen Feint.
E
T
Das angenehme ſammtartige Gefühl beim Waſchen, die große Milde und Reizloſigkeit, verbunden mit den
keiner anderen Toiletteſeiſe innewohnenden cosmetiſchen, hygieniſchen und ſanitären Eigenſchaften haben die Aerzte
ſſiehe Broſchüre) veranlaßt, die Patent Myrrholin=Seiſe für die
beste aller Woilette-Seiſen
bei zarter Haut, für Kinder und zur Beſeitigung von Rauhheit, Schrunden, Riſſen und Unreinheiten der Haut ꝛc.
zu erklären. Jeder Vorſichtige wird auf Grund ſolcher Gutachten in Zukunft nur Patent=Marrholin=Seife amwenden
und jede beſorgte Mutter wird ihren Lieblingen die Annehmlichkeit derſelben gewähren.
Die Patent=Myrrohlin=Seife verwaſcht ſich nur ſehr langſam und hat ein angenehmes, aromatiſches,
wenig vordringliches Parfüm. Bekannte Fachchemiker haben die Patent=Myrrohlin=Seife geprüft und u. A. faßt
Hofrath Dr. C. Schmitt's chemiſche Verſuchsſtation und hygieniſches Inſtitut ihr Urtheil wie
folgt zuſammen:
„Die Myrrholin=Seiſe; können wir als eine durchaus wohlgelungene, den ſtrengſten Anforderungen
„genügende Toiletteſeife bezeichnen, welche ſogar in Folge ihres Myrrholin=Gehalts den Werth einer guten
„Toilettejeife noch erheblich überſteigt und dadurch eine bisher unausgejüllte Lücke ausfüllt, nämlich
„die einer
hygienischen TolletteSeife.
Die Patent=Myrrholin=Seiſe iſt in den guten Parfümerie= und Droquen=Geſchäften, jowie in den
Apo=
theken ꝛc. 50 Pfg. erhältlich, woſelbſt auch die Broſchüre mit den Gutachten der Profeſſoren und Aerzte zu finden
iſt. Das kaufende Publikum möge ſich noch ſchließlich ſagen, nicht der Geruch, nicht die äußere Verpackung
und nicht die Reclame beſtimmen den Werth einer Seife, ſondern deren Einfluß auf die Haut und damit auf
den geſammten Geſundheitszuſtand des Menſchen.
Engros: Flügge & Co. in Frankfurt a. M, welche nach allen Orten, in welchen ſich keine Niederlagen
befinden, 6 Stück zu Mk. 3.- franco gegen Nachnahme verſenden.
[1399
Vereinigte Geſellſchaft.
Diejenigen Theilnehmer an dem am 25. Januar ſtattfindenden
Feſt=
ball, welche ſich an einem
(12732
Waxmen Essem
betheiligen wollen, werden gebeten, ſich in die bei dem Reſtaurateur der
Geſell=
ſchaft aufliegende Liſte, unter Angabe der Gedeckzahl, einzuzeichnen. Auf der Liſte
iſt der Speiſezettel und der Preis des Gedecks angegeben. Die Unterſchriften ſind
bindend, wenn ſolche nicht bis zum 24. Januar, Abends, abgemeldet werden.
Meine Herren=Masken=
Garderobe, ſowie
Dominos.
bringe ich in empfehlende
Frinnerung.
Gg. Böhm,
14003) Karlsſtr. 14.
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- zu verleihen. Caſinoſtr. 16. ⬜0'b
37
Frost und Hanbirung
mit Waſſer greifen die Haut an
Schrunden, Riſſe, Rauheit ꝛc.
ent=
ſtehen. Ein
Kosmetem
allererſten Nanges iſt Fetzner.
Goissler's Glysapol, 1000fach
bewährt. Toſe 25 u. 50 Pfg. Monate
ausreichend Haupt=Depot: Friedrich
Gehäſer, Droguen en gros, ſowie in
den Apotheken.
[1403
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Zubehör. Lſſerten mit Preisangabe unt.
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282
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2
28 bhätigen
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angeboten. womit noch viel Geld zu
verdienen ist. X. Offerten unter:
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[14222
Cexlorem
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Lud=
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[1423
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am liebſten Papier= und Lederbranche
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407) Junge Frau ſucht Lauſdienſt
für 2 Stunden Vormittags. zu erfragen
bei Frau Pfeffer. Gr. Ochſengaſſe 12.
1408) Junge Frau ſucht Lauſdienſt.
Mühlſtraße 37, Seitenbau.
W
14092) Für ein hieſ. Geſchäft wird ein
gebild. Fraulein m guter Handſchr. (zur
Buchfg.) geſ. Gefl. Off. sub D. D. 34 Exp
1410) Ein Laufmädchen geſucht
Friedrichſtraße 9 III.
1411) Ein feineres Mädchen zu
einem 3jährigen Jungen ſoſort geſucht.
Näheres Expedition d. Blattes.
1412) Ein ſolides ordentliches
Mäd=
chen Tags über zu einem kleinen Kinde
geſucht event. kann Koſt und Wohnung
gegeben werden. Näh. in der Exped.
728b) Brave Mädch. erh. ſehr gute
Stelle durch Frau Roth, Alexanderſtr. 6.
413) Ein fleißiges Mädchen, das
zu Hauſe ſchläft, wird geſucht. Näheres
Markt 3, Cigarrenhandlung.
14143) Zwei tüchtige
Verkäufer=
innen der Schuhbrauche per ſofort
geſucht. Offerten mit Zeugniß und Ge
halsanſprüchen unt. L. M. 29 a. d. Exped.
1415) Ein junger Burſche für ein
Flaſchenbier=Geſchäft geſucht. Es wollen
ſich nur ſolche melden, welche ſchon in
der Branche mit Erfolg thätig waren.
Wo? ſagt die Expedition.
1416) Ein ſolides anſtänd. Mädchen,
erfahren in jeder Hausarbeit, auch in der
einfachen Küche, lagsüber geſucht.
Zeug=
niſſe erwünſcht. Viktoriaſtr. 2, II. Stock
[1417
Sofort
10 Dreher,
10 Maſchiuenſchloſſer,
1 Hobler
für Werkzeugmaſchinenbau geſucht.
GobL. ollGnbalm.
1380) Eine Zeitungsträgerin
ſofort geſucht. Näh. in der Exped. d. Bl.
1282) Tüchtige Buchbinder ſucht
TII. Lausch, Louiſenſtr. 12.
14193) Hieſiges Fabrikgeſchäft ſucht
einen jüngeren Kommis in deutſcher
und franzöſiſcher Korreſpondenz, wie auch
in Stenographie geübt. Prima
Zeug=
niſſe erforderlich. Offerten sub S. J. 28
in die Expedition d. Bl.
1420) Zur Führung der Filiale eines
Papier= und Zeichenwaarengeſchäfts wird
in ſelbſtſtändiger Mann zum ſofortigen
Eintritt geſucht, welcher mit dieſer oder
ähnlicher Brauche vertraut iſt.
Offerten unter Chiffre L. M. 31
erbeten.
zu der Strafſache
ſegen den Kaufmann Ludwig Friedri
zu Darmſtadt, wegen Beleidigun
gat, das Großherzogliche Schöffe
gericht Darmſtadt 1 am 31. Dezemk
1895 für Recht erkannt: Der Angeklag
Ludwig Friedrich. geb. am 25. Oktob
1867 zu Darmſtadt, evangeliſch, led
nbeſtraft, Kaufmann in Darmſtadt,
des ihm zur Laſt gelegten Vergehensd
öffentlichen Dienſtehrenbeleidigung
Feldſchützen Kröh ſchuldig, und wi
n eine Geldſtrafe von zwanzig
Ma=
bei Uneinbringlichkeit, zu vier Tag=
Gefängniß, und, in die Koſten d=
Verfahrens verurtheilt. Zugleich
wi=
dem Veleidigten die Beſugniß erthei
den entſcheidenden Theil dieſes Urthei
binnen zwei Wochen nach Eintritt d.
Rechtskraft durch einmaliges Einrücke
ins Darmſtädter Tagblatt auf Koſten de
Angeklagten zu veröffentlichen.
Die Richtigkeit der Abſchrift der 1
theilsformel wird beglaubigt und d
Vollſtreckbarkeit des Urtheils beſcheinig
Darmſtadt, den 9 Januar 1896.
Langsdorf,
Hilfsgerichtsſchreiber des Großherzogliche
Amtsgerichts I.
[142
1421) Ein Junge kann ſofort in di
Lehre treten. J. Luckhaupt, Tapezie
Ludwigsplatz 4.
11943) Ein junger Mann mit gute
Schulkenntniſſen kann in die Lehr
treten bei
Philipp Schaat, Darmſtadt
Spezialgeſchäft für Haus= und Küchen=
Einrichtungen.
Ooohelh.
Täglich Abends 8 Uhr:
Vorstehhumg.
Auftreten des neu engagirten Perſonals
Verlängertes Gaſtſpiel
der 3 fliegenden Menſchen.
Senſationell:
Mons Hartini,
genannt der Schlangenmenſch und
Prinz Colibri,
der Liebling der Damen ꝛc. ꝛc.
1370b)
Die Direktion.
deue Waſchkommode mit Mar=
EE morplatte und Aufſatz wieder billi=
bzugeben. Bismarckſtraße 34 in der
1424
Schreinerwerkſtätte.
10
12 Centner Grummet, prima
Nd.=Namſtädterſtr. 100, Schießh(14263
Nr. 17
k.
Verſteigerungs-Anzeige.
Mittwoch den 22. Januar 1896, Vormittags 10 Uhr
ſteigere ich im Saale des Schöfferhofs dahier, Alexanderſtraße, nachverzeichnete
genſtände zwangsweiſe als:
2 Kommodea, 1 Nachttiſch, 2 Uhren, 2 Schränkchen, 2 Nähmaſchinen,
Schreibtiſch, 1 kleines Tiſchchen, 1 Spiegel, 1 Kleiderſchrank, 1Eisſchrauk,
1 Glasſchrank,
400 Stück complette Schlöſſer mit Zubehör, 80 Stück Luſidruckapparate
und 2 Stadtwagen.
Darmſtadt, den 20. Januar 1896.
[142]
Wiétich,
Großh. Gerichtsvollzieher.
0000000e0000000000
Empfehle mich den geehrten Damen im Anſertigen von
4
Blu- I. kſturthllſihlbilé-ttſ,
ſowie Maskeraden unter Zuſicherung von elegantem Sitz und gediegener 8
Arbeit.
Dinz Schneider, gob. Fingor,
Damenconfection, Zimmerſtr. 3.
[1428
O000oooooeooooooooooooooe
Donnerstag und Freitag früh!
GES BUAGUTTUAO
Vorausbeſtellung erwünſcht.
u4OTIL. 12RGaII, „6I1N. RO1D,
Mathildenplatz I.
Carlsstrasse 74. 1429
1430) Junges Mädchen, mit der
uchführung vertraut, ſucht Anfangsſtelle
f Comptoir oder in Laden.
Gefl. Offerten unter K. 33 an die
pped. d. Bl. erbeten.
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M. Mädch. f. St. Becker, Grafenſtr. 31, III
1435) Eine unabhängige Lanffcau
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Aushilfe. Zu erfr. Pankratiusſtr. 58. p.
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221361) F Suhl, Ballonplatz 5.
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„Darmſtädter Hof."
Von Sonntag den 19. bis mit 25. Januar:
Oberitaliens Alpell.
Eintritt 30 Pfg., Kinder und
Militär 20 Pfg. (134
Der Saal ist gut gehci=t.
19999b) Ga. Schwab's Eiernudeln ſind
die feinſten, die es aibt. Nur Graſenſtr. 33.
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag. 21. Januar.
1. Vorſtellungi. d. 6 Abonnements=Abtheilung.
Rothe Karten gültig.
Der Trou b ado u r.
Oper in 4 Akten von J. Verdi.
Dirigent: Herr Kapellmeiſter Rehbock.
Regie: Herr Valdek.
Graf Luna
Herr Rupp.
Frau Pfeiffer=
Leonore
Rißmann.
Azucena, eine igeunerin Frl. Neumeyer.
Manrico
Ferrando, Vertrauter des
Graſen
Herr Bögel.
Jues. Fpreundin Leonorens Frl. Wisthaler.
Ruiz, Waffenſreund
Man=
rico's
Herr Reichhardt
Ein Bote
Herr Sautier.
Herr Klotz.
Ein alter Higeuner
4 Maurico . Herr Bucar. vom
Stadt=
theater in Leipzig, als Gaſt.
Zigeuner=Divetiſſement,
arrangirt von der Balletmeiſterin
Frl. Grüllmeyer.
Im 3. Akt: 1) Bigennertanz, ausgeführt von
Frl. Weiner und dem Corps de Ballet.
2) Spaniſcher Tanz. ausgeführt von Frl.
3) Finale, ausgeführt von den
Merz.
Damen Weiner, Merz und dem Corps
de Ballet.
Anſang 7 Uhr. Ende nach 1410 Uhr.
Mittwoch, 22. Januar.
Außer Abonnement.
Schüler= und Volksvorſtellung
zu ermäßigten Preiſen.
Nathan der Weiſe.
Donnerstag, 23. Januar.
Blaue Karten gültig.
C a r m e n.
Joſs . Herr Bucar, vom Stadtheater
in Leipzig. als Gaſt.
Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Reich. Dem Reichstag ging eine Denkſchriſt
u über die Entwicklung der deutſchen Schutzgebiete im Jahre
89405, ſerner einer Zuſammenſtellung ausländiſcher Geſetze
be=
reffend die bedingte Verurteilung und amtliche Mitteilungen
ber die Anwendung dieſer Gojetze. Es iſt dies eine
umfang=
eiche Druckſchrift,. 100 Druckſeiten ſtark, über die betreffenden
eſetzlichen Beſtimmungen und die damit gemachten Erfahrungen
n Belgien, Frankreich, Luxemburg, Vortugal, Norwegen, England,
Veſtauſtralien ꝛc.
Italien. Eine Depeſche der „Tribuna; aus Maſſauah
eſtätigt, daß der Negus Menelik an General Baratieri das
Ver=
angen, Frieden zu ſchließen, geſtellt und um die Ernennung ſeines
Jevollmächtigten erſucht hat.
Frankreich. Präſident Faure teilte dem Miniſterrat mit,
r werde am 29. Februar nach Nizza reiſen, um den
Feierlich=
eiten der hundertjährigen Vereinigung Nizzas mit Frankreich
eizuwohnen und werde am 8. März zurückkehren. - In der
deputiertenkammer dankte Briſſon für ſeine Wahl. Er
zab dem Bedauern über den Tod Floquets Ausdruck und forderte
as Haus auf, zum Leichen der Trauer die Sitzung aufzuheben.
Die Sitzung wurde hierauf geſchloſſen.
In Pariſer volitiſchen Kreiſen hat die überaus friedliche, die
Gefühle des franzöſiſchen Volkes in ſo feinfühlender Weiſe ſchonende
Kaiſerrede am 18. Januar aufs angenehmſte berührt.
England. Das ,Reuterſche Bureau= meldet aus Accra. daß
der Krieg mit den Aſchantis beendet ſei. Scott habe
Kumaſſi ohne Kampf beſetzt und König Verempeh habe alle
eng=
liſchen Forderungen angenommen.
Schweden. Der Königeröffnete den Reichstag mit einer
Thronrede. in der es bezüglich der Unionsfrage heißt: Die
Sorgen. die ich im vorigen Jahre hatte, haben ſich jetzt
vermin=
dert. Ich wünſche lebhaft, daß die Urſachen, welche die
Uneinig=
keit hervorgerufen haben. für immer beſeitigt werden, denn wie
ſich die Verhältniſſe jetzt überall geſtalten, wird es für die
Sicher=
heit, Freiheit und Unabhängigkeit der ſtandinaviſchen Halbinſel
notwendiger als ſe zuvor, daß die beiden Völter feſt
zuſammen=
halten. Die Thronrede weiſt ſodann auf den großen Ueberſchuß
der Staatskaſſen hin, der es ermöglicht, außerordentliche Mittel
zu Verteidigungszwecken aufzuwenden, behufs Behauptung der
Neutralität des Reiches bei etwaigen kriegeriſchen Verwickelungen.
In dem Budget für 1897 werden als erſte Hälfte 11½
Mil=
lionen Kronen verlanat zum Bau von 2 Panzerſchiffen, 4
Tor=
pedokreuzern und v Torpedobooten, ferner ¾ Millionen für
Be=
ſeſtigungen.
Spauien. General Wehler halte eine lange Unterredung
mit dem Miniſterpräſes Canovas, worin er jeine Vereitwillig
25.
Ar.
keit erklärte, den Poſten des Generalqouverneurs von Cuba
anzunehmen. Er wird ſich am 24. Januar in Corunna einſchiffen.
Nordamerika. Aus guter Quelle verlautet, der Bericht der
Senatskommiſſion für Auswärtige Angelegenheiten,
be=
treffend die genauen Beſtimmungen der Monroe=Doctrin
erkläre, daß der durch Kauf oder gewaltſame Mittel oder auf
ſonſtige Weiſe erfolgte Erwerb von Gebiet auf dem
amerikani=
ſchen Feſtlande durch eine fremde Macht als ein ur freundlicher
Akt betrachtet werden würde, den die Vereinigten Staaten nicht
zulaſſen würden. In Fällen von Grenzſtreitigkeiten auf dem
amerikaniſchen Feſtlande zwiſchen einer fremden Macht und
irgend einem amerikaniſchen Staate, welche durch Schiedsgericht
oder auf andere Weiſe geſchlichtet ſein ſollten, würden die
Ver=
einigten Staaten allein Richter bleiben, wenn die Monroe=Doctrin
durch dieſe Regelung der Angelegenheit verletzt ſein ſollte.
Transvaal. Das „Reuterſche Bureau' meldet: Jameſon
und die übrigen gefangenen Offiziere werden die Reiſe nach
Natal antreten. - Die bisher unter den Waffen befindlichen
Burghers kehren jetzt nach ihren Wohnſitzen zurück. Nur
eine kleine Streitmacht verbleibt im Felde. Auch die Burahers
des Oranie=Freiſtaates ſind entlaſſen worden. Die geſamte
Preſſe der Südafrikaniſchen Revublik, namentlich die Organe der
Uitlander bezeichnen den Vorſchlag der Londoner „Times;, den
britiſchen Agenten Te Wet abzuberufen, als ungerecht, da es
ge=
rade ſeinem Takte und ſeiner Unterſtützung Sir H. Robinſons zu
danken ſei, daß Blutvergießen vermieden wurde.-Präſident
Krüger hat auf diplomatiſchem Wege noch keine Forderung
geltend gemacht. Die Beſchlagnahme von Waffen und Munition,
ſowie die Verhaftung von Mitgliedern des Reformkomitees waren
nur Verwaltungsmaßnahmen. Die Regierung der Republik wird
poſitive Forderungen ſtellen, dieſelben können aber gegenwärtig
noch nicht genau angegeben werden, da die Regierung zunächſt
mit der Ordnung der inneren Angelegenheiten, der Beruhigung
der Burghers und der Wiederherſtellung des inneren
Landes=
friedens beſchäftigt iſt. Jedoch werden ſich die Regierung und
die Burghers jedem freiden Protektorat, ſei es das engliſche
oder das irgend eines anderen Landes, in welcher Form es
auch ſein möge, widerſetzen, da beide Teile entſchloſſen ſind, die
Unabhängigkeit der Republik aufrecht zu erhalten. Die
Fremden=
rolonie in Brätoria hält den gegenwärtigen Zeitpunkt für geeignet
da zu, das England in Form der Reviſion der Konvention von
1384 ſeine Anerkennung für die Erledigung der Jameſon=
Angelegen=
heit ſeitens des=Präſidenten Krüger bekunde und ſomit zugleich
für das begangene Unrecht Genugthuung gebe.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 21. Januar.
Ihre Königlichen Hoheiten der Großherzog und die
Großherzogin beabſichtigten geſtern das Ballſeſt des Herrn
Staatsminiſters Finger Exs. mit Allerhöchſtihrem Beſuche zu
beehren.
Der bisherige Königlich Preußiſche Geſandte am
Groß=
herzoglichen Hofe, Graf v. Dönhoff Exs., hatte nebſt Famtile
geſtern die Ehre zur Großh. Tafel gezogen zu werden. Darmiſt. 3tg.
Seine Königliche Hoheit der Großherzog haben
geſtern nachmittag 12½, Uhr den Königlich preußiſchen
außer=
ordentlichen Geſandten und bevollmächtigen Miniſter am
Groß=
herzoglichen Hofe Grafen v. Dönhoff behufs Entgegennahme
ſeines Abbernfungsſchreibens in beſonderer Audiens empfangen.
Gelegentlich des in Berlin begangenen Krönungs=
und Ordensfeſtes haben u. a. erhalten: Den Roten
Adler=Orden 2. Kl. m. Eichenlaub: Rothe, Generalmajor.
und Abteilungschef im Großen Generalſtab.
Den Roten
Adler=Orden 3. Kl. mit Schleife: Dr. Düſterberg, Ober
ſtabsarzt erſter Klaſſe und Regimentsarzt beim Königs=Ulanen=
Regiment 11. Hannoverſches) Ne. 15. beauftragt mit Wahrneh
mung der diviſionsärstlichen Funktionen bei der 19. Diviſion.
Graf zu Solms=Laubach, Geh. Regierungsrat und Kceisdicektor
zu Straßburg i. E. v. Scholten, Oberſt und Kommandeur im
1. Großh. Heſſ. Infanterie=(Leib=Garde=Megiment. Ne. 115. - Den
Roten Adler=Orden 4. Kl.. v. Bohneburgk, Hauptmann,
und Geiſel, Hauptmann im :. Großh. Heſſ. Infanterie=Regiment
Leib=Regiment) Nr. II7. Breme, Feuerwerks=Hauptmann vom
Truppen=Uebungsplatz bei Darmſtadt. Quilling, prcuß. Eiſenbahn=
Verkehrsinſpektor in Darmſtadt. Frhr. v. Uckermann, Rittmeiſter
im 1. Groß. Heſſ. Dragoner=Regiment (Garde=Draa.=Regt) Nr. 23.
Goldmann, Hauptmann im Infanterie=Regintent Kaiſer Wilhelm
2. Großh. Heſſiſches) Nr. 116. Dr. Hüsker, Oberſtabsarzt zweiter
Klaſſe und Reginentsarzt im 1. Großh. Heſſiſchen Infanterie
CLeibgarde.) Regiment Nr. 115. Reiche, Major im 3. Großh.
Heſſiſchen Iufanterie=Regiment Leib=Regiment) Nr. 117. v.
Tres=
ckow, Rittmeiſter im 2. Großh. Heiſiſchen Dragoner=Regiment
Leib=Dragoner=Regiment) Nr. 24. - Den Königlichen
Kronen=Orden 2. Kl. mit Schwertern am Ninge:
Otto, Oberſt la suite des 2. Großh. Heſſiſehen Dragoner
Negi=
ments Leib=Dragoner=Regiments) Nr. 24, Kommandant von
12
Darmſtadt und beauſtragt mit Wahrnehmung der Geſchäfte der
Kommandantur des Truppen=Uebungsplazes Darmſtadt. v. Schmidt,
Oberſt la suite des 1. Badiſchen Leib=Dragoner=Regiments
Nr. 20 und Kommandeur der 25. Kavallerie=Brigade GGroßh.
Heſſiſche). v. Witzendorff, Oberſt la suite des Großh. Heſſiſchen
Feld=Artillerie=Regiments Nr. 25 (Großherzogliches Artillerie=
Corpsl und Kommandeur der 13. Feld=Artillerie Brigade (
König=
lich Württembergiſch). Den KöniglichenKronen=Orden
3. Kl.: v. Lyucker, Oberſtlieutenant und etatsmäßiger
Stabs=
oſfigier des Großh. Heſſiſchen Feld=Artillerie=Regiments Nr. 25
Großherzogliches Artillerie Corps). v. Zimmermann,
Oberſt=
lieutenant la suite des 1. Großherzoglich Heſſiſchen
Tra=
goner=Regiments GGarde=Dragoner=Aegiments) Nr. 2 und
vom Neben=Etat, des Großen, Generalſtabs.
Den
Königlichen Kronen=Orden 4. K.: Gnädig,
Feuer=
werks Hauptmann beim Artillerie Depot in Mainz.
Das
Allgemeine Ehrenzeichen in Gold: Appel,
Bezirks=
feldwebel beim Landwehrbezirk 1 Darmſtadt. Bellin, Depot=
Vigeſeldwebel beim Artillerie=Depot in Mainz. Krauße,
Stabs=
hoboiſt im Infanterie Regiment Kaiſer Wilhelm (2. Großh.
Heſſiſches) Nr. 116. Lutz, Wallmeiſter bei der Fortiſikation in
Mainz. Ruppling, Feldwebel im 3. Großh. Heſſiſchen Infanterie=
Regiment, CLeib=Regiment Nr. 117.
Das Allgemein,
Ehrenzeichen: Buſch, Vizewachtmeiſter im Groß. Heſſiſchen
Feld=Artillerie=Regiment Nr. 25 (Großherzogliches Artillerie=
Corps). Diehl, Wachtmeiſter im 1. Großh. Heſſiſchen Dragoner=
Reaiment (Garde=Dragoner=Regiment) Nr. 23. Lange I,
Wall=
meiſter bei der Fortiſikation in Mainz. Mang, Bezirks=Feldwebel
beim Landwehrbezirk Erbach 1. O. Schmeling, Feldwebel im
3. Großh. Heſſiſchen Infanterie=Regiment CLeib=Regiment) Nr. 117.
Schmidt, Kaſernenwärier zu Darmſtadt. (Darmſt. 3tg.)
A.V. Das nächſten Samstag. 23. d. M, ſtattfindende
Stif=
tungsfeſt=Konzert des Mozart=Vereins erhält durch
die Mitwirkung des gefeierten bolländiſchen
Damen=
terzetts eine große Anziehungskraft und iſt ſomit der viel
ſeitig laut gewordene Wunſch nach baldiger Wiederholung des
von demſelben gebotenen ſeltenen Kunſtgenuſſes raſch in
Er=
füllung gegangen. Hohes Intereſſe dürften auch die Lieder
vorträge des Herrn Eeik Meyer=Helmund erregen, welcher, den
Verein liebenswürdig unterſtützend. bei dieſer Gelegenheit zum
erſtenmale als eigener Intervret ſeiner Muſe vor ein größeres
hieſiges Publikum tritt. Der Chor iſt an dem Programm gleich
falls in hervorragender Weiſe beteiligt und bringt eine Anzahl
meiſt neuer und muſikaliſch intereſſanter Kompoſitionen zum
Vortrag. Näheres iſt aus dem Anzeigenteil zu erſehen.)
WV. Der Männerchor „Humanitas' feierte am Samstag
abend im ſtädtiſchen Saalbau ſein drittes Stiftungsfeſt, das
in Konzert unter Mitwirkung der Kapelle des Großh. Leibgarde=
Regiments. lebenden Bildern und einem Feſtball beſtand und in
ſeinem ſchönen und würdigen Verlaufe die zahlreichen Teilnehmer,
welche zu demſelben erſchienen waren, gewiß allſeitig befriedigt
haben wird. Nach dem Vortrag des Kreutzerſchen Chors ,An
das Vaterland=brachte der Präſident des Vereins, Herr Harres,
anknüpfend an die Bedeutung des heutigen Taaes, ein Hoch auf
den Kaiſer und Großherzog aus, in das die Gäſte freudig
ein=
ſtimmten. Herr Hans Schramm trug darauf einen von Herrn
Muſikdirektor Keiſer gedichtetenſchönen Prolog auf das Deutſche
Reich vor, der ſehr beifällige Aufnahme fand. Die weiteren
Geſangs=
vorträge der 1. Abteilung brachten 2 Lieder für Bariton von
A. Fuchs (weshalb aber mit Orcheſterbegleitung ?), die an Stelle
des wegen Heiſerkeit am Singen leider verhinderten Herrn
Stury Herr Dr. Franz Harres mit volltönender Stimme. guter
Tongebung und verſtändnisvollem Vortrag ſang. Es folgten
dann „Sang an Aegirz mit Orcheſterbegleitung und die Fritz
Keiſerſche Komvoſition „Aeairs Dank;, deren wir unlängſt
ein=
gehender gedacht haben. Die Solopartien in derſelben wurden
von Frl. Jungk und Herrn Dr. Franz Harres geſungen.
Frl. Jungk, welche eine geſchmackvolle Robe in heſſiſchen Farben
angelegt hatte, beſchloß dieſe erſte Abteilung mit dem Vortrag
der Arie aus Haydns „Schöpfung; „Auf ſtarkem Fittiche; auf
das wirkungsvollſte. Die zweite Abteilung. welche durch den
Rich. Wagnerſchen ſaiſermarſch' eingeleitet wurde, bildete das
von Herrn E. Harres verfaßte patriotiſche Melodram,
betitelt „Aus großer Zeitr, mit Orcheſterbegleitung, lebenden
Bildern und Chören, das an die Bedeutung des Tages. die
Be=
gründung des Deutſchen Reiches, anknüpfte. Der Text wurde
von Herrn stud. Faber geſprochen. Die fünf lebenden Bilder,
welche nach Entwürſen und unter Leitung des Herrn
Hofopern=
ſängers Max Stury geſtellt wurden, der urſprünglich
bekannt=
lich Maler iſt und von deſſen Hand auch die Zeichnungen auf dem
Programm herrührten, wurden durch entſprechende Vorträge
des Orcheſters und des Sängerchors eingeleitet, bezw. begleitet.
Die Bilder ſtellten nacheinander dar: „Der Krieger Abſchied=
„Auf der Wahlſtatt; „Weihnachten in Feindesland, „Die
Kaiſer=
krone= „Friedensapotheoſer. von denen das naleriſche und
farbenſchöne vierte Bild, die deutſche Kaiſerkrone, aus dem Rheine
aufſteigend, umgeben von der Germania und ſchönen allegoriſchen
fhurzed
Nr.
Köm,
rd
M.
bo
Le=
blichen Figuren und Gruppen die begeiſtertſie Aufnahme fand.
b die übrigen Bilder lleßen künſtleriſchen Geſchmack und eine
eul=
verſtändige Regie erkennen. Die bühnentechniſche Leitung
ſelben lag in den bewährten Händen der Herren Dekorations
Ee.
ſter Müller und Beleuchtungsinſpektors Pfersdorf. die
illein r ſchwierigen Aufgabe in lobenswerter Weiſe gerecht
gewor=
waren. Herr Sturh wurde nach dem Schluſſe des ſehr
jällia aufgenommenen Melodrams hervorgeruſen und empfing
Ttals, en Lorbeerkranz.
5) Im Verlaufe des Abends wurde an Se. Maj. den Kaiſer
Huldigungstelegramm abgeſandt. Auf das Vereinsmitglied
.. n Harting. Ritter des Eiſernen Kreuzes l. und II. Klaſſe,
ichte der Vorſitzende ein Hoch aus, worauf demſelben ein
Lorbeer=
nz überreicht wurde.
Der ſolenne Feſtball wurde durch eine Polonaiſe eingeleitet,
der ca. 120 Paare ſich beteiligten.
2 Der Evangeliſche Arbeiter= und
Hand=
rker=Verein hält heute abend in ſeinem Vereinslokal,
e der Blumen= und Stiſtsſtraße, einen Vortragsabend ab
der Tagesordnung ſteht ein äußerſt intereſſanter Vortrag
Herrn Dr. jur. Köhler über: „Die Entwickelung der
gericht=
en Straſen (Leibesſtraſen. Freiheitsſtrafen, Geldſtrafen) in
letzten 4 Jahrhunderten.: Die Mitalieder mit ihren
An=
zörigen ſind freundlichſt eingeladen. Gäſte willkommen.
An die hieſige Stadtfernſprech=Einrichtung
als Teilnehmer angeſchloſſen worden: Nr. 85 Kämmerling,
erlzeug, Maſchinen und Haushaltungsgegenſtände,
Heidel=
egerſtraße Nr. 4.
L. In der geſirigen Sitzung der Strafkammer wurde
gen die von Niederrad ſtammende Dienſtmagd Johannette
buchmann verhandelt, welche am 7. September v. J früh den
mals gemeldeten Unglücksfall ander Bahnüberjahrt
er die WeiterſtädterChauſſee verſchuldete. An dieſem
orgen war der Landwirt Georg Rothenburger von Worfelden
) ſein Neffe Jacob Köth zeitig mit 2 leeren Wagen. davor
Bferde. von zu Hauſe wegaefahren, um in Darmſtadt Miſt zu
len. Beide ſchliefen auf dem Wagen ein und bemerkten ſo
ht. daß gleichzeitig mit ihnen der um 4 Uhr 3½ Min. von
rmſtadt nach Gernsheim fahrende Zug heranfuhr. An dem
bergang über die Staatsſtraße befinden ſich Schranken, welche
Schuchmann rechtzeitig zu ſchließen hatte. Dieſelbe war in
⁄en Dienſt von der Behörde eingewieſen und bezog dafür
Ge=
lt. An dem fraglichen Morgen hatte das Mädchen, welches
ernach als Beamter erſcheint, gehört, daß der Zug in
Darm=
dt abgemeldet worden war, hatte dann aber anſtatt das Haus
verlaſſen. zuerſt Feuer gemacht. Hierbei verpaßte ſie ſich und
hm, als ſie ins Freie trat, zu ihrem Entſetzen wahr, daß die
indleute gerade über die Schienen ſuhren, während der Zug in
ichſter Nähe heranbrauſte. Das Mädchen ſchrie laut auf, die
undleute hörten dies aber nicht, hätten ſie jetzt gewacht, würde
mer noch ein Unglück vermieden worden ſein, wenngleich die
chranken nicht zu waren. Das Zuaverſonal gab ſich, als es die
Cfahr wahrnahm, die größte Mühe und brachte den Zug zum
tehen. Es war aber zu ſpät, Rothenburger wurde totgefahren
1d ſein Begleiter ſo hart herabgeſchleudert. daß er wohl für
in Leben lang damit zu thun hat. Die Wagen wurden zur
eite geworfen. die Pferde ein Stück weit geſchleiſt, ſo daß es
n Glück iſt. daß nicht auch der Zug entgleiſte. Die
bedauerns=
erte Schuchmann iſt im weſentlichen geſtändig und wurde geſtern
16 Monaten Gefängnis verurteilt.
J. Vom Großh. Polizeiamt ſoll zur Vervollſtändigung
er Signalements von Verbrechern und übelberüchtigten Verſön
chkeiten, das Syſtem, der ſog. anthropometriſchen
Leſſungen, bei denen die Dimenſionen einzelner Gliedmaßen.
es Körpers z. B. Kopſweite, Spannweite der Arme u. ſ. w.
uſgenommen werden, zunächſt verſuchsweiſe eingeführt werden.
Von den Wochenmärkten iſt zur Zeit nur der
amstagsmarkt von Bedeutung. welcher in der vorigen Woche
urch das gelinde Wetter noch beſonders begünſtigt war und
eichliche Zufuhren an allen Marktartikeln auſwies. Die Märkte
m Dienstag und Donnerstag waren dagegen ſehr ſchwach beſuckt,
voran nicht nur die Jahreszeit, ſondern auch der immer noch
unehbmende Hauſierhandel die Schuld trägt. Hinſichllich d r
reisverhältniſſe iſt zu bemerken, daß die Butter einen
aber=
naligen Preisabſchlag erfahren hat. Es koſtete das ¼Kg. 90 Pf.,
n Partien 70-78 Pf. Von ſonſtigen durckſchnittlichen Preiſen
otieren wir: Eier v. Stück 6-9 Pf., Käſe p. Stück 4-10 Pf.,
Schmierkäſe v. ¼ Liter 16 Vf., Blumenkohl v. Stück 15-50 Vf.,
Schwarzwurz v. ½ Kg. 25 Pf., Meerrettig p. Stück 10-20 Pf.,
100 Stück 10-15 M., Rotkraut v. Stück 15-30 Pf., Weißkraut
Stück 6-10 Pf., Wirſing p. Stück 3-8 Pf., Grünkohl v. Stück
5 Pf., gelbe Rüben p. Stück 1Pf., weiße Rüben p. Stück 1 Pf.,
Lohlrabi p. Stück 2-4 Pf Kobſſalat p. Stück 12-16 Pf.,
Feld=
alat v. Vortion 12-18 Pf., Aepfel je nach Sorten p. Kumpf
10 Liter) 0.N-180 M. v. ½ Ko. 6-12 Pf. Kartoffeln je nach
Zorten v. Kumpf 35-50 Pf. Paſen v. Stück 2- M Gänſe
1. Stück 4-7 M. p. 39. 70 Pf., Hahnen p. Stück O8-2 M.,
17
251
Enten v. Stück 2-3 M. Supvenhühner v. Stück 1-2 M. Tauben
p. Stück 40-80 Pf., Schellfiſche v. ⁄ Ka. 20 Pf. Weißfiſhe
v. Ka. 20-30 Pf., Breſem p. Ka. 40 Pf., Hechte v. „89.
080-1 M.
Samstag Nacht wurden von den Fenſtern des Schulhauſes
in der Ludwigshöheſtraße ca. 60 zur Illumination aufgeſtellt
ge=
weſene Lämpchen entwendet. Die Thäter, ein Dachdecker und
ein Weißbinder, wurden polizeilich ermit et. — Voneinem Hanſ;
am Marktplaßze iſt in derſelben Nacht eine Fahne heruntergeriſſen
worden, wobei die Fahnenſtange in der Mitte entzwei gebrochen iſt.
Im laufenden Etatsjahr 1805196 iſt hierorts die Steuer
von nicht weniger als 92 Hunden unbeibringlich geworden, wegen
Mangels an Pfandobiekten der Cigentümer. Da die Geſamtzahl
der der Verſteuerung unterworfenen Hunde in hieſiger Stadt
etwa 2203 beträgt, ſo ſtellt die Zahl der uneinbringlich gewordenen
Voſten etwas über 4 Prozent der Geſamtzahl der gehaltenen
Hunde dar.
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 19. Jan. Der Kaiſer übe:
reichte genern früh eigenhändia den neu gegründeten „Wilhelm=
Orden' der Kaiſerin Auguſta Viktoria und der Kaiſerin Friedrich.
verſammelte nach der Feier im Schloſſe die hier anweſenden
Verſönlichkeiten, denen der Orden verliehen iſt, und übergab
denſelben an Frau Geheimerat v. Stumm, Frau Wentzel=Heckmann.
den Staatsminiſter Dr. Miquel und Freiherrn v. Berlepſch.
ſo=
wie den Geh. Oberregierungsrat Dr. Hintzpeter. - GerüAtweiſe
verlautet aus Petersburg. das deutſche Kaiſerpaar
beab=
ſichtige im nächſten Monat während einer Fahrt im Mittelmeer
dem ſchwer kranken ruſſiſchen Thronfolger auf franzöſiſchem
Boden einen Beſuch abzuſtatten. — Der in letzter Zeit mehrſach
in Preßprozeſſen hervorgetretene Landgerichtsdirekto=
Brauſe=
wetter iſt geſtern nachmittag an Parahſis geſtorbey.
Bonn, 19. Jan. Die Wahl des altkatholiſchen
Bi=
ſchofs an Stelle des verſtorbenen Biſchofs Reinkens findet in
nächſter Zeit ſtatt. Der von der Synodalrepräſentanz als Bistume.
verweſer bis zur Wiederbeſehung des biſchöflichen Stuhls
vor=
geſchlagene Weihbiſchof Prof. Dr. Weber iſt von der Regierung
beſtätigt und geſtern vom Oberpräſidenten der Rheinprovinz
Erzellenz Naſſe vereidtgt worden
Paris. 19. Januar. Der Herzog von Orlcans ſtürzte
geſtern bei einem Spazierrtt in Geſellſchaft ſeines Schwagers,
des Herzogs von Aoſta, in Turin mit dem Pferde und erlitt eine
ernſte Verletzung an der Schulter. Das Befinden des Herzogs
iſt zufriedenſtellend. Die Krankheit verläuft regelmäßig. Die
Schulter iſt eingerichtet, nur der Fuß iſt geſchwollen. In der
Nacht ſchlief der Herzog wenig. — Das italieniſche Segelſchif=
„Jda von Neapel nach Marſeille unterwegs, iſt bei Bartia mit
6 Mann Beſatzung untergegangen.
Glasgow. 18. Jan. Die Schiffsbauarbeiter an
Clyde haben die Vorſchläge der Werſtbeſitzer betreffend
Beendi=
gung des Ausſtandes angenommen.
Belſaſt. 18. Jan. Die hieſigen Schiffsbauarbeiter
verwarfen mit 578 gegen 127 Stimmen die Vorſchläge der
Arbeit=
geber. Der Ausſtand dauert daher fort.
Kleine Chronik. Ein Spielkamerad des Kaiſers Wil
helms L., Namens Ackermann, iſt in Mitau, 96 Jahre alt,
ge=
ſtorben. Er war ein geborener Tilſiter und verlebte in Tilſit
mit den Söhnen der Königin Luiſe manche Stunde. As
Acker=
mann ſräter in Mitau von Not bedrängt wurde, ſetzte ihm Kaiſer
Wilhelm ein Ruhegehalt aus, das bis jetzt gezahlt worden iſt.
Am humaniſtiſchen Gymnaſium in Kaiſerslautern wurden mehrere
Schüler „dimittiertz, weil ſie an Neujahr an Schülerinnen
der ſtädtiſchen Töchterſchule beleidigende Ulkkarten ſandten. De
Väter d eer Schülerinnen überſandten die Karten dem Rektorat,
und durch Vergleichung der Schriften mit den Arbeitsheſten
wur=
den die Thäter ertappt. — Der Beſuch des Schahzada in
England hat etwa 20000 Pfd. Sterl. gekoſtet. Die Rechnung
wird Jndien zu zahlen haben. Mehrere indiſche Prinzen werden
im Laufe des Sommers die Reichshaupttadt beſuchen, aber auf
eigene Koſten. — Der neueſten Mode in New=York gemäß
tragen die Frauen jetzt Spazierſtöcke. Ein reiches Fräulein aus
tonangebender' Familie hatte im vorigen Sommer das Uuglück,
ſich den Fuß zu verſtauchen. Die Verletzung iſt überſtanden, aber
da der Fuß noch immer ſchwach iſt, ſo bedient ſich die junge
Dame eines Stockes als Stütze. Jetzt ſchreiten alle New=Yo.ker
„Belles; gravitätiſch mit Spazierſtöcken einher.
25jährige Fubelſeier des Deutſchen Reiches.
V. Darmſtadt, 20. Jan. Die Jubelſeier des Deutſchen
Reiches im ſtädtiſchen Saalbau am Sonntag Abend fand
unter großer Beteiligung der hieſigen Einwohnerſchaft ſtatt: der
große Saal, Vorſaal und die Galerien waren bis auf den leßten Vlaß
beſetzt und auch im Gartenſaale hatten ſich noch Gäſte, die ſonſt
keinen Plaß gefunden hatten, niedergelaſſen. Der Feier wohnten
252
Nr. 17
die Spitzen der Staats= Militär= und Eivilbehörden, Milglieder ) Geſchlecht vertrat, das wieder zu ſchwärmen und ſich für Zdeale
der Kammer und Stadtverordnetenverſammlung ꝛc. bei. Der zu begeiſtern gelernt hatte. Eine Mittelſtellung zwiſchen beiden
Saal war mit Guirlanden, Fahnen, Wappen, Tannen und
Blatt=
waren die Büſten des Kaiſers und des Großherzogs mit
ge=
ſchmackvoll arangier em Hintergrunde von Tannen und
Blatt=
pflanzen aufgeſtellt, die reichdekorierte Tribüne ſelbſt zeigte in
einer künſtieriſchen Anordnung von Palmen, Blattpflanzen,
Blatt=
gewinden und Drapierungen die Koloſſalbüſte Kaiſer Wilhelms I.
und zu beiden Seiten derſelben im Halbkreiſe die Büſten der
Ghroßherzoge Ludwigs III. und Ludwigs IV. und diejenigen
Bismarcks und Moltkes. Die Dekoration des Saales und der
Tribüne rührte von den Herren Profeſſor Herm. Müller
und Stadtbaurat Braden her und machte ihren Schöpfern
alle Ehre.
Nachdem die Klänge der Jubelonvertüre von Weber
ver=
klungen waren. hielt Herr Oberbürgermeiſter Morneweg eine
Begrüßungsanſprache an die Gäſte, in der er zunächſt dem
Be=
dauern darüber Ausdruck gab, daß das Feſt nicht an dem für
dasſelbe beſtimmten Tage hätte ſtattfinden können und daß die
Damen wegen Platzmangels und um ſie nicht dem Gedränge im
Saale auszuſetzen, der Feier nur von den Galerien aus hätten
beiwohnen können. In Anknüpfung an das Wort „Die
Welt=
neſchichte iſt das Weltgericht; wies er auf die vielbedeutende
Thatſache hin, daß die Kaiſerproklamation vor 25 Jahren gerade
in dem fränzöſiſchen Königsſchloſſe in Verſailles ſtattgeſunden
habe, gedachte des großen Kaiſers Wilhelm als des Mehrers
des Reiches, des Hüters des Friedens und des Förderers der
Kultur, deſſen Erbſchaft der jetzige Kaiſer Wilhelm angetreten,
und deſſen an dem Jubiläumstage des Deutſchen Reiches
kund=
gegebene Proklamation von demſelben Geiſt des Friedens und
der Zunianität erfüllt ſei, wie die Kaiſerproklamiation von Verſailles.
In das von dem Redner ſodann ausgebrachte Hoch auf den
Kaiſer ſtimmte die Verſammlung begeiſtert ein. Darauf wurde
die Natinalhymne von den Gäſten ſtehend geſungen. Nach einem
von der Kapelle Hilge vorgetragenen Muſikſtüick gedachte Herr
Profeſſor Trümpert der ruhmreichen Siege der Deutſchen
vor 25 Jahren im allgemeinen und der heſſiſchen Truppen im
beſonderen; ſie führte Prinz Ludwig von Heſſen als echt deutſcher
Soldat zum Kampf und zum Sieg; die Geſinnung unſeres
ver=
ehrten Landesherrn iſt die ſeines Vaters: darum lieben und
verehren wir ihn nicht nur als den Landesherrn des
Heſſen=
landes, ſondern auch als deutſchen Fürſten, der Deutſchlands
Wohl und Ehre fördert und an der Erhaltung und Stärkung
des Vaterlandes mitarbeitet. Wir gedenken heute ſeiner mit
den beſten und aufrichtigſten Wünſchen für ihn und ſeine fernere
Regierungszeit und geben dieſer Geſinnung Ausdruck, indem wir
ausrufen: Seine Königliche Hoheit der Großherzog, er lebe hoch!
In das dreimalige Hoch ſtimmte die Verſammlung begeiſtert ein.
Darauf wurde die Fürſteuhymne ſtehend von der Verſammlung
geſungen.
Es gelangte darauf „Das Lied vom Deutſchen Reich von
Karl Schaffnit, komponiert von Herrn Kammermuſiker
A. Kugler das dem hieſigen Publikum ſchon von der
Krieger=
ſeier v. J. bekannt iſt, durch den Mozartverein zum Vortrag,
der dasſelbe ſehr ſchön und wirkungsvoll ſang und dröhnenden
Beifall erntete. Mit beifälligen Kundgebungen begrüßt, trat
darauf Frl. Wisthaler aus Mainz in einem ſinnreich
ge=
wählten, prächtigen Koſtüme als Germania auf die Tribüne und
trug den von Herrn Karl Schäfer gedichteten ſchwungvollen,
warm empfundenen und formſchönen Prolog auf Kaiſer und
Reich mit ſympathiſcher Wärme und edlem Pathos vor. Nach
Vorleſung desſelben, dem begeiſterter Beifall folgte, legte
Frl Wisthaler an der Büſte Kaiſer Wilhelms I. einen
Lorbeer=
kranz nieder, worauf die Verſammlung „Deutſchland, Deutſchland
über alles; ſang. Dieſer geſchmackvoll und ſchön inſzenierte
patriotiſche Akt machte großen Eindruck.
Nachdem darauf von der Kapelle der „Kriegsmarſch und
Schlachtenhymne aus Rienzi von Richard Wagner geſpielt
wor=
den war, betrat mit Beiſall empfangen, der Feſtredner des
Abends. Herr Geh. Hofrat Proſeſſor Dr. Oncken aus Gießen,
die Rednertribüne und gab in einer zündenden, von patriotiſchem
Geiſte durchwehten Rede einen feſſelnden, mit vielen geiſtreichen
und intereſſanten epiſodiſchen Betrachtungen verknüpften
Rück=
blick auf die Wiederaufrichtung der deutſchen Kaiſerwürde. Wenn,
ſo begann der Redner, König Wilhelm nach den Siegen und den
großen Erfolgen der Jahre 1864, 1866 und 181071 geſagt hätte,
konnte er es und niemand würde ihm widerſprochen haben: aber
nichts derartiges hat er geſagt oder beanſprucht. Niemals iſt eine
ſolche Beſcheidenheit an einem ſo wahrhaft großen Monarchen
je erlebt worden. Als er die Kaiſerwürde annahm nahm er ſie
licht als einen Preis für das Errungene oder als den
wohlver=
dienten Lorbeer an, ſondern als das Shmbol der Pflicht und hervor, überall, ſoweit das Ange rückblickend reicht, reicher Segen
unter Ueberwindnug ſchwerer Bedenlen. Anders ſein Cohn, der
Kronvrinz Friedrich Wilhelm, der nicht wie ſein Vater unter
nahm Graf Bismarck ein: er unterſchied zwiſchen dem Namen
pflanzen auf das pomphafteſte dekoriert. Zu Seiten der Tribüne und der Gewalt, zwiſchen dem Titel und dem Recht des Kaiſers:
ſeine ganze deutſche Volitik lief aber darauf hinaus, dem König
von Preußen das Recht und die Macht eines Kaiſers
einzu=
räumen. Wie der Erfolg gelehrt hat, war er dann mit Freuden
dabei. die Zauberkraft des Kaiſertitels für die Verbrüderung
des Südens und des Nordens zu verwerten. Aus der Armee
heraus erſtand der Kaiſertitel wie eine Zauberformel der
Ver=
ſöhnung und Verbrüderung. Redner gedachte nun weiter der
vielſeitigen Verhandlungen, welche der Annahme der Kaiſerwürde
durch den König von Preußen in Verſailles voraufgingen, u. a.
der wichtigen Miſſion des Grafen Holnſtein, des Bevollmächtigten
des Königs Ludwig von Bayern, der Verhandlungen und
Ver=
faſſungsänderungen im Reichstag, der nach Verſailles geſandten
Deputätion des Reichstags, an deſſen Spitze Simſon ſtand, der
gegenüber der König von Preußen erklärte, er werde nur dem
Eimmütigen Wunſche der deutſchen Fürſten und der Nation Folge
leiſten, wenn er die Kaiſerwürde annehme. Bismarck war von
Anfang an für den richtigen und entſprechenderen Titel „Deutſcher
Kaiſers geweſen, nicht für „Kaiſer von Deutſchland:, den Bahern
zurückgewieſen hätte. Die Vorbereitung und die Anordnung der
Feier in Verſailles war das eigentliche Werk des Kronprinzen:
der König, der ſich nur als das Werk der Vorſehung betrachtete,
wollte alles Prunkhafte und alles Herausfordernde vermieden
wiſſen, anſtatt eines Thrones ließ er einen Feldaltar aufſtellen;
das Feſt war ein Go tesdienſt. Es begann mit einem
Choral=
geſang des Militärſängerchors; darauf ſprach Oberhoſprediger
Nogge, nachdem der Kronprinz „Helm ab zum Gebet;
komman=
diert hatte, ein Gebet, worauf dann der Choral „Nun danket
alle Gott' geſungen wurde. Der Kaiſer ließ darauf die Fahnen
ſeines 1. Gärde Regiments 3. F. zu ſich heraufbringen und
wäh=
rend er von dieſen Fahnen der ſiegreichſten aller Armeen
um=
geben war, verlas Bismarck die wündervolle Proklamation.
Auf d r Freiwillgteit aller ſeiner Glieder iſt das neue
deutſche Reich gebaut. Möge es, ſo ſchloß der Reduer, klühen.
wachſen und gedeihen, das Kind ſo vieler Schmerzen, die Frucht
ſo großer Opfer, der Preis ſo ſchwer erkauſter Siege, das
un=
ſterbliche Bündnis der na ionalen Monarckie und der
monarchi=
ſchen Nation, das koſtbare Vermächtnis, in dem wir die
Grund=
lage unſerer Größe, den Bronzefelſen unſer.r Macht die
Bürg=
ſchaft unſerer Zukunft erblicken - das neue Reich, es lebe hoch!
Brauſender Beifall folgte der Rede.
Nachdem abermals ein Muſikſtück vorgetragen war, ergriſf
Herr Beigeordneter Köhler das Wort und feierte den Fürſten
Bismarck in begeiſterten, markigen Worten: Die mächtige Geſtalt,
die am 18. Januar 1871 vor ihrem Kaiſer im Harniſch ſtand und
die Proklaniation des Kai ers der Welt übergab, weilt noch unter
uns. Freuen wir uns, daß es uns möglich iſt, dieſem Manne an
dem heutigen Tage unſere Verehrung und unſern Dank
aus=
zudrücken. Wenn Alldeutſchland der Gründung des Reiches h.ute
gedenkt und der Segnungen, die es uns gebracht hat, ſo iſt auch
der Geiſt des Fürſten Bismarck ſtets unter uns und wir dürfen
des großen Mannes nicht verg ſſen. Möge er fühlen, daß auf
den Schwingen des Sturmes, der den Sachſenwals durchbrauſt,
der Geiſt der Liebe, der Verehrung und Dankbarkeit zu ihm eilt,
daß wir des Helden gedenken, der mit kühner Fauſt an die Burä
des Kyffhäuſerberges gepocht und den Juwel der deutſchen
Kaiſerkrone zu neuem Ganze ethoben hat. Im April des vorigen
Jahres iſt er geſeiert worden, wie noch kein Sterblicher je
ge=
ſciert worden iſt; die Feier ſeines 86. G. burtstages hat die jetzige
Feier eingeleitet. Der ganzeu großen Zeit iſt ſeines Geiſtss
Stempel aufgedrückt, die Gründung des Deutſchen Reichs kann
ohne den Furſten Bismarck nicht gedacht werden. Möge er in
ſeinem trauten Heim, das ihm ſein treuer Kaiſer verliehen,
aus=
ruhen von laller ſchweter Arbeit und ſeinem großen Werke, das
er zum Heile unſer aller vollbracht hat. Möge ſein Werk, das
Deutſche Reich. dauern bis in tie fernſten geiten und
Jahr=
hunderte. Wir aber wollen heute ſeiners dankbar gedenken: der
Recke im Sachſenwaid, der Gründer des Deutſchen Reichs, Fürſt
Bismarck, er lebe hox, hoch hoch!
In ſchöner, formvollendeter Rede wies ſodann Hr.
Gym=
naſialdirektor Nodnagel auf die Segnungen des Friedens hin,
welche das neue Reich in den verfloſſenen 25 Jahren uns
ge=
bracht hat. Deutſchland hat während dieſer Zeit ſein Pulber
trocken gehalten und in Erfüllung der Verheißungen der
Kaiſer=
er verlauge die Kaiſerkröne der Staufen als ſein gutes Recht, ſo proklamation Kaiſer Wilhelm l. au den Werken des Friedens
gearbeitet. Im Reiche gedeihen Künſte, erheben ſich ſtolze Bauten, der
Dichtkunſt erwuchs mauch vielverſprechendes Talent, die Tonkunſt
feierte große, beiſpielloſe Trinmphe, in den Schalen und auf den
Univerſitäten regt ſich friſches, neues Leben, Forſcher und
Ge=
lehrte treten unablaſſig mit neuen Entdeckungen und Erfindungen
und fröhliches friſches Gedeihen, wenn auch in dieſem glänzenden
Vild die düſteren Farben nicht ganz jehlen. In ſchönen,
wahr=
dem Einfluſſe trauriger Jugendeindrücke ſtand, der ein jüngeres l haft goldenen Worten gedachte danm der Reduer, nachdem er
Nr. 13
hervorgehoben hatte, daß das neue Reich nicht im Frieden, ſondern
im Kriege geboren ſei, weiter der innigen Zuſammengehörigkeit
des Volkes und der Armee und ſchloß: Nur aus einem
wohlge=
ſitteten und tüchtigen Volke kann ein tuchtiges Heer erwachſen, aber
das Volk bedarf zu ſeiner Wohlfahtt eines tüchtigen Heeres.
Das Volk und die Armee, das Volk im Bürgergewande und
das Volk in Waſien lebe hochl Die Rede und das Zoch fanden
begeiſterte Aufnahnie.
Hr. Oberbürgermeiſter Morneweg teilte der Verſammlung
mit. daß eine Debeſche von den Gäſten auf dem Felsberg mit
einem Gruß und Glückwunſch an die Verſammlung eingegaugen
ſei und knüpſte daran die Bemerkung, daß er geſtern im Namen
der Stadt ein Telearamm an den Ehrenbürger der Stadt, den
Fürſten Bismarck, abgeſchickt habe, worauf ſchön nach 2 Stunden
eine überaus liebenswürdige Dankdepeſche des Fürſten
einge=
gangen ſei.
Herr Reichstagsabgeordneter Dr. Oſann berichtete als
Augen=
zeuge über die glanzenden Feierlichkeiten in Berlin am 18. Januar
und hob beſonders den friedlichen Charakter der Botſchaft
her=
vor, die nicht nur eine Kundgebung für Deutſchland, ſondern
auch für die Völker des ganzen Erdballs ſei und in der es galt,
die Segnungen der Friedensarbeit der letzten 25 Jahre
hervor=
zuheben: ihr ſtellte er den Trinkſpruch des Kaiſers als eine mehr
umittelbare. aus bewegtem Herzen hervorgetretene Kundgebung
von ungewöhnlicher Wärme des Gefühls gegenüber. Herr
Rent=
nei Buß feierte noch einmal in warmen Worten den Fürſten
Bisniarck, der dem deutſchen Namien im Ausland Anſehen und
Reſpekt verſchafft habe.
Die von der Kapelle vorgetragenen Muſikſtücke waren mit
einer Ausnahme ſolche, welche am 18. Januar 1871 in Verſailles
von der Kapelle der Königs=Grenadiere geſpielt wurden. - Gegen
1¼ Uhr war die ſchöne, jeſtlich verlaufene Feier be=ndet.
Zum Schluſſe unſeres Berichtes darf nochmals mit Worten
des Dankes daran erinnert werden, daß der Evangeliſche
Bund durch den Verzicht auf den Saal die Feſtfeier möglich
gemacht hat. Der Verein hatte den Feſtreduer ſchon im Oktöber
vorigen Jahres gewonnen.
Die Studierenden der Techniſchen Hochſchule ſeierten
den Jubeltag am Samstag durch einen Feſikommers im
ſchön geſchmückten Saale des „Orpheum:. Zu demſelben waren
eine große Zahl von Teilnehmern, Ehrengäſte und Damen
er=
ſchienen, welch letztere auf der Gallerie Plaß genommen hatten.
Um halb 5 Uhr eröffnete der Vorſitzende des
Studentenaus=
ſchuſſes stud. Darapsky, den Kommers. Derſelbe hielt auch
die Feſtrede, welche in einem Hoch auf den Kaiſer ausklang.
Herr Stud. Maulſch Friſiah brachte den Salamander auf Se.
Königl. Hoheit den Großherzog aus. Der 1. Vorſitzende des
Akademiſchen Vereins gedachte in begeiſterten Worten des Fürſten
Bismarck und brachte auf denſelben einen Salamander. Weitere
Toaſte galten dem Vaterland, der Alma mater und den
Pro=
feſſoren. Herr Geh. Hofrat Profeſſor Lepſius brachte den
Dank des Profeſſoren=Kollegiums zum Ausdruck und toaſtete auf
die ſtudierende Jugend. Der Kommers nahm einen ſehr
ani=
mierten Verlauf.
D. u. de. A.V. Das von der Sektion Darmſtadt des deutſchen
und öſterreichiſchen Alvenvereins auf dem Felsberg
veran=
ſtaltete Reichsfeſt hatte einen glänzenden Verlauf. Bei dem
vrächtigen, nur durch Nebel etwas beeinträchtigten Marſchwetter
waren die Feſtteilnehmer von nah und fern herbeigeſtrömt und
um die Mittagsſtunde befand man ſich bei Tafelmuſik und einem
vortrefflichen Feſtmahl im Hotel Haberkorn in gehobenſter
Stim=
mung. Herr Rechtsanwalt Metz 1, der Vorſitzende der Sektion,
brachte den Kaiſertoaſt aus, Herr Geh. Oberſchulrat Soldan
ge=
dachte des Altreichskanzlers und Herr Gymnaſiallehrer Dr.
Maurer feierte das deutſche Vaterland. Alle Reden wurden voll
Begeiſterung aufgenommen und unter allgemeinem Jubel
wur=
den Begrüßungs=Telegramme an Se. Maj. den Kaiſer, den
Feſiverſammlung abgeſandt. Nachdem noch Herr Metz in warmen
Worten der anweſenden Gäſte gedacht hatte. worauf Herr Dr.
Veterſen, der Vorſitzende der befreundeten Nachbarſektion
Frank=
ſurt in älter Treue dankte, war nur zu raſch die Stunde zum
Rückmarſch nach Jugenheim herangerückt. Dort vereinigten ſich
die Feſtgenoſſen nochmals im Hotek,ur Krone=, und gär raſch
entſchwanden bei vielen Toaſten und heiteren Worten und Liedern,
wovon namentlich ein ſchwungvolles Feſtgedicht des Herrn
Rechtsanwalt Schneeberger Erwähnung finden mag. die Stunden.
Ein munteres Tänzchen machte den Schluß. Erſt der letzte Zug
führte die Feſtteilnehmer. die dieſes Reichsjeſtes ſtets gern
ge=
denten werden, der Stadt wieder zu.
2 Die Geſellſchaft Eintracht veranſtaltete am
Sams=
tag abend in ihren feſtlich geſchmückten Räumen zum 25. Er= Handwerker. Unmittelbar nach dem letzten Bilde durchbrauſte
innerungstage an die Wiederaufrichtung des Deutſchen Reichs
welche in Anſprachen, deklamatoriſchen, vokalen und
inſtrumen=
talen Vorträgen beſtanden. waren ſämtlich, der Bedentung des
Tages entſprechend, von einem echt patriotiſchen Geiſte getragen
259
und verſetzten die zahlreiche Verſammlung in eine äußerſt
ge=
hobene Stimmung. Dieſelbe erreichte ihren Höhepunkt bei dem
Vortrag des für dieſen Zweck beſonders verſaßten ſchönen
Feſt=
gedichtes An unſere Invali en' in welchem denjenigen
Geſell=
ſchaftsmitgliedern, die an den Feldzuge 187071 aktiö beteiligt
waren, eine beſondere Ehruna zuteil wurde und das in ſeinen
drei letzten Ströbhen alſo ausklang:
Ihr aber, die ihr ſiegreich aus den Schlachten,
Wo ihr ſo oſt vor euch den Tod geſchaut,
Wo der Geſchütze Donner euch umkrachten,
Zurückgekehrt, euch wird man vreiſen laut.
So lang die deutſche Sprache wird erklingen,
Wird man von euren Ruhmesthaten ſingen!
Ein jeder Einzelne von euch kann ſagen,
Spricht von des Vaterlandes Größe man:
„Auch ich, ich habe dazu beigetragen,
„Daß ſich mit Stolz der Deutſche zeigen kann.
In mancher Schlacht war ich bereit mein Leben
„Fürs Wohl des großen Ganzen hinzugeben!
Wer aber könnte ſolches je vergeſſen.
Der Leuge jener grosen Tage war:
Mit vollem Maß=ſei euch zugemeſſen,
Dark und Verehrung jetzt und immerdar!
Noch unſern Enkeln wollen wirs erzählen,
Auf daß ſie euch zum hohen Vorbild wählen!
Ein flottes Tänz hen biſdete den Schluß der äußerſt gelungenen
Veranſtaltung.
G. Die Jubelfeier der Neubegründung des Deitſchen Reiches
wurde durch die Kampfgenoſſenſchaft Darmſtadt: Um
Samstag abend im Hauſiſchen Saale begangen. Der Präſident
derſelben. Herr Kanzliſt Hetzel, gedachte in ſeiner Anſprache der
Ereigniſſe, die zu den Kriegen 1864, 1866,. 181071 geführt, und
die durch die weiſe Diplomatie des Fürſten Bismarck in der
Errichtung eines geeinten deutſchen Vaterlandes mit einem
deutſchen Kaiſer ihren Abſchluß fanden. Die Anſprach= klang in
einem Hoch auf Kaiſer und Reich aus, in das jubelnd einaeſtimmt
wurde. An Se. Mai. den Kaiſer und den Fürſten Bismarck
wurden Begrüßungstelegramme geſandt. Herr Lehrer Schaffnit
hatte für das Feſt ein Gedicht ve faßt. Dieſes von Herrn
Kammer=
muſiker Kugler in Muſik geſetzte Lied wurde unter Muſikbegleitung
von der ganzen Feſtverſamnilung gejungen. Dichter und Komponiſt
wurden warme Ovationen daraebracht. Lie Herren
Kammer=
muſiker Kugler (Klavier) und Reitz (Cello) bereiteten den
An=
weſenden durch Vorträge einiger klaſſiſcher Muſikſtücke, darunter
eine Kompoſition Sr. Königl. Hoheit des Großherzogs Ernſt
Ludwig=Albumblatt zur Erinnerung an Ilinskoer, die von Herrn
Kugler für Cello arrangiert worden, hohe Genüſſe. Die
Geſangs=
vorträge des Herrn Sautier vom Großh. Hoftheater trugen
gleichfalls weſentlich zur Belebung der feſtlichen Veranſtaltung
bei. Mit begeiſternden Worten toaſtete Herr Redakteur Simon
auf den Schöpfer des Reiches, den Fürſten Bismarck, und Herr
Kugler auf den rührigen Präſidenten der Kampigenoſſenſchaft,
Herrn Hetzel. Herr Waſenmüner brachte der vortrefflichen deutſchen
Armee ſeinen Trinkſpruch dar. Alle dieſe Toaſte janden freudige
Zuſtimmung.
2 Wie bei allen patriotiſchen Gelegenheiten beging die
Jsraelitiſche Religionsgeſellſchaft hier auch das
25jährige Jubiläum der Wiedererſtehung des Deutſchen Reichs
am Samstag, 18. Januar, durch einen feierlichen Feſtgöttesdienſt,
in welchem Se. Ehrw. Herr Rabbiner Dr. Marx in tief empfundener,
von warmer Begeiſterung getragenen Rede der hohen Bedentung
des Tages Ausdruck gab.
7) Griesheim, 20. Jan. Zur Feier des
Reichsjubiläums=
tages ertönte morgens von ½9—9 Uhr vom Kirchturme.
Rat=
haus und 1. Schulhaus feierliches Glockengeläute. Die Straßen
zierte reichlicher Fahnenſchmuck. Um 9 Uhr fand die Schulfeier
Fürſten Bismarck u.d die im Saalbau in Darmſtadt geeinigte in der Kirche ſtatt. Abends veranſtalteten hieſige Bürger in den
Räumen des Darmſtädter Hofes eine große Jubelſeier. Lange
vor Beginn derſelben war der geräumige Saal dicht beſeßt.
Herr Bürgermeiſter Maſing begrußke die patriotiſch geſinnten
Feſt=
teilnehmer. Den die eigentliche Feier einleitenden Prolog ſprach
Herr Reſtaurateur Seibert. Die Feſtrede, welche mit dem Ruſe:
„ Unſer deutſches Vaterland lebe hoch= ſchloß, hielt Herr
Ober=
lehrer Seibert. Den Glanzpunkt der feſtlichen Veranſtaltung
bildete die Darſtellung von ſechs lebenden Bildern aus dem
deutſchen Sagenkreis ſind der Geſchichte: 1. Kriegers Abſchied,
9 Der ſchlafende Barbaroſſa, 3. Barbaroſſas Erwachen und
Krönung Kaiſer Wilhelms 1. durch die Germania, 4. Kriegers
Heimkehr, 5. Engel umfloren die Büſten Kaiſer Friedrich III. und
des Größherzogs Ludwig IV., 6. Kaiſer Wilhelm IL. und hüldigende
jubelnd das von dem Präſidenten des Kriegervereins, Herrn
eine pvatriotiſche Feſtfeier, die glänzend verlief. Die Darbietungen. K. Schick. ausgebrachte Hoch auf Se. Majeſtät den Kaiſer
Wilhelm 11. den Saal. Herr Bürgermeiſter Maſſing brachte ſein
Hoch dem Landesfürſten. Se. Königl. Hoheit dem Großherzog
Ernſt Ludwig. Herr K. Schick ſeierie die Verdienſte des großen
254
Nr.
Reichskanzlers, des Fürſten Bismarck, um die Wiedererrichtung
des Deutſchen Reiches. Die Pauſen füllten Vorträge des Geſang
vereins Liederkranz und der Muſikkapelle Keller und Deklamationen
aus. Zuſolge allſeitiger Wünſche fand geſtern abend eine
Wieder=
holung der lebenden Bilder ſtatt, die ſich ebenfalls eines äußerſt
zahlreichen Beſuches zu erfreuen hatte.
Mainz. 19. Jan. Neben entſprechenden Feierlichkeiten in
ſämtlichen Schulen wurde hier der geſtrige Gedenktag der
Wedererrichlung des Deutſchen Reiches mit einem großen
Feſt=
kommers in der „Stadthalle: begangen. Der rieſige Saal
und die Galerien waren dicht gefüllt. Etwa 4000 Verſonen aus
allen Ständen mögen anweſend geweſen ſein. Un er reichem
Pflanzonſchmuck waren auf der Bühne die Büſten der drei Kaiſer,
des Großherzogs. v. Bismarck, Motke und Roon aufgeſtellt.
Wappen und Fahnen ſämtlicher Bundesſtaaten zierten die Wände
und von der Decke herab ſchwebte eine rieſige Kaiierkrone. Nach
dem Vortrag einer Feſt=Ouvertüre brachte Oberbürgermeiſter
Dr. Gaßner den Toaſt auf den Kaiſer und Großherzog aus,
nach welchem der Direktor der höheren Mädchenſchule, Dr.
Röm=
held, die Feſtrede hielt. Letztere ſchloß mit einem Doch auf das
wiedergeeiniate deutſche Vaterland und auf die um die Einigung
verdienten Männer. Gouverneur General v. Holleben
ge=
dachte ſodann noch der ſiegreichen Aemee und leerte jein Glas
mit einem Hoch auf das gut deutſchgeſinnte goldene Mainz.
Patriotiſche Muſik= und Geſangsvorträge füllten die
Zwiſchen=
pauſen der würdigen Feier aus.
Gießen. 19. Jan. Die Feier der Wiederaufrichtung des
Deutſchen Reiches wurde geſtern Mit ag 12 Uhr von der
Univer=
ſität feſtlich begangen. In der prächtig mit Palmen und
Blatt=
gewüchſen und mit den Bannern der ſtüdentiſchen Korporationen
goſchmückten großen Aula verſammelten ſich die Spitzen unſerer
Behörden, die Vertreter der Korps und Verbindungen, ſowie die
ſonſt noch geladenen Gäſte, unter den Letzteren zählreiche
ehe=
malige Studenten, welche in den Kriegsjahren 187071 an unſerer
Landesuniverſität immatrikuliert waren. Die Feſtrede hielt Herr
Nektor Profeſſor Behaahel.-
Die Studenten hatten Abends ein
Feſtkommers veranſtaltet. Heute Nachmittag fand peſtakt und
Abends ein großer Komers ſtatt, bei der Herr Oberbürgermeiſter
Gnauth die Begrüßungsrede hielt.
Worms, 18. Januar, Zur Feier des Tages jand heute
Abend im Feſt= und Schauſpielhais ein Feſtkommers ſtatt, bei
dem Herr Oberbürgermeiſter Küchler die Feſtrede hielt, die in
einem Hoch auf den Kaiſer ausklang. Das Hoch auf den
Groß=
herzoſ brachte Herr Direktor Schädler aus. Weit. re Toaſte galten
dem Vaterlande, dem Fürſten Bismarck und der Armee.
Berlin, 19. Jan. Zahlreiche Feſtekte ſanden im Lauſe des
Tages ſtatt; insbeſondre in den Schulen, in den
landwirtſchaft=
lichen und techniſchen Hochſchulen, der Univerſität, der
General=
direktion der Muſeen. Im Rathauſe hielt Oberbürgermeiſter
Zelle die Feſtrede. Im Opernhauſe fand heute abend eine
Feſt=
vorſtellung in Anweſenheit des Kaiſe paares ſtatt.
Karlsruhe. 18. Jan. An dem in der Feſthalle von der
Stadt veranſtalteten Feſtbankett nahmen der Großherzog, Prinz
Karl, zahlreiche Oifiziere, die Stadtvertretung und viele
Mit=
glieder des Landtags. im ganzen an 2000 Perſonen, teil. Nach
einem begeiſtert aufgenommenen Hoch auf den Kaiſer und den
Großherzog hielt Profeſſor Goldſchmidt die Feſtrede. Einen
Trinkſpruch auf die Armee beantwortete im Namen des
Groß=
herzogs der neue Kommandant des 14. Armeecorps. General
v Bülow, mit einer Anſprache, in der er hervorhob, die Armee
könne nur Erfolge erzielen, wenn das gejamte Vaterland hinter
ihr ſtehe. Der Redner ſchloß mit einem Hoch auf das
Vater=
land. das in Opferwilliakeit und Opferfreudigkeit mit an der
Spize geſtanden habe. Unter lebhaftem Beiſall der
Verſamm=
lung wurde ſräter ein Huldigungstelegramm an den Fürſten
Bismarck abgeſandt.
Weitere Berichte über Feſilichkeiten lagen vor aus Stuttaart,
Dresden, Metz. Nürnberg, Leivzig. Jera, Kiel, Lübeck,
Wies=
baden. Außerdem wurde der Tag von Deutſchen im Auslande
ſeierlich begangen in Wien, Veſt, Rom, Mailand, Madrid,
Kon=
ſtantinovel, Brüſſel, Antwerpen, Stockyolm und Riga.
Litterariſches.
Fürſt Bismarck. Eine Jubiläumsgabe für das deutſche
Volk von Hermann Jahnke. Mit ſehr vielen Alluſtrationen
in Lichtdruck, Photographiedruck und Autotppie. 2 Prachtbäude.
Preis 8 Mk. Berlin S.W., Verlag von Paul Kittel. Noch
gerade rechtzeitig zur Feier der Bjährigen Wiederkehr der
Kaiſerproklamation zu Verſailles 18. Januar 1896) iſt die zum
99. Geburtstag des Alt=Reichskanzlers begonnene Lieferungs=
Ausgabe dieſes echten Voltsbüches in 24 Lieſerungen 50 Pfg.
fertig geworden. In zwei vornehmen Prachtbänden liegt ſie
nun=
mehr vollendet vor uns, ein Beugnis gründlichen Fleißes, worin Ver=
faſſer und Verleger miteinander gewetleifert haben. Hermam
Jahnke hat ſich ſchon längſt durch ſeine patriotiſchen Werke und
Schriſten einen geachteten Namen erworben. Doch ha te er ſich
bisher eine ſo große Aufgabe, wie dieſe iſt, noch nicht geſtellt
Wir dürfen ihm die Anerkennung nicht verſagen, daß er'ſie
innerhalb der Grenzen, die einem Volksbüch gezogen ſind
muſterhaft gelöſt hat. Jahnke hat nicht bloß das Lebensbild
eines Einzelnen, ſondern die Geſchichte der ganzen Zeit, die
Bis=
marck eigentlich gemacht hat. in den Vereich ſeiner Schilderung
gezogen, und nach dieſem Grundſatz ſind anch die Illuſtrationen
ausgewählt worden, für die zugleich die beſten Vorbilder herau
gezogen worden ſind, zum Teil höchſt intereſſante Bildniſſe und
ſonſtige Darſtellungen aus dem Beſitze des Fürſten, der ſeine
Ge=
nehmigung zur Nachbildung erteilt hat. Einige in
Photographie=
druck ausgeführte Portraits bilden den vornehmſten Schmuck des
Werkes, dem auch eine vortreffliche Ausſtattung in Druck und
Pavier nachzurühmen iſt. Als einen ganz beſonderen Vorzug
dieſer prächtigen Biographie wollen wir noch den hervorheben,
daß auch Fürſt Bismarck in ſeinem Familienleben, in ſeiner von
ihmi ſo oft herbeigeſehnten Eigeuſchaft, nur Menſch zu ſein ſehr
lebendig und ſeinſinnig. mit richtigem Verſtändnis für das Weſen
dieſes einzigen Mannes, geſchildert und charakteriſiert wind.
Das Werk kann mit gutem Gewiſſen jedem Deutſchen empfohlen
werden.
- Für Vogelliebhaber geht uns die gewiß intereſſante Noliz
zu. daß die von Dr. Karl Ruß herausgegebene illuſtrierte
Wochenſchriſt für Vogelliebhaber,=Züchter ünd Händler Die
gefiederte Welt (reis viertelj. 1 M. 50 Pf.) in dieſem
Jahr das Feſt ihres 2jährigen Beſtehens feiert. Die erſte
Nummer des Jahraangs 1896 lieat uns vor: dieſelbe iſt 3. B.
außer mit zwei Abbildungen im Text, bei vorzüglichſter
Aus=
ſtattung des Blattes ſelbſt, noch mit einem Vollbild bedacht, auf
welchem eine Gruppe einheimiſcher und eine ſolche fremdländiſcher
Stubenvögel in Schwarzdruck dargeſtellt iſt. Eine Probenummer
des 1896er Jahrgangs verſendet die Creutzſche
Verlagsbuchhand=
lung in Magdebürg auf Wunſch gern koſtenlos und poſtfrei.
Großherzogliches Hoftheater.
Sonntag, 19. Januar.
Fauſt.
WI. Das zweite Gaſtſpiel, welches Frl. Wally Grub aus
Dresden heute als=Margarethe; in Gounods„Fauſt; abſolvierte,
hinterließ im ganzen nicht den günſtigen Eindruck. wie das e ſte.
Die Zweifel, ob die Dame für das Fach der jugendlichen
Sängerin geeignet ſei, ſind durch dasſelbe nicht gehoben worden.
Wähtend im Anſange die ſchon ſobend erwähnten Vorzüge der
Sängerin zu ihren Gunſten ſprachen, machten ſich im weiteren
Verläuſe des 3. Aktes, in dem ſog. Schmuck Walzer und dem
Gartenduett, Mängel der Anfängerſchaft zu ihrem Nachteil be
merkbar, wozu nöch kam, daß die Intonation heute, nicht
immer ganz rein war; es ſchien, als wäre die Sängerin
durch die nach dem Schmiuck=Walzer gegen die - allerdings nur
ſchwachen - Beifallskundgebungen laut gewordene Oppoſition
verwirrt geworden. Iu ganzen blieb ſo die rein
geſang=
liche Leiſtung des heutigen=Abends hinter den Erwartungen
zurück. Was den übrigen Teil der Aufführung betrifft, ſo münen
wir uns heue darauf beſchränken zu konſtatiren, daß Herr Bär
ſtimmlich brillant disponiert war und mit der großen Garten=Arie
rauſchenden Beiſall bei offener Szene erntete, welcher eine
ge=
rechte und verdiente Anerkennung des Publikums für die geſanglich
hervorragende Darbietung war=
Briefkaſten.
R. hier. Nach der in den Heitungen veröffentlichten
Stiſtungs=
urkunde heißt er Wilhelm=Orden, nicht Wilhelms=Orden.
Tageskalender.
Großh. Hoftheater. Anſang 7 Uhr: „Der Troubadour
Vorſtellung abends 8 Uhr im =Orpheum=
Kaiſer=Panorama im =Darmſtädter Hof==
Verſteigerungskalender.
Mittwoch. 22. Januar.
Herrenkleider=Verſteigerung um 9 reſp. 2 Uhr
Runde=
turmſtraße 16.
Verſteigerung um 10 Uhr im=Schöfferhof”
Holzverſteigerung um 81 Uhr im Brücher'ſchen Saale zu
Arheilgen.
Kunſtverein, geöffnet Sonntag von 10-1 Uhr, Dienstag,
Mitt=
woch, Donnerskag und Freitag von 11-1 Uhr, Mittwoch
nach=
mittags von 2-¼ Uhr.
Druck und Verlag. L. C. Wittihiſche Hojbuchdruckerei, verantwortlich für die Redattion. Jy. D. Waldaeſtel, heide in Darmſtadt.