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REEUvUö!
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A.
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Abonnementspreis
purteljährlich 1 Mark 50 Pf. mc.
„ ingerlohn. Anzwärts werden von
jlln Poſtämtern Beſtellungen
ent=
ejengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
hro Quartal inck. Poſtaufſchiag.
Aod.
152. Jahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
29Uuſlllletp aulttqutungpotait.
duſeak
erdneneanninDenſen
vn de Edit BAhü yn
mBeſſungen zuadu Aei
Schießhantftraß 14 Rraii
du ellm Anvonen-Cridtonen.
Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Kreigamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
o.
Donnerstag den 12. Dezember.
1889.
Amtliche Nachrichten des Großherzoglichen Kreisamts Darmſtadt.
Die Veranſtaltung, ſowie der Vertrieb von Looſen im Großherzogthum für eine mit dem Frühjahrs=Faſſelmarkt zu
litzbach zu verbindende Verlooſung von Faſſeln, Rindern, Schweinen und landwirthſchaftlichen Geräthen iſt genehmigt
urden.
B e k a n n t m a ch u n g.
Es wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß der Intereſſenten gebracht, daß die Knappſchafts=Berufsgenoſſenſchaft zum
rtrauensmann den Herrn Fürſtl. Berginſpektor Müller zu Weitesheim bei Reichelsheim i. d. Wetterau, und zu deſſen
ſhellvertretern die Herren:
1) Markſcheider Chriſtian Keller zu Gießen,
2) Gewerke S. Pascoe zu Gießen,
3) Vergverwalter Reinhard zu Heſſenbrücken=Hammer bei Laubach,
hannt hat.
Darmſtadt, am 9. Dezember 1889.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
[4851
v. Marquard.
Betanntmuchung.
Die Berichtigung der im Monat Oktober l. J3. gerichtlich erkannten
Forſt=
nd Feldſtrafen hat in den erſten 25 Tagen des Monats Dezember 1889 und
war mit Ausſchluß des 12, 13. und 14., jeden Vormittag von 8 bis 12 Uhr,
ei der betreffenden Großherzoglichen Diſtricts=Einnehmerei zu geſchehen,
widrigen=
us das mit Koſten für die Schuldner verbundene Beitreibungsverfahren
einge=
üſet wird. Wir bringen dies hiermit zur öffentlichen Kenntniß.
Darmſtadt, den 7. Dezember 1859.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
148 2
Ohly.
Aufgehol.
Die Wittwe des Standartenführers i. P. Johannes Jüger, Clara, geb.
ieſſel von Darmſtadt, verſtarb am 4. Juli 1889 ohne Leibeserben und ohne über
hren Nachlaß letztwillig verfügt zu haben. Zur Erbſchaft ſind die dem Grade nach
ächſten Verwandten beruſen und iſt bis jetzt als ſolcher ein Urenkel des
Groß=
mers der Verſtorbenen aufgetreten. Auf Antrag dieſes aufgetretenen Erben
wer=
en alle gleich nahe oder nähere Verwandten der Erblaſſerin aufgefordert, ſpäleſtens
n Termin
Samstag, 28. Dezember 1889, Vormittags 11 Uhr,
hie Erbanſprüche bei dem unterzeichneten Gericht geltend zu machen und ſich über
ltretung der Erbſchaft zu erklären, als ſonſt Ausſchlagung der Erbſchaft
unter=
tellt und ſolche dem aufgetretenen Erben ausgeliefert werden wird.
Darmſtadt, den 1. November 1859.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
J. V.:
[3612]
Machenhauer.
Bekanntmachung.
In dem Firmenregiſter unterzeichneten
Gerichts wurden heute folgende Einträge
vollzogen:
Die Inhaberin der Firma „Friedrich
Eichberg -Hofconditorei zu
Darm=
ſtadt iſtk mit Carl Louis Alexander
Schaefer verheirathet und iſt deren jetziger
Ehemann als gleichberechtigter Theilhaber
in die Firma eingetreten.
Guſtav Bolz betreibt zu Darmſtadt
unter der Firma ſeines Namens ſeit 1.
März 1885 einen Wein= und
Brannt=
weinhandel im Großen und Verkauf von
Bier und Wein über die Straße.
Darmſtadt, den 5. Dezember 1889.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
J. V.:
[14853
Machenhauer.
Ein Gasmotor,
2 Pferdekraft, noch im Betrieb anzuſehen,
ein kleiner eiſerner Kaſſenſchrank, eine
Ladentheke billig zu verkaufen.
Näheres in der Expedition. (4854
Harlsſtr. 74 ſind prima Kanarienvögel,
I hochf. Sänger, zu verkaufen. (14846
b14
3570
Nr. 245
Bekanntmachung.
In unſer Genoſſenſchaftsregiſter iſt heute Auszug aus dem neuen, vom 26.
September:1889 datirten Statut der Darlehenskaſſe Arheilgen, eingetragene
Ge=
noſſenſchaft mit unbeſchränkter, Haftpflicht, mit dem Sitze zu Arheilgen,
einge=
tragen worden.
Dieſe Genoſſenſchaft führt von jetzt an die Firma Spar= und Darlehens=
Kaſſe, eingetragene Genoſſenſchaft mit unbeſchränkter Hafpflicht.
Der Gegenſtand des Unternehmens iſt der Betrieb eines Spar= und
Dar=
lehenskaſſen=Geſchäfts zum Zweck: Der Gewährung von Darlehen an die
Ge=
noſſen für ihren Geſchäfts= und Wirthſchaftsbetrieb,
der Erleichterung der Geldanlage und Förderung des Sparſiuns.
Die von der Genoſſenſchaft ausgehenden öffentlichen Bekanntmachungen
er=
folgen unter der Firma der Genoſſenſchaft, gezeichnet von zwei Vorſtandsmitgliedern;
die von dem Aufſichtsrath ausgehenden unter Benennung desſelben von dem
Prä=
ſidenten unterzeichnet. Sie ſind in der „Deutſchen landwirthſchaftlichen
Genoſſen=
ſchaftspreſſe; aufzunehmen.
Die Willenderllärung und Zeichnung für die Genoſſenſchaft muß durch zwei
Vorſtandsmitglieder erfolgen, wenn ſie Oritten gegenüber Rechtsverbindlichkeit
haben ſoll.
Die Zeichnung geſchieht in der Weiſe, daß die Zeichnenden zu der Firma der
Genoſſenſchaft ihre Namensunterſchrift beifügen.
Darmſtadt, den 9. Dezember 1889.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt II.
Dr. Weiß.
14855
Verſteigerung
von Regen-
Hchirmen
im Saale zur Boxhaut,
Donnerstag den 12. Dezember 1889, von Vormittags
9½ Uhr an,
in allen Qualitäten, für Herren und Damen.
[14856
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Stelle für verehrl. Intereſſenten in Darmſtadt die Proben von 20
und 20 Stück 1888er Bodenheimer Weinen, welche am 20. Dezbr.
l. J3. im „Prosberger'ſchen Saal in Mainz; zur Verſteigerung
kommen, am 16. d. M. im Saal „zum Prinz Carl' zur gefl.
Probenahme auf.
Bezugzeit wird bis 1. März 1890 gewährt.
Darmſtadt, den 11. Dezember 1889.
Der Versteigerer. (4864
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Flaſchen werden für 10 Pfg. zurückgenommen.
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ſonders aufmerkſam zu machen und geneigter Abnahme beſtens zu
empfehlen.
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[ ← ][ ][ → ] Nr. 243
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6.—
qual. Mr. G. Reinleinen Damen-Taschentucher, 46 em. „
6. 40.
Dual. Nr. H. Reinleinen Damen-Taschentucher, 46 em. „
6. 80.
gual. Mr. HH. Reinleinen Damen-Taschentucher, 46 em. „
5. 50.
Dual. Mr. I. Reinleinen Herren-Taschentllcher, 55 em. „
Zual. Mr. H. Reinleinen Herren-Taschentulcher, 55 em. „
6.
Dual. Mr. L. Reinleinen Herren-Taschentucher, 55 em. „
6. 80.
6. 80.
Dual. Mr. M. Reinleinon Herren-Taschentucher, 6 em. „
qual. Mr. H. Reinleinen Herren-Taschentücher, 6 em.
7. 80
Dual. Mr. O. Reinleinen m. bt. Rd. Damen-Taschentucher, 49 em.
6.
Dual. Mr. P. Reinleinen m. bt. Rd. Damen-Taschentücher, 46 em.
4. 20.
Dual. Mr. OA. Reinleinen m. bt. Rd. Damen-Taschentucher, 46 em.
7. 80.
Dual. Mr. S. Reinleinen m. bt. Rd. Kinder-Taschentulcher, 42 em.
L. 50.
Dual. Mr. D. Reinleinen m. bt. Rd. Kinder-Taschentllcher, 42 em.
3. 40.
Dual. Nr. 9. Buntleinen Herren-Taschentllcher, 65 em..
7. 50.
Zual. Mr. R. Buntseid. engl. Foulard-T-Herrentaschentucher, 54 em.
4. 80.
Dual. Mr. J. Weissleinen Kinder-Taschentllcher, 45 em.
3. 60.
qual. Mr. 340. Eoht Sielefelder fein leinen Damen-Taschentllcher, 48 em.
8.
8. 50.
Aual. Mr.360. Echt Bielefelder fein leinen Damen-Taschentücher, 48 em.
Aual. Hr.380. Eeht Bielefelder fein leinen Damen-Taschentücher, 48 em.
9.
ual. Nr. 134. Eoht Bielefelder fein leinen Herren-Taschentücher, 55 em.
9. 50
Jual. Nr. 136. Echt Bielefelder fein leinen Herren-Taschentücher, 55 em.
00.. Nr. 138. Eoht Bielefelder fein leinen Herren-Taschentücher, 55 em.
10. 80.
E
B. Ale Qualitäten sind durch Waschen geprült.
Aecht Battist-einen Hohlsaum-Damentaschentücher, unge Waschon
Mk. 6.-
TAecht Battist-leinen Hohlsaum-Damentaschentücher, weiss
Mb. 3.. bis4..
Tfrisch leinen Battist=Damen Naschentücher in Cartons ½ Ntad.
2.
bis „ 6. 50.
„
Irisch Leinen Hädehen- und Damen-Taschentücher mit bunten reigenden Vordüren,
wasch-
echt, per Dtad.
ME. 4. 80 bis „ 10.-
Vrischeinen Finder-Jaschentücher mit bunten Vordüren
2. 20.
„
Schirting Taschentücher mit buntem Rand für Kinder
„ 1. 40.
Schirting Taschentücher mit buntem Rand für Damen
„ 3. 20.
Schirting-Taschentücher mit Monogramm für Kinder.
2. 80.
„.
Schirting Taschentücher mit Monogramm für Damen.
4.
„
Parbige Taschentücher, haumwollen, kür Kinder
„ 1. 30
Parbige Haschentücher, baumwollen, blau=gelbxoth, für Herren
2. 80.
„
Parbige Taschentücher, Seiden, Pochettes für Damen.
Mk. -. 40. bis „ 1. 80.
Seidene Taschentücher, ächt ostindisch Corah, für Herren
per St. „ 4. 80.
Taschentücher in zierlichen Cartons für Kinder
von 40 Pfg. bis „ 2. 50.
Taschentücher in zierlichen Cartons für Damen
von ME. 1.50 bis „ 6. —
Das Besticken wird exaet begorgt und nur die Auslagen berechnet.
Trré Golegonheilskäule und ganz hosonders billig.
Darmstadt, November 1889.
Neoy
Hefiiierte Damen-dtace-Handsennne ud Perz ah. J.50.
Geſütterte Horren-Glacé-Handschuhe HE. 3.80.
Nr. 243
Bekanntmuchung.
Die Lieferung der nachbezeichneten Menage=Bedürfniſſe für die Zeit vom
I. Januar 1890 bis zum 1. Januar 1891 ſoll getrennt vergeben werden und
zwar:
1) Die Lieſerung von circa 9000 Kilo Ochſenfleiſch,
80 „ Nierenſett,
2) Die Lieferung von eilea 2000 „ Schweinefleiſch,
500 „ Rauchfleiſch,
300 „ Bratwurſt,
400 „ Schweineſchmalz,
360 „ Speck
und
3) Die Lieferung von circa 1200 Centner Kartoffeln und
400 Kilo Sauerkraut.
Bezügliche Preiofferten ſind auf dem Geſchäfts zimmer der Ablheilung
Heidelbergerſtraße Nr. 15 zum 14. Dezember d. 33., Vormittags 10 Uhr,
rhzugeben, woſelbſt auch die Bedingungen in den Dienſtſtunden zur Einſicht
ffen liegen.
Darmſtadt, den 29. November 1889.
Die Menage=Kommiſſion der 1. Abtheilung Großherzoglich
Heſſiſchen Feld=Artillerie=Regiments Nr. 25. 14628
Garantirt reine
Bauuidts-uunuo”
Madeira, Malaga, Marsala,
Chery.
¹⁄ Fl 250,
¼⁄ Fl. 2.20,
⁄ Fl. 3.-
. Fl. 2.75.
½ „ 1.30.
2 „ 1.20,
2 „ 1.40
2 „ 1.50,
Hohayer Himderweim,
Flaſchen M. 225, 125, - 75 und — 45.
Bordeaux, ächt:
Gt. Emilion
Medoe.
St. Julien,
Fl. 1.25.
Fl. 1.50.
Fl. M. 2.
Ingelheimer Rothwein,
Acht, Flaſche M. 1.50.
Sanitéts-Sect (ellos Rheinkerg in Göioonhein)
¹⁄. Flaſche M. 1.20, ¹⁄ Flaſche 80 Pfg.
empfiehlt
Friedr Schaefer,
[4377
Großh. Hoflieferant.
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Kaffee=Gewürz in Portionsſtücken
das feinſte Kaffee=Veredlungsmittel
der Welt iſt in Colonialwaaren=,
Droguen= u. Delikateß =Handlungen
zu haben.
[2291
VTI86h.
Sulobend.
Winter=Rheinſalm,
Steinbutt,
Seezungen,
Zander,
Holl. Cabliau,
Holl. Schellfiſche
Bachforellen,
Hummern,
Aale,
Hechte,
Karpfen,
Bärſche.
PuUtvttua=ovoooe
Als Weihnachtsgeſchenke empfehle ich Buckskin=Reſte von 1-4
Neter zu Hosen, Anzügen, Veberzichern u. Mnaben-
Eleidern geeignet, weit unterm reellen Werth.
Tbeodor Halbſuss,
Markt 10.
[14872
Grüne Hüriuge
zum Backen 18 Pfg.
Echte Monickendamer
Bratbückinge
10 Stück 65 Pfg.
Bismarck=Häringe
per Stück 12 Pfg.
Kieler Bückinge u. Sprotten,
Brabauter Sardellen,
Kronen=Hummern.
Fhilipp Weber,
Schünr Fiſten,
verſchiedener Größen, billig zu verkaufen.
A. Herz,
[14874
Ecke der Schwanen= u. Gardiſtenſtraße.
H100S0,
Weimarer Ausſtellung
1 M. Ziehung 14. Dec.
Darmſtädter
Gewerbe=
halle,
1 Mark,
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Zum Betriebe einer Kunſt= u.
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Gewächs=
häuſern, in guter Lage, zu verpachten.
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[4658a
ſtraße 25.
515
Carlsstrasso 24. 114873
[ ← ][ ][ → ] Nr. 243
Anſer Pudkihlager
iſt durch neue Zuſendungen wieder beſtens aſſortirt.
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garantirt rein,
Cognae,
Liqueure,
Hoherer & Co.
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Donnerstag u. Freitag wieder friſch eintreffend,
per Pſund 22 Pfo.
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Mathildenplatz 1.
[487ba
foinster Magen- und Tafel-Liqueur.
Prämüirt mit der Goldenen Hedaillo, Eöln 1889.
Ganz vorzüglich, angenehm den Appetit
exregend und die Verdauung befördernd,
destillirt aus den edelsten und werthvollsten Kräutern
und Wurzeln von
F. W. Gldenburger Hachf., Hannovor
Inhaber: Angust Groskurth.
Von den grössten Autoritäten, Aeraten, beeidigten
Chemikern u. Feinschmeckern anerkannt als das beste
und einzig existirende Fabrikat, welches
den franz. Benedietiner „Vollkommen'
ergetzt und letzterem wegen seiner überall anerkannt
wohlthuenden Bekömmlichkeit entschieden vorzunichen ist.
4u
-tllh Vor minderwerthigen Nachahmungen kann man sich nur
schützen, wenn man genau auf die Firma und Sehutz-
Gegründet 1850.
marke achtet.
Preis per ¼ Literſlasche M. 4.50,½ L. Fl. N. 2.50, inel. Glas.
Der echte Deutsche Benedictiner-Liqueur ist zu haben bei
[12452
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14876) Eine unabhängige, reinliche) 14877) Zwei gute Schreinergeſellen
Lauffrau tagsüber geſucht. Näh. Exp. (geſucht Kiesſtraße 49.
14878) Mädchen vom Lande, uge
gedient haben, ſuchen Stellen durch
Neßling, Marktplatz 7.
14819) Müdchen von 17 bis 25 Ich
gute Zeugniſſe, ſuchen aufs Ziel St=
Frau Holſchuh, Holzſtraße
14787) Ein junger Mann,
Inru=
ſucht Stelle als Auslaufer oder ſol
Beſchäftigung. Näheres in der Expek=
14753) Junger Commis ſucht,
auf gute Ref., unter beſcheid. Anſpr
per 1. Jan. Stellg. als Comptoiriſl
Verkäuſer. — Offerten unter K. L.
ſorgt die Expedition d. Bl.
14754) Ein junger Mann, 26*
mit guten Zeugniſſen, ſucht Stelle
Kutſcher, Diener oder
Hausburſche-
erfragen im „rothen Löwen” Ochſemzk
14880) Ein ſauberes und arbeithiß
Küchenmüdchen für gleich oder 1. Jenr
geſucht.
Reſtauration Stengel am Baßſ.
14881) Mehrere Mädchen, rae
ochen können, erhalten recht gute Sx4.
Neßling, Marktplatz 7.
14755) Unter günſtigen Bedingut
wird ſofort ein braves
Lehrmädchen
in ein feineres Ladengeſchäft geſucht.
WoL ſagt die Expedition.
14882) Eine ehrliche reinliche
Hu=
für Monatdienſt auf Neujahr geſuch
Liebigſtraße 13, 1. Stock.
Ein ſolider Hausburſch
geſucht. Näheres Expedition.
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C= Räucherſchrank ſteht zu vock
kaufen Waldſtr. 47, Hinterb. (147.
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G billig abzugeben. Eliſabethenfik
Nr. 39, 1. Stock.
Nr. 243
L.
Samstag den 14. Dezember, Abends 8½ Uhr:
Vortrag.
Herrn Geh. Hofrath Prof. Dr. W. Oncken aus Gießen,
im großen Saale des „Darmſtädter Hofes”
Thema: „Aus den Julitagen des Jahres 1870=
Karten 1 Mk., Schülerkarten 50 Pfg., ſind zu haben in der
Hofbuch=
ie lung des Herrn A. Bergſträßer, Rheinſtraße, ſowie der Buch= und Kunſt=
Flung des Herrn Paul John, Ecke der Louiſen= und Eliſabethenſtraße.
Die Saalthüre wird 10 Minuten nach 8½ Uhr geſchloſſen.
Der Vorstand. 114884
Fabriklager: Darmstadt, Rheinſtraße 8.
Bezugnehmend auf unſere heutige Beilage in dieſem Blatte empfehlen
wir zu
=ul0ed=Gtſheheo”
eine reiche Auswahl unſerer
Schwer versilberten &a vergoldeten Heusilber-
und Brittannia-Waaren
ür Haushaltung und Luxus in allen Preislagen. - Ferner:
Versilberte Bestecke mit la. Neusilber-
Zpecialität! onterlage tnicht zu verwechſeln mit gelber Specialität!
ſchwerer Compoſitions-Unterlage)
in eleganten Façons mit Seiden= oder Sammet=Etuis.
Linnstahl-Bestecke, bedeutend beſſer und nicht theucer als Brittannia=
Beſtecke, unverwüſtlich im Gebrauch, werden nicht trübe, ſondern behalten
den Glanz bei.
Vornickelte Raffee- und Thoe-Sorvice unter Garantie der Halt=
Jarkeit.
Gehmuck aller Art in Gold, Silber, Doubls, Granat, Jet,
Corallen ꝛc.
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Abgeſehen von unſeren zwei Fabriken in Berlin, 1 in Wien und 1 in
Warſchau, iſt unſer Etabliſſement in Geislingen allein das größte und
beſteingerichtetſte, daher auch das leiſtungsfühigſte in der Branche auf
dem Continent.
Der rapid ſich ſteigernde Bedarf in unſrem Fabrikat, nicht nur in
ſämmtlichen Ländern Europas, ſondern in allen Welttheilen, ſowie unſere
bald 40jährigen Erfahrungen bürgen für die Solidität und
Preiswür=
digkeit unſerer Waare. — Nicht vorräthige Artikel können binnen 3 oder
1 Lagen geliefert werden. Umtauſch jederzeit mit Vergnügen geſtattet.-
Illuſtrirte Cataloge ſtehen gratis und franco zu Dienſten. - Preiſe netto
ohne Sconto.
[4885
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B. Metulmaurenfubrik,
Rheinſtraße 8.
Rheinſtraße 8.
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er ſehr günſtigen Bedingungen geſucht. Offerten nimmt entgegen
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3579
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Cigarrenfabrik,
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Große Ochſengaſſe I.
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Importen, Hamburger, Bremer und
eigenes Fabrikat, Cigaretten. Tabaken,
grob und fein geſchnitten, Pfeifen aller
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üchte Wiener Waare,
Weichſel und andere Holzarten,
Leder=
waaren und Stöcken, für
Weihnachts=
zwecke beſonders geeignet und
empfehlens=
werth.
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G. P. Poth Hachk.,
F. Mattern.
[14889
„=
Emsor Pasti
aus den im Emser Wasser enthaltenen
mi=
neralischen Salgen. volche diesem geine
Heilkraft geben, unter Leitung der
Admini-
stration der König-Wilhelms-Telsenquellen
bereitet, von bewährter Wirkung gogen die
Leiden der Respirations- und Verdanungs-
Organe. Dieselhen sind in plombirten
Schachteln mit Controle-Streiſen vorräthig
in den meisten Apotheken und
Mineral-
wasser Handlungen in ganz Dentschland.
Vorräthig in DARüsrAOT bei
Friodr. Schaofor, en gros & en detail,
sowie in sämmtlichen Apotheken.
In Erbach beif. W. Gebhardt l.
in Michelstadt bei l. C. Künzol,
in Reinkeim bei Apotheker Jul.
(907
Soriba.
3580
Nr. 243
Großherzogliche Handekskammer
Darmstadt.
Ergünzungamahl pro 1889.
Die Ergänzungswahl von fünf Mitgliedern der Großherzoglichen
Handels=
kammer findet
Montag den 16. Dezember 1889, Vormittags von 10-12 Uhr,
im oberen Rathhausſaale
dahier ſtatt.
Darmſtadt, den 11. Dezember 1889.
Der ernannte Wahlcommiſſär
14890
Dr. Rudolf Schäfer.
ſGEtEartem in einfacher, ſowie hochfeinſter
Aus=
führung - mit Käſtchen
von M. 1.- an.
Pratulatioms-Hartem in Schwarz und
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Hiederramstädterstragse 45.
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gewünſcht, ſofort ausführen zu können. Das Geſchäft iſt auch Sonntags
[14891
geöffnet.
599
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Jährliche Rente aus einer Einlage von 1000 Mark:
Lebensaller b. Eintrittz. B.: 40 45 50 55 60 65 70 Jahre
Betrag der Rente: M. 64.10 6850 14. - 8080 8930 10030 11610,
mit Anſpruch auf die jährliche Dividende,
welche ſeit 25 Jahren 10-250 der Rente betragen hat.
Alle nähere Auskunft, Statuten, Proſpecte, ſowie die Antragſtellung durch die
ſoneralagentur Darmstadt: Wp. Herl,
Ecke der Riedeſel= und Saalbauſtraße 65.
[4845
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Enten, Fasanen, Schnepfen,
Suppenhühner U. TaUben,
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verpachten. Näheres Ludwigsplatz 8
3. Stock, Vorm. von 8-12 Uhr. 1142,
Graßherzogliches Hoftheater.
Donnerstag, 12. Dezember.
Aufgehobenes Abonnement.
Zweite Gaſtdarſtellung des Herrn
Friedrich Mitterwurzer.
Wallenſtein's Tod.
Tragödie in 5 Akten von Schiller.
Wallenſtein, Herr Mitterwurzer a. G.
Vorher:
Wallenſtein=Symphonie von Rheinberger laTel.
Anfang 17 Uhr. Ende gegen 10 Uhr=
Freitag, 13. Dezember.
10. Vorſtellung in der 4. Abonnementsabteilur,
(Rote Karten gültig.)
Dritte und letzte Gaſtdarſtellung des Hem
Friedrich Mitterwurzer.
Neu einſtudiert:
Ein Luſtſpiel.
Luſtſpiel in 4 Aufzügen von R. Benedig
Bergheim, Herr Mitterwurzer a. G.
Anfang 7 Uhr. Ende gegen ¼10 Uhr.
Sonntag. 15. Dezember.
11. Vorſtellung i. d. 4. Abonnementsabteilurn
(Rote Karten gültia.
Der Trompeter von Säkkingen.
Oper in 8 Akten nebſt einem Vorſpiel.
Muſik von Victor E. Neßler.
Gsraelitiſcher Gottesdienſt.
(Haupt=Synaaoge).
Samstag den 14. Dezember.
Vorabendgottesdienſt um 4 Uhr — Mi.
Morgengottesdienſt um 8 Uhr 30 Min-
Schrifterklärung.
Sabbathausgang um 4 Uhr 45 Min.
NA. Dienstag den 17. d. Mts.: Beginn Ze
Weihefeſtes. Wochengottesdienſt wck
rend desſelben: Morgens um 7 En
Nachmittags um 4 Uhr.
Gottesdienſt in der Synagoge dr=
3r. Religionsgeſellſchaft.
Samstag, 14. Dez.: Vorabend 8 Uhr 40 W,
P
Morgens 8 Uhr
Nachm. 3 Uhr 30 Wr.
Sabbathausgang 4 Uhr 50 Mi
Wochengottesdienſt. Von Sonntag 15. Dez. c.
Morgens 6 Uhr 40 U.
Nachm. 3 Uhr 45 Mt.
WB. Mittwoch den 18. Dezember:
Beginn des Channukkoh=Feſtes.
ern,
Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Reich. Zur 2. Etatsberatung im Reichstag am 10.
leßlich die Schaffung eines einheitlichen Briefmarkenzeichens für baren und drei weniger fruchtbaren Jahren.
lis Deutſchland an, die unter vollſtändiger Wahrung der
Reſer=
trechte Bayerns und Württembergs wohl erſtrebt werden könne.
h. Schmidt (Elberfeld) beantragte Wegfall des Beſtellgeldes für
e tſendungen, Abg. Singer Erhöhung des Gehalts der
Unter=
antten. Staatsſekretär Stephan ſprach gegen die Anträge, die
u Einnahme=Ausfall von 9 bis 10 Millionen herbeiführen
wür=
n Im weiteren Verlaufe der Debatte erklärte der bayeriſche
elollmächtigte v. Lerchenfeld=Koefering bezüglich der mehrſeitig
nünſchten einheitlichen Poſtwertzeichen für Bayern ſeien beſondere
ier tzeichen unentbehrlich, weil die Einnahmen aus der
Poſtver=
acung ſich an dieſelben knüpften. Von ſeinen Reſervatrechten
me Bayern nichts aufgeben. Die Anträge Baumbach betreffs
uhs boheren Meiſtgewichts für gewöhnliche Briefe und Ermäßigung
4 Druckſachenportos wurden ſchließlich abgelehnt.
Staatsminiſter Graf Bismarck gab am Montag abend ein
pomatiſches Eſſen, welchem die Botſchafter Italiens.
Oeſterreich=
ſparns, der Türkei Frankreichs, Spaniens, die Geſandten von
äremark. Japan, Chili, ferner unſer Botſchafter in Wien, Prinz
lerß der italieniſche Marine=Attache Marquis Gualtero, der
öſter=
lichiſche Oberſt Freiherr v. Steininger und mehrere andere
Mit=
iner des diplomatiſchen Corps ſowie auch des Auswärtigen
nces beiwohnten.
Das amtliche Reſultat der Reichstagserſatzwahl für den zweiten
laͤhlkreis des Regierungsbezirks Gumbinnen iſt folgendes: Graf
ſaritz=Podangen (deutſch=konſervativ) wurde mit 7484 von 9134
kmmen gewählt. Bräſicke=Eſſeruppen (deutſchfreiſinnig) erhielt
W Stimmen.
Einer Meldung aus Sanſibar vom 10. zufolge griffen die
ertſchen unter Lieutenant Schmidt am 8. Buſhiri an, welcher ſelbſt
llirch die Flucht entkam, jedoch 28 Mann an Toden verlor. Der
ſelluſt auf deutſcher Seite iſt 3 Verwundete.
Schweiz. Die vereinigte Bundesverſammlung wählte am 10.
Iin Bundespräſidenten für das Jahr 1890 Ruchonnet (Waadt),
kal, mit 149 von 154 Stimmen, zum Vicepräſidenten Welti
largau), liberal=konſervativ mit 144 von 162 Stimmen.
Frankreich. Wie das XX Siecle; meldet, hat der Miniſter
Innern Conſtans eine Unterſuchung über die im Louvre=Magazin
ſigebrochene Seuche angeordnet.
In der Abgeordnetenkammer beabſichtigte am 10. der Abg.
urrgeois über die Münzkonvention zu interpellieren. Der
Finanz=
hiniſter bemerkte. die Regierung beabſichtige durchaus nicht die
fu. digung derſelben, worauf die Interpellation um einen Monat
hrchoben wurde.
Jules Ferry iſt, von ſeiner Krankheit geneſen, wieder in Paris
ſpetroffen.
Von der Verlogenheit eines großen Teils der Pariſer Preſſe
leit vla France- einen neuen Beweis, indem es nachſtehendes ihm
hu ſeinem Reporter in Liſſabon zugegangenes ebenſo unſinnige
ſie boshafte Telegramm veröffentlicht: „Ich erfahre aus einer
urchaus ſicheren Quelle, daß Deutſchland in Wirklichkeit
beab=
chrigt hat, Kriegsſchiffe nach Rio de Janeiro zu ſchicken, um das
laſerreich in Braſilien wieder herzuſtellen. Der Konſeils=Präſident
la unverzüglich die Vereinigten Staaten von dieſer Abſicht des
helliner Kabinets benachrichtigt. Die Antwort von Waſhington
u nicht auf ſich warten laſſen: dieſelbe lautete dahin, daß, wenn
hertſchland die junge Republik bedrohe, die amerikaniſche Flotte
fixt erſcheinen werde, um dieſelbe zu verteidigen. Angeſichts
beer energiſchen Haltung hat Deutſchland auf ſeine Abſichten
lerpichtet."
Italien. Der Bürgermeiſter von Rom erklärte am 9. in einer
heprechung mit dem Miniſterpräſidenten, daß die Stadtgemeinde,
en ihr der Staatsſchatz nicht beträchtliche Cummen zur
Durch=
ihrung des Enteignungsverfahrens vorſtrecke, gegen Ende des
hlanats nicht in der Lage ſein werde, den Verpflichtungen gegen
hr. Gläubiger nachzukommen. Crispi verſprach, ſich ſofort
ein=
ſeſend mit der Angelegenheit zu beſchäftigen.
Rutßkand. Der=Regierungsbote: veroͤffentlicht einen kaiſerlichen
ll.s, nach welchem der dem Miniſterium des kaiſerlichen Hofes
ugæeteilte Hofmeiſter und Wirkl. Staatsrat Auguſt v. Oettingen
ſihes Dienſtes allergnädigſt entlaſſen iſt.
Nr. 243
3581
Rutgarien. Der Vertrag wegen Lieferung von 100 000
Man=
lichergewehren iſt mit der Steyrer Waffenfabrik abgeſchloſſen.
Fürſtei. Der Ferman betreffend Kreta enthält 11 Varagraphen.
(oſt und Telegraphie - beantragte Aba. Dr. Baumbach unter Die wichtigſten derſelben ſind folgende: Die Dauer der
Verwal=
lbehaltung des Vortoſatzes von 10 Pf. für den einfachen gewöhn= tungsperiode eines Gouverneurs iſt unbeſchränkt. Die
Mitglieder=
hen Brief ein höheres Meiſtgewicht zuzulaſſen, ſowie für Druck= zahl der Nationalverſammlung wird auf 57 verringert, davon ſind
4en im Gewicht von 50-100 Gramm eine Gebühr von 5 Pf. 35 Chriſten und 22 Muſelmanen. Die Mitgliederzahl der
Ver=
rmſetzen. Redner begründete beide Anträge mit dem Hinweis l ſammlung werden zu je jünf in den einzelnen Gemeinden gewählt.
ſiDden günſtigen Stand des Poſt=Etats. welcher für das vorliegende Die Verſammlung tritt in der Hauptſtadt Candia zuſammen. Die
jahr eine Einnahmehöhe zeiat, wie nie zuvor. Das große Gendarmerie, welche bisher nur aus Eingeborenen beſtand, ſoll
eſchaͤftspublikum wie der kleine Mann hätten an der Portoherab= künftig auch unter den Bewohnern anderer Provinzen des Reiches
zung in der vorgeſchlagenen Richtung ein gleich großes Intereſſe; rekrutiert werden, jedoch ſollen die Eingeborenen nicht ausgeſchloſſen
rgens erfreuten ſich andere Luͤnder, wie Frankreich, Holland, die ſein. Das aus dem Zehuten hervorgehende Einkommen ſoll unter
Arveiz, auch England, ſchon längſi, beſonders in Drucſachen, den Bewohnern der Dörfer ausg pach.et werden nach einem
Durch=
ſie viel zweckmäßigeren Teriſierung als Deutſchland. Redner regt ſchnitts=Einkommen von ſechs Jahren, und zwar von drei frucht=
Aus Gtadt und Land.
Darmſtadt, 12. Dezember.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben am 30. November
dem Fabrikant Eduard Oehler zu Offenbach den Charakter als
Geheimer Kommerzienrat verliehen.
Se. Kgl. Hoheit der Großherzog haben Frl. Sidonie Roth
zur Kammerſängerin, Herrn Ludwig Bär zum Kammerſänger
ernannt.
Se. Majeſtät der Kaiſer haben dem Garde=Vicefeldwebel
Nauheimer, den Garde=Sergeanten Bender und Dieter,
ſowie den Garde=Unteroffizieren Lßwald und Schmidt l. die
Silberne MMedaillesmit der Inſchriſt „Krieger=Verdienſt; verliehen.
- Ernannt wurden am 4. Dezember: der Amtsgerichtsdiener
bei dem Amtsgericht Fürth Adam Fey zum Ranzleidiener bei dem
Oberlandesgericht mit Wirkung vom Tage ſeines Dienſtantritts;
der Hautboiſt im 3. Heſſiſchen Infanterie=Regt. Nr. 117 in Main;
Julius Grittner zum Amtsgerichtsdiener bei dem Amtsgerichte
Bad=Nauheim mit Wirkung vom Tage ſeines Dienſtantritts.
Militärdienſtnachrichten. v. Arnim, Sek.=Lt. vom 3.
Ober=
ſchleſ. Inf.=Regt. Nr. 63. der Abſchied bewilligt. Riedeſel
Frhr. zu Eiſenbach, Pr.=Lt. a. D., früher im 2. Großh. Heſſ.
Drag.=Reat. Nr. 24, der Charakter als Rittmeiſter verliehen.
Schwurgerichtsverhandlungen. Die am Dienstag Abend 9 Uhr
abgeſchloſſene Verhandlung gegen die Schneiderin Helene Wolf
von Weiskirchen wegen Kindesmord endigte mit der
Verur=
teilung der Angeklagten wegen fahrläſſiger Kindestödung zu ein
Jahr Gefängnis, wobei von der erlittenen Unterſuchungshaft zwei
Monate in Aufrechnung kommen ſollen. Der Haftbefehl wurde
aufgehoben.
Am Mittwoch wurde in die Verhandlung über jenes entſetzliche
Verbrechen eingetreten, das ſich am 11. März d. J. zu Biblis
zugetragen hat. Angeklagt iſt der etwa 40jährige Bäckermeiſter
Jakob Böller von Biblis wegen Totſchlags ſeiner eigenen Frau,
aber ſchon unmittelbar nach der Vernehmung des Angeklagten
er=
klärte der Vertreter der Staatsbehörde, Staatsanwalt Dr. Schmitt,
daß er ſich aus den Mitteilungen Zöllers entſchloſſen habe, die
Anklage wegen vorbedachten Mordes zu erheben. Für die
Ver=
handlungen ſind zwei Tage vorgeſehen.
( Um die durch den Tod des Herrn Schneider erledigte Stelle
des Hauptkafſiers beim Großh. Hoftheater haben ſich eine größere
Anzahl von Beamten, darunter mehrere Reviſionsbeamte der Gr.
Oberrechnungskammer gemeldet.
0 In der letzten Heit ſind bei allen Truppenteilen die zur
Ab=
leiſtung ihrer Militärdienſtpflicht eingeſtellten Theologen genau
er=
mittelt worden. Es dürfte dies vielleicht mit dem im Reichstag
geſtellten Windthorſtſchen Antrag in Zuſammenhang ſtehen.
f Die Abräumung des in den Straßen befindlichen Feſtlſchmucks
ſoll bis Freitag Abend vollendet ſein.
— Den gegenwärtigen Gaſt an unſerer Hofbühne Friedrich
Mitterwurzer hakten wir bereits Gelegenheit zu Anjang des Jahres
kennen zu lernen. Inzwiſchen hat Herr Mitterwurzer wieder an
einer Reihe hervorragender Bühnen gaſtiert. Von ſenſationellem
Erfolge war kürzlich ſein Gaſtſpiel in München begleitet, wo er
als Franz Moor, Hamlet, Shylock und Conrad Volz in den
Jour=
naliſten' auftrat.
— Der Martiuskirche iſt ein großer ſehr geſchmackvoller Teppich
für den Altarraum im Werte von ungefähr 600 M. von
Damen der Martinsgemeinde geſchenkt worden. Das ſtilvolle
Muſter verdankt man der Kirche in Jugenheim. Der Wert des
geſtifteten Teppichs iſt ein um ſo höherer, als ſehr viele fleißige
Haͤnde ſich zu dieſem Werke der kirchlichen Pietät vereinigt haben.
Desgleichen wurden, wie bereits kurz mitgeteilt, der Martinskirche
von einem ungenannten Mitzlied der Martinsgemeinde zwei ſehr
kunſtvolle, ſchmiedeiſerne und vergoldete Altarleuchter fürden
Abendgottesdienſt im Werte von 140 M. geſchenkt, welche aus dem
rühmlich bekannten Atelier von Th. Prüſer in Berlin ſtammen.
8t. Frau Mathilde Brandt=Görtz, welche bekanntlich bei
Gelegen=
heit des Beſuches der kaiſerlichen Majeſtäten in Schwerin tele=
6582
Nr.
graphiſch berufen wurde und bei der Feſtvorſtellung die Partie der
„Elſa' ſang, hat von Sr. K. H. dem Großherzog von Mecklenburg=
Schwerin als Anerkennung ein koſtbares Armband mit dem
Mono=
gramm des Großh. Paares und der Krone in Brillanten nebſt
einem huldvollen Schreiben aus Cannes erhalten.
Bei den hieſigen Standesämtern ſind im November d. J.
an Sterbfällen zur Anzeige gekommen: bei dem Standesamt l. - 50
und bei dem Standesamt II. Geſſungen) = 10, zuſammen 70.
Bei einer Bevölkerungszahl von rund 53000 Einwohnern ergiebt
dies auf den Jahresdurchſchnitt berechnet die ganz hervorragend
günſtige Sterblichkeitsziffer von 16%⁄.
Von den Verſtorbenen
hatten 4 das 80., 6 das 70. und 13 das 66. Lebensjahr
zurück=
gelegt. Die Zahl der im erſten Lebensjahre verſtorbenen Kinder
betrug 12.
Im Kaufmänniſchen Verein wird Samstag abend Herr Geh.
Hofrat Profeſſor Dr. W. Oncken von Gießen einen Vortrag
holten mit folgendem Thema: „Aus den Julitagen des Jahres
1870.: Der Vortrag findet im großen Saale des Darmſtädter
Hofs ſtatt und werden die Saalthüren 10 Minuten nach 8½ Uhr
geſchloſſen.
Arheilgen, 10. Dezember. Bei der heute ſtattgehabten Wahl
eines Beigeordneten fielen auf den bisherigen
Beigeord=
neten Georg Benz IX. 211, auf Gaſtwirt Thomas Brücher II.
132 Stimmen. Erſterer iſt ſomit gewählt.
⬜ Seligenſtadt, 10. Dezember. Die Frau des hieſigen
Land=
wirts Peter Schließmann hatte geſtern Nachmittag einen Topf
friſchgekochten Kaffee's auf den Tiſch geſetzt und ſich unter
Furück=
laſſung ihres etwa dreijährigen Töchterchens auf einen Augenblick
entſernt. In ihrer Abweſenheit wollte das Kind den gefüllten
Topf zu ſich heranziehen, wobei das Gefäß umſtürzte und ſeinen
ſiedend heißen Inhalt über das ganze Kind ergoß, dasſelbe in der
entſetzlichſten Weiſe verbrühend. Während der Nacht erlöſte der
Tod das bedauernswerte Geſchöpf von ſeinen qualvollen Leiden.-
Sämtliche Arbeiter in der von Herrn Peter Müller aus Eichenberg
betriebenen Schwerſpathgrube bei Schöllkrippen ſtellten angeblich
wegen Nichterfüllung der geforderten Lohnerhöhung vor 8 Tagen
die Arbeit ein und nahmen dieſelbe bis jetzt noch nicht wieder auf.
L. Mainz. 10. Dezember. Der mittelrheiniſche Rennverein hat
ſich in aller Stille aufgelöſt. Die Tribünen auf dem Rennplatz
werden zum Abbruch verkauft und die Rennbahn auf der
Ingel=
heimer Aue wieder zu landwirtſchaftlichen Zwecken benutzt werden.
Infolge ſtarken Eisgangs aus der Moſel und dem Main
haben die Boote der Köln=Düſſeldorfer Geſellſchaft heute ihren
Dienſt vollſtändig eingeſtellt. Der Rhein iſt noch fortwährend
fallend und zeigt der Fahrpegel nur noch 1,70 Meter durchſchnittlich.
Mainz. 11. Dez. Die bekannte Lederfabrik Mayer, Michel
und Deninger wurde in eine Attiengeſellſchaft umgewandelt.
Frankfurt, 10. Dez. Das Huſaren=Regimenk Nr. 18. von
welchem bekanntlich drei Schwadronen hier in Garniſon liegen,
ſoll nach einer der „Frankf. 8tg.- zugegangenen Mitteilung nicht
nach Saarburg verlegt werden, ſondern in ſeiner bisherigen Garniſon
Bockenheim verbleiben. Der Kaiſer ſoll nämlich während des
Feſt=
mahles im Palmengarten dem Kommandeur des genannten
Regi=
ments, Oberſtlieutenant v. Biſſing, eröffnet haben, daß das Regiment
in Bockenheim verbleibt.
Elberfeld, 10. Dezember. In der heutigen Verhandlung des
Sozialiſtenprozeſſes bekannte der Angeklagte Röttinghoff,
daß in Barmen eine geheime Organiſation beſtanden habe, die in
drei Klubs eingeteilt war und deren Vertrauensmann und
Korre=
ſpondent er ſelbſt geweſen. Die Organiſation befaßte ſich mit der
Verbreitung des Sozialdemokrat= ſowie mit der Sammlung und
Verſendung der Gelder nach Zürich unter einer Deckadreſſe, worüber
die Quittung im Briefkaſten des genannten Blattes unter dem
Stichwort =Rotfärber' erfolgte.
Dortmund, 10. Dezember. Der im Juni d. J. von der Beche
„Kaiſerſtuhl; enllaſſene Bergmann Schröder wurde bei ſeiner
heutigen Anmeldung um Wiederaufnahme ab morgen wieder
ein=
geſtellt. Die Aufnahme des Streikſührers durch die Beche
Kaiſer=
ſtuhl; wird überall als ein Zeichen der Wiederkehr des Friedens
aufgefaßt.
Verlin, 10. Dez. Auf Anordnung des Kaiſers wird der Pflege
des Geſanges bei der Armee und Marine eine Sorgfalt
zuge=
wandt, wie nie zuvor. Das königliche Kriegsminiſterium hat
dieſer=
halb neuerdings verſchiedene Liederbücher für einſtimmigen ſowie
vierſtimmigen Geſang herausgegeben.
Der berühmte Chirurg Profeſſor v. Bergmann war auf der
Rückfahrt von der Beerdigung des Profeſſors v. Volkmann in
Halle an einer Lungenentzündung gefahrlich erkrankt, ſeit geſtern
iſt aber die Kriſis überſtanden und zu ernſten Beſorgniſſen keine
Urſache mehr vorhanden.
Nach 8 110 des Strafgeſetzbuches wird die öffentliche
Auf=
forderung zum Ungehorſam gegen Geſetze oder rechtsgültige
Ver=
ordnungen oder von der Obrigkeit innerhalb ihrer Zugeſtändigkeit
getroffene Anordnungen mit Geldſtrafe bis zu 600 M. oder mit
nun dieſe Beſtimmung dahin ausgelegt, daß dieſelbe auf Perſonen Briefe ſpricht, demnächſt in einer neuen Ausgabe von Emin's Tags
243
Anwendung finden kann, welche in der bezeichneten Weiſe zur
Eim=
ſtellung der Arbeit auffordern. Daß dieſe Auslegung des 8 11 Führern von Ausſtandsbewegungen gegenüber als ſcharfe Wafß
dienen kann, iſt nicht zu bezweifeln; nach der reichsgerichtliche
Auffaſſung können ſämtliche Perſonen, welche in den Verſammlungen
zum Ausſtand aufgefordert haben, nach 8 110 beſtraft werder=
Die Entſcheidung des Reichsgerichts kann deshalb namentlich fü.
die mutwillige und bösartige Anzettelung von
Aus=
ſtänden eine große Bedeutung gewinnen, und da der Gerichtshr
in zwei verſchiedenen Sachen die auf der entgegengeſetzten Anſich
beruhenden Urteile der Gerichte erſter Inſtanz aufgehoben hat,
dürfte als ſicher anzunehmen ſein, daß er bei dieſer Rechtsauslegum,
verharren wird.
Geſtern Abend fuhren vom Bahnhof Friedrichſtraße 23 Man"
und 3 Offiziere ab, welche zur Ergänzung der Wißmannſchen
Truppe in Afrika beſtimmt ſind. Dieſelben fahren zunächſt nach
Baſel und dann über Genf nach Marſeille, um ſich dort nach
Sanſibar einzuſchiffen.
Von ärztlicher Seite wird der „Tgl. Rundſch. mitgeteilt, da
in den letzten Tagen in Berlin die Grippe maſſenhaft auftrit/
allerdings in einer weſentlich leichteren Form, als in Petersburg
wo die „Influenza' die halbe Stadt auf das Krankenlager geworfe;
hat. Beſonders zahlreiche Opfer hat der die Grippe hervorrufend.
Witterungswechſel unter den Lehrern der Univerſität gefordern
nicht weniger als 10 Profeſſoren, darunter 8 von der mediziniſche-
Fakultät, zeigen durch Anſchlag am ſchwarzen Brett an, daß
ſü=
wegen Erkrankung ihre Vorleſungen auszuſetzen gezwungen ſeier=
Spandau, 10. Dezember. Im Feuerwerkslaboratorium ſind üben
100 Perſonen an der Influenza erkrankt.
Amſterdam, 10. Dezbr. Das Grand=Hotel iſt abgebrannh.
die Hotelgäſte mußten durch die Dachfenſter gerettet werden.
Wien, 10. Dez. Der heute verſtorbene Dichter Anzengrube/
wohnte ſeit einigen Monaten, ſeit ſeine Gattin dem
Irrenhauſi=
übergeben werden mußte, Gumpendorferſtraße 14 mit einer
Wirch=
ſchafterin und ſeinen zwei Knaben. Die jüngere Tochter lebt bei
Verwandten. Geſtern ſprach Anzengruber zu einem Freunde vor-
Leſtament, war ſonſt aber munter. Heute früh ließ er ſich durch
die Wirtſchafterin Abzüge des von ihm redigierten Figaro vorleſern.
wurde dann müde und ſank um ⁄8 Uhr plötzlich tot zurüch
Todesurſache iſt Blutvergiftung. Der Totenzettel ſagt: Lellengewebe
Erweiterung.
Die ruſſiſche Influenza trat bereits in Brünn auf, einzelm
Fälle ſind auch im Wiener Krankenhauſe feſtgeſtellt.
Wärſchau, 10. Dez. Die Influenza nimmt einen bedenkliche:
Charakter an. Die Spitäler ſind überfüllt. Chinin wie ander
Medikamente ſind wirkungslos. Die Fabriken mußten geſchloſſen
werden. In Sebaſtopol iſt ebenfalls die Influenza zum Ausbruc
gekommen.
Paris. Eine Epidemie, welche unter den Angeſtellten de;
Louvre=Magazins ausgebrochen iſt, ſtellt ſich faſt zweiſellos al;
Influenza' heraus. Heute ſind bereits 435 Beamte beiderlei Ge
ſchlechts erkrankt. Die Symptome ſind: ſtarkes Fieber, groß=
Schwäche, bis jetzt kein tötlicher Ausgang. Die Aerzte verordne:
wirkungslos Chinin, ſcheinen aber die Krankheit noch nicht bezeichne:
zu können. Unerhörter Weiſe verſuchte der Direktor des Louvre
Magazins das Vorhandenſein der ſeit acht Tagen beſtehende:
Epidemie des Weihnachtsgeſchäfts wegen zu leugnen; er verbot be
Androhung der Entlaſſung den Beamten, die Wahrheit zu ſaget
Der Schrecken iſt namentlich groß bei dem weiblichen Perſona!
Man befürchtet, daß die Epidemie um ſich greifen werde, und ver
langt das ſofortige Einſchreiten der Behörden.
London. Die Anſteckungsgrippe, die jetzt in Rußland unte
dem Namen -Dengh wütet, wird hier von den Männern de-
Wiſſenſchaft mit großer Aufmerkſamkeit verfolgt, und faſt würde:
ſelbige ſich arämen, wenn ſie ihren Herd auf Rußland beſchränkt=
Sie iſt in Petersburg, Moskau und Sibirien aufgetreten, hat di
Bauern wie die kaiſerliche Familie und die auswärtigen Bötſchaftes
darunter den engliſchen, gleichmäßig ergriffen. Einen lebensgefähn
lichen Charakter trägt ſie nicht; dagegen wird die Behauptung, da
ſie die Vorläuferin der Cholera ſei, wenigſtens durch eine ähnlich=
Epidemie in England vom Jahre 1833 beſtätigt, welche dem erſte=
Erſcheinen der Cholera in England voraufaing. Später, im Jahr
1847) nahm ſie hier in London eine bedenklichere Form an; 1732
Todesfälle waren unmittelbar auf ſie zurückzuführen, und da ds
Geſamtſterblichkeit zur Zeit der Epidemie um 5000 zunahm, dan
man annehmen daß ſie mittelbar wenigſtens andern Krankheite:
zu einem tötlichen Ausgange verhalf. Es ſcheint, daß bei Ueber
pflanzung dieſes katarrhaliſchen Leidens die Anſteckung von Perſo
zu Perſon ausgeſchloſſen ſei, daß die Verbreitung vielmehr ar
irgend einem andern Wege vor ſich gehe. Im weſtlichen
Europ=
iſt ſie unter dem Namen des zruſſiſchen Katarrhs' bekannt,
währen=
man ſie in Rußland als den zchineſiſchen Katarrh' bezeichnet.
Die „Vall Mall Gazette; bemerkt, daß angeſichts der etwa-
Gefängnis bis zu 2 Jahren beſtraft. Das Reichsgericht hat zweideutigen Weiſe, in welcher Stanley in ſeinem jüngſten Brieß
taͤchern dargethan würde, mit welcher ſelbſtloſen Aufopferung Emin
ms ihm von General Gordon aufgetragene Werk ausgeführt habe.
Sauſibar, 10. Dezember. Dr. Parke meldet: Das geſtrige
Be=
ffnden Emin's bekundete einige Beſſerung.
Tippu Tip, deſſen Name ſo oft in Stanley's Briefen vor=
Emmt, iſt ein außerordentlich intereſſanter alter Herr. Herbert
Vard, welcher den Anfang der letzten Stanley'ſchen Expedition
pitmachte, weiß viele drollige Geſchichtchen über ihn zu erzählen.
Sein wirklicher Name iſt Hamid ben Mohomed, während Tippu
Lip nur ein von den Eingeborenen ihm beigelegter Neckname iſt.
Aßpu hat nämlich die angenehme Gepflogenheit in der Frühe
füedliche Dörfer, in denen Elfenbein aufgehäuft worden iſt, zu
überrumpeln und mit ſeinem Gewehr zur Auslieferung des
wert=
wllen Materials zu zwingen. Die Eingeborenen pflegten zu ſagen,
diß der Schuß ſeiner Flinte wie „Tip Tip Tip' klänge und deshalb
mnnten ſie ihn „Tip Tip', woraus die Europäer Tippu Tip gemacht
uben. Tippu iſt ebenſo reich als habgierig. Ward beſitzt eine
Photographie von ihm, auf welcher er vor ſeiner Hütte ſteht,
um=
giben von ſeinen Braven, welche 30 Tonnen Elfenbein (75000 Lſtrl.
nert) bewachen.
Großherzogkiches Hoftheater.
Dienstag, 10. Dezember.
ſGaſtſpiel des Herrn Friedrich Mitterwurzer).
E. H. Der Jubel der Kaiſertage iſt verrauſcht, das Daſein
titt in die gewohnten Bahnen zurück, und auch das Theaterleben
luft wieder im Geleiſe der Abonnementsvorſtellungen. Aber eine
beſondere Zugkraft müſſen dieſe in der zweiten Hälfte des
Lezember ausüben, wenn die bekannten Räume uns nicht leer und
öe entgegenſtarren ſollen. Herr Friedrich Mitterwurzer
ik von der Direktion auserſehen worden, die Unterhaltungskoſten
dieſer Woche zu tragen. - Es iſt jetzt gerade ein Jahr her, daß
mr die Bekanntſchaft dieſes berühmten Mimen in den Rollen des
hamlet, Franz Moor und Dr. Weſpe machten. — Diesmal hatte
ſich der Künſtler für ſein Entrée zwei Luſtſpielfiguren gewählt:
gerdinand Wolf aus dem Bernſtein'ſcheu Einakter„Mein neuer
put- und v. Champignac in Sardou's =Flatterſucht: Erſteres
zrigt uns den Autor von Coeur=Dame;, die verg. Saiſon bei uns
n Scene ging, in ſeiner Fähigkeit, Gemütszuſtände auf einem engen
Raume zu entwickeln und einem Reſultat entgegen zu führen.
Bern=
ſtein bringt kein behagliches Geſchwätz, ſondern einen zielbewußten,
echt dramatiſchen Dialog. Ein junger Rechtsgelehrter, der ſich, um
ſäinem Junggeſellendaſein ein Ende zu machen, anſchickt, ein junges
Mädchen zu freien, das ihm ſo oberflächlich „gefälltr, das er aber
kineswegs liebt- - „ich weiß nicht, was mich beſtimmt zu heiraten,
ich weiß aber noch viel weniger, was mich beſtimmen ſollte, nicht
zu heiraten.
der dieſen Plan ſeiner Couſine und zugleich
vſten Freundin mitteilt und bei dieſer Gelegenheit zu der Einſicht
kammt, daß einzig ſie das Weib ſeiner Wahl ſein kann, — das iſt
der Stab der Handlung, um den Bernſtein einen blühenden Kranz
auter und ſchöner Gedanken gewunden hat. — Die Feinheiten des
Nalogs, die im Unterſchiede zu der pointenreichen Konverſation
des franzöſiſchen Luſtſpiels ihre Heimat mehr im Herzen als im
Kopfe haben, erheiſchen, um zur vollen Geltung zu kommen, tüchtige
Schauſpieler. Herr Mitterwurzer behandelte den Dr.
Ferdi=
nand Wolf mit großer Einfachheit und erzielte gerade durch dieſe
Art, die im großen und kleinen eine Fülle der dem Leben
abge=
lauſchten Züge trug, eine weitgehende Wirkung.
In ganz anderer, entgegengeſetzter Richtung lag des Künſtlers
lufgabe in Sardou's „Flatterſucht: In der Bernſteinſchen
Plau=
derei war der gemütvolle junge Gelehrte deutſcher Nation zu
be=
tonen, hier galt es die HerauLarbeitung eines franzöſiſchen
Lebe=
manns. Schon früher glaubten wir zu bemerken, daß
Mitter=
wurzer ſich im Laufe ſeiner ſchauſpieleriſchen Thätigkeit daran
gewöhnt hat, die Rollen nach ſeiner Individualität zu biegen,
un=
bekümmert darum, ob durch ſolch Verfahren etwas von dem
eigent=
lichen Weſen derſelben abbröckelt und zerbricht. Es giebt Fälle,
wo dieſe Art am Platze iſt und das Ganze durch ſie gewinnt. So
gut uns nun aber der Gaſt in dem Bernſteinſchen Einakter gefiel,
ſo wenig konnten wir uns befreunden mit der Auffaſſung, welche
Mitterwurzer für die Rolle des Champignac im Sardouſchen
Luſt=
miel an den Tag legte. Sie paßte u. E. ganz und gar nicht für
die leichte Eleganz, die in einem franzöſiſchen Konverſationsſtück
herrſchen ſoll. Mitterwurzer gab uns von Anfang bis zu Ende
in Ton und Haltung eine Figur wie ſie in einem Kotzebueſchen
oder Benedirſchen Luſtſpiel am Platze wäre. Wohl wird der
flatter=
hafte Ehemann durch die klugen Frauen tüchtig geprellt und von
ſeiner Abenteuerſucht gründlich kuriert, aber wir müſſen doch zum
mindeſten das Empfinden beſitzen, daß eine ſolche Kur angebracht
und der Mühe wert geweſen iſt. Der philiſtröſe Anſtrich, den Herr
Mitterwurzer dem lockeren Zeiſig giebt, die klägliche Miene,
die er bei der vermeintlichen Gefahr aufſetzt, und vor allem die
meinerliche Sprache, die nur zu oft die Vermutung nahe legt,
daß ſich der „Schönheitsrauſch; von welchem Champignac mit
eintigen hochtrabenden Phraſen fabuliert, in einen ganz wirklichen,
lleinen „Spitz- umgeſetzt habe, läßt nur ſchwer den Glauben auf=
B2a3
5583
kommen, daß dieſe ängſtliche Natur, deren erſtes Lebensgeſetz Ruhe
und Behaglichkeit ſein müßte, die Luſt zu einem ſolchen „Schritt
vom Wegel überhaupt verſpürte. - Die weltklugen Regeln, die
Madame Camille der jungen Frau von Champignae für ihre Ehe
erteilt, haben, falls man ſie ernſt nehmen wollle, einen recht bittern
Beigeſchmack und können uns nicht darüber hinwegtäuſchen, daß ein
Zuſammenleben, das dieſes=Syſtems' bedarf, auf einer ſehr morſchen
Baſis ruht.
Das flotte Spiel ſorgte dafür, daß man während
der Vorſtellung zu ſolchen Bedenken nicht kam. Die Komik der
Situationen erregte unausgeſetzt die Lachluſt der Zuſchauer.
Der Oberſtolze, ein Berliner Zeitroman
von Friedrich Dernburg.
B. M. Unſer talentvoller Landsmann Friedrich Dernburg. der
ſich mit ſeinen,Berliner Bildern', „Bilder aus Spanien-,Ruſſiſche
Leute ꝛc. in der deutſchen Leſerwelt bereits viele Freunde erworben
hat, tritt mit ſeinem neueſten Werk in die Reihe derjenigen
Schrift=
ſteller, welche ihrer Zeit an den Puls fühlen wollen und die der
Anſicht Flauberts ſind, daß das Leben da ſei, um beſchrieben zu
werden.
Dernburg erreicht ein packendes Heit= und Lebensbild nun
frei=
lich ohne alle jene Ingredienzen, die der moderne Naturalismus
als unentbehrlich für die wahrheitsgemäße Schilderung von Menſchen
und Verhältniſſen anſieht. Der Dernburgiſche Roman iſt wieder
ein Beweis dafür, daß man die Wirklichkeit treu nachbilden kann,
ohne daß ſolche und das Buch, welches ſich mit ihr befaßt, im Leſer
Widerwillen und Ekel erzeugt. Dernburg hat ſich von den
Nacht=
ſeiten und Schreckbildern des Lebens und der unmittelbaren
Gegen=
wart keineswegs abgewandt, im Gegenteil: den Kern des Buchs
bildet ein Kriminalfall, welchen der Autor äußerſt geſchickt
mit der ſozialen Frage in Verbindung geſetzt hat. „Die ſoziale
Frage; - heißt es gegen den Schluß zu „ iſt der Sauerteig, den
das Geſchick in unſere vielleicht allzuſehr nach der materiellen Seite
neigende Zeit gelegt hat. Wer in dieſem Kampfe beſtehen will, der
muß mit der beſten Waffe ſtreiten, die wir haben, mit dem geſunden
Menſchenverſtand. Einſt, ſo verkündet ein altes Märchen, waltete
wirklich die Gerechtigkeit auf dieſer Erde, gütig und ſorgſam teilte
ſie Jedem das Seine zu, und in friedlicher Ruhe lebte die Welt
dahin. Aber der ſoziale Kampf entſpann ſich, Leidenſchaft ſtellte
ſich gegen Leidenſchaft, und die beleidigte Göttin entſchwand von der
Erde. An ihrer Stelle blieb die Juſtiz zurück. Ihr ſind die alles
durchdringenden klaren Augen der Gerechtigkeit nicht gegeben, nur
allzu oft deckt die Binde ihre Augen und mit dem Schwert, das ſie
ſchwingt, mag ſie leicht einmal den Unſchuldigen treffen, während
der Schuldige verſchont bleibt. Manchmal jedoch, wenn die Juſtiz
am Ende ihrer Weisheit ſcheint, dann gedenkt die Gerechtigkeit
ſelbſt ihres hohen Amtes, und in die unlösbar erſcheinende
Ver=
wirrung fällt ein Strahl unmittelbar von ihrem Lichte
Das
iſt der Fall in dieſem Roman, wo der Held, ein junger Arbeiter,
in den Verdacht der Brandſtiftung geräth und wo ſich das
Unver=
mutetſte und Unvorhergeſehenſte ereignet, um ſeine Unſchuld ans
Licht zu bringen. Der Oberſtolze iſt von Kindesbeinen auf das
geweſen, was man einen Pechvogel zu nennen pflegt. Er iſt
ein Ziehſohn. Niemand hatte ihm jemals geſagt, wer er ſei oder
woher er ſtamme. Man ſtellt ſich die Polizei vor als mit Augen
begabt, die überall hindringen, mit Ohren, die überall hinhorchen.
Aber in dem ungeheuren Gewirr einer mit Rieſenſchnelle
wachſen=
den Millionenſtadt, wie Berlin, verliert ſich der Einzelne wie ein
Sandkorn in einem Sandmeer, oder wie ein Tropfenfall im Toſen
des Stromes.
Das Gefühl, daß er in dem engen Zimmer der Pflegeeltern zu
viel ſei, war das erſte, mit dem der Oberſtolze als Kind erwachte
und das letzte, mit dem er einſchlief. In den Jünglingsjahren
machte er manche Anſätze, vorwärts zu kommen, aber da er nirgends
warm wurde, blieb es Stückwerk. Des Oberſtolzen Glück? Er
hatte keines. Denn, was man Glück nennt, kommt doch
hauptſäch=
lich von Innen heraus. Und in dem Innern des Oberſtolzen ſah
es eigen aus, aber am wenigſten nach Glück; er paßte nicht zur
Welt und die Welt paßte nicht zu ihm. Sein jugendwarmes Herz
begehrte nach Freundſchaft und Anſchluß; aber ſcheu und
empfind=
lich zog es ſich bei der leiſeſten unſanften Berührung zurück. Daß
er ſo eine Art von Findling war, machte ihn reizbar bei jeder
An=
ſpielung. Der übergroße Stolz - daher ſein Beiname=Oberſtolze!
den er ſchon in ſeiner früheſten Jugend erkennen ließ, kehrte ſich
mehr und mehr heraus. Und wenn dieſer Stolz ihn auch vor
Ge=
meinem und Schlimmem bewahrte, ſo war er ihm doch auch überall
im Wege. „Ein hergelaufener Burſche, der ſtolz iſt. Ei ſieh doch1
ſagten die Leute.
Die Liebe zieht in ſein Herz und möchte die eiſernen Reifen
ſprengen, welche das Leben darum geſchlagen, aber zur nämlichen
Zeit fällt der Verdacht der Brandſtiftung auf ihn und trennt ihn
von dem geliebten Mädchen. Denn wenn der Oberſtolze auch keine
Familie, keinen Freund hatte, ſo beſaß er doch einen Verfolger,
einen Feind, dem er in jeder entſcheidenden Wendung ſeines Lebens
ſich gegenüberfand. Was ihm Uebels von ſeiner Kindheit Tagen an
begegnet war, antwortete auf den Namen: Schupke. Mit der Per=
5584
Nr. 243
ſönlichkeit, die dieſen Namen trägt, hat Dernburg gleichzeitig eine 1 prüfend weiterſchreitet. Der Mann ſtellt ſich auf. ſcharf nchſ
ganze Gattung einführen und zeichnen wollen; den Lypus des Richtung ſchauend, in der der Hug kommt. Alles iſt in Ordn,
falſchen Volksfreundes, der ſich die ſoziale Bewegung und die ge= das Signal iſt verſtanden, der Hug ſauſt vorbei. In den gehüh
drückte wirtſchaftliche Lage zu Nutzen macht, um mit Hilfe einiger und erleuchteten Wagen ruht alles oder überläßt ſich ſorglo;
billiger Schlagwörter und hochtrabender Reden in Vereinslokalen Unterhaltung. Für ſie alle ſorgt und wacht der Lokomotipfük.
arößtmöglichſten Vorteil für ſein perſönliches Beſte herauszuſchlagen. Eiſig ſchlägk ihm der Wind in das Geſicht, die Schutzvorriatz
Die, welche ihn genauer kennen, wiſſen zwar, daß er ein Leute= muß er öffnen, um den freien Blick auf die Bahn zu bekf.
ſchinder iſt, es gelingt ihm aber doch immer wieder, Boden und Denn bei ſolchem Wetter kann ſich mancherlei ereignen, was
Anhang zu gewinnen und ſelbſt den Abgeordneten zu täuſchen. Als Zug gefährlich werden könnte. Denn auch die Augenblicke erſchiz,
kleiner Junge wurde Schupke auf das Pflaſter der Großſtadt ge= wo der Führer der Maſchine bewußt ſein Leben einſetzt,
um=
worfen, mit allen ihren Kniffen und Pfiffen iſt er auferzogen. Er unſrige zu retten. Er iſt ja der erſte, einzige, der die Gefahr
und auf dieſes Ziel iſt er ohne Serupel in der Wahl ſeiner Mittel Führer weiß, er iſt das erſte und ſicherſte Opfer. Ein
Sprury=
mit einer von Glück begünſtigten Dummdreiſtigkeit losgegangen. iſt er in Sicherheit. Aber ſeine Maſchine, ſeinen ug aufatk
Er hatte lange Heit nicht gewußt, ob er mehr konſervativ öder Nimmermehrl Was zur Rettung des Buges. zur Verringerurgr
fortſchrittlich ſei. Endlich hatte er ſich für die dritte Partei entſchieden, Gefahr geſchehen kann, das vollzieht er raſch. Dann vielleic,
deren Stimmen ja ſo gut zählten, wie die der anderen. Er hat in 1 kurzes Stoßgebet und weiter - ins Verderben. So ſtirkſ
einer Menge von Geſchäften ſeine Finger und fängt an in den Ver= Mann und ein Held-ſchlicht, ohne daß jemand weiß, welch
ſammlungen ſich geltend zu machen. Das iſt der Mann, dem es l Kampf er in ſeiner Seele durchgekämpft hat. Und die Heitm,
darum zu thun ſein muß, den Oberſtolzen für immer aus dem Wege melden dann wohl, kein weſentliches Unglück bei den Panagie
zu räumen, denn er allein kennt deſſen Herkunft und beſitzt die nur der Lokomotibführer und der Heizer blieben auf der Stehhl
darauf bezüglichen Papiere, mittelſt derer er ſich das Anrecht auf
ein dem Oberſtolzen gehörendes Grundſlück verſchaffen will. Wie ſteckt Heldenmut. Reſpekt vor ihnen!
jeder Hallunke ſeine Manier hat, ſo war es die Schupkes, ſeine
Operationen auf die lange Hand einzurichten. Hatte er ſich ein Polant, Berlin, erſchienen und durch jede Buchhandlung zu bez el
Opfer auserſehen, ſo ſpann er ſein Netz von weit her um dasſelbe.
Wie ein Künſtler ſein Werk betrachtet, ſo ſchaute er wohlgefällig
.
E.
auf alle die Verſchlingungen zurück, die er um die Füße des
Ober=
ſtolzen gelegt hatte.
Von einer entgegengeſetzten Seite arbeitet am Untergange des
jungen Menſchen ſein Lhemaliger Pflegevater, der Anarchiſt Elldorfer,
der den Oberſtolzen für ſeine Partei auf dem Wege durchs
Zucht=
haus gewinnen möchte. Der Verfaſſer führt uns in verſchiedene
Volksverſammlungen und macht uns namentlich mit dem
ver=
brecheriſchen Treiben der Anarchiſten bekannt, welche ihre „
Ideale=
mit Hilfe von Höllenmaſchinen und Oynamitpatronen zu
verwirk=
lichen trachten. Uebrigens weiß Dernburg ſehr ſcharf den
Anarchis=
mus gegen die ſozialdemokratiſche Agitation abzugrenzen, und auch
innerhalb der beiden großen Strömungen noch einen Unterſchied
der Elemente feſtzuſtellen. Wenn wir in Elldorfer den wilden
ver=
bitterten Fanatiker ſehen, der den Kampf gegen die Geſellſchaft nur
Um der Sache willen führt, ohne Rückſicht auf perſönlichen Vorteil,
ſo tritt uns in der Geſtalt des ſchurkiſchen Johannh Mordtwein
der Verbrecher auf eigene Rechnung entgegen. Wer zu dieſem
Individuum, das ſich das Chicagoer Bombenattentat lächelnd aus
dem Fenſter betrachtet und dann in Weiberkleidern feig entfliehen
möchte Modell geſtanden hat, iſt nicht ſchwer zu erraten. Auch
das Spitzeltum iſt von Dernburg kurz, aber treffend geſtreift
4
worden in der Figur einer ruſſiſchen Abenteuerin, die den Johanny
Mordtwein auf ſeiner Reiſe nach Berlin begleitet, und die dem
Leſer ziemlich klar zum Bewußtſein bringt, daß ſolche Geſchäfte
auf ihre Träger derartig korrumpierend wirken, daß man ſie
ſchließlich moraliſch kaum noch von den ihrer Ueberwachung unter= 4 Onkel und Schwager
ſtellten gemeingefährlichen Individuen trennen kann. Das Attentat
auf den Frankfurter Polizeirat und die Chicagver Bombenaffaire
werfen ihren düſteren Widerſchein in die Kapitel des Romans,
welche von dem verbrecheriſchen Treiben der Anarchiſten handeln.
Den erfreulichen Gegenſatz zu dieſer Welt bildet die geſunde,
gemeinnützige Thätigkeit der ehrlichen Arbeiter aus allen
Geſell=
ſchafts= und Bildungsſchichten. Der junge Rechtsanwalt Radlow,
der im Gegenſatze zu dem hohlen Streber in ſich das Bedürfnis
fühlt ein gutes Gewiſſen gegen ſeine Zeit zu haben, der
Fabrik=
arbeiter, der den Troſt der Schnapsflaſche verwirft und der brave
Zugführer, der im Dienſte fällt, ſie alle umſchlingt ein gemeinſames hl Die Beerdigung findet Freitag Nachmittag um 3 Uhr ſtall
Band. Der Dernburg'ſche Roman iſt geſättigt mit allen Berliner
Lokalfarben und reich an Zügen des großſtädtiſchen Lebens. Das
Kapitel, welches die Gerichtsverhandlung in Moabit bringt und in
verſchiedenen feinen Wendungen die moraliſche Temperatur ahnen
läßt, welche die Entwickelung beſtimmt, oder die dem
Eiſenbahn=
unglück vorangehende. vorbereitende Schilderung von den ſchweren
Berufspflichten der Eiſenbahnleute, ſind in Beobachtung und Technik
vorzüglich. Wir können uns nicht verſagen, die letztere als Probe ) Hinſcheiden unſeres lieben Onkels und Vetters
von Dernburg's knappem, vielſagendem Stil wiederzugeben: „Ein
grauer eiſiger Novembermorgen - nicht Tag und nicht
Nacht-
der Nordoſtwind ſtürmt über die Heide. Mit beſonderer Gewalt/ ſagen wir hiermit unſern innigſten Dank.
fegt er über den Bahndamm, daß der Bahnwärter, der ihm
ent=
gegenſtrebt, ſich kaum aufrecht zu halten vermag. Langſam erkämpft
er ſich ſeinen Weg, manchmal fährt er mit der Hand über die
Augen, die ihm von dem hineingetriebenen Sand ſchmerzen. Aber
mag der Wind noch ſo toben, den Mann auf dem Bahndamm wird
er nicht in ſeinem Dienſt ſiören, er läßt den Schein einer Laterne 1 Samstag, 14. Dezember: Vortrag von Profeſſor Dr. W. Ondes
auf Schwellen und Schienen fallen, wie er Schritt für Schritt
hat ſich das Gelübde geleiſtet, zu Reichtum und Einfluß zu gelangen, die ſich vielleicht unentrinnbar vor dem Zuge aufthut. Urd,
Feuerwehrmänner, Eiſenbahnleute, Krankenpflegerinnen-
Der 2 Bände ſtarke Roman iſt im Verlag von Walthe;
Todes=Anzeige.
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Allen Verwandten, Freunden und Bekannten hierm
die traurige Nachricht, daß unſere liebe Gattin, Muttal
Großmutter, Schwiegermutter und Tante
Frau Matharina Wenz,
geb. Klenk,
heute Morgen ½9 Uhr verſchieden iſt.
Wir bitten um ſtille Theilnahme.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, 10. Dezember 1889.
Die Beerdigung findet Donnerstag den 12. Dezembal
Nachm. ¼4 Uhr, vom Sterbehauſe aus, Kiesſtr. 5, ſtat
Todes=Anzeige. u4ss,
Heute früh 8 Uhr wurde uns unſer lieber Gath,
Helnrich faok,
Rentner,
nach längerem Leiden durch den Tod entriſſen.
Um ſtille Theilnahme bitten
die tiefbetrübten Hinterbliebenen.
Darmſtadt u. Friedberg, den 10. Dezember 1889.
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Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe innigſter Theilnahme bei
Herrn Wilhelm Wagner
Die trauernden Hinterbliebenen
Darmſtadt, den 10. Dezember 1889.
Tageskalender.
Kaufmänniſchen Verein (Darmſtädter Hof).
Hierzu eine Beilage des Fabrillagers der Württbg. Metallwaarenfabrik Geislingen=St., Darmſtadt, Rheinſtraße 8;
ſowie eine weitere Beilage für Nicht=Poſtabonnenten: Ausverkauf von Julius Heiſer.
Drms und Verla: L. E. Witlihiche Hobuddede-z. - Verantnorlics für die Redaklion= Carl Mitich.