Darmstädter Tagblatt 1892


03. Oktober 1892

[  ][ ]

Abonnementspreis
vierteljährlich 1 Mark 50 Pf., halb=
jährlich
3 Mark incl. Bringerlohn.
Auswärts werden von allen Poſt=
ämtern
Beſtellungen entgegenge=
nommen
zu 1 Mark 50 Pf. pro
Quartal incl. Poſtauſchlag.
J.

155. Jahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:

Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.

Inſerale
für das
woͤchentl. Gmal erſcheinende Tagblatt
werden angenommen: in Darmſtadt,
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Schießhausſtraße 14 ſowie auswärts
von allen Annoncen=Expeditionen.

Amtliches Organ
für die Bekannkmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und der anderen Behörden.
N. 232.
Montag den 3. Oktober.
1892.

B e k a n n t m a ch u n g.
Wegen Neupflaſterung der Georgſtraße wird dieſelbe vom 4. d. Mts. an auf die Dauer von drei Wochen für den
Fuhrwerks= und Reiterverkehr geſperrt.
Darmſtadt, den 1. Oktober 1892.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
[15167
J. V.: Dr. Kratz.

Betreffend: Feldbereinigung zu Waſchenbach einſchließlich Gemarkungsgrenzregulirung
mit Nieder=Ramſtadt.
B e k a n n t m a ch u n g.
Die Arbeiten des III. Hauptabſchnitts der Feldbereinigung zu Waſchenbach,
nämlich:
1) Die Zutheilungskarten,
2) die Zutheilungsverzeichniſſe,
3) die Gütergeſchoſſe,
4) das Verzeichniß der Geldausgleichungen,
5) das Verzeichniß der Klaſſenänderungen,
6) das Verzeichniß der zu viel und zu wenig erhaltenen Obſtbäume,
7) die Protokolle über die Bildung der Erſatzgrundſtücke und die Ge=
marksregulirung
,
liegen vom Dienstag den 27. September bis Montag den 10. Oktober d. J.
einſchließlich auf dem Amtszimmer des Großh. Beigeordneten Wembacher zu
Waſchenbach zur Einſicht der Betheiligten offen.
Tagfahrt zur Entgegennahme von Einwendungen findet
Dienstag den 11. Oktober 1892, Vormittags 10-12 Uhr,
im Rathhaus zu Waſchenbach ſtatt.
Die Betheiligten werden hierzu unter der Androhung eingeladen, daß die
Nichterſcheinenden in dieſem Termin mit Einwendungen ausgeſchloſſen ſind.
Darmſtadt, den 24. September 1892.
D e r K o m m i ſ ſ ä r:
Frhr. v. Gemmingen.
d4728

Ed i ct a l l a d u n g.
Nachdem wider den Musketier Jacob Michel der 3. Kompagnie Infanterie
Regiments Kaiſer Wilhelm Nr. 116, geboren am 29. Auguſt 1868 zu St. Peters
burg, heimathberechtigt in Hochweiſel, Kreis Friedberg, der förmliche Deſertions=
prozeß
eröffnet worden iſt, wird derſelbe hiermit auſgefordert, ſich ſofort bei ſeinen
Truppentheil zu geſtellen, ſpäteſtens aber in dem auf
Dienstag den 10. Januar 1893. Vormittags 10 Uhr,
anberaumten Termin vor dem Unterzeichneten Gericht zu erſcheinen, widrigenfall=
die
wider ihn eingeleitete Unterſuchung geſchloſſen, er in contumaciam für fahnen=
flüchtig
erklärt und in eine Geldbuße von Einhundert und fünfzig bis Dreitauſen,
Mark verurtheilt werden wird.
Darmſtadt, 20. September 1892.
1616
Gericht der Großherzoglich Heſſiſchen (25.) Diviſion.

Die Rechnung der Erziehungs=
T Anſtalt für verwahrloſte Kinder
in Gräfenhauſen für 189192 nebſt
Urkunden iſt von Mittwoch den 5. biz
einſchließlich Dienstag den 11. Oktober d.
Js. während der gewöhnlichen Büreau=
ſtunden
, nach Maßgabe der Satzungen ge=
nannter
Anſtalt, zur Einſicht der Herren
Stadtverordneten und ſonſtiger Inter=
eſſenten
, im Stadthaus, Zimmer Nr. 4,
offen gelegt.
Darmſtadt, den 29. September 1892.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.:
[15169
Lauteſchläger, Beigordneter.
Bekanntmachung
heutiger Einträge in das Firmen=
Regiſter.
Die Firma,Fr. Jac. Schäffer' hier
iſt erloſchen.
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Ganzen doſelbſt.
A. Ehrenſtein hier; Inhaberin; die
Wittwe des David Ehrenſiein, Adelheid
geb. Bach daſelbſt.
Darmſtadt, den 28. September 1892.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
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488

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3290

Nr. 232
Ed i e t a l l a d u n g.
Nachdem wider den zur Dispoſition der Erſatzbehörden entlaſſenen Musketier
Heinrich Schacker vom Landwehrbezirk II. Darmſtadt, geboren am 1. Dezember
1870 zu Gundernhauſen, Kreis Dieburg, der förmliche Deſertionsprozeß eröffnet
worden iſt, wird derſelbe hiermit aufgefordert, ſich ſofort bei ſeinem Truppentheil
zu geſtellen, ſpäteſtens aber in dem auf
Dienstag den 24. Januar 1893, Vormittags 10 Uhr,
anberaumten Termin vor dem unterzeichneten Gericht zu erſcheinen, widrigenfalls
die wider ihn eingeleitete Unterſuchung geſchloſſen, er in contumaciam für fahnen=
flüchtig
erklärt und in eine Geldbuße von Einhundert und fünfzig bis Dreitauſend
Mark verurtheilt werden wird.
Darmſtadt, den 27. September 1892.
uöl73
Gericht der Großherzoglich Heſſiſchen (25.) Diviſion.

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2.

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Nr. 232

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Vebertragumg. Inbegriffen ſind ſämmtliche Lagerbeſtände,
ſowie die täglich eingehenden Neuheiten der Saiſon.
l3187
L=Oovse Prouss.

. 3.

Geſchäfts=Aebernahme.
Hiermit die ergebene Mittheilung, daß ich unter dem Heutizen das ſeit 28
Jahren beſich nde
Papier= und Verſundt=Geſchüft
des Herrn Georg Hof
käuflich übernommen und es unter der ſeitherigen Firma unverändert weiter
führen werde.
Es wird mein eifrigſtes Beſtreben ſein, das dieſer Firma in ſo reichem
Maaße entgegengebrachte Vertrauen zu erhaltene und bitte dasſelbe auch auf mich
gütigſt übertragen zu wollen.
Darmſtadt, den 1. Oktober 1592.
Jacob Geng,
(5188
in Firma: Georg Hoſ.
Ecke der Eliſabethen= und Grafenſtraße.

2

Victoriaschule und Johrerinnen-Seminar
Am Darmstadt.
Das Winterhalbjahr beginnt Dienstag den 11. Oktober.
Anmeldungen werden Montag den 10. Oktober, von 8-12 und
von 3-6 Uhr, im Direktorzimmer (Grafenſtraße Nr. 30) entgegen=
genommen
.
Darmſtadt, den 1. Oktober 1892.
Großherzogl. Direction
der Victoriaſchule und des Lehrerinnen=Seminars.
Dr. Eisenhuth,
[1518.
Bekanntmachung.
Vereinigte Oriskranken Kasse.
Mittwoch den 5. Oktober 1892, Abends 8½ Uhr, in der
Braucrei Hess, Saalbauſtraße.

14961) Saub. fleiß. Mädchen ſucht
Lauſdienſt. Näh. Stephan, Kiesſtr. 16.
Ein tüchtiges Mädchen ſucht Stelle
E=aufs Ziel. Bleichſtraße 5, Seitenbau.

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Togesordnung.
Das Anſinnen der unteren Verwaltungsbehörde.
15190
Der Vorstand.
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15192) Drei lüchtige Mädchen, die
Küche und Hausarbeit verſtehen, mit guten
Zeugn., ſuchen ſofort Stelle. Stellen=
büreau
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75193) Ein junger Mann. 23 J. alkt,
mit ſchöner Handſchrift, wünſcht dauernde
Stellung auf Comptoir oder Magazin.-
Offerten unter L. W. 100 an die Expe=
dition
d. Bl. erbeten.
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15194) Für meine freie Zeit ( beſon=
ders
Vormittags) ſuche Beſchäftigung in
ſchriftlichen Arbeiten in und außer dem
Hauſe oder auf einem Büreau.
Näheres Expedition.
14993) Solider, verheiratheter junger
Mann, gedienter Cavalleriſt, war Oifiziers=
burſche
, ſucht Stelle als Kutſcher, Die=
ner
oder dergl. Näheres Expedition.

15148) Suche für meine Köchin zum
1. oder 15. November Stellung in
Darmſtadt.
Frau von Kracht,
z. 8. in Friedrichroda, Th.

14573) Junger Hausburſche ge=
ſucht
Dieburgerſtraße 9r.
15195) Für ein hleſiges Engros= Ge=
ſchäſt
wird ein Lehrling geſucht.
Näheres Expedition.
15196) Brabe Mädchen erhalten gute
Stellen. Röſe, Louiſenſtraße 20 part 4

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[ ][  ][ ]

Nr. 232

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C. Völker, untere Hügelſtr. 75.
in allen Fächern.
Interricht Näh. Exped. 14954

(ine alleinſt., einfache, ältere Frau
C8 oder auch ein Nähmädchen könnte
unter gülnſtigen Bedingungen eine freund=
liche
Wohnung in ſchöner Lag= mitbe=
nützen
. Näheres Expedition.
[15134

nterzeichnete nimmt Anmeldungen für
16 Wlavieratunden jederzeit ent=
gegen
und ertheilt ½ Stunde M. 1.50,
.. Stunde M. 1.20. ½ Stunde 80 Pf.
Frau Emilie Huber.
Hoffmannsſtr. 32 part. 15158

Großherzogliches Hoftheater.
Montag. 3. Oktober 1892.
1. Vorſtellung i. d. 2. Abonnements=Abtheilung.
GBlaue Karten gültig.)
Penſion Schöller.
Poſſe in 3 Akten nach einer Idee von W. Jacoky
und Carl Laufs.
Regie: Herr Sachs.
Hierauf:
Das Verſprechen hinterim Herd.
Ene Scene aus den öſterreichiſchen Alpen mit
Nationalgeſängen von Alex. Baumann.
Reaie: Herr Sachs.
Anfang ½7 Uhr. Ende ¼10 Uhr.
Kaſſeöffnuna l6 Uhr.

ſited
Prel
naſs

den ir -

Polutiſche Ueberſicht.
Deutſches Reich. Von ſonſt zuverläſſiger Seite wird mit=
geteilt
, daß die Militärvorlage mit dem Titel: Geſetzent=
wurf
über die Friedensvräſenzſtärke vom 1. Oktober 1893 bis
31. März 1899 dem Bundesrat zugegangen ſei. Ueber die Stel=
lung
der mittleren und kleineren bundesſtaatlichen Regierungen zu
der Vorlage hat bisher noch ſo gut wie nichts verlautet, und es
läßt ſich daher auch nicht beurteilen, ob im Bundesrat noch größere
Schwierigkeiten und Verzögerungen zu erwarten ſind. Veröffent=
lichungen
aus dem Inhalt der Vorlage ſtehen erſt bevor, wenn die
letztere endgiitig vom Bundesrat angenommen ſein wird. Die
Reichsſteuervorlagen ſind noch immer nicht über das Stadium vor=
bereitender
Erwägung hinausgekommen, und es werden jedenfalls
noch Monate vergehen, bis dieſelben zur parlamentariſchen Ver=
handlung
reif ſein werden.
Es verlautet, der Gouverneur von Deulſch=Oſtafrika, Frhr.
v. Soden, werde nach Beendigung ſeines Amtstermins am 31.
März 1893 auf ſeinen Voſten nicht mehr zurückkehren.
Mit dem 1. Oktober d. J. iſt die Novelle zum Kranken=
kaſſengeſetz
in Kraft getreten. Damit erfährt das Geſetz, das
ſich nach allſeitigem Zugeſtändnis im ganzen beſtens bewährt hat
und von allen ſozialpolitiſchen Geſetzen am volkstümlichſten iſt, eine
weſentliche Ausdehnung. Es werden vor allem auch Handlungs=
gehilfen
und Lehrlinge in die Verſicherungspflicht einbezogen, ſofern
durch Vertraa die ihnen nach Art. 60 des deutſchen Handelsgeſetz=
buch
3 zugeſicherten Bezüge aufaehoben oder beſchränkt ſind. Ferner
unterliegen fortan die in dem Geſchäftsbetrieb der Anwälte, Notare
und Gerichtsvollzieher, der Krankenkaſſen, der Berufsgenoſſenſchaften

und Verſicherungsanſtalten aegen Gehalt oder Lohn beſchäftigten
Verſonen ebenfalls der Verſicherungspflicht des Krankenkaſſengeſetz=s.
Oeſterreich=Ungarn. Nach nunmehr feſtgeſtelltem Programm,
triſft Kaiſer Wilhelm am 11. Ottober mittags in Wien ein
und verweilt dort bis zum Abend des 13. im Schönbrunner Luſt=
ſchloß
zu freundſchaftlichem Vrivatbeſuch. Auf dem Bahnhofe em=
pfangen
ihn Kaiſer Franz Joſeph, die Erzherzoge. die Behörden.
Beſondere Einzu sfeierlichkeiten ſind nicht in Ausſicht genommen.
Abends iſt Beſuch der Oper; am 12. Hoſjagd im Lainzer Tier=
aarten
und Zuſammenſein mit der kaiſerlichen Familie. Allgemeine
Feſtlichkeiten, Empfänge, Beſuche von Ausſtellungen ſtehen nicht im
Proaramm.
Der Miniſter des Aeußern, Kalnokn. iſt mit dem erſten
Sektionschef, Freiherrn Piſetti, dem Reichskriegsminiſter Bauer
und dem Reichsfinanzminiſter Kallay zu den Delegationen nach
Peſt abgereiſt.
Der Tiroler Landtag hat auf Antrag des Abgeordneten
Zallinger beſchloſſen, in der Angelegenheit der Weinzollklauſel des
ſterreichiſch=italieniſchen Handelsvertrages eine Abordnung an den
Kaiſer zu entſenden. Der Landtag hat ſich ſodann vertagt.
Italien. Der bayeriſche Miniſterpraſi ent Frhr. v. Crails=
heim
wurde vom Papſte empfangen. Der Audienz wohnte der
gaveriſche Geſandte beim heiligen Stuhle, Frhr. v. Cstto, bei. Der
Miniſterpräſident Golitti und der Miniſer des Auswärtigen Brin
erwiderten die Beſuche des Febrn. v. Crailsheim. Die Audienz des
ltzteren beim Vapſte dauerte eine Stunde. Nach ihr ſtaltete Cails=
heim
dem Kardinal=Staatsſekretär Ramvolla einen Beſuch ab.
Schweiz. Unter dem Vorſitz des Bundesrats Droz wurden

am 30. v. M.

in

der Konferenz der diplomatiſchen Vertreter der

[ ][  ][ ]

K.
3396
jenigen Staaten. die das Abkommen über das internationale
Eiſenbahnfrachtrecht abgeſchloſſen haben, die Ratifikationen zu
dieſem Uebereinkommen ausgetauſcht.
England. Die feindlichen Kundgebungen gegen den neuge=
wählten
ſtreng katholiſchen Lordmayor, Stuart Knill, dauerten
am Samstag fort. Die Volizei intervenierte kaum. Die libe=
ralen
Kreiſe proteſtieren heftig gegen die Wahl Knills. Die radikale
Preſſe fordert die Abſchaffung des Lordmayorvoſtens.
Rußland. Die Zahl der im Jahre 1892 einzuberufenden
Wehrpflichtigen iſt auf 262000 feſtgeſetzt, nicht mit einbeariffen
2400 Mann aus der örtlichen Bevölkerung des Twer= und Kuban=
gebiets
und Transkaukaſiens. durch welche die im Kaukaſus beſonders
formierten Heeresabteilungen zu erganzen ſind.
Rumänien. Der demnächſt zur Veröffentlichung gelangende
Staatsrechnungs=Abſchluß für das Finanzjahr 1891,92
wird einen Ueberſchuß der Einnahmen über die Ausgaben von
10 Millionen Francs ausweiſen. Auch für das laufende Finanz=
jahr
189293 laſſen die Ergebniſſe des erſten Semeſters. trotz der in
das Budaet eingeſtellten Mehrausgaben von 8 Millionen Franes,
einen Ueberſchuß erwarten.
Türkei. Der Volit. Korr. wird aus Konſtantinopel ge=
ſchrieben
, daß die der Pforte überreichte Abſchrift der Deveſche des
ruſſiſchen Kabinetts keinerlei Drohung oder Einforderung
rückſtändiger Forderungen für den Fall, daß die Pforte die bulaaren=
freundliche
Volitik nicht aufaebe, enthält. Der ruſſiſche Geſchäfts=
träger
Jadowsky habe jedoch bei der Uebergabe eine Aeußerung in
dieſem Sinne mündlich hinzugefüat.
Marokko. Die vom Reuter'ſchen Bureau gebrachte Meldung
vom Tode des Sultans von Marokko beruht auf einer tele
gravhiſchen Verſtümmelung. Nicht der Sultan, ſondern nur das
geiſtliche Oberhaupt von Marokko, der Sherif von Weſſan, iſt
geſtorben.
Stadt und Land.
Darmſtadt. 3. Oktober.
Se. Königl. Hoheit Prinz Georg von Wales, Herzog
von York, iſt, begleitet von Vrofeſſor Dr. Ihne. am Samstag zu
mehrtägigem Beſuch der höchſten Herrſchaften auf Schloß Heiligen=
berg
eingetroffen. (Darmſt. 3ta.)
Unter der Direktion der geologiſchen Landesanſtalt
werden zur Zeit von zwei Großh. Landesgeologen Aufnabmen
gemacht. Die Blätter Darmſtadt, Meſſel, Roßdorf und Mörfelden
ſind bereits fertiggeſtellt, die Blätter Umſtadt, Babenhauſen, Schaaf
heim und Neuſtadt werden bis zum Jahre 1894 vollendet ſein. Die
geoloaiſchen Landesaufnahmen verfolgen einerſeits wiſſenſchaftliche
Zwecke, andererſeits ſuchen ſie praktiſchen Zwecken zu dienen, be=
ſonders
in land= und forſtwirtſchaftlicher Beziehung, aber auch in
techniſcher Hinſicht. Was den Berabau anbetrifft, wird die Auf=
nahme
wenig neues fördern, da wertvolle Materialien dieſer Art
länaſt bekannt ſind. Die geologiſche Landesunterſuchung wird haupt=
ſächlich
zum Nutzen der Allgemeinheit zuſammenſtellen, was der
einzelne in ſeiner Umgebung ſchon kennt. Die zukünftigen Karten
geben dann ein Bild von der Zugehörigkeit des Landes zu den
verſchiedenen geologiſchen Gliedern. Dieſes Bild läßt, verſtändig
hetrachtet, Schlüſſe zu über die Beſchaffenheit und den Wert des
Acker= und Waldbodens, über die Verbeſſerung und Ausnützung des=
ſelben
, über frühere Erdperioden u. ſ. w. Die neue jetermann zu=
gängliche
Unterſuchung wird darum eine wichtige Aufgabe erfüllen,
hier anregend wirken, dort die hervorgerufenen Hoffnungen auf das
rechte Maß zurückführen. Die geologiſchen Parten werden zur Ver=
mehrung
der geologiſchen Kenntniſſe, welche bei den Einwohnern
noch gering ſind, ſicherlich viel beitragen, da die Karten ja ſchon in
der Schule zur Beſprechung dienen werden. Die Aufnahmen ge=
ſchehen
durch die Herren Dr. Clemm und Dr. Chelius, Herr Real=
lehrer
Dr. Vogel zu Groß=Umſtadt hat die Blätter Groß=Umſtadt
und Schaafheim übernommen. Die geologiſchen Aufnabmen müſſen
den tot oaraphiſchen Aufnahmen folgen, welche im Maßſtabe 1.25 000
angelegt ſind. Die Karten werden mit Farbendruck und erläuterndem
Text dargeſtellt. J. J.)
Im Großh. Muſeum iſt zur Leit ein gotiſches Kirchen=
fenſter
von Friedrich Endner hier ausgeſtellt. die heilige Familie
nach Karl Muller in Düſſeldorf darſtellend. Das Fenſter hat au
der Ausſtellung für chriſtliche Kunſt in Mainz Aufſehen erreat und
wird demnächſt nach Nürnberg gehen, um im dortigen Kunſtgewerbe=
Muſeum ausgeſtellt zu werden.
9 Herr Gerichtsſchreiber=Aſpirant Kieſer, der ſeit dem Aus=
ſcheiden
des inzwiſchen verſtorbenen langjöhrigen Ortsgerichts=
Sekretärs Eyermann deſſen Stelle ſeither verſehen hat, iſt nunmehr
wieder in den Staatsdienſt zurückgetreten. An ſeiner Stelle iſt
Herrn Gerichtsſchreiter=Aſpitanten L. Käß die einſtweilige Verſehung
der Stelle des Ortsgerichts=Sekretärs beim hieſigen Ortsgericht1
übertragen worden und hat der Genannte ſeine Funktionen bereits
angetreten.
Zur Sonntaasruhe. Die von ſeiten der Mainzer
Ciaarren= und Tabakhändler an das Großh. Miniſterium gerichtete
Eingabe um Abänderung der Beſtimmungen über die Sonntagsruhe,

bezw. Verlegung und Verlängerung der jeither bewilligten Verkaufs=
ſtunden
wurde der Handelskammer in Mainz zur Begutachtung/
unterbreitet.
Von heute ab iſt auch zwiſchen Darmſtadt und Worms
Telephonverbindung hergeſtellt.
N Während der Nacht zum Samstag gegen 1 Uhr entwen=
deten
zwei Schuljungen aus einem auf dem Ludwigsplatz befind=
lichen
Verkaufsſtande verſchiedene Zuckerwaren. Die Jungen wurden
von einem Hilfsſchutzmann bei der That erlappt und zur Anzeige
gebrackt. Einem Glaswarenhändler wurden aus ſeiner am Schloß=
graben
befindlichen Verkaufsbude in der Nacht vom Freitag zum
Samstag eine Anzahl wertvolle Gläſer geſtohlen. - Feſtge=
nommen
wurde ein Mädchen, welches vor einigen Wochen am
Poſtſchalter ein Vortemonnaie mit etwa 100 Mark fand, dieſes
aber nicht ablieferte, ſondern verjubelte. Das Geld hatte ein Aus=
laufer
verloren. - In der Nacht von Donnerstag auf Freitag ent=
ſtand
in einem Hauſe am Schloßgraben ein Zimmerbrand,
welcher alsbald gelöſcht wurde. Außer der Beſchädigung eines
Bettes iſt weiterer Schaden nicht entſtanden.
Immobilien=Verkauf. Von dem an die Feankfurter=
ſtraße
anarenzenden Terrain der Kommandit=Geſellſchaft Blumen=
thal
u. Cie. ging eine größere Parzelle in den Beſitz des Herrn
Landgerichtsrat Dr. Rüſter über. Der Verkauf wurde durch den
Immobilien Agenten Friedrich Maringer abgeſchloſſen.
Am Samstag abend gegen 6 Uhr zog ein Gewitter mit
ſtarkem Regen an unſerer Stadt vorüber.
8t. Im Verlage von Fr. Oelhafen in Mainz iſt ein recht
praktiſcher Heſſiſcher Taſchenfahrplauz (reis 25 Pf.) er=
ſchienen
, auf welchen unſere Leſer aufmerkſam gemacht ſeien.
½. Mainz. 30. Sept. Se. Excellenz Herr Staatsminiſter
Finger, ſowie die Herren Miniſterialrat Emmerlina, Geh. Baurat Pro=
ſſor
Sonne und der Präſident der Centralſtell= für die Gewerbe,
Regierungsrat Heſſe, weilten geſtern hier. Die Anweſenheit der
Genannten hier galt einem Beſuche der Ausſtellung der vom hie=
ſigen
Gewerbeverein geleiteten Handwerker= und Kunſt=
gewerbeſchule
.
4. Mainz. 30. Sept. Vor der Strafkammer des hieſigen Land=
gerichts
ſollte heute ein ſchon lange anhängiaer Beleidigungsprozeß
des geweſenen Kriminalbeamten und nachmaligen Bezirkskommiſſärs
Lämmersdorf gegen den Abgeordneten Jöſt zur Verhandlun,
kommen. Geſtützt auf ſein Recht als Mitglied der Zweiten Kammer
hat es der letztere indes abgelehnt, der Ladung Folge zu leiſten
weshalb die Verhandlung auf unbeſtimmte Zeit vertagt wurde
Heute morgen wurden zwei Soldaten des Pionierbataillon
Nr. 11 von hier forttransvortiert, wovon der eine von dem hieſigen,
Militärgericht jüngſt zu 5 Jahren Zuchthaus und der andere zu
2 Jahren Gefängnis verurteilt worden iſt. Die ſtrengen Strafen
wurden gegen die beiden erkannt, weil ſie einem Hauptmann den
Gehorſam verweigert hatten und thätlich gegen einen Vor=
geſetzten
vorgeaangen ſind.
Worms, 1. Oktr. In der Umgegend hat dieſer Tage die Leſe
der Vortugieſer=Trauben ſtattgefunden. Die Trauben ſind
ſehr vollkommen und haben einen ſehr hohen Zuckergehalt, ſo daß
eine gute Qtalität Wein zu erwarten iſt. Die Quantität freilich
läßt zu wünſchen übrig. Geſtern hat man angefangen, das
Telephonkabel Worms=Mannheim hier durch den Rhein nach
dem rechten Ufer zu legen. Es iſt das ſchſte Kabel, das nun
durch den Rhein hier geht.
Offenbach, 1. Oktober. Bei einem von den hieſigen verbündeten
Geſangvereinen zum Zwecke der Errichtung eines Denkmals für
den höchſtſeligen Großherzog Ludwig IV. abgehaltenen Konzert ſind
nach Abzua aller Koſten 800 Mark eingegangen.
L. Vom Rhein, 30. Sept. Laut einer Publikation der Vro=
vinzialdirektion
von Rheinheſſen wird das neu hergeſtellte Fahr=
waſſer
oberhalb des aroßen Mühlwerks bei Bingen am 3. Oktober
eröffnet. Gleichzeitig wird die Benützung des ſeitherigen Fahr=
waſſers
von dieſem Tage an mit Rückſicht auf den gegenwärtigen
Stand und Betrieb der Bauarbeiten am Binger Hafen verboten.
Aus Rheinheſſen. 30. Sept. Gegenwärtig arbeitet man
rührig an der Ausrottung der durchſeuchten Weinberg=
bei
Schimsheim. An dem traurigen Ferſtörungswerk ſind täglich
durchſchnittlich 35 Arbeiter beſchäftigt. Der ganze Herd iſt mil
Draht umſpannt und kein Unbefugter darf den Herd beſchreiten
Nach beendeter Tagesarbeit werden die Stiefel der Arbeiter durch
Abwaſchungen mit Vetroleum desinſiziert, um die Verſchleppungs=
gefahr
zu beſeitigen. Die Weinſtockswu=zeln werden mit Hebelt
und Zangen aus dem Boden geriſſen und ſamt den Reben und
Pfählen verbrannt. Die ſo verwüſteten Stellen werden zur Ver
nichtung der Reblaus tüchtig mit Vetroleum übergoſſin und über
dies mit Schwefelkohlenſtoff durchtränkt. Bis jetzt ſind 3 Waggon=
Vetroleum und ein Waggon Schwefelkohlenſtoff eingetroffen, welche
Quantum indeſſen kaum ausreicht. Im ganzen werden 18 Morge=
Weinbera mit 28800 Traubenſtöcken vernichtet. Taa und Nacht iſ
der Reblausherd von Wachtpoſten umſtellt, die alle 8 Stunden ab
gelöſt werden. Die Auslöhnung der Leute erfolgt jeden Samsta
am Herde ſelbſt auf einem eigens dazu hergerichteten Tiſche. D=
Löhne belaufen ſich wöchentlich auf etwa 2506 M. Der ausge

[ ][  ][ ]

Beilage zu Nr. 232 des Darmſtädter Tagblattu vom 3. Oktober 1892.

rottete Boden darf innerhalb zweier Jahre ſelbſt vom Beſitzer nicht
betreten werden und muß brach liegen. Nach Ablauf dieſer Friſt
darf durch weitere 3 Jahre nur Getreide oder Futter daſelbſt ge=
pflanzt
werden und erſt nach 5 Jahren können wieder Reben zum
Anbau gelangen. Dem Vernehmen nach hätte die Großb. Staats=
regierung
einſtweilen 250000 M. zur Schadloshaltung vorgeſehen.
Nach Anſicht der Sachkenner wäre indeſſen dieſe reſpektable
Cumme aller Wahrſcheinlichkeit nach ſchwerlich ausreichend.

Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 1. Oktober. Als die erſten Reiter
beim Diſtanzritt ſtarteten früh um 6 Uhr Prinz Friedrich Leopold
von Preußen in Begleitung des Hauptmanns v. Zandt, des Lieute=
nants
v. Janſen und des Grafen Clairon dHauſſonville, ſodann die
übrigen in Zwiſchenräumen von 10 Minuten, derart, daß der Start
am 3. Oktober vormittags 10 Uhr beendet iſt. Der Verein zur
Beförderung des Gartenbaues in den preußiſchen Staaten beſchloß
in ſeiner vorgeſtrigen Sitzung, ſich der Eingabe des Verbandes der
Handelsgärtner Deutſchlands in Sachen der Sonntagsruhe an=
zuſchließen
. Die Eingabe, die an den Miniſter des Innern und
der Landwirtſchaft. ſowie an die Provinzialbehörden gerichtet werden
ſoll, wünſcht, daß der Handelsgärtnerei der ganze Sonntag mit
Ausnahme der Zeit des Hauptgottesdienſtes freigegeben werde.-
Der amerikaniſche Berichterſtatter Stanhope iſt aus Hamburg
geſtern nachmittag in Berlin eingetroffen und wurde im Moabiter
Krankenhauſe auf das gründlichſte desinfiziert. Der der geſtrigen
Magiſtratsſitzung vorgelegte Bericht über die bakteriologiſche Unter=
ſuchung
des der Spree entnommenen Leitungswaſſers ſtellt
feſt, daß ſich bis heute mittelſt der genaueſten Unterſuchung in
keinem einzigen Falle das Vorhandenſein von Cholerakeimen im
Leitungswaſſer nachweiſen ließ. Der Bankier H. F. Schultze ſtellte
ſich freiwillig den Gerichten: er ſoll, wie an der Börſe verlautet,
Depots in der Höhe von 1700000 Mark unterſchlagen haben.
Im Kultusminiſterium iſt ſeit dem Ausbruche der Cholera ein
eigenes Cholera=Bureau eingerichtet, das alle die Seuche be=
treffenden
Sachen bearbeitet. An der Spitze desſelben ſteht der
Geheime Ober=Medizinalrat Dr. Schönfeld, dem als Stellvertreter
der Medizinal=Aſſeſſor Dr. Wehner vom Volizei=Präſidium beige=
geben
iſt; außerdem gehören dazu ſechs Subalternbeamte und zwei
Kanzleidiener. Die Arbeiten des Bureaus ſind ſo umfangreich, daß
die Beamten desſelben von früh 8 Uhr bis abends 10 Uhr zum
teil abwechſelungsweiſe beſchäftigt ſind.
Kaſſel, 30. Sept. Der in weiten Kreiſen bekannte Polizeirat
a. D. Boedicker iſt geſtorben. Er hat 50 Jahre im Volizei=
dienſt
geſtanden, länger als 30 Jahre als Chef der Exekutiv Volizei
der Reſidenzſtadt Kaſſel fungiert. Vermöge ſeiner Stellung ſtand
er in faſt täglichem Verkehr mit dem letzten Kurfürſten von Heſſen.
Nachdem er in den preußiſchen Staatsdienſt übergetreten war, ent=
wickelte
Boedicker auch eine vielſeitige ſchriftſtelleriſche Thätigkeit;
erſt vor wenigen Jahren hatte er ſich in den Ruheſtand zurück=
gezogen
.
Hanau, 30. Sept. 200 Mark Belohnung hat die Königliche
Regierung zu Kaſſel für denjenigen ausgeſetzt, welcher über den
Raubanfal zwiſchen Hanau und Wachenbuchen ſolche Mit=
teilungen
macht, daß auf Grund derſelben der Thäter gerichtlich
verurteilt wird. Der Thäter wird beſchrieben als ein ziemlich
großer, ungefähr 30 Jahre alter Mann mit magerem, krankhaft
ausſehendem Geſicht, wie es Lungenleidende zu haben pflegen,
ſchwarzen Haaren und wenig Bart, deſſen Hände darauf ſchließen
ließen, daß er keine grobe Arbeit thut. Er trug einen guten,
dunklen Anzug und Mütze.
Düſſeldorf, 30. Sept. Ein Ehepaar, das auf Scheidung
geklagt hatte, war heute vor das Amtsgericht zum Sühnetermin
geladen. Der Termin nahm einen unertoarteten Ausaang. Auf
der Treppe des Juſtizgebäudes fiel die Frau und brach ein Bein,
der Mann eilte ihr zu Hilfe; es fand hierauf eine Ausſöhnung
ſtatt, und einig fuhr das Paar in einer Droſchke davon.
Coblenz. 30. Sept. Der Regierungspräſident hat
folgende Warnuna veröffentlicht: Am 27. d. iſt ein von Duisburg
kommender Schiffer in St. Goar unter choleraverdächtigen Erſchei=
nungen
geſtorben und die Abgänge desſelben, ſowie die Abgänge
von einem an demſelben Tage in Neuendorf gelandeten, anſcheinend
cholerakranken Flößer ſind zweifellos in den Rhein gelanat. Es
werden daher die Einwohner der am Rhein oder an der Mündung
der in den Rhein mündenden Flüſſe und Bäche liegenden Ortſchaften,
ſowie die den Rhein befahrenden Schiffer vor der Benutzung des
Rheinwaſſers in ungekochtem Zuſtande zu wirtſchaftlichen Zwecken
dringend gewarnt.
Weimar, 30. Sept. Der jetzt vorliegenden offiziellen Liſte
der anläßlich der goldenen Hochzeit des großherzoglichen
Vaares zu erwartenden fürſtlichen Gäſte iſt zu entnehmen, daß
außer dem Kaiſer die beiden Königinnen der Niederlande, der
Könia und Prinz Georg von Sachſen, der Großherzog und die
Großherzogin von Baden, der Regent von Braunſchweig und Ge=

mahlin, Erzherzog Rainer hier eintreffen werden. Ferner der
Herzog von Sachſen=Altenburg und der Prinz Ernſt von Sachſen=
Altenburg, Fürſt Reuß j. L. Erbvrinz und Erbprinzeſſin von
Sachſen=Meiningen, ſowie Prinz Friedrich von Hohenzollern und
einige Vrinzen von Mecklenburg, Anhalt und Waldeck. Die Zahl
der fürſtlichen Gäſte beträat einige 20, die der Mitglieder des groß=
herzoglichen
Hauſes (Sohn, Schwiegertochter, Töchter, Schwieger=
ſöhne
, Enkel und die Familie des Prinzen Hermann von Sachien=
Weimar) ebenſoviel, ſo daß einige 40 Fürſtlichkeiten der Feier bei=
wohnen
werden. Da auch zahlreiche diplomatiſche, militäriſche
Abordnungen u. ſ. w. angemeldet ſind, ſo läßt ſich erwarten, daß
Weimar bewegte Tage haben wird.
Wilhelmshaven, 30. Sept. Prinzeſſin Heinrich iſt
mit dem Prinzen Waldemar 5 Uhr nachmittags hier eingetroffen,
vom Vrinzen empfangen und an Bord des Kaiſeradlers= geleitet.
Wilhelmshaven, 29. Sept. Geſtern nachmittag iſt auch der
vierte der durch die Keſſelexploſion verwundeten Mann=
ſchaften
an Bord des Torpedo=Diviſionsbootes D 5 ſeinen Ver=
letzungen
erlegen.
Hamburg. 30. Sept. In einem Berliner Blatte wird daran
erinnert, daß bei früheren Cholergepidemien das völlige Ver=
ſchwinden
der Vögel, ſelbſt der Sperlinge, aus den durch=
ſeuchten
Orten beobachtet worden ſei. Es wird daran die Frage
geknüpſt. wie es ſich damit wohl in Hamburg gegenwärtig ver=
halte
. Wir ſind zufällig in der Lage, dieſe intereſſante Frage be=
antworten
zu können. Nach von uns gemachten Beobachtungen
ſind ſeit dem Auftreten der Seuche in Hamburg alle Straßenvögel
von lort wie weggefegt. Nicht ein Spatz iſt ſeitdem in den Ham=
burger
Straßen ſichtbar. Da die Vogelwelt gegen die Cholera
durchaus unempfänglich iſt, ſo kann dieſe Erſcheinung wohl nur
darauf zurückgeführt werden, daß den Vögeln der ſtarke Karbol=
geruch
in den Hamburger Straßen unerträglich geweſen iſt und
ihren Fortzug veranlaßt hat.
Wien, 30. Sept. Graf Gersdorff, der am 27. Juli in
Jglau auf Veranlaſſung der Friedrichsdorfer Eiſenhütten= Geſell=
ſchaft
verhaftet und an das Wiener Landesgericht eingeliefert wurde,
iſt geſtern freigelaſſen worden, nachdem das gerichtliche Verfahren
eingeſtellt worden war.
Wien, 30. Sept. Den deutſchen Diſtanzreitern wird
am 9. Oktober hier eine Hofſoiree gegeben, auch findet ihnen zu
Ehren eine ſpaniſche Reitſchule ſtatt. Morgen ſtarten von Floris=
dorf
von 6 bis 7 Uhr 25 der öſterreichiſchen Diſtanzreiter in
18 Startgruppen, als erſter der Rittmeiſter Anton Caloud von der
9. Traindiviſion auf dem 12jährigen Schimmelwallach Hans. So=
dann
folgen nach je 5 Minuten eine Gruppe von drei und zwei
Gruppen von vier Oifizieren. Am 12. Oktober haben öſterreichiſche
und deutſche Diſtanzreiter Begegnung in Dresden, ſelbſiverſtändlich
ohne Teilnabme Kaiſer Wilhelms, der dann in Wien weilt.
Trieſt, 30. Sept. Heute vormittag wurden vier junge Leute
und eine Frauensperſon unter dem Verdachte verhaftet, die vor
einem Monate vor der Statthalterei ſowie die vorgeſtern auf einem
iſolierten Platze erfolgte Vetardenexploſion herbeigeführt zu haben.
Das Reſultat der Hausdurchſuchungen iſt ſehr gravierend.
Stockholm, 30. Sept. König Oskar zeichnete für den Garantie=
fonds
der hieſigen Oper 10000 Kronen, die Prinzen Karl und Eugen
je 1000 Kronen jür jedes der vier nächſten Jahre.
Kleine Chronik. Im Rhein ſind die zuſammengebundenen
Leichen eines jungen Paares aus Mannheim gefunden worden,
das wegen der ſeiner Verehelichung entgegenſtehenden Hinderniſſe
den Tod geſucht hat. Das Verl. Tagebl. meldet aus Poſen:
Auf den Krotoſchiner Schießſtänden wurden zwei mit Raſenabſtechen
beſchäftigte Soldaten von einer verirrten Kugel getroffen. Der
eine wurde durch den Kopf getroffen und war ſofort tot, der andere
wurde in den Oberſchenkel geſchoſſen. - Aus Kopenhagen wird der
Fkf. 8tg.- geſchrieben: Ein peinlicher Vorfall ereignete ſich im
hieſigen Volkstheater: Der Schauſpieler Zinck ſtockte plötzlich
mitten in einer Replike und konnte ſich keines Wortes mehr von ſeiner
Rolle erinnern. Er hatte plötzlich das Gedächtnis vollſtändig ver=
loren
. Der Vorhang ſiel und die Vorſtellung wurde abgebrochen.
Choleraberichte. Eine bis zum 17. Sept. reichende Statiſtik
des Medizinalamtes in Hamburg zählt ſeit Mitte Auguſt an
Cholera, Cholerine, Durchfall und Brechdurchfall genau 8500 Todes=
fälle
auf, was bis Ende September für Hamburg Altona zuſammen
rund 10000 Geſtorbene ergeben dürfte. Die Abnahme der Epidemie
dauert an. Von Freitag bis Samstag voriger Woche wurden ge=
meldet
47 Erkrankungen und 17 Todesfälle; davon entfallen auf
Freitag 30 E. und 1 T. In Altona erkrankten nach amtlicher
Meldung 6 und ſtarben 4.
Amtlicher Cholerabericht vom 29. Sept.: Altona 9 Erkr.,
9 Todesf.; Wilhelmsburg 1 und 2; Regierungsbezirk Stade: Mitteln=
kirchen
2 und 1.
Für den Diſtanzritt Berlin=Wien, der durch die
Wiener Reiſe des Kaiſers jetzt in den Vordergrund des Intereſſes
gerückt iſt, ſind die endailtigen Beſtimmungen über die Ausübung
489

[ ][  ]

Nr. 232
3298
des Richteramtes und die Preisverteilung folgende: 1) Das Richter=
amt
wird an jedem Ziele ſo lange ausgeübt, bis 30 Reiter das= präciſer als beim erſtenmal. Gleich das Vorſpiel, das, einer Ouver=
ſelbe
paſſiert haben, die nicht mehr als ſechsmal 24 Stunden nach 1 ture ähnlich, die Hauptmelodienjund Leitmotive anklingen läßt, aus
der letzten Startzeit in Berlin. bezw. Wien für den Diſtanzritt denen ſich die Situationen entwickeln, überraſchte durch die feine,
gebraucht haben; unter dieſe Reiter kommen die Geldpreiſe zur pointenreiche und doch ungeſuchte Art, mit der die drei Hauptper=
Verteilung. 2) Auf den Ehrenpreis (Erinnerungsmedaͤille oder ſonen den Boden für alles folgende zu bereiten verſtanden. Gerade
Erinnerungsbecher) hat jeder Reiter Anſpruch, der überhaupt, alſo in Galeotto' iſt der Anfang beſonders ſchwierig. Ein unbedachter
auch nach Aufhebung des Richteramtes. in Berlin, bezw. Wien nonchalanter Schritt, und der Hörer wird mit ſeinem Empfinden
durchs Ziel aeht. An Geldpreiſen ſind 42 ausgeſetzt, und zwar je und ſeinen Vorausſetzungen in ganz falſche Babnen gedrängt.
einer zu 20 000, 10 000, 6000, 4000. 3500, 3000, 2500, 2000 180b. Der kurze Monolog Erneſtos giebt uns genügenden Aufſchluß über
1600. 1400. 1200. 1000 900, 800, 500 und 600 M. und 25 zu je das Seelenleben des jungen Poeten; dieſen Monolog behandelte
500 M.; außerdem ſind noch zwei Konditionspreiſe zu je 5000 M. Herr Hacker mit ſubtiler Schärfe, mit klarer Analyſe jener ner=
ausgeſetzt
für das in Wien, bezw. in Berlin in beſter Kondition vöſen Arbeitsſtimmung. in der das himmelhoch Jauchzen und das
während der Ausübung des Richteramtes eingetroffene Pferd der zum Todebetrübtſein jäh mit einander wechſeln. Mit dem Eintritt
deutſchen, bezw. öſterreichiſch=ungariſchen Offiziere. Durch die auf der Donna Julia kommt das in Fluß, was man=Handlung' nennt.
Vorſchlag des Delegierten des Berliner Komites, Oberſt Frhrn. Das Gedicht von Lanzelot und Ginevra, welches Erneſto der
v. Biſſing, Kommandeurs der Gardes du Corps und Flügel= Freundin vorlieſt, erhält unmerklich einen prophetiſchen Anſtrich.
adjutanten des Kaiſers, erfolgte vermehrte Gruppenbildung der Im Original findet ſich dieſe Szene nicht im Vorſpiel, ſondern
Diſtanzreiter iſt es gelungen, den Start in Berlin auf drei Tage l im 2. Akt und auch nicht zwiſchen Erneſto und der Hausfrau, ſon=
- vom 1. bis 3. Oktober - zu beſchränken. Für den Start in dern zwiſchen Erneſto und Miguel. Das ſchwüle, liebedurchtränkte
Gruppen müſſen ſämtliche Herren eine halbe Stunde vor ihrer Start= Gedicht hat bei Echegaray offenbar den Zweck, kurz vor der Kata=
zeit
, für den Einzelſtart jeder Herr eine viertel Stunde vor der ſtrophe, dem Zuſchauer anzudeuten. daß Erneſto. während der eit,
Startzeit zum Abritt fertig ſein. Wer ſeine Startzeit nicht innehält, da er aus dem Hauſe-Manuels fort iſt, ſich in ſeinen einſamen
ſtartet an dem betreffenden Tage als letzter. Das vorausſichtliche Stunden mit den heißen Schilderungen bealückter Liebe beſchäftigt
Eintreffen in Wien, bezw. in Berlin iſt vem betreffenden Komite hat. Was Lindau zu dieſer nicht unweſentlichen Aenderung be=
von
dem Reiter mehrere Stunden vorher telegraphiſch anzuzeigen. wogen, liegt auf der Hand. Er wollte durch das Citat aus dem
Außer der letzten Meldungs=Etappe ſind auf allerhöchſte Befehle Dante, dem Publikum ſofort den Titel Galeottor verſtändlich
behufs ſchnellſter Benachrichtigung über den Fortgang der Diſtanz= machen. Zwei andere, auch ins Gewicht fallende Abweichungen
ritte der verſchiedenen Grüppen und Einzelreiter längs des vom Grundtext ſind folgende: Bei Echegaray kommt Julia aus
ganzen Weges zwiſchen Berlin und Wien Poſten aus Mann= Angſt für ihren Freund zu Erneſto, bei Lindau aus Sorge für
ſchaften der Eiſenbahn=Brigade und berittene Ordonnanzen den Gatten. Als die beiden durch ein Klopfen an der verſchloſſenen
aus den Kavallerie=Reaimentern in Entfernungen von etwa Mittelthür aufgeſchreckt werden, ſchreit Julia ängſilich auf Die
je 7 Kilometer aufgeſtellt; ihnen hat der Reiter beim Vor= Stimme meines Mannes! und entflieht nach der rechten Neben=
beiritt
kurze Auskunft über ſich zuzurufen. die dann auf Feld= thür, und als Erneſto ihr ſagt, daß Manuel wieder fort ſei, atmet
telegraphen telephoniſch oder telegraphiſch weiter befördert wird. ſie auf:Mein Herz fängt wieder an zu ſchlagen! Ganz anders
So werden beide Komites über die Diſtanzreiter ſtetig auf dem bei Lindau, wo Julia, als ſie die Stimme Manuels vernimmt,
Laufenden erhalten. Sämtliche Offiziere werden in Uniform reiten, aufjubelt und ihm entgegen eilen will. Sehr verſchieden ſind end=
Vhantaſie=Koſtüme ſind ausgeſchloſſen. Was die Bedienung auf dem lich Original und Bearbeitung in der Sterbeſzene Manuels: Bei
Diſtanzritte betrifft, ſo wird jeder Reiter ſich wohl zunächſt'ſelbſt l Ecegaray zwingt Manuel die beiden vor ſich auf die Knie nieder
mit dem Notwendigſten, einem kleinen Imbiß und flüſſiger Stär=
kung
, verſehen. Burſchen (in Uniform) und Civilbedienſteke werden ſicherſten erkennen, ob das Licht der Freundſchaft oder die Flamme
auf die eine oder andere Art an beſtimmte Orte vorausgeſandt, ſei der Liebe darin zittert - und die beiden vermögen es nicht! Julia
es vermittelſt der Eiſenbahn oder was ebenfalls geplant iſt-
auf
Velocipeden. Letztgenannte Beförderung iſt inſofern praktiſch, ſich mit dem Ruſe: Ich vermag es nicht ſu gleichfalls aus Manuels
weil ſich vermittelſt ihrer der bedienende Vortrab in beſtimmier, Umklammerung zu befreien. Doch dieſer t ihn feſt; Ihr liebt
nicht allzu großer Entfernung bewegen und das Nahen ſeines Herrn euch! Jetzt ſeh' ich es klarl Dein Leben! Und mit dieſen Worten
in kürzeren Zwiſchenräumen erwarten kann und ſo imſtande iſt, ſtürzt er ſich wütend auf Erneſto. Bei Lindau trifft der Fluch des
ſein etwaiges Liegenbleiben oder das Aufgeben ſeines Rittes bals Sterbenden das Haupt zweier völlig Unſchuldigen. Der deutſche
zu bemerken. Allerwärts wird von behördlicher Seite für gute Bearbeiter hat es alſo vorgezogen ein Exempel zu dem bekannten
Aufwartung und Verhütung jeder Störung und Beläſtiaung der Satz zu liefern, daß die Welt das Strahlende zu ſchwärzen ſucht,
Reiter und hrer Pferde Sorge getragen werden, wie überhaupt oder wie es in dem Stück heißt, das Ungewöhnliche nicht verträgt,
alles zur unbehinderten Ausübung des Diſtanzrittes mit praktiſchem dafür nach Erklärungen, und nicht immer den liebenswürdigſten
Blick und peinlicher Genauigkeit vorgeſehen iſt. Eine Zollreviſion ſucht. Dieſe kleinen Umſtellungen, bezw. Verſchärfungen, zu denen
findet bei gehöriger Bezeichnung der Gepäckſtücke in Begleitung der Lindau ſich aus inneren Gründen gedrungen fühlte, haben übrigens,
Burſchen nicht ſtatt, ebenſowenig Quarantäne oder Desinfektion der l als das Drama in den achtziger Jahren zuerſt in Berlin aufge=
Reiter, vorausgeſetzt, daß ſich in den Begleitköfferchen und Taſchen führt wurde, Proſeſſor Alexander Grawein zu einer Reihe von
wie das ja ohnehin der Fall ſein wird - auch nicht das ge= Feuilletonauſſätzen veranlaßt, unter dem Titel =Galeotto= Fragen=
ringſte
befindet, was irgendwie an ſchmutzige Wäſche; erinnert. in welchen er u. a. das Stück aus Jherings Rechtsphiloſophie zu
Steigt der Diſtanzreiter unterwegs ab, ſo muß er ſelbſt ſein Pferd kommentieren ſucht und vor allem die Anſchauung vertritt, daß im
führen und darf dieſes nicht etwa durch ſeinen Burſchen oder Be= Galeottor drei Schuldige im Kampfe mit der Macht der guten
dienten thun laſſen. Für entſprechende Rückbeförderung der Pferde Sitte unterliegen, und daß der Klatſch' denſelben Anſpruch auf
iſt gleichfalls Sorge getragen. Der Diſtanzritt hat ſich wie der Gehör hat wie das Gewiſſen.
Teilnahme Kaiſer Wilhelms II. ſo auch der des Kaiſers Franz
Joſeph in hohem Maße zu erfreuen, und zwar weniger aus ſport= falls unſeren Künſilern dantbar. daß ſie in die Auffaſſung ihrer
lichem als aus kavalleriſtiſchem Intereſſe.

Großherzogliches Hoftheater.
Freitag, 30. Sepfember.
Galeotto
E. H. Zwiſchen dem Premierenabend und der geſtrigen Wieder=
holung
des intereſſanten ſpaniſchen Stücks liegen drei Wochen, ein
Zeitraum, der genügt, daß die Künſtler ihre Rollen vergeſſen und
daß das ſchwierige Werk der Einſtudierung zum Teil neu beginnen
muß. Unſere Schauſpieler ſind in dieſer Beziehung hier ſo viel
ungünſtiger daran, als in Orten, wo nach der Vremiere die Auf=
ſührungen
einander Schlag auf Schlag folgen und der Künſtler
infolgedeſſen das einmal erarbeitete Bild in allen kleinen Nüancen
feſtſtellen kann und es nicht ſchon am nächſten Tage gegen eine
Neuſchöpfung von total anderem Charakter einzutauſchen braucht.
Mögen dieſe Mißhelliakeiten. zu denen ſich noch der Umſtand ge=
ſellt
, daß jene ernſten Sittenſtücke von wuchtiger Schwere erſt ein
Publikum, das ihnen Geſchmack abgewinnt, heranbilden müſſen,
auch auf die Stimmung der darſtellenden Künſtler drücken, ſo merkt
der Zuſchauer davon doch nichts, da ihm ein durchaus fertiges und
abgerundetes Ganze entgegentritt.

Bei der Wiederholung ging womöglich alles noch glatter und
ſie ſollen ſich in die Augen ſchauen, ganz nahe, ſo werde er am
reißt ſich mit einem verneinenden Schrei los, und Erneſto ſucht
Wir vermögel dieſe Anſchauung nicht zu teilen und ſind jeden=
Rollen nichts Schillerndes, Zweideutiges hineintrugen und das
Grundmotiv nicht verrückten. Die Unbefangenheit und Argloſigkeit,
mit der Frl. Cramers Julia ſich im Verkehr mit Erneſto gab,
trug ungemein viel dazu bei, die Teilnahme für die unglücklichen
Opfer gedankenloſer Verleumdungsſucht zu ſteigern. Die Künſtlerin
bewegte ſich in ihrer verantwortungsvollen Aufgabe mit rühmlicher
Sicherheit. Herr Edward ſchuf als Don Manuel das Protothp
eines Großkaufmanns, in dem ſich die Büge praktiſcher Lebensweis=
heit
und hochherziger Geſinnung harmoniſch deckten. Auch jenen
gewaltigen Umſchwung. vom großartigſten Vertrauen bis zum
glindeſten Mißtrauen, wußte der Künſtler innerlich und äußerlich
glaubwürdig in Erſcheinung treten zu laſſen. Den verſchloſſenen tief
angelegten Erneſto führte uns Herr Hacker als echten Adels=
menſchen
vor. Frl. Ethel(Merced 1)und Herr Waaner ( Se=
veroſ
trugen Sorge, ihre Roͤllen vo. den bekannten Bühnenſcha=
glonen
des Intriganten und der Klatſchbaſe fern zu halten. Als
Miguel war Herr Monnard eig ſehr geſchickter Vertreter jener
goldenen Jugend:, die ſich ihr Lebensprogramm vom Klubtiſch
geben läßt und über das ; eoengefühl und den äußeren Ehrbegriff
nicht hinauswächſt.

Suck und Berlaa: A. C. Sis'ſche Sofuddudere. veraitwontlich fir die Redaltior: Dr. H. Baldaeſtel, beide in Darmſtadt.