Darmstädter Tagblatt 1889


06. Dezember 1889

[  ][ ]

rng

Poennemenlspreis
irertelzährlich 1 Mark 50 Pf. mc.
ongerlohn. Auswärts werden von
ten Poſtämtern Beſtellungen ent=
mengenommen
zu 1 Mart 50 Pf
wro Quartal incl. Poſtaufſchlag

152. Jazrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.

Amtliches Organ
ſir die Behanntmahungen des Großh. Areisauntz, des Grohh. Polizeiamtz= und ſümmtllcher Pelörden.

4 239.

Freitag den 6. Dezember.

ie Ralhner welk u. lie Hlothen hlingen!

..Rk. Pse.
Me
4
hnter dem Chrengruß der Geſchütze und dem Jubel der Bevsöllerung zieht heute unſer junger Kaiſer
ſchW, als Gaſt unſeres geliebten Großherzogs in die Hauptſtadt des Heſſenlandes ein.
Lange war es der Wunſch der hieſigen Bevölkerung, Kaiſer Wilhelm I., deſſen Nord= und
6
44½.
Südlandsfahrten ſie mit reger, warmer Antheilnahme begleitet hat, auch einmal bei ſich will=
He
kommen heißen zu dürfen. Wohl wiſſen wir, daß nach den glänzenden Feſten und Ehrenbezeugungen
an ſo vielen ausländiſchen Höfen die Aufnahme in Darmſtadt keine Steigerung mehr bedeuten
kann. Aber wir bringen dem jungen Herrſcher unſere Herzen entgegen, und dieſe Gabe hat
bei den Hohenzollern immer hoch im Preiſe geſtanden!
Liebe und reger Fleiß ſind geſchäftig geweſen, unſerer Reſidenz ein ſtimmungsvolles Feſt=
gewand
zu leihen, und beſonders die Straßen und Plätze, durch welche der Monarch fahren wird,
hemachvoll zu dekoriren und in die karge Winterlandſchaft das Hoffnungsgrün des deutſchen Waldes zu zaubern,
heich ein Sinnbild der Heſſentreue, die da feſt und unentwegt zum angeſtammten Herrſcherhauſe wie
Laiſer und Reich ſteht.
Daß dieſer Kranz= und Fahnenſchmuck, dieſe feſtlichen Klänge der Militärmuſik, dem Frieden und einem
öeden seinzuge gelten, erhöht das Freudegefühl und läßt die patriotiſche Begeiſterung in um ſo reineren
bben daherfluthen. Iſt es doch gerade der Kaiſer, deſſen perſönliche Energie und große Kriegstüchtigkeit das
herſte Unterpfand für das Gedeihen des Völkerfriedens bietet. Durch Seine Perſon hat der Nationalitäts=
b
Einheitsgedanke, dem ſeine Verwirklichung im denkwürdigen Jahre 1870 wurde, neue Stärke und Feſtigkeit
ſunnen, und die Beſuche des Herrſchers an den Höfen des In= und Auslandes ſind Bürgſchaften hierfür.
Die Anweſenheit Seiner Kaiſerlichen Majeſtät in Darmſtadt legt auch wiederum ein ſolch ſinnenfälliges
huß ab von dem feſten Bunde, in welchem die Fürſten mit einander und mit dem Volke ſtehen.
ledem Vaterlandsfreunde muß der Einzug des Hohen Gaſtes daher ſtolze und freudige Gefühle wecken, ge=
hckt
mit Segenswünſchen für das junge Haupt, das des Reiches Majeſtät nach innen und außen vertritt.
Möge es Kaiſer Wilhelm bei Seinem Hohen Gaſtfreunde und bei uns gefallen, möge Er es nicht ver=
ühen
, im Buche Seiner Erinnerungen auch die Darmſtädter Kaiſertage' aufzuzeichnen, an welchen ſich
ſiende von Herzen und Lippen vereinigen in dem Gruße:
Heik dem Zeutſchen Kaiſer! Heil dem Handesfürſten!
72.

[ ][  ][ ]

3474

Nr. 239
Betreffend: Zieglei=Berufsgenoſſenſchaft.
B e k a n n t m a ch u n g.

Es wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß der Intereſſenten gebracht, daß die Ziegelei=Berufsgenoſſenſchaft zum Ber
trauensmann Herrn Ch. Steinmetz ill. in Pfungſtadt und als deſſen Stellvertreter Herrn F. W. Schneider in Darmſtadt
beſtellt hat.

Darmſtadt, am 2. Dezember 1889.


Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
1467)
v. Marquard.

B e k a n n t m a ch u n g.
Während der Tage vom 6. bis 8. inel. d. Mts. tritt für das hieſige Droſchkenfuhrwerk der unten folgende Tarif
Kraft, welcher in den Droſchken in beſonderem Abdruck angeheſtet iſt.
Darmſtadt, den 2. Dezember 1889.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
1455
Morneweg.
1)
Broſchkentarif für den 6. 6. und 8. Dezember 1889.
Tourfahrt.
Eine Fahrt innerhalb des Stadtrayons
Mk.
1-2 Perſonen
3-4
1 50 Pfg.

Reltfahrt.
.. Stunde
1 Mk. 50 Pfg.,

2 50 Einen Wagen für den ganzen Tag zur Dispoſition 25 Mk,

4
15

halben


5

Alle ſonſtigen Fahrten außerhalb des Stadtrayons werden nach oben benanntem Zeittarif berechnet.

Bekanntmachung.
Die Füllung des neu errichteten Gasbehälters in der Frankfurterſtraße mit
Waſſer ſoll in den nächſten Tagen Seitens des Waſſerwerks beginnen.
Dieſelbe muß durch die Rohrſtränge der Liebig= und Blumenthalſtraße er=
folgen
und wird circa 15 Tage in Anſpruch nehmen. Während dieſer Zeit wird
in dieſen und in den benachbarten Straßen ein geringerer Druck in den Haus=
leitungen
ſich bemerklich machen.
Wir geben dies, um allen Weiterungen vorzubeugen, hiermit bekannt
Darmſtadt, den 3. Dezember 1889.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohlh.
[14678
Bekunntmuchung.
Die Reinigung der Straßen von Schnee und Eis betreffend.
Diejenigen Haus= und Grundſtückbeſitzer, vor deren Grundſtücken ſich feinere,
Trottoirbefeſtigungen, alſo namentlich Cement, Asphalt= oder gebrannte Thonplätt=
chen
befinden, machen wir wiederholt darauf aufmerkſam, daß das Aufhacken von
Eis und Schnee mit Beilen, Stoßeiſen und ähnlichen die Trottoirs beſchädigenden
Inſtrumenten nicht ſtattfinden darf.
Dagegen empfehlen wir die Anwendung von Gerüthſchaften, mit denen
Schnee auch in feſtgetretenem und vereiſtem Zuſtand abgeſchabt werden/
kann.
Darmſtadt, den 2. Dezember 1889.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.:
Riedlinger, Beigeordneter.
114679
Müller's Cocognußbutter
in Doſen ½ und 1 Kilo 65 Pfa. per halb Kilo,
zu allen Bäckereien gleich gut zu verwenden,
empfiehlt
14880
Emanuel Fuld.

Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung vom 22
November 1889 ſoll die Hofraithe de=
Wirths Georg Philipp Mager ¾
Darmſtadt und zwar:
Flur. Nr. =Mtr.
II. 418 686, Hofraithe Schull
zengaſſe
Freitag den 17. Januar 1889,
Vormittags 11 Uhr,
verſteigert werden.
Darmſtadt, den 29. November 1889.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt I
11468
Harres.

nach d. neueſten Muſtern
mit u. ohne Monogram,
liefert raſch und preiswürdig (.203.
Kolnrlöh kanls.
Darmstädter Hof,
Rhein= und Grafenſtraße Eckeh

w'o Hausmacher:
Woinet ö cier=,Schnitt= Audloln
mit Kochrezepten für Suppe und Gemüs=
(keine ſogen. Fabrik=Rudeln) bei (1304.
C. Matzinger und M. Manck.

Suche ſehr ſtarke
GINN
Baslauenbäumo
[1399
(rothblühend)
C. Völker, Hügelſtr. 1.

[ ][  ][ ]

Nr. 239
Bonnnntmuchung.
Betreffend: Die regelmäßige Ergänzungswahl zur Stadtverordneten=Verſammlung.
Dienstag den 10. Dezember l. Js., Vormittags von 9 bis 1 Uhr und
Nachmittags von 2 bis 5 Uhr, findet die nach Art. 12 der Städteordnung vorzu=
nehmende
regelmäßige Ergänzungswahl zur Stadtverordneten=Verſammlung ſtatt,
und zwar wird die Wahl von 16 Stadtverordneten der Stadt Darmſtadt vorge=
nommen
werden.
In Gemäßheit des 8 2 des Statuts, betreffend die Wahlen zur Stadtverord=
neten
=Verſammlung der Haupt= und Reſidenzſtadt Darmſtadt vom 1. Juni 1883
und nach Beſchluß der Stadtverordneten=Verſammlung vom 7. d. Mts. werden
5 Wahlbüreaus errichtet und ſind denſelben die Wahlberechtigten nach dem Alphabe,
wie folgt, zugetheilt:

I. Wahlbüreau.
Im Pädagoggebäude eine Stiege hoch.
Die Wahlberechtigten von A. bis einſchließlich E.
II. Wahlbürean.
Im Pädagoggebäude eine Stiege hoch.
Die Wahlberechtigten von F. bis einſchließlich J.
III. Wahlbüreau.
Im Khritz'ſchen Stifts=Gebäude, eine Stiege hoch.
Die Wahlberechtigten von M. bis einſchließlich 0.
IV. Wahlbüreau.
Im Kyritz'ſchen Stifts=Gebäude, eine Stiege hoch.
Die Wahlberechtigten von P. bis einſchließlich Schw.
V. Wahlbüreau.
Iu der Handwerkerſchule, früher Hufnagel'ſches Haus.
Die Wahlberechtigten von Ser. bis einſchließlich L.
Nach 8 1 des oben erwähnten Statuts bildet die ganze Stadt einſchließlich
der früheren Gemeinde Beſſungen einen Wahlbezirk und haben Erſatzwahlen ſtatt=
zufinden
:

für Herrn Bergſträßer, A., Buchhändler,
Dieſenbach, F. J., Weinhändler,
Ganß, J., Rentner,
Harres, L., Ortsgerichis=Vorſteher,

Heß. L., Bierbrauerei=Beſitzer,
Jordis, F., Rentner,
Lehr, H., Schuhmachermeiſter,
Mahr, G., Hofzimmermeiſter,
Merck, W., Fabrikant,
Rückert, K., Architect,
Schneider, M., Ziegelei=Beſitzer (*).
Schödler, E., Rechtsanwalt,
Weber, F., Kaufmann.
Sodann für den zum Beigeordneten ernannten Herrn Lauteſchläger, K. Rent=
ner
, und für die verſtorbenen Herren L. Hauſer, Domänenrath, und G. Karp,
Uhrmacher.
Art. 11, Abſ. 2 der Städteordnung kommt nicht zur Anwendung, indem die
im Amte verbleibenden Stadtverordneten ſämmtlich dem Höchſtbeſteuerten Drittheil
der Wählbaren angehören.
Alle Stimmberechtigten werden eingeladen, an dem gedachten Termin ſich in
den betreffenden Wahllokalen perſönlich einzufinden und ihre Stimmen abzugeben.
Stimmberechtigt ſind die Ortsbürger ſowie diejenigen Nichtortsbürger, welche ſpäte=
ſtens
bis zum 31. Dezember v. J3. in der vorgeſchriebenen Weiſe bei der Blürger=
meiſterei
erklärt haben, daß ſie ihr Wahlrecht in Anſpruch nehmen.
Zugleich wird darauf aufmerkſam gemacht, daß Diejenigen, welche mit der
Entrichtung des im Auguſt d. J3. fällig geweſenen Ziels ihrer Kommunalſteuer im
Rückſtande ſind, zur Abſtimmung nicht zugelaſſen werden, und daß daher alle Die=
jenigen
, welche bis zum 9. Dezember d. Js. mit der Entrichtung dieſer Steuer im
Rückſtande waren, nur dann zugelaſſen werden können, wenn ſie den Rückſtand noch
bis zur Wahl abſühren, und daß ſolches geſchehen, der Wahl=Kommiſſion durch
Vorzeigung der Steuerquittung nachweiſen.
Darmſtadt, den 27. November 1889.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[14346
Ohly.

Einlegſchweine
verſchiedener Sorten zu verkaufen.
[14417
Große Ochſengaſſe 21.

ſFin gebrauchter Schreibſekretär zu k.
geſucht. Louiſenſtr. 22 Hinlerbau.

Druckzeng=

kleiders

Trotz des Aufſchlages verkaufe
ich waſchechte abgepaßte Druck=
kleider
(ſ. g. gedrucktes Haustuch)
7 Meter für M. 280, M. 3.
und M. 3. 3.
(6 Meter entſprechend billiger).

Banmvollzeng

6 Meter für M. 3.50.
Abgepaßte wollene
Kleider
in allen Preislagen (von M. 4.
bis M. 12.-).

14
ERCOUOT RGIIU88,

Markt 10.

[14608

M
Extractum Malti
Loefkunde.
Dieses reine concentrirte Malz-
Extract ist in jeder Apotheke zu
haben als das beste und veellste
diätetische Mittel bei Nusten, Hoiser.
keit, Ratarrh, Athmungsbeschwer.
den, überhaupt Brust- und Hals-
leiden
. Es befördort den Auswurk
und Iindert den Reiz der Schleim-
häute
, ist äusserst leicht verdaulich
und, weil sehr nabrhaft, ein vor-
2ügliches Kräftigungsmittel sowohl
rein, als mit Eisen, mit Chinin,
mit Kalk, mit Loberthran (siehe
9 Prospect. Als Hausmittel in vielen
Familien beliebt.
[1335¼
Loeflunds
Halnertract-Bonbons
sind die wirksamsten und ange-
nehmsten
Hustonbonbons, die den
grossen Vorzug besiten, keine
Säure zu erzeugen und auch bei
längerem Gebrauche nicht zu wider-
stehen
. - In gelben Pergament-
täschchen
zu 20 u. 40 Pf. und in
Blechdosen zu 40 Pf. in jeder
Apotheke zu haben. Wegen der
vielen Nachahmungen ist die Firma
Loeflundé wohl zu beachten.
Gesellschaſe fur Fabrikution
diäteUkscher Froduhte
Ed. Loeſund & Co. Stmitgart.

[ ][  ][ ]

3476

Nr. 239
Holzuerſteigerung.
Donnerstag den 12. l. Mts., von morgens 10 Uhr ab,
werden im Heſſiſchen Hof zu Traiſa aus den Diſtricten Hahnen, Pfarrholz,
Kohlberg und Spieß verſteigert:
53 Eichenſtämme (Wagnerholz) - 11 Feſtm., 3 Eichen= und 56 Lürchen=
ſtangen
= 014 reſp. 3 Feſtm.; ſowie 200 Stück Kiefern=Bohnenſtangen;
ferner Scheiter, Rm.: Buchen 2, Eichen 59; Knüppel Rm: Buchen 10,
Eichen 79. Nadelholz 47, Erlen, Aspen 4; Reiſigwellen, Stück: Eichen
1400, Nadelholz 3150.
Weißbinder und Küfer werden darauf aufmerkſam gemacht, daß vor Be=
ginn
der Verſteigerung das Schilfrohr und das Lieſchgras aus dem Ludwigs=
Teiche in getrennten Looſen öffentlich ausgeboten wird. Nähere Auskunft eitheilen
die Großh. Forſtwarte Hofmann zu Forſthaus Eiſernhand und Schnellbächer
zu Forſthaus Emelinenhütte.
Ober=Ramſtadt, am 3. Dezember 1889.
Großherzogliche Oberförſterei Nieder=Ramſtadt.
Krauß.
[14683

EGUIIUN

gegenüher der kuthol. Kirche.
Die Eröffnung meiner Weihnachts-Ausstellung,
welche auf das Neueſte und Reichhaltigſte ausgeſtattet iſt, hat ſtatt=
gefunden
und lade zu deren Beſuch ergebenſt ein.
[14684

Johs. Waltz, Bus

G=

Ernſt=Ludwigsſtraße 19,
empfiehlt zu W. Weihnachts=Geſchenken - ſeine große Auswahl von
Büchern und Prachtwerken jeder Art, Bilderbücher und Jugendſchriften zu
allen Preiſen von 10 und 20 Pfg. an, unſere deutſchen und fremden Claſſiker
in billigen (dabei aber ſchöngedruckt und gebunden), ſowie feinen Ausgaben,
Gedichtſammlungen, Bibeln und Geſangbücher ꝛc.
W Jedes auch von anderen Handlungen angezeigte Buch iſt ebenſo gut bei
mir zu denſelben Preiſen zu haben.
Wo es gewünſcht wird, bin ich gern bereit Bücher zur Auswahl ins Haus zu
ſenden und wieder abholen zu laſſen.
[14349
Nürnberger Lebkuchen
von Höberleim,
in den bekannten beliebten Sorten eingetroffen.
EiahIOt - U1O.

Die Kohlen=Handlung
von
Leop Relmhard, Nieder=Ramſtädterſtr 28,
empfiehlt:
10. Ruhrkohlen, Anthraeit=, Stück, Nußkohlen u. Briquettes.
Ferner:
Buchen=, Eichen=, Tannenholz gehackt, Tannenklötzchen und
Scheibchen.
Bei rechtzeitiger Beſtellung Lieferung prompt und billigſt.
[2817

(oCodOlooo,
extraſein,
reinſchmeckende Waare, aus
gewogen ½ Ko. 55 Pfg.
FTredr. donaete]
Großh. Hoflieferant. (413

1
Eum
ObStböume.
Hochstämme, tadelloſe Waare, 9.
Stämme u. vorz. Wurzeln, als: A
Birn, Kirſchen, Zwetſchen, Reinecla
Mirabellen, Pflaumen u. Pfirſich,
erſte Sorten.
Evergobst, tragbare formirte Spül
Pyramiden, Spalier u. 2arm. Coo=
mit
Fruchtanſatz in großer Auswa
Sachkundige und gewiſſenhafte
ſührung von Obſtanlagen und 3.
gärten jeder Größe, auch außerhalt
C. Völker, "
Handelsgärtnerei - Hügelſtr.

Wichtig für Jausfraus.
Die Holländiſche
Hafee-Breynera
H. Disqué & Co., Hannhein
empfiehlt ihre, unter der Marke
Glephanten=
Kaffee=
wegen
ihrer Güte und Billigkeit
rühmten, nach Dr. v. Liebig's Vorſ
5. Java=Miſchung pr. ¼ Ko. M. 1
ſ. Weſtindiſch
f. Menado

f. Bourbon J
extraf. Mocca

Durch vorzügliche neue Br=
Methode
kräftiges feines Aromg
Große Erſparniß.
Nur ücht in Packeten mit Schutzr.
Elephant verſehen von 1, -
Pfund.
Niederlagen in Darmſtadt bei:
M. läger, Weiss & Egenolf,
wig Gerschlauor, Phil. Huw7
N. Keller, Promenadeſtr. 26, M=
kessler
, Wilhelminenſtraße, I.
mermann, Soderſtraße 44, Frierk.
Pröscher, L. Stoingässer beis
Stadtkirche, A. Marburg; in E=
ſtadt
bei: L. Rüller I.
EinAArrmarurrt

[ ][  ][ ]

Dollſtündiger

Winter-Käntel von 7 Mark au,
RogenKäntol 5
Einder Käntel 2
wegen Aufgabe dieſes Artikels.
J. Eshmann-Simon,
5 Mirchstrasse H. 114629

447)

LL aua dkeI


Damen-Hämtel-Fabrihz.
Lur Vrleichterung meines Umaugs findet der Verkauf meiner ganzon Vorräthe in
Wintermäntel, Regenmäntel, Jackets, Mindermäntel, Rad-
mäntel
zu ausserordentlich billigen Preisen statt.
Die Preise habe ich s0 aussergewöhnlich herabgesetat, dass ich die vollständige
Räumung meines grossen Lagers annehme und empfehle diese Gelegenheit meiner geehrten
Kundschaſt zur besonderen Berücksichtigung.
Hermann Berger,
Damen- Müntel-Fabrik,
14197
16 Erust-Ludwigsstrunse 16.

reinſtes und billigſtes Speiſefett,
Ihrer Leichtverdaulichkeit wegen ärztlich beſtens empfohlen.
Zu haben bei den Herren M. W. Praſſel, Th. Stemmer, Guſtav Lau=
au
, A. Weinmann, W. Mauck, Aug. Marburg, Philipp Weber, G.
Hrier, W. Müller (Hoffmannſtraße), Carl Reinemer. G. P. Poth Nachfor.,
6r. Pröſcher, Heinrich Brandſtätter, J. A. Supp, Franz Ebert.
In Büchſen ½ ½ 2½ und 4½⁄ Kilo.
Für Reinheit garantirt die Marke von
(4188
2
F. Muller &am; Söhne, Mannheim.

in großartiger Auswahl, roh wie
gebrannt, darunter
9
ſeunſt Candsu Kaſſel,
Mk. 160 per ½ Kilo,
empfiehlt
[14343
H. V. Prassol.

k
.
hr=
9
Zu verkaufen
ein faſt neues, kleines. überpolſtertes
Sopha nebſt 2 kleinen Seſſeln mit olive
Peluchefriſée beſchlagen und ein cvaler,
ſchwarzer Salontiſch
Näheres in der Expedilion. 14504

[ ][  ][ ]

Nr. 239

Glaee-Hamdschuhe
49
für Bamen Und GeILon.
EEIN
Prelsgehrönte gualiläten. Tadollos reino Farben. Blligsto Prois,
Alleinverkauf: Nurdol,
0N, Udla Hiöhlör8 las

Beisfuttermehl

ſgarantirt rein)
mit über 25 p6t. Fett und Protein enthaltend, analyſirt durch
Prof. Freſenius, per Ballen von 100 Pfund M. b.-
[4687
empfiehtt

Fuld
Emanurl

RAI8O

4

empfiehlt in größter Auswahl zu O.
Preiſen

Holurich Lautz

Papier- und Kunsthandluzh.
Darmſtädter Hof,
Rhein= u. Graſenſtraße, 5.
L. . Wahrend der Kaiſertage Pl.
artige Ausſtellung von Photographi geiß
Kaiſers, der Kaiſerfamilie, des Grckr.
zoglichen Hauſes, ſowie von Genre= Alol=
graphien
in ſämmtlichen Schaufenm,
Schaukaſten und den Laden=Lokalitäe

vrärckr rreeira

Arosse Lotters

Al Mainn am Rhem
Aaes Bieycle-Gubs von 18.
Liskung am 21. Dez. d.
Hauptgewinne i. W. N.
S
6200 M.

Preis des Looses 1 M. 1L0oso15
Loose sind zu haben in Da
Stadt bei
V. Weissmüller, Cigarrenhdlg.
do.
Georg Colmar,
(4
6br. Schuchmann,
sowie direct durch d. General=I.

J. B. Kelw

Grossh.
Hoſiekorant.

Cigarrey.
Haind. iportſe

Zu verkaufen
zwei gebrauchte
Hin derwager.
Anzuſehen von 9-4 Uhr Freita
9ſ
Samstag Heinrichſtraße 27. I. C

R
Lrei gebranchte Feuß.
166 Meter hoch, 088 Meter=breit n.
billig zu verkaufen.
42l⁄₈
Wo? ſagt die Expedition.

[ ][  ][ ]

Nr. 289

Reducirte Preise
bis Weihnachten.
Damenkleider-Sloſſe
in nur rein wollenen Qualitäten und doppelter Breite, zu
M. 125 und M. 1.50 per Meter,
darunter befinden ſich auch die eleganteſten
Hommerkleider und ſchwarze Ktoffe,
Halbwollene Kleiderſtoffe und Reſte
zu den billigſten Preiſen.
VAhaInm Laul,
Ludwigsſtraße.
[14696

Carl Gehmeonger

Colonialwaaren-Handlung,
Ecke der Graſen- und
Rheinstrashe 14.
Kaffes-Specialität.
Niener Hischung,
loigne Brennerei)
per Pfd. M. 1.60,
anerkannt vorzllgl. Aroma
und Geschmack.

lün

200 Stück,
Rsb. und Damvid,
Wetterauer und selbstgemästete Gäuse,
Wolschhahnen und Hühner,
Franzöſiſche Poulards, wilde und zahme
Enten, Faſanen u. Schnepfen,
ffiehlt billigſt
H. Grimm,
Schulſtraße 16.
[1469

Boim Herannahen der Festoit
lchen wir darauf aufmerkſam, daß für alle neue Literatur in
r3 Deutſchland dieſelben Verkaufspreiſe gelten, die einzuhalten
her. Buchhändler verpflichtet iſt.
Die durch ſcheinbar niedrige Preiſe beſtechenden Bücher=

Deutschen Sect
(Gold, Silber & Hupfer)
der Sectkellerei von
Gh. Adt. Kupferborg &amp die. in Mainz.
ſriechische Woine
von F. C. O1t in Würzburg.
Malaga, Madeira, Gherry.
Tokayer, Arrac & Rum
ſdirect bezogene alte, abgelagerte
Waare).
Deutschen éfranz. Cognace,
Liqueure und
Punsch-Essanzen
empfiehlt in nur beſten Qualitäten
bei billigſten Preiſen
[14350
H. N. Prassol.

kerten enthalten zum Theil wohlfeile Ausgaben von Klaſſikern ꝛc.,
hn Theil im Preis ſehr ermäßigte Werke der letzten Jahre, die
Winterüberzieher
ber Buchhändler unter der auch von anderer Seite angegebenen
ſuchnung beſchaffen kann.
für Herren, welche durch Gelegenheit

Wo immer in Anzeigen und Katalogen Bücher unter Preiſen
lgeboten werden, handelt es ſich um antiquariſche Exemplare
leltete Auflagen oder Literatur=Erzeugniſſe von zweifel=
ſtem
Werth, von welchen mit Ausnahme angeprieſener ſchlechter
ſeu atur jeder hieſige Buchhändler die Beſchaffung zu den gleichen
besſen übernimmt.
[14695
Zümmtliche Buchhändler Darmſtadts.

200 Stückz
feine

erhalten, werde, um hiermit raſch zu
räumen, extra billig abgeben und
empfehle dieſe ſeltene Gelegenheit
ganz beſonders.
H.
AöEmann höb,
Ludwigsſtraße 7. (14395.

(Ein langer Damen=Winterpaletot
E, wenig getragen, iſt zu verkaufen.
14693
Dieburgerſtraße 62.

[ ][  ][ ]

3480

Damenverem der Fleinkin

Nr. 239


zu Darmſtadt.
Bei herannahender Weihnachszeit erlauben wir uns wiederum die Bite,
unſerer Anſtalt gedenken zu wollen. Unter den zahlreichen Kindern, welche dieſelbe
beſuchen, befinden ſich viele ärmere, die häufig keine Kleidungsſtücke zum Wechſeln
haben, und werden wir gütige Geſchenke von (wenn auch ſchon getragenen) Hemdchen,
Kleidchen, Röckchen, Schuhen und Strümpfen, wie ſie für 2= bis 6jährige Kinder
paſſend ſind, dankbar entgegennehmen. Gaben an Geld werden wir, ſalls nichts
Anderes beſtimmt wird, zur Beſchaffung von Schuhwerk verwenden.
Zur Annahme von geneigten Beiträgens erklaͤren ſich bereit: Frau v. Hom=
bergk
zu Bach, Heinrichſtr. 105, Fräulein Caroline Baur, Promenadeſtraße 53,
Fräulein L. Schleiermacher, Caſinoſtraße 31, Frau Rentner Jordis, Saalbau=
ſtraße
11, Frau Kaufmann Schloſſer, Marktplatz 11, ſowie die Hausverwalterin
der Kleinkinderſchule Fräulein Kratz, Mauerſtraße 5, Rentner Wilhelm Schwab sen,
Rheinſtraße 29, Ferdinand Wittich, Rheinſtraße 23.
1 Die eingegangenen Gaben wolle man freundlichſt bis zum 16. d. Mis. in
der Anſtalt abliefern laſſen.
[14594

8
1.
Gudliſar apurnaſr.

Saalbam Darmstadt.

Aus Anlaß und zu Ehren der Anweſenheit Seiner Majeſtät des deutſchen
Kaiſers in der Reſidenz Darmſtadt findet
am Freitas den 6. Dexember
rin großeg pntriotiſches
[4694

voAOuNN

ſtatt,

ausgeführt von der ganzen Kapelle des 1. Großh. Heſſ. Juf=
(Leibgarde=Regiments Nr. 115,
unter Leitung des Stabshauthoiſten Herrn WiIh. G. Hilge.
Das Concert beginnt mit der deutſchen Hymne.
Das Programm enthält nur patriotiſche, militäriſche und Lieblings=
ſtücke
Seiner Majeſtät.
Zum Schluß das Lied: Deutſchland, Deutſchland über Alles=.
Anfang 8 Uhr.
Eintritt 30 Pfg
Es kommt prima Hanauerhoſ-Wier zu 12 Pf. zum Ausſchank.

14 9.
99
Ahgemene henteh-AnStal ötlL-äkl.

Anlage von Kapitallen auf Leibrenten.

Jährliche Rente aus einer Einlage von 1000 Mark:
Lebensalter b. Eintritt;. B. 40 45 50 55 60 65

70 Jahr.

Betrag der Rente: M. 6410 68.50 74. - 8080 89.30 10030 11610,
mit Anſpruch auf die jährliche Dividende,
welche ſeit 25 Jahren 10-250 der Rente betragen hat.
Alle nähere Auskunft, Statuten, Proſpecte, ſowie die Antragſtellung durch die
ſoneralagentur Darmstadt: Vp. Eerl,
(4845
Ecke der Riedeſel= und Saalbauſtraße 65.

Wegen Feſtſtellung der Jahreszinſen können vom
16. bis 31. Dezember
keine Rückzahlungen geleiſtet werden.
Darmſtadt, den 29. November 1889.
Der Verwaltungsrath der ſtädtiſchen Sparkaſſe.
[4532
Best.

Theater-Decorationen
für Kindertheater,
Modellirbogen
für Lampenſchirme,
Goldborden,
Farbige Papiere
für Puppenſtuben
in großer Auswahl bei
J. Ph. Rolzhard,
Schloßgraben 7. (145

Weines,

Dosserl Ed Conlek

Biscunte

von der Anglo-Swiss Biscvit o
in Winterthur (Schweiz).
In Darmſtadt nur erhältli
bei:
Hindel, J., Hofbäcker. Carlsſtraße,
Müller, Louis, Bäcker, Ballonplatz

14545) Zwei tüchtige Glaſergeſell=
für
dauernde Arbeit bei gutem Lohn
ſucht. Glaſer Hotz, Schießhausſtr.

[ ][  ][ ]

Nr. 239

Erklärung.

3481

Honogramm-
2.
Sohablonen
42 3 ſtets in 7 verſchiedenen
Ausführungen am Lager.
GIbhL) Neuheiteu in Bogen=
Bordüren, Ecken,
C½N
Kronen.
lfplättmuſter in ſehr großer Auswahl.
ſaue Monogramm=Kautſchukſtempel.
Heinrich Lautz,
Rhein- und Grafenstrasse-Ecke.
Darmſtädter Hof. 11810

4697) Eine reinl. Frau ſucht Lauf=
ſerſt
. Näh. Saalbauſtr. 28 Hinterb.
4698) Eine zuverläſſ. Frau ſucht
eichäftigung im Waſchen und Putzen.
ſmidethurmſtraße 4.

Wüchtige

A8
LuusGtsGAmlGu6

urden bei lohnender und
ſamernder Beſchäftigung geſucht.
Frankfarter
bongiesserei & Haschinenkabrik.
J. S. Fries Sohn,
Sachſenhauſen.

H10OSO
Weimarer Ausſtellung
1 M. Ziehung 14. Dec.
Darmſtädter Gewerbe=
halle
,
1 Mark,
in der Exped. zu haben.

Anläßlich meiner Aufſtellung als Stadtverordneten=Candidat ſind gänzlich
unbegründete, verläumderiſche Gerüchte über mich in Umlauf geſetzt worden. Ich
erkläre hiermit, daß ich gegen diejenigen Urheber und Verbreiter ſolcher Gerülchte,
welche mir nachgewieſen werden, Strafantrag bei Gericht ſtellen werde.
Darmſtadt, den 4. Dezember 1889.
[4700
H. Höhler, Schloſſermeiſter.
Man verlange überall
G
5
GGOSOLIT WEUIEN

us Anlaß des Kaiſerbeſuches in unſerer Stadt werden
wir Montag früh ein Blatt erſcheinen laſſen. Etwa
für dieſe Nummer beſtimmte Anzeigen erbitten wir
b bis Samſtag Mittag.
Gleichzeitig erſuchen wir, die für die nächſte Sams=
tagsnummer
C7.) beſtimmten Inſerate möglichſt frühzeitig
aufgeben zu wollen.
Expedition des Cagblatts.

Großherzogliches Hoftheater.
Freitaa, den 6. Dezember.
Feſt=Yorſtellung.
Scenen und Finale aus dem 2. Akte der Hper:
3 an be r frok e.
1 6
Heroiſch=komiſche Oper in 2 Akten von E. Schikaneder. Muſik von W. A. Mozart.

Saraſtro.
Herr Riechmann.
Tamino
Herr Hofmüller.
Ein Prieſter
Herr Klotz.
Königin der Nacht
Frau Steinmann.
Pamina, ihre Tochter
Frl. Dietz.
Erſte
Dame in
Frl. Roth.
Zweite: Dienſten der Fr. Mahr=Olbrich. Erſter ) Wächter a.d Feuer=

Erſter
Zweiter ) Genius ..
Dritter
Papageno.
Papagena
Monoſtatos, ein Mohr

Dritte Königin d. Nacht. Frau Roßmann. Zweiter) und Waſſerpforte

Frl. Ethel.
Frl. Finkelſtein.
Herr Leon.
Frl. Jungk.
Herr Sachs.
Herr Reichhardt.
Herr Bögel.

Hierauf:
Einleitung (Irrfahrt und Waldesfriede) und 8. Akt aus der Oper:
R Tiſersk
D1 e=
ch
kex.
Oper in 3 Akten. Dichtung von Wilhelm Jacoby. Muſik von Willem de Haan.

Kaiſer Karl der Große
Herr Hettſtedt.
Emma, ſeine Tochter
Frl. Roth.
Adalrun
Frl. Finkelſtein.
Ritter Gerold
Herr Bögel.

Eginhard, des Kaiſers Ge=
Herr Bär.
heimſchreiber
Die Paladine Kaiſer Karl, Ritter vom
Königshof. Ritter u. Mannen vom Rhein.

Der Verkauf von Billets zur Feſt=Vorſtellung findet am Vormittag von 10-1 Uhr
an der Kaſſe im Hoftheater ſtatt, doch nur inſoweit, als Allerhöchſtenorts über die Plätze
nicht verfügt worden iſt.
W. Abends bleibt die Kaſſe geſchloſſen. -
Für den Beſuch der Feſt=Vorſtellung ſind folgende weitere Anordnungen getroffen:
1) Die Anfahrt geſchieht nur unter dem Porticus, Thüre links.- 2) Die Beſucher
der Plätze in Höhe des 2. und 3. Rangs haben nur Zugang auf den weſtlichen Treppen
Zeughausſeite). Der Weg zur rechten Seite führt nur durch die Garderoben der betreffen=
den
Mittellogen.- 3) Eingang zu den Sperrſitzen, den IV. Rang und den Gallerien nur
durch die äußeren öſtlichen und weſtlichen Thüren.
Das Foyer iſt für den allgemeinen Beſuch am heutigen Abend geſchloſſen.
Anfang halb 8 Uhr.

Samstag. 7. Dezember.
Abonnement suspendu.
Krieg im Frieden.
Luſtſpiel in 5 Akten von Moſer und
Schönthan.
Die geehrten Abonnenten, welche ihre

Sonntag, 8. Dezember.
Abonnement suspendu.
Figaro's Hochzeit.
Komiſche Oper in 4 Akten von
W. A. Mozart.
Plätze zu dieſen Vorſtellungen zu behalten

wünſchen, wollen die Billets und zwar am Samstag, den 7. Dezember, vormittags von
9-11 Uhr gegen Vorzeigung der gelben reſp. blauen Abonnements=Karten für die
erſte Vorſtellung; am Sonntag, den 8. Dezember, vormittags von 9-11 Uhr gegen Vor=
zeigung
der gelben reſp. rothen Abonnements=Karten für die zweite Vorſtellung an
der Tageskaſſe im Großh. Hoftheater in Empfang nehmen.
Der Verkauf der übrigen Billets findet an den betreffenden Vorſtellungstagen, vor=
mittags
von 11-1 Uhr und abends - wie gewöhnlich - an der Kaſſe ſtatt.
502

[ ][  ][ ]

Nr. 23½
3482
Nachrichten des Standesamts Darmſtadt I (Beſſungen
vom 28. November bis 4. Dezember 1889
Geborene: Am 25. November: Ein unehelicher S. Georg. Am
25.: Dem Großh. Geometer Martin Vornoff, T. Charlotte. Am
27.: Dem Buchdruckereiarbeiter Emil Friedrich, S. Emil Georg.
Am 28.: Dem Augenarzt Dr. Karl Georg Röder, S. James Hugo.
Am 1. Dezember: Dem Weißbinder Johann Friedrich Wittmann,
S. Heinrich.
Auſgebote: Der Schmiedmeiſter Karl Friedrich Maurer
und Johannette Karoline Nohl. T. des Schloſſermeiſters Jacob
Nohl dahier. Der Polizei Revier=Kommiſſär Auauſt Martin Bour=
geois
und Marie Fritz, L. des verſtorb. Großh. Forſtwarts Johann
Heinrich Fritz dahier.
Cheſchriehungen: Am 1. Dezember: Der Schuhmacher Heinrich
Stillinger mit Eva Förſter dahier, L. des Taglöhners Johann
Joſeph Förſter zu Müden
Geſtorbene: Am 28. November: Die Witwe des Schiffsarztes
Dr. Wilhelm Brunner, Marie geb. Brunner, 50 J. alt, kath. Am
30.: Der Schneidermeiſter Georg Wilhelm Schmitt, 68 J. 11 M.
9 T. alt, ev.

Politiſche Ueverſicht.
Deutſches. Reich. Se. Maj. der Kaiſer empfing am 3. nach der
Tafel den Ober=Hof= und Hausmarſchall von Liebenau, konferierte
von 3 bis 4½ Uhr mit dem Staatsſekretär Grafen Bismarck und
erledlate alsdann noch einige dringende Regierungsangelegenheiten.
Am Abend beſuchten der Kaiſer und die Kaiſerin gemeinſam die
Vorſtellung Die Räuber' im Schauſpielhauſe und kehrten hierauf
mittels Sonderzuges nach der Wildparkſtation und von dort zu
Wagen nach dem Neuen Palais zurück. Am 4. vormittags kon=
ferierte
der Kaiſer gemeinſam mit dem Vice=Admiral Freiherrn
v. d. Goltz, dem Kontre=Admiral Heusner und dem Kapitän zur
See Freiherrn v. Senden=Bibran, arbeitete mit Generallieutenant
v. Hahnke und empfing den Direktor im Reichsamt des Innern
Geh. Ober=Regierungsrat Nieberding. Um 11 Uhr 38 Minuten
reiſte der Kaiſer von der Wildparkſtation aus mit Extrazug nach
Deſſau ab, wo er gegen 2 Uhr eintraf.
Der Kaiſer richtete am 4. morgens an Emin Paſcha und Stan=
ley
, welch letztern er bei deſſen letztem Berliner Aufenthalt vor vier
Jahren kennen gelernt hat, aus Anlaß ihrer bevorſtehenden glück=
lichen
Ankunft an der Küſte zwei ſehr warm gehaltene Begrüßungs=
telegramme
. Vor der Abreiſe nach Deſſau, Darmſtadt, Worms
und Frankfurt a. M. kam der Kaiſer noch auf einige Stunden nach
Berlin und beehrte u. a. den Staatsſelretär des Auswärtigen
Amtes Staatsminiſter Grafen Bismarck=Schönhauſen mit einem
längern Beſuche.
Der türkiſche General Riſtow Paſcha hat Berlin wieder ver=
laſſen
und ſich nach Stettin beaeben; der General Hobe Paſcha
wird dagegen mit ſeinen türkiſchen Begleitern noch einige Zeit in
Berlin verbleiben. - Der Kronprinz von Schweden wird am 6.
d. nachmittags hier ankommen und am darauffolgenden Abend über
Leipzig, Hof, München die Reiſe nach Meran fortſetzen. Der chi=
neſiſche
Geſandte hat ſich auf einige Tage nach Petersburg begeben,
wo er gleichfalls beglaubigt iſt.
Der Hamburger Korreſpondent erklärt die Börſengerüchte
von einer Erkrankung des Fürſten Bismarck für vollſtändig er=
funden
. Das Befinden des Fürſten iſt vorzöglich und macht der=
ſelbe
täglich Spaziergänge.
Oberpräſident v. Bennigſen iſt von Berlin nach Hannover ab=
gereiſt
, um dort als Königl. Kommiſſar den Provinziallandtag zu
eröffnen und den Sitzungen beizuwohnen.
Wie der Staatsminiſter Dr. v. Bötticher bereits in einer der
letzten Reichstagsſitzungen angezeigt hat, wird ſich der Bundesrat
in nächſter Zeit auch mit der Frage der Errichtung der Verſicherungs=
anſtalten
für die Invaliditäts= und Altersverſicherung zu beſchäftigen
haben.
Der Reichsanzeiger' entwirft von der Lage der Kohleninduſtrie
in Weſtfalen im allgemeinen ein günſtiges Augenblicksbild. Daß
eine völlige Zufriedenheit der Berg= und Kohlenarbeiter noch nicht
eingetreten ſei, liege an den fortdauernden Aufhetzungen durch ge=
wiſſenloſe
Agitatoren.
Iu parlamentariſchen Kreiſen nimmt man an, daß der Reichs=
tag
ſchon Ende nächſter Woche ſeine Weihnachtsferien beginnt. Auch
die volle Erledigung des Sozialiſtengeſetzes wird vor den Ferien
ſchwerlich mehr gelingen. Der Beginn der dritten Beratung des
Etats im Plenum des Reichstags iſt erſt nach Neujahr zu erwarten.
Der Reichstag ſetzte am 4. die Beratung des Antrags Barth
(die ſog. Abkehrſcheine betr.) fort. Abg. Stötzel wies die vorgeſtrigen
Angriffe des Abg. Kleine zurück, verteidigte die Beſtrebungen und
die Haltung der Arbeiter und ſtimmte dem Antrage zu. Abg. Ham=
macher
verteidigte die Arbeitgeber. Dieſelben hätten es nicht an
Wohlwollen fehlen laſſen; der gegenwärtigen Sirömung gegenüber
müſſe der Arbeitgeber die Gleichberechtigung der Arbeiter aner=
kennen
. Der Redner ſchließt mit dem Diktum: discite moniti
Arbeitgeber und Arbeiter! Miniſter v. Bötticher erklärte, der An=

trag gebe zu einer Diskuſſion keinen Anlaß, da die Enquete nol
nicht abgeſchloſſen ſei. Die notwendigen Mittel könnten erſt nazh
der Gewinnung voller Klarheit zur Anwendung gelangen; niemand
wünſche mehr den Frieden als er ſelbſt. Abg. Windthorſt beklagre
auf das lebhafteſte den ſchleppenden Gang der Enquete und G=
fürchtet
das äußerſte, wenn bis Sonntag nicht eine Einigung übe
die Sperre erzielt ſei. Von der Harmonie zwiſchen Arbeitnehmem
und Arbeitgebern hänge das Wohl und Wehe der geſamten Ie=
duſtrie
ab.
In der Sozialiſtengeſetz=Kommiſſion beantragten am 4. Be
Konſervativen den 8 24 der Regierungsvorlage, betr.) die Au=. wiederherzuſtellen. Im Verlaufe der Debatte erkläre
Windthorſt, daß er aus taktiſchen Gründen in zweiter Leſung geg=
die Regierungsvorlage ſtimmen werde. Der Antrag Heael wurc
abgelehnt und 8 24 ſomit auch in zweiter Leſung geſtrichen. D0,
ganze wurde mit 18 gegen 8 Stimmen angenommen.
Nach einer Kaiſerlichen Ordre wurde den betr. Marinemanh
ſchaften die Beteiligung an den Kämpfen in Oſtafrika vom 6. Setl.
1883 bis 18. Juli 1889 und in Samoa am 18. Dezember 1888 as
ein Kriegsjahr in Anrechnung gebracht; desgleichen wurden d e
Beſatzung der Pacht Hohenzollern' die Reiſen nach dem Nordca
nach England und nach dem Mittelmeer als doppelte Dienſtze.
angerechnet
Nach einem der Neuquinea=Compagnie zugegangenen Telegram 7
des Generaldirektors Arnold iſt Regierungsrat Roſe wohlbehalten
in Finſchhafen eingetroffen und der kommiſſariſche Landeshaupe=
mann
Geh. Poſtrat Krätke hat das Schutzgebiet verlaſſen.
Emin Paſcha und Stanley ſind am 4. wohlbehalten in Bag=
moyo
eingetroffen
Prinzregent Luitpold hat von Rohrbrunn aus dem Staat=
miniſter
Frhr. v. Lutz zu ſeinem Geburtstaa am 4. ds. ein in überau
herzlichen und anerkennenden Ausdrücken gehaltenes Beglück
wünſchungstelegramm geſandt.
Schweiz. Bundesrat Droz beantwortete am 4. im Nationalrat
eine Anfrage betreffs der Aeußerung des Grafen Bismarck über di
Bundesgenoſſenſchaft der Schweiz im Kampfe gegen ſozialiſtiſck=
Beſtrebungen und gegen die Nachſtellungen der deutſchen Sozian
demokratie in der Schweiz. Droz erklärte, er habe aus dem von
ſtenographiſchen Bulletin des deutſchen Reichstages mitgeteilten
Wortlaut der Rede des Grafen Bismarck den Sinn nicht herau= können, daß zwiſchen beiden Staaten zum Zweck eines 6
meinſchaftlichen Vorgehens gegen die Beſtrebungen der Sozial

demokratie Vereinbarungen bereits getroffen ſeien oder getroffen ;
werden im Begriffe ſeien. Uebrigens gereiche es ihm zur Befriedig

ung im allgemeinen konſtatieren zu können, daß die Beziehungen
der Schweiz zu Deutſchland wieder die früheren, wie ſie vor dem
Zwiſchenfall waren, geworden ſeien. Nationalrat Müller danz
für die Aufklärungen und konſtatiert, daß die Schweiz ſtets bere;
ſei, ihre internationalen Pflichten gewiſſenhaft zu erfüllen, aber
auch feſt entſchloſſen, mit Niemanden. einen Bund oder eine Bundes
genoſſenſchaft behufs Unterdrückung politiſcher Gedanken oder Bu=
ſtrebungen
einzugehen.
Oeſterreich=Angarn. Der Kaiſer empfing am 3. den Beſuc
des Königs von Dänemarck. Die Kaiſerin wird demnächſt vor
Miramare in Wien eintreffen.
In der Sitzung des öſterreichiſchen Abgeordnetenhauſes vom 8
brachte der Abg. Plener eine Interpellation darüber ein, welch-
Stellung die Regierung gegenüber den ſtaatsrechtlichen Anſprücher!
wie ſie in den Beſchlüſſen des Landtages vom 9. November niedem
gelegt ſeien, einnehme, namentlich ob ſie ſich nicht für verpflichte
halte, dieſen die Grundlagen des Staates bedrohenden Beſtrebunge.
nachdrücklichſt entgegenzutreten, und ob ſie es noch immer für zun
läſſig halte, ſich den Deutſchen in Böhmen gegenüber ablehnend zu
verhalten. Ferner wurde von Plener eine Interpellation wege-
der
erfolgten Unterſagung von Kundgebungen der deutſchen Be=
völkerung
in Böhmen gegen die Beſchlüſſe des böhmiſchen Land
tages eingebracht.
Ueber die Beratungen der Führer der Rechten des Abgeordnetem
hauſes melden die Parteiblätter, daß die Fraktionen ihre Anſprüch/
vorläufig vertagten, nur die Slovenen dürften wirtſchaftliche Vor:
teile erzielen, jedoch kündigen die ezechiſchen Blätter an, daß dig
Czechen, ſobald die wichtigſte Arbeit des Reichsrats vorüber ſes
eine Abänderung der böhmiſchen Landtagswahlordnung zu ihres
Gunſten verlangen würden.
In der ezechiſchen Univerſität in Prag veranſtalteten die Pro=
feſſoren
in ihren Vorträgen unter dem Jubel der Studenten Kund=
gebungen
für Huß.
Das zwiſchen den ungariſchen Abgeordneten Orban und Horvath
ſtattaefundene Piſtolenduell verlief ohne Reſultat.
Franktreich. Dem Arbeitsminiſter ging ein Geſuch einer eng:
liſchen Geſellſchaft um Konzeſſionserteilung für den Bau einem
Brücke über den Kanal zu. Der Marineminiſter beſchloß nach der
Debats: im Einverſtändnis mit dem Miniſter des Aeußern eirz
Krieasſchiff nach Braſilien zu ſchicken.
Nach amtlichem Bericht des franzöſiſchen Botſchafters in Rom=
Mariani, hat Crispi ſeine Bereitwilligkeit, in neue Verhandlungen

[ ][  ][ ]

Nr. 239
m den franzöſiſcheitalieniſchen Handelsvertrag einzutreten, aus=
p
. ochen.
In einer offiziöſen Mitteilung wird erklärt, die Regierung habe
ul. die Abſicht, die im Jahre 1885 mit Italien, Griechenland, der
weiz und Belgien geſchloſſenen Münzkonvention zu kündigen.
In Cherbourg wohnten am 8. abends die Offiziere und Mann=
ſen
der dort ankernden ruſſiſchen Fregatte Wladimir Monomach
Vorſtellung im großen Theater bei. Bei ihrem Eintritt in den
hirerraum ſpielte das Orcheſter die ruſſiſche Hymne, die Zu=
ſer
erhöben ſich und riefen: Es lebe Rußland! und die Ruſſen
norteten E3 lebe Frankreich! So und ähnlich ging es den
ſem Abend hindurch fort
Belgien. Der König richtete eine Depeſche an Stanley, worin
dieſem, ſowie Emin Paſcha für deſſen Aufeuthalt in Brüſſel
Wniglichen Palaſt zur Verfügung ſtellt.
Anläßlich der Intervellation über die Amtsenthebung Gautier's
am 4. die geſamte Brüſſeler Garniſon bereit geſtellt. Es kam
c nicht zu Ausſchreitungen.
Ftalten. Der Schatzminiſter Giolitti beabſichtigt, der Kammer
Vorſchlag zu unterbreiten, den geſamten Fehlbetrag durch den
thuf von Rentenbeſtänden aus der aufgelöſten Penſionskaſſe zu
ler. Ferner wird die Regierung dem Varlament bereits in den
uhen Tagen einen Geſetzentwurf betreffend die Gründung einer
ſöm Grundkreditbank zugehen laſſen, deren Thätigkeit ſich über
Italien erſtrecken ſoll.
Rußkand. Das Journal de St. Petersbourg; dementiert auf
beſtimmteſte die Meldung der Dailh News- über türkiſch=
üiſche
Verhandlungen wegen der Abtretung eines Teiles von
humien gegen einen Verzicht Rußlands auf die türkiſche Kriegs=
ehüdigung
.
27pten. Die Regierung ſchickte am 4. den Dampfer=Mauſouah=
Sanſibar, um Stanley und Emin Paſcha abzuholen.
zuuie
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 6. Dezember.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben am 30. v. Mts.
O berrechnungsregiſtrator Hoffmann und den Steueraſſeſſor
ſemenz zu Sekretären bei der Ober=Rechnungskammer ernannt.
2 Se. Königl. Hoheit der Erbgroßherzog trafen geſtern Abend
15 Min. von Leipzig hier ein.
13 Ihre Kgl. Hoheit Prinzeſiun Heinrich werden Montag Nach=
4 nach Corfu abreiſen.
Der D. 8tg. zufolge wird Se. Majeſtät der Kaiſer und
ſönigl. Hoheit der Großherzog die Fahrt vom Bahnhof zum
Loz heute Vormittag mit offenem Viererzug zurücklegen. Die=
wird
in kurzem Trabe von dem Rheinthor durch die Rhein=
he
über den Markt an die Hauptwache des Schloſſes gehen.
Gefolge Sr. Majeſtät werden ſich befinden J. J. Exz. Exz.
achnke, v. Wittich. v. Lucanus. Generalmajor v. Wedell, Hof=
rcull
Graf v. Pückler, Generalarzt und Leibarzt Dr. Leuthold
ſe Flügeladjutanten Major v. Scholl und Major v. Hülſen.
Lahrt zur Jagd findet gegen ½11 Uhr ſtatt, ebenfalls im
den Viererzug und Spitzenreiter vorauf. Die Abfahrt geſchieht
et Hauptwache über den Markt auf den Varadeplatz, wo die
hervereine Aufſtellung genommen haben, nach deren Beſichtigung
hrt durch die Alexanderſtraße, Heinheimerſtraße, Kranich=
brTraße
geht. Der Rückweg wird durch die Kranichſteiner=
ke
, Lauteſchlägerſtraße, den Herrngarten, Theatergarten über
Prradeplatz zur Parforcebrücke genommen.
2 Se. Majeſtät der Kaiſer wird im Großh. Reſidenzſchloß die
Aemblée=Zimmer im Kaiſerſaal=Bau bewohnen. Der Aufgang
lenſelben iſt von der Treppe an der Hauptwache und iſt derſelbe
3 und links reich mit Blattpflanzen beſtellt. Nach durch=
im
eines kurzen Korridors, in deſſen Fenſterniſchen ebenfalls
kuen ſtehen, gelangt man zu den Zimmern Sr. Majeſtät, ehe=
hewohnt
von der Landgräfin Caroline. Zunächſt betritt man
m gelbem Seidendamaſt ausgeſchlagenes Zimmer, an das ſich
laues reiht. Es folgt dann ein kleinerer roter Saal, nach
et man durch ein kleines gelbes Kabinet in das nicht ſehr
Arbeitszimmer Sr. Majeſtät des Kaiſers tritt. Dasſelbe iſt
emfach ausgeſtattet. Ueber dem großen polierten Schreibtiſch
in Bildnis der Königin Luiſe als junge Prinzeſſin. An der
genſter gegenüberliegenden Wand befindet ſich ein überaus
ſiges Porträt, das den König Friedrich Wilhelm III. in ſeinen
chahren darſtellt. Es folgt das mit grünem Stoff beſchlagene
ſimmer für den Kaiſer. Dasſelbe iſt ebenfalls ſehr einfach
tm und enthält außer dem Bett nur wenige Möbel. Ein
he-gerichtetes jedoch mit der Vertäfelung aus der Zeit um
urſehenes Toilettezimmer und ein Garderoberaum rethen ſich
ch letzteren betritt man das Badezimmer, das vollſtändig
l. Auf der Nordſeite des Kaiſerſaal=Baus läuft den Zimmern
Amjeſtät des Kaiſers entlang eine lange Galerie, die ſogen.
ngalerie, in der prächtige altertümliche Möbel aufgeſtellt
ud an deren Wänden die Familienbilder der regierenden
n des Großh. Hauſes ſeit Philipp dem Großmütigen bis zur

5483
Jetztzeit hängen. In den anſchließenden ruſiſchen Zimmern befindet
ſich noch ein größerer Empfangsſaal für den Kaiſer. Das Gefolge
logiert im ſog. Glockenbau mit Ausnahme des Generals v. Hahnke,
dem zwei der vorgenannten ruſſiſchen Zimmer eingeräumt ſind.
Die Marſchalltafel heute Mittag findet im weißen Saal ſtatt,
während die große Galatafel am Samstag im Kaiſerſaal, der über
den Gemächern Sr. Majeſtät des Kaiſers hinzieht, gedeckt wird.
Die zu derſelben geladenen Perſonen verſammeln ſich hierzu in den
ſog. Kaiſerzimmern, die ſämtlich in reichem Empire =Stil einge=
richtet
ſind.
Miniſter Dr. Neidhardt Cxz. und Major v. Scholl, Flügel=
adjutant
Sr. Majeſtät des Kaiſers, ſind bereits von Berlin hier
eingetroffen.
2 Das Gefolge Sr. Majeſtüt des Kaiſers beſteht aus 32 Per=
ſonen
: 8 Kavaliere, 5 Beamte und 19 Diener.
Bei der am nächſten Sonntag zu Ehren des deutſchen
Kaiſers ſtattfindenden Galatafel wird auf beſondere Einladung auch
die Prinzeſſin Chriſtian von Schleswig=Holſtein nebſt ihren Töchtern,
ſowie die Landgräfin von Heſſen teilnehmen. Nachmittags begiebt
ſich der Kaiſer nach Worms, um der Aufführung Drei Jahr=
hunderte
am Rhein' im Volksſchauſpielhauſe beizuwohnen.
Wie bereits mitgeteilt, beginnt das Theater am Freitag abend
erſt um halb 8 Uhr. Es iſt deshalb ratſam, mit der für dieſen
Abend in Ausſicht genommenen Illumination nicht zu früh zu be=
ginnen
.
Die Ausſchmückung der Stadt hat ſich überaus prächtig
geſtaltet und werden wir in nächſter Rummer unſeres Blattes aus=
führlich
darüber berichten. Geſtern Nachmittag herrſchte ein unge=
mein
lebhaftes Treiben in den Hauptſtraßen und brachte jeder ein=
treffende
Bug zahlreiche Fremde. Die Fahrbahn der via triumphalis
iſt geſtern mit gelbem Sand beſtreut worden.
Auf dem Dache des Stadthauſes wurden geſtern Nachmittag
mit großer Schwierigkeit noch drei Fahnen aufgeſtellt. Die häßlich
gelben Franzen an der Dekoration des Stadthauſes wurden mit
Goldbronze überſtrichen und hat dadurch die Ausſchmückung weſent=
lich
gewonnen.
Die Kapelle des 1. Großh. Heſſ. Inf.=(Leibgarde=RRegiments
Nr. 115 unter der bewährten Leitung des Stabshautboiſten Hilge ver=
anſtaltet
am Freitag den 6. Dezember im Saalbau zu Ehren der
Anweſenheit Seiner Majeſtät ein großes patriotiſches Konzert. Das
Konzert beginnt erſt um 8 Uhr, um dem Publikum die Gelegenheit
zu geben auch die Illumination zu ſehen.
Den N. H. V. zufolge iſt Frl. Neumeyer auf 3 Jahre für
die Großh. Hofbühne engagiert worden. Danach ſcheint feſtzuſtehen,
daß Frl. Finkelſtein aus dem Verband des Großh. Hoftheaters
cheidet
Der Vortrag des Herrn Privatdocenten Dr. Hanſen in
der Monatsverſammlung der Sektion Darmſtadt des Deutſch= und
Oeſterreichiſchen Alpenvereins vom 3. ds. Mts. eine Küſtenfahrt
von Tripolis durch die kleine Shrte nach Tunis' brachte eine Fülle
von neuen und intereſſanten Betrachtungen. Einleitend beſprach
der Redner in vergleichenden Bemerkungen die Flora der Riviera,
Sieiliens und Maltas mit anziehenden ſcharfen Beobachtungen.
Auf der Ueberfahrt nach Tunis, welche auf einem franzöſiſchen
Dampfer ausgeführt wurde, fand der Reiſende ſehr geringes wiſſen=
ſchaftliches
Verſtändnis und Entgegenkommen ſelbſt bei dem Schiffs=
arzte
. Tripolis, ſeine Straßen und Häuſer, Bewohner, das Straßen=
leben
, der geringe Handel, die Umgebung wurden äußerſt anſchau=
lich
geſchildert, wobei zahlreiche gute Photographien dem Verſtänd=
niſſe
der Hörer zu Hilfe kamen. Auch die Reiſe nach Tunis, der
Aufenthalt daſelbſt, der Beſuch der Umgebung, insbeſondere des
trümmervollen aber an Bauwerken armen Grund= und Bodens Kar=
thagos
brachten belehrende unterhaltende Schilderungen. Tunis iſt
eine vollſländig franzöſiſche Stadt geworden, der einſt mächtige
Bey franzöſiſcher Staatspenſionär. Der Bazar iſt angefüllt mit
europäiſchen Waaren, einheimiſches Fabrikat kommt nur ſehr ſelten
vor; die orientaliſche Sitte der drei und mehrfachen Ueberforderung
des Käufers ſteht hier und in Tripolis in voller Blüthe, doch liegt
im Orient weit weniger eine betrügeriſche Abſicht als der Wunſch
des Verkäufers zu Grunde ſich mit den Fremden ein Stündchen
zu unterhalten; beſonders wißbegierig waren Mauren, Türken und
Araber hinſichtlich der Machtverhältniſſe Deutſchlands und ſeines
Kaiſers. Der formvollendete und äußerſt durchſichtige Vortrag des
Herrn Dr. Hanſen fand lebhaften Beifall und den Ausdruck des
wärmſten Dankes durch den Vorſitzenden. - Die Neuwahl des
Vorſtandes beſtätigte die ſeitherigen Mitglieder, Herr Rechtsanwalt
Lind wurde Schriftführer; die Wahlen waren einſtimmige. Aus
dem Jahresbericht bemerken wir, daß die Mitgliederzahl der Sektion
Darmſtadt nach dem Beitritt von 33 Mitaliedern im letzten Jahre
ſich auf 230 gehoben hat, ein ſolch ſtarker Zugang fand noch nie=
mals
ſtatt. - Hahlreiche photographiſche Aufnahmen aus dem Hoch=
gebirge
(durch die Güte der John'ſchen Buchhandlung zur Verfüg=
ung
geſtellt) lagen zur Einſicht offen.
L Aus der Eiſelgegend und dem Hundsrück laufen Berichte
ein, nach welchen in dortiger Gegend bereits fußhoher Schnee
liegt und der Verkehr vielfach geſtört iſt. Die Kälte iſt dort ſchon

[ ][  ]

8484
Kr.
bis zu 9. Grad geſtiegen. Moſel und Nahe haben bereits ſeit
mehreren=Tagen Treibeis. Auch aus einzelnen Taunusgegenden
liegen ſchön Meldungen über Verkehrsſtörungen dürch Schnee=
fall
vor.
ERV. Die hervorragenden. geſchmackvollen Delorationen der
beiden Bahnhöfe, des Poſt= und Bankgebäudes, welche allgemeines
Intereſſe erregen, wurden entworfen und ausgeführt durch die Hof=
Möbelfabrik von J. Glückert. Genannter Firma ſind auch die
Schmückungen der Hauptgebäude der Stadt Worms übertragen
worden.
9 Griesheim, 5. Dezember. Nächſten Sonntag Nachmittag
ſpricht Herr Ingenieur Brockmann=Offenbach im hieſigen Lokal=
pewerbverein
über das Zeichnen in den gewerblichen Fort=
bildungsſchulen
und ſeine Bedeutung für Handwerker und Arbeiter.
Worms, 4. Dez. Sämtliche Arbeiter der Stadt Worms
werden dem Kaiſer bei ſeinem Sonntag nachmittag hier ſtatt=
findenden
Beſuch eine Begrüßungsadreſſe überreichen.
St. Frankfurt, 4. Dez. Die Photographie van Boſch hat ſo=
eben
Emaille=Photographien von Künſtlerinnen ꝛc. nach
einem neuen ſehr wirkungsvollen Verfahren ausgeſtellt.
8t. Frankfurt, 4. Dez. Aus der Oper haben wir eine vorzüg
liche Aufführung von der Jüdin zu verzeichnen mit Frau Luger als
Recha; und Herrn von Brandowsky als Eleazar. Beide hatten
großen Applaus, nicht minder aber Fräul. Ruzicka, welche ſich in
der an und für ſich mehr als Staffagerolle ſkizzierten Partie der
Prinzeſſin Cudoxia; als treffliche und geiſtvolle Sängerin be=
währte
.
Eſſen im Dezember. Die chineſiſche Regierung hatbei
Krupp für 4½ Millionen Mark 36 ſchwere Geſchütze für die nord=
lichen
Forts von Shanghai beſtellt.
Berlin, 3. Dezember. In Berlin, dem Sitze des Reichs= Ver=
ſicherungsamts
, iſt auf Anregung des bei dieſer Behörde ſeit dem
Jahre 1885 beſchäftigten, durch die Herausgabe des bei den meiſten
Behörden und Krankenkaſſen eingeführten Taſchenkalenders zum
Gebrauche bei Handhabung der Unfall= und Krankenverſicherungs=
geſetze
bekannten expedierenden Sekretärs Götze ein Auskunfts=
Bureau errichtet worden, welches ſich zur Aufgabe geſtellt hat,
den im Deutſchen Reiche gegen Unfall verſicherten Perſonen in
allen, die Pflichten und Rechte der Verſicherten betreffenden Fragen
mit Rat und That zur Seite zu ſtehen. Ferner iſt in Ausſicht ge
nommen worden, mit dem Auskunfts=Bureau für die nur teilweiſe
erwerbsunfähig gewordenen und mit einem Bruchteil der Vollrente
abgefundenen Perſonen, welche infolge der Schädigung der Er=
werbsfähigkeit
ihre Thätigkeit auf dem bisherigen Arbeitsfelde
haben einſtellen müſſen, einen Arbeitsnachweis zu verbinden,
welcher den Verletzten ermöglicht, nach ihren Kenntniſſen und körper=
lichen
wie geiſtigen Fähigkeiten auf dem übrigen wirtſchaftlichen
Gebiete ſich darbietende Arbeitsgelegenheiten zu ergreifen.
Verlin. Die im Auguſt und September unternommene wiſſen=
ſchaftliche
Nordſee=Expedition hat ergeben, daß ergie=
bige
Häringsfiſchgründe in der Nordſee kaum hundert
Seemeilen von der Küſte Nordſchleswigs ſich befinden, die ein
Produkt liefern werden, welches an Güte weder den ſchottiſchen
noch ſchwediſchen Häringen nachſteht, ſie eher noch übertrifft.
Lübeck, 4. Dez. Das Beſinden des Großherzogs von
Mecklenburg=Schwerin, der ſich bekanntlich in Cannes auf=
hält
, hat ſich einem Telegramm zufolge ſehr verſchlechtert.
Paris, 4. Dez. Der Eiffelturm ſoll, wie Pariſer Blätter
melden, nächſtes Jahr in ſeiner erſten Etage zu einem großen,
luxuriös eingerichteten Hotel umgewandelt werden; 500 Paſſagier=
zimmer
und 20 Geſellſchaftsräume ſind auf den bereits fertig
geſtellten Plänen vorgeſehen. Direktor Alphand hofft, daß kein
Engländer Paris beſuchen werde, ohne wenigſtens eine Nacht auf
dem Eiffelturme geſchlafen zu haben.
London, 4. Dezember. Ein Telegramm des =Standard= meldet:
Während einer Theatervorſtellung in Wienhin in China brach die
Zuſchauertribüne ein, wobei 200 Perſonen getötet wurden.
Briſtol, 4. Dezember. Der Ausſtand der Dockarbeiter iſt
beigelegt.
Neapel, 4. Dezember. Die Kaiſerin Friedrich iſt mit den
Prinzeſſinnen=Töchtern an Bord der=Surpriſe' hier angekommen
und wurde von den Behörden empfangen.

Großherzogliches Hoftheater.
Mittwoch, 4. Dezember.
E. M. Eine lange Lebensdauer glauben wir dem Schönthan'ſchen
Luſtſpiel Das letzte Wort; nicht verſprechen zu dürfen. Es
erinnert uns bedenklich an ſolche Eintagsfliegen wie Roſenkranz
und Güldenſtern; deren Spur auch ſehr ſchnell verloren war, ſo=
bald
die Spielzeit, in der ſie zum erſten und letzten Male erſchie
nen, von uns Abſchied nahm.
Das letzte Wort- krankt vor allem an dem Uebel, daß es
nicht eine Perſon hat, über welche man ſich von Herzen beluſtigen
oder für die man ſich rechtſchaffen intereſſieren kann. Ein Anſatz

239
zu einem intereſſanten Fall' wird wohl im Beginn gemacht. M=
erwartet
nun, daß ſich an die Ausweiſung des ruſſiſchen Journ
liſten irgend ein flottes Intriguenſpiel knüpfen werde. Ni h
davon Es wird einfach weiter geliebt, geſcherzt und geweint,
ob die Affaire aar nicht vorhanden wäre. Auch die Baronin Wiy=
v
. Bagoleff bekümmert ſich um ihren Bruder nur noch ſo weit,
ihr dies ihre Teilnahme für den jungen Privatdozenten Joham
Mantius geſtattet. Boris Boranoff ſcheidet in aller Stille aus
Handlung aus und wir hören über ihn nur noch zum Schluß,
er bei dem verſöhnten und durch ſeine Penſionierung ruhiger
wordenen Geheimrat als Dineraaſt erſcheinen wird. Der Schu=
ſpieler
, der im Beſitz dieſer Rolle iſt, muß ſich außerordenA
glücklich fühlen! Herr Edward war der beneidenswerte.
die Baronin v. Bagoleff aibt ſich Frln. Cramer redliche Malb
leiſtet ſich ſogar ein gebrochenes Deutſch, aus welchem man fre
ther auf eine Ungarin, als auf eine Ruſſin ſchließen könnte, cb
Lorbeeren ſind bei dieſer Aufaabe auch nicht zu ernten, da die Dan=
wohl
ziemlich viel von ihrem Racentemperament redet, aber wa
davon entwickelt. Einer Figur wie die des Alexander Jorna
der eigens einen Weg auf die fremden Geſandtſchaften unterninn
um zu erfahren, wie ſein Rufname (Alexander) auf ruſſiſch u.
italieniſch laute, einer ſolchen Figur guckt das Zurechtgemachte "
jeder Falte. Starken Glauben verlangt auch der Privatdo.
Mantius. Die Bekehrung eines ſteifen, pedantiſchen Gelehrten
ſeurigen Liebhaber iſt ſchon häuſig als Luſtſpielmotiv genom
u. a. erinnern wir an Die Tochter Belials;, aber weshalb Scl,
than ſeinen gelehrten jungen Mann mit gar ſo wenig Geiſt zu=
ſtattet
, iſt ſchwer zu begreifen. Mit wie viel Feinheit hat
ähnliche Figur, z. B. Pailleron in dem Luſtſpiel Die Welt, in 1
man ſich langweilt', geſchaffen. Herr Hacker ſuchte durch eim
ſchicktes Spiel das Deſizit nach Kräften zu decken. - Mit
Kanzleirat Gerlach, der zu der Sorte Menſchen gehört, die
förmliches Geſchäft daraus machen, ihren Nächſten unliebſame
ſchichten zuzutragen oder ihnen ein verletzendes Mitleid arz
dringen, hat der Autor den einzig glücklichen Luſtſpieltypus an-
griffen
. Herr Wagner hat denſelben ſcharf herausgearbeitet.
übrigen Rollen geben zu näherer Erörterung keinen Anlaß.
wähnung verdient nur noch, daß Herr Steude für den gutmü
gen Gecken Jordan den richtigen Ton fand.
Viel Arbeit kann die Einſtudierung des Stücks nicht gek/
haben, und das iſt noch gutl Wir hoffen unſeren tüchtg
Schauſpielern bald wieder in einer Luſtſpielnovität, aber un
günſtigeren Verhältniſſen zu begegnen.

Welch reiche Auswahl von Artikeln angekauft worden
ob ſür Luxus oder für die Wirtſchaft, ob theuer oder billig
dem Weihnachtstiſch fehlt gewiß auch diesmal nicht ein Gegenſtin
der nun ſchon ſeit Jahren bei ſeinem Erſcheinen ſtets mit Fru
begrüßt wird und deſſen Beliebtheit von Jahr zu Jahr wäk
Es iſt dies Mey's Abreißkalender, den die Firma Mey u. Eci
Leipzig=Plagwitz auch für 1890 herausgegeben hat. Derſelbe
ſcheint diesmal, wie wir hören, mit fünf verſchiedenen reizen
Bildern, zu denen die Entwürfe von denſelben Künſtlern herge
ſind, die für die 1880er Kalenderbilder zuſammen 4000 M. Vräm
erhielten. - Bei der hocheleganten und reichhaltigen Ausſtat
des Kalenders bringt auch wieder jedes Tagesblättchen ſorgfch
ausgewählte Dichterſprüche oder Sentenzen, welche Einrich u
Mey's Abreißkalender mit Recht in allen Kreiſen zu außergew.
licher Beliebtheit verholfen hat. Wir können wohl ſagen, daß
auf dieſem Gebiet etwas gleich Schönes, Praktiſches und O
Billiges noch nicht vorgekommen iſt und freut es uns, unſern La=
mitteilen
zu können, daß Mey's Abreißkalender für 1890 au
unſerer Stadt käuflich zu haben ſind und zwar zu dem Jedermr
erreichbaren Einzelpreis von 50 Pfg. das Stück.
Spreeathener. Dreißig Berliner Bilder von C. W. Al=
In eleganter, origineller Mappe. Verlag von C. L. Wiskoll
Breslau. Preis 20 M. Die Augen der ganzen Welt ſind auft
in beiſpiellos raſcher Entwickelung aufſtrebende Berlin gerich
An 60000 Fremde aus allen Nationen ſind täglich die Gäſte
jugendlichen Kaiſerſtadt. Gegenüber der betäubenden Flut der"
dringenden neuen Erſcheinungen iſt es für jedes ſinnigere Er
von einem eigentümlich feſſelnden Reiz. den Beſonderheiten im
kehrsleben der Großſtadt, dem Eigenartigen und Charakteriſti
ihrer Geſtalten nachzugehen. Mit hellem Vergnügen folgt
Auge darum den mit ſicherſter Charakteriſtik bingeworfenen Sk.
und Einzelbildern eines Meiſters wie C. W. Allers, der
thpiſchen Figuren und Situationen des Straßenlebens Berlinss
köſtlichem Humor und verblüffender Wahrhaftigkeit in dieſen Blä-
zu
fixieren wußte. Für den Beſucher der Hauptſtadt giebt es k
amüſanteres Erinnerungsalbum von künſtleriſchem Werte, als
Spreeathener

Druk und Verlaa: L. C. Wittich'ſche Kafbuchdruckerei
Verantwortlich für die Redaktion: Carl Wittich.