Darmstädter Tagblatt 1896


07. Januar 1896

[  ][ ]

anaahulcyrf men V pis dals-
ührlich
3 Mark incl. Bringerlohn.
luswärts werden von allen Poſi=
imtern
Beſellungen eutgegenge=
nomnen
zu 1 Mark 5o Pi. pro
Quartal incl. Poſtauichlag.
Jod-

159. Jabrgarg.

Mit der Sonntags=Beilage:

Inſerate
für das
wähenl. Gmal erſcheinende Tagblalt
werden angenommen: in Darmſtadt
von der Expedition. Rheinſtr. Nr. 22.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Schießhausſtraße 11, ſowie auswärls
von allen Annoncen=Eppeditionen.
ood-

Amtliches Organ

für die Zekannkmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und der anderen Zehörden.

75.

Dieustag den 7. Januar.

489s.

Darmſtadt, am 3. Januar 1896
Betreſſend: Die Einſendung der für die Großherzogliche Landeswaienanſtalt zu erhebenden Collekten und Büchſengelder.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt,
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Beſtehender Vorſchriſt gemäß ſollen die in Ihren Gemeinden aufgeſtellten Sammelbüchſen am 31. Januar jeden
Jahres von Ihnen und dem den Mitverſchluß führenden Gemeinderathsmitglied geöffnet und deren Inhalt nebſt dem
vorſchriftsmäßig ausgefertigten und unterſchriebenen Sortenzettel bis ſpäteſtens zum 31. März jeden Jahres von
Ihnen gelegentlich perſönlich oder durch andere Koſten nicht verurſachende, Gelegenheit auf unſerem Büreau übergeben
werden. Sollte nichts eingegangen ſein, ſo iſt eine von Ihnen und dem betr. Gemeinderathsmitglied zu unterſchreibende
Beſcheinigung hierüber vorzulegen.
Wir einpfehlen Ihnen, dieſer erwähnten Vorſchrift pünktlich nachzulommen.
v. Marquard.
(528

B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Die Heſſen=Naſſauiſche Baugewerks=Berufsgenoſſenſchaft.
Wir bringen hiermit zur Kenntniß der Betheiligten, daß Herr Stadtbaumeiſter a. D. Albrecht Sartorius in Frank=
furt
a. M. Mainzer Landſtraße 72 wohnhaft, von der Heſſeu=Naſſauiſchen Baugewerks=Berufsgenoſſenſchaft als Beauftragter
ernannt worden iſt.
Darmſtadt, am 2. Januar 1896.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
v. Marquard.
[529

B e k a n n t m a ch u n g.
Unter Bezugnahme auf die Bekanntmachung Großherzoglichen Kreisamts
Darmſtadt vom 20. v. Mis., Ziffer 2. wonach ſowohl die Vieh=Händler als die
Beſitzer von Gaſthof= oder Privatſtällen, in welchen den Händlern gehöriges Vieh
leingeſtellt wird, ſpäteſtens im Verlauf von 12 Stunden der Ortspolizeibehörde
Anzeige von der Neu=Aufſtellung von Rindvieh in den Stallungen zu
erſtatten haben, machen wir bekannt, daß dieſe Anzeigen ſchriftlich oder münd=
lich
durch den Verpflichteten bei dem zuſtändigen Polizei=Revier zu er=
ſtatten
ſind.
Darmſtadt, den 3. Januar 1896.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Fey.
(530=

B e k a n n t m a ch u n g.
Wir ſehen uns veranlaßt darauf hinzuweiſen, daß der Betrieb der Pri=
vatbriefbeförderungsanſtalten
als freier Gewerbetrieb einer beſonderen be=
hördlichen
Kontrole nicht unterſteht, ſonach auch die ordnungsmäßige Ausführung
der denſelben ertheilten Aufträge behördlicherſeits nicht überwacht werden kann.
Darmſtadt, den 4. Januar 1856.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Fey.
[531

Nutz= und
Brennholz=Verſteigerung.
Die am 27. v. Mts. ſtattgehabte
Verſteigerung des Nutz= und Brennholzes
von der früher Külp'ſchen Hofraithe,
Hochſtraße Nr. 44, iſt genehmigt.
Die Abfuhrſcheine können bei der
Stadtkaſſe in Empfang genommen wer=
den
. Das Holz muß bis längſtens
zum II. I5d. Mts. von dem Lagerplatz
ſentfernt ſein.
Darmſtadt, den 3. Januar 1896.
Großherzogl. Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.:
[532
Riedlinger, Beigeordneter.
Konkurgverfahren.
Das Konkursverfahren über das Ver=
mögen
des Müllers Ludwig Götz auf
der Bruchmühle bei Nieder=Ramſtadt iſt
nach Abhaltung des Schlußtermins und
Vollzug der Schlußvertheilung durch Ge=

[ ][  ][ ]

62
richtsbeſchluß vom Heutigen aufgehoben
worden.
Darmſtadt, 4. Januar 1896.
Schell,
Hilfsgerichtsſchreiber Großherzoglichen
Amtsgerichts II.
[533
Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung ſoll das
dem Heinrich Hammann dahier ge=
hörige
Grundſtück:
Flur. Nr. ⬜Meter.
19 109 3038 Acker über der
Pallaswieſe,
Dienstag, 18. Februar 1806,
Vormittags 10 Uhr,
im Ortsgerichtslokal öffentlich verſteigert
werden.
Darmſtadt, 4. Januar 1896.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt I.
Müller.
(534

geläufige
Das) Sprechen
Schreiben, Leſen u. Verſtehen d. engl.
und franz. Sprache (bei Fleiß und Aus=
dauer
) ohne Lehrer ſicher zu erreichen
durch die in 44 Aufl. vervollk. Original=
Unterrichts=Briefe nach der Methode
Touſſaint=Langenſcheidt.
Probebriefe 1 Mark.
Langenscheldtzb Verl. Buchhdlg.,
Berlin SW46. Hallesche Strasse i.
E3 Wieder Poppekt durch Namenaangade
nachweist, haben Viele, die nur diese Briefe
(nicht mändichen Unterricht) benutzten, das
Exame als Lehrer dee Englischen und Fran.
Eaischen gut bestanda.

Jannen=und Buchenholz,
kleingeſchnitten und geſpalten,
liefert bei freiem Transport die Dampf=
brennholzſchneiderei
von
(5351
Rudolk Sehaeker,
Mineralwaſſerfabrik,
Martinsstrasse 14.
Büße Zückinge
zum Roheſſen und Braten,
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Cabliam
Mittwoch, Donnerstag und
Freitag.
Emanuel Fuld,
Kirchstrasse I. (536

Nr. 8
B e k a n n t m a ch u n g.
Neuerdings werden dahier unter dem Namen:
1) Electromotoriſches Zahnhalsband für zahnende Kinder von Ge=
brüder
Gehrig in Berlin
2) Weil=Schröder's rohſeidene Electrieitäts=Zahnhalsbändchen:
Gegenſtände verkauft, welche angeblich geeignet ſeien, den Kindern das Zahnen zuf
erleichtern.
Wir machen das Publikum darauf aufmerkſam, daß den fraglichen Gegen=
ſtänden
nach ſachverſtändigem Gutachten die gedachte Heilwirkung keineswegs zu
kommt, auch der Preis, um welchen ſie verkauft werden, zu den Herſtellungskoſten
in keinem Verhältniß ſteht, dieſelben vielmehr ebenſo wie Germanns electro=
motoriſche
Zahnhalsbänder, vor welchen wir ſchon früher gewarnt haben, zu den
Mitteln ohne beſonderen Werth gehören.
Darmſtadt, den 3. Januar 1896.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
(537
Feh.
B e k a n n t m a ch u n g.
Wir bringen hierdurch zur öffentlichen Kenntniß, daß die ſeitherigen Dienſt=
männer
Jakob Roßler und Ludwig Wieſenäcker nicht mehr die Konzeſſion
als Dienſtmänner beſitzen.
Darmſtadt, den 3. Januar 1896.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
(538
Fey.

Die Anfuhr

von
50 Rmt. Buchen=Scheiter aus Diſtrikt Reiherwäldchen,
100
Wenzwieſenſchlag,
200 Kiefern=Scheiter äus Diſtrikt Kellerwieſenſchlag,
Baſſintheil ꝛc,
35


100



Trieſch und Hohetanne der Ober
förſterei Woogsdamm,
200
Buchen=Knüppel aus Diſirikt Kohlwald der Oberförſterei Eberſtadt,

Diſtrikt Reiherwäldchen,
100

200
Gebranntes.


101
Ludwigshöhe,


100
Dommerberg.





Kiefern=
150
Trieſch und Hohetanne,

in den Holzhof ſoll auf dem Gubmiſſionswege vergeben werden.
Luſttragende wollen ihre Forderungen bis zum 18. d. Mts. einſchließl.
ſchriftlich und verſiegelt dahier einreichen, wo auch die Bedingungen eingeſehen
werden können.
Darmſtadt, den 3. Januar 1896.
Großherzogliche Holzmagazinsverwaltung.
(539
Hüter.
Hufeiſen, Patent-Zufſtollen,
Reichs-Huſnagel
(413
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[ ][  ][ ]

[33

6

er
ho.

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(541
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Bodenkammer, 2 Kellern, Waſchküche und
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(3166
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platzes
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5466) Hochſtraße 30 der mittlere
Stock, beſtehend aus 5 Zimmern, per 1.
April zu vermiethen. Ebendaſelbſt im
Seitenbau zwei kleine Zimmer. Zu er=
ragen
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5476) Ecke der Frankfurter= u.
Schloßgartenſtr. 73. dem Herrngarten
gegenüber, iſt der mittlere Stock von 5
Zimmern u. allem Zubehör, der Neuzeit
entſprechend, an eine ruhige Familie per
1. April zu vermiethen. Näheres nebenan
Nr. 11 im 3. Stock.
5488) Müllerſtr. 12 part. unmöbl.
8. mit Zubeh, monatl 5 M., ſofort.
5492) Martiusſtr. 30 Hochparterre
5 Zimm. nebſt allem Zubeh. ſowie Garten=
antheil
per 1. April od. früher zu verm.

[ ][  ][ ]

6½

550)) Wilhelmsſtr. 4 ſehr ſchön=
Manſ, 3 grade 8. nebſt Küche u. Zubeh.
jetzt od. ſpäter. Anzuſehen von 11-- 3 Uhr
5516) Martiusftr. 15 Manſarde
an ruhige Familie zu vermiethen.
Näheres Nr. 18.
552b) Schwanenſtraße 29 (neuer
Theil) im Seitenbau kleine freundlich=
Wohnung an einzelne ſtille Perſönlichk.

E

1306) Schwanen=
ſtraße
Nr. 38 Eckhaus) Laden
mit oder ohne Wohnung, in dem ſeither
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nung
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H

1416) Heinheimerſtr. 22, in d.
Nähe der neuen Hochſchule, ein ſchön
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
159b) Ecke Frankfurter= und
Landwehrſtraße 1. St. ſchön möblirtes
Zimmer mit oder ohne Penſion ſofort.
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möbl. Parterrezimmer ſofort zu verm.
400b) Louiſenſtr. 34, 2. St., ein
hübſch möbl. Zimmer zu vermiethen.
553) Grafenftr. 31 ei ſach möblirtes
Becker.
Zimmer für Mädchen.
554) Niederramſtädterſtr.13 ein
hübſch möblirtes Zimmer mit oder ohn=
Penſion zu vermiethen.
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C. möbl. Zim. m. Penſ. pr. 42 M. ſof. z. verm.
558b) Kranichſteinerſtr. 17 1. St
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559) Aliceſtr. 28 Beletage ein gu
möbl. Zimmer ſofort zu vermiethen.

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(562=
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(563

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(566

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92
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(570

[ ][  ][ ]

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Nr. 5
Darmstädter

Gdluovdt-GGduddvhdtt

Da die Marrhallat (Zugverein) mit ihrem 10jährigen Stiftungsfeſte einen
großen Feſtzug verbinden wird, hielten wir es für empfehlenswerth, in dieſem
Jahre von eigenen Veranſtaltungen - außer dem Maskenball abzuſehen.
Indem wir bitten, hiervon Kenutniß zu nehmen, theilen wir gleichzeitig
mit, daß unſer
Raskemball

Samstag den 15. Februar im Saalbau
ſtattfinden wird und wir weitere Mittheilungen hierüber ſ. Z. folgen laſſen.
(574
Darmſtadt, Januar 1896.
Das Comito.

M

575) 4 Mädchen, 23. 19 u. 18 J.,
welche kochen können u. alle Hausarbeit
verſt. ſ. ſof. St. Merker, Kl. Ochſeng 11
576) Junge Reſt.=Köchin ſucht ſofort
St., ſowie ein beſſ. Mädchen vom Lande
Näh. Frau Katzenbach, Kirchſtr. 1.
577) Eine Frau ſucht Laufdienſt.
Große Kaplaneigaſſe 37.
578) Erf. Kinderfrau m. 9. 3g.
ſucht Stelle. Frank, Grafenſtr. 41.
579) 1 ſehr tücht. Mädchen, welches
perf. kochen u. die Hausarbeit kann, ſucht
Stelle. Dieſelbe nimmt auch Aushülfe
an. Schmitt, Kirchſtraße 2.

M.
AuAAtaz

580) Mehrere Mädchen für beſſere
Häuſer erhalten ſofort gute Stellen
Becker, Grafenſtr. 31.
Zeitungsträgerin.
durchaus zuverläſſige Frau, geſucht.
Zu erfragen in der Expedition. (581
5822) Dienſtmädchen geſucht,
das kochen kann u. Hausarbeit verſteht.
Caſinoſtraße 10, I. Stock.
583) Ein fleißiges Mädchen ſofort
geſucht. Friedrichſtraße 2.
5842) Ein braves Mädchen tags=
über
geſucht. Karlsſtraße 14 part.
585) Brave Mädch. mit gut. Zan.
erh. gute Stelle. Frank, Grafenſtr. 41.
2242) Arbeiterinnen ſofort geſucht.
Confektion Becker, Bruchwieſenſtr. 14.
585a) Jiingerer Hausburſche
geſucht.
J. A. Loeppritz.
5866) Ein braver noch ſchulpflichtiger
Junge zu Ausgängen geſucht.
Wilhelminenſtraße 4.
20140b) Einen Lehrling mit guten
Schulzeugniſſen ſucht
M. W. Frassel.

600) Ein Mädchen für einige
Stunden des Tages gefucht.
Wilhelminenplatz 12, 2 Treppen.

Friſcheingetroffen

Aechte Kieler Sprotten,
Bücklinge,


geräucherte Schellfiſche.

1

Donnerstag und Freitag friſch
eintreffend:
(587
R Große
Ingolschellfische
per Pfund 30-35 Pfg.
Rk. Srandstätter
Ecke der Erbacher= und Mühlſtr.

Atelier Schiffer,
Iimmorstraszo Mr. 5.
Grosse Ausstellung von Photographion.
biligte Peoieo.
11970

2
abzugeben. ⁄s Gperrſiß
60l=
Zimmerſtraße I.

Er ſiodse dun 15oldir
und Zeichnentalent, welcher durch
längere Krankheit in ſeinen Verhält=
niſſen
zurückgekommen iſt, bittet um
entſprechende Beſchäftigunz zu
Hauſe. Nähere Auskunft bei
Frau Weiß, Rheinſtr. 37. (20186b

Emglish
Näh. Væpell.

Lessons by an
Englisl Jady.
[588

[ ][  ][ ]

66

Nr. 5

4
H
Verſteigerungs-Anzeige.
1
Mittwoch den 8. Januar, Vormittags 10 Uhr anfangend,
verſteigere ich unwiderruflich im Saale der Ensling'ſchen Brauerei, nunmehr
Schöfferhof, Alexanderſtraße dahier:
ſehr gut erhaltene lackirte Bettſtelle mit Sprungfedermatratze, 1 polirte
Bettſtelle, desgl. 1 Sopha mit braunem Damaſt überzogen, 1 Tiſch, zwei
Waſchtiſche, 1 Nachttiſch. 1 Schaukelſeſſel, ferner 1 Flaſchenbierwagen,
1 Badebütte, 1 Ofen.
Außerdem ſollen vorausſichtlich ebenfalls unwiderruflich verſteigert werden:
Wirthſchafts Inventar, als Henkelgläſer mit und ohne Deckel, Bier= und
Weingläſer, verſchied. Bilder, Porzellan, Tiſchdecken, 1 zweirädriger Bier=
wagen
, 1 Eisſchrank, 1 Flaſchengeſtell, 1 Partie Bier= und Weinflaſchen ꝛc.
Sodann ſollen verſteigert werden:
8 Tiſche, 4 Dhd. Tücher, 2 Spiegel, 2 Pianinos, 2 Kommoden, 50 Fl.
Wein, 1 Billard, 1 compl. Bett 1 Kleiderſchrank, 16 Bilder, 1 Nähma=
ſchine
, 2 Sophas, 10 Käfige mit 10 Kanarienbögeln.
Sodann Nachmittags 2 Uhr im Hauſe,Beſſungerſtr. 53½.
1 Parlie Heu und 1 Partie Holz.
(589
Wöttich,
Großh. Gerichtsvollzieher, Schulſtr. I.

COUé SOVN
0
in tadellos friſcher Waare,
(590
per Pkund 32 Pfenuige,
Donnerstag und Freitag frith
friſch eintreffend.
u Vorausbeſtellungen erwünſcht.
Moriz Landau,
WiIh. Kölb,
Mathildenplatz 1.
Carlsſtraße 74.

Kleiner Laden
in guter Geſchäftslage per 1. April oder
ſpäter zu miethen geſucht. - Gefl. Off.
unter K. J. 21 an die Exped. (91=
Sung. Ehepaar ſucht ſof. Wohnung v.
H 3-4 Zim. m. Zubehör im Johannes=
viertel
. Off. m. Preis u. M. N. 23 Erv. (592
Min gutgehendes Colonialwaaren=
E= geſchäft zu miethen geſucht event.
ſpäter zu kaufen. Gefl Offerten unter
N. O. 24 an die Exped. d. Bl. (593
Viertel Eperrſitz od. Theilnehmer zu
) halbem Sperrſitz wird geſucht.
Dieburgerſtraße 55 I. Stock. (502=

E

594b) Lauffrau geſucht, Hölgesſtr. 4,
Neubau, eine Treppe hoch rechts. Von
Vormittags 10 bis Mittags 3 Uhr.

5952) Zum ſofortigen oder baldigen/
Eintritt geſucht:
1 Lehrmädchen für meine Filiale,
2 tüchtige, branchekundige Verkäufe
rinnen für mein Hauptgeſchäft.
E. Möser Hachk.

5962) Ein Junge kann die Schaften=
walkerei
erlernen, bei ſortigem Lohn
bei Eduard Cronert, Schaftenwalker,
Große Kaplaneigaſſe 10.

Rühmerhumd,
ferm dreſſirt, ſofort zu verkaufen.
597)
Hinkelsgaſſe 4I.
Ein gewandtes Mädchen empf. ſich im
G. Weißzeugnähen, Sticken u. Flicken.
Zu erfragen Beſſungerſtr. 19.
(598

Zur Beachtung
des Houblikums.

Es wird darauf auf=
merkſam
, gemacht
daß in Folge de
neuen deutſchenMa.
kenſchutzgeſetzes das
Etiquett, für Apo.
theker Rich. Brandt's
Schweizerpillen
in
nebenſtehender Weiſe
abgeändert werden
mußte.
[19225b

Zur Erwärmung in kalter Winters=
zeit
. beſonders nach längerem Aufenthalt
im Freien, dienen der Menſchheit verſchiedene
Getränke. Je nach der Individualität werden
Spirituoſen oder nervenanregende Flüſſig=
keiten
gewählt. Vor alkoholhaltigen Stimu
lantien warnt ſchon ſeit Menſchengedenken
die Wiſſenſchaft eindringlich. Sie erhitzen
wohl momentan das Blut, aber der Rück=
ſchlag
folat nur zu bald. Harmloſer ſind
Kaffee und Thee. Die empſehlenswertheſte
Labung aber iſt unzweifelhaft ein Täßchen
Bouillon, wie man ſie aus kochendem Waſſer,
Liebig's Fleiſchertrakt und Salz in allbe=
kannter
Weiſe raſch herzuſtellen vermag.
Hier wird Erwärmung und Stärkung in
wohlthuendſter Weiſe beſchafft, ohne daß
die Nerven afficirt werden, und deshalb
ſeien hierauf beſonders Alle aufmerkſam
gemacht, die anſtrengender Geiſtesarbeit ob=
liegen
und denen ſtarker Kaffee oder Thee
(599
nicht dienlich iſt.

19999b) G9. Schwab's Eiernudeln ſind
die feinſten, die es gibt. Nur Grafenſtr. 33.

Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag, 7. Januar.
12. Vorſtellung i. d. 5. Abonnements=Abtheilg.
Rothe Karten gültig.
Zum erſten Male wiederholt:
Der Mann im Monde.
Poſſe mit Geſang in 5 Bildern von Jacobſon.
Dirigent: Herr Kapellmeiſter Rehbock.
Regie: Herr Valdek.

Liebetreu, Kanzleirath.
Marianne, ſeine Frau.
Frl. Ethel.
Clara,
Marie.
Hedwig, ſeine Töchter Frl. Merz.
Beate,
Wera
v. Goſtal, Rittergutsbeſitz. Herr Hacker.
Shring. Journaliſ.
Doktor Pirner, Arzt.
Kauliſch, Miniſterialbeamt. Herr Wagner.
Dallmer, Kaufmann
Knispel, Barbier.
Clotilde Wera, Hofſchau=
ſpielerin

Frau Buchwald
Frl. Berl.
Billerbeck, Gaſtwirth
Jean, Oberkellner
Jette, Stubenmädchen. Frl. Wisthaler.
Dinglinger, Soldat,
Ein Briefträger
Ein Barbier,
Anſang ½7 Uhr. Ende nach 110 Uhr.

Herr Fredy.
Frl. Eichelsheim.
Frl. Wehn.
Frl. Göbel.
Frl. Grohs.
Herr Ottbert.
Herr Erneſt.
Herr L. Mayr.
Hr. Kreidemann.
Frl. Denkhauſen
Herr Viebeg
Herr Knispel.
Herr Battenfeld
Herr Waigandt,

[ ][  ][ ]

ſich l.
40
18

bes

llen

Politiſche Ueberſicht.

Nr.

1⁄₈

ſſe

br The=

Deutſches Reich. Gegenüber der Meldung. daß am 31. De=
1ch.
mber die zur Neujahrsfeier in Berlin eingetroffenen komman.
erenden Generäle eine Konferenz abgehalten und die Ange=
e
4 ſgenheit der 4. Bataillone erörtert, ſchließlich aber verzichtet
tten, ſchon jetzt endgültige Vorſchläge wegen anderweitiger
raaniſation zu formulieren, iſt der Reichsanzeiger' zu der Er=
Flicte ärung ermächtigt, daß eine Konferenz der Generäle nicht
tgefunden habe; die ſchon früher allſeitig für wünſchenswert
achtete Umformung der 4. Bataillone werde im Wege der Geſetz=
bung
angeſtrebt, ſo bald die endgültige Entſcheidung über die
rt dieſer Umformung an allerhöchſter Stelle getroffen ſei.
Der Kaiſer empfing am Montag mittag im Neuen Palais
en Staatsſekretär der Südafrikaniſchen Republik, Leyds.
Italien. Nach einer Meldung der Ag. Stefani' aus Maſ=
zu
ah ſind Leingeborene Notabeln im Lager von Adigrat ange=
aufa

ommen, welche ſich aus eigener Jnitiative zu Ras Makonnen
gemazu egeben hatten, um für Einſtellung der Feindſeligkeiten zu wirken.
ge
ie überbrachten dem General Baratieri Grüße von Makonnen
enMa nd teilten ihm mit, derſelbe habe ihnen erklärt, er ſei noch
nmer geneigt, in Friedensunterhandlungen einzutreten und würde,
enn dies nötig ſein ſollte, ſelbſt nach Adigrat kommen. Beide
randj Lotabeln begaben ſich ſodann nach dem Lager der Schoaner zurück.
Frankreich. Die Unterſuchung gegen die =Francer wegen
erAeſ er veröffentlichten Liſte der 104 Panamiſten iſt abgeſchloſſen.
werd Zurac, ſowie die früheren Verwalter der Francel werden vor
lguiz3 as Schwurgericht wegen Verleumdung geſtellt werden. Die
hälſchung der Liſte iſt angeblich erwieſen. Die Verhandlungen
interss verden vor verſchiedenen Departements ſtattfinden. Vitrac iſt
nthaß ioch immer flüchtig.
Spanien. Nach einer aus Havanna eingelaufenen De=
jeden
.
werdetz) eſche begannen die Inſurgenten die Stadt Havanna einzu=
chließen
. Es ſcheint, daß die ſpaniſchen Truppen ſehr weit ent=
Stmhl ernt öſtlich von Havanna ſtehen. - Es beſtätigt ſich, daß in den
enletz) Provinzen Havanna und Pirar del Rio der Belagerungszuſtand
hizeHl rklärt worden iſt. Marſchall Martinez Campos telegraphierte,
Rülzſ daß die von den Rebellen zerſtörte Eiſenbahn wieder hergeſtellt
r ſintg vurde. Acht Kolonien ſpaniſcher Truppen verfolgen die In=
theligl
jurgenten, die jede Begegnung vermeiden. Einer Depeſche aus
ißcherg Davanna zufolge wurde ein Eiſenbahnzug mit 300 Verſonen auf
aſſerßl der Strecke Nuevitas=Verto=Prinzipe Ziel eines Dynamitatten=
lbet
tates ſeitens der Aufſtändiſchen. Sielegten eine Dynamit=Bombe
nafß auf die Schienen, die mit einem ihrer Poſten durch eine elek=
ung
ind triſche Leitung verbunden war. Am Augenblick der Exploſion
gat langte eine Kolonne ſpaniſcher Truppen noch zur rechten Zeit
an, um die Anführer zu zerſtreuen, die ſich anſchickten, die Reiſen=
anſc
den niederzumetzeln. Der Heizer des Zuges wurde getötet,
eit obſg mehrere Poſſagiere verwundet.
Türkei. Nach vorliegenden Meldungen aus Konſtantinopel
ſaff beſtätigt ſich die Nachricht von neuen Gewaltthätigkeiten
in Urfa und Biredjik, ſowie an anderen Orten. Die Feindſelig=
keiten
vor Zeitun ſind noch nicht völlig eingeſtellt. Die Opera=
In ſind
fir. 3 ltionen der türkiſchen Truppen werden fortgeſetzt in der Erwar=
ſlung
. mit Hilfe der Verſtärkungen noch vor dem Dazwiſchen=
reten
der fremden Mächte die Bezwingung durchzuführen.
Nordamerika. Die Venezuela= Grenzregulie=
frungskommiſſion
hielt die erſte Sitzung im Staatendeparte=
ment
ab. Oberrichter Brewer wurde zum Präſidenten gewäblt.
Die Kommiſſion vertagte ſich auf eine Woche. Der Präſident
von Venezuela, Cresvo, erließ eine Bekanntmachung, in welcher
dem Vräſidenten Cleveland für ſein Vorgehen in der Grenzfrage
gedankt wird. Der Aufruf fordert die Venezuelaner auf, den
engliſchen Eindringlingen einmütig Widerſtand zu leiſten, empfiehlt
ſaber Ruhe an, ſolange das Vorgehen der Vereinigten Staaten
noch nicht beendet ſei.
Aſien. Der ganze Diſtrikt von Tam=Sui auf Formoſa
befindet ſich ſeit dem 28. Dezember im Aufſtande. 10000 Rebellen
griffen Thai=Pe am 1. Januar an, wurden aber an demſelben
Tage zerſtreut. Weitere Erhebungen werden erwartet.
Der Präſident der Transvaal=Republik Krüger richtete an
den Kaiſer folgendes Telegramm; Ich bezeuge Ew. Majeſtät
neinen ſehr innigen, tiefgefuhlten Dank wegen Ew. Mazeſtät
ſaufrichtiger Glückwünſche. Mit Gottes Hilfe hoffen wir auch
ſweiter alles Mögliche zu thun für die Handhabung der theuer
lbezahlten Unabhängigkeit und Beſtändigkeit unſerer geliebten
Republik.
Die geſtern ſchon erwähnte Meldung der Köln.
3tg.- lautet: Gegenüber der Mitteilung des engliſchen Varla=
mentsmitgliedes
Sir Aſhmed Bartlett, daß deutſche Matroſen in
3der Delagva=Bai gelandet ſeien, erfahren wir. daß es ſich nicht
ſum eine Thatſache, ſondern um einen unausgeführt gebliebenen,
weil unnötig gewordenen Vlan handelt. Angeſichts der ins Trans=
vaalgebiet
hineinverpflanzten Aufruhrs, hatte allerdings die
deutſche Regierung die erforderlichen Anordnungen getroffen,
um im Augenblicke der Gefahr mit allem Nachdruck den letzten
Zufluchtsort der dortigen Deutſchen, das kaiſerliche Konſulat, zu
ſchützen, insbeſondere war auch die Landung von Marineſoldaten

67
und ihre Fahrt nach Prätoria zunächſt von dem in der Delagva=
Bai liegenden Kreuzer Secadler; in Ausſicht genommen und
ebenſo war dem in Dar=es=Salaam liegenden Kreuzer ,Condor
gleich nach Eintreſſen der erſten Nachricht vom Einbruch be=
waffneter
Banden in Transvaal der Befehl zugegangen,. ſofort
nach der Lelagoa=Bai zu fahren. Nach den neueren Nachrichten
ſcheint es indeſſen dem Präſidenten Krüger gelungen zu ſein, jede
Gefahr für die Deutſchen und die ſonſtigen friedlichen Einwohner
von Transvaal zu beſeitigen. Eine Ausſchiffung des Landungs=
corps
des Seeadler iſt dadurch überflüſſig geworden. - Ein
Berliner Komitee unter dem Ehrenvorſitz des Herzogs Johann
Albrecht von Mecklenburg, der Vorſitzender der deutſchen Kolonial=
Geſellſchaft iſt, und welchem Komitee unter anderen die Leiter
größerer Bankinſtitute, der Direktor des Norddeutſchen Loyd=,
Wigand. ſowie Woermann in Hamburg, angehören, erläßt einen
Aufruf zur Unterſtützung der, bei Krügersdorf verwundeten
Transvaaler und zur Unterſtützung der Familien der Gefallenen.
Der National Zeitung zufolge ſind ſeit dem 28. Dezember bei
keinem der zahlreichen Berliner Geſchäſtshäuſer, die in Transvaal
Intereſſe haben, irgend welche Telegramme angekommen, Obwohl
von Berlin aus zahlreiche Anfragen rein geſchäftlicher Art nach
dort abgingen. Da Kabelſtörungen nicht vorgekommen ſind, ſo
wird vermutet, daß die engliſche, das Kabel in Kapſtadt kontrol=
lierende
Geſellſchaft die Abſendung der Telegramme verhindert.
Die deutſchen Intereſſenten haben ſich beſchwerdeführend an
Staatsſekretär Dr. Stephan gewendet.
Das engliſche Kolonialamt veröffentlicht weitere Depeſchen
aus Südafrika. Chamberlain telegraphierte an Krüger am
3. Januar, er vertraue ſeiner Milde, daß man die Gefangenen
nicht erſchieße. Cecil Rhodes habe das Gerücht, daß er eine
bewaffnete Schar in Buluwayo verſammele, für durchaus falſch
erklärt. Präſident Krüger telegraphierte am 4. Januar, er habe
nicht befohlen, die Gefangenen zu erſchießen; ihre Sache würde
vielmehr ſtreng nach den Traditionen der Republik im ſcharfen
Gegenſatze zu dem unerhörten Vergehen der Freibeuter ent=
ſchieden
. Krüger fügte hinzu, ſein Vertrauen zu Rhodes ſei ſo
erſchüttert, daß er ſelbſt deſſen Ableugnung der Vorgänge in
Buluwayo äußerſt vorſichtig aufnehme. Er habe Nachrichten
erhalten, daß ſich Bewaffnete an der Grenze Transvaals zu=
ſammenzögen
; er hoffe, daß es dem Einfluſſe der britiichen
Regierung und Robinſons gelinge, weiteren Einfällen vorzu=
beugen
. Chamberlain drückte in der Antwort das Vertrauen zu
der Hochherzigkeit des Vräſidenten aus. Ein Regierungsbeamter
ſei nach Buluwayo geſandt, um die Möglichkeit eines weiteren
ſEinfalles zu verhindern. Er verſicherte den Präſidenten, er
würde genau die Verpflichtungen der Konvention von 1884 auf=
rechterhalten
. Nach einer Reuter'=Meldung aus Kapſtadt vom
31. Dezember leate Rhodes ſein Amt nieder. Robinſon weigerte
ſich. die Demiſſion anzunehmen. Hoffentlich beſinnt er ſich
eines beſſeren.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 7. Januar.
Wegen des Ablebens Sr. Königl. Hoheit des Prinzen
Alexander von Preußen iſt auf Allerhöchſten Befehl eine
Hoftrauer bis einſchließlich den 12. l. M. angeordnet worden.
Ernannt wurde der Dammwärteraſpirant Joſeph Selzer
aus Hirſchhorn zum Dammwärter.
In den Berichten des Erſten Ausſchuſſes der Zweiten
Kammer a. über den Antrag des Abg. Dr. Schmitt auf Vermehrung
der Richterſtellen bei den Gerichten in Mainz. Anſtellung eines
Regiſtrators und Schaffung von Warteräumen beim Amtsgericht
Mainz. wird beantragt. Großh. Regierung zu erſuchen, alsbald
eine dritte Civilkammer bei dem Landgericht Mainz zu errichten
und zu dieſem Behufe einen weiteren Direktor und Richter anzu=
ſtellen
, ſowie zur Verwilligung der für ſolche erforderlichen
Gehalte den Ständen ſofort entſprechende Vorlage zu machen:
b. über den Antrag der Abgg. Köhler und Genoſſen, die Errich=
tung
einer ſtaatlichen Landesviehverſicherungsanſtalt betreffend,
wird - da ſich über den fraglichen Antrag die Großh. Regierung
laut Zuſchrift vom 18. November 1895 dahin ausgeſprochen hat,
daß ſie dem ſeiner Zeit von dem Landesausſchuß der landwirt=
ſchaftlichen
Provinzialvereine geſtellten Antrage, eine Kommiſſion
einzuſetzen mit der Aufgabe, einen Geſetzentwurf über das Vieh=
verſicherungsweſen
auszuarbeiten, bereils nachgekommen ſei und
eine grösere Kommiſſion ernannt habe, in der ſowohl Verwal=
tungs
= und Juſtizbeamten, wie Techniker und ganz beſonders
auch eine Anzahl von Intereſſenten aus landwirtſchaftlichen
Kreiſen vertreten ſind und die Arbeiten der Kommiſſion ſo weit
gediehen ſind, daß der Fertigſtellung des Entwurfs in Kürze ent=
negengeſehen
werden kann - beantragt, den genannten Antrag
für vorerſt erledigt zu erklären; c. über den Antrag der Abag.
Schröder und Genoſſen, die Erhöhung des Unterrichtsgeldes an
der Techniſchen Hochſchule betreffend, wird beantragt. denſelben
für erledigt zu erklären; d. über das Geſuch der heſſiſchen Mit=
glieder
des deutſchen Kriegs= und Friedens=Invaliden=Verbandes

[ ][  ][ ]

68
für erlediat zu erklären; dagegen die Geſuche unter Ziffer L. andere Bedürſtige zur Beſcherung zuzuziehen.
beireffend Aufbeſſerung der nach altheſiſchen Beſtimmungen ver=
Regierung zur Berückſich igung zu empfehlen.
1) Nachtrag zu der Verordnung vom 25. Juni 1855. den Erſatz ( die Angehörigen der Mitglieder ſind freundlichſt eingeladen
den Wildſchadens betreffend. 2 Bekanntmachung. die Abgabe ſtark l Gäſte willkommen.
wirkender Arzneien, hier: den Verkehr mit Diphtherieheilſerum
in den Apotheken betreffend.
zur Aufjührung gelangten, ſowie eine burleske Ballet=Pantomime
nommen.
des Herrn Bucar vom Stadttheater in Leipzig wegen Er=
Kartenl: Der Mann int Monde
Rote Karten):Der fliegende Holländer:.
GBlaue Kartenz: Narciß.
die Titelrolle und zwar hier zum erſtenmale.
Neuwahl der Deputationen und Kommiſſionen.
18. Januar. 5) Reviſion des Bauplans für den Stadtteil zwiſchen gerne erbötig. woſelbſt auch die für die Preisbewerbung im
Nieder=Ramſtädterſtraße und Main=Neckar=Bahn einerſeits und 1 Kunſtlauf vorgeſcheiebenen Figuren eingeſehen werden können.
Weinbergs= bezw. Herrngarten= und Landskronſtraße anderſeits.
7) Genehmigung zweier Handaccorde über Bau Arbeiten. 8 Des= derStadt Coburg; abgehaltene Delegierten=Verſamm
gleichen einer Gehölz Verſteigerung
am 19. April d. J. erſtmalig zur Verteilung. Anſprüche hierauf
ſind bei den Bezirksvorſtehern durch die Kriegervereine bis zum ' haben faſt ausnahmslos ihre Mitwirkung beim Jubiläum der
den Einweihung des Kyffhäuſer=Denkmals zu beteiligen
Landesverband nur etwa 80 Plätze zur Verfügung - d. h. auf gegeben wird. Die in den Sitzungen der Narrhalla gehaltenen
unter ca. 40000 Mitalieder der Haſſiar keine leichte Arbeit ſein
Kriegerverein Ober=Floͤrsheim und der Krieger=Soldatenverein in allen Teilen wohlgelungener zu werden.
Weinheim in den Landesverband der Haſſia; aufgenommen
und erſterer dem Bezirk Pieddersheim und letzterer dem Bezirk ) Städte und Produkte der bildenden Kunt kennen zu lernen, zu
Alzey zugeleilt worden.
k. Bie Weihnachtsſammlung für die Kriegsveteranen=
und erhöht ſich der Betrag noch täglich. An 135 Witwen wurden
des noch übrig gebliebenen Fonds zu Gunſten der Witwen wird
das Komitee in einer demnächſt abzuhaltenden Zitzung Beſchluß
bekanntlich nur noch vier.
Die auch in dieſem Blatte letzthin erwähnte, zu Anfang
dieſes Jahres als ſtändige Einrichtung in Kraft getretene Aus=
in
unſerer Stadt alljährlich von vielen Vereinen, Schulen und
Einzelperſonen zu Gunſten Bedürſtiger veranſtaltet werden, thätig
geworden. Von 21 Stellen waren dem Bureau die Liſten der
Auskunftserteilung darüber, ob dieſe Perſonen auch bei anderen
Vereinen, Schulen ꝛc. zur Beſcherung vorgemerkt ſeien, zugeſendet
worden. Dabei hat es ſich ergeben, daß dieſe Liſten 908 Verſonen
oder Familien umfaßten, von welchen 759 nur in einer, 107 aber
in zwei, 28 in drei, 5 in vier und 2 gar in 5 Liſten ſich vorfanden.

Nr. 5
um Steuerbefreiung und Penſionserhöhung wird beantragt, einander das Erforderliche zu vereinbaren, um eine Ueberhäufung,
Zweite Kammer wolle beſchließen. die Einſabe der heſſiſchen l einzelner Perſonen oder Familien mit Gäben vorzubengen, uns
Militär=Invaliden unter Ziffer 1. betreſſend die Steuerbefreiung an Stelle der bei dem einen oder anderen Vereine ꝛc. Wegfallenden
2 Im Evang. Arbeiter= und Handwerker=Verein.
liehenen Penſionen, unter Ziffer 3a, betreffend Erhöhung aller Vereinslokal: Ecke der Stiſts= und Blumenſtraße) wird heute,
Reichs Militär=Invaliden=Penſionen und gleichermaßen 3b. betr. Dienstag, den 7. d. M, abends 8½ Uhr, Herr Pjarrer Keil einen=
Anſtellung von Erhebungen über die Zahl der noch lebenden Vortrag halten über: Bürgerliches Leben im Mittelalter
nach altheſſiſchen Beſtimmungen penſionierten Invaliden Großh. Sowohl die Perſon des Redners als auch der Gegenſtand, derl
zu intereſſanten Vergleichen mit der Gegenwart mannigfachen
Das Großh. Regierungsblatt Nr. 1 enthält: Anlaß gibt, laſſen einen Lecht zahlreichen Beſuch erhoffen. Auchl
8.0. Zu dem Verbandslaufen des Schlittſchuh.
klubs. welches, günſtiges Wetter vorausgeſetzt. auf den
Großh. Hoftheater.) Wie wir hören, iſt Frl. Frank 12. Januar verſchoben iſt, können ſich ſelbſtverſtändlich auchl
vom Stadttheaier in Aachen als Nachfolgerin Frl. Jungks hieſige, dem Schlittſchuhklub beitretende Läufer als Wettbewerber
engagiert worden. Die Direktion des Hoftheaters hat eine anmelden. Das Peogramm umfaßt die 6 folgenden Nummern
einakkige Oper unſeres Landsmannes Herrn Carl Flinſch, aus 1) Junior=Schnelllaufen über 1000 M.ter. 2) Schnelllaufen um
welcher vor einiger Zeit Bruchſtücke im Richard Wagner=Verein die Meiſterſchaft des Leutſchen und Oeſterreichiſchen Eislauf=
Verbandes. 3) Junior=Kunſtlaufen. 4 Kunſtlaufen um die Meiſter=
von
Herrn Erik Meyer=Helmund zur Auführung ange= ſchaft des Deutſchen und Oeſterreichiſchen Eislauf=Verbands
5) Vereinslaufen üher 500 Meter, nur offen für Mitglieder des
Die Hoftheater=Direktion teilt uns mit, daß das Gaſiſpiel Schlittſchuhklubs. 6) Senior=Schnellaufen über 5000 Meter.-
Da nicht bekannt iſt. ob unter den hieſigen Läufern Kräfte ſind,
krankung des Gaſtes verſchoben werden mußte. Der Spielplanſ welche den in Nr. 2 und Nr. 4 geſtellten Anforderungen ge=
geſtaltet
ſich nunmehr folgendermaßen: Dienstag, 7. Januar (Rote wachſen ſind, würden für hieſige Bewerber hauptſächlich die
Donnerstag, 9. Januar Rummern 1, 3, 5 und 6 des Programms in Betracht kommen.
Freitag. 10. Januar l Für die beſte Leiſtung in Nr. 2 und 4 ſind zwei prachtvoll ge=
Im Holländer' ſingt Herr Weber l arbeitete, goldene Medaillen vom Verbande ausgeſetzt, welche
mit der Verleihung des Meiſterſchaftstitels des Deutſchen und
Tagesordnung für die öffentliche Sitzung der Stadtver= Oeſterreichiſchen Eslauf=Verbandes überreicht werden. Für die
ordnetenverſammlung am Donnerstagr den 9. Januar, übrigen Nummern ſind Preiſe im Geſamtwerte von ca. 250 M.,
nachmittags 3½ Uhr: 17 Mitteilungen. 2 Einführung und Ver= ſowie ſilberne und bronzene Ehrenzeichen beſtimmt. An=
pflichtung
der neu eintretenden Herren Stadtverordneten. 3) Bil= mel dungen haben bis längſtens Freitag, 10 Januar, abends,
dung einer Kömmiſſion zur Vorlage von Vorſchlägen für die zu geſchehen. Zu jeder näheren Auskunft iſt der Vorſitzende
4) Feier des des Schlittſchuhklubs. Dr. C. Röder, Wilhelminenſtraße 24
CA.V. Daß bei den hieſigen Vereinen viel Sinn für den
6) Verpachtung eines Grundſtücks in der Gemarkung Beſſungen. heurigen Faſching herrſcht, bewies die am letzten Freitag in
lung, worin faſt ſämtliche hieſigen Vereine durch ihre Vo=. Die Binſen der Ernſt Lüdwig=Victoria Melita= ſitzenden vertreten waren. Es wurden bereits eine ganze Reihel
Stiftung der Kriegerkameradſchaft Haſſia- kommen l von zu ſtellenden Gruppen zu dem Jubiläumszug der
Narrhalla angemeldet. Auch die ſtudentiſchen Korvorationen
15. Februar d. J. anzumelden. Die Bezirksvorſteher haben dieſe Narrhalla zugeſagt. Bei der am kommenden Samstag ſtattfinden=
Geſuche ſpäteſtens am 1. März an Herrn Major Beck in Darmſtadt, den erſten Herren= und Damenſitzung werden ſich Line Anzahl
Hoffmannsſtraße, einzureichen. Die Kriegervereine der Haſſia=, hervorragender Karnevalsredner und Liederdichter ein Stell=
welche
ſich durch Delegierte bei der am 18. Juni d. J. ſtatifinden= dichein geben. Vier Vorträge ſind ſchon angeſagt. Die Kom=
miſſion
zur Prüfung der Karnevalspoſſen hat ſich über das zu
wünſchen. müſſen ihre Anmeldungen bis zum 15. Januar d. J. prämiierende Stück bereits inſoweit ſchlüſſig gemacht, daß
am das Verbandsvräſidium gelangen laſſen. Es ſtehen dem nächſter Tage deſſen Titel und der Name des Aulors vekannt/
dem Denkmalsplatz ſelbſt -, ſo daß die Verteilung der Karten Vorträge werden in der bei Herrn Hohmann erſcheinenden Faſt=
nachts
=Zeitung; veröffentlicht werden, auf welche vereits abonniert
wird. Nach Erfüllung der ſazungsmäßigen Pflichten iſt der werden kann.- Hiernach verſpricht der diesjährige Karneval ein
2 In unſren Tagen hat ſich die Luſt, fremde Länder, Natur.
einem Bedürfnis der Kulturmenſchen geſteige.t, und dieſes Be=
dürfnis
durch Reiſen zu befriedigen iſt nur einer glücklichen
Witwen von 181315 ergab bis zum 30. Dezember 10506 M. Minderzahl beſcheert. Die tröckenen Beſchreibungen, ebenſo wie
Zeichnungen, wie gut dieſelben auch ausgeführt ſind, ſtellen den
4050 M. zu Weihnachten verteilt. Ueber die Art der Verteilung Wißbegierde=Anſpruch, das Sehenswerteſte voll, klar und anſchau=
lich
vorgeſtellt zu ſehen, nicht zufrieden. In dieſee Hinſicht be=
ſitzen
die herrlichen Natur=Aufnahmen des Kaiſer= Lano=
faſſen
. Die Dankesbrieſe der Beſchenkten bieten ergreiſende ramas auf Glas in ihrer eigenartigen, zauberhaften Farben=
Schilderungen der Not und traurigen Verhältniſſe, in welchen erſcheinung einen außerordentlichen Wert. Dieſelben geben die
die Veteranenwitwen leben und erbringen den Beweis, wie nötig , Wirklichkeit auf die denkbar illuſoriſchſte Art und mit einer Fein=
dieſe
Weihnachtsſammlung war. Veteranen aus 181315 lebenl heit in den Details wieder, welche wunderbar iſt und laſſen uns
ohne Beſchwerde und für ſo ein geringes Geld mit eigenen Augen
die verſchiedenen Teile der Erde kennen lernen. Die dieswöchent=
liche
Ausſtellung Liſſabon;, welche uns die Scheuswürdigkeitenſ
kunftsſtelle beim ſtädtiſchen Armenbureau war ſchon der portügieſiſchen Hauptſtadt vor Augen führt, iſt beſtens zu
bei Gelegenheit der letzten Weihnachtsbeſcherungen, welche empfehlen. Das Kaiſer=Panorama befindet ſich jetzt wieder im
Darmſtädter Hof.
Wir verjehlen nicht, unſie Leſer auh an diejer Stelle aufl
die bevorſtehend= Ankunft des in Darmſtadt bereits von einer
für eine Beſcherung in Ausſicht genommenen Verſonen zwecks langen Reihe von Jahren her zur Genüge bekannten Großher:
zoglichen Hof=Kalligraphen Gander aus Mainz auf=
me
.kſam zu machen. Nicht nur junge Leute, ſondern auch Männer
gereiften Alters und Damen nehmen an ſeinem alljährlich (ſeit
1859 hier) veranſtalteten Schreib=Chelus: teil. Alle bezeugen
Herrn Gander in höhem Grade ihren Dank für den genöſſenen
Den Vereinen ꝛc. war hiermit die Möglichkeit gegeben, unter Unterricht, der in der kurzen Spanne Zeit von 10 bis 72 Stun=

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Beilage zu Nr. 5 des Darmſtädter Tagblatte vom 7. Januar 1896.

den eine ſo durchgängige und glückliche Veränderung ihrer Hand=
ſchrift
bewirkt, daß die porm der Schrift nicht nur ſchön, korrekt,
und geläufig geworden iſt, ſondern auch der ſorgfältigſte Ver=
gleich
die frühere ungeübte Handſchrift nicht mehr erkennen läßt.
Die Erſolge welche mittelſt der Ganderſchen ſyſtematiſchen Schreib=
lehrweiſe
zu Tage gefördert wurden, ſind bekannt genug und
verdient dieſe mit allem Rechte als eine vorzügliche und aller
Empfehlung würdige bezeichnet zu werden.
p. Die Direktion des Orpheums, welche ſtets beſtrebt
iſt, ihren Beſuchern etwas Neues zu bieten, hat für ihr gegen=
wärtiges
Programm als erſte Zugkraſt die Truppe The three
Palmersé, genannt Fliegende Menſchen; erworben, welche ſich
auf Trapezen vorwärts und rückwärts ſchwingen und dabei ſich
gegenſeitig fangen; unter ihnen erregt beſonders Miß Palmers.
welche ſich die Augen verbindet und einen Sack über den Kopf
ſtülpt und ſo die gleichen Produktionen ausführt, Aufſehen. Der
jüngſte derſelben, welcher an ſeinem Trapez an der Decke ſeine
Kunſtſtücke macht, beendet dieſelben mit einem Abſturz in ein
geſvanntes Netz. Reichen Beifall erntete in der Sonntags= Vor=
ſtellung
auch der Rückwärts=Jongleure, Maxini et Beate, die
Truppe Marietto als Flachturnkünſtler, der Humoriſt Gers=
dorif
ꝛc. ꝛc. Am Sonntag war das =Orpheum' wieder ſehr zahl=
reich
beſucht.
Wie wir hören, ſollen von jetzt an jeden Mittwoch nach
Schluß der Vorſtellung im Orpheum' Faſtnachts=Redouten
ſtattfinden.
C Beim Ausziehen der Straßenſinkkaſten in der Altſtadt,
Alexanderſtraße, Hochſchulſtraße ꝛc. ſind am verfloſſenen Samstag
wieder über 100 Stuck Briefe und Poſtlarten der Heßſchen
Privatbriefbeſörderungsanſtalt zu Tage gefördert worden.- Am
Samstag abend kurz nach 7 Uhr entſtand in einem Hauſe in der
Ernſt=Ludwigsſtraße ein Kaminbrand, welcher durch die
herbeigerufene Tagesfeuerwache alsbald unterdrückt worden iſt.
D. Von der mittleren Bergſtraße, 5. Jan. Immer mehr
lichten ſich die Reihen der mächtigen Wallnußbäume die
von jeher zum landſchaftlicken Bilde der Bergſtraße gehörten.
Die eindrinalichen Mahnrufe der Obſtbau= und Verſchönerungs=
vereine
, unſrer Gegend den ſtattlichen und Segen ſpendenden
Baum zu erhalten, vermögen leider nicht dem wuchtigen Hiebe
der Art Einhalt zu gebieten. Wer gegenwärtig auf der Berg=
ſtraße
von Bensheim nach Weinheim wandert, ſieht, wie die
kräftigſten und geſundeſten Stämme mit müchtiger, weitver=
zweigter
Krone unbarmherzig niedergehauen werden. um ihre
Wanderung in die Gewehrſchaftenfabriken anzutreten. Was
unfre Landwirte hierzu veranlaßt, dürfte einzig und allein der
hohe Preis ſein, den man für das Stammholz zahlt und welcher
momentan eine gute Einnahme verſpricht. Dabei ſcheint man
weniger zu beachten, daß die alljährlichen Ernteergebniſſe des
Rußbaumes eminent höhere Vorteile gewähren. Auch der Neu=
anpflaͤnzung
von Nußbäumen ſcheint man wenig Beachtung
zu ſchenken. Neuangepflanzt wurden im letzten Herbſt etwa
50 Stück auf Veranlaſſung des Obſt= und Gartenbauvereins für
die Bergſtraße.
Mainz. 6. Jan. Eine für Weinbergbeſitzerwichtige
Neuerung ſtrebt gegenwärtig der landwirtſchaftliche Bezirks=
verein
Mainz an. Alljährlich werden nämlich in verſchiedenen
Bezirken in ſchamloſer Weiſe Weinberge ausgeplündert und nur
in ſeltenen Fällen gelingt es, einen dieſer Traubendiebe zu er=
wiſchen
. Dieſe Diebſtähle werden meiſtens nächtlicher Weile
ausgeſührt und alsdann die geſtohlenen Trauben abwechſelnd
hier, in Frankfurt, Wiesbaden, Darmſtadt, Bingen u. ſ. w. zu
Markt gebracht. Um dieſer Gaunerei zu ſteuern hat der land=
wirtſchaftliche
Verein bei den Kommunal=Verwaltungen der um=
liegenden
größeren Marktplätze Schritte gethau, daß die Trauben=
verkäuſer
beim Beſuchen von Märkten ortsbürgermeiſterliche
Beſcheinigungen über Eigentum und Erwerb ter Trauben auf=
weiſen
müſſen. Eine ähnliche Verordnung beſteht hier beim Ein=
bringen
von Wild, wodurch der gewerbsmäßigen Wilderei in
hieſiger Gegend viel entgegengeſteuert wird.
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt. 6. Jan. Die Beiſetzung
des Prinzen Alexander erſolgt vorausſichtlich am 9. Ja=
nuar
. Die Hoftrauer iſt vierwöchig und dürfte am 1., 18, 19.
und 27. Januar aufgehoben werden. Die Königlichen Theater
wurden geſtern geſchloſſen. Alle Palais und öffentlichen Ge=
bäude
haben Halbmaſt geflaggt.-
Die Berl. Korr.- ſchreibt:
In vielen Heitungen werden jetzt Reklame Artikel veröffentlicht
über die Ausgabe von Jubiläums= Segensmünzen=
auf
die 2jährige Wiederkehr der ſiegreichen Waffentage des
deutſchen Heeres. in beſchränkter Anzahl von nur 6000 Stück in
Thalergröße. Da die Fabrikationsſtelle nicht genannt iſt, die
Artikel vielmehr ſo gehalten ſind, daß der Glaube erweckt wird,
es handle ſich um eine ſtaatliche Ausvrägung. ſo erſcheint es
nötig. darauf aufmerkſam zu machen, daß es ſich dabei, da der=

gleichen Silbermünzen in der Königlichen Münze nicht gevrägt
worden ſind und auch nicht geprägt werden dürfen, lediglich um
eine Privatſvekulation handelt. Der Verein zur Förde=
rung
des Deutſchtums in den Oſtmarken beabſichtigt eine
zweite Bank in Berlin zur Unterſtützung des deutſchen Gewerbes
und Handels zu gründen. Ein in Weimar wegen Bettelns
verhafteter Brahtzieher Goldbach aus Freiberg in Sachſen
machte hieſigen Blättern zufolge das Geſtändnis, der Mörder
der im Berliner Tiergarten 1890 als Leiche aufgefundenen Poſt=
ſchaffnersfrau
Wendt zu ſein. Goldbach wurde nach Berlin ge=
bracht
,
Ueber den Verkehr des Freiherrn v. Hammerſtein mit
angeſehenen Familien in Athen werden der Voſſ. 3tg. von
dort Einzelheiten geſchrieben, welche zeigen, mit welcher Keckheit
der angebliche Dr. Herbert ſein Schickſal herausgefordert hat
und wie wenig er von ſeinem Gewiſſen zu leiden hatte. Seine
Verwegenheit iſt um ſo größer, als ihm wohl kaum unbekannt
ſein konnte, daß ſich in Athen fortwährend Berliner Fremde auf=
halten
, denen er in den Kreiſen, zu welchen er ſich Zulaß zu
verſchaffen gewußt hatte, begegnen konnte. v. Hammerſtein hat
ſich ſo drei Monate lang in der Athener Geſellſchaft gezeigt.
Noch mehrere Tage vor ſeiner unfreiwilligen Abreiſe von Athen
hat v. Hammerſtein den Miniſterpräſidenten Delhannis um ein
Interview gebeten. Der Miniſterpräſident entſprach dem Er=
ſuchen
und äußerte ſich in dem Interview eingehend über den
ganzen wirtſchaftlichen Mechanismus Griechenlands und über
die Finanzfrage. In der letzten Zeit ſeines Aufenthalts in Athen
hatte er ſich bemüht, die griechiſche Sprache kennen zu lernen,
und zu dieſem Behufe einen Lehrer angenommen. Auch mit dem
Verſonal des Hotels, in dem er wohnte, verſuchte er griechiſch zu
ſprechen. In dem letzten Hotel hatte er ſich nur 9 Tage auf=
gehalten
, vorher bewohnte er ein möbliertes Zimmer im Stadt=
teil
Neapolis. Dort lenkte er allgemeine Auſmerkſamkeit durch
ſeine gewählte Kleidung auf ſich. Das glatte Geſicht gab
ihm das Ausſehen eines Mannes von kaum 40 Jahren.
Oſſenburg. 5. Jan.
Der verhaftete Sparkaſſenrechner
Baur geſtand dem Unterſuchungsrichter, daß er Unterſchlagungen
in Höhe von 400000 M. begangen habe. Die veruntreuten Gelder
dienten teils zu Börſenſpekulationen, teils zum Betrieb einer
Cognacjabrik.
Bonn, 5. Jan. Der altkatholiſche Biſchof Reinkens iſt
geſtern abend 11 Uhr hierſelbſt geſtorben.
Gotha, 6. Jan. Die Feuerverſicherungsbankfür
Deutſchland zu Gotha, die im Jahre 1855, dem brandreichſten
ſeit langen Jahren, über eine Million Mark mehr für Brände
als im Vorjahre zu zahlen hatte, wird ihren Verſicherten ¼ der
Brämie (66¾ pCt. gegen durchſchnittlich 73 pCt. in den letzten
20 Jahren) als Ueberſchuß des Jahres 1895 zurückzahlen.
Südlich von Mehlis iſt ein Pulverſchuppen indie Luftge=
flogen
. Obwohl der Schuppen 600 Meter von der Stadt ent=
fernt
liegt, richtete die Exploſion doch großen Schaden an.
Menſchen wurden ſogar aus den Betten geſchleudert. Die Ur=
ſachen
der Exploſion ſind unbekannt, doch wird ein Racheakt ver=
mutet
.
Weimar. 5. Jan. Der Kircheurat verordnete Dankſagung
und Fürbitte in allen Kirchen am Gedenktage der Begründung
des Deutſchen Reichs.
Vaſewalk, 6. Jan. In ihrer gemeinſamen Wohnung wurde
geſtern der Rentier Liſch und ſeine Schweſter, die 78jährige
Witwe Gätke ermordet aufaefunden. Der Gätke war der
Schädel geſpalten während Liſch anſcheinend aufgehänat worden
iſt. Raubmord ſcheint nicht vorzuliegen, da keine Wertſachen
fehlen.
London, 6. Jan. Das Reuterſche Bureau; meldet aus
Durban in Natal, daß der am 30. Dezember v. J. abends von
Johannesburg abgegangene mit Paſſagieren vollbeſetzte Voſt=
zug
bei einer ſcharfen Biegung zwiſchen Dannhauſen und Gle=
neve
auf der Natal=Eiſenbahn umgeſtürzt iſt. Mehrere
Wagen wurden völlig zerſtört. 18 Tote ſind geborgen, 10 noch
unter den Trümmern. 23 Verſonen ſind ſchwer verletzt.
Von der Riviera, 5. Jan. Nicht weniger als 22 gekrönte
Häuvter oder mutmaßliche Thronerben ſind teils ſchon
angekommen, teils angeſagt zu längerem Winteraufenthalt zwiſchen
Mentone und Cannes. Es ſind dies der Kaiſer und die Kaiſerin
von Oeſterreich. die Königin von England, die Exkaiſerin Eugenie,
Großfürſt=Thronfolger von Rußland, Königin von Sachſen,
Kaiſerin=Witwe von Rußland, Graf und Gräfin Caſerta, Groß=
herzog
und Großherzogin von Mecklenburg=Schwerin, Herzogin=
Witwe von Coburg=Gotha, Großfürſt und Großfürſtin Peter,
Großfürſt Michael, Großfurſt Alexis, Vrinz Nikolas von Monte=
negro
, Herzog und Herzogin von Leuchtenberg.
Kleine Chronik. Daß etwa 50 Perſonenohne Fahr=
karten
eine ganze weile Strecke auf der Eiſenbahn fahren
dürfen, ſogar mit Wiſſen des Stations= und Juaverſonals. ohne
daſür - Straſe zahlen zu müſſen, dieſer Fall, der auf den

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70
Nr. 5

preußiſchen Staatsbahnen wohl nicht oft vorkommen dürſte, hat
ſich wenige Stunden nach Beginn des neuen Jahres auf der
Bahnſtrecke Stargard-Stettin-Verlin ereignet. Als der be=
treffende
Zug um 4 Uhr 30 Minuten von Stargard bereits ab=
fahren
ſollte, ſtand die ganze Menge der Fahrgäſte, etwa 59 Ver=
ſonen
, noch immer vor dem Billetſchalter des Bahnhoſes und
wartete ſeiner endlichen Oeffnung. Doch vergeblich! Die Schalter=
jalouſie
blieb trotz des heftigſten Klopſens und trotz aller dra=
ſtiſchen
Zornesausbrüche verſchiedener Fahrgäſte feſt geſchloſſen.
Denn der Schalterbeamte, der beim Verlaſſen des Dienſtes ſtets
die Schlüſſel zum Schalter zu ſich ſteckt, war nicht erſchienen.
Und da er auch ſo ſchnell nicht herbeizuholen war, der Zug aber
nicht länger warten durfte, blieb dem Stationsvorſteher ſchließ=
lich
nichts weiter übrig, als die ſämtlichen Fahrgäſte ohne
Billete einſteigen zu laſſen, mit der Anweiſung an den Zugführer,
in Stettin zu veranlaſſen, daß ſie dort ihre Fahrkarten un=
behelligt
nachlöſen könnten. Die Beteiligten aber befanden ſich
inſolge dieſer Weitläufigkeiten zum Teil in einer ſo animierten:
Neujahrsſtimmung, daß unterwegs in dem einen Abteil ſogar
eine kleine Prügelei entſtand. die aber plötzlich ein jähes Ende
dadurch fand, daß einer der Leute unbemerkt den - Bremsliebel
herumriß und darauf der Lug mit einem ſchrillen Pfiff der Loko=
motive
mitten auf der Strecke zum Stehen kam. Bei der Unter=
ſuchung
des Abteils durch das Zugverſonal wurde der Thäter
alsbald ermittelt und wird nun zu all den übrigen Unannehm=
lichkeiten
dieſer Neujahrsreiſe noch eine gehörige Strafe zu ge=
wärtigen
haben.-
Die diamantene Hochzeit ſeierte vor
einigen Tagen in Erndtebrück bei Marburg das EhepaarKraft Menn.
1 Sohn, 3 Töchter, 2 Enkel und 14 Urenkel brachten ihre Glückwünſche
dar. - Aus Liſſabon wird gemeldet, daß die Königin von
Vortugal nunmehr ihr zweites Studienjahr der mediziniſchen
Wiſſenſchaft beendet und am 27. Dezember vor der mediziniſchen
Fakultät von Liſſabon ihr Examen mit Erfolg beſtanden hat.

Großherzogliches Hoftheater.
Sonntag, 5. Januar.
Dalibor. - Die Puppeufee.
WI. Die erſte Wiederholungs=Aufführung der Smetanaſchen
Oper Dalibor= fand abermals vor vollbeſetztem Hauſe ſtatt
und verſchaffte der Oper eine Aufuahme, die man faſt eine be=
geiſterte
neunen könnte; ſomit ſcheint es. daß dieſelbe ſich auf
dem Repertoire wird erhalten köͤnnen; dieſer nachhaltige Erfolg
der Oper iſt um ſo bemerkenswerter, als das Publikum ſich der
Reczuicekſchen Oper Donna Diaua- gegenüber kühl verhalten
hat. Es fällt hier die Ceſehmacksrichtung des Publikums wohl
in erſter Linic entſcheidend ins Gewicht: denn muſikaliſch dürfte
dieſe jener nicht nachſtehen. An dem Erſolge des heutigen Abends
nahmen in erſter Reihe wieder Frl. Borchers und Herr
Baſſermann teil, die auch nach den Einzelgeſängen wieder
mit Beifall reich bedacht wurden. Mit der Beſetzung der Jutta
durch Frl. Jungk hatte dieſe Nolle, obwohl ſic ja der Indi=
vidualität
letzterer ferner liegt, eine Verbeſſerung gegen das erſte
Mal erfahren, indem die große geſangliche Sicherheit und die
ausgiebige Höhe, über die Frl. Jungk gebietet, ihr die ihr zu=
kommende
Bedeutung im Enſemble verliehen. Die bei der erſten
Aufführung geſtrichene kurze Schlußſgene der Oper war aus un=
begreiflichen
Gründen heuke wieder aufgenommen worden. Mußte
män annehmen, daß es ſich bei der Streichung derſelben um eine
von inneren Gründen und künſtleriſchen Geſichtspunkten geleitete
Lenderung der Regie handelte, ſo ſieht man hieraus, daß es nur
ein Experiment war.
In neuer Einſtudierung ging ſodann das pantomimiſche
Ballet Die Puppenfeei in Szenc. Die weſentlichſte Ver=
underung
der heutigen Aufführung erſtreckte ſich auf die Beietzung
der Puppenfee durch eine Solotänzerin anſtatt durch eine Schau=
ſpielerin
. Frl. Weiner verlieh derſelben durch ihre Grazie und
Schönheit ihrer Bewegungen einen erhöhten Reiz; die übrigen
mechaniſchen Figuren wurden durch die Damen Swoboda,
Fürber, Merz, Schweizer, Kaufmann, Krimm nud
Löffel und die Herren Göllnitz und Strecker virtnos
und ergötzlich kopiert. Unter den Gruppierungen verdient das
große Schlußtablean beſondere Hervorhebung. Somit wirkte das
Ballet wieder von neuem erheiternd und anregend, wenn auch
die füßlich=ſinnliche Muſik auf die Dauer Ueberdruß erzeugen muß.
Kunſt und Wiſſenſchaſt.
Der Gießener Anzeiger' ſchreibt: Die Tägl. Rundſch.
brachte kürzlich die Nachricht, daß mit dem Tode des am 27. v. M.
verſtorbenen Grafen Leo Henkel von Donnersmarck der letzte
Nachkommeder Goetheſchen Familie dahingeſchieden,
bemerkt aber dabei, daß des Grafen von Donnersmarc Mutter
eine geborene von Pogwiſch, eine Schweſter der Schwiegerlochter
Goethes geweſen ſei. Es wird uns mitgeteilt, daß der ehemalige,
hier verſiorbene Gymnaſiallehrer L. Textor, ſowie der verſtorbene

Pfarrer Textor in Ober=Beerbach direkte Nachkommen
Goethes waren. Dem erſteren entſtammen zwei Söhne, näm=
lich
der im vergangenen Jahre verſtorbene Lehramtsaſſeſſor
Wolfgang Textor, ſowie der Dr. med. Textor, Aſſiſtenzarzt im
ſtädtiſchen Krankenhauſe zu Darmſtadt. Der Pfarrer Textor
hinterließ drei Kinder, Bertha, Friedrich und Jda Textor, welche
mit ihrer Mutter nach dem Tode des Vaters nach Gießen zogen
und in der Ludwigſtraße wohnen. Demnach leben mindeſtens
augenblicklich noch vier Nachkommen Goethes. (Die Textors
können nicht direkte Nachkommen: Goethes ſein, nicht einmal
Nachkommen der Goetheſchen Familie, ſondern nur Verwandte
derſelben, da Goethes Mutter bekanntlich der Familie Textor
angehörte.)
Die Vorſtellungen der freien Bühnen' in Borlin
ſind von dem Volizeipräſidenten vön Berlin für öffentliche erllärt
worden und unterliegen daher nach der Verfügung desſelben
vom April. 1895 der zenſurpolizeilichen Genehmigung. Auf die
Beſchwerde der freien Bühnen gegen dieſe Verfügung erteilte
der Oberpräſident der Provinz Brändenburg einen abweiſenden
Beſcheid. Nunmehr trachten die freien Bühnen, im Wege des
Verwaltungsſtreitverfahrens ſich von der polizeilichen Feſſel zu
löſen. In der vor kurzem ſtattgehabten Verhandlung vor dezt
erſten Senat des Oberverwaltungsgerichts erachtete der Vertreter
des Oberpräſidenten die Verfügung materiell für begründet. Es
handle ſich hier nicht um geſchloſſene Vereine, vielmehr habe ſich
nur eine Anzahl von Perſonen zuſammengethan, um der Zenjur
der aufzuführenden Stücke aus dem Wege zu gehen. Nach fünf.
ſtündiger Verhandlung und Beratung verkündeke der Gerichtshof,
daß er noch nicht ſchlüſſig werden könne; das Urieil werde den
Parleien direkt zugehen.

Litterariſches.
Eine Neujahrsfreude bereitet die bekannte Annoncen=
Expedition von G. L. Daube & Co., mit das älteſte In=
ſtikut
dieſer Branche, allen größeren Inſerenten, indem ſie ihren
ſoeben erſchienenen großen Zeitungs=Katalog pro1896
zum Verſandt gebracht hat. Derſelbe, auch dieſesmal wieder
mit großer Sorgfalt zuſammengeſtellt, hat gegen früher eine
weſentliche Verbeſierung erfahren. Es ſind neu aufgeführt die
Spaltenbreite der Blätter in mm, ſowohl für den Annoncen= als
auch für den Reklamenteil, der Preis der Reklamenzeile und die
Spaltenzahl eines jeden Blattes. Der Katalog erſcheint dieſesmal
in einem ganz neuen Gewande, indem er mit einer äußerſt prak=
tiſchen
eleganten Schreibmappe, die eine Anzahl beſter Löſch=
kartons
, einen Kalender vro 1896, eine genaue Eiſenbahnkarte
von Deutſchland, ſowie allgemeine Poſtbeſtümmungen ꝛc. enthält,
verbunden iſt und dürfte von jedem Inſerenten gewiß gern ent=
gegengenommen
und als unentbehrliches Hilfsmittel bei Aufgabe
von Annoncen benutzt werden.

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Theilnahme bei dem
Ableben und der Beerdigung unſerer lieben Schweſter und
Tante
Elise Vonderschmitt
ſagen den innigſten Dank
(602
die trauernden Hinterbliehenen.
Tageskalender.
Großh. Hoftheater, Anfang ½7 Uhr: Der Mann im
Monde
Vorſtellung abends 8 Uhr im =Orpheum=
Verſammlung des deutſchen und öſterreichiſchen Alpenvereins
abends 8½ Uhr.
Kaiſer=Panorama im Darmſtädter Hofr.
Walfiſch=Ausſtellung im Saalbau.
Großh. Hofbibliothek, geöffnet Montag bis Freitag von
9-1Uhru. nachmittags von 2-4 Uhr, Samstags v. -1 Uhr.
Großh. Muſeüm ünd Gemäldegalerie, geöffnek an
Sonn= und Feiertagen, Dienstags, Mittwochs und Freitaas
von 11-1 Uhr, Domerstags von 2-4 Uhr.
Kunſtverein, geöffnet Sonntag von 10-1 Uhr, Dienstag, Mitt=
woch
, Donnerstag und Freitag von 11-1 Uhr, Mittwoch nach=
mittags
von 2-4 Ubr.
Verſteigerungskalender.
Mittwoch. 8. Januar.
Verſteigerung von 10 Uhr an im Schöfferhof=
Heu= und Holzverſteigerung um 2 Uhr Beſſungerſtraße 53

Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei, verantwortlich für die Redaktion: Hr. O. Waldaeſtel, beide in Darmſtadt.