L1
LouALt,
bN
Abonnementapreis
üitlährlich 1 Mark 50 Pf. mcl.
H9 rlohn. Auswärts werden von
Woſtämtern Beſtellungen
ent=
nranommen zu 1 Mark 50 Pf.
Quartal incl. Poſtaufſchlag
152. Jahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
2uſtetlto Uurtthtiunhoothlt.
Inſerake
wedenangenommen un Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Schießhausſtraße 14. ſowie auswärtz
von allen Annoncen=Expeditionen.
Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
Donnerstag den 24. Oktober.
1339
Zu publiciren iſt aus dem Großherzoglichen Regierungsblatt Nr. 24:
Bekanntmachung, die Erbauung der Nebenbahn von Darmſtadt nach Arheilgen betreffend.
Edictulladung.
Nachdem wider den Gardiſten Wilhelm Kruſt der 11. Kompagnie
Infan=
beſtegiments Nr. 115, geboren am 20. Juli 1867 zu Oeſchelbronn, Bezirksamt
rHheim, der förmliche Deſertionsprozeß eröffnet worden iſt, wird derſelbe
hier=
aufgefordert, ſich ſofort bei ſeinem Truppentheil zu geſtellen, ſpäteſtens aber
uim auf
Samstag den 22. Februar 1890, Vormittags 10 Uhr,
emumten Termin vor dem unterzeichneten Gericht zu erſcheinen, widrigenfalls
lnäder ihn eingeleitete Unterſuchung geſchloſſen, er in contumaciam für
fahnen=
ſig erklärt und in eine Geldbuße von Einhundert und Fünfzig bis Dreitauſend,
Ei verurtheilt werden wird.
[2726
Darmſtadt, den 17. Oktober 1889.
Großherzogliches Gericht der Großh. Heſſiſchen (25.) Diviſion.
Bekanntmachung.
Da wiederholt und erſt neuerdings wieder trotz polizeilichen Verbotes von
en. der Hausbeſitzer Trottoirs angelegt werden, ſo bringen wir hiermit noch=
Bgur Kenntniß aller Betheiligten, daß nach 8 12 des Ortsbauſtatuts die
Um=
mit oder Neuherſtellung von Trottoirs auf Koſten der Anlieger durch die Stadt!
ſeychehen hat. In allen Füllen, in welchen dieſer mehrfach veröffentlichten
Be=
lingmung zuwider gehandelt wurde oder für die Folge zuwider gehandelt werden
h muß die ſtädtiſche Verwaltung die Trottoirs im Sinne des Ortsbauſtatuts
eticht vorhanden anſehen. Es wird deshalb bei ſpäterer einheitlicher
Trot=
herſtellung in den betr. Straßen weder auf die Breite, Höhe und Art ſolcher
täwwidrig angelegten Einzeltrottoirs Rückſicht genommen, noch wird den betr.
hezern die im 8'10a des Ortsbauſtatuts beſtimmte Vergünſtigung zugeſtanden.
Wird von einem Anlieger die Herſtellung des Trottoirs vor ſeinem
Beſitz=
n. — außerhalb der planmäßigen einheitlichen Trottoirherſtellung in der betr.
ahee - gewünſcht, ſo hat er dies bei uns oder bei dem Tiefbauamt ſchriftlich
neigen. Es wird darauf hin, nach Beſeitigung etwa vorliegender Anſtände,
di=
ſiüchrung des Trottoirs veranlaßt. Dieſelbe erfolgt auf Koſten des
Antrag=
e in der für die ganze Straße feſtgeſetzten Höhe und Breite, ſo daß ſich die=
Arottoir der ſpäteren einheitlichen Herſtellung vollkommen anſchließt. Bis zu
euer hat der Antragſteller auch die Koſten der Unterhaltung ſeines Einzeltrottoirs
mgen, während nach erfolgter einheitlicher Herſtellung die Unterhaltungspflicht
Maßgabe des 8 12 des Ortsbauſtatuts auf die Stadt übergeht.
Darmſtadt, den 11. Oktober 1889.
Bekanntmachung.
Das Zerſchlagen von unbrauchbaren
Pflaſterſteinen ſoll im Wege der
Sub=
miſſion vergeben werden.
Offerten ſind bis
Mittwoch den 30. Oktober d. Js.,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen
auf dem Tieſbauamt, Zimmer Nr. 26,
zur Einſicht offen, bei welchem auch die
Formulare für die Offerten zu erheben
ſind.
Darmſtadt, am 15. Oktober 1889.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.
Riedlinger, Beigeordneter. 12424
Bekanntmachung.
In dem ſtädtiſchen Baumagazin,
Ar=
heilgerſtraße Nr. 43, ſollen
Donnerstag den 24. d. Mts.,
Vormittags 10 Uhr,
circa 150 Centner altes Gußeiſen, eine
Partie altes Bauholz, alte Treppen,
Pumpenſtöcke und ein Akazienſtamm
offentlich an den Meiſtbietenden vergeben
werden.
Darmſtadt, am 18. Oktober 1889.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.:
Niedlinger, Beigeordneter. 12624
Bekanntmachung.
Die Anlieferung von 40 Stück
Thon=
ſoder Cementſinkkaſten, ſowie die
erforder=
lichen Erd= und Maurerarbeiten beim
Verſetzen derſelben ſollen im Wege der
Submiſſion getrennt vergeben werden.
Offerten ſind bis
Dienstag den 29. Oktober l. Js.,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
426
E
2960
Die Offertformulare ſind durch das
Tiefbauamt, Zimmer Nr. 24, zum Preiſe
von je 40 Pfg. zu beziehen, woſelbſt auch
jede weitere Auskunft ertheilt wird.
Darmſtadt, am 22. Oktober 1889.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.:
Riedlinger, Beigeordneter. 1272]
Bekanntmachung.
In dem Genoſſenſchafts=Regiſter
un=
terzeichneten Gerichts wurde eingetragen:/
Die Obſtverwerthungs=Genoſſenſchaft,
eingetragene Genoſſenſchaft, zu
Darm=
ſtadt hat ſich aufgelöſt und iſt die
Firma erloſchen.
Darmſtadt, 19. Oktober 1889.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
J. V.:
Machenhauer.
(2728
Das Konkursverfahren
über das Vermögen des Bierbrauerei=
Beſitzers Friedrich Böttinger von
Griesheim iſt nach Abhaltung des
Schluß=
termins durch Gerichtsbeſchluß vom
Heu=
tigen aufgehoben worden.
e Darmſtadt, 16. Oktober 1889.
Schell,
Hülfsgerichtsſchreiber Großherzoglichen
Amtsgerichts II.
[12729
Submiſſion.
Behufs Vergebung der im Jahre 1890
beim Artillerie=Depot erforderlich
werden=
den Miethsgeſpanne iſt Termin auf den
2. November d. J.,
Vormittags 11 Uhr,
anberaumt. Bedingungen liegen im Bllreau
[2518
aus.
Artillerie=Depot Darmſtadt.
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möblirtes Zimmer mit Penſion ſoſ. z1
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Kiesſtraße 31.
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12744) Köchin, gut empfohlen,
Stelle; auch einige Landmädchen,
ſchon gedient, darunter 16-1Tjährig.
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12745) Ein geſundes, anſpruchss
Müdchen ſucht Stelle als Schenkayn
hier od. ausw. Stephan, Kiesſtr. 1
12746) Ein fleißiges, braves Mi
chen mit g. Zeugn., in allem bewanäi
ucht ſofort Stelle durch Frau Katzenl=
Kirchſtraße I.
12747) Ein fleißiges und gewar=
Mädchen mit guten Zeugniſſen ſuchtel
ſoſort Stellung als Hausmädchen
allein. Näheres Expedition.
d
Fine gew. Büglerin empfiehlt ſich:
a. d. Hauſe. Pankratiusſtr. 47. 125
12748) Ein 19jähr. Wädchen m.
Zeugn. ſ. St. 3. Kind., Hausm.
Mädch. allein. Franks Stellenbuu
Eliſabethenſtraße Nr. 9.
12673) Geſucht ein Mädchen,
bürgerl. kochen kann und alle Hausar,
gründlich verſteht, Beckſtraße 67.
12662) Zur Leitung unſe=
Anſtaltsküche ſuchen wir auf 1.
zember l. J. eine
Anfangsgehalt 300 M. jähn
Ann=
nebſt freter Station.
dungen ſind an Sekretär Fircha
zu richten.
Worms, 20. Oktober 1880.
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12)
traße 65.
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Büreauarbeiten dauernde Stellung.
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Expedition d. Bl.
W49) Ein Fräulein mit beſcheid.
Iellchen zur Geſellſchaft einer
nerven=
lun den Dame geſucht. Gute Ign. er=
5a-lich. Auch eine tücht. Herrſchafts.
hi gegen hohen Lohn geſucht. Beck's
clenbüreau, Mathildenplatz 11.
450) Geſucht für ſofort oder
Weih=
glen f. einen kleinen, nur aus einer
eimen Dame u. ihrer Stütze beſtehenden
rHalt ein Tüchtiges Mäbchen, welches
ag aber ſelbſtſtändig zu kochen u. die
tenrbeit zu verrichten hat, gegen hohen
u. Nur ſolche, welche gute Zeugn. über
lere in ähnlicher Stellung verbrachte
beſitzen, wollen ſich melden. Näheres
beEtion.
„51) Einen zuverläſſigen, geübten
Gehülfen
Oppenheimer,
Rechtsanwalt — Taunusſtraße.
4.52) Ein Hausburſche geſucht,
ge=
krer- Militär bevorzugt. Becks
Stellen=
haz, Mathildenplatz Nr. 11.
R53) Ein mit der Feder gewandter/
Pedch
GTtAnN
hu auten Zeuguiſſen wird von einem
ym Fabrikanonsgeſchäft als Aufſeher
hahr. Näheres in der Exped. d. Bl.
Nr. 208
S.
anerkannt vorzhgllehsée Cmalltst und Honstruktion,
sowie alle anderen Soennecken’schen Fabrikate vorrätig bel=
Heinr. Laulz,
5
G.
S.
4
„1
55
O.
2
S
57
Hol. Wusss
Heim.
754) Ich ſuche für ſogleich
onnen Hausdienor.
Louis Preuss.
Ans
d. Hädohen-Pensionat
von
ſn Th. Holthusen Wwe,
Lurmſtadt, Rheinſtraße 17.
in noch einige Töchter guter Familien
zuudle Aufnahme.
Frundl. Familienleben. Gediegener
hlrucht in jeder Hinſicht. Auf Wunſch
Frd. Anleitung in Küche u. Haushalt.
Amſionspreis 850 M. jührlich.
öffte Referenzen, darunter die Herren,
HKüchler, Darmſtadt, J. Ulrich.
Nuereibeſ. und Reichstagsabgeordneter
illſrngſtadt und Profeſſor Dr.
Dett=
tilerr in Gießen.
(12755
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Mathildenplatz 1.
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DUhre EtRUUAOh.
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„
4
4)
Bahnbau
4)
H.
E Darmstadt-Arheilgom.
Die ſofortige Ausführnng der Maurer=, Zimmer= Schloſſer= und Dachdecker=
Arbeiten der Hochbauten auf Bahnhof Arheilgen ſoll ſchleunigſt vergeben werden.
Koſtenvoranſchläge, Zeichnungen und Bedingungen liegen auf unſerem Büreau,
Neckarſtraße 10, zur Einſicht auf, oder können von da bezogen werden.
Darmſtadt, den 19. Oktober 1889.
Die Bau- und Letriebs-Verwaltung
[12654
der heſſiſchen Nebenbahnen im Privatbetrieb.
aind
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Vorzorem
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[12670
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H
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Ea Allallgsplall v. Ea
Heute Horgen friseh
Eintrefkend:
Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
Haupt=Synaaoge).
Samstag den 26. Oktober.
Vorabendgottesdienſt um 4 Uhr 45 Min.
Morgengottesdienſt um 8 Uhr 30 Min.
Schrifterklärung.
Sabbathausgang um 5 Uhr 85 Min.
Großherzogliches Hoftheates
Donnerstag, 24. Oktober.
15. Vorſtellung in d. 2. Abonnementsabtel
(Rote Karten gultig.)
Die weiße Dame.
Komiſche Oper in 3 Akten von Boye
Anfang ½7 Uhr. Ende gegen 10
LGTSOTATAOI
404
Guuttudut,
zu beſonders billigen Preiſen.
RId UAUU,
2 Ludwigsplatz 2.
Gottesdienſt in der Synagoge der
3r. Religionsgeſellſchaft.
Samstag. 26. Okt.: Vorabend 4 Uhr 20 Min.
Morgens 8 Uhr - Min.
Nachm. 3 Uhr 30 Min.
Sabbathausgang 5 Uhr 35 Min.
Wochengottesdienſt: Von Sonntag 2. Okt. ab.
Morgens 6 Uhr 15 Min.
Nachm. 4 Uhr
Min.
W. Freitag den 25. und Samstag den
26. Oktober:
Rausch Chandesch Marcheschwon.
Freitag, 2. Oktober.
16. Vorſtellung i. d. 2. Abonnementsabtal.
(Blaue Karten gültig.)
Die wilde Jagd.
Luſtſpiel in 4 Aufzügen von L. Ful½
Anfang 7 Ubr. Ende nach 10 Ch.
Sonntag. 27. Oktober.
l. Vorſtellung in der 3. Abonnementsabtesn
Blaue Karten gültig).
Oberon.
Romantiſche Feenoper in 3 Akten v„
C. M. von Weber.
Politiſche Ueberſicht.
Heutſches Reich. Die durch Miniſter von Bötticher verleſene
Thronrede wurde bei dem die Erhaltung des Friedens betreffenden
Baſſus mit wiederholtem Beifall aufgenommen. Nach der Verleſung
der Rede brachte v. Levetzow auf Se. Majeſtät den Kaiſer das
Hoch aus, welchem die Verſammlung begeiſtert zuſtimmte.
Präſident v. Levetzow eröffnete am 22. die erſte Sitzung des
Reichstags und beruft proviſoriſche Schriftführer. Die Auszählung
ergibt 159 Anweſende. Das Haus iſi alſo nicht beſchlußfähig. Am
23. war Präſidentenwahl. Nach dem Schluß der Sitzung erfolgte die
Verloſung der Abgeordneten in die Abteilungen.
Der „Reichs=Anzeiger- widmet dem nichtswürdigen
An=
ſchlag auf den Prinzen Wilhelm von Würtemberg folgende
Worte: Allenthalben in und außerhalb Würtembergs und
Deutſch=
lands hat das am Sonntag ſtattgefundene frevelhafte Attentat auf
Se. Königliche Hoheit den Prinzen Wilhelm von Würtemberg die
tiefſte Entrüſtung hervorgerufen. Dem Vernebmen nach iſt ſofort
nach Eingang der amtlichen Nachricht Sr. Majeſtät dem Kaiſer
und König in Monza telegraphiſche Meldung durch das Auswärtige
Amt erſtattet worden.
Dem Fürſten Reichskanzler in Friedrichsruh ging die Nachricht,
wie verlautet, durch ein Telegramm des königlich würtembergiſchen
Staatsminiſters Freiherrn v. Mittnacht aus Friedrichshafen direkt
zu. Das aus dieſem Anlaß vom Fürſten Bismarck an Se. Königl.
Hoheit den Prinzen Wilhelm von Würtemberg gerichtete Telegramm
hat folgenden Wortlaut; „Sr. Königlichen Hoheit Prinz Wilhelm,
Ludwigsburg. Ew. Königliche Hoheit bitte ich, meinen herzlichſten
und ehrerbietigen Glückwunſch und den Ausdruck meiner Freude
über Gottes Schutz gegen Mörderhand in Gnaden
entgegenzuneh=
men. gez. v. Bismarck.
Der „Reichsanzeiger' bringt folgende Bekanntmachung: „Das
an der oſtafrikaniſchen Küſte zwiſchen der Nordgrenze von Witu
und der Südgrenze der dem Sultan von Witu gehörigen Station
von Kismaju belegene Gebiet iſt auf Grund der mit den dortigen
Sultanen und Häuptlingen geſchloſſenen Verträge und vorbehaltlich
wohlerworbener Rechte dritter unter den Schutz Sr. Majeſtät des
Kaiſers geſtellt worden.
Der Reichskanzler Fürſt Bismarck empfing am 22. in
Friedrichs=
ruh die Geſandtſchaft des Sultans von Sanſibar.
Einer Meldung aus Sanſibar vom 22. zufolge überfiel der
ſtellvertretende Reichskommiſſär in Oſtafrika Lieutenant
Graven=
reuth. das Lager Buſhiris, welcher mit Räuberbanden aus dem
Innern die Provinz Uſaramo verwüſtete, und warf den Feind in
die Flucht. Die Verfolgung Buſhiris wird fortgeſetzt.
Wißmann ſchlug die in Uſaramo eingefallenen Aufſtändiſchen
bei Somwe und brachte denſelben einen Verluſt von 40 Toden bei.
Ferner erhielt Wißmann zuverläſſigſte Nachricht, daß Emin Paſcha
und Stanley, begleitet von dem Italiener Kaſſati und ſechs
Eng=
ländern Ende November in Mpuapua, innerhalb der deutſchen
In=
tereſſenſphäre, erwartet werden.
Die von dem Centrum der bayriſchen Abgeordnetenkammer
ein=
ſtimmig beſchloſſenen Anträge verlangen eine Erklärung des Mini=
ſteriums, das placetum regium erſtrecke ſich nicht auf die Glaueſ
und Sittenlehre, ferner den altkatholiſchen Centralverein alh
von der Katholikenkirche verſchiedene Religionsgeſellſchaft zu EI
deln und endlich im Bundesrat dahin zu wirken, daß daͤs Fe;
geſetz auf die Redemptoriſten ferner nicht mehr angewendet n.
kann.
Schweiz. Der Bundesrat erklärte ſich mit den Anträge=
Unterſuchungsrichters und des Bundesanwalts einverſtande;
Albert Nicolet als Urheber des Anarchiſtenmanifeſtes, Felir 73
bellay und Ferdinand Hänzi (ſämtlich Schweizer) als Teilner.
in den Anklagezuſtand zu verſetzen und dieſelben vor die
Aſſiſi=
verweiſen. - Sämtliche Kantonsregierungen wurden vom
Bun=
rat durch Kreisſchreiben aufaefordert, alle Mitteilungen, weldt
Fremdenpolizei betreffs die innere und äußere Sicherheit der Scn.
gefährdender Handlungen betreffen, an den Bundesrat zu richck=
Heſterreich=Angarn. Erzherzog Johann Salvator bewirlt
nach dem N. Wiener Tagbl.' bei einer fremdländiſchen Seeben.
um eine Kapitänſtelle auf einem Oceandampfer. Der
Erzlt=
legte vor ſechs Wochen die Kapitänsprüfung in Fiume ab.
Meldung desſelben Blattes ſoll er auf alle Aemter und Titel
l=
auf ſeine Apanage verzichtet haben. Der Erzherzog war bekanafzſy
früher Diviſionär in Linz und wurde vor zwei Jahren zurzl
fügung geſtellt. Gegenwärtig weilt Erzherzog Johann unte
Namen eines Grafen von Orth in Paris.
Die Wiener Blätter beſprechen die deutſche Thronrede all.
erneute Bekräftigung der Friedenstendenzen Deutſchlands, das
Verbündeten wohlwolle. Das=Fremdenblatt' hebt hervor, Del,
lands neue Rüſtungen, durch diejenigen ſeiner Nachbarn
bei=
garantierten den Weltfrieden. Die vereinigte Kraft der Verbüü
ei das ſtärkſte Bollwerk des Friedens, welches durch die
Fi=
lichen Begegnungen des Kaiſers mit anderen Herrſchern an G.
heit gewonnen habe.
Die Peſter Blätter melden, die Betriebsleitung der unga1
Staatsbahnen wäre in Kenntnis davon geſetzt worden, do;
Rückreiſe Kaiſer Wilhelms aus Konſtantinopel am 8. Nott:
mit einem Sonderzug über Semlin und Peſt erfolgen werde:
allerdings den italieniſchen Meldungen widerſpricht.
Franſreich. Wie verlautet, hat der Oberkriegsrat ſich(
die Wiedereinführung der Lanzen bei der Reiterei ausgeſpr=
Alle Berichte der Kavalleriegeneräle, namentlich Gallifets, u
erſt für die Lanze eingenommen war, ſollen ſich gegen die G
rung von Lanzen erklärt haben.
Oberſt Vincent, unter Boulanger Vorſteher des
Auskunftsbur=
im Kriegsminiſterium, der während des Boulangiſtenprozegl
viel von ſich reden machte, iſt zur Dispoſition geſtellt wordem
Belgien. Prinz Ferdinand von Bulgarien, welcher 0
rüh 6 Uhr von Paris in Brüſſel eintraf, beſuchte um 2 Uhr
mittags den Grafen von Flandern, mit welchem er eine lange:
redung hatte. Der König lehnte den Empfang des Prinzen:
nand ab. Abends 5¼ Uhr reiſte derſelbe nach München 0
erklärte kommenden Montag wieder in Sofia eintreffen zu v:
England. Die Londoner Blätter begrüßen den friedliche4
halt der deutſchen Thronrede ſehr befriedigt. Die „Dailh?
Nr. 208
elülcen in der Fortſetzung der kolonialen Beſtrebungen Deutſchlands
e Hatürliche Friedensbuͤrgſchaft.
Buhland. Der Oberpolizeimeiſter von Warſchau erließ eine einſchließlich angeordnet worden.
ſlanntmachung, welche die ſtrengſten Maßregeln gegen ausländiſche
den in Ausſicht ſtellt, die ohne entſprechende Erlaubnis des Flügeladjutanten v. Scholl die Erlaubnis zum Tragen des ihm
mſters ſich in Warſchau aufhalten. Ausländiſchen Juden iſt verliehenen Komthurkreuzes des Königl. Bayeriſchen
Militär=
eßlich die Berechtigung abgeſprochen worden, ohne beſondere Verdienſt=Ordens erteilt.
nchmigung in Rußland Handel zu treiben oder ſich auch nur
ſaeilig wohnhaft zu machen. Viele der Betroffenen haben ihre tag abend im Saalbau ſtatt. Mehr als 200 Perſonen, zumeiſt
Mlien zurückgelaſſen und ſuchen offen oder heimlich zurückzukehren. Mitglieder hieſiger muſikaliſcher Vereine, hatten ſich eingefunden
i ſollen mit ſofortiger Ausweiſung beſtraft werden. Den Be= und bereit erklärt bei der Aufführung des muſikaliſchen Teiles von
ta wird beſondere Strenge in der Ausführung der Maßregeln Herrig's Feſtſpiel mitzuwirken. Unker der meiſterhaften Leitung
Bflicht gemacht.
Eine Petersburger Mitteilung der „Polit. Korreſp. ſtellt feſt, zu einem großen Genuß für alle Mitwirkenden. Die herrlichen
zich en Deutſchland und Rußland wenigſtens zu einem Teile zer= ten geradezu ergreifend und es iſt ſicher zu erwarten, daß dieſelben
en befriedigenden modus vivendi zu erzielen, würde es genügen, nächſte Probe des Geſamtchores findet am Donnerstag, 24. Oktbr.,
m die Ruſſen aufhörten an dem Dreibund Anſtoß zu nehmen, abends 8 Uhr, im Gartenſaal des Saalbaues' ſtatt.
gnand Deutſchland das Recht Rußlands anerkennen müßte, die
wozu jedes Material fehle, dagegen könnte ein gutes Einver= auf 7 Uhr feſtgeſetzt.
lman zwiſchen ihnen, das in letzter Zeit bedroht geweſen ſei,
be=
ſg. werden. Hierfür ſei gegenwärtig Ausſicht vorhanden.
Hriechenkand. In fünfſtündiger Beratung hat König Georg Sonntag, 2. Oktober: „Oberonv. Dienstag, 29. Oktober: „Die
hendes Programm für die bevorſtehenden Feſie aufgeſtellt: Sams= und Schloſſer=
6. Oktober: Feierlicher Empfang des deutſchen Kaiſers, am
fta3s: Vermählungsfeier in der Metrovolitankirche, abends Feſt= l zur Aufführung kommen und ſoll der Cyklus am 7. November mit
nläm königlichen Schloß. Montag, 28. Oktober, mittags: Empfang „Rheingold- beginnen.
üplomatiſchen Corps und der auswärtigen Vertreter vor dem
iligen Palais des neuvermählten Paares. Abends Konzertauf=. hauſe die 25. ordentliche Generalverſammluug des Vereins zur
Unter=
leungen auf dem Platze der Verfaſſung und Abbrennen der großen ſtützung und Beſſerung der aus den Strafanſtälten Entlaſſenen ſtatt.
zerwerke. Dienstag. 29. Oktober, vormittags: Beſichtigung der
r. und Truppenſchau. Abends der große Hofball im königlichen eines Druckfehlers berichtet wurde, am vorigen Freitag ihren
An=
hleß. Mittwoch, 30. Oktober: Ausflug nach dem königlichen fang, beginnen vielmehr, wie auch aus dem Inſeratenteil zu erſehen,
Aſchloß Tatoei bei Dekelea. Donnerstag, 81. Oktober: Abfahrt l an dieſem Freitag mit einem Vortrag des Herrn Oberamtsrichter
lſar Wilhelms nach Lonſtantinopel.
Aus Athen wird der „N. Pr. 8tg.- geſchrieben: Bei der Ein= validitätsverſorgung.
des deutſchen Kaiſers in den Piräus wird die geſamte
let iſche Flotte in dem Hafen Aufſtellung nehmen und den hohen
ſt in militäriſcher Weiſe begrüßen. Der Bürgermeiſter des
läus, die Mitglieder des Magiſtrats und der
Stadtverordneten=
ſarnmlung werden auf einem mit deutſchen und helleniſchen
hren geſchmückten Dampfer der kaiſerlichen Pacht bis zur Einfahrt
da Hafen entgegenfahren und derſelben ihren Willkommen
ent=
elbringen. Von dem Schiff wird alsdann der Kaiſer zur
Mungsbrücke überfahren auf der Gondel „Urania', einem früheren
ſick ſtück des Königs Otto, welche ſeit 30 Jahren nicht im Gebrauch
k. Die Gondel iſt ein Sechzehn=Ruderer, aus Mahagoniholz
ſart und reich mit Gold geſchmückt; am Kopfe trägt ſie einen
gamden Doppeladler mit goldener Krone.
Eeimt
ige.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 24. Oktober.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen geſtern den
lenſt v. Chappuis, Kommandeur des 1. Großh. Inf. Regts. Nr.
den Oberſtlieutenant Abel, Kommandeur des Großh. Feld=Art.=
98. Nr. 25, den Oberſtlieutenant Kluck, Kommandeur des Heſſ.
Ain=Bataillons Nr. 11, den Major v. Braun vom Drag.=Regt.
Bredow Nr. 4. den Hauptmann Schüler vom 2. Rhein.
Feld=
lt.eRegt. Nr. 23, Adjutant der Großh. (25.) Diviſion, den
Haupt=
n v. Scotti vom 4. Großh. Inf.=Regt. Nr. 118, den Premier=
Ar nant Gergonne vom 1. Großh. Drag.=Regt. Nr. 23. den
etierlieutenant v. Bück la guite des 2. Naſſauiſchen Inf.=Regts.
5
. 88. Adjutant der 49. Inr.=Brigade, den Pfarrer Dr. Römheld,
1Seeheim, den Rabbiner Dr. Levi von Gießen, den
Rechnungs=
guſhle: Gölz von der Oberrechnungskammer; zum Vortrag den
Staats=
ſoiſl nitter Finger, den Oberſtallmeiſter Frhrn. v. Nordeck zur Rabenau.
40)
Miniſterialrat Rothe, den Jägermeiſter Muhl, den Major
Mfl. Aerbandt, den Hoftheaterdirektor Wünzer.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben am 26. September
1 Oehrer an der Oeffentlichen Handelsſchule zu Leipzig Dr. Fried=
Landmann zum Lehrer an dem Realgymnaſium und der
ſaſchule zu Gießen mit Wirkung vom 1. April 1890 an ernannt.
Se. Königl. Hoheit der Erbgroßherzog ſind geſtern
Vor=
ſung 11 Uhr nach Leipzig abgereiſt.
S. K. H. der Brinz Chriſtian von Schleswig=Holſtein iſt
lustag Nachmittaa 5 Uhr zu Beſuch der Großh. Familie hier
troffen und im Großh. Schloſſe abgeſtiegen.
2965
Wegen des Ablebens Sr. Maj. des Königs Dom Luis von
Portugal iſt auf Allerhöchſten Befehl eine Hoftrauer bis zum 4. Nov.
Ordensverleihung. Se. Majeſtät der Kaiſer haben dem
- Lutherfeſtſpiele. Die erſte Probe des Chors fand am
Diens=
durch Herrn Richard Senff geſtaltete ſich bereits dieſe erſte Probe
burch den Zarenbeſuch in Berlin das gegenſeitige Mißtrauen Choräle, von einer ſolch impoſanten Stimmenmaſſe geſungen,
wirk=
mu worden ſei, ſodaß ſelbſt Anſätze von Vertrauen ſich zu zeigen bei den Aufführungen auf die Zuhörerſchaft einen mächtigen
Ein=
üimen. Beide Staaten würden in ihrer bisherigen Haltung be= druck machen werden. So ſteht auch nach dieſer Seite hin ein
ma, aber aufhören, einander mit Unruhe zu beobachten. Um herrliches Gelingen des großen Werkes in ſicherer Ausſicht. Die
— Die Lüther=Feſtſpiele werden am 31. Oktober beginnen und
enwärtigen Beziehungen zu Frankreich weiter zu pflegen, um ein 1 am 2. 8., 5. und 7. November Wiederholungen ſtattfinden. Mit
ergewicht gegen den Dreibund zu ſchaffen. Beide Staaten Ausnahme von Sonntag, den 3. November, an welchem Tage die
nen kaum daran denken, einen neuen politiſchen Bau zu errich= Aufführung nachmittags 4 Uhr beginnt, iſt der Beginn jedesmal
Spielplan des Großh. Hoftheuters. Donnerstag, 24. Oktober:
Die weiße Damer. Freitag, 25. Oktober: „Die wilde Jagds.
dEem Miniſterpräſidenten Trikupis und dem Miniſter des Aeußern ! Puritaner; lneu einſtudiert. Donnerstag, 31. Oktober: „Maurer
Wagner's Nibelungen=Trilogie wird den „N. H. V.. zufolge
ind Zapfenſtreich und Fackelzug. Sonntag, 27. Oktober, vor= ( demnächſt in unmittelbarer Aufeinanderfolae am hieſigen Hoftheater
Unter dem Vorſitz des Oberlandesgerichtsrats Freiherrn
licen Kaiſer, Familientafel im Palais Regroponte, dem einſt= v. Ricou findet am 30. d. M. nachmittags 3 Uhr, hier im Stadt=
Die Vorträge im Lokalgewerbverein nahmen nicht, wie infolge
Römheld über das Reichsgeſetz betreffend die Alters= und In=
J. Mainz, 22. Oktober. Ein unangenehmes Abenteuer iſt
letzter Tage einem der erſten hieſigen Familien angehörigen jungen
Manne begegnet. Der betreffende hatte ſeinen Hausſchlüſſel
ver=
geſſen und ſuchte durch ein Fenſter in ſeine Wohnung zu kommen.
Bei dieſem Vorhaben wurde er von einem Schutzmann beobachtet
und alsbald als Einbrecher feſtgenommen. Es koſtete dem jungen
Mann eine große Mühe, von dem Schickſal befreit zu werden,
die Nacht als Einbrecher hinter Schloß und Riegel verbringen zu
müſſen.
4. Aus Rheinheſſen, 22. Oktober. Großes Aufſehen erregt
die Verhaftung einer bislang in einem Fabrikgeſchäft in Oſthofen
als Buchhalterin thätigen Dame, die der Wechſelfälſchung beſchuldigt
iſt. Vieſelbe wurde bereits in das Unterſuchungsgefängnis nach
Mainz eingeliefert.
8t. Frankfurt, 23. Oktober. Schauſpielhaus. Frau
Niemann=Raabe begann geſtern Abend ihr Gaſtſpiel als
„Evau in dem gleichnamigen Schauſpiele von Richard Voß. Das
Stück, welches bei dieſer Gelegenheit hier erſtmalig gegeben wurde,
iſt in dem Stile der franzöſiſchen Sittenkomödie geſchrieben und
erzielte einen durchſchlagenden Erfolg. Derſelbe iſt in erſter Linie
der vorzüglichen Aufführung an unſerer Bühne zuzuſchreiben. Frau
Raabe bot in der Titelrolle eine Kunſtleiſtung erſten Ranges und
wurde mit außerordentlichem Beifall beehrt. Das zahlreich
er=
ſchienene Publikum zollte ſämtlichen Mitwirkenden nach den
Akt=
ſchlüſſen wiederholt lebhaften Beifall.
Stuttgart, 22. Oktober. Das Königspaar iſt heute Abend
mit Sonderzug nach Friedrichshafen zurückgekehrt und wurde von
dem zahlreich verſammelten Publikum lebhaft begrüßt. Die
Unter=
ſuchung über die Perſönlichkeit des Attentäters ſeine
Zurech=
nungsfähigkeit ſowie die Frage nach etwanigen Mitſchuldigen iſt
noch nicht abgeſchloſſen. Der Attentäter wurde geſtern zur
Feſt=
ſtellung ſeiner Perſönlichkeit photographiert. Der erſte auswärtige
Gratulant war nach dem „Staatsanzeiger= Fürſt Bismarck. Däs
Kaiſerpaar ſandte aus Monza herzliche Glückwünſche. Der
Lud=
wigsburger Attentäter iſt dem „Schwäbiſchen Merkurs zufolge
er=
mittelt als Gotthold Martin Müller aus Oethingen bei Kirchheim
unterm Teck. Vermutlich iſt er geiſtesgeſtört.
Berlin, 22. Oktbr. Als Hochzeitsgeſchenk für die Prinzeſſin
Sophie beſtellte König Humbert in Benedig koſtbare Geſchenke,
darunter einen Schmuck aus Brillanten, angeblich im Werte von
300 000 Lire. Die Ueberreichung dieſer Kleinodien an die Prinzeſſin
erfolgt in Athen durch den Prinzen von Neapel.
2966
Nr. 208
Hamburg, 21. Oktober. Die Geſandtſchaftdes Sultans
von Sanſibar beſuchte heute nachmittag die Börſe und wurde
vom Präſidenten der Handelskammer mit einer Anſprache begrüßt.
Geſtern abend beſuchte die Geſandtſchaft das Konzerthaus.
Mons, 22. Oktober. In einem an alle Direktoren des
Kohlen=
beckens von Mons gerichteten Schreiben fordert der
Arbeiter=
bund unter Hinweis auf die glänzende Lage der Induſtrie eine
20prozentige Lohnerhöhung.
Genua, 22. Oktober. Der Kaiſer, die Kaiſerin und Prinz
Heinrich verließen heute Vormittag 10 Uhr 45 Minuten an Bord
der Schiffe „Kaiſer' bezw. „Hohenzollern” und Irene' unter dem
Donner der Geſchützſalven des italieniſchen Geſchwaders und der
Forts den Hafen zur Fahrt nach Athen. In dem Augenblick, als
die Schiffe ſich in Bewegung ſetzten, hißten ſämtliche Schiffe des
Geſchwaders und alle Handelsſchiffe die Flaggen. Das Panzerſchiff
„Kaiſer' ſalutierte die Stadt mit 21 Kanonenſchüſſen, ebenſo grüßten
die deutſchen Schiffe das italieniſche Geſchwader, als ſie dasſelbe
paſſierten, unter den Geſchützſalven, dem Hurrah der Matroſen
und dem Geſange der Nationalhymne. Der Kaiſer ſtand auf der
Kommandobrücke und grüßte mit dem Hute, die Kaiſerin grüßte
mit dem Taſchentuche. Eine ungeheure Menſchenmenge hatte ſich
an den Quais eingefunden. Vor der Abfahrt überreichte der Hafen=
Kommandant der Kaiſerin ein Blumenbouquet. Das Meer war
beweat.
Zara, 22. Oktober. Der Lloyd=Eildampfer Ferdinand
Maxz erlitt auf der Fahrt von Raguſa nach Puntadoſtro
Maſchi=
nenhavarie und trieb bei ſchwerem Sirocco in die offene See. Die
Lloyd=Dampfer „Jonio- und „Progreſſor liefen von Cattaro aus
zur Suche. „Jomor kehrte, ohne den Dampfer zu finden, zurück;
=Progreſſor iſt noch auf der Suche. Auf dem Eildampfer befindet
ſich auch der Prinz Peter Karageorgiewitſch.
Paris, 22. Oktbr. Die kleine ſchmalſpurige Decaenville:
Eiſenbahn, welche die Ausſtellungsfelder des Marsfeldes und
der Juvaliden miteinander verbindet, hat in den 5½ Monaten
ihres Beſtehens (bis zum 15. ds.) eine ganz außerordentliche
Lei=
ſtungsfähigkeit bewährt. Sie beforderte in dieſer Zeit 5½ Million
Reiſende in 31908 Zügen, wodurch den Stahlſchwellen und
Stahl=
traverſen eine Leiſtung zugemutet wurde, die einem 26jährigen
Be=
trieb auf einer Bahn untergeordneter Bedeutung gleichkommen ſoll.
— Die Schuhe, welche Prinzeſſin Sophie am erſten Morgen nach
der Hochzeit in ihrem neuen Heimatlande anlegen wird, ſind ganz
in Weiß gehalten, aus feinem Ziegenleder gefertigt, mit Moirée
abgefüttert, auf dem Blatt mit einer Schleifenroſette und
Perl=
mutterſchnalle geſchmückt. Goldkäferſchuhe mit feiner, kunſtvoller
Verlſtickerei in gleicher Farbe aus roſa Seide verſehen, ſind für
das erſte Frühſtück beſtimmt. Dieſen beiden Paaren reiht ſich eine
Auswahl zierlicher Haus= und Morgenſchuhe an. Von
bewunderungs=
würdiger Leichtigkeit ſind ſowohl die halbhohen Promenadenſchuhe,
ſowie die ſehr hohen Knopfſtiefel vom ſchmiegſamſten feinſten
Ziegenleder. Die Form des Abſatzes iſt durchweg bei allem
Schuh=
werk die flache breite - ein Sporn mehr für unſere Damenwelt,
dem hohen Beiſpiel folgend, endlich dem ſo unpraktiſchen, aus
Geſundheitsrückſichten verwerflichen ſpitzen Abſatz gänzlich zu
ent=
ſagen - während die Spitze vorn ziemlich ſchmal ausläuft.
— Eine tolle Idee. „Figaro; veröffentlicht eine wunderliche
Zuſchrift von einem Offizier, Baron Donnezat, der vorſchlägt, daß
Deutſchland und Frankreich ihren alten Hader durch eine Art
Gottesgericht erledigen, nämlich durch eine Schlacht, an der
beider=
ſeits 100 000 ausgewählte Leute teilnehmen. Er will ſogar
Deutſch=
land ritterlich einen Punkt vorgeben; er erlaubt nämlich dem
deutſchen Heere eine Verſtärkung von 10000 Italienern. Nach
dieſer Entſcheidungsſchlacht werde die allgemeine Entwaffnung
mög=
lich ſein, nach der Europa ſich ſehne.
Großherzogkiches Hoftheater.
Dienstag, 22. Oktober.
Antiker Drameneyclus.
(Dritter Abend.
E. H. An der Hand der herrlichen Gedanken und Gefühle der
Goethe'ſchen Jphigenier läßt ſich am beſten die Bahn erblicken,
welche unſer Geiſt durch dieſe Bilder und Geſtalten aus der
griechi=
ſchen Heroenzeit geführt worden iſt. Ein Gedanke, der gerade im
Goetheſchen Drama faſt durch den Mund aller Perſonen wortreichen
Ausdruck findet und der ſich auch durch die antiken Tragödien als
roter Faden ſchlingt, iſt nun unſeres Erachtens das Thema von
der Vererbung: „... e3 erzeugt nicht gleich ein Haus den
Halbgott noch das Ungeheuer; erſt eine Reihe Böſer oder Guter,
bringt endlich das Entſetzen, bringt die Freude der Welt
hervor; - ſagt Iphigenie zum König Thoas. Hier liegt der
ſpringende Puakt des Ganzen. Nicht erſt Darwin hat den
Ge=
danken von der Vererbung und Artveredlung in die Welt gebracht, er
hat ihm nur die wiſſenſchaftliche Begründung gegeben, aber er lebt
ſchon in den Weisſagungen des alten Teſtaments, in den Stimmen
der griechiſchen Tragiker, und bei Goethe muthet er uns Erl
als eine ſelbſtſtändige Wahrheit an, als eine Wahrheit, in de=
Sitten= und Naturgeſetz begegnen. Wenn Oreſtes und Jph i
ſich in leidvoller Erinnerung in die unſeligen Thaten und Eu
ihres Geſchlechts verſenken und aus der Vergangenheit das "
Schickſal leſen wollen, ſo ſind das gleichſam auch „Geſpeut,
die auf ſie eindringen. Henrik Ibſen hat dem alten;
alten Stoffe nur die moderne Form gegeben. Allerdings
formelle Unterſchied hat zugleich auch einen äſthetiſchen im Ger
Aus der Nacht der Leiden und trüben Leidenſchaften führem,
die Klaſſiker doch ſchließlich immer aufwärts in lichte, ſonnern
Regionen! „Andere trafen uns wohl im Herzen noch tiefer
fehlt leider die kundige Hand, die das Verwundete heilt!
tiefe Unterſchied, der zwiſchen der Goetheſchen Dichtung un:
Tragödien eines Sophokles, Euripides beſteht, iſt vor allen
daß ſich die ſtarre, antike Maske hier zum natürlich menſche=
Antlitz fortgebildet hat. Eine breite, tiefe Welle ſchöner,
Menſchlichkeit umſpült dieſe Küſte von Tauris wie ſie das ſoor
hafte Auge Goethes entdeckt hat.
Die heutige Aufführung ließ uns der kryſtallklaren, im edol
Wohllaut dahin fließenden Sprache wieder einmal ſo rech"
Herzen froh werden! Bei den fünf Künſtlern, welche ſich untern
Gedankengut zu teilen hatten, herrſchte in Bezug auf Auffari
und Durchführung jene Uebereinſtimmung und Anpaſſung imſ.
günzungs= und Gegenſpiel, welche ein klaſſiſches Drama wirk.h.
voll an's Rampenlicht fördert. — Die beiden Sehthen, Thoasin.
Arkas, die, obgleich ſie Barbaren ſind, doch vom Geiſte Jphigexe
einen zu ſtarken Hauch verſpürt haben, um, was Adel der Geſinn”
betrifft, nicht hinter den übrigen Perſonen der Dichtung zurückzublene
wurden von den Herren Dalmonieound Mickler kräftia,ſtran.
aber ſtets maßvoll hingeſtellt. — Der Iphigenie des Frl. Cran
haben wir vor allem den Lichtton des Geſamtbildes nachzurühk
wenn ſchon wir uns nicht entſchließen können ihre heutige
Leiä=
als gleichwertig mit ihrer Elektra anzuerkennen. Die Konth
waren doch hie und da nicht ſcharf und klar genug: die geiſſü
Schönheit im Weſen der Iphigenie hätte noch entſchiedener
E=
werden müſſen. Die mehr muſikaliſche als logiſche St
weiſe, deren ſich die Künſtlerin heute befleißigte - das
Parz=
lied gerieth deshalb auch am ſchönſten - ließ einzelne gah
Gedanken in zu matter Beleuchtung erſcheinen; hier und daſ
auch mancher Satz an überhaſtetem Tempo wogegen Bewe
und Gebärdenſprache ſich aufs genaueſte, höchſt wohlthuend füril
Auge, der Haltung und Stellung griechiſcher Bildwerke antr.
Herr Edward hat uns als Oreſt ſchonöfters Gelegenheit gegb
eingehend über die künſtleriſchen Eigenſchaften zu ſprechem
gerade in dieſer Rolle zur Entfaltung kommen. Der Charaktä
ungleich vielſeitiger als der Oreſt in =Elektra'. Von dem 9.
Satze an: „E3 iſt der Weg des Todes, den wir treten.
zu der Begegnung mit Thoas hat der Künſtler eine höchſt
weir=
volle Gefühlsſcala zu durchlaufen. In der Verteilung von
und Schatten erwies ſich Herr Edward heute als Meiſter;
richtige Abwägen und Abſchätzen des Pathos gelangen ihm
Den klugen, freundlichen Phlades giebt Herr Hacker mit ji
Weſen, das auch im Hörer die Ueberzeugung weckt, der vielgewan
Odhſſeus ſei das Heldenideal, dem der junge Mann
nachzuſtm=
eifre. Als dann derſelbe Künſtler im „Cyclopé wirklich als
Odhſſeus auftrat, wurde die Parallele noch deutlicher; in den A.
—
des reifen Mannes erkannten wir die des Jünglings.
„Sathrſpiels, mit welchem die Griechen einen tragigl
Cyelus abzuſchließen pflegten, nimmt ſeine Stoffe gleichfallsi
der Heroenwelt und iſt beileibe nicht mit der griechiſchen
Komü=
zu verwechſeln. Im „Cyelopr des Euripides ſind mit Volyech
und Odhſſeus, den aus Homer bekannten Geſtalten, ein Chor Sc.
unter Führung Silens in Verbindung gebracht. Die Geſäng”
ausgelaſſenen Tänze erinnern an den Urſprung der Tragödck
Nuturdienſte des Dionyſos. —- Die Wilbrandtſche
Ueberſetzun=
manche Verbheiten des Originals weislich getilgt. - Die Hr
Eilers und Werner ſpielten die Nollen des Chclop und
mit der nötigen Draſtik. Mit der Zuſammenſetzung des Sa
chors dürft man gleichfalls einverſtanden ſein.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Theilnahme bei=
Beerdigung unſeres guten Gatten, Vaters, Bruders
Schwagers
Wilkelm Leh, Brauereibeſitzer,
ſagen wir Allen unſeren herzlichſten Dank.
11
Pfungſtadt, 22. Oktober 1889.
Die trauernden Hinterbliebener
Druk und Verlag L. C. Wittichiſche Hafhucdruckevei. - Verantwortlich für die Redaklion: Carl Wittich.