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Imtern Beſtellungen entg=
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wmmen zu 1 Mark 50 Pf. pro
Quartal inc. Poſtaufſchlag.
G.
155. Jahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
Iuſerate
für das
voͤcentl. Gmal erſcheinende Tagblan
werden angenommen:u Tarmſtadt
von der Expedition, Kſan kr. Nr. 23.
in Beſſungen von ſeidr. Blößer,
Schleßhausſtraße 14, ſowe auswkrtz
don allen Annoncen=Arveditlonen.
Amtliches Organ
für die Bekannkmachungen des Großh. Kreisamls, des Großh. Polizeiamks und der anderen Behörden.
N 191.
Dienstag den 16. Auguſt.
1892.
B e k a n n t m a ch u n g.
Im Sommer=Bülfet des ſtädtiſchen Saalbaues iſt ſeit einiger Zeit ein
Gas=Back, Brat= und Röſtapparat
neueſter Conſtruklion (Syſtem Goehde) aufgeſtellt und in Betrieb.
Wir laden Intereſſenten, namentlich Damen, hiermit ein, ſich von der
außer=
ordentlich ſchuellen, bequemen und billigen Zubereitung von Speiſen mittelſt
Gas=
feuerung ſowie auch davon zu überzeugen, daß dieſe Speiſen diejenigen an
Wohl=
geſchmack weſentlich übertreffen, welche auf Holz= oder Kohlenfeuer hergeſtellt ſind.
Sowohl der Saalbau=Reſtaurateur als auch deſſen Frau ſind gerne bereit,
jede Auskunft und Erläuterung zu ertheilen und auf Wunſch praktiſche
Demon=
ſtrationen mittelſt des Apparats vorzunehmen.
Darmſtadt, den 7. Juli 1892.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Morneweg.
10679
Behanntmanhung.
Im Jahre 1841 wurde das auf hieſigem Friedhof, Abtheilung L, Lit. G,
Nr. 140 belegene Erbbegräbniß auf Sekretär Friedrich Kutſcher bei uns
einge=
tragen. Die darüber ausgeſtellte Urkunde iſt abhanden gekommen. Wir fordern
deren Beſitzer, ſowie alle Diejenigen, welche glauben, irgendwelche Rechte auf
frag=
lichen Platz zu haben, hiermit auf, ihre vermeintlichen Anſprüche bei uns auf
un=
ſerer Amisſtube für Friedhofsweſen, Rathhaus am Markt, eine Stiege hoch,
binnen 4 Wochen
vorzubringen und zu begründen, widrigenfalls wir mit ſtillſchweigendem Ablauf
dieſer Friſt die alte Urkunde für erloſchen erklären, eine neue Beſitzurkunde
aus=
fertigen und ſolche der Familie Kutſcher überlaſſen werden.
Darmſtadt, den 12. Auguſt 1892.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.:
Lauteſchläger, Beigeordneter.
112371
Lundſtitckr.
Die vom 1. Januar bis 30. Juni l. J3. im Bereich der Main=Neckar=Bahn
aufgefundenen herrenloſen Gegenſtände ſollen nach Ablauf von 3 Monaten/
öffentlich verſteigert werden. Etwaige Eigenthumsanſprüche wollen vorher bei
un=
ſerem Fundbüreau in Darmſtadt angebracht werden.
Darmſtadt, den 8. Auguſt 1892.
[12372
Die Direktion der Main=Neckar=Bahn.
Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung wird die
dem Metzgermeiſter Adam Rettig dahier
zuſtehende Hofraithe, Ecke der Nieder=
Ramſtädterſtraße:
Flur.
Nr.
⬜Meter.
II. 931³⁄₁₈₀
297
im Ortsgerichtslokal
Mittwoch den 17. Auguft 1892,
Vormittags 11 Uhr,
öffentlich meiſtbietend verſteigert.
Darmſtadt, den 31. Juli 1892.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt I.
J. E. d. V.:
Müller.
11673
Am Samstag den 20. d. M.,
Vormittags von 10 Uhr ab.
Verſteigerung einer größeren Partie
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2₈
2atratzen=Stren) 3
auf dem Hofe der alten Kavallerie=
Kaſerne.
Darmſtadt, den 13. Auguſt 1892.
Dragoner=Regiment Nr. 23.
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ments Nr. 23 iſt pro 1. Oktober 1892
bis 30. September 1893 zu vergeben.
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12374
Garantie für vollständige Reinheit.
AAuazuauo AyRGuAGAGUGdtU-Tauſende von Fallen giebt es, wo Geſunde
Pfandbriofvorloosung am 17. Juni 1892.
Bei der am 17. Juni 1892 vor Notar ſtaligehahten Verlooſung ſind von
unſeren Pfandbriefen die folgenden Nummern zur Rückzahlung auf den
1. Oktober 1892, mit welchem Tage die Verzinſung endigt, gekündigt worden.
Es beziehen ſich dieſe Nummern auf ſämmtliche Serien und Literae
ſo=
wohl unſerer 3½oigen als unſerer 4oigen Pfandbriefe, alſo auf alle Stücke,
welche eine dieſer Rummern tragen. Bemerkt wird hierbei, daß die Jahrgänge
1886 und folgende unſerer 4oigen Pfandbriefe von der Verlooſung ausgeſchloſſen
wurden, Nummern dieſer Jahrgänge deshalb in dem Verzeichniß überhaüpt nicht/
vorkommen.
Nr. 393 566 679 723 1187 1266 1688 1706 1815 2013 2083 2219 3022
3077 3337 3829 3898 4117 4565 4909 5042 5154 5202 5298 5354 5366
5376 5507 5738 6145 6400 6490 6979 7321 8596 9290 9299 9527 10826
11007 11021 11542 11753 11938 11954 12063 12074 12144 20203 20836
21086 21643 21805 21822 22678 22808 23198 2322723369 23486 23502
23699 23341 24001 24067 24351 24525 24779 24800 24816 24926 24953
25438 25583 25658 25798 25800 26286 26348 26445 26669 27016 27146
27391 27467 27482.
Die Rückzahlung dieſer heute gelündigten Pfandbriefe erfolgt vom 1. Oktober
1892 ab. Auf ſolche Stücke, welche erſt nach dem 31. Ottober 1892 zur Einlöſung
gelanger, wird für die Zeit vom 1. Oktober 1892 ab bis auf Weileres ein 2oiger,
Depoſital zins vergutet.
Aus früheren Verlooſungen ſind noch rückſtändig:
Serie IX. Lit. 0 Nr. 4022. Lit. U Nr. 4399.
Serie XII. Lit. M Nr. 3606 6143. Lit. 0 Nr. 12933. Lit. P Nr. 1343
1846. Lit. R Nr. 458 1229 8435.
Serie Kll. Lit. 0 Nr. 22649. Lit P Nr. 23189. Lit. d Nr. 23088
23254 23448 24105. Lit. R Nr. 22247 23177.
Die Einlöſung erfolgt bei unſerer K. ſſe, wie auch durch Vermittelung unſerer
auswärtigen Einlöſungsſtellen, insbeſondere:
in Darmstadt bei der Bank für Handel & Industrie, in
Giessen bei Herrn A. Keichehheim, in Mainz bei Herren
Sohmitz, Heidelberger & Co., in Worms bei Herrn Bd.
Lerz.
Ebendaſelbſt wird auf Wunſch der Umtauſch der verlooſten Stücke gegen neue
3¼ oder 4oige Pfandbriefe zum Tagescours beſorgt.
Die Konkkole über Verlooſungen und Kündigungen unſerer Pfandbeieje üb
er=
nehmen wir auf Antrag koſtenfrei; Antragsformulare, aus welchen die Bedingungen
erſichtlich ſind, können an unſerer Kaſſe, ſowie bei unſeren Einlöſungsſtellen
be=
zogen werden.
Frankfurt a. M., den 17. Juni 1892.
69728
Frankfurter Hypothekenbank.
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ſof. St. Näh. Frau Holſchuh, Holzſtr. 13.
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New=York, 10. Aug. Der königl. belg.
Voſidampfer „Rhynland=, Kapitän Weyer,
iſt wohlbehalten von Antwerpen angekommen,
Philadelphia, 8. Auguſt. Der Dampfer
„Vennſylvania; Kapitän Thomas, iſt wohl=
bebalten von Antwerpen angekommen.
8H6.
⁄
13
b.
[ ← ][ ][ → ]ſh.
Deutſches Reich. In Sachen der Berliner
Weltaus=
ſtellung iſt die Entſchließung des Kaiſers von dem Reichskanzler
durch einen im „Reichsanzeigeru veröffentlichten Bericht erbeten
worden in dem es zum Schluſſe heißt: Im großen und ganzen
ſchließt die ablehnende Beurteilung der Bundesregierungen
der=
jenigen der induſtriellen Kreiſe ſich an. Wenn man das Ergebnis
nach der Zahl der Stimmen zuſammenfaßt, welche den Regierungen
verfaſſungsmäßig im Bundesrat zuſtehen, ſo ſind 40 Stimmen
naegen und 7 Stimmen „fürs die Ausſtellung abgegeben, während
11 Stimmen unentſchieden lauten. Eine erfolgreiche Durchführung
des Unternehmens hat die allgemeine und einmütige Ueberzeugung
von dem Nutzen desſelben für die deutſche Induſtrie und das
opfer=
willige Zuſammenwirken aller beteiligten Kreiſe zur unbedingten
Vorausſetzung. Da beides fehlt, ſo muß ich von einem Eintreten
des Reiches abraten. Ew. Majeſtät bitte ich ehrfurchtsvoll, zu einer
entſprechenden Kundgebung mich allergnädigſt ermächtigen zu wollen.:
Der Kaiſer hat auf Grund dieſes Berichts dahin entſchieden, daß
dem Plane einer Weltausſtellung in Berlin von
Reichs wegen nicht näher zu treten ſei.
Die „Nordd. Allg. 8ta. bezeichnet die Meldung, daß das
Ge=
ſuch mehrerer Handelskammern wegen Erweiterung des
Poſt=
ſchalterdienſtes am Vormittag des Sonntags abſchlägig beſchieden
worden ſei, als unrichtig. Den Handelskammern ſei nur mitgeteilt
worden, daß eine Entſcheidung erſt dann zu erwarten ſei, wenn die
über die Regelung des Sonntagsdienſtes bei der Poſt ſchwebenden
Verhandlungen abgeſchloſſen ſeien.
Die „Grenzbotens veröffentlichen unter der Ueberſchriſt „Die
Antwortauf die Capriviſchen Erlaſſe einen ſcharfen
Artikel, der mit den Worten ſchließt: „Niemand denkt daran, daß
Fürſt Bismarck ins Amt zurückkehren werde oder auch nur wolle,
aber ſein Nachfolger darf nicht Graf Caprivi bleiben. Denn
nie=
mals wird es dieſem die Nation verzeihen, daß er den Verſuch
ge=
macht hat, den Baumeiſter ihrer Einheit vor den Augen der
gebil=
deten Welt als einen unzufriedenen Nörgler hinzuſtellen, der nicht
wiſſe, was er wolle und ſage. Es kann nicht unterbleiben, daß
dieſer Artikel in der Pieſſe lebhaft beſprochen wird.
Offiziös wird verſichert, eine Zuſammenkunft der Finanzminiſter
der einzelnen Staaten ſei noch nicht angeregt. Daß die Reſorm
der Reichsfinanzen eine mündliche Verſtändigung der Miniſter
erfordert, gilt als unwahrſcheinlich.
Die außerordentliche ſtrenge Abſperrung des Cuxhavener
Ma=
növerterrains wird dadurch erklärt, daß Neuerungen beim
Manöver vorkommen, deren Bekanntwerden nicht gewünſcht wird.
Oeſterreich=Ungarn. Mit Ruckſicht auf das freundlichere
Verhalten der Regierung zu der deuiſchen Linken ſtellt das „
Bater=
land: das Ultimatum an den Grafen Taaffe, auch den berechtigten
Wünſchen der Konſervativen gerecht zu werden. da ſonſt auch der
letzte Reſt des Vertrauens dieſer Partei zu ihm ſchwinden und die
Regierung in der nächſten Tagung manche unliebſame Ueberraſchung
erleben würde.
Schweiz. Der Bundesrat hat die Staaten, welche der
inter=
nationalen Konvention, betreffend den
Eiſenbahnfrachtver=
kehr vom 20. November 1890, beigetreten ſind, zu einer am 30.
Sep=
tember in Bern ſtattfindenden Konferenz eingeladen. Die Konferenz
hat zum Zweck, die Ratiſikationen auszutauſchen und den Zeilpunkt
der Wirkſamkeit des Uebereinkommens jeſtzuſetzen.
Dieinterparlamentariſche Friedens=Konferenz
wird am 29. Auguſt vom Bundesrat Droz zu Bern im
National=
ratſaal eröffnet. Bin jetzt ſind 210 Mirglieder europäiſcher
Parla=
mente angemeldet, unter anderen 15 aus Deutſchland, 33 aus
Oeſter=
reich, 47 aus Frankreich, 18 aus Italien, 73 aus Rumänien. Der
Bundesrat lavet die Konferenz zu einem Ausſlug und Bankett für
den 1. September in Interlaken ein.
Belgien. Die Regierung des Kongoſtaates erklärt,
ge=
nügende Streitkräfte zur Zurückweiſung der Araberrevolte zur
Ver=
fügung zu haben; die Meldungen über den Untergang der
Expedi=
tion Hodiſter beruhten größtenteils auf Kombinationen. Zur
Be=
obachtung der Araber und ihrer Bewegungen ſoll ein Poſten an
der Einmündung des Lomani in den Kongo eingerichtet werden.
Die radikale Preſſe in Brüſſel fordert die Liquidierung
des Kongoſtaates und die Abtretung desſelben an irgend eine
be=
liebige Macht. C)
Der König berief, laut,Mchr. N. Nö, telegraphiſch Stanley
nach Brüſſel. Man ſpricht von einem neuen Afrikazug unter
Füh=
rung Stanleys behufs Niederwerfung der Araber=Revolte. ")
Niederlande. Eine Manifeſtation des ganzen Landes zu
Gunſten des allgemeinen Stimmrechts wird für den 18.
September hier vorbereitel. Abordnungen aus allen Städten
wer=
den daran teilnehmen.
Rumänien. Das vorläufige engliſch=rumäniſche
Handelsübereinkommen iſt am Samstag unterzeichnet
wor=
den. Beide Staaten geſtehen ſich die Vorteile der meinbegünſtigten
Nation zu. Das Uebereinkommen iſt auf unbeſtimmte Dauer mit
einjähriger Kündigung geſchloſſen.
191
2507
Bulgarien. Der Empfang Stambulows beim Sultan
fand Samstag nachmittag ſtatt. Der Sultan ſprach ihm ſeine
herz=
liche Anerkennung aus. Der Agent des Fürſtentums in
Konſtau=
tinovel war zugegen. Der Großvezier gab Stambulow zu Ehren
eine Abendgeſellſchaft.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 16. Auguſt.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog und Ihre Großh.
Hoheit die Vrinzeſſin Alix mit Gefolge beſuchten am Sonntag
den Gottesdienſt in Langen. Geſtern vormittag empfingen Se.
Königl. Hoheit der Großherzog auf Jagdſchloß Wolfsgarten den
Oberförſter Klump und den Steuerkommiſſär Naumann von
Langen. (Darmſt. 8tg.)
4 Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben der
Depu=
tation der vereinigten Geſangvereine, welche am Samstag
em=
pfangen wurde und Se. Königl. Hoheit zu dem am 18. d. Mts.
ſtattfindenden aroßen Konzerte zum Beſten der Errichtung eines
Denkmals für den hochſeligen Großherzog Ludwig IV. einluden, in
Rückſicht auf die Familientrauer eine abſagende Antwort erteilt,
jedoch eine entſprechende Vertretung huldvollſt zugeſagt.
Als Nachfolger des Generals von Grolman 1. iſt der
Ge=
nerallieutenant von Wittich, Kommandant des kaiſerlichen
Haupt=
quartiers, zum kommandierenden General des 11. Armeecorps
er=
nannt worden. Generallieutenant von Wittich trat am 1. Mai
1855 als Sekondelieutenant in die Armie ein, bereits nach 5 Jahren
erfolgte ſeine Beförderung zum Premierlieuenant, am 6. Februar
1866 wurde er zum Hauptmann, am 20. Juli 1870 zum Major,
am 3. Juli 1875 zum Oberſtlieutenant und am 11. Juni 1879 zum
Oberſt veſördert. Die Ernennung zum Generalmajor erſolzte am
16. September 1885 und drei Jahre ſpäter am 19. September 1888
ie zum Generallieutenant.
W. Der Mozart Verein, welcher nunmehr in ſein fünſzigſtes
Vereinsjahr eingetreten iſt und aus dieſer Veranlaſſung demnächſt
eine Jubelfeier zu veranſtalten beabſichtigt, hatte ſein diesjähriges
Sommerkonzert auf vorigen Samstag angeſetzt. Zu demſelben
hatte ſich in dem feſtlich erleuchteten Saalbaugarten ein zahlreiches
Publikum eingefunden. unter dem das ſchöne Geſchlecht beſonders
ſtark vertreten war. Nachdem von der Kapelle des 1. Großz. Inf.=
Regts. Nr. 115 der Huldigungsmarſch von Burald als Einleitung
geſpielt worden, trugen die Sänger unter der bewährten und
kun=
digen Leitung ihres Dirigenten Herrn Senff im ganzen ſechs Lieder
vor und zwar als eiſt 3 das ſtimmungs= und weihevolle Lied „ An
das Vaterland: von Kreutzer und nach dieſem das bekannte
Lach=
ner'ſche „An den Sonnenſchein! Den Haupterfola des Abends
er=
zielte das dritte, neu einſtudiet te Lied von Ludwig Lieb= „Heimweh:.
Dasſelbe kann als eine in Auffaſſung und Ausführung durchweg
gelungene Kompoſition bezeichnet werden, da es das Grundmotiv des
Gedichtes. den Schmerz der Sehnſucht, ohne Zuhilfenahme
fremdartiger Kunſtmittel wahr und ergreifend zum Ausdruck bringt.
Bei den modernen Liederkomponiſten wird dieſe Kunſt, einſuch ohne
trivial zu ſein, leider immer ſeltener, ſtatt deſſen verſucht man
geiſt=
reich zu ſein und verlernt darüber nach und nach, durch das Lied
die Herzen zu bewegen. Der Vortraa des Liedes war - was auch
von allen übrigen gilt - bis ins einzelne ausgezeichnet; es fehlte
in der Ausarbeitung, in der echt künſtleriſchen Abſtuſung des Piano,
Crescendo und Forte, in der von warmer Empfindung und
Ver=
ſtändnis für die Intentionen des Komponiſten beſeelten Auffaſſung
eben nichts, um eine harmoniſche Geſamtwirkung zu erzielen. Das
Lied fand enthuſiaſtiſchen Beifall, wurde aber leider nicht da capo
geſungen. Weniger anſprechend war das zweite Lied desſelben
Komponiſten, „O mein Herz ſo warm;, das aber, gleichwie das
Schuberl'ſche „Die Nacht;, eine Kompoſition des Meiſters, für die
wir nur Worte der Bi wunderung haben, nicht weniger vortreflich und
wirkſam vorgetragen wurde. Den Beſchluß machte das Lied: „Das
Herz am Rhein' von E win Schulz, das ebenfalls ſehr gefiel, wenn
auch der warme Applaus nach Beendigung des Vortrags weniger
dieſem als der Geſamtleiſtung des Chors zu gelten ichien. Der
inſtrumentale Teil wurde durch Vorträge der obengenannten Kapelle in
trefflicher Weiſe ausgefüllt. Gewundert hat es uns, daß der
Kom=
voniſt, nach dem ſich der Verein benennt, nur durch eine einzige
Inſtrumentalpisce vertreten war.
Da auch der Himmel ſich von ſeiner liebenswürdigſten Seite
zeigte und die Balltoiletten der Damen nicht in Gefahr brachte,
ſo dürfte das Konzert, wie es äußerlich glänzend verlief, auch zur
allſeitigen Beſriedigung ausgefallen ſein und für die an dasſelbe
ſich kaupfende Nachfeier, das Tanzvergnügen, bei den Anweſenden
die denkbar beſte Stimmung etweckt haben.
44 Wie wir hören, ſchweben zur Zeit bei den zuſtändigen Be=
hörden Ermittelungen ürer eine angemeſſene Erhöhung der
Pfleggelder und Unterſtützungen für die in die Grotherzogl.
Landeswaiſenanſtalt aufgenommenen Kinder und Lehrlinge.
An der Notwendigkeit dieſer Erhöhung für Stadt und Land wird
allſeits wohl nicht gezweifelt werden, da die letzte Regulierung ſchon
vor einer langen Reihe von Jahren ſtattgefunden hat und inzwiſchen
Nr.
2708
in den Preiſen aller Lebensbedürfniſſe große Veränderungen vor=1 quartierung iſt nur für 1 Tag beſtimmt. — Der hieſige
Krieger=
gegangen ſind. Dementſprechend darf auch erwartet werden, daß
von den Landſtänden bei Feſtſetzüng des nächſten Staatsbudgets die
zur Durchführung dieſer Abſicht notwendige Erhöhung des
Staats=
zuſchuſſes gutgeheißen wird.
In unſerer ſtädtiſchen Armenpflege iſt bekanntlich ſeit
„
Einführung der neuen Armenordnung im Jahre 1876 die
Auszah=
lung der Unterſtützungen in baarem Gelde für die Regel
maß=
gebend. während vorher ein gemiſchtes Syſtem herrſchte, nach
wel=
chem die Unterſtützungen zum Teil in Naturalien verabfolgt wurden.
Dermalen wird das Unterſtützungsbedürfnis jedes einzelnen Pfleg
lings für die Woche bemeſſen und dem Armenpfleger hiernach immer
der Betrag für 14 Tage zugeſtellt. Ein langſames, aber ſtetiges
Anwachſen des Geſamtbedarfs iſt ebenſo durch das Anwachſen der
Bevölkerung an ſich, wie durch die Verteuerung der
Lebensbedürf=
niſſe, bezw. das allmählige Sinken des Geldwertes zu erklären.
Während im Jahre 188,89 die Stadt an regelmäßigen
Unter=
ſtützungen für die 14tägige Veriode noch durchſchnittlich 1848 Mark
zu bezahlen hatte, war dieſer Bedarf in 1880190 auf 1876 Mark. in
1890,91 auf 1929 Mark und in 189192 auf 2016 Mark geſtiegen.
Auch in dieſem Jahre, und zwar Donnerstag, den 18. d. M.,
am 22. Jahrestage der Schlacht von Gravelotte, veranſtaltet der
Kriegerverein Darmſtadt auf den Friedhöfen zu
Darm=
ſtadt und Beſſungen an den Gräbern der dort ruhenden Krieger
aus dem Jahre 1870-7I, eine Gedächtnisfeier. Am
Sams=
rag, den 2. Auguſt abends, begeht der Verein die Feier der Schlacht
von Gravelotte in Verbindung mit ſeinem 18. Stiftungsfeſte durch
ein Feſtkonzert mit darauffolgendem Tanze in den Räumen der
Brauerei,8um Schützenhof;
Der Abbruch des Zeughauſes ſchreitet zwar immer
weiter voran, doch bleibt noch der größte Teil des Mauerwerks zu
entfernen; es ſollen ausweislich der noch vorhandenen
Baurech=
nungen nicht weniger als 6000 Kubikmeter Holz und 50000
Kubik=
meter Mauerwerk in dem Gebäude verwendet ſein. Von letzterem
ſteckt natürlich ein großer Teil als Fundamentierung in der Erde=
Freunde eines heiteren Naturgeſanges und volkstümlichen
Liedes machen wir auf das heute abend im Garten des ſtädtiſchen
Saalbaues ſtattfindende Konzert der Tiroler
Sängergeſell=
ſchaft Mirzl Lechner und Alex. Hepperger aufmerkſam. Der
Geſellſchaft geht ein guter Ruf voraus.
Eingeſandt. Wir leſen jetzt oft in den Tageblättern die
Maßregeln, welche bei Vorkommen anſteckender Krankheiten in
An=
wendung zu kommen haben, die Warnungen vor der Cholera und
die Hilfsmittel, mit welchen man ſich vor der Ausbreitung derſelben
ſchützt. Unſere Behörden für Geſundheitspflege erfüllen ganz gewiß
damit ihre Pflicht und alle Anordnungen dieſer Art werden ja auch
bei uns in Deutſchland beſſer und richliger ausgeführt, als in irgend
einem andern Staate. Einſender möchte aber bei dieſer Gelegenheit
wieder einmal auf einen Punkt hinweiſen, der ſchon mehrmals in
öffentlichen Blättern beſprochen worden iſt, auf eine Einrichtung,
die uns hier in Darmſtadt noch fehlt, die aber nach der Anſicht
vieler weit nötiger iſt, als manches andere, was in letzter Zeit hier
entſtanden iſt oder in Bälde entſtehen wird. Es iſt dies eine
Allge=
meine Badeanſtalt. Wie wichtig für die Geſundheit die körperliche
Reinigung iſt, braucht wohl nicht mehr wiederholt zu werden. Wohl
wird man von mancher Seite entgegenhalten, daß wir den großen
Woog. das Alicebad u. ſ. w. beſitzen, daß in vielen Häuſern
Bade=
zimmer ſich befinden, daß die Etrichtung einer öffentlichen großen
Badeanſtalt, ausgerüſtet mit allen Hilfsmitteln und Einrichtungen
der Neuzeit. zu koſiſpielig ſei; dennoch glaubt Einſender, daß, wenn
auch ein größeres Kapital hierzu erforderlich iſt, ſich dasſelbe gut
rentieren wird. Der große Woog iſt zu ſehr entſernt und viele
Einwohner der Stadt können ſich nicht entſchließen, wegen der oft
nicht allzugroßen Reinlichleit ſeines Waſſers darin zu baden.
Die Volksbäder in mehreren Nachbarſtädten, welche Brauſebäder
an Arbeiter zu äußerſt billigem Preiſe abgeben, rentieren ſich ganz
gut: die Maſſe muß es bringen.-Wenn die Stadtverwaltung ſelbſt
an das Unternehmen jetzt nicht herantreten wollte, ſo wäre es doch
möglich, die Sache durch eine Aktiengeſellſchaſt ins Leben zu rufen,
der es wohl an Beteiligung nicht fehlen dürfte. Mit einem Kapital
von 4-500000 Mark würde ſchon etwas Gutes geſchaffen werden
können. Von größter Wichtigkeit dabei wäre die Platzfrage, für
welche die Auswahl leider keine große iſt. Der beſte Platz würde
zwar, ſeiner centralen Lage nacht der Garten des Großh. Palais
ſein; aber derſelbe kann doch kum in Betracht gezogen werden.
Der Platz zwiſchen Kanzlei und Mathildenplatz würde vielleicht auch
zweckmätzig ſein; eventuell auch ein Teil des wohl nicht in ferner
Zeit verfügbar werdenden Terrains der alten Gasfabrik. Es iſt
Thatſache, daß die Reinlichkeit bei uns Deutſchen mit dem
Fort=
ſchritt der übrigen Kultur nicht gleichen Schritt hält. Reinlichkeit
iſt Geſundheit; und wie wohlthätig für die Ausbildung und
Ent=
wickelung der Lungen iſt die Bewegung des Schwimmens. Möchten
dieſe Wörte nicht in den Wind geſprochen ſein!
4 Arheilgen, 14. Auguſt. Heute trafen ſür die auf morgen
angeſagte Einäuartierüng des 2. Bataillons des 118.
Infan=
terieregiments (in Offenbach) Quartiermacher hier ein; die Ein=
191
verein beriet heute die auf nächſten Donnerstag fallende Feier
des diesjährigen „Gravelottetages:. Dieſelbe ſoll diesmal im Gaſt.
haus „Zum weißen Schwanen' ſtattfinden und dazu ſämtliche
Vor=
ſtände der hieſigen Vereine eingeladen werden.- Der hieſige
Turn=
verein feierte heute ſein Sommerfeſt und Stiftungsfeſt auf ſeinen
Turnplatz. Vormittags fand Preisturnen ſtatt; nächmittags gezn
4 Uhr beweate ſich ein ſtattlicher Bug, ein Muſikchor an der Spiz,
durch die Hauptſtraßen des Dorſes nach dem Feſtplatz. wo unt
Muſikvorträgen und Turnübungen ſich ein munteres Treiben en.
wickelte, das bis zum Abend dauerte. Ein Ball am Abend beſchloß
die Feier.
Von der Bergſtraße, 14. Auguſt. Nach Nr. 14 des =Beraſir.
Fremdenbl.; hat bis zum heutigen Tage Jugenheim eine
Ge=
ſamtfremdenfrequenz von 1342 und Auerbach eine ſolche
von 1104 Verſonen.
Heppenheim. 14. Auguſt. Zu der fünfzigjährigen
Jubi=
läumsfeier unſeres Geſangvereins waren zahlreiche
Teil=
nehmer aus dem Großherzogtum und darüber hinaus eingetroffen.
Der Feſtzug, aus 52 Gruppen beſtehend, bewegke ſich nachmittags
durch die Straßen zum Feſtplatze. Hier begküßte Herr
Bürger=
meiſter Höhn die Gäſte im Namen der Stadk, die Hilge'ſche Kavelle
aus Darmſtadt ſpielte einen Jubelſeſtmarſch. Nachdem Herr Emil
Korn einen Feſtgruß geſprochen hatte, trug der aus 1200 Sängern
be=
ſtehende Chor das Kreutzer'ſche Lied „Das iſt der Tag des Herrn
vor, das von dem Dirigenten der Darmſtädter „Liedertafel= geleitet
wurde. Nach der Feſtrede fanden die Vorträge der einzelnen
Ge=
ſangschöre ſtatt. Die Feier verlief glänzend. Der langjährige Leiter
des Vereins, Herr Lehrer j. P. Veter Müller, wurde von Sr. Königl.
Hoheit dem Großherzog durch Verleihung der Krone zum
Philipps=
orden, von dem Stadtvorſtand durch Ueberreichung eines koſtbaren
Silberbeſteckes ausgezeichnet.
J. Mainz. 14. Auguſt. Prinz Friedrich Eugen Johann von
Hohenzollern. Generallieutenant und Kommandeur der 22. Diviſion,
weilt gegenwärtig mit ſeinem Stab zur Inſpektion hier. - In dem
jenſeitigen Rheinarm zwiſchen der Petersaue und dem Kaſt=ler Ufer
veranſtalieten heute nachmittag die fünf Pionierbataillone, welche
ſich zur Zeit zu den Uebungen hier befinden, in Arweſenheit des
Offiziercorps und mehrerer Kapellen, eine aroße Regatta.
Die=
ſelbe unterſchied ſich weſentlich von den Regatten unſerer
Ruder=
vereine, indem die Wettfahrten ſtatt in leichten kleinen Booten in
großen ſchweren eiſernen Vontons vorgenommen wurden. Den Siegern
wurden durch die Damen der Oſſiziere ſilberne Medaillen überreicht.
An die Wettfahrten reihte ſich ein großes Feſt für die geſamten
Mannſchaften der ſünf Bataillone.
Mainz. 14. Auguſt. Von den Obſtkonfiskationen auf
den hieſigen Wochenmärkten wurden etwa 40 Perſonen betroffen.
Das Obſt wurde in einen Wagen verladen und unter amtlicher
Kontrolle mit Petroleum begoſſen, um es vollſtändig ungenießbar
zu machen.
Viernheim, 18. Auguſt. Ungewöhnlich reich iſt der
Körner=
ertrag der heurigen Ernte. Es iſt durchaus nichts Seltenes.
daß der Haufen (10 Gebund) einen halben Zentner Korn liefert,
ſo daß alſo die Garbe 5 Pfund Korn bringt. Bei den übrigen
Fruchtgattungen iſt dies noch beſſer. Ein hieſiger
Dreſchmaſchinen=
beſitzer hob von 39 Garben Weizen nicht weniger als 6 Zentner
und etliche Pfund Körner auf, wozu bemerkt wird, daß die Garben
nicht übermäßig dick waren, denn der Maſchinenbeſitzer, der die
Garben ſelbſt droſch, hat keinen Vorteil dabei, die Garben ſehr dick
zu machen. Der Hafer bringt per Haufen ein Malter und die
Gerſte ebenfalls. In Betreff der Fruchtpreiſe hat ſich jetzt
eine feſte Vraxis gebildet. Der neue Weizen geht mit 18 M.,
Gerſte und Korn mit 16 M. per Doppelzentner flott ab. Das
Pu=
blikum darf ſich angeſichts der niedrigen Getreidepreiſe die hohen
Brotpreiſe nicht länger gefallen laſſen. Der Tabak ſteht bei uns
prachtvoll, es iſt vielleicht der ſchönſte im ganzen Ried. Das
Ein=
zige, wo ſich ein empfindlicher Mangel zeigt, ſind die
Futter=
verhältniſſe. Das 1892er Heu iſt bereits verfüttert. Klee
und Grummet giebt es wenig; die Leute ſchaffen Vieh ab, auch die
Fleiſchpreiſe müſſen dieſen Thätſachen gegenüber entſchieden herünter
gehen. Als Ergänzung für die Futterausfälle pflanzen umſichtige
Landwirte Weißerüben, Erdkohlraben und Wickfutter. Da wo die
Böden leicht ſind. thut die Lupine gerade dieſes Jahr vortrefliche
Dienſte. Noch beſſer iſt ein Gemenge von Senf Buchweizen und
Oelrettig. Jetzt iſt die geeignete Zeſt für dieſe Saaten; ſie liefern
bis zum November lalſo innerhalb eines Vierteljahrez) große
Mengen ſehr geſunden Viehfutters. Die Aufbringung von
Mineral=
dünger iſt dabei nicht außer acht zu laſſen. Unſere
Spätkar=
toffeln haben jetzt gewonnen, denn die nunmehr nach längerem
Gewitterregen vorhandene Feuchtigkeit genügt, um ſämtliche
Kar=
toffelſorten zur Entwickelung zu bringen. Die Umbrechung der
Stoppeln geht raſch vor ſich. (Darmſt. 8ta.)
Gießen, 14. Auguſt. In Heuchelheim, wo die Großh.
Bürgermeiſterei auf die Entdeckung der Urheber der in letzter Zeit
vorgekommenen Brände eine Belohnung von 500 M. ausſetzte,
Beilage zu Nr. 191 des „Darmſtädter Tagblatt” vom 16. Auguſt 1892.
brannten in vergangener Nacht wiederum fünf Scheuern nieder.
In der Gemeinde herrſcht wegen der vielen Brandfälle allgemeine
Beſtürzung.
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt, 14. Auguſt. Die Strafthaten
aus dem Gebiete der Börſen= und Finanzwelt, welche im
ver=
gangenen Spätherbſt das Publikum in ſo lebhafte Aufregung ſetzten,
haben jetzt in dem Gerichtsverfahren gegen den Kommerzienrat
Wolff ihre erſte Sühne gefunden. Die harte Strafe, welche dem
Angeklaaten und ſeinem Mitſchuldigen Leivziger zuteil geworden,
iſt als eine verdiente zu bezeichnen. Mit Erſtaunen hat man aus
dem Prozeß vernommen, daß der Hauptangeklagte, der ſeit Jahren
von Unterſchlagung und Betrug lebte, jährlich zu ſeinem Unterhalte
a. 200000 M. gebrauchte, daß man an der Börſe, die doch ſonſt
n ſolchen Dingen eine feine Witterung hat. von dem lange Jahre
zurückreichenden vollſtändigen Verfall der Firma keine Ahnung hatte,
daß dieſer gewiſſenloſe Mann noch bis zu ſeiner Abführung ins
Befängnis mit allen möglichen Ehrenwürden der Kaufmanns= und
Börſenwelt geſchmückt war, und daß die Angeklagten, wie ein
Ver=
eidiger zu ihrer Entſchuldigung bemerkte, mitten in den
Anſchau=
ngen lebten, welche die Börſe über das Verfügungsrecht über Depots
uun einmal” hat. Die allgemeine Empörung, welche über die
amals in mehreren Fällen zutage getretenen betrübenden und
eängſtigenden Erſcheinungen im Börſen= und Bankenverkehr ſich
eigte. gab bekanntlich Anlaß zu geſetzgeberiſchen Anregungen im
Reichs tage ſeitens der Nationalliberalen, der Konſervativen und des
Lentrums. Es war in dieſen Anträgen warnend der Finger auf
inen kranken Fleck in unſerm wirtſchaftlichen und ſozialen Leben
ſelegt. Indeſſen unterblieb die Beratung der Anträge im
Reichs=
age, da die Regierung zu erkennen gab, daß ſie ſelbſt demnächſt
nit Vorſchlägen zur Abhilfe hervortreten würde. Es hat inzwiſchen
ine Börſen=Enquete=Kommiſſion Beratungen abgehalten und es iſt
ins außerdem eine Geſetzvorlage über die Behandlung von Depots
n Ausſicht geſtellt worden. Wir wollen wünſchen, daß die richtigen
Naßregeln zur Beſeitigung jener Entartungen und Auswüchſe. welche
m Publikum auch gegen die wohlthätige und berechtigte
Wirkſam=
eit der Börſe Mißtrauen erregen müſſen, recht bald gefunden und
usgeführt werden. - Für die Lokale mit Kellnerinnen=
Zedienung tritt vom 1. Oktober ds. Js. ab eine neue
Polizei=
erordnung in Wirkſamkeit, welche beſonders auf ſtrenge
Aufrecht=
rhaltung der äußeren Sitte großes Gewicht legt; es beſtehen zur
zeit 924 Lokale mit 2022 Kellnerinnen, ſie bilden den neunten Teil
er ſämtlichen Schanklokale.
Frankfurt, 15. Auguſt. Für die bevorſtehende Herbſt= und
fremden=Saiſon iſt im Frankfurter Opernhauſe ein überaus
eichhaltiges und abwechslungvolles Repertoire aufgeſtellt worden,
velches neben faſt allen älteren großen Revertoire=Opern von Mozart.
Veber, Beethoven, Meyerbeer, Halevy, Verdi, Roſſini u. ſ. w. auch
inen vollſtändigen Wagner=Chklus bringen wird und zwar werden,
om 1. Auguſt angefangen, wiederholt zur Aufführuna gelangen:
annhäuſer, Lohenarin, Rienzi Der fliegende Holländer, Die
Meiſter=
uger, ſowie der Ring des Nibelungen. — Außerdem werden die
eiden Opern von Mascagni„Freund Fritz= und „Cavalleria
ruſti=
ana- und zwar beide an einem Abende mehrfach im Repertoire
rſcheinen, ferner wird das große Ausſtattungs=Ballett „Excelſior”
elches in ſeiner Frankfurter Wiedergabe eine Sehenswürdigkeit
ir die Fremden bildet, mindeſtens jede Woche einmal gegeben
wer=
en. - Im Schauſpielhauſe werden während der
Herbſt=
onate, neben dem klaſſiſchen Repertoire und einer Reihe der
tereſſanteren modernen litterariſchen Erſcheinungen der letzten
fahre, viele Neueinſtudierungen und Novitäten für möglichſt große
lbwechſelung Sorge tragen. Neu einſtudiert werden zur
Darſtel=
ung kommen: Noral von Ibſen, „Fernandel von Sardou, „Die
elegierten Studenten' von Benedix, „Die Läſterſchule von
Sheri=
an, Die Karlsſchülers von Laube, „Die Malerr von Wilbrandt.
erner Shakeſpeares „Was Ihr wolltr, Grillparzers =Ahnfrau”
nd Kleiſts „Käthchen von Heilbronn” Zum erſtenmale werden
ur Aufführung gelangen: „Wehe dem, der lüat- von Grillparzer,
Die Frau Paſtorin' von Richard Voß, „Man ſoll nichts
ver=
chwören von Alfred de Muſſet, „Die Wildente von Ibſen, „Nach
Nadrid.. von W. Wolff. „Roſa=Dominos; von Delacour und
ennequin (deutſch von Schelcher). „Eine Lektion' von Rovetta,
Ceſar Borgias Endel von Lothar, „Racher von C. G. Bruno,
Einſam von Alfhild Aprell (deutſch von G. Lichtenſtein) und anderes.
Caub, 14. Auguſt. Da die Vorarbeiten noch nicht fertig
nd und ſich auch noch ſonſtige verſchiedene Hinderniſſe einſtellten,
Innte die Feier der Grundſteinlegung des hier zu errichtenden
lücherdenkmals (dieſelbe ſollte beim Beginn des Auguſt
attfinden) bis jetzt noch nicht abgehalten werden. Entgiltig iſt der
eitpunkt der Feier auch jetzt noch nicht feſtgeſtellt.
Wiesbaden, 14. Auguſt. Der Bienenzüchterverein
ir den Reg.=Bez. Wiesbaden hält ſeine 35. Generalverſammlung,
ie zugleich eine Jubiläumsfeier ſein wird, am 24. Auguſt in Bad
Soden. Mit der Verſammlung wird eine Bienenzucht=Ausſtellung
und ein Honigmarkt verbunden ſein.- Die Obſternte in unſerer
Gegend verſpricht eine außerordentlich reiche zu werden. Wer die
Landſtraße zwiſchen Wiesbaden und der hohen Wurzel beſucht,
kann ſich überzeugen. daß ſeit langer Zeit namentlich die
Apfel=
bäume nicht ſo voll hingen, wie in dieſem Jahre. Trotz aller
Stützen vermögen die Bäume kaum die Menge des ſchönen Obſtes
zu tragen.
Rauenthal, 14. Auguſt. Der Bürgermeiſter hat eine
Poli=
zeiverordnung erlaſſen, durch welche den Einwohnern des
Ortes verboten wird. während des Hauvtgottesdienſtes an Sonn=
und Feſttagen die Gaſt= und Schankwirtſchaften des Ortes zu
be=
ſucher. Zuwiderhandlungen werden mit Geldſtrafen von 3-9 M.
geahndet.
Köln, 13. Auguſt. In den Agitationen gegen die
Sonn=
tagsruhe hat der Einwand, daß man ſogar den Kindern die
notwendige Nahrung, die friſche Milch entziehe, keine geringe Rolle
geſpielt. Nun iſt hier dieſer Einwand gefallen. Eine Reihe von
Landwirten aus der Umgegend hatte an die Königliche Regierung
die Bitte gerichtet, ſie möge zugeben, daß der Milchverkauf an
Sonn= und Feiertagen länger als bis 9 Uhr morgens geſtattet
werde. Die Regierung hat geantwortet, daß Landwirte, welche die
in ihrem eigenen Wirtſchaftsbetriebe erzeugte Milch, direkt an
Kunden abſetzen, den Beſtimmungen der Reichs=Gewerbe=Ordnung
und ſomit den Beſtimmungen der Sonntagsruhe nicht unterliegen;
ſie dürfen ihre Milch an Sonn= und Feſttagen ohne Beſchränkung
abgeben. Die Beſchränkung trifft nur die Milchhändler.
Karlsruhe, 13. Aug. In Ettlingen wurde eine zwölf Köpfe
ſtarke Zigeunerbande wegen Kindesraubes eingeſperrt. Das Kind
wurde voriges Jahr hier geraubt. Ein Zigeunerweib iſt mit dem
geraubten Kind in den Durlacher Wald entkommen; die Verfolgung
wurde nach allen Richtungen hin aufgenommen.
Mannheim, 12. Aug. Zum Fall Hänsler. Heute abend
fand hier eine außerordentliche Generalverſammlung des
Medizinal=
verbandes ſtatt, um über die Mittel und Wege zu beſchließen, die
ergriffen werden ſollen, um den Verband zu halten. Die
Verſamm=
lung verlief ziemlich ſtürmiſch. Die Paſſiven des Vereins belaufen
ſich auf 25000 M. denen an Aktiva 4000 M. gegenüberſtehen, wozu
noch 3000 M. rückſtändige Beiträge kommen. Was die Deckung des
Defizits anbelangt, ſo beſchloß man, einen Aufruf an die hieſige
Bürgerſchaft zu erlaſſen, in welchem um Zeichnung von Beiträgen
gebeten werden ſoll. Der Reſtbetrag muß durch Extraſteuern der
Mitglieder nach und nach gedeckt werden. In einer in den nächſten
Tagen abzuhaltenden zweiten außerordentlichen Generalverſammlung
ſoll ein vollſtändig neuer Vorſtand gewählt werden.
Hofgeismar, 12. Auguſt. Lieutenant Dieſtel vom Dragoner=
Regiment v. Manteuffel in Hofgeismar hat geſtern morgen einen
intereſſanten Ritt ausgeführt. Er ritt infolge einer Wette zur
aleichen Zeit, als der um 7 Uhr 5 Minuten morgens von hier nach
Kaſſel fahrende Zug abging, weg und traf 2 Minuten früher als
der Zug in Kaſſel ein; er hat den 266 Kilometer langen Weg in
42 Minuten zurückgelegt.
Halberſtadt, 14. Auguſt. Im bieſigen Lazarett wurde einem
ehemaligen Küraſſier, der in der Schlacht bei Mars=la=Tour
ver=
wundet wurde, durch eine glückliche Operation die damals empfangene
Kugel herausgeholt. Beim Lodesritt bei Mars la=Tour
erhielt er wie die „Halberſt. 3tg. und Intelligenzbl. mitteilt, neben
anderen Verwundungen auch einen Schuß durch den unteren äußeren
linken Knöchel und lag dann 11 Jahre im Lazarett zu
Quedlin=
burg. ohne daß es damals gelungen wäre, das Geſchoß zu finden.
Der Mann iſt ſeit jener Zeit Invalide und litt an einer Fiſtel, die
fortwährend dünnen Eiter abſonderte. Jetzt endlich, nach 22 Jahren,
iſt es gelungen, die Urſache dieſes Leidens in einem länglichen
Blei=
ſtück zu finden und herauszumeißeln, das ſeit damals in der
betreffen=
den Knochenpartie ſteckte.
Boppard. 13. Aug. Wie verlautet, iſt auf dem in der Nähe
gelegenen Jakobsberge nach dem Erdbeben eine heiße Quelle
ent=
ſtanden, die mit mächtigem Sprudel dem geöffneten Felsboden
ent=
quillt. Es ſcheint, daß dort der Herd der ſtattgehabten Erſchütterung
zu ſuchen iſt.
Hamburg. 14. Auguſt. In der hieſigen Preſſe wird
augen=
klich die Idee angeregt, falls die Weltausſtellung in Berlin nicht
tande kommen ſollte, in Hamburg aus privater Jnitiative
2 internationale Induſtrie=Ausſtellung am Ende des
hrhunderts zu veranſtalten. Man iſt bemüht, zunächſt ein
itations=Komite hierfür zu bilden.
Kiel, 14. Auguſt. Prin; Heinrich von Preußen
endete heute das dreißigſte Lebensjahr. Am 14. Auguſt 1862
ren, trat Prinz Heinrich, dem im preußiſchen Königshauſe von
r3 her beſtehenden Gebrauche gemäß, mit Vollendung des
Lebensjahres in die preußiſche Armee als Sekondelieutenant des
harde=Regiments z. F., gleichzeitig aber in die kaiſerliche Marine
14. Auguſt 1872 ein, ſo daß der beutige Geburtstag des
zwanzigjährigen Doppeljubiläum zuſammenfällt.
2710
Nr.
Hannover, 13. Auguſt. Der zur Beſichtigung der 19.
Kaval=
lerie=Brigade in Nienburg anweſende Erbgroßherzog von
Oldenburg iſt, dem „Hannov. Courier' zufolge, auf dem
Manöver=
felde geſtürzt und hat ſich eine leichte Quetſchung am Rücken
zu=
gezogen.
Bern, 13. Auguſt. Der vierte Weltfriedenskongreß
wird Montag. den 22. Auguſt 1892, hierſelbſt eröffnet und Samstag,
den 27., geſchloſſen werden. Täglich werden zwei Sitzungen
abge=
halten, die eine von 9 Uhr morgens bis 12 Uhr mittags, die zweite
von 2½-6 Uhr nachmittags.
Palermo, 13. Aua. Der am 5. Auguſt in Caltaniſetta von
Banditen entführte reiche Gutsbeſitzer Cavaliere Billotti hat ein
entſetzliches Ende gefunden. Da die Ankunft des verlangten
Löſe=
geldes von 500 000 Lire ſich um wenige Stunden verſpätete, wurde
Billotti erſchoſſen und der Leichnam angezündet. Derſelbe wurde
halb verkohlt in einer Grotte bei Leonforte aufgefunden. Die
Be=
völkerung iſt höchſt aufgeregt und verlangt eine energiſche Aktion.
Kleine Chronik. In Soſſenheim fiel der bei einem Landwirt
beſchäftigte Dreſcher Andreas Michel ſo unalücklich von einer Leiter
herab, daß er das Genick brach. Aerztliche Hilfe war ſofort zur
Stelle, konnte aber nur den Tod des Verunglückten konſtatieren.
In der Schwarzkopf'ſchen Maſchinenfabrik in Berlin iſt am Samstag
ein Lagerſchuppen, worin alle Maſchinen und viele wertvolle Modelle
lagerten, niedergebrannt. Die Feuersbrunſt wurde nach
vier=
ſtündiger Anſtrengung bewältigt. Ein Arbeiter wurde verletzt. Der
Schaden iſt erbeblich, jedoch durch Verſicherung gedeckt.-
Bei den
Ausſchachtungsarbeiten zur Kanaliſation in Bochum wurden zwei
Arbeiter verſchüttet. Der eine konnte lebend, der zweite nach
langen Bemühungen nur noch als Leiche aus der Vertiefung
herauf=
gebracht werden.-Wegen Vergehens gegen das
Sprengſtoff=
geſetz wurde ein früherer Brunnenmacher und Schachtmeiſter aus
Forſt von der Strafkammer in Aachen zu 3 Monaten Gefängnis
verurteilt. Er hatte ohne Erlaubnis etwa 25 Dynamitpatronen
aufbewahrt. — Ein ſchwerer Unglücksfall trug ſich in Lisdorf
bei Saarlouis zu. Ein Neubau, welcher ſchon in den
Umfaſſungs=
mauern fertig ſtand, ſtürzte plötzlich zuſammen, während ſich 7
Arbeiter im Keller befanden. Die Verſchütteten wurden
ſchwer=
verletzt herausgegraben und in das Hoſpital nach Saarlouis
gebracht.
Choleraberichte. Eine Abnahme der Cholerafälle iſt in den
ruſſiſchen Gouvernements Wladimir. Kaſan, Koſtroma, Voltawa,
Riäſan eingetreten. Vom 12. ds. werden aus Niſhnij= Nowgorod
19, aus Aſtrachan 4. vom 10. ds. aus Moskau 2. Baku 1. Charkow
70 Choleratodesfälle gemeldet. Laut amtlicher Mitteilung ſtarben
in Petersburg am Samstag 13, in Moskau am 12. ds. 2 Verſonen
an der Cholera. Somit ſcheint das Auftreten der Cholera in
Petersburg verheimlicht worden zu ſein.
191
Ventilierung von Kopfbedeckungen. Eine ſehr
vraktiſche Erfindung iſt kürzlich von J. Byng Paget in Darley
Dale auf den Markt gebracht. Wie das Patent= und techniſche
Bureau von Richard Lüders in Görlitz mitteilt, beſteht die
Erfin=
dung darin daß man dem inneren Rand eines Hutes eine
wellen=
förmige Geſtalt giebt, anſtatt denſelben, wie bisher, glatt zu machen.
Das innere Hutleder wird zu dieſem Zweck aus Kautſchuk, Kork,
Celluloid oder gleichwertigen Materialien hergeſtellt und umſchließt
den Kopf wie bei einem gewöhnlichen Hut. Infolge der
wellen=
förmigen oder winklichen Oberfläche des inneren Hutrandes kann
aber friſche Luft zwiſchen Hut und Kopf paſſieren und den vom
Hut eingeſchloſſenen Raum oberhalb des Kovſes ventilieren, wodurch
in wirkſamer Weiſe dem Ausfallen der Haare vorgebeugt wird.
Es iſt anzunehmen, daß dieſe einfache, aber äußerſt praktiſche Jdee
von den Hutmachern und dem Publikum aufs wärmſte begrüßt
werden wird, da ſie einem längſt gefühlten Uebelſtand abhilft.
- Gegen die Velzmotten. Das Weibchen der
Pelz=
motte (inea pellionella) legt meiſt im Mai ſeine Eier in Pelzwerk,
Wolle, Roßhaare u. ſ. w. Die nach 14 Tagen auskriechenden
Räupchen beißen die Haare am Grunde ab, wodurch die glatten
Wege zwiſchen dem Pelze entſtehen. Die verdächtigen Gegenſtände
werden im Mai und dann wieder im Auguſt oder anfangs
Sep=
tember ausgeklopft, weil die Motten um dieſe Zeit ihre Futterale
noch nicht befeſtigt haben und weil die etwa ſchon befeſtigten durch
das Ausklopfen herausfallen. Am ſicherſten werden alle Motten
durch trockene Wärme (Sonnen= oder Ofenwärme) getötet. Das
dem beſtändigen Luftzug ausgeſetzte Pelzwerk, ſowie das in Linnen
eingenähte wird von Motten nicht angegriffen.
Pfarrer Kneipps Cholera=Regeln. Pfarrer
Kneipp exläßt folgende Vorſchriften: Bei Ausbruch der Cholera
vertraue auf Gott und ſei unverzagt! Waſche zur Vorſicht jeden
morgen und abend kräftig die Bruſt und den Unterleib mit 18. bis
22grädigem Waſſer: kaue täglich 10 bis 12 Wachholderbeeren.
Not=
wendig: friſche Luft und reizloſe Koſt, gutes Trinkwaſſer,
Ent=
fernung allen Unrates und Schmutzes in der Nähe, Ordnung im
Schlafen und Eſſen, fröhlicher, friſcher Mut. Zu vermeiden:
Spi=
rituoſen, beſonders die ſogenannten Cholerabittern, ſtarke Weine
und Gewürze, große Sommerbitze, ſchlechte Verdauung, unmäßig
heiße Getränke Käſſe, Thee, Glühwein ꝛc.). Erkältung des
Unter=
leibs, ungeregelte Lebensweiſe, Angſt und Furcht.
Litterariſches.
Wichtig für unſere Leſerl Der Verlag für
Sprach= und Handelswiſſenſchaft (Dr. P.
Langen=
ſcheidt) Berlin 8W. 46, teilt uns mit, daß er bereit iſt, ſeine
neueſte Publikation an unſere Leſer gratis und franko gegen
Einſendung von nur 20 Pf. zu verſenden. Dieſelbe betitelt'ſich:
Für Pultund Taſche. Eine Sammlung wichtigen und
nütz=
lichen Materials für alle Lagen des geſchäftlichen Lebens, und
enk=
hält unter vielem anderen: Poſtgebühren, Telegraphentarif,.
Tele=
graphiſche Abkürzungen, Telegraphiſche Poſtanweiſungen,
Abbre=
viaturen, Zinſenberechnungstabelle, Zinſeszinsberechnungstabelle,
Amortiſationstabelle, Tagesberechnungstabelle für Zinsberechnung,
Diskonttabelle, Maße und Gewichte, Münztabelle, Stempelabaaben,
ſEinkommenſteuer=Beranlagung, Gewicht deutſcher Münzen (Erſatz
für kleine Gewichte), Gerichtskoſten, Anwaltskoſten,
Wechſelſtempel=
tarif der bedeutenderen Länder, Kaufmänniſche Formulare und
Scheine, Aus dem deutſchen Handelsgeſetzbuch: a. Buchhaltung,
b. Chef und Gehilfen, Invaliditäts= und Altersverſicherung. Wir
empfehlen allen ünſeren Leſern, welche im Geſchäftsleben ſtehen, von
dieſem Anerbieten Gebrauch zu machen.
GOLA-ANzE1k.
fa40
Verwandten, Freunden und Bekannten machen wir
hiermit die ſchmerzliche Mittheilung, daß unſer
innigſt=
geliebter Vater, Schwiegervater und Großvater
Thilüpp Eötz,
ugleiſke i. P.
heute nach längerem Leiden im 78. Lebensjahre ſanft
entſchlafen iſt.
Um ſtille Theilnahme bitten
die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 14. Auguſt 1892.
Die Beerdigung findet Mittwoch den 17. Auguſt,
Nach=
mittags 3 Uhr, auf dem Beſſunger Friedhofe vom Portal
aus ſtatt.
[12421
Coden=Anzrige.
Unſer liebes Kind
Marie Elisabethe
wurde heute früh 6 Uhr nach dreitägigem, ſchwerem
Krankſein von dem Herrn heimgeholt.
Die tieftrauernden Eltern:
Kötter und Frau.
Aliceſtift, 15. Auguſt 1892.
Dankſagung.
[12422
Für die liebevollen Beweiſe innigſter Theilnahme bei
unſerem ſo herben Verluſte beehren wir uns herzlichen Dank
zu ſagen.
Familie Jos. Deutsch.
Darmſtadt, 15. Auguſt 1892.
Tageskalender.
Dienstag. 16. Auguſt: Vortrag des Herrn Oberlehrer Werner im
evangeliſchen Arbeiter= und Handwerkerverein, Alexanderſtraße 18.
Konzert der Tiroler Sängergeſellſchaft Mirzl Lechner und
Alex. Hepperger im Saalbau.
Donnerstag. 18. Auguſt: Konzert der verbündeten Vereine im
Saalbau.
Samstag. 27. Auauſt: Generalverſammlung der neuen allgemeinen
Kranken= und Sterbekaſſe für Beſſungen bei Gaſtwirt Lipp,
Wein=
bergſtraße 10.
Druck und Berlaa: L. C. Bittich'ſche Hofbuchdruderei, verantwortlich für die Redaltion: Dr. O. Waldaeſtel. beide in Darmſtadt