EELEUUUTLT TRATLUI
Abonnementspreis
rvierteljährlich 1 Mark 50 Pf. unc.
Bringerlohn. Auswärts werden von
dallen Poſtämtern Beſtellungen ent=
Aoegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal incl. Poſtaufſchlag
152. Jahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.
Inſerake
werdenangenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. V,
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Schießhausſtraße 14. ſowie auswärts
von allen Annoncen=Expeditionen.
Amtliches Organ
für die Behanntmachungen des Großh. Breisamts, des Großh. Polizeiamts und ſümmtlicher Behörden.
N 192.
Mittwoch den 2. Oktober.
1889.
Gefunden: 1 kleiner Spazierſtock. 1 Peitſche. 1 ſchwarze Schürze. 1 weißes Taſchentuch, gez. 1 Corallenkette. 1 dgl. C2reihig.)
ſilberne Anhängmünze. 1 Corallenkette mit Schlößchen. 2 Schlüſſel. 1 großer Schlüſſel.
1 Schlüſſel. 1 Drücker. 1 Vortemonnaie
neit Inhalt. 1 weißes Handtuch. 1 Portemonnaie mit Geldinhalt und anderen Werthzeichen. 1 weißes Taſchentuch mit blauem Rande,
2½.
Berkoren: 1 weißes Taſchentuch, gez. A. B. - Entkaufen: 1 Hund (Foxterrier) weiß mit braunem Kopf und dunkelbraunen
llecken.
Darmſtadt, 30. September 1889.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Bekanntmachung.
Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kennniß, daß von Mittwoch den
L. Oktober l. J3. an die von uns aufgeſtellte Urliſte derjenigen Perſonen,
uc. derjenigen der früheren Gemeinde Beſſungen - welche zu dem Amte eines
Schöffen oder Geſchworenen beruſen werden können, eine Woche lang während der
gewohnlichen Geſchäftsſtunden in dem Stadthauſe, Rheinſtraße Nr. 18, Zimmer
Mer. 12, offen liegt.
In. der angegebenen Zeit kann Jedermann die Liſte einſehen und gegen die
eichtigkeit oder Vollſtändigkeit derſelben ſchriftlich oder durch bei uns abzugebendes
Protokoll Einſprache erheben.
Darmſtadt, den 30. September 1889.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[1682
Ohly.
Ich beehre mich hiermit den Eingang der
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ATult uet,ad
in deutschen ≈ englischen Stoffen
für bevorſtehende Herbſt= und Winter=Saiſon
ugebenſt anzuzeigen und halte ſolche hierdurch beſtens empfohlen.
Hochachtend
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Wilhelminenſtraße 31.
[11481
Bekanntmachung.
Die Erd= und Maurerarbeiten bei
Erbauung von Thonrohrkanälen in der
Sackgaſſe und der unteren Gervinusſtraße
ſollen im Wege der Submiſſion, getrennt
ſoder zuſammen, bergeben werden.
Offerten ſind bis
Donnerstag den 3. Oktober d. Js.,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Pläne und Bedingungen liegen auf
dem Tiefbauamt, Zimmer Nr. 24, zur
Einſicht offen, woſelbſt auch die
Formu=
lare für die Offerten zu erheben ſind.
Darmſtadt, am 26. September 1889.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.:
Riedlinger, Beigeordneter. 11622
Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung vom 26.
Auguſt 1889 wird die Hofraithe des
Schreinermeiſters Ludwig Thomas hier,
welche ſich laut Grundbuch beſchreibt:
Flur. Nr. ⬜Meter.
II. 662¾⁄₀ 320 Hofraithe
Nie=
derramſtädter
derramſtädter=
ſtraße,
Mittwoch den 16. Oktober 1889,
Vormittags 11 Uhr,
an den Meiſtbietenden verſteigert.
Darmſtadt, den 2. September 1889.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt I.
Harres.
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1033) Heinrichſtraße 63 neu her.
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Wohnung. 2. St., mit Glasabſchluß, 2
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11362) Aliceſtraße 30 der zweite
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10057) Mühlſtr. 14, 2 Stiegen hoch
ein feinmöbl. Zimmer mit od. ohne Penſion.
10060) Hügelſtr. 2, gegenüber dem
Gymuaſium, zwei hübſch möbl. Zimmer
zuſammen oder getheilt ſofort zu verm.
10061) Ecke der Hoch= u. Rückert,
ſtraße 27 ein gutmöbl. freundl. Zimmer
ſofort zu vermiethen.
10227) In der Nähe der Bahnhöſe
(Bleichſtr.) ein gut möblirtes Zimmer.
Näheres in der Expedition d. Bl.
10379) Carlsſtraße 29 II. Stock
ein möblirtes Zimmer zu vermiethen.
10560) Eliſabethenſtr. 14 ein gr.
frdl. Manſardezimmer, gut möbl., zu
ver=
miethen. Näheres 1. Stock.
10562) Heidelbergerſtr. 29 ſchön
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
10572) Hügelſtr. 26 ein möblirtes
Zimmer od. 3. mit Kabinet zu verm.
10573) Wienerſtraße 55 part. ein
hübſch möbl. Zimmer mit oder ohne
Pen=
ſion ſofort beziehbar.
10574) Promenadeſtr. 70 zwei gut
möbl. Zimmer (Schlaf= und
Wohnzim=
mer) ſofort zu vermiethen.
10582) Riedeſelſtr. 66 ein möblirtes
Zimmer mit Penſion.
Nr. 153
10734) Annaſtr. 6 ein feinmöblirtes
Zimmer mit Cabinet ſofort zu verm.
10739) Schützenſtr. 8, 2 Tr. links,
ein freundl. möbl. Zimmer mit Penſion
10900) Carlsſtr. 70 ein gutmöbl.
Zimmer mit ſeparat. Eingang zu verm.
10907) Marienplatz 11parterre, zwei
möblirte Zimmer zu vermiethen.
Möblirte Zimmer
für Einjährig=Freiwillige der Cavallerie
paſſend, ſind vom 1. Oktober an zu ver=
[10996
miethen. Neckarſtraße 18.
11049) Cavellplatz 64 Beletage zwei
möblirte Zimmer zu vermiethen.
Ein feinmöblirtes Zimmer
Beletage) mit Balkon, ſofort beziehbar
111086
zu vermiethen.
11198) Ludwigsplatz 4, 2. St., möbl.
Zimmer billigſt.
11199) Friedrichſtraße 38, nahe den
Bahnhöfen, ein gut möbl. Zimmer mit
ſep. Eingang ſofort zu vermiethen. Näh.
daſelbſt II. Stock.
11200) Gr. Ochſengaſſe 36, Vorderh.
ein hübſch möbl. Zimmer ſof. beziehbar.
11204) Wilhelminenſtr. 19,
gegen=
über dem Palaisgarten, 1. St., gut möbl.
Wohn= und Schlafzimmer ſofort beziehb.
11205) Karlsſtr. 60 möbl. Zimmer
11209) Roßdörferſtr. 1 ein ſchönes
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
11210) Grafenſtraße 26, 3. St., ein
Zimmer zu vermiethen vem 1. Okt. ab.
11203) Kiesſtraße 1, 1. St., ein ſchön
möblirtes Zimmer ſofort zu verm.
11303) Mühlſtr. 3 nächſt der Caſerne
ein ſchön möbl. Zimmer zu verm.
11370) Promenade 50 Htb. möbl. Z.
11372) Bleichſtraße 28 parterre ein
gut möblirtes Zimmer zu vermiethen.
11373) Mauerſtr. 16 ein ſchön möbl.
Zimmer mit oder ohne Penſion zu verm.
11374) Roßdorferſtr. 47ein möbl. Z.
11377) Mühlſtr. 18 Beletage, nächſt
der Inf.=Caſerne, 2 möbl. Zimmer zu v.
11379) Louiſenſtr. 16 2 St. h, ein
chön möbl. geräum. Zim. per 1. Oktbr.
11380) Marienplatz 11 nächſt der
Drag.=Kaſerne, gut möbl. Zimmer zu v.
11382) Eliſabethenſtraße 46l. auf
1. Oktober ein gut möbl. Zimmer z. v.
11433) Kiesſtr. 59 mittl. St., Ecke
d. grünen Wegs, möbl. Zimmer zu verm
11550) Ballonplatz 3, eine Treppe
hoch, neben der Infanteriekaſerne, ein
möbl. Zimmer ſogleich zu beziehen.
11552) Kiesſtraße 30, 3. Stock, ein
ſchön möbl. Zimmer ſofort zu verm.
11553) Sandſtraße 40, 3. St., ein
möbl. Zimmer. Preis 10 M.
11555) Ernſt=Ludwigsſtr. II, 3. St.,
ein ſchön möblirtes Zimmer.
11559) Schützenſtr. 18 ein feinmöbl.
Zimmer nach der Straße gelegen, zu v.
11560) Heinrichſtraße 94 ein möbl.
Zimmer zu vermiethen.
11561) Niederramſtädterſtraße 28
gutmöbl. Zimmer preiswürdig zu verm.
11648) Schützenſtraße 1, 1 Stiege,
2 gut möbl. Zimmer ſofort. 26 M.
11650) Luiſenſtr. 16, 2 St. h.
ſchön möbl. geräum. Zimmer per ſo=
11651) Kiesſtr. 40, 3. Stock,
hübſch möbl. Zimmer ſofort zu verm.
11705) Neckarſtr. 4, 2. Stock,
großes ſchön möbl. oder 2 kleinere 3
mer per 1. November zu vermiethen.
11706) Sandſtr. 40, III., möbl
mit ſep. Eingang. Preis 10 M.
11707) Bleichſtraße 37 im 2. S.
ein gutmöblirtes Zimmer zu vermieh,
11708) Grüner=Weg 7 (Belen
zwei hübſch möbl. Zimmer zuſammem
getrennt ſofort zu vermiethen.
11709) Erbacherſtraße 9
ein freundlich möblirtes Zimn
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11710) Kiesſtr. 34 zwei möb
Zimmer mit oder ohne Penſion.
11711) Aliceſtr. 28. 2. Stock,
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11712) Kiesſtr. 57 part. ein ml
Zimmer mit ſeparatem Eingang zu vem
11713) Georgenſtraße 13 ſind 2
hübſch möblirte Zimmer zu verm.
11714) Grafenſtraße 37. 3. S.
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Perſpective ꝛc.
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rrätmalen und Zeichnen nach der Natur, nimmt jederzeit entgegen
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R. H. Tröh, Hofmaler, Hiesstr. 58.
GGudutaadled.
Das erſte Concert zum Beſten des Wittwen= und
Waiſenfonds der Großherzoglichen Hofmuſik
findet
Montag den 7. Oktober im Saalbau ſtatt.
Orcheſternummern: Symphonie in 1 dur von L. van
Beet=
hoben. Ouverture zu „Anaereon! von Cherubini. — Soliſten: Frau
Steinmann=Lampe, Großh. Hofohernſängerin Herr Profeſſor Max
Schwarz aus Frankfurt a. M. (Klavier).
Der Abonnementspreis beträgt: Sperrſitz Mk. 14; Saal Ml. 9
Einzelner Sperrſitz Mk. 3.50; einzelne Saalkarten Mk. 2.50; Vorſaal
Mk. 1. — Die Liſte wird auf Wunſch ins Haus geſchickt und wolle man
ſich deshalb an Herrn Hofconcertmeiſter Büchler (Carlsſtraße 38) oder
Herrn Muſikalienhändler Thies EEliſabethenſtraße) wenden. Den Verkauf
von Karten haben auch, wie in den Vorjahren, die Herren Bergſträßer
und Klingelhöffer (Rheinſtraße) gütigſt übernommen.
Karten für die Hauptproben (um 10 Uhr beginnend) ſind an den
Concerttagen im Saalbau zu haben. Preis 1 Mark.
Der Vorstand. (1720
11725) Ein ſolides, gebildetes
Mäd=
chen, welches alle Handarbeiten verſteht,
ſucht paſſinde Stelle. Carlsſtr. 107 im
Seitenbau 2. Stock.
11726) Mehrere Mädchen mit guten
Zeugniſſen ſuchen Stellen durch
Frau Reßling, Markplatz 7.
11727) Ein Mädchen, das kochen u.
alle Hausarbeit verſt., ſucht Stelle b. fein.
Herrſchaft. Korb, Soderſtr. 60.
11728) Eine tüchlige
Herrſchafts=
köchin mit den beſten Zeugniſſen ſucht
Stelle. Stellenbüreau Röſe,
Louiſen=
ſtraße 20 part.
butscher und Gesterreish. Apenveroin.
Gection
Darmstadt.
Hmooh, den 2. October, Abends 8½. Uhr im Saalbau Damensalon)
Monats-Versammlung.
trag des Herrn Rechtsanwalt B. Langenbach:„Der Hochvogel.
Der Sectionsvorstand. 1172.
Daz Winterhalbfahr
der Anſtalt der Unterzeichneten beginnt Montag den 3.
RPtember.
Harie Reimeeh,
Zimmerſtraße Nr. 5.
[11722
11724) Brave Mädchen ſuchen Stelle
r723) Laufmädchen od. unabhäng
durch Röſe, Louiſenſtraße 20 part.
m geſucht. Dieburgerſtr. 74.
11729) Ein Mädchen, das gut kochen
kann und alle Hausarb. übern., ſucht gute
St. ſofort. Frau Stephan, Kiesſtr. 16.
11730) Ein Mann geſetzten Alters,
im Beſitz guter Zeugn. u. cautionsjähig,
ſucht St. als Büreaudiener, Austräger von
Rechnungen ꝛc. Gefl. Offerten an Herrn
Kaufm. Pröſcher, Kirchſtraße, erbeten.
AAAm
1
Tüchtige Rockschneidor,
doch nur ſolche, gegen höchſte
Lohn=
ſätze ſucht
Carl Schacht,
Eliſibethenſtraße 2. (11731
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für einzelne Dame ſofort oder
in 14 Tagen ein Mädchen,
das gut bürgerl. kochen kann
und alle Hausarbeit verſteht.
Zu erfragen
Eliſabethen=
ſtraße 16, 2. Stock. (1732
11733) Zum ſofortigen Eintritt ein
Kellnerlehrling und ein zweiter
Haus=
burſche geſucht. Hotel Köhler.
Ein gebrauchter Bücherſchrank
zu kaufen geſucht.
Wo? ſagt die Exped. d. Bl. 1734
Gebrauchte Gaslüſter
geſucht. Offerten erbeten an die Exped.
d. Bl. unter S. G.
[11735
Erklärung.
Ich erkläre hiermit die Verdächtigung,
ſowie die Beleidigungen, welche ich gegen
den Dienſtmann Ad. Schäfer, ſowie
gegen ſeine Frau und Tochter Eliſabeth
[11736
ausgeſagt, als unwahr.
Thilipp Hlier II.
in Beſſungen=Darmſtadt.
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28
Kunſt-Verein.
Einweihung der Kunſthalle und Eröffnung der
per=
hinnenten Ausſtellung mit Werken heſſiſcher Künſtler
Gamstag den 5. ORtober.
Die Einweihung findet Mittags 1 Uhr ſtatt, wobei nur die hierzu
Einge=
benen Zutritt haben.
Die Eröffung der Ausſtellung erfolgt Mittags 2 Uhr für die Mitglieder des
heſivereins.
Am Sonntag den 6. l. Mis. und den darauf folgenden Wochentagen iſt die
oſtellung von Vormittags 11-1 Uhr und Nachmittags von 2-5 Uhr für
ſidermann geöffnet. Vereinsmitglieder haben mit ihren Angehörigen freien
Ein=
ret gegen Vorzeigung der Mitgliederkarte. Nichtmitglieder haben bei jedesmaligem
Eſuch ein Eintrittsgeld von 50 Pfg. Perſon an der Kaſſe zu entrichten. (11737
Grafenſtraße 35.
Beginn des Semeſters:
Don=
nerstag den 10. Oktober.
Vorbereitungsſchule. Rm. 10
CCla=
vier), Rm. 15 (Geige) vierteljährlich.
Der Direktor: (11739
Capellmeiſter Martin Wallenstein.
Fietoria-Sehule sp;
Lshrerinnen-
deIAaT II DArASkado
Das Winterhalbjahr beginnt Montag den 7. Oktober er. Anmeldungen
u die Schule werden Montag den 7. Oktober, für das Seminar Dienstag den
Oktober in den Vormittagsſlunden von 9 Uhr ab im Schulgebäude
entgegen=
hommen.
Junge Damen mit entſprechender Vorbildung können als Hoſpitanten auch für
ne Le hrgegenſtände am Seminarunterricht theilnehmen.
Die Großherzogliche Direktion:
Dr. WulekroW.
11582
zuſtitut Kirſchbaum.
2
Das Winter=Halbjahr beginnt
Dienstag den 8. Oktober.
hameldungen nehmen die Vorſteherinnen täglich Vormittags in ihrer
[11394
Cohnung, Sandſtraße 20, entgegen.
Jobonsvorsicherungshant ,Hosmos
List und Werlim.
Eogründet 1862. Concossionirt in allen deutschen Staaten seit 1863.
Wir bringen hiermit zur Kenntniß, daß wir dem Herrn
A. Enthmann in Darmstadt, Neckarſtraße 18,
i General=Agentur unſerer Geſellſchaft für Heſſen übertragen hahen.
Zeiſt und Berlin, September 1889.
Die Direction der Lebensversicherungsbauk ,Hosmosi.
van Reenen.
van de Pöll.
Unter Bezugnahme auf vorſtehende Bekanntmachung erkläre ich mich zum Ab=
Muß von Lebens., Militür=, Ausſteuer=, Sparkaſſen= und Renten=Ver=/
iherungen, ſowie zur Abgabe von Peoſpecten und Ertheilung jeder gewünſchten
[11738
skunft bereit.
A. Guthmann,
Darmſtadt, Neckarſtraße 18.
Prima gualilät Rubrkohlon jodor Art,
Briquettes und Holz
g. den möglichſt billigen Preiſen.
G. Stamunler.
Einer geſchloſſenen Partie
können noch einige Damen
und Herren beitreten.
Hoffmann’sches
Tanz-Institut,
Promenade 20. ⬜17409
Fayiernnlorrſoht
wird von dem Unterzeichneten an Anfänger
und Vorgeſchrittene ertheilt. Der
Unter=
richt erzielt mit der Kunſt des
Klavier=
ſpiels eine gründliche muſikaliſche Bildung.
Edward Fritsch,
per Adr. Reineck's Mädchenſchule,
Zimmerſtraße 5. (11402
Wm
Cungen Kaufleuten iſt billige Gelegen=
2) heit geboten, die franzöſiſche
Cor=
reſpondenz nach dem ueuen Syſtem Mey
et Thun b. e. franz. Lehrer gründl. zu erlern.
Anfr. a. d. Exp. unter B. D.
[10674
Entlaufen
am 30. Sept. Abends eine einjährige ganz
ſchwarze Katze. Dieſelbe trug ein
roth=
wollenes Halsbändchen mit Schelle,
wel=
ches aber einſtweilen abgenommen ſein
kann. Wer die Katze lebend wiederbringt
oder Auskunft gibt, welche zur
Wieder=
erlangung führt, erhält Riedeſelſtraße 54
eine angemeſſene Belohnung.
[11741
Ein Viertel=Platz
1. Rang=Loge rechts (rothe Karte) abzug.
WoL ſagt die Expedition. (11606
ſs können uoch einige Herren an einem
C guten bürgerlichen Mittagstiſch
theilnehmen. Caſinoſtr. 16 Stb. 111742
Eine geübte Schneideriu
empfiehlt ſich den geehrten Damen.
[11589
Kiesſtraße 34.
Verſchiedene, Sorten Speiſe=, ſowie
Salat=Kartoffeln zu verkaufen.
Fuhrmannsſtraße 5. 11744
11743) Wohnung geſucht
für zwei Damen in hübſcher Lage, 4
Zim=
mer, Küche und Zubehör Badezimmer
und Gartenantheil erwünſcht. Beziehbar
Anfang November. Offerten mit
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angabe unter der Chiffre F. an die
Expe=
dition dieſes Blattes erbeten.
394
2716
Nr. 193
Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Reich. Der Kaiſer empfing am 30. in Votsdam die
zwei Geſandten des Sultans von Sanſibar, welche ſich in einem
Galawagen, von Garde=Ulanen eskortiert, vom Bahnhof nach dem
Neuen Palais begeben hatten. Vor dem Palais ſtand eine
Ehren=
wache, welche den Präſentiermarſch ſpielte. Der Empfang fand im
Muſchelſaale ſtatt. Der Kaiſer, begleitet von dem Prinzen Leopold
und dem Staatsſekretär Grafen Herbert Bismarck, erwiderte auf
die zwei Schreiben des Sultans, welche die Geſandten verlaſen,
huldvollſt. Die Geſandten überreichten ſodann die meiſt aus
Waffen beſtehenden Geſchenke des Sultans und wurden darauf
auch von der Kaiſerin empfangen. Alsdann fand ein Frühſtück
ſtatt. Der Kaiſer hat den Geſandten mit Brillanten beſetzte Uhren
und koſtbare Gewehre als Geſchenke überreichen laſſen.
Tags vorher war die Geſandtſchaft im Auswärtigen Amte
empfangen worden; ſie überreichte dem Grafen Herbert Bismarck
Briefe des Sultans an den Kaiſer und an den Fürſten Bismarck.
Das Kaiſerpaar reiſte am 1. vormittags 10 Uhr 50 Minuten
mittels Sonderzuges nach Ludwigsluſt und Schwerin, wo es
nach=
mittags 2½ eintraf. Bei der Ankunft in Schwerin fand auf dem
dortigen Bahnhofe großer Empfang ſtatt. Am Freitag, den 4. Okt.
Wie die
treffen die Majeſtäten wieder im Neuen Palais ein.
„Poſt' hört, wird der Kaiſer die Reiſe von Athen nach Konſtantinopel
auf dem Panzerſchiff „Kaiſer; zurücklegen, während die Kaiſerin
die Pacht „Hohenzollern' benutzt.
Nach einer der „Vol. Korr. von Berlin zugehenden Meldung
wird in dortigen unterrichteten Kreiſen beſtätigt, daß der
Staats=
ſekretär des Aeußern, Graf Herbert Bismarck, ſich im Gefolge des
Kaiſers Wilhelm II. auf deſſen Reiſe nach Athen befinden werde,
und hält man es für ſelbſtverſtändlich, daß Graf Herbert Bismarck
ſeinen Souverän nach Konſtantinopel begleiten werde.
Dem Bundesrat iſt am 30. September auch der Marineetat
zugegangen, ſodaß nur noch der Militäretat und der Hauptetat zur
Verteilung zu gelangen haben. Der Bundesrat hat ſomit beinahe
drer Wochen Zeit zur Beratung des Etats.
Der „Reichsanzeiger' teilt die Rückkehr des Finanzminiſters
v. Scholz mit, woraus man ſchließen darf, daß derſelbe die
Ge=
ſchäfte ſeines Reſſorts wieder übernommen hat.
Unter dem Vorſitz des Miniſters v. Bötticher fand am 30. eine
Sitzung der Reichskommiſſion für Errichtung des Kaiſer Wilhelm=
Denkmals ſtatt. Die Verhandlungen der Kommiſſion werden
zu=
nächſt geheim gehalten werden.
Der Zuſammentritt des Reichstags wird vorausſichtlich am 22.
d. M. ſtattfinden.
Die Beendigung der Blockade der oſt=afrikaniſchen Küſte iſt noch
nicht angekündigt. Aviſo „Pfeil= fährt am Dienstag nach Europa
zurück; auch die „Staffetta' ſegelt bald ab.
Der „Reichsanzeiger' teilt folgendes mit: Die andauernd
un=
günſtige Lage der Landwirtſchaft iſt in dem letzten Quartal im
Regierungsbezirk Königsberg bei den Neuverpachtungen der Domänen
Taplacken, Fiſchhauſen, Neuendorf und Kaymen klar zum Ausdruck
gekommen. Für Fiſchhauſen und Neuendorf iſt der Pachtzins um
8000 M. zurückgegangen, bei der Domäne Kaymen blieb das
Pacht=
geld ſogar um 2000 M. hinter dem feſtgeſetzten Mindeſtgebot und
um etwa 8500 M. hinter dem bisherigen Pachtzins zurück. Die
Lage der Domänenpächter in dem Regierungsbezirk hat ſich gegen
früher nicht günſtiger geſtaltet. Die bisher geſtundeten
Pachtzins=
rückſtände ſind nur zu einem geringen Teil eingegangen und bei
den mangelhaften Erträgen der diesjährigen Ernte liegt die
Be=
fürchtung nahe, daß die Rückſtände ſich noch ſteigern und die
finan=
ziellen Verhältniſſe der Domänenpächter noch ungünſtiger geſtalten
werden. Die gerichtlichen Zwangsverſteigerungen der ländlichen
Grundſtücke gewähren einen ferneren Beleg für den Rückgang der
Landwirtſchaft. Im Kreiſe Labiau wurde ein Gut, deſſen
land=
ſchaftliche Beleihungsfähigkeit auf 84000 M. geſchätzt iſt, nur für
86000 M. bei der Subhaſtation zugeſchlagen. Die gerichtliche Taxe
dieſes Gutes, die im Monat März aufgenommen war, betrug
119000 M. der letzte Kaufpreis im Jahre 1881: 122000 M. Aus
den angegebenen Zahlen erhellt der Rückſchritt des Wertes des Grund
und Bodens.
Heſterreich=Angarn. Die griechiſche Königsfamilie iſt am 29.
abends nach Venedig abgereiſt. Mit demſelben Zuge reiſte auch
Prinzeſſin Maria Thereſia von Bayern nach Venedig.
Miniſter Kallay iſt aus Brixen und der öſterreichiſche
Bot=
ſchafter Frhr. v. Calice aus Konſtantinopel am 30. in Wien
ein=
getroffen.
Der Statthalter von Niederöſterreich, Baron Ludwig Poſſinger
Choborsti wird demnächſt in den Ruheſtand treten und ſich nach
Graz zurückziehen.
Das Wiener „Fremdenblatt= meldet: Nach den aus Candia
einlaufenden Nachrichten iſt die Lage auf Kreta fortdauernd
befrie=
digend. Die aus Athen kolportierten Senſationsnachrichten über
maſſenhafte Inhaftierungen und angebliche Grauſamkeiten von
Seiten der Türken ſind willkürliche Erfindungen. Durch Erheb=
ungen wurde konſtatiert, daß den türkiſchen Autoritäten und Truzk
keinerlei Grauſamkeiten zur Laſt fallen.
Jranſtreich. Im Induſtriepalaſt fand am 29. die
Verteil=
der anläßlich der Ausſtellung zuerkannten Preiſe ſtatt.
Miniſterpräſident Tirard teilte in ſeiner hierbei gehaltenen
R=
mit, die Zahl der Ausſteller habe mehr als 60000 betragen.
verſchiedenen Jurhs hätten im ganzen 33139 Preiſe verki
darunter 903 große Preiſe, 2153 goldene, 969 ſilberne, 9323 bronj
und 8070 Ehrendiplome. Der Miniſter ſprach allen
Ausſtell=
ſeinen Dank aus, und gab der Hoffnung Ausdruck, daß die frem
Ausſteller ein gutes Andenken an Frankreich mitnehmen würh
Frankreich ſei von dem Wunſche beſeelt, mit Jedermann in 9½
Harmonie zu leben, ohne jedoch irgend etwas von ſeinen Interel
und ſeiner Würde zu opfern. Der Präſident Carnot, welcher
ſeinem Eintreffen von der zahlreichen Menſchenmenge enthuſiaſi
begrüßt wurde, dankte ebenfalls den Ausſtellern und ſprach
Hoffnung aus, daß die Ausſtellung von 1889 für Frankreich
Aera der Beruhigung eröffnen werde und daß die Gäſte Fraͤt
reichs, welche dieſes kennen gelernt, in ihre Heimat aufgekli
Urteile mitnehmen werden, die nicht ohne Wirkung auf die
ziehungen zwiſchen den Völkern bleiben würden. So würde
Volitik, welcher Frankreich treu bleibe, neue Verteidiger gefund
und die Ausſtellung einer großen Sache, dem Frieden und
Humanität gedient haben.
Manche engliſche Blätter machen ſich luſtig über die a
Anzahl von Auszeichnungen, welche in der Pariſer Ausſtelh,
erteilt wurden. Von 1017 britiſchen Ausſtellern haben 910 größ
oder kleinere Medaillen erhalten.
Der deutſche Botſchafter Graf Münſter iſt am 30. von Urh,
nach Paris zurückgekehrt.
Der „Soleil; veröffentlicht einen Brief Herves mit der
klärung desſelben, daß er ſeine Kandidatur zurückziehe. Daß
dies zu Gunſten des boulangiſtiſchen Bewerbers thue, ſprich:
allerdings nicht ausdrücklich und förmlich aus. Hervé hande
auf Anordnung des Grafen von Paris, mit dem er in
Eng¼=
über die Sache beriet. Letzterer hält alſo an der Unterſtützung,
Boulanaiſten feſt.
Rußland. Im erſten Halbjahr 1889 betrugen die Reichsi
nahmen 4123 Millionen Rubel gegen 3748 Millionen Rubel
Vorjahre, die Reichsausgaben 4153 Millionen Rubel gegen 4
Millionen Rubel im Vorjahr.
Aus Petersburg wird der „Dailh News' berichtet, haß
Garden in St. Petersburg und die Garniſonskommandanten,
Wilnaer und Warſchauer Bezirke Befehl erhalten haben, eineh
nügende Anzahl von Truppen in Bereitſchaft zu halten, unge Kl
50000 Mann, um die Eiſenbahnlinie zwiſchen St. Petersburg
der deutſchen Grenze zu beſetzen für den Fall, daß ſich die kakl
liche Familie entſchließen ſollte, von Berlin per Bahn heimzukehs,
- Giers begiebt ſich nicht nach Berlin, ſondern verbringt 5.
Ferien auf dem Landgute ſeines jüngſten Sohnes in der ProA=
Tamboff.
Der Generalgouverneur des Kaukaſus verlangte von Perk
wiederholt die Auslieferung des Banditenführers Kjarim als eze
ruſſiſchen Unterthans; der Schah ließ jedoch den Gefangenen 7
weil die religiöſen Satzungen die Auslieferung eines Schiiten 2
bieten.
Buſgarien. Der Vertrag mit dem amerikaniſchen
Synd=
wegen der 25. Millionen=Anleihe iſt rückgängig gemacht. Die
gebliche Urſache iſt, daß das Syndikat ſeine Verpflichtungen nll
erfüllte, insbeſondere daß die Einzahlung des ganzen Anlehn
innerhalb der vereinbarten Friſt nicht erfolgte und das
Synd=
lediglich die erſte Zahlung von fünf Millionen erlegte, dags
ſämtliche bulgariſche Obligationen, einſchließlich der auf die k
gariſchen Bahnen ſichergeſtellten, als Gegenleiſtung verlangte.
Ein neues Manifeſt Zankow's fordert die Bulgaren auf,
Fürſten zu entthronen, nachdem deſſen gefährlichſte Stütze, Stojan
geſtorben ſei.
Herbien. Das „Amtliche Blatt= veröffentlicht folgendes C.
mumqué: Königin Natalie trifft heute (29.) in Belgrad ein.
die Königin kommt, ohne daß ein vorheriges Einvernehmen beirf
hrer künftigen Beziehungen zum königlichen Hofe erzielt wor k
ſindet bei der Ankunft ein feierlicher Empfang nicht ſtatt.
Regelung der künftigen perſönlichen Beziehungen des Kör
Alexander zur Königin=Mutter ſteht verfaſſungsmäßig ausſchließ
der Kompetenz des Königs Milan anheim.
Die im Laufe des 30. vormittags anberaumte Zuſammenk2
der Königin Natalie mit dem König Alexander erfolgte im 6½
der Weiſungen des Königs Milan im Beiſein des Gouverneurs
Königs, Dr. Dokitſch und des erſten Adjutanten des Königs, Cixl
Die Königin=Mutter weigerte ſich bisher, auf die Verpflichks
eines nur zeitweiligen Aufenthaltes in Belgrad einzugehen.
Königin erhielt den Beſuch des ruſſiſchen Geſandten Verſiani.
Das Geſamtergebnis der Wahlen iſt folgendes: Gewählt
102 Radikale und 15 Liberale.
Darmſtadt, 2. Oktober.
m
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben am 26. v. Mts.
näfl lOberbrückenwärter an der Schiffbrücke zu Worms Ludwig
Eurger zum Baggermeiſter ernannt.
ſ. Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben am 26. September
mklk Diſtriktseinnehmer der Diſtriktseinnehmerei Mainz 1. Rendant
ſick btelieb Fritſch auf ſein Nachſuchen in den Ruheſtand verſetzt
demſelben aus dieſem Anlaß das Ritterkreuz 2. Kl. des
Ver=
uhl lntordens Philipps des Großmütigen verliehen.
Ernannt wurde am 23. September der Brückenwärter=Aſpi=
Konrad Hirſch aus Worms zum Brückenwärter an der
hffbrücke bei Worms.
Erweiterte Lehrerprüfung. Nach einem Ausſchreiben der
Mabteilung des Großh. Miniſteriums an die
Kreisſchulkom=
ſionen findet eine erweiterte Prüfung für Oberlehrer und Lehrer
etr weiterten Volksſchulen im Monat November hier ſtatt.
Ge=
um Zulaſſung ſind bis 15. Oktober bei den
Kreisſchulkom=
ſſonen anzubringen. Den Examinanden geht darauf
Ver=
hag zu, ob ſie zugelaſſen ſind, an welchem Tage die Prüfung
und welche Prüſungsaufgabe ſie zu behandeln haben.
L. Die „Darmſt. 3tg. bringt in ihrer heutigen Rummer 253
G. einen dem Großh. Oberkonſiſtorium von bewährter Seite
gteilten Aufſatz unter der Ueberſchrift: „Luther und ſeine
Ehe=
malchem den von dem „Mainzer Journal' in ſeinen Rummern
rnd 208 vorgebrachten ganz unqualifizierbaren Behauptungen
ſeh tſchiedener Weiſe entgegen getreten wird.
Schwurgericht. Am Montag wurde bis zum Abend gegen
Metzger Philipp Gräcmann aus Zwingenberg, zuletzt
2ffenbach a. M. und gegen den Schloſſer Balthaſar Sterkel
6Offenbach a. M. wegen eines Verbrechens aus 8 177 des
kr=Geſ. B. und wegen Beihülfe hierzu unter Ausſchluß der
Oeffent=
ſkit verhandelt. Das etwa um 7 Uhröffentlich verkündete Urteil
hen die 22. bezw. 23jährigen Angeklagten lautete, da die
Ge=
horenen mildernde Umſtände angenommen hatten, auf 1 Jahr
ſonate Gefängnis. - Ein zweitägiger Prozeß hat geſtern früh
h Anfang genommen. Angeklagt iſt der Handelsmann Feiſt
ſenthal aus Beerfelden, ein fünfzigjähriger Mann,
om Sittlichkeitsverbrechen im Sinne des 8 177 des Str.=G.B.
rwerden nach Beendigung der umfangreichen Verhandlungen das
tfl nachtragen.
Unter dem Vorſitze des Herrn Oberbürgermeiſter Ohlh
l Montag abend die durch Beſchluß der Stadtverordneten
ge=
hlte Kommiſſion für die Auswahl derjenigen Arbeiter, welche
Anfallverhütungs=Ausſtellung nach Berlin entſendet werden ſollen,
hng ab, um die vorgeſchlagenen Arbeiter und Parliere auszu=
Py. Nachdem Herr Oberbürgermeiſter die Vorgeſchlagenen
ver=
hatte, wurde ſeitens des Vorſitzenden des Werkmeiſtervereins,
Ein Schmidt, die Loſe gezogen und fielen dieſe auf folgende
herke und Arbeiter: Auf die Gruppe der Fabriken=Werkmeiſter 2,
Fabrikarbeiter 3 und zwar je 1 Arbeiter aus der Fabrik und
engießerei von Schenck, aus der Dampfſägerei von Holtz und aus
Brauerei Diſchinger. Aus den vereinten Baugewerken wurden
vichlt: Maurer Hering bei Maurermeiſter W. Ganß, Weißbinder
Lorenz bei Hofweißbindermeiſter J. Mahr und Spengler H.
ter bei Spenglermeiſter Rockel. Am nächſten Donnerstag findet
Abreiſe der Gewählten ſtatt.
Mit dem geſtrigen Tage trat das Geſetz vom 1. März 1889
end die Erwerbs= und Wirtſchaftsgenoſſenſchaften, in Kraft.
nach 8 147 dieſes Geſetzes zu erlaſſenden Bekanntmachungen
Gerichte werden in der Handels=Beilage des Reichs=Anzeigers
der Rubrik „Genoſſenſchaftsregiſters veröffentlicht werden.
Handwerkerſchule Darmſtadt. Indem man auf die von dem
ul. gewerbverein Darmſtadt in dem Zeichenſaale des
Großherzog=
ſer Realgymnaſiums daſelbſt veranſtaltete Ausſtellung der
ſchnungen der Schüler der Darmſtädter Handwerkerſchule
nerkſam macht, entnimmt man dem von dem Vorſtande dieſer
ſtalt für das Schuljahr 1888-89 erſtatteten Bericht das Fol
be
Die Zahl der Schüler, welche im Jahr 1888-89 die Schule
ugt haben, einſchließlich der Zu= und Abgegangenen, betrug 305,
lche ſich auf die Berufsklaſſen wie folgt verteilen: 1 Bildhauer,
.chbinder. 2 Formſtecher, 6 Gärtner, 4 Glaſer, 4 Goldarbeiter,
huaveure, 1 Häfner, 1 Holzdreher, 1 Inſtallateur, 1 Küfer
ſlu pferſchmied, 4 Lithographen, 6 Maler und Lackierer, 15 Mau
29 Mechaniker, 6 Metalldreher, 2 Mühlenhauer, 2 Optiker,
Suttler, 88 Schloſſer, 7 Schmiede, 60 Schreiner, 12 Spengler,
heinhauer, 4 Tapezier, 4 Uhrmacher, 3 Wagner, 4 Weißbinder,
Bäichner, 23 Zimmerleute
Der durchſchnittliche Schülerbeſtand betrug 205, als höchſte
Jialerzahl, für welche die fünf Zeichenabteilungen Raum boten.
ſüllge der ſtets vorliegenden großen Zahl von Anmeldungen
Me nämlich jeder Abgang raſch erſetzt werden. - Die
Durch=
ntttszahl der Schulgeld zahlenden Schüler betrug 197, diejenige
Freiſchüler 8.
184
2717
Den Zeichnenunterricht haben im abgelaufenen Schuljahre
erteilt: 1) an der Abteilung für Freihandzeichnen, geometriſches
Zeichnen und Fachzeichnen für Gärtner Herr Bauinſpektor Schmandt;
die durchſchnittliche Schülerzahl betrug 39; 2) an der Abteilung
für Freihandzeichnen, zugleich Fachklaſſe für Weißbinder, Lackierer,
Maler, Goldarbeiter, Graveure und ſonſtige Kunſtgewerbe, Herr
Maler Götz und vom 1. Juni 1888 an Herr Bildhauer Drach;
die Durchſchnittszahl der Schüler betrug 46: 3) an der Abteilung
für geometriſches Zeichnen, darſtellende Geometrie,
Schattenkon=
ſtruktionen, Verſpektive ꝛc. Herr Baumeiſter Wenckel; der
durch=
ſchnittliche Schülerbeſtand war 43; 4) an der Abteilung für
Fach=
zeichnen für die Baugewerbe; Herr Techniker Neumann; die
Durchſchnittsſchülerzahl betrug 32; 5) an der Abteilung für
Fach=
zeichnen für Metallarbeiter, Herr Aichinſpektions=Aſſiſtent Rumpf;
durchſchnittliche Schülerzahl 35.
Die ſämtlichen Herren Lehrer waren im ganzen mit Fleiß und
Betragen der Schüler zufrieden, zum Teil beklagen ſie aber,
nament=
lich in den Fachklaſſen, die große Zahl der entſchuldigten
Verſäum=
niſſe, veranlaßt durch Arbeitsüberhäufung der Meiſier, welche zur
Bewältigung ihrer geſchäftlichen Aufträge vielfach Sonntagsarbeit
anordneten.
Als ſehr fördernd für den Unterricht und deſſen Erfolge wird
von den Herren Lehrern in den Fachklaſſen dankend erwähnt, daß
verſchiedene hieſige hervorragende Geſchäfte die Schüler der
Hand=
werkerſchule, welche nach Zeichnuna haben arbeiten lernen, in ihren
Geſchäften bevorzugen und daß von Meiſtern fertige Gegenſtände
und Modelle zum Gebrauche beim Unterricht überlaſſen werden.
In dankenswerter Weiſe iſt die Fürſorge der Großh. Centralſtelle
des Landesgewerbevereins anzuerkennen, mit welcher ſie der Anſtalt
auch im abgelaufenen Jahre wieder eine größere Zahl von
wert=
vollen Vorlagewerken in allen Zweigen des Zeichnenunterrichts
zu=
gewendet hat.
Der Abendunterricht, welcher am 28. Mai 1888 begann, wurde
erteilt: 1) in der unteren Abteilung für Stylübungen, Geometrie
und Rechnen, bis Ende September 1888 von Herrn Göttmann, vom
1. Oktober 1888 an von Herrn Stadtknabenlehrer Sann. Die Zahl
der Schüler betrug 46; 2 in der mittleren Abteilung für
Sthl=
übungen, Naturlehre und Rechnen mit durchſchnittlich 45 Schülern,
von Herrn Lehramts=Aſſiſtent Hönig; 3) in der oberen Abteilung,
ür Flächen= und Körperberechnung, Materialienkunde,
Baukon=
ſtruktionslehre, Anfertigung von Voranſchlägen und Rechnungen,
ge=
werbliche Buchführung und Wechſellehre von Herrn Techniker
Neu=
mann. Die Schülerzahl betrug durchſchnittlich 33.
Vom Unterricht im Modellieren mußte im Schuljahr 1888189
ab=
geſehen werden, da die Großh. Centralſtelle, welche uns früher ihr
Lokal hierzu mitbenutzen ließ, uns dasſelbe im vergangenen Winter,
des eigenen Bedarfs halber, nicht überlaſſen konnte.
Der Unterricht in der Rundſchrift, erteilt durch Herrn
Gött=
mann, war von 26 Schülern beſucht, mit welchen ganz gute
Reſul=
tate erzielt wurden. Die ſämtlichen Herren Lehrer im
Abendunter=
richt erteilten den Schülern ſowohl bezüglich des Fleißes und der
Aufmerkſamkeit als auch des Betragens das beſte Lob.
Leider war es nicht möglich, eine öffentliche Prüſung im
Abend=
unterricht zu veranſtalten, da ſchon vor vollſtändigem Ablauf des
Schuljahres das ſeitherige Schullokal geräumt werden mußte und
bis zur Fertiaſtellung der Räume im neuen Lokal diejenigen Schüler,
welche ihren Lehrgang in der Anſtalt vollendet, dieſelbe bereits
ver=
laſſen hatten.
Mit dem Ablaufe des Schuljahres 1888,89 iſt, Dank der
Für=
ſorge der Stadt Darmſtadt, zugleich eine lange Periode ungenügender
Lokalverhältniſſe und daraus hervorgegangener vielfacher Uebelſtände
für die Anſtalt abgelaufen.
Die Stadt Darmſtadt hat nämlich das ihr gehörige Haus, Ecke
der Karls= und Nieder=Ramſtädter Straße, für die Zwecke der
Handwerkerſchule herſtellen laſſen und dieſer Schule zum Gebrauch
überwieſen, ſo daß man mit dem Beginn des Schuljahres 1889,90
in der Lage war, den Unterricht dem Bedürfnis entſprechend zu
organiſieren.
Zugleich hat die Stadt Darmſtadt einen weſentlichen Beitrag zu
den nach der erweiterten Organiſation erforderlichen laufenden
Mitteln bewilligt, indem ſie ihren jährlichen Zuſchuß zu den Koſten
der Anſtalt von 825 M. auf 2000 M. erhöht hat.
Die Großh. Centralſtelle des Landesgewerbvereins hat, nachdem
durch genügende Lokale die dem Bedürfnis entſprechende
Erweite=
rung der Anſtalt ermöglicht war, ihren Jahresbeitrag von 1889,90
an gleichfalls auf jährlich 1600 M. erhöht und für die nächſte
Budgetperiode eine weitere Erhöhung in Ausſicht geſtellt, ſowie
für die Ausſtattung der uns neu überwieſenen Räume einen
außerordentlichen Zuſchuß von 550 M. bewilligt. Sodann hat
die=
ſelbe, wie ſchon erwähnt, der Anſtalt in ſehr dankenswerter Weiſe
eine größere Zahl von wertvollen Vorlagewerken für den
Zeichen=
unterricht zugewendet.
Wenn auch in dem neuen Heim der Schule es noch an einem
Lokale für den Modellierunterricht, ſowie an einer Dienerwohnung
fehlt, ſo iſt doch im übrigen hoffentlich einem vieljährigen Bedürfnis
abgeholfen, denn, wenn man auch nicht in der Lage war, auf einmal
alle vorliegenden Anmeldungen zum Beſuch der Anſtalt, welche ſich
durch einige Jahre hindurch aufgehäuft hatten, zu berückſichtigen,
ſo wird man doch nach und nach Allen Rechnung tragen können.
Im Laufe dieſes Schuljahres wird ſich dann ergeben, ob die
ge=
botenen Unterrichtslokale ausreichen.
Infolge der erweiterten Lokalverhältniſſe der Schule iſt
nun=
mehr der Unterricht an derſelben folgendermaßen organiſiert
wor=
den: 1) Der Zeichnen=Unterricht: 2 Varallelklaſſen
Freihand=
zeichnen, wovon eine zugleich Fachklaſſe für Gärtner; Lehrer: die
Herren Ingenieur Ackermann und Reallehrer Heiß; 2
Parallel=
klaſſen geometriſches Zeichnen, darſtellende Geometrie,
Schatten=
konſtruktionen und Perſpektive: Lehrer: die Herren Stidtbauaufſeher
Rumpf und Baumeiſter Wenckel. 1 Klaſſe Freihandzeichnen, zugleich
Fachklaſſe für Weißbinder, Lackierer, Maler, Goldarbeiter, Graveure
und ſonſtige Kunſtgewerbe; Lehrer: Herr Bildhauer Drach: 1 Klaſſe
Fachzeichnen für die Baugewerbe; Lehrer; Herr Techniker
Neu=
mann; 1 Klaſſe Fachzeichnen für Metallarbeiter; Lehrer: Herr
Aichinſpektions=Aſſiſtent Rumpf. 2) Der Abendunterricht:
Untere Abteilung: 2 Parallelklaſſen Stylübungen, Geometrie
und Rechnen: Lehrer: die Herren Stadtſchullehrer Kopp und
Schmitt. Mitllere Abteilung: 2 Varallelklaſſen Stylübungen,
Naturlehre und Rechnen; Lehrer: die Herren Lehramtskandidat
Hönig und Stadtknabenlehrer Sann. Obere Ubteilung: 2
Pa=
rallelklaſſen Rechnen, Materialienkunde, Aufſtellung von
Voran=
ſchlägen und Rechnungen, gewerbliche Buchführung und
Wechſel=
lehre; Lehrer: Herr Techniker Neumann. Eine dieſer letzteren
Klaſſen kann erſt im Jahr 18909l gebildet werden. 3) Modellier=
Unterricht: Lehrer; Herr Bildhauer Drach. Für dieſen
Unter=
richt gewährt uns vorläufig noch, wie früher. die Großh.
Central=
ſtelle die Mitbenutzung ihres Lokales und ihrer Modelle. 4)
Rund=
ſchrift=Unterricht: Lehrer: Herr Göttmann. Schließlich wird
noch allen denjenigen Behörden, Vereinen und Verſonen, welche
im abgelaufenen Jahre der Anſtalt in irgend einer Weiſe ihre
Unter=
ſtützung gewährt haben, der Dank dafür ausgeſprochen und beſonders
erwähnt, daß Se. Großh. Hoheit der Prinz Wilhelm von Heſſen der
Schule die Gypsmodelle, welche für die Bildhauerarbeit beim Bau
des Palaſtes auf der Roſenhöhe angefertigt wurden, zu
Lehr=
zwecken überlaſſen, ſowie daß Herr Ingenieur Eſſelborn der
Schule 300 Exemplare ſeiner „Elemente der darſtellenden
Geo=
metrie' nebſt zugehörigen Cliche'3 unentgeltlich zur Verfügung
geſtellt hat.
Zu der Ausſtellung der Schülerarbeiten der Handwerkerſchule
haben auf Einladung des Vorſtandes des Ortsgewerbvereins ihren
Beſuch zugeſagt: für Donnerstag Nachmittag Herr Staatsminiſter
Finger Exz. und die Mitglieder Großh. Miniſteriums, für heute
früh Herr Oberbürgermeiſter Ohly, die Beigeordneten und Stadt=
verordneten unſerer Stadt, ferner für Samstag Morgen die
Mit=
glieder der Großh. Centralſtelle für die Gewerbe. Die zur
Be=
urteilung der Leiſtungen ernannte Kommiſſion wird heute
Nach=
mittag ihre Thätigkeit beginnen.
Montag Mittag fand im Zeichenſaal der
Knabenmittel=
ſchule hierſelbſt die Eröffnung des Lehrer=Seminarkurſus in
Körperzeichnen, Darſtellung von Körpern und Bildung des
Farben=
ſinnes (Handfertigkeitsunterricht) ſtatt. Zu dem Eröffnungsakte hatten
ſich, außer den etwa 15 am Kurſus teil nehmenden, aus den
Kreiſen Darmſtadt, Alzey, Bensheim, Worms und Gießen
ſtam=
menden Lehrern eine größere Anzahl ſich für dieſen Unterricht
in=
tereſſierender Herren eingefunden, unter denen wir Herrn Geh.
Oberſchulrat Greim, Herrn Kreisſchulinſpektor Müller, den
Ob=
mann des heſſiſchen Landeslehrervereins Herrn Backes Herrn
Profeſſor Lincke u. a. bemerkten. Nachdem Herr Rechtsanwalt
Heumann als Vorſitzender des Volksbildungsvereins die
An=
weſenden willkommen geheißen und auf die Bedeutung des
Hand=
fertigkeitsunterrichts und die beſondere Methode des Herrn
Pro=
feſſor Kumpahingewieſen, ergriff letzterer, als Leiter des Unterrichts,
ſelbſt das Wort, um in längerer Ausführung auf dieſen ſelbſt
ein=
zugehen. Reicher Beifall lohnte den Redner, deſſen ebenſo
uner=
müdliche wie uneigennützige Thätigkeit zur Förderung des ſog.
Hand=
fertigkeitsunterrichts nicht hoch genug anzuerkennen iſt. Herr
Kreis=
ſchulinſpektor Müller regte noch dazu an, im Laufe dieſer Woche
eine gemeinſchaftliche Beſprechung über dieſen Unterricht
abzu=
halten, um auch auf dieſe Weiſe die Sache fördern zu helfen.
Näheres über Zeit und Lokal hierfür wird noch bekannt gemacht
werden.
Darmſtädter A. H. S. C. Verfloſſenen Samstag fand die dritte
diesjährige Vereinigung der Angehörigen des Köſener 8 C.-
Ver=
bands im Ludwigs=Bahnhof=Hotel ſtatt. Außer den 3 Corps der
Landesuniverſität Teutonia, Starkenburgia und Haſſia waren noch
21 Corps von 12 Hochſchulen vertreten. Im ganzen zählten wir
H Teilnehmer. Von den eingeladenen Alten Herren=Vereinigungen
der Nachbarſtädte waren namentlich von Frankfurt zahlreiche
Mitglieder erſchienen. Unter dem Präſidium des Herrn Diviſions=
Auditeur Mülberger nahm das Feſt einen fröhlichen Verlauf.
Am anderen Vormittag vereinigte man ſich zu einem zahlreich
be=
ſuchten Frühſchoppen in dem mit corpsſtudentiſchen Abzeichen
ge=
ſchmückten 8. C.=Zimmer der Reſtauration Merz (Eliſabethenſtraße),
woſelbſt ſich die hier weilenden Alten Herren, Jnaktiven und Ak ch,
regelmäßig Samstaas abends einfinden.
Die Kunſthalle, deren Errichtung der hieſige Kunſtvexe
im vergangenen Jahre begonnen hat, iſt jetzt faſt vollendet
wird am nächſten Samstag. den 5. Oktober, mit einer Ausſtely
von Kunſtwerken der Malerei und Bildhauerei eröffnet werl.
Sämtliche Werke - es werden deren etwa 80 ſein
ſind
Künſtlern, welche im Großherzogtum Heſſen leben oder doch
Heſſen ſtammen. Die Bildhauerei wird zunächſt durch zwei Bei
des Bildhauers Drach hierſelbſt vertreten ſein, eine Porträchs
und eine, die Muſik darſtellende alleaoriſche Figur. Oelgerc.
ſind u. a. vertreten von den Herren: Prof. Noack, Prof. Hofrng,
Hofmaler Kröh. ſämtlich in Darmſtadt, Leop. Bode (is
furt a. M.). Prof. Raupp, Bader, Deuchert (München),
Weber, Ph. Reth. Prof. H. Hofmann aus Dresden, Franz Mil
Karl Schweich. F. Ebel, ſämtlich in Düſſeldorf, Prof. Bia
N. Sichel, beide aus Berlin, Prof. Karl Schlöſſer (London)
Aquarelle werden ausgeſtellt von den Herren C. Köhler, A.
Beyer, Noack, Schlegel, ſämtlich von hier, Frau Conſtanze v. Mil=
Bellinghauſen aus Graz u. ſ. w. Die ausgeſtellten Werke
zum Teil von den Künſtlern zum Zweck der Eröffnungsausſtel
direkt nach hier geſendet, zum Teil befinden ſie ſich im Prch
beſitz. — Was die neue Kunſthalle ſelbſt betrifft, ſo präſentien
ſich recht hübſch am Eingange der Stadt in unmittelbarer 4
der Bahnhöfe. Der Bau, in welchen ſich das ſ. H. von M
erbaute nördl. Rheinthorgebäude verwandelt hat und in dem.n
die kleine Säulenhalle des Gebäudes erhalten iſt, iſt 2ſtöckig, emh
ebener Erde einen großen Saal zu Ausſtellungs= und Verſc
lungszwecken mit Oſtlicht, Packräumen und Wohnräumen für
Aufſeher. Im erſten Stock befindet ſich der große Ausſtellung
mit 15 l. Met. Länge und 8 l. Met. Breite Grundfläche
230 ⬜Meter Wandfläche, mit Oberlicht und zwei kleinen
ſtellungszimmern mit Nordlicht; ſodann ſind in dieſem Stocki
Sitzungszimmer für den Ausſchuß, Regiſtratur und Garderobenn,
geſehen ꝛc. Wie wir hören, wird Se. Königl. Hoheit der Gro
herzog den Akt der Einweihung durch ſeine Gegenwart
zeichnen.
Nach dem Unfallverſicherungsgeſetz dürfen Arbeiter,
wern=
bekannt iſt, daß ſie mit Krämpfen behaftet ſind oder an Schw
leiden, auch altersſchwache und kurzſichtige, auf Bauſtellen undi
beſondere an gefährlichen Stellen nicht beſchäftigt werden. A
trunkene Arbeiter ſind ſofort von den Bauſtellen zu entfen
Verunglückt ein ſolcher Arbeiter und wird dem Betriebsu,
nehmer bezw. deſſen Stellvertreter der Nachweis erbracht, daj
von einem dieſer Gebrechen Kenntnis hatte, ſo erfolgt nich¼
deſſen Beſtrafung, ſondern die Berufsgenoſſenſchaft macht
außerdem noch für die event. zu zahlende Rente regreßpflichtig
Der Centralvorſtand des deutſchen Pharmacenten=Ve
ſandte in dieſen Tagen an alle Apothekenbeſitzer Deutſchlands
Umſchreiben, worin dieſe erſucht werden, der Erklärung
zuzu=
men, „daß die Dienſtſtunden der Gehülfen in der Weiſe gerf
werden, daß dieſelben von früh 8 Uhr bis 9 Uhr abends mit
Mittagsvauſe von 2 Stunden thätig zu ſein haben: dem Gehe,
welcher Nachtdienſt hat, ſind früh 2 Stunden Freiheit zur ErhoJ
zu bewilligen.
Wie aus dem Annoncenteil erſichtlich, nehmen die Korct,
zum Beſten des Witwen= und Waiſenfonds der Großh. Hofmuſä
ſommendem Montag ihren Anfang. -— Wie faſt alljährlich, ersei
eine Beethoven'ſche Symphonie den Reigen, dieſes Mal des gr.
Meiſters wundervolle „Siebenteu in A-dur l-Die Apotheoſe
Tanzes.” wie ſie Rich. Wagner treffend bezeichnet). Als z1
Orcheſternummer iſt Cherubini's herrliche Quvertüre zu jAnaare
ein ſeit mehreren Jahren hier nicht mehr gehörtes Werk
nennen. — Den vokalen Teil des Programms hat unſere geſck
Koloraturſängerin, die Großh. Hofſängerin Frau Steinmc
Lampe, welche wir zum erſten Male im Konzertſaal begrz
gütiaſt übernommen. Die beliebte Künſtlerin wird eine Arie=
Haydn's „Schöpfung,; ſowie einige Lieder zum Vortrag brix
Als Inſtrumentalſoliſt wurde der treffliche Klavierſpieler,
Prof. Max Schwarz aus Frankfurt a. M., ein hier bet
accreditierter Künſtler, gewonnen, durch welchen Beethel
G-dur-Konzert und verſchiedene Soloſtücke zur Wiedergabe
gele-
werden.
O Zum Submiſſimnsverfahren. Bei einem Poſten Schrei
arbeit welcher jüngſt im Wege der Submiſſion vergeben
den iſt, ſchwankten die Forderungen von 2129 M. bis herunte
816 M. Da der Wenigſtfordernde durchaus nicht zu beanſten
war, ſo war ihm die Arbeit zu übertragen.
Im September d. J. und bei der Stadtkaſſe nachſte kl
Schlachtviehquantitäten verſteuert worden: 204 Ochſen, 155
und Rinder, 1484 Schweine, 683 Kälber, 302 Hämmel und S
ſowie 2 Hiegen.
Aus den zur Zeit offen gelegten Plänen für die Erbcu
einer Straßenbahn Darmſtadt=Arheilgen iſt zu bemerken, daß di.
Ausſicht genommene Führung der Linie am ſüdlichen Kollegiez
beginnt (von da zweigt ein Geleiſe nach der oberen Rheinſsk.
er Auz
3 andere nach dem Louiſenplatz ab). Das Geleiſe hält in der
unſhnilihſöe uiſenſtraße die Mitte der Fahrbahn ein und wendet ſich an
ullnd uhagMathildenplatz weſtlich, mit einem Abzweigungsgeleiſe; in der
r ankfurter Straße geht das Geleiſe dann wieder öſtlich, bis zum
ſiuet hahh Aradukt der Odenwaldbahn, unter welchem es auf der Weſtſeite
—
brchgeführt wird. Nördlich des Tunnels iſt dann wieder die
Oſt=
ur A44lfte der Landſtraße vorgeſehen.
zwi
Immobilienverkauf. Das Meſſerſchmied Karp'ſche Haus
michhh Ludwigsplatz ging für 75000 M. an Schuhmachermeiſter Keil
er.
Beleuchtung der Hausfluren und Treppen. Wir befinden uns
ſest wieder in der kritiſchen Zeit, wo in manchen Häuſern von den
Gauswirten inſofern noch immer der entflohene Sommer feſtzuhalten
birſucht wird, als man die Hausflure und Treppen trotßz der ſchon
ſtah eintretenden Dunkelheit ohne Beleuchtung läßt. Zur Warnung
noge deshalb gerade jetzt darauf hingewieſen werden, daß dieſe
Eparſamkeit am unrechten Ort bei eintretenden Unglücksfällen ſehr
biDenklich werden kann, da der 8 230 des Strafgeſetzbuches für
hrläſſige Körperverletzung eine Geldſtrafe bis zu 900 M. oder
ſGefängnis bis zu 2 Jahren ausſetzt. In zahlreichen gerichtlichen
ſéllen, wo jemand bei dem Betreten eines unbeleuchteten Flures
bber unbeleuchteter Treppen Schaden nimmt, auf Grund dieſes
230 zur Verantwortung gezogen wird.
8t. Darmſtadt=Paris. Die angenehme Verbindung über Mainz=
Retz bleibt für den Winter beſtehen. Abfahrt von Darmſtadt 755
morgens und 52 abends lab Mainz mit Schlafwagen). Der
Tages=
chnellzug kommt um 350 abends, der Nachtſchnellzug um 9s
vor=
mittags in Paris (Gare de 1E8t) an. In umgekehrter Richlung
ſhen die Züge um 8i morgens und 82 abends (mit Schlafwagen)
Jare de 1Est in Paris ab.
8t. Das Wirth'ſche Fahrplaubuch iſt mit gewohnter Pünktlichkeit
ſchienen und bietet für geringen Preis einen zuverläſligen
Reiſe=
ſoleiter.
J. Mainz, 30. September. Mit einem feierlichen Akte wurde
hute vormittag die hier neu errichtete ſtädtiſche höhere Mädchen=
Ghule, zu welcher bereits 526 Schülerinnen angemeldet ſind,
er=
ff net. Seitens der Regierung wohnten der Feier Geh. Staatsrat Knorr
vn Roſenroth und Oberſchulrat Soldan an. Außerdem hatten
ſich auf Einladung der Bürgermeiſterei neben Freunden der neuen
Anſtalt die Spitzen der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden faſt
wllzählig eingefunden und hierdurch ihr großes Intereſſe für die
ſühere Mädchenſchule bekundet. Anſprachen hielten bei der Feier
Lberbürgermeiſter Dr. Oechsner, Geh. Staatsratv. Knorr, Oberſchulrat
oldan, der Direktor der Anſtalt Dr. Keller und Geh. Kommerzien=
41 Michel als Vorſitzender des Schulkuratoriums. Die neue
An=
ſlt hat ihr Heim in dem alten Mainzer Univerſitätsgebäude auf=
Eeſchlagen, das zu dieſem Zwecke der ſtädtiſchen Verwaltung von
r Regierung überwieſen worden iſt.
4. Mainz, 30. Sept. Es wird von verſchiedenen Seiten
ge=
heldet, daß die am Samstag bei der Schlußſteinlegung der
Koſt=
heimer Mainbrücke durch Se. Kgl. Hoh. den Großherzog auf dem
Mittelpfeiler der Brücke eingemauerte Urkunde noch in derſelben
Nacht geſtohlen wurde. Alle Nachforſchungen nach dem oder den
Dieben ſollen bis jetzt erfolglos geweſen ſein. Der Diebſtahl dürfte
u des nicht ſchwer auszuführen geweſen ſein, indem die Urkunde
an einer Stelle des Pfeilers eingemauert wurde, die jeder Paſſant
her Brücke ohne jegliche Schwierigkeit erreichen kann.
Mainz, 30. Sept. Die neuen Infanteriehelme ſind
nun=
nehr an die hier liegenden Regimenter der 44. Brigade (87. und
V. Regiment) ausgegeben und werden wohl bei der nächſten
Gelegenheit. Parade oder dergleichen, zum erſten Male getragen
nerden. Der neue Helm unterſcheidet ſich vom früheren dadurch,
duß die Beſchläge der Vorderſchirme wegfallen und an deren Stelle
eime Ledereinfaſſung tritt. Ebenſo ſind die blanken Schuppenketten
beſeitigt und nur ein ſchwarzer Lederriemen hält den Helm auf
dem Kopfe feſt.
Wiesbadeu, 30. Septzmber. Der Oberjägermeiſter v.
Meye=
ränck iſt geſtorben. Er war, wie ſeiner Zeit gemeldet wurde, vor
dem hieſigen Curhaus abends von einem Radfahrer überfahren
v orden.
Mannheim, 30. September. Hier ſoll ein großer ſtädtiſcher
Park angelegt werden, wozu die Herren Gebr. Sießmaher in
Pockenheim=Frankfurt einen Plan ausgearbeitet haben, der in
grſtriger Stadtratsſitzung gutgeheißen wurde. Die Ausführung
des Planes erfordert einen Koſtenaufwand von 150000 M., welche
5 umme der Bürgerausſchuß demnächſt zu genehmigen haben wird.
Stuttgart, 30. September. Der „Staatsanzeiger; meldet: Die
Geneſung des Königs machte in den letzten Tagen erfreuliche
Fortſchritte. Die geſtrige Störung iſt gehoben; der König brachte
den größten Teil des Tages außer Bett zu. Die Abreiſe von
ſriedrichshafen erfolgt bei günſtiger Witterung vorausſichtlich
Wittwoch.
Stuttgart, 30. September. Morgen ſindet die Eröffnung der
Linie Leutkirch=Memmingen ſtatt.
Straßburg. 1. Oktober. Für den Bau eines Poſt=Dienſt=
Ebäudes iſt ſeitens der Stadt ein paſſender Platz zur Ver=
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fügung geſtellt. Straßburg iſt jetzt noch der einzige Platz mit dem
Sitze einer Oberpoſidirektion, welcher noch kein reichseigenes
Poſt=
gebäude beſitzt.
Eiſenach, 80. September. Der durch viele großartige
Stif=
tungen bereits um die Stadt hochverdiente Herr J. v. Eichel=
Streiber hat neuerdings der Stadt zum Andenken an ſeine
jüngſt verſtorbene Gemahlin eine Schenkung von 300000 M.
ge=
widmet, von deren Zinſen 26000 M. für arme verwaiſte
Konfir=
manden, für Schüler und Schülerinnen und der verbleibende Reſt
für ſtädtiſche Verſchönerungen verwendet werden ſollen.
Caſſel, 30. September. Heute abend gegen 7 Uhr fand in einem
Konditorladen der Bahnhofsſtraße eine Gasexploſion ſtatt.
Fünf Perſonen wurden ſchwer verletzt, darunter zwei, die gerade
auf der Straße an dem Laden vorbeigingen. Letzterer iſt teilweiſe
ausgebrannt.
München, 30. Sept. In der Nacht vom Samstag auf Sonntag
wurde im Laden des Cold= und Silberarbeiters L. Schaller nächſt
der Peterskirche eingebrochen und Waren im Wert von etwa
12000 M. geſtohlen. Hierunter befinden ſich viele ſchwergoldene
Ketten, Fingerringe mit Brillanten und Roſetten, Armreiſe,
Ohr=
ringe, Brochen, ganze Garnituren, Eheringe, Medaillons und etwa
700 M. baar in Gold, Papier und Silber.
Spandau, 30. September. Der frühere Direktor der
Gewehr=
fabrik in Spandau, Oberſtlieutenant Habrecht, ſowie
Vremier=
lieutenant Wiedemann, der zur Dienſtleiſiung bei dieſer
Gewehr=
fabrik kommandiert war, halten ſich ſeit längerer Zeit in Steyr auf,
um die bei der öſterreichiſchen Werndl'ſchen Wafſenfabrik von der
deutſchen Negierung beſtellten Gewehre abzunehmen. Außer dieſen
beiden Offigieren ſind noch mehrere Büchſenmacher von deutſchen
Truppenteilen nach Steyr geſandt worden.
Rudelsburg, 28. September. Geſtern Nachmittag wurde hier
in einfachſter, jedoch würdiger Weiſe der Grundſtein zu dem von
den deutſchen Corpsſtudenten zu errichtenden Kaiſer Wilhelm=
Denk=
mal gelegt. Infolge der mißlichen Witterung war die Beteiligung
an der Feier eine weniger zahlreiche.
ki3 Görlitz, 30. September. Der Philologen=Kongreß
wurde heute eröffnet. Bürgermeiſter Heyne begrüßte die Teilnehmer
namens der Stadt.
Aus Schleſien, 30. September. In ganz erſchreckender Weiſe
v½
trict jetzt in verſchiedenen Ortſchaften des vverſchleſiſchen
Induſtrie=
bezirks die ſogenannte eoyptiſche Augenkrankheit auf.
Es leiden gegenwärtig in Zabrze=Hochberg nicht weniger als 580
Schulkinder an dieſer Krankheit. In der Ortſchaft Bielſchowitz,
Kreis Zabrze, ſind 150 und in Antonienhütte 180 Krankheitsfälle
dieſer Art an Schulkindern ärztlich feſtgeſtellt worden. Die Aerzte
haben bei dieſer Maſſenerkrankung einen ſchweren Stand.
Ratibor, 30. September. Infolge des Umſichgreifens der
Blat=
tern=Epidemie in Jägerndorf, welche an einem Tage 15 Opfer
forderte, ſind Vorkehrungen gegen die Einſchleppungnach
Preußen notwendig geworden.
Prag, 30. September. Vor dem Schwurgericht begann
heute die Verhandlung gegen weitere 30 Perſonen aus Kladno und
Umgebung wegen Teilnahme an den blutigen Ausſchreilungen bei
der Fronleichnamsfeier.
Rotterdam, 30. September. Heute früh wollte eine Anzahl
Streikender die Arbeit wieder aufnehmen, wurde aber von
anderen Arbeitern daran gehindert. Die Lage iſt daher
unver=
ändert. Auf der Maas liegen zwei Kriegsſchiffe, drei
Kanonen=
boote, zwei armierte Schaluppen, um, falls es zu ernſten
Ruhe=
ſtörungen kommen ſollte, die Ordnung wiederherzuſtellen.
Brüſſel, 30. September. Geſtern fand in Mons eine große
Sozialiſtenverſammlung ſtatt, wobei Anſeele eine
auf=
reizende Rede gegen das Bürgertum hielt. Die Sozialiſten ſcheinen
eine neue Arbeiterbewegung hervorrufen zu wollen. In
Süd=
belgien haben bereits 2500 Bergleute heute die Arbeit eingeſtellt.
Mons, 30. September. In den Kohlengruben bei Flemo
Produits und Pecquery brach ein teilweiſer Streik aus; 439
Arbeiter ſtellten die Arbeit ein.
Paris, 30. September. Ein ausführlich begründetes Urteil
des Handelsgerichts in Sachen des
ComptoirdEs=
compte erachtet die Verantwortlichkeit des Direktors Denfer=
Rocherau, ſowie der Adminiſtratoren und Cenſoren im Prinzipe
für feſtgeſtellt. Die Erben Denfer=Rocherau's und die
Adminiſtra=
toren, welche gleichzeitig Mitglieder des Adminiſtrationsrates der
Sociéts des Métaux waren, wurden zur Zahlung einer
Entſchädig=
ung von zwölf Millionen an die Liquidatoren, der Adminiſtrator
des Comptoir d’Escomte, welcher lediglich dem Verwaltungsrate
des Comptoir angehörte, zu ſechs Millionen, die Cenſoren zu einer
Million Entſchädigung verurteilt. - Das Leichenbegängnis des
Generals Faidherbe findet morgen Mittag ſtatt.
Avellino, 30. September. In der vergangenen Nacht fand im
Tunnel bei Giauerettolv ein Luſammenſtoß zweier
Per=
ſonenzüge, die von Neapel reſp. von Fogolia kamen, ſtatt. Die
größere Anzahl der Waggons wurde zertrümmert. Die Zahl der
Verunglückten iſt noch unbekannt. Die Behörden begaben ſich
un=
verzüglich an den Schauplatz des Unglücks. Die Uebe rlandpoſt
mußte den Abgang verzögern.
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Das „Wiener Fremdenbl.” giebt nachſtehende Anweiſung
zum Fang und zur Zähmung der Männer. Hiernach lebt der Mann
im wilden Zuſtand zumeiſt in Rudeln, die gewöhnlich Abends zur
Tränke ziehen. Ihre Lieblingsunterhaltung wird „Skat= genannt,
manche beſchäftigen ſich auch mit Kegeln und Billard. Ein hobes
Intereſſe zeigen ſie für die Frauen. Wie überhaupt in der
Thier=
welt, bemühen ſie ſich, im beſten Licht zu erſcheinen. Hat dann
ſolch ein Individuum ſeinen Zweck erreicht oder glaubt es, ihn
er=
reicht zu haben, ſo zeigen ſich weitere Tugenden an ihm; er
appor=
tiert Dinge, die man fallen läßt, trägt ohne Murren jede Bürde,
die man ihm aufladet, wie Schirme, Mäntel, Körbe ꝛc. und zeigt
ſich dann in jeder Hinſicht als treuer Beſchützer. Alsdann tritt
auch die für den Fang geeignete Zeit ein. Jetzt muß die künftige
Herrin trachten, das Tierchen durch alle ihr zu Gebote ſtehenden
Künſte mit allmälig feſteren Banden an ſich zu knüpfen und dann,
wenn es dauernd gefeſſelt iſt, kann ihm ein Ring als Zeichen der
Zähmung - nicht durch die Naſe, nein, an den Finger geſteckt
werden als Mahnung der ſteten Anhänglichkeit. Den beſten Fang
erzielt man durch Keſſeltreiben; das geſchieht, indem man Kränzchen
und Bälle veranſtaltel. Hier werden gar viele widerſtandslos ge
macht; viele gehen auch von ſelbſt in die Falle und ſind dann auf
immer der Freiheit verluſtig. Verſteht ſich die Herrin auf
Lieb=
koſungen, Schmeicheleien und hauptſächlich auf gutes Futter lletzteres
iſt Hauptſache), ſo wird man ganz gut mit dem Männchen
aus=
kommen. Körperliche Züchtignng thut ſelten gut, gewöhnlich genügt
der Anblick eines Pantoffels. Bleibt der Mann bis lange in die
Nacht aus, ſo nützt eine Gardinenpredigt. Kehrt ein Exemplar
wieder in die Wildheit zurück, ſo war die ganze Mühe verloren;
in der Wildheit läuft es zu ſeinen Genoſſen zurück, und dieſe
be=
ſtärken es in ſeinem Thun. Jüngere Exemplare ſind meiſt leichter
einzufangen als alte.
- Heldenmut einer barmherzigen Schweſter. In Gegenwart aller
franzöſiſchen Truppen, welche in der Hauptſtadt von Tonkin in
Garniſon liegen, überreichte vor kurzem der Generalgouverneur der
Schweſter Thereſia, Superiorin der barmherzigen Schweſtern von
Tonkin, das Kreuz der Ehrenlegion. Die Truppen hatten Carré
gebildet, in der Mitte ſtand der Generalgouverneur mit ſeinem
Generalſtabe und hielt folgende Anſprache: „Schweſter Maria
Thereſial Kaum 20 Jahre alt, wurden Sie auf dem Schlachtfelde
von Balaklava lim Krimkriege) verwundet, als Sie den
Ver=
wundeten Ihre Dienſte widmeten. Bei Magenta ſind Sie in erſter
Schlachtlinie verwundet worden. Sie haben dann unſere Krieger
in Syrien, China und Mexiko gepflegt. Bei Reichshofen (Wörth)
hob man Sie verwundet vom Schlachtfelde auf unter einem Haufen
toter Küraſſiere. Später ſiel eine Granate mitten in die Ihrer
Sorge anvertraute Ambulanz. Sie ergriffen dieſelbe ſchnell und
trugen ſie etwa 80 Meter weit von der Ambulanz, und als ſie
dann zur Erde fiel, wurden durch das „Krepieren” derſelben auch
Sie ſchwer verwundet. Nachdem Sie geheilt waren, ſind Sie dem
Rufe nach Tonkin gefolgt. Der General hieß die Schweſter
Thereſia niederknien, zog den Degen und berührte dreimal die
Schulter derſelben, indem er ſagte: „Im Namen des franzöſiſchen
Volkes und des Heeres erteile ich Ihnen das Kreuz für bewieſene
Tapferkeit. Niemand kann heldenmütigere Thaten zur Erlangung
desſelben aufweiſen. Niemand wird einen entſagungsvolleren Lebens.
lauf, ſo gänzlich dem Dienſte ſeiner Brüder und ſeines Vaterlandes
gewidmet, nachweiſen können. Soldaten, präſentiert die Waffen!
192
auch das Finale des 3. Akls. Der Geſandte hat den Befhl
gebracht, daß Othello nach Venedig zurückkehren, Caſſio aber
ſeiner Stelle Statthalter von Cypern werden ſoll. Durch deſu
Erſcheinen wird Othello's Wut aufs äußerſte getrieben; er Ha
ſchon zwiſchen dem Leſen der Botſchaft mit unterdrückter Heftiahh
zu Desdemona geſprochen, jetzt ſtößt er ſie zu Boden, und auf i4
ſanfte Klage folgt: ein Zwiegeſpräch zwiſchen Othello und Ja o
dann zwiſchen dieſem und Rodrigo, den Jago aufſtachelt, Caſſio
16ten. damit Othello und ſomit Desdemona, für die Rodrä
ſchwärmt, auf Chvern bleiben. Zu gleicher Zeit ſtaunt und kloy
der Chor über Othello's unerklärliche Wut.
Zu den muſikaliſch wirkſamſten und auch melodiſchſten Stelul
gehören ohne Zweifel das Liebesduett zwiſchen dem Helden un
der Heldin am Ende des 1. Aktes, Desdemona's Abendgebet u.
Othello's Schlußgeſang: „Wie biſt du bleich, mein Lieb! Wie mük
wie ſchweigſam und wie ſchön!
Es kann nicht davon die Rede ſein, daß Shakeſpeare in die:
Oper verballhornt iſt. Selten vielleicht hat ſich ein Librettiſt
treu an das klaſſiſche Original gehalten wie Arrigo Boito. P.
geſehen davon, daß die Handlung mit der Landung auf Cypen
beginnt und die Figur des Japo etwas mehr ins dämoniſch=
ſataniſch=
gereckt erſcheint, decken ſich alle Vorgänge mit den Scenen ds
engliſchen Dramas. Vielleicht wäre es vorteilhafter geweſen, du
Textdichter hätte aus dieſem nur die der muſikaliſchen Behandlun
entgegenkommenden Situationen gewählt und ſich um alles
ande=
nicht gekümmert. Die Verſe Boito's fließen glatt und leicht, auhl
in der Verdeutſchung von Max Kalbeck.
Herrn v. Bandrowski ſteht für die Rolle des Othello e
imponierendes Stimm=Material zur Verfügung, welches er
zum Schluß in echt künſtleriſcher Weiſe zu verwerten weiß. Tie=
VBerdi's „Othellon im Frankfurter Opernhaus.
B. H. Sehr viele Shakeſpeare'ſche Dramen haben ſich das
Prunkgewand der Oper gefallen laſſen müſſen. Wir erinnern nur
an die Menge der „Romeo und Julie==Bearbeitungen, ferner an
Nicolai's „Luſtige Weiber= Hermann Götz' „Bezähmte
Wider=
ſpenſtiger Richard Wagners „Liebesverbot; (Maß für Maß),
Thomas „Hamlet' ꝛc. Der Othelloſtoff reigte bekanntlich ſchon
Roſſini, aber die Oper dieſes italieniſchen Masſtros iſt ſo gut
wie ganz von unſeren Bühnen verſchwunden und ſtatt ihrer hat
Desdemona des Frl. Jäger verband mit geſanglicher Routine eüe
ſchöne Auffaſſung. Die Partie des Jago, welche ihre muſikaliſch
Höhepunkte in dem großen Monolog des 1. Aktes (Ich glaub m
einen Gott, der mich zum Affen des eigenen Selbſt erzeugt) und
der Erzählung von Caſſio's angeblichem „Traume' hat, wurzel
von Herrn Heine höchſt effektvoll durchgeführt. Die kleinen Rolla
des Caſſio, Rodrigo, Lodovico, der Emilia waren bei den Herr
E. Müller, Lederer, Baumann und Frl. Weber gut aufs
hoben. Das Publikum brachte dem Weck und der Aufführum,
große Teilnahme entgegen.
— Trotz der mancherlei Bedenken, welche gegen den hiſtoriſchat
Roman geltend gemacht werden, bleibt die Lektüre eines gut”
Werkes dieſer Art doch einer der ſchönſten und zugleich
förde=
ſamſten Genüſſe für den Gebildeten. Wohl weiß er, daß der Dicht
die geſchichtlichen Begebenheiten da und dort etwas modeln mu.
Um ſie für die Zwecke ſeiner Erzählung brauchbar zu machen, ab/
der geiſtige Gehalt, die treibenden Kräfte, das Ringen und Strebs
einer Zeit kann ihm doch nicht lebendiger, eindringlicher und bleiben
der vermittelt werden, als es durch den geſchichtlichen Romang,
ſchieht, immer natürlich vorausgeſetzt, daß der Verfaſſer desſelbe.
ein würdiger Darſteller und Erläuterer dieſer Zeit iſt. Und az
dieſes Lob hat unſtreitig A. Schneegans vollen Anſpruch. Ses
Roman „Siciliſche Rache;, welcher im 10. Heft des laufende=
Jahrgangs der „Gartenlaube” zu erſcheinen begonnen hat, verräi
gleich von Anfang an jene glückliche Miſchung von tiefem geſchichth
lichem Wiſſen, gründlicher Kenntnis der Volksſeele und phantaſies
voller Geſtaltungskraft, welche das richtige Rüſtzeug deſſen bilde.
der „Othellor von Joſeph Verdi ſeinen ſiegreichen Rundgang
über die europäiſchen Theater angetreten. Wenn das Werk in
Weſt= und Mitteleuropa auch nicht jenen frenetiſchen Beifall
hervor=
gerufen hat wie in ſeiner Heimat, woſelbſt man die Aufführung
dieſes vorausſichtlich letzten dramatiſchen Werkes des greiſen
Kom=
poniſten gleichſam als Nationalfeier beging, ſo haben ſich die
maß=
gebenden Stimmen doch dahin geeinigt, daß wir es hier mit einer
Schöpfung zu thun haben, die ihre Stellung für ſich beanſprucht,
da ſie ebenſoweit entfernt iſt vom fklaviſchen Anſchluß an das
deutſche Muſikdrama wie von den Traditionen der alten italieniſchen
Oper. Gemahnt uns hie und da in der Melodienſprache auch
zuweilen etwas an die „Aida' und die „Vesper= ſo iſt doch der
ganze Aufbau ein anderer. Dies zeigt ſich vor allem in der
Be=
handlung der Enſembleſätze. Ganz eigentümlich iſt z. B. das
Quartett zwiſchen Othello. Desdemona, Jago und Emilia angelegt.
Es macht zuerſt Mühe, in den ſich hier kreuzenden und
verſchlingen=
den Gefühlsausbrüchen den zuſammenhaltenden muſikaliſchen
Ge=
danken herauszufinden. Ein ſehr bewegtes Enſemble das
man ohne Textbuch in der Hand ſchwer verſtehen kann, iſt ſodann
der einen hiſtoriſchen Roman zu ſchreiben unternimmt.
Katechismus der Aeſthetik. Belehrungen über die Wiſſenſchafl
vom Schönen und der Kunſt von Robert Prölß. Zweite, vermehrd
und verbeſſerte Auflage. In Leinwand gebunden. Preis 3 Mar:
Verlag von J. J. Weber. Inhalt: Von den ſeeliſchen
Vorau=
ſetzungen der äſthetiſchen Wirkungen. — Von den äſthetiſchen
Ver=
hältniſſen der Natur. — Von der künſtleriſchen Thätigkeit.-
Va-
der Kunſt im allgemeinen. — Die einzelnen Künſte. (Architekn.
oder Baukunſt. Plaſtik oder Bildnerei. Malerei. Poeſie. Geſan
Inſtrumentalmuſik) — Darſtellende oder mimiſche Künſte. (Tan
kunſt. Gymnaſtiſche Künſte. Schauſpielkunſt.)
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Für die vielen Beweiſe herzlicher Theilnahme bei de
Beerdigung meiner lieben Frau
Eva Schimmer, geb. Wenx,
insbeſondere für die troſtreiche Grabrede, ſowie den
Mitgli=
dern des Vereins „Liedertafel” für den erhebenden Grabg.
ang und für die zahlreichen Blumenſpenden, ſage hiermit
meinem und im Namen der trauernden Hinterbliebenen her
lichſten Dank.
Darmſtadt, den 1. Oktober 1889.
Georg Sehimmer.
Drud und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hufbuchdruckorai.
Verantwortlich für die Redaktion-Carl Wittich.