Darmstädter Tagblatt 1889


29. Oktober 1889

[  ][ ]

944
RTTRUUPTN

RGIUIN

Mbonnementspreis
m4jährlich 1 Mark 50 Pf. inc.
rlohn. Auswärts werden von
m Woſtämtern Beſtellungen ent=
nænommen
zu 1 Mark 50 Pf.
nQuartal incl. Poſtaufichlag

152. Jabrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.

Iuſerate
verden angenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſir. Nr. 28.
m Beſſungen von Friedr. Blößer,
Schleßhausſtraße 14. ſowie auswärts
von allen Annoncen=Expeditionen.

Amtliches Organ
Gür die Behannkmachungen des Großh. Lreigamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
E211.
Dienstag den 29. Oktober.
1889.

1 4
nLiegsgerichkliches Erkenntuiß.
Durch kriegsgerichtliches unterm 24. Oktober 1889 beſtätigtes Erkenntniß vom
Otober 1889 iſt der Garde=Dragoner Georg Funk der 5. Eskadron 1. Groß=
haglich
Heſſiſchen Dragoner=Regiments (Garde=Dragoner=Regiments) Nr. 23, ge=
ker
am 13. Juni 1865 in Wolfskehlen, Kreis Groß=Gerau, in contumaciam für
ſumflüchtig erklärt und in eine Geldſtrafe von zweihundert Mark verurtheilt
rden.
Darmſtadt, den 26. Oktober 1889.
Gericht der Großherzoglich Heſſiſchen (25.) Diviſion. 12913

Bekanntmachung.
Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß bei dem ſtädtiſchen Gas=

ſEkder Verkauf von Cokes II. Sorte vom 1. November d. J. ab bis auf Weite=
ſicht
mehr ſtattfindet.
Die Verkaufs=Preiſe für Cokes 1. Sorte ſind vom genannten Zeitpunkt ab
ſolgt feſtgeſetzt:
A. Nach Gewicht:
) In Wagenladungen entnommen, wobei der Wagen leer und beladen
die ſtädtiſche Waage am Lagerhaus unentgeltlich zu paſſieren hat,
per Centner
durch Fuhre des ſtädtiſchen Gaswerks mit mindeſtens 12 Centner
Ladung bezogen - ſoweit demſelben möglich - per Centner
B. Nach Maaß:
Ein Heckoliter ſea. 90 Pfund) auf dem Gaswerk abgeholt
) drei Hectoliter ſca. 270 Pfund) ins Haus verbracht, innerhalb des
durch die Blumenthal=, Frankfurter=, Schloßgarten=, Magdalenen=
und Alexanderſtraße, den Schloßgraben und Marktplatz, die Lud=
wigs
=, Eliſabethen=, Bahnhof=, Feldberg=, Landwehr= und Pallas=
wieſenſtraße
begrenzten Stadttheils
drei Hectoliter lca. 270 Pfund) ins Haus verbracht, außerhalb
der durch die vorgenannten Straßen und innerhalb des durch die
Aeußere Ring=, Heinheimer=, Mühl=, Erbacher=, Stifts=, Nieder=
Ramſtädter=, Hoch= und Heinrichſtraße, die Breite Allee und den
Stirnweg begkenzten Stadttheils
3.75,
9 drei Hectoliter ſca 270 Pfund) ins Haus verbrocht, außerhalb
des durch letztgenannte Straßen begrenzten Stadttheils
8.90.
Der Verkauf erſolgt nur in der Heit von 8-12 Uhr Vormittags und 2-6
Machmittags und zwar nach Maaß nur gegen Baar.
Bei dem Verbringen der Cokes ins Haus iſt das Abwerfen vom Wagen oder
kuen in Hof oder Schuppen in vorſtehenden Preiſen einbegriffen. Das Abtragen/
hen betreffenden Aufbewahrungsort, einerlei ob Keller, Wohnung oder Boden=
m
ꝛc., iſt mit 5 Pfennig per Hectoliter der Gaswerkskaſſe beſonders zu ver=
el
. Desfallſige Wünſche ſind bei der Beſtellnng dem Gaswerk aufzugeben.
Darmſtadt, am 21. Oktober 1889.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
[12772

Mk. 120,
1.30,
1.10,

3.60,

Bekanntmachung.
In unſerem Genoſſenſchaſtsregiſter iſt
heute folgender Eintrag vollzogen worden:
Die Darmſtädter Volksbank, einge=
tragene
Genoſſenſchaft, hat ihrer
Firma die zuſätzliche Bezeichnung
mit unbeſchränkter Haftpflicht:
beigefügt.
Darmſtadt, den 21. Oktober 1889.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
J. V.:
Machenhauer.
12914
Mittwoch den 6. November,
Vormittags 9 Uhr,
ſollen auf dem Hofe der Jufanterie= Ka=
ſerne
alte Fenſter, ausrangirte Uten=
ſilien
ꝛc., öffentlich meiſtbietend verkauft
werden.
Großherzogl. Garniſon=Verwaltung
Darmſtadt.
[12915

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Haselnusskerne
[12916
empfiehlt billigſt
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ſanlagen
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[12733
433

[ ][  ][ ]

3008

Nr. 211
Bekanntmuchung.
Die Lieferung von
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50
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Waſſerwerk,

ſoll im Wege der Submiſſion vergeben werden.
Offerten ſind bis
Dienstag den 5. November 1889, Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen auf dem Tiefbauamt, Zimmer Nr. 26,
zur Einſicht offen, bei welchem auch die Formulare für die Offerten zu erheben
ſind, auch können dieſelben gegen Einſendung von einer Mark von da bezogen
werden.
Darmſtadt, am 25. Oktober 1889.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[2917
Ohly.
Brkanntmahung.
Die neue Liſte der Genoſſenſchafter der Darmſtädter Vollsbank, eingetragene
Genoſſenſchaft, mit unbeſchränkter Haftpflicht liegt in unſerer Gerichtsſchreiberei 1
zur Einſicht offen. Es werden daher die in der Liſte aufgeführten Perſonen, welche
behaupten, daß ſie am Tage des Inkrafttretens des Reichsgeſetzes vom 1. Mai 1889
betreffend die Erwerbs= und Wirthſchaftsgenoſſenſchaften nicht Mitglieder der Ge=
noſſenſchaft
geweſen ſind, oder daß ihr Ausſcheiden nicht richtig in die Liſte einge=
tragen
iſt, ſowie die in derſelben nicht aufgeführten Perſonen, welche behaupten,
daß ſie an dem bezeichneten Tage Mitglieder der Genoſſenſchaft geweſen ſind, auf=
gefordert
, ihren Widerſpruch gegen die Liſte bis zum Ablauf einer Ausſchlußfriſt
von einem Monat ſchriſtlich oder zu Protokoll des Gerichtsſchreibers zu erklären.
Nach Ablauf der Ausſchlußfriſt iſt für die Mitgliedſchaft am Tage des In=
krafttretens
des gedachten Geſetzes und für das Ausſcheiden in Folge vorher ge=
ſchehener
Aufküͤndigung oder Ausſchließung der Inhalt der Liſte maßgebend.
Einwendungen gegen die Liſte bleiben den oben bezeichneten Perſonen vorbe=
halten
, ſofern ſie ihren Widerſpruch erklärt haben oder hieran ohne ihr Verſchulden
verhindert waren und binnen einem Monat nach Beſeitigung des Hinderniſſes den
Widerſpruch ſchriftlich oder zu Protokoll des Gerichtsſchreibers erklärt haben.
Darmſtadt, den 21. Oktober 1889.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
J. V.:
Machenhauer.
[12918
8616
verRGigstUiye=Llzeigs.
Mittwoch den 30. Oktober 1889, Nachmittags 2 Uhr,
werden im großen Saale zum Schützenhof dahier durch den Unterzeichneten
wegen plötzlicher Abreiſe einer Herrſchaft folgende Gegenſtände öffentlich meiſtbietend
gegen gleich baare Zahlung mit unbedingtem Zuſchlage verſteigert:
1 Cauſeuſe mit 6 Seſſeln in grünem Plüſch, 1 Damaſt=Sopha, 1 eiſerne
Bettſtelle mit Sprungfeder= und Wollmatratze, 1 desgl. mit Strohſack,
Daunenfederbett, 1 Spiegelſchrank (nußbaum), Tiſche, 1 Goldpfeiler=
Spiegel mit Trumeaux, Spiegel in Gold= und Nußbaumrahmen, Pfeiler=
ſchränkchen
, 1 Schreibtiſch, 1 Bücherſchrank, 1 Ausziehtiſch, 6 Rohr=
ſtühle
, Waſch= und Nachttiſche mit weißen und grauen Marmor=
platten
, 1 großer Bügeltiſch, 1 Bügelbrett, 2 Küchentiſche, 1 Kleiderge=
ſtell
, 1 Kleiderſtock, 3 Kleiderſchränke, 1 Kommode, 12 Gallerien, 11 Paar
Vorhänge in Creme, Porzellan, Glaswerk, 1 Küchen=Einrichtung, 1
Gartentiſch, 3 Gartenſtühle, 1 Blumentiſch, 2 Oelbilder, 2 Oeldruckbilder,
3 große Kiſten, Bett= und Weißzeug und ſonſtiger Hausrath.
Darmſtadt, den 28. Oktober 1889.
Emgel,
Gerichtsvollzieher zu Darmſtadt.
[12919
.

Wenmazuz

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Text von Herrig: M. 1.8.
Vorige unveränderte Auflage nur M. 1.
1
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[ ][  ][ ]

3009

Nr. 211
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öffentlich gegen baare Zahlung verſteigert:
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1 Klappſeſſel mit Stickerei, 1 Waſchtiſch mit Marmoraufſatz, 3 Kommoden,
2 Kleiderſchränke, Tiſche und Stühle, Nachttiſche, 1 guter großer Zimmer=
teppich
, einige Spiegel, Bilder, Bettſtellen und Bettwerk, faſt neue Vor=
hange
, 1 Kaffeeſervice, 1 Küchenſchrank, 1 Zinkbadeſchüſſel, 1 Blumentiſch,
ſowie allerlei Haus= und Küchengeräthe, Herren= und Frauenkleider.
H. Scharmamm,
[12920
Amtsgerichts=Taxator.

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[ ][  ][ ]

3010

211
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einſten Dame u. ihrer Stütze beſtehender
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imdid a ber ſelbſtſtändig zu kochen u. die
ahurheit zu verrichten hat, gegen hohen,
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änhp
ün Uhnlicher Stellung verbrachte
dehr ſigen, wollen ſich melden. Näheres
Erſteciv n.
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für Haus und Küche geſucht.
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für Nahrungsmittel und Hausbedarf
in Köln' mit der goldenen Medaille
preisgekrönt wurde, eine Auszeichnung, welche

für die Vorzüglichkeit dieſes Kaffeezuſatzmittels
gewiß ein beredtes Heugnis ablegt.

[ ][  ][ ]

3014
Ne211
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Hchiffsnachrichten, mitgeteilt von Karl,
Diehm, obere Rheinſtraße, alleiniger Agent
der Red Star=Linie in Antwerpen.
New=York, A. Okt. Der Dampfer Penn=
ſylvania
;, Kapitän Thomas, iſt von Ant=
werpen
wohlbehalten hier angekommen.

Philadelphia, 23. Okt. Der königl. belg. Richard Forth, Oberſt. . Herr Hetzu=
Poſtdampfer Nederland;, Kapitän Bence,
iſt von Antwerpen wohlbehalten hier ange= Henriette von Frankreich.,
kommen.
New=York. 25. Okt. Der königl. belg. Poſt=
dampfer
Belgenland;, Kapitän Weyer, iſt von Villa Fort,
von Antwerpen wohlbehalten hier angekommen.

Graßherzogliches Hoftheaiss.
Dienstag, 29. Oktober.
2. Vorſtellung i. d. 3. Abonnementsabah
(Rote Karten gültig.)
Neu einſtudiert:
Die Puritaner.
Große Oper in 8 Akten von Bellen.
Lord Walton, General=
Gouverneur
Herr Bögld.
(414 Elvira, deſſen Tochter. Frau Stei nu
Sir Georges, deſſen Bruder Herr Riechm.
Lord Arthur Talbot
Herr Hofzü.
Brown, Offizier
Herr Rei.
Witwe Karls L., unter
dem Namen:-Die Dame
Frl. Dietz-
Anfang 7 Uhr. Ende ¼10 Uhr

Politiſche Ueberſtcht.
Deutſches Reich. Die Nordd. Allg. 8ta.- meldet: Das
Kaiſerpaar wird am 31. d. M., ſoweit bis jetzt beſtimmt, Athen
wieder verlaſſen und ſich zu mehrtägigem Beſuch nach Konſtan=
tinopel
begeben, wo die Ankunft am 2. November erfolgen würde.
Ueber den Auſenthalt in Konſtantinopel ſowie über die Rückreiſe
von dort nach Berlin ſind bis zur Stunde nähere Nachrichten noch
nicht hierher gelangt. Dem Vernehmen nach dürften jedoch die
Majeſtäten vorausſichtlich bis zum 12. November wieder in Berlin
zurückzuerwarten ſein, bis um welche Zeit auch die kaiſerlichen
Prinzen, ſofern das Wetter günſtig bleibt, im Neuen Palais ver=
bleiben
werden. Die Kaiſerin Friedrich wird ſich dagegen nach den
Vermählungsfeſtlichkeiten von Athen aus mit den Prinzeſſinnen=
Töchtern auf längere Zeit nach Ftalien begeben, um daſelbſt für
den Winter Aufenthalt zu nehmen.
Am Samstag nachmittag fand unter dem Vorſitz des Staats=
miniſters
v. Bötticher eine Sitzung des Staatsminiſteriums ſtatt.
In der bayriſchen Abgeordnetenkammer erklärte am 26. ds. den
Angriffen des Abg. Beckh gegen die bahr. Geſandtſchaften im Aus=
lande
gegenüber, der Miniſter v. Crailsheim; Niemals werde ſich die
Kammermehrheit oder ein Miniſter bereit finden, der bahriſchen
Krone den Verzicht auf das Geſandtſchaftsrecht zuzumuten; es
würde einen eigentümlichen Eindruck im Auslande hervorrufen,
gerade bei den jetzigen Verhältniſſen den bayeriſchen Geſandtſchafts=
poſten
in Paris oder Petersburg eingehen zu laſſen. Hierauf
wurde der Etatspoſten für das Geſandtſchaftshotel in Berlin, ſowie
der geſamte Etat des Aeußeren und im weiteren Verlaufe die Nach=
weiſungen
für den Eiſenbahnetat debattenlos bewilligt.
Einer Meldung aus Sanſibar vom 26. zufolge, ſind von den
Banden, mit welchen Buſhiri die Landſchaft Uſarama verwüſtete,
in den Kämpfen mit den Eingeborenen und der deutſchen
Schutztruppe ſiebenhundert getötet worden. Auf Seiten der Schutz=
truppe
beträgt der Verluſt ſieben, darunter kein Europäer.
Heſterreich=Angarn. Prinz Ferdinand iſt in Begleitung des
Generalſtabschef Oberſtlieutenant Petrow und des Majors Markow
aus München am 26. in Wien eingetroffen und in dem Coburgiſchen
Palais abgeſtiegen. Dem Vernehmen nach wird der Prinz einige
Tage in Wien verbleiben. Die Herzogin Clementine von Coburg
iſt am 25. aus Elbenthal in Wien angekommen.
In der erſten Sitzung des Adreßausſchuſſes des Prager Land=
tages
erklärten am 26. ſowohl die Führer des Großgrundbeſitzes
wie der Altezechen, daß ſie dem Staatsrechte dieſelbe Bedeutung
beilegen wie die Jungezechen. Das ezechiſche Volk dürfe das
Staatsrecht nie aufgeben; die Frage, die der Ausſchuß entſcheiden
müſſe, ſei lediglich die nach der Zeitgemäßheit der Aktion.
Im ungariſchen Unterhauſe brachte am Samstag der Abgeord=
nete
Jranyi (extreme Linke) den Antrag ein, den Miniſter für
Landesverteidigung Fejervarh in Anklagezuſtand zu verſetzen. In
der Sitzung vom 6. Nov. wird derſelbe ſeinen Antrag motivieren.
Nach einer Meldung der=Preſſel wird in kurzer Zeit die durch
das öſterreichiſch=ungariſche Zoll= und Handelsbündnis vorgeſehene
Kommiſſion eingeſetzt werden, um Vorbereitungsmaßregeln zu be=
raten
, durch welche beim Vorhandenſein einer günſtigen finanziellen
Lage die Herſtellung der Barzahlung in der Monarchie ermöglicht
werden ſoll.
Das Tariſkomite des Staatseiſenbahnrats nahm den Antrag
des Abgeordneten Ruß an, den auch der Generaldirektor entgegen=
kommend
behandelte, die Staatsbahnen möchten mindeſtens 30 pCt.
Ermäßigung der normalen Perſonengebühren in Form des Zonen=
tarifs
gewähren.
Franktreich. Der Großfürſt Wladimir von Rußland ſtattete
am Samstag abend 6½ Uhr dem Präſidenten Carnot einen ein=
viertelſtündigen
Beſuch ab. Die ruſſiſche Großfürſtin Alexis und

Georg Michailowitſch, ſowie der Herzog und die Herzogrn
Leuchtenberg ſind in Paris eingetroffen. Großfürſt Nell,
Oheim des Zaren, weilt aleichfalls in Paris.
Das Kabinett beſchloß in einem am 26. vormittan
gehaltenen Miniſterrate, in ſeinem Geſamtbeſtande vor d
Kammer zu treten.
Der Figaror behauptet, der Großfürſt=Thronfolger vo=
land
habe ſich am 25. mit der Prinzeſſin Marie von Grieck.
verlobt.
Das Blatt-Cavenir de Tongking' meldet, daß angeſich
jüngſten Ereigniſſe in Tongking in der Gegend von Loe=Non
Song=Thuang. wo die jüngſten unglücklichen Gefechte der Ter
gegen die chineſiſchen Banden ſtattgefunden haben, und du=
verſtändniſſes
der Ortsbehörden und Landesbewohner m
chineſiſchen Räuberbanden der Generalgouverneur dem militori
Oberbefehlshaber auf deſſen Anſuchen unbeſchränkte Vollma
teilt habe.
Liller Blättern zufolge fand am Samstag ein blutigr
ſammenſtoß der ſtreikenden Bergleute mit dem Militär in de
ſchaft Ljenart ſtatt. Viele Arbeiter ſind verwundet.
Italien. Aus Rom wird gemeldet, daß das deutſche
paar die Rückreiſe gleichfalls über Italien mache. Die Man
ſollten am 11. November in Venedig eintreffen, ſich von U.
Monza begeben, wo am 12. im Schloßpark große Jagd ſtatäk,
für 13. November ſei ein Ausſlug an den Comerſee geplant.
Butgarken. Prinz Ferdinand benachrichtigte am M. d.
buloff, daß er wegen Familienangelegenheiten zurückgehalten
beauftragte ihn, die Sobranje zu eröffnen.
Das Budget ſchließt mit einem Ueberſchuß von drei 3
nen ab.
Herbten. Die Amtszeitung' erklärt den von der Bell=
ZeitungMala Nobine' gebrachten und von auswärtigen Bil=
nachgedruckten
angeblichen Brief des Königs Alexander an-
Mutter für gefälſcht.
Türkei. Der Sultan hat beſtimmt, daß Marſchall Ali P.
Paſcha, der Präſident des Staatsrates Aari Paſcha, der
richtsminiſter Münif Paſcha, die Generale Achmed Paſche
Goltz und Strecker Paſcha Ihren Majeſtäten dem Kaiſer Wl.
und der Kaiſerin Auguſta Victoria bis zur Inſel Tenedos en:
ahren. Die deutſche Kolonie in Konſtantinopel nahm eim
Julius Großer und Muſteſchar Horn verfaßte, Sr. Majeſtä
Kaiſer zu überreichende Adreſſe einſtimmig an und beſchlofc
Raiſer mit 3 Schiffen bis nach San Stefano entgegenzufahr::
zu Ehren der dienſtfreien Herren des kaiſerlichen Gefolges un
Marineoffiziere ein großes Diner, ſowie am folgenden Tagi=
Kommers zu veranſtalten.
Japau. Das japaniſche Kabinett reichte am 25. ſeine=
laſſung
ein.

Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 29. Oktober.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen am Sa=
den
Oberſt z. D. Kolb, den Hauptmann v. Winkler vom
Mecklenburgiſchen Jäger=Bataillon Nr. 14, den Premierliertn
Melior vom 2. Badiſchen Feld=Art.=Regt. Nr. 30, den 8
lieutenant Scheuck vom Feld=Art.=Regt. von Holtzendorf.
den Sekondlieutenant Schenck vom Inf.=Regt. von Horn h.
den Landſtallmeiſter v. Willich, den Oberrechnungsrat Köhls=
Oberrechnungsrat Dr. Franck, den Oberſteuerinſpektor Frhrn.
v. Jungenfeld aus Worms, den Rendant Moter, den Geh.
Profeſſor Dr. Nell, den Verwalter Weichſel; zum Vortrox
Staatsminiſter Finger, den Miniſterialpräſidenten Weber=
Miniſterialrat Rothe.

[ ][  ][ ]

Nr. 211
vanerstaa, 3l. d. M., zu einem achttägigen Aufenthalt nach Romrod Tabaksernte in Bremen an den Markt kam. Der ganze Poſten
Oberheſſen begeben.
m roleur in Emmerich fungierenden Finanzaſſeſſor Maximilian ſelben ſind von vorzüglicher Qualität.
thrn. v. Bellersheim, gevannt Stürzelsheim, mit Wirkung vom
Hovember d. J. an aus dem Staatsdienſt entlaſſen.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben am 26. Oktober

ſü iſterialſekretär beim Miniſterium des Innern und der Juſtiz
nannt.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben am 4. v. Mts.
Hberlandesgerichtskanzleidiener i. P. Hausverwalter Julius
m Weichſel das ſilberne Kreuz des Verdienſtordens Philipps
Großmütigen verliehen.
Das Großh. Regierungsblatt Nr. 25 enthält: Bekanntmach=
9 die Erbauung einer Zellenſtrafanſtalt in Butzbach betr.
Ernannt wurde: am 24. Oktober der Garde=Unteroffizier
ſc Kaufmann zu Darmſtadt zum Kanzleidiener bei dem
inſterium des Innern und der Juſtiz mit Wirkung vom 1. No=
er
l. Js. an.
Militärdienſtnachricht. Ley, einjährig=freiwilliger Arzt vom
Eroßh. Heſſ. Inf.=Regt. Nr. 115. wurde unter gleichzeitiger Ver=
u
7g zum 2. Naſſ. Inf=Regt. Nr. 88. zum Unterarzt ernannt
mit Wahrnehmung einer bei dieſem Truppenteil vakanten
iſæenz=Arztſtelle beauftragt.
Lutherfeſtſpiel. Wir werden von beteiligter Seite um die
hrahme der Bemerkung gebeten, daß der Charakter der Auffüh=
igen
jede Beiſallsbezeigung unbedingt ausſchließe. Wir entſprechen
er1 Wunſch umſo mehr, als er mit unſerer Anſicht völlig über=
ſimmt
.
Heute Abend 8½ Uhr findet im oberen Geſellſchaftsſaale
rStadt Pfungſtadt: die Generalverſammlung der nationalliberalen
ti ſtatt, auf welche wir hiermit aufmerkſam machen.
In dieſen Tagen hielt das aus Vorſtandsmitgliedern des
nælsvereins, des Verkehrs= und Fabrikantenvereins dahier be=
feinde
Komits für die richtige Führuna der projektierten Rod=
u
. Bahnz ſvon Ober=Roden über Urberach, Offenthal, Götzen=
Knach Langen und den Langer Bahnhof) eine Sitzung ab, die
von Beteiligten aus Langen beſucht war. Beſchloſſen wurde,
h ver Beſchlüſſe der Dieburger Verſammlung vom 6. ds. Mts.,
de Intereſſen von Darmſtadt und Langen in der angedeuteten
hlang weiterhin thätig zu ſein, im Anſchluß an die desfallſigen
krt.te Großh. Handelskammer dahier, welche hoffentlich Stellung
ven Dieburger Auslaſſungen nehmen wird. Auch ſeien geeig=
Schritte der hieſigen Stadtverwaltung und der von Langen
urr Großh. Regiekung und der zweiten Kammer der Stände
esicherheik zu erwarten. Nicht allein um die Widerlegung von
ir Matur nach ungenauen und zum Teil willkürlichen Zahlen=
alæn
über die Größe und den Umfang des in Frage ſitehenden
ſchrs handelt es ſich dabei, ſondern um die von anderer Seite
Lante vollige Ablenkung des Verkehrs und der Arbeitskräfte des
ölbevölkerten Rodgaues von der Landeshauptſtadt.
ſem thunlichſt zu begegnen, wurde als die Aufgabe der Kom=
ſim
bezeichnet. Auch würde die Main=Neckarbahn Schaden und
ſſall an Einnahmen haben, wenn jene Nebenbahn mit Nicht=
Umändung in den Bahnhof Langen und Umgehung dieſes natür
lin, alle Teile berückſichtigenden Ausgangspunktes ausaeführt
d.- Früher ſei von Seiten der Eiſenbahn=Abteilung Großh.
Ungminiſteriums ſogar ein ſolches Projekt ſchon ausgearbeitet
dan.
Die Zahl der Teilnehmer an der Fernſprecheinrichtung in der
beträgt nunmehr 104.
Der Kranken= und Sterbekaſſe=Verein Gutenberg feierte am
ctag Abend im feſtlich geſchmückten Gaale der Reſtauration
dur, Rundeturmſtraße, im engen Kreiſe ſeiner Mitglieder und
m Angehörigen den Erinnerungstag ſeines 20jährigen Beſtehens.
h einem kürzen Rückblick ſeitens des Vorſitzenden auf die
ehiige Thätiakeit des Vereins, in welcher die Kaſſe an ihre
allieder 19250 M. an Krankenunterſtützungen und 2250 M.
Ei ge zu Beerdigungen leiſtete, gedachte man mit warmen
4lan der Gründer dieſer Kaſſe, der Herren Buchdruckereibeſitzer
( Kichler, C. F. Winter und Wittich, welchen Herren der Verein
n anſehnlichen Gründungsfonds verdankt und die auch heut=
der
Kaſſe wohlwollend zur Heite ſtehen. Die mit dieſer
Liu skaſſe verbundene Reiſekaſſe', zwecks Unterſtützung ſeiner
der Reiſe befindlichen Mitglieder. für Bibliothek, Johännifeier
hat während derſelben Zeit 2575 M. an hier durchreiſend=
hurucker
und 4705 M. für die jährlichen Vereinspartien für die
tm Okt anſäſſigen Mitglieder veräusgabt. Im Verlauf des
hirltigen, gut ausgeführten Programms wurde noch der Ver=
ſite
des Präſidenten des Vereins, Herrn G. Berth, mit aner
enden Worten gedacht und nahm ſomit die kleine Feier zur
meinen Befriedigung einen recht würdigen Verlauf
Für Alle, die ſich für unſere Kolonien intereſieren, beſonders
ür Raucher, dürfte es von Intereſſe ſein zu erfahren, daß

3015
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog werden Sich nächſten von deutſch Neu=Guinea im Juni d. J. der Ertrag der erſten
wurde von einem unſerer bedeutenderen Cigarrenfabrikanten er=
Ge. Königl. Hoheit der Großherzog haben den als Stations= worben und ſind jetzt die Ciaarren in den Handel gekommen. Die=
Aus Raummauigel mußten verſchiedene Korreſpondenzen und
Berichte für die nächſte Nummer zurückgeſtellt werden.
J. Mainz, 27. Oktbr. Eine auf heute Morgen in die Stadt=
n
Amtmann bei dem Kreisamt Mainz Friedrich Fey zum halle' hier von dem Fachverein der Metallarbeiter einberufene
allgemeine Arbeiterverſammlung wurde von dem Polizeiamt auf
Grund des Sozialiſiengeſetzes verboten.
Frankfurt, 26. Oktober. Der heſſiſche Verein zur Beſchäf=
tigung
Arbeitsloſer, das Großherzoatum Heſſen und die
Provinz Heſſen=Naſſau umfaſſend. hielt vorgeſtern hierſelbſt eine
Mitgliederverſammlung ab welcher Oberkonſiſtorialpräſident Wirkl.
Geh. Rat Dr. Goldmann=Darmſtadt präſidierte und als Vertreter
der Großh. Heſſiſchen Regierung die Herren Miniſterialräte
Uſinger und Rothe anwohnten. Nach dem Bericht des Vorſitzenden
hat der Verein im Großherzogtum Heſſen 570 und in der Provinz
Heſſen=Naſſau 730, im ganzen 1306 Mitalieder; am ſtärkſten iſt
Mainz mit 226 und Frankfurt mit 490 Mitgliedern vertreten.
Ueber die Wirkſamkeit des Vereins und namentlich der Arbeiter=
kolonie
im letzten Sommer konnte nur in hohem Grade Zufrieden=
ſtellendes
gemeldet werden; eine große Anzahl Koloniſten. deren
Betragen ausnahmslos ein gutes war, hat ſtändige Stellung
gefunden, zwei häben ſich verheiratet und zeichnen ſich durch Fleiß
und Nüchternheit aus. Der Beſuch der Kolonie war in der ge=
nannten
Zeit kein ſo ſtarker als ſonſt. Die Verpflegungsſtationen
befinden ſich, wie Landrat v. Dewitz=Rüdesheim Namens des Ver=
bandes
derſelben berichtete, in mehreren Orten leider noch in Gaſt=
wirtſchaften
und weiſen auch zum Teil noch ſonſtige Mängel auf.
Wiedergewählt wurden die aus dem Vorſtand ausſcheidenden
Herren Provinzial=Direktor v. Marquard=Darmſtadt, Karl Hall=
garten
=Frankfurt, Frhr. Albert v. Nordeck zur Rabenau= Friedel=
hauſen
, Landrat v. Dewitz=Rüdesheim, Oberbürgermeiſter Dr.
Miquel=Frankfurt, Dekan Deitzmann=Grävenwiesbach, Freiherr G.
Löw von und zu Steinfurt=Niederflorſtadt, Kreisrat Dr. Braden=
Friedberg, Pfarrer Schloſſer=Frankfurt. Dekan Dr. Stromberger=
Zwingenberg, Bürgermeiſter Heß=Wiesbaden, Landesdirektor
v. Hundelshauſen=Kaſſel Pfarrer Schulz=Soden, Landrat v. Eſch=
wege
=Fritzlar und Konſiſtorialpräſident v. Weyrauch=Caſſel. neuge=
wählt
Landrat v. Schweinitz=Hünfeld, Polizeipräſident Freiherr
v. Müffling=Frankfurt an Stelle der=aus den betreffenden Bezirken
verſetzten Herren Landrat v. Wegener und Polizeipräſidenten
v. Köller. Der Kaſſenführung wurde Entlaſtung erteilt und der
Voranſchlag pro 1883--90 genehmigt.
München, 26. Oktober. Der Prinzregent überwies anläßlich
ſeiner 50jährigen Inhaberſchaft des erſten Feldartillerie=Regiments
20000 M. zu einer Stiftüng für Offiziere und Unteroffiziere.
Coburg, 26. Oktober. Die Coburger 8tg.- dementiert das Ge=
rücht
, daß ſeitens des Herzogs Ernſt der Antrag behufs Ein=
ſtellung
des Strafverfahrens gegen den Rechtsanwalt Harmening
erfolat ſei.
Schweidnitz, 27. Oktober. Generalfeldmarſchall Graf Moltke
feierte geſtern auf dem Gute Creiſau ſeinen 89. Geburtstag. Oberſt=
lieutenant
v. Goßler, Adjutant des Chefs vom Generalſtab der
Armee, überbrachte dem Feldmarſchall die Glückwünſche aus den
Reihen derjenigen, deren hoher Führer er ſo lange Zeit geweſen.
Der Magiſtrat von Schweidnitz beglückwünſchte ſeinen Ehrenbürger
durch eine Abordnung.
Verlin, 26. Oktober. Der geſchäftsführende Ausſchuß des deut=
ſchen
Emin Paſcha=Komites hielt heute eine Sitzung ab.
in welcher beſchlöſſen wurde, das deutſche Emin Paſcha=Komite auf
Mittwoch, den 30. Oktober abends zuſammenzuberufen.
Königsberg i. Pr., 26. Oktober. Einer der großen am Hafen
gelegenen Hanfſpeicher (früher Frohmann gehörigſ iſt geſtern abend
- das fünftemal innerhalb dreier Jahre - nie dergebrannt.
Der Schaden iſt ein ziemlich erheblicher. Bei den Löſcharbeiten
fand ein Feuerwehrmann den Tod, zwei andere wurden mit Mühe
gerettet.
Hamburg, 25. Oktober. Der=Hamburger Korreſpondent' meldet
aus Friedrichsruh: Vorige Nacht brannte die dem Fürſten Bis=
m
arck gehörende Mühle von Wilkens in Aumühle nieder. Das
Feuer iſt durch die Unvorſichtigkeit eines Kuhhirten entſtanden.
Bismarck war anweſend.
Briſtol, 25. Okt. Der Streikder Dockarbeiter iſt durch
Bewilligung der Forderungen derſelben beendet.
Bern, 26. Oktober. Das Hotel Bellevue auf dem Pilatus
iſt nicht abgebrannt. Der Brand, den man dort oben erblickte,
war ein Freudenfeuer, das Aelpler von Alpnach zur Kilbi=
Feier angezündet hatten.
Wien, 26. Okkober. Bei den Exceſſen, die zwiſchen konſer=
vativen
und fortſchrittlichen Studenten in der Univerſitäk und deren
Umgebung ſtattfanden, Und die nur durch Einſchreiten der Polizei
beſeitigt werden konnten, ſind 14 Studenten leicht, einer ſchwer ver=
wundek
worden. Die polizeilichen Vernehmungen ſind bereits er=
folgt
, die Akten werden dem Bezirksgericht übergeben.
434

[ ][  ][ ]

3016
Nr.
Paris, 26. Oktober. Der Maler Meiſſonnier, Vorſitzender
des oberſten Schiedsgerichts der ſchönen Künſte, wurde zum Groß=
kreuz
und der Bildhauer Paul Dubois zum Groß=Offizier der
Ehrenlegion ernannt. Wie hieſigen Blättern gemeldet wird, hat
in der verfloſſenen Nacht in der Dardanellengegend ein
heftiges Erdbeben ſtattgefunden. 19 ſtarke Stöße erſchütterten
in der Richtung von Südweſten her den Erdboden, ſchwächere Stöße
wurden bis morgens 8 Uhr verſpürt. Viele Menſchen ſollen ums
Leben gekommen ſein.
Ueber die Vermählungsſeierlichkeiten in Atheu liegen der
Zeitfolge nach ſolgende Nachrichten vor:
Piräus, 25. Oktober. Die Kaiſerin Friedrich iſt mit der
Prinzeſſin=Braut und den anderen Prinzeſſinnen=Töchtern heute
Nachmittag 2½ Uhr hier eingetroffen und wurden dieſelben von
dem deutſchen Geſandten und dem deutſchen Konſul an Bord, von
Trikupis und den anderen Miniſtern, ſowie dem Bürgermeiſter
der Stadt Viräus nach der Landung, die unter dem ſtürmiſchen
Jubel der Bevölkerung erfolgte, begrüßt und willkommen geheißen.
Die Kaiſerin Friedrich dankte namens der Braut, worauf die
Weiterfahrt nach Athen erfolgte.
Athen, 25. Okt. Der Hofzug mit der Kaiſerin Friedrich,
den Prinzeſſinnen=Töchtern ſowie den entgegengefahrenen griechiſchen
Herrſchaften traf um 3¾ Uhr nachmittags hier ein, woſelbſt großer
Empfang ſtattfand. wobei die Prinzeſſin=Braut jedem der Vor=
geſtellten
huldvollſt die Hand reichte. Auf die Anſprache des
Miniſterpräſidenten und des Bürgermeiſters dankte der König. Bei
der Fahrt nach dem Schloſſe fuhren im erſten Wagen die Prinzeſſin=
Praut und die Königin, rechts und links von dem Wagen ritten
der König und der Kronprinz. Im zweiten Wagen ſaßen die
Kaiſerin Friedrich ſowie die Königin von Dänemark und der Prinz
von Wales. Dem Huge vorauf und hinter demſelben ritt Kavallerie.
Die Wagen fuhren im Schritt durch die Stadt. Eine zahlloſe
Menſchenmenge jubelte der hohen Braut auf dem ganzen Wege
ſtürmiſch zu. Nach Ankunft im Schloſſe erſchien Prinzeſſin Sophie
wiederholt auf dem Balkon und winkte der jubelnden Menſchen=
menge
mit dem Taſchentuch.
Athen, 25. Oktober. Graf Herbert Bismarck, der Oberſthof=
marſchall
v. Liebenau, Oberhoſprediger Kögel und das kaiſerliche
Gefolge ſind hier eingetroffen.
Piräus, 26. Oktober. Das kaiſerlich deutſche Geſchwader
traf heute Nachmittag 2¼ Uhr auf der Reede ein. Das griechiſche
Koͤnigspaar, welches ſich mittels Sonderzuges von Athen nach
Viräus begeben hatte, fuhr in Begleitung des Prinzen von Wales,
ſowie des Kronprinzen auf einer Dampfbarkaſſe an Bord. Die
Begrüßung zwiſchen den kaiſerlichen Majeſtäten und dem griechiſchen
Königspaar war eine äußerſt herzliche. Die im Hafen befindlichen
griechiſchen wie fremden Kriegsſchiffe gaben Salut ab. Zuerſt
erfolgte die Landung des Gefolges, ſodann die der Majeſtäten,
Allerhöchſtwelche mit enthuſiaſtiſchen urufen von der Bevölkerung
begrüßt wurden. Nach der Landung hielt der Miniſterpräſident
Trikupis eine Begrüßungsanſprache, ſodann folgte eine Anſprache
des Bürgermeiſters im Namen der Bürger und der Stadt Piräus.
Die deutſche Kolonie, welche ebenfalls zum Empfang erſchienen
war, begrüßte die kaiſerlichen Majeſtäten mit dreifachem donnernden
Hoch. Nach der Vorſtellung des beiderſeitigen Gefolges ſchritt Se.
Majeſtät der Kaiſer in Begleitung des Königs von Griechenland
die Ehrenwache unter den Klängen der deutſchen Nationalhymne
ab. Sodann erfolgte mittels Sonderzuges die Weiterfahrt nach
Athen.
Athen, 27. Oklober. Der zu Ehren des Kaiſers Wilhelm und
der Kaiſerin Auguſta Viktoria geſtern Abend veranſtaltete Fackel=
zug
verlief außerordentlich glänzend. An demſelben nahmen die
Gewerke, die Korporationen und das Militär mit etwa 5000 Lam=
pions
teil. Die Muſikcorps intonierten auf dem Schloßplatz deutſche
Lieder bei unaufhörlichem Jubel vieler Tauſender. Die Beleuchtung
der Akropolis war feenhaft.
Atheu, 27. Oktober. Kaiſer Wilhelm erſuchte den Dimarch,
der Bevölkerung ſeinen und der Kaiſerin Dank für den herzlichen
Empfang öffentlich bekannt zu geben. Die Anfahrt des Braut=
zuges
zür Kathedrale verlief auf das alänzendſte; die Tribünen Bundes iſt es zu verdanken, daß in den diesjährigen Gedäü=
waren
dicht beſetzt, Kanonenſalven verkündeten die Anfahrt der wochen der Reformation vom 30. Oktober bis 10. Novembe=
Allerhöchſten Herrſchaften.
Athen, 27. Oklober. Bei der Galatafel brachte der König l meiſten deutſchen Städte und Gaue gehalten auch in unſrer
das Hoch auf die Neuvermählten aus. Der Kaiſer toaſtete auf
Griechenland und ſchloß ſeinen Hochruf in griechiſcher Sprache,
was mit ſtürmiſchem Jubel aufgenommen wurde. Die Illumination hat ſich in freudiger Begeiſterung der großen und edlen Sack=
war
durch heftigen Wind beeinträchtigt; auf der Akropolis wurde Verfügung geſtellt, um teils in den vorbereitenden Ausſchüſſen,
ein prachtvolles Feuerwerk abgebrannt.

Durchſchnittsindividnum vorteilhaft unterſcheidet: eine eigene Ech.
und ſelbſtändige Gedanken. - Aus dieſem Grunde erſchejnnale
ſeine Perſonen, mögen ſie in dieſem oder jenem Stück auch eitz=
ihr
Urbild haben, doch immer wie Menſchen, nie wie Jht=
puppen
, und wir haben das Gefühl, einem Stück vertüggle,
Handlung, nicht blos einem bunt zuſammengewürfelten källin
gewirr beizuwohnen. Wir haben uns bei den früheren Beil=
ungen
des Fulda'ſchen Luſtſpiels ſchon dahin geäußert, daß Leſer
Zeichnung des Charakters der Heldin eine größere Konſeg wanl
Platz geweſen wäre und in der großen Scene zwiſchen Quhchl=
gatten
der an und für ſich berechtiate Standpunkt des Mamml
einen Grad vornehmer zum Ausdruck kommen könnte, unul
ſind Erwägungen, die jede Wiederholung des Stücks voAſiu
anregt. Merkwürdigerweiſe trägt Herr Steude, der im üiln
ein ganz vortrefflicher Darſteller für den Dr. Max Weypeß!
in dieſer Scene noch auf, anſtatt daß er zu mildern ſuchte.
ſich für den ſonſt rückſichtsvollen und zartfühlenden Profeſſor u
Gefühl nach nicht ſchicken, wenn er ſich nach ſeiner großMl.
mit einem Uffl breitſpurig auf den Seſſel fallen läßai
Miene und Haltung gleichſam ſagen will: jetzt hab ichell
losgelegt! Das Publikum lachte denn auch herzlich b,
Wendung. Wir glauben aber nicht, daß es der Autor ul,
eine Erheiterung äbgeſehen hat.
Frl. Cramer's Melanie Dalberg befriedigte uns auße-
lich
. Die übrigen Damen und Herren, die faſt alle dankbezck
gaben haben. fanden ſich auch heute ausgezeichnet in den 2ßl.
Ganzen. Mit der Vorführung des gemütlichen Sanitätsrz
benau erbringt Fulda den Beweis, daß er das heitere Leee
ment des Luſtſpiels, die leicht aufſteigende Kohlenſäure de
lichen Laune, in der Gewalt hat. Herr Werner verkörpentk
Geſtalt mit wohlthuender Friſche. Das Publikum zeigte .
miert, abet hie und da brach ſich doch ziemlich beſtimmt dih
Bahn: Wann bekommen wir denn eine Luſtſpielnovii
hören ?1 Will man für die nächſte Zeit immer wieder
rühmte Frau= und Krieg im Frieden; auf das Repertoireſ
Sonntag, 27. Oktober.
Wenn die glänzende Ausſtattung, die von Webers Oel
untrennbar iſt, das Werk für die Schauluſt noch immer in h
Grade reizvoll erſcheinen läßt, ſo findet der Muſikfreund ſeinn
nung bei dem zweiten Akt, der Tonjuwelen von unverlöſoc
Glanze birgt. Zunächſt der Anfang des Quartetts Uerh
blauen Wogen, u dann die große Oceanarie der Rezä
endlich der wunderbax ſtimmungsvolle Geſang der Meerfraun
ich mit allem, was ein Wagner in der muſikaliſchen Belebe,
Elemente geleiſtet hat, getroſtzmeſſen darf. Eine Weiſel, --
Heinrich Bulthaupt - an der man ſich nicht ſatt hören kanz
die uns an die träumeriſche Dämmerſtimmung am Strandahh
ſichts der See, an die bannende Magie des Meeresſpiege n.
man zu ſehen nicht ermüdet und der ſich uns trotz der anfzd
empfundenen Monotonie bei längerem Verweilen nur immir
immer wechſelvoll darſtellt, unwiderſtehlich gemahnt. Eine
die unendlich iſt und die man ſich verewigt denken könnte, won
Handlung der Oper nicht zum Fortſchritt mahnte.
Wenn ſich der Partien der Rezia und des Hüon Sänge,
Schlage der Frl. Roth und des Herrn Bär mit Liebe annr
ſteht der Erfolg des Abends ſo ziemlich feſt. Unſere Primau
die beiläufig bemerkt in dem orientaliſchen Koſtüm ſehr vortä
ausſah, konnte der großen Schilderung, die den erſten 2.
Oceanarie ausmacht, die feſten, ſicheren Umriſſe leihen, welched
impoſante Gemälde erforderk; in gleicher Kraft und Sc
ſtroͤmte dann am Schluß der Fubel in dem Satze; Hüon
Den u0
Gatte. die Rettung ſie nahl
von ihren Lippen. Herr Bär geſanglich und ſchauſpieleriſch ganz im Stäc
romantiſchen Ritterideals wie es Wieland und nach ihm der Liäl.
des Oberon aufgeſtellt hat. Die Fatime und der Scheu
waren bei Frl. Jungk und Herrn Leon gut aufgehoben.

Großherzogtiches Hoftheater.
Freitag, 25. Oktober.
Die wilde Jagd.
E. M. Einzelne Figuren und Scenen dieſes Stücks können auf
das Prädikat originell kaum Anſpruch erheben. Und doch berühren
dieſe Reminiscenzen nirgends ſtörend! das macht, Ludwig Fulda
hat das. wodurch der wirklich gebildete Menſch ſich ſtets von dem

Luther. Ein kirchliches Feſtſpiel von Haos Herr
E. Der Anregung des hieſigen Zweigvereins des Evangs.
Herrig'ſche Lutherfeſtſpiel, das bereits ſeinen Triumphzug durx
zur Aufführung kommen wird. Eine große Anzahl von Bewo
Darmſtadts aus allen Kreiſen unſerer evangeliſchen Bürgeg
bei den Aufführungen auf der Bühne oder im Geſangschor
wirken. Nennen wix noch als Darſteller des Luther und=Rei=
Herrn Theaterdirektor Alexander Heßler aus Straßburg, der
meiſten Städten bisher dem Werk zum Sieg verholfen, ſo 5½
wir ſagen, daß alle Vorbedingungen erfüllt ſind, um auch hier
ſelben einen großartigen Erfolg zu ſichern. Und zwar iſt
rſter Linie ein idealer Erfolg, den wir erhoffen. Wird es=
recht
erfreulich ſein, wenn am Schluſſe ſich ein Ueberſchuß übth=
ſehr
erheblichen Koſten ergeben wird, der unter die 3 in

[ ][  ][ ]

Nr.
leiͤn
ſkanden und keiner Partei dienenden evangeliſchen Vereine unſrer
M, Guſtav Adolf=Verein, Kirchenbau=Verein, Evangeliſcher Bund,
vrrteilen iſt, ſo iſt der erſte Wunſch aller derer, die das Werk
enmommen und unterſtützen, doch vor allem der, daß durch die
ſüihrung der Heldengeſtalt Martin Luthers in den Hauptab=
üken
ſeines Lebens die Freude unſerer proteſtantiſchen Mitbürge=
unb

drr größten Geiſtesthat deutſcher Geſchichte, der alle Deutſchen
Een ül V danken. zwas heute in ihrem Glauben innia, ſeelenvoll und
eſunje) h msreich für ihr Leben iſt', belebt, das evangeliſche Bewußtſein
Elke geſtärkt werden, und die evangeliſche Kirche reichen Segen,
49
u ngen möge. Andersaläubige in ihrem Glauben zu beein=
ha
=gen liegt allen Beteiligten ganz und gar fern. In dem Spiele
ſttſpricht ſich vielmehr jene freudige Duldung anderer Glaubens=
hrunkte
aus, die wir als eine Errungenſchaft der Reformation
lhelten. So am Schluſſe des Ganzen, wo auf das Deutſche
ohl hingewieſen wird:
Gatsherr:
Catholik und Proteſtant beherrſcht nur Eine ſtarke Hand?
Ehrenhold:
üs32 Und weil wi löblich hoffen, daß allen Deutſchen der
Himmel offen,
Aem wir uns nach Kräften vertragen;Jedem das Seinel' heißt
unſer Wortl
hiden Luther nimmt uns Keiner fort, und freudig ſehe das
Herz uns ſchlagen,
Lwir ihn uns zum Vorbild küren, von ſeinem Geiſt in uns
auch ſpüren.
ſLwir von ihm uns laſſen leiten, für Chriſtus und ſein Reich
zu ſtreiten,
ſeWahrheit bekennen ohne Scheu und Luthern folgend, deutſch
und treu!
Luß wir Proteſtanten uns die Freude an unſerem Luther nicht
neu laſſen, das ſoll freilich bei dieſem Feſtſpiel deutlich zum
ſchmck kommen.
Es dürfte nicht allgemein bekannt ſein, daß Hans Herrigs
ſü ver Begeiſterung des Lutherjubiläumsjahres 1883 gerade auf
ſlidem Boden ſeinen Urſprung verdankt. Friedrich Schön in
ſuͤns, der tapfere Freund deutſcher Kunſt= hatte in Hans
üg einen Dichter gefunden, der wie kein anderer befähigt war,
äbmſowohl künſtleriſch wie religiös tief empfundenes Feſtſpiel
uds3 Lutherjubiläum in der heſſiſchen Lutherſtadt zu dichten.
ſte. waren einig in der Ueberzeugung, daß man die Vergangenheit
eſmeiren feiere, wenn man ſie wieder zur Gegenwart werden laſſe.
oſsmollten auf dieſem Wege zugleich dem Jdeal eines wirklichen
keſchauſpiels näher kommen, wo im Gegenſatz zu dem
ruren Luxustheater, in dem die vornehme Geſellſchaft ſich
dmart, dem Volk vom Volk ſeine aroße Vergangenheit lebendig.
dſſiallt wurde. Hans Herrig weicht daher in ſeinem Feſtſpiel
tæda- Bühneneinrichtung des modernen Theaters völlig ab, ver=
lſukihe
Seenerie und Dekoration und greiſt zum Teil auf die
(ſſiaktung der Shakeſpeare'ſchen Bühne, zum Teil auf die kirchlicher
Cläleddes Mittelalters zurück. Zur Berwendung kommt eine Vordert
u, meuze Hinterbühne, die bei großen Scenen gemeinſchaftlich benutze
mman. In der Mitte von dem Publikum aus führt eine Trepp
glulühne hinauf, auf deren beiden Seiten während des Spiele;
ſihhold und Rathsherr Platz nehmen. Beide Perſonen bilden
ſuneindung mit dem der Bühne gegenüber (in der Großh. Loge
alkſu llten Sängerchor nach Art des Chores in der griechiſcher
Phudlie die Vermittelung zwiſchen dem Spiel und den Zuſchauern.
Eſdekingerchor hat die ſehr weſentliche Aufgabe, der religiöſen
ſämung der anweſenden Volksgemeinde durch an paſſenden Stellen
efluchtene Choräle einen harmoniſchen Ausdruck zu geben. Ehren=
hiſu
.d Rathsherr leiten in ihrem Zwiegeſpräch in epiſcher Form
djämh elnen Auftritte ein und verbinden ſie unter einander. Zum
ElAnfold des deutſchen Reichs geſellt ſich ein Rathsherr des alten
AEni, der unmittelhar vor der Reformation gelebt und wieder
Alſem Grabe erſtanden iſt, um das Feſt zu ſehen, das man feierl
Amird das Leben Luthers in ſeiner reformatoriſchen Bedeutung
wmſührt, und in ſeinen Worten ſpiegelt ſich dann der tiefe Ein=
m
Wieder, den die Zuſchauer ſelbſt von Luthers Kampf und Sieg
Mnpen. Daß die Anweſenden bei dieſem Feſtſpiel mehr als zu
ſckenoes Publikum' ſind, daß ſie ſelbſt gleichſam als Volks=
4 Rinde bei der Darſtellung unſerer gewaltigen Vergangenheit
ngiwirken haben, konnte man ſchon bei der erſten Aufführung in
d Lnzifaltigkeitskirche zu Worms am Lutherzubiläum in erhebender
B. arleben. Jedem, der das Glück hatte, demſelben beizuwohner,
vüi mmvergeßlich ſein, wie dort nach der großen Reichstagsſcene
hlunweſenden ſich erhoben und wie Ein Mann in das große Helden=
linſtimmten
: Ein feſte Burg iſt unſer Gott. Dies hat ſich bis=
hele
barall wiederholt, wo man das Feſtſpiel aufführte, ſo in Wit=
rg
Eisleben, Torgau, Leipzig, Hannover, Dresden, Halle, Wies=
. eidelberg, Hanau, Gietzen, Erfurt, in welch letzterer Stad.
4 Aufführungen veranſtalten mußte, um dem Zudrang der
bhier genügen zu können.
dx glauben den Beſuchern des Feſitſpiels einen Dienſt zu
...r wenn wir im Nachfolgenden ſeinen Inhalt und ſeine innere

11
3017
Entwicklung in kurzen Zügen vorführen. Nur einzelne Scenen aus
dem Leben Luthers ſind es, die ſich vor unſerem Auge abſvielen
werden. Aber dieſelben ſind ſo glücklich gewählt, ſie betreffen ſo
ſehr die Hauptmomente des Entwicklungsganges des Reformators,
daß am Ende des Feſtſpiels Jeder den Eindruck haben wird, den
ganzen Luther geſchaut zu haben. Der Dichter hat es daneben ver=
ſtanden
, Luthers eigne Worte allenthalben zu benutzen, und über=
haupt
nur dann von der hiſtoriſchen Wahrheit abzuweichen, wenn
es galt, zwei zeitlich von einander getrennte, aber innerlich zu=
ſammengehörige
Begebenheiten zuſammenzufaſſen.
Das Spiel beainnt mit einer feierlichen muſikaliſchen Ein=
leitung
und dem Chorgeſang: Allein Gott in der Höh ſei Ehr
wodurch jeder Empfängliche in jene weihevolle Stimmung ver=
ſetzt
wird, welche die rechte Vorbedingung zum inneren Ver=
ſtändnis
des Feſtſpiels iſt. Dann tritt der Herold (Ehrenhold)
auf die Vorderbühne, begrüßt die Feſtgemeinde und bittet ſie um
Milde in der Beurteilung, da es hier nicht nur Spiel und Kunſt,
nicht Beifall und Menſchengunſt gelte, ſondern der Offenbarung
der großen Werke Gottes:
Dem Evangelium ſeid Ihr eigen;
Und ihn, der's Euch zurückgewann.
Den Gotteshelden, den deutſchen Manr,
Den Luther wollen wir Euch zeigen!
Ein Ratsherr aus der Zeit vor Luther tritt nun auf die
Bühnentreppe und bittet um Erlaubnis, dem Spiele beizuwohnen.
Der Herold erzählt ihm, um was es ſich handelt, wie Luther ins
Kloſter zu Erfurt gegangen iſt und dort angeblich den Frieden
der Seele geſucht hat.
Im Kämmerlein es ſtets beginnt,
Wenn ſich der Menſch auf ſich ſelbſt beſinut.
So iſt des neuen Tages Helle
Entbrannt in ſtiller Kloſterzelle.
1. Auftritt: Luther im Kloſter. Nachdem ein frohes
Morgenlied (Mel. Wachet aufl ruft uns die Stimme) verhallt,
ſehen wir auf der hinteren Bühne Luther in der Kloſterzelle zu
Erfurt (vor 1508) in ſchwermütige Betrachtung verſunken. Alles
jauchzt dem jungen Morgen entgegen. Er kann es nicht. Die
Qual um ſeine Sünden läßt ihn Gottes Zorn empfinden, und
mit all ſeinen Mönchswerken, mit denen er ſich abgehärmt,
hager und bleich gemacht, kommt er nicht von der Stelle. Da
ſucht ihn der Generalvikar der Auguſtiner Johann von Staupitz,
der auf den jungen ernſten Mönch aufmerkſam geworden, auf=
zurichten
und zu tröſten. Er erinnert ihn zuerſt an ſeine Ver=
dienſte
und den Schatz der guten Werke, den die Kirche ver=
waltet
. Aber Luther ſieht in alledem nur roſtiges Eiſen, Werke
des Eigennutzes und des geiſtlichen Hochmuts. Hat er doch ſogar
mit ſeinem gegen den Willen ſeines Vaters erfolgten Eintritt ins
Kloſter das 4. Gebot verletzt. Da weiſt ihn Staupitz auf den Troſt=
hin
, der mitten im Papſttum erleuchtete Geiſter erquickte, daß der
Glaube ſelig macht. Luther geht es auf wie ein Licht in tiefer
Nacht, und Staupitz ſieht prophetiſch in ihm den Mann, der wie
ein ſiegender Held an die Schwelle einer neuen Zeit hintritt. Mit
dem Choral Aus tiefer Not ſchrei ich zu dirr ſchließt die tief
ergreifende Scene, die uns gezeigt hat, wie Luther nicht durch
gelehrte Studien, ſondern durch einen inneren Seelenkampf
ohne Gleichen zu dem Werke vorbereitet war, das dem Menſchen
in ſeiner ſittlichen Not den einzigen Troſt bringen ſollte, den es
giebt: die frohe Botſchaft von der Gnade Gottes in Chriſto.
2. Auftritt. Luther ſchlägt die 95 Theſen an
(31. Oktober 1517. Luther iſt nach Wittenberg berufen worden
und lehrt dort die Jugend. Zwei Studenten erzählen uns von
dem Ablaß, der in der Nähe Wittenbergs für alle Sünden verkauft
wird. In Luther wallt der heilige Zorn auf, wie er ſieht, daß
man die Gewiſſen durch ſolchen Ablaß ohne wahre Reue und Buße
zur ſittlichen Leichtfertigkeit verleite, und verkündigt, daß er gegen
dieſen Mißbrauch an demſelben Tage noch, als am Vorabend vor
dem Allerheiligenfeſte, 95 Theſen an die Schloßkirche anſchlagen
will. Die Studenten werden von ſeiner Begeiſterung mit entzündet,
während der ängſtlichere Staupitz vor der großen That zurück=
ſchreckt
. Geſang:Herr Gott, dein göttlich Wort iſt lang verdunkelt
blieben
3. Auftritt: Lutherverbrennt die Bannbulle
[1520). In den drei Jahren von 1517-1520 iſt Luther durch die,
Verblendung des Papſtes und ſeiner Abgeſandten unaufhaltſam
vorwärts gedrängt worden. Ohne jede Ahnung von der Trag
weite ſeines Thuns hat er begonnen; aber jeder Schritt, den ſeine
Feinde gegen ihn unternahmen, jeder Schritt, den ihn Gott tiefer
in ſein Werk hineinführte, brachte ihn weiter von Nom. Als im
Jahre 1520 der Papſt die Bannbulle gegen ihn ſchleuderte, wurde
der Bruch unaufhaltſam. Den Eindruck, den die Bannbulle in
Deutſchland gemacht, ſchildert ein Ritter, ſowie Melanchthon und
Staupitz. Staupitz erkennt in der Bulle die Stimme des höchſten
Mundes auf Erden, dem wir uns unterwerſen müſſen. Er warnt
Luther vor dem Schritt, den er vorhabe und der ihn von der
Kirche ſcheide. Aber Luther muß dem Worte Gottes treu bleiben
und einen Preis läßt Gott ſich nicht ſetzen. So ſcheiden ſich beide

[ ][  ]

5018
M.
Freunde in einer tiefergreifenden Scene von einander, der eine,
um gegen ſein Gewiſſen der römiſchen Autorität zu folgen, der
andere, um, wenn auch in tiefem Schmerz über das Scheiden des
väterlichen Freundes, den Kampf für die Wahrheit ohne Wanken
weiter zuführen. Mit den Studenten zieht er unter den Klängen
des Te Deum Herr Gott, dich loben wirs nach dem Elſter Thor,
wo er die Bulle verbrennt mit den hiſtoriſchen Worten: Weil
ſie den Heiligen des Herrn (d. i. nach Marci 1, 24 Chriſtus)
betrübt, ſo ſoll das ewige Feuer ſie verzehren. Die Aus=
führung
der That ſelbſt wird indeſſen im Feſtſpiel nicht dar=
geſtellt
.
4. Auftritt. Luther vor dem Wormſer Reichs=
tag
1521. Der Ehrenhold verkündigt nun, daß Luther wegen ſeiner
Ketzerei vor Kaiſer Karl V. und dem Reichstag zu Worms
verhört werden ſoll. Er erzählt dem Ratsherrn von der Reiſe
nach Worms, die zum Triumphzug des Ketzers wurde. Wir erblicken
dann in einer kurzen Zwiſchenſcene Luther, wie er ſich in ſeiner
Herberge in heißem Gebet auf den ſchweren Gang ſtärkt. Das
war die Quelle ſeiner Kraft. Nicht Fürſtengunſt, nicht der Schutz
des edlen Ritterpaares Sickingen und Hutten gab ihm Mut,
ſondern der tiefe Glaube, daß Gottes Hand mit ihm ſei, daß
Gottes Reich beſtehen müſſe, auch wenn die ganze Welt dagegen in
die Schranken trete.
Die Reichstagsſcene mit dem unvergleichlichen Heldenſpruch
Luthers iſt ohne weiteres verſtändlich. Nachdem der Kaiſer
(was im geſchichtlichen Verlauf durch Mehrheitsbeſchluß erſt
nach Luthers Abreiſe erfolgt iſt) des Reiches Bann und Acht
verkündigt hat, folgt ein überaus wirkungsvolles Geſpräch Luthers
mit Philipp dem Großmütigen, Friedrich dem Weiſen und den
altgeſinnten Fürſten Georg von Sachſen und Erich von Braun=
ſchweig
, welch letzterer Luther trotzdem eine Kanne Einbecker Bier
reichen läßt und die Antwort von ihm erhält:
Wie Ihr Erquickung botet meinem Munde,
Erquick Euch Gott in Eurer Todesſtunde.
Luther ſpricht ſeinen Jubel, daß nun alles gethan, mit den
Worten aus: Ich bin hindurch, ich bin hindurchl Die Fürſten
fragen ihn, was denn ſeine Hoffnung und Schutzwehr nun noch ſei,
da er doch vom Reich verdammt. Da hebt Luther im Wechſel=
geſpräch
mit ihnen die Worte ſeines (erſt ſpäter gedichteten) Helden=
liedes
an: Ein feſte Burg iſt unſer Gott. Die zurückgebliebenen
evangeliſch geſinnten Fürſten ſchwören dem Evangelium ewige Treue,
indem ſie in den 4. Vers einſtimmen, und es entſpricht nur der
Begeiſterung, die alle bei dieſem Auftritt empfinden, wenn die An=
weſenden
an dieſer Stelle von dem Herold aufaefordert werden,
auch mit dem Heldenlied der Reformation davon Zeugnis zu geben.
5. und 6. Anftritt: Luther auf der Wartburg
und im Kampf mit den. Bauern, Wiedertäufern,
Schwärmern zu Wittenberg 1521-22. Wir ſehen Luther
im Gewand des Junker Jörg auf der Wartburg. wohin ihn die
fürſorgende Treue ſeines Kurfürſten zum Schutz vor den Folgen
der Reichsacht gewaltſam gerettet. Er iſt verſenkt in ſein arößtes,
ſegensreichſtes Werk, die Ueberſetzung der heiligen Schrift ins
Deutſche.
O würd aus dieſem heilgen Buch
Deutſch jedes Wort, deutſch jeder Spruch,
Daß ſo ſich nährt an Gottes Wort,
Die deutſche Seele fort und fort!
Aber ſein Werk wird unterbrochen. Er hat erfahren, daß in
ſeinem Wittenberg Bilderſtürmer und Rottengeiſter, Bauern
und Schwärmer, die die Botſchaft der Freiheit mißverſtanden, die
junge Saat des Evangeliums zu verwüſten drohen. Die Einen
verlangen Freiheit von aller weltlichen Ordaung und Obrigkeit, die
Andern gewaltſame Reinigung der Kirchen von Bildern, Altären,
Lichtern, Orgeln, als ob darin die frohe Botſchaft des Heils be=
ſtändel
Sie umdrängen Melanchthon, der in ſeiner zarten Ge=
lehrtennatur
ſich nicht zu helfen weißz. Da plötzlich erſcheint
Luther und bewährt in einer hinreißenden Scene ſeine königliche
Macht über die Geiſter. Er, den man heutzutage noch für alle
Revolutionen in der Welt verantwortlich machen möchte, drückt mit
einfachem Mannesmut und mit dem Wort Gottes die ſozialen Umſtürz=
ler
in ihre Schranken zurück. Er ſchützt ſich mit dem Schwert des
Junker Jörg, das er noch unter dem Talare birat, gegen die Angriffe
der Stürmer, aber ſeine beſte Wehr und Waffen iſt das auf der
Wartburg noch vollendete Neue Teſtament deutſch Das
zeigt er ihnen und nun kommt es über ſie wie ein Hauch des
Friedens aus der Welt des herrlichen Gotteswortes, das ſie nun
Deutſch haben ſollen:
Deutſch wie Du's von Deiner Mutter gehört;
14ti₈.
Wie Du Deine Frau Liebſte einſt gefragt,
Wie ſie Dir viel Liebes und Schönes geſagt,
Deutſch, wie Du beteſt, wenn's Not Dich lehrt!
Die Reformation hat ihre Probe beſtanden. Die erſten Kämpfe
von außen und innen ſind ſiegreich überwunden; und ſinnig ſchließen
dieſe ſtürmiſchen Auftritte mit Luthers Lied: Vater Unſer im Him=

211
melreich! So überwältigend wirkt dieſe Seene, daß der
der bisher mil viel Bedenklichkeit als ein Freund des
kundgegeben hat, in die Worte ausbricht:
Das klang ſo wahr, ſo gut, ſo ſchön,
Muß Jedem wohl zu Herzen gehn,
Und weil ſich ihm entziehn kann keins.
Hoff ich mein Vaterland in ihm eins.
Sag mir nur noch, wie's weiter kam,
Und Luther ſelbſt ein Ende nahm.
Darüber berichtet nun der Ehrenhold und verſpricht
er den Luther noch einmal ſehen ſolle, ehe er im Tod de,
muß neigen.
7. Auftritt: Luther im Kreiſe der Sei
Abend ſeines Lebens. Ein Schüler aus Ingol-
entſetzliche
Vorſtellungen über den Ketzer von Wittenbem
bracht. wird von Melanchthon aufgefordert, durch einemf
Luthers Häuslichkeit ſich einen beſſeren Begriff von ihm u
Ein entzückendes Bild bietet ſich nun unſeren Augen dar
mit Weib und Kindern ſitzt am Tiſch, vor ſich das teure Wh
Gerade der Punkt, an dem heute ſeine Gegner ihn mit 2
dungen überhäufen, ſein Eheſtand, iſt dem deutſchen Volk
teuer, ein Vorbild des rechten Familienlebens geworden.
Worte ſpricht Luther hier über den Segen des Eheſtans
eine Schmerzen und Prüfungen, und viel herrlicher noch
der Dichter hier in der Kürze verwerten kann, hat er in Wül
geſprochen. Auch auch ſeine eigene Ehe war nach dem
Guſtav Freytags ein Bund, dem wir Deutſche ebenſoviel vr
als den Jahren, in denen er für ſeine Theologie die Wi=
tragen
hatte. Als Gatte, als Vater, als Bürger wurde
Reformator des häuslichen Lebens ſeiner Nation
minder ſchön iſt der patriotiſche Sinn, mit dem er ſich Hh.
auch in früherem Auftreten über ſein Deutſchland= und
ſchicke ausſpricht Seinen Wunſch nach einem deutſchen Kauh=
er
ſelbſt nur für eine Phantane, aber wenn nur Deutſchün
gutes Teil bleibt, der Glaube und die Bibel. Die Abendſt
die über dieſer Scene wunderbar verklärend liegt, wird zul
Sehnſucht nach dem ewigen Frieden. Er fordert von demd
ein Abendlied; ſie ſingen: Mit Frieden fährt der Tag dahe
Chor nimmt das Lied auf und ſingt den Sterbechoral: Wl.
und Freud fahr ich dahin. Damit ſchließt ſich der Vorhan,
Spiel iſt aus. In einem kurzen Epilog erhält der Ratshr.
die wonnevolle Kunde, daß die Zeit gekommen, wo ein 8
Kaiſer regiert; nach einer Aufforderung, den Luther feſtguk
wie ihn das Spiel gezeigt, folgen noch Segenswünſche fürnh
und Reich, die da ausklingen in ein freudiges Danklied der
Feſtgemeinde: Nun danket alle Gott!
Wir ſchließen dieſe dürftige Skizze eines reichen, großän
packenden Werkes mit dem Wunſche, daß etwas von 8
hebung und Herzensſtärkung, die jedem zuteil wird d=
Glück hat. mit Martin Luthers Leben ſich zu beſchäftigen
Denen fühlbar werde, die in dieſen Tagen unſerem Feſtſuiel
wohnen. Denn Luther iſt und bleibt der größte Genius dr
Nation, kein Heiliger - das wollte er nie ſein und niemar=
ihn
dazu machen -, aber alle Beſchränktheiten und Fehlerfl
Weſens verſchwinden, wie G. Freytag ſo ſchön ſagt, gegen dA
von Segen, welcher aus ſeinem großen Herzen in das Lebern
Nation eingeſtrömt iſt. Manches an ihm erſcheint frenv
unhold, ſo lange man ihn aus der Ferne betrachtet, aber2
Menſchenbild hat die merkwürdige Eigenſchaft, immer gröfſl
liebenswerter zu werden, je näher man herantritt.

Dankſagung.

Für die Beweiſe herzlicher Theilnahme an dem und
troffenen herben Schickſal ſagen wir allen Verwandte=
Bekannten, wie auch dem Herrn Lehrer und Mitſchülex
ſeres lieben Karls innigſten Dank.
die trauernde Familik=
Ernſt Zinck.

Die Sammlungen des Großherzoglichen Muſeums ſind geöffnn
Sonn= und Feiertagen, ſowie Dienstags, Mittwochs und F Fr=
von
11--1 Uhr, Donnerstags von 2-4 Uhr.
Die Großherzogliche Hofbibliothek iſt geöffnet: Montag bis 8.
von 9 Uhr vormittags bis 1 Uhr nachmittags und 2-4 Uhs
mittags, Samstag von 9-12 Uhr vormittags.