Darmstädter Tagblatt 1889


17. September 1889

[  ][ ]

Monnementeprel=
snhrlich
1 Marl 50 Pf. u
hrrlohn Autwiru verden von
b. Woſtümtern Beſtellungen M.
nemmmen m 1 Mar 5o M
pQuartal uc. Poſtaufſchlag

152. Tahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
Illufirirtes Unterhaltungsblatt.

Inſerate
verden angenommen: n Darnſtad
von der Expedition Rheinſtr. R. V.
mBeſſungen von Friedr Bllhez.
Schießhautſtraße 14 ſowie auzwiw
vn alla Annoneen=Ewedittonen.

Amtliches Organ
fur die Bekanntmachungen des Großh. Kreigamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.

E 181.

Dienstag den 17. September.

1889.

B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Den Ausbruch der Rotzkrankheit in Darmſtadt.
Nachdem das in dem Stalle des Schmieds Kullmann dahier - Alexanderſtraße Nr. 11 - von der Rotzkrankheit be=
Klie, dem Kaufmann und Milchhändler Adam Hellermann dahier gehörige Pferd getödtet worden iſt und vorſchriſtsmäßige
ſürfection des Stalles, ſowie der Geſchirre ꝛc. nach vorliegender Beſcheinigung Großh. Kreisveterinäramtes ſtatgefunden
ſwird gemäß 8 55 der Inſtruction des Bundesraths vom 12.24. Februar 1881 zur Ausführung des Reichsgeſetzes vom
äduni 1880 über die Abwehr und Unterdrückung von Viehſeuchen die Krankheit für erloſchen erklärt und Aufhebung der
pordneten Sperre hiermit verſügt.
Darmſtadt, den 14. September 1889.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V.: Dr. Melior.
110910
Auszug aus dem Programm der Landes=Baugewerkſchule zu Darmſtadt.
Am 14. November 1889 beginnt der vierzehnte Curſus der Landes=Baugewerkſchule und ſchließt in der Mitte des
ſnats März 1890.
Die Landes=Baugewerkſchule ſoll Bauhandwerkern, Maſchinen= und Mühlenbauern, Mechanikern und anderen Metall=
(Aſni ern Gelegenheit bieten, ſich die für einen ſelbſtſtändigen Gewerbebetrieb erforderlichen Kenntniſſe und die nothwendigen
Fſügkeiten im Zeichnen und Entwerſen von Plänen zu erwerben; auch zur Ausbildung von Werkmeiſtern, Parlieren, Bau=
nußhern
u. ſ. w. ſoll dieſelbe dienen.
Der Unterricht wird während der bezeichneten Monate an allen Werktagen, Vormittags von 8-12 und Nachmittags
vahl -6 Uhr, ertheilt.
Die Schule umfaßt drei Ablheilungen; zwei für Bauhandwerker (Maurer, Steinmehen, Zimmerleute, Dachdecker,
Gheiner, Glaſer, Tüncher, Anſtreicher, Stulkateure und Decorationsmaler, Ziegler und Töpfer, Pfläſterer ꝛc); eine für
Slhffer, Gürtler, Spengler, Inſtallateure, Mechaniker, Maſchinen= und Mühlenbauer, Pumpenmacher ꝛc.
Gegenflände des Unterrichts ſind: Freihand= und geometriſches Zeichnen; darſtellende Geometrie; Schatten=Conſtruclionen;
haͤ Plihictive; Bauconſtructionslehre; Stabilitats= und Feſtigkeitsberechnungen; Elemente der Maſchinen=Conſtructionen; Fach=
Au zomher für die betreffenden Gewerbe; Aufnahme und zeichneriſche Darſtellung von Bautheilen, Gebäuden, Maſchinen und

2.6. Olkzeugen: Entwerfen von Bauanlagen und von einfachen Maſchinen; kunſtgewerbliches Zeichnen. - Ferner: techniſches
6. MUnen; Algebra; Geometrie, Feldmeßkunſt, einſchließlich Trigonometrie und Planzeichnen; gewerbliche Buchführung; Bau=
nn
:
nde= ug; Materialienkunde, Aufſtellung von Koſtenvoranſchlägen; Grundlehren der Phyſik und Mechanit; Modelliren in Thon,
k. L. UEs und Holz.
Ga.b
Die neu erbauten Unterrichtslokale befinden ſich Neckarſtraße Nr. 3 in Darmſtadt, unfern von den Büreaulokalitäten,
en;
daEbliothek und der techniſchen Muſterſammlung des Landesgewerbvereins, ſo daß die letzteren Sammlungen von den
Schlern beſucht und geeignet benutzt werden können.
Die Schüler nehmen Wohnung und Koſt in Privathäuſern der Stadt. Die Penſionsverhältmiſſe ſind günſtig. Auskunft
ü. ailnfragen erlheilt das Büreau des Landesgewerbvereins.
Bedingungen zur Aufnahme ſind:
Mil=
Für die untere Abtheilung der Bauhandwerker, ſowie für die Abtheilung der Metallarbeiter: Nachweis einer mindeſtens
einjährigen Beſchäftigung in einem techniſchen Gewerbe und eines mindeſtens einjährigen fleißigen Beſuchs einer Hand=
werkerſchule
oder der Fortbildungsſchule. Nur in beſonderen Fällen wird hiervon abzeſehen.

Für die obere Abtheilung der Bauhandwerker: Nachweis ausreichender Kenntniß der niederen Arithmetik, einer ange=
meſſenen
Ferligkeit im Freihand= und geometriſchen Zeichnen, ſowie in der Löſung einfacher Auſgaben der darſtellenden
Geometrie.
Die Bildung einer oberen Abtheilung für Metallarbeiter iſt im Werke. In dem Curſus des Winters 1889,90 werden
dalketallarbeitern, welche an dem vorigen Curſus Theil genommen haben, beim Fachzeichnen angemeſſene Aufgaben geſtellt
nchen, auch ſoll denſelben in geeigneten Fächern ein beſonderer Unterricht als Fortſetzung des im vorigen Curſus ertheilten
u gerzien werden.
Das Schulgeld beträgt für die ganze Unlerrichtszeit 40 Mk. und iſt beim Beginn des Curſus voraus zu bezahlen.
Anmeldungen zur Auſuahme haben längſtens bis zum 81. Oktober l. J8. bei der unterzeichneten Stelle ſchriftlich zu

[ ][  ][ ]

2540
Br. 181
geſchehen. Die Aufnahmen ſind durch die Zahl der vorhandenen Zeichenplätze beſchränkt und erfolgen der Regel nach in )
Reihenſolge der Anmeldungen. Bei der Anmeldung iſt anzugeben, in welche der oben genannten Abtheilungen der Sch.
aufgenommen zu werden wünſcht. Abdrücke dieſer Bekanntmachnng ſind von unterzeichneter Stelle zu beziehen.
Darmſtadt, den 12. Auguſt 1889.
Großherzogliche Centralſtelle für die Gewerbe und den Landesgewerbverein.
Sonne.
Dr. Heſſe.
110

Bekanntmachung.
Die Anlieferung von Mobiliar= und Bettwerks=Gegenſtänden, ſowie Haus=
Küchengeräthen für das neue ſtädtiſche Pfründnerhaus betreffend.
1.
Es ſind anzuliefern:
I. An Weißzeug u. dgl. m.
330 Meter weißer Cöperſtoff zu Vorhängen,

und

125
40

5.

0
62

2½

S.
5.

5
2
S7
51
S

55 Cöperkattun zu Bettdecken.
Beitücherleinen, doppeltbreit,
125 Handtücherleinen,
355 geſtreiſtes Leinen zu Bettbezügen,
50 Leinen zu Küchenhandtüchern,
Küchenſchürzen,

24 blau Leinen zu Wärterſchürzen,
126 Bett=Barchent,
201 Drell zu Roßhaar=Matratzen,
24 Stück Tiſchtücher,
24 Servietten,
25 Bettvorlagen,
480 Kilogramm Roßhaare,
10 Stück Schocktuch,
28 Rouleaux von weißem Cöper 2 Meter lang, 1,10 Meter
breit nebſt Stangen und Zügen.
2. An Haus= und Küchengeräthen.
8 Tiſche 2½. Meter lang, 85 Ctmtr. breit, 716 Ctmtr. hoch 2
ohne Schubladen,
2
1 Tiſch, 3 Meter lang. 1 Meter breit, 80 Etmtr. hoch mit 4
Etmtr. dicker Tiſchplatte ohne Schublade. Platte nicht an=
geſtrichen
,
28 Tiſche 1 Meter lang, 60 Ctmtr. breit, 76 Ctmtr. hoch
mit je einer unverſchließbaren Schublade,
20 Kommoden mit je 4 verſchließbaren Schubladen 1 Meter) Von tannen
lang, 55 Eimtr. tief und 90 Etmir. hoch,
21 einthürige Kleiderſchränke, 1.10 Meter breit, 50 Ctmtr. in Eichenholz.
tief und 2,10 Meter hoch. zum Auseinandernehmen,
80 Stück Strohſtühle, gelb polirt,
32 Spiegel, 50 Eimtr. hoch und 35 Eimtr. breit incl. Nahmen in Eichenholzfarbe,
28 Stück gußeiſern=Steinkohlenkaſten nebſt Löffel u. Schierhaken von Schmiedeeiſen,
28 Stehlampen,
35 Spucknäpfe von Porzellan,
35 Waſſerflaſchen 2 Liter haltend,
70 Waſſergläſer ¹ Liter haltend,
55 Präſentierbleche, gelb lackirt, 30 Elmtr. lang, 20 Ctmtr. breit,
28 Kehrichtſchaufeln von ſtarkem Blech,
35 kleine Handbeſen,
35 große Staubbeſen für lange Stiele,
50 Kaffeetaſſen ¼ Liter haltend,
30 Waſchſchüſſeln von Zink,
30 Nachtiöpfe von Porzellan.
Herr Oberverwalter Schmidt im Pfründnerhaus an der Frankfurterſtraße
wird den Intereſſenten auf Anſuchen über die näheren Erforderniſſe der zu liefern=
den
Gegenſtände jede gewünſchte Auskunſt ertheilen, auch Muſter und Proben
vorlegen.
Wir laden Lieferungsluſtige ein, ihre mit entſprechender Aufſchriſt verſehenen
Offerten Mittwoch den 25. d. Mts., Vormittags zwiſchen 1-12 Uhr, in
den im Erdgeſchoß des Stadthauſes aufgehängten Submiſſionskaſten einzulegen.
Muſter und Pröben ſind dagegen bei Herrn Oberverwalter Schmidt abzugeben.
Denjenigen, welchen demnächſt der Zuſchlag ertheilt wird, wird die Anlieferung
innerhalb kürzeſter Friſt und läigſtens innerhalb 14 Tagen vom Zeitpunkt des
Zuſchlags an auferlegt werden.
Darmſtadt, den 13. September 1889.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
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Holz und lackirt
farbe,

Bekanntmachung.
Samstag den 21. September l. ¼
Vormittags 9 Uhr,
wird die ſartoffel Ernte von den W.
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ſammen
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Zuſammenkunſt an der Kreuzung
Langenſeitenſchneiſe und des Beſſun
Wegs.
Darmſtadt, den 16. September 188½
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſ
Ohly.
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Nr. 181

Betanntmachung.
Diejenigen hieſigen Einwohner, Darmſtadt-Beſſungen, welche im Laufe
eſes Jahres ihr ſeither betriebenes Gewerbe niedergelegt haben, oder vor Ende
fürz 1890 niederlegen, oder an einen Anderen abtreten wollen, ſowie diejenigen,
lelche ſonſtige Veränderungen im Gewerbebetrieb vorzunehmen beabſichtigen, wer=
hierdurch aufgefordert, dieſes der Bürgermeiſterei (Stadthaus, Zimmer Nr. 10)
barmittags von 9-12 Uhr, alsbald anzuzeigen, damit bei der bevorſtehenden
ſiu uerregulirung Rückſicht genommen werden kann.
Darmſtadt, den 31. Auguſt 1889.
Großherzogliches Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
ſl031

Pferde=Yerkauf.
Montag den 23. September d. J3. finden auf dem Hoſe der Dragoner=
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Nr. 23 und
Vomittags von 10 Uhr tirea 30 Pferde des 2. Dragoner=Reginents
Nr. 24.
Darmſtadt, den 16. September 1889.
Das 2. Dragoner=Regiment Nr. 24. 110975

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20 troffenen Unfalles die Führu P=
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derlich. - Gefl Offerten werden unte
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der Garn= und Kurzwaarenbra che
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WAiiznritAiinD
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[ ][  ][ ]

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[ ][  ][ ]

2546

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[1020

Die Blumen-Ausſellung

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J. Pohl,

Arbeiter=Familien in der Kuabeu=Arbeits=Anſtalt
findet ſtatt
Sonntag den 22. September 1889. von Morgeus 8 Uhr bis Abds. 5 Uhr
Einlieſerung der Blumen von Freitag 12 Uhr bis Samstag 12 Uhr. Ab=
holung
: Montag den 23. September von 8 bis 12 Uhr.
Die Kommiſſion für Blumenpflege. 11021

Vexlorem

wurde eine Damenuhr. Gegen gut Be=
lohnung
abzugeben Hügelſtraße 5l. 10924

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Die Uebernahme könnte ſchon Anfangs
Auguſt c. erjolgen.
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Heinrichſtraße 110. (7718

Erklärung.
Ich unterzeichnete Ehefrau des Phil
Andres II. Katharine geb. Storck, nehme
die am 9. Septbr. l. J. gegen Maurer=
meiſter
Peter Wild II. und deſſen längſt
verſtorbene Eltern ausgeſprochenen ſchwe=
ren
Beleidigungen als. unwahr zurück.
Arheilgen, am 11. September 1889.
Katharine Andres. 111022
ſFein ig. Mädchen, das eine der hieſigen
2. Schulanſtalten beluchen will, finde
freundl. Aufnahme bei einer Pfarrers=
wittwe
. Näheres Expedition. (10763

prakt. Bahntechniker,
Schuchardstr. 4, l. Stock,
Sprechstunden von 9-6 Uhr.

Graßherzogliches Hoftheater
Dienstag, 17. September.
10. Vorſtellung in d. 1. Abonnementsabtellt.
(Rote Karten gültig.)
Neu einſtudiert:
Das Leben ein Traum.
Dramatiſches Gedicht in 5 Akten vl
Calderon=Weſt.
Baſili, König von Polen Herr Dalnn
Sigismund, deſſen Sohn Herr Hacker
Aſtolf, Fürſt von Moskau Herr Göbel
Dii.
Eſtrella, Prinzeſſin
Frl. v. Feldn In

Clotald, Freund d. Königs Herr Micklei.

Roſaura
Frl. Cramerhi.
Clarin, Roſauren's Diener Herr Sachs
Ein Kämmerer,
Herr Klotz.

Herr Knörz
Herr Leib.

Obergaſſe 30 können 4 ſolide Arbeiter
L Schlafſtellen erhalten.

[10064

Hofherren
Herr Mülle
Ein Anführer
Herr Knisp
Herr Hartizü
Ein Soldat

Anfang 7 Uhr. Ende ¼10 Uhr.

Pouuriſche Ueberſiahi.
6o Deutſches Reich. Der Kaiſer nahm am Freitag bei dem zwei

Stunden von Hannover gelegenen Bennrode die Parade des 10.
Armeecorps ab, bei welcher die Kaiſerin, der Großfürſt Thron=
ſölger
und viele fremde Oſfiziere zugegen waren. Die Parade ver=
lief
glänzend. Bei der Abens 6 Uhr im Reſidenzſchloß in Hannover
ſtattgehabten großen Paradetafel führte der Kaiſer die Prinzeſſin
Albrecht, der kuſſiſche Großfürſt.Thronfolger die Kaiſerin zur Tafel.
Zur Linken des Kaiſers ſaßen Prinz Georg von Sachſen und Graf
Balduin von Flandern: zur Rechten der Großherzog von Heſſen,
der Prinz Karl von Schweden und der Prinzregent von Braun=
ſchweig
; gegenüber zwiſchen dem Generalfeldmarſchall Grafen
Blumenthal und dem Krieasminiſter General der Infanterie
v. Verdy du Vernois, der Chef des 10. Armeecorps General der
Infanterie von Caprivi. Der Kaiſer brachte folgenden Trink=
ſpruch
aus:
Indem Ich dem 10. Armeecorps bei ſeiner erſten Begegnung
mit Mir Meinen herzlichen Glückwunſch für die vollkommen ge=
lungene
und in jeder Beziehung vorzügliche Parade ausſpreche, er=
hebe
Ich Mein Glas und trinke auf die Söhne Hannovers, auf

die Streiter des 10. Corps. von denen Ich erwarte, daß
Kriege wie im Frieden immer Meinen Erwartungen entip'
werden. Das 10. Armeecorps lebe hoch!
Der kommandierende General v. Caprivi antwortete:
Ew. Kaiſerliche und Königliche Majeſtät wollen Allergn
geſtatten, daß die hier vereinigten Generäle und Stabsoffizier
10. Armeecorps den Dank dieſes Corps, den ehrfurchtsvollen,
gefühlten, aus treuen Herzen kommenden Dank zum An=n,

bringen, indem ſie rufen: Se. Mojeſtät der Kaiſer und König a
Bei dem kaiſerlichen Prunkmahl am Samstag führte der
die Kaiſerin zur Tafel. Lints vom Kaiſer ſaßen die Pri=

wir leben und ſterben, er lebe hoch!

Albrecht und der Großherzog von Heſſen, rechts der Grofl ö.
Thronfolger von Rußland und Prinz Georg von Sachſen. G.
1
über den Majeſtäten ſaßen Oberpräſident v. Bennigſen uw
Botſchafter Graf Münſter. Der Kaiſer brachte nachſtehenden WJatz
ſpruch aus:
Mit tiefgefühltem Dankgefühl für den herzlichen Empfar=
Stadt und des Landes, heiße ich die Herren der Provinz von Ey
bei mir willkommen. Unter allen den Worten, unter allen de=
ſchriften
, die uns bei unſerem Empfange entgegengeklungen,

[ ][  ][ ]

olders zwei mein Herz berührt: die eine iſt der Gruß der In=
en
an uns beide. Es iſt das erſtemal, daß in großer Maſſe
PGewerke als ſolches, als Stand ſich fühlend, uns entgegenge=
Ufr iſt und mit voller Wärme und Herzlichkeit uns bearüßt hat.
ſleigweite iſt die Inſchrift, die in einem Dorfe ſtand, ſie lautete:
hr Deutſche fürchten Gott, ſonſt Niemand. Bei ſolcher Geſinnung,
ſie in Provinz und Stadt mir entgegengeklungen, bei der patrio=
hn
Hingebung, mit der die Söhne Hannovers 1870 für des
ſiches Einheit in den Tod gezogen, bin ich feſt überzeugt, mit
ten Gewiſſen in die Zukunft blicken zu können. Mit dieſem Ge=
erhebe
ich mein Glas und trinke auf das Blühen und Ge=
pin
der Provinz Hannover.
Der Zapfenſtreich, welcher abends auf dem elektriſch, bengaliſch
mit Fackeln erleuchteten Friederikenplatz vor dem Schloſſe von
Muſikcorps und 330 Spielleuten ausgeführt wurde, verlief
herſt alänzend. Der Kaiſer wohnte demſelben mit dem Groß=
ſiien
=Thronſolger von den Fenſtern des Wintergartens aus bei
nahm ſpäter den Thee in ſeinen Gemächern.
Um 15. vormittags 9½ Uhr empfing der Kaiſer im Schloſſe
Deputation der Georgia=Auguſta=Unwverſität in Göttingen. Hierauf
ſab ſich das Kaiſerpaar mit dem Großfürſten=Thronfolger nach
un hu-Waterloo=Vlatz, wo der Feldgottesdienſt ſtattfand. Der Altar
am Fuße der Waterlooſäule errichtet. Nach dem Schluſſe des
hlesdienſtes erfolgte der Vorbeimarſch der Deputationen unter
Klängen der Nationalhymne. Der Kaiſer fuhr nach Veendigung
Vorbeimarſches mit dem Großfürſten=Thronfolger nach dem
loſſe.
Der Kaiſer hat den Oberpräſidenten von Hannover v. Ben=
ſllßen
zum Wirklichen Geheimerat ernannt. Dem Stadtdireklor
Hannover gegenüber äußerte der Kaiſer ſeine Freude über den
r alles Erwarten ſchönen Empfang und bemerkte dabei, daß ihm
großartiges noch von keiner deutſchen Stadt geboten wor=
ſei
.
Der Reichsanzeigers veröffentlicht einen Erlaß des Kaiſers
den Reichskanzler, welcher dieſen auf Grund der Geſetze über
Lollanſchluß Hamburgs, über den Bau des Nord=Oſtſee=Kanals,
lkens lue über Aufnahme einer Anleihe für Zwecke des Reichsheeres
nder Marine zur Ausgabe von 3½ proz. Reichsſchuldverſchreib=
3toch blnen im Geſamtbetrage von 90390917 M. ermächtigt.
Die Kaiſerin Auguſta hat ihren Aufenthalt in Schlangenbad
getwa 8 Tage verlängert und beabſichtigt dann, wie alljährlich,
ünoch auf einige Zeit nach der Inſel Mainau und dann nach
ten=Baden zu begeben zu einem mehrwöchentlichen Aufenthalt.
A Kaiſerin Friedrich wird mit den Prinzeſſinnen Victoria, Sophie
ſthelb= zu Margareth von Hambara am 15. früh auf dem Bahnhofe in
nber. ſEsdam eintreffen, die Friedenskirche beſuchen, in der Bornſtedter
nentzü, ſihe dem Gottesdienſte beiwohnen und hierauf von Potsdam nach
ſig) ſiſklin kommen, um vom Stettiner Bahnhof aus ihre Reiſe nach
len hagen anzutreten.
rann! Nach einer Meldung der =Voſt' iſt die Venen=Entzündung des
Alt 5ften Bismarck nicht bedenklich. Abgeſehen von dieſem örtlichen
ien iſt das Beſinden des Reichskanzlers aut, wie ſchon daraus



Der Poſt; wird beſtätigt, daß der Urlaub des Finanzminiſters
4. M brſcholz vorläufig auf mehrere Monate verlängert iſt, da Herr
blſcholz an einer Entzündung beider Augen leidet. Herr v. Scholz
n at immer noch auf ſeiner bei Konſtanz belegenen Beſitzung und
ſich in ärztlicher Behandlung.
Der oſtpreußiſche Provinzialausſchuß hält am 16. eine außer=

onitliche Sitzung ab, um ſich über die zum Empfang des Kaiſers
3ureffenden Maßregeln ſchlüſſig zu machen.
Die Nordd. Allg. 3tg. ſpricht in einem Artikel über die
rKe.
ien franzöſiſchen Parteien die Vermutung aus, daß, wenn die
en h. g mwärtige Staatsform Frankreichs abgeändert würde, es zum

Plyerkrieg kommen werde.
Eine Kolonne der Wißmann'ſchen Volizeitruppe nahm eine
art, b güere Rekognoszierung in den Küſtendiſtrikten zwiſchen Baga=
gen
6 nüh und Dares=Salaam vor, wobei der Hafenort Kondutſchi,
1Gn Bewohner die aufſtändiſchen Araber mit Munition und Lebens=
nab
= wtkln unterſtützt hatten, genommen und ze1ſtört wurde.
geſterreich.=Angarn. Am 14. beim Schluſſe der Manöver des
goß. 9lad 10. Corps bei Leitomiſchl gab der Kaiſer in einer längeren
hg Thrache ſeiner Anerkennung über den unverkennbaren Fortſchritt
po iver Ausbildung aller Truppen Ausdruck. Gleichzeitig richtete
ſi daKaiſer ein Handſchreiben an den Erzherzog Albrecht, in welchem
deMonarch deſſen Verdienſte anerkennt und nochmals ſeine Zu=
fhikenheit
mit der Kriegstüchtigkeit des ganzen Heeres ausſpricht
das ungariſche Regierungsblatt Nemzet= erklart im Numen
dsRegierungskreiſe, daß eine Geltendmachung des angeblichen
blchiſchen Staatsrechts nicht ohne Folgen bleiben könne in Bezug
waie Stellung Ungarns in der Monarchie.
Frankreich. Präſident Carnot wird am 20. wieder nach Paris
tehe.
zuntkommen.
der Klerus hat ſich vollſtändig auf die Seite der boulangiſtiſch.

Re. 181
2547
reaktionären Vereinigung geſtellt. Dem gegenüber haben alle fran=
zöſiſche
Oberſtaatsanwälte Rundſchreiben an ihre Untergebenen ge=
richtet
, um ihnen von den geringſten Uebergriffen ſeitens des Klerus
Kenntnis zu geben.
Der Pariſer internationale Münzkongreß beendete am 14. ſeine
Beratungen; eine Reſolution wurde nicht gefaßt.
Beſgien. Die Verſammlung des Komites der liberalen Aſſo=
ciation
des Arrondiſſements Brüſſel beſchloß am 14., die Mitglieder
der liberalen Aſſociation des Landes zu einer Generalverſammlung
zuſammenzuberufen.
Itakten. Als Miniſterpräſident Crispi am Freitag Abend
6¼ Uhr mit ſeiner Tochter in der Straße Caraccioli in Neapel
eine Spazierfahrt machte, ſchleuderte der ehemalige Architekten=
Lehrling Emil Carporali, 21 Jahre alt, zwei Steine gegen ihn,
von welchen ihn einer am Kinn verwundete. Der Burſche wurde
ſofort verhaftet. Crispi brachte die Nacht ruhig und fieberfrei zu.
Der Wundverlauf iſt normal. In ſpäter Nachtſtunde noch ſtrömten
die Beſucher nach der Wohnung. Zahlreiche Telegramme ſind ein=
gelangt
, das erſte von König Humbert aus Monza, welcher in herz=
licher
Weiſe um ſofortige Mitteilung über das Befinden des Ver=
wundeten
bat. Nach dem Berichte der Aerzte vom 15. iſt das
Allgemeinbefinden des Miniſterpräſidenten Crispi ein ſehr befriedigen=
des
. die Beſſerung ſchreitet fort, das Ausſehen der Wunde iſt ein
gutes, dieſelbe beginnt zu vernarben. In den Kinnbackengelenken
macht ſich nur noch ein geringer Schmerz bemerkbar.
Am 15. vernahmen Staatsanwalt und Unterſuchungsrichter
Crispi über das Attentat.
Alle italieniſchen Blätter, ohne Unterſchied der Partei, ſprechen
ihren tiefſten Abſcheu über das Attentat auf Crispi aus. Die
Riforma hält die That nicht für eine iſoliert daſtehende, auch
nicht für die That eines Narren; die Italiar meint, die Parteien,
welche unter den heftigſten Injurten zu der Oppoſition gegen Crispi
gedrängt, hätten kein Recht, die mindeſtens indirekte Verantwortung
für einen Akt abzulehnen, der die Folge ihrer Aufreizungen ſei.
Nach einer weiteren Meldung aus Neapel ſind 5 dem Arbeiter=
ſtande
angehörende Genoſſen Caporali's verhaftet.
Die äthiopiſche Miſſion frühſtückte am 15. in Monza beim
König und reiſte ſodann nach Genua zurück.

Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 17. September.
- Aus Hannover wird der D. 3tg. unterm 12. Septbr.
berichtet: Schon frühe um 6 Uhr wurde von dem Muſikcorps des
57. Regts. Sr. Königl. Hoheit dem Großherzog ein Ständchen ge=
bracht
, ähnlich wie am Abend vorher vom 13. Regt. und am Nach=
mittag
von dem 15. Regt. Se. Königl. Hoh. empfingen von den
hohen Fürſtlichkeiten, vielen Generalen und Kommandeuren Glück=
wünſche
zum Höchſten Geburtstage auf dem Manöverfelde und
nahmen in der Wohnung die Wünſche verſchiedener Allerhöchſidem=
ſelben
bekannten Offiziere entgegen. Der Großherzog wohnte am
Vormittag dem Manöver des VII. Armeecorps gegen einen mar=
kierten
Feind⁄ Meilen weſtlich Minden bei. Das höchſt intereſſante
Gefecht bei dichtem Nebel mit Regen endigte um 11¼ Uhr, und
wurde mit einer eingehenden Kritik Sr. Majeſtät des Kaiſers be=
ſchloſſen
. Um 1½ Uhr folgten Se. Königl. Hoheit einer Einladung
zum Frühſtück in der Wohnung des Kaiſers in kleinem Kreiſe, wo=
bei
Seine Majeſtät die Geſundheit des Großherzogs als an Höchſt=
deſſem
Geburtstage ausbrachten. Um 8 Uhr abends fuhren Se.
Könial. Hoheit nach Hannover und wohnen dort im Karſten=Hotel
als Gaſt Seiner Majeſtät. Unterm 13. wird der D. 3tg. be=
richtet
: Se. Königl. Hoheit der Großherzog wohnten heute
vormittag der großen Parade des 10. Armeecorps bei Bemerode
bei und kamen um 1½ Uhr nach Hannover zurück. Bei der Parade=
tafel
, welche von 2 bis 5 Uhr im Reſidenzſchloß an der Leine ſtatt=
and
, waren Allerhöchſtdieſelben zugegen. Darauf folgte eine Theater=
vorſtellung
, welche Se. Königl. Hoheit ebenfalls beſuchten.
Aus Hannover wird der D. 3tg. unterm 14. September
berichtet: Se. Königl. Hoheit der Großherzog wohnten heute dem
Manöver des A. Armeekorps gegen einen markierten Feind eine
Meile ſüdöſtlich Hannover bei. Am Schluſſe um 11½ Uhr hielt
Se. Majeſtät der Kaiſer eine eingehende Kritik, worauf noch ein
Parademarſch der Infanterie in Regimentskolonne, der Kavallerie
im Galopp erfolgte. Um 6 Uhr nachmittags begaben ſich Se. Königl.
Hoheit zur Mittaastafel in das Reſidenzſchloß und folgten am Abend
um 9 Uhr der Einladung der Majeſtäten zum Thee. Der große
Zapfenſtreich der Muſikchöre des L. Korps gelangte um dieſe Zeit
vor dem Reſidenzſchloſſe zur Ausführung.
Unterm 15. wird gemeldet: Se. Königl. Hoheit der Groß=
herzog
wohnten heute vormittag 10 Uhr dem Feldgottesdienſt auf
dem Waterlooplatze bei, folgten dann einer Einladung zum Frühſtück
bei Sr. Majeſtät, begaben ſich um 3 Uhr zu den Hindernis=Rennen
auf der Bult und fuhren um 6 Uhr nach dem Provinzialſtändehaus,
wo von Seiten des Landtages der Provinz Hannover den Kaiſer=
lichen
Majeſtäten und den anweſenden Fürſtlichkeiten ein ſehrſchönes
Feſt angeboten wurde. Auf die Anrede des Vorſitzenden, Grafen
372

[ ][  ][ ]

2548

Nr. 181

Münſter, brachte der Kaiſer einen enthuſiaſtiſch aufgenommenen Trink=
ſpruch
auf die Provinz Hannover aus.
Nach einer Depeſche vom 16. wird Se. Königl. Hoheit in
Hannover bis einſchließlich Samstaa. 21. September, bleiben. Dann
wird das vorausſichtlich einzige Quartier Schloß Baſſenheim bei
Koblenz ſein.
Das Ehrenzeichen für Mitglieder freiwilliger Feuerwehren
wurde erteilt: durch Allerhöchſte Entſchließung Sr. Königl. Hoheit
des Großherzogs vom 21. Auguſt den Mitgliedern der frei=
willigen
Feuerwehr zu Bingen: Johann Baptiſt Schmitt, Adam
Joſeph Racke, Wilhelm Dulcius, Kaspar Gregori, Karl
Beckhaus, Franz Bartholme, Karl Beck, Joſeph Feyen,
Johann Baptiſt Hilsdorf, Friedrich Joſeph Pennrich. Franz
Rudolf, Joſef Rudolf, Georg Trautwein und Heinrich
Burkart.
Ernannt wurde: am 9. September der Amtsgerichtsdiener
bei dem Amtsgericht Schlitz Joh. Lacheis zum Gerichtsvollzieher
mit dem Amtsſitze zu Altenſtadt, mit Wirkung vom 15. September
an; an demſelben Tage der Wachtmeiſter in der Heſſiſchen Train=
Kompagnie Johann Georg Michel in Darmſtadt zum Gerichts=
vollzieher
mit dem Amtsſitze zu Schlitz, mit Wirkung vom 15. Sept.
d. J. an.
Am 7. d. M. wurden die Dammwärter Johannes Göriſch
zu Nackenheim, Johannes Huber zu Gimbsheim auf ihr Nach=
ſuchen
in den Ruheſtand verſetzt.
Stadtverordneten=Verſammlung. Donnerstag den 19. Septem=
ber
, nachmittags 3 Uhr. Tagesordnung: 1) Mitteilungen. 2) Trottoir
in der Kirchſtraße. 3) Kanaliſation der Gervinusſtraße zwiſchen
Soder= und Darmſtraße. 4) Trottoirherſtellung auf der Südſeite
der Müllerſtraße öſtlich der Heinheimer Straße. 5) Beſeitigung
eines alten Kanals in der Promenadeſtraße. 6) Waſſerzuführung
in die Darmſtraße und die Kahlertſtraße.
7) Abtretung des Ge=
ländes
der Kreisſtraße Darmſtädter Friedhof=Böllenfallthor an den
Kreis. 8) Ueberſchuß der Beſſunger Sparkaſſe, insbeſondere Ver=
teilung
an Dienſtboten ꝛc. 9) Herſtellungen in der Beſſunger Pfarr=
hofraite
. 10) Koſten des Motorengaſes für die techniſche Hochſchule.
11) Trottoirherſtellung in der Soderſtraße. 12) Verlängerung der
Trottoirherſtellung in der Kranichſteiner Straße vor dem Land=
keankenhaus
. 13) Trottoirherſtellungen vor den Hofraiten Roß=
dörfer
Straße Nr. 1 und 33.
Die Manöver der Großh. Heſſ. ſ25.) Diviſion werden mit
einer am 19. ſtattfindenden gegen die 21. Diviſion gerichteten Uebung
ihren Abſchluß finden. Die Vorpoſtenlinien der 21. Diviſion ſtehen
an dieſem Tage gegen Hanau zu, aus welcker Gegend die 25.
Diviſion erwartet wird. Letztere, aus den Infanterie=Regimentern
115. 116. 117. 118, dem heſſiſchen Pionier=Bataillon Nr. 11, den
beiden Dragoner=Regimentern Nr. 23 und 24, ſowie Abteilungen
des 25. Artillerie=Regiments beſtehend, wird auf mehreren Schiff=
brücken
den Main zwiſchen Hanau und der Mainkur überſchreiten.
Der Verlauf dieſes Manövertages wird ein vollſtändig kriegs=
mäßiger
ſein. Die Entſcheidung dürfte vorausſichtlich an der
großen Lohe zwiſchen Vilbel und Bergen fallen, an welchem
ſtrategiſch wichtigen Punkte auch das Kaiſermanöver im Jahre
1883 ſein Ende fand.
Als beſter Schütze des 11. Corps iſt der Sergeant Feng
vom 83. Regiment ausgezeichnet worden. Derſelbe hatte beim
Schießen nach der Kaiſerpreis=Scheibe (Scheibe mit 24 Ringen) auf
150 Meter mit 7 Schuß 157 Ringe erzielt. Den Ehrenpreis für
Offiziere (Degen) hat Lieutenant v. Schultzendorff vom 115.
Regiment erhalten.
N. H. V.
Die feſtlichen Veranſtaltungen der Radfahrer erfreuen ſich von
jeher in unſerer Stadt der lebhafteſten Sympathien und ſo hatte auch
das zweite Velociped=Wettfahren, veranſtaltet von dem Radfahrer=
Verein Darmſtadt, am Sonntag eine zahlreiche Zuſchauermenge auf
dem Marienplatz vereinigt. Die Nennungen zu den Rennen waren
außerordentlich zahlreich eingelaufen, 94 an der Zahl, ſo daß einem
intereſſanten Wettfahren entgegengeſehen werden durfte. Die
Rennen nahmen pünktlich 81 Uhr mit dem Ermunterungs=Fahren,
offen für Herrenfahrer, welche im Zweiradfahren auf der Renn=
bahn
noch keinen 1. Preis erworben haben, 2000 Meter
7 Runden, ihren Anfang. Es lagen 20 Nennungen vor und
mußte das Rennen in 3 Läufen ſtatthaben. Bei dem Ent
ſcheidungslaufe nach der Pauſe wurde 1. Einzelfahrer A. Blank
in 4 Min. 4½Sek., 2. W Lehmann vom R.=V. Darmſtadt in
4 Min. 7³⁄₈ Sek. und 3. G. Mathes vom Vel.=Kl. Frankfurt in
4 Min. 7⁄⁄ Sek. - I. Sicherheits=Zweirad=Fahren, offen für
Herrenfahrer, Strecke 2000 Meter - 7 Runden. Es lagen hierzu
8 Nennungen vor und wurde T. Herpel vom Vel.=Kl. Mannheim
mit 4 Min. 21³⁄₈ Sek. erſter, Einzelfahrer A. Blank mit 4 Min.
26⁄₈ Sek. zweiter und C. Hamel vom Radf.=V. Gießen in 4 Min.
284 Sek. dritter. - III. Vereins=Fahren mit Vorgabe, offen für
Mitglieder des Radfahrer=Vereins Darmſtadt, Strecke 2000 Meter
7 Runden. Unter 9, die ſich daran beteiligten, wurde W. Leh=
mann
in 4 Min. 51 Sek. erſter, L. Beſt in 5 Min. 4½⁄ Sek.
zweiter und Edm. Gerber in 5 Min. 8½⁄ Sek. dritter. - VI. Drei=
radfahren
, offen für Herrenfahrer, Strecke 2000 Meter - 7Runden.

Hierzu lagen bloß 4 Nennungen vor. Den 1. Preis errane
hartem Kampf T. Herbel vom Vel.=Kl. Mannheim, der die
in 4 Min. 12½ Sek. durchlief; den 2. Preis erhielt W. Sc
vom Frkf. Bic.=Kl. mit 4 Min. 17¾⁄ Sek. und den 8. Pr=
Hamburg von demſelben Klub mit 4 Min. 87 Sek. Bei=
5. Rennen, Vereins. Jugend=Fahren mit Vorgabe, ſiegten in fole
Reihenfolge: Otto Schade, Kümmel und Walb.
Zu dem VI. Marienplatz=Vorgabe=Fahren, offen für 9
ahrer, Strecke 3000 Meter = 11 Runden lagen 23 Nennungn
Es mußte in 8 Läufe geteilt werden, die ſich gleich den
ſcheidungslauf ſehr intereſſant geſtalteten. In dem letztere:
J. Göbel vom Mainzer Radfahrer=Verein mit 5 Min. 45 Se.
erſter durchs Ziel: zweiter wurde K. Zimmermann von Man=
mit
5 Min. 45 Sek., dritter J. Herbel vom Veloziped,
Maynheim mit 5 Min. 45 Sek. In den verſchiedenen
produzierte ſich die Kunſtfahrerin Frl. Karoline Weidenhn
Die junge Dame fuhr auf dem Sicherheits=Zweirad mit ſo
wunderungswürdiger Leichtigkeit und Sicherheit, daß die nu
ſehr ſchwierigen Produktionen dem Publikum ſpielend leih
ſcheinen mußten. Der wohlverdiente Beifall blieb natürkä
ſolchen Leiſtungen nicht aus. Nach dem bereits oben ermi
Entſcheidungslauf von Nr. 1 folgte VII. Hauptfahren für=
Zweiräder, offen für Herrenfahrer, Strecke 3000 Meter
Runden. Das Rennen unter den 5 Konkurrenten war
intereſſant. Die Führung übernahm ſofort J. Göbel und
ſie bis zum Schluß. Er ging mit 5 Min. 57½ Sek. als
durchs Ziel, gefolgt von v. Leiſen mit 6 Min. 17¾ Sek.;
wurde W. Hamel vom Radfahrer=Verein Gießen mit 6
22½⁄ Sek. VIIL. Landſturm=Fahren, offen für verheiratete "
fahrer, Strecke 1000 Meter - 3¼ Runden. Den 1. Preis, pa ſl
weiſe in einem Kinderwagen beſtehend, erhielt C. Hammel
Radfahrer=Verein Gießen mit 2 Min. 24½ Sek., den 2. O.
vom Frankfurter Biehkle=Klub in 2 Min. 45⁷⁄ Sek., der
Hamel vom Radfahrer=Verein Gießen. Nach dem Entſche
lauf von Nr. V1 (. o.) folgte zum Schluß 1X. Hindernis=La
Strecke 2000 Meter. Es ſiegte J. J. Höß vom Radfahrer=b
Wiesbaden, zweiter wurde E. Ammelburger vom Radfahre=
Bingen und dritter Br. Mosler vom Radfahrer=Verein h
Die Rennen verliefen ohne Unfall, obwohl zwei Radfahrer
Uhne jedoch irgend welche Verletzungen davonzutragen.
8 Uhr fand im Saalbau die Preisverteilung und hierauf
unterhaltung mit Tanz ſtatt.
Am Samstag abend fand die Eröffnung der von der)
Hildebrand in Pjungſtadt in deren prächtigem Neubau an
wigsplatz eingerichteten Reſtauration durch ein ſolennes 50
ſtatt. Etwa 250 allen Kreiſen der Bürgerſchaft angehörige Pel
waren der an ſie ergangenen Einladung gefolgt und füllte
lange vor Beginn des Eſſens die feſtlich geſchmückten Räux,
an deren gediegeneinfacher und dabei höchſt geſchmackvolle
richtung erfreuend. Beim Eſſen hatten die beiden Vertren
Firma, die Herren Ulrich und Hildebrand, zu beiden
des Herrn Oberbürgermeiſter Ohly Platz genommen, wonl
verſchiedene andere Notabilitäten unſerer Stadt, Mitglie n
Ständekammer und der Stadtverordneienverſammlung, die
Wolfskehl, Oſann, Metz u. a. m. reihten. Auch eine
Gäſte aus Pfunaſtadt, ſowie aus Frankfurt a. M. waren erſcd
Während des Eſſens begrüßte Herr Ulrich die Erſchienens
einen Ueberblick der Entſtehungsgeſchichte des Neubaus und 2
beſonders in herzlich anerkennender Weiſe des ausführenden.
tekten Herrn Döring, der mit Umſicht und Energie den E=
leitet
, bei welchem 122 faſt nur der Stadt Darmſtadt angek=
Handwerker und Lieferanten thätig geweſen ſeten. Nich
wähnt blieben auch die Verdienſte der beim Bau beſchs
Handwerker und Arbeiter. Herr Ulrich ſchloß ſeine Rede mi=
Hoch auf Kaiſer und Landesherrn, ſowie auf die St.
Darmſtadt, welches mit donnerndem Beifall aufgenommen
Der Herr Oberbürgermeiſter Ohly knüpfte in längerer R
die kleinen Anfänge der Firma Hildebrand, deren Zeuge1
einigen Jahrzehnten geweſen, an und wie ſich dieſe Firn
durch die Tüchtigkeit ihrer Vertreter einen in der ganzen W.
kannten und geachteten Namen erworben. Er trank aufdas
Gedeihen derſelben und daß das neu gegründete Haus in
ſtadt immer ein Eckſtein deren geſchäftlicher Thätigkeit bilden j
Von den zahlreichen weiteren Toaſten wollen wir nur noch K
heben denjenigen des Herrn Metz L., welcher auf die=Stadt
ſtadt in Darmſtadt= und denjenigen des Herrn O. Wolfs
welcher auf die Stadt Pfungſtadt in Pfungſtadt' lautete
Reſtaurateur, Herr Koch, hat ſich durch das geſchmacvoll
nengeſtellte, in Quantität und Qualität gleich befriedigende=!
owie durch preiswürdige Weine gut eingeführt. Nach Mitt 6.
pendeten die Hauseigentümer den Anweſenden noch einen köol
Stoff Exportbier; der die Teilnehmer noch lange, teilweiſe G
Tagesgrauen, in ungetrübtem Zuſammenſein feſſelte.
Nachdem am Samstag die Gerichtsferien zu Ende ge
ſind, haben geſtern die regelmäßigen Gerichtsſitzungen wieder:

Anfang genommen.

[ ][  ][ ]

4l0.

1 u

Nr. 181
MAleien und zwar iſt die 5 Bi=Marke in Grün und die 3 Pf.= und Orcheſter bewältigten ihre Aufgaben vollſtändig.
Fuſkike in Violett angefertiat worden.
hien nihfld inſolge bedenklicher Erkrankung desſelben vorerſt nicht ſtatt= Bublikum folgte der großartigen Aufführung mit lebhafter
ſpem können.
Nennunbl laceramts zeiate der Thermoaraph geſtern Morgen 7 Uhr 1.10 C. Leiſtungen. Herr Hermann gab den Paſtor ſehr würdevoll, wahrend
gleich A1y.O und hellem Himmel. Stellenweiſe wurde in der Umgebung Fräulein Gündel es verſtand, die Regine ſo glaubwürdig als
lezml Port beobachtet.
Der erſt kürzlich gegründete Eiſenbahnbeamten=Verein feierte
von A6l Geburtstag Sr. Königl. Hoheit des Großherzoas durch einen l um die Welt in 80 Tagenu in der bekannten glänzenden
Belanl lhemſamen Gang über den Ludwigsweg und die Papiermühle Ausſtattung wieder in das regelmäßige Repertoire unſeres Opern=
iednu
Ul den Frankenſtein. Hier wurde innerhalb der Buraruine von hauſes aufgenommen und fand die erſte Aufführung überaus bei=
Weidenhlörr S. ein Hoch auf Se. Königl. Hoheit den Großherzog aus= fällige Aufnahme bei wohlbeſetztem Hauſe.
d mit Ktaht. in welches die Verſammelten lebhaft einſtimmten und im


E natliſbrachte dort in der =Traube- noch zwei durch entſprechende ſachen erleichtert. Die Unterſuchung hat ergeben, daß Link lediglich
oben n.ſchu gs= und Deklamations=Vorträge belebte Stunden. worauf im Auftrage einer Wiener Firma Pretioſen zu verkaufen ſuchte.
hren ihim tnit dem letzten Zuge der Straßenbahn heimfuhr. Der junge Die auf die Ergreiſung des Diebes ausgeſetzte Belohnung von
W’Mad Endahnbeamten=Verein zählt jetzt ſchon etwa 70 Mitalieder; in 4000 M. iſt alſo noch verdienen. Der an dem Techniker
ſen unſ ſäle 14 Tage ſtattfindenden Vereinsverſammlungen werden des Elsner verübte Raubmord harrt immer noch der Aufklärung.

Eel. c4 i'ſ Urheilgen, 14. Sept. Heute Moͤrgen aegen 9 Uhr begeaneten
Kirüal Ailæücken ſetwa 200 Meter vom Ort). Der Burſche warf das bereits das bedeuteude Braunkohlenlager jenſeits des Mains er=
Preig " ſldchen auf einen Chauſſeeſteinhaufen, während die Frauen / worben hat. Dieſelbe wird trotz der ſeitherigen guten Rentabilität
Rzeidiener zur Stelle eilte. Unterdeſſen hatte aber ein die den günſtigen Transportverhältniſſen (Schiffahrt, Eiſenbahn) auf
Ll.
m Enſed Uerknecht von Ober Ramſtadt von weitem bemerkt. was voraing, günſtig gelegenen Etabliſſements zu Brühl bei Bonn, Halle a. d.
indem= hug vom Wagen und verfolate den alsbald fliehenden Burſchen Saale ꝛc. eine Briquettesfabrik hierſelbſt anlegen.
Radiah= udas Feld. wo er von dem Müllerknecht und anderen unterdeſſen
Rajir Ungekommenen Leuten gefangen, und von dem Volizeidiener direktor Schulz=Leitershofen überreichten geſtern im Namen der
er Burb llenz auf die hieſige Bürgermeiſterei gebracht wurde. Letztere hat Stadt Ihrer Könial. Hoheit der Prinzeſſin Sophie von Preußen,
dſahm hſofort nach Darmſtadt abführen laſſen.

d hiers.
von
Alin entſandt. Es wurden ausaeloſt reſp. beſtimmt 16 Arbeiter, Umgebung enthält.


ſolems Iill verſichert ſind.
beüis c4 Mainz, 15. Sept. Die urſprünalich auf den 1. Oktober feſt. Hoftheaters iſt, wie die Karlsr. 8tg. in ihrem amtlichen Teile


Amat WSeptember ſtatt und zwar, wie das Kreisbauamt Groß=Gerau Siemens u. Halske durch ſeinen aus Paris hierher gekommenen
bein . I n Bürgermeiſterei in Koſtheim mitgeteilt, ohne irgend welche Vertreter Herrn Wangemann einer Zahl von Männern der Wiſſen=

frlichkeit ſeitens der Reaierung.
Im Probeſaal des hieſigen Stadttheaters fand beute Mittag
mſeltene Feier ſtatt. Dieſelbe galt dem älteſten Mitalied der
üliſchen Kavelle, Herrn Haus. der heute an ſeinem 78. Geburts=
750 Jahre dem Mainzer Theaterorcheſter angehört. Das Feſt
1 hnd in einer herzlichen Ovation, welche dem Jubilar von ſeinen
llegen und dem Leiter der ſtädtiſchen Kapelle ſowie von Mit=
1 lhern der Theaterdeputation dargebracht wurde.
In dem jünaſt erwähnten Rechtsſtreit zwiſchen einem Mitalied
n hieſigen Bühne, Frau Norbert=Hagen und einem Spediteur.
mſich weigerte, der Sängerin eine Entſchädiaung für ihre bei
h durch Bienen zerſiörte Garderobe zu leiſten, hat ſich der
Adikeur nun doch zu Vergleichsverhandlungen herbeigelaſſen, nach
mer belehrt, daß ein gerichtlicher Austrag nicht zu ſeinen
4ſten endigen würde.
4. Aus Rheinheſſen, 15. Sept. Kommende Woche beainnt in
kinheſſen allgemein die Leſe der Vortugieſer Trauben. Dieſelben
Kallgemein vorzüglich entwickelt und verſpricht der Herbſt in
mttätiver wie in qualitativer Beziehung einen gleich befriedigen=
nAuzfall
.
Frankfurt, 14. Sept. Frau Dr. Clara Schumann, die zur
4 in Baͤden=Baden weilt, empfing geſtern, an ihrem 70. Geburts=
h
. vom Kaiſer die goldene Medaille für Kunſt und Wiſſenſchaft,
ſie Glückwunſch=Telegramme von der regierenden Kaiſerin und
Kaiſerin Friedrich. Die Großherzoain von Baden beehrte die
ſiſtlerin mit einem Handſchreiben. Von nah und fern kamen
haus zahlreiche Gratulationen und Blumenſpenden. Das Dr.
ſh'ſche Konſervatorium, an welchem Frau Schumann ſeit deſſen
Liehen als unvergleichliche Lehrerin wirkt, entſandte ſeinen Direktor.
ndie Meiſter n in wohlverdienter Weiſe zu ehren.
Gts. Frankfurt, 16. September.
(Schäuſpielhaus.) Die
Arette Die ſchöne Helenau von Offenbach aina am 18. d.
i ecſtmalig in Seene. Das Haus war faſt ausverkauft und wan
bregeſamtaufführung eine vortreffliche Fräulein König leiſtete in
nTttelrolle geſanglich wie darſtelleriſch ſehr befriedigendes. Herr
2 Achl war als Paris unübertrefflich; das komiſche Element fand

2549
Neue Briefmarken. Die neuen Marken, welche am 1. Oktober in Herrn Grün (Menelaus) und Herrn Hauch (Calchas) gute Ver=
Ausgabe gelangen, werden auch in den Farben Veränderungen tretung. Fräulein Fiſcher war ein lieblicher Oreſt und auch Chor
Am 14. d. wurde das Familiendrama Geſpenſteru von
Der Dienſtantritt des neuernannten Fabrikinſpektors Kraus 1 Ibſen hier gegeben und erzielte einen durchſchlagenden Erſolg. Das
Spannuna und tiefer Erariffenheit. Frau Ernſt (Helenel, Herr
Nach den metereologiſchen Beobachtungen des hieſigen Gr. Wallner (swald) Herr Jademack (Enaſtrand) boten muſterhafte
möglich darzuſtellen.
Allſeitigem Erſuchen entſprechend, wurde auch die Reiſe
Frankfurt, 14. September. Der vermeintliche Juwelendieb
Die ausgeſetzte Belohnung wurde von 300 auf 1000 M. erhöht.
Seligenſtadt a. M. Das hieſige auf einem äußerſt mächtigen
Cell m Frauen und ein Mädchen von Wixhauſen einem Handwerks= und ausgedehnten Braunkohlenlager bauende Berawerk iſt
ſlüichen auf der Frankfurter Landſtraße zwiſchen hier und den ſog. nunmehr in die Hände einer Gewerkſchaft übergegangen, welche auch
Arheilgen lifen und um Hilfe riefen, worauf ſofort ein jenes Werkes, bei der vorzüglichen Beſchaffenheit der Kohle und
Gtraße von Frankfurt mit ſeinem Wagen herkommender Grund der ausgezeichneten Erfahrungen der billig erworbenen und
Homburg, 13. September. Bürgermeiſter Schleußner und Kur=
der
hohen Braut Sr. Könial. Hoheit des Kronprinzen von Griechen=
ll
ndlichen Bezirkes wird am 15. d. M. eine Anzahl Arbeiter chiſchen Farben und dem ariechiſchen Wappen, ſowie dem deutſchen
Beſichtigung der Unfallverhütungs=Ausſtellüng nach Reichsadler geziert, welches Anſichten von Homburg und deſſen
Karlsruhe, 14. September. Die Ernennung des Reichstags=
abgeordneten
Dr. Albert Bürklin zum Intendanten des Großh.
Verlin, 14. Sept. Ediſon ließ geſtern im Hauſe der Firma
ſchaft, der Technik und der Preſſe die neueſte Verbeſſerung des
Phonographen zeigen und erläutern. Die überraſchenden Ver=
ſuche
erregten die Bewunderung der Anweſenden. Während der
Verſuche erſchien Ediſon ſelbſt in Begleitung des Geheimerats
Werner v. Siemens. Herr Wangemann lud die beiden welt=
berühmten
Forſcher ein, durch den Zauberphonographen ein Trio
zu hören, welches Mitalieder des Kaiſer Franz=Regiments eben
hineingeblaſen hatten. Die Wiedergabe war bis auf alle Klang=
färbungen
genaul und dem Original' entſprechend. Sie kann den
Mitteilungen der Herren züfolge etwa 10= bis 11000 Mal wieder=
holt
werden. Auch geſprochene Worte wurden bis auf die feinſten
Toneigentümlichkeiten feſtgehalten.
Wien, 14. September. Der heutigen Eröffnung des deut=
ſchen
Volkstheaters wohnte ein zahlreiches Publikum aus
den beſten Kreiſen, darunler auch Graf Taaffe mit Familie und
andere Mitglieder des Miniſteriums, ſowie Deputationen der Pro=
vinztheater
bei. Als die Ouvertüre in die Volkshymne ausklarg,
erhob ſich das Haus. Der Dichter des zur Aufführung gebrachten
Stückes: Ein Fleck auf der Ehrel (Anzengruber und die
Künſtler wurden im Verlauſe des Abends wiederholt durch lebhaf=
ten
Beifall ausgezeichnet.
Prag, 14. Sept. Auf dem hieſigen Staatsbahnhof brach
heute Feler aus, welches die Dachböden des Reſtaurationsgebäudes
und das zweite Stocwerk des letzteren zerſtörte. Nach 2 Stunden
war der Brand bewältigt.
London, 13. September. Sämtliche Streikkomites der Dock=
arbeiter
haben heute ihre Zuſtimmung zu dem Vorſchlage des
Kardinals Mannig gegeben, wonach die Erhöhung des Lohns auf
ſechs Vence am 4. November in Kraft treten ſoll. Die Direktoren
der Dockgeſellſchaften erklären ſich bereit, die Bedingungen anzu=
nehmen
, vorausgeſetzt, daß ſämtliche Arbeiter der Themſe=Docks
und =Quais die Arbeit am Montag wieder aufnehmen. Da die
Laſtträger die einzigen, die mit den Bedingungen nicht zufrieden
ſind, ſo erwartet man zuverſichtlich. daß der Streik am Montag
beendet ſein wird.

[ ][  ]

2.50
London, 14. September. Die Verſammlung der Lichter=
ſchiffbeſitzer
genehmigte heute nachmittag die von den Lichter=
ſchiffern
geſtern angenommene Reſolution, wonach dieſelben die
Löhnung von 6 Schilling für 12 Stunden Arbeit acceptieren.
Die anderen Fragen werden einem Schiedsgerichte unterbreitet.
London, 15. September. Etwa 50000 Dock= uud andere
Arbeiter begaben ſich heute Nachmittag in Prozeſſion nach
Hyde=Park. In einer Anſprache beglückwünſchte der Führer des
Streiks, Burns. die Arbeiter zu der Beendigung des Streiks, deſſen
günſtiger Ausgang das engliſche Publikum belehren würde, daß
die Duldſamkeit der Arbeiter ihre Grenzen habe. Er dankte in
warmen Worten dem Lordmayor und dem Kardinal Manning für
die Energie und Hingebung, die ſie an den Tag gelegt hätten, um
dieſe Vereinbarung herbeizuführen.
New=York, 14. September. Das Unwetter an der Küſle
von New=Yerſey dauert fort. Die Heftigkeit des Orkans hat jedoch
nachgelaſſen. Ein von Stettin kommendes Schiff aus Geeſtemünde
iſt bei Abſecom (ew Yerſey) geſcheitert; die Mannſchaft wurde
gerettet.
Eine heitere Epiſode trug ſich dieſer Tage in einer Frank=
furter
Strafkammer=Sitzung zu. Eine elegant gekleidete Dame
rauſchte in den Saal, um als Heugin vernommen zu werden. Sie
heißen?u fragte der Vorſitzende. Frau Haas.- Geborene?'
Goldſchmidt. Wie alt Lu Die Herren werden verzeihen, auf
dieſe Frage war ich nicht vorbereitet= Es thut mir leid, ent=
gegnete
der Vorſitzende, Sie bitten zu müſſen, die Frage zu beant=
worten
.- Nun denn, ich bin eine Frau von 16 bis 54 Jahren,
um mit Saphir zu reden. Darob große Heiterkeit im Saale und
am Gerichtstiſche. Damit können wir uns nicht zufrieden geben,
fahrt der Präſident lachend fort, alſo bitte, wie alt?- Wenn es
denn nicht anders geht, neununddreißig.- Schön, erwidert der
Präſident, protokollieren Sie alſor - zum Gerichtsſchreiber ge=
wendet
-dreiundneunzig.- Abermalige große Heiterkeit im Saale,
die mit der Verbeſſerung des Präſidenten, ſtatt 53 zu protokollieren
39, ihr Ende fand.
Großherzogliches Hoftheater.
Freitag. 13. September.
Der Königslieutenant.
E. M. Wenn ſich dieſes Gutzkow'ſche Luſtſpiel, obſchon es bereits
über 30 Jahre alt iſt, noch immer auf unſeren Repertoires erhält,
ſo verdankt es dies weniger ſeinem literariſchen Werte, als dem
Umſtande, daß die Titelrolle dem ſchauſpieleriſchen Virtuoſentume
eine heikle und intereſſante Auſgabe ſtellt. Denn wer möchte bei
aller Achtung vor dem Autor des Uriel Akoſta und dem des
8opf und Schwert leugnen, daß es ſich im Königslieutenant
um mehr oder minder geſchickt aneinander gereihte Epiſoden und
Anekdoten handelt, welchen das Zauberwort Göthe: die Weitze
geben ſoll? Von einem dramatiſchen Hauptintereſſe kann nicht die
Rede ſein. Und trüge das kleine altkluge Bürſchchen, welches in
dem Stück ſein Weſen treibt, nicht eben den Namen Göthe, ſchwer=
lich
würden wir dann ſeinen Reden und Beziehungen eine große
Teilnahme ſchenken. Die Prophezeihungen, welche zum Schluß
Thorane rückſichtlich der Bedeutung dieſes Knaben ausſpricht,
machen den ſchwachen Endruck wie alle Weisſagungen post eventum,
können aber ob ihrer Gefühlswärme und Formſchönheit anſprechen.
In Sätzen wie: Hier zu Frankfurt ſind viele Kaiſer gekrönt worden
mit zerbrechlichen Kronen, aber dieſer wird einſt eine Krone tragen,
die ewigen Glanz behält; ſtrömt das Dichterblut Gutzkows. Dieſes
giebt ſich vor allem auch bei der Konzeption der Titelrolle kund.
Man kann darüber ſtreiten, ob dieſe Figur im tiefſten Sinne des
Wortes wahr und möglich iſt, aber das darf man nicht verkennen,
daß aus dem Munde dieſes Mannes Worte kommen, die mehr als
bloßes Theaterfeuer ſind. Es gehört ein großes mimiſches Talent
dazu, um dieſe Geſtalt wirkſam und lebenswahr zu verkörpern.
Nur ein reifer, erfahrener Künſtler darf ſich an die Bearbeitung
des ſpröden Stoffs wagen, der dem Durchſchnittsſchauſpieler unüber=
windliche
Hinderniſſe in den Weg legt. An dem Umſtande, daß
Thorane's gebrochenes Deutſch der Hauptſache nach doch immer
ernſt berühren ſoll, ganz im Gegenſatz zu dem Radebrechen des
Sergeanten - werden die Meiſten ſcheitern. Ueber Humor muß
der Thoranedarſteller verfügen, aber über Humor im doppelten
Sinne des Worts. Friedrich Haaſe gilt allgemein als Muſter
eines Königslieutenants. Auch Sonntag iſt ein trefflicher Interpret
desſelben. Aber ſchließlich verlangt jede ſchauſpieleriſche Leiſtung
ihren eigenen Maßſtab und mit bloßem Vergleichen iſt ihr ſchlecht
gedient. Vieldeutig iſt die Rolle des Thorane keineswegs, und
über die Art der Auffaſſung werden die Künſtler auch kaum
auseinandergehen - nur in Bezug auf das Vermögen der
feinen künſtleriſchen Darſtellung. Herr Edward hat ſich
die Partie nicht nur äußerlich angeeignet, ſondern mit gewiſſen=
haftem
Fleiß recht eigentlich erarbeitet und zwar in der Weiſe,
daß uns die erhabene Ruhe und der ſchweigſame Schmerz, der
hochfliegende Geiſt und das theatraliſche Pathos des Grafen Thorane, g=

Nr. 181
der ein racenhafter Franzoſe iſt vom Scheitel bis zur Sohle,
zeugend nahe tritt. Die zweckbewußte Beſtimmtheit der Edwan,
Spielweiſe veranſchaulichte in der That voll und ganz die
Bedeutung des edlen Mannes. die in ſolch eigentümlichen Gt.
zu der unbeholfenen Ausdrucksweiſe ſteht. Das Publikum;
ſich von der Leiſtung ſympathiſch berührt und unterließ ell
bei jeder paſſenden Gelegenheit den Künſtler durch warmen
zu ehren. Auch die übrigen Darſteller trugen dazu bei, den
genußreich und anregend zu geſtalten. In erſter Linie möchUn
da den Mittler des Herrn Werner, die Gretel der Frau Fl.
und den Sergeanten des Herrn Sachs erwähnen. Alk,
brachten die in ihren Partien liegende draſtiſche Komik zur
Geltung. Frl. Ethel, die ſich in Maske und Haltung reci
teilhaft ausnahm, hätte ihrer Frau Rat vielleicht noch eine ul
Doſis Liebenswürdigkeit verleihen können. Den Rat Göthe, Phl
Herr Mickler gab, denken wir uns in Spiel und Gebärdene
geſetzter, würdevoller, nicht nach Art eines grauköpfigen Heiß hl.
Wenn wir von Frl. v. Felden (Göthe) behaupten, ſie hak
geſpielt, aber ſchlecht geſprochen, ſo wird das vielleicht
widerſpruchsvoll erſcheinen, und doch verhält es ſich ſo. Da=
treten
, das äußere Gebahren, Geſte und Miene ſtanden in Eäl
mit dem Geiſt der Rolle. Aber die ſeinen, klugen Bemerz
die der Dichter dem frühreifen Kinde in den Mund legt, kauc
der zum Teil undeutlichen, zum Teil überhaſteten Sprechwei
Dame nicht zu ihrem Recht. Frl. v. Felden muß namentll
Konverſationsſtück darauf achten, daß ſie längere Sätze zielben.
und mit beſſerer Atemeinteilung ſpricht. Das Ehepaar El.
war durch Frau Egli und Herrn Dalmonico entſpuc
vertreten.
Sonntag, 15. September.
Die Zauberflöte
Nur beiläufig kommt denen, welche ſich mit willigem 8 den muſikaliſchen Wundern im Reiche Saraſtros urh
ſternflammenden Königin überlaſſen, die Erinnerung an den träil
Anlaß der Entſiehung des berrlichen Werks, ebenſowenig als P0
ernſtlich daran denken konnte, daß man einſt den Text zur 8il
flöte; auf ſeinen ſymboliſch=ethiſchen Gehalt hin wie ein klal
Drama prüfen und erläutern würde. Der Vergleich mi
Parſifal; iſt. ſobald man ihn nach allen Seiten durchführerlth
doch nur ein geiſtreiches Spiel des Witzes. Warum denn ſchl*
die Worte höher wägen und tiefer denten wollen als es
Komponiſten ſelbſt in den Sinn kam? Müſſen wir as
Schöpfungen Wagners das Geheimnis der innigen Verbindun,
Wort und Ton bewundern, ſo iſt vielleicht gerade die ZaubeAl
ein Beiſpiel, an welchem ſich das intimſte Weſen der Muck
läutern, darthun läßt, daß die Welt der Töne da beginnt, l
Welt des Worts ein Ende hat. Die Muſik lüftet den Schleie
den Geheimniſſen des Herzens und der Seele, ſie zieht Verbous
an's Licht und löſt Rätſel, an die das Wort kaum taſten F=
Was liegt nicht alles in dem feingeſponnenen Satze: Auf W
ſehn! doch unendlich, tauſendmal mehr als ein in Worten
gedrücktes Lebewohl in dieſem Falle bezeichnen könnte. Und
gleichgiltig, ja geradezu nebenſächlich iſt der alberne Text ſü
Gefühls= und Empfindungsreichtum, welcher aus Taminost,
Pamina's Arien quillt. Es iſt uns nicht zu Mute, als hörter,
von Liebe ſingen, wir glauben vielmehr, wir ſchauten der
ſelbſt in's Herz, der edlen, geläuterten Liebe, welche mit=
Materie kaum noch zuſammenhängt.
der vornehme Geiſt und das warme Leben der Mozard=
Tonſchöpfung kim in der heutigen Vorſtellung im weſentlichen
Ausdruck. An Herrn Riechmann haben wir einen Sänger-
die
Partie des Saraſtro mit großem muſikaliſchen Verſtä)
gehandelt und auch an dieſem Abend mit der Wiedergab=
E.dur-Arie den wohlverdienten Dank der Hörer erntete
teinmann zollen wir Anerkennung für den geſchmackvollen,
gegliederten Vortrag, den ſie als Königin der Nacht ihren W
Arien angedeihen ließ, aber wir mußten uns doch geſtehen
erade für dieſe Partie Frau Mahr=Olbrich, die heute die z
bame ſang, entſchieden bedeutendere Mittel beſaß. Den ſiegre
Blanz der Stimme, wie er bei dieſer Künſilerin namentlich i.
zroßen Antrittsnummer zu Tage trat, vermißten wir diesmal=
ſtolze
Herrſchernatur des dämoniſchen Weibes kam ſomit
zur vollen Geltung. Frl. Dietz erfreute uns als Pamina
eine klare, friſche Stimme und ſeelenvollen Vortrag. Herr:

müller ſtand mit ſeinem Tamino ganz auf der Höhe ſeiner idol
Aufgabe. Von Herrn Leon können wir leider nicht behauzkt
daß er den naiv luſtigen Charakter des Papageno wirkſam
förperte. Es war eine recht froſtige Komik, die uns aus 1*
onſt ſo amüſanten Figur anblickte. Geſanglich reuſſierte ew
meiſten in dem Duett mit Papagena, in welchem er jedoch 8
Partnerin, Frl. Jungk, auch nicht ganz ebenbürtig war. Træ
geſtellt war es in der heutigen Aufführung um das Damen=
Genien=Trio. In erſterem wirkten Frl. Roth und Frau Miz
mit, letzteres wurde gehalten durch die gut geſchulten Stimmem
2Damen Finkelſtein, Ethel und Jungk.

Duck und Verlaa: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei. - Berantwortlich für die Redaktion: Carl Wittich.