Darmstädter Tagblatt 1889


31. Oktober 1889

[  ][ ]

ein

EEEEETLLT TU
LoIN
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Abonnementsprelis
reEhrlich 1 Mark 50 Pf. uck
gi-lohn. Auswärts werden von
Voſtämtern Beſtellungen ent=
791iommen zu 1 Mark 50 Pf.
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Mit der Sonntags= Beilage=
uuſlieées
untthaiinngvoldtl.

Inſarate
Eedeangeromma: rDanl en
von der Expedition Rhelnſtr. xr. W.
mBeſſungen von Friedr. Bllger,
Schießhauzſtraße 14. ſowie ausmim
von allen Hunoncen-Expeditionen.

Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Ereigamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.

213.

Donnerstag den 31. Oktober.

1883.

üili
ehnter

Betreffend: Die Ertheilung der Erlaubniß zum Betrieb einer Berſicherungsanſtalt im Großherzogthum.
B e k a n n t m a ch u n g.
Großherzogliches Miniſterium des Innern und der Juſtiz hat der Militär=Dienſtloſten=Verſicherungs=Actien=Geſellſchaft
uimia' zu München, die Erlaubniß zum Geſchäſtsbetrieb im Großherzogthum auf Widerruf ertheilt.
Darmſtadt, den 24. Oktober 1889.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
l13025
v. Marquard.
Belreffend: Rotzkrankheit bei einem Pferde des Joſeph Wolf von Habitzheim.
B e k a n n t m a ch u n g.
Auf Grund des 8 38 der Inſtruction des Bundesraths vom 12. Februar 1881 wird andurch zur öffentlichen Kenntniß
(Piaͤt, daß in dem Stalle des Gaſtwirths Philipp Barth zu Roßdorf die Rotzkrankheit ausgebrochen iſt.
Darmſtadt, am 29. Oktober 1889.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
(13026
v. Marquard.

CLanntmuchung.

Die Lieferung von
3ru ſperſchiebern von 100 Mm. I. W. mit gebohrten Flanſchen und 5 für das ſtädt.
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mr Wege der Submiſſin vergeben werden.
Offerten ſind bis
Dienstag den 5. November 1889, Vormittags 10 Uhr,
plaunkerzeichneter Stelle einzureichen.
Boranſchlag und Bedingungen liegen auf dem Tiefbauamt, Zimmer Nr. 26,
nEmſicht offen, bei welchem auch die Formulare für die Offerten zu erheben
ſiül nuch können dieſelben gegen Einſendung von einer Mark von da bezogen
wten.

[2917

Darmſtadt, am 25. Oktober 1889.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
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Freitag den 1. November d. J., Vormittags 9 Uhr,
n ner Liebigſtraße Nr. 11 parterre, folgende zu einem Nachlaß gehoͤrige Mo=
Aniöffentlich gegen baare Zahlung verſteigert:
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Kommoden, 2 Kleiderſchränke, Tiſche und Stühle, Nachttiſche, einige Spie=
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, Bilder, Bettſtellen und Bettwerk, faſt neue Vorhünge, 1 Kaffeeſer=
viee
, 1 Küchenſchrank, 1 Zinkbadeſchüſſel, 1 Blumentiſch, ſowie allerlei
Haus= und Küchengeräthe, Herrenkleider.
H. Scharmamm,
12820)
Amtsgerichts=Taxator.

Bekanntmachung.
Die am 28. Iſd. Monats abgehaltene
Verſteigerung des Streulaubs von den
Schneiſen und Wegen im ſtädtiſchen Ober=
wald
iſt genehmigt.
Die Abgabeſcheine können von
Mittwoch den 30. Oktober ab
bei der Stadtkaſſe in Empfang genommen
werden.
Darmſtadt, den 28. Oktober 1889.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[13027
Ohly.

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Mk. 1.80 pr. Meter an,
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Nr. 213

Bekanntmuchung.

Die Vereins=Dampfmolkerei Darmſtadt, eingetr. Genoſſenſchaft, hat ihrer
Firma die zuſätzliche Bezeichnung
mit unbeſchränkter Haftpflicht=
beigeſügt
.
Der Vorſtand der Genoſſenſchaft beſteht nunmehr aus den Herren:
Baron Ludwig von Willich, Hof Illbach, als Director,
Philipp Adam, Nieder=Modau, als Stellvertreter,
Philipp Roßmann Il., Nieder=Modau, als Beiſitzer.
Hur Veroffentlichung von Bekanntmachungen iſt das Darmſtädter Tagblatt
beſtimmt.
Darmſtadt, den 28. Oktober 1889.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
J. V.:
Machenhauer.
[13029

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zur müheloſen Entfernung der Einlagen.
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Rehkeule von 3 Mark bis 7 Mark,
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Schulſtraße 16.

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Nieder=Ramſtädterſtraße 55,
an uhm C. Francisens verkauft habe. Für das mir ſeither in ſo hohem
Robg.ſchenkte Vertrauen beſtens dankend, bitte ich zugleich dasſelbe auch au
meisln Nachfolger Ubertragen zu wollen.
Hochachtungsvoll
H. Appumm.

h.f Vorſtehendes Bezug nehmend, werde ich ſtets bemüht ſein, durch gute
Voh ei prompter reeller Bedienung das Vertrauen meiner geehrten Abnehmer
zu ſlgeaben und erhalten zu ſuchen. Einem geneigten Zuſpruch entgegen ſehend
zeig=
Hochachtungsvoll

C. Framcisems.

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Barben,
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Kieler Bückinge,
Geräucherter Aal,
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[ ][  ][ ]

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12974

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Vorderumgem
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[ ][  ][ ]

1¼
1
ſch.


86)

i.

42
7

an
66)

49
48

688
728
98
Uh.
ack
Jab.

1.
113
409
60
716

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llatze
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Schutt
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Nr. 213
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36 37

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Schulſtraße 1- ſondern (13068
Soderstrasse 22, am Capellplatz.
H. Helfmann, Privatpflegerin.

grochüttert und greift die Athmungsorgane
an, auf deren regelmässiger Function der
Organismne beruht; bei Nichtbeuchtung
gind leicht ernste Hals- und Brustkrauk-
heiten
die Folgen.
Alle an Husten und Heizerkeit Laiſlenden
gollten diese daher im Keime zu lindern
guchen, wobei die
1, Schon
Stollworon
Brust-Lonbons
trefkliche Dienste loisten.
In versiegelten Packetchen zu 40 und
25 Pfg. vorräthig
in Darmstadt bei Moriz Landau
W. Mangold, Apoth., C. Roinomer
Fr. lac. Schäffer, G. Visl, Carl
Watzinger und bei Lud. Mosp;
in Jugenheim bei l. oos;
in Reinheim bei Apotheker Jul.
Seriba, in Gross-Umstadt bei
[9691
k. Libulski.

jeder Art für alle illuſtr. u. polit. Zei=
tungen
ꝛc. der Welt beſorgt prompt u.
unter bekannt coulant. Bedingungen die
Central=Annoncen=Expedition von G. L.
Daube & Co. in Darmstadt,

Grafenſtraße 30.

[725

Frau Rühl Wittwe
empfiehlt ſich zum Krauteinſchneiden.
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Beſſungerſtraße 69.
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fertigt das Büreau Hess, Darmſtadt,
Eliſabethenſtr. 35, 1. Stock.
[12028

C

Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
(Haupt=Synaaoge).
Samstag den 2. November.
Vorabendgottesdienſt um 4 Uhr 30 Min.
Morgengottesdienſt um 8 Uhr 30 Min.
Schrifterklärung.
Sabbathausgang um 5 Uhr 20 Min.
Gottesdienſt in der Shnagoge der
3r. Religionsgeſellſchaft.
Samstag,2. Nov.: Vorabend 4 Uhr 10 Min.
Morgens 8 Uhr Min.
Nachm. 3 Uhr 30 Min.
Sabbathausgang 5 Uhr 25 Min.
Wochengottesdienſt: Von Sonntag s. Nov. ab:
Morgens 6 Uhr 15 Min.
Nachm. 4 Uhr Min.

Großherzogliches Hoftheater.
Donnerstag, 31. Oktober.
8. Vorſtellung i. d. 3. Abonnementsabteilung.
Blaue Karten gültig.)
Der Maurer und der Schloſſer.
Oper in 3 Aufzügen von Auber.
Anfang 7 Uhr. Ende nach 9 Uhr.
Freitag, 1. November.
4. Vorſtellung in der3. Abonnementsabteilung.
(Rote Karten gültig.)
Der Königslieutenant,
Luſtſpiel in 4 Akten von K. Gutzkow.
Anfang 7 Uhr. Ende 10 Uhr.
Sonntag. 8. November.
5. Vorſtellung in d. 3. Abonnementsabteilung.
(Rote Karten gültig.)
Die Meiſterſinger von Nürnberg.
Oper in 6 Abteilungen von R. Wagner.

[ ][  ][ ]

3038

Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Reich. Dem Bundesrat ging die Vorlage über die
Subvention einer Poſtdampferverbindung mit Oſtafrika zu. Die
Vorlage ermächtigt den Reichskanzler, die Dampferverbindung deut=
ſchen
Unternehmern für die Zeit bis zu zehn Jahren unter Bei=
hilfe
von höchſtens 900 000 M. jährlich zu übertragen. Die Fahrten
ſollen mindeſtens alle vier Wochen ſtattfinden. Die anzulaufenden
Häfen ſind vom Reichskanzler zu beſtimmen. Die Fahrten ſollen
ſpäteſtens 12 Monate nach dem Vertragsabſchluß beginnen.
In der Reichstagsſitzung vom 29. teilte Präſident v. Levetzow
zunächſt mit, daß er namens des Reichstages am Tage der Ver=
mählung
der Prinzeſſin Sophie von Preußen dem Kaiſer, der
Kaiſerin Friedrich und der Prinzeſſin=Braut die Glückwünſche des
Reichstages übermittelt habe. Die Kaiſerin Friedrich hat darauf
ſofort telegraphiſch. geantwortet: Gerührt bitte ich meinen Dank
entgegenzunehmen.
Der zum erſten Vicepräſidenten gewählte
Abg. Dr. Buhl hat ſich zur Annahme der Wahl bereit erklärt,
welcher bei der Wahl nicht zugegen war. Auf der Tagesordnung
ſtand die 1. Beratung des Etats und des Anleihegeſetzes ſowie der
Novelle zum Reichsmilitärgeſetz und nahm hierzu zunächſt der
Staatsſekretär des Reichsamt Frhr. v. Maltzahn das Wort. Redner
trat der falſchen Auffaſſung entgegen, als ſei es der Regierung eine
Freude, im Vollen zu wühlen. Die Regierung habe dasſelbe In=
tereſſe
wie der Reichstag. die Steuerkraft des Landes zu ſchonen.
Die Zahlen ſeien mit höchſter Sorgfalt und peinlicher Genauigkeit
geprüft. Der Etat unterliege jetzt der Prüfung des Reichstags,
aber was notwendig ſei, werde auch der Reichstag nicht verſagen
können. Redner wendet ſich zu einer Beleuchtung des vorigen und
des laufenden Rechnungsjahres. Die Ergebniſſe des letzteren ließen
ſich wegen des früheren Beginnes der Seſſion noch nicht überſehen.
Daran knüpfte Redner eine Beleuchtung der einzelnen Teile des
nächſtjährigen Etats.
Man nimmt in den Reichstagskreiſen an, daß die erſte Leſung
des Etats drei Tage erfordern wird. Beſtätigt ſich dieſe Berech=
nung
, ſo wird die erſte Beratung des Sozialiſtengeſetzes ſich nicht
vor Beginn der nächſten Woche ermöglichen laſſen, da ſämtliche
Fraktionen das Bedürfnis haben werden, ſich über den wichtigen
Gegenſtand vorher eingehend zu beſprechen.
Der Finanzausſchuß der bayeriſchen Kammer der Abgeordneten
genehmigte 21560000 M. zur Herſtellung von Doppelgeleiſen und
erhöhte auf Erſuchen des Miniſters v. Crailsheim wegen der in=
zwiſchen
überall geſteigerten Fabrikpreiſe und der Steigerung der
Betriebskoſten die Forderung für neue Lokomotiven, Waggons und
Luftdruckbremſen von 10188000 auf 10961 300 M.
Hchweiz. Der Bundesrat beauftragte den Generalkonſul Rivier
in Brüſſel, mit der Regierung des Congoſtaates einen Handels=
und Niederlaſſungs=Vertrag abzuſchließen.-
Der Bundesrat em=
pfiehlt
der Bundesverſammlung, den Handelsvertrag mit Belgien
vom 3. Juli d. J. zu genehmigen.
Heſterreich=Angarn. In dem Adreßausſchuſſe des Prager Land=
tags
betonten die Feudalen und die Altzechen, eine Adreſſe ſei un=
zweckmäßig
; auch ſie erkennten das Staatsrecht an und beantragen,
dieſer Ueberzeugung in der Form einer Erklärung Ausdruck zu
geben, damit der ganze Landtag zuſtimmen könne. Die Jungezechen
behielten ſich den Entſchluß vor.
Franſtreich. Das Journal des Debats' veröffentlicht einen
Artikel über die Herſtellung des franzöſiſchen Protektorats in Tunis,
in welchem darauf hingewieſen wird, daß in dieſer Hinſicht ein
vorläufiges Einvernehmen zwiſchen Frankreich und England ge=
troffen
und Italien hiervon verſtändigt worden ſei.
Außer zahlreichen ruſſiſchen Großfürſten beherbergt Paris in
dieſem Augenblicke auch den General=Gouverneur von Warſchau,
General Gurko, ſowie verſchiedene andere ruſſiſche Generäle und
hohe Beamte.
Vortugal. Dem am 26. in Liſſabon ſtattgehabten Leichenbe=
gängnis
des Königs Ludwig war der Vertreter der Königin von
England, der Herzog von Edinburg, verhindert anzuwohnen. Der=
ſelbe
hat ſich immer noch nicht vollſtändig von dem malteſiſchen
Fieber erholt, wurde auf der Reiſe in Paris ohnmächtig und fiel
im Liſſaboner Schloſſe beim Beſuche des neuen Königs Karl und
der Königin Maria Pia ſo unglücklich zu Boden, daß er ſich das
Geſicht verletzte. Augenblicklich ſoll er ſich beſſer befinden.
Rußkand. Im Miniſterium des Innern werden gegenwärtig
die Verhältniſſe des Bodenbeſitzes, welcher ſich in den Händen von
Ausländern befindet, einer erneuten, eingehenden Prüfung unter=
zogen
. Es ſcheinen neue Maßregeln gegen die Ausländer in Vor=
bereitung
zu ſein.
Ueber das vom ruſſiſchen Kriegsminiſterium mit dem Finanz=
miniſter
abgeſchloſſene Uebereinkommen ſchreibt die Köln. 8tg.:
Bisher war der Etat für das Kriegsminiſterium jährlich feſtgeſetzt
worden, nachdem er zuvor der Prüfung des Finanzminiſters unter=
legen
. Letzterer, Herr Wiſchnegradski, befürwortete, wo er nur
konnte, Kürzungen im Etat, der ihm, von ſeinem durchaus fried=
lichen
, nur die finanziellen Intereſſen Rußlands im Auge habenden
Standpunkt ohnehin viel zu hoch erſchien. Er übte dadurch einen

gewichtigen Druck auf den Kriegsminiſter aus, der freie H ä=
die
großartigen Vorbereitungen Rußlands in den weſtlichenh
vinzen, für Feſtungsbauten und Eiſenbahnen haben wollte.
großen Kämpfen gelang es dem Kriegsminiſter, den letztäöhen,
Etat, der höher als alle bisherigen war, durchzubringen:
blieb es dabei nicht. General Wannowski, während des
Lh,
1877178 Generalſtabschef und Vertrauter des damaligen
4
folgers, hat beim Kaiſer doch noch mehr Einfluß als der
miniſter, und ſo gelang es ihm, den 8aren zu überzeugen, M
Rußland einmal in die Notwendigkeit großer kriegeriſcher Rüt,
geſetzt wäre, eine jährliche Feſtſtellung des kriegsminiſterielley
eine Unmöglichkeit ſei; eine ſolche lege die Bedürfniſſe des Ar=
miniſteriums
viel zu offen dar und errege die Aufmerkſamkh
Gegner; gerade für die nächſte Zeit ſtänden große Ausgaber
die beſſer ausſchließlich dem Kriegsminiſter bekannt blieben. E=
lich
bat der Kriegsminiſter, daß ihm die Gelder für fünf Jch=
voraus
bewilligt werden ſollten, wobei der letzte, ohnehi;
mäßig hoch bemeſſene Etat als Grundlage dienen ſollte.
Verdruß des Finanzminiſters bewilligte der Zar dieſes
durch welches dem Kriegsminiſter für längere Zeit geradez-
zühlte
Summen zur Verfügung ſtehen, über deren Verwend=
nur
dem Zaren Rechenſchaft abzulegen hat.
Butgarien. Der Abſchluß der Anleihe zwiſchen der bulgei
Regierung und einem Finanzkonſortium mit der Länderba
dem Wiener Bankverein an der Spitze iſt nunmehr offiz;
ſtätiat. Die Anleihe beträat 30 Millionen Franes, wird
emittiert, mit 6 pCt. verzinſt und iſt nach 33 Jahren zurückgk
Als Garantie dienen die Eiſenbahnlinien Zaribrod=Sofia=Lt=
und Jamboli=Burgas.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt. 81. Oktober.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen geſte;
Generalmajor z. D. Ordenskanzler v. Herff, den Hauptmanmh.
la suito des 8. Großh. Inf.=Regts. Nr. 117, ordentliches Mt
der Gewehr=Prüfungskommiſſion, den Hauptmann Merten!
Großh. Feld=Art.=Neat. Nr. 25. den Premierlieutenant a. D., den Premierlieutenant Hernin vom 1. Großh. Inßil
Nr. 115, kommandiert als Aſſiſtent bei der Gewehr=Prin
kommiſſion, die Sekondlieutenants v. Hartmann und Frhr. S.
von Bernſtein vom 1. Großh. Drag.=Regt. Nr. 23. die Sl
lieutenants der Reſerve Lutz und Merck von der Großh.
kompagnie, den Intendanturrat Lange, Vorſtand der Dim
Intendantur der 20. Diviſion, den Oberamtsrichter Rabenau
Büdingen, den Baurat Schöneck und den Rendant Brunnezr
Mainz; zum Vortrag den Staatsminiſter Finger, den Minikk
präſidenten Weber, den Miniſterialrat Rothe, den Major v. Perz
den Forſt= und Jägermeiſter Muhl und den Hofbibliothek=Oi=
Dr. Sahl.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben am 26. Orch
den proviſoriſchen Realgymnaſiallehrer Dr. Albert Luciuszuz.
ſtadt und den proviſoriſchen Realgymnaſiallehrer Karl MüllL.
Darmſtadt zu Lehrern an dem Realgymnaſium zu Darmſtaik
Wirkung vom 1. November l. J. an ernannt; den proviſo.h.
Realgymnaſial= und Reallehrer Dr. Theodor Eger zu Gießei=
Lehrer an dem Realgymnaſium und der Realſchule zu E
den von dem Herrn Fürſten zu Iſenburg=Birſtein präſenw
proviſoriſchen Realoymnaſiallehrer und Reallehrer Jakob Ham
zu Offenbach zum Lehrer an dem Realgymnaſium und der 37
ſchule daſelbſt, beide mit Wirkung vom 1. November l. J. an erz
Se. Majeſtät der Kaiſer haben dem Staats= und Mi
miniſter General der Infanterie v. Verdy du Vernvis de
aubnis zur Anlegung des Großkreuzes des Großherzoglich Heſſ.
Ludwigs=Ordens erteilt.
Die ſeitherigen, teils ſchon beſtimmte Zeitangabe entG
den Zeitungsnotizen über den bevorſtehenden Beſuch Sr. Mi,
des Kaiſers am hieſigen Hofe ſind keine zutreffenden. An zuſtä ü.
Stelle iſt von einer offiziellen Beſuchsanzeige überbaupt noch
bekannt. Es wird allerdinos mit ziemlicher Sicherheit auf;
Beſuch im Laufe der nächſten Wochen gerechnet, dieſer wird=
kaum
vor anfangs Dezember ſtattfinden. Natürlicherweiſe fir=
der
ſpäten Jahreszeit, in die der Beſuch fällt, größere äußere
lichkeiten ausgeſchloſſen. Der Beſuch wird mehr den Cha
eines Familienbeſuchs tragen. Einige Hofjagden ſollen wöj
desſelben in Ausſicht genommen ſein.
Der Verein der nationalliberalen Partei in Darmi
hielt Dienstag abend im oberen Geſellſchaftsſaale Zur
Pfungſtadt' ſeine Generalverſammlung ab. Herr Landtagsabſc
neter Otto Wolfskehl, als Vorſitzender des Vereins, leitete dies=
handlungen
und eröffnete dieſelben mit einer Begrüßung des
weſenden, insbeſondere des Reichstagsabgeordneten Ulrich.
erſter Vunkt ſtand auf der Tagesordnung: Bericht über dii
herige Thätigkeit. Der Bericht erinnerte der D. 8. zufolge an d1
18. Jan. 1888 u. 1889 ſtattgehabten Gedenkfeiern zur Begründunn
Deutſchen Reiches, an die Totenfeiern zum Andenken an die 1

[ ][  ][ ]

Mr.
ſchſeligen deutſchen Kaiſer, an die beiden Sedanfeiern 1888 auf
ar Ludwigshöhe bei Edenkoben und in dieſem Jahre zu Auerbach,
n die Verſammlungen, in denen Herr Reichstagsabgeordneter
tich Bericht über die Thätigkeit des Reichstags erſtattete u. ſ. w.
mat den Vertretern der konſervativen Partei hierſelbſt, führt der
bericht weiter aus, werde man die Fühlung, wie ſchon ſo lange,
uth künftig beibehalten, namentlich auch mit dieſer Partei bei den
extnächſtigen Reichstagswahlen Hand in Hand gehen. Der zweite
mkt der Tagesordnung betraf die Rechnungsablage. Die Ein=
a
men und Ausgaben balancierten mit 830 M. Dem Rechner
mde Entlaſtung erteilt. Dann gelangte man zur Neuwahl des
mſtandes. Auf Vocſchlag des Herrn Landtagsabgeordneten Dr.
röder wurde der ganze Vorſtand per Zuruf wiedergewählt.
e letzten Gegenſtand der Tagesordnung bildete die Beſprechung
7 demnächſtigen Aufgaben der Partei. Betreffs der hier noch in
eem Jahre ſtattfindenden Stadtverordnetenwahlen hat der Vor=
ud
des Vereins beſchloſſen, in ühnlicher Weiſe wie vor 3 Jahren
Gemeinſchaft mit den Angehörigen der hieſigen konſervativen
ar tei und Männern ohne ausgeſprochene Parteirichtung eine
a didatenliſte aufzuſtellen und dann dieſe einer einzuberufenden
ammlung zur Kenntnis zu bringen. Da bei den vorigen
tDtverordnetenwahlen die Deutſch=Freiſinnigen hierſelbſt gegen=
r
einer Einladung zum Zuſammengeben ſich ablehnend verhalten
ben. will man diesmal von einer ſolchen Einladung abſehen, indes
1 für die aufzuſtellende Kandidatenliſte die Zugehörigkeit der
ndidaten zur nat. lib. Partei nicht in Betracht gezogen werden.
n2 Diskuſſion hierüber ergab im weſentlichen Einverſtändnis mit
ſam Verfahren. Hierauf ging man zur Beſprechung über die
mächſtigen Reichstagswahlen über. Herr Reichstagsabgeordneter
ch wird wieder als Kandidat aufgeſtellt werden. Die Herren
Oſann, Ulrich, Friedrich u. a. wieſen auf die Schwierigkeiten
ven kommenden Wablen hin und betonten die Rotwendigkeit,
t Energie in den Wahlkampf einzutreten. Mit einem Dankes=
ne
an Herrn Reichstagsabgeordneten Ulrich für deſſen Opfer=
llgkeit
im Intereſſe der Vartei und an die Anweſenden ſchloß der
rützende die ſehr zahlreich beſuchte Verſammlung.
Die nächſte Verſammlung des hieſigen Lokalgewerbvereins,
rm unter der Beteiligung der unlängſt von der Stadt Darm=
M nach Berlin entſandten Herren Arbeiter=Delegierten über die
utſche Unfallverhütungs=Ausſtellung zu Ber=
Bericht erſtattet wird, findet Freitag den 8. November ſtatt,
heend in dieſer Woche die Verſammlung ausfällt.
m Wie wir hören, wäre die Einrichtung des Pfründner=Nenbaus
der Frankfurterſtraße nun ſo weit gediehen, daß in allernächſter
vorausſichtlich ſchon am 17. November d. J., die Eröffnung
tl.nden könnte. Dieſelbe dürfte unter entſprechender Feierlichkeit
lgen.
- Geldrollen, welche mit der Bezeichnung ihres Inhalts und
s inem zu dieſer Bezeichnung in Beziehung gebrachten Namen
lſiehen worden ſind, können nach einer Entſcheidung des Reichs=
ſichts
für beweiserhebliche Privaturkunden gelten und es kann
hin das Beſchreiben einer ſolchen Geldrolle mit einer wiſſentlich
uͤen Inhaltsangabe als Urkundenfälſchung angeſehen werden.
Immobilien=Verkauf. Die dem Herrn Mühlenbeſitzer Wilh.
gehörende Mühle im Mühlthal zu Eberſtadt gina in den
ſiy des Herrn Peter Breitwieſer, zur Kaiſermühle=Eberſtadt,
lfluch über. Der Verkauf wurde durch den Immobilien=Agenten
üringer abgeſchloſſen.
Kleine Nachrichten. Ein in einer Druckerei beſchäftiater
rxtſetzer war bei dem Abſchlagen einer Schnellpreſſe behülflich
Elitt hierbei eine Quetſchung des Mittelfingers der rechten
Rd.
Einem Former, welcher in einer Eiſengießerei mit dem
kar en von flüſſigem Eiſen beſchäftigt war, ſpritzte ſolches derart
Uſen linken Fuß, daß er ſich nicht unbedeutende Brandwunden
9. - In einer Eiſengießerei geriet ein Fabrikarbeiter mit der
Hand in die Riemen einer Maſchine und erlitt hierdurck
n icht unbedeutende Quetſchung.
Mainz, 29. Oktober. Da die allgemeine Einführung der
varbeſchiedsgerichte von Reichswegen noch in weiter Ferne
ſoll nunmehr von ſtädtiſcher Seite ein Gewerbeſchiedsgericht
Lieben gerufen werden.
Mainz, 29. Oktober. Aehnlich wie bei den Kohlen, nur in
1ſ o bedeutendem Tempo, macht ſich eben im Holzgeſchäft
ſ⁄₂ große Preistreiberei bemerkbar. Hauptſächlich tritt dies
Grubenhölzern hervor, für welche die Nachfrage eine derartig
ge iſt, daß die im hieſigen Hafen domizilierten Firmen auch
mehr einen Stamm zu liefern vermögen. Da ſich bei der
Laceigerung eine ungeſunde, das ſolide Geſchäft auf lange hin
bipzende Spekulation breit macht, haben mehrere angeſehene
hſicmen des Mittelrheins und aus Bayern die Vertreter der
baroßhandlungen und Sägewerke auf dieſe Tage zu einer Be=
hrang
nach Frankfurt eingeladen.
Fraukfurt, 29. Oktober. Geſtern Abend fand abermals hier ein
Ir5 ſtatt. Als der Spenglermeiſter Sauer nachts 12 Uhr,
ſpäter als gewöhnlich, aus einer Wirtſchaft nach Hauſe
und ſich von ſeiner im 3. Stock des Hauſes Muſikanten=

213
3030
weg 69 wohnenden Frau den Hausſchlüſſel herunterwerfen ließ
wurde er von einem auf der anderen Seite der Straße ſtehenden
Manne mit Schimpfworten traktiert, und als er ſich dem Schimpfen=
den
näherte, erhielt er von demſelben meuchlings einen Stich in
die Lunge, der ihn ſofort tot zu Boden ſtreckte. Der Mörder ent=
floh
durch das ſogenannte Nedergäßchen und den Sandweg. Auf
die Hilferufe der Frau, welche vom Fenſter aus ihren Mann hatte
fallen ſehen, eilten Menſchen und der Nachtwächter herbei, worauf
der ſchnell benachrichtigte Revier=Kommiſſär die Leiche des Er=
mordeten
in die Wohnung bringen ließ. Zwei Aerzte, welche aus
der Nachbarſchaft herbeigeeilt waren, konnten nur den Tod konſta=
tieren
, den der 7 Centimeter lange Stich herbeigeführt hatte. Der
Thäter wurde von einem Nachbarn an der Mütze, welche er auf
der Flucht verlor, als der noch unbeſtrafte Schloſſergeſelle Tell
erkannt und in ſeiner Wohnung verhaftet. Der Ermordete hinter=
läßt
eine kranke Frau und 2 Kinder im Alter von 8 und 5 Jahren.
Die That ſcheint von langer Hand vorbereitet zu ſein.
St. Frankfurt, 29. Oktbr. Mitte nächſten Monats und zwar
am 16. November wird der k. k. Kammerſänger Ladislaw
Mierzwinski unter Mitwirkung des Pianiſten Georg Libling
im großen Saale des Saalbaues ein Konzert veranſtalten. Karten=
verkauf
, wie gewohnt, durch Steyl u. Thomas hier.
Halle a. d. S., 29. Oktober. Der Litterarhiſtoriker und Orien=
taliſt
Brof. Richard Adolf Goſche iſt heute nacht plötzlich geſtorben.
Tübingen, 29. Oktober. Der Kanzler der hieſigen Univerſität,
Profeſſor Dr. Guſtav Rümelin, iſt infolge eines Blaſenleidens
geſtorben.
Göttingen, 27. Oktober. Die Einweihung der neuen chirur=
giſchen
Klinik geſtaltete ſich durch die Teilnahme des Kultus=
miniſters
v. Goßler ſowie der hervorragendſten mediziniſchen Auto=
ritäten
zu einem ſehr feſtlichen Akte. Am Abend brachten die
Studenten dem Miniſter v. Goßler einen Fackelzug, wobei
der Gefeierte auf eine Anſprache des Vertreters der Studenten=
ſchaft
in herzlichſter Weiſe erwiderte und mit dem goldenen Rate
ſchloß: Führen Sie eine fröhliche Jugend! Die Studentenzeit
kommt nur einmal im Leben. Man kann fleißig ſein und dabei
doch aus dem Born der Jugendfreuden ſchöpfen. Mit reinem Herzen
und unverdorbener Jugendkraft, bei Fleiß und Strebſamkeit ſeine
Jugend genoſſen zu haben, iſt ein Glück, das nur einmal im Leben
blüht!
Verlin, 29. Oktober. Fürſtliche Hochzeitsloiletten.
Die Zahl der Roben, welche Kaiſerin Friedrich und ihre beiden
unverheirateten Töchter zur Hochzeit mitgenommen haben, beläuft
ſich auf 38. von denen keine unter 1000 M. koſtet. Am glänzendſten
hat die Kaiſerin ihre älteſte Tochter bedacht, deren eine Robe bei
dem Abſchiedsmahl im Berliner Schloß allgemeine Bewunderung
erregte. Die Hofſchneiderin der Kaiſerin war eigens in Paris, um
dort das Neueſte an Stoffen und Beſätzen einzukaufen. Das Jdeal
aller Lieferanten war aber die Kaiſerin Auguſta, welche nie nach
dem Preiſe fragte. Ihre Stoffe mußten ſtets reine Seide ſein, und
es kam vor, daß von einem ſolchen der einfach liegende Meter
150 M. koſtete.
Berlin, 29. Oktober. Ueber einen Fall von Blutvergiftung
durch Tinte berichtet eine Lokalkorreſpondenz folgendes: Eine
an einer Gemeindeſchule angeſtellte Lehrerin hatte am letzten Frei=
tag
das Unglück, ſich durch Unvorſichtigkeit eine mit Tinte gefüllte
Feder unter den Fingernagel des Daumens der linken Hand zu
ſtoßen. Durch Ausſaugen der Tinte und des nachfolgenden Blutes
glaubte die Dame alle Gefahr beſeitigt zu haben; jedoch am Abend
zeigten ſich bereits bei ihr ſo deutliche Symptome einer Blutver=
giftung
, daß ſofort ein Arzt zu Rate gezogen werden mußte. Da
aber bei deſſen Ankunft ſchon die ganze Hand bis zum Handgelenk
angeſchwollen war, ſo mußte ſich der Arzt zu einer Amputation
der Hand entſchließen. Leider kam auch dieſe Operation zu ſpät.
Innerhalb 48 Stunden war die junge Dame trotz aller ärztlichen
Bemühungen eine Leiche.
Berlin, 29. Oktober. Das Garde=Jägerbataillon in
Votsdam wird nach dem F. J.. zuerſt in der ganzen Armee mit
neuen Acht=Millimetergewehren ausgerüſtet.
Schwelm, 28. Oktober. Bei dem Brand der Jbach'ſchen
Pianofortefabrik, welcher um 12¼ Uhr begann und erſt
abends gegen 9 Uhr gelöſcht wurde, ſind ca. 100 fertige und noch
mehr unfertige Pianos ein Raub der Flammen geworden. Der
Weiterbetrieb der Fabrik iſt indeß nicht geſtört und blieb auch das
rieſige Lager von Trockenhölzern unbeſchädigt.
Prag, 29. Oktober. Ein von Illinsko nach Skutſch geſtern
abgegangener Perſonenzug der Nordweſtbahn entgleiſte ohne
weiteren Unfall; ein von Deutſch=Brod nachgeſandter Hilfszug fuhr,
trotz der Warnungsſignale, in jenen Perſonenzug hinein, wobei
vier Paſſagiere verletzt wurden, davon iſt einer bereits geſtorben.
Die Gerichtskommiſſion aus Chrudim iſt auf der Unglücksſtätte
eingetroffen.
Brüſſel, 29. Oktober. Der Präſident der britiſchen oſtafrika=
niſchen
Geſellſchaft, Mackino, und der Direktor derſelben
Geſellſchaft, Mackenzien, ſind hier eingetroffen.

[ ][  ]

3040
Nr.
Stockholm, 28. Oktober. In einem Segelboot die Erde zu
umſchiffen, hat der norwegiſche Kapitän Jorgenſen beſchloſſen.
Der tollkühne Seemann, Erfinder und Eigentümer des Rettungs=
bootes
Storm King=, hat bis Madeira glückliche Fahrt gehabt.
Gegenwärtig iſt er auf dem Wege nach dem Cap. Das winzige
Segelboot erregt allgemeines Aufſehen. Waſſer und Mundvorrat
für die zwei Inſaſſen reicht für mehr als ein Jahr.
Paris, 29. Oktober. Das Beſinden des Großherzogs von
Mecklenburg=Schwerin iſt heute ein beſſeres: der hohe Patient
muß jedoch noch immer das Zimmer hüten. Die Weiterreiſe nach
Cannes iſt wahrſcheinlich.
Paris, 28. Oktober. Heute fand dahier die Beerdigung Emil
Augiers ſtatt. Am Grabe ſprachen Crsard im Namen der
Akademie, Claretie, Direktor des Theatre Français, und der Dichter
Coppée im Namen der Geſellſchaft der dramatiſchen Autoren.
London, 29. Oktober. Boulanger nahm ein Engagement an
für eine Vorleſungs=Tournée in Canada und den Vereinigten
Staaten. Die Trauung des Prinzen Hatzfeld mit Miß
Huntington wurde geſtern mit großem Pomp vollzogen. Das
Hochzeitsmahl vereinigte eine glänzende Geſellſchaft in den Räumen
des deutſchen Botſchaftshotels.
Glasgow, 29. Oktober. Auf dem Leder= und Wollenmarkt ent=
ſtand
ein großes Feuer, welches für 700000 Fres. Schaden
anrichtete.
Petersburg, 28. Oktober. Die Fälſchung der Banknoten
ſcheint immer eifriger betrieben zu werden. Nach einer Meldung
der Nordiſchen Agentur wurden in Wien zwei Warſchauer Kauf=
leute
, Jſaak und Jakob Roſenberg, verhaftet, welche dort verſuchten,
faſche Noten in Umlauf zu ſetzen. Von verſchiedenen Seiten kommen
Nachrichten über gefälſchte Fünf=Rubelſcheine. Obgleich die Falſiſikate
eine Menge Fehler aufweiſen, ſind ſie nur ſchwer von den echten
Noten zu unterſcheiden. Die 25=Rubelſcheine werden von den Reichs=
kaſſen
bereits eingezogen, ſie ſollen nicht mehr in den Verkehr
gegeben werden.
Nom. Fünfzehn Centner Gold und Silber, ſo ſchreibt
die Lombardia, wogen die königlichen Tafelgeräte, welche in
Monza beim Beſuche des deutſchen kaiſerlichen Paares zur Be=
nutzung
gelangten. Das Haus Savoyen beſitzt vielleicht in Europa
die reichſte Silberkammer. Ein Teil dieſer koſtbaren Geräte war
an Vord der Elvezia nach Como geſchickt worden. Das Schiff,
welches dem Kaiſerpaare zu einer Luſtfahrt auf dem See dienen
ſollte, hatte eine eigene Ausſtattung erhalten, und zwar mit Möbeln
des Fürſten Lichtenſtein, der gegenwärtig in Tremezzina verweilt
und aus ſeiner Villa prächtiges Mobiliar in antikem Stile zur
Verfügung geſtellt hatte. In Como war man über den unter=
bliebenen
Beſuch bitter enttäuſcht.
Athen, 29. Oktober. Außer dem Kaiſer wohnten dem heutigen
Frühnück in der deutſchen Geſandtſchaft noch bei: der Prinz Heinrich,
der Staatsminiſter Graf Herbert Bismarck, der Chef des Militär=
kabinets
v. Hahnke, der Chef des Civilkabinets Dr. v. Lucanus, der
Oberhofprediger Dr. Kögel, der Generaladjutant v. Wittich, der
Oberhof= und Hausminiſter v. Liebenau, Hofmarſchall der Kaiſerin
Friedrich Frhr. v. Seckendorff und andere. Heute Abend ſoll Hof=
ball
im koͤniglichen Schloſſe ſtattfinden.
Athen, 30. Oktober. Der geſtrige Hofball war zahlreichſt
beſucht, ſo daß den Allerhöchſten Herrſchaften ſogar der Rundgang
erſchwert wurde. Der Kaiſer, in der Galauniform der Gardes du
corps, führte die Königin von Griechenland, der König von Däne=
mark
die Kaiſerin Auguſta Victoria. Heute begaben ſich die
Majeſtäten nach dem Landgute des Königs, Tatoi. Nachmittags
findet eine Generalprobe der Verſer= ſtatt. Die Abreiſe der
Kaiſerlichen Majeſtäten nach Konſtantinopel iſt auf den
31. nachmittags feſtgeſetzt.
Konſtantinopel, 29. Oktober. Seit Mittag wütet in Skutari
eine große Feuersbrunſt, tauſend Häuſer ſind eingeäſchert, der
Brand dauert fort.
Großherzogkiches Hoftheater.
Dienstag, 29. Oktober.
Die Puritanerr.
E. H. Von den von Bellini komponierten Opern iſt Norma=
die
wirkungsvollſte und ſind die Puritaner die wertvollſter. Mit
dieſem Satz leitet H. Mendel ſeine dem Textbuch vorgedruckte Be=
ſprechung
ein. Daß die Wirkung und der Wert einer Tonſchöpf=
ung
nicht immer Hand in Hand wandeln, hat die Erfahrung ſatt=
ſam
gelehrt: die Blätter der Muſikgeſchichte ſind angefüllt mit ſolchen
Exempeln! Aber es fragt ſich nun doch ſehr, ob obiger Ausſpruch
für den in Frage ſtehenden Fall zutreffend iſt. Man ſagt uns zwar,
in den =Puritanern' hätte ſich Bellini, ſoweit dies einem Italiener
möglich war, zu einer geſchloſſeneren dramatiſchen Form emporge=
arbeitet
, hätte den Enſembleſtücken und Finales größere Aufmerk=
ſamkeit
zugewendet als in ſeinen früheren Werken. Von dem erſteren
hat uns die heutige Aufführung nicht überzeugen können, und das.
letztere erſcheint uns bei Bellini kaum als ein Vorzug. Daß z. B.

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die Chöre in den Puritanern; organiſcher in die Handlume,
flochten wären als in der =Norma' haben wir wirklich nicht ih
können. Die Prieſter und Prieſterinnen bilden zu der Geſtcalt
galliſchen Seherin eine weit natürlichere, zwangloſere Umgcb,
als für das Paar Arthur und Elvira dieſe Menge Soldaten, Le.
leute, Feſtjungfrauen ꝛc. von denen man nie ganz beſtimmt
warum ſie kommen und weshalb ſie gehen. Der komplizierte Ae
Scottſche Roman hat ſich dem dreiaktigen Libretto des Erz
Vepoli nur ungern anbequemen mögen. Auch iſt es eine als
ſchichte, daß, ſobald Politik das Fahrzeug der Oper belg
dieſes nur allzuleicht ins Sinken geräth. Die gefährlichen Klp.
welche die Haupt= und Staatsaktionen für ein Libretto im Ec,
haben, ſind bis jetzt wohl nur von der Verdiſchen Vesper
den Meyerbeerſchen Hugenotten; einigermaßen glücklich um
worden. Keinen Augenblick kann uns der Textdichter Bellin'
die Partie Cromwells und die der Stuarts erwärmen; und
die Königin Henriette, die im 1. Akt flüchtig über die Scene En
zwingt uns kaum mehr Intereſſe ab wie jene ſtummen O
monarchen, die in der Reael von Statiſten gegeben werdem
der König' in Robert', Oberoni, der Kaiſer in Die Jüdiz=
Ebenſowenig können wir einräumen, daß die muſikaliſche CE
teriſtik in den Puritanern' eine ſchärfere wäre als in den ad
Arbeiten Bellinis. Unter den 21 Nummern der Partitur finde
manches gute, manches wirkungsvolle, aber doch eigentlich 1.
was an die easta diva: der Norma oder an das große A=
zwiſchen
dieſer und der Adalgiſa heranreichte. - Das Finahu
im 2. Akt der Puritaners verſieht es für unſer Gefühl darin
zwei ziemlich unverwandte Empfindungen gewaltſam verſchmil
werden. Die kriegeriſche Bravour, die ſich urplötzlich gege:
Mitte zu einſtellt, liegt ganz außerhalb der Situation.
Tu.
es ſolche oder ähnliche Gedanken, welche die Hörer während
nicht viel über 2 Stunden dauernden Vorſtellung heimſuchte
kurz und gut, das Publikum konnte richt recht warm werdenzu
ließ ſich nur zweimal zu mäßigem Applaus beſtimmen. Das
Mal richtete ſich derſelbe an die Adreſſe von Frau Steinmez
Elvira), das andere Mal galt er den Herren Riechmann
Georges) und Hettſtedt=(ichard Forth) als den Trägerm
großen Duos im 2. Akt. Die Rolle der Elvira iſt bei weitem
ſo dankbar wie die der Donizettiſchen Lucia, auch die Wahnſicär
ſcene beſitzt nicht den gleichen fortreißenden und dominiere
Charakter. Immerhin bedarf es einer Künſtlerin vom Schlagesd
Frau Steinmann, um dieſem Opernbilde, für welches wir h
zutage nicht mehr die rechte Würdigung haben, Leben einzuhaum
und es erfreulich zu machen. Die Partie iſt reich an ſolchen Sten=
die
lediglich an das Ohr appellieren und der Kehlfertigkeit
Sängerin heikle Aufgaben ſtellen, wie 3. B. die Polacca im I.
Dieſe wie alles andere brachte Frau Steinmann mit der¼
eigenen Eleganz und natürlichen Anmnt zur Geltung.- Die dun
und durch lyriſche, faſt ſchon ins ſüßliche gehende Partie des LA-
Arthur wurde von Herrn Hofmüller mit ſchöner Hingabe durn
geführt. Der Richard Forth, der Intriguant der Oper, nebem=
eine
Art Lunafiaur (ogl. Troubadour), iſt vom Librettiſten 17
Tondichter ſo farblos behandelt, daß ihm zuletzt ſogar die Aufar
wird, tief gerührt, in den Jubel der Glücklichen einzuſtimmon
Zum Glück reißt für den Schluß der Chor ſo ſtark das Wort¼
ſich, daß Richard ſich nicht ſonderlich anzuſtrengen braucht. H=
Hettſtedt fand ſich mit der undankbaren Rolle ziemlich beſſs
digend ab. Dem biederen Alten, Sir Georges, verlieh Herr Riot,
mann in Geſang und Darſtellung die richtige Phyſiognomie.
Es kam uns ſo vor, als wenn die Tempi hätten lebhafter genomm
werden können; die erſte Hälfte des 1. Akts ließ ſich gar zu ſchls
pend an.

(130696
Todes=Anzeige.
Statt beſonderer Anzeige
Freunden und Bekannten die traurige Nachricht, daßs
unſere Tante
Fräulein Susanne Schliessmann
nach kurzem ſchweren Leiden heute Morgen 8 Uhr ſanft!
verſchieden iſt.
Um ſtille Theilnahme bitten
Darmſtadt, den 30. Ottober 1889.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Die Beerdigung findet Samstag Nachmittag 3 Uhr,
vom ſtädtiſchen Hoſpital aus, ſtatt.

Druk und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hatbuchdruckerei.
Verantwortlich für die Redaktion: Carl Wittich.