Aoennenentsprels
Selſchrlich 1 Mar 50 Pf. E.
ngerlohn Auswurz werden von
Poſtämtern Beſtellungen a
rangenomman in 1 Mar bs B.
Wnaral ud. Poſtaufichlaz
152. Layrgand.
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuflrirtes Unterhaltungsblat.
Iuſerate
Gerden angenommen: nDarnſtadt
von der Expedition, Rhelnſtr. N. W.
mBeſſungen von Friedr. Bllßz
Echießhauzſtraße 14 ſowie auzwäd
Du allen Annonten=Eppeditionen.
Amtliches Organ
für die Behanutmachungen des Großh. Ereigamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
179.
Freitag den 13. September.
No9.
Amtliche Nachrichten des Großherzoglichen Kreisamts Darmſtadt.
Durchſchnitts=Marktpreiſe bei Militär=Liejerungen ſür Auguſt 1889: Hafer 15 Mt., Heu 6 Mt., Stroh 5 Mk.
100 Kilogramm.
B e k a n n t m a ch u n g.
Die Ackerbauſchule des landwirthſchaflichen Vereins für die Provinz Starkenburg zu Darmſtadt betreffend.
Das fünfundzwanzigſte Schuljahr der Ackerbauſchule zu Darmſtadt 1889190 beginnt Dienstag den 5. November
ſchließt Ende März.
Die neu auſgunehmenden Schüler treten der Regel nach in die untere Abtheilung ein, Ausnahmen von dieſer Regel
bei genügender naturwiſſenſchaftlicher Vorbildung in das Ermeſſen des Lehrerrathes geſtellt.
Die Schüler nehmen unter der Kontrolle des Vorſtehers der Schule Wohnung und Koſt in Privathäuſern. Die
Pen=
ufwerhällmiſſe ſind ſehr günſtig, indem bei überaus mäßigen Preiſen jeder Bedürfnißſchattirung auf das Beſte entſprochen
hden kann.
Das Schulgeld beträgt im Ganzen 75 Mk., für das erſte Winterhalbjahr 45 Mk., für das zweite 30 Ml. Dieſe
Be=
h ſind je beim Eintritt in die Anſtalt an die Kaſſe des landwirthſchaftlichen Vereins zu entrichten.
Neuanmeldungen ſind ſchriftlich oder mündlich ſpäteſtens bis zum 25. Oktober bei dem Vorſteher der Schule, Herrn
klnmel - Darmſtadt, Hügelſtraße Nr. 4 - oder bei Herrn Sekretär Petri — Paradeplatz Nr. 4 - anzubringen,
ſelbſt auch jede weitere Auskunft ertheilt wird.
Darmſtadt, den 4. September 1889.
Für den Aufſichtsrath:
Der Vorſitzende:
110469
Dr. Zeller, Großh. Regierungsrath.
Betreffend: Die Feldbereinigung in der Gemarkung Waſchenbach.
B e k a n n t m a ch u n g.
Auf Grund des Art. 19 des Geſetzes vom 28. September 1887 lade ich die betheiligten Grundbeſitzer ein, die Einträge
bEigenthums= und ſonſtigen Rechtsverhältniſſe in den öffentlichen Büchern, inſoweit dieſelben den beſtehenden Verhältniſſen
mehr entſprechen, innerhalb einer Friſt von 3 Monaten bei Großh. Amtsgericht Darmſtadt II berichtigen oder ergänzen
kaſen, damit die beſtehenden Rechts=Verhältniſſe beim Bereinigungs=Verfahren berückſichtigt werden können.
Dieſe Aufforderung ergeht:
1. an Diejenigen, welche Grundſtücke im Bereinigungs= vom 21. Februar 1852 vertragsmäßig gemachten
Eigenthums=
hrck erworben, aber ihren Eintrag im Grund= oder Flur= vorbehalts oder wegen einer bei der Veräußerung beigefügten
6, bezw. im Mutations=Verzeichniß noch nicht erwirkt haben, auflöſenden Bedingung, eines Endtermins oder einer
Zweck=
ndie Errichtung und Ingroſſation ihrer Erwerbtitel oder beſtimmung zu bilden haben, ohne dieſen Anſpruch durch den
ſeVerichtigung irriger Einträge zu erwirken;
Vermerk „ſtreitig- oder „beſchränkt: im Grundbuch geſichert zu
2. an Diejenigen, welche zwar im Grundbuche ſtehen, haben, ſowie an Diejenigen, welche unter Nachweis der
ge=
cch weil ſie ſchon vor Einführung des Geſetzes vom 21. Fe=" ſetzlichen Vorausſetzungen die Vermerkung ngehemmt= wollen
Ehr 1852 eingetragen waren, ohne Beifügung des Erwerb= eintragen laſſen;
3 6lz, um Letzteren nach Maßgabe des Artikel 28 des Ge=
4. an die Ober=Eigenthümer und Fideicommiß=Berechtigte,
P vom 21. Februar 1852 eintragen zu laſſen, indem ſonſt, welche ihre Heimfalls= und Succeſſions=Rechte nicht durch
Ein=
allſehen von dem Hinderniſſe bei der Feld=Bereinigung, dem= trag der Lehens=, Erb= oder Landſiedel=, Leih= oder Fidei=
Ulſt nur eine Beſcheinigung des Beſitzſtandes ſtatt einer commiß=Qualität eines Grundſtülcks im Grundbuch haben wahren
Jänthums=Urkunde ausgeſtellt werden wird;
laſſen, um ihre Rechte, ſoweit dies nach Artikel 37 und 38
3. an Diejenigen, welche an ein auf fremdem Namen im des Geſetzes vom 21. Februar 1852 noch zuläſſig iſt, im
Chnd buch eingetragenes Grundſtück einen Bindications= oder Grundbuch eintragen zu laſſen;
eh unter gewiſſen Umſtänden zu realiſirenden An= und
5. an Diejenigen, welche Pfand=Rechte, Eigenthums=Vor=
WAſalls=Anſpruch wegen eines vor Einführung des Geſetzes behalte, Revocations=Reſolutions=oder Nichtigkeits=Separations=
366
PACIEI
nach Vorschrift des Geh. Hofrath Prof. Dr. Marless in Bonn,
sind eine Specialität, welche seit 50 Jahren in der ganzen Welt Millionen Menschen bei
katarrhalischen Hals- und Brustbeschwerden, bei Husten, Heiserkeit ete. Linderung und Hülfe
gebracht haben.
Sie können bei Erkältungen Husten und Heiserkeit nicht warm genng empfohlen
werden, indem sie diese lästigen Unpässlichkeiten rasch lindern und einer Verschlimmerung
vorbengen. Vorräthig in allen Orton.
2502
Nr. 179.
Die Würtemberg. Hetallwaarenfabrih
Rheinſtraße 8.
empfiehlt die ſchwer verſilberten und vergoldeten Fabrikate in
Ge-
brauchs-, Luxus- und Kunst-Gegenständen jeder
Art, zu außerordentlich billigen Preiſen.
Gpocialität: Schmucmuaren, Spocialität.
[10822
in Gold, Silber, Corallen, Jet ꝛc.
An Beiträgen für die Nationalfeier am 2. September
ſind weiter eingegangen: Becker, Amtsrichter 2 M. Berchelmann, O=Poſt=Kom. 1 M.
R. Noack 1 M. Weil 1 M. v. H. 1.50 M. Bähr 1 M. Lautenſchläger 1 M. G. Jacobh
50 Pf. G. H. 1 M. W. 2 M. Fr. C. A. Schmidt 1 M. H. Gutkäſe 50 Pf. Oberlehrer
Hanſtein 1 M. K. Löſch, Lehrer 1 M. Hof. Oberlehrer 1 M. Richmann, Lehrer 50 Pf.
Weitz 50 Pf. Knell 50 Pf. Lanz 50 Pf. Ph. Weidmann 50 Pf. Henkel, O.=R. Rev. 1 M.
Rauch, O. R. Rev. 50 Pf. L. v. Heſſert 1 M. Waldecker 1 M. H. Eſchborn 1 M.
W. Eſchborn 50 Pf. Ph. Spamer 1 M. E. Harres 1 M. L. v. Willmann 1 M.
Eſſel=
born 1 M. J. Berth 1 M. Friedrich 50 Pf. Dahlem 1 M. Dr. Landmann 1 M. Karl
Rühl 1 M. Fr. Zinco 1 M. Lauteſchläger 50 Pf. Deiß 50 Pf. Schäfer 50 Pf. Rud.
Schäfer 1 M. Thierolf 1 M. Vollmar 50 Pf. Loewer 1 M. Dr. Pfeiffer. Geh. Ober=
Med.=Rat 2 M. Karl Hornmann 1 M. Kleinjuna 50 Pf. M. Schmidt 50 Pf. Gg. Zorn
50 Pf. N. M. 1 M. Dr. Heyer 1 M. Ritſert 50 Pf. Blümlein 50 Pf. Watzinger 1 M.
Haas 1 M. G. Schmitt 50 Pf. Dr. Meyer 1 M. M. Töpfer 50 Pf. A. Keil 50 Pf.
Gg. Hof 2 M. N. N. 50 Pf. Hemmerde 1 M. M. Fiſcher 50 Pf. Backes 1 M.
Kull=
mann 50 Pf. Carl Arnheiter 50 Pf. Wilh. Schulz 1 M. Jul. Schulz 1 M. H. Metz
2. M. Zaun 1 M. Fink 50 Pf. J. Katzenſtein 50 Pf. Ph. Orth 1 M. Viel 50 Pf.
V. Weitßzmüller 50 Pf. G. Bopp Wtw. 50 Pf. Geheimerat Frölich 1 M. Franz Knapp
1 M. B. Rummel 1 M. L. Lautz 50 Pf. v. Wedekind 1 M. Krichbaum Wtw. 50 Pf.
Rud. Arnheiter 1 M. Scriba Wtw. 50 Pf. Ph. Schmitt 1 M. Ungenannt 50 Pf.
Marie Reineck 1 M. C. Merz 1 M. Appel 50 Pf. G. Dieter, Gerichtsvollzieher 1 M.
Meyer 50 Pf. Seligmann 1 M. J. Sander 1 M. Hebermehl 50 Pf. Schlapp 30 Pf.
Freund 50 Pf. v. Willich 1 M. W. Metzger
M. Gg. Heyl 50 Pf. Demuth 1 M.
W. Möſer 1 M. F. Pfersdorff 50 Pf. B. M. Hachenburger 50 Pf. Dr. Kolb 1 M.
C. Hochſtätter 1 M. Hofmann 50 Pf. Schiemer 1 M. Carl Till1 M. C. Köhler, prakt.
Zahnarzt 1 M. Tenner 1 M. v. Knorr 2 M. Frau v. Heſſe 1 M. E. Ewald 50 Pf.
L. Kloß 20 Pf. H. Röhrich 1 M. E. L. Vietor 1 M. Zuſammen 98 M., hierzu die
bereits veröffentlichten 858 M. Summe o56 M.
Darmſtadt, 5. September 1889.
D e r R e ch n e r:
Meyer, Kanzlei=Inſpektor.
10831) Brave Mädchen erhalten
M
ſehr gute Stellen. Frank's Stellen=
10823) Ein gebildetes Fräulein blreau, Eliſabethenſtraße 9.
aus guter Familie, der franz. und engl. 10825) Eine reinliche Frau ſucht
Sprache mächtig, ſucht Stelle bei Kin=(Laufdienſt.
dern oder einer Dame. Offerten unter
B. R. 100 an die Exped. d. Bl.
10824) Ein anſtändiges braves, 10796) Ein braves Müdchen für den
Mädchen ſucht Stelle zu zwei bis drei Haushalt aufs Ziel geſucht. Zu erfragen
Perſonen. Näheres in der Exped. d. Bl. Schloßgaſſe 5 im Laden.
Alexanderſtraße 19.
4
1
4
10830) Ein 20jähriges beſſeres
Mädchen aus Hannover ſucht Stelle zu
Kindern oder als Stütze der Hausfrau.
Frank's Stellenb., Eliſabethenſtraße 9.
10626) 2 tüchtige Arbeiter u. ein
Lehrjunge ſofort geſucht.
Philipp Weidmann, Schuhmachermeiſter,
Wittmannſtraße Nr. 8.
Bravo reinliche Hädehs
und einige Jungon
werden geſucht.
Gebr. Wichberg.
Kapellplatz. 194
rII
A
Einon angohondon Commis
4 der Garn= und Kurzwaarenbranche
H ſucht
[10687
H. Hachenburger Söhn.
12uAuzm
10826) Karlsſtr. 61 für ein Laden
geſchäft ein Burſche im Alter v. 16
als Auslaufer geſucht. Eintritt ſofort.
Ich ſuche aushülfsweiſe für einü
Wochen einen ſtadtkundigen, zuverläſſigslh
jungen Mann als
Austräger.
10829)
Faul John.
früher C. Hoffmann's Buchhandlum
10827)
Ein Bauſchreiner ſofal.
geſucht. Philipp Schaub, Zimmermſ,
Dwei viertel 1. Rang Logenplätz
) bis zum 1. Januar geſucht. Näh
res in der Exped. d. Bl.
[1082
Ein halber Platz
(I. Nang=Loge, Nr. 14) abzugeben.-
Sandſtraße 24.
1100.
Woog, 12. September 1880.
Waſſerhöhe am Pegel 367 m.
Lufttemperatur 140 R.
Waſſerwärme Vorm. 8 Uhr 140 R.
Waagpolizeiwache.
iirreenere re.ree. e.
Graßherzogliches Hoftheater.
Freitag. 13. September.
8. Vorſtellung in d. 1. Abonnementsabteiluns
GBlaue Karten gültig.)
Neu einſtudiert:
Der Königslieutenant.
Luſtſpiel in 4 Akten von K. Gutzkow.
Graf Thorane
Herr Edward.
Althof, ſein Adjutant
Herr Hacker.
Rath Goethe
Herr Mickler.
Frau Rath Goethe
Frl. Ethel.
Wolfgang, ihr Sohn
Frl. v. Felden.
Mittler, penſion. Profeſſor Herr Werner.
Seekatz. Maler a. Darmſtadt Herr Dalmonico=
Frau Seekatz, ſ. Gemahlin Frau Egli.
Aleidor, e. franz. Schauſpieler Herr Göbel.
Belinde, e. fr. Schauſpielerin Frl. Wehn.
Hirth.
Herr Klotz.
Schütz,
Frankfurter Herr Leib.
Junker,
Herr Hartig.
Maler
Trautmann,
Herr Knispel.
Mack, Sergeant=Major
Herr Sachs.
Gretel, Dienſtmagd, im
Goetheſchen Hauſe
Frau Kläger.
Schauplatz: Frankfurt a. M. Heit: Während
des ſiebenjährigen Krieges.
Anfang 7 Uhr. Ende nach ¼10 Uhr.
Sonntag, 15. September.
9. Vorſtellung i. d. 1. Abonnementsabteilung
GBlaue Karten gültig.)
Die Zauberflöte.
Heroiſch=komiſche Oper in 4 Akten von Mozart=
Politiſche Reberſicht.
berz
biag von Heſſen als Inſpekteur. Der Kaiſer ſprengte beidemale gemacht worden.
udie Spitze des Regiments Nr. 53, deſſen Chef ſein Vater viele
Aollja des Gymnaſiums Paradetafel von 243 Gedecken ſtatt. zu tadelloſe Dienſtführung geſtiftet worden.
olllſhua die Fürſtlichkeiten, die Generalität, die fremdherrlichen Offiziere
lenbmahhlin der Kaiſer etwa folgendes: Er freue ſich, heute ſagen zu gekommen, angeblich um einen Freund zu beſuchen. Paſchitſch hatte
llüſihke das 7. Corps habe einen guten Klang. Die Söhne möchten am 11. eine Unterredung mit Stambuloff.
lätern, den Helden von Büppel und Mars la Tour, nacheifern
Sohn
ſhoi bare Treue. Dem Kaiſer geßöre jedes Opfer, jeder Gedanke, zu Unterſtützen.
Glutstropfen.
Phs Wiesmar wird berichtet, daß dort Vorbereitungen für
Wſuch des Kaiſers, der am 17. d. M. zum Manöver des 9.
Es erwartet wird, getroffen werden. Für den 3. Oktober hat
Muſcſer ſeine Teilnahme an den großherzoglichen Jagden bei
Ats Zugeſagt.
Lüſerin Auguſta empfing am 10. in Schlangenbad den Beſuch
ſai.ſerin Friedrich, welche mit den Prinzeſſinnen Victoria, Sophie
rmilhargarete dort eintraf und nach einem Aufenthalt von einigen
ſidm nach Wiesbaden fuhr. Die Prinzeſſin Sophie
verabſchie=
sirich von der Kaiſerin Auguſta aus Anlaß ihrer bevorſtehenden
Gäh lung.
der Großh. heſſiſche Geſandte am Berliner Hofe, Wirklicher
ſEmnerat Dr. Neidhardt Exz., iſt nach Berlin zurückgekehrt. Der
uhe Geſandte am griechiſchen Hofe, Le Maiſtre, hat die
Ge=
der Geſandtſchaft in Athen wieder aufgenommen.
8ie die K. 8tg.- mitteilt, würden der Jar und die Zarewna
delhuiſer Wilhelm beſtimmt nach Schluß der Manöver in Berlin
beiſiun.
iner Nachricht der „Nordd. Allg. Ztg.- aus Kiel zufolge trifft
bdekkkoßfürſt Thronfolger von Rußland mit der Pacht Zarewna
nildvie früher gemeldet am 11. ſondern am 12. daſelbſt ein. Die
Laung erfolgt an der Barbaroſſa=Brücke. Die im Hafen
liegen=
bider chiffe und die Befeſtigungswerke von Friedrichsort werden
beieErſcheinen die Standarte des Großfürſten grühen. Das
Offi=
iemths und eine Ehrenwache der 1. Mairoſendiviſion nehmen an
den Abaroſſa=Brücke Aufſtellung. im königlichen Schloſſe ſtellt da=
1. Ebataillon die Ehrenwache.
en Kriegervereinen iſt nach der „Kreuzzeitung= eine miniſterielle
Beſchung zugegangen, wonach ihnen nur dann geſtattet iſt,
ferner=
hins n den Kaiſerparaden teilzunehmen, wenn ſie entweder dem
eushen Kriegerbunde oder einem anderen ſich bewährt habenden
grüthen Verbande angehören
ſterreich. Augarn. Am 11. fand in Leitomiſchl ein Hofdiner
beilaſtaiſer ſtatt, zwelchem ſämtliche anweſende Erzherzöge, die
Müter Kalnoky und Taaffe, der Reichskriegsminiſter, die höheren
Mizkckommandanten und ſämtliche Militärättachés beiwohnten.
eße uſer toaſtete auf den Zaren, wobei die Kapelle die ruſſiſch=
Rdſdtalhymne anſtimmte.
12. fand in Leitomiſchl die Beeidigung des neuen
Statt=
halkh von Böhmen, Grafen Thun. durch den Kaiſer ſtatt.
m Landeshauptmann von Iſtrien iſt der Italiener
Campi=
tellhin ſeinem Stellvertreter dar Slawe Dokie ernannt worden.
ſanktreich. Ein Gerichtsvollzieher überreichte am 10. der
Miall=
Gernräfektuͤr die Kandidaturerklärungen Boulangers und Roche=
Ethel.
ſornd Die Präfektur wies dieſelben zurück.
Fl=
Aoen. Brüſſeler Mitteilungen beſtätigen, daß der
Schieds=
ldul'ſprothbaron Lambremont's bezüglich Lamus zu Gunſten der eng=
2air.
liſchlageſellſchaft ausgefallen ſei.
nederſande. Wie das „Journal Official' meldet, iſt der
Ge=
go nercalutenant Verſpyck beauftragt, gelegentlich der Begrüßung des
deubſin Kaiſers bei den Manövern demſelben im Namen des
Könkh das Großkreuz des Militär=Wilhelms=Ordens zu
über=
briwie.
ülh=
Alien. Der Herzog und die Herzogin von Genua ſind am
Fär II. Don Rom nach München abgereiſt.
2 Agenzia Stefani' erklärt die Meldung der Pariſer Zei
ung Natin'. Italien wolle Konſortialnoten ausgeben und
beab=
ßeb ſichtſtæ die Wiedereinführung des Zwangskurſes für vollſtändig
ſs unbek Andet.
3hland. Der Gegenbeſuch des Haren beim Kaiſer Wilhelm
bo ſindchhimmt nach Schluß der preußiſchen Herbſtmanöver, und
wan uͤr der Reiſe des Kaiſers Wilhelm nach Griechenland ſtatt.
die r4ſerin begleitet den Zaren nach Berlin.
8 man der „Polit. Correſp.; aus Petersburg meldet, hal
der=Kauf Antrag des Kriegsminiſters Wanowski die ſofortige
Nr. 179
2503
Vermehrung des Fahrparles auf den ſüdöſtlichen Bahnen ſowie auf
der Weichſelbahn angeordnet, um erforderlichenfalls militäriſchen
Deulſches Reich. Der Kaiſer nahm am 11. in Minden die Anforderungen entſprechen zu können. Der Finanzminiſter wurde
Waoe des 7. Armeekorps ab. Nach Abreiten der Front fand1 angewieſen, unverzüglich 2180000 Rubel flüſſige zu machen. Die
I Pfimaliger Vorbeimarſch der Truppen ſtatt, geführt vom Groß= betreffenden Beſtellungen ſind auch bereits bei ruſſiſchen Firmen
Bulgarien. Prinz Ferdinand hat dem vormaligen Fürſten von
r. geweſen und führte dasſelbe an ſeinen fürſtlichen Gäſten! Bulgarien, Prinzen Alexander von Battenberg, das Verdienſtkreuz
böe. Nach der Parade erfolgte eine kurze Kritik, bei welcher für zehnjährige Dienſtleiſtung in der Armee verliehen. Dieſe neue
hKaiſer ſeine Zufriedenheit äußerte. Nachmittags fand in der 1 Auszeichnung iſt vom Prinzen Ferdinand als Anerkennung für
Wie der „Volit. Korreſp.; aus Sofia gemeldet wird, iſt der
udz Stabsoffigziere des 7. Corps geladen waren. Während der Tafel Führer der ſerbiſchen radikalen Partei, Paſchitſch, am 10. dort an=
Herbien. Die ſerbiſche Regierung beſchloß, mit Rückſicht auf
Efiahalten, was dieſe erſtritten, und ſchloß mit einem dreimaligen den Notſtand in Montenegro, den montenegriniſchen Einwanderern
auf das Corps. Der kommandierende General v. Albedyll Aecker im Kreiſe Prokuplie unentaeltlich zu überlaſſen, auch eine
Et für die ehrenden Worte und gelobte namens des Corps un= ( beſchränkte Anzahl mit Geld zur Anſchaffung von Ackergerätſchaſten
Aus Gtadt und Land.
Darmſtadt, 13. September.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben am 12. Septbr.:
I. das Komthurkreuz I. Kl. des Verdienſtordens
Philipps des Großmütigen dem Präſidenten des
Mini=
ſteriums der Finanzen Wirklichen Geheimerat A. Weber und
dem Geheimen Staatsrat im Miniſterium des Innern und der
Juſtiz Dr. H. Knorr von Roſenroth:
II. das Komthurkreuz 2. Kl. des gedachten
Orden s dem Provinzialdirektor G. von Marquard zu
Darm=
ſtadt:
I1. das Ritterkreuz 1. Kl. des gedachten Ordens
dem vortragenden Rate in der Abteilung des Miniſteriums des
Innern und der Juſtiz für öffentliche Geſundheitspflege
Obermedi=
zinalrat Dr. K. Neidhardt, dem Geheimen Oberkonſiſtorialrat
A. Buchner, dem evangeliſchen Pfarrer Dr. K. Römheld in
Seeheim, dem Dekan und erſten Pfarrer zu Grünberg Gg.
Vull=
mann, dem evangeliſchen Pfarrer K. L. Frohnhäuſer zu
Mainz, dem katholiſchen Pfarrer zu Rockenberg und Geiſtlichen an
dem Landeszuchthauſe Marienſchloß A. J. Mees, dem Rabbiner
des Rabbinats Darmſtadt Dr. J. Landsberger. dem Direktor
der ſtädtiſchen höheren Töchterſchule zu Darmſtadt Dr. R.
Wul=
kow, dem Direktor der Blindenanſtalt in Friedberg J. P. Schäfer,
dem Oberlandesgerichtsrat A. Lippold, dem
Oberlandesgerichts=
rat J. Heß. dem Erſten Staatsanwalt bei dem Landgericht der
Provinz Oberheſſen L. Jöckel, dem Landgerichtsrat Th. Schulz
zu Darmſtadt, dem Landgerichtsrat G. Hofmann in Gießen dem
Landgerichtsrat K. Bockenheimer in Mainz und dem
Ober=
amtsrichter E. Bogen in Michelſtadt;
IV. das Ritterkreuz 2. Kl. des gedachten Ordens
dem Kreisſchulinſpektor J. Krämer in Bingen und dem
Gerichts=
ſchreiber bei dem Amtsgericht Hungen Gg. Klös;
V. das ſilberne Kreuzdes gedachten Ordensdem
Vorſteher der Präparandenanſtalt in Lindenfels Gg. Blanck, dem
Lehrer J. Hüfner zu Rodheim, Kreis Friedberg, dem Lehrer
Gg. Sieben zu Bingen, dem Gerichtsvollzieher Gg. Clauter
zu Worms, und dem Kanzleidiener bei dem Oberlandesgericht Fr.
Deiß
V1. das allgemeine Ehrenzeichen mit der
In=
ſchriftfürlangjährige treue Dienſte dem Kreisdiener
H. Danz zu Erbach, dem Gemeinde= und Kirchenrechner H.
Seu=
ling zu Alten=Buſeck, dem Amtsgerichtsdiener A. Nees zu
Zwingenberg und dem Gefangenwärter J. H. Vollbracht zu
Ortenberg;
VII. das Allgemeine Ehrenzeichen mit der
Auf=
ſchrift: Für Verdienſte' dem Maſchinenſchloſſer und
Mon=
teur in der Maſchinenfabrik von Wilhelm Ferdinand Heim zu
Offenbach A. Siegel - verliehen.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben dem
General=
major von der Armee von Kayſer, bisher Kommandeur des
Feld Art.=Regts. Nr. 25, das Komthurkreuz 2. Kl. des
Verdienſt=
ordens Philipps des Großmütigen verliehen.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben verliehen:
1) das Komthurkreuz 2. Kl. des Verdienſtordens
Philipps des Großmütigen: dem Oberſt z. D. Gerlach.
Präſident des Landes=Verbandes der Heſſiſchen Kriegervereine;
2 das Ritterkreuz 1. Kl. desſelben Ordens mit
der Krone: dem Major z. D. von Hombergk zu Vach,
Kommandeur des Landwehrbezirks 1 Darmſtadt;
3 das Ritterkreuz 1. Kl. desſelben Ordens: dem
Major von Verbandt vom großen Generalſtabe und
komman=
diert zum Stabe der 3. Acmee=Inſpektion, dem Hauptmann Schüler
vom 2. Rheiniſchen Feld=Art.=Regt. Nr. 23, Adjutant der 25.
Divi=
ſion, den Hauptleuten Stubenrauch vom 1. Inf.=Regt. Nr. 115,
2504
Nr.
Hiepe vom 2. Inf.=Regt. Nr. 116, B i ckel, la suite des 3. Inf.=
Regts. Nr. 117. von Kummer von demſelben Regt., Seotti,
vom 4. Inf.=Regt. Nr. 118, dem Rittmeiſter von Poſen vom 1.
Drag.=Regt. Nr. 23, den Hauptleuten Mertens vom Feld.=Art.=
Regt. Nr. 25, Werner, la suite des Inf.=Regts. Nr. 138,
Ad=
jutant der 50. Infanterie=Brigade der Landwehr=Infanterie 1.
Auf=
gebots Friedrichs, Kontroll=Offizier vom Landwehrbezirk 1
Darm=
ſtadt, der Landwehr=Infanterie 1. Aufgebots Cellarius,
Kon=
troll=Offizier vom Landwehrbezirk Gießen
4) das Ritterkreuz 2. Kl. desſelben Ordens: den
Vremier=Lieutenants Freiherr von Rotsmann vom 1. Inf.=
Regt. Nr. 115, Müller und Bezirks=Adjutanten Lindpainter
vom 2. Inf.=Reg. Nr. 116. Wagner und Kleinſchmit vom
3. Inf.=Regt. Nr. 117. Harſeim vom 4. Inf.=Regt. Nr. 118.
Gergonne vom 1. Drag.=Regt. Nr. 23. Freiherr von StarckII.
vom 2. Drag.=Regt. Nr. 24, Kleinſchmit vom Feld=Art.=Reg.
Nr. 25, den Zahlmeiſtern Franke vom 4. Inf=Regt. Nr. 118,
Wiegmann von der Train=Kompagnie;
5) das ſilberne Kreuz desſelben Ordens: den
Garde=Unteroffizieren Sperb und Gümblein von der Garde=
Unteroffiziers=Kompagnie, den Feldwebeln Grünewald und
Bahlmeiſter=Aſpirant Griesheimer vom 1. Inf.=Reat. Nr. 115.
Wenzel vom 2. Inf.=Regt. Nr. 116, Eckel und den Sergeanten
Salomon vom 3. Inf.=Regt. Nr. 117,. Becker, Regts.=
Schuh=
macher und van Baſthuiſen, Oberfahnenſchmied. vom 1. Drag=
Regt. Nr. 23, dem Vicewachtmeiſter Traue und Regiments:
Büchſenmacher Stiepel vom 2. Drag.=Regt. Nr. 24, dem Vice=
Wachtmeiſter Bohlen und Oberfeuerwerker Amborn vom
Feld=Art.=Regiment Nr. 25. dem Wachtmeiſter und Zahlmeiſter=
Aſpirant Finck von der Train=Kompaͤanie. dem Bezirks Feldwebel
Wettlaufer vom Landwehr=Bezirk 11 Darmſtadt.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben dem
Reichsbevoll=
mächtigten für Hölle und Steuern, Geh. Oberfinanzrat K. Müller,
zu Hannover das Komthurkreuz 2. Kl. des Verdienſtordens Philipps
des Großmütigen, - dem juriſtiſchen Mitglied und vortragenden
Rat in den Abteilungen des Miniſteriums der Finanzen,
Ober=
ſinanzrat G. Krug, dem Oberförſter, Forſtinſvektor J. Königer
zu Büdingen, dem Steuerkommiſſär, Steuerrat J. Bittel zu Mainz
das Ritterkreuz 1. Kl. dieſes Ordens, - den Diſtriktseinnehmern,
Rendant M. Moter zu Darmſtadt und Rendant P. Walter zu
Gießen das Ritterkreuz 2. Kl. dieſes Ordens,
- dem
Stations=
vorſteher bei den Oberheſiſchen Eiſenbahnen K. Winzler zu Fulda
das ſilberne Kreuz dieſes Ordens. - dem Forſtwart, Förſter
V. Klöpper auf dem Forſthaus Glaubzahl, den Steueraufſehern
G. Reitz zu Wimpfen und L. Fink zu Gießen, dem Ha
piſteuer=
amtsdiener H. Engel zu Mainz, dem Kanzleidiener bei der Direktion
der Main=Neckar=Eiſenbahn A. Götz, dem Lokomotivführer bei der
Main=Neckar=Eiſenbahn L. Blöcher, dem Schaffner bei dieſer Bahn
G. A. Köppler, dem Wagenwärter bei dieſer Bahn G. Fritz,
dem Weichenwärter bei dieſer Bahn J. Stroh, dem
Lokomotiv=
ührer bei den Oberheſſiſchen Eiſenbahnen G. Frutig und dem
Weichenwärter bei dieſen Bahnen P. Giar das allgemeine
Ehren=
zeichen mit der Inſchrift: „Für treue Dienſte; - verliehen.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben dem
Bahnhofs=
verwalter bei der Heſſiſchen Ludwigs=Eiſenbahn H. W. Heimburg
zu Mainz das ſilberne Kreuz des Verdienſtordens Philipps des
Großmütigen, - dem Lokomottpführer bei dieſer Bahn K. Adam,
dem Zugführer bei dieſer Bahn K. Schumann und dem
Bahn=
wärter bei dieſer Bahn K. Müller das allgemeine Ehrenzeichen
mit der Inſchrift: „Für treue Dienſte; - verliehen.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben am 12. September
den Forſtmeiſter des Forſtamtes Darmſtadt F. Muhl zum
Vor=
ſtande des HofJagd=Amtes mit dem Dienſttitel =Jägermeiſter:
rnannt.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben dem ordentlichen
Profeſſor in der philoſophiſchen Fakultät der Landes=Univerſität
Dr. W. Oncken und dem ordentlichen Profeſſor an der techniſchen
Hochſchule zu Darmſtadt Dr. A. Nell den Charakter als„Geheimer
Hofrat, — dem Vorſitzenden des Vorſtandes der Anwaltskammer,
Rechtsanwalt Juſtizrat Ph. Vetri zu Mainz den Charakter als
Geheimer Juſtizrat=,
dem Hüttenbeſitzer H. Buderus zu
Hirzenhain, lebenslängliches Mitglied der Erſten Kammer der
Stände, dem Kommerzienrat L. Reuleaux in Mainz und dem
Kommerzienrat F. Weintraud in Offenbach den Charakter als
„Geheimer Kommerzienrat; - dem Muſeums=Inſpektor L.
Hof=
mann zu Darmſtadt und dem Gymnaſiallehrer F. Soldan zu
Worms den Charakter als „
Profeſſor=
dem Kreisarzt des
Kreisgeſundheitsamts Dr. J. Jhrig und dem Kreisarzt des
Kreis=
geſundheitsamts Darmſtadt Dr. K. Spamer den Charakter als
„Medizinalrat, — dem Oberrechnungsreviſor bei der 1. Abteilung
der Juſtiſikatur der Oberrechnungskammer P. J. Gölz den Cha=l
rakter als=Rechnungsrat', — dem Landwirtſchaftslehrer K. Stimme
zu Darmſtadt den Charakter als „Landwirtſchafts=Inſpektor”
dem Hausverwalter und Rechner an der Landes=Irrenanſtalt Ph.
Schaum den Charakter als „Rendant”, — dem Kanzleidiener vei
der Ober=Rechnungskammer und Hausbeſchließer A. Götz den
179
Charakter als „Hausverwalter; — dem Gefangenaufſeher A.
Blh=
zu Offenbach den Titel eines „Oberaufſehers bei dem Haftlokan
Offenbach; — verliehen.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben dem Hauptſtis
kaſſierer, Finanzrat St. Lindeck den Charakter als Geheier
Finanzrat, - den Oberförſtern K. Winheim zu Michelk
W. Block zu Gießen und W. Glrünewald zu Lampertheim in
Charakter als Forſtinſpektor, - den Steuerkommiſſären G. Lauf
ſchläger zu Oſthofen, L. Kritzler zu Michelſtadt und H. Kre;
zu Offenbach den Charakter als Steuerrat,
dem Miniſterb
reviſor bei der Buchhaltung des Miniſteriums der Finarn
W. Draudt und dem Buchhalter bei der Hauptſtaatskaſſe
Bonhard den Charakter als Rechnungsrat, - den
Diſtrikt=
nehmern M. Brunner zu Mainz und J. Seitz zu Zwingerkg
den Charakter als Rendant, - den Forſtwarten Ph. Vinſonu
Rohrbach und N. Wolf zu Rainrod den Charakter als
Förſter=
verliehen.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben am 9. Septel.
den Gerichtsvollzieher Frdr. Spira in Herbſtein auf ſein
Ae=
uchen ſeines Dienſtes mit Wirkung vom 14. September l. J
entlaſſen.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben dem Hofkam
rat Fr. Neßling die Krone zum Ritterkreuz 2. Kl. des Verd i,
ordens Whilipps des Großmütigen mit Schwertern verliehen.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog kamen am 10. vork
tags 9 Uhr in Minden an, wo Allerhöchſtdieſelben an dem Bi
hof durch den Kommandanten Generalmajor Krache empfah
wurden, ſtiegen in der Villa v. Bülow ab, begaben ſich abends:
6½ Uhr zum Empfange Sr. Majeſtät des Kaiſers an den Bahn
und erſtatteten dort als Inſpekteur der 3. Armee=Inſpektionb
Majeſtät mündlichen Rapport. Um 8 Uhr abends folaten
Königl. Hoheit der Kaiſerl. Einladung zur Familientafel in
Villa Leonhardi, der Reſidenz des Kaiſers. und wohnten dann
der Huldigung der Bürgerſchaft auf dem Exerzierplatze in der N
der Villa bei.
D. 8t.
Wie der „D. 8tg. aus Minden gemeldet wird,
beab=
tigte Se. Königl. Hoheit der Großherzog am 12. d. dem Cof
Manöver in der Nähe von Minden beizuwohnen. Nach demſeh.
fand um 4 Uhr Tafel ſtatt und ſpäter erfolgte die Abreiſe
Hannover, wo großer Empfang vorgeſehen iſt. Am 13. iſt g7
Parade des L. Armeecorps, um 5 Uhr große Parade=Tafel
abends Feſtvorſtellung im königl. Hoftheater.
Zur Feier des Geburtstags Sr. Königl. Hoheit des Gof
herzogs hatten geſtern die öffentlichen ſowie zahlreiche Privah.
bäude Flaggenſchmuck angelegl. Um 2 Uhr fand in der Vereinie.
Geſellſchaft ein Feſteſſen ſtatt, an dem die Spitzen der Behörr
zahlreiche Beamte und Bürger der Stadt, wohl über 100
Her=
teilnahmen. Se. Excellenz Herr Staatsminiſter Finger brachte
Toaſt auf Se. Königl. Hoheit den Großherzog aus; das die P.
ſchließende Hoch fand die lebhafteſte Aufnahme. Den Wortlaut
Rede werden wir in nächſter Nummer nachtragen. In den Sche
fanden der Feier des Tages entſprechende Feſtlichkeiten ſtatt.
Das Großh. Regierungsblatt Nr. 18 enthält: Geſetz, die
änderung des Geſetzes vom 23. April 1875 über den
Mißbrcu=
der geiſtlichen Amtsgewalt betreffend.
Stadtverordnetenverſammluug. (Schluß.) Ueber die Beſchaff
der Mittel für den neuen Gasbehälter referierte namens der Finc
kommiſſion Herr Wolfskehl. Er empfahl einen Betrag
135000 M. durch Kredit bei der Sparkaſſe zu beſchaffen und k
verbleibenden Reſt der Baukoſten aus anderweit paraten Mital
zu decken. Hiermit iſt die Verſammlung einverſtanden. Zwiſcel
dem Gaswerk und dem neuen Gasbehälter iſt eine telephonih
Verbindung vermittelſt Anſchluſſes an die Stadtfernſprecheinr 1
tung geplant. Die bezüglichen Vorſchläge der Kommiſſion were
genehmigt. Auch gegen die Erwerbung von Gelände für den F
veg nach Traiſa zwiſchen den beiden Waldparzellen ſüdöſtlich r
Schießhauſes findet man nichts zu erinnern, ebenſo nicht zu
lufſtellung der Vorlagen der Stadtkaſſe am Ende des Rechnuwh.
jahres 1888089. Dieſelben ſetzen ſich zum großen Teil aus Vorla
für Entwäſſerungen ꝛc. zuſammen. In dem ehemaligen Beſſunk
Bauplan war eine Querſtraße nach der Orangerie=Allee projektät
worden, welche nach einem jetzt gemachten Vorſchlage kaſſiert wt,
den ſollte. Nach längerer Debatte, in welcher gegen dieſen Ver.
ſchlag von mehreren Seiten lebhafter Widerſpruch erhoben wor !
war, verwies man die Angelegenheit nochmals zurück an die Kon
niſſion. Für die Erbauung eines Schuppens, den man urſprü;
lich in Holz im Garten des Hoſpitals aufführen wollte, der n1
mehr als zweiſtöckiger Backſteinbau zur Ausführung gelangt, vr.
langte man einen Kredit von 2500 Mark. Die Hochbau= 1.
Hoſpital=Kommiſſion empfehlen die Bewilligung der Anforderl.*
welche ohne Widerſpruch erfolgte. Vor einigen Wochen iſt
d=
bauunternehmer Peter Wagner die Herſtellung eines
Schienen-
leiſes von der Main=Neckar=Bahn nach dem Bauplatz der ner uk
Kavalleriekaſerne konzeſſioniert worden. Für den Betrieb auf deae
Geleiſe hatte man zur Sicherung des Publikums in der
Anla=
die Anbringung von Schlagbäumen ausbedungen, die ſich indeſ
= undurchführbar oder wenigſtens höchſt beläſtigend erwieſen
A. Elhaen. Es iſt nunmehr eine Polizeiverordnung für den Betrieb:
villunlthuægelegt, welche unter anderen Beſtimmungen eine Geſchwindigkeit:
vis zu 15 Kilom. pro Stunde auf dem Exerzierplatz zuläßt und
Haupſtias yar Gebrauch einer Schelle während des Paſſierens eines Material=
5 Gehär Jugges vorſchreibt. Herr Schödler bezeichnete dieſe Beſtimmungen
Michla, uus zuweitgehend und überflüſſig, indeß wird die Verordnung in
erthen. 4 daxr vorgelegten Faſſung gutgeheißen. Nachdem man in öffentlicher
G. Lanto S.tzung noch mehrere Baugeſuche erledigt, namentlich ein ſolches
H. Kr.ci h.
- die Frankfurterſtraße genehmigt, ein ſolches für die Schloß=
Mnx, zurtenſtraße abgelehnt hatte, tagte man in geheimer Sitzung weiter,
ſer Furgdaren Tagesordnung meiſt Gegenſtände perſönlicher Natur aufwies.
gatslaſſe
- Die Darmſtädter Volksbauk hatte auf Mittwoch Abend eine
Allnlgrhuß erordentliche Generalverſammlung in den Ritjert'ſchen
Zwingebysnal einberufen, auf deren Tagesordnung Abänderung der
Vinſoi Vömtuten nach den Beſtimmungen des neuen Genoſſenſchaftsgeſetzes
16 Fint- yonn 1. Mai 1889, insbeſondere auch Annahme des Zuſatzes „mit
Amd eſchränkter Haftpflicht= zur Firma ſtand. Der Vorſitzende des
Eentnnlu ſichtsrates, Herr Direktor Weitzel, mußte bei Beginn der
Ver=
ſein Myadlungen konſtatieren, daß das zu Statutenveränderungen
er=
merliche Dritteil ſämtlicher Mitglieder gegen alles Erwarten
x l. J
Nr. 178
2505
ict erſchienen ſei; gleichwohl wolle man in eine Beſprechung der
Holiam ay esordnung eintreten. Herr Direktor Bernhardt erachtete es
eben=
es Anylls für angezeigt, heute die durch das neue Genoſſenſchaftsgeſetz
rliehn nffarderlich gewordenen Statutenänderungen durchzuſprechen, zumal
mhnffcrungsgemäß die zweite, demnächſt einzuberufende Generalver=
„ MAahrnlung, die unter allen Umſtänden beſchlußfähig iſt, noch weniger
n ſhreich beſucht ſein wird. Redner verbreitete ſich ſodann in
ein=
h hmder Weiſe über die Geſchichte des Genoſſenſchaftsweſens und die
Weſchichte des Entſtehens des neuen Genoſſenſchaftsgeſetzes vom
Mai1889. Das neue Geſetz enthält unzweifelhaft eine Reihe
Ver=
ſiarungen, vieles was die Genoſſenſchaften erſtrebten, iſt hinein
ge=
mien, freilich auch wieder vieles, was die Genoſſenſchaften nicht
llren. Vorteile wie Nachteile des neuen Geſetzes wurden
ausführ=
erläutert und gelangte Redner abermals zu dem Schluß, daß die
rheſſerungen, welche das neue Geſetz enthält, allerdings
über=
gend ſeien. Nachdem noch angeführt worden, daß der Zuſatz
Firma ymit unbeſchränkter Haftpflicht; keinerlei Veränderung
gn über den dermaligen Verhältniſſen involviere, wurde zur
sluſſion übergegangen, an welcher ſich die Herren Rechtsanwalt
mann, Rendant Henſing, Landtagsabgeordneter Dr. Schroeder
A. beteiligten. Allſeitig wurde den Ausführungen des Herrn
kentor Bernhardt zugeſtimmt und allgemein anerkannt, daß
7dem vorliegenden, vom Aufſichtsral und Vorſtand bearbeiteten
hlatenentwurf volles Vertrauen entgegenbringe. Hieran ſchloß
von einem
de Durchberatung des Statutenentwurfs, welcher
hum Zuſatz abgeſehen - völlig unvecändert einſtimmige
An=
næ ſand. — Einer Mittwoch, den 25. September, abzuhaltenden
ilen Hauptverſammlung, in welcher gleichzeitig Herr
Schloſſer=
ſtiw Köhler über den kürzlich in Königsberg abgehaltenen
Ge=
erſchaftstag Bericht erſtatten wird, liegt es ob, über Annahme
neuen Statuts endgiltig zu beſchließen.
(T. A.)
Die Kapelle Hilge wird nächſten Sonntag beim Wettfahren
ſem Marienplatz konzertieren und vorher den Corſo anführen.
ie Reſtauration am Platz iſt der Brauerei Hildebrand über
en. Für genügende Sitzplätze iſt Sorge getragen. Die
Kunſt=
lerin wird ihre Produktionen auf dem Zweirad dem Publikum
er ganzen Bahn zeigen. — Im Intereſſe der Paſſanten der
dem Marienplatz liegenden Straßen teilen wir mit, daß gelegent
s Wettfahrens der Marienplatz vom Großh. Jagdtuch
um=
nt ſein wird, und das Berühren desſelben bei Straſe verboten
Zur Bewachung werden verſchiedene Polizei=Poſten
aufge=
ſEin.
Dem „F. J. zufolge weilt der ſozialdemokratiſche
Reichs=
lgeordnete Sabor zur Zeit in unſerer Stadt. Wie es heißt,
derſelbe längeren Aufenthalt hieſelbſt nehmen, um, fern von
rgitatoriſchen Geſchäften, ſeine geſchwächte Geſundheit wieder
ieellen.
Mainz, 10. September. Der Mainkanal bis Frankfurt
ſoll angeſichts der beträchtlichen Verkehrsſteigerung erweitert
ten, damit ganze Schleppzüge ohne Trennung zur
Durchſchleu=
ſommen und auch die tiefgehenden Schleppkähne ohne
Um=
bis Frankfurt a. M. befördert werden können. Zu dieſem
Lhen Zwecke werden die ſämtlichen Schleuſenkammern durch
zweiter Unterhäuſer auf eine nutzbare Länge von je 225
( verlängert, ſo daß dieſelben ſechs große Kähne, drei
hinter=
wei nebeneinander, zur gleichzeitigen Durchſchleuſung
auf=
en können. Um dieſe großen Schleuſenkammern raſch zu füllen
uſeeren, wird an jeder derſelben ein neuer „Umlauf= angelegt.
ollige rechnungen ergaben, daß der Main mehr als die dreifache
Uſiermmenge zubringt, als in der betreffenden Zeit für die Füllung
dſchkarnmern verbraucht wird, ſo daß alſo die geplante Erweite=
(hder letzteren eine bedenkliche Senkung des Waſſerſpiegels für
ür gleicher Zeit in den „Haltungen verkehrenden Schiffe nicht
h.
ſuhren wird. Die künftigen Schleuſenthore werden in Eiſen,
nüwée bisher in Eichenholz, ausgeführt. Die Fahrtiefe im Canal
wThverall von 2 Meter auf 250 Meter gebracht. Die heſiſche
Regierung hat für ihr Gebiet die Ausführung dieſer Arbeiten
nun=
mehr baupolizeilich genehmigt, ſo daß mit dem Arbeitsbetrieb in
aller Kürze begonnen werden wird. Als Bauſumme ſind rund 2
Millionen Mark, als Bauzeit 1½ Jahr in Ausſicht genommen.
4. Mainz, 11. September. Die geſtern erfolgte Feſtnahme eines
Falſchmünzers hat zu der Ermittelung geführt, daß ſich hier eine
ganze Bande zur Fabrikation von falſchem Gelde
zu=
ſammengefunden hat. Die bei den einzelnen Mitgliedern der
ſauberen Geſellſchaft vorgenommene Hausſuchung hat erſchöpfendes
Belaſtungsmaterial zu Tag gefördert. Die Fälſcher und
Veraus=
gaber ſind lauter bereits beſtrafte Perſönlichkeiten.
J. Aus Rheinheſſen, 11. September. Die Leſe des
Früh=
buraunders iſt jetzt in ganz Rheinheſſen beendigt. Bezüglich
des Quantums iſt der Ausfall des Herbſtes des Frühburgunders
in der diesſeitigen Provinz ſehr unterſchiedlich. In den bekannten
Gemarkungen Gau=Algesheim, Büdesheim, Freiweinheim iſt das
Quantum gegen die vorhergegangenen Jahre bedeutend geringer,
wogegen in Gundersheim, Heidesheim, Inaelheim durchſchnittlich
ein Drittel mehr als im vergangenen Herbſt geerntet wurde. In
Betreff der Qualität iſt man allgemein ſehr befriedigt und läßt
ſtellenweis die Güte gar nichts zu wünſchen übrig. Ein großer
Teil des Herbſtes iſt bereits verkauft und zwar meiſtens an
Schaum=
weinfabriken. Der erzielte Preis erſetzt durchweg das geringe
Quantum. Infolge der günſtigen Witterung kann mit der Leſe
der Vortugieſertrauben jetzt auch ſchon begonnen werden.
Offenbach, 10. September. Neuerdings treibt ſich ein
ge=
riebener Schwindler in der Umgegend umher, der es auf
die Fuhrunternehmer abgeſehen hat. Verſelbe ſchreibt von
Frank=
furt und auch von anderen Städten Korreſpondenzkarten an
Möbel=
transportgeſchäfte, in welchen er unter der falſchen Vorſpiegelung
ankündigt, ein Stabsarzt Dr. Walther von Magdeburg würde mit
zwei Waggons Möbel eintreffen, eine mit dem Auspacken
beauf=
tragte Perſon ſei auch bereits unterwegs und würde ſich behufs
Regelung der notwendigen Geſchäfte demnächſt melden. Einige
Tage ſpäter erſcheint ſodann bei den betreffenden Fuhrunternehmern
ein Mann, der ſich Fege und auch Frege nannte und ſich als der
Beauftragte des Stabsarztes Dr. Walther vorſtellte, wobei er Be
zug auf die bereits eingelaufene Korreſpondenzkarte nahm. Be
dieſer Gelegenheit klagte derſelbe. daß er ſein ganzes Reiſegel
verbraucht habe und wußte die Fuhrunternehmer zur Herausgab
von nicht unbedeutenden Beträgen unter dem Vorgeben zu bewegen
bei Eintreffen des Dr. Walther werde die Summe zurückbezahlt
Wie ſich der „Offenbacher Zeitung' zufolge herausſtellte, ſind die
betreffenden Möbeltransporteure einem Schwindler in die Hände
gefallen, der nunmehr ſteckbrieflich verfolgt wird. Der Gauner hat
Betrügereien in Darmſtadt, Mainz und Offenbach verübt.
Straßburg i. E., 11. September. Der hier tagende 20.
deut=
ſche Juriſtentag wurde bei der Eröffnung der Sitzung vom
Statthalter Fürſten Hohenlohe mit einer Anſprache begrüßt, in
welcher er auf die Bedeutung eines einheitlichen Rechts als des
feſteſten Kittes der Staaten hinwies und mit dem Wunſche, daß
der Juriſtentag den beſten Erfolg haben möge, ſchloß. Der
Statt=
halter, welcher durch Ruf zum Ehrenpräſidenten gewählt wurde,
nahm die Wahl dankend an. Der Profeſſor Gneiſt=Berlin wurde
zum Präſidenten gewählt.
Wilhelmshaven, 10. September. Briefſendungen für die
Kreuzer=
korvette „Jrene; Kommandant Kapitän z. S. Prinz Heinrich von
Preußen, ſind bis zum 20. ds. nach Gibraltar, vom 21. bis 27. nach
Malaga, vom 28. ds. bis 10. Oktober nach Spezia (Italien) vom
10. Oktober bis auf weiteres nach Genua zu richten.
Paris, 11. Sept. Einer Meldung der „Voſſ. 8tg. aus Paris
zufolge verlobte ſich der Erbprinz von Monaco mit der
Herzogin=Witwe Richelieu, geborenen Heine. Dies wird das erſte
Beiſpiel ſein, daß eine geborene Jüdin auf einem wenn auch kleinen
Throne Platz nimmt. Der Fürſt von Monaco iſt geſtern Abend
auf Schloß Marchais geſtorben.
Konſtantinopel, 11. September. Johannes v. Haas.
Direk=
tor der Banque Ottomane, geborener Nürnberger, iſt plötzlich
ge=
ſtorben. Er erfreute ſich unter den in der Türkei wohnenden
Deutſchen einer beſonderen Hochachtung.
Berliner Stimmungsbilder.
Nachdruck verboten.
„Er kommt!
Er kommt nicht!
„Er kommt nicht!
Er kommt””
Die Schaar der Berichterſtatter behandelt noch
immer in allen Tonarten die Möglichkeit eines Beſuches des Baren
in Berlin, ſie umſchwärmt die herrlichen Parkanlagen des Neuen
Palais bei Potsdam, wo die kaiſerliche Familie noch ihre
Sommer=
reſidenz hat, um dort vielleicht etwas zu erfahren, und ſie beobachtet
mit Luxaugen das ruſſiſche Botſchaftshotel, welches ſtill und
ver=
ſchlafen ſeinen Platz in der Häuſerreihe der Linden ausfüllt. Jeder
Tag bringt andere Nachrichten, jede Zeitung veröffentlicht ſich
widerſprechende Mitteilungen, bald iſt der ruſſiſche Kaiſer ſchon
hier, bald trifft er überhaupt nicht ein, bald wird er für den nächſten
Tag erwartet - aus dem großen Publikum intereſſiert es hier
2506
Nr. 179
aber Niemanden mehr, und ſollte er noch wirklich Berlin der Ehre oſtpreußiſchen Stände vom 5. Februar 1813⁄ einem ebenſo umfil
eines Beſuches würdigen, dieſer Herrſcher aller Reußen, ſo würde wie figurenreichen Gemälde, welches mit ſeinen bewegten Gruc
bier ſein Empfang ſeitens der Bevölkerung ein recht kühler und energiſch empfunden iſt und trotz der Menae der VerſönlichkA
nüchterner ſein! Doch wie geſagt, man kümmert ſich überhaupt l eine einheitliche Wirkung ausübt. Auch die religiöſe Malers
nicht darum, man ſieht nur aus der immer erneuerten Behandlung zahlreich vertreten, und gerade hier fehlt es nicht an intereſſarll
jenes Themas. daß, während im Thiergarten bereits die Blätter 1 Gegenſätzen - auf der einen Seite die alte Schule mit ihren ⬜h
der Bäume mäßig zu ſinken beginnen, für manche der hauptſtadti= umfloſſenen Heiligenfiguren, auf der anderen Fritz Uhde und ül
ſchen Blätter noch immer nicht der„Sommer ihres Mißvergnügeng=
Ehefredakteur die leeren Spalten des politiſchen Teils ſeiner Zeitung ſtellung nicht einen einzigen, das allgemeinſte Intereſſe feſelen
herausfordernd angäbnen.
Anregungen und Abwechſelungen,denn d i e ſe Uebergangszeit l mit trotziger Wucht an jeinen Feſſeln rüttelnden Prometheus
zwiſchen den lächelnden und ſonnenbeſchienenen Tagen des Alt= auf den ſich der Adler niederſenkt, unterdeſſen von unten locku
weiber=Sommers und den bevorſtehenden ſturm= und regenreichen Sirenen mit dem Giſcht der brauſenden Meereswogen emporzuſtratz,
Sang und Klang ziehen die fahnen= und guirlandengeſchmückten Maße beſchickt wörden. Da finden wir ein übertrieben großes Al
rüſtet man ſich zu den Wettkämpfen der Segel= und Ruder=Klubs, ſein Land verraten, dem ſoll der Kopf zwiſchen die Füße
gell=
wird alles für die letzten heißen Kämpfe auf dem grünen
Raſen-
in Ordnung gebracht: in den Vororten feiert man mit fröhlichem ſchmerzverloren eine junge Montenearinerin, ihr Kind an die
Bl=
nimmt man tagtäglich von einander Abſchied, um die Heimkehr in l Weiſe verſtümmelt worden iſt. Nicht minder peinlich berüt
die Stadt doch immer wieder aufzuſchieben. Die Reſidenz aber L. v. Suchadolska's „Nachtwandlerin': ein junges Mädchen
kümmert ſich nicht darum, was jenſeits ihres Bannkreiſes vorgeht, geſchloſſenen Augen, in dünnes Linnen gehüllt, über die Bäx
ſie entrollt von ihrem Vergnügungs=Programm ein Stück nach dem ſchreitend, kaum einen Zoll von der jähen Tiefe getrenut.
andern und findet dafür den rauſchendſten Beifall ihrer Anhänger. mancher Beſucher wendet mehr Aufmerkſamkeit wie den
Gemälh=
ſtrömt. Die Große Akademiſche Ausſtellung erfreut ſich nachdem man ein Markſtück in eine Oeffnung geworfen, mehrmus
vielen mit derſelben Hingebung, aber oft auch mit derſelben Par= Aufſchrift des Looſes aber kann man ſogleich erjehen, ob man eirns
Freilich weiſt ſpeziell die Landſchaftsmalerei gute Werke diesmal letztere der Falll
auf: die beiden Achenbachs und F. Ludwig, E. Koerner und Bracht,
geſellen ſich die Beherrſcher des Meeres - — auf der Leinwand: künſtleriſchem Ernſt durchgeführt worden iſt. Es kann hier mez
F. Salzmann und Eſchte, O. Einding und Fr. Fechner, Ad. v. Meckel 1 der Ort ſein. darüber zu rechten, ob man überhaupt und wie nar-
und H. Schleich, H. Bohrdt und H. Peterſen=Angeln. Merkbare dieſe gedankenvollſte Bichtung äuf die Bühne bringen ſoll, uur, zel,
Echo in der Künſilerſchaft.-Das zeigt uns deutlich dieſe Ausſtellung freuen, daß es noch eine Bühne giebt, die ſich mit vollſter Bü'
mit ihrer beträchtlichen Zahl von Marinebildern und hiſtoriſchen gebung dieſem Werk gewidmet hak und die damit zeigt, daß.
Gemälden, bei welch letzteren das militäriſche Genre überwiegt. nicht äusſchließlich dem Geſchmack der großen Menge fröhnt. Cta=
Die ehrwürdige Erſcheinung Kaiſer Wilhelms des Siegreichen iſt l deſſen aber ſtreitek man ſich darüber, ob der Fauſt überhaupf as
worden, am beſten wohl von Theodor Rochell, der uns den greiſen 1 dagegen' hervor und verliert ſich nach rechter deutſcher Weile
Monarchen bei ſeiner letzten Heeresſchau, den Manövern bei Stettin langen theoretiſchen Erörterungen, die doch nichts praktiſches
887 zeigt, wie er aufrecht im Wagen ſteht und, obwohl er mit Tage foͤrdern.
dem Kriegsminiſter ſpricht, ſcharf die nahen Geſechtsſeenen verfolgt.
Von packender Gewalt iſt desſelben Künſtlers Epiſode aus der
Schlacht von Vionville; der Angriff der preußiſchen 7. Küraſſiere
iſt von der franzöſiſchen Uebermacht abgeſchlagen worden; ſelbſt
aus einer klaffenden Kopfwunde blutend. ſieht mitten im
Schlacht=
getümmel Unteroffizier Kaiſer, wie Lieutenant Graf Schmettau von einer klagt einmal ärgerlich der knorrige alte Viſcher, und zweiſellos At
Kugel getroffen wird und vom Pferd niederzuſinken droht: da er für ſeine Perſon Recht, ebenſo Recht aber haben die Tauſenl,
ſchwingt er ſich von ſeinem Roß, ſtützt den Offizier und geleitet / welche die Welt des Seins gern in der Welt des Scheins
dargeſteat=
ihn, den Fuchs am Zügel führend, im Schritt aus dem Kampf= ſehen, und wenn von dieſen Tauſenden nur ein kleiner Brucht E;
gewühl. Auch Georg Bleibtreu wählte eine feſſelnde Scene aus neue Auregung empfängt und ſich infolge der Aufführung
bewoge-
den blutigen Schlachttagen um Metz: inmitten heißen Kampfes hat fühlt, zu Hauſe die ganze Dichtung wieder zur Hand zü nehmtsm
ſich Fürſt Bismarck von dem Gefolge ſeines Herrſchers getrennt und 1 und ſich in ihre unendlichen Schönheiten zu vertiefen, ſo daj
entwirft, indem er die Zügel ſeines unruhigen Roſſes, an dem eine man mit innigſter Genugthuung jenem Theater aufrichtigſten Da.
Batterie dicht vorbeijagd, um das eine Handgelenk geſchlungen hat, ſpenden!
die Antwort auf eine eilige Depeſche. Friedrich den Großen treffen
wir nicht weniger wie dreimal an: öſterreichiſche Offiziere in Neiße
überraſchend und ſie mit den Worten:, bon soir, messieursi
be=
grüßend (von Kampf. danu in tiefem Sinnen nach der Schlacht
von Torgau im Halbdunkel einer Dorfkirche ſitzend (von
Warth=
müller), und auf einſamer Promenade in einer der ſchattigen Alleen
des Pärkes von Sansſouci (von Ph. Frankſ. Ausgelaſſenen Lebens= dem Verluſte
mut, daneben in ſeiner anmutigen Farbenfülle und ſeiner ganzen Mutter
Kompoſition überaus anſprechend, athmet H. Prell's Begrüßung
zwiſchen dem Herzog Leopold von Deſſau und ſeiner „Annalieſer;
von ſeiner Mutter, der regierenden Herzogin, war der junge Prinz
auf zwei Jahre nach Italien geſchickt worden, um die ſchöne Apotheters. ſo innigen Antheil nahmen, ſagen wir hiermit unſeten
tochter zu vergeſſen: nun zurückgekehrt, ſprenat er mit ſeinen Gefährten
durch die geſchmüäte Stadt, vorbei am Schloß und den Ehrengarden, geſühlteſten Dank.
zum väterlichen Hauſe Annalieſe's, die ihm errötend und befangen
einen Lorbeerkranz überreicht, während er ihr eifrig Mut zuſpricht
und ſie um Standhaftigkeit bittet. Eine ſchwierige Aufgabe löſte
O. Brauſenſetter mit der „Anſprache General von York'3 an die
Anhänger mit ihrem häufig recht derben Realismus.- Wn.
vorüber iſt, und daß trotz des beginnenden Herbſtes den geängſteten Originelles bietet das Genrebild, wie überhaupt die ganze Al
„Stern' aufweiſt, von dem jeder ſpricht und den jeder hefll
Gut, daß das Berliner Leben nichts mit der Politik zu thun haben will. Selbſt G. Graef3 neues großes Werk erweckk z4
hat, es bietet im Gegenſatz zu dieſer gerade jetzt eine Fülle von eine derartige Teilnahme: es ſtellt einen aͤuf den Felſen geſchmiedon
des Herbſtes geſtattet jedem Geſchmäck eine reiche Auswahl. Mit trachten. Die ſogenannte-Schreckenskammer' iſt nur in gerin m.
Kremſer nach dem Grunewald, an den Geſtaden der Oberſpree von R. v. Ottenfeld, den Spruch verkörpernd: „Wer ſein Volk uk,
und auf den Kennbahnen bei Charlottenburg und Hoppegarten ſeine Waffen zerbrochen werden, ſein Hab und Gut ſoll Unberäül lh.
zerfallen, ſeine Familie geächtet ſein;" in ſtarrer Gebirgsöde Al.
Mummenſchanz die letzten Erntefeſte. und in den Villenkolonien gedrückt, vor dem Leichnam ihres Gatten, der in der angegeben Ml
Zunächſt fordert die Kunſt, die bildende wie die dramatiſche, den „Leierkäſten” zu, ſo hat ſchnell der Berliner Witz jeue grofl
gebieteriſch rege Anteilnahme, die ihr auch von allen Seiten zu= aus Rußbaumholz gefertigten Käſten benannt, deren Kurbel mſknsſal
zahlreichſten Beſuches und es hat den Anſchein, als ob die gemalten in Bewegung ſetzt, worauf eine Kugel, in der ſich das zuſamm h
Alpen, Thäler Triften, Ströme, Burgen, Wälder, Küſten von gerollte Loos befindet, in eine zierliche Muſchelſchale fällt; aus U9szn
teilichkeit betrachter werden wie noch vor kurzem die natürlichen. Gewinn oder eine Niete umgedreht hat, zumeiſt allerdings iſt Wllmſtal
bi kelg
Als keine Niete darf man die Neueinſtudierung dshrlü=
A. Flamm und F. Poſſart, A. Stromann und Luttmerth, Douzette zweiten Fauſt=Teiles oder vielmehr eines Teiles dieshm ml
und H. Schnee, ſie ſtreiten um die Palme des Ruhms, und zu ihnen zweiten Teiles im „Deutſchen Theater' betrachten, die mit grohl jrzüän.
Strömungen, die von leitenden Kreiſen ausgehen und ſich ſchnell nicht darüber, ob ſtets Ad. LArronge die Scenen in geſchickter uv te4k
breiteren Schichten mitteilen, finden auch faſt immer ein lebhaftes glücklicher Wahl aneinander gereiht hat, wir ſollten uns liehl Uga
Aun
von mehreren Malern zum Mittelpunkt ihrer Darſtellungen gewählt Theaterſtück zu betrachten ſei, holt alle Gründe „dafür uy,
„Ausſtattungsſtück iſt jetzt dein Fauſt geworden,
Da gaffen ſie in dichtgedrängten Horden
Beim zweiten Teile dumpfen Staunens voll,
Und keiner weiß, was er ſich denken ſolli=
Paul Lindenberg.
L antſagung.
Allen Verwandten, Freunden und Bekanntey, welche U
unſerer lieben, unvergeßlichen Gattin
Frau Matharina Best,
geb. Lmiz,
Die tieftrauernden Hinterbliebenen
Chriſtoph Beſt und Kinder.
urd
tioh
Druc und Verlaa: L. C. Wittichſche Hofbuchdruckerei.
Merantwvorlich hir die Rdallon. Horl Biüls