Darmstädter Tagblatt 1896


09. Januar 1896

[  ][ ]

Abonnemenlspreis
erteljährlich 1 Mark 30 Pf. halb=
hrlich
3 Mark incl. Bringerlohn.
uswärts werden von allen Poſi=
ntern
Beſtellungen entgegenge=
nommen
zu 1 Mark 5o Pi. pro
Quartal incl. Poſtauſſchlaz.
Lod-

159. Jabrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:

Flluſtrirtes Unterhaltungsblatt.

Inſerate
für das
wochentl. Gmal erſcheinende Jagblalt
werden angenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 2u,
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Schießhausſtraße 1, ſowie auswürts
von allen Annoncen=Eppeditonen.
oo-

Amtliches Organ
für die Bekannkmachungen des Großh. Ereisamts, des Großh. Polizeiamts und der anderen Zehörden.
l99b.
Donnerstag den 9. Januar.
67.

Amtliche Nachrichten des Großherzoglichen Kreisamts Darmſtadt.
1. Durchſchnittsmarktpreiſe bei Militär=Lieſerungen für Dezember 1895: Hafer 13 Mk. 50 Pf., Heu 6 Mk.,
3troh 4 Me. per 100 Kilogramm.
2. Maul= und Klauenſeuche: ausgebrochen in Mörfelden; Gehöftſperre iſt angeordnet.

B e k a u n t m a ch u n g.
Unler Bezugnahme auf die Bekanntmachung Großherzoglichen Kreisamts
darmſtadt vom 20. v. Mis., Ziſſer 2. wonach ſowohl die Vieh=Händler als die
eſitzer von Gaſthof= oder Privatſtällen, in welchen den Händlern gehöriges Vieh
ingeſtellt wird, ſpäteſtens im Verlauf von 12 Stunden der Ortspolizeibehörde
lnzeige von der Neu=Aufſtellung von Rindvieh in den Stallungen zu
rſtatten haben, machen wir bekannt, daß dieſe Anzeigen ſchriftlich oder münd=
ich
durch den Verpflichteten bei dem zuſtändigen Polizei=Revier zu er=
tatten
ſind.
Darmſtadt, den 3. Januar 1896.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
(530
Fey.

Brenn- und Rutzholz=Verſteigerung.
Montag den 13. l. M., Vormittags 9 Uhr beginnend,
verden in dem oberen Lokal der Turngemeinde, Woogsplatz Nr. 5, nach=
tehende
Holzſortimente aus den Diſtricten,Am Vorderforſt, Hinter der Kehrwieſe,
Am vorderen Steinberg. Dieterſchlag, Stellkopf, Pfarrwinkelfleck, Hintererlen, Fran=
zoſenberg
. Ständige Weide, Hirtenhaus, Vorderwieſenſchlag, Dachsberg und Wüſten=
erg
; des ſeitherigen Beſſunger Laubwaldes öffentlich meiſtbietend verſteigert
nd zwar:
24 Rm. Buchen=, 13 Rm. Eichen= und 10 Rm. Kiefern=Scheiter,
46
55
89
=Knüppel,
143 Hdt. Buchen=, 125 Hdt. Eichen= und 87 Hdt. Kiefern=Wellen,
ſodann
13 Rm. Buchen=, 19 Rm. Eichen= und 3 Rm. Kieſern=Stöcke;

Dienstag den 14. l. M., Vormittags 9 Uhr,
ſan Ort und Stelle aus den gleichen Diſtricten:
114 Eichenſtämme von zuſ. 2343 Im Inhalt;
51 Nadelholzſtämme von zuſ. 1480 Fm. Inhalt;
1 Eſchenſtamm von 029 Fm. Inhalt; ferner:
5 Eichen=Derbſtangen von zuſ. 030 Fm. Inhalt,
1698 Nadelholz=Derbſtangen von zuſ. 4766 Fm. Inhalt,
4276 Nadelholz=Reisſtangen 2330
Zuſammenkunft am 14. l. M.: Kreuzung des Schnampelwegs und der
Brückenſchneiſe.
Darmſtadt, den 7. Januar 1896.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. Köhler.
(691

Bekanntmachung.
Nach Verſügung Großherzoglichen
Kreisamts Darmſtadt vom 20. Dezember
v. J3. iſt der abgeänderte Bauplan für
die Südſeite der oberen Eliſabethenſtraße
nunmehr feſtgeſtellt worden. Wir brin=
gen
dies mit dem Anfügen zur öffent=
lichen
Kenntniß, daß der Plan in den
üblichen Dienſtſtunden auf dem Stadt=
bauant
von den Betheiligten eingeſehen
werden kann.
Darmſtadt, den 4. Januar 1896.
Großherzogl. Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[692
Morneweg.
V. J. 174795. Der am 1. Oktober
1895 gegen den Reiſenden Georg Orth
von Lützel=Wiebelsbach erlaſſene Steck=
brief
iſt erledigt.
Frankfurt a. M., 6. Januar 1896.
Kol. Staatsanwaltſchaft. (693

Prachtvolle, extra große

SCGSUSGI,

Cabliau und Zander,
Rothzungen, Schollen,
gewäſſerte Stockfiſche,
Kieler Bückinge und Sprotter,
Ochſenmaulſalat
empfiehlt billigſt
Phllipp Weber
Hoflieferant,
(694
Carlsſtruße 24.

Seidenhaus David, ohne Coneurenz.
14

[ ][  ][ ]

86

Nr. 7

Holz Perkteigrrungrn

im Brücher'ſchen Saale zu Arheilgen.
1. Mittwoch, den 15. l. Mts., Vormittags 8¼ Uhr aus den Abtheilungen
Birken 18 (Abtrieb) und Faulbruch 8:
Scheiter, Rm.: 214 Buchen II. Cl., 21 Birken, 34 Eichen I. Cl., 6 Nadel=
holz
; Knüppel R.: 170 Buchen, 6 Birken, 19 Eichen, 131 Nadelholz,
2 Linden; Reiſig, Wellen: 6810 Buchen, 20 Eichen, 1540 Nadelholz,
40 Linden; Stöcke, Rm.: 176 Buchen, 1 Birken, 2 Nadelholz.
H. Donnerstag. den 16. l. Mts., Vormittags 8¼ Uhr aus der Ab=
theilung
Altes Jagen 12b lam Kranichſteiner Jagdſchloß, an der Kreisſtraße
Darmſtadt=Meſſel):
Stämme: 34 Buchen, von 46-68 em Durchmeſſer und 5-10 m Länge,
mit 45 Fm. Iuhalt; Scheiter, Rm.: 355 Buchen L. Cl 155 Buchen
I. Cl.; Knüppel Rm.: 67 Buchen, 1 Eichen; Reiſig, Wellen:
2660 Buchen, 370 Eichen; Stöcke, Rm.: 104 Buchen.
Nähere Auskunſt zu 1 durch den Großh. Forſtwarten Geiſel zu Beyerseich,
zu I. durch den Großh. Wildmeiſter Engel zu Kranichſtein.
Die blau unterſtrichenen Brennholznummern kommen nicht zum
Ausgebot.
Verzeichniſſe über das Buchenſtammholz können von der unterfertigten Stelle,
bezogen werden.
Darmſtadt, 6. Januar 1896.
Großh. Oberförſterei Kranichſtein.
(695
5. V.
Stiefel, Forſtaſſeſſor.

Bergrhung von Bauarhrit.
Die bei der Chauſſirung des Mühlwegs vom Orte Arheilgen bis zur Laib=
ches
Mühle vorkommenden Arbeiten und Lieferungen, als:
Grund= und Chauſſirungsarbeit, veranſchlagt zu 1199 M. 55 Pfg,
Materiallieferung.
2280


200
Lieferung von Cementröhren,
und Maurerarbeit,
50

ſollen auf dem Submiſſionswege vergeben werden.
Voranſchlag und Bedingungen liegen bei der unterzeichneten Behörde zur
Einſicht offen.
Offerten mit der nöthigen Aufſchrift verſehen ſind
bis zum 18. Januar d. Js., Vormittags 10 Uhr,
bei der Bürgermeiſterei einzureichen.
Arheilgen, den 7. Januar 1896.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Arheilgen.
(696=
Benz.

verſteigerungs-Anzeige.
Montag den 13. Januar, Vormittags 9 Uhr,
verſteigert der Unterzeichnete im Auftrag des Herrn Juwelier Carl Müller hier
in deſſen Laden Ernſt=Ludwigsſtraße 14½ folgende gut erhaltene Mobilien
meiſtbietend gegen baare Zahlung:
1 Waarenſchrank mit Spiegelſcheibe, 1 großen Ladentiſch mit gro=
ßen
und kleinen Schubladen, 1 großen eiſernen Kaſſenſchrank,
2 Kanapees, Seſſel, Stühle, viereckige, ovale und runde Tiſche, 1 Ste=
pult
mit Regal, 1 vollſtändiges Bett mit eiſernem Geſtell, Spiegel, Bilder,
1 Erkereinrichtung mit drei geſchliffenen Scheiben, 1 Hängelampe,
1 Schirmſtänder, 1 Sportwagen, 2 große Cocosmatten, 1 maſſive 2 Meter,
breite Hausthüre mit Oberlicht und Anderes.

H. Scharmann,

Amtsgerichte=Taxator.

(697

G. Fh. Jung, Juwelier,
G1b
Schützenſtraße.
Grasse Auswahl in Neiheiten.

Damen-Blouson,
Hoplshauls, Umhängtüchor,
Strümpſo, Camaschen
empfiehlt billigſt
(698
H. Herkel-Jung,
Schützenſtraße 7.

Brenntannäpfol
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Abnahme von 10 Säcken zu 45 Pfennig
ranko ins Haus.
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Forſt=u. landwirlhſchafliche Etabliſſements.
A. Le Cog & Co..
19 alter Griesheimerweg 19.

WaGON
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und Liebhabern einer guten Taſſe Thee
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2 und ¹⁄ Pfund gevackt zu nachſtehen=
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Preiſen:
ſein Souchong 035, 070, 140, 280,
feinst 048, 095, 1.90, 3.80,
extrafein 055, 1.10, 2.20, 4.40,
I., 063, 1.25, 250, 500,
st. Theemischung 063. 1.25, 250, 500
Die nämlichen Sorten werden auch
loſe gewogen.
Nur loſe ausgewogen werden:
Souchong, kein, vorjährig, Pfund 1.80,
Thee-Grus, Pfund 1.80.
welche ich ebenfalls als ſehr preiswerth.
ſempfehlen kann.
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wird entſprechender Rabatt gewährt.
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von Houten, Bensdorp, Gädke,
erlaube ich mir ebenfalls hinzuweiſen.
Christian Schwuinn,
Ecke der Wilhelminen= u. Eliſa=.
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[ ][  ][ ]

87

er,

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[413
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Gleich den Vorjahren, ſo auch in dieſem ſeines 39. Unterrichtsjahres, wird
am nächſten Montag,
13. Januar, die aber=
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indeß
nur eines ein=
2
zigen - auf 12 Lehr=
ſtunden
ſich erſtreckenden/
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Herren wie Damen) Gelegenheit zur Aneignung einer vollſtändig neuen durch
Deutlichkeit und Eleganz ſich auszeichnende Handſchrift geboten.
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methode
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von Giumustadtoh-
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von J. Eirsehhorn, Berlin,
ſind auf das angelegentlichſte zu empfehlen.- Schon im ver=
gangenen
Winter wurden von obengenannter Firma viele Tauſende
verfertigt, und durch Unterzeichnete eine große Anzahl hier ab=
geſetzt
. - Dieſelben haben ſich überall, ſowohl in Kranken=
Wohn= oder Schlafzimmern als wie auch in ſonſtigen Geſchäfts=
Hia
und Fabrik=Räumen, Comptoiren, Weinkellern ꝛc. aufs Beſte als
gut und geruchlos heizend bewährt. Von Fachleuten wird dieſes
Syſtem von Petroleum=Heizöfen als das einzige erklärt, welches Wärme in ge=
nügender
Quantität geruch= und dunſtfrei erzeugt.
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Chr. Wirthuen & Comp.
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Zum Jahreswechel geſtatten wir uns, Beamte und Private, nebſt deren
Familien, zum Eintritt in unſeren Verein ergebenſt einzuladen.
Auskunft über Zwecke und Ziele des Vereins, ſowie über die von ihm
gebotenen wirthſchaftlichen Vortheile iſt am beſten erhältlich in unſerem Geſchäfts=
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ächt und alt,
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Jamaica=Lum, alt,
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1. Stock 6 Zimmer, gleich beziehbar.
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[ ][  ][ ]

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2. und 3. Stock, je 5 Zimmer nebſt Zu=
behör
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zu vermiethen.
3449) Große Ochſengaſſe o kleine
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5483) Müllerſtr. 12 part. unmöbl.
3. mit Zubeh, monatl 5 M., ſofort.
5520) Schwanenſtraße 29 (neuer
Theil) im Seitenbau kleine freundliche
Wohnung an einzelne ſtille Perſönlichk
6266) Blumenſtraße 6 eine Man=
ſardenwohnung
für eine einzelne Perſon
zu vermiethen. Preis 84 M. jährlich
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705b) Grüner=Weg 18 Wohnung
von 5 Zimmern nebſt Zubehör, Garten,
Stallung für 2 Pferde, Wagenremiſe u
Kutſcherſtube per 1. April für 1000 M
zu vermiethen.
7060) Hinkelsgaſſe 9 Wohnung.

Nr. 7
7076) Ecke der Hermanns= un
Heidelbergerſtraße eine Wohnung von
6 Zimmern nebſt Zubehör auf 1. April
zu vermiethen. Nähere Auskunft wird
ertheilt Karlsſtraße 61.
708b) Geiſtberg 5 frdl. Wohng. ſo
zu verm. Näh. Schulſtr. 10 Tapetenladen.
710) Ludwigsplatz 2. Maæuztis;
Wohnung (Hinterbau) beſt.: 3 Zimm.,
Kabinet, Werkſtatt, Küche, Waſſerleitung.
Bodenraum ꝛc.
Wohnung (Manſarde) beſt.: 1 Zimm.
Kabinet, Küche. per ſofort zu vermiethen
Erfragen im Laden Eliſabethenſtr. 19.

130b) Schwanen=
ſtraße
Nr. 38 Eckhaus, Laden
mit oder ohne Wohnung. in dem ſeither
ein Spezereigeſchäft betrieben wurde, ſo=
fort
anderweitig billig zu vermiethen.
Näheres zu erfragen bei K. Jäger, Uhr=
macher
, Alexanderſtr. 18.
Großer Laden
mit oder ohne Wohnung per ſofort oder
ſpäter zu vermiethen.
3766)
Bleichſtraße 30.
Große Part.=Räumlichkeiten
ſind in beſter Lage zu vermiethen.
Zu erfragen bei C. Schnabel, Lie=
bigſtraße
10.
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5565) Eliſabetheuſtr. 29 1. St.
2 fein möbl. Zimmer (ohn= u. Schlafz.)
6411) Mauerſtr. 15 parterre ein
möblirtes Zimmer zu vermiethen
711) Niederramſtädterſtraße33
2. Stock, möblirtes Zimmer zu verm.
7122) Rundethurmſtr. 2 Vorderh.
part. ſchön möbl. Zimmer per 1. Febr.
713.) Schützenſtraße S, 2. Stock,
ein möbl. Zimmer mit ſeparat. Eingang.

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Bärſche.
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Gewäſſ. Flockfiſche,
Laberdan
Näucherfiſche.
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Bückinge, Sprotten.
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Sardinen, Bismarck=Häringe,
Delicateſſe=Häringe, Rollmops.
teor. Wösmger,
Hoflieferauten. (714

Rheinſalm,
Weſerſalm,
Turbot,
Seezungen,
Rothzungen,
Zander,
Cabliau,
Schollen,
Schellfiſche.

II.

Beginn eines neuen Curſus.
Honorar für Damen 150, für Kinder I.--
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m. ſilber.
( goldene Medaille Kettchen
verloren gegangen. Finder bitte
beides gegen Belohnung abzugeben.
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(6813

Zu miethen geſucht
TD
ein großer. trockener
(4213
Lagerraum.
Offerten unter k. 4 an die Exped.

[ ][  ][ ]

Nr. 7
Dus Ergebniß der Neujahrs=Entſchuldigungskarten pro 1896 beläuft
ſich auf M. 61360 (wovon 10% mit M. 6136 der Beſſunger Klein=
kinderſchule
zugefloſſen ſind). Wir bringen dies zur öffentlichen Kenntniß
mit dem Ausdruck unſeres Dankes für alle Diejenigen, welche zur Er=
gung
dieſes Reſultates freundlichſt beigetragen haben.
[15
Darmſtadt, 8. Januar 1896.
Der Vorſtand des Vereins der Kleinkinderſchule.

Pfennigſparkaſſe Darmſtadt.
Diejenigen Pfennigmarkenblätter. welche eine auf volle Mark abgerundete
ſammteinlage während des abgelaufenen Vierteljahres nachweiſen, ſind nebſt den
dtiſchen Sparkaſſebüchern
Samstag den 11. d. Mts.
die Herren Stationserheber zur Veranlaſſung der Ueberſchreibung abzuliefern.
Darmſtadt, den 7. Januar 1896.
[716
Das Curatorium der Pfennigſparkaſſe.

Hochfeime

üssTahm

1
14
GUuO

täglich friſch per ½ Pfund
Beste Vollmilch (reine Kuhmilch)
per Lite=
(unter ſtändiger Controlle des Herrn Dr. H. Weller,
Vorſteher vom Chem. Unterſuchungsamt Darmſtadt).
Kindermileh
Buttermilch (äglich friſch)

Hager-MiIch (abgekocht)

empfehle:
M. - 60.
-. 18.

per Liter . 18.
G.
G.
Heſir-Milch per excl. Flaſche 20 und 30 Pfg., für Magenkranke
ſehr zu empfehlen.
Büss-Rahm per Ltr. 80 Pfa, Gauer-Rahm per Ltr. 1 M.
Rahmkäse, ſogen. Frühſtücksküſe, per Stück 12 Pfg.
Handkäse, ſogen. Bauernkäſe, per Stück 4, 5 und 6 Pfg.
Vereins-Dampf-Aolkerei Darmſtadt,
Nr. 3 Woogsplatz Nr. 3.
W
u8. Unſere ſämmtlichen Milchprodukte werden franco ins Haus gebracht.
Beſtellungen ꝛc. bitten wir direkt bei unſerer Verwaltung Woogs=
platz
Nr. 3 - niederzulegen.
[77.

Bekanntmachung.
Nachdem die Generalverſammlung unſerer Aktionäre vom 18. Dezember 1895
die Erhöhung des Grundkapitals durch Ausgabe von Vorzugsaktien und hiernach
die Herabſetzung des Grundkapitals beſchloſſen hat, bringen wir dies zur Kenntniß
und fordern zugleich in Gemäßheit Art. 243 H=G.=B. die Gläubiger unſerer Ge=
ſellſchaft
auf, ſich bei uns zu melden.
Darmſtadt, 6. Januar 1896.
Mühlenbauanſtalt, Maſchinenfabrik und Eiſengießerei,
vormals Gebrüder Seck, Darmstadt.
Ebner. i. V. Selig.
[718.

¾ Wohnungsgeſuch.
Zum 1. April für ruhige Miether
hübſche Wohnung geſucht, beſtehend
aus 4-5 Zimmern u. Zubehör. Geſl.
Off. u. f. 27 an die Expedition erb.

française sachant parſaite-
giooll
.
Völlbidvio ment italien, musique, ouv-
rages
, se placerait comme Institutrice ou
Demoiselle de compagnie auprés de ſa-
mille
tris distingnée. Elle ne demande
pas de gages Adr. TExpédl. (½½

720) 1 Fräul. als Stütze d. Frau,
durchaus perf. Herrſchaftsköchin, 1 gelernte
Kindergärtn., mehr. gewandte beſſ. Haus=
mädch
., alle mit nur g. Zeugn., auch einige
Landmädch, ged. u. nicht ged., ſuchen Stelle.
Näheres Frau Hartmann. Grafenſtr 16.

721) 1 tücht. Reſt.=Köchin, 1 Kinder=
fräul
. od. Stütze m. ſehr 9. Zeugn. ſuch ſof.
Stelle. Frau Roth, Alexanderſtraße 6.

7222) Ein mit einf. u. dopp Buchhaltg.
ſowie mit franz. u. engl. Correſpond. ver=
trauter
Kaufmann geſ. Alters empf. ſich
3. Beſorgg. v. Comptoirarb., auch ſtunden=
weiſe
. Gefl. Off. u. K. M. 32 an d. Erp.

456) Ein junger verheiratheter Mann
ſucht Stellung als Jagdaufſeher oder
Verwalter. Kaution kann geſtellt werden.
Gefällige Offerten erbeten unter K. L. 7
an die Expedition d. Bl.

U

723) Mädch. m. guten Zeugu, welche
ſelbſtänd. bürgerl. kochen können, erhalten
gute Stellen hier und auswärts. Näh.
Frau Hartmann, Grafenſtraße 16.

7243) Ein braves Mädchen, das zu
Hauſe ſchlafen kann, für ſofort geſucht.
Wenkſtraße 29 1 Treppe.

725) 1 kräftiges Mädchen zum
Austragen von Packeten und Reinmachen
des Ladens tagsüber geſucht.
Eliſabethenſtraße 19. Laden.

726b) Eine tüchtige Modiſtin ſucht
L. U. M. Fuld.

7272) Eine perfekte Schaftenſtep=
perin
ſucht Beſchäftigung.
Große Ochſengaſſe 2 im Laden.

6733) Ein anſtändiges Laufmädchen
geſucht. Näheres Expedition.

728b) Brave Mädch. erh. ſehr gute
Stelle durch Frau Roth, Alexanderſtr. 6.

5842) Ein braves Mädchen tags=
über
geſucht. Karlsſtraße 14 part.

5152) Geſucht für ſogleich ein
Mädchen,
das ſelbſtſtändig gut kochen kann, gut
empfohlen iſt u. Hausarbeit übernimmt.
Zu erfragen in der Exvedition.

5125)
Gewandte tüehtige
Verhsämterim,
welche ſchon in gr. Firmen thätig war,
ſucht baldigſt Veränderung Gefl. Off.
unter A. H. 9 an die Exped. d. Bl.

222b) Ein Lehrmädchen ſucht
M. Schmidt, Markt 3.

729) Hausburſche geſucht.
pfälzer Nof.

[ ][  ][ ]

0

Nr. 7

730) 5 br. Mädch. mit g. Zeugniſſer.
ſuchen ſof. Stelle. 1 Oberheſſin ſ. Stelle.
Frau Haaß, Kleine Ochſengaſſe 2.

731) 2 Mädchen, mit ſ. gut. Zeugn.
welche ſelbſtſtänd. kochen könn, ſuchen ſof
Stelle. Wolf, Ballonplatz 4.

H

732) Für ein hieſiges Engros=Geſchäft
wird für ſofort oder ſpäter ein
angehender Commis,
mit ſchöner Handſchrift als Expedient
geſucht. Offerten unter H. 38 an die
Expedition d. Bl.

7339) Buchbinder
geſucht.
A. Leinberger.

Tüchtigr Schloſſer
auf Herdarbeiten werden geſucht.
Offerten befördert sub 668 Rudolf
Mosse (Chr. Kullmann), Louiſen=
[7342
platz 4.

5963) Ein Junge kann die Schaften=
walkerei
erlernen bei ſofortigem Lohn
bei Eduard Cronert, Schaftenwalker,
Große Kaplaneigaſſe 10.

Egine Cravattennadel m. Schleiſe
verloren. Geg. Belohnung abzug.
bei Herrn Bach, Rheinſtr. 47. (35

B- 10 Bimmer
in 2 Etagen, event. kl. Haus per 1. April
zu miethen geſucht. Offert. mit äußerſter
Preisang. unt. L. 35 an die Exp. (736

uter Privat=Mittagatiſch
in und außer dem Hauſe.
[737
Victoriaſtraße 64 part.

Ein Raunt wagen in der

ür kl. Hand,
Nähe der Wilhelminenſtraße ſucht
7382)
Hoffärberei framer.

ſine ſprachgewandte Dame, welche viele
C5 Jahre im Ausland war, ertheilt
engl. und franzöſ. Stunden. Mäß.
Honorar. Off. C G. 37 a. d. Exp. (739

Ein halber Vorderplatz
im erſten Rang (rothe Karten) iſt ab=
[740
zugeben. Näheres Expedition.

Klavier-Anterricht
nach bew. leicht faßlicher Methode gegen
mäßiges Honorar ertheilt
Veruſsunſiker
in und außer dem Hauſe.
ſ22582b
Lrauliſurlerſtraße 33, 3 Creppen.

Freiwillige Feuerwehr Darmſtad

Hauntuerſammlung
Montag den 20. Januar 1896 - im Saale d=
Kameraden Karl Ph. Müller zur Roſenhöhe
Tagesordnung'
1) Berichte der Commandanten und Zugführer.
2) Neuwahl der Commandanten und Führer.
Das Commando.

RAUNOTTROTAO-Tal-
Gonntag den 12. Januar:
AAI
(6r
Anfans S Uhr.
Die Vergnügungs=Kommiſſion.

Coqua.
empſiehlt.
JJ. DIEFEIBhGI
DARNsraDL,
und dessen
nnte Verkaufsstellen.

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Walfsch-Ausstellung.

E nur noch bis Sonntag. -l

[742

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EG wohnung mit Zubehör, Manſarde
auch Hinterbau nicht ausgeſchloſſen.
Offerten nebſt Preisangabe unter A. 31
[743.
an die Expedition erbeten.

Ceſucht wird von einer Dame ein
G Wohnung von 3 Zimmern m

Küche und Zugehör im
Stadt. Offerten unter
die Expedition d. Bl.

Inrern, de
. J. 30 a
[7½ 2

[ ][  ][ ]

1406) Einen Lehrling mit guten
lzeugniſſen ſucht
M. W Trassel.

aale
ſöhel.

10.

f. Darmstädter

iglich grosse internationale
ecialitäten-Vorstellung von nur
ünstlern allerersten Ranges.
V. A.:

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Rich. Gersdori,
Sächsischer Volks-Humorist.
edlen Ubend anderes Repertoire.
8t0. 8te. 8to.

E Die Räume sind gut geheizt
nd der ganze Saal mit Fussboden
vorsehen.

745)

Die Direction.

chiffsbericht. Mitgeteilt von dem Agen=
der
Schiffsexpedienten J. H. P. Schrö=
&amp Comv. Bremen, D. Stamm, Alexan=
traße
6.
Der Poſidampfer Bonn, Kavitän Fr.
kel, iſt am 5. Januar wohlbehalten in
v=York angekommen.

Nr. 3
Tin Mädchen empfiehlt ſich im
E= Kleidermachen und Umändern per
Tag 120 Mk. Zu erſr. Hölgesſtraße 10
bei Schuidt.
[7462

(ſs können einige Mädchen das Klei=
L dermachen unter günſtigen Be=
dingungen
gründlich erlernen.
Schützenſtraße 6.
[47)

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E billig zu verkaufen.
Soderſtraße 16, L, rechts.
[748.

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30000 Ml. Obiekt zu 3½⁄₈ geſucht.-
Off. u. K. Ml. 36 an die Exped. (749.

Claviorstimmor
W.Omnus, Hoſmnſiker, Kranichſteinerklr. II.
Gefl. Beſtellungen, auch durch die
HittlitrSchot'ſche Muſikalien=Handlg.,
501E
Eliſabethenſtraße 7.

Radfahrer.. Poſt Nr. 5297 die

ſf abonnirt bei der
beſte deutſche Fachzeitung die ,Radwelt
erſcheint tägl., vom 110-313 2mal wöchentl.
u. Loſtet bei Abholung v. d. Poſt halbjährlich
35 Pfo., ins Haus gebr. nur 1 Mk. Beſte
Auskunft über gute Bezugsquellen. (50=

zum
Es gibt keine Coiletteſeiſe täg
lichen Gebrauch, welche die von tauſenden
deutſchen Profeſſoren und prakt. Aerzten
anerkannten und gerühmten cosmetiſchen,
hogieiniſchen und ſanitären Eigenſchaften hat,
wie die Patent=Myrrholin-Seiſe. Dies dürfte
Jedermann als Beweis genug ſein um die
Vatent=Myrrholin=Seife beim Waſchen als
Toilette=Geſundheits=Seife zur Geſundheits=
und Schönheitsvflege der Haut anzuwenden.
Die Patent=Myrrholin=Seife iſt in allen
guten Parfümerie= und Droquen=Geſchäften,
ſowie in den Apotheken 50 Pf. erhältlich
und muß jedes Stück die Patentnummer
33592 tragen.
[751

51
577) Eine Frau ſucht Lauſdienſt.
Große Kaplaneigaſſe 37.

Großherzogliches Hoftheater.
Donnerstag, 9. Januar.
13. Vorſtellung i. d. 5. Abonnements=Abtheilg.
Rothe Karten gültig.
Dalibor.
Große Over in 3 Akten von Smetana.
Anfang = Uhr. Ende nach 110 Uhr.

Freitag. 10. Januar.
Blaue Karten gültig.
Nareiß.

Samstag. 11. Januar.
Außer Abonnement.
Schüler=und Volksvorſtellung
zu ermäßigten Preiſen.
Die Räuber.
Vreiſe der Plätze:
Erſter Rang 2 M. Erſter Rang Fremden=
loge
2 M. Zweiter Rang Balkon 150 M.,
Zweiter Rang 1.50 M., Zweiter Rang Mittel=
loge
150 M., Dritter Rang Balkon 1 M.,
Dritter Rang 1 M. Dritter Rang Mittel=
loge
1 M. Parketloge 150 M. Sperrſitz
1.50 M. Varterre 1 M. Stehparterre 1M.
Vierter Rang Balkon 50 Pf Erſte Gallerie
40 Pf., Zweite Gallerie 30 Pf.

Joraelitiſcher Gottesdienſt.
Haupt=Synagoge.)
Samſtag den 11. Januar.
Vorabendgottesdienſt 4 Uhr 30 Min.
Morgengottesdienſt 8 Uhr 30 Min.
Schrifterklärung.
Sabbathausgang 5 Uhr 35 Min.

Gottesdienſt in der Synagoge der igr.
Religionsgeſellſchaft.
Samſtag den 11. Januar.
Vorabend 4 Uhr 20 Min.
Morgens 8 Uhr.
Nachmittags 3 Uhr 30 Min.
Sabbathausgang 5 Uhr 35 Min.
Wochengottesdienſt v. Sonntag. 12. Jan. an:
Morgens 7 Uhr.
Nachmittags 4 Uhr 30 Min.
WB. Donnerstag den 16. Januar Rausch
Chaudesch Schewat.

Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Reich. Der Reichstag wird ſeine erſte Plenar=
ng
nach den Weihnachtsferien am 9. d. Mts. nachmittags
hr abhalten. Auf der Tagesordnung ſteht die erſte Beratung
Entwurſs eines Börſengeſetzes und betreffend die Pflichten
Kaufleute bei Aufbewayrung fremder Wertpaviere. Die
dgetkommiſſion wird ſofort in Thätigkeit treten. Am 10. d. M.
mittags erfolgt zunächſt die Beratung des Etats des Aus=
rtigen
Amtes. In früheren Fällen iſt dieſer Etat immer erſt
ler beraten worden. Die politiſchen Verhältniſſe treten dies=
an
erſte Stelle.
Die Poſt- meldet, der Bundesrat trete am Donnerstag
er Freitag zuſammen. Auf der Tagesordnung ſtehe die Thron=
gefrage
in Lippe=Detmold.
Italien. Die Agenzia Steſani meldet aus Maſſauah:
n letzten Nachrichten zufolge treten die im Lager der Schoaner
laufenden Gerüchte über die Ankunft Meneliks weniger be=
umt
auf. Infolge der in dem Vormarſche des Neaus einge=
tenen
Verzögerung ſeien Mißhelligkeiten zwiſchen Ras Man=
ſcha
und Ras Makonnen entſtanden. Der Kommandant von
akalle ſandte am 4. d. M. an General Baratieri einen Bericht,
welchem er die dortige Lage als gut darſtellt. Am 6. d. M.
ternahm eine italieniſche Abteilung von Adigrat aus eine
cognoscierung gegen Südoſten bis Sincatu. Dieſelbe fand
8 Land ruhig und vom Feinde keine Spur.
Belgien. Der unabhängige Congoſtaat erhielt ein Tele=
amm
, in welchem der Sieg Lothaires über die Aufſtändiſchen
Luleaburg beſtätigt und gemeldet wird, daß die Offiziere
anken und Auguſtin. ſowie der Sergeant Langerock am 18.
guſt in Gandu und Lieutenant Sandrart, ſowie der Sergeant
corte am 13. September am Lomani=Fluß getötet wurden.

Spanien. Beim Kriegsminiſter iſt kein Rücktrittsgeſuch des
Marſchalls Martinez Campos eingelaufen.- Eine Deveſche
des Imparciallaus Havana meldet: Die Inſurgenten dringen
immer weiter vor. Eine zahlreiche Abteilung brach in die Pro=
vinz
Vinar del Rio ein und drang bis zu den Städten Cabairas
und Seiba del Ague vor, welche geplündert und in Brand ge=
ſteckt
wurden. Eine weitere Depeſche meldet, daß die Inſurgenten
ſich der Stadt Alquizar bemächtigten und dort die Kirche mittelſt
Dynamit in die Luft ſprengten.
Türkei. Nach den neueſten Berichten ſollen die Aufſtän=
diſchen
in Zeitun ihren Proviant für einige Monate er=
gänzt
haben und mit Munition verſehen ſein. Schwierigkeit ſoll
nur die Verpflegung der dort verſammelten Flüchtlinge machen.
Die Aufſtändiſchen ſeien entſchloſſen, ſich nur bei Gewährung ge=
wiſſer
Privilegien zu unterwerfen. Der reichliche Schneefall er=
ſchwert
die Fortſetzung der türkiſchen Offenſive und die Verpfle=
gung
der türkiſchen Truppen. - Es verlautet, ſämtliche Polizei=
behörden
ſeien beordert, alle Armenier niederzumetzeln, die
während der armeniſchen Weihnachten am 18. Januar türken=
feindliche
Demonſtrationen veranſtalten ſollten.
In Sachen des Transvaal=Konflikts ſchreibt die Köln.
8tg. - und ſie giebt damit der allgemeinen Anſicht am treffendſten
Ausdruck - folgendes: Die Richtigkeit des deutſchen Sprich=
worts
: Blinder Eifer ſchadet nurs wird durch die gegenſeitige
Haltung eines größeren Teils derengliſchen Preſſe wiederumbeſtätigt,
Times=, Standard= und andere Blätter ſind durch das Glück=
wunſchtelegramm
unſeres Kaiſers außer Rand und Band geraten,
ſie überbieten ſich in beleidigenden Ausdrücken und in Drohungen
gegen Deutſchland. Dabei fallen ſie vollſtändig aus der Rolle,
indem ſie auf England beziehen. was gegen Dr. Jameſon und
ſeine Banden gerichtet war. Als anglophobiſche Blätter eine
ſolche Vermengung verſuchten, fand dies bei derernſten deutſchen

[ ][  ][ ]

92

Preſſe Zurückweiſung unter Hinweis auf die lohale Haltung des
Londoner Kabinetts, welches das Vorgehen des Dr. Jameſon
desavouiert und ihn mit ſeinen Banden für Judlausi erklärt
hat. Die engliſchen Blätter ſollten daher bedenken, daß, indem
ſie den kaiſerlichen Glückwunſch zur Zurückweiſung jenes völker
rechtswidtigen Angriffs als gegen England gerichtet bezeichnen,
ſie die Aufrichtigkeit der Erklärungen der eigenen Regierung ver=
dächtigen
und damit nicht uns, ſondern England beleidigen. Die
Drohung, England werde keine Intervention in Transvaal dulden
entbehrt jeder Grundlage angeſichts der Thalſache, daß von eng
liſchem Gebiet aus jener Staat hinterrücks überfallen wurde.
Konnte England dies nicht hindern, ſo brauchen andere Staaten
es darum nicht zu dulden, und wenn die engliſchen Blätter von
der Suzeränität Englands über Transvaal reden, ſo bekunden
ſie nur ihre Unbekanntſchaft mit dem, was 1884 in London ver=
abredet
wurde. Deutſchland wird auch in den Kundgebungen
ſeiner Shmpathie nicht den Boden des Rechts und der Verträge
verlaſſen. Die beleidigenden Aeußerungen engliſcher Blätter laſſen
uns kühl bis ans Herz hinan, denn wir ſind eingedenk des
Wortes: Wer beleidigt, hat immer Unrecht
Sämtliche Wiener Blätter beſprechen die Transvaal=Frage.
Sie bedauern, daß durch die Londoner neueſten Demonſtrationen
gegen die Deutſchen die Aufregung geſteigert worden ſei. Die
Blätter ſprechen indes zugleich die Erwartung aus, daß die
Schärfe der Situation bald nachlaſſen werde, und daß ein ernſter
Konflikt nicht entſtehen wird. Der Pariſer Temps' findet die
Lage zwiſchen England und Deutſchland ernſt, hofft aber auf=
richtig
, die Spannung werde nicht zunehmen. Kein gebildete:
Franzoſe heae Haß gegen England. Ohne Enaland würde die
Welt eines Sterns erſter Größe entbehren. Anderſeits dürfe
man den aggreſſiven engliſchen Chauvinismus nicht vergeſſen;
Frankreich ſei in den letzten Jahren überall auf die ſyſtematiſche
Böswilligkeit der engliſchen Regierung und öffentlichen Meinun,
geſtoßen. Wenn die letzten Ereigniſſe eine heilſame Lehre für
dieſe egoiſtiſche Arroganz bilden könnten, würden ſich die wahren
Freunde Englands herzlich freuen. - Der niederländiſche, in
Berlin weilende Geſandte Transvaals telegraphierte nach Amiſter=
dam
, alle europäiſchen Mächte unterſtützten Transvaal gegen
England. Das Vorgehen Deutſchlands ſei begeiſtert aufgenommen
worden.
Aus London liegen folgende Meldungen vor: Dem Kolonial=
amte
ging eine Depeſche des Gouverneurs des Kaplandes aus
Prätoria zu, derzufolge im Auftrage des Gouverneurs an die
Behörden der Südafrikaniſchen Geſellſchaft in Buluwayo im
Namen der Königin telegraphiſch die Aufforderung gerichtel
wurde, den Munitonsvorrat der Geſellſchaft an einen zu dieſem
Zwecke von der engliſchen Regierung nach Buluwayo entſandten

Offizier zu übergeben. Auch den Civilbehörden von Buluwayo.
wurden beſtimmte Weiſungen gegeben, nach welchen ſie die Bürger

aufzufordern haben, die Ordnung auſrecht zu erhalten und ſich
jeder Teilnahme an feindſeligen Bewegungen zu enthalten. Den
Befehlen wurde ſtreng Folge geleiſtet. Am Dienstag konſe
rierte der deutſche Botſchafter lange mit Lord Salisburh; er
ſoll wichtige Mitteilungen der deutſchen Regierung, betreffend
Transvaal, überbracht haben. Salisburh hatte darauf eine
lange Beratung mit Chamberlain, der die beabſichtigte Reiſe zur
Königin auſgab. Ter Times; zuſoige erning Befehl zur un=
verzüglichen
Formierung eines fliegenten Geſchwaders von zwei
erſtklaſſigen Schlachtſchiffen, zwei erſtklaſſigen und zwei zwei=
klaſſigen
Kreuzern. Das neue Geſchwader ſoll bereit ſtehen
überall hinzugehen, entweder um die bereits im Dienſt befindliche
Flotte zu verſtärken, oder um eine beſondere Streitmacht zu
bilden. Ferner wurde der Times' zufolge beſchloſſen, ein Ge=
ſchwader
nach der Delagoa Bai zu ſenden. Der Dailh Tele
graph; meldet: Die Regierung beſchloß eiligſt Kavallerie= und
Infanterieverſtärkungen nach der Capſtadt zu ſenden. Ein 100l
Mann ſtarkes Regiment, das aus Indien nach England unter=
wegs
iſt, bleibt in Capſtadt. Ein erſtklaſſiger Kreuzer iſt nad
der Delagoa Bai beordert. - Aus Johannesburg wird gemeldet,
daß der hauptſächlichſte Teil der Bevölkerung, auf den alles an=
komme
, von den Revolutionären zur Regierung übergegangen
ſei. Frauen und Kinder verlaſſen die Stadt Prätoria.
Der
Korreſpondent des Reuſerſchen Bureaus' in Südafrika iſt als
Spion der Chartered Companh (2) von den Boeren verhaftet
worden.

Stadt und Land.
Darmſtadt, 9. Januar.
Zur Meldung bei Sr. Königl. Hoheit dem Großherzog
erſchienen geſtern: Prem.=Lt. Ehrhardt I. vom 4. Großh. Inf.=
Regt. Nr. 118 kommandiert als Adjutant zur 30. Inſ.=Brigade,
Prem.=Lt. v. Stein=Liebenſtein=Barchfeld vom 2. Bad. Grenadier
Regt. Kaiſer Wilhelm I. Nr. 110 kommandiert zur 49. Inf.=
Brigade, Hauptmann v. Steinau=Steinrück l. 8. des Fuß=Art.=
Regts. von Hinderſin (Vomm.) Nr. 2. Vorſtand des Art.=Depots
Darmſtadt, Zeuglt Wandel, Forſtaſſeſſor Moſer, Gek=Lt. der Reſ.

9

des 2. Bayer. Jäger Bats., Banmſchulenbeſitzer Jäger aus Bens=
heim
, Ingenieur=Aſſiſtent bei der Heſſiſchen Ludwigsbahn Rauck
von Mainz; Baurat Reuling, Verlagsbuchhändler Roth, Direktor
des Gas= und Waſſerwerks Bergen und Direktor des Neal
ghmnaſiums Dr. Rauſch aus Gießen; Regierungsrat Fey, Hof=
theater
=Tagskaſſier Göbel, Bürgermeiſter Spielmann von Groß=
Steinheim, Rendant Weitz von Offenbach, Hoftheater=Kapellmeiſte
Rehbock, Bezirksvorſteher Schultheiß von Mainz. Oberförſter und
Kammerjunker Frhr. van der Hoop, Landgerichtsdirektor Schäfer
Forſtwart Vollhardt, Gemeindeeinnehmer Kraßz von Dudenhofen
die Juſtizräte Maſſot und Langenbach; zum Vortrag: Staats
miniſter Finger, Finanzminiſter Weber, Oberkammerherr Frhr.
v. Schenck, Geheimerat v. Werner, Ordenskanzler Generalmajor
3. D. v. Herff. Kabinettsrat Römheld.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben dem Kom
mandeur des Gendarmeriecorps Oberſt Beck die Krone zu den
Komturkreuz 2. Kl. des Verdienſtordens Philipps des Groß
mütiaen verliehen.
Ernannt wurde der Amtsgerichtsdiener an dem Amtsgerich
Alsfeld Adam Specht zum Kanzleidiener an dem Landgericht
der Provinz Starkenburg
Militärdienſtnachrichten. Graf v. Lüttichau
Sek. Lt. a. D., zuletzt vom 1. Großh. Heſſ. Drag.=Regt. Nr. 23.
in der Armee und zwar als Sek.=Lt. der Reſ. des Feld=Art.
Regts. von Vodbielski (Niederſchleſ.) Nr. 5 mit einem Patent vom
1. Juni 1880 wiederangeſtellt und vom 1. Februar d. Js. ab aul
6 Monate zur Dienſtleiſtung bei dem Regiment kommandiert.
Wandel, Zeuglt. vom Art.=Depot in Darmſtadt, zum Art.=Depot
in Metz, Schimmelmann, Kaſerneninſp. in Mainz. nad
Schweidnitz,. Niemeyer, Kaſerneninſo. in Poſen, nach Mainz.
Dietz, Rechnungsrat. Intend=Sekretär von der Intend. der
Großh. Heſſ. (25.) Diviſion, zur Corps-=Intend. des 15. Armeecorp.
verſetzt.
Aus dem Hoftheaterbureau wird uns mitgeteilt, daß ein
getretener Hinderniſſe halber ſtatt der in Ausſicht genommenen
Oper Der fliegende Holländer; am heuligen Theater
abend Donnerstag, den 9. Januar) die neue Oper Dalibor
wiederholt wird.
Bei den im Dezember 1895 an der Großh. Techniſche:
Hochſchule abgehaltenen Diplom Hauvtprüfungen wurde den
Kandidaten Rady Owtſcharow aus Eßki=Dſchuma (Bulaarien,
und Michael Stawreff aus Sliven (Bulgarien) das Diplon
als Bau=Ingenieur, dem Kandidaten Georg Schick aus Main,
das Diplom als Elektro=Ingenieur erteilt.
Aus Anlaß der Feierlichkeiten bei Einweihung der
Neubauten der Techniſchen Hochſchule hat der bewährt
Gönner der Hochſchule Herr Rentner Ludwig Joſeph Pfungſ.
zu Worms die von ihm auf 1000 Mark normierte Jahresichenkun,
zu Stipendien für Studierende für das Studienjahr 189596 ar
den Betrag von 2000 Mark erhöht und damit einer Anzah
Studierenden eine weſentliche Beihilfe gewährt. Da Herr Pfungſ.
verhindert war, der Feier am 28. Oktober 1805 perſönlich bei=
wohnen
zu können, waren deſſen Glückwünſche durch folgende:
Telegramm eingetroffen: Rektorat der Hochſchule Darmſtadt.
Meine herzlichſten Wünſche begleiten Lehrer und Studierende ir
das neue Heim! Möge dasſelbe dauernd ſein eine hervorragende
Stätte der Wiſſenſchaft, der Wahrhaftigkeit. Gerechtigkeit und
Menſchenliebel - Für das Studienjahr 189697 hat Herr Pfungſt
in hochherziger Weiſe wieder die Summe von 1000 Mark 31
Studien=Beihilfen bereit geſtellt.
Ueber eine neue Anerkennung, welche Herrn Profeſſor
A. Meſſel in Berlin, unſerem Landsmanne. der bekanntlich dazu
auserſehen iſt, den Muſeumsneubau in unſerer Stadt aus
zuführen, von Allerhöchſter Stelle zuteil geworden iſt, ſchreiben
Berliner Blätter: Vrofeſſor A. Meſſel iſt vom Kaiſer in Audien.
empfangen worden. Im Anſchluß an dieſe Meldung dürſte inter=
eſſieren
, daß der Kaiſer Herrn Proſeſſor Meſſel in Angelegenheit
des Palazzo Caffarelli lunſer deutſches Botſchafter=Haus in
Rom) empfangen hat, um ſich Vortrag über den Stand der Vor
arbeiten unter Vorlage von Zeichnungen halten zu laſſen. Der
Kaiſer hat bei ſeiner letzten Anweſenheit in Rom beſchloſſen, den
großen Saal des alten Palaſtes, der in alter Zeit nicht dekoriert
worden war und der zur Zeit ſeiner Empfänge dort in einen
ſehr unwürdigen Huſtande für dergleichen Feſtakte ſich befand, in
vornehmer Weiſe herſtellen und ausbauen zu laſſen, ſo daß er
ſich würdig dem alten vornehmen Bau und den in Nom noc
vorhandenen Feſträumen der alten Paläſte anreihe. Der architek
toniſche Teil der Arbeit iſt nun vom Kaiſer Herrn Profeſſor
Meſſel übertragen worden, während mit der Ausführune
der proiektierten Malereien, aus dem Gebiete der deutſcher
Sagen, Profeſſor Hermann Prell betraut worden iſt.
L. Im November v. Js. ſind von der Stadtverordneten=
verſammlung
die Linien der elektriſchen Straßenbahn
feſtgelegt worden. Am 24. Degember iſt nun ein Antrag der
Stadtv. Blumenthal und Rückert an die Stadtverordnetenver
ſammlung gelangt, in welchem ausgeführt wird, daß die Intereſſen.
des Martins= und Johannesviertels, ſowie der Neuſtadt noch zu

[ ][  ][ ]

ne.
k.

Beilnge zu Nr. des Darmſtädter Tagblatte vom 9. Januar 1806.

rl=
fungl

henkun,
596 au

bei

enig wahrgenommen ſeien. Es werden folgende weitere Strecken
orgeſchlagen: a. Theaterplatz, Hochſchulſtraße, Lauteſchläger=
raße
. b. Kreuzung der Fraͤnkfurter= und Blumenthalſtraße
5chlachthaus, Liebigſtraße, Wilhelmsplatz, Wendelſtadtſtraße,
rafenſtraße (mit Anſchluß an die Bahnhofslinie). Eliſabethen=
raße
, Saalbauſtraße (Saalbau), Riedeſelſtraße, Heidelbergerſtraße
3 zur Wilhelmſtraße. Falls die Linie sub a abgelehnt werde,
ird vorgeſchlagen die Linie b am Schloßgartenplatz beginnend
ſchloßgarten= und Kahlertſtraße bis zur Liebigſtraße durchlauſen
1 laſſen zum Anſchluß an eine bereits beſchloſſene Linie. Dafür
ätte alsdann die Strecke Blumenthalſtraße und Liebigſtraße bis
r Kahlertſtraße wegzufallen. Die Antragſteller ſind überzeugt,
die neuen Strecken im finanziellen Intereſſe der Stadt
elegen ſeien und bitten deren Herſtellung gleichzeitig mit der=
nigen
der anderen Linien vorzunehmen. Dem Antrag iſt ein
berſichtlicher Plan beigefügt.
In dem ſtädtiſchen Pfründnerhaus iſt vom Dezember
J. nur ein Zugang zu verzeichnen. Der Inſaſſenbeſtand zu
inde des genannten Monats belief ſich auf 41 Perſonen männ=
chen
und 61 weiblichen Geſchlechts. zuſammen 102. Das
rmenhaus zeigte ebenfalls, trotzdem im Winter erfahrungs=
emäß
die Belegung eine ſtärkere iſt, im diesmaligen Dezember
eine beſonders vermehrte Inanſpruchnahme, eine Folge der
lilden Witterung, die geberrſcht hat. 8 neuen Zugä igen ſtanden
Abgänge gegenüber. Der Inſaſſenbeſtand belief ſich Ende des
enannten Monats auf 74, nämlich 47 Männer, 22 Frauen und
Kinder.
0 Im Monat Dezember v. J. ſind im ſtädtiſchen
rankenhaus 305 Kranke an zuſammen 4860 Tagen verpflegt
vorden, gegen 328 Kranke mit 4782 Verpflegstagen im gleichen
ſonat des Vorjahres.
2 Im Evangel. Arbeiter= und Handwerker=
Serein hielt Dienstag. 7. Januar, abends, Herr Pfarrer Keil
en angekündigten Vortrag über: Bürgerliches Leben und
Treiben im Mittelalterr. In außerordentlich friſcher und an=
chaulicher
Weiſe ſchilderte Nedner das Leben in einer mittel,
lterlichen Stadt, indem er zunächſt ein Bild von der äußeren
beſtalt einer ſolchen mit ihren keummen, winkeligen, ungepflaſter=
en
Straßen gab. Das öffentliche Leben des Bürgers in den
Beſchlechtern wie in den hünften wurde zu klarer Anſchauung
gebracht. Dann führte Redner in das Innere eines wohlhaben=
den
Bürgerhauſes und zeichnete das tägliche Leben darinnen.
zum Schluß wurde noch der - verhältnismäßig ſeltenen.
Volksluſtbarkeiten mit ihrem friſchen Humor gedacht. Seinen
Ausführungen wußte der Herr Vortragende durch Vergleiche mit
der Gegenwart noch ein beſonderes Intereſſe zu verleihen.
zeugnis für die durch den Vortrag gegebenen mannigfachen An=
regungen
gab die ſich anſchließende lebhafte Diskuſſion. Der
Evangel. Arbeiter= und Handwerker=Verein darf mit Befriedigung
auf den Verlauf dieſer ſeiner erſten Veranſtallung im neuen
Jahre zurückſehen.
S. C. Füir das am Sonntag. 12. Januar nachmittags ſtatt=
ſindende
Verbandslaufen des Deutſchen= und Leſterreichiſchen=
Eislauf=Verbands auf der Eisbahn des Schlittſchuh=Klubs
an der Eſchollbrückerſtraße, findet ein Vorverkauf der Ein=
trittskarten
am Samstag an der Kaſſe der Eisbahn
ſtatt. Es wäre jehr wünſchenswert, wenn im Intereſſe einer
möglichſt ſchnellen Zulaſſung zu der Eisbahn, von dieſer Ein=
richtung
ein ausgiebiger Gebrauch gemacht würde. Für diejenigen,
welche ihre Eintrittskarten ſchon am Samstag im Vorverkauf
gelöſt haben, ſowie für die Beſitzer von Freikarten iſt ein be
ſonderer Eingang oberhalb des Haupteingaugs vorgeſehen.
Das Feſt findet außer Abonnement ſtatt und es beträgt der Ein=
trittsvreis
für Erwachſene 1 Mk., für Schüler 50 Pfg. Während
des Preislaufens findet großes Loppelkonzert der geſamten
Kapelle des 1. Großh. Heſſ. Dragoner=Regiments Nr. 23 ſtatt.
D. N. Nur wenige Tage trennen uns noch von der zur Er=
öffinung
des heurigen Karnevals nächſten Samstag im ſtädtiſchen
Saalbau ſtattfindenden großen Damen=oitzung der
Darmſtädter Narrhalla (Zug=Verein. Aller Vor=
ausſicht
nach verſpricht dieſelbe. würdig dem Jubeljahre der
Narrhallar, großartig zu werden. Eine Reihe Vorträge
von den tüchtigſten, beliebteſten Karnevaliſten unſrer Vaterſtadt
iſt angemeldet, ein reichhaltiges Liederbuch iſt in Arbeit. Neben
andren Darbietungen, wie ſie aus den früheren Sitzungen der
Narrhalla; bekannt ſind, wird die Haupt= und Staatsaktion des
Eröffnungs=Abends ſein die große Gratulations=Cour
der Abordnungen ſämtlicher karnevaliſtiſch angehauchter Völker=
ſchaften
des Erdballs: Chineſen, Grieſemer, Kameruner, Groß=
Gerauer ꝛc., ferner die Innungen, des Stadtrates von Abdera
u. ſ. w. die Erzeugniſſe ihrer Länder, bezw. ihres Gewerbe=
fleißes
als Jubiläumsgaben, überreichend. Das übliche Tanz
vergnügen ſoll den würdigen Schluß der Situng bilden.
Wohl mit aus letzterer Urſache ſind die liebenswürdigen Narr=
halleſinnen
mit Eifer daran, ihren närriſchen Staat= in beſte
Verfaſſung; zu bringen. Der Aufruf des größen Rates zur
Erwerbung der Mitgliedſchaft bei der Narrhalla; hat bereits

ſchöne Früchte getragen - die Mitgliederzahl iſt anſehnlich ge=
wachſen
. Aber für noch manchen närriſchen Bruder iſt Platz im
Saalbau, möge deshalb niemand die Geiegenheit verſäumen, im
Lauſe der nächſten Tage in den durch Anzeige bekannt gemachten
Verkaufsſtellen Kapp und Stern zu erwerben, da auf
dieſe Weiſe die Veranſtaltungen der Narrhalla; zu weſentlich
billigeren Preiſen zuganglich ſind. Den bereits als Mitglieder
Angemeldeten diene auf dieſem Wege zur Nachricht, daß mit
der Ausgabe von Kapp und Stern morgen begonnen werden wird.
N Am Sonntag abend vermißte in ſeiner Wohnung ein aus
den Schulferien hierher zurückgekehrter junger Mann das
Portemonnaie mit über 200 Mark Inhalt. Er war vom
Bahnhof aus mit einer Droſchke gefahren und mutmaßte, das
Vortemgnnaie darin verloren zu haben. Eine Durchſuchung des=
ſelben
förderte denn auch das Geld zu Tage. Inzwiſchen hatte
der Kutſcher fünf Fuhren gethan, ohne daß ein Fahrgaſt das
Geld gefunden hatte.
Mainz. 8. Jan. Bezüglich der Frage der Einführung
der Sonntagsruhe für die Anwaltsbureaux-
wie
ſolche in Darmſtadt und Gießen bereits beſteht - ſand letzter
Tage eine Verſammlung der hieſigen Rechtsanwälte ſtatt. Im
Verſolg dieſer Verſammlung ceirkuliert gegenwärtig unter den
Anwälten ein Fragebogen, durch welchen die Anſichten der ein=
zelnen
Anwälte erhoben werden. Bei allgemeiner Zuſtimmung
bleiben die Anwaltsbureaux in der Folge lan Sonn= und Feier=
tagen
für das Publikum geſchloſſen, während es den Anwälten
vorerſt unbenommen bleiben ſoll, ob ſie ihr Verſonal beſchäftigen
wollen oder nicht.

Reich und Ausland.

Aus der Reichshauptſtadt, 7. Jan. Inſolge einer Be=
ſtimmung
des Kaiſers verlegte die Ausſtellungskommiſſion den
Eröffnungstermin der Internationalen Kunſtausſtel=
lung
neuerdings auf den 3. Mai.
Der Ueberſchuß aus der
Schloßfreiheitslotterie kommt jetzt armen Wochnerinnen
zugute. Die Kaiſerin hat, wie man ſich er innert, für dieſen edlen
Zweck den 50000 M. betragenden Ueberſchuß oder vielmiehr die
Zinsbetcäge dieſes Kapitals beſtimmt. Dieſelben werden in
voller Höhe dem Verein zur Unterſtützung und Verpflegung
armer Wöchnerinnen überwieſen, welcher geeignete Wöchnerinnen
in die Heimſtätten ſchickt und die zurückbleibendeu Familien unter=
ſtützt
. Die Binserträge ſind im letzten Jahr in Höbe von 1785 M.
gezahlt worden und der Verein hat hieraus 24 Wöchnerinnen
den ſtädtiſchen Heimſtätten für Geneſende zugeführt.
Die
Verl. Korr." ſchreibt: In der Preſſe wird behauptet, die Weih=
nachtsgratifikationen
für die Eiſenbahnbeamten
der äußeren Dienſiſtellen ſeien in dieſem Jahre gegenüber den
Vorjahren aus Sparſamkeitsrückſichten in außergewöhnlich ge=
ringer
Zahl zur Verteilung gelangt. Dieſe Behauptung iſt durch=
aus
unzutreffend. Die Verwallung iſt weit davon entfernt, auf
Erſparniſſe bei dieſen Mitteln Bedacht zu nehmen. Vielmehr iſt
im laufenden Rechnungsjahre für Remunerationen und Unter=
ſtützungen
an Beamte derſelbe namhafte Betrag. rund 2603 00
Mark wie im vorigen, in den Staatshaushaltsetat eingeſtellt
worden.
Votsdam, 7. Jan. Im Prozeß Wehlau verkündete der
Gerichtshof, daß Wehlau wegen Verletzung der Amtspflichten
gegen den Auguſt Bell und im Falle des Dolmetſchers Etecki
zur Verſetzung in ein anderes Amt von gleichem Range,
zu 500 M. Geldſtrafe und zur Tragung der Koſten verurteilt
ſei. Lie Tötung der drei Gefangenen ſei keine Amtsverletzung.
da ſie im Kriegszuſtande erfolgte, dagegen ſei die grauſame Art
der Ausführung als Amtsverletzung anzuſehen. Eine ſolche
liege auch in der Verhängung der Prügelſtraſe zur Beitreibung
von Privatſchulden. Mildernd iſt ins Gewicht gefallen, daß der
Angeklagte jung und unerfahren nach Kamerun ging und daß
der Gouverneur v. Zimmerer ihn hätte überwachen ſollen.
3 Frankfurt, 8. Jan. Dem Kammervirtuoſen und Celliſten
Hugo Becker iſt das PrädikatVrofeſſor' beigelegt worden.
München, 8. Jan. Das Kultus=Miniſterium hat angeordnet,
am 18. Januar in allen Schulen die Erinnerung an die Pro=
klamation
des Deutſchen Reiches entſprechend zu feiern.
Leipzig, 7. Jan. Die Verbindung der beiden Großſtädte
Leipzig und Halle durch dieelektriſche Bahn gewinm
greißbare Geſtalt, nachdem die preußiſche Regierung für 35 km
die erforderliche Konzeſſion erteilt hat; man erwartet, daß die
ſächſiſche Regierung für die in Betracht kommenden reſtlichen
6 km dieſem Beiſpiel folgen wird.
Oldenburg, 8. Jan. In dem Beſinden der Großher=
zogin
, die ſchon ſeit dem Tode der Erbgroßherzogin leidend
iſt, iſt keine günſtige Wendung eingetreten. Die Ernährung und
der Schlaf waren dem ärztlichen Berichte zufolge, ſehr beein=
trächtigt
, ſo daß der Schwächezuſtand anhält.
Prag, 7. Jan. Im böhmiſchen Landtage beantwortete der
Statthalter Graf Thun die Interpellation betreſfend die Aanali=
ation
der Elbe und der Moldau zwiſchen Auſſig und Prag

[ ][  ]

94

Nr.

dahin, daß die Miniſterien des Inuern und der Finanzen ihre
Geneigtheit ausgeſprochen hätten, die Ausführung des Kanali=
ſations
-Unternehmens mit einem Geſamtkoſtenaüfwande von
13 050 000 Gulden zu genehmigen, wenn das Königreich Böhmen
und die übrigen Intereſſenten die Hälfte der Koſten übernähmen.
In dieſem Falle würde zu Anfang des Jahres 1897 mit dem
Bau begonnen werden.
Carmaux, 7. Jan. Die ſozialiſtiſchen Deputierten.
die zu Schiedsrichtern zwiſchen dem Fabrikbeſitzer Reſſegnier und
ſeinen Arbeitern gewählt waren, haben entſchieden, daß Verreri=
inx
Verriers in Albi gebaut werden ſoll. Dieſe Entſcheidung gab
Veranlaſſung zu heſtigen Proteſterklärungen aegen dieſe ſozia=
liſtiſchen
Deputierten.-Die Mitglieder der Munizipalität von
Carmaux haben ihre Mandate niedergelegt.
Kleine Chronik. Eine Rieſenſendung von Näh=
nadel
n iſt letzthin von Iſerlohn abgegangen. Gie hatte das
anſtändige Gewicht von 80000 Kilogramm, und zur Beförderung
waren 16 Waggons erforderlich. Eine wichtige wirtſchaft=
liche
Maßregel wird in Frankreich vorbereitet. In Süd=
frankreich
ſoll demnächſt der Verſuch gemacht werden, mittels
Dynamits den ſteinigen Boden der 73000 Hektar umfaſſenden
Crau=Ebene wenigſtens ſtellenweiſe zu ſprengen. Der Boden iſt
jetzt nur von einer dünnen Schicht Ackererde bedeckt, auf der
blos Futterkräuter für die zahlreich weidenden Schafheerden
wachſen. Nach der Sprengung des Felſens. unter dem ſich ein
von dem Waſſer des nahen Meeres ſtets angeſeuchteter Sand oder
auch Thonerde befindet. will man einen Verſuch mit der An=
pflanzung
von Bäumen machen, deren Wurzeln durch die Spalten
ſich im Untergrunde verbreiten und feſten Fuß faſſen könnten.
C Alle von uns mit Hilfe von Dampfmaſchinen, Turbinen und
anderen Maſchinen erzeugten Kraſtleiſtungen ſind verſchwindend
klein gegen die in der Natur allerorts ſich zeigenden rieſigen
Kraftleiſtungen. So wurde z. B. von einer vom Gemmi Paß
abſtürzenden Lawine nachgerechnet, daß dieſelbe bei
ihrem Sturz eine Energie von 4400000 000 Meter=Tonnen ent=
wickelt
haben muß. Ein Bild von der Bedeutung dieſer an und
für ſich nichtsſagenden Zahl erhält man, wenn man nachrechnet
und erfährt, daß dieſe Kraſtauſſpeicherung einer Leiſtung von
einer Million Pferdeſtärken in einer Minute gleichkommt, welche
Keaft gerade ausreicht um 90000 Glühlampen von 16 Kerzen
Lichtſtärke ein Jahr lang zu unterhalten! Der Schnee dieſer
Lawine aber entſtand aus Waſſer, welches von der Sonne im
Thal verdampft, alſo in Geſtalt von Wolken auf die Bergaipfel
gehoben und daſelbſt niedergeſchlagen wurde; alſo iſt dieſe Praft=
leiſtung
wiederum ein winziger Bruchteil der von der Sonnen=
wärme
durch Verdampfung und Hebung der Meeresfluten dar=
geſtellten
geſamten Arbeitsleiſtung. (Mitgeteilt vom Inter=
nationalen
Patent=Bureau Carl Frr. Reichelt, Berlin N. V. 6.)
Münchener Brief.
XXXX
Noch mehr wie auf dem Gebiete der Oper hat München auf
dem Gebiete des Schauſpieles von ſeiner Bedeutung eingebüßt.
Die hervorragenden Mitglieder des Hofſchauſpieles, welche noch
aus der Zeit ſtammen, wo der Bühnenkünſtler die großen Meiſter
Shakeſpeare, Moliére. Goethe noch wirklich einſtüdieren lernte,
haben nachäerade alle miteinander ein Alter erreicht, welches
ihnen das Auftreten in jugendlichen Rollen unmöglich macht. Der
junge Nachwuchs. welcher unter der Einwirkung des Berliner
Spezialiſtentumes ſteht, kann nicht im Entfernteſten daran denken,
ſis zu erſetzen. So iſt denn das klaſſiſche Revertoir ganz jämmer=
lich
eingeſchrumpft, und die Poſſen und Geſellſchaftsdramen der
bekannten Berliner Firmen können ſich breit machen. Hie und
da und dann und wann erſcheint denn auch einmal ein Stück
eines einheimiſchen Autors. um nach einem erbarmungswürdigen
Scheindaſein von 1-2 Abenden wieder in den wohlverdienten
Ruheſtand verſetzt zu werden. Wir wünſchen ihnen eine fröh=
liche
Urſtänd und wollen ſie nicht durch eine Beſprechung oder
Aufzählung im Grabesfrieden ſtören. Das Gärtnerplatztheater
macht ein leidlich gutes Geſchäft an ſentimentalen Volksſchau=
ſpielen
. 3. B. an dem Krippenſpiel: von Greinz. welches die Ge=
burt
Jeſu Chriſti in der Art der Kärnthener Bauernſpiele ver=
herrlicht
, und an Operetten von Offenbach, Strauß ꝛc., die au
ſich ſo gut ſind, daß ſie auch durch die miſerabelſte Wiedergabe
nicht umzubringen ſind. Was ſönſt in dieſem Findelhauſe der
Muſen Auſnahme findet, iſt keinen Tropfen Tinte wert.
Vor einigen Wochen verkündete der Telegraph, daß der Neu=
bau
des Deutſchen Thealers; an der Schwanthalerpaſſage ein=
geſtürzt
ſei. Vier Arbeiter verloren dabei das Leben und das
Deutſche Theater' ſelbſt wohl auch. Aber vielleicht iſt Direktor
Meßthaler ein findiger Kopf und läßt ſich zur Einweihungsfeier
ſeines Theaters, welches der wackere Sigle jetzt ſchon ſchlechthin
den modernen S-ſtall nenut, von einem Ibſen=Nachtreter
eine naturaliſtiſche Tragödie anſertigen, welche das Unweſen des
Bauſvekulautentums zum Vorwurfe hat. Bei den zahlreichen
Menſchenopfern, welche die Neubau=Einſtürze in letzter Zeit ver=

ſchlungen haben, bei den noch zahlreicheren Handwerker=u
Lieſerantenſamilien, welche durch verkrachte Bauherren in de
tieiſte Elend verſetzt wurden und bei der Unbeirrten Sicherhe=
mit
welcher die Hinſerprotzen; behaglich weiter ſpekuliere
bauen und verkrachen kömen, müßte doch auf großen Zula=
zu
rechnen ſein. Mit den modernen: Autoren wird ſonſt do=
kein
Geſchäft zu machen ſein- Für Ibſen ſelbſt werden die Kräſ=
nicht
reichen, und die anderen Herren der Modernei, welck
dereinſt mit ſoviel Geſchrei auf der Bildfläche erſchienen, habe
es, inſoweit ſie ein wenig Talent beſitzen, vorgezogen in ei
ſanſtes, thränenreiches Fahriväſſerlein einzulenken, auf welche=
ſchon
der ſelige Kozebuc einſt das Geſtade der Goldküſte erreicht
Die Aehnlichkeit der jüngſten Erzeugniſſe Sudermanns u."
neuzeitlicher Kraft=Genies; mit den Stücken Kotzebues iſt in de
That frappierend, nur daß Kotzebue ein unvergleichlich geſchicktere
Bühnentechniker war. Kotzebue war hoftheaterfähig, Cudermian.
iſt es auch, die anderen werden es nach und nach. und was dam
noch als radikale Moderne; übrig bleibt, das lockt keinen Hun
vom Ofen, viel weniger aber wch vernünftige Menſchen in ei=
Deutſches Theater' in welchem man jeden Augenblick darau
gefaßt ſein muß. daß es einem über dem Kopf zuſammenſtürzi
Coviel von den Bau= und alideren Künſten der Münchene
Moderner.
Es muß anerkannt werden, daß Intendant Poſſart auch au
dem Gebiete des Schauſpieles zu reformieren ſucht. Bisher bliel
es bei Verſuchen, aber bei der außerordentlichen Thatkraft dieſes
Mannes darf man getroſt noch auf Reſultate hoffen.
Georg Fuchs.

Litterariſches
Die Sub=Direktion der -WWilhelmain Maadeburg=
(Abteilung für Ausloſungs=Verſicherung) Berlin W. Friedrich=
ſtraße
73. J, hat wie in früheren Jahren, jo auch pro 1896 einen
Ausloſungskalenderherausgegeben, der Jedermann wieder
gratis und franko zur Verſügung geſtellt wird. Der Kalender
behandelt die wirtſchaftliche Notwendigkeit der Ausloſungsver=
ſicherung
und gieht in zwei alphabetiſchen Verzeichniſſen eine
genaue Ueberſicht über die für das Verſicherungsbedürfnis bis.
her in Betracht gekommenen Wertpapiere. Ein Kalender für
Prämien=Anleihen unterrichtet ferner darüber, was für Jiehungen
an jedem Tage des Jahres ſtattfinden, und welche Chance jede
einzelne Ziehung bietet. Auch über die Hauptgeſchäftszweige der
Geſellſchaft, die Lebens= und Unfall=Verſicherung. ſind einige
ſchnell orientierende Proſpekte beigefügt.

iche
bul

1463)
Eodes=Anzeige.
(Statt jeder beſonderen Anzeige.)
Allen Verwandten, Freunden und Bekannten
die traurige Mittheilung, daß unſere liebe unvergeßliche
Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Urgroßmutter
und Tante
Frau Susanne Hufnagel,
geb. Herrmann.
Wittmwe des verſtorbenen Uentners Chriſtoph Juſnagel,
im vollendeten 85. Lebensjahre heute Vormittag ſauft
verſchieden iſt.
Um-ſtille Theiluahme bitten
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, 8. Januar 1896.
Die Beerdigung findet Samstag, den 11. Januar,
Nachmittags 2½ Uhr, ſtatt.

Tageskalender.
Großh. Hoftheater, Anfang 7 Uhr: Daliborn
Vorſtellung abends 8 Uhr im =Orpheum=
Vortrag von H. Goßmann um 8 Uhr im Saal der Ty en=
gemeinde

Käiſer=Panorama im =Darmſtädter Hof
Walfiſch=Ausſtellung im Saalbau.
Verſteigerungskalender.
Freitag, 10. Januar.
Lagerſtroh=Verſteigerüng um 10 Uhr Riedeſelſtraße C0.

Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei, verantwortlich für die Redaktion: Dr. O. Waldaeſtel, beide in Darmſtadt.