n30
er 2.
14.
Ler.
28
u
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ehken
90
treiſ.
iiher
End
ags
Abonnementspreis
vierteljährlich 1 Mark 5 Pf.
halb=
jährlich 3 Mark incl. Bringerlohn.
Auswärts werden von allen
Poſt=
ämtern Beſtellungen
entgegenge=
nommen zu 1 Mark 50 Pi. pro
Quartal inel. Poſtauſchlag.
Jod-
159. Jahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
Inſerale
für das
wähenl. Smal erſcheinende Tagblalt
werden angenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinitr. Nr. 23.
in Beſjungen von Friedr. Blößer.
Schießhausſtraße 11, ſowic auswärts
von allen Annonen=Expeditonen.
Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und der anderen Behörden.
499s.
Montag den 6. Januar.
4½
Geſunden: 1 keines Meſſer. 1 rother Mantelkragen. 1 Cigarrenetuis. 1 kleiner Handſchlitten. 1 ſilberner Servieltenring
gelber baumwollener Handſchuh. 1 Roſenkranz. 1 grauer wollener Handſchuh. 1 Taſchentuch. 4 Schlüſſel. 1 Billardkugel.
kleines Vortemonnaie mit Inhalt. 1 vernickeltes Medaillon.
blaues Band. 1 Notizbuch. 1 15jährige Dienſtſchnalle. 1Armreif.
Verloren: 1 goldene Broche mit kleinem Diamant. 1 Zwicker. 1 Regenſchirm. 1 goldenes Armband. 1 ſchwarzledernes
Vortemonnaie, enth. eiwa 3 Mark und 1 Schlüſſel. 1 ſchwarzer Glacehandſchuh. 1 Cellobogen. - Entlauſen: 1 Forterrier mit
der Marke 3161 der Stadt Mainz.
Darmſtadt, den 4. Januar 1896.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Betreffend: Geſuch des Schloſſermeiſters G9. Donges von Darmſtadt um Genehmigung zur Herſtellung eiſerner Bau=
Conſtruktionen und zur Aufſtellung eines Dampfkeſſels.
B e k a n n t m a ch u n g.
Schloſſermeiſter Georg Donges zu Darmſtadt beabſichtigt auf dem Grundſtück Flur XX. Nr. 12 und 13 gelegen
zu Darmſtadt, am Weiterſtädter Weg, eine Anlage zur Herſtellung eiſerner Baukonſtruktionen ſowie einen Dampfkeſſel zu
ſerrichten.
Pläne und Beſchreibung hierüber liegen 14 Tage lang, vom Erſcheinen dieſes in der Darmſtädter
Zeitung an gerechnet auf dem Büreau Großherzoglichen Polizeiamts Darmſtadt zur Einſicht der Intereſſenten offen.
Etwaige Einwendungen ſind binnen dieſer Friſt bei Meidung des Ausſchluſſes bei Großherzoglichem Polizeiamt
Darm=
ſtadt vorzubringen.
Darmſtadt, am 22. Dezember 1895
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
v. Marquard.
(479
B e k a u n t m a ch u n g.
Die nachſtehende Beſtimmung des 8 370 Ziffer 3 des Reichsſtrafgeſetzbuchs
bringen wir zur Kenntniß der betheiligten Händler.
Darmſtadt, den 4. Januar 1896.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Fey.
1480
8 370 Ziſſer 3 des Reichsſtrafgeſetzbuchs lautet:
Mit Geldſtrafe bis zu 150 Mark oder mit Haft wird beſtraft, wer von
ſeinem zum Dienſtſtande gehörenden Unteroffizier oder Gemeinen des Heeres oder
der Marine ohne die ſchriftliche Erlaubniß des vorgeſetzten Kommandeurs
Mon=
tirungs= oder Armaturſtücke kauft oder zum Pfande nimmt.
Bekanntmachung.
Wegen Vornahme von Kanaliſations=
Arbeiten wird die Feldbergſtraße
zwi=
ſchen Griesheimer= und Dornheimerweg
für den Fuhrwerksverkehr bis auf
Wei=
teres polizeilich geſperrt.
Darmſtadt, den 3. Jannar 1896.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Fey.
[481
Brennholz=Verſteigerung.
Die am 36. v. Mts. ſtattgehabte
Verſteigerung von Brennholz aus der
ſ ſeitherigen Beſſunger Tanne iſt
geneh=
migt und können die Abfuhrſcheine bei
der Stadtkaſſe in Empfang genommen
werden.
Erſter Abfuhrtag und Ueberweiſung
des Holzes
Montag den 6. Januar l. J.
Darmſtadt, den 3. Januar 1896.
Großherzogl. Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.:
[482
Niedlinger, Beigeordueter
Bekanntmachung.
Nach Verfügung Großh. Miniſteriums
des Innern und der Juſtiz vom 10. April
1895 zu Nr. M. J. 9982 iſt der
Be=
bauungsplan für die innere Ringſtraße
weſtlich der Heidelbergerſtraße (verlängerte
Vahnhofſtraße) von der Nordſeite der
Wilhelmſtraße bis zur Südſeite der
Holz=
hofſtraße nunmehr feſtgeſtellt worden.
Wir bringen dies mit dem Anfügen zur
ſöffentlichen Kenntniß. daß der Plan in
den üblichen Dienſtſtunden auf dem
Stadtbauamt von den Betheiligten
ein=
geſehen werden kann.
Darmſtadt, den 2. Januar 1896.
Großherzogl. Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.:
Riedlinger, Beigeordneter. 483
Zahlungs=Aufforderung.
Diejenigen Arbeitgeber. welche die
Beiträge zur Invaliditäts= und
Altersverſicherung für ihre, freien
Hülfskaſſen angehörigen, oder einer
Kran=
kenkaſſe überhaupt nicht angehörenden
verſicherungspflichtigen Arbeiter für die
Monate November und Dezember
v. J. noch nicht entrichtet haben, wer=
52
den hiermit aufgefordert, innerhalb 10
Tagen Zahlung an unſerer Kaſſe,
Wald=
ſtraße Nr. 6, zu leiſten. Nach Ablau,
der gegebenen Friſt wird gegen die
Zahlungs=Säumigen das
Beitreibungs=
verfahren eingeleitet.
Darmſtadt, den 2. Januar 1896.
Großherzogl. Bürgermeiſterei Darmſtadt
J. V.:
[484=
Köhler, Beigeordneter.
Nr. 4
Bekanntmachung.
Vom 2. Januar ab wird im Laufe
der nächſtfolgenden Nächte wegen
ſtatt=
findender Spülung des Rohrnetzes die
Abgabe von Waſſer aus dem
Waſſer=
werke ſtraßenweiſe auf kurze Zeit
unter=
brochen werden.
Darmſtadt, den 30. Dezember 1895
Großherzogl. Bürgermeiſterei Darmſtadt
Morneweg.
[2502
Bekanntmachung.
Montag den 6. Januar d. J.
beginnt in der hauswirthſchaftlichen
Fort=
bildungsſchule ein neuer Vormittags=
Koch=Curſus.
Anmeldungen nimmt Fräul.
Rit=
ſert, Montag den 6. und Dienstag den
7. Januar, Vormittags von 8-12 Uhr,
in der Küche (Schulhaus in der
Blu=
menſtraße) entgegen.
Darmſtadt, 1. Januar 1896.
4852)
Der Vorſtand.
Bekanntmachung.
Durch Geſellſchaftsvertrag vom 17.
Dezember 1895 wurde eine Geſellſchaft
unter der Firma „Elektrotechniſche
Werk=
ſtätte Darmſtadt, Geſellſchaft mit
be=
ſchränkter Haftung” mit dem Sitze zu
Darmſtadt begründet. Gegenſtand des
Unternehmens iſt Herſtellung und
Ver=
kauf mechaniſcher und elektrotechniſcher
Artikel. Das Stammkapital beträgt
60000 Mark. Geſchäftsführer iſt der
Elektrotechniker Karl Thieme zu
Darm=
ſtadt.
Eintrag in unſer Handelsregiſter iſt
heute erfolgt.
Darmſtadt, 2. Januar 1896.
Großherzogl. Amtsgericht Darmſtadt 1
Lebrecht.
1486
Die heute im Hoſpitalwald
abge=
haltene
Holz= und Moooverſteigerung
iſt genehmigt. Die Abfuhrſcheine können
am 11. d. Mts abgeholt werden,
Montag den 13. d. Mts.,
Mor=
gens 8 Uhr, Ueberweiſung und erſter
Fahrtag.
Darmſtadt, den 3. Januar 1896.
Großherzogliche Oberförſterei Beſſungen.
Hüter.
1487
Milhelminenſtr. 8. neben dem Bürger=
W verein, Bett und verſchiedene
[22519
Möbel zu verkaufen.
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gänzlicher Ausverkauf meines Manufactur= und
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2193.
60
Geſchafts=eranderung.
Hiermit die ergebene Anzeige, daß ich mit dem Heutigen mein
Bäckereige=
ſchäft an Herrn Heinrich Hauf käuflich abgetreten habe. Indem ich für
da=
mir bisher bewieſene Wohlwollen danke, bitte ich dasſelbe auch auf meinen Nach
folger zu übertragen.
Darmſtadt, am 2. Januar 1896.
Aagutst Vieltaviesop,
Kiesbergſtraße 14.
Auf Obiges bezugnehmend bitte ich das meinem Vorgänger bewieſene Wohl
wollen auch auf mich zu übertragen unter Zuſicherung reller und pünktlicher
Bedienung.
Heimrich Hamf, Hüchermeiſter,
Kiesbergſtraße 14.
[480
Gegen Huſten, Heiſerkeit, Katarrh
ſind unter allen Bruſtbonbons die
(21550.
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überall als unübertroffen anerkannt. Zu haben in Packeten 20 Pfa. in
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In Pfungſtadt: Apotheker Berchelmann. In Eberſtadt: J. 1. Eysenbach.
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148
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[8621
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und Schliessen sich alle nicht angefühirte Artikel während des Winter-Ausvorkaufs der Preisermässigung an.
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Muſter werden während des Winter=Ausverkaufs
nicht abgegeben.
Die ermäßigten Preiſe haben nur wührend. des Winter=
Ausverkaufs Gültigkeit.
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(506
5
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56
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Kulender für 1896.
Zum Einſchreiben von Notizen:
aufgezogen 20 Pfg.,
unaufgezogen 5 „
Zu beziehen bei der
Expedition des Tagblatts.
Niertel Eperrſitz od. Theilnehmer zu
halbem Sperrſitz wird geſucht.
Dieburgerſtraße 55, I. Stock. 6502,
Nr. 4
Fenerverſicherungsbank für Deutſchland zu Gotha.
Auf Gegenſeitigkeit errichtet im Jahre 1821.
Nachdem der bisherige Vertreter obiger Anſtalt, Herr H. Thienemann zu
Darmſtadt von der Verwaltung der Agentur Darmſtadt zurückgetreten, iſt ar
deſſen Stelle Herr Privatier M. F. Ewinner daſelbſt, Niederramſtädterſtraße 54
zum Agenten für Darmſtadt und Umgegend ernannt worden, was wir hier
durch zur öffentlichen Kenntniß bringen.
Mainz, im Januar 1896.
Generalagentur der Leuerverſicherungsbank f. D. zu Gotha.
Ph. Engelbach.
Bezugnehmend auf vorſtehende Bekanntmachung halte ich mich den im hie
ſigen Agenturbezirk wohnenden Theilnehmern der Feuerverſicher ungsbank fül
Deutſchland zu Gotha zur Vermittelung ihrer Verſicherungsangelegenheiter
hierdurch empfohlen und lade zu weiterer Betheiligung an dieſer auf Gegenſeitigkei
beruhenden Anſtalt ein, indem ich mich zugleich zu jeder wünſchenswerthen Aus
kunft über dieſelbe bereit erkläre.
Darmſtadt, im Januar 1896.
650
H. F. Gwimmer,
Niederramſtädterſtraße 54.
ne2AAtettLtttLLttAtttAtAtzttstss,
Dir Gartenlauhr.
Der neue Jahrgang 18ß begiunt ſoeben.
6 Rbonnemrnks-Prris vierkrljälirliaz nur 1 Marlt 75 Pf. 8
Romane und Erzählungen, welche demnächſt erſcheinen:
64
E. Werner.„Jaka Norganas.
Rudolf Tindau: „Der Klageſchreis.
Marir Bernhard. „Jredye.
WB. Beimburg. „8roßige Herzers.
Banz Nruold. „Bechel auf Reiſers.
Ernſt Eleſkein. „Viekkiebchen:
Velehrende und unterhaltende Beiträge erſter Schriftſteller.
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5) Aan abonniert auf die „Gartenlanbe: in Wochen=Uummern bei allen
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Durch die Buchhandlungen auch in Heften (jährlich 14
50 Pf. oder in Jalbheften jjährlich 28) 23 Pf. zu beziehen.
probe Aummern ſendek auf Perlangen gratio u. frauhio
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o.
Nr. 4
V6lls6hér I. C66l6IL. AIVGIIGLGII, O66IO GarISlall
E Honats-Versammlung -u
Dienstag den 7. Januar 1896, Abends 8½ Uhr,
im Vereinslokale der Reſtauration „zur Oper=
Cagegordnung: Vortrag des Herrn Geh. Hofrath Profeſſor
Dr. Lepſius: „Wie entſteht ein Thal in den Alpenv
Gäſte ſind willkommen.
[(507
ikf
nheite
itigk.
508) Aelt. Mädch. ſucht ſof. St. in einem
Geſchäftshaus. Frau Wolf, Ballonplatz
509) Mehrere geſunde Schenkammen
und ein Dienſtmädchen können ſofort
nachgewieſen w. durch Frau J. Trietſch,
Eberſtadt, Hügelſtraße 36.
5107) Fräulein ſucht Stelle bei
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zelner Dame. Näheres Expedition.
5163) Auf 1. Februar ein durchaus
zuverläſſiges Kindermädcheu zu zwei
kleinen Kindern geſucht.
A. v. Heſſert, Martinsſtraße 14
517) Geſucht ein Spülmädchen,
15 Mk. per Monat, ſofort.
Britannia-Hotel.
222b) Ein Lehrmädchen ſucht
M. Schmidt, Markt 3.
511) Ein junger Herrſchaftsdiener
mit guten Zeugn. ſucht ſofort Stelle.
Büreau Beck. Eliſabethenſtraße 31.
5125) Gewandte tüchtige
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Geborene. Am 10. Tezember: Dem Weißbinder Wilhelm
Lang. S. Georg. Am 22.. Dem Heizer Friedrich Philipp
Bolän=
der, T. Eliſabeth. Am 23. Dem Weißbinder Johann Heinrich
Mahr, T. Eliſabethe Luiſe Liſette. Am 25.: Dem Trompeter im
l. Großh. Heſſ. Drag. Regt. Nr. 23 Berthold Friedrich Ferdinand
Schilling, S. Berthold Philipp Richard. Am 27.: Dem
Schuh=
nacher Ludwig Axt. T. Helene Suſanne Anna. Dem Weißbinder
friedrich Heinrich Schnabelius, T. Lina Kathar ina. Am 28.: Dem
Graveur Vhilipp Heinrich Seibel, S. Max Georg Philipp.
Aufgebote. Der Steindrucker Ludwig Heidelbach und
Ka=
harina Aßmuth dahier. Der Schreiner Heinrich Chriſtian Gimbel
dahier und Eliſabethe Waldhaus zu Ueberau, T. des Landwirts
Johann Georg Waldhaus 1V. daſelbſt.
Eheſchließungen. Am 25. Lezember: Der Schloſſer Johann
Georg Konrad Friedrich Wilhelm Leichtweiß mit Anna Katharina
Hechler, L. des Schuhmachermeiſters Georg Hechler dahier. Am
26.: Der Fabrikarbeiter Johann Adam Rebſcher mit Anna
Chriſtina Lohfink dahier, T. des Hüttners Johannes Lohfink zu
Rasdorf. Am 28.: Der Zimmermaler Wilhelm Adolf Göbel mit
Anna Katharina Dechert dahier, T. des Bureaudieners Johannes
Dechert III. Der Eiſengießer Ludwig Wolf mit Margaretha
Dillmann dahier. L. des Maurers Taniel Dillmann. Am 29.:
Der Lackierer Chriſtian Schäfer mit Anna Margaretha
Land=
ze1tel dahier, T. des Hofaartenarbeiters Johannes Landze tel.
Geſtorbene. Am 22. Dezember: Der Großh. Forſtmeiſter
i. V. Friedrich Karl Wilhelm Cellarius, Witwer, 78 J. 5 M. 4 T.
alt, ev. Am 30.: Die Ehefrau des Großh. Oberſtlieutenants a. D.
Karl Friedrich Müller. Auguſte Johanna Luiſe Chriſtiane, geb.
Winter, 58 J. 23 T. alt, ev. Dem Maler Sebaſtian Emil
Schra=
penborg. totgeb. S. Der Großh. Oberkonſiſtorialrat und
Suver=
mtendent i. P. Dr. Karl Köhler, 63 J. 7 M. 22 T. alt, ev. Am
31.: Dem Kaufmann Rudolf Wilhelm Kacl Treupel, S. Eugen
Otto, 4 M. 20 T. alt, ev.
Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Reich. Die „Nationalzeitung= ſchreibt: Der
Kaiſer hatte am Freitag im Reichskanzler=Palais eine
Be=
ſprechung, woran ſich der Reichskanzler, Staatsſekretär v.
Mar=
ſchall. Admiral Knorr, Vizeadmiral Hollmann, der Chef des
58
Ne.
Marinekabinetts. v. Senden=Bibrau, teilnahmen. Nach dieſer
Beſprechung ſandte der Kaiſer das bereits gemeldete Telegramm
an den Präſidenten Krüger.
Der franzöſiſche
Botſchafter Herbette hat dem Kaiſer ein Dankſchreiben des
Präſidenten Feliz Faure für die Ueberſendung des allegoriſchen
Bildes überreicht
Oeſterreich=Ungarn.
Wie aus Wien gemeldet wird, fand
bei dem öſterreichiſchen Miniſterpräſidenten Grafen Badeni im
Beiſein des ungariſchen Miniſterpräſidenten Baron Banſſy und
des Finanzminiſters Lukaes die erſte Vorbeſprechuna der
Aus=
galeichs=Angelegenheit ſtatt. Allerdings gab ſich dabei das
lohale Beſtreben kund, die Frage des Ausgleichs unter Rückſicht
nahme auf die beiderſeitigen billigen und berechtigten Forde
rungen freundſchaftlich zu löſen. Die ungariſchen Miniſier bleiber
noch einige Tage in Wien.
talien. Die Agenzia Stefani' meldet aus Maſſauah:
General Baratieri telegrabhiert, daß umlaufende Gerüchte
be=
ſagen, daß die Schoaner auf dem Vormarſche bég. iffen ſind und
Menelik ihnen folge. Der Kommandant von Makalle ſende gute
Nuchrichten vom Fort
Spanien. Amtlichen Meldungen aus Havannah zuſolge
drang die Vorhut der Auſſtändiſchen unter Maceo in die Vro
vinz Havannah ein. Es wurden ihnen Truppenentgegengeſchickt.
Die Telegraphen= und Eiſenbahnlinien wurden von den
Auf=
ſtändiſchen unterbrochen.
Bulgarien. Gegenüber den ſeit einiger Zeit auſtauchenden
Gerüchten, daß ſür die Umtaufung des Prinzen Boris
der 18.,30. Januar in Ausſicht genommen ſei, wird von
maß=
gebender Seite mitgeteilt, daß von einem beſtimmten Zeitpunkte
des Vollzugs dieſer Eventualität nit mals die Rede geweſen ſei
Türkei. Neuekdings fand eine Könferenz der
Bot=
ſchafter ſtatt, Um durch Vermittelung eine Beendigung des
Aufſtandes in Beitun herbeizuführn. Darauf bezügliche Inſtruk
tionen gingen an das Konſularcorps in Aleppo ab. Die Inter
vention der Konſuln dürſte infolge der großen Entſernung durd
Delegierte erfolgen.
der Miniſter des Aeußeren, Tewfik
Paſcka, hat den Botſchaftern die Mitteilung gemacht, daß die
Pforte die Intervention der Mächte zur Unterwerſung
der Auſſtändiſchen in Zeitun angenommen hat. Die Feindſelig
keiten ſind einſtweilen eingeſtellt.
Die geſamte deutſche Preſſe ſpricht ihre Befriedigung über
die Niederlage Jameſons und ſeiner Räuberſcharen aus. Die
„Köln. 8tg.- ſchreibt u.a:
In der ganzen gebldeten Welt wird
über dieſen Ausgang eines unerhörten Beginnens die vollſte
Be=
friediguna herrſchen, und Kaiſer Wilhelm hat wiederum
da=
richtige Wort geſunden, als er an den Präſidenten Krüger jene
warmherzige Glückwunſchdepeſche richtete. Kaiſer Wilhelm war
ſich darüber klar, daß er bei dieſen Worten die ganze öffentliche
Meinung Deutſchlands hinter ſich hat.
Die „Nordd. Allg. 8tg.
ſ09t: „Der Zug des Flibuſtiers Jameſon hat ein jähes und
ſchmähliches Ende gefunden
Damit iſt aber nicht zugleich di=
Thatſache aus der Welt geſchafft, daß der Beamte einer unter
dem Vroteltorate Großbritanniens ſtehenden Kolonialgeſellſchaft
der Rohal Chartered Company es wagen konnte, mitten im
Frieden über die Grenze eines dem deutſchen nahe verwandter
Volkes an der Spitze militäriſch ausgerüſteter Banden
einzu=
dringen, um dort den Forderungen einer Gruppe engliſcher
Ein=
wanderer um Bewilligung größerer politiſcher Rechte bewaffneten
Nachdruck zu geben. Der ausgeſprochene Zweck des Ueberfalls
war der gewaltſame Umſturs der Verfaſſung der ſüdafrikaniſchen
Republik. Wie unbequem es auch jetzt der engliſchen Preſſe ſeir
möge, es läßt ſich ſchwarz auf weiß aufzeigen, daß eine blutige
Löſung der durch die Anſprüche der britiſchen Einwanderer in
Tranzvaal entſtandenen Schwierigkeiten von einflußreichen briti
ſchen Verſönlichkeiten nicht blos vorhergeſehen, ſondern offen
ausgeſprochen worden iſt, ſo ſ. St. von Mr. Lionel Philipps
Er iſt der Vertreter der großen Londoner Diamanthändler= und
Goldminenfirma Wernher, Heit & Co. und ſeine Beſtrebungen
geben offenkundig mit den großen Spekulationsgruppen von Bar
nato, Robinſon und damit von C. Rhodes Hand in Hand, die
jetzt über faſt die Hälite des Land= und Minenbeſitzes in
Trans=
vaal verfügen. Ihr Ziel iſt zunächſt, durch Aenderung des
voli=
tiſchen Wahlrechts die Mehrheit im Volksraad und insbeſondere
bei der bevorſtehenden Präſidentenwahl zu erlangen und alsdann
das Land ganz unter engliſche Herrſchaft zu bringen.- Auch die
feanzöſiſche Preſſe iſt einig in der Verurteilung des Einfalls in
Transvaal. Alle Blätter proteſtieren gegen das Vorgehen Eng
ands. welches eine Verletzung des Völkerrechtes darſtelle und
darauf hinauskomme, die Eroberung Madagaskars durch Frank
reich wertlos zu machen. Die Blätter ſprechen ihre Freude aus
über das Mißlingen des erſten Schrittes zu einer eugliſchen Annexion.
und erklären, Frankreich werd: ebenſowenig wie Deutſchland und
die Vereinigten Staaten die Selbſtändigkeit Transvaals antaſten
laſſen. Von den engliſchen Blättern hat allein die „Times: der
traurigen Mut Jameſon zu entſchuldigen, indem ſie die Behaup.
tung aufſtellt, daß er gar nicht zu kämpfen beabſichtigt habe,
ſondern nur zum Schutze ſeiner Landsleute in Transvaal er
ſchienen ſei, da ein von ihm geſuchter Kampf bei ſeinen
Streil=
kräften ein anderes Ende genommen hütte. Sonſt findet Jameſo
die ſtrengſte Verurteilung. Sämtliche franzöſiſche Blätter billige
das Telgeframm Kaiſer Wilhelms an den Präſidenten Krügel
der „Soleil= führt u. a. aus. daß England dem Deutſchen Kaiſe
die Sache nachtragen weide.
Bezeichnend für die in Londe
vorherrſchende Stimmung iſt die Thatſache, daß am Donnersta,
1bend ein im Olympie=Tyeater aufgeſührtes militäriſches Dram
auf eine Viertelſtunde unterbrochen wurde, nachdem ein Scha
vieler Jameſons Namen erwähnt hatte. Das Publikum mad
ſich durch Hurrarufe auf Jameſon geradezu heiſer und ſchri=
In die Hölle mit den Boeren.
Im Namen der deutſchen Kolonialgeſellſchaft ſprach Herzo=
Johann Albrecht von Mecklenburg dem Staatsſekretär Trans
vaals Leyds Glückswünſche zum Boeren=Siege aus. Die Cer
rale der Deutſchen Kolonial=Geſellſchaft hatte ſoſort nach Be
anntwerden der kedrohlichen Nachrichten aus Transvaal de
Can gefaßt, zu dieſen Vorgängen Stellung zu nehmen und ſidh
chon am 2. d. mit Perſönen telegraphiſch in Verbindung geſetz
die durch langjährigen Aufenthalt in Transvaal die Garanti
dafür bieten, daß bei einer öffentlichen Demonſtration ihr
Ge=
wicht entſcheidend in die Wagſchale fällt.
- In Deutſchland finde:
Zammlungen für die verwundeten Boeren ſtatt. In Hambur,
wurden bereits 100000 M. geſammelt.
Der gegenwärtig it
Deutſchland weilende und in Transvaal anſäſſige Deutſche L
pert ſteuerte allein 40000 M. dazu bei
Ueber die Niederlage des Dr. Jameſon liegen bis jetzt nu
kurze Mitteilungen vor. Jameſon war an Samstag von Mafe
king in Betſchuanaland, wo die Eiſenbahn von Süden nach Nor
den ausläuft, an der Grenze von Transvaal, aufgebrochen.
Au=
ſeinem Zuge durch den Bezirk Ruſtenburg, ſüdlich von dieſer
Stadt und nördlich von Witwatersrand, hatte ihn 16 Kilomete:
vom Fluſſe Elands der Bote erreicht, den der Oberkommiſſar für
Südafrika, Sir Hercules Robinſon, mit dem Befehl zum Rüdh
zuge ausgeſandt hatte. Jameſon mißachtete dieſen Befehl und
etzte ſeinen Marſch nach Oſten fort. und zwar nach Johannes.
urg zu. Etwa 32 Kilometer von Johannerburg, in Krügers.
dorp, endet die Eiſenbahn, die von Johannesburg, oder
viel=
mehr als Zweigbahn der großen Bahn von Süden nach
Pretori=
zu den Goldfeldern des Randes führt. Die Eindringlinge wollten
offenbar dieſe Bahn benutzen, um nach Johannesburg zu ge
langen. Dort nun, in Krügerdorp, kam es am Neujahrstage zu
einem Gefecht, das nach einer eingegangenen Privatmeldung
36 Stunden gedauert haben ſoll. Jameſon ſei aus verſchiedenen
3tellungen herausgedrängt worden
Schließlich mußte er ſich
den Boeren übergeben, wobei er die weiße Fahne aufzog. Die
Boeren ſollen 23 Verwundete, darunter drei Offiziere, der Jame
onſchen Truppen gefangen genommen und die Leichen von fün
Gefallenen verbrannt haben.
Die Bahn zwiſchen Krügersdort.
und Johannesburg war von den Boeren aufgeriſſen worden
Die Sieger ſcheinen die Boeren des erſten Aufgebots von
Ruſten=
burg geweſen zu ſein, die demnach Jameſons Räubern nachge
olgt wären.
— Der „Pall Mall Gazerte' zuſolge wird Dr.
Jame=
ſon vor ein Kriegsgericht geſtellt und ſeme Truppen entlaſſen
verden. Die Komvagnien des 3. 3t. in Südafrika ſtehenden
ſogenannten Black=Watch=Regiments werden abgeſandt werden
um mit Gewalt den Vormarſch einer zweiten Expedition aus
Bulawayo zu verhindern. Bei Erörterung des wahrſcheinlichen
Schickſals des gefangenen Dr. Jameſon iſt außer der Fürbitte
er engliſchen Behörden der Umſtand in Betracht zu ziehen, daf
er vor einigen Jahren den Präſidenten Krüger von einer
ge=
ährlichen Krankheit geheilt hat
- Der „Weſtminſter
Gazette=
zufolge erhielt der Konſul des Transvaal=Staates H. Whit=
Drahtmeldungen, wonach alle möglichen Vorkehrungen zur Auf
echterhaltung der Ordnung und zum Schutze des Eigentums ge
troffen ſeien. Die Regierung der ſüdafrikaniſchen Republik ver
ſicherte in einer Bekanntmachung. daß ſie alle Beſchwerden
un=
nittelbar dem geſetzgebenden Körper zur Beratung vorleger
werde. Um einem etwaigen Notſtand in Johannesburg
vorzu=
beugen, habe die Regierung alle Steuern auf Lebensmittel
auf=
gehoben und zur Verhinderung von Unruhen 1000 Freiwillge
aller Nationalitäten als Polizeitruppe in Eid und Dienſt ge
nomnten
Die engliſchen Blätter veröffentlichen folgende Darſtellung
er Wehrverhältniſſe des Transvaalfreiſtaates: Die einzige orga
niſierte militäriſche Streitkraft in der ſüdafrikaniſchen Republik
iſt die Staatsartillerie in Prätoria. Bis jetzt beſtand ſie aus 250.
Mann, der Volksrat hat jedoch die Anwerbung von weiteren 20=
Mann genehmigt. Die Bewaffnung beſteht aus ſechs ſchweren
Lruppſchen Geſchützen und einigen Armſtrongkanonen. Drei Maxim
geſchütze vom Gewehrkaliber und zwei ſelbſtthätige Maximaeſchütze
von 1½ Zoll Rohrweite ſind nach Prätoria unterwegs. Von den
12000 Einwohnern Prätorias dürften 750 Mann als Kämpſer
neben der Staatsartillerie verfügbar ſein. In Johannesburg beſteht
ein Freiwilligeneorps von 600 Mann. Es beſteht aus zwei
Schwadronen Ulanen, zwei Schwadronen Huſaren und zwei Kom
pagnien Inſanterie. Ferner beſteht ein behördlich ermächtigtes
Beilage zu Nr. 4 des „Darmſtädter Tagblatt: vom 6. Januar 1896.
ſadfahrercorps von 60 Mann. Die Ulanen führen Lanze,
Kara=
iner, Säbel und Revolver; die Huſaren ſind ebenſo bewaffnet,
ur fehlt die Lanze. Die Infanterie trägt Seitengewehr und
baſonett. In Johannesburg würden neben den zreiwilligen
vahrſcheinlich 400 Bürger verfüabar ſein. Das Kommandogeſetz
chreibt vor, daß alle dienſttauglichen Bürger von 16-ſis Jahren
dienſtpflichtig ſind. Die Zahl der Bürger beträgt im ganzen
Lande 15006, ſo daß davon wohl 10000 ausgehoben werden
ſönnen. Als Waffen würden ſie verſchiedene Gewehre erhalten;
bevorzugt ſind Martini=, Weſtley=, Richards= und Wincheſter
Ge=
wehre. Jeder Bürger ſtellt ſeine Waffen, Ausrüſtung und
Vor=
rat. In Zeit einer Woche können 5000 Mann im Feide ſtehen.
Den letzten Meldungen zufolge äußern ſich die engliſchen
Blätter ſehr erregt über das Telegramm des deutſchen Kaiſers
an den Präſidenten Krüger. „Dailu Graphie; erklärt, man
brauche dem intelligenten Engländer nicht die Punkte des
Kaiſer=
lichen Telegramms hervorzuheben, welche die Geſetze der
Diplo=
matie überſchreiten und auf der Grenze einer internationalen
Beleidigung ſtehen. Der deuſſche Kaiſer habe eine
ſchwerwie=
gende Kundgebung gethan. Das Telegramm ſei ein offizielles
diplomatiſches Dokument, weil der Kaiſer vorher darüber mit
den Miniſtern beraten habe. Eine Anzahl franzöſiſcher Blätter
beſpricht mit erkennbarer Befriedigung die Lepeſche des
deut=
ſchen Kaiſers. Der „Gaulois= hebt hervor, die Depeſche ſei
vollſtändig im Einklange mit der öffentlichen Meinung in
Rußland und Frankreich. Im „Gaulois= giebt Thieband
einen Ueberblick über die verſchiedenen Momente, welche Dank
den Bemühungen des Deutſchen Kaiſers einen Umſchlag in der
Stimmung des franzöſiſchen Volkes herbeigeſührt haben. Ein
Reſultat der Volitik des Kaiſers ſei es, daß Deutſchland,
Ruß=
land und Frankreich ſich im Zuſtande eines halben
Einverſtänd=
niſſes (Entente) befinden und daß das franco=ruſſiſche Bündnis
eine tiefaehende Aenderung ſeines urſprünglichen Charakters
er=
fahren habe, welchen ihr der Inſtinkt des Volkes zugewieſen
hatte. Die „Eſtafette' bezeichnet die Haltung Deutſchlands in
der Transvaalfrage als ein ſchönes Beiſviel und bedauert die
energieloſe Haltung im franzöſiſchen Auswärtigen Amte.
Infolge der ſaſt gänzlichen Unterbrechung des telegraphiſchen
Verkehrs ſnd über die Vorgänge in Südafrika allerlei Gerüchte
in Umlauf. Nach einem derſelben ſoll Dr. Jameſon nach
ſum=
mariſcher kriegsgerichtlicher Verurteilung bereits erſchoſſen ſein,
nach einem anderen Gerüchte finden in Johannesburg
Straßen=
kämpfe ſtatt. Man glaubt, daß ſich unter den Offizieren
Jame=
ſons mehrere Mitglieder der hohen engliſchen Ariſtokratie befinden.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 6. Januar.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben dem Forſtwart
der Forſtwartei Großen=Linden, Förſter Johannes Menges in
Großen=Linden, aus Anlaß ſeines am 5. Januar ds. J2.
einge=
tretenen 50jährigen Dienſtjubiläuns das allgemeine Ehrenzeichen
mit der Inſchriſt „Für 50jährige treue Dienſter verliehen.
Militärdienſtnachrichten. v. Bülow, General der
Kav. und kommandierender General des 8. Armeecorps, unter
Ernennung zum General=Adjutanten Sr. Maj. des Kaiſers. in
gleicher Eigenſchaft zum 14. Armeecorps (Karlsruhe) verſetzt.
Pfaff, Regierungsbaumeiſter, zum Garniſon Bauinſpektor in
Worms ernannt.
2 Die Beſichtigung der Neubauten der
Tech=
niſchen Hochſchule am Samstag nachmittag durch die
Mitglieder der „Bauhütte; in Frankfurt a. M. den
Natur=
wiſſenſchaftlichen Verein dahier und weiter die eingeladenen
Be=
amten war ſo zahlreich, auch von Damen, beſucht, daß ſolche in
3 Abteilungen vorgenommen werden mußte. Herr Profeſſor
Geh. Baurat Dr. Wagner begrüßte die erſchienenen Gäſte im
Veſtibul, worauf die Einſichtnahme unter Führung der Herren,
Profeſſoren und Leiter der einzelnen Abteilungen ſtattfand. Bei
dem großen Umfang des Beſichtigungsobiektes und dem vielen
Intereſſanten, welches zu erklären war, nahm der Rundgang
mehrere Stunden in Anſpruch.
2 Derallaemeine VereingegenVerarmung und
Bettelei zu Darmſtadt und Beſſungen hat im 1V. Vierteljahr
1895 in ſeinen an jedem Mittwoch abend ſtattfindenden
Vorſtands=
ſitzungen auf Antrag der Bezirksverſammlungen an
Unter=
ſtützungen bewilligt:
Im Monat Oktober 1865 in 206 Fällen - 3793 M. 50 Pf.
November „ 209 „
- 3793 „ 48 „
„
„
Dezember „ 120
„
- 2162 „ 40 „
Zuſammen in 535 Fällen -9740 M. 38 Pf.
2 Aus Anlaß der 150. Wiederkehr des Geburtstages des
großen Pädagogen Peſtalozzi igeb. 12. Januar 1746) wird der
hieſige Lehrerverein unter gefälliger Mitwirkung des Lehrer=
Sängerchors am 11. Januar eine würdige Gedächtnisfeier
im Vereinshaus „Feierabend: veranſtalten.
- Immobilienverkauf. Das neuerbaute Wohnhaus
Landwehrſtraße Nr. 6, Herrn Schreinermeiſter Sperb gehörig,
ging käuflich in anderen Beſitz über.
In der jüngſten Schöffengerichtsſitzung wurde u. A. gegen
den früheren Brieſträger der Heßſchen Privatpoſt. Ph. R. von
hier, verhandelt. Derſelbe war wegen Betrugs,
Unterſchlan=
ung und Verletzung des Briefgeheimniſſes unter Auklage
geſtellt. R. hatte, wie in der Verhandlung konſtatiert wurde,
ctwa 90 ihm zur Beſorgung übergebene Briefe in ſeiner
Woh=
nung verſteckt, einen Teil davon geöffnet und verbrannt. Der
Angeklagte wurde wegen der verſchiedenen Delilte in eine
Ge=
ſamitſtrafe von fünf Wochen Gefänguis verurteilt.
Auf dem Schloßgartenplatz wurde vor kurzem nachts
Unfug verübt und an dem daſelbſt aufgeſtellten Bedürfnishäuschen
verſchiedenes demoliert. Auch wurden die gelsſtücke der
Ein=
faſſung der gärtneriſchen Anlage größtenteils gewaltſam
heraus=
geriſſeh und auf dem Platz herumgeworfen. Der Schaden ſoll
ſich auf etwa 40 Mark belaufen.
G. Am Samstag nachmittag war ein Zug der
Straßen=
bahn genötigt, inmitten der Rheinſtraße einen unfreiwilligen
längeren Halt zu machen. Das Pferd eines Fuhrmanns blieb
mit dem Hufeiſen in der Straßenſchiene ſtecken und gelang
es erſt nach längeren Bemühungen verſchiedener Perſonen
das=
ſelbe wieder frei zu machen.
In der oberen Rheinſtraße
paſſierte kürzlich dasſelbe Mißgeſchick dem Pferde eines
Droſchken=
kutſchers, dem man durch einen Schmied das Hufeiſen abnehmen
laſſen mußte.
9 Nach den Feiertagen ſind die Wochenmärkte jetzt ſehr
ſtill geworden und dienen nur der Befriedigung des Tagesbedarſs
an Marktviktualien, an deren genügender Zufuhr es übrigens
nicht mangelt. In den Preisverhältniſſen liegt keine weſentliche
Aenderung vor, mit Ausnahme bei der Butter, welche nach den
Feiertagen den zu erwartenden Abſchlag erfahren hat. Es koſtete
auf dem letzten Samstagsmarkt das ½Kg. 90-95 Pf., in Partien
75- 8) Pf.
Mainz. 4. Jan. Der Verein ſelbſtändiger
Gewerbe=
treibender von Mainz hat eine Petition an den Reichstag und
das Miniſterium in Darmſtadt gerichtet, welche ſich gegen die
Errichtung von Handwerker=Ausſchüſſen und
Hand=
werkerkammern in der vorgeſchlagenen Art wendet. Die
Ein=
gabe an den Reichstag ſieht in dem Entwurf des Handelsminiſters
v. Berlepſch die geeignete Grundlage zu einem den Wunſch der
Handwerker nach fachgenoſſenſchaftlicher Vereinigung
befriedigen=
den Geſetze, dagegen in der Annahme des
Handwerkerkammer=
geſetzes des Staatsminiſters v. Bötticher die Gefahr, im
Groß=
herzogtum Heſſen eine Handwerkervertretung zu erhalten, welche
alle Hoffnung auf Beſſerung ausſchließt. Die Petition verlangt,
dem Handwerkerkammergeſetzentwurf in ſeiner jetzigen zaſſung
die Zuſtimmung zu verſagen und nur ein Geſetz anzunehmen,
das die fachgenoſſenſchaftliche Zwanasoraaniſation für ganz
Deutſchland anordnet, die uneingeſchränkte Selbſitverwaltung
garantiert und Laienelement von jeder Mitwirkung ausſchließt.
Die elektriſche Beleuchtung von Mainz rückt jetzt auch
näher heran. Im Auftrag der Bürgermeiſterei hat Profeſſor
Kittler in Darmſtadt den Plan für eine hier zu errichtende
elektriſche Centralſielle, welche die Konſumenten mittelſt
unter=
irdiſcher Stromzuführung verſorgen würde, ausgearbeitet.
Gießen, 4. Jan. Die pſychiatriſche Klinik, deren
Ueber=
gabe wir bis zum 15. d. M. ſchon meldeten, wird an dem
Tag=
ohne jede beſondere Feierlichkeit in Benutzung genommen. Zum
Herbſte, bis wohin auch das hygeiniſche Inſtitut fertiggeſtellt ſein
wird, ſoll eine gemeinſame Feierlichkeit aus Anlaß der Errichtung
beider Anſtalten ſtattfinden, zu der auch S. K. H. der Großherzog
ſein Erſcheinen zugeſagt hat. (G. Anz.)
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 4. Jan. Die „Nationalztg.
ſchreibt: Gerüchte, deren Begrundung ſich nicht feſtſtellen ließ.
ſprechen von einer Auseinanderſetzung zwiſchen dem Kaiſer und
dem Vrinzen Friedrich Leopold anläßlich des Unfalles. den
die Prinzeſſin hatte, als ſie ohne männliche Begleitung
Schlitt=
ſchuh lief und auf dem Eiſe einbrach. Die Angaben über die
Folgen, welche die Auseinanderſetzung für den Prinzen Friedrich
Leopold gehabt haben ſoll, ſind noch zu wenig verbürgt, als daß
wir ſie wiedergeben möchten. — Prinz Arnulf von Bayern
beſichtigte geſtern vormittag das Reichstagsgebäude und reiſte
abends nach München zurück. - Wie verlautet, wird Prinz
Heinrich von Preußen im Laufe dieſes Monats dem König
Humbert in Neapel einen Beſuch abſtatten, allerdings im ſtrengſten
Incognito.
Nach Meldung des Lokalanzeigers; aus Brindiſi erklärte
v. Hammerſtein dem Unterſuchungsrichter, daß er das Urteil
nicht fürchte. Seine Frau und Sohn weilten in Taorming auf
Sizilien, ſeine Töchter in Deutſchland. Der „Popolo Nomano
berichtet aus Nom: Der Juſtisminiſter übermittelte der General=
60
Nr. 4
ſtaalsanwallſchaft in Trani behufs Beſchlußfaſſung die Altenſtücke
betreffend das Erſuchen Deutſchlands um Auslieferung v.
Hamimer=
ſteins. — Aus Athen, 4. Jan. meldet das „Wolffſche Bureau=.
Der Miniſter des Aeußern, Skuzes, proteſtierte bei Gelegenheit
eines Interviews gegen die Angriffe, deren Gegenſtand er in
der Angelegenheit des Freiherrn v. Hammerſtein geweſen wäre,
von dem die Blätter behaupten, daß er ausgeliefert und mit
Gewalt an Bord eines öſterreichiſchen Schiffes gebracht worden
ſei, wo er verhaftet worden wäre, und daß vorher Agenten
der deutſchen Geſandtſchaft das Gepäck Hammerſteins
durch=
ſucht und die Brieſſchaften beſchlagnahmt hätten. Skuzes
ſtellte dieſen Behauptungen ein formelles Dementi eutgegen
und erklärte, die deutſche Geſandtſchaft habe thatſächlich die
Auslieferung Hammerſteins verlangt, der ſich als
Flücht=
ling unter dem angenommenenen Namen Wilhelm Herbert in
Athen aufhielt. Die griechiſche Regierung habe dieſe Forderung
abgelehnt, habe ſich aber in der Erwägung, daß der
Auſenk=
halt v. Hammerſteins in Athen gefährlich ſei, entſchloſſen,
den=
ſelben auszuweiſen. Dieſe Enkſcheidung ſei v. Hammerſtein
um 1 Uhr morgens und nicht mitten in der Nacht in
Gegen=
wart des deutſchen Konſuls mitgeteilt worden. Der Konſul
habe ſich v. Hammerſtein gegenüber bereit erklärt, ihm
unver=
züglich zur Seite zu ſtehen, wenn er wirklich Herbert hieße,
und bat ihn, ſeinen Paß vorzuweiſen. Als v. Hammerſtein
dies verweigerte, eutfernte ſich der deutſche Konſul, ohne das
Geväck angerührt zu haben. v. Hammerſtein wurde dann dem
Polizeipräfekten vorgeführt und von dieſem aufgefordert, noch an
dieſem Tage nach einem der drei aus dem Piräus abgehenden
Schiffe abzureiſen. Von dieſen ging das eine nach Alexandrien,
die beiden anderen nach Catania, bezw. Brindiſi. v.
Hammer=
ſtein wählte letzteres Schiff, hat ſich demnach freiwillig auf
einem Dampfboot unter italieniſcher Flagge eingeſchifft. Er
wurde bis zum Schiff von griechiſchen Polizeibeamten begleitet,
die beauftragt waren, ſich ſeiner Abreiſe zu verſichern. Gewalt
iſt gegen ihn nicht angewendet worden. Der Miniſter des
Aus=
wärtigen iſt der Meinung. daß Griechenland nur ſein ihm
zu=
kommendes, gutes Recht, von dem die Großmächte ſchon
wieder=
holt Gebrauch machten, angewendet habe, und iſt erſtaunt, daß
Lärm gemacht würde wegen eines ſo einfachen Vorfalles, der
ganz entgegen der Wahrheit entſtellt werde.
Köln. 4. Jan. Redakteur Hofrichter legte Reviſion gegen
das Urteil im Brauweiler Prozeſſe ein.
Mühlhauſen i. E. 4. Jan. Direktor Alfred Engel iſt am
1. Januar aus der Aktiengeſellſchaft Dollfus Mieg & Co.
aus=
getreten. Er hat aus dieſem Anlaß die Summe von 8000 M.
den Arbeitern der Fabrik geſpendet.
Würzburg, 4. Jan. Der Magiſtrat beſchloß, am 18. Januar
eine allgemeine bürgerliche Feier neben der geplanten
ſtudentiſchen Feier zu veranſtalten.
Kleine Chronik. Ein neues photographiſches
Ver=
fahren hat der bekannte Grapholog und gerichtliche
Schriſt=
ſachverſtäudige Langenbruch in Berlin erdacht und in den Dienſt
Es bezweckt die Erleichterung der
der Rechtspflege geſtellt.
Prüfung anonhmer Schmähſchriſten und gipfelt darin, daß die
zumeiſt nach links herübergelegte „verſtellte' Schrift vermittelſt
eines eigenartigen Kopierverfahrens wieder in die übliche
Rechts=
lage gebracht und nunmehr bequem mit der unverſtellten ſchrägen
Schrift der verdächtigen Perſon verglichen werden kann. Der
Er=
finder gedenkt das Verfahren. welches, wenn es ſich bewährt, in der
Rechtspflege eine wichtige Rolle ſpielen kann, zum Patent
anzu=
melden. — Der erſte Lokomotivführer der Welt iſt
kürz=
lich zu London im Alter von 83 Jahren verſtorben. Er war es.
der die erſte von Stephenſon gebaute Lokomotive „The Rocket;
lcitete und auch faſt bis zu ſeinem Tode ſeinem Berufe als
Lokomotivführer oblag; jedenfalls verdient ſein Name in der
Geſchichte des Eiſenbahnweſens verzeichnet zu werden.
Großherzogliches Hoftheater.
Freitag, 3. Januar.
Camont.
W.I. Nach längerer Pauſe ging heute wieder Goethes
Trauer=
ſpiel „Egmont' neu einſtudiert vor mäßig beſetztem Hauſe in
Szene und hinterließ. obwohl oder vielleicht gerade weil es nichts
weniger als auf den äußeren Effert berechnet iſt, bei dem heute
zum größten Teil aus Verehrern klaſſiſcher Dichtung ſich
zu=
ſammenſetzenden Publikum einen tiefgehenden Eindruck. Die
Aufführung war, von einzelnen Unſicherheiten des Dialogs an
Anfang der Vorſtellung abgeſehen, eine dem Geiſte des klaſſiſchen
Werkes entſprechende und einheitliche, deren Eindruck durch die
unter Leitung des Herrn Kapellmeiſters Rehbock ſtimmungsvoll
ausgeführte pathetiſche Beethovenſche Muſik weſentlich gehoben
wurde Herrn Hackers „Camont” war eine wohldurchdachte,
von künſtleriſchem Verſtänduſs der Nolle und einem tiefen
Ein=
dringen in den Geiſt der Goetheſchen Dichtung zeugende
Dar=
bietung. die zwar mehr noch in ihrem letzteren Teile, vom Ein=
treten der Kataſtrophe an, beſriedigte, als in dem erſteren, wo
der leichtere Konverſationston in ſein Recht tritt. Den
Höhe=
punkt erreichte Herr Hacker in der Gefängnisſzene. Auch Frl.
Eichelsheim, welche die Rolle der Geliebten Egmonts hier
zum erſtenmale ſpielte. deckte ſich mit dem Jdeal des Clärchens
am meiſten in den ſpäteren, den tragiſchen Szenen, in der
leidenſchaftlichen Anſprache an die Bürger auf der Straße und
der Sterbeſzene, als in den erſten Szenen, wo ſie als glücklich
liebendes Kind aus dem Volke erſcheint; hier war ihre ganze
Fiaur unſerm Geſchmacke nach zu heroiſch, um nicht zu ſagen, zu
maſſiv angelegt und entbehrte der natürlichen Anmut, ohne die
man ſich die Geliebte Egmonts doch nicht denken kann. Eine
fein ausgearbeitete und einheitlich durchgeführte Charakterfigur war
der Herzog von Alba des Herrn Wagner, der dem humoriſtiſchen,
aber treffenden Bilde, das der Schreiber Vanſen von ihm
ent=
wirft, auch äußerlich möglichſt entſprach. Gleiche Sorafalt und
Liebe hatte Herr Edward auf die Ausgeſtaltung der Rolle des
Oranien; verwendet. Die„Margaretha von Parmar des Hrl.
Cramer, der Macchiavell; des Herrn Viebeg und der
Ferdinand: des Herrn Erneſt fügten ſich in den Rahmen des
Ganzen harmoniſch ein. Letzterer entledigte ſich ſeiner Auſgabe
bis auf ein vereinzeltes falſches Vathos und zu gedehnter
Aus=
ſprache recht aut: die Szene im Gefänanis wurde von ihm mit
natürlicher Wärme und Empfindung eindrucksvoll geſpielt. Der
„Geheimſchreiber; des Herrn Mahr geſiel durch eine
ein=
nehmende äußere Erſcheinung, ſein Vortrag dürfte aber noch
deutlicher und abgerundeter ſein. Von den Brüſſeler Volkstypen,
die Göethe mt beſonderer Liebe behandelt hat, ragte der
„Schreiber Vanſen: des Herrn Werner vor allen hervor
eine catilinariſche Exiſtenz. ebenſo meiſterhaft vom Dichter
ge=
zeichnet, wie von Herrn Werner verkörvert; für die übrigen
Gaſſenpolitik treibenden Bürger, den „Schneider=, den „8
immer=
manni, den „Krämer- und den „Seifenſieder; gaben die Herren
Fredy, Groſſer, Knispel und Reichhardt aut
ge=
zeichnete Tyven ab; lobenswert als„Brackenburg; war Herr
Kreidemann der ſtets. wo er auch ſteht, ſeinen Mann ſtellt:
die kleineren Rollen des ,Buyk” und des „Ruhſum; endlich, um
damit zu ſchließen, waren durch die Herren Klotz und
Riech=
mann gut vertreten. - Die Inſzenierung des Stückes war
ſorgfältig vorbereitet und wirkungsvoll.
Briefkaſten.
B. M. hier. Die richtige Lesart und Schreibung letzter Hand
iſt: „Langen und bangen= nicht: „hangen: Näheres finden
Sie auch in Büchmanus „Geflügelten Worten”
Letzte Nachrichten.
Berlin, 4. Jan. Vrinz Alexander von Preußen
iſt heute abend gegen 10½ Uhr geſtorben. Der Kaiſer und
die Kaiſerin weilten am Sterbelager.
Berlin, 4. Jan. Ein großer Einbruchs=Diebſtahl iſt
in der Geſchützgießerei zu Spandau verübt worden. Als heute
morgen das Kaſengewölbe nachgeſehen wurde, ſtellte ſich heraus,
daß insgeſamt etwa 70000 M. entwendet waren. Der Betrag
ſetzt ſich zuſammen aus etwa 60000 M. Wertpapiere und 10000 M.
in Gold= und Silbermünzen.
Köln, 4. Jan. Die „Kölu. 8tg. meldet, daß die Ausſchiffung
deutſcher Marinetruppen und ihre Ueberführung nach
Prütoria zum Schutz des deutſchen Konſulats und der dort
lebenden Deutſchen vorbereitet war. Nachdem die Gefahr vorüber
iſt, liege kein Grund mehr vor, dieſe Abſicht zu verſchweigen.
London, L. Jan. Nach einer beim Kolonialamte
eingelau=
fenen Depeſche fanden bei Johannesburg keine Kämpfe ſtatt.
Die Kämpfe zwiſchen Janieſon und den Boeren waren ſehr ſchwer.
Beiderſeits waren große Verluſte zu verzeichnen. Sir H.
Robin=
ſon telegraphierte an Chamberlain, daß in Transvaal
vollkom=
nene Rühe herricht. Es werde keine ernſtlichen Ruheſtörungen
mehr geben. Eine Deputation des Reformkomitees in
Johannes=
burg beſuchte ihu und bot ihm Garantien zur Aufrechterhaltung
des Friedens und der Ordnung. Krüger verſicherte, in Erwartung
der Ankunft des Generalgouverneurs würden die Truppen der
Burghers Johannesburg nicht einſchließen und die Bevölkerung
nicht beläſtigen, wenn ſich dieſelbe ruhig verhalte und weder dis
Geſeze verletze noch irgend welche feindſelige Handlungen
vor=
nehme.
Tageskalender.
Vorſtellung abends 8 Uhr im =Orpheum',
Probe des Muſik=Vereins abends 8 Uhr in der Aula des
Rical=
oymuaſiums.
Kaiſer=Panorama im =Darmſtädter Hof=
Verſteigerungskalender.
Dienstag. 7. Januar.
Verſteigerung um 10 Uhr Nundeturmſtraße 16.
Holzverſteigerung um 9 Uhr im Gaſthaus „Zum Apfel= in
Mörſolden.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hojbuchdruckerei, verantwortlich für die Redattion: Dr. D. Waldaeſtel, beide in Darmſtadt.