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44 Boſtümtern Beßellungen a
Argenommen zu 1 Mar O P.
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152. Jahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
Inſerate
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ven der Ewpebition, Rheinſtr. R. V.
kBeſſungen von Friebr. VUte
Gchießhauzſtraße 14 ſwie auswäz
von ellen Arnoneen=Eryebitionc.
2h0uſtilteh autttyurtinhoourt.
d.
ed-
Amtliches Organ
Hr die Behanntmachungen des Großh. Kreisamis, des Großh. Polizeiamts und ſümmtlicher Behörden.
p⁄.
183.
Donnerstag den 19. September.
1889.
)
9
Vekanntmachung.
Drei direkte Kommunal= und Kirchenſteuer=Nuͤchtrags=Hebregiſter für
90 liegen zur Einſicht eines jeden Intereſſenten vom 19. d. Mts. 8 Tage
auf unſerem Büreau (Stadthaus, Zimmer Nr. 11) offen.
Beſchwerden gegen die in den Regiſtern en haltenen Anſätze müſſen binnen der
vier Wochen nach Ablauf der Offenlegungsfriſt entweder ſchrifllich oder
münd=
zu Potokoll bei Großherzoglichem Kreisamt vorgebracht werden, ſpäter
vorge=
e Beſchwerden finden keine Berückſichtigung.
Darmſtadt, den 18. September 1889.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. O. B.:
[1070
Riedlinger, Beigeordneter.
Aufgrhot.
Löb Blum zu Pfungſtadt iſt am 18. Juni 1889 unter Hinterlaſſung eines:
Mnentes am 15. Jun 1589 verſtorben, worin er ſeine Kinder mit Ausnahme,
kei angeblich verſchollenen Sohnes Siegfried Blum und der etwaigen
Nach=
hmenſchaft desſelben zu Erben eingeſetzt und dieſem bezw. deſſen Nachkommen
Uſelr den Fall, daß dieſelben ſpäteſtens bis zur Zeit der Erbvertheilung Antheil
uſünem Nachlaß verlangen, den geſetzlichen Pflichttheil zuwendet, auch beſtimmt,
ſeine Ehefrau Roſa, geborene Goldſchmidt, die lebenslängliche unbeſchränkte
hhießung und Verwaltung ſeines Nachlaſſes, insbeſondere auch die Befugniß zur
läußerung und Verpändung der dazu gehörigen Legenſchaften und zur
Weiter=
ung ſeines Geſchäfts haben ſoll, ohne an die Zuſtimmung der Erben gebunden
ſin und zur Kautionsleiſtung oder Inventargerrichtung angehalten werden
hännen.
Auf Antrag der Löb Blum Wittwe wird der genannte unbekannt wo in
beika oder ſonſt abweſende Siegfried Blum von Pfungſtadt oder deſſen
Nach=
ſhmenſchaft hiermit aufgefordert, das Teſtament ſeines Vaters auf dem Klage=
Lanzufechten und ſeine Rechte und Anſprüche an deſſen Nachlaß ſpäteſtens im
gebotstermine
Montag den 16. Dezember 1889, Vormittags 8½ Uhr,
m unterzeichneten Gerichte anzumelden, widrigenfalls er damit ausgeſchloſſen,
Teſtament als von ihm anerkannt gelten und in Vollzug geſetzt würde.
Darmſtadt, den 13. September 1889.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt II.
[1071
Dr. Schneider.
i
E.
Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verſügung vom 26.
Auguſt 1889 wird die Hofrailhe des
Schreinermeiſters Ludwig Thomas hier,
welche ſich laut Grundbuch beſchreibt:
Flur. Nr. ⬜Meter.
II. 662⁄₁₀ 320 Hofraithe
Nie=
derramſtädter
derramſtädter=
ſtraße,
Mittwoch den 16. Oktober 1889,
Vormittags 11 Uhr,
ſan den Meiſtbietenden verſteigert.
Darmſtadt, den 2. September 1889.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt I.
[10354
Harres.
Wer
oeoooooooeooseooooeoooooooo2
Ausvorkauf
H
Bekanntmachung.
dn unſer Firmenregiſter wurde heute,
euragen:
1888 eine Bierbrauerei unter der
Firma Jacob Steinmetz.
Darmſtadt, am 17. September 1889.
Jaepb Steinmetz ll. zu Pfungſtadt, Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt II.
[11072
Dr. Weiß.
vetxeiht daſelbſt ſeit dem 1. Januar!
Chnho.
148
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mit einer ſolchen in der Nähe meiner Wohnung befindlichen gleichen Namensh.
Zukunft vorzubeugen, theile ich meinen geeh ten Kunden und Geſchäftsfreunden h
durch mit, daß ſich mein Geſchäftslokal nach wie vor in der von mir
zehn Jahren innehabenden Wohnung. im Hauſe des Herrn Kaufma ſ,
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befindet.
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Darmſtadt, den 17. Septenber 1889.
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[1I0
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Die BlumenAusſtelung
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Arbeiter=Familien in der Knaben=Arbeits=Anſtalt
findet ſtatt
Sonntag den 22. September 1889, von Morgens 8 Uhr bis Abds. 5un
Einlieſerung der Blumen von Freinag 12 Uhr bis Samstag 12 Uhr.
holung: Montag den 23. September von 8 bis 12 Uhr.
[1O
Die Kommiſſion für Blumenpflege.
Vernhard A. Hachenburger,
RB
42 Eliſabethenſtraße 42.
2
g
Ei
Vorkellbafteste BosnzaAnoile
für Ha. ſtückreiches Fettſchrot, beſte Nuß= u. Schmiedekohlen,
vorzügliche Stückkohlen, nicht rußend.
Unübertreffliche dopp. geſiebte deutſche u. engliſche Anthraeit=
Lohlen. Stein= und Braunkohlen=Briquettes.
Tannen=, Buchenholz und Klötzchen.
[10653
Bei Waggonbezug Vorzugspreiſe.
1050I UA EIa8
WEI 2U8 16
für Reconvalescenten und Blutarme.
Gpanische nicht Bodega=Weine, als: Portwein, Madeir-
Malaga, Sherry. Proben können in meiner Weinſtube grats
verabreicht werden.
Vriedrich Wost,
1106
Karlsſtraße 61.
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1- C mit Balton, in ruhigem Hauſe,
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ſind für Oktober zu vermiethen. Näheres noch einige Stunden zu ertheilen. Na=
[1100,
bei Herrn Alter, Eliſabethenſtr. (10806, Soderſtr. 50, 3. Stock.
on
690) Ein Mädchen, welches alles
6½ k., auch Hausarbeit übermimmt,
Stelle. Frau Stephan, Kiesſtr. 16
1091) Mädchen, die kochen können,
ſuſe Zeugn. beſitzen, ſuchen aufs Ziel
äßlle. Beck, Mathildenplatz 11.
02) Ein älteres Mädchen, das
ſrſtändig gut kochen kann, ſowie alle
oarbeit gründlich verſteht, ſucht
ähn=
uch Stelle. Frau Neßling, Marktpl. 7
Nr. 183
11095) Reinliche brane Lauffrau
ge=
ſucht. Carlsſtraße 26.
em 1093) Zwei hrave Dienſtmädchen
nſuſchl aufs Ziel Stelle. Näheres durch
hEhſul, Mühlſtraße 28.
998) Mehrere Mädch., die kochen k.
eyhuien ſ. gute St. Sieul, Mühlſtr. 28.
1000) Eine reinl. Frau ſucht Arbei
inz Zaſchen u. Putzen, auch wird Laufd
arzuommen. Näheres Wendelſtodtſtr. 4.
1942) Ein junger, verheir. Diener
mit guten langjährigen Zeugniſſen ſucht
Sülung als Büreandiener oder Auslaufer.
Chuon nach Wunſch.
laͤheres Expedition.
1057) In einen Haushalt von zwei
Phunen (auswärts) wird auf Michael
eim nides Mädchen mit guten Zeugn.,
dats jut bürgerlich kochen kann u.
Haus=
iht beſorgt, gegen guten Lohn geſucht.
8ü rragen Expedition d. Bl.
1004) Ein Fräulein, nicht unter 8
Jahren, im Haushalt und allen F
kiblichen Handarbeiten gründlich er
aren, wird als Stütze der Haus.
ſan und zur Beaufſichtigung von
Kindern im Alter von 3 bis 9
hren nach dem Elſaß geſucht. Gute
ugniſſe werden verlangt. - Gefl.
fferten an die Expedition d. Bl. ßF
richten unter Nr. 500.
AAiilatitarrrAtAtrdItLi
1058) Ein junges ordentliches
Mäd=
cn ſam liebſten Waiſe, für kleine
Fa=
wü nach Mainz geſucht. Näheres bei
Hües, Promenadeſtr. 25.
1094) Ich ſuche für mein Kurz,
UUh. und Wollwaaren=Geſchäft eine
ſchtige Vorkäuferin.
dlkuch in Haudarbeiten bewaudert iſt.
3bund Wohnung im Hauſe.
Kath. Gambichler,
Hanan a. M.
002) Suche für mein Putzgeſchäfl
zine zwelte Arboiterin
Füld. Oktober.
kr. Scharlonmer Harimann.
Lohrmädchen gosucht.
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Mädchen, die mit Handarbeiten
vertrau=
ſind und Luſt haben das Tapiſſerie=Ge
ſchäft zu erlernen.
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Louiſen=
ſtraße 42. Zu ſprechen von 10-1 Uhr
Vormittags.
(11096
11097) Junger Hausburſche geſucht
Nur ſolche mit guten Zeugn. wollen ſich
melden Carlsſtraße 61.
11063) Geſucht werden Taglöhner,
welche in Gartenarbeit tüchtig ſind.
Näh. Rheinſtr. 3 im Blumenladen.
Hohrere tüchtge Brehel
und ol Sattlor
werden geſucht
Gebrüder Sech,
Darmſtadt.
(11098
11099) Tüchtige Erdarbeiter finden
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bau, Heidelbergerſtraße.
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Barbier=
geſchäft erlernen. Näh. Exped. d. Bl.
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Bückinge,
Flundern,
Cabliau,
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Nemen Caviar
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Fründl. Unterricht in der engliſchen
C u. franzöſ. Grammatik wird von e.
Lehrerin ertheilt. Näh. Exped. (11015
VRR einer werthen Kundſchaft zur Nach=
556 richt, daß trotz des mich be=
20 E troffenen Unfalles die Führung
meines Geſchäftes in keiner Weiſe
nolhleidet und daß die Aufträge ebenſo
prompt und zuverläſſig ausgeführt werden
wie ſeither.
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Lindenhofſtraße 1. (11011
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Ein halber Platz
1. Nangloge Nr. 30 (rothe Karte)
ſa=
gleich oder ſpäter, iſt abzugeben. Näheres
in d. Expedition d. Bl.
(10966
Ein halber Platz IL., Rang
Balkon
abzugeben. Näheres Expedition. (11017
Ein halber Parket=Logenplatz
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Nr. 15 parterre.
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Lite=
ratur, Converſation). Näh. Exp. 111102
Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
(Haupt=Snnagoge).
Samstag den 21. Septhr,
Vorabendgottesdienſt um 5 Uhr 45 Min.
Morgengottesdienſt um 8 Uhr — Min.
Schrifterklärung.
Sabhathausgang um 6 Uhr 50 Min.
Gottesdienſt in der Synagoge der
3r. Religionsgeſellſchaft.
Samstag, 21. Sept.: Vorabend 5 Uhr 35 Min.
Morgens 7 Uhr 30 Min.
Nachm. 4 Uhr 30 Min.
Sabbathausgang 6 Uhr 45 Min.
Wochengottesdienſt. Von Sonntag 22. Sept. ab.
Morgens 5 Uhr
Min.
Nachm. 5 Uhr 30 Min.
NB. Mittwoch den 25. September,
Morgens 4 Uhr 30 Min.
fe. eneentnrennerteurren.
Großherzogliches Hofthener.
Donnerstag, 19. September.
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Jaquino, Pförtner
Herr Reichhardt.
Erſter
Herr Lang.
Sweiter Gefangener, Herr Klotz.
Anfang 7 Uhr. Ende ¼10 Uhr.
Freitag, 20. September.
12. Vorſtellung i. d. 1. Abonnementsabteilung.
(Rote Karten gültig.)
Neu einſtudiert:
Die große Glocke.
Luſtſpiel in 4 Akten von O. Blumenthal.
Anfang 7 Uhr. Ende 10 Uhr.
Sonntag, 22. September.
13. Vorſtellung i. d. 1. Abonnementsabteilung.
Rote Karten gültig.
Die Hugenotten.
Große Oper in 5 Akten mit Ballet
von Meyerbeer.
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Harmoniol
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A. 1 1
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A.
W. Limmermann.
Annahme alter Iuſirnmente zu höchſten Preiſen. Theilzahlungen. Stimmungen und Reparaturn
unter fachmänniſcher Leitung und Garantie.
[1090
Polittiſche Ueberſicht.
Deulſches Reich. Im großen Kavallerie=Manöver bei
Coppen=
brügge am 17. führte der Kaiſer, in Ulanenuniform, zwölf
Regi=
menter, drei reitende Batterien, zwei Vionier=Detachements gegen
den nicht ſo ſtarken markierten Feind. Es fanden glänzende Attaquen
ganzer Brigaden gegen die Infanterie und Kavallerie ſtatt, wobei
die Artillerie eingriff. Am Schluſſe folgte der Parademarſch,
wo=
bei 16 Regimenter Kavallerie und Artillerie im Galopp am Kaiſer
vorbeikamen. Großfürſt Thronfolger wohnte dem ganzen Manöver
in der Uniform des Huſaren=Reaiments Nr. 8 bei. Nachmittags
pürſchte der Kaiſer mit dem Großfürſten=Thronſolger im Park bei
Springe auf Rotwild. Abends 9½ Uhr beabſichtigte der
Groß=
fürſt=Thronfolger abzureiſen. Derſelbe ſoll ein Handſchreiben des
Haren nach Hannover überbracht haben.
Der Kaiſer hat für dieſes Jahr von der beabſichtigten Reiſe
nach Oſtpreußen Abſtand genommen.
Die Kaiſerin Friedrich, welche die Abreiſe nach Kopenhagen
wegen einer ſtarken Erkältung auf den Rat der Aerzte verſchoben
hat, wird Mittwock den 18. ds., früh 8 Uhr 25 Min. mittels
Sonderzuges vom Stettiner Bahnhof aus mit den Prinzeſinnen
Victoria, Sophie und Maraarethe ihre Reiſe antreten und, ſoweit
bekannt, erſt Ende dieſes Monats aus Kopenhagen nach Berlin
zurückkehren
Die Etats des Reichsamts des Innern, der Reichskanzlei, des
Rechnungshofes, des Reich=eiſenbahnamts und der
Reichsjuſtizver=
waltung für 1850 bis 1891 ſind am 17. den Ausſchüſſen des
Bundes=
rats zugegangen. Dem Vernehmen nach weiſen ſie wenige
uner=
hebliche Abänderungen gegen die laufenden Etats auf.
Voraus=
ſichtlich werden am Ende dieſes Monats ſämtliche Etats in dem
Bundesrat eingebracht ſein.
Gelegentlich der Fertigſtellung des neuen Infanterie=Gewehrs
iſt der „Poſt= zufolge dem Major a. D. Mieg eine Staatsdotation
zu Teil geworden. Major Mieg war früher Mitglied der
Militär=
ſchießſchule.
In Berlin eingetroffenen Nachrichten aus Samoa zuſolge
begaben ſich Malietoa und Mataafa nach der Inſel Manono,
wo=
ſelbſt ſie bleiben, bis die auf der Berliner Konferenz gefaßten
Beſchlüſſe endgültig ratifiziert ſind. Der deutſche Konſul in Apia
notifizierte an Tamaſeſe, daß Deutſchland keine der beiden Parteien
zur Verwirklichung ihrer Anſprüche unterſtützen könne.
Heſterreich=Angarn. Beim Schluß des Manövers ernannte der
Kaiſer den Erzherzog Friedrich wegen ſeiner vorzüglichen
Befehlig=
ung des Weſicorps zum Kommandanten des fünften Corps. Der
Kaiſer reiſte am 17. nachmittags von Kisber ab.
Der neue böhmiſche Statthalter Graf Thun iſt am 17. in Wien
eingetroffen.
Der Vollzugsausſchuß der Deutſchböhmen erklärte gegenüber
dem Wunſch der Regierung, gemeinſame Konferenzen beider
Landes=
parteien nach Wien zu berufen; „Wir ſprechen unſere aufrichtige
Bereitwilligleit zur Beſchickung ſolcher Konferenz aus, knüpfen aber
dieſe Beteiligung an die beſtimmte Vorausſetzung, daß die
Regie=
rung, welche bisher die Einflußnahme ablehnte und das Anliegen
der Deutſchböhmen abwies, nunmehr eine veränderte, dieſem
An=
liegen grundſätzlich entgegenkommende Haltung einnehme, da nur
eine ſolche das Gelingen der Verhandlung ermöglicht. Da jedoch
die jüngſte Frage der Königskrönung, deren ſtaatsrechtliche
Bedeu=
tung alle bisherigen Differenzpunkke weitaus überragt,
ezechiſcher=
ſeits auffällig nachdrücklich aufgeworfen wird, erachten wir es zur
Klärung der öffenilichen Lage für unerläßlich, daß die Regierung
vor Beginn der Verhandlungen gegenüber dieſen mit der geltenden
Verfaſſung nicht im Einklang ſtehenden Beſtrebungen offen Stellung
nehme, die Deuiſchböhmen und ganz Oeſterreich hierüber beruhige.
Die Czechenblätter bezeichnen die Antwort des deutſchen
Voll=
zugsausſchuſſes als eine Ahlehnung der Konferenzen. „Narodni
Liſth' äußert, wenn die Regierung ſich für die Krönung ausſpreche.
ſo würden die Deutſchen, andernfalls die Czechen wegbleiben. Graf
Taaffe wolle die Krönung nur im Einverſtändnis mit den Deutſchen;
das ſei ſoviel als gar nichts. Ein offenes Eingeſtändnis deſſen
würde ihn auch der altezechiſchen Unterſtützung berauben.
Frankreich. In dem am 17. unter dem Vorſitze Tirards
abh=
haltenen Miniſterrat teilte der Miniſter des Innern die Vorſichühlüth.
maßregeln mit, welche für den nächſten Sonntag getroffen werduhthmt
Der Kriegsminiſter Freyeinet iſt am 17. morgens zu den in drh
Nähe der deutſchen Grenze ſtattfindenden Uebungen des 6.
Corchl=
abgereiſt.
Am nächſten Samstag findet in Carnots Beiſein die EinwezAten
ung des Standbildes der Republik auf der Place de Nation Fe
bourg St. Antoine ſtatt.
Der Präfekt von Ille et Vilaine beleate 2000 Rundſchreike
Boulangers mit Beſchlag, welche die Candidatur des Boulangiſth.
Gibert Unterſtützen ſollten.
England. Der =Standards führt in einem Aufſatze über dn
Verlauf des Ausſtandes aus. es bleibe abzuwarten, ob der London.
Hafen nicht dauernd geſchädiat ſei. Man höre ſagen, die Schiffakck
ſei von ſelbſt nach London gekommen und nichts könne ſie vertreibe
Thatſächlich gebe es aber viele wetteifernde Häfen, die nur darar
lauerten, den Verkehr Londons in die Hand zu bekommen. Gra.h lAe fr,
ſo wie ein früherer Ausſtand den Schiffsbau von der Themſe ver i,
trieben habe, ſo könne der jetzt errungene Sieg ſchließlich e:h,
Phrrhus=Sieg für die Arbeiter werden. Wenig Sinn habe vollenäße,
die mehrfach hervortretende lärmende Beglückwünſchung der Aushin
ſtehenden, daß ſie ſich nicht zu Greuelthaten hätten hinreißen laſſe -r=
Arbeiter zu loben, weil ſie bei einem Lohnſtreit nicht einen offener fül
Aufſtand angefangen und das Weſtend geplündert, ſei eine etwahm
zweiſelhafte Höflichkeit.
ſ=
Niederkande. Am 17. eröffnete der Miniſter des Innern dihml
Generalſtaaten mit einer Thronrede, worin er u. a. die Finanzlaſg hur
für befriedigend erklärte. An Vorlagen wurden eingehändigt: A=ſüe
änderung des Zolltarifs auf der Baſis der Wertzölle, obligatoriſchellä=
Militärdienſt, Reorganiſation der Poſt= und Eiſenbahnverwaltunglus,
Itakien. Der Sultan, der König von Rumänien und der Für=
hul=
von Bulgarien haben am 16. über das Befinden Crispi's telegraphilaſiz
Erkundigungen einziehen laſſen.
22⁄el.
WGürg=
Der Arzt Crispi's konſtatierte am 17. morgens raſcheren Fintl=
Meſ
ſchritt in der Beſſerung. Crispi verläßt heute auf einige Stundmſdhulſe
das Bett.
Die gerichtlich beſtellten ärztlichen Sachverſtändigen Frusiba=Aßepl
und Galozzi unterſuchten am 17. nachmittags in Gegenwart deslſcfn
Generalſtaatsanwalts und des Unterſuchungsrichters die Wundeclhus 18
Crispi's und erklärten die Rettung Crispi's für ein Wunder; nxzlhg.
P=
durch eine zufällige Wendung des Wagens, in dem Crispi ſaßt
6.)
verfehlte die 15 Centimeter lange Mordwaffe ihr Ziel, nämlich derch.
Hals. Crispi ſchrieb an den Prieſter Maſſari, der ſich zuerſt aut
den Attentäter ſtürzte, einen herzlichen Dankbrief.
Herbien. Aus Belgrad wird vom 17. gemeldet: Der engliſ
Konſul in Niſch, Macdonald, jagte vor einigen Tagen in der Um
gebung von Niſch. wobei er zufällig das Weib eines ſerbiſcher
Bauern anſchoß; die Bauern gerieten darob in Erregung, banden
den Konſul und geleiteten denſelben zur Niſcher Polizeipräfekturg
wo derſelbe von dem Präfekten erkannt und ſofort freigelaſſent
wurde. Gleichzeitig entſchuldigte ſich der Präfekt in einer
Weiſe=
welche von dem Konſul als hinreichende Genugthuung anerkanntlo
wurde. Geſtern erklärte auch der hieſige engliſche Geſandte dem
Miniſter des Aeußern, die Angelegenheit ſei beigelegt.
Die Königin=Mütter Natalie machte mehreren Belgrader=
Damen die Mitteilung, ſie werde am 29. in Belgrad eintreffen. Liu=
Ankunft in Odeſſa erfolgte am Montag auf einem ruſſiſchen, dia)
ſerbiſche Königsflagge tragenden Kanonenbote; am Landungsplatze
wurde ſie von den Militär= und den Civilbehörden empfangen
Das ſlawiſche Komite überreichte ihr eine Adreſſe. Die Königin
wird zwei Tage in Odeſſa bleiben.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 19. September.
- Aus Hannover wird der 7D. 8tg.n vom 16. d. berichtet
Se. Königl. Hoheit der Großherzog führen heute früh mittelſt Son
A=
derzugs mit den anderen hohen Fürſtlichkeiten zum Manöver nachl
Springe und kamen um 2½ Uhr nachmittags nach Hannover zurüähl,
N. 183
40
4.
2 Nordabteilung, beſtehend aus einer Kavalleriediviſion zu 4
Bgaden mit einer Abteilung reitender Artillerie, führte Se. Maj.
b Raiſer, die Südabteilung. 6 Bataillone Infanterie, 5 Batterien
Eülerie und eine Kavalleriediviſion zu 2 Brigaden, ſtand unter
m Kommando des Generalmajors Edler von der Planitz. Der
ſel. des Generalſtabes General v. Walderſee war mit der Leitung
huf tragt. Der Tag war für die Kavallerie ein ſehr lehrreicher,
mx auch beſonders für die Nordabteilung mit beſonderen
An=
hngungen verbunden, da der Abmarſch derſelben über vier deutſche
Lilen betrug. Die Kavalleriediviſion biwackiert von heute auf
uzen in der Nähe von Coppenbrüggen. Se. Königl. Hoheit der
Hiherzog begaben ſich um 6 Uhr nachmittags zur Mittagstafel.
Aus Hannover wird der „D. 8tg. vom 17. d. berichtet:
6 Königl. Hoheit der Großherzog begaben ſich heute Vormittag
Uhr mit den anderen hohen Fürſtlichkeiten mittelſt Sonderzug
üdie Nähe von Coppenbrügge, um dem Manöver eines
Kavallerie=
a unter dem Befehl Sr. Maj. des Kaiſers gegen einen markierten
ſind beizuwohnen.— Das Kavalleriecorps beſtand aus der Divinon
Eſen und Diviſion Vlanitz mit je einer reitenden Abteilung. Nach
Amärſchen von 10 bis 15 Kilometer quer über das Gebirge und
ier windung zahlreicher Hinderniſſe in ſchwierigem Terrain kam
ö7)₈
b⁄
122
50
111
9
104
449)
10
und
reſp
Gzü mehreren Attaquen im großen Sthle, welche den leitenden
uf. des Generalſtabes der Armee Grafen v. Walderſee
veran=
en, dem Kavalleriecorps den Sieg zuzuſchreiben. — Nach der
nehenden und höchſt intereſſanten Kritik wurde der Uebungstag
m einem Parademarſch im Galopp beendet, woran 60 Schwadronen,
2 reitende Abteilungen teilnahmen. Ein Sonderzug führte
5 Königl. Hoh. den Großherzog und die hohen Fürſtlichkeiten
m Hann ver zurück, wo Allerhöchſtderſelbe um 6 Uhr einer
Ein=
lng zur Tafel in dem Reſidenzſchloſſe Folge leiſtete.
Bei der Zweiten Kammer der Stände iſt folgender Antrag des
fh. Kredel eingebracht worden: Die Kammer wolle die Großh.
ſlierung erſuchen: Vorlage zu machen, wonach das Geſetz vom
ſovember 1872, betreffend die Mitwirkungder Forenſen
E der Feſtſetzung des Gemeindevoranſchlags,
ner Kraft geſetzt wird. - Zur Begründung dieſes Antrags wird
neſührt: 1) daß der Zweck des Geſetzes, den Forenſen eine
Mit=
mtung auf den Gemeindehaushalt einzuräumen, in keiner Weiſe
micht wurde; 2) daß die Forenſen an der Ausführung des
ſetzes kein Intereſſe haben, weil das ihnen eingeräumte Recht
mtlos iſt; 8) daß deswegen von Hunderten von wahlberechtigten
hoenſen einer Gemeinde, die alle ſchriftlich eingeladen werden
nen, meiſtens auch nicht ein einziger zur Wahl erſcheint, um
e Stimmrecht auszuüben, er müßte denn von dem Bürgermeiſter
miell darum gebeten ſein; 4) daß deswegen die Abhaltung der
henſenwahlen für die Bürgermeiſter eine ebenſo unangenehme wie
ükerliche Aufgabe iſt, und 5) daß die Ausführung des Geſetzes
nBürgermeiſtereien und Verwaltungsbehörden zweckloſe Mühe und
u Gemeinden Koſten verurſacht, welche durch das öffentliche
hereſſe nicht gerechtfertigt werden können.
Der Verein zur Unterſtützung evangeliſcher Pfarrwaiſen im
hßherzogtum Heſſen hat im Jahre 1888 an 28 Pfarrwitwen und
Uiſen 1690 M. ausbezahlt. Sein Kapitalvermögen beträgt
nun=
nr, 14664 M. Für das laufende Jahr ſollen an 26 Witwen
w. Waiſen zuſammen 1689 M. zur Verteilung kommen.
Heute iſt der letzte Manövertag bei unſerer heſſiſchen
doiſion. Dieſelbe kämpft am Main zwiſchen Hanau und
Eige nſtadt gegen die 21. Diviſion. Die Uebung dürfte am Mittag
Ende ſein und findet die Ausſpeiſung der Truppen in Hanau
m. Dann werden die Infanterie=Regimenter alsbald die bereit
unden Eiſenbahnzüge beſteigen und in ihre Garniſonen befördert
Wen. Das Eintreffen des 115. Regts. in unſerer Stadt ſteht
nenach ſchon heute in den Mittagsſtunden bevor. Reiterei, Ar=
Mrie und Train haben dagegen am Freitag noch einen Raſttag
mrücken erſt am Samstag in die Garniſonen ab. Mit Ende der
She wird Darmſtadt alſo ſeine Garniſon wieder vollzählig in
ſien Mauern haben.
Am Ausgang des Waldes nach Nieder=Ramſtadt zu iſt neben
ſhſchon lange dort ſtehenden Villa des verſtorbenen Herrn
Bank=
bcktor Bopp ein neues großes Landhaus von Herrn
Bauunterneh=
uH. Müller errichtet und im Rohbau ſchon vollendet worden
Villa iſt als Erholungsanſtalt für erholungsoedürftige
Diaco=
knnen beſtimmt.
Immobilien=Verkauf. Das 2½ſtöckige Wohnhaus nebſt
Seiten=
n Hintergebäuden Kiesſtraße Nr. 18, dem Eierhändler Joh.
dergehörend, ging durch Verkauf in andern Beſitz über. Der
Akauf wurde durch Immobilien=Agent Fr. Maringer abgeſchloſſen.
Um Mißverſtändniſſen zu begegnen, tragen wir dem Referat
4r die von der Victoriaſchule in der Stadtkirche veran=
4tete Aufführung „Der zwölfjährige Jeſus= noch nach, daß die
hrſätze durch den Schülerchor der Victoriaſchule ausgeführt
uden, was übrigens auch aus den der Aufführung ſelbſt
vorher=
genen wiederholten Notizen in dieſem Blatt zu erſehen war.
Auf der Oberheſſiſchen Juduſtrie= und Gewerbe=Ausſtellung in
bingen erhielten von hier die Firmen Ph. Bechtold und Gebr.
er „Anerkennungsdiplome nebſt Preismedaille für vorzügliche
Aungen; „Anerkennungsdiplom für ſehr gute Leiſtungen' erhielt
2569
Bruno Schulz und „lobende Erwähnung für gute Leiſtungen:
Ludwig Hufnagel.
beute iſt nach Falb ein ſogenannter „kritiſcher Tagl=
(2) Eberſtadt, 17. Septbr. An der geſtern hier ſtattgehabten
Gemeinderatswahl beteiligten ſich 226 Wähler und gingen
die Herren: Chriſtoph Büttel mit 206, Heinrich Grimm mit 164,
Philipp Simon mit 125, Wilhelm Hilß mit 104 und Georg Rückert
mit 92 Stimmen als gewählt aus der Wahlurne hervor.
Mainz. 15. Sept. Zu der für dieſen Monat in Frankfurt a. M.
ſtattfindenden Generalverſammlung des Heſſiſchen
Haupt=
vereins des evangeliſchen Bundes ſind von hier Herr
Reichstagsabgeordneter Brandt und Herr Pfarramtsaſiſtent Waitz
gewählt,
J. Mainz, 16. September. Das in ſeinen Hauptzügen nunmehr
ſertiggeſtellte Projekt der neuen Eiſenbahnlinie Mainz=
Wiesbaden weicht, wie wir hören, nicht unweſentlich von dem
früher durch die heſſiſche Ludwigsbahn für die angedeutete
Bahn=
linie ausgearbeiteten Projekte ab. Das Proiekt der Ludwigsbahn
wollte auf der gleichen Höhe mit der zu erbauenden Rheinbrücke
etwas oberhalb der Station „Curver die Naſſauiſche Staatsbahn
überbrücken und dann die Bahn auf der Höhe links von
Erben=
heim mit der Linie Wiesbaden=Niedernhauſen vereinigen. Das neue
Projekt ſieht keine Ueberbrückung der Naſſauiſchen Staatsbahn vor,
ſondern will die Bahn von der Rheinbrücke mit mäßigem Gefälle
in einer weiten Curve in der Gegend der „Hammermühler nach
dem Thal führen und hier in die Linie Kaſtel=Wiesbaden
einver=
leiben. Durch die Vermeidung der Ueberbrückung der Staatsbahn
ſollen ſich die Anlagekoſten der Bahn nach dem neuen Projekte
weſentlich verringern.
Von heute ab werden die Lokalfahrten der Köln=
Düſſeldorfer Dampfſchiffe an Sonn= und Feiertagen nachmittags
4 Uhr von Mainz nach Bingen und 6½ Uhr von Bingen nach
Mainz ganz eingeſtellt.
Mainz, 17. Sept. Ein ſeltenes Dienſtmädchen war bis
vor wenigen Tagen in der Lauterenſtraße hierſelbſt bedienſtet;
dasſelbe engagierte ſich zum Ausfahren des Kindes ihrer Herrſchaft
ein Monatmädchen, welchem ſie pro Monat 6 Mark vergütete. Sie
ſchritt nun, ſtolz wie eine Spanierin, am Arme ihres Unteroffiziers
neben dem Kinderwagen einher. Der Herrſchaft wurde es nun
aber doch zu toll und forderte von der Donna entweder ſolle ſie
den Kinderwagen ſelbſt fahren oder den Dienſt verlaſſen. Sie zog
das letztere vor. Nette Dienſtmädchen!
4. Aus dem Kreis Mainz, 17. Septbr. Auf Veranlaſſung des
heſſiſchen Bauernvereins werden eben in zahlreichen Orten des
Kreiſes Darlehnskaſſen nach Raiſeiſen'ſchem Syſtem ins Leben
gerufen.
4. Von der Mainſpitze, 17. Sept. In Biſchofsheim gelang es
vorgeſtern beim Verladen auf der Bahn 12 fetten Ochſen
aus=
zubrechen und zu entkommen. Froh der muntern Freiheit weideten
ſie nunmehr auf den nahen Wieſen, bis es gelang 11 der Tiere
wieder einzufangen. Der zwölfte konnte erſt gegen Abend in einer
Sackgaſſe erwiſcht werden.
7
Nierſtein, 17. Sept. In den Gärten hier hat die
Wein=
leſe bereits begonnen. Das Moſtgewicht beträgt 88-90 nach
Oechsle.
Lengfeld, 15. Sept. Selbſtmord. Heute Morgen erſchoß ſich
in ſeinem Zimmer ein Soldat von der 6. Kompagnie Großh. Inf.=
Regts. Nr. 115 mit ſeinem eigenen Gewehr, welches er kurz
vor=
her zu dieſem Zwecke mit einer Platzpatrone geladen hatte, in
das Kinn und war ſofort eine Leiche. Als Motiv zu der
ſchreck=
lichen That wird angenommen, daß der Soldat nicht, wie viele
einer Kameraden, zu der Reſerve demnächſt entlaſſen werden
ſollte.
W. Stg.
Verlin, 16. Sept. Ein Doppelraubmord wurde hier am
Sonnabend verübt. Die Opfer desſelben ſind die auf der Frankfurter
Allee wohnende 35jährige, eheverlaſſene Damenſchneiderin Henriette
Vaneß und deren Mutter, die 75jährige Witwe Kellmann. Erſtere
fand man ſpät abends durch Beilyiebe, letztere durch einen Schnitt
mit einem Schlächtermeſſer in den Hals ermordet in ihrer Wohnung
vor. Ihre Erſparniſſe von 400 M. fehlen. Gewichtige Anzeichen
laſſen den 28jährigen Schneider Friedrich Klauſin aus Bieberſtein
als den Thäter erſcheinen. Dieſer, ein Landsmann der Frau Vaneß,
hatte eiwa 8 Wochen bei ihr gewohnt und wollte am Sonnabend
Abend nach Hauſe reiſen, um ſeine Familie nach Berlin abzuholen.
Klauſin blieb der Vaneß Koſtgeld ſchuldig und dieſe ſcheint ihn am
fraglichen Abend deshalb an der Mitnahme ſeiner Sachen gehindert
zu haben. Dem Morde iſt jedenfalls ein Kampf vorausgegangen.
Klauſin iſt bis jetzt ſpurlos verſchwunden.
Verlin, 17. Sept. Wie das =Berl. Tagblatt= erfährt, iſt der
Schneider Friedrich Klauſin, welcher des am letzten Samstage
in dem Vorort Friedrichsberg verübten Doppelraubmordes verdächtig
iſt, geſtern Nachmittag auf einer Bahnſtation verhaftet worden.
Schwerin, 17. Sept. Zum Kaiſerempfang macht Schwerin
in aller Eile große Vorbereitungen. Hauptpunkt der Feſtlichkeiten
werden ein großer Korſo aller mecklenburgiſchen Rudervereine auf
dem großen Schweriner See und eine grandioſe Illumination der
Seeuſer ſein. Rieſenfreudenſeuer werden in den weiteren Um=
2570
Nr. 183
großen Feuergeſchmeide eingefaßt werden. Ein großes Waſſerfeuer= Der junge Mann leugnete mit edler Dreiſtigkeit, daß er d
werk iſt in Berlin beſtellt. Der Kaiſer wird den Feſtlichkeiten im „Verbrechen' begangen habe.
Burgaarten am Seeufer beiwohnen.
Stuttgart, 15. Sept. Das Königspaar wird am kommenden welche entgleiſt iſt?u-Schüler: „ Allerdings, aber
Samstag aus der Sommerreſidenz Friedrichshafen hierher zurück= „Auf einer der Photographien der Unglücksſtätte ſiehen Sie
kehren und hier bis zur Ueberſiedlung nach der Riviera Wohnung l abgebildet, mit einer Cigarre im Schnabel. Wollen Sie nun.
nehmen.
Kiel, 16. Sept. Die ruſſiſche Kaiſerhacht=Zarewna' wird allerdings nicht mehr!
im Kieler Hafen Kohlen nehmen und nach ſiebentägigem Aufenthalt
mit dem ruſſiſchen Thronfolger nach Dänemark zurückkehren. Sie
oll in Kiel Kohlen nehmen, um jederzeit für die Kaiſerreiſe nach
Deutſchland bereit zu ſein, die in ca. 14 Tagen erfolgen dürfte.
Die ruſſiſchen Offiziere ſind wenigſtens der Meinung, daß ſie in
ca. 14 Tanen wieder den Kieler Kriegshafen beſuchen.
Hamburg, 15. Septbr. Vor einiger Zeit wurde in einem Vor=
Herren herausgeklingelt, welche ihn dringend baten, einem Ver= des ſpaniſchen Dichters, die mit ein gut Teil Weltverachtung „
ünglückten Hülfe zu bringen der in einer benachbarten tränkt iſt, kommt aber in dem Drama „Das Leben ein Träh
Sträße liege. Der Arzt lehnte dieſes Anſinnen unter mancherlei l weit nachdrücklicher zur Geltung, wenn gleich der „Richter' darl
Vorwänden ab, er wies darauf hin, daß er geſetzlich durchaus nicht die weit größere Realiſtik unſerm heutigen Empfinden näher ſtos
nachts überhaupt nicht zu Kranken. man nöge ſich an den Polizei= gekehrten Wez ein wie Grillparzer in „Der Traum ein Lebr
arzt wenden der ja für ſolche Fälle angeſtellt ſei und deshalb In letzterem träumt der Held die Fortentwickelung ſeines Scl,
Volizeiarzt auf, welcher nach ungefähr anderthalb Stunden endlich lichkeit als Traum aufzufaſſen, und dieſe Auffaſſung, verbunis
zur Stelle gebracht wurde und die Ueberführung des Verunglückten mit der Erkenntnis vom jähen Wechſel alles Jrdiſchen, iſt es.
nach der Polizeiwache anordnete, weil er dem Verunglückten an l ſeiner wilden, unbändigen Natur Zügel anlegt, ihn unter die ſt
der Beförderung nach der Wache ſtarb der junge Mann. Bei der Gütern auf die ewigen Lenkt. Der Umſtand, daß ein König ſeiäämitag
Feſtſtellung der Verſönlichkeit der Leiche ſtellte ſich h.raus, daß ein Soan und Erben, vor deſſen böſen Thaten ihn die Orakel gewar!
ater ſeinem Sohne die ärztliche Hülfe verſagt hatte, denn der I fern vom Glanz des Hofes, in abgeſchiedener Wildnis als
Gefange=
ziehen wollte.
Brüſſel 16. Septbr. Corvilain und ſein Ingenieur ſind l die Anſchauung des gläubigen Chriſten, die es für thöricht hält n.
verneurs über die Zahl der Toten iſt thatſächlich zu niedrig ge= Maßregeln ſeinem Sohne gegenüber bewirken nur, daß dieſer,
Vermißten führt allein nicht weniger als 36 Namen. Noch bis l Charakters abzulegen, gleich bei ſeinen erſten Schritten in das meß
lichen Umſtänden wie in Antwerpen, als gegen die Vorſchriften, niſche Reden geführt hat, ſchlägt er die Augen auf und befindet ſ!
1a, oegen den Willen der Polizeipräfektur gearbeitet wurde.
wieder angeſtellten Arbeiter griffen die dem Streik ferngebliebenen Sigismund wird weicher, nachdenklicher, in ſeinem Charater woV19
Arbeiter an, worauf die Direktoren die erſteren entließen, letztere zieht ſich eine Wendung, die der berühmte Monolog am Ghlzlz
dagegen behielten.
zu arbeiten.
London, 16. Septbr. Vor einem Monat wurde die Pacht des l Leben' hohler Schaum, ein täuſchend Bild, ein Schatten kaurz
Kapitän Phillip, des Kommandanten von Pendennis Caule, unter Gar wenig kann das Glück uns geben; denn nur ein Traun ty
den Kanonen des Forts geſtohlen. Eben iſt ſie bei Anglejea alles Leben, und ſelbſt die Träume ſind ein Traumr -
Aieſſ=
wieder gefunden worden; es ergab ſich, daß ſie von einem
Schiffs=
koch entführt worden war, der für einen Monat auf der gut ver= zweitenmale die Wildnis verlätzt und um ſein Reich. welches1 1ä.
proviantierten Pacht herrlich und in Freuden lebte.
iſt ein von Malaga kommendes ſpaniſches Schiff auf der Reiſe nach möchte, bringt ihn der Gedanke an die Möglichkeit eines frlhers
Tanger bei Albucemas von Riffpiraten gekapert und geplün= Erwachens ſofort zur Beſinnung.
dert worden. Der Kapitän, ein Paſſagier und 4 Matroſen
wur=
den gefangen genommen.
Teheran, 17. September. Einer Reutermeldung zufolge hat der 1 Aeußerungen einer bis zur Raſerei ſich ſteigenden Leidenſchatz v
Schah ſeine Rückehr nach der Hauptſtadt auf ſechs Wochen ver= ſteht, ſondern auch dem reflettierenden Moment, das in der
PPir=
ſchoben, weil die Cholera in der Umgegend von Kerind, nahe der ſehr ſtark zum Durchbruch kommt, gerecht werden kann. 2½
Weſtküſte, aufgetreten iſt. Bisher wurden täglich fünf Todesfälle l Künſtler vermochte den Umſchwung in der Seele des Helden, 1
konſtatiert.
- Die Nordd. Alla. 8tg.: ſchreibt: Durch eine neuerliche l machten ſich um den Erfolg des Stücks namentlich verdienz hios=
Entſcheidung des Reichsgerichts iſt die allerdings bereits ſeit dem Mickler als Clotald,. Frl. Cramer (Roſaurah und Herr Ba'
Inkrafttreten des Unfallverſicherungsgeſetzes verbreitete und u. a. monico als König.
in dem Wödtke'ſchen Kommentar zum Geſetz ausgeſprochene Anſicht
beſtäligt worden, daß den Berufsgenoſſenſchaften für die Unfallver= Schönheiten der Calderonſchen Dichtuns und für ihre hauptäch;
ſicherungsbeiträge ihrer Mitglieder das Vorzugsrecht im durch grelle Kontraſte wirkende dramatiſche Kräit köanen uf
Konkurſe aus 8 54 Nr. 3 der Konkursordnung zuſieht, und zwar uns doch nicht ganz der Vorſtellung entſchlagen, daß dieſe
Verſons=
für diejenigen Beiträge, welche im letzten Jahre vor Eröffnung des die hier in uns die Gefühle des Mitleids Ans der Furcht erreg:
Konkursverfahrens fällig oder, was gleichbedeutend erſcheint, rück= ſollen, vom Autor einer beſtimmten Tdee zu Lebe ins
Leb=
ſtändig geworden ſind.
— An das in Düſſeldorf vorgekommene Eihenbahnunglück knüpft rein künſtleriſches Intereſſe beanſpruchen.
ſich eine heitere Geſchichte. Einem Schüler wird von einem Lehrer
gebungen emporſtrahlen und die Ufer ſelbſt ſollen mit einem einzigen die Verhängung einer Strafe verkündet, weil er geraucht El
Der Lehrer: „Haben Sie
äm vergangenen Sämstag Nachmittag die Lokomotive geſeh
— LeEe
leugnen, daß Sie geraucht haben ?o - „Wahrhaftig? Nein, dy
hinne
tngz 1
Großherzogkiches Hoftheater.
404 1
Dienstag, 17. September.
¼ollmt
Das Lebenein Traum.”
Hrnl.
E. H. Mit dem „Richter von Balamea- war Calderon zuth zuu
orte Hamburgs ein dort anſäſſiger Arzt in der Nacht von zwei l auf unſerer Bühne vertreten. Die Kunſt= und Lebensanſchaun
verpflichtet ſei, einem ſolchen Rufe Folge zu leiſten; er gehe auch muß. - Im „Leben ein Traum' ſchlägt Calderon gerade den 7 kir Ul
kommen müſſe. Die beiden Menſchenfreunde ſuchten nunmehr den l ſals wirklich im ſpaniſchen Stück wird er gezwungen, die Wlk 18
Ort und Stelle die nötige Hülfe nicht zu leiſten vermochte. Auf I liche Weltordnung beugt und ſein Herz von den vergänglicr Beſ
Verunglückte war der Sohn jenes Arztes, den man zunächſt zu= l aufwachſen läßt, erinnert ſtark an die Schickſalstragödien, doch ſäſürſt=
Art wie der Dichter ſich zu einem ſolchen Falle ſtellt, zeigt in allhnſich
geſtern verhaftet worden. Erſt Samstag Abend gewann der Un= Schickſal herauszufordern, um es zu bewältigen. Ehe die Geffanmdina
terſuchunge richter die Ueberzeugung, daß Corvilains Behauptung, erſcheint, hilft kein Vorbeugen; iſt ſie aber da ſo muß man z= Un a.
die Exploſion ſei zuerſt in den Rieth'ſchen Petroleumbehältern ſuchen, das böſe Geſchick durch Verſtand, Mäßigung und Der=chle ien
entſtänden, auf Spitzfindigkeiten beruhte. Die Angabe des Gou= abzuwenden. Des alten König Baſilius ſtrenge und unmenſchlek)
3 bammel
ariffen. Dieſelbe beträgt wenigſtens 95 Perſonen. Die Liſte der ler aus ſeinem Kerker hervorgeholt wird, um eine Probe ſeilksUſüten
in die letzten Tage wurden um den Schauplatz des Unglücks Leben ſtrauchelt und ſich ganz ſo zeigt, wie ihn die ſchlimmen Lraͤmſiad
Reſte von menſchlichen Leichen gefunden. Großes Aufſehen erregt ) fürchtungen ſeines Vaters ſich gedacht haben, und dieſer ſich de
die Thatſache, daß in Corvilains Pariſer Bleigießerei in der Rue l entſchließen muß, ihn wieder in Schlaf zu verſenken und in ſegehepy
Popincourt eine Exploſion ſtattfand, und zwar inſofern unter ähn Höhle zurückzuſchicken. Nachdem Sigismund im Traum noch
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in ratloſer Verwirrung, als ſein Erzieher, Clotald, ſeine Verwu=
London, 17. Sept. Die in Albert und den Südweſt=Indiadocks 1 derung äußert, daß der Prinz den ganzen Tag geſchlafen hav Jep,
des 2. Aktes deutlich überblicken läßt. Er entſchließt ſich zur Seuſck
Londou, 17. Sept. In den Albert=Docks legten 1500 Stücke.1 beherrſchung, damit erim Falleeinesneuen Traino' Hnſ
arbeiter die Arbeit nieder ſie weigerten ſich mit den Nicht= lſeine Würdefeſthalte. „Denn in den Räumen der Wunde
teilnehmern am Streik, den ſogenannten Blacklegs, zuſammen zu ſ welt. worin wir ſchweben, iſt nur ein Traum Laz ganze Lbis ü hi
arbeiten. Die Laſträger weigern ſich ebenfalls, mit den Blaclegs Und jeder Menſch - erfahr ich nun - er träumt ſein danzes Gisthuz,
und Thun, bis dann zuletzt die Träum' entſchweben. Was iſt W.
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Weisheit bleibt Sigismund denn auch praktiſch treu als er zun P hr=
Neffe des alten Königs in Anſpruch nimmt, kämpfen muß. Vex. Jär,
Gibraltar, 17. Sept. Einem Reuter'ſchen Telegramm zufolge er wieder einmal ſeiner wilden Natur die Zügel ſchießen
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Herr Hacker ſpielte den Sigismund mit viel Kraft und Feu=
Die Rolle verlangt einen Schauſpieler, der ſich nicht nur auf k½
ſchließlich zu den Thaten höchſter, ſelbſtloſer Entſagung führt, glaus h4h
würdig und edel darzuſtellen. Von den übrigen Mitwirkend!
Trotz der aufrichtigen Bewunderung für die vielen gedanklick
gerufen ſind und deshalb noch weit mehr ein lehrhaftes als
Dmus und Bula: L. E. Witlchiche Hoßbucdrmckerei. 2- Verautwontlih für die Redalſion: Carl Wünſs.