Darmstädter Tagblatt 1889


22. Oktober 1889

[  ][ ]

C9
L=
.
k
AEUvuUILN
Hei

Abonnement=prel=

152. Fabrgang.

Luſerate

Rentehlhrlich 1 Mark 50 Pf. uck
kmingerlohn. Auswärts werden von
uben Poſtämtern Beſtellungen end=
ygengenommen
zu 1 Mark 50 Pf.
wo Quartal incd. Poſiaufſchlag
Gd-.

Mit der Sonntags=Beilage:
2Muniteltp vuke=quiiuayvolhi..

Oeaayenommen: uDarnſtodt
von der Expvedition, Rhelnſtt. xr. V.,
mBeſſungen von Friedr. Bllßen
Schießhausſtraße 12 ſowie auswärts
von ellen Annoncen-Expeditionen.
G.

Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Rreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.

E 206.

Dienstag den 22. Oktober.

neberſicht
der Durchſchnittspreiſe von folgenden Früchten
vom 1. Oktober bis 15. Otober 1889.
rzen per Sack 100 Kilo M. 19.7h. Korn per Sack
100 Kilo M. 16.50. - Gerſte per Sack 100 Kilo
M. 19.-. - Hafer per Sack 100 Kilo M. 15.-.
Darmſtadt, den 17. Oktober 1889.
Großherzogliches Polizeiamt.

1839.

neberſicht
der Marktpreiſe von folgenden Gegenſtänden
vom 1. Oktober bis 15. Oktober 1889.
Butter per ¹ Kilo M. 1.10, desgl. in Partien M. I.-
Eier per Stück 7 Pfg., desal. per 25 Stück M. 1.68.
Kartoffeln per 100 Kilo M. 5.25, desgl. per 25 Kilo
M. 1.40. Kornſtroh per 50 Kilo M. 2.50. - Heu per
50 Kilo M. 2.80.
[12623
Darmſtadt, den 17. Oktober 1889.
Großherzogliches Polizeiamt.

Bekanntmachung.
Da wiederholt und erſt neuerdings wieder trotz polizeilichen Verbotes von
hen der Hausbeſitzer Trottoirs angelegt werden, ſo bringen wir hiermit noch=
us
zur Kenntniß aller Betheiligten, daß nach 8 12 des Ortsbauſtatuts die Um=
ung
oder Neuherſtellung von Trottoirs auf Koſten der Anlieger durch die Stadt
eſchehen hat. In allen Fällen, in welchen dieſer mehrfach veröffentlichten Be=
eſtämmung
zuwider gehandelt wurde oder für die Folge zuwider gehandelt werden
ch., muß die ſtädtiſche Verwaltung die Trottoirs im Sinne des Ortsbauſtatuts
3 nicht vorhanden anſehen. Es wird deshalb bei ſpäterer einheitlicher Trot=
inderſtellung
in den betr. Straßen weder auf die Breite, Höhe und Art ſolcher
drswidrig angelegten Einzeltrottoirs Rückſicht genommen, noch wird den betr.
lhegern die im 8 10a des Ortsbauſtatuts beſtimmte Vergülnſtigung zugeſtanden.
Wird von einem Anlieger die Herſtellung des Trottoirs vor ſeinem Beſitz=
um
- außerhalb der planmäßigen einheitlichen Trottoirherſtellung in der beir=
maße
- gewünſcht, ſo hat er dies bei uns oder bei dem Tiefbauamt ſchriftlich
zeigen. Es wird darauf hin, nach Beſeitigung etwa vorliegender Anſtände, die
ch Uhrung des Trottoirs veranlaßt. Dieſelbe erfolgt auf Koſten des Antrag=
lars
in der für die ganze Straße feſtgeſetzten Höhe und Breite, ſo daß ſich die=
Trottoir der ſpäteren einheitlichen Herſtellung vollkommen anſchließt. Bis zu
erer hat der Antragſteller auch die Koſten der Unterhaltung ſeines Einzeltrottoirs
heagen, während nach erfolgter einheitlicher Herſtellung die Unterhaltungspflicht
h Maßgabe des 8 12 des Ortsbauſtatuts auf die Stadt übergeht.
Darmſtadt, den 11. Oktober 1889.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[12485
Ohly.
Donnerstag den 24. Oktober 1889,
Bekanntmachung.
Vormittags 10 Uhr,
Die Umpflaſterung der Saalbauſtraße
ſchen Wald= und Eliſabethenſtraße bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
im Wege der Submiſion vergeben! Voranſchlag und Bedingungen liegen
hen.
auf dem Tiefbauamt, Zimmer Nr. 26,
Wfferten ſind bis
zur Einſicht offen, bei welchem auch die

Formulare für die Offerten zu erheben
ſind.
Darmſtadt, am 16. Oktober 1889.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.:
Riedlinger, Beigeordneter. (2423

Bekanntmachung.
In dem ſtädtiſchen Baumagazin, Ar=
heilgerſtraße
Nr. 43, ſollen
Donnerstag den 24. d. Mts.,
Vormittags 10 Uhr,
circa 150 Centner altes Gußeiſen, eine
Partie altes Bauholz, alte Treppen,
Pumpenſtöcke, und ein Akazienſtamm
öffentlich an den Meiſtbietenden vergeben
werden.
Darmſtadt, am 18. Oktober 1889.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.:
Riedlinger, Beigeordneter. 12624

Priwa Rohrkohlon
(8091
empfiehlt
J. Dingeldey.

baldiger Räumung ſind
VOOU SHalbſtück Original=
Wein, ganz od. geth.,
100 Lt. 60 M., abzugeben. Für Lieb=
haber
eines vorzüglichen ächten 86er ſehr
günſtige Gelegenheit. Offerten M.A. I. C.
[12625
poſtlagernd Mainz.
424

[ ][  ][ ]

2934

Marktplatz Nr. 4.

empfehlen ſämmtliche

Waldwohl-Produkte

der Firma L. &am; E. Lairitz in Remda i. Thür.,
als:
Unterzachen, Unterhosen.
Leib- und Brustbinden,
Gocken, Strümpfe, Kuiewärmer,
Einlegsohlen, Watte ete.
Die Produkte ſind ärztlich und wiſſenſchaftlich geprüft, empfohlen und
verordnet. Seit einem Menſchenalter bewährt gegen Rheumatismus,
Gicht und ähnliche Leiden; ausgezeichnet durch viele Medaillen und Ehren=
Diplome.
(12627

Nr. 206
Heſſiſche Ludmigsbahn.
Am Donnerstag den 24. Oktober l. Js., Vormittags
werden die auf Bahngelände ſtehenden
Weiden= und Rohrerescenzen
in den Gemarkungen Nauheim, Klein=Gerau, Braunshardt und Weiterſtadt
und an demſelben Tage Nachmittags diejenigen in den Gemarkungen Darmſtadt
und Arheilgen oͤffentlich an den Meiſtbietenden verſteigert.
Die Zuſammenkunſt für die Vormittags ſtattfindende Verſteigerung iſt für
die Gemarkung Nauheim am Bahnwärterhaus Nr. 22 um 7½ Uhr und für die
übrigen Gemarkungen am Bahnwärterhaus Nr. 27 um 8½ Uhr. Für die Vor=
mittags
ſtattfindende Verſteigerung iſt die Zuſammenkunft im Bahnhof Darmſtadt,
zunächſt dem Uebergang der Pallaswieſenſtraße um 1½ Uhr.
(12626
9 4=
1.
TolſteigLrUnos-Luheihe.
Mittwoch den 23. Oktober, Vormittags 5 Uhr,
werden Martinsſtraße 25 parterre folgende, zu einem Nachlaß gehörige Mo=
bilien
auf Antrag der Erben öffentlich gegen baare Zahlung verſteigert:
1 nußbaumene Bettſtelle mit Sprungfedermatratze, 1 desgl. mit Roßhaar=
matratze
, 1 Kanapee, 1 Schlafdivan mit Ripsbezug, 6 Polſterſtühle, 3 Wie=
ner
Rohrſtüihle, 1 einthüriger Kleiderſchrank, 1 ovaler polirter Tiſch, 1
runder Klapptiſch, 1 ⬜Tiſch, 1 Waſchtiſch, 2 Nachttiſche, 1 großer
Spiegel mit polirtem Rahmen, 1 neue Wanduhr, Bilder, Vorhänge,
Küchenſchrank mit Glasaufſatz, verſchiedener Hausrath ꝛc.
H. Scharmamm,
[2522
Amtsgerichts=Taxator.
.
Cr

Felnsl mariuir.

AATAl
pure Hilchner,
per Stück 10 Pfg.
empfiehlt
Horiz Landau
Mathildenplatz 1. Il

osetatursend Ae0h1e
güsnlé
r.
⁄₈
iläck
1)
tinzugziid CIVeerim
Schmefelmilch- Zeiſ=
aus
der Rgl. Bayr. Hofparfümerie Fahri

NIN
Rehkeule von 4 Mark bis 8 Mark,
Bug per halb Kilo 70 Pfg.,
Ragout per halb Kilo 40 Pfo.,
Masen von 1 Mk. 50 Pfa. bis 3 Mk. 80 Pfg. per Stück.
Auch werden einzelne Stücke von Haſen abgegeben.
H. Arimm,
Wildpret= und Geflügel=Handlung,
[12490
Schulſtraße 16.

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Prämiirt 1882. Seit 1863 mit grösste
Erfolg eingekührt und entschieden ek=
der
beliebtesten und angenehmsten 7½
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sammetartigen weissen Teints, vorzüglki
zur Reinigung von Hautschärſen, A-
schlägen
, Hautjucken, Fleohten, kopfori ü
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Adoll Walchner, vorm
Seharmann, Hoflieferant, Ludn,
platz I.

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Fur reelle Bedienung garantirt;
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Realitätenbeſitzer, Werſchetz Um

gulEten-

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lade, wozu Recepte zur gef. Verfül,
C. Völker, Hügelſtr. 7½

[ ][  ][ ]

50

Gauerkrantfahrik Büttelbarn
koſtet von heute an
per Pfund 6 Pfg.
Wu EAhdh,
Mathildenplatz I.
(12630

ruch=Heilung.

W
Die Heilanſtalt für Bruchleiden hat uns mit unſchädlichen Mitteln
Berufsſtörung von Leiſten=, Hodenſack= und Waſſerhodenbruch durch.
rie fliche Behandlung vollſtändig geheilt, ſo daß wir jetzt ohne Bandage ar=
tm
können. Joh. Breit, Ehrenfeld zbei Cöln; P. Gebhard, Schneidermſtr.,
ſieversried bei Neukirchen, 54 J.; Joſ. Kaſt, Handlung, Simmerberg b. Lin=
A. Schwarz, Wagenbauer, Langenpfungen bei Roſenheim (f. Kind). Bru=
hm
; Die Unterleibsbrüche und ihre Heilung= gratis. 3000 Bandagen
ker Conſtruktion vorräthig; mit einer Muſterſammlung iſt unſer Bandagiſt in
Armſtadt, Gaſthof zum Prinz Carli, am 18. jeden Monats von
Uhr Vorm. bis 1 Uhr Nachm. zur unentgeltlichen Maßnahme und Be=
ſechung
zu treffen. Man adreſſire: An die Heilanſtalt für Bruchleiden in
huttgart, Alleenſtraße 11.
[12631

von der Großh. Hufſagd
empfehle:
Rehziemer von 5 Mk. an,
Rehkeule von 4 M. 25 Pfg. au,
Rehbug von 1 M. 50 Pfg. an,
Rehragout 40-60 Pfg. pr. Pfund,
Hasem ganz oder getheilt.
Rehziemer wird auch pfundweiſe abgegeben.

100 Stück von 80 Pf. bis
M. 5.
ſertigt
[11982
Golurich lantz,
Darmstädtor Hok,
Rhein= und Grafenſtraße (Ecke).

Hiederduft
iſt wegen des köſtlichen Aromas das Par=
füm
der königlichen Gemächer geworden.
Vorräthig a Flaſche mit Sprtzkorken zu
M. 2.- und M. 1.50 zu haben in der
Einhorn=Apotheke, bei Wilh. Weber
Nachf. (Anton Faßbender), Wilhelm
Lehrbach.
(9807

Thoodor
GIEEO

hem.

Fomste HposeHarloſohh,
Keller geliefert, offerire ich:
Juno-Hartofkeln
Andersen-Hartofkeln
Aurora-Hartofkehn
per 100 Kilo M. 6.-
Achilles-Hartofkeln
Arene-Hartokkeln
at-Martofeln (rothe Mäuschen) per 100 Kilo M. 9.-
Beſtellungen wolle man in meinem Laden Kirchſtraße 10 in
ſrnſtadt baldigſt abgeben.
Hahnmühle b. Pfungſtadt.
(1854
W. Hildebramd I.

22 Ernſt=Lndwigsſtraße 22,
empfiehlt in reichhaltigſter Auswahl:
Damenkleidorstoffe,
von den bullgston bis zu don ſoinsten
Sorton;
b.
tonioo
770
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Cachemires, Herinos, Crépes eto.,
Winter-Mantelstofke,
Regen-Mantelstoffe,
Unterröche.
Unterrockstofte.
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für Kleider, Röcke u. Futter
in allen Farben.
Baumwoll=Flanelle,
La. Sorten.
Hemdenflanelle, reinwollen,
bedruckte Barchente echtfarb.,
reichhaltige Muſterauswahl.
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[12633
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(Schlafdecken),
weiß. naturfarbig, bunt Jacquard.

Hosmos-
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Mittel zur Vertreibung der Kopfſchuppen,
Schinnen, Haar= und Bartflechten,
ſtärkt und kräftigt den Haarwuchs. Zu
beziehen bei Louis Holn Nachk.
(Wolss & Egonolt).
[11284

[ ][  ][ ]

Nr. 206

2936

Vom 16. Oktober bis 1. November.
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unterm Preis.
RAUAACSTD 1ATAA9
Höbolfabrik,
Gkiſabethenſtraße 34.

S

MH

Soenneckers
Schreibfedern,

anerkannt vorznglichete Cnalitze und Honstruktion,
gomie alle anderen Soennecken'schen Fabrikate vorrätig bei=

52

8

2

4

Heinr. Laniz,

S

köndnion Eudhunt GGUdN

empfiehlt

in sehr empſehlenswerther aualität,
looſe vorgewogen
per Pfund 180 Pfg.

[12442

Alleinige Niederlage da

55

5½

1163,

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Mathildenplatz 1.
[2634

10 Pfa. mit ſammtlicher
0l.
hier ankommenden und abge=
Pinuouuntt Fuh:Puvl henden Bahnzigen, ſowie dem
vollſtändigen Fahrplan, der
Straßenbahnen Darmſtadt-Eberſtadt-Griesheim und Reinheim-Reichelsheim, und
Uhrfahrpläuchen 5 Pfg. zum Einlegen in den Uhrdeckel, ſind in der Expedition
unſeres Blattes, ſowie in den verſchiedenen Buchhandlungen zu beziehen.
Exvedition des Hagblatts.

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Nur garantirt ächtes Fiſchben
Prämiirt mit sisben goldenen
gilbernen Medaillen.
Haumamn,
obere Eliſabethenſtraße,
früher Wosahlo'’sches Hau
beſter Trocknung
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M. 1.15 frei ins Haus geliefe=
Beſtellungen erbitte per Poſt an 9
Jacob Pfeiffer, Eberſ=

[ ][  ][ ]

Nr. L06

295

A SGUOIIN

l=

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100 Fenster Créme-Vorhänt
zu bedeutend reducirten Preiſen.

hodos
HllOr,

34 Eliſabethenſtraße 34

Von mehreren Treibjagden er=
el
ich
20 Rehe
und 200 Hasey,
üche ich zu den billigſten Preiſen
thaufe.
H. Erimm,
Schulſtraße 16. (12635

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Barkoſſeln.
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kartoffeln
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Baoutt, Salat, Goldgolbe, Blauo,
Blauaugen
urſendet in auserleſener und
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goſ. tattonen
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10 Dieburgerſtraße 10.

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mit Garantieſtempel für rein Wolle,
beſte Waare, per Stück 4, 5 und
6 Mark.
ſino Partio Hormalhemdon
mit unbedeutenden Webefehlern, per
Stück 2 M. empfiehlt die Hemden=
Fabrik von
Hormann 1öb,
Ludwigsſtraße 7. (9967

Holländ. Blumenunieboln
aller Sorten
in Prachtwaare für Töpfe, Gläſer und
Garten billigſt.
C. Völker, Handelsgürtnerei,
Hügelſtraße 75. (1636

Umpfehle täglich frisch:
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Rehkeuls von M. 3.50 bis 7,
Rohbug von M. 1 bis 2.-
Hasen von M. 250 bis 3.50,
als auch:
Frammetsvögel, selbstgomästalo
Gänso, Faten, Capannen, Kahnon,
Suppenhühner
äußerſt billig.
A. Göbel,

Kiesſtraße I. (2636

Anglische

Zwei noch wenig gebrauchte
Röder'ſche Herde
und ein Porzellanofen werden baulicher
Veränderung halber billig abgegeben.-
Caſinoſtraße 20.
[12449

in feinster Suporior-Waaro
wieder eingetroffen.
Horiz Landall,
Mathildenplatz L. 12637

Eine gebr. Hüchen-Anrichte
zu kaufen geſucht. Anerbieten mit Angabe
der Länge, Breite u. Höhe ſind zu richten
[12638
unter H. L an die Exped.

[ ][  ][ ]

2938

108I6n II86I:
Holländer & Helgoländer
BEUuaAstiu
Willigste Hagespreise.
Dienstag 30 und 35 Pfg.

GOVL. ROGULO,
(12639
Hoflieferanten.

4
GAMPikChinue.
(neueſtes Syſtem)
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Bettfedern und Dannen.
prelle,
Barchente und Federleine
für neue Hüllen
empfiehlt billigſt
J. Böttanger,
E
Mathildenplatz 7. (11673

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[12494
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2= Cubikmeter heizend, ſowie ein mittel
großer amerik. und ein kleiner Füllofen
wegen Bauveränderung preiswürdig bei
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41
1)
5
41
144)t
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beſtehend aus 6 Zimmern, Küche u. Man=
ſardenzimmer
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Morgens.
10327) Soderſtr. 83, 2. St. 4 3
und alle Bequemlichkeiten per ſofort.
10532) Krauichſteinerſtr. 15 eine
Wohnung per ſofort oder ſpäter.
10989) Rheinſtr. 37 hübſche Man=
ſarde
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Familie zu verm. und bald zu be=
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Hauſe in der erſten Etage zu
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der 1. Stock mit 3 Zimmern oder 2. St.
mit 4 Zimmern nebſt allen Bequemlich=
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Zimmern, 2 Kabinetten, Küche mit Waſſer=
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mittlere Stock, beſtehend aus 3 Zimmern
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Stock meines Hauſes Heinrich=
ſtraße
Nr. 25 zu vermiethen.
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terrewohnung
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remiſe
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12648) Kirchſtr. 1 eine neu herge=
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Rheinſtraße 5.
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10993) Mathildenplatz 3 Laden
nebſt dritter Stock zu vermiethen.

XI93) Coutſenſtraße 4 eraumg
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nung
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oder unmöblirt, zu vermiethen. Zureh
fragen im mittleren Stock.
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11711) Aliceſtr. 28. 2. Stock,,
möbl. Zimmer zu vermiethen.
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3. St. ein möbl. Zimmer mit oder
Penſion per 1. November zu verm.
12246) Saalbauſtr. 41, 1 St.
einfach möbl. Zimmer bill. zu vermienß.
12321) Saalbauſtr. 17 1. St.
möbl. Zimmer mit Penſion ſoſort zuur,
12323) Caſinoftr. 16 ein möbllh
Zimmer zu vermiethen.
12446) Eliſabethenſtr. 46 1.
elegeant möblirte Zimmer zu verm.
12502) Ernſt=Ludwigsplatz 2
2. Stock ein möbl. Zimmer an eine=
liden
Herrn zu vermiethen.
12568) Kiesſtraße 69 ein gutrö
Zimmer für ſofort.
12649) Marienplatz 8 ein
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erhalten kleine Ochſengaſſe 7. (½

[ ][  ][ ]

Nr. 206

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Huo., Rossdörferstr. 23, Ph. Greinert, Carlsstr. 26, C. Schmenger, Rhein-
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. 14. G. Kolb, Riesstr. 42. G. P. Poth Machfor., Casinostr. 12. Kug.
Harburg, Carlsstr. 102, Fr. Rost, Carlsstr. 6½, A. Weinmann, Carlsstr. 56;
r firiosheim lac. Keller V.; in Eberstadt Feist Simon; in Gross-Zimmorn
(9971
ust. Hottes W.; in Pfungstadt L. Blum & Hrch. Schulz.

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Weuzkzrolhtrb,
7 und 11 Stück aufs Pfund,
per Ttund 60 Pig.
AAAuo 1U

12653

4
Ahönzur PoO
G.

immorstrasse
B.

Eimmorstrasso
B.
Portrait-Auſnahmen jeder Grösse, Gruppen
auch ausserhalb), Reproduetionen nach Kunst-Gegen-
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2939

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a. Waſch. u. Putzen kl. Ochſeng. 7, 1. Stock.
12659) Eine Frau ſ. Laufdienſt, beſ.
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12660) Eine anſtänd. Frau ſucht
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Näheres Frau Hartmann, Rittergaſſe 3.

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12661) Es wird eine geübte Hand=
arbeiterin
, die auch tagweiſe arbeitet,
geſucht. Wo? ſagt die Expedition d. Bl.

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l. J. eine

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ſind an Sekretär Rirohnor
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Worms, 20. Oktober 1889.
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[ ][  ][ ]

2940

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[12670

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12672) Eier=Konſerven. Nachdem ſich ſchon
ſeit langer Zeit Konſerven aller Art (Fleiſch,
Früchte, Gemüſe ꝛc.) Eingang in die Haus=
haltungen
verſchafft haben, exiſtiert noch eine
unleugbar wichtige Art von Konſerven, von
denen wohl außer induſtriellen Kreiſen, in
welchen dieſelben vorteilhaft verwendet wer=
den
, nur Wenige Kenntnis haben. Es ſind
bies die Eier=Konſerven, welche in der Fabrik
des Herrn von Effner in Paſſau hergeſtellt
werden. Die Fabrik ſtellt die Konſerven in
3 Sorten her: Ganzes Ei in Pulverform.
Eidotter in Flocken und Pulverform, Eiweiß
in Stückchen und Pulverform; außerdem
liefert die Fabrik auch Zwiebackmehl mit Ei=
pulver
gemiſcht zur Bereitung verſchiedener
Speiſen. Die Anwendung dieſer Konſerven
für Speiſezwecke entſpricht genau der von
friſchen Eiern und der daraus bereiteten
Speiſen von vorzüglichem Geſchmacke. In
induſtriellen Kreiſen haben die Eierkonſerven
bereits vielfach Eingang gefunden und be=
dienen
ſich ihrer Konditoren, Deſtillateure,
Feinbäcker, Färbereien, Gerbereien, Handſchuh.
fabriken, Hutfabriken, Lichtdruckanſtalten,
Papierfabriken, Photographen, Tapetenfa=
briken
, Vergolder, auch Vogelzüchter, Wein=
produzenten
u. ſ. w. mit dem beſten Erfolge.
Schließlich iſt noch hervorzuheben, daß die
Konſerven im Winter entſchieden billiger ſind
als ein gleiches Quantum friſcher Eier, bei
deren Einkauf man immer riskieren muß,
auch ſchlechte darunter zu erhalten.
Wie wir hören, iſt auch in unſerer Stadt/
eine Niederlage der Effner'ſchen Eier= Kon=
ſerven
durch die Generalagentur Ferdinand
v. Lips, Aſchaffenburg, errichtet worden.

2941
Hchiffsnachrighten, mitgeteilt von dem General=
Agenten Adolph Rady, Zimmerſtraße Nr. 1.
Der Poſtdampfer Amerikau, Kapitäu A.
Kuhlmann, vom Nordd. Llohd in Bremen,
welcher am 2. Oktober von Bremen abgegangen,
iſt am 16. Okt. wohlbehalten in Baltimore,
der Schnelldampfer Eiderr Kapitän H.
Baur, vom Nordd. Llohd, in Bremen, welcher
am 1. Oklober von Bremen abgegangen, iſt
am 11. Oktober, der Schnelldampfer=Saale,
Kapitän H. Richter, vom Nordd. Lloyd in
Bremen, welcher am 2. Oktober von Bremen
abgegangen, iſt am 12. Oktober, der Schnell=
dampfer
Ems', Kapitän Ph. Jüngſt, vom
Nordd. Lloyd in Bremen, welcher am 5.
Oktober von Bremen abgegangen, iſt am 15.
Oktober wohlbehalten in New=York ange=
kommen
.
xruirniterartrinrstaraivenntuinragrtrrarstrann

Dienstag, 22. Oktober.
14. Vorſtellung in d. 2. Abonnementsabteilung.
(Blaue Karten gültig.)
Oyel as.
(3. Vorſtellung.
Iphigenie auf Tauris.
Schauſpiel in 5 Akten von Goethe.
Iphigenie
Frl. Cramer.
Thoas, König der Taurier Herr Dalmonico.
Oreſt
Herr Edward.
Vylades.
Herr Hacker.
Arkas
Herr Mickler.
Hierauf - zum erſtenmale:
Der Cyklop.
Sathrſpiel von Eurivides. Ueberſetzt und
bearbeitet von Adolf Wilbrandt.
Polhphem, ein Chklop am
Aetna
Herr Eilers.
Silen, in deſſen Dienſten
ehem. Erzieherd. Bacchus Herr Werner.
Odyſſeus, Fürſt v. Ithaka Herr Hacker.
Sathrn. Gefolge des Odnſſeus.
Herr Sachs.
Herr Wagner.
Herr Norbert.
Sathrn
Frl. Wehn.
Frl. Beck.
Frl. Heudorf.
Scene: Felſengegend am Aetna vor der Höhle
des Polyphem.
Anfang ½7 Uhr. Ende gegen 10 Uhr.

er tiſches Reich. Vor der Abreiſe des Kaiſers iſt noch die Er=
of
ſige rede für den Reichstag feſtgeſtellt worden. Die Rede ſelber
wirnie man hört, ſtreng geſchäftlich gehalten ſein. Wie es heißt,
dEbre Fraktionsvorſtände alle Vemühungen aufgeboten, um die
ſüe er zu zahlreichem Erſcheinen aufzufordern, damit die Be=
ſck
llääh igkeit von vornherein geſichert iſt. Mehrere Fraktionet
r tereits am Montag Abend zuſammen. Man wird ſich über
Ecien tenwahl und dergleichen entſcheiden. Am Mittwoch ſoll di=
rierkenwahl
bereits ſtattfinden, dieſelbe wird wahrſchemlich die
Bürhahl des Präſidiums und Bureaus durch Zuruf ergeben
lzwausſicht nach wird dann am 25. oder 26. d. M. die erſte
8haaz des Etats beginnen. Bankgeſetz und Sozialiſtengeſetz

wäßl dem Bundesrat in den nüchſten Tagen zugehen.
Kaiſer geht von Genua aus am Montag oder Dienslag
anl LDes Kaiſer und die Kaiſerin an Bord der Pacht = Hohen=
l
mach Athen in See. Die Ankunft des Kaiſerpaares in
Wüyimfte den 26. ds. vormittags zu erwarten ſein. Während
eohchl.en Taçe ſinden alsdann in Athen die Vermählungsfeier=
ich
An ſtatt, zu deren Teilnahme der Kaiſer und die Kaiſerin bis
un k. D. Mts. daſelbſt verbleiben und darauf von Athen nach
Kollhnmopel weiterreiſen. Die kaiſerlichen Prinzen werden für
diehluhhe Heit, ſofern die Witterung günſtig bleibt, noch im Neuer=
Voü Hei Potsdam verbleiben. Das Gefolge der kaiſerlichen
Moüüen auf der Reiſe nach Athen und Konſtantinopel beſteht
ausEm Oberhofmarſchall des Kaiſers v. Liebenau, dem Hofmar=
ſchöchickmeiſter
Grafen Pückler, dem Kommandanten des kaiſer
ichbguuptquartiers Generallieutenant v. Wittich nebſt zwei
Flü
diatanten, dem Leibarzt Generalarzt Dr. Leuthold; ferner
aus'sn Chefs des Militär= und Civilkabinetts Generallieutenant
v. Häke und Excellenz v. Lucanus, dieſer mit zwei höheren Be=
amslA
An der Umgebung der Kaiſerin werden ſich befinden der
Obolrmeiſter und die Oberhofmeiſterin Gräfin Brockdorff nebſt

den Hofdamen Gräfin M. v. Keller und C. v. Gersdorff, der Ka=
binettsſekretär
Landrat a. D. und Kammerherr Baron v. d. Reck,
der Leibarzt Oberſtabsarzt 1. Klaſſe Dr. Erbmeier. Den Staats=
miniſter
Grafen Bismarck wird auf dieſer Reiſe noch ein vortragen=
der
Rat des Auswärtigen Amtes nebſt einigen Sekretären begleiten.
Die mitgeführten Orden erreichen die Zahl 252, unter denen ſich
auch koſtbare Stücke befinden, welche den Wert von 6000 M. über=
ſteigen
.
Der ſerbiſche Gejandte Chriſtitſch iſt an rheumatiſchen
Schmerzen erkrankt und muß das Bett hüten; er hat deswegen
dem Kaiſer vor deſſen Abreiſe ſein Abberufungsſchreiben nicht über=
geben
können.
Der italieniſche Diviſions=Kommandeur Generalmajor Chevalier
Roſetti iſt am 19. aus Padua in Berlin eingetroffen.
Kaiſer Wilhelm wurde von Kaiſer Alexander gebeten, den
großen Manövern beizuwohnen, welche im nächſten Sommer in
Rußland ſtattfinden werden und hat dieſe freundſchaftliche Ein=
ladung
bereitwilligſt angenommen.
Zu den bedeutſamen und erfreulichen Ergebniſſen des Haren=
beſuches
wird in politiſchen Kreiſen gerechnet, daß die Umgebung
des Zaren infolge der ſtattgehabten Geſpräche und ſonſiiger Wahr=
nehmungen
erkannt habe, wie unbegründet die vielſach i Peters=
burg
verbreitete Vorſtellung von einer in Deutſchland vorhandenen
Kriegspartei war. Auch die Begleiter des Haren haben, wie
alaubwürdig verſichert wird. die Ueberzeugung erlangt, daß
Deutſchland mit ſeinen Bundesgenoſſen nur auf den Frieden bedacht
iſt, was zur Klärung der Lage nur beitragen kann. Die Kenntnis=
nahme
von der neulichen Friedensrede des Generals v. Walderſee
hat gewiß ihrerſeits die günſtige Auffaſſung einer überſehbaren
Zukunft befeſtigt.
Der Poſtr zufolge wird der Reichskanzler am 25. Oktober
nach Berlin zurückkehren, um an den Sitzungen des Reichstags teil=
zunehmen
.
425

[ ][  ][ ]

2942
Nr.
Graf Kalnoky und Crispi beabſichtigen dem Reichskanzler einen
Beſuch abzuſtatten.
Die Geſamtausgabe des dem Reichstag vorzulegenden Etats
ſtellt ſich auf: 1208 664739 M. und überſteigt ſomit den vorjährigen
Etat um 240610353 M. Die Ueberweiſungen an die Bundesſtaaten
aus den Reichsſteuern betragen 298510000 M.; die Erhöhung der
Matrikular=Umlagen gegenüber dem laufenden Etat beträgt:
1553140 M.
Heſterreich=Angarn. Der Kaiſer iſt am 18. abends nach Meran
reſp. Trautmannsdorf abgereiſt, wo die Kaiſerin ſich eben aufhält.
Die amtliche Wiener Stg. veröffentlicht ein kaiſerliches Hand=
ſchreiben
, wonach die Armee und die Kriegsmarine, ſowie deren
Teile, Organe und Anſtalten, anſtatt der bisherigen Benennung
künftighin die Benennung kaiſerlich und kögiglich zu führen haben.
Der öſterreichiſche Geſandte in Athen, Frhr. v. Kosjek, iſt mit
der Vertretung des Kaiſers bei den in Athen ſtattfindenden Hoch=
zeitsfeierlichkeiten
betraut worden.
Der rumäniſche Miniſter der auswärtigen Angelegenheiten,
Lahovarh, reiſte am 19. früh nach Abſchiedsbeſuchen bei den be=
glaubigten
Botſchaftern, bei Graf Kalnoky, Sektionschef Szöahenyi,
den öſterreichiſchen und ungariſchen Miniſtern, ſowie dem Oberſt=
hofmeiſter
Vrinzen zu Hohenlohe von Wien nach Bukareſt zurück.
Im böhmiſchen Landtag interpellierten am 19. die Jung=
ezechen
Kannitz und Genoſſen den Statthalter wegen angeblicher
Ueberſchreitung der Geſchäftsordnung in der letzten Sitzung durch
Verletzung einer ſchuldigen Pflicht gegen den Landtag. Krumholz
und Genoſſen verlangten Auskunft, warum der Statthalter die
ezechiſche Interpellation bloß deutſch beantwortete.
Unter den beim kroatiſchen Landtag eingegangenen Anträgen
befindet ſich ein Antrag der Oppoſition, betreffend die Einkorpo=
rierung
Dalmatiens. Derſelbe wurde einer elfgliederigen Kom=
miſſion
überwieſeu.
ranſreich. Präſident Carnot vollzog am 19. die Ernennung
Niſard's zum Direktor der politiſchen Angelegenheiten im Miniſterium
des Auswärtigen. Der Miniſterrat beſchloß am 19. auf den
Bericht des Kriegsminiſters Freyeinet hin, den boulangiſtiſchen
Deputierten Laiſant wegen ſeiner Reden in Wahlverſammlungen
aus der Territorialarmee zu ſtreichen. Der Kriegsrat hatte ein=
ſtimmig
ſein Urteil dahin abgegeben, daß Laiſant durch die Wahl=
rede
, in der er das Heer aufgefordert hatte, einer opportuniſtiſchen
Regierung die Gefolgſchaft zu weigern, ſich eines ſchweren Verſtoßes
gegen die Mannszucht ſchuldig gemacht habe.
Die Einberuſung der Kammern wird für den 12. November
erwartet.
Einer der ehemaligen Vertrauten des Generals Boulanger, der
Chefredakteur des =Petit National', Edouard Ducret, veröffentlicht
ſehr intereſſante Enthüllungen über die von dem Kriegsminiſter
Boulanger vorbereiteten Maßregeln zur Zeit, als die Affaire
Schnäbele den Ausbruch des Krieges zwiſchen Frankreich und
Deutſchland befürchten ließ. . . Der General hat niemals ſeinen
Freunden geſtatten wollen, das zu enthüllen, was er in dieſen
Stunden der ſchrecklichſten Sorgen, wo der Krieg vor der Thüre
ſchien, vorbereitete, aber heute bin ich der Anſicht, daß ſeine Ge=
treuen
das Recht haben, ihm ungehorſam zu ſein, um ihn zu ver=
teidigen
. Es befinden ſich noch in den Büreaus des Kriegs=
miniſteriums
, ganz fertiggeſtellt, um dem Präſidenten der Republik
zur Unterſchrift unterbreitet zu werden, die von dem General
Boulanger ausgearbeiteten Dekrete, welche ein furchtbares revolu=
tionäres
Ganzes bilden. Mit ſeiner wirklich außerordentlichen
Klarheit des Geiſtes hatte der Miniſter begriffen, daß der moderne
Krieg gewiſſermaßen das Leben der Nation ſuspendieren muß und
daß das öffentliche Wohl erheiſcht, daß alle Bürger dem Vaterlande
nicht allein das Opfer ihres Lebens bringen, ſondern auch das
Opfer ihrer Rechte. Das erſte Dekret beſagte, daß die Frauen und
Kinder aller Offiziere und Soldaten von der Republik unterhalten
werden. Das zweite Dekret beſtimmte, daß am Tage der Kriegs=
erklärung
der Staat alles vorhandene baare Geld nicht allein der
öffentlichen Kaſſen, ſondern auch ſämtlicher Banken beſchlagnahmt.
Das dritte Dekret organiſiert gewiſſe Martialgerichte, welchen die
Aufgabe zufallen ſollte, neben den eigentlichen Kriegsgerichten den
ſchlechten Patrioten die Luſt zu benehmen, ſich ihrer Pflicht zu
entziehen. Ferner hatte Boulanger ein Dekret vorbereitet, wodurch
ſämtliche in Frankreich ſich aufhaltende deutſche Staatsangehörige
als Geiſeln oder Kriegsgefangene erklärt und ihre Internierung in
Lagern angeordnet wurde, welche an verſchiedenen Orten Weſt= und
Südfrankreichs errichtet werden ſollten.
Jlakien. Die Regierung lehnte den zum Nachfolger von Pho=
tiades
Paſcha zum türkiſchen Geſandten in Rom vorgeſchlagenen
Wahan Effendi ohne Grundangabe ab.
Vortugal. Der König iſt am 19. vormittags 11 Uhr geſtorben.
Der Konſeilspräſident überreichte dem neuen Könige Karl die
Entlaſſung des geſamten Kabinets. Der König lehnte dieſe ab und
beſtätigte ſämtliche Miniſter durch Proklamation. König Karl
konferierte mit dem Konſeilspräſidenten über dringliche Geſchäfts=
angelegenheiten
. Die Deputiertenwahlen finden am 20. ſtatt, da
die Vertagung wegen Zeitmangel unthunlich erſcheint.

206
Ruzkand. Das Kaiſerpaar und die kaiſerliche Familie kehnl=
am
18. abends nach Gatſchina zurück.
Dem Graſhdanin wird aus wohlunterrichteter Quelle
geteilt, daß die von der Kaiſerbegegnung in Berlin zurückgekeh
Verſönlichkeiten ſich über den ihnen dort zu Teil gewordenen
pfang in hohem Maße vefriedigt ausgeſprochen und überaus
pathiſche Rückerinnerungen an denſelben mit zurückgebracht hätte
Die Meldungen auswärtiger, namentlich franzöſiſcher Blätter,
die Zuſammenkunft einen kalten, gezwungenen Charakter getrg
habe, erwieſen ſich als vollſtändig unrichtig und unbegründet.
Der Regierungsbote! meldet: Am Tage der Abreiſe der Körnl
Natalie nach Bukareſt ſei bei Jaſſy verſucht worden, den Zug
welchem die Königin fuhr, zur Entgleiſung zu bringen. Dieöf
liche Meinung behaupte, das Attentat ſei nur deshalb veret
worden, weil der 8ug 10 Minuten früher als beabſichtigt war-a
uhr und die Stelle, wo Unbekannte Schienen eingerammt han.
paſſierte, als dieſelbe noch frei war.
Herbien. Das Amtsblatt veröffentlicht einen Ukas, denz
folge die Miniſter in Disponibilität Mijatowitſch, Pantel=h
Gudowitſch, Kujundzitſch, Rakitſch, Georgewitſch penſioniert,
den. Ein fernerer Ukas ſetzt mehrere in Disponibilität befindu=
Stabs= und Oberoffiziere wieder ein.
Vereinigte Htaaten. In der Sitzung des Kongreſſes der
uferſtaaten am 17. wurde Cottman (Vereinigte Staaten) zum S.
tär, Price (England), Vibiere (Frankreich) und Bläß (DeutſchUn
zu Hilfsſekretären gewählt. Der engliſche Delegierte Kall Ga,
tragte, die Debatte auf die Fragen der Schiffsſignale und
Tiefganges geladener Schiffe zu beſchränken. Die Verſamm
beriet die Reviſion der internationalen Beſtimmungen, um Sugi
menſtöße von Schiffen auf See zu verhindern.

Darmſtadt, 22. Oktober.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen am Sanz
den Oberſtlieutenant Schöneberg, Kommandeur des Naſſauszk
Feld=Art.=Regts. Nr. 27, den Major Barbenes vom 1. Großh.
Regt. Nr. 115. den Hauptmann Goldmann vom 2. Großh.
Regt. Nr. 116, den Sekondlieutenant der Reſerve Frhrn. v. Glek,
gen. v. Rußwurm vom 2. Großh. Drag.=Regt. Nr. 24, den S.
und Bataillonsarzt Dr. Boeckh vom 1. Großh. Inf.=Regt. Nr.
den Frhrn. Niedeſel zu Eiſenbach, Erbmarſchall in Heſſen,
Staatsrat v. Biegeleben, den Profeſſor Dr. Philippi, Rektor:
Landesuniverſität Gießen, den Präſidenten der Oberrechnungskarm.
Lorbacher, den Staatsanwalt Lorbacher, den Landgerichtsrat Rh
den Oberamtsrichter Römheld, den Steuerrat Lautenſchläger;
Oſthofen, den Steuerkommiſſariats=Aſſiſtenten Dr. Metzler;
Vortrag den Staatsminiſter Finger, den Miniſterialpräſider
Weber, den Geheimerat v. Werner, den Miniſterialrat Rothe.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben am 16. Okth
den Kreisarzt des Kreisgeſundheitsamtes Worms, Medizinr
Dr. Johannes Nordt, zum Kreisarzte des Kreisgeſundheitsaw
Mainz. und den Kreisarzt des Kreisgeſundheitsamtes Bini
Medizinalrat Dr. Auguſt v. Heſſe, zum Kreisarzte des
geſundheitsamtes Worms ernannt.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben am 12. d.
den Kreisbauaufſeher=Aſpiranten Reinhard Häuſel von Steinn=
zum
Kreisbauaufſeher bei dem Kreisbauamte Friedberg,-
Kreisbauaufſeher=Aſpiranten Karl Creter von Beſſungen
Kreisbauaufſeher, - die Kreisbauaufſeher=Aſpiranten Ferdik.
Bopp von Vilbel, Johann Balthaſar Kolb von Klein=GE.
Heinrich Wittmann von Beſſungen und Ludwig Plöſer
Seeheim zu Straßenmeiſtern, - den Kreisbauaufſeher=Aſpirg-
Heinrich Huttenberger von Pfungſtadt zum Dammmeiſter beis
Waſſerbauamte Worms - und den Kreisbauaufſeher=Aſpire-
Heinrich Aßmuth von Beſſungen zum Dammmeiſter bei;
Waſſerbauamte Mainz - ernaunt.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben am 16. d. M.
Oberförſter der Oberförſterei Erbach Forſtinſpektor Karl Winle
zu Michelſtadt unter Anerkennung ſeiner treugeleiſteten Dienſtk
ſein Nachſuchen bis zur Wiederherſtellung ſeiner Geſundheit izö
Ruheſtand verſetzt.
Das Großh. Regierungsblatt Nr. 24 enthält: 1) Vekck=
machung
, die Erbauung der Nebenbahn von Darmſtadt
Arheilgen betr. 2) Bekanntmachung, den Bau und Betrieb
Schmalſpurbahn in den Gemarkungen Mühlheim und Oe=
heim
betr.
Das Amtsblatt des Großh. Miniſteriums des Innerm
des Juſtiz, Nr. 11, enthält Ausſchreiben an die Großh. Kreiss=
vom
3. Oktober 1880, betr. die Naturalverpflegungsſtationen.
Militärdienſtuachrichten. Hopfe, Hauptmann la
des 4. Großh. Heſſ. Inf.=Regts. Nr. 118. in ſeinem Verhältnii
Kompagnieführer von der Unteroff=Schule in Weißenfels,
Unteroff.=Schule in Marienwerder übergetreten. Buddeoſ
Sek.=Lt. vom 1. Großh. Heſſ. Inf.=Regt. Nr. 115, unter Beföſ
ung zum Pr.=Lt. in das Füſ.=Regt. von Gersdorff (Heſſ.) W.

[ ][  ][ ]

mille
4
ſauf=Regt. Nr. 137 in Genehmigung ſeines Abſchiedsgeſuches. Piecen hatte ſich Herr de Haan unterzogen.
Lndadt, Hiemenz. Pr.=Lt. von der Infanterie 2. Aufgebots l heit beehrte, mit einigen paſſenden Worten einführten.
aidw.=Bezirks Mainz. Racké Sek.=Lt. von der Kavallerie

Alſlcierung des Laubs von den Waldwegen.
billibn und beſcheidenen Bürger ein Zeichen ihrer Anerkennung den an Naturgenüſſen ſo reichen Tag.
zuhhmen. Ueber das -Wie und Wann' verlautet noch nichts.
nchſUm rag zugegangen.
üſſadrr ng der -Weißen Dame' geplant ſein.
adesnd Arheilgen begonnen.
halflmug den Charakter einer erhebenden religiöſen Feier. Ein=
wyiug
im Vortrag.

Nr. 206
2943
M. Engel Kettenbach. Unteroffiziere vom 3. Großh., Verlauf hatte. Eingeleitet wurde dasſebe durch den Kaiſer=
Inf=Regt. Nr. 17. Kepler. Wernborne. charakteriſ. marſch, den Herr Kapellmeiſter de Haan vortrug. Hieran
Fühnrs. von demſelben Regt., Schenk, Unteroff. von demſ. ſchloſſen ſich drei Lieder, (Im Treibhaus - Schmerzen- Träume),
nSeelmann=Eggebert, Unteroff. vom 4. Großh. Heſſ. welche unſere Primadonna, Frl. Sidonie Roth. mit viel Ge=
ſexegt
. Nr. 118. Fleiſ ch m a n n, charakteriſ. Vort=Fähnr. von fühlswärme ſang. Als Interpretin Wagnerſcher Muſik entzüct
biä beir Reat. v. Jagemann, Unteroffizier vom 1. Großh. uns die Künſtlerin auch im Konzertſaal. Jſoldes Liebestod', in
ſö. Drag=Regt. Nr. 23. zu Vortepée': Fähnrichs befordert. welchem ſich muſikaliſcher und poetiſcher Pantheismus die Hand
ſoläuckler, Pr.=Lt. la suite des Lauenburg. Jäger=Bats. reichen, wurde von Frl. Roth mit jenem ſeelenvollen Ausdruck
45 unter Entbindung von dem Kommando als Adjutant bei wiedergegeben, der ihr für ſolche Stellen ſtets zu Gebote ſteht.
4M. Inf=Brig. und unter Beförderung zum Hauptmann und Herr Hofmuſiker Hayn erfreute durch den Vortrag eines Album=
ſgte
=Chef, in das Großh. Mecklenburg. Jäger=Bat. Nr. 14 ver= blatt's für Cello. Wegen Heiſerkeit des Herrn Bär mußten die
v. Buek, Pr.=Lt. vom 2. Naſſ. Inf.=Regt. Nr. 88, unter noch vorgeſehenen Rummern: Arindal's Arie aus Die Feen= und
hͤu ig la suife des Regiments als Adjutant zur 49. Inf. Siegmunds Liebeslied: wegfallen. Frl. Lilli Keil war ſo
L. kommandiert. v. Bonin, Vicewachtmeiſter vom Landw.=l liebenswürdig, das Manko zu decken durch den Vortrag zweier
r Naugard, zum Sek.=Ot. der Reſ. des Großh. Heſſ. Feld=Art.= Kompoſitionen, die, obwohl ſie nicht zu dem Charakter des Pro=
ſſas
Nr. 25, Heinrich, Vicefeldw. vom Landw.=Bezirk Mainz. gramms ſtimmten, der jungen Dame doch den lebhaften Dank der
lærEek.=Ot. der Reſerve des 2. Naſſauiſchen Iuf=Regts. Nr. 88. Anweſenden eintrugen. Sowohl das Eichendorff=Leviſche: Ich
Müller, Vieefeldwebels von demſelben Landw.=Bezirk, kam vom Walde hernieder= und das Beethoven'ſche An Dir allein
ſe-Lieutenants der Reſerve des 3. Großh. Heſſ. Inf=Regts. hab' ich geſündigt .. zeigten das geſangliche Können Frl. Keils
u, befördert. Hoffmann, Hauptmann und Kompagniechef in ſehr günſtigem Lichte. Der Klavierbegleitung ſämtlicher
Schließlich bleibt
Aenſion und der Umform des 1. Großh. Heſſ. Inf=Regts. noch zu erwähnen, daß zwei der Vorſtandsmitglieder, die Herren
IIE zur Dispoſition geſtellt. Frhr. v. Wedekind, Simons (Abich und Wagner, die muſikaliſchen Unterhaltungen, welche
os. von der Infanterie 2. Aufgebots des Landw.=Bezirks 1 auch Se. Großh. Hoheit Prinz Wilhelm durch ſeine Anweſen=
Ein ſelten ſchöner Herbſttag war es, an welchem letzten
ſebots des Landw.=Bezirks Worms, der Abſchied bewilligt. Sonntag 15 Angehörige der hieſigen Sektion des Odenwald=Klubs
sefeld. Vizewachtm. vom Landw.=Bez. L Verlin, zum Seklt. einen Ausflug in den ſüdweſtlichen Teil des Odenwaldes unter=
llhſ
. des Großh. Heſſ. Feld=Art=Regts. Nr. 25 befördert. nahmen. Der Morgen=Schnellzug brachte die Teilnehmer raſch nach
las, Seklt. von der Reſ. des 2. Großh. Heſſ. Drag.=Regts. Weinheim, von da ging es in das Gorxheimer Thal, an deſſen
44 als Reſ.=Offiz. zum Kür=Regt. Nicolaus 1 von Rußländ Eingang alsbald der Aüſtieg auf den Geyersberg erfolgte. Oben
ſdenb.) Nr. 6 verſetzt. Schuchard, penſ. Bez=Feldw., bisher angelangt verfolgte die Geſellſchaft dann den auf der Höhe des
ſhdrndw.=Bez. 11 Darmſtadt, der Charakter als Sekl. verliehen. Gebirges hinziehenden Weg, der eine Fülle landſchaftlich reizender
Stadtverordneten=Verſammlung. Donnerstag, den 24. Oktober, 1 Bilder in herbſtlicher Farbenpracht und in der vorteilhafteſten Be=
n
. 3 Uhr. Tagesordnung: 1) Mitteilungen. 2) Unterhaltung leuchtung erſchloß. Dieſer Teil des Odenwaldes iſt den Darm=
nnagen
, hier Beſeitigung des Rundels vor der Bleichſtraße. ſtädtern, als etwas entlegen, weniger bekannt, aber wer das Glück
ſgaffung von Alleebäumen, Baumſtangen ꝛc. 4 Herſtellung ) hatte, ihn kennen zu lernen, der wird mit uns in der Anſicht über=
latrbahn
und des Trottoirs in der Arheilgerſtraße. 5) Holz= einſtimmen, daß er an Mannigfaltigkeit der landſchaftlichen Anſichten
mi für 1889,90. 6) Reingewinn des Gaswerks für 188889. und Schönheit der Gebirgsformen ſeines Gleichen ſucht. Der Punkt
Maliſation der Eſchollbrückerſtraße zwiſchen Artillerie= und 3. B. oberhalb des Eichelsberges, von welchem aus man die ganzen
ſeb. raerſtraße. 8) Bankettherſtellung in der äußeren Ringſtraße. nördlich und gegen Oſten gelegenen Höhenzüge des Odenwaldes
rmellung des Straßenkörpers in noch nicht eröffneten Straßen. erblickt, weſtlich vom Melibokus und gegen Südoſten vom Katzen=
bür
tellungsplatz für das Oktroiaufſichtshäuschen in der Heidel= buckel flankiert, wird jedem Teilnehmer des Ausflugs unvergeßlich
biſmſwaße. 11) Geſuche um Beleuchtung der Darmſtraße und der 1 ſein. Nach dreiſtündigem Marſch war der Schriesheimer Hof
4lſun Annaſtraße und Verbeſſerung der Beleuchtung des Ernſt= erreicht, wo man ſich durch einen Imbiß auf den Weitermarſch
Hgsplatzes. 12) Koſten der gemeinſamen Meldeſtelle. 13) Ge= ſtärkte. Dieſer wurde auf der alten Roͤmerſtraße, die Hohe Straße'
linis landw. Bezirksvereins Darmſtadt um Subvention. 14) genannt, auch bald angetreten. An dem Ausſichtsturme desWeißen
Steines=, errichtet im Jahre 1887 von der Sektion Heidelberg,
Die Leſer unſeres Blattes erinnern ſich, daß in dieſem Jahre hatten ſich einige Mitglieder der letzteren Sektion zur Begrüßung
dllumit regelmäßig im Herbſt ſtattgehabte Waldrundgang unſerer eingefunden. Nachdem man die dortige, ebenfalls überraſchend
Eſatumordneten unterblieb, wie damals geſagt wurde, wegen eines ſchöne Ausſicht genoſſen, wurde nach Heidelberg abgeſtiegen. Die
beſctkſchenden Jubiläums. Nunmehr erfahren wir, daß der Stadt= verſchiedenen Anſichten von Alt=Heidelberg und ſeiner ſtolzen Schloß=
veſpnete
Herr Robert Lautz, der um das Arrangement von Feſt= ruine die ſich bei dieſem Abſtieg noch darboten, enthielten noch das
ligſthen im Kreiſe der ſtädtiſchen Vertretung ſich ſtets beſonders l ſchönſte in Bezug auf prächtige Ausſichten, an denen dieſer Tag
arilſichiete, im Dezember ſein 25jähriges Jubiläum als Stadt= doch reich genug war. Wer die Schönheit von Heidelberg's Lage
bejudmeter freſp. Mitglied des vormaligen Gemeinderats) feiern vollſtändig kennen lernen will, der muß eben dieſe der Stadt gegen=
wſlino
ſoll bei der ſtädtiſchen Verwaltung die Abſicht beſtehen über liegenden Höhen erſteigen. Ein gemütliches Beiſammenſein
alleherſeifs dieſen Tag nicht vorübergehen zu laſſen, ohne dem mit den Mitgliedern der Heidelberger Sektion, die ſich in jeder Be=
urſlie
Förderung unſeres Gemeinweſens ſtets eifriä bemühten ziehung liebenswürdig und entgegenkommend gezeigt hatten, beſchloß
Die Jozialdemökratiſche Partei trifft bereits ihre Vorbe=
Wie uns von beſtunterrichteter Seite mitgeteilt wird, hat reitungen zur Reichstagswahl. Als Kandidaten aufgeſtellt
daſſehar ſpiel von Frl. v. Felden am Münchener Hoftheater zu ſind nach der Offenb. Abendztg.-: für den Wahlkreis Darmſtadt-
einku
wrteilhaften Engagement für dieſelbe geführt. Auch von Groß=Gerau Philipp Müller, Bildhauer in Darmſtadt; Offenbach-
ſraur
war in letzter Beit der Dame ein ſehr günſtiger Engage= Dieburg der Tandtagsabgeordnete Karl Ulrich, Kaufmann in Offen=
bach
; für Worms-Heppenheim Schuhmacher Berthold in Darm=
Statt der nach dem Spielplan in Ausſicht genommenen ) ſtadt; für Bensheim-Michelſtadt Gaſtwirt Cramer in Darmſtadt;
Allau ng des =Rheingolde ſoll für kommenden Donnerstag eine für Mainz-Oppenheim Landtagsabgeordneter Franz Jöſt, Fabri=
kant
in Mainz; für Friedberg Heinrich Prinz, Cigarrenhändler in
Geſtern wurde mit dem Legen der Geleiſe für die Straßen= Darmſtadt; für die Wahlkreiſe Gießen und Alsfeld Orbig und
Faber, doch wird die beſtimmte Entſcheidung den dortigen Sozial=
Ch. Das Kirchenkonzert, das am Sonntag in den Räumen der demokraten überlaſſen. Für den Kreis Alzey-Bingen, wo bisher
ſirche eine andächtige Zuhörerſchaft in großer Zahl verſammelt) Bebel kandidierte, iſt kein feſter Beſchluß gefaßt worden.
L. Ueber einzelne Zuwendungen von Legaten an hieſige
gelſs wurde dieſelbe durch das herrliche Orgelpräludium in wohlthätiae Anſtalten ſeitens der unlängſt verſtorbenen Frau Louis
dvon J. S. Bach. das Herr Gymnaſiallehrer Trümpert durch Zöppritz Witwe, geb. Beyerle, haben hieſige Blätter ſchon berichtet.
irſölluren Vortrag in ſeiner ganzen erhabenen Schönheit zu Nach zuverläſſigen Mitteilungen ſind folgende Anſtalten bedacht
Gſslh achte. Der gemiſchte Chor ſang hierauf verſchiedene Chöre worden: 1) Die Stadtgemeinde Darmſtadt für arme Witwen und
ſaal.tten, welche er ſo rein und ſeelenvoll zum Ausdruck brachte. Töchter 1500 M.; 2) der Alice=Verein für Frauenbildung und Er=
bent
urch die weihevollſte Stimmung erzielt wurde. Dazwiſchen/ werb 500 M.; 3) Alice=Hospital 1500 M.; 4) Idioten=Anſtalt
ſodar Geiſtliche Stellen aus der heiligen Schrift an, und auch 500 M.; 5) Diakoniſſenhaus Eliſabethenſtift=2000 M.: 6) Barm=
Zlsminde beteiligte ſich mit je einer Strophe eines Chorals. herziges Schweſternhaus 500 M.; 7) Mathilden=Landkrankenhaus
ſhurſchule war ebenfalls mit zwei Chorälen vertreten; die 1000 M.; 8) die Kleinkinderſchule Darmſtadt 500 M.; 9 die Klein=
Knabenſtimmen ſetzten korrekt ein und ſangen mit viel Ab= U kinderſchüle Beſſungen 300 M.; 10) die Kleinkinderſchule Jugenheim
300 M.; 11) die Kleinkinderſchule Seeheim 300 M.: 12) die Orts=
1. Der neugegründete Nichard Wagner=Zweig=Verein trat am l armen der früheren Gemeinde Beſſungen 400 M.: 18) die Orts=
Sßpear ſeine Wirkamtkeit mit einem Konzert an, das einen ſehr ſchönen l armen der Gemeinde Jugenheim 50 M.: 14) der Ludwig= und

[ ][  ][ ]

2944

Nr. 206

Alice=Stiftung für Hinterbliebene von Volksſchullehrern 500 M.;
15) die Heidenreich v. Siebold'ſche Stiftung 500 M. Zuſammen aanzen Rheingau der allaemeine Herbſt. Beginn und E4
10600 M. Das hochherzige Werk der Bärmherzigkeit der Ver=
ſtorbenen
verdient alle Anerkennung und wäre zu wünſchen, wenn
im Intereſſe der Notleidenden dasſelbe oft Nachahmung finden
würde.
Die Wintervorträge im Lokalgewerbverein nahmen am Freitag
abend mit einem Vortrag des Herrn Oberamtsrichter Römheld
über das Reichsgeſetz, betr. die Alters= und Invaliditätsverſorgung
ihren Anfang. Die Vereinsabende werden Freitags jetzt im Geſell=
ſchaftsſaale
der Stadt Pſungſtadt; abgehalten und iſt für die
folgenden nachſtehendes Programm feſtgeſtellt worden: 1. Nov.
Berichterſtattung über die Ausſtellung für Unfallverhütung in Berlin
ſeitens der Herren Fabrikant Venuleth, Generalſekretär Dr.
Heſſe und der ſeitens der Stadt zum Beſuch derſelben entſandten
Kommiſſion. 8. Nov. Vortrag von Herrn Profeſſor Dr Lepſius
über Reiſebilder über Land und Leute in Griechenland. 15. Nov.
desgl. von Herrn Schriftſteller Spier (Thema vorbehalten).
22. Nov. desgl. von Herrn Ingenieur Eſſelborn über die Bau=
ordnung
Darmſtadts. 29. Nov. Generalverſammlung. 6. Dez.
Vortrag von Herrn Rechtsanwalt Metz 1. über das neue deutſche
bürgerliche Geſetzbuch. 10. Jan. 1890 desgl. von Herrn General=
ſekretär
Dr. Heſſe über Submiſſionsweſen. 11. Jan. desgl. von
Herrn Profeſſor Lincke über die Geſellenprüfungen des Gewerb=
vereins
zu Darmſtadt. 24. Jan. desgl. von Herrn Dr. W. Sonne
über die Pflege und Konſervierung des Holzes. 31. Jan. desgl.
von Herrn Profeſſor von Willmann über Darmſtadts Straßen=
plan
und ſeine Entwickelung. 7. Febr. Referat der Herren Archi=
tekt
Rückert und Fabrikant Schenck über die Pariſer Weltaus=
ſtellung
. 28. Febr. Vortrag von Herrn Profeſſor Dr. Schering
über Licht und Farben lim phyſikaliſchen Hörſaal der Techniſchen
Hochſchule).
Um ein Urteil über den Geldumlauf zu gewinnen, hat Großh.
Miniſterium auf Anregen des Reichskanzlers angeordnet, daß am
31. d. M. feſtgeſtellt wird, welche Beträge an Reichsgoldmünzen,
Einthalerſtücken, Reichsſilbermünzen und Reichskaſſenſcheinen in
allen öffentlichen Kaſſen vorhanden ſind.
In Anbetracht des großen Wagenmangels hat ſich die Ver=
waltung
der Heſſiſchen Ludwigsbahn veranlaßt geſehen, bis auf
weiteres für Wagenladungsgüter die Be= und Entladefriſt von 13
auf 8 Tagesſtunden herabzuſetzen.
Am Samstag Abend fand in den feſtlich dekorierten Räumen
des neu erbauten Gaſthauſes zum Frankfurterhof eine Eröffnungs.
feier ſtatt. Wohl mehr denn 60 Feſtteilnehmer wohnten dem Feſt=
eſſen
bei, das dem Gaſtgeber Herrn Franz Beſt zur Ehre gereichte;
nicht nur ein ausgezeichnetes reichhaltiges Menü, ſondern auch die
ganz vorzüglichen reinen Weine zeigten, daß es Herr Beſt verſteht,
ſeinen Gäſten nach allen Richtungen hin gerecht zu werden. Den
Anfang des Feſtes bildete ein Feſtmarſch und nachdem Herr Architekt
M., der den Bau ausgeführt hatte, eine Begrüßungsrede gehalten
und dem Gaſtgeber einen mächtigen Hausſchlüſſel überreicht hatte,
wechſelten nun Muſik, Toaſte, Geſang und kömiſche Vorträge in
raſcher Folge ab
4. Mainz, 20. Okt. Der jüngſt in der militäriſchen Konſerven=
fabrik
hier unter den Spenglern ausgebrochene Streik hat dadurch
ſeine Erledigung gefunden, daß auf Veranlaſſung der Verwaltung
der Konſervenfabrik derſelben alsbald aus den hier garniſonierenden
Regimentern die zum Verlöten der Büchſen nötigen Spengler zur
Verfügung geſtellt wurden, ſodaß ſchon nach kurzer Unterbrechung
der volle Arbeitsbetrieb wieber aufgenommen werden konnte.
J. Mainz, 20. Oktober. Als Termin der Eröffnung des neuen
auf der Gartenfront erbauten Gymnaſiums iſt nunmehr der
4. November feſtgeſetzt und zwar ſoll die Eröffnung mit einer Feier
im Akademieſaale des kurfürſtlichen Schloſſes geſchehen. Am 5ten
November ſoll alsdann das neue Gebäude bezogen werden.
8t. Frankfurt, A. Oktober. Opernhaus. In der vor=
gellrigen
Aufführung der Oper Der Barbier von Sevillas ver=
abſchiedete
ſich Frau Marcella Sembrich als Roſiner von dem
hieſigen Publikum. Sie errang mit der vorzüglichen Leiſtung den=
ſelben
Triumph wie bei ihrer früheren Anweſenheit und wurde
mit Beifallsſpenden wahrhaft überſchüttet.
Wegen Unpäßlichkeit des Herrn Bandrowski gab in der geſtri=
gen
Hugenotten=Aufführung Herr Bär vom Darmſtädter Hof=
theater
den Raoul'. Er bekundete in der muſterhaften Wieder=
gabe
ſeiner Rolle den routinierten Sänger und Darſieller. Er
wurde nach der ſehr geſchmackvoll vorgetragenen Romanze im erſten
Akt, ſowie nach dem Duett mit Fräulein Jäger (Valentine) im
pierten Akt wiederholt gerufen. Auch in dem Duett mit Frau
Schröder=Hanfſtängel (Margarethe) im zweiten Akte zeichnele ſich
Herr Bär durch nobles Spiel und große muſikaliſche Sicherheit
aus. Die übrige Beſetzung der Oper war die frühere und war die
Geſamtaufführüng eine ſehr abgerundete.
8t. Frankfurt, 20. Oktbr. Das erſte Konzert des Sänger=
chors
des Lehrervereins findet Montag den 9. Dezember im
großen Konzertſaale ſtatt. Es gelangen darin mehrere Novitäten,
u. a. Das Meer: Eymphonie=Ode für Männerchor, Solo, großes
Orcheſter und Orgel, von Jean Louis Nicode zur Aufführung.

Ans dem Rheingau, 20. Oktober. Mit dieſer Woche begß.
Tagesleſe wird mit der Glocke bekannt gemacht und erhal hy,
und nach dem Läuten im Weinberg Betroffene eine Polizeiſch=
J. Vom Rhein, 21. Oktober. Wie mit Beſtimmtheit ve ¼
iſt die Großh. Regierung jetzt dem Projekt der Errichtungn
Hafenanlagen in Bingen inſoweit näher getreten, des
trag zu den Vorarbeiten zu dem Proiekt an die betreffendnel
gierungsorgane ergangen iſt.
Karlsruhe, 18. Oktober. Die Geſandtſchaft des Su
von Sanſibar wurde um 11½ Uhr vom Großherzog in I7
Baden empfangen.
Halle a. d. S., 19. Oktober. Heute vormittag 9 Uhr
gleiſte zwiſchen hier und Schlettau auf freier Strecke Dm=
Nordhauſen abgelaſſene Perſonenzug. Die Maſchine und die
wurden ſtark beſchädigt. Perſonen wurden nicht verletzt/
Strecke iſt zeitweilig geſperrt.
Caſſel, 19. Oktober. Der frühere Klaſſen=Ordinarius.
Wilhelms am Friedrichs=Gymnaſium, Prorektor Prof:
Weber, iſt heute geſtorben.
Ludwigsburg, 20. Oktober. Der präſumtive Thronfolger, Arz
Wilhelm von Württemberg, wurde heute vormittag m
auf der Fahrt zur Kirche von einem Attentate bedroh.h
junger Menſch, namens Klaiber aus Ulm, ſchoß in den Wageü
Prinzen, der Schuß ging aber fehl. Der augenſcheinlich Le
geſtörte Thäter ſagte bei der Vernehmung aus es ſei die F.
Zeit, daß Württemberg einen katholiſchen König bekommes
Thäter wurde ſofort verhaftet.
Chemnitz, 20. Oktober. Nachdem ſchon ſeit einiger 8½
Arbeiter der größten hieſigen Strumpffabrik ſtreiken i
auch, trotz der bereits erfolgten nicht unerheblichen Erhöhm;
Löhne, in mehreren Wirkwaarenfabriken der Umgegend die
eingeſtellt worden. In Limbach ſind ſeit mehreren Tager=
Ruheſtörungen vorgekommen, welche zunahmen, ſo daß geſteu
hier militäriſche Hilfe erbeten wurde. Eine Kompagnie de=
aarniſonierenden
Infanterie=Regiments iſt geſtern abenk,
Limbach abgegangen. Infolge der daſelbſt vorgekommenen 23
ſetzlichkeiten wurden mehrere Verhaſtungen vorgenommen.
Berlin, 19. Oktober. Unſere Landwirtſchaftliche
ſchule gewinnt immer mehr Weltruf. Für das neue Wint*
jahr haben ſich bereits am erſten Tag u. a. der Vieedirek.
Landwirtſchaftlichen Hochſchule in Tokio, ferner ein Doc=n
japaniſchen Hochſchule ſowie Hörer aus Braſilien, Mexico,
tinien und Schweden einſchreiben laſſen.
Bremen, 19. Oktober. Nach einem Liſſaboner Telegrann
der Neptundampfer Herkules= geſtern mit dem britiſchen Dan
Deronda' zuſam m engeſtoßzen, 20 Meilen nördlich v.n
Berlengas=Inſeln an der Weſtkuſte Portugals. Die Manuf
des Herkules; wurde gerettet an Bord des engliſchen Darn
Bellerophon welcher nach London fährt. Die Deronda=
in
Liſſabon von der Geſellſchaft Neptun mit Beſchlag belegt.-
Lübeck, 19. Okt. Anläßlich der Enthüllungdes Gei
Denkmals war die Stadt geſtern auf das prächtigſte geſck
Um 1½ Uhr bewegte ſich der aus ungefähr 2000 Teilnehmen
ſtehende Feſlzug nach dem Denkmalplatze. Rechtsanwalt Dr. W.
hielt die zündende Weiherede, während der älteſte Enkel E
unter Glockengeläute die Hülle fallen ließ. Der Vorſitzend.
Denkmal=Ausſchuſſes, Senator Behn, übergab hierauf das j
mal der Stadt, namens welcher Bürgermeiſter Kulenkamp
indem er zugleich die Spender und Erbauer des Denkmals s
Am Fuße des Denkmals wurden zahlreiche Kränze niedergel.h.
Hamburg, 18. Oktober. Der Streik der hieſigen Stan=
ſo
gut wie beendigt; alle größeren Stauergeſchäfte arbeiten 77
in den kleineren wurde der Streik fortgeſetzt. Die Hafenau
ſind nicht beeinträchtigt.
Brüſſel, 19. Oktober. Etwa 2000 Kohlenarbeiter in der
nage, ſowie in Mambourg und Marcinelle im Kohlenbeckch
Charleroi ſtreiken ſeit einigen Tagen. Der Streik ha.
einen mehr lokalen Charakter: die Ruhe iſt nirgends geſtört.!
Bern, 20. Oktober. Der Miterbauer des Eiffelturmes, M.
ſuchte bei dem Bundesrat um Konzeſſion für die Erbauunz
Drahtſeilbahn von Lauterbrunnen aufdie:;
rau nach. Die Koſten ſind auf 10 Millionen Franes veranſ=
Der Bau ſoll größtenteils im Tunnel erfolgen.
Trieſt, 19. Oktober. Der prachtvoll hergerichtete Dampff=
Oeſterreichiſchen Llohd Imperatriz' ging heute morgen 7U.
Venedig ab, um die Kaiſerin Friedrich nebſt Prinzeſt=
Töchter nach Korinth zu überführen. Die Kriegsmarinekapels=
an
Vord des Dampfers konzertieren wird, ſchiffte ſich
geſtern ein.
Monza, 20. Oktober. Das deutſche Kaiſerpa
geſtern vormittag 9½ Uhr hier eingetroffen und von dem 1
ßaar, allen Mitgliedern des Königshauſes, den Hofſtaaten un.
Gemeinderat am Bahnhofe empfangen worden. Die Begy,
war eine äußerſt herzliche. Der König und Kaiſer, die K
und Kaiſerin umarmten und küßten ſich wiederholt. Unter
miſchen Jubelrufen der Bevölkerung, welche die Straßers

[ ][  ][ ]

Hr.
e ſter füllte, fuhren die Majeſtäten in das Königsſchloß. Nack
n Ankunft im Schloſſe hielten die Majeſtäten Cercle, wobei der
uhs=
aſſer
Crispi und der König den Grafen Bismarck durch An=
olz

nchen auszeichneten. Die auf 1 Uhr projektierte Jagd wurde
ſell h
ey en ſirbmenden Regens auf Montag verſchoben. Nachmittags
üch
Uhr nahm das Kaiſerpaar den Thee bei der Königin ein, abends
A.
Uhr fand ein Diner ſtatt, welchem die Kaiſerin wegen leichter
moäßlichkeit nicht beiwohnte. Die heutige Spazierfahrt auf dem
Maoſee wurde wegen des Todes des Königs von Portugal auf=
6o
Aben. Heute iſt die Kaiſerin von der geſtrigen Unpäßlichkeit
oſſtändig wiederhergeſtellt und wird an dem heutigen Diner teil=
hrnen
. Staatsminiſter Herbert Bismarck ſtattete geſtern abend
m Miniſterpräſidenten Crispi einen längeren Beſuch ab. Der
img wird morgen mit Crispi dem Kaiſer und der Kaiſerin bis
na das Geleit geben. Das Wetter iſt fortgeſetzt regneriſch.
C.
Großherzogkiches Hoftheater.
Freitag, 18. Oktober.
Antiker Drameneyelus.
Zweiter Abend.
Elektrav.
G. A. Das unerbittliche Walten der Nemeſis, wie ſolches die
eræl im Atridenhauſe heraufbeſchwört. ſchildert uns dies Sopho=
ſche
Drama mit einer Kraft und ſittlichen Wahrheit, die in der
Ulſtteratur ihres Gleichen ſucht. Wie in der Curipideiſchen
lle=genie; die Handlungen der Menſchen unter dem Ausſpruch
Prakels ſtehen, ſo halten in der Elektra' die Erinnyen
Eden der einfachen und doch ſo gewaltigen Handlung. Unſicht=
uber
vernehmlich ſind ſie gegenwärtig, die ſchrecklichen Jung=
ter
, welche die Rache groß ziehen. Wir glauben das Rauſchen
le ernen Füße zu hören ſchon bei den erſten wilden Klagerufen,
ſllektra vor den Pforten des königlichen Palaſtes erſchallen
k. Der tief religiöſe Geiſt, der bei Sophokles Charaktere und
Nung beſtimmt und der bei Euripides ſchon von der Skepſis
rwühlt iſt, bringt uns das Menſchenſchickſal in engen Zuſammen=
h
mit dem Göttergeſetz. Das griechiſche Tbeater tritt uns hier,
hiſio wie auch in der Antigone, als etwas aus der gottes=
ſuftlichen
Feier geborenes entgegen. Der Kultus beſitzt
feine ungebrochene Macht über das Herz der Menſchen. Zeus,
Me und die Erinnhen, das ſind die Mächte, wir würden heute
u oie -Jdeen; welche alles beherrſchen und lenken.
Das
An.e Gewand, welches Elektra trägt, gibt dem Drama von
hicein ſeine Signatur. Kein Sonnenſtrahl durchbricht die
ſön düſtere Atmoſphäre des Jammers und der Leidenſchaften.
lähenn ſich alles in Entſetzen vollendet hat, das Schwert des
sldé vom Blut der Mutter und des Aegiſth gerötet, iſt, wird
licer von dem ſchweren Bann befreit. Und doch, trotz des
und der tragiſchen Schrecken, die da auf uns einſtürmen,
ſl. wir das Gefühl der Erhebung! Wir ertragen von Sophokles
Curipides Gedanken und Wahrheiten, von welchen wir uns
oſanden, wenn ſie uns in moderner Faſſung nahe gebracht werden
43 Mäthſels Löſung giebt am treffendſten wohl ein Ausſpruch
3bi=l8:
ct im Sieg der Idee ruht einzig die tragiſche Sübnung,
4. die erhabene Form bändigt verklärend das Weh.
men dem Sophokles, nimm der Antigone ihren Kothurngang
d ſie erhebennicht mehr. nein, ſie zerreißen das Herzl
i Geſtalt der Elektra iſt von Anfang bis zu Ende eine
Clchlffikation ihres eigenen Ausſpruchs: Böſe Thaten zeugen
bilbiſgrte. In letzteren kann ſie ſich nicht genug thun. Und
hlline ſolche kein unnühes Keifen, keine leeren Verwünſchungen
Mlußi. ſprechen die beleidigten Götter des Hauſes, redet die Süh
näſ hiiſchende Erinnys.-
Wer ſich gewöhnt hat, den für die
glkchieſche Plaſtik geltenden Satz von der klaſſiſchen Ruhe'
hhe weiteres auf das griechiſche Drama anzuwenden, werfe
dihllmffaſſung. ſobald es ſich um Geſtalten wie Medea, Elektra
lrt. nur ſchleunigſt zu den Toden. Dieſe Charaktere werden
vemzturmwind der Leidenſchaft genau ſo geſchüttelt wie irgend
einlath-keſpeariſche Figur!- Ihren eigenen Worten zufolge hal
ſ4 i in ihrem Elend Maß und Frömmigkeits eingebützt.
hme Elektra wäre ein Undingl Frl. Cramer be=

EAie. Temperament und jene ſchauſpieleriſche Routine, welche
Errtien erfordern. Die Wirkung war eine um ſo größere,
veißilz leie Künſtlerin verſtand, die Affekte ſelbſt, aus denen Elektra

10
zun

a ftharauskommt, gegen einander abzugrenzen und zu ſchattieren.
mſhen ſeſten Damm findet Elektrens wildes Hadern an der
ſatenloſen Ergebenheit der Schweſter. Chryſothemis, welche
ſicf. ſoas unvermeidliche fügt, hatte an Frl. v. Felden eine
en= Ahrnde Vertreterin. - Das herriſche, ungerechte Weſen der
lug ſtra ward von Frl. Berl richtig herausgeſtellt. Dem
Mſälhes Herrn Edward eignete der Ausdruck männlicher Ent=
ch
=btheit und Thatkraft, ohne welchen wir uns dieſen Sühne
go
nicht denken mögen. Der Teukros des Herrn Knispel
Mod. Regiſt des Herrn Mickler waren trefflich auf den antiken

ſiwnmt. Ein gleiches läßt ſich von der Leukonoe der Frau
mzen, obſchon ſich die Dame als griechiſche Chorführerin

206
294
auf einem Gebiete bewegte, das ihrem eigentlichen Repertoire recht
ferne liegt. Es war nur ſchade, daß das zu frühe Fallen des Vor=
hangs
den Schluß, der uns Oreſt bereits zuſammenhrechend unter
der Macht der Erinnyen zeigt, merklich beeinträchtigte. Das zahl=
reiche
Auditorium fühlte ſich auch von dieſer Vorſtellung außeror=
dentlich
erbaut und hingeriſſen.
Sonntag, 20. Oktober.
Neßler's =Trompeter; ſang und ſpielte ſich heute vor dicht
beſetztem Hauſe ab. Herr Hettſtedt hatte die Titelrolle inne.
Die ſtimmlichen Mittel des Sängers erwieſen ſich für dieſelbe in
der Hauptſache als zu maſſiv und wuchtig, und daß er ſich zu ge=
wiſſen
Tönen nur mit Mühe hinaufarbeiten konnte, wie z. B. in
dem Satze; . epheugleich wächſt aus dem Schutt der Name
meiner Lieben, mußte jedes nur einigermaßen geübte Ohr
erkennen. Das Behüt dich Gott; war immerhin noch der Höhe=
punkt
einer Leiſtung, der es, obwohl ſie uns vielfach unbefriedigt
ließ. an guten Momenten nicht fehlte. Unerklärlich bleibt uns,
weshalb Herr Hettſtedt ſeinen Werner von vornherein in eine
ſo tief weltſchmerzliche Stimmung tauchte. Der luſtige Spiel=
mann'
ging in dieſer Auffaſſung völlig verloren. Ein entzückende
Marie bot uns Frau Steinmann. Geſang und Darſtellung
vereinigten ſich hier zu einem höchſt reizvollen Geſamtbilde. In
der übrigen Rollenbeſetzung ſtand alles auf dem gewohnten Platz.
Zur Frage der Nebenbahnen in den Kreiſen Offenbach
und Dieburg
ſchreibt man uns:
Der in Nr. 236 der Offenbacher Zeitung vom 8. Okt. l. J.
enthaltene Bericht über die Intereſſenten=Verſammlung in Sachen
der Nebenbahnen zu Dieburg, d. d. 6. laufenden Monats, veran=
laßt
uns zu nachſtehender Entgegnung und Beleuchtung des dort=
ſelbſt
Vorgebrachten, wobei wir uns indes im Intereſſe der wirk=
lichen
Klarſtellung der Sachlage unter Gewinnung eines allgemeinen
richtigen Urteils rein ſachlich halten und angelegentlichſt beſtrebt
ſein werden, uns von der gegneriſcherſeits beſchrittenen Bahn hoch=
gradigſter
Erregung ferne zu halten.
Dies vorausgeſchickt finden wir vor allem die Ueberſchrift
fraglichen Berichtes:
Intereſſenten=Berſammlung in Sachen der Rebenbahnen
der Kreiſe Offenbach=Dieburg.
und den Umſtand zu beanſtanden, daß, nachdem wochenlang die
Verſammlung geplant war und in den einzelnen Orten Plakate
mit der Aufforderung zu zahlreichem Erſcheinen angeſchlagen wor=
den
waren, Langen erſt am Tage vor der Verſammlung ſelbſt, ob
von wirklich berufener Seite bleibt überdies zweifelhaft, eine Ein=
ladung
zu ſolcher erhielt, und ſomit nicht mehr in der Lage war,
für eine eventuelle Vertretung entſprechend vorzuſorgen.
Die Verſammlung in Dieburg kann alſo nicht eine Verſamm=
lung
ſämtlicher Intereſſenten genannt werden, ſie war vielmehr
von Offenbacher Intereſſenten mit Auswahl berufen, um ſpeziell
Offenbacher Intereſſen zu dienen.
Eine genaue Betrachtung des eingangs erwähnten Berichtes
zeigt dies ſofort aufs Unwiderleglichſte.
Herr Syndikus Schloßmacher hat die Vertretung im weſent=
lichen
übernommen. Seine Darlegungen fußen aber auf gänzlich
unrichtigen Vorausſetzungen und kommen demzufolge auch natur=
gemäß
zu ebenſo falſchen Schlußfolgerungen. So ſpricht Herr
Schloßmacher davon, daß die geſamten wirtſchaftlichen Intereſſen
der in Frage ſtehenden Ortſchaften, wie überhaupt des ganzen
Kreiſes Offenbach und eines großen Teiles des Kreiſes Dieburg
naturgemäß nach Offenbach a. M. und Frankfurt und nicht
nach Darmſtadt gravitieren.
In beiden erſtgenanten Städten ſeien zwei große verbrauchs=
ſtarke
Märkte für die Landwirtſchaft vorhanden, während Darm=
ſtadt
, deſſen Bevölkerung ſelbſt zu einem ſehr großen Teile in
der Betrieb
landwirtſchaftlicher Gütererzeugung thätig ſei ꝛc.
der Landwirtſchaft in Darmſtadt iſt doch wohl recht unbedeutend
und wollen wir es Herrn Schloßmacher überlaſſen, zu ermitteln,
inwieweit der landwirtſchaftliche Betrieb von Darmſtadt denjenigen
von Offenbach überſteigt oder geringer iſt als dieſer, ganz abgeſehen
für die
von der weit größeren Bevölkerungsziffer Darmſtadts
Landwirtſchaft treibende Bevölkerung der betreffenden Gegenden
als Markt alſo kaum in betracht kommen könne.
Herr Schloßmacher ſtellt es alſo ſo dar, als ob es ſich gegen=
ſätzlich
darum handle, ob die Bahn nach Offenbach a. M. und
Frankfurt a. M. oder nach Darmſtadt geführt werde.
Dem iſt aber, wie ein Blick auf die Karte zeigt, durchaus nicht
ſ0; es handelt ſich ja nur darum, ob die Bahn von Oberroden
nach Langen und Bahnhof Langen oder nach dem Orte Sprend=
lingen
geleitet wird.
Der Verkehr in beiden Fällen wird in ganz gleicher Weiſe nach
Offenbach und Frankfurt gehen und nicht ein Titelchen davon wird
da durch nach Darmſtadt abgeleitet oder, wie ein anderer Redner
ſich auszudrücken beliebte, in den Kanal nach Darmſtadt gezwungen
werden, daß die Bahn nach Bahnhof Langen ſtatt nach Sprend=
ingen
führt.

[ ][  ]

Es dreht ſich ja nicht darum, neuen Verkehr für Darmſtadt zu
gewinnen, ſondern den beſtehenden zu erhalten und eine natur=
widrige
Ablenkung zum Nachteile des eigenen Landes und der
Lokal=Intereſſenten zu verhüten.
Herr Schloßmacher ſpricht ferner davon, daß ſich der Verkehr
der Ortseingeſeſſenen nach den drei in Rede ſtehenden Städten,
inſoweit dieſelben als Arbeitsmarkt in Betracht kommen, genau in
denſelben Verhältniſſen bewege. Darmſtadt in dieſer Beziehung aber
kaum mitzähle. Auch in dieſer Hinſicht handelt es ſich aber nicht
gegenſätzlich darum, ob die Bahn nach Offenbach und Frankfurt a. M.
oder nach Darmſtadt geführt wird. Der Verkehr bleibt auch in
dieſem Punkte vollſtändig erhalten; es ſoll Darmſtadt nichts neues
zugeführt, ſondern ihm nur der beſtehende - trotz gegenteilig ſchön=
färberiſcher
Notizen, die ſich Statiſtik nennen - recht lebhafte Ver=
kehr
erhalten und nicht mit Gewalt in andere Bahnen zum Nach=
teile
des Ganzen abgeleitet werden.
Herr Schloßmacher will weiter die Intereſſen der Arbeiter in
lebhafter Weiſe vertreten, erkennt aber aleichzeitig eine Wahrheit,
für die wir ihm ſehr dankbar ſind und die wir ein für allemal an
dieſer Stelle hierdurch feſtnageln wollen, an.
Er ſagt nämlich: Die projektierte Verbindung des Rodgaues
mit der Main=Neckarbahn am Langener Bahnhof wird die Wirkung
haben, daß alsdann die Arbeiter aus dem Rodgau, welche bislang
noch Offenbach bevorzugen, günſtigere Verbindung mit
Frankfurt haben und deshalb dortigen Arbeitsgelegenheiten den
Vorzug geben werden.
Wie reimt ſich das zuſammen?
Auf der einen Seite Sorge für den Arbeiterſtand und auf der
anderen Seite Nichtbewilligung der für den Arbeiterverkehr
günſtigeren Linie!
Jedoch die Auflöſung ſteht gleich dabei. Die Intereſſen Offen=
bachs
verlangen, daß die Linie nach Offenbach und nicht nach
Frankfurt geleitet werde, und daraus iſt ſattſam zu erſehen,
auf welcher Seite Sonderintereſſen, welche mit den Inter=
eſſen
aller übrigen nicht in Einklang zu bringen ſind, geltend ge=
macht
werden.
Herr Schloßmacher gelangt aber auch noch außerdem zu einem
ſeltſamen argen Widerſpruch. Er verſicht zu Eingang ſeiner Klar=
legungen
mit großer Wärme die Intereſſen des geſamten Waren=
und Perſonenverkehrs nach Frankfurt, verzichtet dann aber doch auf
den geplanten Anſchluß der Rodgaubahn an die Main=Neckarbahn
in Iſenburg. Wie ſoll denn da der vielerwähnte Güterverkehr nach
Frankfurt vermittelt werden? etwa über Offenbach? oder etwa
durch Ueberladung per Achſe via Bahnhof Iſenburg?
Und wie ſollen die Arbeiter nach Frankfurt kommen? Mit der
Waldbahn, oder über Offenbach, oder über Bahnhof Iſenburg?
Was nun die in Dieburg bekannt gegebene Statiſtik anlangt,
auf welche es übrigens gar nicht ankommt, und die wir deshalb
hier nicht weiter zerlegen und anzweifeln wollen, ſo möge hierüber
noch folgendes geſagt werden:
Die Erzeugniſſe der Landwirtſchaft werden, was Herrn Schloß=
macher
vielleicht nicht bekannt iſt, zur Rentabilität der Bahn nur
ſehr wenig beitragen, da bei den gegebenen kurzen Entfernungen
wiederholtes Auf= und Abladen nicht angängig iſt und den Traas=
port
zu theuer macht.
Dieſe Produkte werden, wie männiglich bekannt, von den Pro=
duzenten
den Konſumenten direkt per Fuhre geliefert, oft auch in
die Stadt auf den Markt gefahren, um dort erſt zum Verkaufe zu
gelangen.
Sollen dieſe Erzeugniſſe aber Wagaonweiſe zum Verſandt nach
Frankfurt oder, wie dies namentlich bei Aepfeln zutrifft, nach Würt=
temberg
verladen werden, dann iſt es im Intereſſe der Verkäufer
dringend notwendig, daß der kürzeſte, billigſte und am ſchnellſten zum
Ziele führende Weg eingeſchlagen und die Einmündung in die Main=
Neckar=Bahn bei Bahnhof Langen geſucht wird.
Den Perſonenverkehr der vorgeſchlagenen Rodgaubahn ferner
anlangend, ſo zeigt hier ein Blick auf den Fahrplan, daß Herr
Schloßmacher nicht das Intereſſe der Arbeiter, ſondern dasjenige
Offenbachs vertreten hat.
Wird nämlich die Bahn im Bahnhof Langen einmünden, dann
werden die Arbeiter des ganzen Rodgaues auf dem ſchnellſten und
billigſten Wege nach Frankfurt befördert, während die Fahrt auf der
Nebenbahn via Sprendlingen=Iſenburg mit Umſteigen an letzterem
Orte und Benutzung der Waldbahn viel mehr Zeit in Anſpruch
nimmt - ſo gebraucht beiſpielsweiſe die Neckarbahn 80 Minuten,
von Langen nach Frankfurt, die Waldbahn dagegen von Iſenburg
nach Sachſenhauſen allein 23 Minuten - und ſich viel theuerer ſtellt.
Außerdem iſt es für die Waldbahn, die nur einige Wagen in
einem Zuge fahren darf, abſolut unmöglich, die ſämtlichen Arbeiter
in direktem Anſchluß aufzunehmen, da faſt alle zu gleicher Zeit
morgens und abends befördert werden müſſen.
Mit allem Vorgeſagten ſind wir in keiner Weiſe irgend einem
der Beteiligten zu nahe getreten.
Namentlich aber erkennen wir gerne die Zweckmäßigkeit der
Linie Offenbach=Iſenburg=Sprendlingen=Langen=Bahnhof Langen an,

die auch dem Arbeiterkehr nach Offenbach in vollommen aus rech
der Weiſe gerecht wird.
Daß dagegen die vorgeſchlagene Linie von Oberroden
Sprendlingen die Intereſſen Langens und des ganzen Landes
Empfindlichſte ſchädigen würde, iſt zu einleuchtend und auch ber=
ſo
eingehend und klar dargelegt worden, daß es keines weſt
Wortes hierüber bedarf.
Als Reſultat des Geſagten ergibt ſich demnach unwiderlel
daß die Linie der Rodgaubahn naturgemäß nur von Oberm
über Ueberach, Offenthal. mit Abbiegung nach Götzenhein=Dreie ch
hain nach Langen und Bahnhof Langen gehen kann.
Auf die Ausführungen der übrigen Herren Redner in Diech=
außer
Herrn Schloßmacher
können wir uns nach der E
lage jede Entgegnung erſparen, um ſo mehr als es uns nicht Ei
kann, in einem Tone zu erwidern, wie ihn einer der Herren Rd=
in
gedachter Verſammlung anzuſchlagen beliebte.

GG00OOoasod,

0

20000S00000008

Die heute erfolgtesglückliche Geburt eines
3 kräftigen Mädchens zeigen hiermit an
Vr. mol. ½. 1AG1S6n
ud Frau,
geb. von Hofmann. ſac
Leipzig, 18. Oktober 1889.
ooooooaooooooaaooooooaoooaoenaaaaaoogen

Todes=Anzeige.

126½

Verwandten, Freunden und Bekannten hiermit:
ſchmerzliche Nachricht, daß unſer innigſtgeliebter Gan=
Vater, Bruder und Schwager
WAhelm Eah,
Brauereibeſitzer,
heute Mittag 12 Uhr nach längerem Leiden im 54ffi
Lebensjahre ſanſt dem Herrn entſchlaſen iſt.
Um ſtille Theilnahme bittet
Namens der trauernden Hinterbließenes.
Ellse Leh, geb. Börnor.
Pfungſtadt, den 20. Oktober 1889.
Die Beerdigung findet Dienstag den 22. Oktober, Nau
mittags 4 Uhr, ſtatt.

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Theilnahme bei!
uns betroffenen Verluſte unſerer undergeßlichen
Minno Höhler, Wwe,
geb. Schnauber,
ſowie für die zahlreichen Blumenſpenden ſprechen wir hien
unſeren tiefgefühlteſten Dank aus.
Die trauernden Hinterbliebenn
Darmſtadt, den 21. Oktober 1889.
5o
Lantſagung.
Für die liebevolle Theilnahme bei dem Kiankſein=
Verluſte unſerer guten Schweſter, Tante und Sowäger
Frau Conradine Hoack Wwe.
G
ſagen wir Allen tiefgefühlteſten Dank.
Darmſtadt, Straßburg, Braunſchweig,
den 19. Oktober 1889.
149¼
Die trauenden Hinterbliebenn

Druk und Verlag: L. C. Wittich'ſche Kofbuchdruckerei,
Verantwortlich für die Redaktion: Carl Wittich.