Darmstädter Tagblatt 1889


15. Oktober 1889

[  ][ ]

end.
l=
Sceun
ſemblei
der ſl.

4.

Aoonnementspreis
neljährlich 1 Mark 50 Pf. md
An vgerlohn. Auswärts werden von
dn Poſtämtern Beſtellungen ent=
eprugenommen
zu 1 Mark 50 Pf.
ſro Quartal inck. Poſiaufichlag
od.

152. Tahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:

4 201.

Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.

Dienstag den 15. Oktober.

Amtliche Nachrichten des Großherzoglichen Kreisamts Darmſtadt.
1. Durchſchnittsmarktpreiſe bei Militärlieferungen für September 1889: Hafer 18 Mt., Heu 6 Mk., Stroh
Mk. per 100 Kilogramm.
2. Genehmigte Verlooſung: Unternehmer: Mainzer Bieyele=Club von 1883 12000 Looſe 1 Mk. Verlooſung
4 Fahrrädern und Fahrrad=Utenſilien. Verlooſungstermin 21. Dezember d. V.
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Die Bezirke der Fabrikinſpectoren.
Nachſtehende Verfügung Großherzoglichen Miniſteriums des Innern und der Juſtiz vom 30. September 1889 wird
ermit zur allgemeinen Kenntniß der Intereſſenten gebracht.
Darmſtadt, am 10. Oktober 1889.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
v. Marquard.
112294
B e k a n n t m a ch u n g,
die Bezirke der Fabrik=Inſpektoren betreffend.
Nachdem das Großherzogthum in zwei Fabrik=Auſichtshezirke eingetheilt worden iſt, wird dies mit dem Anfügen zur
foutlichen Kenntniß gebracht, daß der Aufſichtsbezirk I, beſtehend aus der Provinz Starkenburg und dem Kreiſe Worms, dem
mßherzoglichen Fabrik=Inſpektor Möſer zu Darmſtadt und der Aufſichtsbezirk II., beſtehend aus den Provinzen Oberheſſen
Rheinheſſen, mit Ausnahme des Kreiſes Worms, dem proviſoriſchen Fabrik=Inſpekior Kraus zu Darmſtadt überwieſen
uden iſt.
Damſtadt, den 30. September 1889.
Großherzogliches Miniſterium des Innern und der Juſtiz.
Köhler.
Finger.
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Straßenbahn=Berufsgenoſſenſchaft.
Es wird hiermit zur Kenntniß der Betheiligten gebracht, daß die Straßenbahn=Berufsgenoſſenſchaft für die Provinz
hlarkenburg zum Vertrauensmann den Herrn Behringer, Director der Frankfurter Trambahn in Bockenheim und zum
Hellbertreter desſelben den Herrn Prins, Director der Frankfurt-Offenbacher Trambahn=Geſellſchaft, Oberrad bei Frank=
ut
a. M. ernannt hat.
Darmſtadt, den 8. Oktober 1889.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
[12295
v. Marquard.

Bekanntmachung.
Die Pflaſterung der Fahrbahnen:
vor der Südſeite des Empfangsge
bäudes der Heſſ. Ludwigsbahn,
h in der Caſerneſtraße, zwiſchen Bleich=
ſtraße
und Friedrichsſtraße,
A im Wege der Submiſſion vergeben
urden.
Offerten ſind bis
Freitag den 18. Oktober,
Vormittags 10 Uhr,

bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen
auf dem Tiefbauamt, Zimmer Nr. 26,
zur Einſicht offen, bei welchem auch die
Formulare für die Offerten zu erheben/
ind.
Darmſtadt, am 11. Oktiober 1889.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. O.=B.:
Riedlinger, Beigeordneter. 12168

Bekanntmachung.
In unſer Genoſſenſchafts=Regiſter
wurde eingetragen:
Der Landwirthſchaftliche Conſum=
Verein Erzhauſen, eingetragene Ge=
noſſenſchaft
, hat ſich durch Beſchluß
der Generalverſammlung vom 11.
September 1889 aufgelöſt.
Darmſtadt, den 11. Otober 1889.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt II.
Dr. Weiß.
[12226
413

1889.

[ ][  ][ ]

2854

Nr. 201
ekanntmachung.

Betreffend: Die Fortbildungsſchule für die aus der Vollsſchule enllaſſene männ=
liche
Jugend.
Die hieſige Fortbildungsſchule wird den Unterricht für den Winter 1889-90
Dienstag den 22. Oktober l. Js., präcis 7 Uhr,
beginnen. Derſelbe wird an 4 Wochentagen, Montag, Dienstag, Donnerstag und
und Freitag, Abends von 79 Uhr, ſtattfinden und zwar für die Schüler des
früheren Stadtbezirkes Darmſtadt im Schulhaus auf dem Ballonplatz, für
die Schüler der vormaligen Gemeinde Beſſungen im Schulhauſe in der
Ludwigshöhſtraße.
Zum Beſuche dee Fortbildungsſchule geſetzlich verpflichtet ſind alle diejenigen
Knaben, welche in den Jahren 1887, 1888 und 1889 aus den hieſigen Voltsſchulen
entlaſſen worden ſind, oder nach ihrer Entlaſſung aus Schulen anderer Gemeinden
ſich hier aufhalten, ohne anderen genügenden Schulunterricht zu genießen. Geſuche
um gänzliche oder zeitweiſe Befreiung vom Beſuche der Fortbildungsſchule ſind, bei
Meidung der Nichtberückſichtigung. alsbald und jedenfalls vor Eröffnung der Fort=
bildungsſchule
ſchriftlich an Großh. Kreis=Schul=Commiſſion Meckarſtraße Nr. 3)
zu richten und muß bis zur erfolgten Entſcheidung dieſer Behörde die Fortbildungs=
ſchule
beſucht werden. Die Geſuche müſſen von den Schülern ſelbſt verfaßt, ge=
ſchrieben
und unterſchrieben ſein. Sie müſſen Angaben enthalten über: Heimaths=
ort
, Namen und Geſchäft der Eltern, ſeitheriger Schulbeſuch, dermalige Beſchäf=
tigung
des Schülers und beſondere Gründe, aus welchen die Dispenſation bean=
ſprucht
wird, insbeſondere Art und Stundenzahl etwaigen anderen Unterrichts und
Perſon des Lehrers.
Die Schlier der an die Knaben=Mittelſchule anſchließenden beſonderen Fort=
bildungsſchule
ſind, ſo lange ſie die letztere regelmäßig und mit Erfolg beſuchen,
von der allgemeinen Fortbildungsſchule befreit. Dasſelbe gilt von Denjenigen,
welche ſich als Schüler der Handwerkerſchule oder der kauſmänniſchen Fortbildungs=
ſchule
ausweiſen. Andere Dispenſalionen werden nur unter ganz beſonderen Um=
ſtänden
ertheilt.
Die Eltern ſchulpflichtiger Knaben oder deren Stellvertreter, ebenſo Dienſt=
herrſchaften
und Lehrheiren, welche ſchulpflichtige Knaben im Dienſt oder in der
Lehre haben, ſind Kraft Geſetzes verpflichtet, dieſe Knaben zum Beſuche der Fort=
bildungsſchule
anzuhalten (Art. 24 des Schulgeſetzes und 8 120, Abſatz 2, der
deutſchen Gewerbeordnung). Die Behauptung, der Schulpflichtige ſei zur Zeit des
Unterrichts im Geſchäfte der Eltern, Lehrherren oder Dienſtherrſchaft unentbehr lich,
kann nicht zur Entſchuldigung dienen, vielmehr iſt den Schülern die zum Beſuche
der Fortbildungsſchule nöthige Zeit und zwar ſelbſtverſtändlich in der Ausdehnung
zu laſſen, daß ſie ſich vor Beginn des Unterrichts genügend waſchen, ankleiden und
eſſen können. Zuwiderhandlungen werden mit einer Polizeiſtrafe von 2 bis 20 M.
beſtraft (Art. 25 des Schulgeſetzes). Unentſchuldigte Schulverſäumniſſe unterliegen
den geſetzlichen Schulſtrafen (ie 20, im Wiederholungsfalle 40 Pf.), welcke nöthigen=
falls
durch Haft nach Maßgabe der 88 28 und 29 des Reichsſtrafgeſetzbuches voll=
ſtreckt
werden. Außerdem erſolgt zwangsweiſe Abholung in die Schule, woſür je
10 Pfg. ſofort an den Abholenden zu entrichten ſind.
Die Fortbildungsſchüler aus den Jahren 1887 und 1888 haben ſich
Dienstag den 32. Oktober, präcis 7 Uhr, zum Beginn des Unterrichts in den
obengenannten Schulhäuſern einzufinden, während die im Jahre 1889 aus der
Schule entlaſſenen Schüler, um in Abtheilungen der Schule eingereiht und für
den am folgenden Tag beginnenden Unterricht inſtruirt zu werden, ſich Montag
den 21. Oktober d. J., präcis 7 Uhr, in den Turnhallen der genannten Schul=
häuſer
einzuſtellen haben.
Zu den Eltern, Lehr= und Dienſtherren ſprechen wir auch diesmal das Ver=
trauen
aus, daß ſie den großen Nutzen des der männlichen Jugend unentgeldlich ge=
botenen
Fortbildungsunterrichts erkennen und nach Kräften bemüht ſein werden, die
Zwecke der Schule durch Ueberwachung des Schulbeſuchs und durch Anſpornung der
Schüler zur Folgſamkeit gegen Vorſteher und Lehrer der Schule ſowie Fleiß, Ord=
nung
und guter Sitte in und außerhalb der Schule zu fördern.
Darmſtadt, den 8. Oktober 1889.
Der Schulvorſtand.
Ohly.
12098

Bekanntmachung.
In unſer Genoſſenſchaftsregiſter wurde
eingetragen:
Die Darlehenskaſſe Erzhauſen, ein=
getragene
Genoſſenſchaft, hat ſich

durch Beſchluß der Generalverſamm=
lung
vom 11. September 1889 auf=
gelöſt
.
Darmſtadt, den 11. Oktober 1889.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt II.
Dr. Weiß.
[12297

Bekanntmachnn
In unſer Genoſſenſchaſtsregiſeh=
eingetragen
:
Der landwirthſchaftliche
Verein Pfungſtadt, eingetraif
noſſenſchaft, hat ſeiner Ech
Firma die Bezeichnung mil
ſchränkter Haftpflicht beigell
Darmſtadt, den 11. Oktober 3
Großherzogliches Amsgericht Darrl
Dr. Weiß.

Samstag den 19. d. Mts.,
tags halb 10 Uhr,
ſoll an der Kreuzung der Höll
und Mühlwieſe, Gemarkung
ein Theil der zur Anlage eines
erforderlichen Erdarbeit, insbe
der Heiſtellung eines neuen Bi
und eines Zuleitungs= und
grabens in mehreren Looſen v=
werden
.
Nähere Auskunft ertheilt die
zeichnete Stelle.
Darmſtadt, 13. Oktober 1889.
Großherzogliche Oberförſterei Kran.
Eckſtorm.
f. Gel.

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Weisse Luergbohnen
20
Groso geschälto Erhson
30
Grösste neue Linson
Grüne gospalt. AlgierErbsen 36
90
Neue französ. Julionno
25
Japan. Rois, extra
30, 35 und 40
lava-Reis.
Barolina-Jafelrois, allerbeſter 45=
30, 32 und 40=
30rst0
30
Ariosmehl, gelb und weiß
Arüno Korne, neu, ganz und gemal
8ago, deutſchen und braun Sian
Japioca in Brocken, grob und ſein 28
Knorr's Supponlafeln u. Suppenni
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Pikelchen ꝛc. bewährt u. einen wunde-
zarten
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Einhorn=Apotheke, bei Wilh. W==
Nachf. (Anton Faßbender), Wilhz.
(5
Lehrbach, Ch. Hoppe.
Prima Budrhohlss
[(8S.
empfiehlt
J. Wingeldey.

[ ][  ][ ]

Nr. 201

ekanntmachung

Verſteigerung im hieſigen ſtädtiſchen Pfandhaus, Kirchſtraße 9, beginnt
Montag den 21. Oktober d. Js., Nachmittags 2 Uhr.
m Verzeichniß der zur Verſteigerung kommenden Pfänder liegt 8 Tage lang
egem Büreau, Stadthaus, Rheinſtraße 18, Zimmer Nr. 13, zu Jedermanns
iſſſen.
7nſtadt, den 11. Oktober 1889.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
[2301
Behnnntmuchung.
keirne Königliche Hoheit der Großherzog haben die von der Stadtverord=
eisammlung
vorgeſchlagene Benennung von Straßen im nordöſtlichen Stadt=
ſ
zwar der erſten Parallel=Straße zur Frankfurterſtraße Pfründnerhaus=
der
zweiten Parallel=Straße Mollerſtraße und weiter Allergnädigſt zu
ſlhicr geruht, daß die als Fortſetzung der Straßen weſtlich der Frankfurter=
Ekrſcheinenden Querſtraßen den Namen jener weſtlich liegenden Straßen führen
ſhair bringen dies hiermit zur öffentlichen Kenntniß.
hmſtadt, den 9. Oktober 1889.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.:

Riedlinger, Beigeordneter.

[12302

Verkeigerunga- Anzeige.
rstag den 17. d. Mts., Vormittags von 10 Uhr und
Nachmittags von 2 Uhr ab,
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nchreibtiſch
, 1 complete Schlafgimmer=Einrichtung, 1 complete Kllchen= Ein=
chung
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Darmſtadt, der 14. Oktober 1889.
(12303
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[11854
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Aingtem Erkolg.
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[1292

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Nr. 201

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Hosmos-.
opfochuppenwasser,
gckatert unſchädlich, ein vorzügliches
ſiſſiͤlzur Vertreibung der Kopfſchuppen,
Sſehnen, Haar= und Bartflechten,
du rand kräftigt den Haarwuchs. Zu
bahger. bei Louis Rein Nuchf.
¼es & EgenalI).
(1128
beſter Trocknung erlaſſe
M1l0=
Eäss vorerſt noch per 100 St.
hl. 15 frei ins Haus geliefert.
Millungen erbitte per Poſt an (10974
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Pfund franco Nachn. M. 4.75 bis
112312
M. 5. 50.
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Hügelſtraße 75. (11636
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frei ins Haus die Samenhandlung
Conrad Appel,
Promenadeſtr. 6I.
[11289

Be)
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5
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Imperator
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ſowie der Frankf. Kunſt=
ausſtellung
1 M.,
Ziehung H. Nov., ſind in
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grauen
der Haare verhindert, das Wachs=
thum
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und Haarboden rein und geſchmeidig, be=
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vermiethen. Näheres bei D. Stamm,
Rheinſtraße 5.
[10478
10993) Mathildenplatz 3 Laden
nebſt dritter Stock zu vermiethen.

14

41
M.
i

7 9559) Friedrichſtr. 22. 2 Tr.,
zwei gut möblirte Zimmer per erſten
Oktober an einen Herrn zu verm.
Eha-
v
=.
Auzuuzuumrun

iAtsieu.
9996) Zwei ſchön möbl. Zimmer
zu vermiethen. Näheres Ludwigsſtraße 2
im Kleiderladen.
10784) Kiesſtraße 63 iſt ein ſchönes
Zimmer, auf Wunſch mit Kabinet, möbl.
oder unmöblirt, zu vermiethen. Zu er=
ragen
im mittleren Stock.
10818) Hochſtr. 60 e. m. Z. p. ſofort.
11085) Ballonplatz 7, gegenüber der
Infant.=Caſerne, zwei ſchön möbl. Zimmer,
eignen ſich ſehr für Einj.=Freiw., ſofort
zu verm.
Ga. Hetlinger.
11711) Aliceſtr. 28. 2. Stock, ein
möbl. Zimmer zu vermiethen.
11995) Niederramſtädterſtraße 55
zwei möbl. Zimmer abzugeben.

11901) Ernſt=Ludwigsſtr. 15
3. St. ein möbl. Zimmer mit oder ohy
Penſion per 1. November zu verm.
12065) Kiesſtr. 41 ein gut möbl.
auf ſofort zu verm.
N. Milant.
12116) Marienplatz 7 parterre
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
12240) Promenadeſtr. 38. L.,
chön möbl. Zimmer mit ſeparatem Eis=
gang
am 15. November zu vermiethen.
12241) Ein hübſch möbl. Zimme
kann an 2 Schüler abgegeben werden bi
möglichſt billigem Preis, auf Verlange
mit Penſion.
J. F. Löſſer Hohlerweg 9.
12242) Ein ſchön möbl. Zimme;
zu verm. J. F. Löſſer, Hohlerweg 9.
12246) Saalbauſtr. 41, 1 St. hoch
einfach möbl. Zimmer bill. zu vermiethem
12252) Wienerſtr. 68 ein fein möbll
Zimmer. ſehr preiswürdig, per ſofort.
12320) Roßdörferſtr. 47 ein frdl
möbl. Zimmer an einen Herrn.
12321) Saalbauſtr. 17 1. St. ſchön
möbl. Zimmer mit Penſion ſoſort zu v.
2322) Stiftsſtr. 62 ein möblirtes,
Zimmer per ſofort zu vermiethen.
11
12323) Caſinoſtr. 16 ein möblirtszo hlh
Zimmer zu vermiethen.
12324) Kirchſtraße 10 2. Stock ein
ſchön möbl. Zimmer zu vermiethen.
Ce.er.errerre. eend.

Tür
GosGhattéuolsGnd6.
Der Verkauf lohnender Artikel kann
Reiſenden, welche Gemeinde= Verwal=
tungen
zu beſuchen geneigt ſind, provi=
ſionsweiſe
Ubertragen werden. - Gefl.
Anträge unter Chiffre V. 2158 an
Rudolf Moſſe in Stuttgart. (12000

24

Mal-Unterricht!
Damen, welche ſich an Mal=Unterricht
ljeder Art), betheiligen wollen, werden
gebeten, ſich Louiſenſtraße 36 1. übe=
(12031
Näheres zu erkundigen.

S,

C000000000000000000000000000
8 Einige Damen u. Herren/
8 lönnen noch einer geſchloſſenen
[12255 3
8 Partie beitreten.
8 verdinandine Lösser,"
8
Inſiituts=Tanzlehrerin.
v00000oooooooneooneeonoeooe

17

Kein Complolr
befindet ſich von jetzt ab
Obergaſſe 28.
EGvOT,
W80rg
Weinhandlung. (11796
Fine zuverläſſige Perſon zum Mit=
bewohnen
einer Wohnung geſucht.
5

[ ][  ][ ]

. l
Asann
hein

Nr. 201,

Sehirmfabrihz
F.
Sehlüter
F.
L. P. PChIIEOT,
Carlsſtraße 7,
gegenüber dem Gymnaſium.
Anerkannt die größte und billigſte Bezugsquelle.
Von meiner Saiſon=Reiſe zurückgekehrt, er=
laube
ich mir dem hieſigen Publikum als her=
vorragende
Neuheit von der Hamburger. Aus=
ſtellung
mitgebrachte Elfenbeinſtöcke für Damen
und Herren, ſowie in Schildkrot, echten Gold=
u
. Silbergriffen, zu auffallend billigen Preiſen zu
offeriren.
Alle Arbeiten nur von mir u. meinen Söhnen.
Ueberziehen u. Reparaturen, wie bekannt,
[11625
an jedem Tage.
Wauz
all-Hockar
Ei
Arbefterzüge.
Dem aufgetretenen Bedürfniſſe entſprechend wird bis auf Weiteres vom 15. Ok=
ler
d. J. ab an jedem Wochentage (nicht an Sonn= und Feiertagen) ein Local=
4 mit Perſonenwagen II. Claſſe in folgenden Curszeiten gefahren:
Zug Nr. 43a.
Frankfurt Hptbhf. ab 550 Nachm.

Darmſtadt, 10.

Louiſa
Iſenburg
Sprendlingen.
Langen
Egelsbach
Erzhauſen
Wixzhauſen
Arheilgen
Darmſtadt
Oktober 1889.

559

606
(

613
520


626

631

636

642

an 650

12326
Direction der Main=Neckar=Bahn.

E

¹⁄₈
ſo

58

7. 2 Ludwigsplaz -. m.
M
100*

10
mso-Consorvon;
Arbsen, Spargoln, Schneidebohnon.
Edarautirl prima Waare vam
aus erſten Braunſchweiger und Metzer Fabriken.
Durch bedeutende Abſchlüſſe bin ich in der Lage außerordent=
lſch
billige Preiſe einzuräumen. - Bei größerer Abnahme ent=
rechender
Rabatt.
Gustav Landall,

2 Ludwigsplatz 2.

[12327

hos

penheimo
züge.

Der rrſte Vereinz-Ahrnd
des
Rich. Wagner Lweig-Vereins
aet Samstag den 19. l. Mts., Abends 8 Uhr, in den Näumen der Ver=
Egten Geſellſchaft (Eingang Rheinſtraße) ſtatt.
Der Vorstand.
[12328

3859

Potte Schuppen- und
Opiogol Karpſon
per Pfund 60 Pfg.
Holländ. Schellſiſche
per Pfund 30 Pfg.,
Holländ. Cablian
per Pfund 45 Pfg.
Seexungen M. 1.40,
Lander
70.

Weber,
Phülipp
[12329
Carlsſtraße 24.

rvereererveie.

12330) Ein Mädchen mit guten 3g.,
das gut kochen kann, ſucht Stelle nach
Frankfurt durch Fr. Katzenbach, Kirchſtr. I.

12331) Ein ordentliches Mädchen,
das 2 Jahre in einer Stelle iſt, ſucht
Stelle durch Frau Zulauf, untere Sand=
ſtraße
38.
12332) Ein beſſ. Müdchen ſucht St.
zu größ. Kindern od. als Stütze d. Haus=
frau
nach ausw. Ein 31. Mädchen, das
gut kochen k. u. alle Haus irb. verſt., ſucht
St. in kl. Haush. Frank, Eliſabethenſt. 9.
Haushälterin
mit langjähr. Zeugn. verſehen u. geſtützt
auf gute Empfehlungen, ſucht zur ſelbſt=
ſtändigen
Führung einer Haushaltung
Stelle. Näheres Frau Hahn, Ernſt=
Ludwigsſtraße 9.
[12333
12334) Ein braves Müdchen mit 9.
Zeugn., das gut kochen kann, ſucht ſofort
Stelle durch Frau Katzenbach, Kirchſtr. I.

Fine junge Engländerin, welche etwas
L. Deutſch kann, ſucht Stelle in einer
deutſchen Fam. zu Kindern od. in einem
Inſtitut, um gründl. engl. Unterricht zu
ertheilen. Bei Gelegenheit zum Deutſch=
lernen
wird mäßiges Honorar beanſprucht.
Näheres Wilhelmſtraße 24.
[12335
12336) Ein brabes Mädchen ſucht
Stelle; ein reinliches Mädchen ſucht Aus=
hülfe
oder Laufdienſt durch das Stellen=
büreau
von Steul, Kiesſtr. 31.
ſEeine gewandte Weißzeugnäherin em=
C8 pfiehlt ſich in und außer dem Hauſe.
Soderſtraße 42.
[12293

12272) Ein junger Mann, militärfrei,
im Maſchinenbaufach theoretiſch und prak=
tiſch
erfahren u. welcher längere Zeit eine
kleinere Fabrik leitete, ſucht entſprechende
Stellung. Gefl. Offerten beliebe man
unter G. J. 184 an die Exped. d. Bl.
abgeben zu wollen.

[ ][  ][ ]

2860
12122) Ein junger Commis, mi
allen ſchriſtl. Comvtoirarbeiten betraut,
ſucht Stelle. Gefl. Offerten sub M. S. 60
an die Expedition d. Bl. erbeten.
12337) Ein tüchtiger Schriftſetzer,
im Accidenz=, Tabellen= u. Zeitungsſatz gut
bewandert, ſucht baldigſt dauernde Con=
dition
. Off. unter Typographiau in d.
Expedition d. Bl. niederzulegen.
12275) Ein j. Manu, ged. Militar,
m. ſch. Handſchrift, ſucht baldigſt Stellg.
auf einem Büreau oder Geſchäft, zum Be=
ſorgen
der Ausgänge u. dergl. Wein=
bergſtraße
40.
12338) Ein junger, cautionsfähiger
Mann mit ſchöner Handſchrift ſucht Stelle
als Büreaugehülfe. - Offerten unter
P W. an die Exped. d. Bl.

12339) Ein junges Mädchen kann
Laufdienſt erhalten.
Zu erfragen in der Expeditiön.

12340) Mädchen für alle Arbeit er=
halten
gute Stelle. Korb, Soderſtr. 60.
12283) Eine leidende Dame, welche reiſt,
ſucht ein fein. Mädchen, d. a. Jungfer 'ſchon
in gut. Hauſe war. Sprachkenntn. erw. jed.
n. unbed. Frau Hahn, Ernſt=Ludwigsſtr. 9.
12341) Für ſofort ſuche ich eine
tüchtige, gewandte
Verkäuferin,

die mit der Woll= und Tricot=Branche
durchaus vertraut iſt. Koſt und Logis im
Hauſe. Offerten mit Photographie,
Zeugnißabſchriften u. Gehaltsanſprüchen an
Fried. Kranzbühler,
Neuſtadt a. Haardt.

12342) Ein williges, junges Mäd=
chen
wird tagsüber zu leichten Arbeiten
bei gutem Verdienſt geſucht.
Näheres Expedition.

12343) Für ſofort wird nach Oſthofen
bei Worms ein gut empfohlenes Mädchen
geſucht, das kochen kann und Hausarbeit
verſteht. Zu erfragen Darmſtadt, Mar=
tinſtraße
28 part.
Strohhut=Garnirerinnen
finden dauernde Beſchäftigung bei
A. Rosenthal & Cie..
20 Rheinſtraße 20. (12125

12344) F. e. 3i. K. wird brav., reinl.
Kindermüädchen geſucht. Saalbauſtr.65.

12345) Ein ſtadtkundiger junger
Burſche kann ſofort bei mir ein=
treten
.
C. V. Aiguer, Buchhandlung,
Wilhelminenſtr. 21.

Nr. 201

Noosaneefédie
ONlddh.


45
2
12
ſei,
O
65
S.
8
GS
⁄H₈.
=
Aneckannt beste u. billigte Biarichtung zum orduen u. auſbonahren der Brieſa
25
8
C9
Diese, sovie alle anderen Soennecken'schen Fabritate vorrätig bei=

8

Mölton
2 Heinr. Lautz, SllbihWarsnhdlg. Darmsiat=ſof.

RoRmansonss 1aLI8Ul
Der Unterricht für die geſchloſſenen Partien beginnt: M
den 2l., Dienstag den 22. und Mittwoch den 23. O,
für die Damen um 7 Uhr, für die Herren um 8 Uhr Abend=
W. Da einige Theilnehmer Familienverhältniſſe halber zurücktreten mühth
koͤnnen deren Plätze noch anderweitig beſetzt werden.

ſasthaus zum weissen Sohn'
empfiehlt
Mittagstisch im Abonnement,
zu 60 und 80 Pfg.

G
GRUUUAUéA, Ullula, 1IEIII
Rsſshassarürtes Lager in
G Dentschem umd echt emg
AEschen Strichvollem.
Die von mir eingeführten, auf s ſorgfältigſte ausgeſuch.n
(l22t
9 Qualitäten zeichnen ſich durch
ſrosse Ausgisbigkeit im Verarbeiten,
H
Besondere Haltbarkeit im Tragen & in der Wasche
Echtheit der Farben & Helangen &
H
Büllige Preiss
Daufs vortheilhafteſte aus und bieten ſomit die beſte Gewä
Dfür den Erhalt
K einor in joder Boniohung wirklich guton Wollo. F
9 Hager in Beinlängen und Stümpfen 80n
D Infertgung derselben in Bürzester Leit zul billigsten Prelsen=
goooooooooooaotoooooooooooa

Weitonder=, Zunter= und Lamier=Zund
Dar mſtadt.
Dieſelbe eröffnet mit dem 15. November, gleichwie in den vorigen 32
ihre Fachſchule zum Erlernen der Zimmer=, Holz= und Schriftmalerei
Anmeldungen nimmt der Obermeiſter, Herr Ph. Minkel, Wienersſti
ſpäteſtens bis zum 1. November entgegen, woſelbſt nähere Auskunft über S
11.
geld ꝛc. ertheilt wird.
Donnerstag. 17. und Freitag, 18. Oktol=

iſt mein Geſchäft Feiertage halber geſchloſſen.
. ROdhGclhülld,
Ernſt=Ludwigsſtraße 10. (1

[ ][  ][ ]

2861

Nr. 201
Hgomoine Ronten-Auslall zu Cullgarl.
Gegründet 1833. - Geſammtvermögen 62¾. Millionen Mark.
Anlage von Kapitalien auf ſofort beginnende lebenslängliche Leibreuten:
Jährliche Rente aus einer Einlage von 1000 Mark.
Lebengalter heim Eintritt z. B.: 40 45 50 55 60 65 70 Jahre,
Betrag der Rente: Mk. 64.10 6850 74. - 80.80 8930 10030 11610,
v (eginnen: mit Anſpruch auf den ſich außerdem noch ergebenden Dividendenantheil.
Die Einlagen koͤnnen für jedes Lebensalter und auch mit Rückvergütung gemacht werden, in welch letzterem Falle ſich
mente etwas niedriger ſtellt. Zwei im Leben verbundene Perſonen können gegenſeitig einlegen.
Die Reuten=Coupons lauten auf 31. Dezember leventnell auch 30. Junih und werden durch die Hauptagentur in
n Betrage ausgezahlt.
Das einzulegende Kapital wird auf Reichsbank=Giro=Conto durch die unterzeichnete Hauptagentur koſtenfrei ein=
hr
., auch wird der Verkauf von Werthpapieren zum Tageskurſe übernommen.
Anzahl der Renten=Verſicherten Ende 1888: 13700, welche eine jährliche Rente von Ml. 1224,000 beziehen.
Wir machen auf obige Kapitalanlage (Tafel B) beſonders aufmerkſam, weil es bei dem geſunkenen Zinsfuß vielen
goren, insbeſondere ſolchen, welche lediglich auf das Erträgniß ihrer Kapitalien angewieſen ſind, von Werth iſt, eine Ge=
fleit
zu haben, ihr Einkommen weſentlich zu erhöhen, oder Erſatz für den niederen Zinsfuß zu erhalten.
Statuten, Proſpekte und Antragsformulare, ſowie alle nähere Auskunſt durch die
[1380
General=Agentur Darmſtadt: Vr. Ehert.
Haupt=Agentur Wetzlar: Dr. Heiuzenberg, Buchhalter.

450) Ein in der Küche und Haus=
durchaus
erfahrenes Mädchen wird
einen Haushalt von 2 Perſonen ſoforl
4. WoL ſagt die Exped.

hon angohondon Commis
M Garn= und Kurzwaarenbranche
licht
[1068]
H. Hachenburger Sohn.

251) Einen tüchtigen jüngeren
hie ſucht für dauernde Arbeit
Gustav Schman;
2352) Ein junger Hausburſhi
cht. Wo? ſagt die Expd. d. Bl.
Bäckorgeselten
nſichlen ſich (auch aufs Land).
Der Sprechmeiſter der Innung,
Arheilgerſtraße 37. 12484
üchtige Bauschlossor
ler dauernde Arbeit bei hohem Ver=
uf
in der Herdfabrik
(12155
Gebrüder Roeder.
ſoblige Sohlossel
er ſofort dauernde Arbeit bei
14280) Geiſt, Promenade 39.
4353) In meinem Getreide= u. Pro=
tmn
=Geſchäft iſt eine Lehrſtelle ſofort
heſetzen.
Franz Fehrer,
Neckarſtraße 10.

Tüchiiger Lgond
von einer Leb=Verſ.=Geſ. geſucht.
ſ. sub HW. H. 10 an d. Exp. (2354

9chſenmaul=Zulal,
aufs wohlſchmeckendſte angemacht.
Philipp Wohor,
Carlsſtraße 24. 12355
Sehr billig zu verkauſen: Eine 4 Mtr.
l9. Schrotleiter, eine 2½ M. lange
dopp. Stehleiter, eine 2½ M. lge. einf.
Leiter, 1 Küchentiſch, 1 Küchenanrichte, ein
Gläſerſchrank mit Uhr, 1770 Mtr. breit,
je 25 St. ½ u. Ig Biergläſer, 2 große
Wirthſchaftslampen u. eine Guitarre mit
[12356
Dreiangel. Näheres Exped.
Geſucht in Mitte der Stadt ein
möbl. Parterreuimmer
als Comptoir, mit kleinem Raum für
ſeinige Geräthe. Näheres bei
G. L. Kriegk. (2357
Anſtändige junge Leute
werden bei hohem Verdienſt als Abon=
nentenſammler
, Spiegel=, Uhren= und
Bilderverkäufer ſofort geſucht bei
J. Erunner,
12153) Liebenauſtraße 78. Worms.
Ein zweiräderiges leichtes
Kärruchen
mit verſchließbarem Kaſten zu kaufen ge=
ſucht
. Allee 17.
(12358
Eine anständige Wohnung
im weſtlichen Theile der Stadt von 3 bis:
4 Zimmern, Küche ꝛc. per 1. Noobr.
zu miethen geſucht. Näheres Allee 17
im Büreau.
[12093

12359) Für mein Verlagsgeſchäft ſuche
ich einen jungen Mann mit guten Schul=
zeugniſſen
, guter Handſchrfft und an=
ſtelligem
Weſen. Ein tücht. Junge aus
der Knaben=Volksſchule oder Mittelſchule
dürfte bei entſprechenden Leiſtungen in
dieſer Stelle bald auf Verdienſt rechnen
können.
Arnold Vorgstraesser,
Verlagsbuchhandlung.

Niesſtraße 31 kann ein Herr oder Mäd=
I chen Koſt und Wohnung erhalten.
bei Steul.
(12360

Per 1. Januar ſind
148
14 bis 15000 M.
F auszuleihen.
[11916
8 Näheres in der Expedition d. Bl. F
Looooooogeeogoeooeeooeoooo-
In jeder Stadt,
Agenten und Proviſions=Reiſende ge=
ſucht
v. neuer ſehr leiſtungsfähiger Schmalz=
raffinerie
u. Margarinfabrik. Adreſſen G.
an G. L. Daube &mp Co. in Hamburg. (12260
Zwei nebeneinanderliegende:
Drittel= oder Viertel= Sperrſitz=
plätze

geſucht. Promenade 46, III.
[12361
Wlle Arbeiten in Stielſtich= u. Bunt=
21 ſtickerei werden ſchnell und billig
angefertigt. Roßdörferſtr. 32. 3. Stock.
Geſucht eine noch guterhaltene
Spezerei=Einrichtung.
12289
Wer? ſagt die Expedition.
Für eine Verkäuferin
wird Penſion geſucht. Offerten unter
M. 99 beförd. die Exped. d. Bl. (12362
414

[ ][  ][ ]

Nr. 201


Himmorstrasseh,
Kimmorstrasse
B.
RUUU UH
B.

Portrait-Aufnahmen jeder Grösse, Gruppen
* (auch ausserhalb), Reproductionen nach Kunst-degen-

ständen und Gemälden eto.
Special-Einrichtung für Hinder-Aufnahmen

1
ſebensgrosse Portraits) und Aufnahmen ausserhalb des
Hauses. - Meine Auslage befindet sich Ludwigsstrasse
[11121
12 1.

Pudding-Pulvor

von Gebr. Stollwerch, Kölm,
mit Vanille-, Mandel-, Citron-, Himbeer-, Orange- & Chocolade-
Geschmaok,
sind sehr empfehlenswerth zur schnellen Anfertigung von wohlschmeckenden
kalten und warmen Puddings, Torten und Aufläufen.
Vorräthig in Schachteln mit sechs verschiedenen Pulvern
zm Mk. 1.20, oäer Cinzehn zu 20 Pf.
in allen besseren Kolonial, Delicatess- und Droguen=Geschäſten.
Jeder Sechachtel liegt ein Reeptenbüchlein für 50 verschiedene Puddings, Kuchen ete. bei.

Erfolg

erzielt man nur, wenn die Annoncen zweckmäßig
abgeſaßt und typographiſch angemeſſen ausgeſtattet
ſind, ferner die richtige Wahl der geeigneten
Zeitungen getroffen wird. Um dies zu erreichen,
durch Annoncen wende man ſich an die Annoncen=Expedition Ru=
dolf
Moſſe, Frankfurt a. M. (Vertreter in Darmſtadt: Cg. Preil, Grafen=
ſtraße
39); von dieſer Firma werden die zur Erzielung eines Erfolges erforder=
lichen
Auskünfte koſtenfrei ertheilt, ſowie Inſeraten=Entwürfe zur Anſicht gelieſert.
Berechnet werden lediglich die Original=Zeilenpreiſe der Zeitungen unter Bewilligung
höchſter Rabatte bei größeren Aufträgen, ſo daß durch Benutzung dieſes Inſtitutes
neben den ſonſtigen großen Vortheilen eine Erſparniß an Inſertionskoſten er=
reicht
wird.
[13549

5chiffsnachrichten, mitgeteilt voii
Diehm, obere Rheinſtraße, alleiniger
der Red Star=Linie in Antwerpen.
New=York. 3. Okt. Der Dampfer.
nois', Kapitän Spenger, iſt von Antnl
wohlbehalten hier angekommen.
New=York. 9. Okt. Der Poſtdampfer;
land, Kapitän Nickels, iſt von Antraf,
wohlbehalten hier angekommen.

4ee.
LirAicnnttisen

Großherzogliches Hoftheater
Dienstag, 15. Oktober.
10. Vorſtellung i. d. 2. Abonnementsabtel
(Rote Karten gültig.)
OFelus.
(1. Vorſtellung.)
Zum erſtenmale:
Iphigenie in Aulis.
Tragödie von Euripides. Nach Schill
Ueberſetzung für die Bühne bearbeits=
Agamemnon
Herr Dalma
Menelaus
Herr Edwar;
Achilles
Herr Hacker.,
Klytämneſtra, Agamemnons
Gemahlin,
Frl. Verl.
Iphigenie. Agamemnons
Tochter
Frl. v. Felde
Ein alter Sclabe Aga=
memnons
.
Herr Wernel
Ein Bote
Herr Knispe.
Begleiter des Aaamemnons Herr Mickler=
Begleiter des Menelaus . Herr Klotz.
Begleiter des Achilles
Herr Norbern
Erſte
Dienerin der . Frl. Beck.
Zweite Klytämneſtra
Frl. Ethel.
Die Scene iſt das griechiſche Lager in M=
vor
dem Zelt Agamemnons.
Vorher:
Ouvertüre zur gleichnamigen Oper von G.
Anfang 1 Uhr. Ende 9 Uhr.
GGSIIuedersetanretziressenteneen

Ariechische Weime,
eingeführt von Friedrich Carl Ott,
Nürzburg & München.
Unbedingte Bürgſchaft für Reinheit, Echtheit und direkten
Bezug.
Niederlage in Darustadt nur bei
H. W. Prassel, Rheinſtraße. 10982

Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
Haupt=Synagoge).
In den Schkußztagen des Laußßüttenſeſa=

Mittwoch den 16. Oktober am Vorab=
des
Feſtes um 5 Uhr.
Donnerstag den 17. und Freitag den
Oktober an den Tagen des Feſtes, Morges
Um 8 Uhr.
Donnerstag Predigt um 8 Uhr 45 Min=
Donnerstag am zweiten Abend des Feſö,
um 5 Uhr 45 Min.

8ottesdienſt in der Synagoge da
iHr. Religionsgeſellſchaft.
Sehluss des Snkkansfestes.
Donnerstag, 17. Oktr:Vorabend 4 Uhr 55 Mi
Morgens 7Uhr 30 Mii=
Nachmittags 4 Uhr.
Abends 5 Uhr 50 Mi
Freitag, 18. Oktober: Morgens 7 Uhr 30 =
Nachm. 4 Uhr 30 Mül
Zamstag, 19. Okibr.: Morgens 8 Uhr.
Nachmittags 4 Uhr.
Sabbathausgang 5 Uhr 45 Miz
Wochengottesdienſt von Sonntag, 20. Okt am
Norgens 6 Uhr 15 Min.
Nachmittags 4 Uhr 30 Min.

Politiſche Ueberſicht.

Deutſches Reich. Kaiſer Wilhelm fuhr am 12. früh 7 Uhr mit
dem Kaiſer Alexander und dem Großfürſten Georg zur Jagd nach
Hubertusſtock. Die Rückkunft nach Berlin erfolgte abends 9 Uhr.
Am 13. früh 9½ Uhr beaaben ſich der Kaiſer von Rußland und
Großfürſt Georg nach Charlottenburg und legten daſelbſt im
Mauſoleum am Grabe Kaiſer Wilhelm 1. einen prächtigen Lorbeer=
kranz
mit weitzen Roſen nieder. Um 12 Uhr wohnten die beiden
Kaiſer einem Frühſtück des Offziercorps des Kaiſer Alexander=
Grenadier=Regiments in deſſen Kaſino an, wobei Kaiſer Wilhelm
einen Toaſt auf die ruſſiſche Armee ausbrachte, in welchem er etwa
ſagte: An einem Tage wie der heutige gezieme es ſich für ein
Regiment mit ſo hervorragender Geſchichte, welchew diaEéxa atail

geworden, ſeinen hohen Chef bei ſich zu ſehen. an frühere geites
zu erinnern, der Zeiten zu gedenken, in welchen der hochſelig
Kaiſer Wilhelm 1. noch ein junger Herr war und im Kugelreger=
bei
Bar=ſur=Aube ſich das Georgskreuz und die Chefſtelle de=
euſſiſchen
Kaluga=Regtments erwarb. Der Kaiſer wies ferner aut
ie Tage hin, wo ruſſiſche und preußiſche Truppen Schulter ar=
Schulter ſochten und bluteten, wie bei La Rothiere, und gedacht P
hierauf der Truppen, die Sebaſtopol tapfer verteidigten und Plewni
türmten. Der Kaiſer ſchloß: Wir trinken auf das Wohl de=
ſtameraden
der ruſſiſchen Armee, die ruſſiſche Armee lebe hoch!
Alsdann erhob ſich der Kaiſer von Rußland und ſagte in deutſcher=
Sprache: Ich trinke auf das Wohl meines tapferen Grenadier-

Regiments Alexander, Hurrah!!
Die Abreiſe des Zaren nach Ludwigsluſt erſolgte nachmittags
4 Uhr 17 Minuten, nachdem ſich derſelbe ſehr herzlich und nach

[ ][  ][ ]

geleh
alleinig

von 1
en.

Nr. 201
hr lter Umarmung vom Kaiſer Wilhelm verabſchiedet, ſowie

rwen Anweſenden die Hand gedrückt hatte.
er Trinkſpruch Kaiſer Wilhelms bei dem Galadiner am 11.
zohgenden Wortlaut: Ich trinke auf das Wohl Meines ver=
ſrif
reundes und Gaſtes, Sr. Majeſtät des Kaiſers von Ruß=
und auf die Dauer der zwiſchen Unſeren Häuſern ſeit
fktas hundert. Jahren beſtehenden Freundſchaft, welche Ich als
hür Meinen Vorfahren überkommenes Erbteil zu pflegen ent=
hlen
bin.
e Reichsanzeiger' bringt den franzöſiſchen Wortlaut des
dtuix Haren beim Galadiner am 11. ausgebrachten Trinkſpruchs.
zu' ſcher Ueberſetzung lautet derſelbe folgendermaßen: Ich
duiſw. Majeſtät für Ihre freundlichen Worte und teile durch=
ie
Geſinnungen, welche Sie ſoeben ausgedrückt haben. Auf
Wchl Sr. Majeſtät des Kaiſers und Königsl Hurrah!
trank der Zar dem Reichskanzler zu, welcher ſich erhob,
inl das Glas leerte und ſich tief verbeugte. Darauf trank
ſWilhelm dem ruſſiſchen Botſchafter Graf Schuwaloff zu,
michfalls ſtehend ſein Glas leerte und ſich tief verneigte.
uch der Nordd. Allg. 8tg. ging Kaiſer Alexander bei Schluß
ners auf den Reichskanzler zu und nötigte ihn trotz ſeines
Uiebens ſich in einen Fauteuil niederzuſetzen. Darauf beugte
4k Dar über die Lehne und führte mit ihm eine wohl eine
fſlaunde währende Unterhaltung in der denkbar freundlichſten

Unwohlſein des Reichskanzlers bei der Ankunft in der
Botſchaft am 11., wo er eine lange Unterredung mit
flexander führte, war eine Folge des Luftzuges auf dem
Bahnhof und war bald wieder gehoben. Die Rückreiſe des
lnach Friedrichsruh erfolgt wahrſcheinlich am Dienstag.
ter dem Vorſitz des Fürſten Bismarck fand am 12. nach=
illlsleine
Sitzung des preußiſchen Staatsminiſteriums ſtatt.
Bundesrat liegt jetzt das geſamte Material zum Reichs=
haltäll
für 1890191 vor. Es gehört dazu auch die Berechnung
delrich dem Reichshaushaltsetat für 189091 zur Deckung der
Gglhttusgabe auf zubringenden Matrikularbeiträge. Dem Ver=
nehm
nach würden dieſe eine Höhe von über 270 Millionen Mark
beungn. Da für den laufenden Etat gegen 230 Millionen Mark
antgetzl waren, ſo wird ſich die Erhöhung für das nächſte Etats
aiiu 40 Millionen belaufen.

le Rede, welche der Chef des Generalſtabs, Graf Walderſee,
beil in. Feſtmahl in der Ausſtellung für Unfallverhütung hielt,
lan ſt nach authentiſcher Mitteilung wie folgt: Wenn ich hier
dalshort erareife, ſo geſchieht es als Vertreter der bewaffneten
MU die Beziehungen von Armee und Marine zur Ausſtellung
im Uhr zahlreiche. ich erwähne nur das hochwichtige Eiſenbahn=
welh
die Telegraphie und das Sanitätsweſen, den Schiffsbau
un A les. was mit dem Seeweſen zuſammenhängt. Wenn auf
diolz Gebiete die Unfälle vermieden werden, ſo iſt die Kriegs=
ül
Eug mittelbar und unmittelbar weſentlich verſtärkt. Namens
delrhmee und Marine ſpreche ich den Dank der bewaffneten
Mltden Veranſtaltern der Ausſtellung für die Pflege der Be=
ziäſgin
zum Militär, zu den Kriegsrüſtungen aus. Wenn ich
volvkiegsrüſtungen ſpreche, ſo iſt es nicht meine Abſicht, eine
römiſche Rede zu halten, im Gegenteil, ich will friedlichen Ge=
da
zh Ausdruck geben; ich halte die Ausſtellung für eine Arbeit
elskiedens im weiteſten Sinne, ich glaube, daß, wenn die Be=
dügen
der Unternehmer der Ausſtellung Gemeingut aller
ſtUnen werden ſollten, der ſchlimmſte aller Unfälle, welche die
ſekkete Welt betreffen können, der Krieg, verhütet iſt. Meine
gum) ich trinke darauf, daß die Ausſtellung in ihren Be=
ſtniſgen
und Wirkungen dazu beitragen möge, den Frieden zu
rihen, und bitte Sie, mit mir einzuſtimmen in den Ruf: die
AElung lebe hoch!
er Chef des Generalſtabs der Armee Graf Walderſee hat an
ideſedaktion der National=Zeitung; das folgende Schreiben ge
iſ dt; Die National=Zeitung' ſchreibt in ihrer Nr. 556 vom
G bezogen auf einen Artikel des Deutſchen Wochenblatts:
Alhalten es für das beſte, wenn der Inhaber einer Stellung
ödie des Chef des Generalſtabs überhoupt außerhalb aller
fhlichen politiſchen Erörterungen bleibt, ſelbſt keinen Anlaß zu
ſnſchgiebt und dann von andern nicht in ſolche hineingezogen
m
Dazu bemerke ich: Ich gebrauche überhaupt keine Berater
ſü kemm Verhalten und muß den Rat der National= Zeitung=
bhlich
keinen Anlaß zu öffentlichen politiſchen Erörterungen
g6E ſoll', als in hohem Maße ungebührlich auf das entſchiedenſte
U nheiſen. Gerade die National=Zeitung; hat neben andern
5 hnn dazu beigetragen, mich ohne jeden Grund in öffentliche
beühche Erörterungen hineinzuziehen. Ich diene Sr. Majeſtät
Mmkaiſer und König als Soldat und bin nicht Parteimann. Ich
b kuhr Veröffentlichung dieſer Erklärung.- Gez.: Graf Walder=
theneral
der Kavallerie, General=Adjutant Sr. Majeſtät des
mrs und Königs. Chef des Generalſtabs der Armee.
ſweiz. Ständerat Scherb hat das Amt eines Bundesanwalts
Ukhommen und wird dasſelbe am 21. d. M. antreten.
in der außerordentlichen Generalverſammlung der Schweizer
1 khahn wurde die Vereinigung mit der Bern=Jurabahn und

2863
ſämtliche daran anſchließenden Anträge der Verwaltung genehmigt
Für die Vereinigung wurden 113446, dagegen 18082 Stimmen
abgegeben.
Heſterreich=Angarn. Der Kaiſer empfing am 12. mittags die
aus Dresden eingetroffene Geſandtſchaft des Sultans von Sanſibar
in halbſtündiger Audienz. Die Geſandtſchaft hatte Tags vorher
den Miniſter Grafen Kalnoky beſucht.
Prinz Alois Liechtenſtein hat ſein Reichsratsmandat niedergelegt.
Im böhmiſchen Landtage brachten am 12. die Jungezechen einen
Antrag zur Adreſſe ein, in welchem unter Zurückgreifung auf die
ſtaatsrechtlichen Momente ſeit dem Jahre 1527 um die Erneuerung
der Selbſtſtändigkeit der Verwaltung Böhmens gebeten wird. Der
Präſident erklärte, er werde den Antrag geſchäftsordnungsgemäß
behandeln.
Rranktreich. Der Miniſtertat beſchloß, die Weltausſtellung am
6. November zu ſchließen.
Mac Mahon wurde der Rang eines Großkanzlers des Ordens
der Ehrenlegion angeboten; er lehnte indeſſen mit der Bemerkung
ab, daß er ſich durch den Antrag zwar ſehr geehrt fühle, ſeine ehe=
malige
Stellung als Präſident der Republik geſtatte ihm aber ſeiner
Anſicht nach nicht, demſelben Folge zu leiſten.
Belgien. Die Regierung beſchloß endgiltig die Einführungdes
Mauſergewehres für die belgiſche Armee.
Die Eröffnung der Konferenz zur Beratung der Sklaverei=
frage
iſt auf den 11. November verſchoben.
Der Brüſſeler Nord begrüßte den Beſuch des Zaren in Berlin
als eine neue Garantie des Friedens.
Der Bergmannsſtreik im belgiſchefranzöſiſchen Grenzgebiete
wächſt; bisher ſtreiken 10000 Bergleute.
England. Die Zweigvereine der Nationalliga in Tipperary
und Umgegend wurden mit Rückſicht darauf, daß daſelbſt eine große
Verſammlung zur Gründung einer neuen iriſchen Pächterliga ſtatt=
finden
ſollte, von der Regierung unterdrückt. Dex Einfuhr von
Waffen und Munition nach Irland wurden Beſchränkungen auf=
erlegt
.
Nach einer Meldung der =Times' aus Sanſibar beſtreiten die
Deutſchen die Rechte der engliſchen Geſellſchaft auf die Inſeln
Manda und Petta und behaupten, daß dieſe Inſeln niemals dem
Sultan von Sanſibar gehört haben.
Italien. Dem Vernehmen nach hat die franzöſiſche Regierung
in Rom offiziell mitgeteilt, ſie beabſichtige die lateiniſche Münzkon=
vention
Ende des Jahres nicht zu kündigen.
Crispi iſt in Begleitung der Miniſter Zanardelli, Brin, Bertols
Viale, Finali und mehrerer Deputierten am 12. nach Neapel abgereiſt.
Spanien. Ein königliches Dekret beruft die Cortes auf den
29. Oktober.
Der Miniſterrat beabſichtigt die Stationierung eines perma=
nenten
Uebungsgeſchwaders in der Bai von Tanger.
Rutzkand. Die Nowoie Wremja' bezeichnet die Entrevue
zwiſchen dem Kaiſer Wilhelm und dem Haren zunächſt als einen
Höflichkeitsakt und hofft, derſelbe werde die Situation aufklären.-
Der Graſhdanin' ſagt, Bismarcks eventuelles Nichterſcheinen hätte
politiſch mehr bedeutet, als ſein Erſcheinen, da er ſchon zwei Ge=
nerationen
des ruſſiſchen Hauſes freundſchaftlich gegenüberſtehe.-
Die Nowoſtt; wünſchen einen wohlthätigen Einfluß der Kaiſer=
worte
auf die Beziehungen.
Das Journal de St. Petersboura' berichtet über den warmen
Empfang des Zaren ſeitens des Hofes und der Bevölkerung und
bemerkt, man habe vollkommen auf einen ſolchen gerechnet. Die
Beziehungen zwiſchen den Höfen von Berlin und Petersburg trügen
den Charakter der Herzlichkeit, welche ſchon ſeit mehr als einemi
Jahrhundert nicht verleugnet würde. In wirklich monarchiſchen
Ländern hätten ſolche Beziehungen hohen politiſchen Wert und
rügen weſentlich dazu bei, den Frieden zu befeſtigen und die Völker=
wohlfahrt
zu ſichern. Man hoffe feſt auf glückliche und dauerhafte
Folgen des gegenwärtigen Beſuches für die Konſolidierung des
Friedens und die Wohlfahrt beider Nachbarvölker. Das Journal
hebt hervor, daß der ehrwürdige Reichskanzler Gegenſtand be=
ſonderer
Aufmerkſamkeit ſeitens des Zaren geweſen ſei. - Die
Nowoje Wremja erblickt in dem Trinkſpruch des Kaiſers Wilhelm
ein ernſtes Zeichen der Möglichkeit, die Gemüter zu beruhigen und
den europäiſchen Frieden zu ſichern.
Aumänien. Der König reiſte am 12. zu den Manövern bei
Bakau und verbleibt daſelbſt bis zum 18. d. M. Dann begibt der=
ſelbe
ſich nach Jaſſy. von wo er am 25. d. M. in Sinaja eintrifft.
Bukgarien. Die Correſpondence de UEſt' berichtet aus Sofia.
Am Tage der Abreiſe des Fürſten traf ein ruſſiſcher Offizier, Fürſt
Dolgorukoff, ein, und erklärte Stambuloff in Audienz, als Privater
die Kaſernen beſichtigen zu wollen. Die Regierung ſchöpfte Ver=
dacht
, der dadurch beſtärkt wurde, daß Volgorukoff nach Konferenzen
mit den Zankoffiſten ein Requiem für den verſtorbenen Zaren ver=
anlaſſen
wollte und trotz des Verbotes der Regierung 2000 Affichen
drucken ließ, worin er zur Teilnahme aufforderte. Die Regierung
unterſagte der Geiſtlichkeit dis Celebrierung des Requiems und er=
uchte
Dolgorukoff abzureiſen. Fürſt Dolgorukoff reiſte am 12. nach
Belgrad ab.

[ ][  ][ ]

2864
Herbien. Infolge der Vermittelung der Regentſchaft und der
Regierung hat Exkönig Milan eine Begegnung des Königs Alexan=
der
mit ſeiner Mutter geſtattet. Die Antwort traf am 12. morgens
telegraphiſch in Belgrad ein, worauf der König ſofort in Begleitung
ſeines Gouverneurs Dokitſch ſich zur Königin=Mutter begab.
Die Regierung verfügte die Ausweiſung des Korreſpondenten
des Standard= und der Daily News- wegen Verbreitung un=
wahrer
, tendenziöſer Nachrichten.
Türktei. Die kaiſerliche Pacht Sultanieh: geht mit dem
Staatsrats=Präſes Aarifi Paſcha und dem Oberceremonienmeiſter
Munir Paſcha nach dem Piräus, um den deutſchen Kaiſer zu be=
grüßen
und nach Konſtantinopel zu geleiten. Die Angehörigen der
deutſchen Kolonie berieten am 12. über die Vorbereitungen zum
feſtlichen Empfang des Kaiſers Wilhelm. Wie verlautet wird auf 2. Preis 40 M., Ph. Lochmann l. von Berkach 3. Preis 40
dringende Einladung des Sultans der König von Griechenland den
deutſchen Kaiſer nach Konſtantinopel begleiten.

Aus Etadt und Land.
Darmſtadt, 15. Oktober.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen am Samstag
den Oberſt Frhrn. dOrville v. Löwenclau, Kommandeur des 1. Heſſ.
Inf.=Regts. Nr. 81, den Oberſtlieutenant Lancelle, den Sekond=
lieutenant
Sondershauſen von demſelben Regiment, den Rittmeiſter
Damſch la suite des Garde=Train=Bataillons, kommandiert als
Adjutant bei der Train=Inſpektion, den Rittmeiſter v. Tresckow
vom 2. Großh. Drag.=Regt. Nr. 24, den Hauptmann der Landwehr
Buſch, die Premierlieutenants Müller und Lindpaintner vom 2.
Großh. Inf.=Regt. Nr. 116, den Zahlmeiſter Wiegmann von der
Großh. Trainkompagnie, den Oberamtsrichter Freſenius von Gießen,
den Geheimen Finanzrat Lindeck, den Pfarter Frohnhäuſer von
Mainz, den Kabinettsrat Menges, den Direktor der Blindenanſtalt
zu Friedberg Schäfer, den Profeſſor Soldan von Worms, den
Polizei=Inſpeklor Becht, den Gerichtsſchreiber Klös von Hungen,
den Kreisdiener Danz von Erbach i. O.; zum Vortrag den Miniſterial=
präſidenten
Weber, den Geheimerat v. Werner, den Miniſterialrat
Rothe.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben dem Kreisbau=
meiſter
des Keisbauamts Mainz, Baurat Albert Schöneck und dem
Bauunternehmer Ph. Holzmann zu Frankfurt a. M. das Ritter=
kreuz
I. Kl. des Verdienſtordens Philipps des Großmütigen ver=
liehen
.
Se. Könial. Hoheit der Großherzog haben am 26. September
aus Anlaß der Oberheſſiſchen Induſtrie= und Gewerbe=Ausſtellung
zu Büdingen 1) dem Fabrikanten Otto Schäfer in Büdingen und
5) dem Apotheker Georg Kraußer daſelbſt das Ritterkreuz 2. Kl.
des Verdienſtordens Philipps des Großmütigen verliehen.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog beehrten in Begleitung
J. J. G.G. H.H. der Prinzeſſin Victoria, Prinzeſſin Ludwig von
Battenberg. und der Prinzeſſin Aliz am Samstag nachmittag das
Atelier des Herrn Hofmaler Kröh hierſelbſt mit einem längeren
Beſuch.
Se. Königl. Hoheit der Erbgroßherzog werden ſich dem
Vernehmen nach heute wieder nach Leipzig begeben behufs Wieder=
aufnahme
ſeiner Studien.
Sonntag nachmittag 2 Uhr fand im Großh. Schloſſe
Familientafel ſtatt, an welcher J. J. Gr. Gr. H.H. die Prinzen
Heinrich und Wilhelm, ſowie Prinz Albert von Schleswig=Holſtein
teilnahmen.
Ihre Königl. Hoheit die Prinzeſſin Chriſtian von Schleswig=
Holſtrin trafen mit den Prinzeſſinnen=Töchtern geſtern vormittag
11 Uhr 5 Minuter von Mainz kommend, hier ein. Ihre Könial.
Hoheit reiſte im Laufe des Nachmittags wieder ab, während die
Prinzeſſinnen=Töchter hier verbleiben. Im Gefolae der Höchſten
Herrſchaften befitedet ſich die Hofdame Fräulein v. Cohauſen.
Großh. Muſeum. Herr Hauptmann H. Hechler aus Hali=
fax
, ein geborener Darmſtädter, hat in der ethnol. Abteilung
eine Anzahl intereſſanter Gegenſtände der Rothaut=Indianer
in Canada ausgeſtellt, welche wir der Beachtung der Beſucher des
Muſeums empfehlen.
Von heſiſchen Ausſtellern haben bei der Preisverteilung in
der Ausſtellung für Unfallverhütung zu Berlin Cornelius Hehl in
Worms, Juliüs Wolff in Groß=Gerau Ausſtellungsmedaillen und
Friedrich Schmalz in Offenbach die bronzene Staatsmedaille er=
halten
.
Verfloſſenen Samstag feierten Herr Vrovinzialdirektor von
Marquard und Gemahlin das Feſt der ſilbernen Hochzeit. Dem
Jubelpaar wurden ſehr zahlreiche eichen der Hochachtung und Ver=
ehrung
zuteil.
Nachdem der Reichstag auf den 22. Oktober nach Berlin
einberufen worden iſt, begann mit dem geſtrigen Tage die Berech=
tigung
der Reichstags=Abgeordneten zur freien Fahrt.
1 Der Herbſtpferdemarkt hat geſtern vormittag auf dem neu
angekauften Pferdemarktplatz im Holzhof ſeinen Anfang genommen.
Trotz der ungünſtigen Witterung iſt der Markt ſehr gut befahren.
In den Stallungen ſind 141 Pferde leine Zahl, welche während

auch rein

Nr. 201
der vorhergehenden Herbſtmärkte noch nicht erreicht wur d,
gebracht. Auf dem Platz ſelbſt ſind ca. 100 Stück zur Praͤnh
und ca. 100 Stück zum Verkauf aufgeſtellt und ſind ſ½
4i
ganzen beinahe 350 Tiere zu Markt gebracht. Unter den!
von 6
gebrachten Tieren befindet ſich eine Menge ſchöner und frel
mehl
Tiere. Die Verkaufsgeſchäfte ſcheinen recht lebhaft zu werh=
n
ſieh
Bei der geſtern ſtattgehabten Prämiierung wurden
Preiſe zur Verteilung gebracht:
urgang,
1) Mutterſtutenmit Fohlen: P. Funk von WallaAfliaer
1. Preis 60 M., Bürgermeiſter Dörr von Leeheim 2. Preish hllazere.
D. Scheerer von Wallerſtädten 3. Preis 40 M.
Vaere Ze
2) Mutterſtuten. welche gedecktſind: H. Shüupen.
von Cxumſtadt 1. Preis 50 M. K. Zöll von der Ingelheixä üGu
Frey von Wolfskehlen 4. Preis 40 M. Joh. Lorz von dei Pöcaſſer
mühle bei Fr.=Crumbach 5. Preis 30 M. Joh. Hauf 1I
den
Wallerſtädten 6. Preis 30 M. L. Schäfer von Wolfskehlen hLodesa
20 M. A. Hefermehl von Goddelau 8. Preis 20 M., H.5
hll aber
von Crumſtadt 9. Preis 20 M. Val. Jockel von Biebesßih ah der
Preis 20 M.
kſo han
3) Dreijährige Fohlen: Georg Seibel von Biekil ſö bpeue
1. Preis 50 M. (eitrag des landw. Bezirksvereins Grohech, ſr, einer
H. Winter II. von Leeheim 2. Preis 40 M. D. Scheern, ſehErpar
Wallerſtädten 3. Preis 40 M. G. Scheerer L. von Wallerühuz. In
4. Preis 30 M. L. Hammann von Wolfskehlen 5. Vreis )Kihnus
G. Rothermel VIII. von Biebesheim 6. Preis 30 M.zZne Gn=
Schrimpf von Dornheim 7. Preis 20 M., Jak. Funk V. von Hhul dn el,
ſtadt 8. Preis 20 M.
3kungs.
4) Zweijährige Fohlen: Val. Külp aus Biekihſt dur
1. Preis 40 M. K. Zöll von der Inaelheimer Aue 2. Preis MA hidenbau
D. Strub von Alsheim 3. Preis 30 M. Ph. Präfried von Uölſüich aus
heim 4. Preis 30 M. Ad. Hammann von Wolfskehlen 5. Frezitey und
30 M. Jak. Fxiehl von Büttelborn 6. Preis 20 M., L. Schz- Aie 4l
von Dornheim 7. Preis 20 M. Fr. Becker von Reinheim S. büü ſehenden
20 M. A. Göckel von Spachbrücken 9. Preis 20 M., Joh. MeetZmeinde
von Schönen 10. Preis 10 M. P. Hammann von WolfskAntug Aben
11. Vreis 10 M. W. Sensfelder von Groß=Gerau 12. Preis Mrzen ſchon .
A. Naab von Nierſtein 13. Preis 10 M. P. Gerhard V. von fmzy aus
heim 14. Vreis 10 M., Joh. Guſt. Hammann von Wolfshütten de=
15. Preis 10 M.
5) Fürdurchden Landespferdezuchtverein der Kualhl
geführte Fohlen: V. Stein von Bickenbach einen Prei ra= Erwäh.
50 M. L. Götz von Nieder=Ramſtadt einen Preis von 50 M. Cämiyf wider
trag des landw. Bezirksvereins Darmſtadt).
Mit de
6) Fürſchwere Reitpferde: Gebr. Heß und Sthläkhlzen
von Bockenheim einen Preis mit 60 M.
Eingeſ=
Für leichte Reitpferde: Kleeblatt und Meyerkzranneym
Frankfurt a. M. 1. Preis 60 M., Gebr. Heß u. Söhne von Bi=
Inwohner
heim 1. Preis 40 M.
u Weiſe
9 Fürſchwere Wagenpferde: Gebr. Heß u. Shlin. däe
von Bockenheim einen Preis von 100 M.
9 Fürmittlere Wagenpferde: Gebr. Heß u. 8e=Nde Ghaſel
von Bockenheim einen Preis von 80 M., Wolf u. David Entvoölnkeien in.
genommeny
von Frankfurt a. M. einen Preis von 30 M.
10 Fürleichte Wagenpferde: Wolf u. David Cur=Pühlaler
ſerig!
von Frankfurt a. M. einen Preis von 60 M.
11) Fürſchwere Zugpferde: Gebr. Meyer u. KauinwMn i an
von Leitershauſen 1. Preis 70 M. Gebr. Belmont von Alzet= Aemeile il.
M nehmen
Preis 60 M., Simon Montag von Goddelau 3. Preis 50 M.
2) Für leichte Zugpferde: Wolf u. Sohn von Kr Vhßiner ge
nach 1. Preis 50 M. Gebr. Belmont von Alzey 2. Preis 40 W Fich; Lrep
13) Für Fohlen=Kollektionen: Hermann Löwenſ=Awohne,
ſtiſche
aus Hadamar einen Preis von 60 M.
44 Angereat durch den Vorſtand des Kirchenbauvereins Werhiernaſchl
und Sthn
ſich der Frauenverein zur Erbauung einer neuer evangeliſchen Kin
entſchloſſen, dem Beiſpiel anderer wohlthätiger Vereine zu fol=blueit lig
und Karten auszugeben, welche bei Todesfällen ſtatt der übliox
Ver
Blumenſpenden als Zeichen der Teilnahme in das TrauexhHßberie verg
geſendet werden. Derſelbe glaubt damit den Wünſchen Bill-hkusſteliu
entgegen zu kommen, da es ſchon längſt hier in weiten KrzigrzFupuren
peinlich empfunden wird, daß die an ſich ſo ſchöne Sitte die L-Azy auz
torbenen durch Blumenſpenden zu ehren ſich zu einer Uebertreibr =ailin Kaj
geſteigert hat. Vor etwa 30 Jahren noch waren Blumen das Vorrsb.
der jüng oder unverheiratet Geſtorbenen; bei anderen ſpendete mſh, obohenz
die nächſte Familie Blumenſchmuck, und überdies hielt ſich letzterüs hzahr'
in mäßigen Grenzen. Daß wir die alten Totenkränze von künw--n A,
Au und er
lichen Blumen nicht mehr haben, ſondern Sträuße und Kränze von
4 Looz
friſchen Blüten, das Erzeugnis einer bei uns allſeitig hochesͤf
wickelten Gärtnerei, wird ſicher niemand beklagen. Aber eben chekhle ſ.
gewiß iſt, daß jetzt in vielen Fällen ſolche Blumenſpenden nicht Au=Uhnh
J.
5. on der
Ausdruck herzlicher Teilnahme, ſondern lediglich eine konventionesh
Form unſerer Beileidsbezeugung geworden ſind, der man ſich nioilPd= i
glaubt entziehen zu können ohne Anſtoß zu geben. Daraufhin hel haßgk.
ſich nicht nur die Zahl derjenigen, denen Blumen geſpendet werdeo=Pän=ſäh
ungemein vermehrt, ſondern auch (und zwar noch viel mehr) daré M lh=
Sahl derer, die Blumen ſpenden. Es geben ſolche nicht nur nalcrkhne, Lätz

[ ][  ][ ]

hyandte und Freunde, auch ganz fern Stehende glauben ſich oft
hiverpflichtet, lediglich weil ſie eine Todesanzeige erhalten haben.
Fid zur hinßgenſpenden und ſchraubt ' ſich einander in die Höhe. Nun dem löſte ſie ihre Aufgabe zur vollſten Zufriedenheit, wie ſämt=
ind
ſind ſhchn aber gerade durch die Maſſenhaftigkeit des Zuſammen=
lnter
Atzhiés von Sträußen und Kränzen bei einer Beerdigung ſolche
ſicht mehr zur Geltung. Es verletzt geradezu das Gefühl,
aſt zu uPhlhnan ſieht wie die Träger die ſchönſten Blumen in pietätloſer
ſung wurahlh kuf einander häufen und als eine, lange vor dem Verblühen
ntergang geweihte Maſſe zum Grabe tragen. Für die Hinter=
lon
Achlzeten aber haben die Blumen ſelvſtverſtändlich doch nur den
Im 2 Bylckſäußere Zeichen der Teilnahme zu ſein. Kann man dafür
kndere Zeichen an deren Stelle ſetzen? Gewiß! Eine geſunde
d. 6. Altztlon gegen den jetzigen ungeſunden Zuſtand hat Stiſtungs=
Ingelahl hlz zu Gunſten verſchiedener wohlthätiger Vereine, z. B. des
8. Preis 44 küins zur Bekleidung armer Konfirmanden und des Eliſabethen
geſchaffen, und ſo lag der Gedanke nahe, dieſe Einrichtung
Hauf,
ür den Kirchenbau nutzbar zu machen. Es kommt oft vor,
ſtehleſt fuͤr Todesanzeigen Blumenſpenden dankend abgelehnt werden
hwill aber doch gern ſeine Teilnahme ausdrücken. Weiß man
Bietz
daß der Verſtorbene oder ſeine Familie kirchliches Intereſſe
An. ſo handelt man gewiß in deren Sinn, wenn man ſein
Eid bezeugt, nicht durch einen Etrauß, ſondern durch Ueber=
uſg
einer Stiftungskarte, welche jagt, daß man das für den
aus Erſparte einer wohlthätigen oder kirchlichen Stiftung zu=
ſe
. In dieſer Richtung ſollte man wirken, nicht um den
U hme nſchmuck bei Beerdigungen zu beſeitigen, ſondern um ihn
üöneſunde Grenzen zu beſchränken. Der Frauenverein glaubt
ahidus den eben angeführten Gründen mit der geplanten Ausgabe
bustiſtungskarten den Wünſchen Vieler entgegen zu kommen und
daß durch dieſe demnächſt ins Leben tretende Einrichtung
nKkirchenbaufond eine neue Einnahmequelle eröffnet wird. Die
üleriſch ausgeſtatteten Stiftungskurten werden zu einer Mark
Alkezeben und das Nähere in der Kürze veröffentlicht werden.
Die Konzerte des unter Leitung des Herrn Poſtſekretärs
Cihh ſteyenden Geſangvereins der Martinskirche erfreuen ſich bei
bncemeinde großer Beliebtheit. So war die Kirche bei dem am
nag Abend aus Anlaß des Erntedankfeſtes abgehaltenen
yert ſchon lange vor Beginn desſelben überall beſetzt und Viele
nmen aus Mangel an Platz wieder umkehren. - Sämtliche
Immern des von uns bereits mitgeteilten Programms wurden
dmauch rein, edel und mit großem Wohlklang vorgetragen, wie
auder Knabenchor Werde munter mein Gemüte von Schop
lAde Erwähnung verdient. An der Orgel bethätigte ſich Herr
Eimpf wiederum in rühmlicher Weiſe.
2 Mit dem Anfahren der Schienen für die Straßenbahn Darm=
ſ
UArheilgen iſt nunmehr begonnen worden.
Eingeſandt. So angenehm ein neuhergeſtelltes Pflaſter iſt,
ſifmuͤngenehm iſt die Vornahme der Arveiten ſelbſt, ſpeziell für
dulnwohner der betreffenden Straße, beſonders wenn die Arbeiten
Umer Weiſe verſchleppt werden, wie dies in der Rheinſtraße der
vüiſt. Daß eine raſchere Herſtellung möglich iſt, bewies die Strecke
önder Grafenſtraße bis zur Poſt. Auch in der Neckarſtraße ſind
düllrbeiten in weit entſchiedenerer und foͤrdernder Weiſe in An=
oügenommen
worden. Seit geſtern wird dort bereits an dem
2 harkpflaſter gearbeitet und in der Rheinſtraße iſt es noch lange
ferlig! In letzterer befinden ſich zahlreiche Ladengeſchäfte, die
dunter in empfindlichſter Weiſe zu leiden haben und auf vie man
büzerweiſe von Seiten des Unternehmers etwas mehr Rückſicht
bu nehmen ſollen. Es wird eine Unmaſſe Schmutz in die Läden
vm Häuſer geſchleppt, in denen, wie dies gewöhnlich im Herbſt
lſieht, Treppen und Fußböden neu angenrichen worden ſind.
ü Vewohner der Rheinnraße geben ſich der Hoffnung hin, daß
14ſlädtiſche Tiefbauamt energiſch von dem betreffenden Unter=
thier
die raſchevollſtändige Fertigſtellung der Gtraße verlangt, zudem
kit und Schnee jeden Tag eintreten können und dann erſt recht
ſrürbeit liegen bleiben müßte.

lreicht/
ner und

orz von h

Der Vorſtand der Unfall=Verhütungs=Ausſtellung hat eine
L Lte rie veranſtaltet, deren Hauptgewinne die von der akademiſchen
hſtausſtellung übernommenen 24 Gemälde, 4 Aquarelle und
ſculpturen von berühmten Künſtlern bilden. Weitere Gewinne
liſthen aus 1000 Copien des für die Ausſtellung von H. Prell
palten Kaiſerbildes (Wilhelm II. auf der Kommandobrücke der
Aht Hohenzollerne) in einer Größe von 83 X64 Centimeter und
mr Anzahl von Kunſtblättern mit Erinnerungen an die Aus=
hlung
in Aquarelldruck. Es werden 15000 Looſe zu 10 M. aus=
neben
und entfallen auf dieſelben 7515 Gewinne, ſodaß alſo jedes
tite Loos gewinnt. Die Looſe ſind an der Kaſſe der hieſigen
mſthalle (Rheinthor) zu haben, worauf wir das Publiküm auf=
Inſam machen.
In der Sonntagsnummer brachten wir unter der Spitz=
nke
: Wie man Hofrat wirds die Mitteilung, daß die Sängerin
fu Klafsky von Hamburg aus mit Exträzug nach Schwerin
wiſt ſei, um die dort angeſetzte Vorſtellung des Lohengrin vor
5. Maj. dem Kaiſer zu ermöglichen. Wie uns eben von kom=
nnter
Seite mitgeteilt wird, war es nicht Frau Klafsky, ſondern

201
2865
Frau Brandt=Görtz, die für die erkrankte Schweriner Sängerin
eintrat. Frau Brandt hatte wohl die Rolle der Elſa für ſich
ſbenſo überbietet man ſich, um nicht anzuſtoßen, in konbaren ſtudiert, aber noch nicht in Hamburg im Theater geſungen. Trotz=
liche
Kritiken der Schweriner Blätter ausſprechen. Nach der Vor=
ſtellung
kehrte Frau Brandt=Görtz mittelſt Extrazugs wieder nach
Hambura zurück.
J. Mainz, 12. Oktober. Zu den bevorſtehenden, vorausſichtlich
anfangs Dezember ſtattfindenden Ergänzungswahlen zur
Sadtverordnetenverſammlung hatte der Vorſtand der
nationalliberalen Partei an die Ausſchüſſe der demokratiſchen und
katholiſchen Volksparter die Anfrage gerichtet, ob genannte Parteien,
wie bei früheren Wahlen, gewillt ſeien, ein gemeinſames Vorgehen der
drei in der Stadtverordnetenverſammlung vertretenen Parteien auch
diesmal herbeizuführen. Beide Parteien haben ein Zuſammengehen
mit der nationalliberalen Partei abgelehnt.
8t. Frankfurt, 13. Oktober. (Schauſpielhaus.) Das
Schauſpiel Die Fremdel von Dumas ging am 12. bei faſt aus=
verkauftem
Hauſe neu einſtudiert in Seene und erzielte wie früher
wieder einen großen Erfolg. Die Aufführung war eine durchaus
vollendete und die Inſcenierung eine ſehr geſchmackvolle. Die An=
wejenden
zeichneten ſämtliche Mitwirkenden durch wiederholten leb=
haften
Beifall aus.,
Frankfurt, 14. Oktober. Am Dienstag wird die Strecke Bocken=
heim
=Rödelheim eröffnet werden. Am Vorabend ſindet in
Rödelheim eine entſprechende Feſtlichkeit ſtatt.
J. Aus dem Rheingau, 14. Oktober. Die königliche Regierung
in Wiesbaden hat das Verbot des Landratsamts in Betreff der
Straußwirtſchaften aufgehoben. Im Rheingau herrſcht über dieſe
Entſcheidung allſeits freudige Stimmung.
München, 12. Okt. Prinz Ferdinand von Bulgarien iſt
geſtern abend um 84 Uhr in einem gewöhnlichen Poſtzuge, in wel=
chen
ein Salonwagen eingeſtellt wurde, von hier abgereiſt und heute
nacht um 4 Uhr auf der Durchreiſe zur Schweiz in Lindau einge=
troffen
; ſeine zehn Koffer wurden auf der Münchener Gepäck=
Expedition unmittelbar nach Genf eingeſchrieben; wahrſcheinlich
geht die Reiſe von Genf weiter nach Paris.
Elberfeld, 14. Okt. Der große Sozialiſtenprozeß hier iſt
auf den 18. Jovember angeſetzt.
Schweidnitz, 12. Oktober. Das Schwurgericht verhandelte
geſtern gegen die Teilnehmer an den am 16. Mai bei der Kulmiz=
ſchen
Melchior=Grube begangenen Ausſchreitungen, wobei es zu
Zuſammenſtößen zwiſchen den Bergarbeitern und dem Militär ge=
kommen
und der Bergmann Grützner erſchoſſen worden. Von den
wegen Auflaufs, Aufruhrs und ſchweren Landfriedensbruchs An=
geklagten
wurde der Schlepper Herzig zu 2 Jahren Zuchthaus und
Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte auf 3 Jahre, der Schlepper
Flaſſig unter Zubilligung mildernder Umſtände zu 2 Jahren Ge=
fängnis
, die Schlepper Henkel und Täuber zu je 1½ Jahren und
der Schlepper Meißner zu 1½ Jahren Gefängnis verurteilt. Die
übrigen Angeklagten wurden freigeſprochen.
Verlin, 12. Ottober. Das Bremer Bollſchiff -Wunſch'
Kapitän Schwanting, iſt auf der See verbrannt; die Mann=
ſchaft
wurde durch deu Dampfer Valeria' gerettet.
Lübeck, 12. Oktober. Die Lüvecker Heitung! meldet: Krupp
in Eſſen hat durch Vermittlung von Sartori und Berger am
Kieler Seehafen ein großes Terrain für 700000 M. zur Errich=
tung
einer Schmelzerei ſpaniſcher Erze ꝛc. angekauft.
Innsbruck, 12. Oktober. Infolge der Regengüſſe ſteigen die
Flüſſe und Bäche rapid. An der Etſch kamen mehrere Dammbrüche
vor. Die Bahn iſt teilweiſe überſchwemmt und hat den Verkehr
eingeſtellt. Mehrere Ortſchaften ſind gefährdet, der untere Stadt=
teil
von Trient iſt überſchwemmt. Verſchiedene Brücken ſind be=
ſchädigt
oder weggeführt, auch die Staatsſtraßen haben mehrfach
Schaden gelitten.
Klagenfurt, 12. Oktober. Der Gail= und Draufluß ſind infolge
heftiger Regenaüſſe ausgetreten und haben große Schäden
angerichtet. Aus Oberkärnthen wird fortwährendes Steigen der
Flüſſe und Wildbäche gemeldet.
Prag, 12. Oktober. In dem Prozeſſe wegen Teilnahme an den
blutigen Ausſchreitungen am Frohnleichnamsfeſte in Kladno
und Umgegend wurden heute weitere ſiebenzehn Verſonen verurteilt,
fünfzehn freigeſprochen. Das Urteil lautet von drei Jahren bis
einer Woche Haft.
Peſt, 12. Oktober. Dreihundert Arbeiter der Draſche'ſchen
Ziegelfabrik ſtreiken. Infolge der Weigerung der Direktion, die
Arbeitsbücher auszufolgen, begännen einige mit Steinen zu werfen.
Die Polizei beſchwichtigte die Tumultuanten und nahm neun Ver=
haftungen
vor.
Greenrock, 12. Oktober. Der Dampfer der State=Linie State
of Nebraskar ſtieß auf der Ausreiſe nach New=York im Meer=
buſen
von Clyde mit dem Dampfer der Allan=Linie Norwegian
zuſammen. Der Nebraskab wurde mit einigen eingeſtoßenen
Platten ans Land getrieben.
Genua, 12. Oktober. Die deutſche Kreuzer=Corvette Jrene',
unter dem Befehl Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Heinrich
von Preußen, iſt heute nachmittag 3 Uhr hier eingetroffen.

[ ][  ]

866
Nr. 201
Paris, 11. Oktober. König Milan von Serbien iſt heute hier tragiſche Walten des unerbittlichen Schickfals innerhalb einel
angekommen.
Paris, 13. Oktober. König Milan beſichtigte geſtern die Atridenhaus verheert haben, hier nicht durch den Munden
Ausſtellung. In der ſerbiſchen Abteilung wurde dem Könige ein l und desſelben Poeten, ſondern durch drei ſehr verſchl
glänzender Empfang bereitet.

Großherzogkiches Hoftheater.

Sonntag, 13. Oktober.
Der Prophet=
E. A. Der deutſche Rezenſent, der ſich heute der Arbeit
unterziehen wollte, in ſeinem Referal nöchmals eingehend die muſi=
kaliſche
Bedeutung und die Vorzüge dieſer Meyerbeerſchen Oper
zu erläutern, würde keine ſehr aufmerkſame Leſer finden. Was die
Partien des Johann von Leyden, der Fides und der Bertha muſi=
kaliſch
und dramatiſch auf ſich haben, glauben wir jetzt ſo ziemlich
zu wiſſen. Aber ein Franzoſe hat ſich noch vor erſt einem
Jahre die Mühe genommen, in den Spalten der Finances' den
Propheten' gleich einer Novität zu beſprechen und zu zergliedern.
Die Vergleiche, welche er dabei zwiſchen Meyerbeer und den Kom=
poniſten
vor und nach ihm zieht, ſind teilweiſe ſchief und vom ein=
ſeitigen
Standpunkt eingegeben, aber die enthuſiaſtiſche und für
unſeren jetzigen Geſchmack übertriebene Darſtellung wird doch von
manchem guten Gedanken, mancher treffenden Bemerkung durch=
zogen
. Da heißt es z. B. Zuerſt der Traum des 2. Akts. Was
bedeutet dieſe myſteriöſe Einleitung ? Eine Skizze des Krönungs=
marſches
. Auf die Stimmen der Violinen folgt eine Flötenphraſe;
es iſt der Kinderchor, den man eines Tages im Dom hören wird.
Da hätten wir alles folgende im Bilde eines Traumes und die
Zuſammenfaſſung einer Oper in einem Ritornell. Meyerbeer,
obſchon in erſter Linie Bühnenmann, war doch auch ein großer
Melodiker; dieſes Ritornell beweiſt es. Plötzlich wird es unter=
brochen
, die Erinnerungen kehren zurück, und der junge Mann,
welcher das Geſicht wieder erblickt, hebt an zu erzählen. Man
kann leider nur Worte zitieren, möge das Gedächtnis des Leſers
die Noten hinzufügen. 3ch ſtand in einem prächtigen Tempel
von Säulen getragen Welche Tiefe, welche Kraft! Und meine
Stirne ſchmückte ein Königsreif. Die muſikaliſche Phraſe rundet
ſich hier wie der Kreis eines Diadems. Aber ſchon verwirren ſich
die Bilder: an der Decke des Tempels haben Todeszeichen geflammt:
Wehe Dir! Wehe Dirl Das Orcheſter, ſoeben noch kirchlich und
reliaiös, veruneinigt ſich und geht auseinander. Ahl Muſik und
Poeſie, wie haben ſie ſich hier vereinigt! Welche Verſchmelzung
und doch welche Freiheit! Wir geben dem Franzoſen Recht,
wenn er in dieſem Traum einen der Höhepunkte der Oper erblickt.
Dieſe Nummer und die gewaltigen Scenen des 4. Akts ſind es denn-
auch
, welche dem Werk ſein Anſehen bis auf den heutigen Tag er=
halten
.
Die Vorſtellung erfreute ſich eines ſehr vollen Hauſes und
eines außerordentlich beifallsluſtigen Publikums. Herr Bär, welcher
den Traum noch recht wirkungsvoll zu Gehör brachte, war leider
nicht ſo dieponiert, um die anſirengende Partie in allen ihren
Phaſen auf der erforderlichen Höhe zu halten; trotz redlichen
Mühens bekam der geſchätzte Sänger ſeine Stimmmittel nicht ganz
unter ſeine Herrſchaft. In der Partie der Fides hat ſich Fräul.
Finkelſtein ſeik Jahren bewährt; ſie führt dieſelbe geſanglich
und ſchauſpieleriſch mit Kraft und Temperament durch und leiſtet
namentlich in den lyriſchen Stellen Vorzügliches. Brillant
war Frl. Roth als Bertha. Großes Lob müſſen wir auch dem
Wiedertäufertrio der Herren Riechmann, Eilers und Hof=
müller
zollen. In den reichen, geſchmackvoll arrangierten Ballet=
einlagen
trat die Leiſtungsfähigkeik unſerer Chor= und Solotänzer=
innen
wieder in allem Glanz zu Tage.
Einführung in den antiken Drameneyelus.
B. A. Die aus Werken von Euripides, Sophokles und Goethe
gebildete Tetralogie, welche den Charakter unſerer nächſten
Schauſpielabende ausmachen wird, fällt ſo aus dem Rahmen der
gewöhnlichen Theaterereigniſſe, daß einige einleitende Bemerkungen
wohl am Platz ſein dürften. Mit Vorliebe pflegten die griechiſchen
Tragiker die Schickſale ihrer Heroen in eheliſcher Form zu behan=
deine
Ueber das Verhältnis, in welchem die vier Stücke einer
Tetralogie zu einander ſtanden, und über den Begriff, den man
mit dieſem Namen und dem Satyrſpiel verband, das offenbar
in beſtimmterer Beziehung zu der Trilogie geſtanden hat, iſt von
den Aeſthetikern und klaſſiſchen Philologen viel hin und her beraten
und geſtritten worden. An der Oreſteia des Aeſchylos, die ſich zu=
ſammenſetzt
aus dem Agamemnon', den Grabſpenderinnen den
Eumeniden' und dem SathrdramaProteus=, hat man wohl das
ausgiebigſte Beiſpiel von dem ganzen Ausbau eines ſolchen antiken
Drameneyclus und dem äußeren und inneren Zuſammenhang der
vier Glieder. Als Oreſtie' ſollen wir denn auch die Verknüpfung
der Dramen Iphigenie in Aulis', Elektrau und Jphigenie in
Tauris' begreifen, wenngleich dieſe Art der Vorführunz von dem
antiken Muſter inſofern nicht unweſentlich abweicht, als uns das

ſchlechts und die endliche Verſöhnung der finſteren Mächte, d
Dichterzungen verkündet wird die Einheit und der innere Zecl
menhang mithin mehr ſtofflicher als geiſtiger Natru
Jphigenie in Auliss von Euripides könnte man in 2h
Kreiſe füglich als Expoſition bezeichnen. Das Suiet, welches4
an J. Racine und Dolce Bearbeiter gefunden, iſt durch die
bildung unſeres Schiller ſo ziemlich bekannt. Der Völke
Agamemnon hat auf Grund des Orakels und gedrängt dur
Kampfgenoſſen, ſeine Einwilligung zur Opferung der Tochte
geben, auf daß Artemis den Schiffen günſtigen Wind ſende. Lu
die Vorſpiegelung einer Vermählung, die zwiſchen Iphigenieh
Achill ſtattfinden ſoll, hat Agamemnon ſeine Gemahlin Klytämnh.
mit ihrer Tochter in das Lager gelockt. Erſt zu Aulis erfähl,
den wahren Sachverhalt. Achill, voll edlen Unwillens darl
daß die Frauen mit ſeinem Namen betrogen worden, biete=
ihnen
als Beſchützer und Verteidiger an Iphigenie, die ſich F=
mit
wilder Leidenſchaftlichkeit an das ſüße Leben anklammers
winnt zuletzt den Sieg über das Natürliche und bietet ſich freinnd
dem Opfertode dar, während die Göttin, gerührt durch den Heb
mut der Jungfrau, dieſelbe in einer Wolke entrückt und an ün
Statt ein Hindin dem Opfermeſſer bietet. Zum Schluß nirh
Klytämneſtra mit dem kleinen Oreſtes Abſchied von ihrem nachh
Schiffen eilenden Gemahle, und der Chor der Euböiſchen Fr=u
welche die Neugierde, das glänzende Heer zu ſchauen, in das Ey
von Aulis gelockt hatte, wünſcht ihm einen glücklichen Erfolg ſel
Feldzuges.
Schiller merkt zu dieſer Iphigenie' an: Dieſe Tragödi=
vielleicht
nicht die tadelfreieſte des Euripides, weder im gam=
noch
in ihren Teilen, aber die Geſinnungen in dieſem Stücke i
groß und edel. die Handlung wichtig und erhaben, die Mittel:
glücklich gewählt und geordnet. Kann etwas wichtiger und erhab=
ſein
, als die Aufopferung einer jungen und blühenden Fürſtento n
ür das Glück ſo vieler verſammelter Nationen? Konnte die Gr
in ein volleres und ſchöneres Licht geſtellt werden, als durch
prächtige Gemälde, das der Dichter durch den Chor von
glänzenden Ausrüſtung des griechiſchen Heeres gleichſam im Hinn
grunde entwerfen läßt? Wie groß endlich und wie einfach ru
er uns Griechenlands Helden, denen dieſes Opfer gebracht wer=
oll
, in ihrem herrlichen Repräſentanten Achill?u Das mitt=
Stück, die =Elektra' des Sophokles, dreht ſich wie das
Euripides und die Chosphoren (Totenſpenderinnen) des Aeſchre
um die Erkennung des Oreſtes und die von den Geſchwiſtern
Aegiſthos und ihrer Mutter Klytämneſtra vollzogene Rache. 2h
Schweſterpaar, welches in der Antigone; nach Maßgabe F
Individualität in verſchiedener Geſinnung handelt, ſcheint Sopholss
beſtimmt zu haben, auch in der Elektrar einen ähnlics
Charaktergegenſatz darzuſtellen. Dort handelte es ſich um eiri=
furchtbaren
Konflikt der Kindespflicht, hier um die Liebe
Schweſter zu dem im Tode entehrten Bruder. Elektra entſprir
der heroiſchen Antigone, Chryſothemis der Ismene. Der Cüö=
dieſer
Tragödie, welcher ſehr thätia in die Handlung eingrey
beſieht aus edlen Matronen Mykene's, welche ſich auf die Klags
der Elektra vor der Atreusburg verſammeln, um die Heldenjungſrxs
in ihrem Jammer über den ermordeten Vater und die Ahweſenhäz
des Bruders zu tröſten. In dem Schlußſtück, Göthe'3 Jphigen=
auf
Tauris;, tritt die Verſöhnung ein und führt die tragiſi
Katharſis mit ſich. Wohl nicht ſo dramatiſch wirkſam wie
Euripides, aber menſchlich reiner und in größerer Uebereinſtimmm,
mit dem modernen Gefühlsleben iſt die Löſung von dem deutſchc!
Dichter erfaßt worden. Das Bedürfnis des Ausgleichs fühlten
Alten ſo gut wie wir, daher war es üblich, ſich am Ende ein=
olchen
Trilogie von den tragiſchen Schrecken bei einem Sathrſpt.
zu erholen. Der Euripideiſche Cyclop;, der wohl die hauptſä;
lichſten Merkmale dieſer Gattung enthält, darf, was den Ste
anlangt, als ein Broſamen von dem reichen Mahle Home=
gelten
.

Dankſagung.

Für die bewieſene herzliche Teilnahme bei dem Hin=
ſcheiden
unſeres theuren Gatten und Vaters ſagen hiermit
innigſten Dank
Matharina Schütz
und Kinder.
Darmſtadt, den 14. Oktober 1889.

Drus und Verlag: L. C. Witticb'ſche Hofbuchdruckerei
Verantworlich für die Redakkin: Horl Wili.