Darmstädter Tagblatt 1889


25. Oktober 1889

[  ][ ]

ROURUEELL1 DuGRUIL

Abonnementspreis
m lährlich 1 Mark 50 Pf. Mc.
Angerlohn. Auswärts werden von
k. Poſtämtern Beſtellungen ent=
ergenommen
zu 1 Mark 50 Pf=
zm
Quaral inck. Poſtaufſchlag

152. Labrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.

Iuſerate
werden angenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Ar. V.
mBeſſungen von Friedr. Blbher,
Schießhausſtraße 14 ſowie auwürg
von allen Aunoncen=Erpeditkanen.

Amtliches Organ
für die Behanntmachungen des Großh. Ereigamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
Freitag den 25. Oktober.
6. 209.
1089

B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Die Organiſation der Unfallverſicherung; hier die Ueberwachung der Betriebe durch Beauftragte.
Es wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß der Intereſſenten gebracht, daß die Tiefbau=Berufsgenoſſenſchaft für die
ſumnz Starkenburg für die Zeit vom 1. Oktober 1889 bis 1. Oktober 1890 zum Vertrauensmann den Herrn Baurath,
ßverzoglichen Kreisbaumeiſter Wießell, in Darmſtadt und zu deſſen Stellvertreter den Herrn Kreis=Ingenieur Stahl in
Gur ernannt hat.
Darmſtadt, den 19. Oktober 1889.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
v. Marquard.
[2766

Bekunntmuchung.
Es ſind für den landwirthſchaftlichen Bezirksverein Darmſtadt ſolgende Vor=
ſE
En Ausſicht genommen:
I. Mittwoch den 30. Oktober l. Js., Nachmittags halb 3 Uhr, wird
4 Hofgarten=Inſpector Noack dahier in Roßdorf vom Rathhauſe aus
rx Witterung vorausgeſetzt - mit den Intereſſenten einen Rundgang durch
½3eld zum Zwecke praktiſcher Demonſtrationen unternehmen. Es wird hierbei an
nAäumen gezeigt werden, was an denſelben verſäumt worden iſt und was mit
üſſle gu geſchehen hat, um ſie in richtigen Zuſtand zu verſetzen.
Im Anſchluß an dieſen Rundgang findet dann um 6 Uhr Abends im
(hhauſe ein Vortrag züber Obſtbaumzucht, Obſtbaumpflege und Obſtver=
haung'
ſtatt.
. Donnerstag den 31. Oktober zur gleichen Tageszeit findet ſeitens des
r. Noack derſelbe Rundgang bezw. Vortrag in Eberſtadt und
. Freitag den 1. November l. Js. in Wixhauſen ſtatt.
1. Herr Laͤndeskultur=Ingenieur Mangold wird Sonntag den 10. No=
bfürer
, Nachmittags 8½ Uhr, zu Pfungſtadt im Rathhausſaal über Wieſen=
und Wieſenverbeſſerung; ſprechen.
l. Herr Oeconomierath Müller dahier Sonntag den 24. November,
NEwittags 4 Uhr, zu Ober=Namſtadt im Rathhausſaal über die Grund=
ſeiſeinner
vernünftigen Rindviehhaltungs.
Richt nur die Mitglieder des Vereins, ſondern alle Freunde der Landwirth=
⁄h. Jowohl der fraglichen Gemeinden als auch der von außerhalb, werden zu recht
hixleichger Betheiliaung eingeladen.
Die Herren Bürgermeiſter nicht nur der genannten Gemeinden, ſondern auch
dhlenachbarten Orte, erſuche ich, ihre Gemeindeangehörigen in geeigneter Weiſe
oſicbu=ll durch ortsübliche Bekanntmachung) zu den bevorſtehenden Beſprechungen
ei Kab en.
Larmſtadt, den 22. Oktober 1889.
491. Director des landwirthſchaftlichen Bezirksvereins Darmſtadt.
(12767
Frhr. v. Gemmingen.

nider Strafſache gegen
Marie Wittmann, Ehefrau des
heinrich Wittmann zu Darmſtadt,

2) Henriette Wittmann, Tochter der
Heinrich Wittmann Eheleute daſelbſt,
wegen Vergehens gegen das Nahrungs=

mittelgeſetz, hat das Großh. Schöffen=
gericht
Darmſtadt I. am 8. Oktober 1889
für Recht erkannt:
1) Die Angeklagte, Marie Wittmann,
Ehefrau des Landwirths Heinrich
Wittmann, geborene Göckel zu Beſ=
ſungen
, geboren am 2. Januar 1832
in Ober=Ramſtadt, evangeliſch, Milch=
verkäuferin
, vorbeſtraft und
2) die Angeklagte Henriette Wittmann,
Tochter der vorgenannten Eheleute
Wittmann, geb. am 22. Mai 1873,
evangeliſch, ledig, nicht vorbeſtraft,
ſind des angeklagten Vergehens gegen
das Nahrungsmittelgeſetz bezw. der
Gehülfſchaft ſchuldig und wird die
Heinrich Wittmann Ehefrau nach
8 101 und 2 des Nahrungsmittel=
geſetzes
in eine Geldſtrafe von je
fünfundzwanzig Mark, im Falle der
Uneinbringlichkeit zu je fünf Tagen
Gefängniß, die Gerichtsgebühr und
vier Fünftel der Auslagen;
die Henriette Wittmann wegen
Beihülfe zu dem Vergehen 8 10
pos. 2 in eine Geldſtrafe von zehn
Mark, im Falle der Uneinbringlich=
keit
in zwei Tage Gefängniß, in die
Gerichtsgebühr und ein Fünftel der
Auslagen verurtheilt. Bezüglich drei
Fünftel der Auslagen wird Solidar=
haft
ausgeſprochen und es wird nach
8 16 des Nahrungsmittelgeſetzes die
einmalige Verbffentlichung des ent=
ſcheidenden
Theils dieſes Erkennt=
niſſes
auf Koſten der Frau Witt=
427

[ ][  ][ ]

968
mann im Darmſtädter Tagblatt=
angeordnet
.
Die Richtigkeit der Abſchrift der Ur=
theilsformel
wird beglaubigt und die Voll=
ſtreckbarkeit
des Urtheils beſcheinigt.
Darmſtadt, 16. Oktober 1889.
Molter,
Hilfsgerichtsſchreiber bei Großh. Amts=
gericht
Darmſtadt I. (2768

Honogramm-
eſe

1
Sohablonen
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Ausführungen am Lager.
HIOIL) Neuheiteu in Bogen=
Bordüren, Ecken,
4
Kronen.
Anfplättmnſter in ſehr großer Auswahl.
Neue Monogramm=Kautſchukſtempel.
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Rhein- und Grafenstrasse-Ecke.
nDarmſtädter Hof. 111810

Nr. 209

Edictalladung.

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Eake der Orafen-
und Rhelnntranse 14.

Niener Mschung.
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und Gesohmack.

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Pudding für 4-5 Perſonen)
20 Pkt.,
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[276s
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Mathildenplatz I.
baldiger Rüumung ſind
WOgoUsgalbſtuck Original-
Wein, ganz od. geth.,
100 Lt. 60 M., abzugeben. Für Lieb=
haber
eines vorzüglichen üchten 86er ſehr
gllnſtige Gelegenheit. Offerten M.A. h. C.
poſtlagernd Mainz.
[12625

Nachdem wider den Musketier Bartholomäus Brechbühl der 8. Comp
nie 4. Großherzoglich Heſſiſchen Infanterie=Regiments (Prinz Carb) Nr. 118,
boren am 18. Februar 1862 zu Neue Glashütte, Gemeinde Stierungen, Kui=
Forbach, der foͤrmliche Deſertionsprozeß eröffnet worden iſt, wird derſelbe
mit aufgefordert, ſich ſofort bei ſeinem Truppentheil zu geſtellen, ſpäteſtens at
in dem auf
Sonnabend den 22. Februar 1890, Vormittags 10 Uhr,
lanberaumten Termin vor dem unterzeichneten Gericht zu erſcheinen, widrigenfell
die wider ihn eingeleitete Unterſuchung geſchloſſen, er in contumaciam für fahnm
flüchtig erklärt und in eine Geldbuße von Einhundert und Fünfzig bis Dreitauſſ
Mark verurtheilt werden wird.
Darmſtadt, den 22. Oktober 1889.
[122l
Großherzogliches Gericht der Großh. Heſſiſchen (25.) Diviſion.
Bennnntmuchung.
Die Anlieferung des Kartoffelbedarfs für das ſtädtiſche Hoſpital und ü=
ſtädtiſche
Armenhaus ſoll auf dem Submiſſionswege vergeben werden.
Zu liefern ſind:
A. Für das ſtädtiſche Hoſpital:
40 Malter Seeländer Kartoffeln,
alsbald,
30 Chili=
80 blaue Ueberrheiner=Kartoffeln zu Anfang Januar 1890 und
100 desgl. zu Anfang März 1890.
B. Für das ſtädtiſche Armenhaus.
40 Malter Chili oder Seeländer Kartoffeln alsbald.
Das Malter verſteht ſich gewogen 100 Kilogramm.
Die Lieferung kann ſowohl einem einzigen, wie mehreren Uebernehmern übi
tragen werden. Wir laden Lieſerungsluſtige ein, ihre verſchloſſenen, mit bezüglick
Aufſchrift verſehenen Angebote, welche mindeſtens eine Lieferung von 25 Malten
umfaſſen müſſen, mit Preisangabe am
Montag den 28. Oktober d. Js., Vormittags zwiſchen 10-12 Uhr,
in den vor unſerem Büreau aufgehängten Submiſſionskaſten einzulegen. Glein=
zeitig
ſind Proben von jeder Sorte bei dem Hoſpitalmeiſter im ſtädtiſcheſ
Hoſpitale dahier und bei dem Oberverwalter im Pfründnerhaus, Fram
furterſtraße 27, abzugeben. Dieſe Proben dürſen nicht den Namen des Ei
legers enthalten, müſſen aber mit einem Zeichen verſehen ſein, welches Zeich=
auch
in die Submiſſion einzutragen iſt.
Daß durchweg nur auf auserleſene und geſunde Kartoffeln reflectirt wird, I=
merken
wir ausdrücklich. Weiter müſſen die Kartoffeln ſich gut ſchälen laſſen, dül=
fen
alſo nicht zu klein, auch nicht tiefaugig ſein.
Die Auswahl unter allen Submittenten behalten wir uns vor.
Darmſtadt, den 15. Oktober 1889.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.:
126é
Lauteſchläger, Beigeordneter.
Heffenkliche Aufforderung.
Die nachſtehend im Grundbuch der Gemarkung Beſſungen auf die beigeſügte
Namen eingetragenen Liegenſchaften ſind veräußert; es können jedoch die Eigol
thumurkunden beziezungsweiſe Quittungen über Zahlung der Kaufſchillinge nich
vorgelegt werden. Demgemüß werden alle, welche Anſprüche an dieſe Liegenſchaf=f.
zu haben vermeinen, aufgefordert, ſolche binnen
vierzehn Tagen
bei dem unterzechneten Gericht geltend zu machen, als ſonſt die Kaufbriefe für
neuen Erwerber beſtätigt, beziehungsweiſe die Beſchränkungen im Mutationsverzeich
niß gelöſcht werden:
Auguſt Kohlſtadt von Trier und Guſtav Hammer von Lasphe,
Flur 1 Nr. 3313 und 3303;
Schullehrer Cauer Frau, geborene Creter, zu Weiterſtadt,
Flur 1 Nr. 3513, 3515.
Darmſtadt, den 21. Okober 1889.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
[127
Beißler.

[ ][  ][ ]

2969

Nr. 209
Bekanntmachung.
Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß bei dem ſtädtiſchen Gas=
u
2k der Verkauf von Cokes II. Sorte vom 1. November d. J. ab bis auf Weite=
nicht
mehr ſtattfindet.
Die Verkaufs=Preiſe für Cokes 1. Sorte ſind vom genannten Zeitpunkt ab
folgt feſtgeſetzt:
A. Nach Gewicht:
H In Wagenladungen entnommen, wobei der Wagen leer und beladen
die ſtädtiſche Waage am Lagerhaus unentgeltlich zu paſſieren hat,
per Centner
durch Fuhre des ſtädiſchen Gaswerks mit mindeſtens 12 Centner
Ladung bezogen - ſoweit demſelben moͤglich - per Centner
B. Nach Maaß:
4 Ein Hectoliter ſca. 90 Pfund) auf dem Gaswerk abgeholt
h. drei Hectoliter ſca. 270 Pfund) ins Haus verbracht, innerhalb des
durch die Blumenthal=, Frankfurter=, Schloßgarten=, Magdalenen=
und Alexanderſtraße, den Schloßgraben und Marktplatz, die Lud=
wigs
=, Eliſabethen=, Bahnhof= Feldberg=, Landwehr= und Pallas=
wieſenſtraße
begrenzten Stadttheils
960,
0 drei Hectoliter lea. 270 Pfund) ins Haus verbracht, außerhalb
der durch die vorgenannten Straßen und innerhalb des durch die
Aeußere Ring=, Heinheimer=, Mühl=, Erbacher=, Stifts=, Nieder=
Ramſtädter=, Hoch= und Heinrichſtraße, die Breite Allee und den
Stirnweg begrenzten Stadttheils
375,
drei Hectoliter ſca. 270 Pfund) ins Haus verbrocht, außerhalb
des durch letztgenannte Straßen begrenzten Stadttheils
3.90.
Der Verkauf erſolgt nur in der Zeit von 8-12 Uhr Vormittags und 2-6
1 Nachmittags und zwar nach Maaß nur gegen Baar.
Bei dem Verbringen der Cokes ins Haus iſt das Abwerſen vom Wagen oder
tten in Hof oder Schuppen in vorſtehenden Preiſen einbegriffen. Das Abtragen
en betreffenden Aufbewahrungsort, einerlei ob Keller, Wohnung oder Boden=
m
. ꝛc., iſt mit 5 Pfennig per Hectoliter der Gaswerkskaſſe beſonbers zu ver=
fr
. Desfallſige Wünſche ſind bei der Beſtellung dem Gaswerk aufzugeben.
Darmſtadt, am 21. Oktober 1889.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
[12772

LATAAAztaaa

Wir empfehlen in nur guter Qualität und in großer Auswahl alle
5.
RuUREIUUAIIN1

Drells, Barchente.
Flaumdrells,
Cattune. Damzste,
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Bett-Teppiche.

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Handtücher.
Wischtücher und
Servietten,
Tüllgardinen ete.

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Betkfedern und Flaumen,
rein, trocken und vollſtändig staubſrol.
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Hoſlioferanten Sr. Königlichen Hoheit des Grossherzogs.
(9513
Marktplatz Nr. 4.
W. Das Einfüllen der Federn und Flaumen kann zu jeder Tageszeit und in Gegen=
wart
der verehrl. Abnehmer ſtattfinden; ferner werden Beſtellungen auf Deckbetten,
Plumeaux, Kiſſen ꝛc. innerhalb 2-3 Stunden auf das Sorgfältigſte ausgeführt.

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empfiehlt
(8091
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1.30
1.10,

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von den bllgsten bls zu don folusten
gorton;
huvg Nantaniootoſ.
Golhatto Peuiddloolollß,
Ceshsairu, Kernor, Gropes oto.,
Winter-Hantolstofke,
Legor-Hantolstofke,
Unterröcke,
Unterreckstoſte.
Volene Fanoiis u. Lama's
fur Eeider, Röcke u. Futter
in allen Farben.
Baumwoll=Flauelle,
la. Serten.
Hemderflanelle, reinwollen,
bedruckte Barchente echtfarb.,
reichhaltige Muſterauswahl.
piono
60
ond= Marohelt, Gdiss &8. Piſho.
[12633
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weiß. naturfarbig, bunt Jacquard.

GuIgO.

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geschlachtetas
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½9
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zu verkaufen. Näheres Exped. l2r74

[ ][  ][ ]

2970

Nr. 209

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in größter Auswahl empfiehlt
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[12775
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Inhaber: August Groskurth.
Von den grössten Autoritäten, Aerzten, beeidigten
Chemikern u. Feinschmeckern anerkannt als das besto
und einzig existirende Fabrikat, welches
h
h den franz. Benedietiner Vollkommen
9
orsetzt und letaterem wegen seiner überall anerkannt H
Fadihias I vohlthuenden Bekömmlichkeit entschieden vorznziehen ist.
CEtztar Vor minderwerthigen Nachahmungen kann man sich nur
schützen, wenn man genau auf die Firma und Schutz-
Gegründet 1850.
marke achtet.
Preis per ¼ Literſlasche M. 4.50, ½ L. Fl. N. 2.50, incl. Glas. H
Der echte Deutsche Benedictiner-Liqueur ist zu haben bei
12452
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LGUStS OGlSGAAIuU,
frei Keller geliefert, offerire ich:
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Andersen-Martoffeln
Aurora-Martoffeln
per 100 Kllo M. 6.
AChilles-Hartofkeln
Arene-Kartofkeln
Galat-Martofkeln (rothe Mäuschen) per 100 Kilo M. 9.
Beſtellungen wolle man in meinem Laden Kirchſtraße 10 in
Darmſtadt baldigſt abgeben.
Hahnmühle b. Pfungſtadt.
(11854
W. Hildebramd Il.

empfiehlt

20
Cervelatwurſ.
in hochfeiner Huakität,
Horiz.
L.Amdal,
Mathildenplatz 1.
(3

Die großen Zufuhre
Wildprol,
welche täglich eintreffen, vera
laſſen mich, die Preiſe wie fo.h
herabzuſetzen:
Uirsch-Aiemer und Eeulo
Ausſchnitt per ¼ Ko. 85 P.
Reb= und Hirsch-Bug per ½4
70 Pf,
Reb-Aiemer per St. 4-
Roh=Roule 4- 7
Grosse foiste Waldhaseh
per Stück M. 2.50-360.
Ferner alle Arten
Geflügel
in feinſter Mäſtung zu billigt
[126
Preiſen bei
floinrich Röhrich,
gegenüber der kath. Kirche.

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Die Holländiſche
Haskee-Breynere
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empfiehlt ihre, unter der Marke
Clephanten=
11
94
Kaffer
wegen ihrer Güte und Billigkeit ſo U
rühmten, nach Dr. v. Liobig's Vorſchrin
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f. Weſtindiſch 1E.
f. Menado 17.
f. Bourbon 1.S.
L.
extraf. Mocca

Durch vorzügliche neue Brem
Methode
kräftiges feines Aroma.
Große Erſparniß.
Nur ücht in Packeten mit Schutzmal
Elephantu verſehen von 1, ¼ U
. Pfund.
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M. Läger, Moiss & Egonolf, Lul
wig Gerschlauer, Phil. Kuwer-
H. Koller, Promenadeſtr. 26, Hri-
kessler
, Wilhelminenſtraße, J. 25½
mermann, Soderſtraße 44, Friedris
Pröscher, L. Stoingässer bei:
Stadtkirche, A. Marburg; in Ebok,
ſtadt bei: L. Müller II.

[ ][  ][ ]

Nr. 209

Hopftücher, Umhängetücher, Ca-
putzen
, Kopfhüllen, Pellerines,
Damen- U. Herrenvesten, Luaven.
vGhUhiaöckehen, Pulsnürmer, Mützen,
Gamaschen, Kinderkleider und,
Jäckchen, Handschuhe ete. ote.
in großer Auswahl, zu billigſten Preiſen.
12133
ſustav Hicklor's
adOIL WOl,
Nachfolger.

Wiesbadener - M.
Coohbrunnen-Auell-sals

ein reines Naturprodukt,
unter amtlicher Controle hergestellt und
ärntlich aligomein ompfohlon und
vorordnet als bostos und schnell
Wirksamstos Bosoitigungsmittol boi
Vordauungs- und Grnährungsbo.
Schwordon, Darm- u. Hagonloidon
allor Art. Ebenso von
eminent helkrätliger Virkung
boi Catarrhon dor Luftröhre und
dor Lungo: boi Huston, Hoisorkoit,
Sohloimausnurk u. s. w. und in Polge
eines
(1676
GOTPN
EITTIORGETAITES

boi gichtéschon zu. rhenmatischon
Loidon.

Ein Elas Kochbrunnen-Cuell-
Salz ontspricht dom Salzgehalt und dem-
ontsprechend
der Mirkung von W etwa
35- 40 Schachteln Pastillen W.

anderer Brunnen.
Preis per Glas 2 M.
Juur ächt wenn in Gläsern vie nebenstehende Abbildung.)
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obhy unn. Nieder Ramſtädterſtraße.
0, Kirchſtraße.
Mmmann, Kaſinoſtraße.
Al, Pankratiusſtraße.
Guäp, Kiesſtraße.

C. W. Reh, Louiſenſtraße

G. L. Kriegk, Rheinſtraße.
W. Manck, Ballonplatz.
Auguſt Marburg, Karlsſtraße.
C. F. Naumann, Landwehrſtraße.
G. Fr. Prier, Heidelbergerſtraße.

[12192

2971

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Zahnpulver,
Zahnbürſten
in beſten Qualitäten.
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180,
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candirt Mk. 110,
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AnL0n ks0h8T,
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4691

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Portwein, Malaga,
Schaumwein.
Roth- und Weißweine.

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[ ][  ][ ]

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Wohnung von 5 N. nebſt Zubehör für
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2. Stock ein möbl. Zimmer an einen ſo=
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Herrn zu vermiethen.
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Zimmer zu verm. und ſofort zu bez.

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einfach aber ſelbſtſtändig zu kochen un
Hausarbeit zu verrichten hat, gegen he
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Zeit beſitzen, wollen ſich melden. =Näli
Expedition.

12790) Brav. zuverl. Dienſtmäd
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Eſchollbrückerſtraße 3.

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niſſen verſehener
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Wor ſagt die Exped. d. Bl.

12753) Ein mit der Feder gewar
Mann
mit guten Zeugniſſen wird von eig
hieſigen Fabrikationsgeſchäft als Aufſe?
geſucht. Näheres in der Exped. d.

[ ][  ][ ]

2973

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Allen Geſchäftsfreunden
hierdurch zur Nachricht, daß ich meine
Gaſtwirthſchaft mit Heutigem niedergelegt
habe.
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Ober=Ramſtadt, 24. Oktober 1889.
Joh. Phillpp Pischer Iuo.
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Sollte der vorigen Samstag bei Stade
- u. Beer mitgenommene Regenſchirm,
bis Samstag Nachm. nicht dorthin zurück=
geſchickt
ſein, ſo wird deſſen Rückgabe auf
anderem Wege bewirkt.
[2797

149
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Nr. 209
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=bensgrosse Portraits) und Anfnahmen ausserhalb des
Mauses.- Meine Auslage befindet sich Tudwigsstrasse
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Nir. 3.

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4
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A. J. SupD,
am Markt, im Rathhaus.

[2691

Meine geehrten Kunden benachrichtige ich hiermit, daß ich im Laufe
r Woche ſämmtliche

lhllten werde, welche zum Fabrikpreiſe abgebe.
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üel
verkaufe zu jedem annehmbaren Preiſe
H. Lehmanm,
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Wienersſtraße 72.

14
Ooagevaruvaren varmstadi-
Freitag den 25. Oktober, Abends 8 Uhr:
Verrinzuerlammlung
uhezellſchaftsſaale der Stadt Pfungſtadt=, Eliſabethenſtraße 2.
Vortrag des Herrn Oberamtsrichters Römheld: Ueber das
nohbnſetz, udie Alters= und Invaliditätsverſicherung betreffend=
ds
Vorzeigen gewerblicher Neuheiten ſeitens hieſiger Gewerbtreibenden und
behelleute iſt erwünſcht.
m 7 Uhr Eröffnung des Saales, in welchem die neueſten techniſchen Zeit=

ſchohe mufliegen und der Fragekaſten aufgeſtellt iſt.
darmſtadt, den 2.

(1270,
Der Vorstand.

geübte Schneiderin empfiehlt ſich
geehrten Damen in und außerm
Hankratiusſtr. 11 Manſ. (12793

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Verloren eine lleine ſilberne Uhr an
O) Nickelkette mit Initialen L. W. Ab.
zugeben gegen Belohnung Promenadeſtr. 59.

[ ][  ][ ]

Iemther-Festspiele
I daalball Ill Darmstallt.

ein Kirchliches Festepiel von HAUS HEREIG
dargeſtellt von
Bewohnern der Stadt Darmſtadt
unter Leitung und Mitwirkung
H
des Herrn Alexander Hossler aus Srussburg.
Einleitung. - Luther in der Hosterzelle. Das Anschlagen der Thesen.-
Verbrennen der päpstlichen Bulle. - Der Reichstag zu Vorms.- Luther auf
der Wartburg.- Die Bilderstürmer zu Wittenberg.- Luther im Kreise der
Seinen. - Schluss.
Die Chorgeſänge unter der Leitung des Herrn Richard Senſk werden von Mitgliedern der hieſiger/
Kirchen= ſowie anderer Geſangvereine ausgeführt. Das Orgelſpiel haben die Herren Gymnaſial
lehrer Trümpert und Reallehrer Stumpf gütigſt übernommen.
Fröfnungs-Vorstellung: Mittwoch den 30. Oktober, Abends 7½ Uhr.
Tage der Aufführung: Donnerstag, 31. Okt., Abends 7½ Uhr,
5 Am Sonntag wird die Zahl der mmmerinten R Samstag, 2. Nov.,
Plütze beſchränkt und dementſprechend die der
billigren vermehrt; auherdem werden am h Sonntag, 3. Nov., Nachmittags 4 Uhr,
Sonntage Plätze zu 50 Pfo. ausgegeben.
N Montag, 4. Nov., Abends 7½ Uhr.
L.
Weitere Aufführungen bleiben vorbehalten und werden eintretenden Falls rechtzeitig angekündig.

Preiſe der Plätze.

[12802

I. nummerirter Platz.
2.

4 M.l3. die weiteren Citzplätze im Caab
2 M.
und auf der Galerie
3 M. 4. Vorsaal u. Stehpl. d. Galerie 1 M.
Der Verkauf der Karten findet ſtatt am Samslag don 26. Oktober und die folgenden Tage im
der Muſikaltenhandlung des Herrn Thies (Eliſabethenſtr. 12), ſowie in den Buchhandlungen.
des Herrn John (Ecke der Eliſabethen= und Louiſenſtr.) und Waitz (Ernſt=Ludwigsſtraße 19½
und zwar:
bel Herrn Thies nur die Karten für die nummerirten Plätto zu 3 und 4 M.,
bei Herrn John
Plätze zul 2 M.,
2
bei Herrn Waitz
1 M.
92
22
Für vorausbeſtellte Plätze iſt bei der Beſtellung gleichzeitig die Zahlung zu leiſten.
Die Karten, welche etwa bei dem Vorverkauf übrig bleiben, werden des Abends an der Kaſſe mit 20 Pfg. Aufſchlag
abgegeben. Der Saal wird eine Stunde vor Beginn der Aufführung geöffnet. Mit dem Anfang der Aufführung,
der genau zur feſtgeſetzten Stunde ſtattfindet, werden die Thüren geschlossen. - Die Dauer der Auf=
führung
beträgt 2 Stunden. - Programme ſind an den oben bezeichneten Verkaufsſtellen 10 Pfg. zu haben.

[ ][  ][ ]

Nr. 209

Numäniſcher Nothwein,
4 nach dem Gutachten des Herrn Geheimen Hofrath Profeſſor
ſVilligl, Hor. Fresenius in Miesbaden ſeiner Zuſammenſetzunglnach mit
Jechten Bordeauxweinen faſt übereinſtimmend, aber bedeutend
Rein! 5 billiger, empfiehlt und zwar:
9 fleodoc M. 1.05, Medoc supérlour M. 1.25 per Fl. ohne Glas
[10771
die Niederlage von
anetpano.
ſhrishan Aullmann, Lollsonplats 4, Uhöllllbudtuou vok6.

Vorzüglich1 4

2975
5chiffsuachrichten; mitgeteilt von Karl
Diehm, obere Rheinſtraße, alleiniger Agent
der Red Star=Linie in Antwerpen.
New=York, 18. Okt. Der Poſt=Dampfer
Vennland:, Kapitän Buſchmann, iſt von
Antwerpen wohlbehalten hier angekommen.

ſ6
Bestauration Stengel
9
Inhaber: Hornschnh & Lucke,
mrehlt dem geehrten Publikum feines Münchener Bier (Bürgerl.
Au haus), ſowie reine Weine und gute Küche.
[1280:
10 Pfg. mit ſämmtlichen
hier ankommenden und abge=
IuUthu zul Peoh, henden Bahnzügen, ſowie dem
vollſtändigen Fahrplan, der
LEßenbahnen Darmſtadt-Eberſtadt-Griesheim und Reinheim-Reichelsheim, und
Ilfihrpläuchen 5 Pfg. zum Einlegen in den Uhrdeckel, ſind in der Expedition
ums Blattes, ſowie in den verſchiedenen Buchhandlungen zu beziehen.
Expedition des Hagblatts.

Mittheilung und Bitte.

[12804

Großherzogliches Hoftheater.
Freitag, 2. Oktober.
16. Vorſtellung i. d. 2. Abonnementsabteilung.
GBlaue Karten gültig.)
Die wilde Jagd.
Luſtſpiel in 4 Aufzügen von L. Fulda.
Ferdin. Cruſis, Banquier Herr Dalmonico.
Erneſtine, ſeine Frau
Frl. Berl.
Mila, ſeine Tochter:
Frl. v. Felden.
Melanz Dalberg,. Malerin Frl. Cramer.
Sanitätsrat Liebenau
Herr Werner.
Helene, ſeine Tochter
Frau Kläger.
Dr. Mar Weiprecht, Privat
decent der Geſchichte Herr Steude.
Baron Troll=Felſenſtein, Herr Wagner.
Vaul Krüger, Kaufmann Herr Hacker.
Dr. Barry
Herr Sachs.
Struve
Herr Mickler.
von Bendor.
Herr Knispel.
Hellburg
Herr Hartig.
Lorenz. Diener b. Weiprecht Herr Leib.
Karl, Diener bei Cruſis, Herr Knörzer.
Anna, Hausmädch b. Liebenau Frl. Heudorf.
Zwiſchen dem 1. und 2. Aufzug liegen fünf=
viertel
Jahre, zwiſchen dem 2. und 3.
zwei Monate.
Anfang 7 Uhr. Ende nach h10 Uhr.

Ae von dem Frauen=Verein geplante Verſteigerung der in den Haushaltungen
EſAlſig gewordenen Gegenſtände konnte im verfloſſenen Frühjahr wegen Mangel
a laurr geeigneten Räumlichkeit nicht ſtattfinden. Durch die Güte der Behörden
tée Frage nun zwar gelöſt, aber der vorgerückten Jahreszeit halber iſt der
Aſer=Verein genöthigt, die Verſteigerung auf das kommende Frühjahr zu ver=
ſaſſer
und wird das Publikum gebeten, ſein Intereſſe der Sache zu bewahren.

Sonntag, 27. Oktober.
1. Vorſtellung in der 3. Abonnementsabteilung.
GBlaue Karten gültig).
Oberon.
Romantiſche Feenoper in 3 Akten von
C. M. von Weber.

Abonnements
auf das
darmſtädter Tagblatt,
pro Luartal Mk. 1. 50,
wlier fortwährend in der Expedition ſowie von
alll Poſtanſtalten für die Monate November und
Ahnber entgegengenommen.
Neuhinzutretende Abonnenten erhalten das
Bll Gis 1. November gratis verabfolgt.

Pokittſche eberſicht.
hurches Beich. Das Befinden des Kaiſers und der Kaiſerin
büe Nat.=8ta. erfährt, trotz der anſtrengenden Reiſetage
dudEz erfreulich. Auch während dieſer Reiſe nimmt der Kaiſe=
ägllüdxe
regelmäßigen Vorträge entgegen und erledigt die laufen
den ½girerungsangelegenheiten. Der Extrazug, welcher am Sams
aglhend mit dem Gefolge des Kaiſers von Berlin abaing, das
eill Hochzeitsfeierlichkeit in Athen gegenwärtig ſein ſoll, iſt in
der!
h zum Montag zwiſchen Bozen und Franzensfeſte entgleiſt.
Glifth Weiſe iſt Niemand verletzt.
befi Bismarck hatte mit den Abgeſandten des Sultans von
Galuͤr in Friedrichsruhe eine zweiſtündige Unterredung, in welcher
die becheitigen Beziehungen in freundlicher Weiſe ausführlich be

prdh wurden. Der Reichskanzler bemerkte, das Vergangene ſei
verskän man möge künftig dem deutſchen Rat ſein Ohr nicht ver
chlI4r
Fürſt Bismarck hat mit der Geſandtſchaft des Sultans
koſihſe Geſchenke ausgetauſcht. Am 23. abends reiſte die Geſandt=

ſchakl, Vord des Dampfers Rainbow' von Hamburg nach Har=
wicßio
ſie vom Vertreter der engliſchen Regierung empfangen wird.
puſtändigen Ausſchüſſe des Bundesrats haben die Beratune
des:
idliſtengeſetzes begonnen, nachdem ſich die verbündeten Re=
gieuſon
über den Entwurf gutachtlich geäußert hatten. Als Be=
Uher iſt, wie für den früheren Entwurf, der königlich ſüch
ſiſchſeneral-Staatsanwalt Geh. Rat Heldt thätig. Es heißt, die

Beratungen würden höchſtens zwei Ausſchußſitzungen erfordern und
die nächſte Plenarſitzung, vorausſichtlich ſchon am nächſten Donners=
tag
, würde zur Entſcheidung führen.
In der Sitzung des Reichstag vom 23. wurde auf Vorſchlag
des Präſidenten von Levetzow mit dem zur Feſtſtellung der Beſchluß=
fühigkeit
vorzunehmenden Namensaufrufe die Zettelabgabe zur Wahl
des erſten Präſidenten verbunden. Es wurden indeß nur 195
Stimmzettel abgegeben, es fehlten demnach 4 Abgeordnete zur Be=
ſchlußfähigkeit
. weshalb die Verhandlungen abgebrochen werden
mußten. Die Präſidentenwahl ſoll nunmehr am 24. ſtattfinden.
Bei den badiſchen Landtagswahlen am 23. haben, ſoweit bisher
feſtgeſtellt, die Nationalliberalen 5 Sitze verloren, worunter 4 an
das Centrum, 1 an die Demokraten.
Heſterreich=Angarn. Die Wiener .N. Fr. Pr.: bezeichnet die
deutſche Thronrede als ein klares und unzweideutiges Friedens=
dokument
, welches nur die Deutung zulaſſe, daß der Har die Ueber=
zeugung
von der Friedfertigkeit der deutſchen Politik gewonnen,
und daß man ſich die Gewißheit von dieſer Friedfertigkeit verſchafft
habe. Man dürfe jedoch hieran nicht den Schluß knüpfen, daß die
Orientintereſſen der Verbündeten Deutſchlands von dieſem preis=
gegeben
ſeien; die Thronrede beuge ausdrücklich einer ſolchen
Folgerung vor, indem ſie vom Frieden auf Grund beſtehender Ver=
träge
ſpreche.
Oberſtlandmarſchall Fürſt Lobkowitz erließ an die deutſch=
böhmiſchen
Landtagsabgeordneten die Aufforderung, ihre Sitze ein=
zunehmen
, widrigenfalls ihnen ihre Mandate aberkannt werden
würden.
Die Abgeordneten Südtyrols brachten beim Landtage einen
Antrag auf Gewährung autonomer Verwaltung und eines eigenen
Landtages für Wälſchthrol ein. Die Vorlage eines ſolchen Geſetz=
entwurfs
ſei ſpäteſtens in nächſter Seſſion einzubringen.
Miniſter Baroß erklärte im ungariſchen Finanzausſchuß über
den Honentarif der Staatsbahnen, daß vom 1. Auguſt bis 10. Oktober
die Zahl der Reiſenden um 1½ Millionen und die Einnahme um
441000 Gulden gewachſen ſeien. Das Reſultat im September war
noch günſtiger als im Auguſt.
In einer am 23. in Peſt ſtattgehabten Konferenz der ungariſchen
Unabhängigkeitspartei zeigte Jranhi an, er werde beantragen, daß
der Miniſter Feſervary wegen ſeiner Erklärungen in der Fahnen=
affaire
in Anklagezuſtand verſetzt werde.

[ ][  ][ ]

2976
Nr. 209
Bekgien. LIndependance Belger meldet die bevorſtehende Ab=
dankung
des Königs von Holland als Großherzog von Luxemburg.J Großh. Muſeums geöffnet ſein: an Sonn= und Feiertagen, hi
Griechenſand.Das däniſche Königspaar iſt am 22. nachmittags,
der Prinz von Wales mit Sohn am 23. in Athen eingetroffen. Das l von 2 bis 4 Uhr. Das Kabinet der Kupferſtiche und Hand?
deutſche Kaiſerpaar trifft am Samstag im Piräus ein, das Gefolge
am Abend vorher. Die Trauung der Prinzeſſin Sophie mit dem
Kronprinzen findet am Sonntag in der griechiſchen Kathedrale und
ſodann in der Schloßkapelle ſtatt.
Vereinigte Staaten. Ein am 23. in New=York eingetroffenes
Telegramm aus Guatemala meldet, der Kongreß Centralamerikas
habe die Grundlage für die Vereinigung der Staaten Central= Vorſtellüngen beginnen avends 7½ Uhr mit Ausnahme der Si
amerikas angenommen.
In Chicago iſt die Jury zur Verhandlung über den Mord
Cronins nunmehr gebildet worden.

Aus Stadt und Land.
Darmſtadt. 2. Oktober.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben am 23. Oktober
den Miniſterialſekretär bei Großb. Miniſterium des Innern und
der Juſtiz, Regierungsrat Julius Köhler, ſowie den Ober= Rech=
nungsſekretär
Dr. Heinrich Frank zu Ober=Rechnungsräten ernannt.
Nachdem Se. Königl. Hoheit der Großherzog genebmigt haben,
daß zur Leitung des Baues einer Zellenſtrafanſtalt in Butzbach
eine beſondere Baubehörde mit dem Sitze in Butzbach und der
amtlichen Bezeichnung Großberzogliche Baubehoͤrde für die Hellen=
ſtrafanſtalt
Butzbach= vörübergehend errichtet wird, wurde die Lei=
tung
gen. Behorde dem Großh. Kreisbaumeiſter des Preisbauamts
Dieburg, Freiherrn Wilhelm v. Rieffel, kommiſſariſch übertragen.
Dem Vernehmen nach ſteht die Aukunft Sr. Majeſtät des
Kaiſers in Darmſtadt für den 15. November bevor.
Ernannt wurde- am 18. Oktober der Feldwebel im 1. Großh.
Heſſ. Inf.=Regt. Nr. 115 Heinrich Peter Grünewald in Darm.
ſtadt zum Amtsgerichtsdiener bei dem Amtsgerichte Grünberg mit
Wirkung vom Tage ſeines Dienſtantritts an.
Unter den dem Reichstag zugegangenen Mehrforderungen
des Militäretats befinden ſich u. a. für den Erweiterungsbau der
hieſigen Artilleriekaſerne 905000 M., erſte Rate 485000 M.; weitere
Forderungen ſind eingeſtellt für den Exerzierplatz in Worms und
für Lazarethbauten in Mainz. Nach dem neuen Etat ſoll die Stelle
eines Kommandanten in Frankfurt a. M. lünftig wegfallen.
[) Stadtverordnetenverſammlung. In der geſtrigen öffentlichen
Sitzung kamen eine Reihe von Mitteilungen zur Verkündigung, auf
die wir noch näher zurückommen. Zur Tagesordnung übergehend
referierte Herr Jordis über die eventuelle Beſeitigung des Rondels
vor der Bleichſtraße. Die Fahrbahn iſt auf beiden Seiten unge=
nügend
und iſt dieſerhalb ſchon mehrfach zuſammengefahren worden.
Die Kommiſſion hat ſich dafür ausgeſprochen, daß das Rondel zu
beſeitigen und auf beiden Seiten je ein Kandelaber aufzuſtellen ſei.
Im Laufe der ſich entſpinnenden Debatte fehlte es nicht an Stim=
men
, welche einen Kandelaber mit einem Schutzperron in der Mitte
des frei werdenden Platzes wünſchen, andere verlangen die gerade
Begrenzung der Anlage in der Fortſetzung der Bleichſtraße. Eine
Einigung wurde nicht erzielt, die Poſition vielmehr zur nochmaligen
Beratung an die Anlagekommiſſion zurückverwieſen.-
Für An=
ſchaffung
von Alleebäumen für verſchiedene Straßen und für An=
ſchaffung
von Zwetſchenbäumen für die Pallaswieſe werden 1000 M.
bewilligt.
Herr Dr. Küchler referierte über Kanaliſationsverhältniſſe in
der Eſchollbrückerſtraße zwiſchen Artillerie= und Heidelbergerſtraße.
Es wird ſeitens der Tiefbau=Kommiſſion die Bewilligung von
620 M. zur Beſeitigung der in der genannten Straße vorhandenen
Uebelſtände vorgeſchlagen. Herr Bergſträßer warnt davor nur einen
Teil der Eſchollbrückerſtraße zu berückſichtigen, das führe an anderen
Beſitzungen wiederum zu Uebelſtänden. Der Kanal müſſe, um Ueber=
flutungen
zu verhüten, bis zur von Moſch'ſchen Beſitzung durchge=
führt
werden. Der Referent erklärte die Anſchlüſſe der jenſeits der
Artillerieſtraße liegenden Liegenſchaften ſei in anderer Weiſe vor=
gejehen
. Nach kurzer Debatte werden die Kommiſſionsvorſchläge
angenommen.
Für die Herſtellung der Fahrbahn und des Trottoirs in der
Arheilgerſtraße iſt ſeitens der Tiefbaukommiſſion vorgeſchlagen, den
hierfür vorausſichtlich erforderlichen Betrag von 20980 M. in das
ſtädtiſche Budget pro 189091 einzuſtellen, die Arbeiten jedoch nicht
jetzt, ſondern erſt im kommenden Frühjahr auszuſchreiben. Hiermit
iſt die Verſammlung einverſtanden. Eine Ergänzung und Beendigung
des Berichts erfolgt in nächſter Nummer.
9 Bei der vorausſichtlich im nächſten Monat ſtattfindenden
Ergänzungswahl zur Stadtverordneten=Verſammlung dürfte es ſich em=
pfehlen
für den Ortsbezirk Beſſungen ein beſonderes Wahlbureau
zu errichten, denn wie Einſender dieſes ſchon mehrfach Gelegenheit
hatte zu hören, würden nur wenige Wähler Gebrauch von ihrem
Wahlrecht machen, wenn ſie in ein möglicherweiſe weit entfernt von
Beſſungen gelegenes Wahllokal ſich zu verfügen hätten. Dieſem
Bedenken ließe ſich einfach durch Errichtung eines Wahlbureaus
auf dem früheren Rathauſe in Beſſungen abhelfen, was wir nicht
verfehlen, der zuſtändigen Behörde in Vorſchlag zu bringen.

Vom 27. Oktober d. J. an werden die Sammlungen/
Dienstags, Mittwochs und Freitags von 11-1 Uhr, Donnerst,
nungen wird außerdem Mittwochs von 2 bis 4 Uhr geöffnet
Unſere geſtrige Mitteilung über die Auführung des Luh
Feſtſpieles berichtigen wir dahin, daß die erſte Aufführung.
Mittwoch den 80. Oktober feſtgeſetzt worden iſt; die weiteren
führungen ſollen Donnerstag den 31. Oktober, Samstag den
Sonntag den 8. und Montag den 4. November ſtattfinden.
tagsvorſtellung, welche nachmittaas 4 Uhr beginnt.
Amtliche Verkaufsſtellen für Poſtwertzeichen befinden ſich
Darmſtadt bei den Herren: G. Blümlein, Soderſtraße
Ph. Delp, Feldbergſtraße 39. W. Endner, Soderſtraße 53.
Faßbender, Marktplatz I. Ferd. Fink, Aliceſtraße 32. H. Gee,
Ludwigsſtraße 14. Nik. Gemündt, Holzſtr. 19. Andr. Götz, Hn
gartenſtraße 23. K. Hammann, Caſinoſtraße 23. J. Hartnu
Heidelbergerſtraße 24. Gg. Har, Rückertſtraße
Ph. Hunu
Roßdörferſtraße 21. G. L. Kriegk. Rheinſtraße 17. Fr. Laut,
mann Große Kaplaneigaſſe 26. J. H. Möſer, Ruthsſtraß.
Frau P. Müller, Blumenthalſtraße 81. Chr. Pfeifer, Waldſtraf/
G. P. Voth Nachfolger, Caſinoſtraße 12. Ph. Ruppel,
ſtraße 24. Ed. Schüßler, Wilhelminenſtr. 8. Gg. Weber, Ei=
Bachgaſſe 19 W. Weber. Nachfolger, Eliſabethenſtraße 16. Dc.
ſtadt=Schießplatz bei Frau Georg und Frau Reul. In
heilgen bei den Herren Th. Brücher, Heinrich Storck.
Biblis bei den Herren: Joh. Miſchler, Sal. Fränkel und
Mayer. In Bickenbach bei den Herren Sal. Bendheim "
K. Rebnig. In Biebesheim bei den Herren: J. A. Geiper.
Knöbel und Chr. J. Rothermel. In Crumſtadt bei den Her
Apotheker Wilkens und Abraham Bruchfeld II. In Egels Ha,
bei Herren Nathan Kahn und Jak. Schrodt V. In Erzhau
bei Herrn Daniel Haas II. In Goddelau bei Herrn N. Schal
berg II. In Lengfeld (Odenw.) bei Herrn N. Lippert. In Pa
heim (Kr. Groß=Gerau) bei Herrn Kaufmann Straub.
Nieder=Ramſtadt bei Geſchwiſter Stenger. In Waſchen!
bei Herrn Chr. Schneider. In Roßdorf bei Herrn Kol
Poth VII. In Stockſtadt Rhein) bei Herrn Louis Heuiel
In Wolfskehlen bei Herrn J. Schaffner. In Weiterſt:
bei Herrn F. Deußer. In Braunshardt bei Herrn Schuchnn
In Wixhauſen bei Herrn S. Ellenſtein. Die Verkäufer
gehalten, die Poſtwertzeichen ꝛc. zu keinem höheren Betrag alsl
Poſtanſtalten an das Publikum abzulaſſen.
2 Zur Iphigenienvorſtellung. Wir glauben uns berechtiat, 1
nachträglich einer Stimmung Ausdruck zu geben, die ſich zierl
allgemein der Theaterbeſucher am letzten Abend des antiken Drauiel
eyelus bemächtigt hat. Man kann nicht recht begreifen, dafiks,
Direktion das Sathrſpiel der Goethe'ſchen Jphigenie folgen
Dieſer Abſchluß wirkte als ſchreiende Diſſonanz. Für den Pl,
logen und den Altertumsforſcher mag der Euripideiſche -Cykl:
noch ſo intereſſant ſeinZaber nach den Verſen einer Goethe'
Dichtung, welche den Hörer in der weihevollſten, harmoniſch
Stimmung erhalten, iſt er am unrechten Platz.
Bie mehrerwähnte 25jährige Jubiläumsfeier des Stadtl=
ordneten
Lautz wird vorausſichtlich auf die Zeit der Jahrezwor
fallen, da Herr Lautz ſeit dem 1. Januar 1865 dem damalh
Gemeinderate angehört. Von den 30 Mitgliedern des frühkt,
Gemeinderats an dem letzterwähnten Tage befinden ſich außer E.
Lautz nur noch zwei unter den Lebenden. Es ſind dies die Hocl
Römer und Wilhelm Schwab ſen.
4.
f Die neue Turnhalle bei der Knabenmittelſchule an der 9
richs= und Fabrikſtraße iſt nunmehr im Rohbau vollendet.
7.
die ſtattgehabten Ankäufe des benachbarten Geländes hat die
dort ein bedeutendes Terrain erworben, welches ebenſowohlh
dringend nötig geweſenen Vergrößerung des Spielplatzes beitr,
wie es auch der Raum für ſpätere Vergrößerung des Schulhar
ſelbſt bietet. Wie ſehr man übrigens jetzt den Wert des 2i.
unterrichts in den Schulen ſchätzt und für denſelben Sorge 1.
zeigt auch wieder dieſer Neubau. Noch vor etwa 15 Jahren mr.
die Turnhalle am Kapellplatz dem Turnunterricht an ſämtls;
öffentlichen Schulen der Stadt dienen, ſeitdem hat aber jedes
Schulhaus ſeine eigene Turnhalle erhalten.
ff Arheilgen, 24. Ottober. Geſtern fand in hieſiger Gemarz
die erſte Treibjagd für dieſen Herbſt ſtatt, wobei 9 Rehſ=
Haſen und 10 Lapins aeſchoſſen wurden.
88 Pfungſtadt, 23. Oktober. Die Ablieferung der Buckerrüh.
für die Fabrik Waghäuſel geht jetzt ihrem Ende entgegen.
Ergebnis iſt ſehr zufriedenſtellend, im Durchſchnitt lieferte der
heſiſche Morgen 210 bis 230 Centner. Einige Landwirte hél
dadurch Einnahmen von 6 bis 700 M. Bas Geſamtergebniss
Rüben wird ſich auf 20 bis 22000 Centner für Pfungſtadt, K
und Eſchollbrücken belaufen und da der Centner mit 1 M. bez
wird, gewiß eine ſchöne Einnahme für die Landwirte.
Die Handwerker=Fortbildungsſchule wurde Moc=
Abend mit 40 Schülern eröffnet. Die obligatoriſche Fortbildu
ſchule nimmt Montag, den 4. November ihren Anfang.

[ ][  ][ ]

Nr. 209

Wie gut ſich unſere Nebenbahn rentiert erhellt aus der That=
he
. daß bereits aus der Staatskaſſe an die hieſige Gemeinde von
Gemeinde und Intereſſenten vorgelegten 25000 M. 9200 M.
ückbezahlt wurden. Wie wir hören rentiert dieſelbe mit 6 pCt.
nvürde ſicherlich noch ein größeres Ergebnis liefern, wenn die
ſn nentaxe für Retourbillete von hier nach Darmſtadt von 60 Pf.
00 Pf. erniedrigt würde, denn vielen Leuten iſt der Betrag zu
tund gehen lieber zu Fuß.
1. Mainz, 23. Oktober. Bei einem Teil des hieſigen Theater=
Mlums hatte die Aufführung des bekannten Schauſpiels von
Ernder Dumas Der Fall Clemenceau' im Mainzer Stadt=
ta
Anſtand erregt und zu Reklamationen bei der Bürgermeiſtere:
kr t. Nach Kenntnisnahme von dieſer Beanſtandung hat ſich
W.rektion des Stadttheaters veranlaßt geſehen, das Stück bei
te Zu legen.
Atünchen, 24. Oktober. Im Finanzausſchuß des Abgeordneten=
ſe
. bezeichnete der Miniſter v. Luß den Zuſtand des Königs
vo als unverändert unbewußt. Die Nahrungsaufnahme ſei
mäßig.
emttgart, 23. Oktober. Der Attentäter Müller, wie
rhet Sohn des verſtorbenen Wollſpinnereibeſitzers Müller in
Einen bei Kirchheim unter Teck, iſt laut dem Schwäb. Merkur=
pel
.os verrückt. Er gehört einer ſtreng proteſtantiſchen Familie
Wüller war früher in hieſigen Geſchäften angeſtellt und beging
ügdlmäßigkeiten, welche ſeine Entlaſſung herbeiführten. Er
reſſpäter in eine Gerberei zu Calw in die Lehre gegeben und
i Dann ein umherſchweifendes Leben, ſtand zuletzt unter ärzt=
Beobachtung und entfloh am Samstag nach Hauſe. Er hatte
WeCänzeſſin Charlotte einen Warnungsbrief geſchrieben. Im
nen Jahre arbeitete er in einer Lackfabrik zu Ulm und gab,
nazſage ſeiner damaligen Kameraden, ſchon dort Beweiſe von
Asgeſtörtheit.
zmttgart, 23. Oktober. Nach dem Staatsanzeiger' wies der
Auaxr v. Mittnacht die Eiſenbahndirektion an, ſofort die Vor=

uten zu den Bahn linien Untertürkheim=Zuffenhauſen und
ſlilauſen=Haſenberg zu beginnen, um den Bahnhof Stuttgart

neläſten.

hnnnitz, 23. Oktober. Durch Vermittelung des Amtshaupt=
mſſias
Dr. Fiſcher iſt der Streik der Strumpfwarenarbeiter in
hem beendet; 10 bis 15 pCt. Lohnerhöhung ſind gewährt.
ſigen ſind in anderen Orten der Umgegend Lohnbewegungen in
inumpfwarenbranche bemerkbar.
lurg, 23. Oktober. Prinz Ferdinand von Bulgarien
Uham Namen eines Grafen von Murany reiſend, iſt mittags
ſunz etroffen und reiſt nachts nach Sofia zurück.
un, 22. Okt. Das hieſige Amtsgericht hat vorigen Samstag
ſmündigung des Fürſten Sulkowski aufgehoben
ſa hört die von der Gemahlin des Fürſten bisher über dieſen

au k

6 ulden ausmachen ſoll, zurück. Es iſt ihm indeſſen nach
eirſſeſtAdung der Bonner Zeitung in der Perſon ſeines Schwagers,
dehh mons v. Unterrichter, Rittmeiſter eines öſterreichiſchen Dra
golfufygiments, ein Beiſtand zur Seite geſtellt worden, wodurch in
ein Ben vermögensrechtlichen Beziehungen, wie bei Veräußerungen
Wnfrandbeſitz, Einziehung von Kapitalien und bei Prozeß
ük xem, ihm noch einige Einſchränkungen auferlegt werden. Der
füzgrall auch gegen dieſe Verkürzung ſeiner Selbſtandigkeit gericht=
uckgdheitte
thun wollen.
lm, 22. Oktober. In Schöneberg bei Berlin iſt der bekannte
vilkhus chter Rudolf Hahn im Alter von 74 Jahren geſtorben
ſonim.m im Verlauf von beinahe 40 Jahren erſchienenen meiſten
eillbacktigen Stücken nennen wir Im Vorzimmer Sr. Exzellen;
ndtl
8I ſiüher ein Paradepferd aller Charakterſpieler, Nachtigall
undſtchee' die Poſſe Er iſt Baron= (866) Im Warteſalon
ienhd Maſſes, das Genrebild Herrmann und Dorothea' (1876,
undlſt; Schwank Eine Rekrutierung in Krähwinkel:
merg, 23. Oktober. Nach einem Bericht der Oſtdeutſchen
rchl wrurſachte das Wachſen der Weichſel erheblichen
Des anhaltenden Regens halber wird weiterer Schaden,
efoͤhr
hn. 23. Oktober. Der Ingenieur der Brünigbahn, Traut=
( wellbe nichte ein Konzeſſionsgeſuch für eine Bahn auf die
l.au ein. Vorgeſehen iſt ein Röhrentunnel in vier Ab=
eildn
. Die Anlage ſoll vom Fuße bis zur Spitze des Berges
bef unt=Aiſch ſein. Die Baukoſten ſind auf 5¾⁄ Millionen veranſchlagt.
Dehk. uwreis ſoll 65 Fres., bei großem Verkehr eventuell wenige=
eurl
= bet=
Bei einer Frequenz von 8000 Perſonen dürfte ſich eir
ebiſſlye ntiger Ertrag ergeben.
h. 23. Oktober. Eine Deputation der evangeliſcher
Gelhaſ. ſynode begab ſich heute zum Grafen Taafe, um
m Schutz und Wohlwollen für die evangeliſche Kirche zu

ſie

he Miniſter erwiderte. die evangeliſche Kirche bedürfe dieſes
nicht, da die Staatsgeſetzgebung hierfür ausreichend ſei:
Edoch ſeines Wohlwollens wie bisher ſicher ſein. Die

2977

Generalſynode möge auf das friedliche Wirken der Seelſorger Ein=
fluß
ausüben.
Innsbruck, 23. Oktober. Infolge heftigen Südwindes und neuer=
dings
anhaltenden Regens iſt die Etſch mit ihren Seitenbächen
und die Eiſack wieder bedeutend geſtiegen. Bredazzo ſteht teil=
weiſe
unter Waſſer; viele Häuſer ſind gefährdet.
Brindiſi, 23. Oktober. Graf Herbert Bismarckiſtheute
Nacht hier eingetroffen und ſchiffte ſich heute Morgen mit dem aus
etwa vierzig Perſonen beſtehenden Gefolge des Kaiſers nach dem
Viräus ein.
Petersburg, 22. Oktober. Edelmütig. Prinzeſſin Militza
von Montenegro erhielt anläßlich ihrer Vermählung mit dem Herzog
Georg von Leuchtenberg vom Zaren eine Million Rubel als Braut=
geſchenk
. Die vermählte Herzogin ſpendete nun, obwohl ſelbſt nicht
reich, das ganze Brautgeſchenk für die durch Hungersnot arg heim=
geſuchten
Bewohner Montenegros und iſt zu dieſem Bebufe bereits
eine halbe Million Rubel bei einer Wiener Bank zur Auszahlung
angewieſen worden.
Mailand, 22. Okt. Wie die Lombardia' meldet. hat Prinz
Heinrich von Preußen 2 Stunden in der Villa Zirio zu
San Remo verbracht. Der Prinz erſchien in Begleitung eines
deutſchen Admirals und eines Adjutanten. Tief bewegt durchſchritt
er die teilweiſe umgebauten Räume, in denen ſein verewiater Vater
ſo ſchwer gelitten hat. Man ſah ihn thränenden Auges heraus=
kommen
. Mehrere Erinnerungen an Kaiſer Friedrich, die ihm der
Thorwächter überreichte, nahm er dankend mit. Bevor er San
Remo verließ, gab er 1000 Lire für die Armen der Stadt zur
ſofortigen Verteilung.
London, 23. Oktober. Das Truppenſchiff Malabar' berichtet,
der im Roten Meere geſtrandete Hanſadampfer Marcobrunner
brenne. Es wird angenommen, daß das Schiff durch plündernde
Araber in Brand geſteckt worden ſei.
Briſtol, 23. Oktober. Unter den Dockarbeitern iſt ein Streik
ausgebrochen. Tauſend haben bereits die Arbeit eingeſtellt.
Zara, 23. Oktober. Der Lloyddampfer Ferdinand Max
iſt in Curzola eingelaufen. Derſelbe bat blos einen Maſchinenbruch
erlitten und die Paſſagiere, darunter den Prinzen Peter Karageorge=
witſch
, nach Cattaro befördert.
- Güdlich von der gleichnamigen Hauptſtadt der Inſel Korfu
läßt die Kaiſerin von Oeſterreich ein Schloß aufführen, in welchem
fie alljährlich längere Zeit abgeſchieden leben will. Nach der Mit=
teilung
eines Wiener Blattes wird das Schloß edel=einfach gehalten
ſein und auf einem über dem Meere emporragenden Felsvorſprung
ſtehen mit der Ausſicht auf Korfu und auf die gegenüberliegenden
albaniſchen Berge. Die Kaiſerin ſelbſt ſoll den Platz gewählt haben.
Das Schloß wird von einer großen Gartenanlage, zum Teil auf
künſtlich hergeſtelltem Grund, umgeben ſein.
Die Gotthardbefeſtigung. Die Schweizeriſche Monatsſchrift
für Offigiere aller Waffen enthält einen ſehr inſtruktiven Aufſatz
über die Bedeutung der Gotthardbefeſtigung, welchem wir das fol=
gende
entnebmen: Unter Gotthardbefeſtigung hat man keineswegs
etwa blos eine fortiſikatoriſche Sperrung des Gotthardtunnels und
der Gotthardſtraße bei Airolo zu verſtehen. In das Shſtem der=
ſelben
wird vielmehr das ganze Gebirgsmaſſiv hineingezogen, wel=
ches
der natürliche Centralpunkt der Alpen iſt. Das große Straßen=
kreuz
, in welchem ſich die von Süd nach Nord und von Oſt nach
Weſt führenden Verkehrslinien im Herzen unſeres Hochgebirges:
im Urſerenthale, ſchneiden, wird durch die Befeſtigungen, deren
Bau mit Aufwand aller Kräfte betrieben wird, mit einem Gürtel
fortiſikatoriſcher Anlagen umzogen, - ja im Grunde genommen
mit mehr als einem, denn die projektierten Befeſtigungen werden
eine äußere und eine innere Verteidigungslinie um den Straßen=
knoten
von Andermatt bilden. Eine dieſe Stelle direkt beherrſchende,
den Schlüſſelpunkt der inneren Verteidigungslinie darſtellende felſen=
feſte
Citadelle krönt das Ganze. Wir baben es alſo nicht mit einem
befeſtigten Punkte, ſondern mit einem umfangreichen, von einem
Fortsgürtel umſchloſſenen Raume zu thun, groß genug, um neben
den Beſatzungen der Forts und den zur Sicheruag ihres Vor=
terrains
nötigen Vorpoſten noch einem größeren, zu offenſiven wie
defenſiven Operationen verwendbaren Truppenkörper Aufnahme
und Schutz zu gewähren. Dieſer Lagerungsraum iſt das ganze
Urſerenthal mit ſeinen drei Dörſchen Andermatt, Hos=
penthal
und Realp. Was man mit einem Worte die Gott=
hardsbefeſtigung
nennt, iſt demnach ein befeſtigtes Lager, deſſen
ganzer Anlage nicht etwa nur der Gedanke paſſiver Verteidigung
der durch das Uſrerentbal führenden Gebirgsſtraßen zu Grunde
liegt, ſondern auch die Abſicht der Befähigung zur Deckung der am
Gotthardmaſſiv vorbeiführenden Einbruchsrichtungen durch das
Mittel offenſiver Unternehmungen, denen das Urſerenthal als Aus=
fallthor
dienen ſoll.
Eine gefährliche Redakteurſtelle. Während des tauſendjährigen
Beſtehens der Pekinger Staatszeitung; wurden, wie chineſiſche
Blätter jetzt melden, nicht weniger als 1900 Redakteure derſelben
geköpft.

[ ][  ]

2918
Nr.
Heſſiſche Dichter.
X.
Nachdruck verboten.
(Schluß.)
E. A. An Lhrikern hat es uns in Heſſen wie im übrigen
Deutſchland zu keiner Zeit gefehlt. Am Rhein, im Odenwald. im
Vogelsberg ſingt und klingt es aller Orten. Karl Müller,
aus Alsfeld (Dekan), der Bruder des in einem früheren Artikel
genannten Dramendichters. mag den Reigen eröffnen.
Aus Natur und Leben' heißt die Sammlung von Ge=
dichten
, welche im verg. Jahre in Leipzig bei Guſt. Wolf erſchienen
iſt. Das Bewußtſein des innigen Zuſammenhangs, welches zwiſchen
dem wechſelnden Leben der Natur und den Stimmungen des
Menſchen beſteht, iſt der rote Faden, der ſich durch dieſe Poeſie
windet und ihren Titel rechtfertigt. Wenn in den Gedichten: Früh=
lingsruf
= - Am erſten Frühlingstag; - Frühlingsdrang;-
Sommer; - Im Herbſter die ſtillen Gefühle des Herzens ihr
Gleichnis und Widerſpiel im Werden und Vergehen der Natur=
ſchönheiten
ſuchen, ſo ſind andere, wie z. B. Aus dem Leben der
Lerche;
- Das Ende der alten Eiche; mehr objektive poetiſche
Schilderungen, hervorgegangen aus der Liebe und dem Verſtänd nis
für das Weſen und die Daſeinsbedingungen aller Erſcheinungen in
Wald und Au. Wie milder Abendſonnenſchein ruht es auf den
Strophen, welche dem Entſchwundenen, der Erinnerung des Einſt
gewidmet ſind. Als Probe dieſer Art führen wir an Das Kreuzo:
Ein Kreuz ſah ich vom Turme blinken,
Wann ich als Kind zur Heimat kam,
Von ihm die zarte Liebe winken,
Die dort mich in die Arme nahm.
Ein Kreuz ſah ich als Jüngling glänzen,
Worunter treu ein Herz mir ſchlug,
Zum Schmuck es gern bei Feſttagstänzen
Ein engelreines Mägdlein trug.
Ein Kreuz ſeh ich auch heute wieder,
Doch wein ich mir die Augen blind,
Weil ſtill das Herz und ſtarr die Glieder,
Die unter ihm begraben ſind.
Es iſt kein großer Prunk und Glanz in Karl Müller's Liedern,
aber ſie erfreuen uns wie ein Strauß friſcher, würziger Feldblumen.
Verwandte Klänge hören wir in den Glockentönen von
Julius =Magewirth, einem geborenen Wormſer, jetzt Ober=
pfarrer
in Bad Homburg. Dieſe geiſtlichen Dichtungen wandeln
ganz in den Bahnen, welche Karl Gerock mit ſeinen=Palmblättern:
eingeſchlagen hal. Unter dem Titel Harfentöne ſoll demnächſt
von Magewirth eine Serie weltlicher Lieder erſcheinen.
Wenn wir jetzt Karl Schäfer nennen, ſo ſprechen wir einen
Namen aus, der ſich ſchon ſeit einer Neihe von Jahren eines guten.
hellen Klangs im Heſſenlande zu erfreuen hat. Karl Schäfer's
dichteriſche Thätigkeit, die bis jetzt wohl ihren lichtvollſten Aus=
druck
in den unter dem Titel Heideroſen; veröffentlichten Ge=
dichten
gefunden ht, liegt noch nicht vor uns wie ein abgeſchloſſenes,
fertiges Buch. Jedes Jahr reicht dem Voeten vielmehr neue Sanges=
blumen
. Auf Ernſt und Scherz werden wir ſeine Leier geſtimmt
finden, wenn wir in den Heideroſen' blättern. Unter dieſer Auf=
ſchrift
iſt zuſammengefaßt, was an Gedanken und Stimmungs=
bildern
durch des Dichters Sinn und Herz im Laufe der Jahre
gezogen iſt. Ernſte Weiſen'Waldhornklänger, Bunte Blaͤtter=
rücken
ſie uns nahe die kleine und die große Welt, die Schäfer zu
poetiſchem Daſein weckt. In dem zweiten Teil des Buches, betitelt:
Aus vergangenen Tagen; ſind es vorzugsweiſe hiſtoriſche Scenen
und Perſonen oder doch die Erinnerungen an ſolche, welche das
Intereſſe des Leſers feſſeln. Der patriotiſche Geiſt und der friſche,
kräftige Ton, der ſich in dieſer Poeſie geltend macht, ließ viele
dieſer Gedichte zur Aufnahme in Schulleſebücher als geeignet er=
ſcheinen
. Ich halte dies für einen außerordentlichen Vorzug. Etwas
ſchöneres kann meiner Anſicht nach gar keinem Schriftſteller begeanen,
als der heranwachſenden Jugend zur Belehrung und Erbauung zu
dienen, denn für die Jugend iſt gerade nur das beſte gut genug
Ein Gedicht z. B. wie das: Am Grabe der Landgräfin Karoline
von Heſſen; kann ſeinen Platz in den heſſiſchen Schulbüchern ſehr
wohl neben den Erzeugniſſen der ſchwäbiſchen Dichterſchule be=
haupten
. Wie aut hat ſich hier Schäfer auf den Gebrauch der
alten Nibelungenſtrophe verſtanden! Man höre die Einleitung:
Zu Darmſtadt iſt beim Schloſſe ein ſchattenreicher Vark,
Mit Teich und Waſſerroſen, mit Bäumen hoch und ſtark.
Hier liegt im Epheudüſter in ſtiller Einſamkeit

Ein Grab mit einer Urne aus längſt vergangener Zeit
Karl Schäfer, ein Odenwälder Kind, zu Brensbach ſtand ſeine
Wiege, hat dieſem Stück Heimatserde eine tiefe, warme Anhänglich=
keit
bewahrt. Zum Odenwald zieht ihn ſeine Liebe immer wieder
aufs neue; ihm entnimmt er am liebſten ſeine Motive, wie das
auch die Proſaerzählung: Zu Böllſtein auf der Höhe; und die
neuerdings von ihm angekündigte epiſche Dichtung=Elſa von Roden=
ſtein
: beweiſt. Herzlichen Ausdruck verleiht dieſer Liebe zum Oden=
wald
das friſche Lied: Mein Odenwald, wie biſt du ſchön

209
Wie gut Schäfer ſich auch aufs Humoriſtiſche verſteht, k.
Gedichte wie: Der Griesheimer Kukuk' und das =Frankenſki
Eſelslehn; welche beide zuerſt durch die Rezitation des Ke=
Hofſchauſpieler Edward in weitere Kreiſe drangen.
Was Karl Schäfer dem Odenwald, iſt Elard Briegl,
Pfarrer und Dekan zu Pfeddersheim bei Worms, dem Vogelc
geworden, ſpeziell dem Oberwald. Wir ſetzen eins ſeiner frifth
flotten Lieder, die ſich trefflich für Touriſtenkehlen eignen, hie h,
Sommerleben im Oberwald.
Mein Oberwald, wie biſt du ſchön,
Dahingelagert auf den Höhn,
Und ſtehſt voll Saft und Kraft,
In ewig friſcher Frohnatur,
Die wunderbar auf Tritt und Spur,
Hantiert mit Meiſterſchaft.
Das ſingt und klingt und jubiliert
Und ſchwirrt und girrt und muſiziert
In beller Morgenfrüh,
Und eilend kommt der luſrge Wind
Und bläſt durch alle Zweige lind
In ſchönſter Harmonie.
Ich ſtrecke mich dahin ins Gras
Und denke dies und denke das
Und bleib bei Einem ſtehn,
Mein Oberwald voll Duft und Saft
Und ewig friſcher Jugendkraft,
Wie biſt du doch ſo ſchön!
In voller, friſcher Blüte ſteht bei uns zu Lande die Diallk
dichtung, ſie verdient eigentlich eine beſondere Betrachtung,
für ſpäter behalten wir uns ſolche vor. Diesmal begnügenn
uns mit der Bemerkung, daß unter den Dichtern, welche in beſisl
Mundart ſchreiben in erſter Linie ſteben: Friedrich v. Tr.
(Vſeudonhm für Friedr. Wilh. Möbius) aus Gießen mit ſonl
Heimatklängen aus der Wetterau- und Karl Schaffnit, werk
die Schwankliteratur durch ſeine Gedichte in der Darmſtäü,
Mundart um hübſche Muſter bereichert hat. Die vierte Auff
welche jetzt die unter dem Titel Allerhand Späſſ= hern
gegebene Sammlung erlebt, iſt ein beredtes Zeichen des Beiſi
den ſich dieſe Poeſie in kurzer Zeit erworben hat.
Wir balten es für angemeſſen nunmehr mit unſeren Betrh
tungen, welche den Zweck hatten, Heſſens literariſche Bedeutungo)
Landeskindern in einer Reihe von Bildern vor Augen zu rür=
fürs
erſte abzuſchließen. Das Kapitel iſt mit dieſem Cyklus frel
keineswegs erſchöpft, und wir hoffen, daß es uns noch viel
Gelegenheit zu weiteren Erörterungen bieten werde. Die ſchl
ſtellernden Frauen Heſſens erheiſchen ja auch noch nähere Betm=
tung
, und wie mancher, der unſerer aufgeſtellten Galerie zur C9
gereichen dürfte, weilt vielleicht noch im Verborgenen und
werden ſeiner erſt anſichtig, wenn auswärtige Zeitungen ſen
Namen bringen. Wie bezeichnend ſagt einmal die hier leb=
Schriftſtellerin Charlotte v. Klipſtein:
Propheten gelten nichts im Vaterland,
Drum wandern ſie oft aus.
Und klinget dann vom fernen Strand
Ihr Ruhm dereinſt nach Haus,
Iſrs Vaterland doch ſtolz fürwahr,
Daß die Propheten es gebar.
Litterariſches.
Ueberaus ſtattlich präſentiert ſich das erſte Heft des unl=
Jahrgangs von Ueber Land und Meer= (Stuttgart, Deutſche;
lagsanſtalt). an deſſen Spitze als glänzende Kunſtbeilage Kin
prachtvolles Bild der jugendſchönen deutſchen Kaiſerin in ſtolz
gerichteter ganzer Figur geſtellt iſt, und deſſen Inhalt einen gerar
verblüffenden Reichtum an unterhaltendem und anmutig belehrer:
Text wie an vornehm durchgeführten Abbildungen bietet. Daß
im übrigen der künſtleriſche Gehalt an Fülle und Bedeutung
tertlichen ebenbürtig iſt, bedarf bei dem alten, wohlverdienten .
dieſer vortrefflichen Zeitſchrift kaum noch der Erwähnung. Daaa
verdient noch ganz beſonders auf den in Anſehung des Gebott=
überaus
billigen Preis von nur 8 M. vierteljährlich oder 50
für das 14tägige Heft bingewieſen zu werden, und ſo können ¼
das prächtige Familien=Journal allen unſeren Leſern für die lax
Winterabende als eine ebenſo unterhaltende wie genußreiche Lel=
beſtens
empfehlen.
M. Die Einakterlitteratur ſteht augenblicklich wieder in Ek
Ein flüchtiger Blick auf die Spielplane der deutſchen Bühnem
lehrt uns, daß ſelbſt die größten Theater ab und zu einen A*
dieſer Koſt ausſetzen. Das uns zur Beſprechung zugeſtellte einac
Luſtſpiel Auf der Station von Heinrich Walden darf gut;
gern um einen Platz auf den Repertoires bitten. Die hül
Fabel, der gut fließende Dialog dürften das Stück bei gewar=
Darſtellung in den ſicheren Hafen des Erfolges geleiten. Liebho
bühnen würden an Walden's=Auf der Station; auch einen M
baren Stoff finden.

Druk und Rarlag. 8. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei. Verantwortlich für die Redaktion: Carl Wittich