AUTUAuTIL!
ROLLOvD
Abennementspreis
Arhahruich 1 Mark 50 Pf. ndl.
roͤgerlohn. Auswärts werden von
14 Poſtämtern Beſtellungen
ent=
ba genommen zu 1 Mark 50 Pf.
vio Quartal inck. Poſlaufichlag.
J.
152. Jahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.
Inſerake
nerdenangenommen nDarmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Schießhauzſtraße 14. ſowie auswärts
von allen Aunoncen=Expeditionen.
Amtliches Organ
Für die Behanntmachugen des Großh. Kreisamts, des Großh. Volizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
E193.
Donnerstag den 3. Oktober.
1889.
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Tabak=Berufsgenoſſenſchaft: Sektion III.
6s wird hiermit zur Kenntniß der Beheiligten gebracht, daß die Labal=Veruſsgenoſſenſchaft: Settion II. für den
lih Darmſtadt für die Zeit vom 1. Oktober 1889 bis 1. Otober 1891 zum Vertrauensmann
Herrn Fritz Stroh, in Firma Gebrüder Bernard, in Offenbach a. Main,
zu Stellpertrelern die Herren
Louis Auler, in Firma Lauis Auler in Bensheim,
Wilhelm Kugler, in Firma de Bary &6 Kugler, in Klein=Krozenburg,
lt hat.
Darmſtadt, am 30. September 1889.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
v. Marquard.
(1746
Bekanntmachung.
Las Anſtreichen der Dachgeſimſe und
theländer ꝛc. mit Oelfarbe an dem
Abzu der Sparkaſſe ſoll im Wege der
Gmiſſion vergeben werden.
Rferten ſind bis
Montag den 7. Oktober,
Vormittags 10 Uhr,
uinterzeichneter Stelle einzureichen.
Urbeitsbeſchreibungen, Bedingungen
Heichnungen liegen auf dem
Stadt=
hmt, Zimmer: Nr. 32, zur Einſicht
P. bei welchem auch die Formulare
ſindie Offerten zu erheben ſind.
armſtädt, am 1. Oktober 1889.
ßherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.:
Riedlinger, Beigeordneter. (1747
heiſe Kurkoffeln.
elbe Roſen, gelbe Mäus.
ch, Aurora und ſonſtige
be=
hſte Speiſekartoffeln ſind
ab=
aeben in der Großherzoglichen
hinneierei.
(1174,
vellweher,
Großh. Oberverwalter.
„Garren, 1 Reck und 2 Oleander
n Kübeln zu verkaufen.
ſchbergſtraße 25.
111635
Cigarren-Verſteigerung.
Donnerstag den 3. Oktober l. J., Nachmittags 3 Uhr,
wird im Verſteigerungs=Lokal, „Eliſabethenſtraße 46
rin weiterer Poſten beſſerer
Cigarren,
unbedingt gegen Baarzahlung verſteigert.
Darmſtadt, den 2. Oktober 1889.
ulnasa
Dieter,
Großherzoglicher Gerichtsvollzieher.
Grosser
Schuhwaaren=Ausverhauf.
Wegen gänzlicher Geſchäfts=Aufgabe verkaufe, um
mein Lager in Schuhwaaren zu räumen, zum
Selbſt=
koſtenpreis.
cb ON. L D UAdO,
4 Kirchſtraße 4.
[11477
[ ← ][ ][ → ]2722
Nr. 193
Gemäß Art. 2106. H.=G.=B.
veröffentlichen wir folgenden Auszug aus unſerem Handelsregiſter:
Laut Geſellſchaftsvertrag vom 8. Juli 1889 wurde mit dem Sitze in
Darm=
ſtadt eine Actien=Geſellſchaft unter der Firma: „Actien=Maſchinenbau=Anſtalt
vormals Venuleth u. Elleuberger” gegründet. Gegenſtand des Unternehmens
iſt die Herſtellung und der Verſchleiß von Maſchinen, Maſchinentheilen und von
metalliſchen Erzeugniſſen aller Art, ſſowie die Ausbeutung der der Firma Heinrich
Hencke u. Cie. zu Darmſtadt gehörigen Patente, insbeſondere des Patents für
Trockenapparate. Die Dauer des Unternehmens iſt auf eine gewiſſe Zeit nicht
be=
ſchränkt. Das Grundkapital iſt auf eine Million Mark feſtgeſetzt und in eintauſend
auf den Inhaber lautende gleichberechtigte-Actien von je eintauſend Mark
einge=
theilt. Die Beſtellung des Vorſtands (Direction) und die Beſtimmung ſeiner
Zu=
ſammenſetzung erfolgt durch den Aufſichtsrath. Die Zuſammenberufung der
General=
verſammlung der Actionäre erfolgt durch einmaliges Ausſchreiben des Aufſichtsraths
oder des Vorſtandes in den Geſellſchaftsblättern, welches regelmäßig mindeſtens drei
Wochen vor dem Verſammlungstage erſchienen ſein muß; in dringenden Fällen kann
der Auſſichtsrath die Einberufungsfriſt für außerordentliche Generalverſammlungen
auf 16 Tage herabſetzen. Die Bekanntmachungen der Geſellſchaft erfolgen durch
einmaliges Einrücken im „Reichsanzeiger= und in der „Frankfurter Zeitungs. Die
Zeichnung der Firma der Geſellſchaft erfolgt, wenn ein Vorſtandsmitglied beſtellt iſt,
durch deſſen eigenhändige Unterſchrift; ſind mehrere Vorſtandsmitglieder beſtellt,
durch Unterſchrift zweier Vorſtandemitglieder oder ſtellvertretender Directoren oder
die eines Vorſtandsmitgliedes und eines Prokuriſten oder nach Beſchluß des
Auf=
ſichtsrathes durch die zweier Prokuriſten. Beſondere Vortheile zu Gunſten einzelner
Actionäre wurden nicht feſtgeſetzt; hingegen ſcheint die Gründung qualificirt infolge
folgender Beſtimmungen des Statuts:
1) Die Geſellſchaft übernimmt Liegenſchaften, Maſchinen, Einrichtungen,
Ge=
räthſchaften, Mobilien, Patente und Ausſtände der von der Firma Venuleth und
Ellenberger bisher betriebenen Maſchinenfabrik zum Werthe von 800,000 Mark
gegen Ueberlaſſung von 790 Stück Actien und Zahlung von 10,000 M. baar.
2) Die Geſellſchaft übernimmt als Einlage für 200 Stück Actien die der Firma
Heinrich Hencke u. Co. gehörigen Patente im Werthe von 200,000 Mark.
Ent=
ſchädigungen oder Belohnungen zu Laſten der Geſellſchaft für die Gründung oder
deren Vorbereitung werden nicht gewährt.
Die Gründer der Geſellſchaft, nämlich:
1. Kaufmann Wilhelm Venuleth hier,
2. Karl Ellenberger hier, vertreten durch Kaufmann Franz Weber dahier
als Curator,
3. Guſtav Ellenberger hier,
4. Robert Ellenberzer zu Biedenkopf,
5. Ernſt Ellenberger hier, vertreten durch Pfarrer Ellenberger zu Ortenberg
und Rendant Karl Platz zu Gießen als Vormünder,
6. Kaufmann Heinrich Hencke hier,
7. Rechtsanwalt H. Faas zu Mannheim
haben ſaͤmmtliche Actien übernommen.
Der Vorſtand beſteht aus:
1. Kaufmann Wilhelm Benuleth
beide zu Darmſtadt;
2. Kaufmann Heinrich Hencke
zu Prokuriſten ſind beſtellt:
1. Oberingenieur Andreas Piepier
beide zu Darmſtadt.
2. Kaufmann Eduard Dornſeiffer
Der Auſſichtsrath beſteht aus:
1. Pfarrer Ellenberger zu Ortenberg,
2. Rendant Karl Platz zu Gießen,
3. Rechtsanwalt H. Faas in Mannheim,
4. Kaufmann Franz Weber zu Darmſtadt,
5. Kaufmann Paul Waldmann, Prokuriſt der Bank für Handel u. Induſtrie
zu Darmſtadt.
Als Reviſoren gemäß Art. 209 h. H.=G.=B. haben fungirt:
1. Maſchinen=Ingenieur Chriſtoph Friedrich Nau
beide dahier.
2. Kaufmann Ludwig Roll
Die Eintragung der Geſellſchaft zum Handelsregiſter iſt heute erfolgt.
Darmſtadt, den 20. September 1889.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
Dr. Berchelmann.
[1749
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175
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eine ſogen. Fabrik=Nudeln) bei, (130¼
C. Natzinger und V. Hanck.
Nr. 193
Leinen verehrten Kunden hierdurch die ergebene
Mit=
theilung, daß ich den Laden=Verkauf aufgegeben,
das Geſchäft aber im ſelben Hauſe fortſetze, in
O
G
dem ſich von heute ab
mein Comptoir und Lager eine Treppe hoch befinden.
H. Heyer, Papierhandlung,
Ernſt=Ludwigsſtraße 8 im 1. Stock. U1756
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H
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Lebende Zummern,
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Arul=Caviar,
geräucherter Jachs.
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Eliſabethenſtraße 14.
[11758
Füll Regulir-Ooſon.
Wegen Aenderung meines Verkaufs=Lokals verkaufe meine
Anmtlichen Füll-Rogulir, Amerikanor- & Oval-gofon
ilbesonders herabgesetnten Preiſen.
Arust Wiemer.
[11524
Wilhelminenſtraße 3.
10 Pfg., mit ſämmtlichen
hier ankommenden und
abge=
horlemonnaie=Jayrplünk jenden Banser, ſonie
den=
vollſtändigen Fahrplan, der
waßenbahnen Darmſtadt-Eberſtadt-Griesheim und Reinheim-Reichelsheim, und
hefahrpläuchen 5 Pfg. zum Einlegen in den Uhrdeckel, ſind in der Expedition
ſrres Blattes, ſowie in den verſchiedenen Buchhandlungen zu beziehen.
Expedition des Tagblatts.
2723
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liefert frei in's Haus den Centner zu
2½ M., in größeren Partien billiger.
Probe=Centner wird abgegeben.
Beſtellungen Dieburgerſtraße 69
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111487
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liefert per Hektoliter zu 60 Pfg., bei
Entnahme von 10 Hectoliter zu 50 Pfg.
frei ins Haus die Samenhandlung
Conrad Appel,
Promenadeſtr. 61. (11289
ünf Caalbal.-Aotion
aus dem Nachlaß des verſtorbenen Herrn
Rechtsanwalts Otto Breidenbach dahier
ſind zu verkaufen durch
Dr. Wenck, Rechtsanwalt,
Rheinſtraße 31. 11566
CognaC.
Vollst. Ersutz k. französlschen)
dor orsten deutschen Cognae-
Bren-
nerel v.
Grnner &Co.
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ſtöckiges Wohnhaus, 4 Fenſter Front,
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Stoßkarren, ſowie kleine und große
Weinfäſſer. Einſt=Ludwigsſtr. 7. [1152½
2724
Nr. 199
Hiermit die ergebene Mittheilung, daß ich mein
Gaslhaus Dur huduisshallo
an Herrn Ph. Mayer verkauft und mit dem Heutigen übergeben habe.
Indem ich für das mir ſeit einer ſo langen Rethe von Jahren erwieſene Vertrauen und
Wo=
wollen beſtens danke, bitte ich dasſelbe auch auf meinen Nachfolger güligſt übertragen zu wollen.
Hochachtungsvoll
Georg Weber.
Bezugnehmend auf obige Mitthellung wird es mein eifriges Beſtreben ſein, durch Verabfolgung
von nur guten reinen Weinen u. vorzüglichen Speisen, das mir von Seiten meim
werthen Gönner und Bekannten entgegengebrachte Vertrauen zu rechtfertigen und zu erhalten ſuchen.
Hochachtungsvoll
Darmstadt, den 1. Oktober 1889.
Philipp Mayer.
L.
11189
Hierdurch erlaube ich mir ergebenſt anzuzeigen, daß ich unterm Heutigen mein
Gasthaus zum weissen Schwan
meinem Schwiegerſohn Herrn M. Röhrich käuflich Ubergeben habe. Indem ich
für das in ſo reichem Maaße lange Jahre entgegengebrachte Vertrauen danke, bitte
ich dasſelbe auch auf meinen Nachfolger übertragen zu wollen.
Hochachtungsvoll
Ch.
Verdux
Bezugnehmend auf Vorſtehendes wird es mein eifriges Beſtreben ſein, nur
Vorzögliches zu liefern, das von meinen verehrten Gäſten entgegengebrachte
Ver=
nauen erhalten zu ſuchen und den alten Ruf des Hauſes weiterzuführen.
Hochachtungsvoll
unsl
M. Röhrſeh.
Lebend
Jriſch:
Rheinſalm, Auſtern,
Lachsforellen, Hummern,
Turbot,
Seezungen,
Zander,
Cabliau,
Schellfiſche,
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Hechte,
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Backſiſche,
Hechte auf Eis,
per Pfund 80 Pfg
Aal in Gelse,
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Caviar.
Bismarck=Häringe.
Gebr. Hösinger,
Hoflieferanten. 111762
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Hochſtraße 49 iſt zu verkaufen eb. zu
vermiethen.
Fritz Beck, Bauunternehmer,
Hoffmannsſtraße 19. (9745
GAEEE UAUIb
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hlonialwaaren= und Landesprodukten=Geſchäft eine beſondere
Aheilung zur ſpeciellen Führung von
Chocoladen und (acao's
der renommirteſten Fabriken
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bauer, van Hauten;
55
AAOO
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Deutsche und englsche Biscuſts
der bekannteſten Firmen;
Conserven
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Cognao
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Französ. Cognae
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L. Fouchez & Comp.
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Dieſen Artikeln, welche als Specialität zum Verkaufe kommen,
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dlich wirklich friſche Waare, ausgezeichnete Qualitäten und auch
'he Preiſe in der Lage bin meine geehrten Abnehmer in gewohnter
Alſe aufs beſte und vortheilhafteſte zu bedienen.
Ich bitte mein neues Unternehmen gütigſt unterſtützen zu wollen
ſehe ich geneigtem Zuſpruch gerne entgegen.
Horis Landaut,
Mathildenplatz 1.
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ſtraße 18. II.
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mer und Küche, ſofort zu vermiethen.
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ſtraße 18 iſt die Parterrewohnung
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Stock, enthaltend 5 Zimmer und übliches
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Auskunft Aliceſtraße 23 von 3-5 Uhr,
Hochparterre links.
11364) Klappacherſtr. 44 Neubau
zwei Wohnungen ſofort zu beziehen.
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11763) Orangerieſtr. 6 eine Wohng.,
3 3, Küche, Glasabſchl. ꝛc., preiswürdig.
2726
11764) In meinem neu erbauten
Hauſe, Stiftſtraße 3, iſt die Parterre=
Wohnung und Beletage alsbald
bezieh=
bar zu vermiethen. Zu erfragen
Stift=
ſtraße 5.
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11765) Liebfrauenſtr. 40 Neubau
eine Wohnung mit 3 oder auch 4
Zim=
mern, 4 Wohnungen, je 2 Zimmer, Küche
mit Waſſer, abgeſchloſſenem Vorplatz,
Waſchküche und Bleichplatz, baldigſt
be=
ziehbar zu vermiethen. Näheres Arheil=
Philipp Schaub.
gerſtraße 84.
11766) Heinrichſtraße 72 eine
Man=
ſarde zu vermiethen für kinderloſe Leute
ſofort beziehbar.
11767) Große Ochſengaſſe 37 eine
kl. Wohnung für 2 ruhige Leute.
11768) Hügelſtraße 37 Manſarde
für 140 M. zu vermiethen.
11769) Schützenſtraße 8 eine kleine
Wohnung, 3 Zimmer, Küche, Mitgebrauch
der Waſchküche, Bleichplatz, ſofort zu bez.
11770) Ein unmöbl. Zimmer ſofort
zu verm. Näh. kl. Ochſengaſſe 6, I.
b.
10993) Mathildenplatz 3 Laden
nebſt dritter Stock zu vermiethen.
E
E
11193) Louiſenſtraße 4 geräumiger
Laden mit Comptoir, vollſtändiger
Woh=
nung je nach Bedarf, ſowie allem Zubehör,
per 15. März 1890 zu vermiethen.
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Lade1, nung, zu vermiethen.-
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11771) Mühlſtr. 19 eine Remiſe,
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11772) Schützenſtraße 8
Comptoir und Lagerräume
ſogleich zu beziehen.
2
E
9559) Friedrichſtr. 22. 2 Tr.,
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Oktober an einen Herrn zu verm.
Nr. 193
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Zimmer mit oder ohne Penſion ſofort.
11646) Nächſt der Dragoner= und
Artillerie=Caſerne 1-2 gut möblirte
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Neckarſtraße 28, 3. Stock.
11647) Promenadeſtr. 38, 1Treppe,
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Herrn vom 1. Oktober ab zu verm.
11649) Heinrichſtraße 6 ein hübſch
möbl. Zimmer zu vermiethen.
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ſchön möbl. geräum. Zimmer per ſoſort.
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hübſch möbl. Zimmer ſofort zu verm.
11652) Marienplatz 7 großes möbl.
Zimmer mit ſeparatem Eingang zu verm.
11707) Bleichſtraße 37 im 2. Stock
ein gutmöblirtes Zimmer zu vermiethen.
11711) Aliceſtr. 28. 2. Stock,
möbl. Zimmer zu vermiethen.
11773) Mathildenpl. 9 Hinterb.
ein möbl. Zimmer an ein Fräulein ſoß
11774) Wilhelminenſtr. 3 1. St.
ein großes hübſch möblirtes Zimmer
1. November zu vermiethen.
11775) Heinrichſtraße 94 parter
zwei möbl. Zimmer nach der Straße
einen ruhigen Miether zu vermiethen.
11776) Aliceſtraße 2. 2. St., Fo
gut möbl. Zimmer ſofort zu beziehen,
Wunſch mit Penſion.
11777) Carlsſtr. 70 ein gut möl
Zimmer mit ſeparat. Eingang zu verm
11778) Rheinſtr. 28 ein ſchön möl
Zimmer mit ein auch 2 Betten.
10784) Kiesſtraße 63 iſt ein ſchönes
Zimmer, auf Wunſch mit Kabinet, möbl.
oder unmöblirt, zu vermiethen. Zu
er=
fragen im mittleren Stock.
10818) Hochſtr. 60 e. m. B. p. ſofort.
11085) Ballonplatz 7, gegenüber der
Infant.=Caſerne, zwei ſchön möbl. Zimmer,
eignen ſich ſehr für Einj.=Freiw., ſofort
zu verm.
Ga. Hetlinger.
11558) Wilhelminenſtr. 8 zwei kI.
einfach möbl. Z. per Monat 12 M.
11643) Wienerſtr. 77 ein bis
zwei gut möbl. Zimmer per ſof. zu verm.
11644) Wienerſtr. 57 ein gut möbl.
Parterre=Zimmer ſofort zu vermiethen.
11553) Sandſtraße 40, 3. St., ein
möbl. Zimmer. Preis 10 M.
2
ſoschäftseröſtnung und Empfohlung.
Hiermit beehre ich mich ergebenſt anzuzeigen, daß ich in dem früher von
Herrn G. B. Werner innegehabten Lokal 4 große Ochſengaſſe 39 ein
7N
Neiss-E Tu-aaurondoschäf
eröffnet habe.
Es wird mein eifrigſtes Beſtreben ſein mir durch ſorgfältige und reelle
Bedienung das Vertrauen meiner werthen Kundſchaſt zu erwerben und bitte
ich bei Bedarf um geneigte Berückſichtigung.
Achtungsvoll (11626
L.
Ph. Kinger.
deu Gingetroſen:
RSGEAATAuAUT TaUTAC1
per Tfund O Pt,
Dieſe Pflaumen ſind vorzüglich in Qualität und daher als
beſonders preiswerth zu empfehlen.
Hoykö.
AAERAAU,
(11772
Mathildenplatz 1.
Diejenigen Piennig=Marken=Blätter, welche eine auf vo lle Mark abger undeleltz
Geſammleinlage während des abgelaufenen Vierteljahres nachweiſen, ſind nebſt den
ſtädtiſchen Sparkaſſebüchern
Samstag den 5. Oktober 1889
an die Herren Stationserheber zur Veranlaſſung der Ueberſchreibung abzuliefern.
11780)
Darmſtadt, den 2. Oktober 1889.
Das Curatorium der Pfennigſparkaſſe.
Gymnasium zm Darmstadt.
Die Anmeldung neuer Schüler, die Geburts= und Impfſcheine, event. auch
Schulzeugniſſe vorzulegen haben, werden für das Gymnaſium und die Vorſchule-
Hontag den 7. Ohtober, Vormittags von 8-12 Uhr, entgegengenommen..
Darmſtadt, den 28. September 1889.
Großherzogliche Gymnaſialdirektion Darmſtadt.
[1165ſ
Dr. Becker.
Nr. 198
2727
GOOh'nO
ug und Impfohlung.
„
Meinen hochgeehrten Kunden und Gönnern die ergebene Mit=
Klung, daß ich mein
Herrongarderobe Maassgosehäl
ſcher Carlsſtraße 104) in den
kubau der Firma yJustus Hildobrand
Eliſabethenſtraße 2,
rlegt habe.
Gleichzeitig erlaube ich mir den Empfang der
Reuheiten für Herbck und Winker
ſcbenſt anzuzeigen.
Vorjährige Stoſfe verkaufe, um damit zu räumen, zum
lbſtkoſtenpreiſe.
Indem ich unter Zuſicherung beſter Bedienung bitte, das mir
ſiher geſchenkte Vertrauen auch in meine neue Lokalitäten folgen
laſſen, zeichne ich
Hochachtungsvoll ergebenſt
4
8.
CARGl,
Larb
Eliſabethenſtraße 2.
[1781
weulſce etcsſeotſchUte
Vorband Darmstadt.
Lamstag den 5. Oktober 1889, Abends präcis 8 Uhr,
in sämmtlichen Räumen des Bummelbräll,
zum Beſten der Waiſenpflege.
GROSSES COTURI
ausgeführt
in der Kapelle des Großh. Feld=Artillerie=Regmts. Nr. 25,
unter perſönlicher Leitung ihres Stabstrompeters Herrn P. Stützol.
5
Hierauf: Lamz.
Eintrittskarten zu haben bei Herrn C. Will, D. Fair m Söhne, C.
ſämmer und G. Thies, und zwar für Mitglieder (gegen Vorzeigung der
Mit=
akarte pro 1889) 50 Pfg., für Nichtmitglieder 1 Mk., Familienkarten
Peſonen) 2 Mk.
[1782
NB. Das Feſt findet unter allen Umſtänden ſtatt.
E
Bekanntmachung.
Am Montag den 7. Oktober d. 33. tritt auf der
Darm=
ſtadt-Griesheim-Eberſtädter Eiſenbahn der Winter=Fahrplan
wſt. Exemplare desſelben ſind bei unſeren Stationen Darmſtadt, Griesheim
Eberſtadt, ſowie in unſerem Büreau, Georgſtraße 12, zum Preiſe von 10 Pfg.
6tülck käuflich zu haben.
(1783
Darmſtadt, den 2. Oktober 1889.
Die Bau= und Betriebs=Verwaltung
der Heſſiſchen Nebenbahnen im Priv=tbetrieb.
11784) E. 9. Köchin u. e. b. Hausm.ſ
St. Näh. Frau Hartmann, Rilterg. 3.
11785) Eine durchaus geülbte
Schaften=
ſtepperinſ. Beſch.ſ. Mittags kl. Ochſeng. II.
11786) Ein Mädch. b. 19 J., das
1½ J. auf einer St. war, mit g. Zgn.,
ſucht ſof. St. Fiſcher, kl. Ochſengaſſe 6.
Eine perfekte Glanzbüglerin
empfiehlt ſich in und außer dem Hauſe.
Zu erfragen Louiſenſtraße 4, Hinterbau,
1 Stiege hoch.
11680
11663) Ein jg. Mann, der lange Zeit
auf d. Büreau einer General=Agentur
thä=
tig iſt, ſucht ſeine Stellung zu verändern.
Gefl. Off. unter D. 48 an die Exped.
EON
43
RAhA
Ein Herrſchaftsdiener
zum 1. November geſucht. Zu erfragen
bei der Expedition.
[1787
11788) Mädchen für Küche und
Haus=
arbeit können gute Stellen erhalten durch
Frau Hartmann, Rittergaſſe 3.
11789) 3- 4 Kelluerinnen und
Haus=
mädchen können gute Stellen erhalten.
Frau Becker, Schuſtergaſſe 5.
11750) Ein ſauberes, williges
Mäd=
chen für ſogleich geſucht. Näheies in der
Expedition d. Bl.
11791) Ein junger Commis, mit
ſchöner Handſchrift, auf das Comptoir eines
hieſigen Fabrikgeſchäfts geſucht. Ofſerten
ſunter D. H. 17 an die Exped. d. Bl.
11792) Einen tüchtigen Arbeiter
ſucht für ſogl. J. Euler,
Schuhmacher=
meiſter, Beſſ. Sandbergſtr. 27.
Tüchtige Rockschneidor,
doch nur ſolche, gegen höchſte
Lohn=
ſätze ſucht
Carl Schacht,
Eliſabethenſtraße 2. (11731
im Hildebrand'ſchen Neubau.
Gesmeht
für einzelne Dame ſofort oder
in 14 Tagen ein Mädchen,
das gut bürgerl. kochen kann
und alle Hausarbeit verſteht.
Zu erfragen
Eliſabethen=
ſtraße 16, 2. Stock. (1732
Ein braver Hausbursche
geſucht.
Hermann Berger,
Ernſt=Ludwigsſtraße. 111793
272
Nr. 193
Regenmantel, Räder, Promenademantel
Bachſsch-Hämle
werden in einer Auswahl von Hunderten von Piscen, darunter die apparteſten,
hi=
eleganteſten Neuheiten, in Folge bedeutender Gelegenheitskäufe, weitaus unter
He=
ſtellungspreis abgegeben.
11668) Schloſſergeſelle geſucht.
Friedr. Müller, Carlsſtr. 36.
11794) Ein guter Schloſſer auf
Herde geſucht. Näheres in der Expedition.
11010) Ein Junge kann d.
Barbier=
geſchäft erlernen. Näh. Exped. d. Bl.
CognaC,
feinſt deutſchen,
von Gruner & Co.
und anderen bekannten Marken,
von 180 an per Flaſche.
Eoht frauz. Cognao,
1875er,
von M. 3.50 an.
Eréme de Cognao,
pur oder vermiſcht mit Waſſer
angenehm feinſchmeckender Liqueur,
Marke Alf. Dubois, Liase u. Co.
Cognao.
(11795
Gl. P. Poſſk Hachk.,
F. Mattern.
Ecke Caſino- u. Bleichſtraße.
Fernſprechanſchluß Nr. 104.
ſobrüdor Holl,
9on der Reiſe krank zurückge=
A kehrt, kann ich erſt jetzt meine
G ärztliche Thätigkeit wieder
auf=
nehmen.
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Dr. Laulmann.
nmöblirte Wohnung von 2 bis 4
11 Zimmern zum 15. Okt. oder 1. Nob.
geſucht. Angebote an die Exped. d. Bl.
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Wo? ſagt die Expedition. (11606 (Muſik=Zeitung) geſucht.
(11800
[11799
I-
Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
(Haupt=Synagoge).
Im Verſöhnungsfeſte.
Freitag, den 4. Ottoöber äm Vorabend
Feſtes um 5 Uhr 45 Min.
Predigt um 6 Uhr 20 Min.
Samstag den 5. Oktober am Tage
Feſtes Morgens um 6 Uhr 30 Min.
Predigt und Todtenfeier um 10 Uhr 30 Ml
Schlußpredigt Nachmittags. um 4
30 Min.
Feſtag=Ausgang um 6 Uhr 10 Min.
Gottesdienſt in der Synagöge ¼
3r. Reltgionsgeſellſchaft.
Hasbath und Verſöhuungslag.
Freitag. 4. Oktober: Morgens 4 Uhr 80 Pil
Nachm. 2 Uhr 30 W.
Faſtenanfang 5 Uhr 25 Ml
Samstag, 5. Okt.: Vorabend Gol Midre
5 Uhr 55 W.
Morgens 6 Uhr.
Thoravorleſung 10 Uhr 20 Vä.
Muſſafgebet 11 Uhr 20 Min.
Thoravorleſung 2 Uhr 50 Pa
Miuchahgebet 3 Uhr 10 Min
Neilahgebet 4 Uhr 50 Min.
Schluß der Tagesfeier=(Schemoth, 6 Uhr
Wochengottesdienſt von Sonntag, 6. Okt. .
Morgens 6 Uhr.
Nachmittags 4 Uhr 80 Min.
11798) Tüchtige Agenten werden von
einer Lebensverſicherungs=Geſellſchaft gegen
hohe Proviſion geſucht. Offerten unter
E. E. 10 an die Expedition d. Bl.
Großherzogliches Hoftheater.
Donnerstag, 3. Oktober.
8. Vorſtellung in d. 2. Abonnementsabteilur
Glaue Karten gültig.)
Der fliegende Holländer.
Anfang 7 Uhr. Ende nach ½10 Uhr.
Freitag. 4. Oktober.
4. Vorſtellung i. d. 2. Abonnementsabteilun=
Rote Karten gültig.
Der Geigenmacher von Cremona-
Dramolet in 1 Akt von Coppe.
Hierauf:
Der Schierling.
Luſtſpiel in 2 Akten von Augier.
Zum Schluß:
Die Dienſtboten.
Luſtſipiel in 1 Akt von Benedir
Anfang ½7 Uhr. Ende nach ¼10 Uhr.
Sonntag, 6. Otober.
5. Vorſtellung i. d. 2. Abonnementsabteilune
(Rote Karten gültig.)
Fauſt.
Große romantiſche Over mit Baller in 5
Alte=
von Gounod.
Einladung zum Abonnement
Ne.
auf das
Durmſtädter Tagblatt,
[152. Jahrgang)
zugleich Amtliches Organ für Stadt und Kreis
Darmſtadt.
Das nunmehr in ſeinem 152. Jahrgang erſcheinende Tagblatt
frat neben einer politiſchen Aeberſtcht reichhattige Mittheilungen
aſkgemeinem und lokkatem Iutereſſe ans Htadt und CLand;
Theaterzettel des Großh. Hoftheaters wird der Regel nach
voll=
ändig veröffentlicht; Anterhaktung wird ferner durch das damit
wbundene „Illuſtrierte Anterhattungsstaltss mit Beiträgen
nam=
fer Schriftſteller und jährlich an 250 vorzüglichen Illuſtrationen
boten.
Annoncen werden von der Expedition, ſowie auch von allen
liden Annoncen=Bureaux entgegengenommen.
Abonnementspreis pro Quartal M. 1.50 einſchl. Bringerlohn,
lrch die Poſt bezogen M. 1.50 einſchl. Proviſion excl. Bringerlohn.
Abonnements können jederzeit bei der Expedition, Rheinſtraße W,
mie auf allen Poſtauſtalten erfolgen.
Die in der näheren Umgebung Darmſtadts wohnenden
Poſt=
bianenten erhalten das Tagblatt am Tage des Erſcheinen mit
m erſten Beſtellgang.
Die Expedition.
Politiſche Ueberſiche.
Zeutſches Reich. Der Kaiſer und die Kaiſerin ſind am 1.
mittags 1½ Uhr in Schwerin eingetroffen. Sie wurden am
hahnhof vom Großherzog und der Großherzogin feierlich empfangen
d fuhren darauf an deren Seite unter Glockengeläute und
ſtür=
ſchem Jubel der Bevölkerung ins Schloß.
Die Abreiſe des Kaiſerpaares nach Italien bezw. Athen wird
kenntlich ſpäteſtens am 17. d. erfolgen. Das Gefolge wird ein
pülich großes ſein. Außer dem Sekretär des Auswärtigen werden
„ Kaiſer die Chefs des Militär= und Civil=Kabinets und ſonſtige
kneräle und Flügeladjutanten begleiten. Die Abweſenheit des
aſſiers von Berlin wird etwas über drei Wochen währen. Der
Beſt; zufolge werden der Kaiſer und die Kaiſerin Athen am 31.
kober verlaſſen und am 2. November in Konſtantinopel eintreffen,
oſelbſt ein Aufenthalt von acht Tagen in Ausſicht genommen iſt.
Die Reichskommiſſion für das Kaiſer Wilhelm=Denkmal nahm
n 1. die in der Ausſtellung für Unfallverhütung ausgeſtellten
erxkmäler in Augenſchein.
Der „Reichs=Anzeigers veröffentlicht die Verordnung betreffend
eEinberufung des Reichstages auf den 22. Oktober. Von einer
kiffnung des Reichstages durch den Kaiſer iſt Abſtand genommen
olden.
Der „Reichs=Anzeigers veröffentlicht die Verordnung über die
lmaftſetzung des Geſetzes vom 5. Mai 1886 betr. die Unfall= und
runkenverſicherung der in Land= und forſtwirtſchaftlichen
Be=
icen beſchäftigten Verſonen.
Die Geſandtſchaft des Sultans von Sanſibar wird von Berlin
ch London und Paris reiſen und der Königin von England
eichfalls ein Schreiben des Sultans überreichen.
Das Uebungsgeſchwader, beſtehend aus S. M. Vanzerſchiffen
iſer- Flaagſchiff, „Deutſchland” Preußen', „Friedrich der
mße' und S. M. Aviſo„Wacht: Geſchwaderchef Kontreadmiral
omann, beabſichtigt am 1. Oktober er. von Plymouth aus die
eſſe nach dem Mittelmeer fortzuſetzen.
Die Nordd. Allg. 8tg. bringt einen Artikel, welcher ſich mit
r ſeit dem 1. Oktober 1879 alſo ſeit 10 Jahren in Elſaß=
Loth=
nz.en beobachteten Politik beſchäftigt und kommt darin zu dem
cͤlluſſe, daß ſich dieſe Politik bewährt hat und daß ſie mit Stetig
it und Feſtigkeit verfolgt ganz zum Ziele führen müſſe und werde.
In der erſten Sitzung der bayeriſchen Abgeordnetenkammer am
Oktober wurde das Expoſe des Finanzminiſters vorgelegt; das
te beziffert den Ueberſchuß aus der zweijährigen Finanzveriode
u 24042219 M. Der Miniſter ſchlägt vor, von dem Erübrigten.
ne im April 1888 zu Bahnbauzwecken aufgenommene
Staatsan=
ihe von 12653000 M. gänzlich zurückzuziehen, 3000000 M. zu
ußßkorrektionen, 1569000 M. zu Telegraphen- und
Telephonan=
en, den Reſt für zahreiche Neubauten zu verwenden. Auch die
ehrrergehalte ſollen eine Erhöhung erfahren.
Wie liberale und ultramontane Blätter gleichmäßig feſtſtellen
auf das Huldigungs=Telegramm des bayeriſchen Katholikentags
tens des Prinz=Regenten Luitpold eine Antwort nicht erfolat.
Schweiz. Der Bundesrat beſchloß am 1. daß das Geſetz
ttreffend die Bundesanwaltſchaft, mit dem 15. Oktober l. J. in
raft treten ſoll
geſterreich=Angarn. Am 30. September und 1. Oktober hielten,
Jungezechen mehrere Parteiverſammlungen ab, in denen ver=
193
2729
ſchiedene Redner ſich gegen den Altezechen Zucker wandten. Eine
Verſammlung in Raudnitz verwahrte ſich gegen das
öſterreichiſch=
deutſche Bündnis als Hindernis für das ruſſiſch=öſterreichiſche
Bündnis; man müſſe die Friedensbürgſchaft in der Vereinſamung
Deutſchlands, nicht in deſſen Stärkung durch Bündniſſe erblicken.
Jrankreich. Gleichzeitig mit der Feierlichkeit der
Preisver=
teilung in der Weltausſtellung fand auch eine boulanaiſtiſche
Volks=
verſammlung ſtatt, bei welcher die Häupter der Partei für die
Wahl Rocheforts ſprachen und die „mit dem Tode kämpfende
Re=
gierung; ob ihrer zahlloſen Miſſethaten nach Gebühr brandmarken
ſollten. Deroulede, Le Heriſſs, Bergoin nahmen das Wort unter
dem Beifall einer ſorgfältig ausgewählten Zuhörerſchaft. Einige
Widerſpruchsgeiſter wurden raſch und unſanft an die Luft geſetzt,
ein Verfahren, in welchem man es durch viele Uebung zu großer
Vollkommenheit gebracht hat. Aber hierin lag nicht die Bedeutung
der Verſammlung, ſondern nach der „K. 8.- in einer Rede Laiſants,
der an einer Stelle wörtlich ſagte: „Ich bin Bataillonskommandeur
in der Territorialarmee. Ich hätte ſchon ſeit ſieben Jahren meinen
Abſchied nehmen können, aber ich habe es für meine Pflicht
ge=
halten, Soldat zu bleiben. Es kann ein Augenblick kommen, wo
eine Regierung, die das Vertrauen des Volkes gewonnen hat, ſich
durch einen auswärtigen Krieg zu retten ſucht. Nunwohl, Bürger,
ich habe es ſchon früher erklärt, und ich wiederhole es hier: wenn
die Parlamentarier den Krieg erklären, ſo werde ich nicht an die
Grenze gehen, bevor die Männer, die heute die Macht inne haben,
geſtürzt ſind.
Dänemark. Der Prinz von Wales iſt mit den Prinzen Albert
Victor und Georg am 30. Sept. abends in Kopenhagen eingetroffen
und begab ſich ſofort nach Fredensborg.
Aus Kopenhagen wird gemeldet. daß der Kaiſer von Rußland
am 7. Oktober in Kiel und am 8. Oktober um 3 Uhr nachmittags
in Berlin eintreffen werde.
Herbien. Da die Differenzen zwiſchen der Königin=Mutter
und der=Regentſchaft bisher noch unbeglichen ſind, iſt eine
Be=
gegnung derſelben mit dem König Alexander bis zum 1. noch nicht
erfolgt.
Belgrader Meldungen zufolge, hätte die ſerbiſche Regentſchaft
von der Königin Natalie verlangt, daß ſie als Madame Keſchko
eine Audienz beim Könige Alexander nachſuchen müſſe. Königin
Natalie habe dies abgelehnt. Publikum und Preſſe nähmen für
die Königin Partei.
Griechenkand. König Georg hat an den Miniſterpräſidenten
ein Handſchreiben gerichtet, in welchem er mitteilt, daß er mit dem
deutſchen Kaiſer das Programm der Feſte in der Weiſe vereinbart
habe, daß am erſten Tage der Empfang, am zweiten Tage die
Ver=
mählung und am dritten Tage militäriſche Schauſpiele ſtattfinden
werden. Die letztern habe beſonders Kaiſer Wilhelm gewünſcht.
Der Kriegsminiſter hat daher ſofort die Zuſammenziehung der
geſamten griechiſchen Armee nach Athen angeordnet, deren Stärke
nach den offiziellen Liſten 16 000 Mann beträgt, gegenwärtig aber
nur die Zahl von 10000 erreicht. Die zum 1.118. Oktober
be=
rufenen Rekruten, deren Zahl auf 7000 angegeben wird, werden
auf die Provinzen verteilt werden, um dort den notwendigſten
Dienſt zu verſehen.
Hſtafrika. Durch Dekret der deutſchen und engliſchen Admirale
und des Kommandanten des italieniſchen Kriegsſchiffs „Stafetta;
iſt die am 29. November 1888 erklärte Blockade der oſtafrikaniſchen
Küſte aufgehoben. Ein weiteres Dekret des deutſchen
Geſchwader=
chefs beſtimmt, daß jede Einfuhr von Waffen und Kriegsmaterial
an der unter deutſcher Verwaltung ſtehenden Küſte Oſtafrikas
ver=
boten iſt.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 3. Oktober.
- Se. Kgl. Hoheit der Großherzog empfingen geſtern den
Generallieutenant v. Wissmann, Kommandeur der Großh. (25.)
Diviſion, den Generalmajor von der Armee v. Kahſer, den Oberſt
3. D. Gerlach, den Oberſtlieutenant v. Pfuhlſiein, den Major v.
Kirchbach, die Hauptleute Werner und Stubenrauch, die
Premier=
lieutenants Frhrn. v. Rotsmann und Frhrn. Schenk zu
Schweins=
berg 1., die Sekondlieutenants Hofmann, v. Schultzendorff,
Milch=
ling von und zu Schönſtadt, v. Bangen, Graf v. Büdingen, Frhrn.
Röder von Diersburg II. v. Sanden vom 1. Großh. Inf. Regt.
Nr. 115, den Oberſt v. Wurmb, Kommandeur des 3. Großh. Inf.=
Regts. Nr. 117. den Hauptmannn v. Kummer, die
Premierlieute=
nants Wagner, Kleinſchmitt. v. Stülpnagel, Oſius, die
Sekond=
lieutenants Ehrhardt, Frhr. v. Stein zu Lausnitz von demſelben
Regiment; den Oberſtlieutenant Abel, Kommandeur des Großh.
Feld=Art.=Regts. Nr. 25, den Hauptmarn Scheller von demſelben
Regiment. den Major a. D. Beck, den Hauptmann Melior vom
Inſ.=Regt. Nr. 97, den Hauptmann Fritz vom Juf.=Reat. Nr. 40,
den Hauptmann Cellarius von der Infanterie 1. Aufgebots des
Landwehrbezirks Gießen, die Hauptleute Friedrichs, Seibert, Stark
von der Infanterie 1. Aufgebots des Landwehrbezirks 1 Darmſtadt,
den Lieutenant Römer vom Inf.=Regt. Nr. 30, den Rittmeiſter v.
396
2730
Biegeleben vom Ulanen=Regt. Nr. 13. den Vremierlieutenant Hahn
vom. Drag.=Regt. Nr. 10, den Premierlieutenant Frhr. v. Starck II.
vom 2. Großh. Drag.=Regt. Nr. 24, den k. k. öſterreichiſchen
Haupt=
mann a. D. Heyer von Roſenfeld: den Miniſterialpräſident Weber,
den Geheimen Staatsrat Dr. Knorr v. Roſenroth, den
Provinzial=
direktor v. Marquard, den Geheimen Oberkonſiſtorialrat Buchner,
den Obermedizinalrat Dr. Neidhardt, den Direktor der
Victoria=
ſchule Dr. Wulckow, den Kreisſchulinſpektor Krämer aus Bingen,
den Muſeumsinſpektor Profeſſor Hofmann, den Pfarrer Mees aus
Rockenberg, den Pfarrer Köller aus Ober=Erlenbach, den Lehrer
Sieben aus Bingen, den Vorſteher der Präparandenanſtalt zu
Lin=
denfels Blanc, den Kanzleidiener Götz, den Schaffner Köppler, den
Wagenwärter Fritz, den Lokomotivführer Blöcher, den
Weichen=
wärter Stroh; zum Vortrag den Staatsminiſter Finger, den
Miniſterialpräſidenten Weber, den Geheimerat v. Werner. den
Miniſterialrat Rothe, den Major v. Verbandt, den
Hoftheaterdirek=
tor Wünzer.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben am 28. Sept.
den Lehrer am Ludwig=Georg=Gymnaſium zu Darmſtadt Guſtav
Schmitz auf ſein Nachſuchen, mit Wirkung vom 1. Oktober l. J.
an, in den Ruheſtand verſetzt; am 2. September den Kreisarzt des
Kreisgeſundheitsamts Mainz. Geh. Medizinalrat Dr. Johann Anton
Helwig auf ſein Nachſuchen, unter Anerkennung ſeiner
lang=
jährigen mit Eifer und Treue geleiſteten Dienſte, mit Wirkung vom
1. Oktober l. J. an, in den Ruheſtand verſetzt.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben am 1. l. M. dem
Forſtmeiſter des Forſtes Seligenſtadt, Friedrich Cellarius das
Ritterkreuz l. Kl. des Ludwigsordens verliehen.
Se. Durchl. Prinz Ludwig von Battenberg werden heute von
hier abreiſen, um wieder ſein Kommando in der engliſchen Marine
zu übernehmen.
Das Großh. Regierungsblatt Nr. 22 enthält:
Bekannt=
machung. Ausführung des Geſetzes gegen die gemeingefährlichen
Beſtrebungen der Sozialdemokratie vom 21. Oktober 1878 betr.
Militärdienſtnachrichten. Dr. Boeckh, Aſſiſtenzarzt 1.
Flaſſ=
vom 1. Bad. Feld=Art.=Regt Nr. 14. zum Stabs= und
Bataillons=
arzt des 2. Bats. 1. Großh. Heſſ. Inſ.=Regts. Nr. 115. Dr.
Heck=
mann, Unterarzt vom 3. Großh. Heſſ. Inf.=Regt. Nr. 117, unter
Verſetzung zum 1. Bad. Leib=Drag.=Regt. Nr. 20, zum Aſſiſtenzarzt
2. Klaſſe - befördert.
Nächſten Sonntag, den 6. d. M., findet eine von dem
Frank=
furter Touriſtenverein „Herzberg=Klub' arrangierte Partie nach
dem Niederwald, Morgenbachthal und Bingen ſtatt. Außer
ge=
nanntem Verein nehmen an der Partie der Speſſarttouriſten=Verein
Hanau, der Offenbacher Touriſtenklub, der Frankfurter
Touriſten=
verein „Altkönig=Klub: der Touriſtenklub Frankfurt a. M., der
Mainzer Touriſtenklub, der Rhein= und Taunusklub Wiesbaden,
ſowie der Binger Touriſtenklub Teil. In Bingen findet mittags
geſellige Zuſammenkunft ſtatt, bei welcher einige für die
Touriſten=
vereine des Main= und Rheinthales wichtige Punkte erörtert
wer=
den ſollen. Auch an den Odenwaldklub iſt ſeitens des
Herz=
berg=Klubs eine Einladung. zur Beteiligung an der gemeinſamen
Partie ergangen. Der hienige Sektionsvorſtand läßt deshalb an
die Sektionsgenoſſen die Aufforderung ergehen, an dem Ausflug
Teil zu nehmen und zu dieſem Zweck den von hier 6 Uhr 20 Min,
morgens nach Mainz abgehenden Zug mit Sonntags=Retourbillet
zu benutzen. In Mainz ſchließen ſich die von hier Teilnehmenden
den Frankfurter Touriſten zur gemeinſamen Weiterfahrt an. Wenn,
wie wohl anzunehmen, günſtige Witterung an dem Tage des
Aus=
flugs vorherrſcht, dann darf auf einelzahlreiche Beteiligung und auf
einen vergnüaten Tag im voraus geſchloſſen werden.
— Erhöhung der Kohlenpreiſe. Die rheiniſch=weſtfäliſchen
Strecken=Kohlengroßhändler erhöhten neuerdings laut „Köln. 8ta.
die Kohlenpreiſe um 10-15 M. Die jetzigen Minimalpreiſe ſind
für prima Gasflammkohlen 125-130 M., prima Fettſchrot 125 bis
180 M. magere und Mager=Flamm= und Eſſenkohlen 100-120 M.,
Keſſelkohlen 90-95 M. ab Zeche.
n. Samstag, den 5. Oktober, abends 8½ Uhr, findet eine
Ferienkneipe des Akademiſchen Vereins in der Reſtauration Hauſt,
Martinſtraße, ſtatt.
- In den nächſten Tagen beainnt die Zeichen= und Malſchule
des Herrn Hofmaler Kröh hierſelbſt wieder einen neuen Kurſus.
Das beſtens renommierte Inſtitul, welches eine vollſtändige
künſt=
leriſche Ausbildung ermöglicht und über ein außerordentlich
reich=
haltiges Unterrichtsmaterial verfügt, umfaßt alle Zweige der
Kunſt=
malerei, wie Zeichnen nach Vorlagen, Malen in Oel und Aquarell,
Vorträtmalen und Zeichnen nach der Natur, Stillleben ꝛc.
Der
Unterricht ſelbſt iſt recht inſtruktiv und die bisherigen Erfolge
des=
ſelben haben die Kröh'ſche Malſchule hier wie von auswärts zu einer
gern und viel beſuchten gemacht.
Kleine Mitteilungen. Am Dienstag wurde in der Meſſe ein
falſches Einmarkſtück mit der Jahreszahl 1881 vereinnahmt.
Aus einer verſchloſſenen Geſchirrhütte in einem Steinbruch ſind
ondat worden. — Einem hier beſchäf=
Nr. 193
worden. - Eine 54jährige Frau von hier ertränkte ſich Dien,
Nachmittag im Woog. - Ein 15jähriger Junge ſchoß ſich
geſtern Nachmittaa in ſeiner elterlichen Wohnung am
Schloßer=
derart in die Bruſt, daß er lebensgefährlich verletzt in das
ſche Hoſpital verbracht werden mußte. — In der oberen Hel.
ſtraße wurde vorgeſtern Abend gegen 7 Uhr ein Dienſtmädchen
zwei unbekannten Burſchen derart wutwilliger Weiſe umgeſh
daß es einen Knöchelbruch erlitt und in das ſtädtiſche Hoſpitel
bracht werden mußte.
4 Mainz, 2. Oktober. Die Mitteilung Ihres ½ =Korrh.
denten über die gegen Pfarrer Lynker von hier wegen de
ihm herausgegebenen Katechismus von der Staatsanwaltſcha/
geleitete Unterſuchung muß zu der Annahme führen, daß
Unterſuchung erſt neuerdings eingeleitet worden ſei. Dieſs
nahme iſt aber unrichtig. In unterrichteten Kreiſen beſteh:
mehr kein Zweifel darüber, daß dieſe Unterſuchung ſchon
ſel=
erſten Beſprechungen des Lynker'ſchen Katechismus in der
eingeleitet und nach geſchloſſenem vorbereitendem Verfahren an
Unterſuchungsrichter gelangt iſt. Erſt nach Beendigung dieſer
ſuchung, die wohl in Kürze zu erwarten ſteht, wird die gerich
Entſcheidung zu erwarten ſein, ob - was von unbetam
Jurinen vielfach beſtritten wird .- die Lynker'ſche Schrift
haupt einen nach dem Strafgeſetzbuch zu ahnbenden Inhalt,
Zur Vervollſtändigung iſt übrigens anzuführen, daß auch
der bedauerlichen Angriffe des „Mainzer Journals= un
„Starkenburger Boten' gegen Luther und die lutheriſche Glaub
lehre Unterſuchungen eingeleitet worden ſein ſollen.
Man=
nur wünſchen, daß dieſen fortgeſetzten empfindlichen Störunge
konfeſſionellen Friedens ein baldiges Ende bereitet wir.
J. Mainz, 1. Oktober. Die Mitteilung von dem Dieb
der Koſtheimer Brückenurkunde beſtätigt ſich vollüll
lich. Thatſächlich iſt der Raub der Urkunde aus dem Mittel.f
der Brücke in der Nacht nach der feierlichen Verkehrsübergabn
gekommen und zwar glückte derſelbe dadurch, daß der Mört,
Verſchlußſteines noch nicht genügend erhärtet war. Der odr
Diebe haben offenbar bei der Urkunde Geld vermutet, es l
ſich aber keines dabei. Die Koſtheimer Bürgermeiſterei hat a
Ermittelung der Thäter eine große Belohnung geſetzt.
Mainz, 1. Oktober. Der Mainzer Bieycle=Klub hat ein
fahrerfeſt für den 3. November ausgeſchrieben. Dasſelbe
abends 7 Uhr im großen Saale der Stadthalle ſtatt und E.
aus: 1) Quadrillefahren, offen bis zu acht Teilnehmern; 2 ¼
fahren: 8) Gruppenfahren, offen bis zu drei Teilnehmern.
jede Abteilung ſtehen drei wertvolle Preiſe nebſt goldenen, ſilEr
und bronzenen Ehrenabzeichen zur Verfügung. Die Pflichtüben
der Kunſtfahrer ſind mittags vor den Preisrichtern abzuleiſte
Abend kommen die ſelbſtaewählten Uebungen zur Ausführung=
J. Aus Rheinheſſen, 1. Oktober. Infolge der regneriſchen 2
rung trat geſtern in einer Sandgrube bei Alzey eine Erdru
ung ein, wodurch ein Arbeiter verſchüttet und ſofort getötet we
Der Verunglückte iſt Familienvater und hinterläßt 8 Kinder.-
Bingen beannt die allgemeine Weinleſe nächſten Montag.
Stuttgart, 1. Oktober. Auf der Schwarzwaldbahn zwiſche
Stacion Vaihingen und Haſenberg hat heute ein furchtben
Eiſenbahnunglück ſtattgefunden. Der Verſonenzug
Schwarzwald, welcher gegen 12 Uhr hier eintreffen ſoll, fukr
großer Geſchwindigkeit auf eine ihm entgegenkommende S
maſchine, welche requiriert war, um dem 10 Uhr 20 Min. voh
abgegangenen Verſonenzug. welcher zwiſchen Haſenberg
und=
hingen ſtecken geblieben war, Hülfe zu leiſten. Dieſer Zug
erw=
jedoch ohne Hülfe Vaihingen und ſo war der hierher beſti=
Perſonenzug von Vaihingen abgelaſſen worden und ſtieß al
Schiebmaſchine. Wegen einer ſtarken Kurve kann an der
Uns-
ſtätte nur ein kleiner Teil vom Bahnkörper überſehen werden
Züge bekamen ſich erſt zu Geſicht, als es zu ſpät war zu bre=
Die Unglücksſtätte bietet ein Bild gräßlicher Verwüſtung dar.
Lokomotive, der Tender, 2 Waagons und ein
Sicherheitst=
liegen rechts und links an der Böſchung. Drei Waggons 3. vollſtändig in= reſp. übereinander geſchoben. 7Verſonen wl
getötet und 43 verwundet, darunter 8 leichtverletzt. Unte-
Verwundeten iſt ein Herr Franz Engel aus Glatz in Schleſiez
Badenſer, ein Elſäſſer, alle übrigen ſind Württemberger. Aer,
Hülfe war ſchnell zur Stelle. Die Sanitätskolonnen leiſteten
liche Dienſte.
Aachen, 1. Oktober. Von heute ab findet die Reviſior=
Gepäcks der über Belgien aus dem Auslande eintreffenden F7
den nicht mehr in Köln, ſondern in Herbesthal ſtatt.
Eiſenach, 1. Oktober. Zur Generalverſammlung des
Evc=
liſchen Bundes trafen bereits gegen 400 Teilnehmer
Deutſchland und dem Auslande hier ein, darunter mehrere
treter der Waldenſer Kirchengemeinden. Bisher haben nur ve
liche Beratungen des Vorſtandes ſtattgefunden.
Dresden, 1. Okt. Im Mittelgebäude der Waldſchlöß/
Brauerei brach gegen Morgen Feuer aus, wodurch der Dac
und die oberen Etagen, wo ſich die Darrböden befinden, 3
979
ä6t. Der 19
70000 M.
2 ſich 3
1
ſh
Nr. 193
Eugsburg, 1. Oktober. In der geſtrigen Verſammlung des
ſchoß Uylingeliſchen Bundes zur Wahrung der deutſch=proteſtan=
Ealitzklgen Intereſſen wurde beſchloſſen, gegen die Beſtrebungen des
da Lhem'ſchen Katholikentages zu proteſtieren. Die Verſammlung
4t. daß die baheriſche Staatsregierung die verfaſſungsmäßigen
hie der Proteſtanten ſchützen werde, und daß die Beſtrebungen
Catholikentages bei beiden Häuſern des Landtages auf einen
therwindlichen Widerſtand ſtoßen werden.
Herlin, 30. Sept. Die Ausſtellung für Unfallverhütung
d in allen ihren Teilen bis 15. Oktober geöffnet bleiben. Nur
heh igen Säle, in welchen die Entwürfe zum Kaiſer
Wilhelm=
ſilnal ausgeſtellt ſind, bleiben jetzt während der Arbeiten des
hisgerichts auf einige Tage geſchloſſen.
Herlin, 1. Oktober. Um die Vorteile, welche der mündliche
tkehr mittels Fernſprechers gewährt, in beſonderen
lic, namentlich bei Krankheiten zur Herbeiruſung des Arztes
i bei Unfällen u. ſ. w., weitern Kreiſen, vornehmlich in den
bezirken, zugänglich zu machen, ſollen von jetzt ab die mit
mprechern betriebenen Leitungen des allgemeinen Verkehrsnetzes
Publikum zur unmittelbaren Benutzung - und zwar zunüchſt
ſiſchsweiſe - zur Verfügung geſtellt werden. Dem Publikum
die Befugnis eingeräumt, bei einer mit Fernſprechern
aus=
äteten Telegraphenanſtalt mündlich oder ſchriftlich den Antrag
ellen, eine beſtimmte Perſon an einem benachbarten, durch
ſprecher verbundenen Orte zum unmittelbaren Geſpräch mittels
y precher aufzufordern. Der Anmeldende kann auf die Antwort
jmigen Perſon, mit welcher das Geſpräch gewünſcht wird,
ent=
da bei der Telegraphenbetriebsſtelle warten oder eine Angabe
laſſen, wohin er die Antwort zu haben wünſcht. Die Gebühr
ie telegraphiſche Uebermittlung der Anmeldung und Antwort
j2 für jedes Geſpräch zwiſchen den Beteiligten von 5 Minuten
auf den Geſamtbetrag von 1 M. feſtgeſetzt. Wenn das Geſpräch
ger als 5 Minuten dauert, ſo erhöht ſich die Gebühr jür jede
æn 5 Minuten oder für einen Teil von 5 Minuten um 1 M.
mnt das Geſpräch infolge Abweſenheit des Beteiligten oder
olge Ablehnung desſelben nicht zuſtande, ſo iſt ebenfalls 1 M.
mtrichten. Beſondere Koſten für Botengänge - auch außerhalb
Ortsbeſtellbezirks - werden nicht erhoben.
Stettin, 1. Oktober. Die zanſibariſche Geſandtſchaft
hier mit dem Eilzug um 11 Uhr ein, beſichtigte die
ſabliſſements der Geſellſchaft Vulcan und reiſte heute nachmittag
Berlin zurück.
Rotterdam, 1. Okt. Die Verſammlung der Streikenden am
migen Abend wählte Delegierte, um mit dem Komits der
Schiffs=
ſertümer zu verhandeln, beſchloß, den Forderungen derſelben nicht
czugeben und den bedürftigen Streikenden unentgeltlich Nahrung
kunmen zu laſſen. Mehrere Dampfer löſchten mit der eigenen
larnſchaft Ladungen ohne einen Widerſpruch ſeitens der
Streiken=
n. Die Streikenden verhalten ſich ruhig. Die Verhandlungen
rBeſeitigung des Streikes dauern fort und ſcheinen zum baldigen
ſluß führen zu wollen.
Rotterdam, 1. Oktober. Die heutigen Beratungen des
Schiffs=
nerkomités mit den Delegierten der Streikenden währten
nmhe ſechs Stunden, führten aber noch nicht zu einem endgültigen
gebnis. Das Komité will mit den Arbeitgebern und anderen
uareſſenten in Verbindung treten, um die Beſchwerden und
Forde=
en der Streikenden zu erwägen und beſchloß, die Entſcheidung
at den Delegierten mitzuteilen, welche alsdann eine Verſamm
n der Streikenden einberufen ſollen.
Wien, 1. Oktober. Dem „Fremdenblatt wird aus Karlsbad
nldet: König Milan iſt geſtern abgereiſt; derſelbe geht
zu=
ichſt nach der Schweiz, ſodann zu längerem Aufenthalte nach
aris.
Nom, 30. September. Das Eiſenbahnunglück bei Ariano
ind dem Umſtande zugeſchrieben, daß der von Neapel kommende
uh., als er den von Foggia kommenden Zug auf dem Bahnhofe,
oldie Kreuzung beider Büge erfolgen ſollte, nicht vorfand, ſeine
afrt in der Hoffnung fortſetzte. genügende Zeit zu haben, um ſich
i dem entgegenkommenden Zuge auf dem nächſten Bahnhofe zu
ſuzen. Der Zuſammenſtoß wurde um ſo hefliger, weil der von
oo gia kommende Zug Verſpätung hatte und mit ſehr großer
c nelligkeit über einen ziemlich ſteilen Abhang dahinfuhr. Die
oll ſtändige Finſternis im Tuanel geſtaltete den Unglücksvorgang
einem entſetzlichen; die unbeſchädigt gebliebenen Reiſenden
ſeten inmitten der Toten und Verwundeten und einer Anzahl
m der, mit denen die erſten Waggons beider Züge beladen waren,
Eim und ſuchten einen Ausaang zu finden. Unter den leicht
erzwundeten ſollen ſich ſechs Soldaten der mobilen Miliz befinden.
err Arbeitsminiſter hat ſich heute abend nach der Unglücksſtätte
aeben. Laut einer Meldung der „Agenzia Stefani” beträgt die
aal der bei dem Zuſammenſtoß Verunglückten 3 Tote und 23
errwundete, darunter 4 ſchwer Verletzte. Die Behörden, das
Mili=
ir und die Einwohner ſind eifrigſt mit der Wegräumung der
rümmer des zerſtörten Zuges beſchäftigt.
Ram, 1. Oktober. Der „Fanfulla; zufolge fand geſtern ein
ſicherheitswachmann in der Nähe des königlichen Palaſtes in
2731
Genua eine große Menge Jagdpulver und Blei und ſchnitt die
brennende Lunte ab.
Treue Liebe. Nach dem Ausmarſch des öſterreichiſchen 35.
Iufanterie=Regiments aus Pilſen haben, wie dortige Blätter melden,
nicht weniger als 150 Dienſtmädchen in der Stadt den Dienſt
auf=
gekündigt und ſind nach Prag gezogen, um hier in der neuen
Gar=
niſonsſtadt des vielgeliebten 2ruppenteils neue Stellungen zu ſuchen.
Großherzogtiches Hoftheater.
Dienstag, 1. Oktober.
E. M. Der heutige Theaterabend gehörte dem tragiſchen Geſchick
Egmonts, dem Helden, welcher mehr durch ſeine ganze
Natur=
anlage und Sinnesart als durch Reflexion der Mann der Freiheit
iſt. Der Grund von Egmonts Charakter, die fröhliche, ſonnige
Lebensanſchauung, die in alles hineinklingt und die für jede Lage
ſtets den glücklichſten, weil einfachſten Ausdruck findet, kam in der
Edward'ſchen Auffaſſung zur vollen Entfaltung. In jeder Phaſe
behauptete der Künſtler den feinen, ſorgloſen Cavalier, der ſich
niemals zu hohlen Tiraden oder unnützen Wortaefechten hinreißen
läßt. Als er im 1. Akt den kleinen Volksauflauf beſchwichtigt,
muß ſein Erſcheinen zwar imponierend, aber doch in der
Haupt=
ſache freundlich, zutrauenerweckend wirken. Egmont tritt unter
das Volk ja nicht mit den Gedanken eines Rienzi oder Fiesko!
Ebenſowenig faßt er die Unterredung mit Alba im Sinne eines
Marquis Poſa auf, und es iſt daher nur im höchſten Grade zu
billigen und anzuerkennen, daß Herr Edward ſich auch an dieſer
Stelle von allem rethoriſchem Pathos fern hält und ſelbſt dem
Ausruf: „Fordre unſre Häupter, ſo iſt es auf einmal gethan!
das Gepräge impulſiven Unwillens, nicht das einer berechneten
Sentenz aufdrückt. Die freie, natürliche und doch dabei edle
Be=
handlung der Sprache, welche der Künſtler ſich mit großer
Kon=
equenz angelegen ſein ließ, muß für alle Götheverehrer eine wahre
Erquickung geweſen ſein. Wir wollen auch nicht vergeſſen, ein Lob
der Sorgfalt und dem Geſchmack zu ſpenden, welche Herr Edward,
bei ſolchen Rollen ſtets auf die Toilette verwendet. Die äußere
Erſcheinung Egmonts iſt durchaus nicht gleichgiltig, ein häufiger
Koſtümwechſel entſchieden geboten. Den reichen, lebensluſtigen
Cavalier, der ſelbſt ſeine Freude daran findet, ſich ſeinem Mädchen
in prächtigem Gewande zu zeigen, kann man ſich nicht ohne einen
gewiſſen Glanz denken. Frl. Cxamer's Clärchen ſchien uns
bedeutender im Unglück als im Glück. In den letzten Scenen fand
ſie durchweg den Ausdruck tiefer Leidenſchaft und echter Empfindung.
Von einer ſehr verinnerlichten Auffaſſung zeugte auch heute der
Brackenburg des Herrn Hacker. Sein feines und durchdachtes
Spiel erzwingt dieſem zweiten Werther entſchieden mehr Sympathien
als das Publikum im großen und ganzen für ſolche Geſtalten übrig
zu haben pflegt. Sehr einverſtanden müſſen wir auch ſein mit der
ſcharfen, beſtimmten und doch dabei kalten Weiſe, in der Herr
Dalmonico den Alba behandelte. Der Oranien befand ſich
diesmal in den Händen Herrn Micklers. Eine Neubeſetzung hatte
auch die Rolle des Schneider Jetter erfahren, welchen Herr Sachs
zur großen Zufriedenheit des Publikums ſpielte. Frau Egli ſchlug
als Mutter Clärchens den rechten Ton an. Herr Norbert,
welcher in der Rolle des Ferdinand debütierte, ſcheint für ſeine
angehende Laufbahn viel Eifer und auch ein gut Teil natürlicher
Begabung mitzubringen.
Berliner Stimmungsbilder.
Nachdruck verboten.
Selten wohl hat bisher eine Ausſtellung eine derartige
allge=
meine Teilnahme gefunden, wie die der Entwürfe zum
National=
denkmal für Kaiſer Wilhelm. Alle Kreiſe wendeten derſelben die
geſpannteſte Aufmerkſamkeit zu, und der höchgeſtellte Beamte und
Offizier war in jenen Sälen des Glaspalaſtes ebenſo zahlreich zu
finden wie der ſchlichte Handwerker und Arbeiter. Lebensgefährlich
war an Sonntagen das Gedränge, und nur mit tiefer Rührung
konnte man beobachten, welch' ſchönſtes Denkmal dem verewigten
Kaiſer in den Herzen der Beſucher, die faſt durchgängig den weniger
bemittelten Klaſſen angehörten, errichtet iſt; welche Liebe, welche
Verehrung leuchteten aus den Blicken, klang aus den Worten, wenn
die Eltern den Kleinen von dem Heldenkaiſer erzählten, ſtill und
ſeierlich war das Benehmen der gedrängten Schaaren, und manches
Auge war umflort und manche Stimme zitterte merklich, wenn
immer von neuem die Rede auf den greiſen Heldenkaiſer kam,
wenn Einer dem Anderen ſeine Erinnerungen an ihn berichtete.
Dieſer, wie er ihn noch zuletzt unter den Linden am hiſtoriſchen
Eckfenſter begrüßt, Jener, wie er ihm zugejubelt am blutigen Tage
von Gravelotte und Sedan, ein Dritter, wie er ihn zum erſten und
letztenmale geſehen: beim flackernden Scheine der Kerzen, im ſchwarz
ausgeſchlagenen Dom, aufgebahrt inmitten eines Lorbeer= und
Blumenmeeres, umgeben von den Großen des Reiches, zu denen
das verhallte Schluchzen der langſam vorübergehenden Menge
herz=
beklemmend hinüberſcholl
So verſchiedenartig die Denkmalsentwürfe untereinander ſind,
ſo verſchieden ſind auch die Meinungen der Beſucher über ihre Be=
2732
Nr.
deutung und Zweckmäßigkeit, nicht minder die Anſichten über die
Platzfrage und die Ausführung der einzelnen Proiekte. Jedenfalls
kommt man mehr und mehr von den rieſenhaften architektoniſchen
Plänen ab, iſt aber auch überzeugt, daß kein einziger Entwurf ſo
zur monumentalen Darſtellung gelangt, wie er ſich gegenwärtig
präſentiert. Man ſieht den Wettkampf vorläufig als eine
General=
probe an, für die Künſtler wie für die Preisrichter; beide Teile
werden viel davon lernen, und eine zweite engere Konkurrenz mit
beſtimmt umgrenzten Bedingungen wird hoffentlich das gewünſchte
Reſultat erzielen!
Die letzten Tage haben aber auch den Schluß einer anderen
Ausſtel=
lung gebracht und zwar den der Photographiſchen Jubiläums=
Aus=
ſtellung, welche Luſt und Liebe zur Photographie in immer weiteren
Kreiſen befördert hat. Dieſe Luſt und Liebe, welche ſich beſonders
in der Momentaufnahme geeigneter Straßenſeenen äußert, können
aber auch zuweilen recht fatal werden, wie aus einer kleinen Epiſode
hervorgeht, die wir zum Nutz und Frommen liebegequälter Seelen
hier mitteilen wollen. Am vorletzten Tage jener Ausſtellung war
es, als eine ältere Dame mit ihrem erwachſenen ſchlanken Töchterchen
die einzelnen Kabinets durchſchritt und mit Intereſſe die zahlloſen
photographiſchen Reichtümer betrachtete. Ein umfangreicher Karton
mit Momentbildern. von einem der bekannteſten Amateure
ausge=
ſtellt, feſſelte ihre Aufmerkſamkeit; es waren Straßenbilder allerlei
Art: Ausmarſch der Truppen, Rückkehr des Kaiſers von der Parade,
Omnibus=Halteſtelle, und dergleichen mehr, ſämtlich von
überraſchen=
der Lebenswahrheit und äußerſter Schärfe. Schon will die
Be=
ſucherin ſich weiter wenden, da fällt ihr Blick noch auf eins der
Bildchen: auf einem verſchwiegenen Pfade des Thiergartens in
eifrigſtem Geplauder ein dicht aneinander geſchmiegtes Pärchen.
Die Dame zuckt zuſammen, ſie betrachtet die Photographie in
nächſter Nähe und ein raſcher vergleichender Blick fliegt alsdann
zu der blondlockigen Tochter. „Lisbeth! - „ Ja, Mama!
Komm einmal her!
Die Tochter nähert ſich ahnungslos der
Mutter und ſchaut ſie mit den leuchtenden blauen Augen fragend
an. „Seit wann triffſt Du Dich heimlich mit Herrn Berger ?-
„Ich, Mamazu — Die achtzehnjährige Lisbeth verſucht feſt zu
ant=
worten und den ſtrengen Blick der Mutter zu ertragen, aber ſie
ſchlägt die Augen nieder und ihr Geſicht iſt mit dunkler Röte
über=
zogen. „Lüge nicht erſt, ich habe den Beweis!
- „ Aber Mama
ich verſichere
ſchon deutet jedoch die Mutter auf das
un=
ſcheinbare Thiergartenbildchen. Lisbeth glaubte vor tötlichem Schreck
umſinken zu müſſen - ſie und Alfred Arm in Arm und zwar in
nicht fortzuleugnender Aehnlichkeit. Mama, ich ſchwöre es Dir,
—„
das einzige Mal
- Es iſt gut, komm jetzt, ich werde mit
Papa das Weitere beſprechen! — Lisbeth reiſte am nächſten Tage
auf längere Zeit zu Verwandten, Herr Alfred Berger aber, der
bisher der jungen Dame Muſikunterricht erteilte, war um eine
Schülerin ärmer und um eine ſehr energiſche Unterredung mit
einem Berliner Gehe merat reicherl—
Wie gut, daß der heimtückiſche Momentphotograph nicht ſchon
den neuverbeſſerten Ediſonſchen Phonographen zur Stelle hatte, dann
wäre auch die ganze Unterhaltung der heimlich Liebenden fixiert
worden. Dieſer Phonograph bildet hier den Gegenſtand zahlloſer
Geſpräche und Betrachtungen, denn von ſeiner weiteren Vervoll
kommnung und Ausbeutung erwartet man Viel für das moderne
Leben. Dem Schreiber dieſes war es vergönnt, das Wunderding,
welches gegenwärtig. von Ediſon perſönlich mitgebracht, das einzige
Exemplar in Deutſchland iſt, kennen zu lernen und zwar durch
freundſchaftliche Empfehlung an Herrn Wangemann, den deutſchen
Vertreter Eoiſons, der kürzlich zweimal den Phonographen dem
Kaiſer vorgeführt. Von dieſer Vorführung konnte ich mich ſogleich
überzeugen, da Herr Wangemanu in liebenswürdiger Weiſe wenigen
Bevorzugten den Phonographen, der ſeinen Platz in einem Gemach
des vielumfaſſenden, induſtriereichen Siemens a; Halske'ſchen Heims
gefunden hat, erläuterte. In Größe und Ausſehen etwa einem
gewöhnlichen Elektriſier=Apparat ähnelnd, gehen von dem auf einem
Tiſch ſiehenden Phonographen eine Anzahl Gummiſchläuche ab,
deren jeder wieder zwei an ihrem Ende mit einem Hornſtückchen
verſehene Ausläufer hat. Dieſe nun führt man leicht in die
Ohr=
muſcheln, und ſobald nun eine Kurbel in Bewegung geſetzt wird,
hört man die auf eine aus ſeifenähnlicher Maſſe beſtehende Walze
Ubertragenen Laute, ja, durch einen einfachen Druck kann bewirkt
werden, daß dieſe Laute raſcher oder langſamer ertönen; die Walzen
aber mit jenen darauf verzeichneten Lauten können ſtets gewechſelt,
ebenſo verſchickt und für andere Phonographen benutzt werden;
der in Amerika weilende Ehemann kann ſeiner in Deutſchland
wohnenden Gattin eine oder einge Walzen ſenden, denen er ſeine
ganze Sehnſucht in rührenden Lönen mitgeteilt, die Gemahlin
ſchiebt dieſe Walze auf den Chlinder des Phonographen -es wird
ſelbſtverſtändlich bald auch öffentliche geben, gerade wie die
öffent=
lichen Fernſprechanſtalten - und ſiehe da, ſie hört die Erzählung
ihres Gatten in getreueſter Wiedergabe. Wir vernahmen auf dieſe
Weiſe die Stimmen der kaiſerlichen Prinzen, ſo den Geſang des
„Heil Dir im Siegeskranz; ſeitens des Kronprinzen, deſſen Sprache
der ſcharf accentuierten ſeines Vaters etwas ähnelt, den erſten
Vers des Liedes feſt und ſicher vorgetragen, die zuerſt etwas
ſtockende Deklamation „Ich hatt einen Kameraden' vom Prinzen
193
Eitel Fritz. der vlötzlich das Gedicht ſang, und den Wun=
Prinzen Adalbert: „Einen Ponh haben= und dann wieh=
„Lieber Papa, ich möcht einen Vonh haben1 Noch überrals
wirkte ein Klavierſtück, in New=York aufgenommen, mit allenſ
heiten und Nuancierungen, und der in Paris aufgenommene Boulz
Marſch. von den beiſeren Stimmen einiger „Liederſänge
fürchterlicher Klavierbegleitung geſungen, ſelbſt das entzückte!
Schreien und Klatſchen der Zuhörer wurde auf das allerden
wiedergegeben. Eine umfangreiche praktiſche Verwertung des )
graphen wird erſt erfolgen, wenn
was in einigen Monce
Fall - ſich in London eine große Aktiengeſellſchaft gebile
welche in allen Hauptſtädten Filialen errichten wird. Ediſoſ
unterdeſſen neuen Erfindungen nach und zwar zunächſt derel
daß der Phonograph ſofort das Bild deſſen wiedergibt, der
Paul Lindenbere
geſprochen.
[11
C
Todes=anzeige.
Statt jeder beſonderen Anzeige Verwandten, Freu
den und Bekannten die ſchmerzliche Mittheilung,
unſere liebe und unvergeßliche Gattin und Mutter
Frau Matharine Storck,
geborene Himmler,
geſtern nach kurgem aber ſchwerem Leiden ſanft u
ſchieden iſt.
Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen
Ludwig Storek, Zimmermeiſter.
Darmſtadt, den 2. Oktober 1889.
Die Beerdigung findet Donnertags Nachmittag 4 1
vom Sterbehauſe aus, Dieburgerſtraße, ſtatt.
[184
Bodes-Anzeige.
Verwandten und Bekannten die traurige Mittheilum,
daß unſere innigſtgeliebte Mutter, Großmutter u
Schwiegermutter
Eliſabetha Giegerich Wwe.
nach kurzem Leiden ſanft entſchlafen iſt. Um ſtille
The=
nahme bittet im Namen der Hinterbliebenen:
Ad. Giegerich.
Darmſtadt, den 1. October 1889.
Die Beerdigung findet Lonnerstag Nachmittag 3 ul
vom Sterbehauſe Neugaſſe 1) aus ſtatt.
LodeS.AILelgd.
Heute früh 4½ Uhr ver ſchied der evangelichs
Pfarrer i. P.
Chriſtian Simmermacher,
(1180
in einem Alter von nahezu 75 Jahren.
Um ſtilles Beileid bitten
die Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 1. Oktober 1889.
Die Beerdigung auf dem Darmſtädter Friedhof find=
Donnerstag den 3. Oktober, Nachmittags 4 Uhr ſtatt.
1
11V
Dankſagung.
Allen Denjenigen, die ſo herzlichen Antheil an dem 2
luſte unſeres unvergeßlichen Sohnes Adolph nahmen,
onders für die vielen Blumenſpenden, ſprechen wir unſ
innigſten Dank aus.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Ph. Volk nebſt Familie.