Darmstädter Tagblatt 1896


16. Januar 1896

[  ][ ]

A6 onnemenlsprei=
ährlich
1 Mart ind Pf. halb=
5 3 Mark inel. Bringeriohn
frts werden von allen Pol=
n
Beſtellungen entgegenge=
men
zu 1 Mark vo Pi. pro
uartal incl. Poltauſichlag.
od.

die Bekau=

159. Jabrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:

Iuſerale
ur das
wähenl. nal ericheinende dagbalt
werden angenommen in Dahmſtadt
von der Expediſtion Rheinitr. Nr. 27,
in Beſſungen von Friedr Vlößer,
Schießhausſtraße I, jowie auswärts
von allen Annoneen=Expedit onen.
o

Amtliches Organ
ßh. Freigamks, des Großh. Polizeiamts und der anderen Zehörden.

.

Donnerstag den 16. Januar.

9=

Gefunden: 1 ſchwarzer Muff. 12 Stück Corjetſtäbchen. 1 brauner Vierdeleppich mit rothen Streifen. 1 braunes wollenes
hängtuch. 1 Regenſchirm. 1 Sturmlaterne. 1 Paar braune Glacehandſchuhe. 1 Paar wollene Kinderhaͤndſchuhe. 3 Kaſtenſvorn.
undehalsband mit Marke 4516. 1 ſchwarzer wollener Handſchuh. 3 Paar Handſchuhek 2 Handſchuhe; 1 Schleier; 2 Muff;
appe.k 1 Brochek 1 Stock* 1 Etui mit Spiegelk 1 Fächerk- Opernglas mit Futteralk 2 Regenſchirmek 1 Lederrienchenk
Verloren: 1 brauner Glacehandſchuh, geſüttert. 1 ſchwarzer Damenregenſchirm. 1 ſchwarzer Boa. 1 Geldtäſchchen, enth. 1 M.
8f. 1 goldene Vorſtecknadel. Entlaufen: 1 weißer Stallhaſe. 1 weißer Spitzhund. 1 ſchwarzer Spitzhund mit der Marke 4707.
VB. Die mit 1 bezeichneten Gegenſtände ſind im Großh. Hoftheater gefunden worden und daſelbſt in Verwahr.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Darmſtadt, den 14. Januar 189.

Iu die Einwohuerſchaft von Darmſtadt!
Im Auſchluß an den in den hieſigen Blättern bereits erſchienenen Aufruf
Begehung des Jubelfeſtes des Deutſchen Reichs richten wir hiermit
die verehrlichen Einwohner der Stadt das freundliche Erſuchen, am 18. und
Januar die Häuſer feſtlich ſchmücken und den 18. Januar durch eine um ½7
Abends beginnende, thunlichſt allgemeine und glänzende Illumination ganz
nders auszeichnen zu wollen.
Der ſtets bewährte patriotiſche Sinn der Darmſtädter berechtigt uns zu der
enehmen Hoffnung, daß unſerer Bitte gerne und im weiteſten Maße zur Ehre
erer Stadt entſprochen werde.
Darmſtadt, den 11. Januar 1896.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
970=
Morneweg.

Mittwoch den 22. l. Mts., Vormittags 8¼ Uhr,
Brücher'ſchen Saale zu Arheilgen aus der Abtheilung Birken 11 und
rr= und Windfallholz aus der Forſtwartei Bayerseich:
Scheiter, Rm.: 545 Buchen 1. Klaſſe, 62 Buchen II. Kl., 3 Birken,
14 Eichen I. Kl, 125 Eichen II. Kl., 25 Nadelholz; Knüppel, Ru.:
76 Buchen, 129 Eichen, 146 Nadelholz; Reiſig, Wellen: 2730 Buchen,
1380 Eichen, 1530 Naͤdelholz, 50 Erlen; Stöcke, Rm.: 36 Buchen,
32 Eichen.
Die blau unterſtrichenen Rummern kommen nicht zum Ausgebot. Nähere
3kunft durch den Großh. Forſtwart Geiſel zu Bayerseich.
Darmſtadt, 14. Januar 1896.
Großherzogliche Oberförſterei Kranichſtein.
J. V.:
Stifel, Forſtaſſeſſor.
[1100

Bekauntmachung.
In unſer Firmenregiſter wurde heut=
getragen
:
Die Firma L. Keilmann zu Darm=
dt
iſt erloſchen.

Georg Keilmann zu Darmſtadt be
treibt daſelbſt unter der Firma G. Keil=
mann
ein Handelsgewerbe.
Darmſtadt, 13. Januar 1896.
Großherzogl. Amtsgericht Darmſtadt I.
[101
Lebrecht.

Am 20. Januar 1896,
Vormittags 11 Uhr,
ſoll die Lieferung der Verpflegungsbe=
dürfniſſe
, Selterswaſſer und Eis für das
hieſige Garniſon=Lazareth für die
Zeit vom 1. April 1896 bis Ende März
1897, ſowie die Abnahme der bei dem=
ſelben
in derſelben Zeit aufkommenden
Küchenabgänge, Knochen und Brodreſte
in öffeutlicher Submiſſion vergeben
werden.
Die bezüglichen Bedingungen, welche
auch die Güte und Menge der zu lie=
fernden
Gegenſtände angeben, liegen im
Geſchäftszimmer des Garniſon=Lazareths
auf und ſind vor Abgabe von Offerten
zu leſen und zu unterſchreiben. Die
Offerten, welche die Preisforderungen in
beſtimmten Geldbeträgen (- Mk.
Pfg) pro Liter, Stück und Kilogramm
ausdrücken und den ſonſtigen Beding=
ungen
entſprechen müſſen, ſind bis ſpä=
teſtens
den 20. Januar 1896, Vormit=
tags
11 Uhr, im Geſchäftszimmer des
Garniſon=Lazareths zu Händen des Chef=
Arztes abzugeben.
[798.
Garniſon=Lazareth Darmſtadt.

Die Lieferung
von ungefähr 40000 Kg. Petroleum
für die Garniſon=Anſtalten hierſelbſt und
auf dem Artillerie=Schießplatz bei Darm=
ſtadt
ſoll am 1. Februar 1896, Vor=
mittags
10 Uhr, in unſerem Ge=
ſchäftszimmer
, woſelbſt die Bedingungen
ſausliegen, öffentlich vergeben werden.
Garniſon=Verwaltung
59
Darmſtadt.
97

[ ][  ][ ]

178

Nr. 13
Husuertzamd
von trübe gewordenen
ſheiger ttGereIen
bei
1102
Stoauss ap; Hayer,
Ecke der Schützen= und Schulſtraße.

8este

Marbee

Gbrümpfe, ſlamaschen
empfiehlt billigſt
(698
H. Horkel-Jung,
Schützenſtraße 7.
Zur
11RMLhGvION
5
Lümpchen und Lüllungenl
verſchiedener Art, zu billigſten Preiſen.
K Sahuuidt,
Kirchſtraße 4. (973.
RöhrIe's

Georg Scherer 8 Co., Langen
Reines Meindestillationsprodukt.
Rerzklioh empkohlen-
in
allen Proislagen.
Elasche von ME. 180 an
Miederlagen duroh Plakate kenntlich.
200116
WB. Um sich vor Nachtheil zu schützen, wolle
man beim Einkauf auf unsere Firmau. Sohutz-
marke
gütigst achten, weil minderwerthige Nach-
ahmuncen
unseres Cognac vielfach existiren

)
11SOIOI

WIeruhmer vuo

. Ko=Pag. ¹ Ko=Pag. 15 Ko=Pag
La. Cualilüt hohkeine Themiſchung. All. 3.-, All. 150, Auf. .80,
Ha. vorzügliche
250, 125) 65)
IIIa. vortreffliche
1.80 90 45.
Unvergleichlicher Erfolg. Größter Abſatz.
Durch beſonderen Erlaß Hoflieferant Ihrer Majeſtät der
Königin von England.

F unld,
Emanue,
Kirchſtraße I.

[1103

iſt mehrmals mit den erſten
Preiſen prämiirt, erfreut, ſich
eines weitverbreiteten Ruſes, iſt
beliebt, wegen ſeines vorzüg=
lichen
Geſchmackes und weil e
außerordentlich gut bekommt. (20866.
⁵⁄₄ oder 8¾⁄ Flaſchen Mk. 3.-.
Auch kleinere Quantums frei ins Hausl=
Hauptniederlage L. Kaiser, Frankfſtr. 3
Gebr. Röhrle, Exportbierbrauerei, Giehen.
Garantirt reinen
Blüthem-
Sohlenderhonig
in ½1 Pfd.= und ¹⁄ Pfd.=Gläſern
per Pfd. M. I.-,
Feinſte Gbſlmarmelade,
Miſchung verſch. feinerer Früchteß
per Pfd. 40 Pfg.
Prims
Lwetschenlatwerge
per Pfd. 30 Pfg.
1106
empfiehlt
14.
Hl. Brandstättor,

Ecke der Erbacher= u. Mühlſtr.
Fin gut erhaltener Herren=Pelz=
L= rock preiswerth zu verkaufen.
g6s
Parcusſtraße 13.

[ ][  ][ ]

179

Nr. 13
Transportable
2
Polrolenm Honzöſon.
3
miversalee
von J. Eirsehhorn, Berlin,
ſind auf das angelegentlichſte zu empfehlen.- Schon im ver=
gangenen
Winter wurden von obengenannter Firma viele Tauſende
verfertigt, und durch Unterzeichnete eine große Anzahl hier ab=
geſetzt
. - Dieſelben haben ſich überall, ſowohl in Kranken=
Wohn= oder Schlafzimmern als wie auch in ſonſtigen Geſchäfts=
Ht,
und Fabrik=Räumen, Comptoiren, Weinkellern ꝛc. aufs Beſte als
5½
gut und geruchlos heizend bewährt. Von Fachleuten wird dieſes
ſtem von Petroleum=Heizöfen als das einzige erklärt, welches Wärme in ge
gender Quantität geruch= und dunſtfrei erzeugt.
AHleinge Vertretung für Darmstadt:
Chr. Wirthuem & Comp.
199b

Webers Carlsbader Kaſſeegepürz ist dus edolste
ſaſſee Verbesserung mittel
der Welt!
Lu habon in Colonialwaaron, Droguon- und
Dolikatessgeschäfton.

[1104

Hochheimer Champagner.
Schloss Rheinberg Chamyagner.
beide in bekannten berühmten Qualitäten, empfiehlt
Friedrich Sehaeſer,
(1974I10
Hoflieferaut.

Griechische Weime
eingeführt von
Friedr. Carl Ott, Mürzburg, München u. Hannorer.
vie vorzüglichsten und edelsten aller
Südweine in Original=Füllungen und zu billigen Preiſen
H. W. Prassel, Rheinſtraße 16. 16406b

bei

090
Ga-Gangoh oo.
friſch eingetroffen.
Emannel Fyld, Kirchſtraße I.

Warmbrunner Bisquit
(Spezialität erſten Bangs).
iener Mischung per Pfund M. 240,
Wiener Würfel
2.40.

Cameruner.
Russisches vessert
Raiser-Waffeln
Duchesses
Haselnuss-Stangen
Macronen-Contect
Frucht-Bisquit
patience , hochfein
Thee-Gehäel
Kleingebäck
Kuchen Mischune
empfiehlt.

2.40,
2.40
2.40
2.40
2.40,
2.40
1.80,
1.80
1.40.
1.40,
1.40
(20507)

Doutsches Chocoladenhaus
Fritz Eichberg,
18 Ernſt=Ludwigsſtr. 18.
Allein-Verkanf kür Darmstadt und
Umgegend.

Eine däniſche Dooge,
gelb, Jahr alt, zu verkaufen.
Wo? ſagt die Exped. d. Bl. (11076

GGAGIN
Meine nun ſämmtlich eingetroffenen
Sorten neueſter Ernte und ſorg=
fältigſter
Wahl empfehle ich Kennern
und Liebhabern einer guten Taſſe Thee
l aufs Beſte. Die Thee's ſind in ⁄₈, ½
½ und ¹⁄ Pfund gepackt zu nachſtehen=
den
Preiſen:
fein Souchong 0.35, 0.70, 1.40, 280,
feinst
048, 0.95, 1.90, 3.80,
extrafein 055, 1.10, 2.20, 4.40,
063, 1.25, 2.50, 5.00,
L.
fst. Theemischung 063, 1.25, 250, 500.
Die nämlichen Sorten werden auch
loſe gewogen.
Nur loſe ausgewogen werden:
Souchong, fein, vorjährig, Pfund 1.80,
Thee-Grus, Pfund 1.80,
welche ich ebenfalls als ſehr preiswerth.
mpfehlen kann.
Größeren Abnehmern, Wiederverkäufern
wird entſprechender Rabatt gewährt.
gcomay in 4 Qual. und Pack=
1I66 Honomot ungen ½6, ½3 u. z. Pfd.
Auf die
vorzüglich. L-=oeOladen
von Suchard, Waldbaur, Wagner,
Bildebrand,
ſowie reines CACa0-Pulver
von Nouten, Bensdorp, Cädke,
erlaube ich mir ebenfalls hinzuweiſen.
Christuan Schuin,
Ecke der Wilhelminen= u. Eliſa=
[137041
betheuftraße.

[ ][  ][ ]

Prachtvolle, ertra große
SChSaUISGIS,
Cabliau und Zander,
Rothzungen, Schollen,
gewäſſerte Stockfiſche,
Kieler Bückinge und Sprotten,
Ochſenmaulſalat
empfiehlt billigſt
Thilzpp Weber,
Hoflieferant,
(69¼
Carlsſtruße 24.

Brenntannäpfol
lieſern zu 45 Pfennig per Hektoliter, bei
Abnahme von 10 Säcken zu 40 Pfennig
ranko ins Haus.
(86
Forſl=u. landwirthſchaftliche Etabliſſements
A. Le Cog & Co.
19 alter Griesheimerweg 19.
GGGSOSGG0O00
Hulnminations=Lampcen
und Junungen
zu billigſten Preiſen zu haben bei
D. Grodnalld,
am weißen Thurm. (038=

Vorzügliches Aahrungsmittel.
Empfohlen von vielen ärztlichen
Autorltäten.
Preis per Carton M. L.-
JJeder Carton enthält 27 Würfel, deren
jeder eine Taſſe fertiges Getränk ergibt).
Niederlage bei
1108
n. MLanastaltol,
Ecke der Erbacher= und Mühlſtraße.

Die Verdaulichkeit aller Speiſen wird
überraſchend erhöht durch
Suppen=
1 würze.
Zu haben
1t6
8
144.
E6
bei
Emanuel Fuld.
Beſtens empfohlen werden Maggi's
prakliſche Gießhähuchen zum ſparſamen "
bequemen Gebr. d. Suppenwürze

Nr. 13
Ladeneinrichtung
billig zu verkaufen. Näh. Exp. (1110=
Eine Doré-Pracht-Bibel.
illuſtrirt, zu verkaufen. Näh. Blumen=
thalſtraße
37 parterre.
(1111
Eichen=Haulpahne
abzugeben. Soderſtraße 7.
1112.

38b) Georgenſtraße 11 freund
liche Wohnung. 3 Zimmer nebſt Zubeh.
54b) Weinbergſtraße 46 eine
kleine Wohnung ſofort zu vermiethen
76b) Dieburgerſtraße 8 ſchön=
Manſarde 4-5 Zimmer, bald beziehbar.
Näheres L. Stock.
776) Große Ochſengaſſe 3
eine Wohnung, beſtehend aus 2 Zimm.
Küche und allem Zubehör zu vermiethen.
und ſofort beziehbar.
876) Pallaswieſenſtraße 42,
1. Stock, eine ſchöne Wohnung, beſtehend
aus 3 Zimmern, Küche, Bodenkammer,
2 Kellern und ſonſtiges Zubehör, per 1.
März zu verm. Näheres parterre.
Wendelſtadtſtraße 23,
Herrſchaftswohnung,
Großer Salon und 4 große Zimmer
Gasleitung und allem Zubehör neu
hergerichtet, ſofort zu vermiethen
88
Alles nähere im Laden.
94b) Wendelſtadtſtr. 36, iſt
eine ſchöne Manſardenwohnung, 4 Zim=
mer
mit Zubehör, zu 360 M. an eine
ruhige Familie per ſofort zu vermiethen
Näheres Wendelſtadtſtraße 29.
1066) Gervinusſtr. 56 2 Zim=
mer
, Küche, Gärtchen, ſofort beziehbar.
Näheres bei K. Wörner.
1076) Heidelbergerſtr. 110, I.
3 Zimmer, Küche, Manſardenzimmer u
Keller für 285 M. ſofort zu beziehen.
1096) Roßdörferſtr. 31 freundl.
Wohnung ſofort zu beziehen.
1106) Heerdwegſtraße 98 eine
chöne 5 Zimmerwohnung, parterre, mit
Gartenbenutzung, ſofort zu vermiethen.
1116) Saalbauſtr. 33 drer Woh
nungen für 400, 300 und 200 M. zu
vermiethen und in ¼ Jahr oder aud
früher zu beziehen.
1156) Gervinusſtraße 5s 3. Stock
5 Zimmer, Küche, Kochgaseinr. mit all
mod. Bequeml. wegzugsh. per 1. April.
Zu erfr. Kiesſtr. 86 part.
M44b) In dem Neubaul Wieners=
ſtraße
64½ iſt eine ſchöne Wohnung
mit 3 großen Zimmern, Gartenantheil ꝛo
ſoſort zu beziehen. Nähere Auskunſt
Kiesſtraſe.

354) Zu vermiethen:
Wilhelmſtr. 55 eine Wohng. v. 3½
Wihelmſtr. 59 eine Manſardenwo
ung 2 Zimmer, Landwehrſtr. 78 x
Lagerhaus. Näh. bei Joh. Conr. Ma e=
Heidelbergerſtr. 43.
367b) Zeughausſtr. 3 1. Stock
ſchöne freundliche Wohnung, 3-4 Zimn
am liebſten an einzelne Herren od. Dan
per ſofort zu vermiethen
545b) Heinheimerſtraße 16 e:
Wohnung mit Werkſtätte zu vermieth.
Zu erfragen 1. Stock daſelbſt.
5526) Schwanenſtraße 29 ſneu
Theil) im Seitenbau kleine freundlie
Wohnung an einzelne ſtille Perſönlich
626b) Blumenſtraße 6 eine Mar)
ardenwohnung für eine einzelne Perſe e
zu vermiethen. Preis 84 M. jährlis
Näheres Mühlſtr. 33 auf dem Burea

9803) Neckarſtraße 17,
zwei Stiegen hoch, ſind 7 große
Zimmer, 1 Badezimmer, Speiſe=
kammer
, Küche, Dienſtbodenſtube,
heizbar, gr. Bodenkammer, nach dem
Garten 7½ Meter langer Balko-
ſerner
2 Keller, Waſchküche, Bleich=
platz
und Stallung für 4 auch
Pferde, Remiſe per 1. April d. J
zu vermiethen.

98110) Saalbauſtr. 8 Neubau
elegante 6 Zimmerwohnung mit Bade
zimmer, Veranda und allem Zubehör.
Näheres Saalbauſtraße 15.
9692) Eichbergſtraße 12 Beletage
nebſt Manſarde ſehr elegant ſelektriſche
Licht), 10 Zimmer, 2 Kammern u. Zu=
behör
, ſofort beziehbar. Näheres bei
Trier, Wilhelminenſtraße.
10235) Wendelſtadtftr. 40 Beletage,
großes Zimmer.
1113b) Hoffmannsſtr. 47
die Beletage, 6 Zimmer mit großem
Gartenantheil per 15. April, die Par=
terre
=Wohnung, 6 Zimmer mit Gar.
tenbenutzung per 1. April zu vermiethen.
Event. kann die Manſarde (3-4 Zimm.
mitgemiethet werden. Näheres Ger=
vinusſtraße
44 bei Herrn Kaſſier Stein.ſs
11142) Blumenthalſtr. 39 Man=
ſardewohnung
, beſtehend aus 3 Zimmern,
Küche u Keller für 180 M. zu verm.
11152) Tannenſtr. 12 1-2 Zim=o
mer, Küche und Zubehör ſofort zu vm
11166) Frankfurterſtr. 21 hoch=
eine
Beletage, 5 Zimmer inel. Erkerzim=
mer
und allem Zubehör, per 1. April
Einzuſehen von 10-12 Uhr. Näheresisn
nur Schloßgartenſtraße 19.
11176) Martiusſtraße 15 der un=
tere
Stock, 5 Zimmer mit Zubehör undſo=
Hälfte des Gartens, zu vermiethen. Zul
erfragen in Nr. 18
1186) Erbacherſtr. 53 iſt eineſ
Zimmerwohnung mit Zubehör u. Gar=
tenantheil zu vermiethen. Näheres imſ
Stock daſelbſt.

[ ][  ][ ]

20b) Löffelgaſſe 9 eine kleine
Enung zu vermiethen.
21b) Hoffmannsſtr. 47 Man=
J.
zu vermiethen: 3 Zimmer mit Küche
he 15. April. Näh Gervinusſtr. 44, I
Herrſchaſfs wohnnn=

vermiethen Herdwegſtr. 84
Etage 6 Zimmer Galkon), Bade=
mmer
, Küche, 2 Manſarden. 2
eller und Zubehör, Gas=u. Waſſer=
itung
. Gartenantheil. Zu beſehen
on 11- und 2- 4 Uhr täglich.

123b) Hoffmannſtr. 8 eine ſchöne
ſarde, 3 Zimmer mit Zubehör, ab=
gefl
. Vorpl. pr. 1. April a. ruh. Leute.

Großer Laden
uſ oder ohne Wohnung per ſofort oder
er zu vermiethen.
Bleichſtraße 30.
766)
Zöne neuhergeſtellte Läden

oder ohne Wohnungen) Schul=

fiße 4, direkt am Ludwigsplatz, per
F hahr zu vermiethen. Cg. Wilh.
ſidig, Soderſtr. 10, 2. Stock ſam
F ellplatz).
853
Wilhel=
kehz
. 8 Der Eckladen minen=
1 Eliſabethenſtraße 17 mit vier
belenſa zen Schaufenſtern iſt mit Wohnung.
lektrifl gazin, Keller und allem Zubehör auf
u. 4 Sept. d. J. beziehbar, zu vermiethen.
ers roße Part.=Räumlichkeiten
in beſter Lage zu vermiethen.
Zu erfragen bei C. Schnabel, Lie=
2 traße 10.
(709=

4

31b) Kiesſtr. 23 ein ſchön möbl.
amer zu vermiethen.
32.) Kiesſtr. 16 part. möbl. Zim
836) Wendelſtadtſtr. 47, I. St.
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
83a) Wendelſtadtſtr. 47. 2. St.,
gut möbl. Zimmer mit ſeparatem
gang per ſof. od. 1. Febr. zu verm.
1249) Blumenthalſtr. 75 Neubau
terre ein gut möbl. Zimmer zu vm
1256) Eliſabetheuſtr. 29, 1. St.,
ein möbl. Zimmer Wohn=u. Schlafz.)
126.) Mauerſtr. 4 3. Stock, ein
indl. möbl. Zimmer zu vermiethen.

2 Plüsch-Garnituren,
r., je 1 Sopha und 3 Seſſel, in vot
d grün, paſſende Tiſchdecken, Vorhänge
rtire und 1 Ausziehtiſch billigſt zu
kaufen. Näh. d. Exped.
57⁷⁄₈

Nr. 13

181

Rik.
14
Hrlaläruug.

Um ein für alle Male an mich ſo häufig ergehende Anfragen zu erledigen,
erkläre ich hiermit, daß ich mich mit der Verwerthung von Patenten gegen Pro=
viſion
nicht befaſſe. Dies iſt nicht Sache eines Patentanwalts. Dagegen ſteht
mein Rath bei dergleichen Verwerthungen meinen Clienten ſtets unemgeltlich zur
(1127-
Verfügung.
Frankfurt a. M., 12. Januar 1896.
Hasslacher, Patentanwalt.
Bleichſtraße 26 (etersthor I).

RRRRRRRRrrRRRR RRRRRRRRRrRRrr
N
R
R
Horart-Verein.-
1
4
RSamstag den 25. Januar, Abonds S Uhri R
R
4
Stiftungsſost im Saalball.
4
4
¾
l. Ablheilung. SOIIOEF
l
14
R unter gütiger Mitwirkung des Herrn Erik Heyer-Hellmund
(Geſang, ſowie des holländischen Damen-Torzetts
4
R
G. de Jong. A. Corver und M. Snyders).
141
e
N
II. Abtheilung. GAL
4
14
E Karten für Nichtmitglieder reſervirte Plätze M. 3..) R
R gelangen von Dienstag den 21. ab in der Hofmuſikalienhandlung von R
R G9. Thies zum Verkauf.
(1128 *
RRRRRRRRRRRRRRRRRRRrRRRRRrrr
88 Große Schellſiſche 8e
Donneratag früh eintreffend.
Geraucherte Schellſiſche.
Süsse Bückinge
. per Stück 3 Pfg.
Englische Speckbückinge
7
9
de Sprottem per Pfund 50 Pfa. 00
Kiſten (3½ Pfund) M. 125.
Eeinst marinirte Heringe,
Eismarek Aeringe ete.
EmAhIGl -IId, Zichſt. 1.

Aovolheken-Havilalien
zur 1. Stelle gewührt unter coulanten Bedingungen die, (653
Wostdentsche Bodenkroditanstalt Köln a. Rh.
durch ihren Vertreter L- Schloss, Darmſtadt, Victoriaſtr. 30.

EEin gutgehendes Colonialwaaren=
E= geſchäft zu miethen geſucht event.
ſpäter zu kaufen. Geſl. Oſferten unter
N. O.24 an die Exped. d. V. ſ7hn

Cür einen kaufmänniſchen Lehrling wird
18 Koſt und Logis geſucht.
Oſſerten unter G. C. 63 an die Ex=
[17
pedition d. V.

[ ][  ][ ]

m

Nr. 13

Gtädtiſche Zparkaſſe Darmſtadt.
Auszahluug der Jahres Zinſen von Einlagen im ganzen Monat
Jannar; vom 2. bis 15. aber nur Nachmittags.
Im Januar nicht erhobene Zinſen werden dem Kapital beigeſchrieben.
Dies Beiſchreiben erfolgt vom 1. Februar 1896 an.
Nach Maßgabe der neuen Statuten werden von dieſem Jahre an
im Monat Februar keine Jahres=Zinſen mehr ausbezahlt. Wer dieſelben
alſo im Januar nicht baar erhebt, dem werden ſie beigeſchrieben und
wenn hierdurch die Einlage den Betrag von M. 2000.- beziehungsweiſe
M. 5000.- überſchreitet, wird für das ganze Jahr der ſtatutengemäß
geringere Zinsfuß in Anſatz gebracht.
Zahlſtunden:
Vormittags von 8 bis 12 Uhr; vom 2. bis 15. Januar auch Nachmittags
von 3 bis 5 Uhr.
Samstag Nachmittag bleibt die Sparkaſſe geſchloſſen.
Darmſtadt, den 24. Dezember 1805.
Der Verwaltungsrath der ſtädtiſchen Sparkaſſe.
Be ſt.
f2518s

Donnerstag und Freitag früh!
oche groooe Hohollhsohe.
u1OLIL -ARGaII, I1R. Ko1b,

Mathildenplatz I.

Carlsstrasse 74. 1130

GOO
OGO
400
iſt derjenige Deutſche Cognae der eine bevorzugte Stellung gegenüber an=
deren
Deſtillaten einnimmt und ſich deshalb wegen ſeiner milden, angenehmen
Eigenſchaften täglich neue Freunde erwirbt.
Es offeriren, auch in halben Literflaſchen:
3 per Literflaſche M. 2., per halbe Literflaſche Mk. 110 einſchl. Glas,
e3s
160
3.-


Pers

4.-
2.10
J. J. Diefenbach und deſſen Verhauſaſlellen:

Adam Büchler, Roßdörſerſtraße,
Alfred Burkhardt, Niederramſtädterſtr.
Carl Debus, Langegaſſe,
Franz Ebert, Arheilgerſtraße,
Peter Fink, Arheilgerſtraße,
Emanuel Fuld, Kirchſtraße,
Heinrich Haas, Parcusſtraße,
J. V. Bänzel, Rheinſtraße,
C. Hammann, Caſinoſtraße,
Cg. Held, Roßdörferſtraße,
J. Hugensehütz, Langgaſſe,
Ph. Huwerth, Roßdörferſtraße,
E. Kalkhof, Heidelbergerſtraße,
M. Kamuff, Soderſtraße,
E. Kesting, Wenckſtraße,
Arheilgen: L. Güttnor,
Biebesheim: J. A. Geipert,
Crumſtadt: Fr. Wilkons, Apotheker
Eberſtadt: L. Müner II.,
Pfungſtadt: H. Schulz,
40 ründl. Klavierunterricht bew. Meth,
G beſond. f. Anſänger, w. erth. Stunde,
5 Pig. Oſſert. u. E. L a. d. Exp. 13½

Petor Reil, Pankrat=u. Magdalenenſtr.
G. L. Kriegk, Rheinſtraße,
Paul März, Wendelſtadtſtraße,
A. Merz, Gardiſtenſtraße,
Wilh. Manck Machtgr., Ballonplatz,
Wilh. Müller, Hofmannſtraße,
L. Petri, Roßdörferſtraße,
Geh. Röhrich, Wilhelminenplatz 2,
C9. Spaeth, Heidelbergerſtraße,
AL. Sulzmann, Ludwigshöhſtraße,
N. Volz, Kiesſtr. (Hugo Ganſen Nachf.),
Cg. Visl, Eliſabethenſtraße,
Jul. Wüst, Stiftſtraße,
d. Eimmermann, Soderſtraße,
L. Link, Weinbergſtraße.
Dieburg: Jos. C. Stauss und
L. Ott,
Groß=Zimmern: M. Brücher Sohn,
Klein=Zimmern: J. Buchert,
Seligenſtadt: A. Fecher. (20912.

G. Ph. Jung, Juwelier,
1
Schützenſtraße.
Grosse Auswehd in Weuheiten.

Mopfsalat.
täglieh frisch, empfiehlt billigſt
Thilipp Heissnt
Wendelſtadtſtraße 20.

Rheinſalm,
Weſerſalm,
Turbot,
Seezungen,
Rothzungen,
Zander,
Schollen,
Cabliau,
Schellfiſche.

Leben
Auſtern,
Hummer,
A al,
Hechte,

A11
gells

Karpfen. ar
utscht
Grüne Heringe. Ulhe 8
n Lehrer,
haupt
Gobr. Wösigel ,a-
Hoflieferanten. Unde ae
hnen, di
Hausverkauf. in
b achtur
Ein ſchönes 3ſtöckiges Eckhaus,

Seitenbau, Hof und Garten, in geſu
freier Lage, in der Nähe d. Herrngar=
und der Techniſchen Hochſchule, zu jet
Uaternehmen vorzüglich geeignet, iſt
ſonderer Verhältniſſe halber preiswür
unter günſt. Bedingungen zu verkauf
Reflektanten belieben ihre Adreſſe un
k. F. 49 i. d. Exped. niederzuleg. 6.

2 große
nöde im
eits u
hrer en=
mede

an.
pfende
die Le=
ich
d
erkenn
hen de=
icher

verſäumen, mit dem ſeit einiger Lel
überall mit größtem Erfolg eingeführten
Fleiſchextract 80vrilé einen Verſuch
zu machen; dieſes von den hervorra=
gendſten
Analytikern, wie Prof. Dr.
Fresenius u. erſten Fachautoritäten als
unübertroffen bezeichnete Präparat bie=
tet
bei richtiger Anwendung die größten
Vortheile, denn es iſt wohlſchmeckend
und der Geſundheit zuträglich und
durch ſeine Ausgiebigkeit billiger als
andre Fleiſchertracte. - In Gläſen
. 70. 125, 2.25. 4 - u. 750.
Für Kranke, Reconvalescenten, Kinder.
u. ſ. w. ſei beſonders
Iuvaliden-Bovril
extra ſtark concentrirt, ungewürzt un
von leichteſter Verdaulichkeit, empfohlen
In Darmſtadt zu haben bei:
Christian Schwinn, Wilhelminenſtraße,
C. Hammann, Caſinoſtraße,
Georg Liebig & Co, Louiſenſtraße,
M. M. Prassel, Rheinſtraße. (2009

ſtion

eidh
nin

ſin ſ. Vallkleid (gelb) u. l grün. A
Vſ. gem., ſ. bill. zu verk. Schuſterg.

kleid
20.

[ ][  ][ ]

gld

hlt billi
Heiss.

luſtern,
ummer
al

Nr. 13

TAke L. TIfk

Elisabethenstrasse 23.
rmstadt und Bechtheim (Rheinhessen).
per Flasche, per Liter.
0.60.
lbstgekelterte Weissweine v. I. 0. 55
0.90.
Rothweine 0.85
do.
Proben zu Diensten.
17871es

echte,

MEEuL)

ſarpfen. Der Allgemeine veutsche Schulverein zur Erhaltung des
Gsehthums im Auslande wurde durch die drohende Gefahr, welcher das
inge. whe Volksthum in Oeſterreich=Ungarit ausgeſetzt iſt, ins Leben gerufen Er iſt
i1 Lehrerverein und hat mit pädagogiſchen Fragen nichts zu ſchaffen. Sein Ziel
auptsächlieh durch die Schule, jedoch nicht allein durch die Schule,
Sllhe=
all
dort helfend einzugreifen, wo der deutschen Nationalität im Aus
nten. ue Gefahr droht. Wo immer in fremden Landen Deutſche beiſammen

10en, die ihren Kindern die Mutterſprache und damit die Nationalität zu er=
kanfaL
: wünſchen, dahin erſtreckt ſich ſeine Fürſorge. Seit das Deutſche Reich groß
nichtunggebietend daſteht, iſt auch bei den Deutſchen im Auslande der National=
Eihauro! wieder erwacht, und wir wären ein pflichtvergeſſenes Volk, wären nicht werth
an, in Inl zroße Nation zu ſein, wenn die 30 Millionen Deutſche im Auslande von uns
Hernh1de im Stich gelaſſen würden. Hunderte von Schulen hat unſer Verein
hule, P w's unterſtützt, Kindergärten eingerichtet, Volksbibliotheken aufgeſtellt, deutſche
eignel, e r entſendet, Vereine zur Pflege deutſchen Sinnes veranlaßt. Unſer Verein
xrpreiät eder politisch noch konfessionell, Männer aller Parteien gehören,
zu vehhr an. Er iſt ein neutraler Boden, zu welchem des verworrene Geſchrei der
Adreſk ix fenden Parteien nicht empordringt; und es will uns ſcheinen, als ob aud
rzuleg ix ie Deutſchen im Mutterlande ſolch ein neutraler Boden erwünſcht ſei; w.
ze ch deſſen bewußt werden, was uns alle verbindet, wo das Herz, das Blut ſich
kennen giebt. Deshalb ergeht in dieſen Tagen, wo wir das 25jährige Be=
e
); des Deutſchen Reiches feiern, wo wir uns des koſtbaren Gutes nationaler
rheit und Größe mit Recht erfreuen, unſer Ruf an alle National=Geſinnten,
ic inſerem Verein anzuſchließen und dadurch beizutragen zur Hebung des
onalen Sewusstseins im Inlande, zum Sehutz des Deutsehthums
Auslande. Anmeldungen zum Beitritt (Jahresbeitrag M. 2.-) nimmt
Vorſitzender Herr Rektor Prof. Schweisgut, Martinsſtraße 14, jederzeit
gen.

Der Allgemeine Deutſche Schulverein zur Erhaltung des Deutſchthums
im Auslande, Grtsgruppe Darmſtadt.
[1134

g iſt und bleibl

von Julius Weinig.
er=Namſtädterſtr. nux Nr. 17
eingeführte garantirt
oine Bauern=Butter
reitig die Fettreichſte u. Beſte.
eis per Pfund, ſolange der
rrath reicht, 90 Pfg. 1135

Clavierstimmer

mnus, Hofmuſiker, Kranichfleinerftr. II.
Gefl. Beſtellungen, auch durch die
litz-Schott'ſche Muſikalien=Handlg.
bethenſtraße 7.
(501b

Gehr ruhige Familie von 2 Perſonen
28 ſucht zum Frühjahr in freier Lage

Fünfuimmer-Wohnung

mit Veranda, Balkon oder Gartengenuß.
Offerten mit Preisangabe unt. C. P. 29
(680 die Expedition erbeten.

ſſtine junge Dame empfiehlt ſich im
0 Ausbeſſern von Wäſche= und
Kleidungsſtücken, ſowie Häkel= und Stick=
arbeiten
zu ſoliden Preiſen. Näh. Schul=
ſtraße
3, Hinterbau, part.
[8952

94nterzeichneter empfiehlt ſich in Korb=
4E und Stuhlflechterei aller Art bei
nur ſolider Arbeit und billigen Preiſen.
Achtungsvoll
(1136
Ph. Becker, gr. Ochsengasse 30.

18.

1137) Mädchen ſucht Laufdienſt f.
Mittags. Große Ochſengaſſe 36.
1138) Eine anſtändige unabh. Frau,
Wittwe, wünſcht Beſchäftig im Waſchen
und Putzen Döngesborngaſſe 7, Laden.
1139) Reinl. Mädch ſ. für Vorm.
Laufdienſt, daſ. 1 Mäd. f. 1 Laden zu rein.
od Nachmittagsſtunden. Schuſterg 3. II.
5102) Fräulein ſucht Stelle bei ein=
zelner
Dame. Näheres Expedition.
10032) Ein (ücht. Buchhalter, der einige
Stunden des Tages frei hat, ſucht hierfür
Beſchäftigung. Zu erfragen Exped.
Gesmeh.
10152) Junger Mann, 16 J. mit Be=
rechtigung
3. Einjährigen, wünſcht bald
in Bank=,Eiſen=od. Fruchtgeſchäft i. Lehre
zu treten.-- Off. erb. unter A. 8. 60
an die Exped. d. Bl.

1140) Ein Fräulein als Stütze der
Frau, eine perf. Herrſchaftsköchin, ſowie
mehrere Hausmädchen, w. ſchneidern, weiß=
nähen
, vügeln, ſerviren können, alle m. gut.
Zeug. Näh. Fr. Hartmann, Grafenſtr. 16.
1141) Br. Mädchenf. Küche u. Haush.
finden ſof. Stelle. Wolf, Ballonplatz 4.
11422) Laufmädch. für 2 Stund. des
Vorm. alsbald geſucht. Hermannsſtr 47.
1143) Mädchen, w. koch. k. u. mehr.
Landmädchen erh. gute Stellen hier und
ausw. Näh Fr. Hartmann, Grafenſtr 16.
Jüchtige Blecharbeiter,
welche ſelbſtſtändig arbeiten u. auch als
Vorarbeiter thätig ſein können, finden
dauernde Beſchäftigung bei uns. (14½a
Carl Schench,
Eiſengießerei u. Maſchinenfabrik.
Tüchtige Waagon Monteuro,
ſowie Schloſſer für Druckapparate .
ſinden dauernde Beſchäftigung
A. Spiess,
11459)
Waagenfabrik. Siegen.
Hausburſche geſucht!
10932) Eliſabethenſtr. 58 ein jüngerer
Burſche, der mit einem Pferd umgehen
kann, per jofort.
1146) Ein Fuhrmann geſucht, am
liebſten ein ſolcher, der ſchon in einem
Kohlengeſchäft war. Verheiratheter be=
vorzugt
. Karlsſtraße 54.
11472) Geſucht ein kräſt. Burſche f.
Auslauferdienſt u. ſonſt. Arb. im Haus u.
Geſchäft. Schriftl. Anerbieten unter
A. B. 2 in der Exped. zu hinterlegen.

[ ][  ][ ]

St

184

Behanntmachung.

Carl Boinemer,
Stadtverordneter. 1149

Kaiſer=Wse-Panorama.
Darmſtädter Hof.
Von Sonntag den 12. bis mit 18. Januar:
Constantinopol - thon.
Eintritt 30 Pfg., Kinder und
Militär 20 Pfg.
[937
Der Saal ist gut æchcizt.

werden an allen Orten
Lorderungen der Welt beigetrieben WKin Student erth. Schül. d. unt. Klaſ=
durch
das
C Da r mſtadt,
10
Büreau 1000, Schulſtr. 11.115010 Sprachen u. Realien. Nachh. b. d. Hausaufg

Nr. 13

Auſ ſreiwilligen Antrag wird die dem
Alexander Geppert und Ehefrau ge=
hörige
nachbenannte Hofraithe:
Flur. Nr. Meter.
I. 415 113⁄₁₀ Hofraithe Kiesberg=
ſtraße
,
Montag, den 20. Januar d. J.,
Vormittags 11 Uhr,
in dem Ortsgerichtslokal ( Beſſunger=
ſtraße
48) dahier öffentlich meiſtbietend
verſteigert.
(11482
Darmſtadt, 15. Januar 1896.
Großherzogl. Ortsgericht Darmſtadt II.
Beſſungen).
Weimar.

L. Darmstädter

TDhGhM

Jäglich Abends 8 Uhr grosse

internationale Künstler-
Specialitäten-Vorstellung von nur
Capacitäten allerersten Ranges.
Vom 16.-3l. Januar
Auftreten folgender sensationeller
Novitüten:

lliss Cotilde Darnott

7

19ielfach an mich aus der Bürger=
6 ſchaft ergangene Anfragen ver=
2 h aulaſſen mich die öffentliche
Erklärung abzugeben, daß mir
weder eine Einladung zu der vorberei=
tenden
Verſammlung. noch zur Unter=
zeichnung
des Aufrufs zur Feier der
25jährigen Wiederkehr des Gründungs=
tages
des Deutſchen Reiches; zuge=
gangen
iſt.

Stärkste Dame der Weltl

Gelbige hält auf ihrer Brust ein
Viane sammt einem Herin leine
Last von 8 Centnern) und singt

mit voller Pianobegleitung ein Lied.

W=
W.
Io WII Mla0 1II
Skating Pantomimi.
Hons. HMaxtimi,

Cautehouc Contorsionist,
genannt das medicinische Näthsel.

Geschw. Dworoff,
Ungarisches Tänzer Cuartett,
3 Damen, 1 Herr.
Prinz Colibri,
Miniatur-Humorist.
Paulette Andréo,
Artiste internationale.
Verlängertes Gastspiel des
Falmer Trio's,
Fliegende Henschen.
1154)
Die Direction.

ch.

E hieſ. höh. Lehrauſt. Uuterricht in
Gefl. Offert. unt. V. R. 45 a. d. Exp. 1787

ſöne Einlegſchweine zu verkaufen.
Beſſungerſtraße 58.
[115l2

1155) Eine feine Herrſchaftsköchinm
19. Zeugn., 30-35 M. Lohn, freie Wäſche,
Mehr.
nach ausw. geſ. Eintr. 1. März.
Mäd ſind 9. St. Becker, Grafenſtr. 31 III.

ausgeſucht große,
per Pfund 35 Pfennig,
empfiehlt
[1152
fl. Brandstättor.

1156) Kleine ruhige Familie ſucht eine
Wohnung, 2 Zimmer und Küche.
Offerten unter G. G. 3 an die Exp. d. Bl.

Ecke d. Erbacher= u. Mühlſtr.

1153) Weißzeug ausbeſſ. Sticken,
Stielflich w. angenenommen Hügelſtr. 7.

Seidenhaus David, ohna Coneurrenn.

Waiſenhaus=Nachrichten.
Im Monat Dezember 1895 ſind aus
dem Opferſtock vor dem Waiſenhaus 58 M.
97 Pf. eingegangen, teilweiſe mit folgenden
Inſchriften:
1) 20 M. den a. W. aus Dankbarkeit, daß
mir der l. Gott geholfen hat ꝛc. 2) Den
a. W. für November und Dezember 189.
1 M. 3) Den a. W. aus Dankbarkeit 3 M.
E. B. 4) 3 M. für die a. W. 3l. Dez. 1895.

Ler

ſagl im

die

5)½ M. den l. Vs., daß alles zum B
ſich wenden ſoll ꝛc. (3 M. für die
mit der Bitte, Gott möge uns behüten
bewahren vor, allem Unglück,
und vor allem Uebel. 7) Den a.
von un ern Schülerinnen 2 M., bitte k
für ſie, daß ſie alle gut lernen. L.=unis
3) An Gottes Segen iſt alles golegen.
ſ. W. 1 M. 32 Pf. 9) An Gottes S.im
iſt alles gelegen. F. L. H. 1 M. 10) jamch.
die a. W.1 M. B B. 11) Den a. W. .
ſprochen 1 M. S. W. Kauf. 12) Ihr l. H2 u=
bittet
den l. Gott, daß Er meine Frau Pit=
mich
recht lange geſund erhalten m
50 Pf. G. v. G. 13) Den l. W. 50 P.
Darmſtadt, 21.112. 95. 14) Ihr l. W. b
zu Gott, daß Er meine Wünſche erfü
20 Pf. 9. 12. V5. G. E. 15) Vitte. die l.
zu Gott zu beter, damit mein Vorha
16)
gelingt. 20 Pf. 9112. 95. N. Lt.
l. W. bittet den l. Gott, daß Er un
inniaſten Wunſch bald erfüllt. Ne. 13.
M. P. V. 20 Pf. 17) Ihr l. W. beiet
Gott, daß Er meinen Wanſch erfül
möge. 10 Pf. W. S.
Darmſtadt. 2. Januar 1896.
Großh. Landes=Waiſenkaſſe.
Weitzel.

Großherzogliches Hoftheate

Donnerstag, 16. Januar.
. Vorſtellung i. d 6 Abonnements=Abtheilin
Rothe Karten gültig.
Neu in Scene geſetzt:
Figaro's Hochzeit.
Komiſche Oper in 4 Akten von 2. A. Moza
Dirigent: Heer Hofkapellmeiſter de Haa
Regie: Herr Valdek.
Herr Weber.
Graf Almaviva
Die Gräfin.


Frl. Jungk.
Cherubin

Herr Riechnian.
Figaro.
Suſanne, Figaro's Braut Frau Pfeiffer
Rißman
Frl. Neumeher
Marzeline
Herr Groſſer.
Bartolo. Arzt.

Baſilio, Muſikmeiſter . Herr Meffert.
Don Gußmann
Antonio, Gärtner
Bärbehen, ſeine Tochter Frl. Krimm.
4 5 Die Gräfin.. Frl. Wally Grub. von
Dresden, als Gaſt.
Anſang ½2 Uhr. Ende 110 Uhr.

Herr Lang.
Herr Bögel.

Freitag. 17. Januar. GBlaue Karten
Sonntag. 19. Janu=
Gräfin Fritzi=
Blaue Karten.) Fauſt; (Oper). Marg=
rethe
. Frl. Grub, als Gaſt. Diensta
21. Januar. (Rothe Karten.) Der Tro=
badour
;. Manrico. Herr Bucar vol
Stadtthealer in Leipzig, als Gaſt.

Joraelitiſcher Eoltesdienſt.
Haupt=Synagoge.)
Samſtag den 18. Januar.
Vorabendgottesdienſt 4 Uhr 30 Min.
Morgengottesdienſt verbunden mit Feien.
des 25jährigen Jubiläums der
Reubearündung des Deutſche,
Reiches 8 Uhr 30 Min.
Predigt 9 Uhr 15 Min
Sabbathausgang 5 Uhr 45 Min.

Goltesdienſt in der Synagoge der i.
Religionsgeſellſchaft.
Samſtag den 18. Januar.
Vorabend 4 Uhr 30 Min.
Morgens 8 Uhr.
Nachmittags 3 Uhr 30 Min.
Sabbathausgang 5 Uhr 45 Min.
Wochengottesdienſt v. Sonntag, 19. Jan. an
Morgens: Uhr.
Nachmittags 4 Uhr 30 Min.

[ ][  ][ ]

Bellage zu Nr. 13 des Darmſtädter Tagblatt; vom 16 Januar 1896.

Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Reich. Der Reichstag erledigte am Dienstag
ige Rechnungsſachen und ſetzte hierauf die erſte Leſung der
ſtiznovelle fort. Abg. Rintelen (Centr) ſteht der Vor=
c
im ganzen und großen freundlich gegenüber. - Abg. Lenz=
nu
(irſ. Bp) führt aus, daß die diesjährige Vorlage politiſch
nehmbarer ſei, als die vorjährige, und erkennt dankbar an,
3 die verbündeten Regierunoen eine Reihe von Wünſchen be=
kſichtigt
haben. Bedauerlich bleibe es aber, daß in anderen
nkti u. ſo beiſvielsweiſe in Bezug auf den Gerichtsſtand für
eßvergehen die Regierung nicht nachgegeben habe. Aba.
af v. Bernſio=ff GReichsp) erklärt, daß ſeine Freunde mit Wohl=
llen
an die Vorlage herantreten. - Abg. Stadthagen (Soz,
1t in der Vorlage niches anderes, als einen weiteren Schritt
Beſeitigung des Rechtsſtaates, zur Wehrlosmachung der An=
lagten
und zu noch arößerer Unterthänigkeit der Vertheiti=
0 gegenüber den Staatsanwälten. - Abg. Werner (d. Refp.
nmt der Vorlage im Prinzip zu und wünſcht, daß in die Kommiſ=
nicht
lauter Juriſten gewählt werden mögen.- Abg. Schmidt=
rburg
(CCentr) bemängelt die Vorlage und betont hierbei,
3 die Garantien für den Angeklagten mit der Einſührung der
ruſung nicht wegfallen ſollten. Der vreußiſche Juſtizmtiniſter
hönſtedt hebt hervor, daß die Garantien durch die Berufung
weſentlich würden. Auf die Frage der Beſetzung der Straf=
mmern
mit drei Richtern legten die verbündeten Regierungen
weſentliches Gewicht. Die Koſten der Neuerungen ſeien ſchon
56 genug. man ſolle auch auf die Steuerzahler Rückſicht nehmen.
rauf wird die Vorlage einer Kommiiſion von 21 Mitgliedern
erwieſen. Nächſte Sitzung Mittwoch 2 Uhr: Antrag Hitze,
r. Arbeiterſchutz; Antrag Kanitz
Die Thronrede, womit der preußiſche Landtag
ſinet wurde, hebt hervor, daß die Finanzen des Staates ſich
abgeſchloſſenen wie im laufenden Rechnungsjahre weſentlich
nſtiger geſtalteten, als bei der Auſſtellung der Voranſchläge
zunehmen war. Infolge unerwarteter Steigerung der Erträg=
ſe
der Staatseiſenbahnen und einzelner anderer Staatsbetriebe,
vie erhöhter Ueberweiſungen aus Einnahmen des Reiches.
loß die Rechnung für 180195 mit erheblich geringerem, als
Etat veranſchlagtem Fehlbetrage ab; ein gleich günſtiges Er=
bnis
darf für das lauſende Rechnungsjahr erwartet werden.
e mit Beginn des laufenden Rechnungsjahres zur Einführung
angte Neuordnung der ſtaatlichen Eiſenbahnverwaltung hat
rach den vsherigen Erfahrungen im allgemeinen bewährt
d trug zu den günſtigen Ergebniſſen bei. Wegen Erweiterung
3 Staatseiſenbahnnepes werden dem Landtage auch in dieſem
hre Vorſchläge zugehen. Auf dem Gebiete der Schule wird
Geſetzentwurf vorgelegt werden, der den Zweck hat, die Dienſt=
kommen
der Leh ce und Lehrerinnen an öffentlichen Volls=
ulen
geſetzlich derart zu regeln, daß ihnen überall ein feſtes,
örtlichen Verhältniſſen angemeſſenes Einkommen geſichert
rden wird. Ferner wird die geſetzliche Aenderung einzelner
ſtimmungen des Penſionsgeſetzes vom 27. März 1872 beab=
htigt
. Ferner wird dem Landtage ein Geſetzentwurf vorgelegt
erden, wodurch die Orgauiſation der Handelskammern über
3 ganze Land erſtreckt und durch Ausſtattung dieſer Körper=
aft
mit Korvorationsrechten, ſowie Erweiterung des Geſchäf s=
eiſes
gekräſtiat werden ſoll. Die andauernd ungünſtige Lage
r Landwirtſchaft nimmt fortgeſetzt die volle Aufmerkjamkeit
r Staatsregierung in Anſpruch. Sic iſt entſchloſſen, alle Mittel
zuwenden, welche Abhilfe zu bringen geeignet ſind und eine
ſſerung der Lage des für die wirtſchaftlichen Verhältniſſe ſo
chwichkigen Gewerbes gewährleiſten. Der im vorigen Jahr
aekündigte Geſetzentwurf, betr. das Anerbenrecht bei Renten=
ſiedelungsgitern
, das die Erhaltung dieſer Güter bezweckt,
rd nunmehr ungeſäumt dem Landtag unterbreitet werden.
tßerdem werden Vorſchläge gemacht werden, welche die finan=
lle
Unterſtützung der genoſſenſchaftlichen Errichtung von Korn=
uſern
betreffen.
Schweiz. Der Bundesrat wird der Bundesverſammlung
en Geſetzemwurf unterbreiten, betreffend die Einſührung der
ligatoriſchen Kranken= und Unfallverſicherung für unſelbſtandige,
werbende Perſonen, mit ſtarker finanzieller Beteiligung des
undes.
Frankreich. Die Deputiertenkammer trat am Diens=
g
zuſammen. Der Alterspräſident, Graf Maillé, hielt die her=
brachte
Anſprache, worauf zur Wahl des Präſidenten geſchritten
urde. Der einzige Kandidat hierfür war Briſſon. Er wurde
it 291 Stimmen von 351 abgegebenen Stimmen zum Präſi=
nten
gewählt. Der Senat beſchloß nach kurzer Sitzung die
ahl des Präſidenten am Donnerstag vorzunehmen.
Nach einer Depeſche des Generals Duchesne ſcheint die Ruhe
1f Madaaascar wiederhergeſtellt zu ſein. Die Lage in
ananarivo iſt befriedigend.
Die Fekf. Ita- meldet aus Paris: Der Unterſuchnnasrichter
rnahm den Publiziſten Pierre de Lana in der Angelegenheit

Saint Céres. De Lana hat einen Artikel im Eveneient:
veröffentlicht, worin behauptet wurde. Saint Cere habe an Ber=
liner
Verſönlichkeiten Briefe geſchrieben, in denen er ſich erbot,
füc 30000 Franes durch Artikel im Figaro; eine Deutſchland
günſtige Stimmung in Frankreich zu ſchaffen. Die Briefe ſeien
im Beſitze der Malerin Varlaghi und Paul Lindaus. De Lana
erklärte, er ſei im Begriff geweſen, dieſe Briefe ſich zu verſchaffen
und photographieren zu laſſen, was jetzt durch die Verhaftung
Saint Cöres vereitelt ſei.
Bulgarien. Fürſt Ferdinand hat bei ſeiner Abreiſe
ins Ausland, welche am Dienstaz mit dem Orienterpreßzuge
erfolgte. eine Proklamation eclaſſen, in welcher Familienange=
legenheiten
als Reiſear und angegeben werden. Die Geſamtregie=
rung
wird mit der Regentſchaft betraut.
Gegenüber den Meldungen einzelner engliſcher Blätter, durch
welche dieſe ſich beſtrebten, den Anſchein zu erwecken, als ob von
deutſcher Seite eniſchuldigende Erklärungen in der Transvaal=
frage
gegeben ſeien, ſtellt die Nordd. Allg. 3tg. feſt, daß nach
ihren Informationen von keiner maßgebenden Stelle derartige
Erklärungen nach London gelangt ſind. - Das Reuterſche
Bureau; meldet aus Prätoria vom 13. d. Mts.: Der Voltsraad
iſt heute zuſammengetreten, hat ſich aber nach einer kurzen
Sitzung wieder verkagt, da wegen der herrſchenden Aufregung
eine ruhige und leidenſchaftsloſe Geſetzgebung für unmöglich er=
achtet
wurde. Der Volksraad hat indeſſen die Regierung noch
ermächtigt, die Artillerie um 400 Mann zu vermehren und eine
Reſolution angenommen. worin dem Oranie=Freiſtaat und Sir
Hercules Robinſon der Dank für ihre Unterſtützung ausgeſprochen
wird; ferner wurde in der Sitzung eine Botſchaſt des Präſidenten
Krüger verleſen, worin erklärt wird, daß die Regierung feſt ent=
ſchloſſen
ſei, die geheiligten Rechte und Jutereſſen der Republik
zu wahren und denſelben eine feſtere und ſicherere Grundlage
geben zu wollen. Die Weiterberatung des Volksraads wurde
bis zum Mai d. Js. vertagt. - Eine dem engliſchen Kolonialamt
zugegangene Deveſche meldet, Sir Hercules Robinſon habe die
Vereinbarung mit Transvaal wegen der Verſchickung der Ghe=
fangenen
nach Natal zum Abſchluß gebracht. Chamberlain
ſandte an Robinſon ein Telegramm, worin er die Befürchtung
ausdrückte, daß die zahlreichen Verhaftungen in Johannesburg
die Induſtrie im Randgebiete ſtören würden. Chamberlain er=
kundigte
ſich, weſſen die Geſangenen angellagt und welche Strafen
ſie zu erwarten haben und ob ihnen geſtattet ſei, Büraſchaft zu
ſtellen. Dieſer Schritt Chamberlains dürſte auf Erſuchen der
amerikaniſchen und der belgiſchen Regierung erfolgt ſein.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 16. Januar.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen geſtern den
Oberſt v. Scholten, Kommandeur des Leibgarde Regts. Nr. 115,
den Major Cleve von demſelben Regt., den Dr. Frhrn. v. Wedekind
von hier, den Kammeriunker v. Herget, den Hofjunker v. Becker,
den Baurat Grimm von Mainz, den Reallehrer Balzer von hier,
den Forſtmeiſter Strack von Ober=Roßbach, den Baurat Proſeſſor
Koch von der Techniſchen Hochſchule, den Viarrer Valmer von
Seeheim, den Notar Juſtizrat Paas von Mainz, den Lehrer
Dr. Schütz von Langen. Um 10½ Uhr empfingen Sc. Königl.
Hoheit den Königlich Bayeriſchen außerordentlichen Geſandten
und bevollmächtigten Miniſter Frhrn. von der Pfordten: zum
Vortrag den Staatsminiſter Finger, den Finanzminiſter Weber,
den Obereeremonienmeiſter Geheimerat v. Werner, den Kabinetts=
rat
Römheld, den Hoftheaterdirektor Werner.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den ordent=
lichen
Profeſſor in der juriſtiſchen Fakultät der Landes=Univerſität
Dr. Vaul Jvers auf ſein Nachſuchen aus dem Dienſte entlaſſen.
Uebertragen wurde dem Stellenanwärter Ludwig Schuch
aus Weickartshain. im Kreiſe Gießen, die Stelle des Bibliothel=
dieners
an der Bibliothek der Landes=Univerſität.
Zu dem geſtrigen Hofball, der abends 8 Uhr im Valais
am Louiſenplatz begann, waren, der Darmſt. Ita.- zuſolge, über
100 Einladungen ergangen. Die Kapelle des I. Großh. Inſ.-
Regts. Nr. 110 führte die Muſik aus.
Zur allgemeinen 25jährigen Jubelfeier delr
Gründung des Deutſchen Reiches teilen wir das Folgende
mit: Der 18. Januar wird morgens um 8 Uhr von den Türmen
der Stadt eingeläutet. Von 1221 Uhr findet auf dem Parade=
platz
eine Varademuſik von zwei Muſikcorps der Garniſon ſtatt.
Um l7 Uhr abends beginnt die allgemeine Illumination, die,
wie wir hoffen, in Rückſicht auf den für alle Deutſche ſo hoch=
bedeutſamen
Tag, der den Gipfelpunkt aller Erinnerungsfeier
bildet, eine beſonders glänzeude werden wird. Daran ſchließt
ſich die Feier im ſtädtiſchen Saalbau, welche leider erſt auf den
19. Januar beſtimmt werden konnte, da der Männerchor
Humanitas den Saalbau ſchon lange Leit vorher gemietet hatte
uud ſich nicht da zu verſiehen konnte, int Intereſſe der Allgemein:
heit ſeine Verauſtaltung zu verlegen. Bei der Feier im Saalbau
20.

[ ][  ][ ]

D
m

S.
von
S.

186

wird Herr Geheime Hofrat Vroſoſſor Dr. Oncken von Gießen
die Feſtrede halten. Programme, die das Nähere beſagen, werden
um Abend der Feier im Saalbau ausgegeben. Sämtliche Räume
des Saalbaus ſind geöffnet. Die beiden Galerien ſind für die
Damen reſerviert. Ein Eintrittsgeld von 30 Vfo. Perſon wird
erhoben werden. Die Galerie=Karten für Damen werden in
beſchränkter Zahl nur von Donnerstag bis Samstag in der
Hofmuſikalienhandlung von Thies ausgegeben; am Feſtabend im
Saalbau gelangen keine Damenkarten zur Ausgabe. Die Einlaß=
karten
für Herren (zu den unteren Saalbauräumen) ſind dagegen
im Vorverkauf in der Ciaarrenhandlung von W. Pfeil, ſowie am
Feſtabend im Saalbau erhältlich.
Lur Feier der Erinnerung an die Neubegründung
des Reiches bleibt die Reichsbank am Samstag. 18. Januar,
nachmittaas, geſchloſſen.
G. I.Th. Fräulein Wally Grub aus Dresden, die in der
heutigen Over Figaros Hochzeit; als Gräfin' an unſcer
vofbühne debütiert. wird bei dieſer Gelegenheit zum erſtenmale
die weltbedeutenden Bretter betreten. Es ſei ferner bemerkt,
daß zu der Over von Herrn Dekorationsmaler Schwedler
verſchiedene neue Dekorationsſtücke gematt worden ſind, die für
die Neuinſsenierung im Rokokoſtil benötigt wurden.
2 Der Verein gegen Verarmung und Bettelei
hatte kei ſeinem Jahresabſchluſſe wiederum eine durch Todes=
ſälle
und Wegzüge von Mitgliedern verurſachte Verminderung
ſeiner Einnahmen feſtzuſtellen. Die Abnahme der dem Verein
zu Gebote ſtehenden Mittel iſt gegevüber der Aufaabe, welche
der Verein zu erfüllen bisher mit Erfola beſtrebt war, um ſo
bedauerlicher, als die Zunahmie der Bevölkerung der Stadt für
die an den Verein geſtellten Anforderungen eine fortgeſetzte
Steigerung zur Folge hat. Die Bekämpfung des wirt
ſchaftlich und ſittlich ſchädlich wirkenden Haus=
bettels
iſt die Aufgabe, deren Erfüllung der Verein ſich geſtellt
hat, eine Aufgabe, die der Verein nur dann zu erſüllen imſtande
iſt, wenn ihm die Unterſtützung der Bewohner Darmſtadts und
Beſſungens in zweiſacher Weiſe zuteil wird. Einmal dadurch,
daß keinem Hausbettler an der Thüre eine Gabe gereicht, alle
Bettler vielmehr an den Verein verwieſen werden, und ſodann
durch die Gewährung der Mittel, welche unentbehrlich ſind. um
alle berechtigten Anſprüche Bedürſtiger zu befriedigen. Der
Verein übt ſeine Thätigkeit auf der Grundlage der Humanität,
alle konfeſſionellen oder ſonſtigen Rückſichten der Brotektion ꝛc.
ſind ihm fremd. Die Würdigkeit und Bedürftigkeit der Bitt
ſteller allein ſind ſür ihn bei ſeinen Zuwendungen maßgebend.
Insbeſondere verdient hervorgehoben zu werden. daß in dem
eitraum eines Rechnungsjahres für Pedürſtige in Beſſungen
der erforderliche Auſwand, nur zu
von den Bewohnern
Beſſungens geleiſtet. während- von den Beiträgen der Be=
wohner
Darmſtadts beſtritten werden mußten. o daß die an die
Bewohner Beſſungens insbeſondere gerichtete Bitte um eine
regere Beteiligung wohl gerechtfertigt erſcheinen dürſte. An
alle, welche an der Wohlthat der Bekämpfung des Hausbettels
teilnehmen, ergeht die dringende Aufforderung. dem Verein
durch Zuwenduna von Beiträgen die volle Erfüllung ſeiner Auf
gabe zu ermöglichen.
4 Als Fortſetzung der Verſteigerung der dieswinterigen
Holzernte aus den ſtädtiſchen Waldungen kam am
Montaa und Dienstag ein größeres Quantum Brenn= und
Rutzhol; aus dem Beſſunger Laubwald zum Ausgebot.
Das Brennholz wurde in den Turnhalle am Woogsplatz, das
NRutzholz im Wald an Ort und Stelle verkauft und dauerte der
letztere Verkauf bis nachmittags ½3 Uhr. Bei ſehr guter Kon=
kurrenz
ſowohl aus der Stadt, wie den umliegenden Landorten
wurde für Brennholz der Tarif nahezu, für das Nutzholz voll=
ſtändig
erreicht. Tie durchſchnittlichen Preiſe ſtellten ſich: p. Raum=
meter
Buchen=Scheitholz 8 M. Eichen Scheitholz 5.50 M. Buchen=
Knüvvelholz 630 M. Eichen=Knüppelholz 425 M. Liefern=
Knüppelholz 425 M., Buchen=Stockholz 3- M. Eichen-Stockholz
M. v. 100 buchene Wellen 9--10 M., eichene Wellen nahezu
7 M. - Beim Rubholz wurde der Kubikmeter Eichen=Stammholz
mit durchichnittlich 21-2 M. Kiefern=Stammhols mit 12-13 M.
bezahlt. Derbſtangen erzielten v. 100 Stück rund 36-37 M.,
Reisſtangen v. 100 Stück rund 8 M. Die nächſte größere Holz
verſteigerung. ſowohl Brenn=wie Rutzholz. wird vorausſichtlich
den Oberwald betreſſen.
G11 Geſtern wurde mit dem Verſandt der Stenerzettel
zur freiwilligen Einſchätzung zu den Koſten des Karneval=
zuges
begonnen. Die Beteiligung an dem Zug ſelbſt, betreffs
der Vereine ꝛc. die bereits Gruppen angemeldet, iſt eine ſo zahl=
reiche
, daß man jetzt ſchon mit voller Sicherheit annehmen kann,
daß der diesjährige Zug all ſeine Vorgänger an Witz wie an
Prunk weit übertreffen wird. Es iſt nun aber auch zu hoffen,
daß die hieſige Einwohnerſchaft diesmal durch reichliche pekuniäre
Unterſtützung dem Komitee die Mittel zur Verfügung ſtellen wird
um einen unſerer Stadt würdigen Jublläumszug auch aus=
ſtatten
zu können. Da in dieſem Jahre in der ganzen weiteren
Umgebung kein Zug arrangiert werden wird, ſo wird Darmſtadt

Nr. 13

am Faſtnacht=Dienstaa vorausſichtlich einen Fremdenzuzu nabß
erwarten haben, wie er wohl an dieſen Tage der vorhergehe prtgeies
Jahre niemals ſtattgeſunden hat. Darum möge jeder ſo eldinaie
Lokalpatriotismus zeigen und nach ſeinen Kräften ſo rei ehug d
beiſteuern, daß dem Komitce wenigſtens die Arbeit inſi urde ſo=
erleichtert
wird, als die Geldfrage nur zum kleinſten Tell Fraul
Betracht gezogen zu werden braucht. Die raſcheſte Zuſen eraugebe
der ausgefüllten Steuerzettel wird den Dank des Komites 7. Cana
noch erhöhen!
eldire
Es ſei noch mitgeteilt, daß der Prinz Karneval für
volon
heurigen Faſchingszug bereits gewonnen iſt. Neue Gruppen Zinaus
Zuge werden fortwährend angemeldet. Weitere Anmeldm onneniat
werden baldigſt und zwar am liebſten ſchriftlich mit beigejü nre nd
Skigze an den Vorſitzenden der Narrhalla, Herrn Max Anſt arien
erbeten. Bei demſelben können auch ſchon jetzt Lieder zu de =ür en=

14 Tagen ſtattfindenden Herren=Sitzung eingereicht wer erllagten
Schließlich werden unſere ſämtlichen närrichen Vosten zm Lubl

Vortinnen entboten, ihre Mappen aufzuthun und was ſich darin Mann
vrauchbar, druckreif und noch ungedruckt vorfindet, an die Re naut L-
tlon
der Faſtnachts=Zeitung (Waldſtraße 4) abzuliefern; für t im Al
nächſte Nummer bis ſpäteſtens Donnerstag nachmittag.
Lür=
( In einer Wohnung in der Pfründnerhausſtraße ſiel ngele
einigen Abenden eine brennende Vetroleumlampe von atnlär
Decke herunter auf den Tiſch, wodurch verſchiedene Gegenſtä Lresl
verbrannt ſind. Das Feuer wurde durch einige Frauen
gelöſcht. - In Unterſuchungshaft genommen wurde ein Taglöh vilrch
aus Würzburg. welcher einer hieſigen Dame vor einiger Zeite Uilgliedenl
aoldene Damenuhr aus der Wohnung entwendete und jerden
hieſigen Vfandhaus in Verſatz gab.
plant=
Arheilgen, 14. Jan. Bei dem geſtern in hieſiger
markung abgehaltenen Treibjagen der Frankfurter Jagdväch innl
wurden nur 21 Haſen zur Strecke gebracht, eine Zahl, diewie=
hinter
der zurückbleibt, die um dieſe Zeit erreicht wurde,
ſeſ
häuſig über 100 Stück erlegt wurden. Es ſoll dies weniger ach
dem geringeren Wildſtand ſeinen Grund haben, als darin, b’änick
die jetzige Jagadgeſellſchaft eine viel geringere Zahl von Treibu on ſo
verwendet.
ouvé
D. Auerbach, 14. Jan. Laut Beſchluß des Komites a andte
Vertretern verſchiedener Orte der Bergſtraße wird zur Erinnerm ingaben
an den 80. Geburtstag des Reichskanzlers Fürſten Bismar zen
eine Gedenktafel auf dem Auerbacher Schloſſe angebra n Verl
werden. Zur würdigen Ausführung des Proiekts iſt eine n Gäſtet,
haſte Summe vorgeſehen. Die Anbringung der Tafel ſoll n er Lol
nächſten 1. April erfolgen.
echerd
D. Bensheim, 15. Jan. Ein ſchwerer Schadenſallb mi=
in
vergangener Nacht den hieſigen Landwirt Johann Treiſ jeler 2.
betroffen. Als er nämlich heute morgen 6 Uhr in ſeinen Rim in Unbe
viehſtall trat, fand er ſeine ſchönſie Kuh und das nebenanſtehen uls en
prächtige Rind verendet. Die Tiere hatten ſich gegenſeitia m unent
dem Maule in den Ketten gefangen und dabei letztere um Aa ür
und Naſe ſo feſt gezerrt, daß die Atmung gehemmit war
Hah
beide Tiere erſtickten. Der Schaden wird auf über 600 Ma
Peleil.

geſchätzt.
Mainz. 14. Jan. Die großen Geländeverkäufe, well=
die
Verwaltung der Heſſiſchen Ludwigsbahn durch Be=
äußerung
des ehemaligen Gutleuthofes: bei Frankfurt bethätig
ſind jetzt endlich verfekt geworden. indem die ſormelle ſchriſtli.
Genehmiaung der preußiſchen Regierung hier eingetroffen
durch welche nunmehr der notarielle Kaufabſchluß und die Uebe=
gabe
des Geländes ermöglicht wird. Troßzdem der Verkauf erl
jetzt endgültig vollzogen, hat das aus der Firma Bethmann
Frankfurt, Pfälziſchen Bank in Ludwigshafen und Kommerziem
Clemm in Mannheim beſtehende Finanzkonſortium, in deſe
Beſitz das Gelände übergegangen iſt, den größten Teil des Ka=
preiſes
bereits an die Bahnverwaltung abgeſührt. Die hieſigel=
Detailliſten ſind gegenwärtig bei den maßgebenden Faktorn

bemüht. die Erlaubnis zu erwirken, an den Nachmittagen de
Sonn= und Feiertage die Schauſenſter aufhalten zu dürfen. 9
einzelnen Nachbarſtädten iſt dies geſtattet.
Alzey, 14. Jan. Seit etwa 6 Wochen herrſchen in hieſiſe
Stadt und Umgebung die Maſern und fordern viele Opier=
In neuerer Zeit tritt die Krankheit ſo bösartig auf, daß das
Kreisamt auf die Dauer von 4 Wochen für den Umfang de
Kreiſes beſondere Anordnungen getroffen hat.

Reich und Ausland.

Aus der Reichshauptſtadt, 14. Jan. Vrinz Friedriſh
Leovold und Gemahlin werden ſich auf vier Wochen ua=
Italien begeben. - Anton v. Werner ſoll nach der Poſt' von
Kaiſer beauftragt ſein, die am 18. Januar im königlichen Schloſe
ſtattfindende Feier in einem Gemälde zu verewigen. das en

Bendant zu dem Bilde der Kaiſerproklamation in Verſaille=
bilden
ſoll. Nach der Mationalzeitung bat zur Gedenkfele
von 1871 auch der frühere Reichskanzler Graf Caprivi Ein=
adung
erhalton. Der Amerikaner Kneebs der den beſte:

merikaniſchen Traber Bethel unter dem falſchen Namen Nell=
C7.

[ ][  ][ ]

arneval.

freindenz.
ber vorheißæ' bs in deutſchen Rennen lauſen ließ. wurde heule wegen
buöge jedero eſetzten Betrugs zu neun Monaten Gefänguis. 10 Mark
räſten' ſ G'ſtrafe und drei Jahren Ehrverluſt verurteilt. Die Ein=
ung
des beſchlagnahmten Vferdes wurde verfügt. Kneebs
Arbel
leinſten zool ꝛe ſofort verhaftet.
Frankfurt. 14. Jan. In der Beleidigungsklage des
raſcheſle diofusgebers der Sonne: Müller=Herfurth. gegen Juſtizrat
des joniH Casvari wurde diejer heute vom Schöffengericht zu 80 M.
G6 ſtrafe verurteilt, weil er, als M.=H. ſich den Aufenthalt im
ogiſchen Garten zu ertrotzen verſuchte. ausgerufen hat:
leue bnunr aus mit dem Verläumder"
Das Urteil erklärt. eine
Anm
penſation der Beleidigung durch frühere Artikel der = Sonne=
t
beiz,
ſb è nicht angenomtmen werden. Das Strafmaß jei nicht böher
Mar
der yac iſſen, weil die Artikel der=Sonne' allerdings dem Senſalions=
aet
enlſprungen ſeien. Dagegen ſei als erſchwerend für den
cht.
5 laaten angejehen worden, daß er den beleidigenden Ruf vor
o;
e Bublikum ausſtieß. Fki. 3ta.).
ichü
Mannheim, 14. Jan. Der frühere Miniſier Staatsrat Dr.
uſt Lamey einer der Führer der nationalen Partei in Baden,
m Alter von 79 Jahren geſtorben.
Düren, 14. Jan. Die Witwe des bei dem Elbe=Unglück
ekommenen Großinduſtriellen Walther Schüll ſchenkte dem
erlärdiſchen Frauenverein lant Fr. Zra. 200000 M.
Dresden. 14. Jan. Aus Anlaß des nationalen Ge=
Itages am 18. d. Mts. wird vormittags in der katholiſchen
lirche ein Tedeum celebriert werden. Der König und die
glieder des Königshauſes werden der Feier beiwohnen. Abends
Wden der König und die Königin den von dec Bürgerſchaft
anten Fackelzug vom Hoſtheater aus entgegennehmen.
V.W. Budapeſt. 14 Jan. EEigenbericht) Der Zufall, be=
tlich
der beſte Detektid. brachte dieſer Tage die ungariſche
ierung auf die Spur eines divlomatiſchen Geheim=
ſes
. das von großer Traaweite iſt, und über welches ſofort
Wien. an das Auswärtige Amt berichtet wurde. Dem
ſchen Konſul in Budapeſt war nämlich äuf ſeiner Rückkehr
Kovenhagen. wo er geſchäftlich geweilt hatte, aus einem
der Unaariſchen Staalsbahn von einem Mitreiſenden eine
dtaſche geſtohen worden. welche nach ſeiren, des Konſuls
aben. 10000 Gulden in Geld und mehrere wichtige Doku=
te
enthalten hatte, welch letztere er vom däniſchen Geſandten
Berlin mit dem Auſtrage übernommen habe, ſie dem Ge=
ſtsträger
Dänemarks in Wien einzuhändigen. Den Inhalt
Dokumente wollte der Konſul nicht kennen. Die Volizei
erchierte nach den verlorenen Obiekten, jedoch umſonſt. Da
ſing der ungariſche Miniſterpräſident, Baron Banfſh.
er Tage ein Vaket Schriſten, mit einem Briefe, in welchem
Unbekannter erklärte, er habe die Taſche des däniſchen Kon=
entwendet
und das Geld behalten. die beigeſchloſſenen Do=
ente
icdoch ſende er an den unaariſchen Kabinettschef. da ſie
ihn wertlos ſeien. für Baron Banfſy jedoch großes Intereſſe
den aus der amtlichen Abſchriſt einer Militär Konvention
ſchen Rußland und Dänemark, in welcher letztere ſich für den
casſall verbflichten, in Gemeinſchaft mit der ruſſiſchen Flotte
deuiſchen Häfen zu blockieren. Hierfür wolle Ruß and Däne=
113 Anſpruch auf Schleswig=Holſtein anerkennen. Wie bereits
ähnt, ging die ganze Angelegenheit ſofort nach Wien an den
ſen Goluchowsky
London. 15. Jan, Nach einer dem Kolonialamte zuge=
genen
Depeſche hat ſich das Beſinden des PrinzenHeinrich
n Battenberagebeſſert.
Klefne Chronik. Der Veteran aus den Befreiungs=

gen Tiſchlermeiſter Kaufmann in Rettgenſtadt im Regierungs=
irk
Merſeburg ſeierte dieſer Tage ſeinen 103. Geburtstag.
einem württembergiſchen Dorje. ſo erzählt der nb. Anz."
r der Pfarrherr ſo wenig befriediat von der Nüchternhei
er Pfarklinder, daß er ſie von der Kanzel wie ſolat anredete:
enn von Euch Bauern einem Jeden, der ann Sonnkaa be=
nken
zu Beite aeht, eine Fahne auf das Dach geſteckt würde.
wäre jeden Montag das ganze Dorf beflagat: Geknickt
gen die Vauern aus der Kirche; am ſolgenden Tag aber
kerte auf dem Pjarrbaus luſtig eine von Unbekannter Hand
igepflanzte Fahne. Das wär der Bauern Rache!
ber eine eigentümliche Art von Todesurteil be=
tete
in einem Vortrage im Berliner Verein für Handels=
graphie
v. Hanneken. der unlängſt im jovaniſchen Kriege die
neſiſche Nordarmee beſehliaſeDer Maſchinendirektor in
man ſei wegen der in der Fabrik erwieſenen Mißſtände zu
benjähriger Todesſtraſe; verurteilt worden. Das heißt, er
nmt ſieben Jahre lang auf die Liſte der Todeskandidaten.
eſe Liſte wird dem Kalſer zweimal im Jahre vorgelegt, und
Kaiier berührt dann mit einem roten Piniel nach Gükdünken
en oder zwei Namen, an deren Trägern die Strafe durch
vien oder Erbängen vollſireckt wird. Hat jener das Glück.
hrend der ſieben Jahre dieſem Geſchicke zu engehen, jo iſt
frei.

Nr. 13
18:
Großherzogliches Hoftheater.
Ticnstag. 11. Januar.
Zum erſten Male:
Das Glückim Winkel.
Schauſpiel in 3 Akten von H. Sndermann.
VI. Suderman hat eine jolche litterariſche Vergangenheil
und hat als Bühnenſchriftſteller einen ſolchen Nanien ſich erworben,
daß das Erſcheinen eines neuen Stückes von ihm jedesmal miit
Intereſſe begrüßt wird: wenn er auch in neueſter Zeit mauche
Enttäuſchungen bereitet und vielleicht auch ſelbſt erjahren hat,
ſo darf man ihn doch immer eruſt nehmien, was bei anderen
modernen Bühnenſchriftſtellern, die ſchnell hinſterbende Eintags=
fliegen
in die Bretterwelt jetzen- nomina sunt odiosal - leider
ja nicht immer der Fall iſt.
Auch das neueſte Sudermannſche Stück berührt wieder das
in der Heimat= ſchon behandelte aber nicht erſchöpfte Thema
von der Beſchränkung der Individnalität durch die allgemeinenen
ſittlichen Normen und Auſchauungen. Das Stück ſvielt in einer
kleinen Kreisſtadt Norddeutſchlands. Dort lebt mit ſeiner zweiten
Frau und ſeinen drei Kindern erſter Ehe der Rektor Wiedemann,
ein braver, pflichttreuer und ehremwerter Mann. Nachdem er
mit ſeinem Studium Schiffbruch gelitten, hat er ſich in die be=
ſcheidene
Stellung des Rektors einer Gemeinde=Mittelſchule ge=
rettet
und lebt hier zwar in beſchränkten Verhältuiſſen, aber
zufrieden und glücklich in ſeiner Berufsthätigkeit und ſeinem
Heim, das ihm ſeine zweite Frau Eliſabeth zu einer Stätte ſtilien,
häuslichen Glückes zu machen verſtand.n hat. Sie iſt keine all=
tägliche
, keine unbedentende Frau; ihren jetzigen Mann lernte ſic
im Hauſe des Freiherrn von Röckuiß kennen, wo ſie, die Verlaſſene,
Aufnahme acfuͤnden und Wiedemann Hauslehrer geweſen war.
In einer Stunde, wo ſie das traurige Gefühl der Verlaſſenheit
überkam, gab ſie ihm, der in erſter Linie wohl Mitleid mit ihr
fühlte, das Jawort. Der eigentliche Grund für ihren Entſchluß,
den ungeliebten, wenn auch geachteten Mann zu heiraten, war,
daß ſic den Freiherrn, den Gatten ihrer Freundin, liebte und ſie
vor ihm, inehr aber noch vor ſich ſelbſt fliehen wollte. In dem ſtillen
Winkel;, an der Seite ihres ſelbſtloſen. anfopfernden, Prenen
Gatten, findet ſic in gewiſſenhafter Erfüllung ihrer häuslichen
Pflichten und in der Sorge für ihre drei Stiefkinder, von denen
das älteſte, eine Tochter, erblindet iſt, ihre Ruhe wieder und
bringt Bufriedenheit und Glück in das Haus. Dies dauert drei
Jahre. Da trifft eines Tages der Freiherr von Nöckniß zum
Beſuche bei ſeinem alten Hauslehrer, dem Rektor ein, ſieht ſeine
geliebte Freundin wieder und entbrennt von neuem in leiden
ſchaftlicher Liebe zu ihr. Es giebt eine furchtbare Szene zwiſchen
beiden, die damit endet, daß Eliſabeth, von ihrem Gefühle über=
mannt
, ihm in die Arme ſinkt. Er fordert; mter den fürchter
lichſten Drohungen von ihr, daß ſie mit ihrem Gatten zu ihmt
zurücktehre, da er ihre Gegenwart nicht entbehren kann. Sie
en dürften. Er hoffe auch infolge dieſes Dienſtes, den er verſpricht és: aber zum Bewußſein ihrer Schuld zurückaekehrt
eiſtet, nicht mehr verfolat zu werden. Die Dokumente be= und mit dem Makel des Treubruchs gegen ihren Mann behaftel
will ſie ans dem Leben gehen, wird aber, als ſie in ſpäter Nacht
ſtunde das Haus verlaſei will von ihrem Gatten betroffen, dem
ſic nunmehr alles, was ſic ihm bisher verſchwiegen hatte, ergahlt.
Er verzeiht ihr und ſie beſchließt, bei ihm und ſeinen Kinderl
zu bleiben und das beſcheidene Glück in ſeinem Hauſe einem
äußerlich glanzvollen Leben der Schande vorzugiehen.
In der Zeichnung der Charaktere beruht der Hauptvorzug
und anderſeits die Hauptſchwäche des Stückes. In dem Ehepaar
Viedemiann und dem Freiherri jehen wir zwei Gegenſäße ver=
körvert
: dieſer ſucht das Glück im Genuſſe, in der egviſtiſchen
und rückſichtsloſen Erfüllung ſeiner Wünſche, die er dent Schickſal
abtrotzen will, jenes in der Entſagung, in dem ſelbſtloſen Verzicht
auf die ihm von dem Schickſal vorenthaltenen Gaben und äußeren
Güter. Der pflichtgetreuc, biedere Rektor, der Lehrer Dangel,
der von faſt übermenſchlichem Idealismus beſcelt, die blinde
Tochter d s Rektors zur Gattin nimmt, die kluge und ſtarke
Frau Rektor und nicht zuletzt die blinde Tochter Helene- das
ſind Charaktere, durch die wir uns intereſſiert und geſeſſelt fühlen
und an die man glauben kann. Anders dagegen der Freiherrs
in deſſen Charakterzeichnung wir die Haupiſchwäche des Stückes
erkennen. Anfangs ein immer heiterer, unverwüſtlicher, phraſen
dreſchender Salonſahke, ein ſogenannter guter Geſellſchafier, deſſen
Phraſcologie zum Teil dem Pferdeſtalle, zum Teil dem Salon
entnommen iſt, der ſtets als Unwiderſtehlicher die Weiber= im
Munde führt und ſeine Frau brutal behandelt. dann ſich plötzlich
als ein Menſch von Gefühl entpuppt, der ſein Leben nach höheren
Geſichtspunkten regelt und in demi Weibe auch die Scele ſucht
und ſchätzt, dann aber wieder, nachdem er wie ein toll gewordener
Romeo herumgeraſt iſt, in den frivolen Ton des luſtigen Salon=
löwen
zurückverfällt einen ſolchen Charakter kann man mit
dem benen Willen nicht ernſt nehmen. Männer, welche Frauen
von dem Schluge dr Eliſabeth; imponieren ſollen, müſſen aus
anderem Holze geſchnißt ſein; über ſolche Männer wie den Frei=
heren
, wenn ſie nicht von ſinnlichem Taumel befallen ſind. lacht
und ſcherzt man wohl -wie es ja auch heute abend geſchah

[ ][  ]

133
Nr.
man findel ſic nett: Backfiſche ſchwärmen; nuch vielleicht für
ic; aber lieben werden edlere Frauen wic die Eliſabeth eine iſt,
ſoſche Männer nicht. Würde ſich der Verfaſſer des Stückes für
diejen Unwiderſtehlichen einen beſſeren und würdigeren Repräſen=
tanten
gewählt haben, ſo würde dadurch die Handlung an Wahr=
ſcheinlichkeit
und das Schauſpiel an Wert gewonnen haben
Der Aufbau des Stückes verrät wieder den rontinierten
Bühnentechniker, der das Publikum in dem Gefühle der Ahnung
von dem jeden Augenblick hereinbrechenden Unheil fortgeſetzt in
Spannung zu erhalten weiß. Die Szenen friedlichen häülslichen
Glückes in dem Rektorhauſc. namentlich die zwiſchen der blinden
Tuckter und ihrer Mutter ſind mit vieler Lcbe behandelt und
ſehr ſtimmungsvoll gehalten. Die Szene zwiſchen dem raſend
gewordenen Freiherrn und der Frau Rektor im 2 Akte verührt
ſehr nahe die Grenze des Schicklichen. Der Schluß befriedigt
nicht ganz, obwohl der eigentliche innere Konflikt in befriedigen=
der
Weite gelöſt iſt. Dies Rätſelaufgeben Sudermanns in ſeinen
Dramen ſoll gewiß geiſtreich ſein, weil es neu iſt; es iſt aber
vichts weiter als ein techniſcher Fohler. Man wird ſich zum
Schluſſe fragen, ob der Nektor den Mut ſinden wird, den toll ge=
wordenen
Patron und Störer ſeines Hausfriedens vor die Thüre
zu werſen und ob dieſer ſeine Drohungen alles in die Luft zu
jprengen; wahr machen wird, oder aber ob man ſie nur als
Nenßerungen eines ſinnlichen Parorhsmus halten ſoll. Für dieje
oder andere Möglichkeiten ſich zu enſcheiden, bleibt dem Publikum
übverlaſſen.
Der - übrigens in dem erſten Teil des Stückes als ober=
flächlicher
Lebemann am beſten gekennzeichnete Freiherr von
Röcknitz; wurde von Herrn Häcker in Ton und Darſtellung
überraſchend gut getroffen; auch in dem leidenſchaftlichen Aus=
bruch
der Sinnlichkeit im 2. Akte, in der Szene mit der Frau
Eliſabeth, ſtand Herrn Hacker echtes Temperament zu Gebote;
die Rolle ſcheint ihm beſonders glücklich zu liegen. Fräulein
Cxamer als Eliſabeth' bot eine wohldurchdachte, einheitliche
Leiſtung, der wie allen ihren Rollen das Gepräge künſtleriſcher
Ondividualität aufgedrückt war. Der Rektor Wiedeman wurde
durch H.r.n Edward in ſeiner Biederkeit und Selbſtloſiakeit
ehr gnt charakteriſiert, er wußte für denſelben die ſchlichten,
reſiqnierten, oft geradezu rührenden Töne zu finden, in denen
das Seelenieben disſes in ſich ſelbſt zufriedenen, entſagungsvollen
Mannes der Pflicht Ausdruck findet. Die hübſche und dankbare
Nolle der blinden Tochter Helene' wurde von Fräulein Göbel
anmutig und liebenswürdia und mit ſympathiſcher Wärme im
Ton geipielt. Der Lehrer Dangel: des Herrn Kreidemann,
der Kreisſchulinſpektor Orh eine mehr ſkizzierte Fiaur - des
Herrn Wagner, die ſich im wejentlichen Paſſiv verhaltende
Frau Bettina: des Fräulein Eichelsheim, ſowie die Frau
Rreisſchulinſpektor des Fräulcin Denkhauſen ergänzten das
Enſenible in erwünſchter Weiſe. Die beiden Söhre des Rektors,
Fritz= und Emils, Fräulein Wehn und Fräülein Lippert,
hatten wohl zur Feier der Erſtaufführung des Stückes ihren
Connlagsſtaat angelegt; denn ein ſo faſhionablee Schulanzug an
Schülern einer Gemeinde Mittelſchule, noch dazu einer kleinen
Stadt und Kindern, eines ſch'echt geſtellten Schullehrers wider=
ſpricht
aller Erfahrung.
Das Haus war ſehr aut beſucht und die Auſnahme des Stückes
eine ſehr beifällige.

Pariſer Modenbericht.
Nachdruck verboten.
Bis Weihnachten und das Neujahrsfeſt vorüber, welches
letzlere für Frankreich ja den großen Feiertag des Jahres be=
deutet
, ſiehen die Wintermoden noch nicht unnmſtößlich feſt und
wenn ſie auch in den Hauptgrundzügen bereits dann längſt ert=
woiſen
ſind, erlaubt man ſich doch noch aar manche und oſt ſehr
weſentliche Modiſikationen. Der erſte Monat des Jahres aber
bringt die Elégantes. welche bis dahin auf ihren Schlöſſern ge=
weilk
,. nach der Hauptſtadt zurück und für dieſe muß natürlich
das aͤbſolut Moderne vorhanden ſein. damit nicht etwa eine dieſer
Damen mit die ſchlimmſte Sünde (hie, die ſie nach ihrer Meinung
begehen kann, rämlich elwas trägt, was nicht durchaus als
dernier eris gelte. So läßt ſich denn jetzt mit Beſtimmthelt
berichten, daß die Jupe golets den Winter über als das einzig
Nichtige betrachtet wirden wird. Der Vourrean konnte ſich nichk
einfükten und ebenſo haben trotz aller Anſtrengungen der Con=
turier
die Tabliers u. Panncanz keinen großen Anklang gefunden.
Allerdings ſieht man ſie nicht ſelten an Geſellſchaſtstoiletten, aber
auch für dieſe ſind ſie in der Minderheit, während man für ein=
ſachere
Koſtüme den Rock aus einem Material vorzieht, meiſt
auch nur wenig garniert: höchſtens umgiebt ihn eine Umrandung
aus Pelzwerk, Sammt oder Federbeſatz. Dagegen darf man in
Bezug äuf das Corſage ſeiner Fantaſie oder vielmehr der der
Schneiderin vollkommien den Zügel ſchießen laſſen, die kompli=
vierteſte
Kombinationen und Ausſchmückungen ſind hierfür ge=

14
ſtattel. ſelbſt wenn es ſich um die einſacheren Toiſelten he
Die Mode der Louis .=Koſtume begünſtigt dieſe Tende=
ſonders
. denn wenn auch die Taille eines derartigen Stt
anzuges dann höchſtens durch Auſſchläge und Knöpſe ve
werden kann letztere häufig von erſtaunlicher Größe und
beit der Arbeit, ſo geſtattet doch die darurter vorkom
Weſte alle nur erwünſchten Barialionen und Ausſchmück
Der Stoff kann ſo fantaſtiſch ſein wie man es nur will und
durch allerlei Rüſchen. Coquielles, Choux ꝛc. gehoben; w, z6=
Die Rtaktion zu Ganſten weniger umfangreicher u=
aing
nicht weit und dies macht auch ein bischen ſkeptiſd
Prophezeiungen gegenüber, daß eine durchaus entſchiedene Ve=
drung
für das Frühjahr zu erwarten ſei. In Wahrheit ſindes
hier nicht die großen Schneiderkünſiler, welche das Szepter ders
unumſchränkt ſchwingen, die Schauſpielerinnen haven ein ge
tiges Wort dabei mitzuſprechen und wenn (s einer beruh
derſelben kleidſamer erſcheitt, dieies oder jenes Genreb
behalten oder ſelbſt zu treieren; ſo bleiben häufig alle Anſ
gungen der Schneiderlönige machtlos. So ſind denn in A
heit die Aermel roch ebenſo weit, ja weiter als früher, nur
ſie an Steiſheit etwas eingebüßt haben und mehr abfallen.
ſil
Ellenbogen ſehr voll, ſetzen ſie ſich von da feſt anliegend
und werden ſo lang gemacht, daß ſie das Handgelenk bede=
Stulpen oder ein Beſatz, der den ganzen unteren Teil ziert,
öſter zu finden. Die Mode des abſtechenden Corſage hat
vorläufig noch erhalten, doch muß irgend etwas darauf hinden:
daß dasſelbe für die Juve, mit welcher es getragen wird. di
hergeſtellt wurde, falls das Koſtüm auf größere Eleganz Anſ=
macht
. zu dieſem Zweck iſt es aber nicht geboten, daß ſich
Aermel in Uebereinſtimmung mit dem Rock befinden, was
allerdings häufig der Fall iſt, es genügt, wenn ſie mit dem Be
ierer
harmonieren, wie z. B. bei einem Anzug, deſſen Jupe aus dun
M.l.
roter Seide beſtand. während das Corjage aus dicht gejältel Cohm
gelben Noueseline de soie über gleichfarbiger Unterlage,
ranl
Aermel aber aus ſchwarzem Hammt waren. Lezterer vild Reichs
auch eine Art Corſelet, indem 2 breite Streifen desſelben un
zum
den Armen vorkommend ſich nach der Taillenſtelle zu vereng
und dann von dort ſich wieder verbreiternd faſt bis zum A des;
ſaum fortſetzten; ſie waren zu beiden Seiten von gelber Uo Gehöl
seline de soie begrenzt.
geſtat.
Die Collets erhalten ſich, wie es bei der Weite der Aem=
auch
unvermeidlich iſt. in Gunſt und gewinnen mehr und m
an Umfang. Troßzdem iſt es oft ſchwierig. ſie anzulegen, nicht= Hans
Aermel, ſondern der rieſigen (ohnes wegen, die binten die il=
gehen
gehen=
le
con abſchließen und Lie ſo voll und ſo hoch wie nur imn
möglich ſein müſſen. Das Jacket wird weniger anſchließend=
fragen
. vorn fällt es gerade herab, ohne die Taille zu markiem ſoen
man überladet es mit Ausſchmückungen. ſetzt Ampiecements e
läßt Kragen und Aermel von anderem Soffe ſein und fügt z
die ſantaſtiſchſten Kuöpfe hinzu, wie z. B. ſolche in Form ein
Schildkröte, deren Körper aus Jet beſteht, während Kopfm=
Füße aus Gold ſind.
Was die Kopfbedeckung anbetriff, ſo iſt es eigentlich beiſ=
diesmal
nichts darüber zu ſagen, denn der aute Geſchmach,d
die Pariſer Modiſtin ſonſt auszuzeichnen pflegie, ſcheirt ſie disk
mal ganzlich verlaſſen zu haben. Auf der Such; nach dem m
nicht Dageweſenen, dem zinedit, iſt man vis zur äußerlo
Grenze des Exzentriſchen gelangt und bringt die wunderbarſt
Kombinationen in Bezug auf Malerial, Farben und Formen. E=
Troſt iſt, daß man weiter kaum gehen kann und ſich daherſ
zwungen ſehen wird umzukehren.
Paris, im Januar 1896.
Heloiſe.

Tageskalender.
Großh. Hoftheater. Anſang 17 Uhr: Fiſaros Hochzeil=
Vorſtellung abends 8 Uhr im Orpheum;
Kaiſer=Panorama im Darmitädter Hof=
Großh. Muſeum und Gemäldeaalerie, geöſſuet
Sonn= und Feiertagen, Dienstags. Mittwochs und Freitals
von 11-1 Uhr, Donnerstags von 2-1 Uhr.

Abonnements
auf das
Darmſtädter Tagblatt,
pro Quartal M. 1.50
werden in der Expedition, ſowie von allen Pol=
mſtalten
entgegengenommen. Neuhinzutretende
Abonnenten erhalten die ſeit 1. Jan. erſchienenen
Nummern, ſolange Vorrath, nachgeliefert.

Druck und Verlag. L. C. Wittich ſche Dofbuchdructerei, verantwortlich für die Redattion: Dr. D. Waldgeſiel, beide in Darmſtadt.