Darmstädter Tagblatt 1889


17. Oktober 1889

[  ][ ]

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P41 L. nartal inc. Voſtaufichlag

152. Jahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.

Znferate
Pedenangenommen: un Dcrnſtaͤdr
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 2.,
m Beſſungen von Friedr. Blötzer,
Schießzhausſtraße 14. ſowie auzwärts
von allen Annoncen=Epeditlonen.

Amtliches Organ
fir die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.

2⁄₈

Donnerstag den 17. Oktober.

1889.

B e k a n n t m a ch u n g.
Beireffend: Die Ertheilung der Erlaubniß zum Betrieb einer Verſicherungs=Anſtalt im Großherzogthum.
Der Hamburger Militaͤrdienſt=, Ausſteuer= und Alters=Verſicherungs=Geſellſchaft in Hamburg iſt von Großherzoglichem
ſliherium des Innern und der Juſtiz die Erlaubniß zum Geſchäftsbetrieb im Großherzogthum Heſſen auf Widerruf er=
worden
.
Darmſtadt, den 12. Oktober 1889.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V.: Dr. Zeller.
[12422

Bekanntmachung.
de Umpflaſterung der Saalbauſtraße
hha Wald= und Eliſabethenſtraße
üm Wege der Submiſſion vergeben
nen-.
2½
Rerten ſind bis
uerstag den 24. Oktober 1889,
Vormittags 10 Uhr,
unterzeichneter Stelle einzureichen.
veranſchlag und Bedingungen liegen
ndmm Tiefbauamt, Zimmer Nr. 26
nEenſicht offen, bei welchem auch die
melare für die Offerten zu erheben
armſtadt, am 16. Oktober 1889.
ſherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.:
Miedlinger, Beigeordneter. (1242=
Bekanntmachung.
2s Zerſchlagen von unbrauchbaren
ſte rſteinen ſoll im Wege der Sub=
imt
vergeben werden.
Iferten ſind bis
üwoch den 30. Oktober d. 33.,
Vormittags 10 Uhr,
unterzeichneter Stelle einzureichen.
Loranſchlag und Bedingungen liegen
dem Tiefbauamt, Zimmer Nr. 26,
Einſicht offen, bei welchem auch die
mulare für die Offerten zu erheben
durmſtadt, am 15. Oktober 1889.
gerzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.:
Riedlinger, Beigeordneter. 12424

Fferde Verſteigerung.
T
Dienstag den 22. Oktober, Vormittags 10 Uhr,
wird in der Gendarmerie=Kaſerne dahier (Schloßgartenſtraße 61) ein für den Reit=
dienſt
unbrauchbares Dienſipferd gegen gleich baare Zahlung öffentlich verſteigert.
Das Pferd iſt erſt 6 Jahre alt und eignet ſich ſehr gut zum leichten Zug.
Darmſtadt, den 15. Oktober 1889.
Großherzogliches Gendarmerie=Diſtricts=Commando Starkenburg.
Beck.
[12425

[ ][  ][ ]

Nr. 203
2882

UAIV'ſauu.

Die vielſeitig in hieſigen Blättern offerirtenſogenannten Ueberrheiner
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per 200 Pjund frei ins Haus Ml. 5,
Andersen,

Arene,
Galatkartoſleln, rothe Mäuschen, in hieſiger Gegend gewachſen,
Mk. 8 pro 200 Pfund frei ins Haus.
Meine ſchon ſeit Jahren geführten hochfeinen Ueberrheiner Kartoffeln lie=
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je nach Sorten möglichſt billig, doch ſtellen ſich ſolche etwas höher wie
vorſtehende Preiſe, ſind jedoch unter Berückſichtigung der vorzüglichen Qualität
und Ergiebigkeit verhältnißmäßig billiger und kann ich ſolche nur Jedermann
beſtens empfehlen.
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Hoflieferant,
10 Dieburgerſtraße 10,
Fernſprecher Nr. 94.
[12427

Don der
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Hirschbug, Hirschragout, Rehheule
Rehziemer, Rehbug, Rehragout,
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Casanen, Foularden, Hapaunen,
Gänse, Enten, Wirkhühner,
Haselhühner, Schneehühner.
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43) Eliſabethenſtr. 46 1. St.
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Nr. 203

2887

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im Vorſtandszimmer der Alice=Schule.
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(18. n. T.) dieſes Jahres in der Kirche zu Meſſel zu begehen. Alle Freunde
und Mitglieder des Vereins, insbeſondere die benachbarten Gemeinden, ſind hier=
durch
zu unſerem Feſte herzlich eingeladen.
Der Gottesdienſt beginnt Nachmittags 2 Uhr. Feſtprediger iſt Herr
Pfarrer Grünewald (Dieburg.
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den franz. Benedietiner Vollkommen'
ersetzt und letzterem wegen seiner überall anerkannt
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Gegründet 1850.
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= lern Nachhülfe in allen Füche=
Wo? ſagt die Exped. d. Bl. (I.

ſEngliſcher und franzöſ. Unteu
geſucht. Offerten mit Preisa
1

unter L. an die Expedition

[ ][  ][ ]

Nr. 203

69
CELLLLSURUTON

neate vorzügliche Qualität, koſtet jetzt
per Pfund 30 Pfg.
Horis Landau,
Mathildenzlatz 1.

[12463

Sanl zur Traube.
Montag den 21. Oktober, Abends 8 Uhr:
W Einmaliges Auftreten des Hofkünſtlers v4
Mr. VOX aus London.

ülliberühmten unübertroffenen Bentriloquiſten Gauchredners) mit 15 Stim=
m
in 6 Sprachen, für jedermann verſtändlich, nebſt ſeiner höchſt ergötzlichen
internationalen Familie.
Vor als Baritoniſt, Baſſiſt und Humoriſt,
5
ſowie Auftreten des Kgl. Preuß. Hofkünſtlers
Herrn Prof. Stengel.
im Bereiche der neu erfundenen Salon=Magie ohne alle Appacate.
Reſervierter Platz 3 M., nichtreſervierter Platz 2 M., letzter Platz 1 M.
ſihurverkauf in der Cigarrenhandlung von Herrn C. Gerber, Rheinſtraße, und
[2464
Uhis am Eingang des Saales.
pr. Ge.
p.
12467) Eine 9. Köchin ſucht Aush;
ein tücht. Mädchen, in bürgerl. Küche 93.
ſelbſtſtänd., geſucht durch Frau Hartmann,
6.
Haushälterin
Rittergaſſe 3.
hbe mähinzjähr. Zeugn. verſehen u. geſtützt

intz Empfehlungen, ſucht zur ſelbſt=
üen
Führung einer Haushaltung
E Näheres Frau Hahn, Ernſt=
zu
üg.ſtraße 9.
(1233:

n 7.
runge Engländerin, welche etwas
ush Coutſch kann, ſucht Stelle in einer
ahe 5 delhher Fam. zu Kindern od. in einem
Ihfful, um gründl. engl. Unterricht zu
erb chen. Bei Gelegenheit zum Deutſch=
leon
wird mäßiges Honorar beanſprucht.
ſaches Wilhelmſtraße 24.
[12335

166) Ein Müdchen, im Weißnähen
Mo. unſtheidermachen gellbt wünſcht noch
po) einp Nunden. Auch Ausbeſſern wird
an Gnzmen. Näh. Langgaſſe 28.
42
7) Ein junger Mann, militärfrei,
mhlaſchinenbaufach theoretiſch und prak=
tiſ
flrrahren u. welcher längere Zeit eine
lome: Fabrik leitete, ſucht entſprechende
SAnz. Gefl. Offerten beliebe mar
und G. J. 184 an die Exped. d. Bl.

nter

G.
o=

ab Hn zu wollen.
34)
Köchin.
eweichnete empfiehlt ſich den geehrten
Hlſth.ften hier und in der Umgegend
beich üm Kochen bei Gelegenheiten, Ge=
ehlühe
s=Eſſen, Hochzeiten u. ſ. w.
A. SaxOr,
ſbere Schützenftr. 17, Seitenbau.

12468) Ein kräftiges Mädchen nimmt
Monatſtelle an. Weinbergſtr. 22, 2. St.

12338) Ein junger, cautionsfähiger
Mann mit ſchöner Handſchrift ſucht Stelle
Offerten unter
als Büreaugehülfe.
P. W. an die Exped. d. Bl.

12469) 2 Landmädchen v. 17 Jahren
ſ. St. Franks Stellenbur. Eliſabethenſtr. 9.
1
Fnh-.
Ny.
4.

12470) Ein Mädchen, welches zu
Hauſe ſchlafen kann, wird geſucht.
Grafenſtraße 29 (Laden).
EInE -GkAIIGIIN
12471
geſucht.
Carl Hornmann.

12472) Ein Mädchen d. kochen kann,
i. e. klein. Haushalt geſ. Korb, Soderſtr. 60.
12473) Ein Kindermädchen w. geſ.
nach auswärts. Zu erfragen bei Frau
Zulauf, untere Sandſtr. 40.

12474)
Mädchen
die kochen und nicht kochen können, erhalten
ſehr gute Stellen durch Frau Zulauf,
untere Sandſtr. 40.
12475) Ein Lehrmädchen geſucht aus
guter Familie bei Hahn, Grafenſtr. 20.

2889
12476) Mädchen
treu und reinlich zur Aushülfe für Haus=
arbeit
geſucht.
Runde=Thurmſtraße 14, 1. St.
12477) Ein Mädchen für alle Haus=
arbeiten
, 2 Mädchen für die Küche,
2 Hausburſchen werden geſucht durch
Steul, Kiesſtraße 31.
12351) Einen tüchtigen jüngeren
Küfer ſucht jür dauernde Arbeit
Gustav Schvan:

Frauen,
welche im Maſchinennähen gellbt ſind,
finden lohnenden Nebenverdienſt in der
Strumpfwaarenfabrik, Schloßgarten=
ſtraße
65.
[12478

pD

VmersenunVaaren
in bekannten guten Qualitäten zu den
billigſten Preiſen bei=
(12479
J. Falter, Kirchſtraße 1,
im Hauſe des Herrn Fuld.

Fin Herr kann gute Schlafſtelle er=
halten
. Holzſtr. 7 (Laden). (12480
Zwei nebeneinanderliegende
Drittel= oder Viertel= Sperrſitz=
plätze

geſucht. Promenade 46, III.
[12361
p
p
Großherzogliches Hoftheater.
Donnerstag, 17. Oktober.
11. Vorſtellung i. d. 2. Abonnementsabteilung.
GBlaue Karten gültig.)
Neu einſtudiert:
Lucia von Lammermoor.
Oper in 3 Akten von Donizetti.
Lord Heinrich Aſthon
Herr Hettſtedt.
Miß Lucia,deſſen Schweſter Frau Steinmann.
Sir Edgard v. Ravenswood Herr Bär.
Lord Arthur Bucklaw
Herr Hofmüller.
Raimund von Bittlebrain Herr Riechmann.
Aliſa, Lucia's Kammerfrau Fräul. Jungk.
Gilbert Normann, Ver=
trauter
des Lord Aſthon Herr Bögel.
Anfang 7 Uhr. Ende gegen ½10 Uhr.
Freitag. 18. Oktober.
12. Vorſtellung in d. 2. Abonnementsabteilung.
(Rote Karten gültig.)
CFelus.
C2. Vorſtellung.)
Zum erſtenmale:
Elektra.
Tragödie von Sophokles. Ueberſetzt und für
die Bühne eingerichtet von Adolf Wilbrandt.
Vorher:
Medea=Ouvertüre von W. Bargiel.
Anfang 7 Uhr. Ende 9 Uhr.
Sonntag. 20. Oktober.
13. Vorſtellung in der 2. Abonnementsabteilung.
(Rote Karten gültig.
Der Trompeter von Säkkingen.
Oper in 8 Akten mit Ballet und einem
Vorſpiel. Muſik von Neßler.
auannrmame
Jsraelttiſcher Gottesdienſt.
(Haupt=Shnaaoge).
Samstag den 19. Oktober.
Vorabendgottesdienſt um 5 Uhr Min.
Morgengottesdienſt um 8 Uhr 30 Min.
Schrifterklärung.
Sabbathausgang um 5 Uhr 45 Min.
418

[ ][  ][ ]

2890

Politiſche Ueberſicht.

Nr.

Zeulſches Reich. Die Eröffnung des Reichstags findet Diens=
tag
, den 22. d. M. mittags um 12 Uhr im Weißen Saale des
Reſidenzſchloſſes ſtatt. Vorher wird Gottesdienſt für die Mitglieder
der evangeliſchen Kirche im Dome, für die Mitglieder der katho=
liſchen
Kirche in der St. Hedwigskirche abgehalten. Der Reichstag
wird vorausſichtlich durch den Stellvertreter des Reichskanzlers,
Miniſter v. Bötticher eröffnet werden.
Der Poſt' zufolge wird im neuen Militäretat zweifellos die
Ergänzung der noch aus 4 Geſchützen beſtehenden Feldbatterien auf
6 Geſchütze enthalten ſein.
Heſterreich=Angarn. Die auf den 14. abends anberaumte Ab=
reiſe
des Kaiſers nach Meran mußte wegen Verkehrsſtörungen durch
Hochwaſſer verſchoben werden.
Das Militärverordnungsblatt- meldet: Der Kaiſer genehmigte
mit allerhöchſter Entſchließung vom 30. September l. J. die Ein=
ſtellung
der Maxim=Mitrailleuſe in der Ausrüſtung feſter Plätze.
Der Tiroler Landtag wählte in den Landesausſchuß zwei
Deutſchnationale, einen Welſchliberalen, einen Welſchklerikalen, zwei
Deutſchklerikale. Früher waren die Mitglieder vier Deutſchklerikale,
ein Deutſch= und em Welſchliberaler.
Dem ungariſchen Abgeordnetenhauſe wurde am 14. das Budget
vorgelegt. Die Geſamtausgaben belaufen ſich auf 355663646 fl.,
die Geſamteinnahmen betragen 355259247 fl., das Deſizit beträgt
ſonach 404 399 fl. Die ordentlichen Einnahmen ſind um 4278784 fl.
höher veranſchlagt als im Vorjabre. Das Ordinarium weiſt an
Ennahmen 848 134920 fl., die Ausaaben 330824 256 fl. auf; der
Ueberſchuß beträgt demnach 17810664 fl. Der Finanzminiſter bob
in ſeinem Expoſs hervor, mit Rückſicht auf die ſchlechte Ernte ſeien
die Einnahmen nur mit einem ſicher zu erwartenden Minimum
eingeſtelll. Kreditoperationen wären auch das nächſte Jahr nicht
beabſichtigt. Die Kaſſenbeſtände ſeien ausreichend für die Deckung
des Defizits, ſowie für die im nächſten Jahre erforderlichen 880 000 fl.
für die Regelung des Eiſernen Thores.
Frankreich. Präſident Carnot empfing am 14. nachmittags
den Beſuch König Milans und fuhr eine Stunde darauf nach dem
Hotel Bedford, um den Beſuch zu erwiedern.
Prinz Ferdinand von Coburg traf am 15. in Paris ein und
beſuchte den Herzog von Montpenſier.
In der letzten Sitzung des Oberkriegsrates beantragte Freyeinet
Maßnahmen mit Rückncht auf die deutſcherſeits vorbereitete Bildung
zweier neuen () Armeecorps, und forderte ad hoc die Verdoppelung
des 6. franzöſiſchen Armeecorps, ſowie die Verdoppelung der zur
deutſchen Grenze führenden Eiſenbahnen, wodurch es möglich werde,
die Garniſonen von Paris, Lille, Beſançon und Lyon in 48 Stunden
an die Grenze zu werfen.
Der Miniſter des Aeußern, Spuller, hielt am 13. bei einem
Banket in Epineuſe eine Rede, welche mit den Worten ſchloß: Ich
trinke auf das Wohl des vervollſtändigten Frankreichs. Im
Elyſee, wohin die Rede telegraphiert worden war, machte dieſe
Anſpielung auf Elſaß=Lothringen einen geradezu verblüffenden Ein=
druck
. Sofort wurde Befehl erteilt, die obigen Worte aus dem
Trinkſpruch des Miniſters zu ſtreichen. Die =Agence Havas',
welche die Miniſterrede bereits ausgegeben hatte, ließ dieſelbe in
den Morgenſtunden ändern, ſodaß kein Blatt die kompromitierenden
Worte Spuller's veröffentlichte.
Da Grafs Dillon, der ſich augenblicklich in Brüſſel befindet,
die Abſicht haben ſoll, demnächſt nach Frankreich zu kommen, ſo
haben alle Grenzbehörden Befehl erhalten, ihn beim Betreten des
franzöſiſchen Gebietes ſofort zu verhaften.
In Lens feiern jetzt 5700 Bergarbeiter. Man hegt ernſte Be=
fürchtungen
. Sechs Kompagnien Infanterie ſind nach Lens abge=
gangen
und die Gendarmerie iſt beträchtlich verſtärkt worden. Man
fürchtet, daß der Ausſtand ſich auf den ganzen Bergbezirk von
Pas de Calais ausdehnt.
Belgien. Die Regierung beanſprucht einen neuen Militär=
kredit
von 30 Millionen Franes.
England. Nach einer Meldung aus Aukland vom 15. fand in
Samoa eine große Volksverſammlung behufs Wahl eines Königs
ſtatt. In Anweſenheit ſämtlicher auswärtiger Repräſentanten drückte
Malietoa ſich in einer Rede anerkennend über Mataafa aus und
erklärte, er ſei entſchloſſen, Mataafa das Ruder des Schiffes zu
laſſen und nur den Poſten eines Vicekönigs zu behalten. Es ver=
lautet
, Deutſchland habe ſich geweigert, Mataafa anzuerkennen, ob=
gleich
es ſich bereit erklärte, Malietoa als König zu billigen.
DJänemarſt. Der König und die Königin haben am 15. nach=
mittags
4¼ Uhr die Reiſe nach Athen angetreten.
Itaſien. Miniſterpräſident Crispi hielt bei dem am 14. abends
ihm zu Ehren in Palermo veranſtalteten Bankett die angekündigte
Programmrede. Crispi hob unter lebhafteſtem Beifall hervor, die
Regierung habe einen zweifachen Kampf auszufechten und zwar
auf dem Felde der nationalen Einheit und dann in Bezug auf die
Freiheit des Geiſtes. Trotz der Klagen und Drohungen von innen
und von außen werde Rom unantaſtbar italieniſch bleiben. Die
Regierung habe der Kirche die unbeſchränkte Ausübung ihrer

203
religiöſen Befugniſſe zugeſichert, vorausgeſetzt, daß ſie ſich näh
die Rechte der Nation miſche. Die Vernunft fordere alle Wäi
von gereiften Anſchauungen auf, ſich von den Verfechtern de
ordnung, der nationalen Zwietracht und der ſozialen gerrüttin
trennen. Der Bruch der Handelsbeziehungen mit Frankreich
ſich unabhängig von dem Willen und von der Volitik der italiey
Regierung vollzogen und ſei die Folge eines von Frankreich
nommenen Verfahrens, in Erwartung des Ablaufs des
furter Vertrags alle ſeine Handelsbeziehungen abzubrechen
mißlichen wirtſchaftlichen Verhältniſſe Italiens ſeien übrigens
allein dieſem Bruche zuzuſchreiben. Der Differential=Tarif zu
Frankreich und Italien werde aufgehoben werden, ſobalg
Parlament die Regierung dazu ermächtige. Die ganze Welt
der Markt für Italien ſein; übrigens fange die wirtſchaftliche
bereits an, ſich zu beſſern. Crispi ſtellt in Abrede, daß di=
wärtige
Politik Italiens eine Volitik des Größenwahns,
Imperialismus, daß ſie knechtiſch oder herausfordernd ſei
beſitze den Größenwahn Mazzinis, Victor Emanuels, Garill.
Treu den Grundſätzen der Tugenden, denen Italien ſeine We=
geburt
verdanke, werde es den jungen Nationalitäten beiſtehen
zu entwickeln, ſich zu befeſtigen und die Herren ihres Geſh
zu bleiben. Es ſei der Regierung gelungen, den militäm
Unternehmungen in Afrika einen entſchieden friedlichen Chen
zu verleihen. Ein Fürſt, der Italien gegenüber nie ſein
gebrochen, reiche ihm ſeine Hand. Ein großes Königreich
ſich ſeinem Handel, ein unermeßliches Gebiet ſeiner Kolons
eröffnen. Wie könne man die Politik der Regierung knechtiſch
herausfordernd nennen, eine Politik, die Italien geſtatte, m
erſten Seemacht der Welt, mit den größten Mächten des Feſtl=
auf
gleichem Fuße zu verhandeln, eine Volitik, welche den
Wilhelm nach Italien geführt habe und ihn jetzt zum zweiten
dorthin bringen werde!
In einer am 15. abends in der demokratiſchen Vereinigtn,
Palermo gehaltenen Anſprache, kam Crispi auf ſeine geſtrige=
zurück
und ſagte er ſchätze ſich glücklich, erklären zu können
Friede ſei geſichert. Italien brauche den Frieden, es fürcht
den Krieg nicht und werde dieſen nicht provocieren.
General Baldiſſera hat, wie es heißt, neuerdings dringer
Enthebung von ſeinem Poſten als Oberbefehlshaber und Gouven
von Maſſauah nachgeſucht. Durch einen Nachſchub von 400 Ac
der am 25. Oktober von Neapel abgeht, erhält das afrike
Corps wieder ſeine volle Stärke von 5000 Mann. Es hatte
aus dem ſtehenden Heere nicht weniger als 11000 Mannz!
Dienſt in Afrika und zur Ablöſung der erſten 5000 Mann,
Kapitulationsfriſt abgelaufen war, gemeldet.
Vortugal. Die Amtszeitung! vom 15. meldet, das Be.
des Königs ſei recht bedenklich. Das Geſamtminiſterium bega
an das Krankenlager nach Cascaes.
Rußtand. Der Kriegsminiſter veröffentlichte eine Ordre,
der in Ausführung des kaiſerlichen Befehls vom 18. Juni 180
Formierung zweier Artillerie=Regimenter zu je 4 Batterien
ordnet wird.
Buſgarien. Die Regierung hat mit der Länderbank in Li
der ſich wahrſcheinlich deutſche Banken angeſchloſſen haben,
Anleihe von 25 Millionen abgeſchloſſen. =10 Millionen ſind ſaſ.
der Reſt in zwei Naten zu bezahlen. Alle Nebenkoſten trägt.
Länderbank, der die bulgariſchen Eiſenbahnen Bürgſchaft len
Der Bertrag wurde in Wien von Natſchewitſch abgeſchloſſen
am 14. in Sofia vom Finanzminiſter Sallebatſchew unterzei;
Cürket. Der deutſche Botſchafter v. Radowitz, hat der P
vertraulich mitgeteilt, daß der Beſuch des deutſchen Kaiſer=
keinerlei
politiſchen Zwecken verbunden ſei und nur den perſön
Wünſchen Kaiſer Wilhelms entſpringe.
Eine beſondere Kommiſſion unter dem Vorſitze Munir Pa-l
beſtehend aus Agab Paſcha und anderen hohen Beamten, W.
beauftragt, das Ceremoniell für den Empfang des deutſchen K=
eſtzuſtellen
. Fuad Paſcha und Achmed Paſcha werden zum E
dienſte befohlen.
Vereinigte Staaten. Die internationale Konferenz der2
uferſtaaten tritt am Mittwoch in Waſhington zuſammen.
Bei dem Feſteſſen in Buffalo am 14. zu Ehren der Deleg½=
des
Pan=Amerika=Kongreſſes toaſtete der Geſandte Chilis au
Union, welche den erſten Schritt zur Verbrüderung Ameriko-
than
habe. Der Geſandte Perus beglückwünſchte ſeinen Kook
zu dieſen Worten und ſchüttelte demſelben die Hand, was
Begeiſterung hervorrief.

Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 17. Oktober.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen geſterm
Oberſtlieutenant z. D. Balſer, den Major 3. D. v. Homberg zu:
Kommandeur des Landwehrbezirks I. Darmſtadt, den Hauptt!
a. D. v. Berswordt=Wallrabe, den Hauptmann Freiherrn Xl=
v
. Diersburg vom Garde=Jäger=Bataillon, den Premierlieut=n
der Landwehr=Kavallerie 1. Aufgebots vom Landwehrbezirk

[ ][  ][ ]

71

Theaterrepertoire. Am 20. Oktober:Der Trompeter! Am
fEih bigenie auf Tauris= und Der Cyclop=
Am 24.: Das
fugeld. Am 25.: Die wilde Jagd: Am 27. Oberon-
flld
.-Krieg im Friedenv. Am 31.: Die Puritaner' Ineu einſt.).
hl. Movember: Königslieutenantv. Am 3.: Die Meiſterſinger=
kio
bereitung: Der Schwabenſtreich. Richard III- Da=
tAort
.
Der Trompeter von Sälkingen! von Neßler, deſſen Auffüh=
ufur
Sonntag. den 20. d. Mts., vorgeſehen iſt, gehört zu den
ſltſten Opern auf dem Repertoire und wird bei ſeiner dem=
ſigen
Aufführung ſchon zum 18. Male gegeben.
h. Der evangeliſche Kirchengeſangverein wird Sonntag, den
uktu ber, abends 6 Uhr, in der hieſigen Stadtkirche eine gottes=
lntkiche
Feier veranſtalten, bei der nach dem Präludium in
fr von J. S. Bach folgende Chöre geſungen werden: 1) Choral:

auf ihr Reichsgenoſſenz; 2 Wie lieblich ſind auf den
2

ken-, Motette von E. F. Richter: 3) Fröhlich ſoll mein Herze
nzei; 4) Nun leb mein Seel dem Herren, geſungen von der
llichule; 5) Ich will dich lieben, meine Stärke; 6) In unſeres
iäis Namen, geſungen von der Chorſchule; 7) Morgenglanz der
Uflät. Der Zutritt zu den unteren Räumen der Kirche findet
uſägeItlich ſtatt, jedoch nur gegen Vorzeigung von Karten, die
7nug. den 19. Oktober, nachmittags 2 Uhr, im Pädagoggebäude
(=Axrwachſene ausgegeben werden. Für ſolche, die einen Beitrag
5 ½fr.rchenchorſchule zahlen, ſind Karten zurückbehalten, welch=
5 7az. den 18. Oktober, bei Herrn Buchhändler Waitz in Empfang
Eumen werden können. Freiwillige Beiträge zur Kirchenchor=
lle
bittet man in die Opferſtöcke einlegen zu wollen.
Am Sonntag, den 20. ds. Mts., findet ein Ausflug der
ſhen Sektion des Odenwaldklubs ſtatt. Abfahrt hier mit dem
b be Uhr 54 Min. der Main=Neckarbahn nach Weinheim, von
hu Fuß über den Geyersberg-Eichelsberg-Hohe Straße nach
ehhelberg. Daſelbſt Zuſammenkunft mit der Sektion Heidelberg
ſinem durch Bekanntmachung in dieſem Blatte noch näher zu
chnenden Gaſthauſe. Die Beteiligung von Mitgliedern an
t. Sektionen iſt erwünſcht
Die nunmehrige Aktien=Geſellſchaft, vormals Maſchinen=
Akrvon Gebrüder Seck, wird nach dem 7T. A. im kommenden
johr ihre noch in Ober=Urſel befindlichen Werkſtätten, woſelbſt
tſächlich die Hartgußwalzen für Mühleneinrichtungen fabriziert
hen, ebenfalls hierher verlegen.
Die Ziehungsliſte der Pferdemarktlotterie liegt auf der Expe=
hn
d. Bl. zur Einſicht auf

6 Die 8eit der Erholungsreiſen und Sommerfriſchen iſt vorüber,
Ausgeflogenen ſind in ihre heimiſchen Neſter zurückgekehrt und
m es ſich dort wieder behaglich eingerichtet. Wohl ſind uns
key letzten Wochen von dem gütigen Himmel noch ſo manch=
len
= und ſonnige Tage geſchenkt worden, die unwillkürlich zum
luß der Natur eingeladen haben, wohl iſt gerade die jetzige
mszeit mit ihrer günſtigen Witterung zur Befriedigung der
nzerluſt beſonders geeignet und es wird derſelben denn auch
wecht fleißig gehuldigt, aber der Sommer iſt vorbei und die
fliche Jahreszeit beginnt allmälig in ihre Rechte zu treter
has Thun und Laſſen der Menſchen mehr und mehr zu be=
mien
. Der Darmſtädter iſt naturfreudig und wanderluſtig und
ral da, wohin die Reize der Natur den Strom der Vergnüg
reiſenden führen, findet man auch Darmſtädter Kinder unter
hunt zuſammengewürfelten Touriſtenſchaaren. Aber gewiß iſt

Ar.
hbi Kiedeſel zu Eiſenbach, den Premierlieutenant Scholl vom
nhrällerie=Regiment Nr. 31, den Forſtmeiſter Cellarius von
hm blklinctadt, den Geheimen Kommerzienrat Weintraud und den
Benätſgterat Kraus aus Offenbach, den Landgerichtsrat Hofmann aus
ranhilſtßet, den Rechnungsrat Bonhard, den Lehrer Hüfner aus Rod=
Tülep fſu dan Fabrikanten Schäfer und den Apotheker Kraußer aus
udtkom; den Königlich Großbritanniſchen Geſchäftsträger Hon.
ſhrJocelhn und den Kapitän H. Hechler vom 63. kanadiſchen
ubliſiSSger=Bataillon; zum Vortrag den Staatsminiſter Finger,
öſefhuſmiſterialpräſidenten Weber, den Miniſterialrat Rothe, den
ſle v. Verbandt, den Hoftheaterdirektor Wünzer.
dn) Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben am 13. l. M. den
Alki Großh. Ober=Rechnungskammer, Geheimen Ober= Rechnungs=
äldn
.dwig Strecker auf ſein Nachſuchen unter Anerkennung ſeiner
challuhr igen treuen Dienſte, ſowie unter Verleihung des Charakters
rſuhekeimerat in den Ruheſtand verſetzt.
Se. Könial. Hoheit der Erbgroßherzog haben das Protek=
lalledes
hieſigen Richard Wagner=Zweigvereins übernommen.
Se. Königl. Hoheit der Erbgroßherzog ſind am 15. noch nicht
ſLdu-pzig abgereiſt und werden Sich erſt im Laufe der nächſten
⁄evorthin begeben.
5.J. H. H. die Prinzeſſinnen Victoria und Louiſe von Schleswig=
ßüfn
ſind geſtern Nachmittag 2 Uhr 86 Minuten nach Wiesbaden
unckehrt.
Anſtelle des verſtorbenen Herrn Oberſtabsauditeur Eigen=
hn
wurde Herr Oberlandesgerichtsrat Heinzerling zum Präſi=
ſſn
des heſſiſchen Hauptvereins der Guſtav=Adolf=Stiftung

203
2891
auch ſchon mancher Darmſtädter in die Heimat zurückgekehrt mit
der Ueberzeugung. daß
ſo viel ſchöne Gegenden man auf der
Reiſe ſieht und ſo anſprechend ſich größere und kleinere Städte
auch zeigen - unſere Vaterſtadt doch auch ein recht hübſcher Platz
iſt, der hinter ſo manchem viel mehr gerühmten nicht zurückzuſtehen
braucht, und daß Dasjenige, was die Natur in unſerer näheren und
ferneren Umgegend bietet, ſich in vieler Hinſicht den geprieſenſten
Gegenden an die Seite ſtellen kann! Dieſe Rückbetrachtungen ſollen
bei Leibe nicht die Wander= und Reiſeluſt in die Ferne angreifen,
die uns nun einmal im Blute ſteckt und gewiß auch ihre volle Be=
rechtigung
hat - ſie ſollen nur an die Liebe zur Heimat erinnern
und ins Gedächtnis zurückrufen, was wir an ihr haben und wie es
zu unſeren ſchönſten Lebensaufaaben gehört, dieſe Liebe zu pflegen,
aber auch, wo ſich paſſende Gelegenheit findet, ſich nach außen kund
zu thun. Denn es iſt eine viel beſtätigte Thatſache, daß Fremde,
welche unſere Stadt, unſere Bergſtraße und unſeren Odenwald
näher kennen gelernt haben, es nicht recht begreiflich fanden, daß
der Darmſtädter von ſeiner Vaterſtadt und den Naturſchönheiten
ihrer näheren und weiteren Umgebung ſelbſt allzu beſcheiden ſpricht.
4. Mainz, 15. Oktober. In der militäriſchen Konſervefabrik
hier, in welcher nach mehrmonatlicher Unterbrechung geſtern wieder
die erſten Schlachtungen vorgenommen worden ſind, iſt heute unter
den Arbeitern wegen Lohnreduktion ein Streik ausgebrochen.
St. Frankfurt, 11. Oktober. (Opernhaus.) Frau Marcella
Sembrich begann geſtern abend als =Aminer in der Oper Die
Nachtwandlerin' von Bellini ihr leider nur kurzes Gaſtſpiel. Die
hier ſchon früher gefeierte Künſtlerin erzielte auch dieſes Mal
wieder einen großartigen Erfolg. Das trotz erhöhter Eintritts=
preiſe
ſehr zahlreich erſchienene Publikum ergötzte ſich an dem
blendenden Stimmmaterial der Dame. Ihre Koloraturfertigkeit,
ſowie die ſpielende Leichtigkeit, mit welcher ſie in den höchſten Lagen
den ſchönen Ton bringt, iſt als unübertrefflich zu bezeichnen. Auch
unſere einheimiſchen Kräfte leiſteten ſehr Befriedigendes und ver=
dienen
die Herren Naval EElvin), Nawiansky (Rudolph) für die
gute Durchführung ihrer Rollen lobende Erwähnung. Die kleineren
Vartien fanden ebenfalls genügende Wiedergabe, ſo daß ſich die
Geſamtaufführung zu einer muſterhaften geſtaltete.
St. Frankfurt a. M., 15. Oktober. Unſere Kunſtkreiſe waren
vorgeſtern und geſtern zur Beſichtigung der neuen Bangel'ſchen
Gemäldeſäle an der Neuen Mainzerſtraße geladen. Die ebenſo
praktiſch wie elegant ausgeſtatteten Räume bergen zur Zeit eine
reiche Sammlung von Gemälden erſter Meiſter, u. a. auch das
Koloſſalgemälde Kaiſer Wilhelm, der ſiegreiche Gründer des Deut=
ſchen
Reiches von Profeſſor Ferdinand Keller in Karlsruhe, deſſen
Beſichtigung allein ſchon den Beſuch lohnt.
Frankfurt, 15. Oktober. Die Trambahn nach Rödelheim
konnte heute nicht dem Verkehr übergeben werden, da die Arbeiten
noch nicht beendet ſind und noch etwa 14 Tage dauern werden.
München, 15. Oktober. Der Prinz von Wales ſamt Ge=
mahlin
ſind mit dem Prinzen Victor und Georg und den Prin=
zeſſinnen
Victoria und Maud geſtern Abend 8½ Uhr hier einge=
troffen
und wurden vom engliſchen Geſandten am Bahnhofe
empfangen. Die hohen Herrſchaften, welche im Hotel Bellevue
abgeſtiegen waren, empfingen den Beſuch der Herzogin Max Emanuel
in Bayern und reiſten mittelſt Extrazuges zunächſt nach Venedig
heute weiter.
Verlin, 15. Oktober: Das Aelteſtenkollegium der Berliner Kauf=
mannſchaft
beſchloß geſtern, zur Förderung des Rhein=Moſel=
Elbekanal=Proiektes einen Beitrag zu leiſten.
Danzig, 15. Oktober. Soweit bekannt, trifft die Derſhawa
mit der ruſſiſchen Kaiſerin heute abend oder morgen früh
in Neufahrwaſſer ein. Kaiſer Alexander, welcher mittelſt Extra=
zuges
von Ludwigsluſt ankommt, ſetzt ſeine Reiſe gemeinſam mit
der Kaiſerin mittelſt Eiſenbahn nach Petersburg fort. Von den
Behörden ſind bereits Sicherheitsmaßregeln getroffen. Kaiſer
Alexander reiſt mit ſeiner Gemahlin über Kreuz=Bromberg= Eydt=
kuhnen
nach Petersburg zurück.
Ludwigsluſt, 15. Oktober. Kaiſer Alexander ſprach ſich
über ſeine Aufnahme in Berlin wiederholt außerordentlich
befriedigend aus. Die Abreiſe Kaiſer Alexanders und des
Großfürſten Georg mit dem kaiſerlichen Hofzuge erfolgte heute
Abend um 6½ Uhr; heute vormittags 10½ Uhr reiſten der Herzog
und die Herzogin von Edinburg mit dem Prinzen Alfred zu längerem
Aufenthalt nach Coburg.
Bergeborbeck, 15. Oktober. Auf der Zeche Helene Amalie
erfolgte eine Kohlenſtaub=Exploſion, bei der 2 Arbeiter Ver=
brennungen
erlitten.
Klagenfurt, 15. Oktober. Infolge Schneefalls im Gebirge kam
das Hochwaſſer zum Stillſtand, teilweiſe zum Rückgang. Der
Eiſenbahnverkehr iſt bis Linz wieder aufgenommen.
Breslau, 15. Oktober. Der auf Befehl des Kaiſers vom Miniſter
des Innern eingeforderte Bericht über den Waldenburger
Bergmanns=Ausſtand iſt ſoeben fertiggeſtellt und ſehr um=
fangreich
. Sämtliche beteiligte Behörden ſtimmen in ihrem Urteil
weſentlich überein.

[ ][  ]

2892
Hr.
Bremen, 15. Oktober. Der prächtige neuerbaute Central=
bahnhof
wurde heute früh 6 Uhr dem Verkehr übergeben. Die
erſten ein= und ausfahrenden Züge waren feſtlich geſchmückt. Eine
große Menſchenmaſſe war anweſend.
Innsbruck, 15. Oktober. Die Berichte über das Hochwaſſer
gewähren ein frauriges Bild der Zerſtörung. In Neumarkt ſteht
die Kirche und der Untermarkt unter Waſſer, die Lebensmittel wer=
den
den Bewohnern auf Flößen zugefuhrt. Salurn ſteht faſt ganz
unter Waſſer, in vielen Orten werden vom Militär Schutzbauten
aufgeführt. Aus dem meiſten Bezirken wird beſſere Witterung ge=
meldet
und das Sinken des Waſſers erwartet. Im Süden des
Landes iſt der Eiſenbahnverkehr wieder hergeſtellt. während er
zwiſchen Lienz und Abraltersbach noch unterbrochen iſt.
Kopenhagen, 16. Okt. Die Derſhawa' iſt mit der Kaiſerin
von Rußland, durch dichten Seenebel bisher zurückgehalten,
heute früh acht Uhr abgeſegelt.
Paris, 14. Oklober.
Geſtern erreichte der Beſuchder Aus=
ſtellung
die höchſte Zahl ſeit der Eröffnung, es wurden 387875
Eintrittskarten abgegeben, deren Preis heute auf 30 bis 35 Cen=
times
geſunken iſt. Das Gedränge war furchtbar, namentlich abends
bei dem Springbrunnen. Mehrere Aufſeher wurden mißhandelt,
einer zu Boden geworfen und derart mit Füßen getreten, daß man
ihn forttragen mußte. Den Prinzeſſinnen Amalie und Feo=
dora
von Schleswia=Holſtein, der Tante und der Schweſter
der deutſchen Kaiſerin, hatte, wie Figarou mitteilt, der Haupt=
inſpektor
der Ausſtellung Plätze auf dem Balcon des Mitteldomes
angewieſen, von wo ſie die Beleuchtung ungeſtört betrachten konnten.
Genua, 15. Oktober.
Das aus ſieben Schiffen beſtehende per=
manente
italieniſche Geſchwader traf geſtern Nachmittag
von Spezzia hier ein und wechſelte mit dem geſtern von San Remo
eingelaufenen deutſchen Geſchwader Salutſchüſſe.
New=York, 15. Oktober. In den hieſigen Hauptſtraßen herrſchte
geſtern Nacht infolge Schließung der Lichtſtrömungen ſeitens der
Elektricitäts=Geſellſchaften tiefe Finſternis. Die Ge=
ſellſchaften
liegen mit der Stadtverwaltung in Streit wegen des
gefahrdrohenden Zuſtandes der überirdiſchen Drahtleitungen, durch
welche bereits mehrere Perſonen getötet worden ſind.
Großherzogkiches Hoftheater.
Antiker Drameneyelus.
Erſter Abend.
B. A. Von der Anſchauung, welche die Romantiker über die
drei griechiſchen Tragiker in die Litteratur einführten und nach
welcher Euripides bereits den Niedergang, den Verfall des
Dramas bezeichnen ſoll, kommt man doch allgemach zurück. Den
Schöpfer der Medea;, der Iphigeniendramen ꝛc. begreifen wir
jetzt aus einem ganz anderen Geſichtspunkte, wie z. B. auch ſein
großer Zeitgenoſſe Cophokles, der ſich nicht darin finden konnute,
daß Euripides die Menſchen darſtelle, wie ſie in Wirklichkeit ſeien.
Wenn ſeine Stärke in der Individualiſierung der Charaktere, in der
ſpannenden Verwicklung, in der Konzentration der dramatiſchen
Wirkungen beruht, weshalb Ariſtoteles ihn ja auch den tragiſchſten
der Dichter nennt, ſo lernen wir den Euripides kennen als einen
Geiſt, der bereits als Vermittler zwiſchen der antiken Weltanſchauung
und den Gedanken und Empfindungen daſteht, die wir uns gewöhnt
haben als moderne; anzuſehen.- Wenn auch der Hauptſache nach
Jphigenie in Aulis; in dem Grunde antiker Lebensanſchauung
wurzelt, können wir uns mit den Charakteren doch ſehr wohl ver=
ſtändigen
, ohne erſt lang und breit die Erinnerung an die althelle=
niſchen
Sitten und Einrichtungen zu Hilfe nehmen zu müſſen. Die
Iphigenie ſelbſt, obwohl trotz des Heroismus. weit mehr ein naiver
als ein ſentimentaler Charakter liegt ſo klar vor uns wie eine
Goetheſche Frauengeſtalt. Ihre Luſt am Leben, ihr heftiger Kampf
Um dasſelbe, der ſich in der ſinnverwirrenden Todesangſt ſogar zu
dem Paradoxon verſteigt: Beſſer in Schande leben, als bewundert
ſterben. - iſt nicht nur griechiſch, ſondern auch menſchlich und
daher wahr für alle Leiten. Wie käme es denn einer geſunden,
jungen Natur in die Seele, ſich kampf= und klaglos dem Leben in
der Sonne abzukehren und die Schatten des Hades zu ſuchen?
Diejenigen, welche es tadeln, daß Iphigenie nicht ſofort freudigen
Verzicht auf das Leben leiſtet, geben einem abſtrakten Tugendideal
den Vorzug vor einem Weſen von Fleiſch und Blut. Nach dem
heftigen Ringen des jungen, zarten Geſchöpfs um die ſüße freund=
liche
Gewohnheit des Daſeins, wirkt die innere Wandlung, welche
anhebt mit den Worten: Kein Menſch muß das Unmögliche er=
zwingen
wollen .. , um ſo ergreifender, trägt der Entſchluß das bei dem herben Verluſte unſeres innigſtgeliebten Töchterchen/
Opfer zu werden, welchen Iphigenie im klaren Blick auf das Heil
für ihr Vaterland faßt, den unverkennbaren Stempel der Echtheit.
Es iſt eine ſtille, einfache Größe in dieſem allen, ein ſittlicher
Sieg ohne jeden Scheinprunk! Wir müſſen geſtehen, daß Fräul.
v. Felden als Trägerin der Titelrolle in allem den richtigen Ton
fand, und uns ein edles, klares Bild der griechiſchen Jungfrau vor
Augen ſtellte. Die drei Phaſen der Rolle, die frohgeſtimmte, zärt=
liche
Tochter, welche bei ihrer Ankunft für den Vater ſo gute und

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kluge Worte hat, die entſetzte, leidenſchaftlich um Schonung
Jungfrau und endlich die Heldin welche ihr Haupt wilh,
Todesſtreich bietet, dieſe drei Phaſen wurden von der Kön
mit viel Wahrheit und Wärme erfaßt und auch in einem
aliederten Vortrage zu Gehör gebracht. Die Worte:
Jovis! Schöner Stral des Tages l Ein ander Leben thut Fa
jetzt auf, zu einem andern Schickſal ſcheid ich über. Geliebte R
fahre wohl1 bedeuteten den krönenden Abſchluß einer ſchönn
zelleiſtung und gleichzeitig den einer Aufführung, um die ſich
Mit der Geſäh
und Künſitler gleich verdient gemacht baben.-
Klntämneſtra ſteben wir auf dem eigentlichen Gebiete der 1.
deiſchen Muſe. die in der Zeichnuna wilder, trotziger Cheud
ihre Hauptſtärke hat. Die Luſt zu Skevſis und zerſetzender!
iſt es beſonders. was die Ethik des Dichters von der ſeine
großen Vorgänger unterſcheidet. Giebt es Götter ſo mußel
wohl ergehen, giebt's keine - warum leid ich ?o läßt er die Eh.
neſtra ſagen.-Sophokles hätte einem ſolchen Gedanken ſch
Worte verliehen.
In der Klytämneſtra wie ſie uns die -Iphigenie in
vorführt, ſteckt ſchon etwas von derjenigen, welche wir dann anzl
Elektra' kennen lernen. Die Darſtellung des Frl. Berl, Le
ganz im Geiſte der Rolle bielt, betonte dies auch nicht unnm
und legte einen entſchiedenen Accent auf den Satz: 2, der ſmn
Agamemnon) ſoll ſchwer genug an dich erinnert werden:. Agam
iſt in dieſer Tragödie weniger der Völkerfürſt als der ſch
haltloſe Menſch. Herr Dalmonico giebt die Rolle den
entſvrechend dem Bilde, welches Menelaus von dem Brude
wirft. Die Unterredung zwiſchen den beiden Atriden gehört übnd
zu den Stellen der Tragödie. welche ſehr wenig im Kothurrnäh
einherwandeln, man könnte ſie, was die Form anlangt, recä
in ein modernes Stück verpflanzen. Herr Edward behändel
Menelaus in dem durch die Worte vorgeſchriebenen Tone.
Achill des Euripides iſt auch nicht völlig Homers göttlicher 5
wennſchon ein gewiſſer Glanz von ihm ausgeht. Die großmm
Geſinnungen des jungen Fürſten fanden durch Herrn Hacke
ſtilvolle Interpretation. Von dem Chor, welcher bei Gur ülh
eine ſehr untergeordnete Rolle einnimmt, läßt ſich nur ſagem
die Sätze, welche ihm zuerteilt ſind, in der richtigen Weiſeth
getragen wurden. Zwei Stunden dauerte die Aufführung, v
bei einem griechiſchen Drama bekanntlich durch kein Fallern
Vorhangs Unterbrochen wird. Es waren Stunden erbeb l
Genuſſes. Die Hörerſchaft ſchien unſerer Anſicht und zollteh
Darſtellern reichen Applaus.

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Hlatt jeder beſonderen Anzeige.
Verwandten, Freunden und Bekannten widmen
die traurige Nachricht von dem heute Nacht erfolgter/
Ableben unſerer guten Schweſter, Schwägerin und Tant=
Conradine Hoack,
Wittwe des verſtorb. Großh. Hofgärtners
Hartin Noaok.
Namens der trauernden Hinterbliebenen:
Wilhelm grodhaus.
Darmſtadt, 16. Oktober 1889.
Die Beerdigung findet ſtatt Samstag den 19. Oltoben
Vormittags 9 Uhr, vom ſtädt. Hoſpital aus.

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Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Theilnahme, die u
EIs2
von allen Seiten zu Theil wurden, ſowie für die reich
Blumenſpenden ſagen wir hiermit unſern beſten Dank.
Darmſtadt, den 16. Ottober 1889.
Valentin Schmitz, Schreinermeiſter,
und Frau, geb. Balkner.

Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwontlich für die Redakion: Carl Wittis.